Studien- und Prüfungsordnung für den Masterstudiengang ... - KHSB

Studien- und Prüfungsordnung
für den postgradualen berufsbegleitenden Masterstudiengang
Klinische Sozialarbeit
(Master of Arts)
an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin
(StPO M.KSA)
Der Akademische Senat der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) hat auf der Grundlage
des § 11 Abs. 1 Zif. 7 der Verfassung der KHSB am 24.03.2004 die nachfolgende Studien- und Prüfungsordnung
beschlossen. Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur bestätigte diese Ordnung
mit Schreiben vom 28.10.04. Das Kuratorium der KHSB stimmte am 07.12.2004 dieser Ordnung zu.
Diese Ordnung wurde geändert durch Beschluss des Akademischen Senats vom 06.04.05 mit der Bestätigung
der Senatsverwaltung Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin vom 24.06.2005, sowie
der Zustimmung des Kuratoriums der KHSB vom 06.12.2005.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Präambel 2
I. Allgemeine Vorschriften 2
§ 1 Geltungsbereich 2
§ 2 Zugangsvoraussetzungen und Gebühren 2
§ 3 Studienziele 3
§ 4 Studienzeit, Studienaufbau, Studienumfang und Studienverlauf 3
§ 5 Prüfungen 4
§ 6 Struktur der Leistungsbewertung 4
§ 7 Mastergrad 4
II. Studieninhalte, Studien- und Prüfungsleistungen und Studienverlauf 4
§ 8 Studieninhalte 4
§ 9 Arten und Anzahl der Prüfungs- und Studienleistungen 6
§ 10 Zweck der Masterprüfung 7
§ 11 Zulassung zur Masterarbeit (Master-Thesis) 7
§ 12 Masterarbeit (Master-Thesis) 7
§ 13 Annahme und Bewertung der Masterarbeit (Master-Thesis) 7
§ 14 Disputation 8
§ 15 Bestehen und Bildung der Gesamtnote 8
§ 16 Zeugnis, Masterurkunde und Diploma Supplement 8
III. Schlussfolgerungen 8
§ 17 Inkrafttreten 8
Anlage: Rahmenplan 9
1

Präambel
(1) Mit dem berufsbegleitenden Masterstudiengang Klinische Sozialarbeit bietet die Katholische
Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) ein anwendungsbezogenes Aufbaustudienprogramm
an, das sich am neuen Graduierungssystem nach § 19 des Hochschulrahmengesetzes (HRG) orientiert.
Neben einer weiteren spezifizierten Berufsqualifikation (§ 19 Abs. 3, Satz 1 HRG) berechtigt
der Masterabschluss grundsätzlich auch zur Promotion. Die Berechtigung zur Zulassung zum
höheren Dienst wird im Akkreditierungsverfahren angestrebt.
(2) Die KHSB geht in der Entwicklung und Durchführung des Masterstudiengangs Klinische Sozialarbeit
eine Kooperation mit der Fachhochschule München, Fachbereich Sozialwesen (FHM) ein.
Neben der Zusammenarbeit im Bereich der Konzeption des Masterprogramms sowie der Durchführung
der Lehrveranstaltungen sollen auch gemeinsame Qualitätsstandards für die Ausbildung
erarbeitet, die Entwicklung kooperativer Forschungsvorhaben und die Profilierung der Klinischen
Sozialarbeit gefördert werden. Künftig soll ein Modell zweier parallel verlaufender Studiengänge
an der KHSB und der FHM angeboten werden.
Zudem beabsichtigt die KHSB, Kooperationen mit Einrichtungen freier und öffentlicher Träger in
den für die Klinische Sozialarbeit relevanten Arbeitsfeldern einzugehen. Diese sollen der Optimierung
des Theorie-Praxis-Transfers sowie der Entwicklung von Forschungsvorhaben im Berufsfeld
dienen.
(3) Für die vorliegende Ordnung sind folgende inhaltliche Leitlinien maßgeblich:
Klinische Sozialarbeit ist eine gesundheitsfördernde Fachsozialarbeit, die beratende und behandelnde
Methoden bündelt. Sie beinhaltet psychosoziale Unterstützungsleistungen für Menschen,
die chronisch psychisch oder somatisch erkrankt sind, die an einer Abhängigkeitserkrankung leiden
oder von Behinderung betroffen sind, die sich in (schweren) Lebenskrisen befinden und von
komplexen sozialen Problemlagen bedroht sind. Auf der Grundlage eines bio-psycho-sozialen
Gesundheits- und Krankheitsverständnisses liegt der besondere Fokus der Klinischen Sozialarbeit
auf der sozialen Dimension der genannten Lebenslagen.
Klinische Sozialarbeit ist von einer engen Theorie-Praxis-Verzahnung geprägt, die von Professionellen
in diesem Arbeitsfeld sowohl klinische Erfahrung mit Beratungs- und Interventionskompetenz,
als auch administrative Fähigkeiten und Leitungskompetenz verlangt. Zudem sind Kompetenzen
zur Gestaltung von Fort- und Weiterbildungsangeboten und zur Durchführung anwendungsorientierter
Forschung wesentliche Bestandteile klinisch-sozialarbeiterischen Denkens und
Handelns, da sie eine gehaltvolle Weiterentwicklung von Theorie und Praxis im Berufsfeld gewährleisten.
Ein besonderer Schwerpunkt des Masterstudiengangs Klinische Sozialarbeit an der
KHSB liegt auf der ethischen und anthropologischen Reflexion der Theorie und Praxis der Sozialen
Arbeit in klinischen Handlungsfeldern.
I. Allgemeine Vorschriften
§ 1
Geltungsbereich
(1) Diese Studien- und Prüfungsordnung regelt Ziele, Inhalte und Studienverlauf sowie die Masterprüfung
für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Klinische Sozialarbeit an der KHSB.
(2) Diese Studien- und Prüfungsordnung gilt nur in Verbindung mit der Allgemeinen Ordnung für das
Studium- und die Prüfungen an der KHSB vom 11.06.2003. Die Vorschriften der Allgemeinen
Ordnung für das Studium- und die Prüfungen sind maßgeblich, soweit diese Studien- und Prüfungsordnung
keine speziellen Regelungen enthält.
§ 2
Zugangsvoraussetzungen und Gebühren
(1) Zum Masterstudium der Klinischen Sozialarbeit werden nur Bewerberinnen und Bewerber zugelassen,
die einen Hochschulabschluss (Bachelor oder Diplom) in den Studiengängen Soziale Arbeit/Sozialwesen,
Heilpädagogik, Human-, Sozial-, Gesundheitswissenschaften oder einer anderen
geeigneten Studienrichtung mit einer durch den Aufnahmeausschuss festzusetzenden Mindestgesamtnote,
mindestens eine zweijährige Berufspraxis in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit und
für den Studiengang ausreichende Kenntnisse der englischen Sprache besitzen
(2) Während der gesamten Studiendauer soll eine fachlich einschlägige Berufstätigkeit im Umfang
von i.d.R. mindestens 20 Wochenstunden ausgeübt und nachgewiesen werden.
2

(3) Der Masterstudiengang ist gemäß § 4 der Ordnung über die Erhebung von Entgelten und Gebühren
an der KHSB gebührenpflichtig. Die Sozialbeiträge zum Studentenwerk und der Studierendenschaft
der KHSB sind in der Teilnahmegebühr enthalten.
(4) Im Übrigen ergeben sich die Modalitäten für die Immatrikulation an der KHSB aus der Immatrikulationsordnung
der KHSB.
§ 3
Studienziele
(1) Der Schwerpunkt des Masterstudiums Klinische Sozialarbeit an der Katholischen Hochschule für
Sozialwesen Berlin liegt in der kritischen Auseinandersetzung mit Theorien und Handlungskonzepten
psychosozialer Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, Behinderungen
und in schweren psychosozialen Krisen. Die inhaltliche Konzeption des Studiums orientiert sich
dabei besonders an Handlungs- und Arbeitsfeldern der Sozial- und Gemeindepsychiatrie und -
psychologie. Die Studierenden sollen in diesem Zusammenhang auch auf Aufgaben
- in der Leitung von Einrichtungen, in der Personalführung und der Konzeptentwicklung,
- in der anwendungsorientierten Forschung und
- im Bereich Aus-, Weiter- und Fortbildung im Berufsfeld
vorbereitet werden.
(2) Im Studium der Klinischen Sozialarbeit sollen solche Schlüsselqualifikationen erworben bzw. vertieft
werden, mit denen die Absolventinnen und Absolventen in den Feldern der Klinischen Sozialarbeit
erfolgreich tätig sein und ein eigenständiges, professionelles Profil (weiter-) entwickeln
können. Diese umfassen u.a. folgende Methoden:
> Psychosoziale Diagnostik
> Case- und Care-Management
> Spezifische Anamneseerhebung
> Behandlungsplanung
> Netzwerkanalyse und -arbeit
> Soziotherapie
> Psychotherapeutische Verfahren
> Beratung
> Krisenintervention
> Psychoedukative Gruppenarbeit
Weitere wesentliche Qualifikationsaspekte klinisch-sozialarbeiterischer Profession sind:
> Ressourcenaktivierung
> Sozialarbeitsforschung
> Personalführung
> Konzept- und Projektentwicklung
> Qualitätsmanagement und Evaluation
> Gesellschaftliche und sozialpolitische Einflussnahme
> Ethische Reflexion professionellen Handelns
> Weiterbildung professioneller und ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
§ 4
Studienzeit, Studienaufbau, Studienumfang und Studienverlauf
(1) Der Masterstudiengang Klinische Sozialarbeit ist ein berufsbegleitender Weiterbildungsstudiengang.
Die Regelstudienzeit beträgt einschließlich der Masterprüfung 2 ½ Studienjahre. Dies entspricht
einem Vollzeitstudiengang von 1 ½ Jahren.
(2) Das Studienangebot umfasst insgesamt 9 Studienmodule, die sich aus verschiedenen, thematisch
miteinander verknüpften Bausteinen zusammensetzen. Bei den Modulen handelt es sich um insgesamt
4 Grundmodule (M1 - M4), 3 Feldmodule (M5 - M7), das Querschnittmodul „Ethik und
Anthropologie“ (M8) sowie das Master-Thesismodul (M9). Modul 9 beinhaltet die Erstellung der
Master-Thesis und schließt mit der Disputation ab. Auf § 9 dieser Ordnung und den Rahmenstudienplan
(Anlage 1 zu dieser Ordnung) wird verwiesen.
(3) Der Umfang der Pflichtveranstaltungen beträgt insgesamt 60 Semesterwochenstunden.
(4) Das Masterstudium hat einen Präsenzstudienanteil von 75 v.H. und einen Selbststudienanteil von
25 v.H. des gesamten Studienaufwands. Das Selbststudium soll durch die Bereitstellung von Studienbriefen
und/oder Lehrtextsammlungen seitens der KHSB unterstützt werden.
3

(5) Der Ablauf des Studiums ist in einem Rahmenstudienplan festgelegt (Anlage 1). Aus studienorganisatorischen
Gründen kann es zu Abweichungen kommen. Der Rahmenstudienplan wird gemäß
§ 13 (3) der Verfassung der KHSB vom Rektor festgelegt.
§ 5
Prüfungen
(1) Das Studium endet mit dem erfolgreichen Abschluss der im § 9 dieser Ordnung vorgegeben Anzahl
von Studienmodulen, einschließlich der Masterprüfung.
(2) Die für einen erfolgreichen Studienabschluss erforderliche Anzahl der in § 9 vorgesehenen Studienmodule
soll grundsätzlich innerhalb der in § 4 (1) festgelegten Regelstudienzeit vollständig erreicht
sein.
(3) Für die Erstellung der Masterarbeit steht grundsätzlich der Zeitraum des fünften Studienhalbjahres
zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss legt den Zeitraum für den Beginn der Bearbeitungszeit für
die Masterarbeit und den Termin für die Disputation so fest, dass die Masterprüfung bis zum Ende
des fünften Studienhalbjahres abgeschlossen werden kann.
(4) Durch diese Ordnung und das Lehrangebot ist sicherzustellen, dass die Studienmodule in den
vorgesehenen Zeiträumen abgeschlossen werden können. Die Studierenden sind rechtzeitig über
Art und Zahl der Prüfungs- und Studienleistungen sowie über die Zeiträume, innerhalb derer der
Antrag auf Zulassung zur Masterarbeit gestellt werden kann sowie über den Zeitpunkt der Ausgabe
des Themas und den Zeitpunkt der Abgabe der Masterarbeit zu informieren.
(5) Art und Bewertung der Studien- und Prüfungsleistungen sowie die Bestimmungen über Studienmodule
und ihre Zertifizierung sind in den §§ 11-29 der Allgemeinen Ordnung für das Studium
und die Prüfungen der KHSB geregelt.
§ 6
Struktur der Leistungsbewertung
Die Studienmodule werden jeweils mit einer oder mehreren Prüfungsleistung(en) (PL) und oder Studienleistung(en)
(SL) abgeschlossen und entsprechend zertifiziert. Den Studienmodulen sind Anrechnungspunkte
(Credits) zugeordnet, die den mit dem Studienmodul verbundenen Arbeitsaufwand (Workload)
repräsentieren und einen Gewichtungsfaktor für die Wertigkeit des Moduls bei der Bildung der Gesamtnote
darstellen. Näheres regeln §§ 11-29 der Allgemeinen Ordnung für das Studium und die Prüfungen
an der KHSB.
§ 7
Mastergrad
Auf der Grundlage der bestandenen Masterprüfung wird von der KHSB der akademische Grad
verliehen.
„Master of Arts (M.A.)“
II. Studieninhalte, Studien- und Prüfungsleistungen und die Masterprüfung
Grundmodule 1.-4. Semester
§ 8
Studieninhalte
M 1 Theoretische Fundierung der Klinischen Sozialarbeit
In diesem Modul werden die zentralen theoretischen Grundlagen und Handlungskonzepte klinischer Sozialarbeit
entwickelt. Dazu werden insbesondere die amerikanischen Ausarbeitungen zur Klinischen Sozialarbeit
nachvollzogen und auf ihre Anschlussfähigkeit an den Diskurs zur Klinischen Sozialarbeit in
Deutschland überprüft. In die Bearbeitung eingeflochten werden Theorien und Handlungskonzepte der
(gesundheitsorientierten) Sozialarbeit in Deutschland und sozialarbeitsrelevante Wissensbestände der Gesundheitswissenschaften
(Public Health) sowie die juristischen Rahmenbedingungen der Sozialarbeit.
M 2 Behandlungsplanung und Interventionsmethoden
Im Mittelpunkt dieses Moduls stehen die erstrangigen Handlungs- und Kompetenzbereiche Klinischer
Sozialarbeit wie die psychosoziale Diagnostik und Behandlungsplanung, die Beratung, die Krisenintervention,
die Soziotherapie und das Case-Management. Das hierzu bereits vorhandene Wissen und Können
4

der Studierenden soll einerseits durch Theorievermittlung vertieft werden, andererseits sollen die Handlungs-
und Reflexionskompetenzen durch praktische Übungseinheiten vergrößert werden.
M 3 Leitungskompetenz und Sozialmanagement
Im Mittelpunkt des Moduls stehen Leitungs- und Managementkompetenzen in der Klinischen Sozialarbeit.
Die Studierenden sollen für die Leitung von Organisationseinheiten bzw. Institutionen durch den Erwerb
von Kenntnissen zu folgenden Bereichen qualifiziert werden: Personalmanagement, Sozial- und Qualitätsmanagement,
Sozialökonomie, Finanzmanagement sowie Arbeits-, Verwaltungs- und Organisationsrecht.
M 4 Forschungsmethoden
Im Mittelpunkt dieses Moduls steht die Vertiefung von Methoden und wissenschaftlicher Standards quantitativer,
qualitativer Sozialforschung sowie Methoden der Evaluation. Dem Forschungsbedarf in den Feldern
Klinischer Sozialarbeit wird dabei auf besondere Weise Rechnung getragen, indem der Schwerpunkt
auf sozialarbeitsspezifische und -bezogene Forschungsdesigns und -methoden (Social Work Research)
gelegt wird, mit denen die Qualität sozialarbeiterischer Praxis evaluiert, gefördert und weiterentwickelt
werden kann. Die Beforschung von Praxis soll insbesondere zur Begründung und Fortschreibung einer
Praxeologie Klinischer Sozialarbeit beitragen. Dieses Modul führt schließlich hin zur Ausarbeitung eigener
Forschungsansätze im Zusammenhang mit der Master-Thesis.
Feldmodule 3.-4. Semester
M 5 Klinische Sozialarbeit in der Gemeindepsychiatrie
Aufbauend auf ein solides Wissen um psychiatrische Psychopathologie, Diagnostik, Klassifikation, Nosologie
und Behandlung sowie ein fundiertes multidimensionales Verständnis von psychischer Gesundheit und
Krankheit werden spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten in der Beratung, Begleitung und Behandlung
von Menschen mit (schweren) psychischen Störungen und Abhängigkeitserkrankungen erarbeitet. Das
Wissen um die soziale Dimension der Ätiologie und der Beeinflussung des Verlaufs schwerer psychischer
Krankheit soll zur Entwicklung präventiver und gesundheitsfördernder Maßnahmen ebenso befähigen wie
zur gezielten sozialpolitischen Einflussnahme.
M 6 Klinische Sozialarbeit und Psychotraumatologie
Neben Grundkenntnissen der Psychotraumatologie werden spezifische Methoden der Beratung, der Psycho-
und Soziotherapie mit betroffenen Einzelnen und Gruppen vermittelt und eingeübt. Die Absolventen
sollen in die Lage versetzt werden, die extremen seelisch-körperlichen Verletzungen anderer Menschen
persönlich anzunehmen und dennoch in feinregulierter professioneller Abgrenzung psychosoziale Unterstützung
und Behandlung durchzuführen.
M 7 Klinische Sozialarbeit in heilpädagogischen Arbeitsfeldern
Im Mittelpunkt stehen spezifische Theorien, Handlungskonzepte und Methoden der Klinischen Sozialarbeit
in Einrichtungen der Behinderten- und Altenhilfe. Sozialarbeitsrelevante Aspekte der Heilpädagogik
und der sozialen Gerontologie und Gerontopsychiatrie werden dabei ebenso vertieft wie die Klassifikation
und Diagnostik sowie spezielle Aspekte des Rehabilitationsrechts.
Querschnittmodul
M 8 Ethik und Anthropologie
In diesem Querschnittmodul steht die ethische und anthropologische Reflexion der Theorie und Praxis der
Sozialen Arbeit in klinischen Handlungsfeldern im Mittelpunkt. Dabei geht es um die Auseinandersetzung
mit den Grundfragen der (philosophisch-theologischen) Ethik und Anthropologie, um die Erarbeitung von
Menschenwürde und -rechten als grundlegenden Kriterien, um die Befähigung zum Erkennen und zur
Kritik von (offenen und unterschwelligen, eigenen und fremden) Ethosformen und Menschenbildern, um
die ethisch-anthropologische Reflexion professionellen Handelns sowie um das Finden einer begründeten
eigenen Position.
M 9 Master-Thesis (5. Semester)
Das Modul beinhaltet die Erstellung der Master-Thesis, die durch ein Masterkolloquium begleitet und mit
der Disputation abgeschlossen wird.
5

§ 9
Arten und Anzahl der Prüfungs- und Studienleistungen
(1) Als Prüfungs- und Studienleistungen sind zu erbringen:
Studienmodule (SM)
Titel
SWS PL SL* Arten PL Anrechnungspunkte
M1
Theoretische Fundierung der KlinSA
9 2 2 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
Arbeitsleistung
(Workload)
(credits**)
10 300h
M2
Behandlungsplanung und Interventionsmethoden
M3
Leitungskompetenz und Sozialmanagement
M4
Forschungsmethoden
M5
Klinische Sozialarbeit in der Gemeindepsychiatrie
M6
Klinische Sozialarbeit und Psychotraumatologie
M7
Klinische Sozialarbeit in heilpädagogischen
Arbeitsfeldern
M 8
Ethik und Anthropologie
9 3 1 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
8 1 1 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
8 2 2 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
8 1 2 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
4 1 1 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
7 1 1 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
5 1 1 Ref,HA, Klausur (180
min.), mP, GA
11 330h
7 210h
9 270h
8 240h
4 120h
6 180h
5 150h
M 9
Master-Thesis
2 2 - Master-Thesis und
Disputation
30 900h
GESAMT 60 14 11 90 2700h
* = zu Form und Umfang einer SL siehe § 21 der Allgemeinen Ordnung für das Studium und die Prüfungen an der KHSB
** = Die Credits werden nach dem ECTS erworben. Siehe dazu: §§ 24-27 der Allgemeinen Ordnung für das Studium und die
Prüfungen an der KHSB
(2) Die Prüfungsleistungen in den einzelnen Modulen müssen wahlweise jeweils in unterschiedlichen
Bausteinen erbracht werden. Jede/jeder Studierende/-er muss alternativ eine Prüfungsleistung in den
Bausteinen 1.3 oder 3.4 oder 7.4 erbringen.
(3) Die Studienleistungen in den einzelnen Modulen müssen wahlweise jeweils in unterschiedlichen Bausteinen
erbracht werden.
(4) Jede/-r Lehrende legt die Art der Prüfungs- und Studienleistungen zu Beginn der Lehrveranstaltungen
fest.
(5) Hat der Kandidat oder die Kandidatin die Studien- und Prüfungsleistungen des Studiums endgültig
nicht bestanden, wird ihm/ihr auf Antrag und gegen Vorlage der entsprechenden Nachweise sowie
der Exmatrikulationsbescheinigung eine schriftliche Bescheinigung ausgestellt, die sämtliche von
ihm/ihr erbrachten Studien- und Prüfungsleistungen enthält und erkennen lässt, dass das Studium
nicht erfolgreich abgeschlossen wurde.
§ 10
Zweck der Masterprüfung
(1) Die Masterprüfung besteht aus der Masterarbeit (Master-Thesis) und der mündlichen Prüfung
(Disputation).
(2) Die Masterprüfung dient der Feststellung, ob die Ziele des Studiums gemäß § 3 dieser Ordnung
erfüllt sind.
6

§ 11
Zulassung zur Masterarbeit (Master-Thesis)
(1)
(2)
Zur Masterarbeit ist zuzulassen, wer die Module 1-8 erfolgreich abgeschlossen hat.
Der Antrag auf Zulassung zur Masterarbeit ist schriftlich unter Beifügung der Nachweise gemäß
Abs. 1 innerhalb des Zeitraums zu stellen, der vom Prüfungsausschuss gem. § 5 Abs. 3 festgelegt
worden ist.
§ 12
Masterarbeit (Master-Thesis)
(1) Die Masterarbeit soll zeigen, dass der Kandidat oder die Kandidatin in der Lage ist, innerhalb einer
vorgegebenen Frist eine Fragestellung der Klinischen Sozialarbeit unter Anwendung der im Studium
erworbenen und sich fortentwickelnden wissenschaftlichen Erkenntnisse sowie unter Berücksichtigung
der parallel gesammelten Praxiserfahrungen selbständig zu bearbeiten.
(2) Der/die Studierende verständigt sich mit dem/der Prüfungsberechtigten seiner/ihrer Wahl über ein
Thema. Das Thema wird mit dem Bescheid über die Zulassung zur Master-Thesis von der/dem
Vorsitzenden des Prüfungsausschusses über das Prüfungsamt ausgegeben. Mit der Bekanntgabe
des Bescheids beginnt die Bearbeitungszeit.
(3) Masterarbeiten können auch in Form von Gruppenarbeiten zugelassen werden, wenn sie den
Anforderungen des Abs. 1 entsprechen und der zu bewertende Beitrag des/der einzelnen Kandidaten/Kandidatin
deutlich unterscheidbar und bewertbar ist.
(4) Die Bearbeitungszeit für die Masterarbeit beträgt 20 Kalenderwochen. Im Einzelfall kann der Prüfungsausschuss
die Bearbeitungszeit auf begründeten Antrag des Kandidaten/der Kandidatin um
höchstens vier Wochen verlängern.
(5) Das Thema der Masterarbeit kann nur einmal und nur innerhalb des ersten Monats der Bearbeitungszeit
zurückgegeben werden. In diesem Fall ist innerhalb von 14 Tagen das neue Thema auszugeben.
(6) Bei der Abgabe der Masterarbeit hat der Kandidat/die Kandidatin schriftlich zu versichern, dass
er/sie die Arbeit selbständig verfasst und keine anderen als die von ihm/ihr angegebenen Quellen
und Hilfsmittel benutzt hat.
§ 13
Annahme und Bewertung der Masterarbeit (Master-Thesis)
(1) Die Masterarbeit ist in vier Exemplaren gebunden und fristgerecht beim Prüfungsamt einzureichen.
Der Abgabezeitpunkt ist aktenkundig zu machen.
(2) Bei Postzustellung ist das Datum des Poststempels maßgebend.
(3) Die Masterarbeit wird von dem Betreuer/der Betreuerin als erster Prüfer/erste Prüferin und einem
weiteren Prüfer/einer weiteren Prüferin einzeln bewertet. Die Bewertung ist schriftlich in Form eines
Gutachtens zu begründen; das Bewertungsverfahren soll 6 Wochen nicht überschreiten. Der
zweite Prüfer/die zweite Prüferin wird vom Prüfungsausschuss bestellt; der/die Kandidatin kann
Vorschläge machen.
(4) Der/die erste und der/die zweite Prüfer/Prüferin müssen hauptamtlich Lehrende einer Hochschule
sein. Mindestens einer der beiden Prüfer/Prüferinnen muss ein Professorenamt ausüben. Auf Antrag
des Kandidaten/der Kandidatin kann der Prüfungsausschuss auch einen Lehrbeauftragten/eine
Lehrbeauftragte der KHSB oder eine/n externe/n Gutachter/in (mit mindestens abgelegter
Diplomprüfung oder vergleichbarer Prüfung) oder eine sonstige Person, die die Kriterien für einen
Lehrauftrag an der KHSB erfüllt, als Erst- oder Zweitprüfer/Zweitprüferin bestellen.
(5) Bei nicht übereinstimmender Bewertung durch die Prüfer/Prüferinnen wird die Note der Masterarbeit
aus dem arithmetischen Mittel der Einzelbewertungen gebildet. Beurteilt einer der Prüfer/der
Prüferinnen die Masterarbeit mit „nicht ausreichend“ (5,0) ist ein dritter Prüfer/eine dritte
Prüferin zu bestellen. Beurteilt der dritte Prüfer/die dritte Prüferin die Masterarbeit mit “ausreichend“
oder besser, so tritt seine/ihre Bewertung an die Stelle der Beurteilung „nicht ausreichend“.
(6) Wird die Masterarbeit ohne triftigen Grund nicht fristgemäß abgegeben, wird sie mit „nicht ausreichend“
(5,0) bewertet.
(7) Mit Ausnahme der Masterarbeiten die mit einem „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet werden,
werden unabhängig von der jeweiligen Benotung der Masterarbeit 25 Anrechnungspunkte (credits)
vergeben.
(8) Wird die Masterarbeit von beiden Prüferinnen/Prüfern mit mindestens “ausreichend“ bewertet, ist
der Kandidat/die Kandidatin zur Disputation zuzulassen.
7

§ 14
Disputation
(1) Die Disputation ist eine mündliche Prüfung, die von zwei prüfungsberechtigten Lehrenden, in der
Regel den Gutachtern der Master-Thesis, nach dem Ende des Bewertungsverfahrens der Masterarbeit
abgenommen wird. Die Prüfung wird als Einzelprüfung durchgeführt, auf Wunsch der zu
Prüfenden kann eine Gruppenprüfung mit höchstens drei Prüflingen zugelassen werden.
(2) Gegenstand der Disputation ist die Master-Thesis. Zur Vorbereitung auf die Disputation reicht der
Kandidat/die Kandidatin ein Thesenpapier ein, das die Kernaussagen der Master-Thesis widerspiegelt.
Die Thesen müssen zehn Tage vor dem Prüfungstermin in schriftlicher Form beim Prüfungsamt
vorliegen.
(3) Die Dauer der Disputation beträgt 30 Minuten. Bei Gruppenprüfungen wird pro Kandidat/-in eine
Prüfungsdauer von 30 Minuten berechnet.
(4) Die Disputation wird von jedem Prüfer/jeder Prüferin mit einer Note bewertet.
(5) Mit Ausnahme der Prüfungen die mit einem „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet werden, sind für
die bestandene Disputation unabhängig von der jeweiligen Benotung 5 Anrechnungspunkte (credits)
zu vergeben.
§ 15
Bestehen und Bildung der Gesamtnote
Das Studium ist dann erfolgreich beendet, wenn der Student/die Studentin die Master-Disputation erfolgreich
absolviert hat. Den Modus der Bildung der Gesamtnote regelt § 28 der Allgemeinen Ordnung für
das Studium und die Prüfungen an der KHSB.
§ 16
Zeugnis, Masterurkunde und Diploma Supplement
(1) Hat der Kandidat/die Kandidatin die Masterprüfung bestanden, so erhält er/sie über die Ergebnisse
ein Zeugnis sowie eine Masterurkunde.
(2) In das Zeugnis werden die Ergebnisse der Studienmodule M 1 - M 8, das Thema der Masterarbeit
und ihre Bewertung, die Bewertung der Disputation und die Gesamtnote aufgenommen.
(3) Gleichzeitig mit dem Zeugnis wird dem Kandidaten/der Kandidatin eine Masterurkunde mit dem
Datum des Zeugnisses (Tag der Disputation) ausgehändigt. Darin wird die Verleihung des akademischen
Grades
Master of Arts (M.A.)
beurkundet.
(4) Das Zeugnis wird von dem/der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses unterzeichnet. Die Masterurkunde
wird vom Vorsitzenden/von der Vorsitzenden des Prüfungsausschusses sowie von dem
Rektor/der Rektorin der KHSB unterzeichnet und mit dem Siegel der Hochschule versehen.
(5) Das Masterzeugnis wird in deutscher und englischer Sprache angefertigt.
(6) Als Ergänzung zum Masterzeugnis stellt die KHSB ein Diploma Supplement in deutscher und englischer
Sprache aus.
III.
Schlussbestimmungen
§ 17
Inkrafttreten
(1) Diese Studien- und Prüfungsordnung tritt am Tage ihrer Veröffentlichung im Mitteilungsblatt der
KHSB in Kraft.
(2) Mit Inkrafttreten dieser Ordnung verlieren die vorläufige Studienordnung, die vorläufige Prüfungsordnung
sowie die vorläufige Zulassungsordnung für den postgradualen berufsbegleitenden
Masterstudiengang Klinische Sozialarbeit (Mitteilungsblätter der KHSB Nr. 02-04, 03-04 und 04-
04 jeweils vom 03.03.2004) ihre Gültigkeit.
8

Anlage 1: Rahmenstudienplan
Rahmenstudienplan
1. Sem. 2.Sem. 3. Sem. 4. Sem. 5. Sem. Summe
Klinische Sozialarbeit M.A. SWS SWS SWS SWS SWS SWS SWS
M 1 Theoretische Fundierung der KlinSA 4 3 2 9
1.1 Theoretisch-konzeptionelle Grundlagen 4
1.2 Gesundheitswissenschaftliche Bezüge 3
1.3 Recht in der Klinischen Sozialarbeit 2
M 2
Behandlungsplanung und Interventionsmethoden
2.1 Soziale Anamnese, Befunderhebung 2
4 4 1 9
2.2 Spezifische Interventionsmodelle 4
2.3 Behandlungsplanung, Case-Management 3
M 3
Leitungskompetenz und Sozialmanagement
3.1 Führung und Personalmanagement 2
2 2 4 8
3.2 Sozial- und Qualitätsmanagement 2
3.3 Sozialökonomie und Finanzmanagement 2
3.4 Arbeits-, Verwaltungs-, Organisationsrecht 2
M 4 Forschungsmethoden 2 4 2 8
4.1 Wissenschaftstheorie 1
4.2 Quantitative und qualitative Methoden 3
4.3 Evaluation 2
4.4 Entwicklung von Forschungsdesigns 2
M 5
5.1
5.2
5.3
5.4
M 6
Klinische Sozialarbeit in der Gemeindepsychiatrie
Psychiatrisches Wissen und Können, Psychiatrische
Behandlungsmethoden
Systeme der gemeindepsychiatrischen Versorgung
Klinisch sozialarbeiterische Anamneseerhebung
bzw. Biographiearbeit
Klinisch sozialarbeiterische Beratung, Begleitung,
Behandlung psychisch kranker
Menschen und ihres sozialen Umfeldes
Klinische Sozialarbeit u. Psychotraumatologie
6.1 Theorien der Psychotraumatologie 2
2
1
2
3
4 4 8
2 2 4
6.2 Behandlungsansätze 2
9

M 7
Klinische Sozialarbeit in heilpädagogischen
Arbeitsfeldern
7.1 Methoden heilpädagogischer Arbeit 3
7.2
Theorien und Methoden Sozialer Gerontologie
7.3 Spezielles Rehabilitationsrecht 2
2
4 3 7
M 8 Ethik und Anthropologie 2 1 1 1 5
8.1
8.2
Anthropologisch-ethische Grundlagen der
Klinischen Sozialarbeit
Spezielle Ethik klinisch-sozialarbeiterischen
Handelns
8.3 Ethisches Fallseminar 1
M 9 Master-Thesis 2 2
Masterkolloquium 2
2
2
Summen (SWS) 60 14 15 14 15 2 60
10