Berufliche Orientierung im Konzept der Lebensspanne - KIBB
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<strong>Berufliche</strong> <strong>Orientierung</strong> <strong>im</strong> <strong>Konzept</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Lebensspanne</strong><br />
Prof. Dr. Karin Aschenbrücker<br />
Marco Schrö<strong>der</strong>, M.A., M.A.<br />
18.03.2013<br />
Prof. Dr. Aschenbrücker | Schrö<strong>der</strong> (M.A., M.A.) | Professur für Didaktik <strong>der</strong> Arbeitslehre | Universität Augsburg<br />
17. Hochschultage <strong>Berufliche</strong> Bildung 2013 in Essen<br />
1
Überblick<br />
1 Einführung<br />
2 Theoretische Grundlagen zur Erklärung <strong>der</strong> Berufswahl<br />
3 <strong>Berufliche</strong> Entwicklung und Berufsbiographie<br />
4 Fazit und Diskussion<br />
18.03.2013<br />
Prof. Dr. Aschenbrücker | Schrö<strong>der</strong> (M.A., M.A.) | Professur für Didaktik <strong>der</strong> Arbeitslehre | Universität Augsburg<br />
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1 Einführung<br />
• Wandel von Arbeit: Technologischer Wandel – Entgrenzung <strong>der</strong><br />
Arbeit – Tertialisierung – Flexibilisierung<br />
• „Wandel Leben“: Individualentwicklung und Selbstkonzept –<br />
Sozialisation – Werte<br />
• Wandel Beruf: Mittelalter – Industrialisierung – Heute<br />
Notwendigkeit kontinuierlicher individueller <strong>Orientierung</strong> als<br />
Bedingung möglichst selbstbest<strong>im</strong>mten Handelns<br />
(vgl. u.a. Pfeiffer, 2010; Schmidt, 2010; Jacobsen, 2010; Demszky von <strong>der</strong> Hagen/Voß, 2010; Jürgens, 2010)<br />
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Prof. Dr. Aschenbrücker | Schrö<strong>der</strong> (M.A., M.A.) | Professur für Didaktik <strong>der</strong> Arbeitslehre | Universität Augsburg<br />
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2 Theoretische Grundlagen zur Erklärung <strong>der</strong><br />
Berufswahl<br />
• Ausgangslage: Komplexität <strong>der</strong> Berufs- und Arbeitswelt <br />
Berufsleben als Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
• Programmatische Ausgangsfrage: Wie kann die Berufsorientierung<br />
und berufliche Entwicklung <strong>im</strong> Kontext <strong>der</strong> <strong>Lebensspanne</strong><br />
dargestellt und erklärt werden?<br />
Die Berufswahltheorien liefern Erklärungszugänge<br />
Perspektiven<br />
Allokationstheoretisch<br />
Lernpsychologisch<br />
Matchingtheoretisch<br />
Entscheidungstheoretisch<br />
Entwicklungstheoretisch<br />
(vgl. u.a. Bußhoff, 1984; Holling, 2000)<br />
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2 Theoretische Grundlagen zur Erklärung <strong>der</strong><br />
Berufswahl<br />
Allokationstheorie<br />
(u.a. Dahe<strong>im</strong>, 1970)<br />
Lernpsychologie<br />
(u.a. Mitchell/Krumboltz, 1990)<br />
‣Fokussierung auf soziale<br />
Einflussfaktoren auf die<br />
Bildungsentscheidung und Berufswahl<br />
- Frühe Kindheit: Eltern, Geschwister,<br />
Verwandte<br />
- Kindheit und Jugend: Peers,<br />
Lehrer/innen, Berufsberatende<br />
- (junges) Erwachsenenalter:<br />
Gegründete Familie, Kollegen/<br />
Kolleginnen, Vorgesetzte<br />
‣Fokussierung auf berufsrelevante<br />
Lernerfahrungen und die Entwicklung<br />
des Selbstkonzepts<br />
- Interaktion von Erbfaktoren, Umwelt<br />
und Erfahrung bilden das Selbstkonzept<br />
und Problemlösungsmethoden aus, die<br />
wie<strong>der</strong>um Einfluss auf die<br />
(berufswahlrelevante) Handlung<br />
nehmen<br />
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2 Theoretische Grundlagen zur Erklärung <strong>der</strong><br />
Berufswahl<br />
Matchingtheorie<br />
(u.a. Parsons, 1909; Holland, 1959)<br />
Entscheidungstheorien<br />
(u.a. Ries, 1970; Lange, 1979)<br />
‣Fokussierung auf Passungsprozess<br />
zwischen Interessen/Fähigkeiten und<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen/Umwelt<br />
- Persönlichkeits- und Umweltstruktur<br />
setzt sich nach Holland (u.a. 1959) aus<br />
sechs Typen zusammen: Realistic,<br />
Investigative, Artistic, Social,<br />
Enterprising, Conventional<br />
- Berufswahl als Passungsprozess<br />
zwischen Persönlichkeits- und<br />
Umweltstruktur<br />
‣Fokussierung auf<br />
Berufsentscheidungsprozess und<br />
dessen Rationalität<br />
- Beschreibung des<br />
Entscheidungsprozesses (u.a.<br />
Tiedemann, 1990; Ries 1970)<br />
- Typisierung des Rationalitätsgrads (u.a.<br />
Lange, 1979)<br />
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2 Theoretische Grundlagen zur Erklärung <strong>der</strong><br />
Berufswahl<br />
Theorien <strong>der</strong> beruflichen Entwicklung<br />
(u.a. Ginzberg, 1951; Super, 1990)<br />
‣Fokussierung auf die Entwicklung <strong>der</strong> Berufsorientierung<br />
- Erste entwicklungstheoretische Ansätze nach Ginzberg (1951)<br />
• Entwicklung von Interesse und von realistischen Berufsbil<strong>der</strong>n<br />
• Kritik an <strong>der</strong> Irreversibilität des Modells<br />
- Modifikation und Erweiterung des entwicklungstheoretischen Ansatzes (Super,<br />
1990)<br />
• Berufswahl als Modell über die <strong>Lebensspanne</strong><br />
• Fünf-Stadien-Modell<br />
• Entwicklung und Bedeutung des Selbstkonzepts<br />
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3 <strong>Berufliche</strong> Entwicklung und Berufsbiographie<br />
Aktuelle Forschungsthemen zur beruflichen Entwicklung und Berufsbiographie<br />
• Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />
• Bundesministerium für <strong>Berufliche</strong> Bildung<br />
• Hochschulinstitutionen<br />
• Sonstige Institute und Institutionen (z. B. DJI, ISB, ISF)<br />
Gruppenspezifische<br />
Fokussierung<br />
Ältere, Rehabilitanden,<br />
Jugendliche, etc.<br />
Fokussierung auf<br />
Bildungsaspekte<br />
<strong>Berufliche</strong> Bildung,<br />
Berufsbildungsstrukturen,<br />
etc.<br />
Fokussierung auf<br />
Einflussfaktoren<br />
Bildungsniveau, Normen,<br />
Mobilität, Geschlecht,<br />
etc.<br />
(vgl. u.a. IAB, 2013; BiBB, 2013)<br />
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3 <strong>Berufliche</strong> Entwicklung und Berufsbiographie<br />
Augsburger Ansatz (Prof. Dr. Aschenbrücker und Studierende)<br />
• „Sozialwissenschaftlicher Ansatz“<br />
• Berufsbiographische Interviews<br />
• Zielgruppe: Personen mit Berufserfahrung<br />
• Vergleichbarkeit - Einordnung auf Basis des 5 Stadien Modells (Super, 1990)<br />
• Bedeutung <strong>der</strong> Interessen und Fähigkeiten bei <strong>der</strong> Berufswahl (Ginzberg, 1951;<br />
Holland, 1959)<br />
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4 Fazit und Diskussion<br />
• Die Theorien <strong>der</strong> Berufswahl bieten erste Ansatzpunkte die<br />
berufliche Entwicklung <strong>im</strong> Kontext <strong>der</strong> <strong>Lebensspanne</strong> unter <strong>der</strong><br />
Voraussetzung des Wandels von Arbeit, <strong>der</strong> Lebensgestaltung und<br />
des Berufs einzuordnen<br />
• Die führenden Forschungseinrichtungen bieten erste empirische<br />
Ergebnisse zur berufsbiographischen Forschung, allerdings mit<br />
spezifischen Fokussierungen<br />
• Der Augsburger Ansatz (Prof. Dr. Aschenbrücker/Studierende)<br />
möchte einen verstärkt entwicklungstheoretischen Beitrag zur<br />
aktuellen Forschungslandschaft leisten<br />
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />
Marco Schrö<strong>der</strong> (M.A., M.A.)<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
Professur für Didaktik <strong>der</strong> Arbeitslehre<br />
Universität Augsburg<br />
Gerne stehe ich Ihnen auch nach <strong>der</strong> Tagung für Fragen und Anregungen zur Verfügung:<br />
Marco.schroe<strong>der</strong>@phil.uni-augsburg.de<br />
QUELLEN<br />
• Bußhoff, L. (1984): Berufswahl. Theorien und ihre Bedeutung für die Praxis <strong>der</strong> Berufsberatung. Kohlhammer, Stuttgart u. a.<br />
• Dahe<strong>im</strong>, H. (1970): Der Beruf in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft. Versuch einer soziologischen Theorie beruflichen Handelns. 2. Aufl. Kiepenhauer & Witsch, Berlin.<br />
• Demszky von <strong>der</strong> Hagen, A., Voß, G. (2010): Beruf und Profession. In: Böhle, F., Voß, G., Wachtler, G. (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. VS, Wiesbaden. S. 751-804.<br />
• Holland, J. (1959): A Theory of Vocational Choice. In: Journal of Counseling Psychology. Vol. 6, No. 1. Minnesota. S. 35-45.<br />
• Holling, H., et al. (2000): <strong>Berufliche</strong> Entscheidungsfindung. Bestandaufnahme, Evaluation und Neuentwicklung computergestützter Verfahren zur Selbsteinschätzung.<br />
IAB, Nürnberg.<br />
• Jacobsen, H. (2010): Strukturwandel <strong>der</strong> Arbeit <strong>im</strong> Tertialisierungsprozess. In: Böhle, F., Voß, G., Wachtler, G. (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. VS, Wiesbaden. S.<br />
203-230.<br />
• Jürgens, K. (2010): Arbeit und Leben. In: Böhle, F., Voß, G., Wachtler, G. (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. VS, Wiesbaden. S. 483-512.<br />
• Lange, E. (1979): Beruf, Berufswahl und Berufslaufbahn. Theoretische Grundlagen. Studienbrief zum Fachgebiet Beruf. Deutsches Institut für Fernstudien, Universität<br />
Tübingen. Beltz, Weinhe<strong>im</strong>, Basel.<br />
• Mitchell, L., Krumboltz, J. (1994): Die berufliche Entscheidungsfindung als sozialer Lernprozess. In: Brown, D., Brooks, L. et al. (Hrsg.): Karriere-Entwicklung. Klett-Cotta,<br />
Stuttgart.<br />
• Pfeiffer, S. (2010): Technisierung von Arbeit. In: Böhle, F., Voß, G., Wachtler, G. (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. VS, Wiesbaden. S. 231-262.<br />
• Ries, H. (1970): Berufswahl in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Industriegesellschaft. Huber, Bern u. a.<br />
• Schmidt, G. (2010): Arbeit und Gesellschaft. In: Böhle, F., Voß, G., Wachtler, G. (Hrsg.): Handbuch Arbeitssoziologie. VS, Wiesbaden. S. 127-150.<br />
• Schott, C. (2012): <strong>Berufliche</strong>s Selbstkonzept. Eine vergleichende Untersuchung an Mittelschulen und Gymnasien. Dissertation. Kovač, Hamburg.<br />
• Super, D. (1994): Der Lebenszeit-, Lebensraumansatz <strong>der</strong> Laufbahnentwicklung. In: Brown, D., Brooks, L. et al. (Hrsg.): Karriere-Entwicklung. Klett-Cotta, Stuttgart.<br />
18.03.2013<br />
Prof. Dr. Aschenbrücker | Schrö<strong>der</strong> (M.A., M.A.) | Professur für Didaktik <strong>der</strong> Arbeitslehre | Universität Augsburg<br />
17. Hochschultage <strong>Berufliche</strong> Bildung 2013 in Essen<br />
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