Download der Infopost Nr. 51 - Kinderhospiz Löwenherz

Ausgabe Dezember 2012 Nr. 51
Unser Leben kann nicht
immer voll Freude, aber immer
voller Liebe sein.
Liebe Freunde und
Unterstützer des Kinderhospiz
Löwenherz e.V.
Zu Weihnachten wünschen wir unseren
Verwandten und Freunden auf Grußkarten
ein frohes Fest und ein glückliches
Neues Jahr. Aber was bedeutet das
wirklich? Für viele Menschen ist es ein
großes Glück, wenn sie und ihre Liebsten
gesund sind und keine Sorgen haben.
Auch bei „unseren“ Familien kann ich
diese glücklichen Momente beobachten.
Vor kurzem las ich von einer erstaunlichen
Studie, die besagte, dass Eltern
ihre schwerstbehinderten Kinder als bereichernd
empfinden. Die Forscher fanden
heraus, dass Eltern, die einen Weg
finden, ihr schwerbehindertes Kind zu
akzeptieren und zu lieben, Glück und
Bereicherung erleben. 97 Prozent der
272 befragten Eltern sagten, dass sie ein
erfülltes Leben führen. Ähnlich würden
viele „unserer“ Eltern antworten.
Ich bin immer wieder berührt, wenn
mir Eltern in der Trauer um ihr Kind
erzählen, dass sie niemals auf diese Erfahrungen
hätten verzichten wollen. Sie
haben diese Zeit intensiv mit Schmerzen
und Ängsten, aber auch mit tiefen
Glücksmomenten erlebt und möchten
ihr Kind nicht missen. Sie sagen häufig:
„Wir sind mit den Aufgaben gewachsen
und wir lieben unser Kind – so wie es ist.
Gott sei Dank gibt es auch die Löwenherzen
– die tragen uns mit.“
Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie in der
Advents- und Weihnachtszeit und auch
im nächsten Jahr viele glückliche Momente
erleben.
Mit herzlichen Grüßen
Ihre Gaby Letzing
Ist das gemütlich: Im Snoezelraum kann man auf dem warmen Wasserbett und
bei schönem Licht wunderbar entspannen und ins Träumen geraten.
Eine besondere Lebensgeschichte
Dokumentation über Aaron beim „Tag der Norddeutschen“
Im Leben seiner Eltern spielt Aaron
die Hauptrolle. Der zehnjährige Junge
ist blind, schwerstmehrfach behindert
und braucht viel Pflege. Bei
seinem letzten Besuch im Kinderhospiz
begleitete ein NDR-Team ihn,
seine Mutter Karin Holthaus und Vater
Hannes einen Nachmittag für die
Fernseh-Dokumentation „Der Tag der
Norddeutschen“ mit der Kamera. Im
November wurde der Film gesendet.
Die Zuschauer erhielten so einen Eindruck
von der besonderen Lebensgeschichte
Aarons und zugleich einen
hautnahen Einblick in die Arbeit und
Atmosphäre von Löwenherz.
Die Dokumentation beginnt damit,
wie die Mutter ihren Sohn aus dem
Mittagsschlaf holt und ihn nach dem
Wickeln in die „Große Oase“ bringt.
Dort wird vorgelesen, gespielt, musiziert
und viel miteinander geredet.
Aarons Kinderkrankenschwester gibt
ihm über eine Magensonde seine
Nahrung und die lebensnotwendigen
Medikamente. Ein Lächeln huscht
über sein Gesicht, als sie ihm den Rücken
massiert und seine verspannten
Muskeln lockert. Als seine Mutter zur
Gitarre greift und ihm seine Lieblingslieder
vorspielt, ist Aaron selig. Nach
einer Spazierfahrt mit dem Rolli darf
er abends entscheiden, ob er ein Marmeladen-
oder Nutellabrötchen über
seine Magensonde bekommen soll.
„Mit der Sendung sollte ja ein großer
Bogen der Gesellschaft und der Menschen
im Norden gespannt werden“,
beschreibt Karin Holthaus die Idee
zum Tag der Norddeutschen, von
der sie zufällig im Radio hörte. „Und
dazu gehören auch Kinder wie Aaron,
sie sind ein Teil unserer Gesellschaft.
Und auch Löwenherz gehört dazu, wo
diese Kinder und ihre Familien ihren
Platz haben. Es ist ein wichtiger Ort
im Norden. Die Zuschauer sollten
sehen, dass es auch solche schwerkranken
Kinder gibt – und auch sie in
dieser Gesellschaft sein dürfen.“ Sie
schrieb an die Redaktion und überzeugte
das Team, auch im Kinderhospiz
Löwenherz zu drehen.
Ingesamt 100 Geschichten aus dem
Norden zeigte der NDR am 10. November
– es war eine der längsten
Echtzeit-Dokumentationen.

Nr. 51 INFO-POST
Seite 2
Viele leckere Rezepte für 52 Wochen
„LöwenHerzhaftes“: Neues Kochbuch mit Geburtstagskalender erschienen
Ein großes Spektrum kleiner Leckereien
bietet ein neues Kochbuch mit
dem Titel „LöwenHerzhaftes“, das
Fanny Lanfermann und Waltraud Höfer
vom Verein Kinderhospiz Löwenherz
gemeinsam mit vielen Akteuren
produziert haben. Die Rezepte sind
einfach zuzubereiten. Mit 52 Rezepten
für 52 Wochen bietet das Kochbuch
auf einer Doppelseite pro Woche neben
Fotos und Rezepten wieder Platz
für persönliche Notizen. Es kann so
auch als immerwährender Geburtstagskalender
verwendet werden.
Die Rezepte stammen von Ehren- und
Hauptamtlichen, von Freunden, Verwandten
aller Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, vom Hauswirtschafts-
Ehren- und Hauptamtliche sowie Freunde, Unterstützer des Kinderhospizes
und einige Gastronomen lieferten leckere Rezepte für das neue Kochbuch.
team des Kinderhospizes und von einigen
Gastronomen. Das Layout mit
der Wochenkennzeichnung sowie der
praktischen Präsentation in zwei Spalten
ist so geblieben wie beim Backbuch,
das bereits in der dritten Auflage
erschienen ist. Das Kochbuch kann
im Vereinshaus in der Plackenstr. 19
in Syke, Telefon 0 42 42 / 59 25-0 oder
unter info@kinderhospiz-loewenherz.de
bestellt werden. Es kostet 9,80 Euro
plus Porto.
Herzlichen Dank für alle kleinen und großen Spenden und die vielen
Unterstützungsaktionen für Löwenherz. Hier stellen wir eine Auswahl vor:
Foto: Nordwest-Zeitung, Oldenburg
Ingesamt 125 Bollerwagen baute Martin
Wiemeler gemeinsam mit seinem
Sohn und Freunden zum 125-jährigen
Firmenjubiläum. Einige verschenkten
sie an Kindergärten, die anderen wurden
in einer Tombola verlost.
Sportlich engagierten sich Sascha Holitschke
und sechs Mitarbeiter des Krankenhauses
St. Elisabeth in Damme:
Beim 10-km-Stadtlauf sammelten sie
Spenden. Vorher hatten sie bereits in
der Klinik Spendendosen aufgestellt.
Eine Motorrad-Spendentour zum „Tag
der offenen Tür“ organisierten Brigitte
Allgeier (Mitte) und Thomas Kerlin mit
Freunden. Die Einnahmen übergaben
sie Gaby Letzing. 80 Biker fuhren mit –
eskortiert von Polizei-Motorrädern.
Mit einer etwas ungewöhnlichen Idee
sammelten die „Biker-Boyzz“ für den
guten Zweck: Sie organisierten den
„1.Bikini-Bike-Waschtag“, ließen ihre
Maschinen auf Hochglanz polieren
und spendeten den Erlös.
Einen Charity Flohmarkt mit Tombola
und Kuchenverkauf organisierten Sindy
Henkel (2. von links) und Manuela
Mark (leider nicht im Bild) an der Alten
Mühle in Sankt Hülfe. Die Sparkasse
hatte Preise für die Lose gespendet.
Rund 50 Kinder und Jugendliche liefen
oder wanderten um den Hemminger
Teich in Hannover, um sich jede Runde
von einem Sponsor bezahlen zu
lassen. Initiatoren waren Jugendliche
der Pfarrgemeinde St. Augustinus.

Nr. 51 INFO-POST
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Gemeinsame Abende erleichtern die Trauer
Eltern verstorbener Kinder und Begleiter treffen sich einmal im Monat zum Austausch
Tomma, Maximilian und Fynn – die
Namen unserer Kinder erwarten uns
auf bunten Karten auf dem Boden
in der Mitte des Raumes. Wir legen
beim Eintreffen ein Foto dazu und
zünden eine Kerze an. Unsere Kinder
sind gefühlt ganz nah bei uns.
Mein Sohn Fynn ist im Oktober 2010
verstorben, aber auch jetzt lässt uns
das „Löwenherz“ nicht allein. Ein Jahr
lang – einmal im Monat – trifft sich
die Trauergruppe in den uns so vertrauten
Räumen. Für mich ist es jedes
Mal ein bisschen wie nach Hause
kommen. Sieben Jahre haben wir das
Kinderhospiz besucht und dort viel
Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft, Fürsorge
und Liebe erfahren. Die Löwenherzen
waren da, haben verwöhnt,
mitgelacht und -geweint, mitgetragen
und mit ausgehalten. Auch der Austausch
mit betroffenen Familien hat
uns immer gut getan. Dies setzt sich
nun auch nach Fynns Tod fort.
Wir sitzen im Kinderhospiz im Raum
„Lichtblick“. Einige Abende stehen
unter einem gemeinsam bestimmten
Thema. Wir tauschen Erinnerungen
im Zusammenleben mit unseren
Kindern aus, sprechen über das Vermissen,
die Vergangenheit und die
Zukunft. Manchmal erzählen wir, was
uns im Alltag und in der Trauer so
beschäftigt. Keiner muss, jeder kann
erzählen. Das macht es sehr leicht. In
der Gemeinschaft ist die Trauer ein
wenig leichter zu ertragen. Obwohl
das Leben und der Tod, das Alter und
das Sterbedatum unserer Kinder sehr
unterschiedlich sind, tröstet es mich
sehr zu merken, wie oft ich mich in
dem Empfinden und den Berichten
der anderen Eltern wiederfinde.
Mit einer schönen Blume kann Judy M.
ihren Sohn Daniel fast immer erfreuen
und zum Lachen bringen.
Gemeinsame Gespräche helfen, den Verlust des eigenen Kindes zu verarbeiten.
Seelsorgerin Thekla und Pädagogin
Christa machen das Treffen durch
ihre Erfahrungen und Professionalität
rund und „löwenherzig“. Jedes
Treffen beenden wir mit den anfangs
angezündeten Kerzen im „Garten
der Erinnerung“. Dort liegt für jedes
verstorbene Kind ein von der Familie
bemalter Stein. Nicht nur für immer
in unseren Herzen, sondern auch für
immer im „Löwenherz“: Tomma, Maximilian
und Fynn.
Das Jugendhospiz wächst rasant
Sabine Holtmann
Im September wurde der Grundstein für das Jugendhospiz
gelegt. Gemeinsam mit Dennis Schoolmann (18) und Maskottchen
Maximilian mauerte Kinderhospizleiterin Gaby
Letzing (links) die „Zeitkapsel“ mit Dokumenten ein. Seelsorgerin
Thekla Röhrs leitete das Ritual.
Seit der Grundsteinlegung wächst der Bau rasant. Die Betondecke
des ersten Geschosses ist bereits gegossen, jetzt
werden die Außenwände mit rotbraunen Klinkern verblendet.
Wenn das Dach fertig ist und das Wetter es zulässt,
kann noch vor Weihnachten Richtfest gefeiert werden.

Nr. 51 INFO-POST
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Ein umjubeltes Benefizkonzert gab die Big Band der Bundeswehr
in Nienburg. Im fast ausverkauften Theater präsentierten
die 21 Profimusiker unter Leitung ihres Bandleaders
Christian Weiper Swing, Jazz, Pop, spanische Klänge
und harte Rockmusik auf internationalem Spitzenniveau.
Die Zuschauer feierten die Band mit begeistertem Applaus.
Mit dem Reinerlös von rund 4.000 Euro unterstützen die
Musiker den Neubau des Jugendhospizes. Gertrud Markgraf
und Uwe Glodschei hatten das Konzert gemeinsam
mit dem Freundeskreis Hannover bestens organisiert.
Mit einer großen Spende von insgesamt 137.425 Euro unterstützt
die Wernsing Feinkost-Unternehmensgruppe aus
Addrup-Essen (Oldenburg) den Aufbau des Jugendhospizes.
Auf dem Fest zum 50-jährigen Firmenjubiläum überreichte
das Unternehmen einen Scheck von 100.000 Euro.
Kunden und Lieferanten spendeten weitere 37.425 Euro,
die Stefan Wernsing (2. von links) und Andreas Sostmann
an Gaby Letzing (links) und Fanny Lanfermann übergaben.
„Wir freuen uns riesig über die großzügige Unterstützung
der Unternehmensgruppe Wernsing“, sagte Gaby Letzing.
Termine
Do, 6. Dezember, 15 - 18 Uhr
Besichtigungsnachmittag im
Kinderhospiz
Siebenhäuser 77, Syke
Fr, 7. Dezember, ab 17 Uhr
Weihnachtsmarkt der Initiative
„Bulsten für Löwenherz“
Hof Brinker, Melle-Bulsten,
Bulstener Straße 11
So, 10. Februar 2013
Tag der Kinderhospizarbeit
12 Uhr: Film-Matinée
Hansa-Kino, Syke
Gezeigt wird der Film „Hasta la
vista“, in dem drei Männer mit
Handicap zu einem besonderen
Bordell in Spanien reisen.
15 - 18 Uhr: Besichtigungsnachmittag
im Kinderhospiz
Geschenkte Mitgliedschaft
Eine Überraschung für Verwandte,
liebe Freunde oder Kollegen zu
Weihnachten: Die geschenkte
Löwenherz-Vereinsmitgliedschaft.
Sie endet automatisch nach einem
Jahr. Einfach die beiliegende Karte
ausfüllen und zurückschicken.
Carin Levine
neue Botschafterin
Die international bekannte Musikerin
(Querflöte) Carin Levine unterstützt
künftig das Kinderhospiz Löwenherz
als Botschafterin. „Ich finde das Kinderhospiz
Löwenherz extrem wichtig
im Leben der Familien, die ein
Kind mit einer unheilbaren Krankheit
haben“, sagte sie zu ihrem Engagement.
„Und es ist zugleich dringend
erforderlich, viele Menschen darüber
zu informieren und bei ihnen ein
Bewusstsein für solche Lebenswege
zu schaffen. Musik ist ein Weg, viele
Menschen zu bewegen und zu berühren.
Mit meinen Kontakten und bei
meinen Konzerten in aller Welt möchte
ich dazu beitragen, die Menschen
auch auf Löwenherz aufmerksam zu
machen und zu berühren.“
So erreichen Sie uns:
Kinderhospiz Löwenherz e.V.
Plackenstraße 19, 28857 Syke
Telefon: 0 42 42 / 59 25 -0
Telefax: 0 42 42 / 59 25 -25
info@kinderhospiz-loewenherz.de
www.kinderhospiz-loewenherz.de
Bürozeiten:
Mo. bis Fr. von 9 - 13 Uhr
Löwenherz-Laden, Plackenstr. 19:
Donnerstag von 9.30 - 12.30 Uhr
und 14 - 17 Uhr
2. Samstag im Monat 9 - 13 Uhr
Löwenherz Bremen ambulant:
Elsasser Straße 61/63, 28211 Bremen
Telefon: 04 21 / 841 31 55
Telefax: 04 21 / 841 31 56
Das Kinderhospiz:
Siebenhäuser 77, 28857 Syke
Telefon: 0 42 42 / 57 89 -0
Telefax: 0 42 42 / 57 89 -89
Spendenkonto:
Kinderhospiz Löwenherz e.V.
Kreissparkasse Syke
Konto 11 100 999 99
BLZ 291 517 00
Impressum:
Redaktion: Heiner Brock (v.i.S.d.P.)
Layout: www.teamiken.de
Druck: Printhaus GmbH Syke