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Gemeindebrief - Heeslinger

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6 Zum Thema<br />

Ruhe finden - Chancen der Kirche<br />

Ich schnappte im Radio eine Diskussion auf, in der es darum ging, dass<br />

die Kirche unter immer schwierigeren Bedingungen ihre Mitglieder halten<br />

könne und folglich attraktiver gestaltet werden müsse. So lässt man sich denn<br />

Einiges einfallen: Ausstellungen, Kunstbegegnungen in der Kirche, Konzerte,<br />

Seminare, Lebenshilfe... Vieles davon finde ich auch sehr schön und erfreulich,<br />

aber man kann wohl auch auf der anderen Seite vom Pferd fallen.<br />

Ich denke über diese Entwicklung<br />

oft nach. Muss Kirche immer wieder<br />

attraktiv gemacht werden? Brauchen<br />

wir immer neue Veranstaltungen, die<br />

die Vorigen toppen? Müssen sich die<br />

Gemeindemitglieder die Beine ausreißen,<br />

um etwas ganz Besonderes darzubieten?<br />

Wird der Glaube mit weiteren<br />

Angeboten denn tatsächlich attraktiver<br />

für diejenigen, die erreicht werden<br />

sollen - oder lässt man so etwas lieber<br />

in professioneller Hand bei geübten<br />

Anbietern, weil sonst doch nur die<br />

Billigvariante dabei herauskommt, die<br />

niemanden hinter dem Ofen hervor<br />

lockt? Wenn Außergewöhnliches angeboten<br />

wird - wie ist da die Beobachtung?<br />

Kommen tatsächlich plötzlich<br />

andere Leute dazu - oder bleibt es bei<br />

derselben Besuchergruppe wie bisher?<br />

Es ist wahr: Viele Menschen sind auf<br />

der Suche nach einem wirklich tragenden<br />

Lebensinhalt. Nun ist die Frage,<br />

auf welche Weise man bei der Suche<br />

und dem Finden behilflich sein kann.<br />

„Wir müssen etwas bieten“- was heißt<br />

das genau? Viele Aktionen, hohes<br />

Freizeitangebot - Kirche gewissermaßen<br />

als Abenteuer-Camp? Oder<br />

besinnt man sich lieber einmal auf<br />

genau das, was andere Gruppen nicht<br />

haben, nämlich den ganz besonderen<br />

Geist, der sich in tiefer Ruhe manchmal<br />

eher zeigt als im organisierten<br />

Spaß? Ich glaube, genau das, was in<br />

letzter Zeit so vollkommen unpopulär<br />

ist, ist im Grunde die große Chance<br />

für die Kirche.<br />

Menschen brauchen in manchen<br />

Situationen Rituale und Bilder, an die<br />

sie anknüpfen können. Eine Liturgie<br />

mag ein „alter Zopf“ sein, aber sie<br />

nimmt einen auch mit in eine ganz<br />

ursprüngliche innere Ruhe, weil man<br />

quasi automatisch altbekannte Worte<br />

spricht und sich nicht ablenken lassen<br />

muss von aller Alltagslast, die einen<br />

umtreibt. Viele Kirchenlieder haben<br />

viele Strophen - wenn wir uns erst<br />

einmal eingesungen haben, fließen die<br />

Melodien und tragen unsere Stimmung<br />

mit.<br />

Das stille Beten und leise Formulieren<br />

kann eine Besinnung auf das Innerste<br />

sein, das eine reinigende Kraft birgt.<br />

Ich fürchte manchmal, dass zu viele<br />

Aktionen die Gemeinde arg strapazieren<br />

können, weil einfach ein<br />

Haufen Arbeit daran hängt - Planung,

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