21.03.2014 Aufrufe

Pfarrbrief Weihnachten 2012

Pfarrbrief Weihnachten 2012

Pfarrbrief Weihnachten 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Jesus – die entscheidende<br />

Botschaft Gottes an uns<br />

Liebe Mitglieder unserer<br />

Pfarrgemeinde!<br />

„Jahr des<br />

Glaubens“<br />

Auszüge aus dem Hirtenwort<br />

der Bischöfe Österreichs<br />

zum „Jahr des Glaubens“<br />

An einer Kreuzung wurde ein Hinweisschild aufgestellt.<br />

Um die Situation zu verschönern setzte man daneben einen<br />

Rosenstrauch. Der Rosenstrauch jedoch wuchs und<br />

wuchs und wurde von Jahr zu Jahr größer und eines Tages<br />

war vom Hinweisschild nicht mehr viel zu sehen. So<br />

ähnlich kommt es mir auch mit Advent und <strong>Weihnachten</strong><br />

vor. Es rankt sich um diese so schöne Zeit eine solche Fülle,<br />

dass das Eigentliche fast verdeckt ist. Wie der Rosenstrauch<br />

bräuchte wohl auch das Drumherum von Advent<br />

und <strong>Weihnachten</strong> die Schere, damit der Kern wieder in den<br />

Blick kommen kann.<br />

2 Thalgauer <strong>Pfarrbrief</strong><br />

Advent und <strong>Weihnachten</strong> haben als Kern eine wunderbare<br />

Botschaft: „Seht, ich verkünde euch eine große<br />

Freude. Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter<br />

geboren; er ist der Messias, der Herr“ (Lk 2,10-11). Es ist<br />

wichtig, dass wir zu dieser Botschaft wieder durchdringen<br />

und für uns selber begreifen, was uns damit zugesagt ist.<br />

Der große Theologe Karl Rahner fasste das Geschehen<br />

der Weihnacht einmal so zusammen: „Wenn wir sagen: Es<br />

ist Weihnacht, dann sagen wir: Gott hat sein letztes, Sein<br />

tiefstes, Sein schönstes Wort im fleischgewordenen Wort in<br />

die Welt hineingesagt, ein Wort, das nicht mehr rückgängig<br />

gemacht werden kann, weil es Gottes endgültige Tat ist,<br />

weil Gott selbst in der Welt ist. Und dieses Wort heißt: Ich<br />

liebe dich, du Welt und du Mensch.“ Genau das ist die frohe<br />

Botschaft der Weihnacht:<br />

Ich bin bedingungslos geliebt,<br />

auch wenn ich Fehler<br />

mache, ich darf wieder neu<br />

beginnen! Gott wird Kind<br />

und auch ich darf Ihm vertrauen<br />

wie ein Kind seiner<br />

Mutter und seinem Vater!<br />

Gibt es denn eine schönere<br />

Zusage als: Du bist mein<br />

geliebtes Kind, es ist mir<br />

nicht egal, wie es dir geht,<br />

ich will dir helfen, dass dein<br />

Leben gelingt!<br />

Wer im Advent schon und noch mehr zu <strong>Weihnachten</strong><br />

zum eigentlichen Kern vordringt, der begegnet Jesus, der<br />

unseretwegen kam und sich für uns hingegeben hat: Die<br />

Hingabe Jesu für uns Menschen ist der eigentliche Grund<br />

der Frohbotschaft, die all das bedeutet:<br />

Ich bin von Gott angenommen,<br />

ich bin berufen, Kind Gottes zu sein,<br />

ich habe als Mensch eine unverlierbare Würde,<br />

ich gehöre zu Gott.<br />

Diese Frohbotschaft ist der Ausdruck einer Wertordnung,<br />

die den Akzenten entspricht, die Jesus in seinem irdischen<br />

Dasein gesetzt hat: Z. B.:<br />

Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst.<br />

Wer der Erste sein will, soll der Diener aller sein.<br />

Selig sind, die arm sind vor Gott.<br />

Diese frohe Botschaft Gottes an uns zeigt uns auch<br />

die eigene Wahrheit: Ich verzeihe dir, sagt Gott uns zu. Tief<br />

in uns aber spüren wir, er ist mir gut und verzeiht mir, weil<br />

ich versagt habe, weil meine Kraft zum Guten wieder einmal<br />

nicht ausgereicht hat. Es ist schön zu wissen, dass<br />

du Gott größer bist als mein Versagen, stärker als meine<br />

Schwachheit und großzügiger als ich.<br />

Diese frohe Botschaft soll nicht nur unser Ohr erreichen,<br />

sie soll uns als ganzen Menschen erfassen und uns<br />

auf den Weg bringen: Ich bin meinem Nächsten gut, wie<br />

Gott es mir ist.<br />

Euch allen Gottes Segen für die Wochen des Advents<br />

und für <strong>Weihnachten</strong>.<br />

Euer Pfarrer Josef Zauner.<br />

Bild: Verkündigung an die Hirten, Buchmalerei aus dem Perikopenbuch<br />

Heinrichs II., Reichenauer Werkstatt, um 1010, München,<br />

Bayrische Staatsbibliothek.<br />

Vor 50 Jahren, am 11. Oktober 1962, wurde das II. Vatikanische<br />

Konzil eröffnet. Papst Benedikt XVI. hat aus diesem<br />

Anlass ein „Jahr des Glaubens“ für die Zeit vom 11. Oktober<br />

<strong>2012</strong> bis zum Christkönigsfest 2013 (24.November)<br />

ausgerufen. Die Bischöfe Österreichs veröffentlichten zum<br />

Start des Glaubensjahres ein Hirtenwort.‘<br />

Liebe Schwestern und Brüder<br />

in Christus!<br />

Dieses Jahr ist eine Einladung zur Belebung und Vertiefung<br />

unseres christlichen Glaubens. Die Seele dieses<br />

Glaubens ist die christliche Liebe: Liebe zu Gott und zu<br />

den Menschen. „Ich glaube dir, ich glaube an dich" – das<br />

gehört zum Besten, das wir Menschen zueinander sagen<br />

können. Und diese Rede vollendet sich, wenn auch noch<br />

gesagt wird oder jedenfalls gemeint ist: „Ich liebe dich".<br />

Ungemein vertieft gilt dies auch für unsere Beziehung zu<br />

Gott sowohl als einzelne Christen wie als Kirche im Ganzen.<br />

Der Glaube zeigt sich am überzeugendsten durch die<br />

Freude, die er schenkt. Im Blick auf den Glauben heißt es<br />

im Ersten Petrusbrief: „Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl<br />

ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen<br />

leiden müsst. Dadurch soll sich euer Glaube bewähren,<br />

und es wird sich zeigen, dass er wertvoller ist als Gold,<br />

das im Feuer geprägt wurde und doch vergänglich ist. So<br />

wird eurem Glauben Lob, Herrlichkeit und Ehre zuteil bei<br />

der Offenbarung Jesu Christi. Ihn habt ihr nicht gesehen,<br />

und dennoch liebt ihr ihn; ihr seht ihn auch jetzt nicht, aber<br />

ihr glaubt an ihn und jubelt in unsagbarer von himmlischer<br />

Herrlichkeit verklärter Freude, da ihr das Ziel des Glaubens<br />

erreichen werdet: Euer Heil" (1 Petr 1,6–9).<br />

Wie schön wäre es, wenn wir, katholische Christen in<br />

diesem Land, sagen könnten: Diese Worte treffen auf uns<br />

zu! Ja, es gibt diese Momente „unsagbarer Freude", die<br />

der gelebte Glaube schenkt. Sie sind „wertvoller als Gold",<br />

denn sie stärken in uns die Gewissheit, dass wir im Glauben<br />

auf dem richtigen Weg sind. Und sie bezeugen anderen<br />

Menschen, dass der Glaube an Jesus Christus, und<br />

die Liebe zu ihm, dem Leben vollen Sinn gibt.<br />

Aber da gibt es „mancherlei Prüfungen", unter denen<br />

wir leiden müssen: persönliche, familiäre, berufliche, gesellschaftliche<br />

und auch kirchliche. Sie können die Freude<br />

am Glauben auf die Probe stellen, ihm den Schwung<br />

rauben, die Strahlkraft dämpfen. Heute wird viel von der<br />

Krise gesprochen, von der Eurokrise bis zur Kirchenkrise,<br />

von Ehe- und Beziehungskrisen bis zu Glaubenskrisen:<br />

„Dadurch soll sich euer Glaube bewähren", sagt der<br />

1. Petrusbrief.<br />

Um die Bewahrung, die Bewährung, die Erneuerung,<br />

die Freude des Glaubens geht es uns, liebe Schwestern<br />

und Brüder, in diesem Hirtenwort zum „Jahr des Glaubens",<br />

das unser Heiliger Vater, Papst Benedikt XVI., zum 11. Oktober<br />

dieses Jahres ausgerufen hat und das bis zum 24.<br />

November, dem Christkönigssonntag des Jahres 2013,<br />

dauern soll.<br />

Um die Kraft und die Schönheit des Glaubens geht<br />

es also in diesem „Jahr des Glaubens". Ist es dem großen<br />

Konzil gelungen, dies „der Welt" und uns selber, den Gläubigen,<br />

vor Augen zu führen? Wie sind die fünfzig Jahre seit<br />

dem Konzilsbeginn verlaufen? Wie wurden sie von Euch,<br />

den Gläubigen, erlebt? In diesem halben Jahrhundert hat<br />

sich viel verändert, in der Welt wie in der Kirche.<br />

1. „Glaubt ihr nicht, so bleibt<br />

ihr nicht" (Jes 7,9)<br />

Wir sehen nur eine Antwort auf die bedrängte Situation<br />

unserer Kirchengemeinschaft: den Glauben! „Ohne den<br />

Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu<br />

Gott kommen will, muss glauben, dass er ist und dass er<br />

denen, die ihn suchen, ihren Lohn geben wird" (Hebr 11,6).<br />

Der Glaube ist das Herz des christlichen Lebens. Er ist<br />

zuerst „eine persönliche Bindung des Menschen an Gott"<br />

(KKK 150), ein Vertrauen des Herzens, eine Zustimmung<br />

des Verstandes und des Willens zu Gott, seinen Plänen<br />

und Wegen, seinem Willen und dem, was er uns in Jesus<br />

Christus geoffenbart hat. Wir sind alle auf Vorbilder des<br />

Glaubens angewiesen, auf die großen Gestalten der Heiligen,<br />

und auf die gläubigen Menschen, die unser Leben<br />

geprägt und den Weg unseres eigenen Glaubens gefördert<br />

haben. Der Hebräerbrief spricht von einer „Wolke von<br />

Zeugen", die uns umgibt. Im Blick auf sie „wollen auch wir<br />

alle Last und die Fesseln der Sünde abwerfen. Lasst uns<br />

mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen<br />

ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender<br />

des Glaubens" (Hebr 12,1–2).<br />

2. Zeugen sind gefragt<br />

Papst Johannes XXIII. eröffnete<br />

1962 das Konzil<br />

Es ist gar nicht möglich, ein vollständiges Bild der Lebendigkeit<br />

der Kirche in unserem Land zu zeichnen. Wir<br />

sehen mit Freude die wachsende Zahl an Jugendgebetsgruppen<br />

im ganzen Land. Wir beobachten, dass die Zahl<br />

2 Thalgauer <strong>Pfarrbrief</strong> Thalgauer <strong>Pfarrbrief</strong> 3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!