STADTPFARRE ZELL/SEE ST. HIPPOLYT - Erzdiözese Salzburg
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DER KIRCHTURM,<br />
DAS WAHRZEICHEN<br />
VON <strong>ZELL</strong> AM <strong>SEE</strong>:<br />
EINE ZEITREISE<br />
Sehr geehrte<br />
Festgäste!<br />
Lassen Sie uns gemeinsam<br />
einen Blick in die<br />
Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
machen. In jene<br />
Zeit, in welcher mit der<br />
Errichtung des Zeller<br />
Kirchturms begonnen<br />
wurde.<br />
1447 wählten in Rom<br />
18 Kardinäle am 2.<br />
Tag des Konklaves<br />
Tommaso Parentucelli<br />
zum Oberhaupt der<br />
katholischen Kirche,<br />
welcher sich den Namen<br />
Nicolaus V gab.<br />
Es war dies der 1. Renaissancepapst,<br />
pflegte<br />
Wissenschaft und<br />
Künste und begründete<br />
die vatikanische<br />
Bibliothek. In <strong>Salzburg</strong><br />
regierte Friedrich<br />
IV als Fürsterzbischof<br />
bis zu seinem Tode im<br />
Jahre 1552. Dieser entstammte<br />
einem alten<br />
Adelsgeschlecht, welches<br />
seit Generationen<br />
das Amt des Truchsess,<br />
des obersten Aufsehers<br />
der fürstlichen Tafel<br />
der Herzöge der Steiermark<br />
inne hatte. In Zell<br />
war Pfarrer Michael<br />
Mangmeister von 1445<br />
-1449 um seine Gläubigen<br />
bemüht. Der<br />
Auftrag zum Bau des<br />
Westhauses ging ohne<br />
Zweifel auch von ihm<br />
aus. Die Errichtung eines<br />
Kirchturms zu jener<br />
Zeit, war ein aufwändiges<br />
und auch gefährliches<br />
Unternehmen.<br />
Quadersteine aus Rauhwacke<br />
wurden aus<br />
einem Steinbruch in<br />
Saalfelden-Bachwinkl<br />
mit Pferdefuhrwerken<br />
nach Zell am See transportiert.<br />
Kalkstein gewonnen,<br />
gebrannt, zerkleinert<br />
und gelöscht.<br />
Schotter aus den Salzachauen,<br />
Sand und<br />
Wasser vom Schmittenbach.<br />
Bäume aus den<br />
nahen Wäldern wurden<br />
gefällt, gespalten<br />
und zugerichtet. Die<br />
Zeller Waldgemeinschaft<br />
stand noch nicht<br />
zur Verfügung - sie gab<br />
es erst 400 Jahre später,<br />
hat sich aber heuer sehr<br />
großzügig an der Restaurierung<br />
der Turmhalle<br />
beteiligt. Hanfseile<br />
wurden gedreht, Nägel<br />
geschmiedet. Für das<br />
Aufsetzten der Steine<br />
dienten Flaschenzüge<br />
mit Umlenkrollen,<br />
angetrieben von überdimensionalen<br />
Hamsterrädern.<br />
Einige 100<br />
Arbeiter, meist Bauern,<br />
waren wohl gleichzeitig<br />
bei der Arbeit, wohnten<br />
in Baracken; ver-<br />
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