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Albrun Barwig.pdf - Evangelischer Kirchenbezirk Mühlacker

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Pfr. Karl Frank zur Investitur von <strong>Albrun</strong> <strong>Barwig</strong> am 15.3.2009 in Mühlhausen/Enz<br />

Liebe <strong>Albrun</strong>, lieber Herr <strong>Barwig</strong>, liebe Gäste,<br />

eigentlich ist schon fast alles gesagt.<br />

Aber von guten Wünschen kann man gar nicht zu viel kriegen bei einem Start.<br />

Gerne hätte ich jetzt ein ganzes Alphabet guter Wünsche dir mit auf den Weg gegeben.<br />

Aber dann bin ich doch bei den ersten zwei Buchstaben geblieben: AB<br />

Seit das Pfarrhaus leer stand nach dem Auszug von Johannes Meuth und seiner Familie,<br />

war es vor allem der AB, der einen beim Anruf im Pfarrhaus empfing.<br />

Der Anrufbeantworter. Ob er wirklich die Anrufe beantwortet hat, kann ich nicht sagen.<br />

Aber er wird wohl künftig wieder seltener der erste Ansprechpartner sein, denn nun gibt es<br />

wieder eine echte, lebendige Anrufbeantworterin, mit der man auch sprechen kann. Aus<br />

dem AB wird die AB: <strong>Albrun</strong> <strong>Barwig</strong>.<br />

Als Beruf und aus Berufung Pfarrerin - so habe ich die inzwischen verheiratete Theologin<br />

neu kennen gelernt, deren Gesicht mir noch bekannt war als das der Studentin im Ev. Stift<br />

und dann als ABM, als Ausbildungsvikarin in Bad Mergentheim.<br />

Aus Bietigheim kam sie dann auf beweglicher Pfarrstelle in unseren Außen-Bezirk.<br />

Auf Bezirksebene war sie nun auch schon seit geraumer Zeit tätig in den Mühlacker<br />

Enzkreiskliniken, an der Realschule, in Großvillars und Mühlhausen.<br />

An Betten stand sie schon, bevor sie hierher kam, und als Bezirksufgabe wird sie weiter<br />

dieses Amt bekleiden, den Andachtsraum beleben mit ihrer Präsenz.<br />

Als Beistand Kranke und Sterbende in Anteilnahme begleiten.<br />

Aber sagen wir's ruhig direkt:<br />

Du hast die Gabe, ansprechend betend und mit ausgesprochen berührenden Worten die<br />

Herzen zu erreichen.<br />

Hat nicht schon Jesus das Ab-ba beten gelehrt?<br />

Abba heißt "lieber Vater". Und im Hebräischen heißt AB Vater. Das passt nicht ganz zu dir.<br />

Mühlhausen bekommt keinen AB, keinen Hl. Vater, sondern eine A.B.<br />

Auch im Kirchengemeinderat dürften sie schnell gemerkt haben, dass du außerordentlich<br />

behutsam, aber bestimmt deine Sache vorbringen kannst.<br />

Und das ist dann kein anderes Bekenntnis, keine andere Botschaft, sondern - man höre<br />

dies im Calvinjahr - auf dem Boden des AB, des Augsburgischen Bekenntnisses, halt gut<br />

lutherisch.<br />

Dass Ade, <strong>Barwig</strong> und Beischroth nicht nur in alphabetischen Listen nahe beieinander<br />

stehen, hat sicher beigetragen zur Ab-kürzung der Vakatur.<br />

So wird nun die Mühlhäuser Al-bani-kirche zu <strong>Albrun</strong> <strong>Barwig</strong>s Kirche.


Dass a.b. auch allzeit bereit heißen könnte, wollen wir mal lieber nicht so laut sagen.<br />

Nach den letzten Wochen hast du dir eher eine Pause verdient. Und im übrigen kann man<br />

das nicht einmal von einem 100%igen Pfarrer erwarten, warum dann von einer mit 75% im<br />

Gemeindepfarramt angestellten Pfarrerin?<br />

In Württemberg heißt a+b für Pfarrerinnen und Pfarrer ja auch "Für Arbeit und<br />

Besinnung". Bei den Mönchen war das noch zweierlei: Arbeiten und Beten.<br />

Im Pfarrdienst scheint die Besinnung zur Arbeit zu werden.<br />

Doch auf Befehl kommen nicht die allerbesten Eingebungen<br />

Dass dir da immer noch Zeit bleibt, beides wenn nicht zu trennen, so doch zu<br />

unterscheiden, dass dir Zeit bleibt zu Besinnung und Beten jenseits der Arbeit und des<br />

Dienstes, das wünsch ich dir schon am Beginn.<br />

Ja, das war nur der Anfang, die ersten beiden Buchstaben eines langen Alphabets.<br />

Aber da stehen wir heute auch: am Anfang, beim Beginn deines Dienstes als Pfarrerin<br />

von Mühlhausen/Enz.<br />

Nach einer Woche zwischen Amok und Abel, zwischen Betroffenheit, Bestürzung und<br />

Beten, will ich dir ein Wort aus der Bibel mitgeben, eigentlich ein Wörtchen, das alle diese<br />

Erfahrungen auch dieser Woche nicht beherrschend sein lässt, sondern ihnen etwas<br />

entgegensetzt. Vom Patron unserer Lienzinger Peterskirche, von Petrus stammt dieses<br />

Wort: "aber auf dein Wort". Mit diesem kleinen Aber folgt er der Aufforderung Jesu<br />

entgegen allen Erfahrungen, die ihn bisher prägten. Wir setzen unser Aber oft als Einwand<br />

gegen Jesu Worte. Petrus macht es einmal umgekehrt. Da kann ein Petrus uns als<br />

Beispiel dienen.<br />

Diesen Mut des Petrus wünsch ich dir, den Mut zum Aber gegen eigene Erfahrungen von<br />

Frustration oder Erfolglosigkeit, den Mut zum Aber gegen vermeintlich besseres Wissen,<br />

den Mut zum Aufbruch ihm nach: "aber auf dein Wort". ABER, das kommt heraus wenn<br />

ER zu deinen Initialen hinzutritt.<br />

Den Mühlhäusern will ich hinzufügen, dass es noch einen anderen Er gibt.<br />

AABB auch auf beide blicken, ist manchmal angesagt.<br />

Aber bitte nicht dann, wenn es um Erwartungen geht, sondern wenn Pause und Urlaub<br />

anstehen. Dann ist halt auch mal das Pfarrhaus für kurze Zeit außer Betrieb.<br />

Und der AB verkürzt die Wartezeit auf die A.B.<br />

Am besten geht ihr aufmerksam und behutsam mit ihr um.<br />

Man kriegt keine <strong>Albrun</strong> <strong>Barwig</strong> auf Bestellung.<br />

Und bevor einem ein Aber über die Lippen kommt, sehe er zu, dass er's an der richtigen<br />

Stelle setzt.<br />

Mir hen jetzt koin Bfarrer me, aber dofür a.B. a Bfarrere.

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