der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland - Kirchenmusik in der ...
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Restaurierte Orgeln<br />
5<br />
Wie<strong>der</strong>e<strong>in</strong>weihung <strong>der</strong><br />
200 Jahre alten Orgel <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Peterskirche Oßmannstedt<br />
Die Orgel wurde im Jahre 1810 von Johann<br />
Benjam<strong>in</strong> Witzmann aus Stadtilm erbaut.<br />
Die Werkstatt stand <strong>in</strong> engem Kontakt mit<br />
<strong>der</strong> berühmteren Firma Schulze (Paul<strong>in</strong>zella).<br />
Die Inhaber erhielten ihre Ausbildung<br />
wechselseitig <strong>in</strong> dem jeweilig an<strong>der</strong>en<br />
Betrieb. Ihm selbst kann man hohe<br />
handwerklich-künstlerische Fähigkeiten besche<strong>in</strong>igen,<br />
die er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em kurzen Leben<br />
(1782 – 1814) allerd<strong>in</strong>gs viel zu wenig<br />
unter Beweis stellen konnte.<br />
Die Konstruktion <strong>der</strong> Orgel ist von dem Ehrgeiz<br />
geprägt, e<strong>in</strong> Instrument von beachtlicher<br />
Größe auf e<strong>in</strong>er äußerst beengten<br />
Empore unterzubr<strong>in</strong>gen. Um unter dem<br />
seitlich, <strong>in</strong> Harfenfel<strong>der</strong>n aufgestellten<br />
Nebenwerk auch noch Durchgänge frei zu<br />
halten, baute er e<strong>in</strong>e geradezu abenteuerlich<br />
anmutende Tontraktur. Zwei Prospektpfeifen<br />
sollten ursprünglich <strong>in</strong> den ausgehöhlten<br />
runden Säulen stehen. Bemerkenswert s<strong>in</strong>d<br />
auch die Pedalladen mit doppelten<br />
Spunddeckeln und Intarsien am Kanzellenrahmen<br />
(!), möglicherweise e<strong>in</strong> Prüfungsstück.<br />
Die Porzellanschil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Registerzüge<br />
dürften zu den ältesten ihrer Art<br />
gehören (erstmals 1806 durch Ratzmann<br />
bezeugt).<br />
Der eigentliche Wert offenbart sich jedoch<br />
im Klang <strong>der</strong> reichhaltig disponierten und<br />
fast vollständig mit Orig<strong>in</strong>alstimmen<br />
besetzten Orgel. Er zeigt sich überaus<br />
angenehm und wandlungsfähig, so dass e<strong>in</strong><br />
sehr breites Repertoire an Orgelmusik überzeugend<br />
dargestellt werden kann. Die<br />
Tontraktur – vorher ...<br />
… und nach <strong>der</strong> Restaurierung