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THEMA Weniger ist mehr Wieviel Spielzeug braucht ein Kind? Es gibt wunderbare Spielzeuge, die Kinder zum Spielen und Lernen anregen. Das Spiel mit Puppen und Bären stärkt das Sozialverhalten. Lego-Steine und Puzzle regen die Auge-Hand-Koordination an. Doch bekommen Kinder heute so viel Spielzeug, dass sie kaum noch wissen, was sie in ihrem Zimmer haben. Bleiben wir mal bei dem Thema Puppen. Es gibt kleine, weiche Puppen zum Schmusen, eine Puppe die trinken und aufs Töpfchen gehen kann, dann gibt es Puppen, die lange Haare haben und die man frisieren kann und Puppen, die sprechen können. Das wäre dann glatt für jedes L e b e n s j a h r eine Puppe. Wie soll man da eine Beziehung zu seiner Puppe aufbauen? In der Mäusegruppe der Kita Thomaskirche wurden im letzten Jahr für eine Zeit alle zweckgebundenen Spielzeuge aussortiert. Übrig blieben Legos, Holzbausteine, Kisten, Kartons und selbstverständlich Bücher. Die Kinder haben sich nicht gelangweilt, im Ge- Soviel Du brauchst. Auf diese Feststellung folgt ein Punkt. Punkt. Eine Möglichkeit wäre aber auch ein Fragezeichen? Es ist nämlich keinesfalls einfach zu definieren was DU brauchst. Ich bin sicher zwei Menschen geben mehr als zwei Antworten. Vielleicht ist es gut sich zu erinnern, was vor 65 Jahren eine Antwort gewesen wäre: Ein Dach über dem Kopf oder zumindest ein trockener Schlafplatz, etwas (warmes) zu essen, eine Arbeit im (erlernten) Beruf, das Wiederfinden der durch den Krieg zerstreuten Familie. Nichts Klingeling 1948 - 2013 genteil, sie sind kreativer und interaktiver geworden. Aus Körben wurden Eisenbahnwaggons, Puppenbetten und Schildkrötenpanzer. Das ist eine tolle Idee, die wir aus Platzmangel in unserer Wohnung nicht umsetzen können. Wir haben aber auch eine Regelung gefunden: Wenn du etwas Neues haben möchtest, dann musst du dich von etwas Altem trennen. Da hat unsere Tochter sich zu Weihnachten von dem Kaufmannsladen, ein Prachtstück, das ich sehr liebe, getrennt, damit sie Platz für zwei neue Puppenstühle hat. Eine Freundin hat festgelegt, dass ihr Sohn zu Weihnachten drei Geschenke bekommt. Wer ihm etwas schenken möchte, darf sich finanziell beteiligen. Zum dritten Geburtstag unseres Sohnes gab es übrigens auch schöne Spielsachen. Wir haben alles gut durchdacht und auf einander abgestimmt. Gespielt wurde an diesem Tag allerdings mit den Besen. Da waren nämlich die Hexen unterwegs... Christina Dwenger davon war selbstverständlich. Die katholische Kirche formulierte seinerzeit den Grundsatz der „kleinen Habe“, die den Menschen zustehen sollte. Anscheinend längst überholt. Auch heute gibt es auf dieser Erde hunderte Millionen Menschen, die sich aber genau dieses wünschen. Ich bin gespannt, welche Antworten auf diesem Kirchentag in Hamburg gefunden werden. Ob sich die Kirchentagsteilnehmer wesentlich von den allgemeinen herrschenden gesellschaftlichen Vorstellungen entfernen werden? Helmut Grunwaldt Leben braucht Liebe Ich gehöre zu einer Generation, deren Eltern ihre Kindheit und Jugend im 2. Weltkrieg verlebt haben. Wie ich aus zahlreichen Erzählungen weiß, eine entbehrungsreiche Zeit, zumindest was das Materielle anging. Ganz deutlich waren diese Erfahrungen auch in meiner Kindheit zu spüren. Damals gab es noch nicht die sogenannte Wegwerfgesellschaft. Unsere Eltern gehörten zu der Sorte Mensch, die, wie es im Volksmund heißt: Aus Sch... Gold machen können. Uns hat als Kindern nichts gefehlt – im Gegenteil. Unsere Eltern haben unsere Wünsche so gut es ging erfüllt. Geld konnte nicht für Extras investiert werden, aber jede Menge Zeit und vor allem Liebe: beim Werken, Basteln, Handarbeiten und bei Überlegungen, wie man Kinder glücklich macht. Einige Klassenkameraden hatten alles, was man kaufen konnte, aber sie waren „Schlüsselkinder“. Was kaputt war, wurde neu gekauft, statt es mit dem Vater aufwendig, mit viel Zeit und Spaß zu reparieren. Auch genossen unsere Freunde es, liebevoll von meiner Mama in den Arm genommen zu werden, wenn sie sich das Knie aufgeschlagen hatten – diesen Reichtum hatten sie nicht. Ich möchte die Erfahrungen meiner eigenen Kindheit nicht missen. Sie hat mich gelehrt, was der Mensch wirklich braucht, nämlich Zeit, Fürsorge und vor allem Liebe. Vielleicht sollten wir uns öfter darauf besinnen, dass unsere Zuwendung das Wichtigste ist, was wir unseren Mitmenschen geben können. Liebe ist (fast) alles was wir wirklich brauchen; denn ohne sie kann Leben zwar funktionieren, aber es bleibt ohne Erfüllung und ist nicht besonders lebenswert. Petra Knaus 6
SOVIEL DU BRAUCHST Fördern und Fordern! Wieviel Förderung braucht Man müsste Klavier spielen können In der Turnhalle sitzt ein Siebenjähriger und beklagt sich bei mir: „Immer muss ich irgendwo hingehen. Ich habe überhaupt keine Zeit mehr zum Spielen.“ Und während der dunkelhaarige Junge aufzählt, wie sein Nachmittagsprogramm aussieht, staune ich: täglich ein bis zwei Termine. Denn zusätzlich zum Wunschprogramm der Eltern Englisch, Geige, Klavier, will das Kind auch noch Fußball spielen und den Schachkurs besuchen. Außerdem muss er auch noch seinen kleinen Bruder zum Kleinkindturnen begleiten. Wieviel Förderung braucht mein Kind, frage ich mich und hinterfrage den Terminkalender meiner Kinder. Ist es zu viel? Ist es genug? Ist es das Richtige? Als Baby gab es Massage und Krabbelgruppe, dann Turnen und Spielgruppe, später dann den Musikgarten. Heute geht es zum Tanzen und in den Chor. Eigentlich steht auch der Schwimmkurs an, aber der fällt weg, weil ich die Fünfjährige nicht überfordern will. Natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen, denn schließlich ertrinken Kinder, die schwimmen können, nicht so schnell. mein Kind? Viele Eltern fragen sich, ob das, was sie den Kindern bieten können, auch genug ist, bzw. wieviel Förderung das Kind denn tatsächlich braucht. Der Erfolgsdruck auf die Kinder nimmt zu. Und Eltern wollen ihre Kinder für das Leben stärken… Am Tage wird in der Kita oder in der Schule gefördert und am Nachmittag kommen Zusatztermine auf die Kinder zu. „Es ist nicht wichtig, dass die Kinder viel Wissen bekommen“, erzählt Angela Jaeger, „es ist wichtig in welcher A t m o s p h ä r e das geschieht.“ Gemeinsam mit ihrer Kollegin Kyra Ritter will die Dozentin von der Elternschule Steilshoop im Rahmen des Seminars „Zeitmanagement für unsere Kinder“ Eltern Tipps geben, damit sich ihre Kinder positiv entwickeln. Der Kurs fundet am Mittwoch, den 22. Mai von 19.30 bis 21.30 Uhr in der Kita Thomaskirche statt. „Wenn Kinder gut lernen sollen, dann müssen wir die Lernsituation mit einem positiven Gefühl verbinden“, weiß Jaeger. Der Alltag steckt voller Förderungsmöglichkeiten, denn auch das gemeinsame Aufräumen gehört ebenso zur Förderung wie das Lernen für die Mathearbeit. Anmeldungen sind bis zum 15. Mai telefonisch in der Kita möglich oder über den Aushang an der Pinnwand. Die Kosten liegen bei 5 Euro pro Teilnehmer. Christina Dwenger 2013 Auch dieses Jahr wieder: Faszinierende Druckerzeugnisse. Klimaneutrale Produktion. Erstaunliche Konditionen. Beratung: 040/35 74 54-12 Gestaltung: 040/35 74 54-30 Produktion: 040/68 94 71-71 Info@compactmedia.de Druckerei Ruhrstraße 126 22761 Hamburg Tel. 040/68 94 71 - 70 Fax 040/68 94 71 - 78 druckerei@compactmedia.de Produktion Ferdinandstraße 29-33 20095 Hamburg Tel. 040/35 74 54 - 0 Fax 040/35 74 54 - 20 info@compactmedia.de 7
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