Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern und ... - Klinik Sonnenhof

kliniksonnenhof
Kinder- und Jugendpsychiatrisches
Zentrum
Autismus-Spektrum-Störungen
bei Kindern und Jugendlichen
Einladung zur Fachtagung
Mittwoch, 20. Juni 2012

Autismus-Spektrum-Störungen bei Kindern und Jugendlichen
Nach den neueren epidemiologischen Untersuchungen kann jeder hundertste Mensch als zugehörig
zum «Autismus-Spektrum» bezeichnet werden. Etwa ein Drittel davon hat frühkindlichen Autismus,
zwei Drittel haben eine «tiefgreifende Entwicklungsstörung» wie das Asperger-Syndrom.
Das Asperger-Syndrom tritt bei deutlich mehr Männern als Frauen auf. Die Zahl der Autismus-Fälle
scheint in den vergangenen Jahrzehnten ständig zu steigen. Das Center for Disease Control (CDC)
in den USA gibt einen Anstieg der Fälle von Autismus um mehr als 50 % allein im ersten Jahrzehnt
unseres Millenniums an. Obwohl bessere und frühere Diagnostik eine Rolle spielt, ist es sehr wahrscheinlich,
dass ein Teil des Anstiegs auf eine tatsächliche Erhöhung der Fälle zurückzuführen ist.
Auch wir in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind zunehmend mit dem Thema konfrontiert.
Autismus ist ein angeborener abweichender Informationsverarbeitungsmodus, der Schwächen
in sozialer Interaktion und Kommunikation sowie stereotype Verhaltensweisen und manchmal
Stärken bei Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Intelligenz zeigt. Allen autistischen
Behinderungen sind Beeinträchtigungen des Sozialverhaltens gemeinsam: Schwierigkeiten, mit
anderen Menschen zu sprechen, Gesagtes richtig zu interpretieren, Mimik und Körpersprache
einzusetzen und zu verstehen. Die Probleme in der Kommunikation äussern sich demnach in
schwieriger Kontaktaufnahme zur Aussenwelt und zu anderen Menschen.
Die Symptome und die individuellen Ausprägungen des Autismus sind vielfältig, sie können von
leichten Verhaltensproblemen an der Grenze zur Unauffälligkeit, etwa als ausgeprägte «Schüchternheit»,
bis zur schweren Behinderung reichen. Eine Person kann durchaus autistisch sein, jedoch
dank ihrer Lebenssituation, Begabung und/oder Unterstützung durch Schule, Ausbildung, Arbeitgeber,
Freunde, Partner oder andere Formen von Hilfe ausreichend gut zurechtkommen, um keine
klinische Diagnose zu bekommen.
Das nach dem österreichischen Arzt Hans Asperger benannte Asperger-Syndrom gilt als leichte
Form des Autismus und manifestiert sich etwa vom vierten Lebensjahr an. Obwohl viele Verhaltensweisen
das soziale Netz der Betroffenen, insbesondere das der nächsten Bekannten und der Familie,
stark in Anspruch nehmen, sind es nicht nur negative Aspekte, die Asperger-Betroffene qualifizieren.
Es gibt zahlreiche Berichte über das gleichzeitige Auftreten von überdurchschnittlicher Intelligenz
oder auch von Inselbegabungen.
Beim Autismus handelt es sich dementsprechend wahrscheinlich weniger um eine Kategorie als
um eine Dimension. Das bedeutet, dass es fliessende Übergänge zwischen den verschiedenen Formen
innerhalb und ausserhalb des «Autismus» gibt, daher die Bezeichnung «Autismus-Spektrum-
Störungen».
Bei Kindern mit Asperger-Syndrom fehlt oft der Wunsch, Beziehungen zu Gleichaltrigen herzustellen.
Dieser Wunsch entsteht bei ihnen normalerweise erst in der Adoleszenz, meist fehlt dann aber
die Fähigkeit dazu. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie wird spätestens jetzt auf diese Jugendlichen
aufmerksam und muss handeln. Aber wie?
Unsere Fachtagung mit ausgewiesenen Experten möchte sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

Programm
13.30 – 14.00 Uhr Get together
14.00 – 14.10 Uhr Begrüssung und Einführung
Dr. med. Robert Fisch
Chefarzt Klinik Sonnenhof, Ganterschwil
14.10 – 14.50 Uhr Asperger-Syndrom: Entstehungsgeschichte und Krankheitsbild
Dr. med. Maria Asperger Felder
Fachärztin KJPP, Zürich
14.50 – 15.30 Uhr Kindheit und Jugend eines Menschen aus dem Autismus-Spektrum
Matthias Huber M. Sc.
Autismus-Sprechstunde, Kinder- und Jugendpsychiatrische Poliklinik,
Universitäre Psychiatrische Dienste UPD, Bern
15.30 – 16.10 Uhr Pause und Begegnungen (mit Imbiss)
16.10 – 16.50 Uhr Beratung und Therapie von Kindern und Jugendlichen
aus dem Autismus-Spektrum
Dr. med. Ronnie Gundelfinger
Leitender Arzt, Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie Universität
Zürich und Leiter des Autismus-Projekts der Poliklinik des ZKJP Zürich
16.50 – 17.00 Uhr Kurze Pause
17.00 – 17.45 Uhr Panel mit den Referenten: Fragen und Antworten
Dr. med. Robert Fisch
Tagungsort
Tagungsgebühr
Klinik Sonnenhof, Sonnenhofstrasse, 9608 Ganterschwil SG
Fr. 70.–, an der Tageskasse zahlbar
Anmeldung E-Mail über www.kjpz.ch oder Telefax 071 982 71 71
Anmeldeschluss 8. Juni 2012

Anmeldung
E-Mail über www.kjpz.ch, Fax 071 982 71 71
Anmeldung bitte bis spätestens 8. Juni 2012
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(für Anmeldebestätigung)
Ich komme in Begleitung von:
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