Brücken bauen Nr. 1 2007 - Evangelischer Kirchenkreisverband ...
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6. Jahrgang / <strong>Nr</strong>.1 März <strong>2007</strong><br />
Gemeindeblatt der Evang. Innenstadtgemeinde Görlitz<br />
Dieses Gemeindeblatt erscheint vierteljährlich<br />
.
AN(GE)DACHT<br />
Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.<br />
(Römer 14,8b)<br />
2<br />
Auf nordfriesischen Friedhöfen erzählen<br />
Grabsteine die Lebensgeschichten der<br />
Verstorbenen. Gern folge ich solchen längst<br />
vergangenen Spuren und versuche, alte<br />
Inschriften zu entziffern. Auf den ersten Blick<br />
schon liegt hier nahe beieinander, was auch im<br />
Monatsspruch für April zusammengehört:<br />
Leben und Sterben. Dieses Wort des Paulus<br />
wird oft am Grab gesprochen. Und es stimmt ja<br />
auch: Nur wenige Momente liegen zwischen<br />
dem Leben und dem Tod. Wo eben noch Atem<br />
war und eine unverwechselbare Person mit<br />
ihrem Charakter,<br />
ihrer eigenen<br />
Geschichte, ihrem<br />
ganz eigenen<br />
Wesen, da ist jetzt<br />
starre Stille. Der<br />
Tod beendet<br />
unwiederbringlich<br />
unser Leben, ja<br />
wirklich: auch das<br />
unsere, früher oder<br />
später, wird er<br />
beenden, ebenso<br />
wie das Leben<br />
derer, die vor uns<br />
gingen.<br />
Jede Religion stellt<br />
sich der Frage nach<br />
dem Tod. Die<br />
christliche Antwort<br />
darauf ist die<br />
Botschaft vom Karfreitag und vom<br />
Ostermorgen. Kreuz und Auferstehung Jesu<br />
geben diesem Schritt zwischen Leben und Tod<br />
ein anderes Licht. Gleichwohl: Das Sterben<br />
heißt weiterhin Sterben und das Leben wirklich<br />
Leben. Es hieße dieses Wort aus dem<br />
Römerbrief gründlich missverstehen, wenn<br />
man meint, dass der Unterschied zwischen<br />
beidem gleichgültig wird. Das Sterben beendet<br />
eine Zeit und einen Weg, unwiderruflich, nicht<br />
nur in Nordfriesland, sondern überall.<br />
Aber damit enden nicht die Liebe, nicht die<br />
Hoffnung und nicht der Glaube. Über sie hat<br />
der Tod keine Macht. Auferstehung bedeutet,<br />
dass etwas bleibt über den Tod hinaus.<br />
Auferstehung bedeutet, dass Gottes Macht<br />
weiter reicht als unsere Augen sehen und unser<br />
Verstand denken kann.<br />
„Wir gehören dem<br />
Herrn“, schreibt<br />
Paulus, jetzt schon.<br />
Wir dürfen leben und<br />
uns freuen darüber.<br />
Aber wir müssen nicht<br />
leben müssen, wir<br />
dürfen sterben dürfen,<br />
wenn es soweit ist. Im<br />
Tod endet nicht die<br />
Liebe, nicht das<br />
Vertrauen, auf dem der<br />
Glaube gründet und<br />
nicht die Hoffnung auf<br />
Gottes eigene Macht,<br />
die größer ist als<br />
unsere Vernunft. Er<br />
führt unseren Weg und<br />
lässt nichts verloren<br />
gehen, was lebt. Auch<br />
dann nicht, wenn die Erinnerung derer, die uns<br />
kannten, allmählich verblasst wie die<br />
Buchstaben auf den Gräbern der<br />
Nordseeinseln.<br />
Uwe Rieske
Innenstadtgemeinde<br />
Seniorenkreis in der Jakobstraße 24<br />
Mit 75 passe ich doch noch nicht zum<br />
Seniorenkreis, da treffen sich die wirklich<br />
Alten. So antwortete eine agile Rentnerin auf<br />
die Einladung.<br />
So treffen sich eben die „Alten“ der ehemaligen<br />
Frauenkirchgemeinde unter sich. Zwischen 80<br />
und 97 sind sie. 10 Seniorinnen, zu besonderen<br />
Anlässen kommen auch mehr. Sie kennen sich<br />
schon lange und lassen sich nun schon seit<br />
Jahren von Frau Elsner zum Seniorenkreis<br />
einladen. Von Petershain aus organisiert sie<br />
diese Nachmittage. Ihr Mann chauffiert sie zu<br />
diesem Treff, holt selbst Senioren ab und<br />
übernimmt alle notwendigen Transporte.<br />
Jeden 2. Mittwoch im Monat sind sie beisammen.<br />
Ja, das Beisammensein ist ihnen wichtig.<br />
So wie in der Gemeinde früher. Ist das schöne<br />
Nostalgie und Schwelgen in Erinnerungen?<br />
Das sicher auch. Wichtiger ist aber die<br />
Gegenwart. „Jetzt sind wir sind beieinander,<br />
wir kennen uns, können uns die Zeit nehmen<br />
die wir brauchen, um zu reden, oder nachzufragen<br />
wenn wir etwas nicht gehört haben“.<br />
Sie sitzen im Kreis, hören und lesen die Worte<br />
vom Mund ab. Für die meisten ist es „der<br />
Gottesdienst“, wenn Pfr. Bochwitz die Andacht<br />
hält. Wenn die Mienen zu fragend aussehen,<br />
wiederholt Frau Elsner dicht zugewandt das<br />
Gesagte. Und die Gottesdienste in den<br />
Kirchen? Der Weg zu weit, wir verstehen<br />
nichts, kennen kaum jemand, hier ist es besser.<br />
Nicht nur, weil es eine schöne Runde bei<br />
Kaffee und Kuchen ist, sondern weil man sich<br />
auf diesen Treff, dieses Monatsereignis, freuen<br />
kann, weil hier auch Gemeinde ist. Schön ist es<br />
aber auch, wenn der Pastor zum Besuch nach<br />
Hause kommt, oder überhaupt jemand zum<br />
Besuch kommt. Darauf warten sie, das<br />
erwarten sie. Wer will, wer kann sich aus<br />
unserer Gemeinde auf diese, in der Innenstadt<br />
und nicht nur dort, immer größer werdende<br />
Aufgabe einlassen? Die angesprochene<br />
75jährige fühlte sich nicht geeignet für den<br />
Besuchsdienst und hat selbst noch so viele<br />
andere Dinge vor.<br />
Ein Jahr lang fanden die Nachmittage der<br />
Senioren zusammen mit dem Frauenkreis statt.<br />
Das waren sehr gut vorbereitete und bestens<br />
gefüllte Stunden. Doch so viele Menschen, die<br />
man manchmal schlecht versteht, die alle noch<br />
so jung und beweglich sind, das ist nicht das<br />
richtige für uns - wir habens in kleiner Runde<br />
lieber etwas ruhiger. So treffen sie sich weiter in<br />
der Jakobstraße. Selbst als durch den<br />
Wasserschaden alle Räume gesperrt waren,<br />
nutzten sie den Vorraum zum Fränkelsaal (und<br />
die Toilette einer Besucherin aus dem<br />
Vorderhaus). Der Gemeinderaum in der<br />
Jochmannstraße steht auch ihnen zur<br />
Verfügung. Ein schöner Raum, keine Treppen,<br />
Küche, Toilette, alles bestens vorhanden. Das<br />
hat man aber nur einmal probiert - sie bleiben<br />
am alten Ort!<br />
Frau Elsner möchte den aufwendigen Weg<br />
eigentlich nicht mehr machen, aber sie möchte<br />
die Arbeit gut fortgeführt wissen. Pfr. Bochwitz<br />
hat vor, zu einem neuen Kreis für Senioren<br />
einzuladen.<br />
Bisher treffen sich die Senioren aus dem<br />
Bereich der Peterskirche am 1. Montag im<br />
Monat, 15:00 Uhr, im Mollerhaus.<br />
Im Lutherkirchen- und Dreifaltigkeitskirchen-<br />
3
Innenstadtgemeinde<br />
bereich existiert kein eigener Seniorenkreis<br />
mehr. Interessenten haben sich anderen<br />
Kreisen angeschlossen.<br />
Die ganz Alten werden in unseren Gottesdiensten<br />
weniger und dennoch, sie wollen und<br />
brauchen die Gemeinschaft. Zuerst die mit<br />
bekannten und vertrauten Menschen, den<br />
Weggefährten in der Gemeinde, mit denen man<br />
vielleicht zusammen etwas geschafft oder<br />
wunderbare Erlebnisse hatte und jetzt eine<br />
gemeinsame Geschichte hat. Doch auch mit<br />
Jungen, den jungen Alten, denen, die von sich<br />
und unserer Gemeinde erzählen und sie<br />
teilnehmen lassen an Gemeinschaft. Im<br />
Gottesdienst oder bei einem Besuch gilt immer<br />
noch: wo zwei oder drei….<br />
Entstanden nach einem Gespräch mit Frau<br />
Elsner und Gotthard Pissang.<br />
Neue Kraft im Pfarramt - Frau Gay<br />
4<br />
Ich möchte Sie mit der Jahreslosung <strong>2007</strong><br />
grüßen:<br />
Gott spricht:<br />
Siehe, ich will ein Neues schaffen. Jetzt<br />
wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?<br />
(Jesaja 43, 19 a)<br />
Sie hat mich auf ganz besondere Weise in das<br />
neue Jahr begleitet - Gott hat Neues für mich<br />
auf den Weg gebracht. Am 2. Januar habe ich<br />
meine neue Arbeitsstelle - als Angestellte im<br />
Gemeindebüro der Ev. Innenstadtgemeinde<br />
Görlitz - angetreten. Ich freue mich sehr auf die<br />
vielfältigen Aufgaben, die mich an dieser Stelle<br />
erwarten.<br />
Danke möchte ich auch auf diesem Wege ganz<br />
besonders für all' die ermutigenden Worte und<br />
Gesten sagen, die mich in den vergangenen<br />
Wochen erreichten. Herzlichst Danke dafür!<br />
Nun in kurzen Sätzen etwas zu mir. Ich heiße<br />
Diana Gay, bin 37 Jahre alt und gelernte<br />
Bankkauffrau. Meine kleine Familie besteht<br />
aus Ehemann Rainer (41) und Tochter Sarah<br />
(15). Geboren bin ich in Görlitz, aufgewachsen<br />
in Girbigsdorf und lebe nun seit 13 Jahren<br />
wieder in Görlitz-Weinhübel.<br />
Wir heirateten 1997 in unserer Auferstehungskirche<br />
Weinhübel. Durch meinen Ehemann und<br />
meine Familie habe ich zum Glauben gefunden<br />
und bin nun bereits seit 10 Jahren in unserer<br />
Versöhnungskirchengemeinde zu Hause.<br />
Durch einige sehr einschneidende Erfahrungen<br />
in der Vergangenheit durfte ich erfahren, wie<br />
Gott mich<br />
durch alle Zeiten<br />
begleitet<br />
und wie er mir<br />
immer wie-der<br />
im richtigen<br />
Augenblick<br />
Menschen an<br />
meine Seite<br />
gestellt hat, die<br />
für mich gebetet<br />
und mir Gottvertrauen geschenkt haben.<br />
In meiner Freizeit arbeite ich im Verein<br />
„Frühstückstreffen für Frauen Deutschland<br />
e.V.“ mit und bin seit 1986 Mitglied im „Ersten<br />
Görlitzer Zupforchester 1918 e.V.“. Besonders<br />
wertvoll sind für mich immer wieder<br />
Begegnungen mit Menschen unterschiedlichsten<br />
Alters und Glaubens- sowie Lebenserfahrungen.<br />
Auch durch die Musik habe ich<br />
dies erleben dürfen.<br />
An dieser Stelle möchte ich mich mit einem<br />
kleinen Vers verabschieden und hoffe, dass Sie<br />
und ich auf den Lebenswegen noch vielen<br />
Menschen in „Engelsgestalt“ begegnen<br />
werden:<br />
Ich sagte zu dem Engel an der Schwelle des<br />
Jahres:<br />
„Gib mir ein Licht,<br />
damit ich festen Schrittes in die Ungewissheit<br />
des neuen Lebens schreiten kann.“<br />
Aber er antwortete mir:
Innenstadtgemeinde<br />
„Geh hinein in die Ungewissheit und<br />
lege deine Hand in Gottes Hand,<br />
das ist mehr wert als ein Licht und<br />
sicherer, als den Weg zu wissen.“<br />
(mündliche Überlieferung)<br />
Es freut sich auf ein persönliches Gespräch<br />
oder eine Begegnung - Ihre Diana Gay.<br />
Auch wenn Sie sicherlich bereits unsere<br />
Aushänge in den Schaukästen und<br />
Bekanntmachungen im Kirchenblatt gelesen<br />
haben an dieser Stelle noch einmal die<br />
Erinnerung:<br />
Sie erreichen Herrn Pfarrer Bochwitz oder<br />
mich im Gemeinde- und Pfarrbüro der Ev.<br />
Innenstadtgemeinde Görlitz in der<br />
Jakobstraße 24 am sichersten zu folgenden<br />
Zeiten:<br />
Mo, Di, Do und Fr, jeweils von 9 bis 13 Uhr<br />
Mi, jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Telefon-<strong>Nr</strong>.: 0 35 81-40 21 26<br />
E-Mail:<br />
ev.grinnenstadtgemeinde@t-online.de<br />
Diana Gay<br />
Was wäre unsere Gemeinde ohne ihre Helfer<br />
Viele Menschen mit ihren unterschiedlichen<br />
Fähigkeiten und Tätigkeiten tragen dazu bei,<br />
dass wir unseren Gottesdienst in dieser Form<br />
erleben, wahrnehmen und genießen können.<br />
Nur beim näheren Betrachten und darüber<br />
nachdenken fallen Tätigkeiten auf, an die sonst<br />
nie gedacht wird, die aber immer gemacht und<br />
erledigt sind.<br />
Ich selbst hätte über „Kleinigkeiten“ und<br />
„Unwichtigkeiten“ wie “Kollekten zur Bank<br />
schaffen” oder “Tischdecken für den Altar<br />
waschen und bügeln” nie nachgedacht.<br />
Als ich es mir zur Aufgabe machte, über alle<br />
Ämter und Dienste aus unserer Gemeinde<br />
nachzudenken, diese vollständig darzustellen,<br />
bemerkte ich schnell, was für eine<br />
Herausforderung das ist. Ich hoffe, mein Blick<br />
reichte dafür, an alle zu denken.<br />
Da ist der Pfarrer, ohne den unser Gottesdienst<br />
und die wöchentliche Predigt nicht dasselbe<br />
wäre. Der Küster, der alles in der Kirche für den<br />
Gottesdienst vor- und nach bereitet. Der<br />
“Herzlich - Willkommensdienst” empfängt die<br />
Gottesdienstbesucher freundlich und hat auch<br />
die unangenehme Aufgabe dafür zu sorgen,<br />
dass die Gemeinde den Gottesdienst ohne<br />
Störung wahrnehmen kann. Der Organist sorgt<br />
jeden Sonntag dafür, dass wir mit<br />
musikalischer Unterstützung singen können<br />
5
Innenstadtgemeinde<br />
6<br />
und so manch schief gesungener Ton besser<br />
übertönt wird. Unsere Kinder werden jeden<br />
Sonntag mit einem Bewegungs- bzw.<br />
Kinderlied begrüßt und so auf ihren<br />
Gottesdienst eingestimmt. Oft sind auch<br />
andere Musikanten dabei, die sich mit ihren<br />
Instrumenten einbringen. Das reicht von<br />
Harfenklängen und Geigenkonzertstücken bis<br />
hin zu mittelalterlicher Musik und spanischen<br />
Gitarrenklängen. Unterhaltsam und schön sind<br />
auch die Gottesdienste, in denen der<br />
Posaunenchor, die Kurrende, die Jungschar<br />
oder der Kindergarten zu Gast bei uns sind.<br />
Und ich weiß, dass dabei nicht nur der<br />
Gottesdienst organisiert werden muss; es<br />
bedarf auch einiger Vor- und Nacharbeit.<br />
Und auch die Altardecken müssen gewaschen,<br />
gebügelt werden, es stehen das ganze Jahr über<br />
schöne Blumensträuße da. Die Kollekte muss<br />
nicht nur eingesammelt, sondern auch gezählt<br />
und zur Bank geschafft werden. Oft passieren<br />
unerwartete Dinge und es gibt immer schnelle<br />
Helfer, die zur Stelle sind und mit anpacken.<br />
Das Kirchencafé findet jede Woche statt und<br />
gibt die Möglichkeit zu persönlichen<br />
Gesprächen. Dieses muss gastronomisch<br />
versorgt und geführt werden (Abwaschen,<br />
Tischdecken...).<br />
Ein besonderer Dank an die, die das Sonntag für<br />
Sonntag tun. An die Person, die wenig am<br />
Gesprächsgeschehen teilnehmen kann und zu<br />
dem auch oft die Letzte ist, die die Kirche<br />
verlässt. Das Café wäre ohne die leckeren<br />
Kuchen nur halb so schön (dieser Meinung ist<br />
vor allem unser Sohn, denn er fragt schon zu<br />
Beginn den Gottesdienstes, wann er Kuchen<br />
essen kann).<br />
Abwechslungsreich und schön sind das<br />
Krippenspiel, Osterfrühstück, Erntedank,<br />
Osternacht, Konfirmation, Gottesdienst im<br />
Freien und andere Höhepunkte.<br />
Ein Dank an die, die alle Besorgungen rund um<br />
unsere Kirche machen.<br />
Zum Schluss möchte ich noch<br />
einen Dienst erwähnen, der<br />
nicht direkt mit unserem<br />
Gottesdienstgeschehen zu tun<br />
hat, aber wichtig ist. Unseren<br />
Gottesdienst besucht eine<br />
ältere Frau, welche von einem<br />
Pflegedienst gebracht und<br />
geholt wird. Ohne diese<br />
Fahrer hätte sie nicht die<br />
Möglichkeit am Gottesdienst<br />
teilzunehmen.<br />
Beim Zusammentragen dieser<br />
vielen wichtigen Aufgaben<br />
kam ich zu der Einsicht, dass<br />
ich als Gemeindemitglied und<br />
Gottesdienstbesucher mich<br />
bei den vielen Menschen die den Gottesdienst<br />
direkt und indirekt mitgestalten, bedanken will<br />
und sollte. Und das möchte ich auf diesem<br />
Wege tun.<br />
Vielen Dank an alle für so schöne, gute und<br />
Kraft gebende Gottesdienste.<br />
Für den Fall, wichtige Mitarbeiter vergessen zu<br />
haben, bitte ich Euch und Sie, dass zu<br />
entschuldigen.<br />
Vielen Dank!<br />
Isabell Lerche
Weltgebetstag<br />
Weltgebetstag - Frauen aller Konfessionen<br />
laden ein!<br />
„Informiert beten und betend handeln!“ Das ist<br />
das Motto dieser über 100-jährigen<br />
Laienbewegung. Immer am ersten Freitag im<br />
März wird rund um den Erdball dieselbe<br />
Gottesdienstordnung gefeiert, sind Frauen und<br />
Männer 24 Stunden miteinander im Gebet<br />
verbunden.<br />
Jedes Jahr kommt die Liturgie aus einem<br />
anderen Land, bereiten Frauen in ökumenischer<br />
Gemeinschaft diesen Gottesdienst vor z.<br />
B. waren es 2003 Christinnen aus dem<br />
Libanon, 2004 aus Venezuela, 2005 aus Polen,<br />
2006 aus Südafrika. In diesem Jahr<br />
haben Christinnen aus Paraguay, die<br />
10 verschiedenen Konfessionen<br />
angehören, die Gottesdienstordnung<br />
erstellt. Das diesjährige Thema lautet<br />
„Unter Gottes Zelt vereint“. Wir<br />
erfahren etwas über die paradiesische<br />
Schönheit Paraguays, den<br />
Zusammenhalt der Menschen, aber<br />
auch von drängenden wirtschaftlichen<br />
und sozialen Problemen: die<br />
Armut großer Bevölkerungsgruppen<br />
wächst, Korruption ist eine überall<br />
anzutreffende Tatsache.<br />
Im Mittelpunkt des Gottesdienstes<br />
stehen zwei biblische Texte, die von<br />
Aufbruch und Neubeginn gegen den<br />
Augenschein und von Einheit,<br />
Frieden und Gerechtigkeit erzählen<br />
(1. Mose 18, 1ff. und Epheser 4, 1ff.)<br />
Informationen zu Land und<br />
Menschen, zu Religionen und<br />
Konfessionen, kraftvolle Musik und<br />
landestypische, kulinarische<br />
Spezialitäten werden uns Paraguay<br />
nahe bringen.<br />
Die Kollekte, die wir in diesem<br />
Gottesdienst sammeln, ist für<br />
laufende Projekte des Weltgebetstages<br />
in den verschiedensten<br />
Ländern gedacht; 2005 waren es 284 Projekte<br />
in 92 Ländern! In diesem Jahr werden zwei<br />
Projekte in Paraguay dazu kommen.<br />
Bundesweit betrug die Kollekte im vergangenen<br />
Jahr 2.654.903 €.<br />
Lassen Sie sich von den Frauen der ökumenischen<br />
Vorbereitungsgruppe aus Görlitz<br />
zum Weltgebetstag <strong>2007</strong> einladen!<br />
Am 2. März um 19.30 Uhr im Wichernhaus!<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Nandejara tanderovasa - Gott segne Sie!<br />
Ursula Lehmann<br />
7
Seminar zur Gestaltung von Familiengottesdiensten<br />
Innenstadtgemeinde<br />
8<br />
Bewegung herrschte am Sonnabendmorgen in<br />
der „Wartburg“ und das hatte seinen guten<br />
Grund. Nicht nur, dass der Frühjahrsputz im<br />
Haus anberaumt war und viele Helfer in den<br />
Startlöchern standen, auch die Erzieherinnen<br />
aus den vier Einrichtungen der Kindertagesstätte<br />
der Innenstadtgemeinde strömten ins<br />
Haus, obwohl doch am Wochenende keine<br />
Kinder zu betreuen sind.<br />
Wir MitarbeiterInnen der Kita haben uns zu<br />
einem Seminar zur Gestaltung von Familiengottesdiensten<br />
zusammengefunden.<br />
Schon seit längerem war die Idee dazu im Kita-<br />
Ausschuss geboren und das Seminar fand nun<br />
am 13. Januar statt. Das Angebot wurde im<br />
Konvent der Leiterinnen der Kindertagesstätten<br />
bekannt gemacht und auch<br />
Erzieherinnen aus der Ev. Kita Zodel und dem<br />
Paul-Gerhard-Haus hatten daran Interesse.<br />
Fachliche Unterstützung bekamen wir durch<br />
Andreas Berthold vom Diakonischen Werk<br />
Schwerin, einem Mann der Praxis.<br />
Seit kurzem ist er dort als Kindertagesstättenfachberater<br />
angestellt. Zuvor hatte er<br />
jedoch viele Jahre bei der Berliner Stadtmission<br />
gearbeitet und im Stadtteil Kreuzberg<br />
Kinderkirche gebaut und Familiengottesdienste<br />
gestaltet.<br />
Einer Andacht, gehalten von Superintendenten<br />
von Campenhausen, stimmte uns ein.<br />
Im Besonderen beschäftigte uns an diesem<br />
Sonnabend die Frage: welche Struktur können<br />
wir entwickeln, um Familiengottesdienste gut<br />
zu gestalten, dass bei aller inhaltlichen<br />
Ernsthaftigkeit, die Teilnehmenden Freude<br />
daran haben und bereichert nach Hause gehen.<br />
Hintergrundgedanke dabei war, möglichst<br />
viele Familien der Kindertagesstätte zur<br />
Teilnahme an Gottesdiensten zu bewegen.<br />
Auch dann, wenn sie konfessionell nicht<br />
gebunden sind und Glauben ihnen fremd ist.<br />
Die in der Vorstellungsrunde formulierten<br />
Erwartungen an das Seminar untermauerten<br />
diese Wahrnehmungen z. B. mit Fragen nach<br />
der Bedeutung des Ortes und der damit<br />
einhergehenden und oft anzutreffenden<br />
„Schwellenangst“, und mit dem Wunsch nach<br />
praktische Anregungen.<br />
In dieser Hinsicht wurden wir gut gerüstet,<br />
denn Herr Berthold reichte aus seinem<br />
Erfahrungsschatz viele Beispiele weiter. Dabei<br />
auch von der gewohnten Liturgie abzuweichen<br />
und die Lebendigkeit der Kinder aufzugreifen,<br />
kann Verkündigung in neuer und ganz besonderer<br />
Weise sein.<br />
Menschen, die wie erreichen wollen, bei der<br />
Vorbereitung oder in den Ablauf einzubeziehen,<br />
war eine wichtige Anregung für die<br />
Planung der kommenden Familiengottesdienste.<br />
Herr Berthold machte uns Mut, kleine Schritte<br />
zu gehen, Gottesdienst authentisch zu gestalten,<br />
um den „Funken“ überspringen zu lassen.<br />
Mit Liebe und offenem Herzen Menschen<br />
einzuladen, das ist oft wichtiger als Methodik.<br />
Familiengottesdienste mit der Kindertagesstätte<br />
sind am 11.3., 22.4., 6.5., 22.09. geplant.<br />
Beatrix Bienert
Innenstadtgemeinde<br />
Dem Himmel ein Stück näher<br />
Auf dem Spielplatz der KITA Samenkorn gibt<br />
es neue Spielgeräte.<br />
„Ich habe mir ein solches Spielhaus mit<br />
Kinderwagen, Puppen, vielen Stühlen und<br />
einem Tisch gewünscht“ erzählt mir die 4-<br />
jährige Charlotte, als ich die Kinder auf ihrem<br />
neuen Spielplatz im Garten der Wartburg<br />
besuche. Für Tisch und Stühle hat das Geld im<br />
vergangenen Jahr leider noch nicht gereicht,<br />
dennoch ist auf dem Gelände etwas Großes<br />
entstanden. Das neue Spielhaus strahlt im<br />
Licht der Sonne und erinnert mit seiner<br />
besonderen Bauform an eine kleine Burganlage.<br />
Die Kinder können hier nicht nur die<br />
Spielgeräte gut verstauen, vielmehr sind das<br />
Dach und der angebaute Glockenturm für<br />
Erkundungen in luftigen Höhen konzipiert.<br />
Oben bieten sich herrliche Ausblicke auf die<br />
Umgebung, bestätigt mir der 6-jährige Jonas<br />
und die Erzieherinnen freuen sich bereits auf<br />
Begegnungen mit Morgenkreis oder Geburtstagsfeier.<br />
Auf der neuen Schaukel können<br />
gleich zwei Kinder nebeneinander schaukeln.<br />
Das gefällt der 6-jährigen Sophie wiederum<br />
besonders gut. Der neue Sandkasten ist<br />
momentan voller Schnee und kaum zu<br />
entdecken. „Ein Schneekasten eben“ erzählt<br />
Jonas begeistert. Ist der Schnee dann einmal<br />
verschwunden, gibt es vielfältige Spielmöglichkeiten<br />
im Umgang mit den Elementen<br />
Wasser, Sand und Erde. Wasser kann mit einer<br />
„altmodischen“ echten Pumpe aus einer<br />
kleinen Zisterne an die Oberfläche befördert<br />
werden. Der Spaß mit dem nassen Element ist<br />
dann umso größer, wenn die Kinder über die<br />
eingebauten Becken das Wasser stauen,<br />
umleiten oder im Erdreich versickern lassen.<br />
Viele fleißige Hände haben zum Gelingen des<br />
ersten Abschnittes der Spielplatzerneuerung<br />
beigetragen. Wir danken den Eltern, den<br />
Zimmermännern der Firma Drechsel, dem<br />
Tiefbauunternehmen Riedel, den LKW-<br />
Fahrern Herrn Wünsche, Herrn Tschoppe und<br />
Herrn Schneider, dem Hausmeister Bernd<br />
Förster, dem Zivi der Wartburg, dem Bau- und<br />
Finanzausschuss sowie dem Gemeindekirchenrat.<br />
Christian Freudrich<br />
Bauausschuss<br />
9
Innenstadtgemeinde<br />
Musizieren im Posaunenchor….<br />
macht Freude, das zeigen ja immerhin fast 50<br />
Bläser der 4 Posaunenchöre in Görlitz, die sich<br />
jede Woche zu Proben treffen.<br />
Im Posaunenchor der Frauenkirche beginnt<br />
jetzt der Unterricht für Interessierte ab 10<br />
Jahren (die Eltern könnten gleich mit lernen).<br />
Trompete oder Posaune werden zur Verfügung<br />
gestellt. Wer von den Jungs oder Mädchen<br />
Interesse hat, kann gerne zusammen mit einem<br />
Freund oder einer Freundin zu einer „Schnupperstunde“<br />
kommen.<br />
Kontakt: Renate und Gotthard Pissang, Tel.:<br />
03581 738111<br />
Informationen zum Posaunenchor unter:<br />
www.posaunenchor-frauenkirche.de<br />
Besonderer Gottesdienst am Gründonnerstag,<br />
5. April<br />
Goldene Konfirmation in der Innenstadtgemeinde<br />
Fränkelsaal, Jakobstr. 24, 17.00 Uhr.<br />
Auch in diesem Jahr findet wieder ein besonderer<br />
Gottesdienst am Gründonnerstag zur<br />
Erinnerung an die Einsetzung des Heiligen<br />
Abendmahls statt.<br />
Wir wollen diesen Gottesdienst wie schon im<br />
letzten Jahr in einer besonderen Form als<br />
Gottesdienst mit Tischabendmahl miteinander<br />
gestalten.<br />
In diesem Gottesdienst werden wir auch<br />
ähnlich wie damals an Tischen sitzen, zu Abend<br />
essen, singen und Gottesdienst mit Abendmahl<br />
feiern.<br />
Seien Sie herzlich eingeladen zu diesem<br />
Gottesdienst der besonderen Art.<br />
10<br />
Am Pfingstmontag, den 28. Mai, findet die<br />
diesjährige Goldene Konfirmation in der<br />
Frauenkirche mit einem Abendmahlsgottesdienst<br />
um 10.00 Uhr statt.<br />
Eingeladen sind alle Menschen, die 1957<br />
konfirmiert worden sind, egal ob in der Peters-,<br />
Dreifaltigkeits-, Frauen- oder Lutherkirche<br />
oder an einem anderen Ort.<br />
Bitte melden Sie sich dazu unter Angabe Ihrer<br />
Adresse und Ihres Namens (bei Frauen auch der<br />
Mädchenname) bis zum 15. Mai im Gemeindebüro<br />
in der Jakobstr. 24 an.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein<br />
Kirchenkaffee sowie die Möglichkeit einer<br />
Führung auf den ältesten Dachstuhl in Görlitz<br />
durch den Kirchbauverein der Frauenkirche.<br />
Nach einer Mittagspause gibt es um 15.00 Uhr<br />
Kaffee und Kuchen und Begegnung im<br />
Gemeindehaus gegenüber der Lutherkirche<br />
(Jochmannstr. 4).<br />
Um 17.00 Uhr endet der sicher ereignisreiche<br />
Tag mit einer kurzen Andacht in der Lutherkirche.
Innenstadtgemeinde<br />
Auch Küster gehen in Rente...<br />
-Dieter Schoder im Abschiedsinterview<br />
Lieber Bruder Schoder, sie gehen <strong>2007</strong> in den<br />
Ruhestand. Wann wird der Fall eintreten?<br />
Schoder: Am 5. März diesen Jahres werde ich<br />
65 Jahre jung und am 1. April bin ich dann<br />
Altersrentner. Die Zeit ist also reif.<br />
Was werden Sie sich vornehmen? Welches<br />
Hobby liegt Ihnen?<br />
Schoder: Zunächst werde ich, da ich ja dann<br />
viel Zeit habe, Liegengebliebenes aufarbeiten<br />
und die Wohnung für den Umzug vorbereiten.<br />
Wir wollen nämlich zu den Kindern ziehen, um<br />
auf die Enkel aufzupassen. Unruhestand!<br />
Außerdem müssen unsere Omas gut versorgt<br />
werden. So stehen wir weiterhin im Dienst an<br />
Alt und Jung.<br />
Wenn ein Kantor geht, löst sich oft der<br />
Kirchenchor auf. Wenn ein Küster aufhört,<br />
hören meist auch die Ehrenamtlichen mit auf,<br />
die dem Gemeindemitarbeiter zur Seite<br />
standen. Und Sie hatten ja eine ganze Reihe<br />
solcher Helfer?!<br />
Schoder: Das könnte passieren. Die<br />
Ausdünnung der Helfer durch Alter und<br />
Krankheit ist groß. Doch umso treuer sind die<br />
Helfer, die mir geblieben sind. Sie werden, so<br />
hoffe ich, auch weiterhin unserer<br />
Innenstadtgemeinde beistehen und auch<br />
meinen Nachfolger unterstützen. Wir können<br />
unsere Kirchen, ihre Öffnung und ihre Pflege<br />
nicht völlig nichtchristlichen Kräften überlassen.<br />
So Gott will, wird auch unsere<br />
Innenstadtgemeinde zu Wachstum und<br />
breiterer Verkündigung kommen; dessen bin<br />
ich gewiss.<br />
Wie sind Sie denn Küster geworden? Was muss<br />
man für diesen Dienst mitbringen?<br />
Schoder: Aufgewachsen bin ich in der<br />
damaligen Frauenkirchengemeinde, ich hatte<br />
frühen Bezug zu Lutherkirche, so zog ich doch<br />
in die Lutherkirchengemeinde. Viele junge<br />
Helfer waren damals mit der Pflege der<br />
Lutherkirche und<br />
ihrer Anlagen<br />
beschäftigt. Und ich<br />
war einer davon. So<br />
lag nahe, dass ich<br />
mich nach der<br />
Wende um eine<br />
ABM-Stelle an der<br />
Lutherkirche bewarb<br />
und sie auch<br />
bekam. Danach folgte eine Festeinstellung.<br />
Als Küster muss man schon ein ausgeglichener<br />
Mensch sein und sich mit Mitarbeitern<br />
vertragen. Auf die Besonderheiten der<br />
verschiedenen Pfarrer sollte ein Küster<br />
eingehen können. Auch sollte ein Küster sich<br />
nicht zu sehr vor Vorgesetzten fürchten;<br />
Selbstbewusstsein ist da hilfreich. Und<br />
natürlich gehört der intensive Bezug zur<br />
Gemeinde und Gottvertrauen dazu. Die<br />
Gemeinde trägt uns ja im Dienst zu Gottes<br />
Ehre.<br />
Welchen beruflichen Werdegang haben Sie<br />
durchlaufen?<br />
Schoder: Nach meiner Lehre als Bau- und<br />
Möbeltischler in einem Privatbetrieb blieb ich<br />
im Betrieb meines Lehrmeisters, bis dieser aus<br />
Altersgründen aufgegeben wurde. In dieser<br />
Zeit war ich auch schon oft in der Lutherkirche<br />
tätig: die Heizungsverkleidungen und Paneele<br />
waren aufzureißen, da die Heizung ja schon<br />
lange defekt war. Später wurde ich Fototischler<br />
und Kamerabauer im später zu Pentacon und<br />
Carl-Zeiss-Jena gehörenden Werk. Nach<br />
diesem steilen Betriebsaufstieg kam kann der<br />
Absturz. Ich begann eine einjährige<br />
Umschulung zum Hausmeister. So kam ich zur<br />
Lutherkirchengemeinde.<br />
Welchen Bereich haben Sie in der (späteren)<br />
Innenstadtgemeinde als Küster betreut?<br />
Schoder: Zunächst war ich nur für die<br />
11
Innenstadtgemeinde<br />
Lutherkirche angestellt. Dann ging es -<br />
aufgrund der Überlegungen der damals tätigen<br />
Arbeitsgruppe „<strong>Brücken</strong> <strong>bauen</strong>“ - um die<br />
Konzentration der Kräfte und der Gemeinden.<br />
Das Personal wurde weniger, die<br />
Aufgabenfelder größer. Per Gestellungsvertrag<br />
wurde ich auch in der Frauenkirchengemeinde<br />
tätig. Und bei der Vereinigung zur<br />
Innenstadtgemeinde war ich dann mit operativer,<br />
freilich nicht ständiger Hilfe in der<br />
Dreifaltigkeits- und der Peterskirche betraut.<br />
Worüber haben Sie als Küster sich besonders<br />
geärgert? Was hat Ihnen in Ihrem Dienst<br />
besonders Freude bereitet?<br />
Schoder: Geärgert? Mit welcher Achtlosigkeit<br />
und Böswilligkeit Menschen die Zugänge zu<br />
unserem Gotteshaus vor dem Gottesdienst<br />
verunreinigt haben. Gefreut? Wenn die<br />
Gemeinde mir Wohlwollen signalisiert hat,<br />
weil sie mit meinem Dienst zufrieden war. Das<br />
war mir Freude und Ansporn zugleich. Als<br />
Ruhm habe ich mir das nie gerechnet. Der<br />
Küster heißt manchmal auch Kirchendiener.<br />
Und alle Gemeindeglieder stehen im Dienst<br />
des Herrn.<br />
Wenn Sie drei Wünsche zum Abschied frei<br />
hätten, - wie lauteten die?<br />
Schoder: Volle Gotteshäuser in der<br />
Innenstadtgemeinde. Jeden Sonntag. In allen<br />
vier Kirchen. Genügend Personal. Genügend<br />
Pfarrer. Genügend Spenden (er macht die<br />
typischen Daumenbewegung für Geldzählen.)<br />
Lieber Bruder Schoder, wir danken für das<br />
Interview und wünschen Ihnen und Ihrer Frau<br />
einen guten Neuanfang im Rentnerstand.<br />
Zugleich danken wir als Gemeindeglieder<br />
Ihnen für Ihren Dienst in den zurückliegenden<br />
175 Monaten. Möglicherweise wird es Ihnen<br />
noch fehlen, dass sie die spuckende, fast<br />
explodierende, problemreiche Lutherkirchenheizung<br />
zu Weihnachten nicht mehr<br />
anfeuern sollen. Ich bin gewiss, dass ein Küster<br />
an dieser Heizung hängt. Und an vielem mehr.<br />
Gott behüte Sie!<br />
Norbert Ernst<br />
Name ist nicht Schall und Rauch<br />
Geschichtliche Unkenntnis und unterlassenes<br />
Nachdenken führen mitunter zu merkwürdigen<br />
Behauptungen. So mussten wir im vorigen Jahr<br />
lesen, dass die Stadtkirche St. Peter und Paul<br />
die größte sächsische Hallenkirche sei. Ferner<br />
mussten wir lesen, dass der preußische<br />
Kriegsminister von Roon (die Titel hießen<br />
damals so!), als er sich in Krobnitz bei<br />
Reichenbach zur Ruhe setzte, etwas<br />
Preußisches nach Sachsen brachte. Ach ja? Und<br />
neulich wurde berichtet, dass Kupfer zwischen<br />
Weißwasser und Brandenburg zu zwei Dritteln<br />
in sächsischer Erde liege. Da müssen aber<br />
erhebliche sächsische Wanderdünen sich von<br />
Süden und Westen nach Nordosten bewegt<br />
haben! Und wo ist eigentlich ostsächsisches<br />
Territorium? Seine Städte heißen nicht Görlitz,<br />
12<br />
nicht Hoyerswerda, nicht Weißwassern, sondern<br />
Kamenz, Zittau, Löbau.
Richtig ist, dass das niederschlesische Gebiet<br />
neben den traditionell säch-sischen Gebieten<br />
der Mark Meißen und der Wettiner heute zum<br />
Freistaat Sachsen gehört. Deswegen sind wir<br />
aber mitnichten Ostsachsen, sondern der Osten<br />
des Freistaates Sachsen.<br />
Die Görlitzer Peterskirche ist demzufolge nicht<br />
die größte sächsische Hallenkirche, sondern<br />
bestenfalls die größte Hallenkirche im heutigen<br />
Freistaat Sachsen; als sie in heutiger Gestalt<br />
(ohne die Turmspitzen) 1497 vollendet war,<br />
gehörten sie und wir zum Königreich Böhmen.<br />
Was in sächsischer Erde gefundene Kupfer<br />
liegt im niederschlesischen Gebiet, damit also<br />
im Freistaat, aber nicht in sächsischer Erde.<br />
Und der preußische Kriegsminister von Roon,<br />
als er von Berlin nach Krobnitz ging, hat seinen<br />
Wohnsitz innerhalb Preußens verlegt, ist aber<br />
nicht nach Sachsen gegangen.<br />
Mir fällt auf, dass in der gewiss mehr als<br />
tausendjährigen Geschichte die Ober- und<br />
Niederlausitz vor 1945 keine 200 Jahre zu<br />
Sachsen gehörten. Schlesien und die Lausitz<br />
waren abhängig zeitweise von Polen, viel<br />
länger vom Königreich Böhmen, waren unter<br />
Matthias Corvinus, dem ungarischen König,<br />
dessen Herrscherbild in Bautzen am Torturm<br />
der Ortenburg zu bewundern ist, Nebenlande<br />
der böhmischen Krone. Im 30jährigen Kriege<br />
gingen die Lausitzen an Sachsen. Im Wiener<br />
Kongress wurden die Niederlausitz ganz und<br />
ein großer Teil der Oberlausitz an Preußen<br />
Innenstadtgemeinde<br />
abgetreten. Seit 1945 ist die innerhalb der<br />
Grenzen Deutschlands verbliebene<br />
niederschlesische Oberlausitz wieder mit<br />
Sachsen verbunden.<br />
Wenn es nun um die Kreisreform im Freistaat<br />
Sachsen geht, ist das niederschlesische Gebiet<br />
begrifflich zu berücksichtigen. Schließlich<br />
stellt es auch eine bedeutende Größe dar: Von<br />
der Neißelinie (ca. 100 km) bis nach Ruhland<br />
im Westen (ca. 140 km) bildet es ein Dreieck,<br />
dessen südliche Linie bei Ortrand nur 40 km<br />
von Dresden entfernt verläuft. Dieses heute<br />
zum Freistaat Sachsen gehörende Gebiet<br />
Niederschlesiens hat in etwa die Größe des<br />
Saarlandes.<br />
Es darf nach allem, was mit Schlesien nach dem<br />
Krieg geschehen ist, nicht noch einmal dazu<br />
kommen, dass der Name Schlesiens wieder<br />
totgeschwiegen wird. Nicht nur die<br />
Vertriebenen, sondern auch die im heutigen<br />
Freistaat lebenden Niederschlesier und<br />
niederschlesischen Oberlausitzer haben so viel<br />
Respekt verdient, dass ihre Herkunft und<br />
Tradition begrifflich berücksichtigt wird. Wenn<br />
die Politiker deren Traditionen und<br />
gegenwärtigen Empfindungen berücksichtigen<br />
wollen, kann der Kreis im Osten des Freistaates<br />
weder Neißekreis noch Kreis Görlitz heißen.<br />
Es liegt nahe, ihn Kreis Niederschlesien-<br />
Oberlausitz zu nennen.<br />
Norbert Ernst<br />
13
Zum Tode von Bischof Hans-Joachim<br />
Fränkel vor zehn Jahren<br />
- eine persönliche Erinnerung<br />
Erinnerung<br />
14<br />
Eine große Gemeinde hatte an einem der<br />
kältesten Dezembertage am Ende des Jahres<br />
1996 ihren früheren Bischof trauernd und<br />
frierend in Görlitz - Rauschwalde zu Grabe<br />
getragen. Und manch einer hat in den<br />
vergangenen Jahren seinem Grab einen Besuch<br />
abgestattet. Frieden kann man dort empfinden,<br />
obwohl es der letzte Ruheort hierzulande ist für<br />
einen Unvergessenen, der Auseinandersetzungen<br />
und Streit ums Bekenntnis nie<br />
auswich. Darum<br />
waren den DDR-<br />
Behörden mildere<br />
„kirchliche Würdenträger“<br />
stets<br />
lieber gewesen.<br />
Es soll erinnert<br />
sein, dass seine<br />
Synodalvorträge<br />
vor unserer Synode<br />
konsequent<br />
den Helsinki-<br />
Prozess beförderten<br />
und damit<br />
zum Ende des<br />
Kommunismus des Ostblocks beitrugen.<br />
Fränkel, dem eine rasche Denkart und schnelle<br />
Auffassungsgabe mitgegeben war, hatte<br />
vielleicht am meisten darunter gelitten, dass<br />
ihm so wenig Widerspruch geboten wurde, mit<br />
dem er sich hätte auseinandersetzen müssen. Er<br />
war kein geselliger Mensch im Sinne heutiger<br />
Talkrunden im Fernsehen. Er plauderte nicht in<br />
nebensächlichen Dingen, konnte in geselliger<br />
Runde dennoch richt gesellig sein. Oft kam<br />
dann seine Frage, welchen Beruf man ihm als<br />
Wunsch zutraue: Jurist, Politiker, Offizier oder<br />
Theologe? Nun, er ist Theologe geworden.<br />
Seine Sprachbegabung für Hebräisch konnte<br />
manchem Prüfling im Examen zum Verhängnis<br />
werden, z. B. mir. Und als ich längst<br />
Superintendent und Mitglied der Kirchenleitung<br />
war, wandte ich gegen enttäuschte<br />
Berichte des Bischofs ein: Ich kennte einen<br />
Superintendenten, der das Fach Altes<br />
Testament nie völlig verstanden hat. So, fragte<br />
er: Wer? Herr Bischof, sage ich: Ich! Und<br />
daraus folgte seine oft wiederholte Rede: Mit<br />
dem Bruder Ernst verbinde ihn eine<br />
spannungsvolle Harmonie. Charakteristisch<br />
für seine Grundeinstellung zu anderen ist<br />
vielleicht seine Äußerung bei meiner Berufung<br />
zum Superintendenten gewesen. Nachdem er<br />
den Pfarrkonvent zu meiner Person - nach der<br />
Preußischen Kriegsgerichtsordnung, versteht<br />
sich; der Jüngste zuerst! - beantragt hatte,<br />
eröffnete er mir: Bruder Ernst, Sie wissen, mein<br />
Mann sind Sie nicht. Ich halte Sie für zu<br />
freundlich (Anm.: gegenüber den staatlichen<br />
Stellen). Aber das Votum den Konvents hat<br />
mich überzeugt. Und so wünsche ich Ihnen,<br />
dass Sie die Feinde Christi mit Ihrer<br />
Freundlichkeit aufs Kreuz legen. Bruder Ernst,<br />
aufs Kreuz!!!<br />
Wenn ich an diesen begnadeten Erzieher<br />
Fränkel denke, der eine ganze Pfarrergeneration<br />
geprägt hat, drängt sich mir seine<br />
Verlässlichkeit auf, seine Bereitschaft, zu jeder<br />
Zeit jeden zum Gespräch zu empfangen, der<br />
sich davon Hilfe versprach, seine Willigkeit,<br />
auch über schwierigen Mitarbeitern die Hand<br />
zu halten, bis es nicht mehr ging. Er konnte<br />
auch Schnitte vollziehen. Von Bischof Fränkel<br />
habe ich mich gerne regieren lassen, trotz aller<br />
Einwände und Fragen. Er selbst hat sein<br />
seelsorgerliches Defizit gespürt und darum<br />
Hans - Joachim Wollstadt als seinen Nachfolger<br />
gewünscht und erhalten.<br />
Freilich hatte die von Bischof D. Hornig und D.<br />
Fränkel verfolgte Kirchenpolitik später auch<br />
unangenehme Folgen. Zurückgerufen wurden<br />
aus dem „Reich“ nur solche Theologen, die der
Erinnerung<br />
Naumburger Richtung der Bekennenden Kirche,<br />
nicht der moderaten Christopheri - Synode,<br />
anhingen. Wenn eine Pfarrerschaft einer Kirche<br />
so eindeutig einheitlich geprägt ist durch den BK-<br />
Flügel Naumburg/Queiß, ist sie eine<br />
monolithische Größe. Die Kritiker der Hornig-<br />
Fränkelschen Kirchenpolitik saßen weniger in<br />
der niederschlesischen Oberlausitz als vielmehr<br />
in der Gemeinschaft evangelischer Schlesier e.V.<br />
„im Reich“. Richtige und versöhnliche Kontakte<br />
zur Gemeinschaft evang. Schlesier hat es zwar<br />
schon vor der Wende gegeben, aber nach der<br />
Wende wurden sie auf ein neues Niveau gehoben.<br />
Für mich ist Fränkel eine wichtige Persönlichkeit<br />
in der Evangelischen Kirche von Schlesien.<br />
Mein in Bochum einst studierender Sohn,<br />
damals vaterkritisch, wie es sich gehört, hat den<br />
Ruheständler Fränkel aus Marburg, seinem<br />
Altersruhesitz, in einen Kreis Studierender in<br />
Bochum geholt. Das machen junge Leute nur,<br />
wenn sie von Alten etwas gewärtigen.<br />
Bei Beerdigungen kannte Fränkel nur von ein<br />
Votum: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Das<br />
mag dann seine Botschaft bleiben.<br />
Norbert Ernst<br />
„Es ist vollbracht!“<br />
Diese Worte Jesu machen nur<br />
Sinn, weil für ihn sein Tod nicht<br />
sinnlos ist, kein definitives<br />
„Ende-Schluss-Aus“, sondern<br />
eine Zwischenstation. Worte<br />
angesichts des Todes in der<br />
Hoffnung auf ein neues Leben.<br />
Nicht im Wissen auf einen<br />
Neuanfang, aber im tiefen<br />
Vertrauen, dass mit dem<br />
vollendeten, vollbrachten Leben<br />
nicht alles zu Ende ist. „Es ist<br />
vollbracht, es ist zu Ende!“, weil<br />
Jesus fest darauf vertraut, dass<br />
etwas Neues beginnt.<br />
15
Innenstadtgemeinde<br />
Fünf Jahre Innenstadtgemeinde<br />
Eine Antwort<br />
Nachdem in der letzten Ausgabe des<br />
„<strong>Brücken</strong><strong>bauen</strong>s“ Norbert Ernst einen nicht<br />
geschriebenen Brief geschrieben hat, ist es mir<br />
nun ein echtes Bedürfnis, einige der von ihm<br />
genannten Denkanstöße zu bedenken.<br />
Dabei kommt mir zu Gute, dass mir nach nun<br />
mehr fast einem Jahr die Innenstadtgemeinde<br />
nicht mehr unvertraut ist, dass in den vielen<br />
Gesprächen, die ich führen konnte, eine ganze<br />
Reihe von Gedanken und Beschwerlichkeiten,<br />
auch Traurigkeiten und Ärger, schon begegnet<br />
ist. Und andererseits habe ich auch nach fast<br />
einem Jahr - ich möchte fast sagen:<br />
natürlicherweise - immer auch noch einen Blick,<br />
der noch nicht völlig von der Innenstadtgemeinde<br />
gefangen ist.<br />
Ich will mit den Fakten beginnen: Wir in der<br />
Innenstadtgemeinde sind knapp 2.850<br />
Gemeindeglieder (Tendenz z. Zt. langsam<br />
abnehmend), wir haben vier Kirchen und vier<br />
Gebäude in Gemeindebesitz: Grüner Graben 8<br />
mit der Pfarrwohnung des Superintendenten,<br />
Jochmannstr. 4 mit einer Pfarrwohnung, die<br />
Jakobstr. 24 - das bisherige Gemeindezentrum<br />
und das Mollerhaus mit der zukünftigen<br />
Pfarrwohnung des geschäftsführenden Pfarrers.<br />
Nach der im Dezember durchgeführten<br />
Pfarrstellenbewertung hat die Innenstadtgemeinde<br />
nominell Anspruch auf 1,75<br />
Pfarrstellen. Aufgrund der besonderen<br />
touristischen Bedeutung der Innenstadtkirchen<br />
und der damit verbundenen besonderen auch<br />
missionarischen Herausforderungen der<br />
Innenstadtgemeinde hat der Gemeindekirchenrat<br />
die Aufstockung auf 2,00 Pfarrstellen beantragt.<br />
Dazu hat der Kreiskirchenrat zustimmend<br />
votiert. Die zweite Pfarrstelle wird - die<br />
Genehmigung durch das Konsistorium<br />
vorausgesetzt - wahrscheinlich im 2. Halbjahr<br />
besetzt werden können. Das ist ein wahrer Grund<br />
zur Freude. Außerdem arbeiten in der<br />
16<br />
Innenstadtgemeinde: eine Mitarbeiterin im<br />
Bereich Offene Kirchen/Öffentlichkeitsarbeit zu<br />
50%; eine Gemeindesekretärin zu 50%; drei<br />
Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit zu insgesamt<br />
115 %, zwei Mitarbeiter im Bereich<br />
Kirchenmusik mit 40%, zwischen 30 und 45<br />
Mitarbeiter im Bereich Offene Kirchen, die vom<br />
Arbeitsamt refinanziert werden (die sog. Hartz<br />
IV- Mitarbeiter). Diese Menschen sorgen mit<br />
dafür, dass im Sommer alle vier Kirchen, im<br />
Winter drei Kirchen der Innenstadt tagsüber<br />
offen für Gemeindeglieder und Touristen sind.<br />
Das ist in Dresden auch so, aber schon in Bautzen<br />
ist es nicht mehr selbstverständlich, dass die<br />
Kirchen in der Innenstadt offen sind. Vierzehn<br />
Erzieher kümmern sich in den drei Kitas und<br />
dem Hort der Innenstadtgemeinde um täglich<br />
180 Kinder: ein wahrer Schatz der täglichen<br />
Begegnung mit Kirche und Gemeinde im<br />
gelebten Glauben für Kinder und Eltern.<br />
Daneben und dazu engagieren sich für mich noch<br />
unzählbare Menschen in den Küster- und<br />
Kirchendienstkreisen, den Chören und<br />
Posaunenchören, den Hauskreisen, den<br />
Gesprächs- und Erwachsenenkreisen, den<br />
Frauen- und Seniorenkreisen, den beiden<br />
Kindergottesdiensthelferkreisen und beim<br />
Verteilen des Gemeindeblatts und des Ev.<br />
Kirchenblatts. Einen Großteil der Geburtstagsbesuche<br />
nimmt der bei der Stadtmission<br />
beheimatete Besuchsdienst den beiden Pfarrern<br />
ab, die die große Zahl derer, die 75 und älter sind,<br />
nicht alle zu ihrem Geburtstag besuchen<br />
könnten.<br />
Allerdings: auch das nicht Erfreuende, das<br />
Ärgernde gilt es zu bedenken. Zu der<br />
angemahnten Ehrlichkeit, die sich nicht in die<br />
Tasche lügt, gehörte dann auch, in einem Teil der<br />
Gemeinde im Bereich der Lutherkirche nicht nur<br />
- teilweise gemeinde - und gemeindeaufbauzerstörend<br />
- den vergangenen Zeiten nach
Innenstadtgemeinde<br />
zu trauern, ohne dabei mit gleicher Freude und<br />
Energie willens zu sein, an neuen Wegen in der<br />
Innenstadtgemeinde mitarbeiten zu wollen.<br />
Zum regelmäßigeren, ja auch evtl. häufigeren<br />
Gottesdienst in der Lutherkirche gehört ja nicht<br />
nur der Prediger, sondern es gehören eben auch<br />
mindestens drei weitere Menschen, die die<br />
Kirche und den Gottesdienst mit vorbereiten.<br />
Und da ist der Kreis derer, die sich engagieren<br />
wollen, im Bereich der Lutherkirche nur ein<br />
kleiner.<br />
Daneben gibt es in der ganzen<br />
Innenstadt ein Phänomen,<br />
das ich nur beschreiben will:<br />
das ist die Orientierung auf<br />
einen Kirchturm; ich gehe<br />
sonntags in den Gottesdienst<br />
nur in die Kirche, in der ich<br />
meine geistliche Heimat<br />
gefunden habe; nur zu selten<br />
gelingt es, diese Orientierung<br />
bei besonderen Anlässen zu<br />
einem gemeinsamen<br />
Großereignis werden zu<br />
lassen. So würde man sich,<br />
wenn man sich dazu bei<br />
Gemeindefesten oder<br />
ähnlichen Anlässen träfe,<br />
auch noch mehr und besser<br />
kennen lernen können. Aber<br />
dazu müsste man sich bewegen und sich auch<br />
bewegen lassen.<br />
Norbert Ernst fragt in seinem Beitrag nach dem<br />
Angebot für im Wandern Schwache, für Alte,<br />
weil die Peterskirche zu weit weg ist für den<br />
westlichen Gemeindeteil und die Gottesdienstgemeinde<br />
in der Dreifaltigkeit eher jung<br />
geprägt ist.<br />
Eine alte schlesische Tradition scheint mir in<br />
Vergessenheit geraten zu sein: Die Gottesdienstbesucher<br />
in den drei schlesischen<br />
Friedenskirchen Schweidnitz, Jauer und<br />
Glogau kamen aus Entfernungen von bis zu 50<br />
km: kaum ein Weg war zu weit, um sonntags<br />
Gotteswort zu hören, weil das innere Bedürfnis<br />
eines Gottesdienstes größer war als die<br />
Beschwerlichkeit eines weiten Weges.<br />
Heutzutage erscheinen drei Kilometer als eine<br />
kaum überbrückbare Entfernung.<br />
Eine Idee dazu könnte sein, für den<br />
Sonntagsgottesdienst Fahrdienste einzurichten;<br />
Menschen, die Auto fahren können,<br />
laden andere Menschen ein, mit ihnen mit zum<br />
Gottes-dienst zu fahren - dazu müsste auf<br />
andere Menschen zugegangen werden.<br />
Und noch etwas treibt mich um seit ich dieser<br />
Zahl begegnet bin: 1922 lebten<br />
im Gebiet der heutigen<br />
Innenstadtgemeinde etwas über<br />
60.000 Christenmenschen, etwa<br />
so viel wie heute im ganzen<br />
Sprengel Görlitz. Wo sind sie<br />
alle geblieben? Darüber möchte<br />
ich ins Gespräch kommen und<br />
dabei von den älteren, die in<br />
Kirche und Gemeinden in den<br />
70er bis 90er Jahren des letzten<br />
Jahrhunderts Verantwortung<br />
getragen haben, hören, wie sie<br />
damals mit den auch politisch,<br />
aber eben nicht nur politisch<br />
bedingten Austritten aus der<br />
Kirche und der geringer<br />
werdenden Zahl von Gemeindegliedern<br />
umgegangen sind. Mir<br />
reicht jedenfalls der pauschale Vorwurf an die<br />
heutigen Verantwortungsträger inhaltlich<br />
nicht: Mit nur zwei Gottesdiensten am Sonntag<br />
in der Innenstadtgemeinde treibt ihr die<br />
Menschen doch nur aus der Kirche hinaus.<br />
Es ist schon so, was Norbert Ernst an<br />
Erkenntnis weitergeben hat: Eine Gemeinde<br />
wie die Innenstadtgemeinde kann in Zukunft<br />
wahrscheinlich wirklich nur zwei Kirchengebäude<br />
beleben. Und da beginnt es spannend<br />
und konfliktträchtig zu werden: Welche von<br />
den wunderschönen und traditionsreichen<br />
Kirchen beleben wir Sonntag für Sonntag?<br />
Eine Idee, die von Geographie und vielleicht<br />
auch von neuem Selbstbewusstsein als<br />
17
Innenstadtgemeinde<br />
18<br />
Innenstadtgemeinde auf dem Weg zu den<br />
Menschen geprägt ist: In der geographisch<br />
großen Innenstadtgemeinde gibt es zwei<br />
Kirchen, die am Rand sind, die Lutherkirche<br />
und die Peterskirche. Erstere strahlt ins<br />
Gründerzeitviertel und bis an die Grenzen der<br />
Altstadt; die Peterskirche zieht Menschen aus<br />
der Altstadt in besonderer Weise an. Das muss<br />
sich aber nicht sich konkurrieren, sondern kann<br />
sich ergänzen. Das heißt für die beiden Orte<br />
eine unterschiedliche Profilierung zu haben,<br />
denn - davon bin ich zutiefst überzeugt - in<br />
jeder Kirche das gleiche zu machen, weist<br />
kaum in die Zukunft.<br />
Die Peterskirche ist Gemeindekirche mit<br />
besonderem kirchenmusikalischem (Sonnenorgel)<br />
und gottesdienstliche Anspruch auch in<br />
der liturgischen Gestaltung, die auch Kirche für<br />
die Stadt und ihre Gäste ist.<br />
Die Lutherkirche ist Gemeindekirche, die in<br />
besonderer Weise einladend für junge Familien<br />
und moderne Formen des Gottesdienstes ist<br />
und auch Kirche, in der Kirchenmusik<br />
(Chormusik) und Konzerte sowie christliches<br />
Theater einen Platz haben.<br />
Die Dreifaltigkeitskirche lädt Gemeindeglieder<br />
und Touristen zu ihren wertvollen<br />
Kunstschätzen und zur Begegnung ein, die<br />
dortigen Gemeinderäume bieten verschiedenen<br />
Gruppen und dem Schulclub<br />
Raum.<br />
Die Frauenkirche wird sich in den nächsten<br />
Jahren weiter zum Bibelzentrum und Ort<br />
besonderer Gottesdienste (auch politischer und<br />
kultureller Art) entwickeln.<br />
Was für die Kirchen gilt, gilt entsprechend für<br />
die Gemeindehäuser: vier Gemeindehäuser<br />
neben den vier Kirchen kann sich zukünftig die<br />
Innenstadt nicht mehr leisten und sie ist auch<br />
gar nicht in der Lage, diese ausreichend zu<br />
nutzen.<br />
Der Gemeindekirchenrat hat im letzten Jahr ein<br />
Gebäudekonzept verabschiedet, das der<br />
inzwischen deutlich veränderten Situation der<br />
kleiner werdenden Gemeinde Rechnung trägt:<br />
Das Pfarramt der Innenstadtgemeinde mit<br />
Gemeindebüro und dem Bereich Offene<br />
Kirchen / Veranstaltungsmanagement /<br />
Öffentlichkeitsarbeit hat seinen Ort im<br />
Pfarrhaus bei der Peterskirche, dem<br />
Mollerhaus. Solange es eine zweite Pfarrstelle<br />
in der Innenstadtgemeinde gibt, wird die 2.<br />
Pfarrwohnung in der Jochmannstr. 4 sein. Alle<br />
anderen Gebäude werden aus der gemeindlichen<br />
Nutzung genommen und ertragssteigernd<br />
vermietet oder verkauft. Dieses kann<br />
schon recht bald geschehen.<br />
So findet in guter Weise über das Gebiet der<br />
Innenstadtgemeinde verteilt Gemeindearbeit<br />
statt.<br />
Solche Aussichten, mancher mag auch sagen<br />
krisenhafter Abbau, zeichneten sich schon seit<br />
geraumer Zeit ab; nun ist es wahrlich Zeit, das<br />
Ruder herumzureißen, und nicht mehr in<br />
Verkennung einer ehrlichen Zustands- und<br />
Bedarfsbeschreibung einfach so wie bisher<br />
weiterzumachen.<br />
Das hat eben auch etwas mit Ehrlichkeit und<br />
klarer Ansage, dessen, was geht und was nicht<br />
mehr geht, zu tun. Deswegen stirbt keine<br />
Gemeinde, lebt sie denn wirklich. Und dass die<br />
Innenstadtgemeinde sehr lebendig wirkt, das ist<br />
mir nun wirklich recht schnell in meinem ersten<br />
Jahr in Görlitz klar geworden.<br />
Die letzte Gemeindeversammlung hat nicht -<br />
wie behauptet - vor 4 Jahren stattgefunden,<br />
sondern im Herbst 2005. Es ist nun wirklich<br />
Zeit, wieder eine Gemeindeversammlung<br />
miteinander zu veranstalten.<br />
Die Gemeinde ist herzlich eingeladen zur<br />
Gemeindeversammlung in den Fränkelsaal,<br />
am Donnerstag, den 3. Mai um 19.30 Uhr<br />
unter dem Thema: Innenstadtgemeinde -<br />
Wohin des Wegs?<br />
Es freut sich auf Sie und grüßt Sie herzlich<br />
Ihr Pfr. Chrisitan Bochwitz
Ostern<br />
19
Informationen zur Wahl des<br />
Gemeindekirchenrates<br />
Innenstadtgemeinde<br />
20<br />
In diesem Jahr finden wieder in der ganzen<br />
Landeskirche die Wahlen zu dem Leitungsgremium<br />
einer Kirchengemeinde, zum<br />
Gemeindekirchenrat, statt.<br />
Der für sechs Jahre gewählte Gemeindekirchenrat<br />
berät regelmäßig die Situation der<br />
Kirchengemeinde, plant ihre Arbeit, sorgt für<br />
deren Durchführung und achtet auf gegenseitige<br />
Information in der Kirchengemeinde.<br />
Unter anderem hat der Gemeindekirchenrat<br />
folgende wichtige Aufgaben:<br />
Gewinnung, Zurüstung und Begleitung von<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiter; das regelmäßige<br />
Zusammenkommen der Gemeinde und ihrer<br />
Gruppen im Gottesdienst und auf andere Weise<br />
ermöglichen und fördern; Verantwortung für<br />
die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen,<br />
insbesondere durch christliche Unterweisung<br />
gewährleisten; die missionarische, diakonische<br />
und ökumenische Arbeit fördern; Mitarbeiter<br />
anstellen oder bei der Anstellung mitwirken;<br />
den Besuchsdienst in der Gemeinde fördern;<br />
Gelder, Gebäude und Inventar für die<br />
Wahrnehmung der gemeindlichen Aufgabe<br />
bereitstellen und über deren Nutzung entscheiden;<br />
das Vermögen der Gemeinde verwalten,<br />
den Haushaltsplan beschließen sowie die<br />
Jahresrechnung abnehmen. Außerdem vertritt<br />
der Gemeindekirchenrat die Kirchengemeinde<br />
in Rechtsangelegenheiten.<br />
Mit diesem Auszug aus der Grundordnung<br />
unserer Kirche wird deutlich, dass der<br />
Gemeindekirchenrat eine wichtige und<br />
umfassende Aufgabe in der Leitung und<br />
Ordnung der Kirchengemeinde innehat.<br />
Für die Innenstadtgemeinde hat der<br />
Gemeindekirchenrat folgendes festgelegt:<br />
Die Wahl findet statt am 28.10.<strong>2007</strong> in der<br />
Zeit von 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr in der<br />
Frauenkirche statt.<br />
Zu wählen sind 10 Älteste, so dass nach der<br />
Wahl der Gemeindekirchenrat aus den<br />
gewählten 10 Ältesten, den 2 Pfarrstelleninhabern<br />
und maximal zwei berufenen<br />
Mitgliedern besteht.<br />
Wählen dürfen alle Glieder der Kirchengemeinde,<br />
die zum Abendmahl zugelassen und<br />
mindestens 14 Jahre alt sind.<br />
Wählbar sind alle Gemeindeglieder, die sich<br />
aktiv am Gemeindeleben beteiligen, zum<br />
Abendmahl zugelassen sind, sowie sich bereit<br />
erklären, Kenntnisse über die innere und äußere<br />
Lage der Kirchengemeinde zu gewinnen, und<br />
das 18. Lebensjahr vollendet haben.<br />
Nicht gewählt werden kann, wer in einem<br />
Dienst- oder Arbeitsverhältnis zur Innenstadtgemeinde<br />
steht.<br />
Jedes wählbare Gemeindeglied kann auch<br />
formlos unter Angabe von Vorname, Name,<br />
Geburtsdatum und Adresse von zehn wahlberechtigten<br />
Gemeindegliedern zur Wahl<br />
vorgeschlagen werden. Dieser Wahlvorschlag<br />
soll bis spätestens 2. September <strong>2007</strong> beim<br />
Gemeindekirchenrat eingereicht sein.<br />
Bitte überlegen Sie als Gemeindeglied, ob eine<br />
solche verantwortungsvolle, ehrenamtliche<br />
Aufgabe, die ein direktes Mitwirken am Bau<br />
und Aufbau der Gemeinde ermöglicht, für Sie<br />
infrage kommt, oder ob Sie andere<br />
Gemeindeglieder kennen, die sich für eine<br />
solche Aufgabe engagieren könnten; die Sie<br />
vorschlagen könnten.<br />
Eine Gemeindeversammlung, auf der sich<br />
alle vorgeschlagenen Kandidaten und<br />
Kandidatinnen für die Wahl vorstellen werden,<br />
wird voraussichtlich am Donnerstag, 13.<br />
September <strong>2007</strong> um 19.30 Uhr stattfinden.<br />
Pfr. Christian Bochwitz
Konfirmation<br />
Julian<br />
Klose<br />
Daniel<br />
Aster<br />
Lorenz<br />
Hübler<br />
Thomas<br />
Richter<br />
Richard<br />
Hoke<br />
Susanna<br />
Streubel<br />
Melanie<br />
Jessen<br />
Frieder<br />
Kallweit<br />
Falk<br />
Pabst<br />
Unsere Gemeinde ist wie ein Baum mit vielen Blättern - kleinen<br />
und großen, alten und jungen. Uns alle nährt Christus. Ganz<br />
besonders unsere Konfirmanden.<br />
Der Konfirmationsgottesdienst beginnt dieses Jahr am 13. Mai<br />
um 10 Uhr in der Peterskirche. Es ist noch Platz im Baum...<br />
21
Jugendseite<br />
Neues aus der PFDL-JG<br />
In letzter Zeit hörte ich oft die Frage: „Wir<br />
haben doch eine Junge Gemeinde; warum sieht<br />
man die denn nie in der Gemeinde?“<br />
Um Allen, die uns und unsere Aktivitäten<br />
innerhalb der Gemeinde suchen, ein „Lebenszeichen“<br />
zu geben, wird in Zukunft auf dieser<br />
Seite regelmäßig ein Einblick in unseren JG-<br />
„Alltag“ erscheinen! Denn man mag es kaum<br />
glauben, wir hocken nicht nur in unserem<br />
Kämmerchen in der Dreifi.<br />
So waren wir z.B. Mitte Januar in der Stadt<br />
unterwegs und haben an einigen Türen<br />
geklingelt. Nein, nein, keine Angst! Wir hatten<br />
uns nicht zu einer Görlitz-weiten Klingelstreichaktion<br />
getroffen, sondern waren<br />
unterwegs, um die Konfirmanden der letzten<br />
zwei Jahre einzuladen! Wir warten nun auf die<br />
Frucht der „Konfi-Einladungs-Aktion“.<br />
Bereits eine Woche später waren wir schon<br />
wieder unterwegs. Diesmal<br />
ging es nach Jonsdorf zum<br />
Schlittschuhlaufen. Aber<br />
wer sich denkt, dass dies<br />
eine Tour wie jede andere<br />
sei, der musste sich auch<br />
diesmal eines Besseren<br />
belehren lassen. Ein Ausflug<br />
mit der Jungen Gemeinde ist<br />
22<br />
sowohl ein fröhliches, lustiges und gemeinschaftliches<br />
als auch immer wieder ein<br />
spannendes, aufregendes und immer mit neuen<br />
Überraschungen aufwartendes Ereignis. Die<br />
Gründe hier für könnten sein:<br />
- das Wetter (es lag Schnee) und den damit<br />
verbunden Fortbewegungsproblemen, die<br />
nur durch Muskeleinsatz behoben werden<br />
konnten<br />
- die „Fahrkünste“ einiger Jg´ler auf dem Eis,<br />
die dann doch mehr lagen als fuhren<br />
- die Gemeinschaft an sich<br />
Oder<br />
- die Autofahrkünste einiger Beteiligter.<br />
Woran das nun genau lag, ist jedem selbst<br />
überlassen. Auf jeden Fall war es wieder sehr<br />
spaßig.<br />
Natürlich bleibt die JG nicht nur für sich. So<br />
hatten wir z.B. im Februar bereits zwei Gäste.<br />
Zum einen war Bettina Brendel bei uns und<br />
berichtete uns über ihr<br />
Freiwilliges Jahr in<br />
Südafrika. Der zweite VIP in<br />
der JG war Pfr. Bochwitz. Er<br />
rührte einen Abend lang die<br />
Werbetrommel für den<br />
Evangelischen Kirchentag in<br />
Köln. Es war eine sehr<br />
fröhliche, informative und
lustige „Werbeveranstaltung“, bei der sich<br />
sogar einige von uns begeistern ließen.<br />
Kulturprogramm wird ja bei uns bekanntlich<br />
auch groß geschrieben. Dies sah man deutlich<br />
Jugendseite<br />
am Theaterstück „Leben heißt wachsen“, was<br />
wir im letzten Jahr einstudierten. So war es für<br />
uns natürlich auch selbstverständlich, zum<br />
Kerija-Theater in die Wartburg zu gehen. Und<br />
auch spielen immer wieder JG´ler in kleinen<br />
Theaterstücken/Anspielen bei verschiedenen<br />
Veranstaltungen.<br />
Wenn wir auf die kommende Zeit blicken, dann<br />
wird diese auch wieder sehr aufregend. So<br />
wollen wir zum Beispiel mal wieder einen Film<br />
drehen, denn die „Sendung mit der Maus“, die<br />
wir vor zwei Jahren drehten, war ja in den<br />
eigenen Reihen ein wahrer Erfolg. Und so wird<br />
es nun Zeit für einen Nachfolger. Außerdem<br />
warten in der kommenden Zeit der Ökumenische<br />
Jugendkreuzweg, die 10.Große-JG und<br />
Jesus House als Highlights auf uns.<br />
Das besondere Ereignis in diesem Jahr ist das<br />
LandesJugendCamp, welches dieses Jahr in<br />
Hirschluch stattfindet. Unsere PFDL-JG wird<br />
dort - wie in den letzten Jahren auch - die<br />
Verananstaltung durch das „Oberlausitzstüb'l“<br />
- ein Cafézelt der besonderen Art - bereichern.<br />
Dafür stecken wir schon in intensiven<br />
Vorbereitungen.<br />
Wir gehen also auf eine aufregende JG-Zeit zu<br />
und wer von den jüngeren Lesern nun Lust<br />
bekommen hat, bei uns mal rein zu schauen, der<br />
ist natürlich herzlich eingeladen.<br />
Wir treffen uns jeden Freitag 19.30 Uhr in der<br />
Dreifi!<br />
Norman Pescheck<br />
23
Gemeinschaft evangelischer Schlesier e. V.<br />
Information<br />
24<br />
Im Sprengel Görlitz, dem Gebiet der ehemals<br />
selbständigen Kirche der schlesischen<br />
Oberlausitz, hat sich nun auch der Verein der<br />
Gemeinschaft evangelischer Schlesier<br />
etabliert. Solange wir die Evangelische Kirche<br />
der schlesischen Oberlausitz waren, lehnten<br />
wir es ab, innerhalb unserer Kirche einen<br />
Zweig des Vereins evangelischer Schlesier<br />
arbeiten zu lassen, da unsere eigenständige<br />
Kirche selbst der Gesprächspartner der<br />
Gemeinschaft war. Wir waren ja sozusagen der<br />
letzte Rest unserer<br />
schlesischen Heimatkirche;<br />
Evangelisches<br />
Schlesien zum Anfassen.<br />
Durch die Fusion mit der<br />
Kirche Berlin-Brandenburgs<br />
hat sich die<br />
Situation verändert. Wir<br />
selbst müssen jetzt unsere<br />
schlesischen Dinge in die<br />
Hand nehmen.<br />
Nach Flucht und Vertreibung<br />
hatte sich der<br />
Verein Gemeinschaft<br />
evangelischer Schlesier e.<br />
V. in der Bundesrepublik<br />
gegründet. Aufgabe war<br />
es, die Evangelischen aus Schlesien zu<br />
sammeln, sie im Glauben auch in der neuen<br />
Umgebung, die mitunter die Vertriebenen<br />
durchaus auch ablehnte, zu stärken und Hilfen<br />
für aktuelle Nöte der Schlesier zu suchen.<br />
Später trat die „Schlesienhilfe“ hinzu, die<br />
zuerst deutsche, dann aber auch polnische<br />
Evangelische in Schlesien zu unterstützen<br />
suchte. Protestanten sind in Polen in der<br />
Minderheit.<br />
Oberstes Leitungsorgan des Vereins ist der<br />
Kirchentag, den man als Synode der<br />
Gemeinschaft verstehen kann. Die laufenden<br />
Geschäfte führt der vom Kirchentag gewählte<br />
Vorstand des Vereins. Die Landesarbeitsgemeinschaften<br />
im Bereich der evangelischen<br />
Landeskirchen wählen ihre Delegierten für den<br />
Kirchentag. Ergänzend beruft der Vorstand<br />
noch einzelne Persönlichkeiten, deren<br />
Mitarbeit als wichtig angesehen wird.<br />
Die Landesarbeitsgemeinschaft Schlesische<br />
Oberlausitz hat sich im Jahr 2005 in drei<br />
kleineren Versammlungen konstituiert. Im<br />
vergangenen Jahr 2006 kam die allmählich<br />
wachsende Landesarbeitsgemeinschaft drei<br />
Mal zusammen. Informationen zur schlesischen<br />
Kirchen - und<br />
Heimatgeschichte, Vergegenwärtigung<br />
der Folgen<br />
von Reformation und Gegenreformation<br />
in Schlesien<br />
waren ebenso wie Lebensbilder<br />
(Martin Moller, Bolko<br />
Graf von Hochberg, Begründer<br />
der schlesischen<br />
Musikfeste) Themen der<br />
Versammlungen. Aber auch<br />
in Rundgesprächen wurde<br />
aktuelle Fragen erörtert.<br />
Im Jahre <strong>2007</strong> kommen wir<br />
am Sonnabend, dem 14.4.,<br />
und am Sonnabend, dem<br />
17.11., in der Zeit von 10 bis<br />
16 Uhr im Gemeindezentrum der Hoffnungskirchengemeinde<br />
in Görlitz-Königshufen<br />
zusammen. Am 12 .5. findet ein Tagesausflug<br />
statt, der Kloster Leubus, Breslau, Wahlstatt<br />
und die Friedenskirche in Jauer berühren soll.<br />
Am 20.10. geht der Ausflug über Goldberg,<br />
Schweidnitz, Kreisau, Schloss Fürstenstein,<br />
Schloss Lomnitz. Bei diesen Exkursionen<br />
wollen wir uns in unsere Geschichte und die<br />
aktuelle Gegenwart vertiefen.<br />
Zum ersten Mal nach der Wende wird im Jahre<br />
<strong>2007</strong> der Kirchentag im Sprengel Görlitz<br />
zusammentreten. Am Sonntag, dem 16.9.,<br />
halten wir dazu einen Festgottesdienst in der<br />
Peterskirche, zu dem wir auch Evangelische
Buchtipp<br />
von östlich der Neiße erwarten.<br />
Gäste sind unsaber stets herzlich willkommen.<br />
Interessierte müssten sich aber zu erkennen<br />
geben (Kontaktadresse: Norbert Ernst,<br />
Jochmannstr. 4, 02826 Görlitz).<br />
Vereinsmitglieder erhalten die Monatszeitung<br />
„Schlesischer Gottesfreund“, diese kann auch<br />
von Nichtmitgliedern des Vereins (30,-Euro)<br />
abboniert werden.<br />
Der Vorstand der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Schlesische Oberlausitz bilden z. Zt. Pfr.<br />
Benning, OKR i. R. Ernst, Sup. i. R. Hennig<br />
und Herr Ulrich.<br />
Norbert Ernst<br />
Wozu um alles in der Welt lebe ich?<br />
Selbsthilfebücher geben oft den Rat, dass Sie in<br />
sich hineinschauen sollten, um den Sinn und<br />
das Ziel Ihres Lebens zu entdecken. Rick<br />
Warren aber vertritt die Meinung, dass dies der<br />
falsche Ausgangspunkt ist. Sie sollten<br />
bei Gott, Ihrem Schöpfer, ansetzen und<br />
nach den Gründen fragen, aus denen er<br />
Sie erschaffen hat. Sie wurden von Gott<br />
und zu Gott hin erschaffen, und erst<br />
wenn Sie das verstehen, wird Ihr Leben<br />
Sinn machen.<br />
Dieses biblisch fundierte Buch - das<br />
bislang über elf Millionen Mal verkauft<br />
wurde - wird Ihnen helfen, Gottes<br />
besondere Pläne für Ihr Leben zu<br />
entdecken, sowohl für diese Welt als<br />
auch für die Ewigkeit. Rick Warren<br />
begleitet Sie durch eine 40-tägige<br />
geistliche Reise, die Ihre Antwort auf<br />
die wichtigste Frage des Lebens<br />
verändern wird: "Warum lebe ich<br />
eigentlich?" Gottes Berufung für sich zu<br />
kennen wird Stress reduzieren, Ihre<br />
Energien bündeln, Ihre Entscheidungen<br />
vereinfachen, Ihrem Leben einen Sinn<br />
geben und Sie vor allem auf die<br />
Ewigkeit vorbereiten.<br />
Dass Sie leben, war kein kosmischer<br />
Unfall. Schon vor der Erschaffung des<br />
Universums hatte Gott eine konkrete<br />
Vorstellung von Ihnen und er schuf Sie zu<br />
einem bestimmten Ziel und Sinn. Finden Sie<br />
ihn heraus!<br />
25
26<br />
Kinderseite
H i n w e i s<br />
27
Adressen und Ansprechpartner<br />
Evangelisches Pfarramt Innenstadtgemeinde:<br />
Jakobstraße 24, 02826 Görlitz<br />
Tel.: 03581/40 21 26, Fax: 40 21 25<br />
Pfarramtsleiter: Pfr. Christian Bochwitz, Jochmannstraße 4, 02826 Görlitz<br />
Tel.: 03581/40 21 00, Fax: 49 01 60, E-mail: Pfr.Bochwitz.GR@arcor.de<br />
Superintendent Jan von Campenhausen, Grüner Graben 8, 02826 Görlitz<br />
Tel.: 03581/311 311, Fax: 311 320, E-mail: sup.goerlitz@kkvsol.net<br />
Termine und Adressen entnehmen Sie bitte dem Evang. Kirchenblatt<br />
Görlitz.<br />
Schreiben Sie uns Ihre Kritiken, Meinungen und Vorschläge! Nach<br />
Redaktionsschluss eintreffende Artikel/Briefe können leider nicht<br />
berücksichtigt werden (Redaktionsschluss 02/<strong>2007</strong>: 10. Mai <strong>2007</strong>).<br />
Die Redaktion behält sich sinnwahrende Kürzungen eingegangener<br />
Artikel und Leserbriefe vor.<br />
Gottesdienste in der Innenstadt :<br />
Die Gottesdienstzeiten entnehmen Sie bitte dem Kirchenblatt.<br />
Das Gemeindeblatt ist nun auch im Internet vertreten. Bitte klicken Sie unter<br />
www.kkvsol.net auf „Gemeinden“ - „Innenstadtgemeinde“ und dann auf<br />
„Gemeindeblatt“.<br />
Herausgeber: Evangelische Innenstadtgemeinde zu Görlitz,<br />
Jakobstraße 24, 02826 Görlitz<br />
Redaktionsanschrift: Marlies Bohner, Bäckerstr. 5, 02826 Görlitz<br />
E-mail:<br />
bruecken<strong>bauen</strong>red@aol.com<br />
Druck:<br />
Görlitzer Werkstätten, 02826 Görlitz<br />
Gestaltung: Robert Starke<br />
Auflage:<br />
1.300 Exemplare<br />
Jeder Autor ist für seinen Artikel selbst verantwortlich.