Süchtiges Verharren im gemütlichen Elend - Klinikmagazin
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LWl-rehabilitationszentrum südwestfalen<br />
Spielautomaten in Las Vegas versprechen das große Geld – dieses macht in der Regel aber nur der Betreiber des Spielcasinos.<br />
darüber vergessen. Dann ist es <strong>im</strong> Übrigen<br />
auch egal, wie die Umgebung aussieht.<br />
Wer einmal in eine Spielhalle mit Daddelautomaten<br />
hineingeschaut hat, sieht Menschen,<br />
die stumm und starr<br />
auf eine blinkende Maschine<br />
blicken, fast stereotyp die<br />
Münzen einwerfen und zwischendrin<br />
höchstens ihrer<br />
Kaffeetasse etwas Aufmerksamkeit<br />
schenken.<br />
Nach Schätzungen der<br />
Landeskoordinierungsstelle Glücksspielsucht<br />
Nordrhein-Westfalen sind in unserem<br />
Bundesland rund 40 000 Menschen<br />
von dieser Art der Sucht betroffen. Somit<br />
hat sich die Glücksspielsucht zu einem<br />
ernsthaften Problem entwickelt und wurde<br />
inzwischen als eigenständiges Krankheits-<br />
Das soziale<br />
Umfeld<br />
ist oft<br />
erheblich<br />
mitbetroffen<br />
bild innerhalb der psychischen Störungen<br />
anerkannt.<br />
Hinzu kommt, dass oft Personen aus dem<br />
familiären bzw. sozialen Umfeld der/des<br />
Glücksspielsüchtigen erheblich<br />
mitbetroffen sind und<br />
nicht selten schwerwiegende<br />
eigene psychische Störungen<br />
entwickeln, die ebenfalls einer<br />
Behandlung bedürfen.<br />
Im LWL-Rehabilitationszentrum<br />
Südwestfalen erfahren<br />
wir <strong>im</strong>mer einmal wieder von unseren<br />
Klientinnen und Klienten, dass neben<br />
einer Alkoholabhängigkeit auch eine Spielsucht<br />
vorliegt. Ist dies der Fall, tragen wir<br />
auch diesem Problem Rechnung. Jegliche<br />
Ausübung von Glücksspiel ist auf den Behandlungsstationen<br />
deshalb untersagt.<br />
Auch wenn es keine spezielle Station<br />
für Spielsüchtige gibt, so wird exzessives<br />
Spielen dennoch zum Thema gemacht.<br />
Die Klienten schildern dann oft<br />
die Leere, die sie empfunden haben, und<br />
wissen mit ihrer Zeit, die sie früher mit<br />
der Jagd nach dem Glück verbracht haben,<br />
kaum etwas anzufangen. Sie müssen<br />
sinnvolles, der Gesundheit dienliches<br />
und erlebnisreiches Freizeitverhalten erst<br />
wieder einüben, was gar nicht so leicht<br />
ist und viel Mut und Überwindung erfordert.<br />
Nach einer abgeschlossenen Suchttherapie<br />
kann es aber schließlich auch<br />
heißen: „Sie haben gewonnen“ – an<br />
Stärke, Kraft und einem Mehr an Sinnerfüllung.<br />
Das ist dann wirkliches Glück! n<br />
Dr. Irene Faupel, Oberärztin<br />
BAUUNTERNEHMUNG<br />
ANTON LUDWIG<br />
Dipl.-Ing.<br />
ANTON LUDWIG<br />
Bauunternehmung<br />
Zur Lütgenheide 10<br />
59581 Warstein-Suttrop<br />
Tel. 02902 3074 · Fax 02902 51622<br />
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<strong>Klinikmagazin</strong> Nr. 16 2013