Gemeindebrief Nr. 51 - der Kolpingsfamilie Korbach

Vor 60 Jahren: Die Weihe der St.-Marien-Kirche zu Adorf
Gemeindebrief
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Mit dem Festhochamt am 4. September um 9.30 Uhr, das vom Kirchenchor
St. Marien Korbach mitgestaltet wird, wird des 60. Weihetages der St.-Marien-
Kirche zu Adorf gedacht.
Zu diesem Festgottesdienst und zum sich anschließenden gemütlichen Beisammensein
im Kirchgarten sind alle Gäste aus der Kirchengemeinde St.
Marien und von nah und fern herzlich eingeladen.
Bis 1946 zählten nur wenige Katholiken aus dem Adorfer Raum zur katholischen Kirchengemeinde
St. Marien in Korbach und wurden von Pfr. Otto Hesse gemäß den damaligen
Möglichkeiten besucht und betreut. 1946 wurden viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene,
vornehmlich aus dem Sudetenland, nach Adorf und in die umliegenden Gemeinden
eingewiesen und fanden mit den Jahren in der heutigen politischen Gemeinde Diemelsee
mit Verwaltungssitz Adorf und den 13 Ortsteilen eine neue Heimat.
Die evangelischen Christen in Adorf bewiesen schon früh Verständnis für die neuen Mitbürger.
Bereits im Oktober 1946 konnte der Flüchtlingsseelsorger Pfr. Marian Nowak aus
dem Bistum Kattowitz eine erste Messe in der St.-Johannis-Kirche zu Adorf feiern. Diesem
Beispiel schlossen sich wenig später fünf weitere evangelische Kirchengemeinden rund
um Adorf an.
Sehr bald festigte sich der Wunsch nach einer
eigenen Kirche und nach einer eigenen
Gemeinde, den Pfr. Otto Hesse, Korbach,
nachhaltig förderte. So konnte er bereits im
Juni 1950 den ersten Spatenstich für die kleine
Kirche mit Wohnhaus in Adorf ausheben.
Am 15. April 1951 wurde das Gotteshaus von
Weihbischof Augustinus Phillipp Baumann
geweiht und dem Patronat der Schmerzensreichen
Gottesmutter (Mater dolorosa) anvertraut. Der Grundstein verzeichnet „MCML/
BMV/Mater dolorosa, die Urkunde zur Grundsteinlegung soll sich in der Kugel der Turmspitze
befi nden.
Kuratus Josef Koch bezog als erster Geistlicher das kleine Wohnhaus an der Kirche und
betreute die katholische Gemeinde rund um Adorf. Seit 1966 wird die Adorfer Gemeinde
wieder von der St.-Marien-Kirchengemeinde in Korbach betreut und dieser 1984 kirchenrechtlich
eingegliedert.
Mit den beiden großen „Eingliederungswellen“ vor ca. 25 bzw. 20 Jahren aus Osteuropa
und aus der ehemaligen Sowjetunion wurde die Adorfer Kirchengemeinde noch einmal
für viele Neubürger eine erste geistliche Heimat in Deutschland, bevor sie neue Arbeit
und Wohnung fanden und aus Diemelsee fortzogen.
Kern des kirchlichen Lebens ist der Sonntagsgottesdienst um 9.30 Uhr. Diese Zeit entspricht
auch den Wünschen der Urlauber und Campinggäste rund um den Diemelsee
und aus den nahen westfälischen Orten. An jedem 3. Sonntag im Monat fi ndet nach der
Sonntagsmesse der „Treff“ statt. Hier werden bei einer Tasse Kaffee alle anfallenden Fragen
aus der örtlichen Gemeindearbeit besprochen und nach Lösungen gesucht. „Verantwortliche
Eigeninitiative“ – mit diesem aktuellen Begriff muss das gemeindliche Leben
der Adorfer Filialgemeinde beschrieben werden. Die Gemeindemitglieder organisieren
und engagieren sich selbst für gemeindliche Aufgaben: „Wir warten nicht auf Außen,
sondern legen selbst Hand an!“.
Astrid Kranke
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