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3 Was heißt hier eigentlich »Standardinstallation«? - Addison-Wesley

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3.1 Anmelden und Orientieren<br />

Die Rechte von Dateien und Verzeichnissen werden auch »modes« genannt. Mit dem<br />

Kommando chmod (change modes) können Sie die Rechte von Dateien und Verzeichnissen,<br />

die Ihnen gehören, verändern. Hierzu eine kleine Übung.<br />

Erzeugen Sie dazu mit touch eine neue Datei und zeigen Sie die Datei mit ls -l oder<br />

ll dateiname an. Die Datei soll für Sie ausführbar werden? Sie können exakt die user-<br />

Rechtespalte ansprechen, indem Sie z. B. chmod u+x dateiname ausführen. Sie erteilen<br />

der group Schreibrechte mit dem Kommando chmod g+w dateiname. Dieser Befehl funktioniert<br />

auch negativ: Die others sollen auch noch ihr Schreibrecht verlieren: chmod o-r<br />

dateiname. Der Vorteil dieser Schreibweise ist, dass Sie kaum einen Fehler machen<br />

können. Sie können sogar mehrere Rechte gleichzeitig festlegen: chmod g=rx dateiname<br />

sorgt dafür, dass die Gruppe das Schreibrecht wieder verliert.<br />

Und schon sind wir mitten in der Zahlenmystik der Linuxrechte. Vermutlich sind Sie<br />

nicht einmal überrascht zu hören, dass Computer die Rechte an einer Datei ebenfalls<br />

in Bits darstellen und so etwas wie rwx <strong>eigentlich</strong> gar nicht verstehen können. Wenn<br />

drei Werte auf diese Weise dargestellt werden sollen, dann verwendet man in der<br />

Regel drei Binärstellen (111). Wie Sie vielleicht in der Schule lernen mussten, steht die<br />

erste (ganz rechte) Stelle für eine 1, die zweite für eine 2, und die linke für eine 4. Jede<br />

dieser Stellen kann entweder gesetzt sein oder nicht. Um eine Dezimalzahl daraus zu<br />

machen, addieren Sie die gesetzten Ziffern. Für eine 5 ist also die 4 und die 1 gesetzt,<br />

die 2 fehlt (101). Eine 3 ist die Addition der Stellen von 1 und 2 (011).<br />

Und das hat für unsere Rechte nun allerdings einige Bedeutung: Sie können die<br />

Zugriffsrechte für jede Klasse (Benutzer, Gruppe, Andere) mit diesen Zahlen ausdrücken.<br />

In der Zahlenmystik der Linux-Administratoren steht das r für eine 4, w für eine<br />

2, und das x ist eine 1. Damit können Sie alle Rechte auf einmal erteilen, indem Sie nur<br />

jeweils eine Ziffer zwischen 0 und 7 für jede der Zugriffsklassen angeben. Lachen Sie<br />

nicht, das finden die Linuxer cool.<br />

Bedeutung Rechtecode Kommando<br />

Eigentümer soll lesen und schreiben dürfen,<br />

alle anderen dürfen lesen<br />

Vollzugriff für Eigentümer, alle anderen<br />

dürfen lesen und ausführen<br />

Lesen und schreiben für den Eigentümer,<br />

alle anderen dürfen nichts<br />

Heimatverzeichnis wird für niemanden<br />

außer den Eigentümer lesbar, aber andere<br />

dürfen hineinwechseln und evtl. tiefer<br />

liegende Verzeichnisse lesen<br />

rw-r--r-- chmod 644 dateiname<br />

rwxr-xr-x chmod 755 dateiname<br />

rw------- chmod 600 dateiname<br />

rwx--x--x chmod 711 heimatverzeichnis<br />

Tabelle 3.1: Beispiele für Rechtevergabe mit Zahlencode für Rechte<br />

Die Vorteile dieser Schreibweise: mit einem einzigen Befehl werden alle Rechte korrekt<br />

gesetzt – wenn Sie wollen, bei beliebig vielen Dateien und Verzeichnissen gleich-<br />

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