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EDITORIAL
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Verfrühte Grabgesänge
Seit Jahrzehnten gibt es zwei Versprechen der IT-Industrie, deren Einhaltung bislang immer
grandios scheiterte: das Versprechen des papierlosen Büros und das des „intelligenten Hauses“.
Zombiegleich erheben sich beide Prognosen regelmäßig aus ihren Gräbern und saugen die wirklich
wichtigen Inhalte aus Nachrichtenportalen und das Blut aus gepeinigten Redakteuren, die
das alles schon zigmal gehört haben. Jetzt zum Beispiel wieder: Die Cloud soll es nun richten,
hört man von den großen Firmen in der Branche – das papierlose Büro sei nahe. Der Stapel an
Unterlagen auf meinem Schreibtisch beweist jedoch, wie immer, das Gegenteil.
Allerdings: Die Sache mit dem intelligenten Haus scheint jetzt wirklich Fahrt aufzunehmen. Freilich
anders als gedacht. Nicht als simple Fortführung des elektronischen Garagenöffners, sondern
mehr so durch die Hintertür, als Teil des neuen „Internets der Dinge“. Denn hier ist eine schleichende
Revolution im Gange: Von der Kaffemaschine über den Stromzähler bis hin zum Auto
erhalten Alltagsgegenstände eine computerisierte Intelligenz samt Webzugang. Mit Folgen: Wo
sich eben noch gemächlich das Rad des Stromzählers drehte, blinkt nun eine schlaue Messstation,
die nicht nur meinen Stromverbauch kennt, sondern auch meine TV-Gewohnheiten – und die
sich selbstverständlich per Web hacken lässt. Was darüber hinaus noch Verblüffendes möglich ist,
lesen Sie in unserem großen Report „Stromzähler gehackt“ in dieser Ausgabe.
Viel Spaß beim Lesen!
Michael Suck
Chefredakteur PC Magazin
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www.pc-magazin.de PC Magazin 9/2012