Küchenplaner Lebensraum Kueche in Szene gesetzt (Vorschau)
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Impulse/Ansichten<br />
Das Möbel<br />
als Teamplayer<br />
Küchenmöbel s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesen Zeiten bevorzugt Weiß und grifflos.<br />
Das mag nach E<strong>in</strong>heitsbrei kl<strong>in</strong>gen und damit völlig langweilig.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs: Wenn sich die Küche den Wohnräumen öffnen<br />
soll, was aktuell <strong>in</strong> jedem Pflichtenheft steht, brauchen<br />
Planer Möbel, die sich bei aller Eigenständigkeit auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Gesamtplanung <strong>in</strong>tegrieren lassen – anstatt den trompetenden<br />
Platzhirsch zu geben. Küchenmöbel als Teamplayer. So bleibt<br />
wahrnehmbarer Raum für e<strong>in</strong> stimmiges Gesamtkonzept im Lebensumfeld<br />
Küche. Zum Beispiel für kreative Designideen <strong>in</strong> der<br />
Küchennische, für besondere Arbeitsflächen, für die schicke Gerätetechnik<br />
und die <strong>in</strong>dividuelle Innenausstattung – und auch<br />
das Spülcenter bekommt endlich häufiger Gelegenheit, se<strong>in</strong>e Talente<br />
als Gestaltungsobjekt auszuspielen.<br />
Alles Weiß und grifflos ist natürlich überspitzt. Aber hell und<br />
grundsätzlich griffreduziert kommt der aktuellen Gestaltungssituation<br />
im Angebot an Küchenmöbeln schon ziemlich nahe. Markante<br />
Ausnahmen bestätigen wie stets die Regel. Wobei auf den<br />
Herbstmessen 2013 festzustellen war, dass sich die Nicht-Farbe<br />
Weiß <strong>in</strong> immer neuen Nuancen erf<strong>in</strong>den lässt und sie aktuell<br />
wieder <strong>in</strong> der etwas ursprünglicheren Variante als Neutralweiß<br />
geschätzt wird. Die cremige Magnolie sche<strong>in</strong>t jedenfalls an E<strong>in</strong>fluss<br />
zu verlieren – auch wenn sie nicht gänzlich aus den Farbtöpfen<br />
zu vertreiben ist. E<strong>in</strong>e Tendenz, die mit dem Anspruch an<br />
die Küchenplanung an E<strong>in</strong>fluss gew<strong>in</strong>nt.<br />
Mit e<strong>in</strong>em neutralen Weiß lässt sich wunderbar vielfältig<br />
komb<strong>in</strong>ieren, und die Kreativen der Küchenmöbelhersteller –<br />
und <strong>in</strong>sbesondere natürlich der Vorlieferanten – werden nicht<br />
müde, immer neue Ideen auf Span- und Tischlerplatte zu br<strong>in</strong>gen.<br />
Dass es bei den Hölzern gern derb zugeht, ist h<strong>in</strong>länglich<br />
bekannt. Used Look und tiefgründige Haptiken s<strong>in</strong>d nach wie<br />
vor prägend und bleiben trendy.<br />
Die Auswahl bei den Farben ist enorm. Letztlich bietet sich<br />
die gesamt RAL-Palette an, und da Individualität das Gebot der<br />
Stunde ist, wird diese Vielfalt gern genutzt. Zum<strong>in</strong>dest angeboten.<br />
Wenngleich Petrol und Curry-Töne überproportional häufig<br />
für den Muster- und Messebau genutzt werden und ihren Ruf<br />
als typische Küchenfarben untermauern. Ebenso wie die graustichigen<br />
Brauntöne. Dabei s<strong>in</strong>d es selten Möbelflächen <strong>in</strong> Reihe,<br />
die <strong>in</strong> farblicher Re<strong>in</strong>kultur den Ton angeben. E<strong>in</strong> lackiertes Regal<br />
hier, e<strong>in</strong> farbiges Gerät dort – oder die Insel, die sich von der<br />
Zeile optisch abhebt. So werden spannende Kontraste geschaffen.<br />
E<strong>in</strong>ige Marktbeobachter rufen aktuell den Wechsel von Glanz<br />
zu Matt aus. Doch das ist unserer Me<strong>in</strong>ung nach zu voreilig. Im<br />
hochwertigen Möbelbau spielen matte Oberflächen zweifelsfrei<br />
immer häufiger e<strong>in</strong>e Rolle. Doch die breite Masse spiegelt<br />
sich nach wie vor und mit Freude <strong>in</strong> ihren glänzenden Küchenfronten.<br />
Der Glanzanteil wird allenfalls zulegen. Je nach Budget<br />
um<strong>gesetzt</strong> mit Folie, Schichtstoff, Glas, Glas-Imitat oder Lack.<br />
Der Newcomer Keramik geht natürlich auch. Und zwar immer<br />
öfter und bevorzugt <strong>in</strong> den oberen Preisgruppen. Dann <strong>in</strong> Matt.<br />
Oder echtes Altholz, dessen makelbehaftete Authentizität Liebhaber<br />
der <strong>in</strong>dividuell geplanten Küche <strong>in</strong> Entzücken versetzt.<br />
Altholz wird sicherlich nicht <strong>in</strong>flationär verbaut werden, aber es<br />
wird <strong>in</strong> den nächsten Jahren e<strong>in</strong>e stabile Nische f<strong>in</strong>den.<br />
Der <strong>in</strong>tensive Blick auf die aktuellen Möbel- und Küchentrends<br />
zeigt: Es gibt fast nichts, was es nicht gibt. Genau deshalb<br />
haben wir die Experten der auf Interieur-Fotografie spezialisierten<br />
Fotostudios Casa (Münster), studio be (Greven) und<br />
studioraum (Senden-Bösensell) gebeten, ihrer Kreativität freien<br />
Lauf zu lassen und unterschiedliche Küchenplanungen für<br />
uns <strong>in</strong> <strong>Szene</strong> zu setzen. Die Ergebnisse sehen Sie ab Seite 8. Und<br />
zwar realisiert mit top-aktuellen Zutaten und e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
wohnlichen Gesamtzusammenhang, der ganz bewusst über<br />
den Tellerrand der re<strong>in</strong>en Küchenzeile schaut. Mit tollen Möbeln<br />
und starkem Zubehör. Weiß und grifflos ist unter Teamgesichtspunkten<br />
alles andere als langweilig, me<strong>in</strong>t<br />
Dirk Biermann, Chefredakteur<br />
d.biermann@kuechenplaner-magaz<strong>in</strong>.de<br />
4 KÜCHENPLANER 12/2013