SchiffsModell Kult-U-Boot Alvin (Vorschau)
01 2012 SchiffsModell ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290 ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de SchiffsModell Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer Kult-U-Boot ALVIN +++ FlyCamOne HD720p +++ Ein Entenpapa mit Anhang +++ „Boomboat“ SQUIRREL +++ GOLDDIGGER, Teil 2 ++++
- Seite 3 und 4: IM JANUAR E-Mail an die Redaktion:
- Seite 5 und 6: Die Nordseelagune: Spielbereich, im
- Seite 7 und 8: Gewinnen Sie jeden Monat!! Beantwor
- Seite 9 und 10: Bild 5: KONDOR II ex. DEMMIN als 60
- Seite 11 und 12: www.neckar-verlag.de ab 13.01.2012
- Seite 13 und 14: Neu bei Krick ist der Bausatz für
- Seite 15 und 16: Bild links: Die Feuerwerkskörper s
- Seite 17 und 18: Modelle über die wackeligen Felsbr
- Seite 19 und 20: Ihr Fachgeschäft und Servicepartne
- Seite 21 und 22: Das Vorbild Ein konkretes Vorbild f
- Seite 23 und 24: Magnetische Winkelhalter im Einsatz
- Seite 25 und 26: Lesen Sie die jetzt auch online! Eg
- Seite 27 und 28: einem ferngesteuerten Modell unter
- Seite 29 und 30: Herstellung des Rudermittelteils si
- Seite 31 und 32: ALVIN macht auch aufgetaucht eine g
- Seite 33 und 34: Austarieren im Trimmbecken der Geom
- Seite 35 und 36: Rumpfklotz aus Sagex So sieht der A
- Seite 37 und 38: zw. zum Verteiler, als Leuchtmittel
- Seite 39 und 40: Vor dem Eloxieren wird jede Kante g
- Seite 41 und 42: Hier ist die „Ghostschrift“ auf
- Seite 43 und 44: VERSCHIEDENES Kevin Philipp Kaut
- Seite 45 und 46: Alleinerziehender Entenvater mit Sp
- Seite 47 und 48: Vorbereitungszeit 5 Minuten regatta
- Seite 49 und 50: Sieht nicht nur gut aus, läuft auc
- Seite 51 und 52: Seitliche Bedientasten Geöffnete S
01<br />
2012<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />
ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />
<strong>Kult</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />
ALVIN<br />
+++ FlyCamOne HD720p +++ Ein Entenpapa mit Anhang +++ „Boomboat“ SQUIRREL +++ GOLDDIGGER, Teil 2 ++++
IM JANUAR<br />
E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />
SEGELSCHIFFE<br />
I. Blüm: Modellsegeln auf der Lagune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
J. Pelka: 8. Berliner Adventsregatta . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
MOTORSCHIFFE<br />
Dr. G. Miel: Serie Wachboote der Volksmarine<br />
Minensuch- und Räumschiff KONDOR . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
C. Ladel: Test: „Princess“ von aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
H. Zimmermann: „Boomboat“ SQUIRREL . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
VERSCHIEDENES<br />
Ein im wahrsten Sinne des Wortes „tierisches“ Bauprojekt hat sich<br />
K. P. Kaut vorgenommen! Seite 43<br />
H. Frank: Kleine „Kölner Lichter“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
K. P. Kaut: Bau einer RC-Ente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
K. Bartholomä: Test: FlyCamOne HD 720p . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
J. Blatter: 55 Jahre Modell <strong>Boot</strong> Club Thun . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Jahresinhaltsübersicht 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
P. Burgmann: Modellbauausstellung in Poissy . . . . . . . . . . . . 68<br />
U-BOOTE<br />
C. Heintze: ALVIN, das U-<strong>Boot</strong> aus der Meeresforschung . . . 26<br />
POWERBOATS<br />
C. Fischer, M. Wenny: HPR 135 GOLDDIGGER, Teil 2 . . . . . . . 38<br />
RENNBOOTE<br />
E. Fordinal: Int. Freundschaftsregatta in Schwedt . . . . . . . . . 46<br />
Auch das Mini-„Boomboat“ von H. Zimmermann ist ein aus dem<br />
üblichen Rahmen fallendes Modell, das man nun wirklich nicht an<br />
jedem Teich trifft! Seite 34<br />
AKKUS<br />
P. Koller: Test: LiPo-Zellen modelleXXpert WHITE LINE . . . . . 56<br />
RUBRIKEN<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Filmaufnahmen aus dem Modell heraus werden nicht zuletzt dank<br />
Video-Portalen immer beliebter. Die FlyCamOne HD720p musste<br />
im Test zeigen, was sie drauf hat. Seite 50<br />
UNSER TITELBILD<br />
Jeder, der sich für Meeresforschung interessiert, hat schon<br />
einmal von der ALVIN gehört, weltbekannt wurde sie durch die<br />
Erkundung des Wracks der TITANIC. C. Heintze stellt uns sein<br />
Modell vor. Seite 26<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 3
Segeln in Burhave mit den Containerbrücken von Bremerhaven im Hintergrund<br />
SEGELSCHIFFE<br />
Ingrid Blüm<br />
Modellsegeln auf der L<br />
D<br />
ie Nordseelagune in Burhave<br />
ist ein etwas anderes Revier<br />
für RC-Segler, denn sie liegt,<br />
wie der Name schon sagt, direkt an der<br />
Nordsee, genauer gesagt zwischen dem<br />
Deich und der Nordsee. Es handelt sich dabei<br />
um einen 16.000 m² großen Natur-Meerwasser-Badesee<br />
in einem abgezäunten<br />
Gelände mit feinem Karibiksandstrand,<br />
Strandkörben und Kinderspielparadies im<br />
Wasser. Der Badesee ist mit Nordseewasser<br />
gefüllt, welches biologisch aufbereitet wird.<br />
Außerhalb der Badesaison ermöglicht die<br />
Butjadingen Kur und Touristik GmbH den<br />
RC-Seglern, dort Regatten durchzuführen.<br />
Für diese ist die Nordseelagune ein außergewöhnliches<br />
Revier, denn man segelt in Salzwasser,<br />
dazu weht meistens ein guter Wind<br />
und das Ambiente ist einfach einzigartig. In<br />
keinem anderen Segelrevier in Deutschland<br />
kann man am Sandstrand stehen, im Hintergrund<br />
die Schafe blöken hören, während<br />
das RC-Segelboot auf der Lagune parallel<br />
zum aus Bremerhaven auslaufenden Containerschiff<br />
auf der Nordsee segelt. Bunte<br />
Strandkörbe und Liegen lassen selbst bei<br />
schlechtem Wetter Urlaubsfeeling aufkommen.<br />
Eine Woche nach der Deutschen<br />
„Widget“<br />
von Skipper<br />
Hans-Jürgen<br />
Weichers<br />
„Arrival“, ein Design von P&P Yachts<br />
mit Skipper Hans-Jürgen Koop<br />
Meisterschaft im windstillen Karlsfeld fand<br />
in diesem schönen Revier eine Ranglisten-<br />
Regatta der IOM-Klasse statt. Max Lehmann<br />
hat hier schon mehrere Regatten organisiert,<br />
neu war, dass er dieses Mal sein<br />
Debüt als Wettfahrtleiter gab, unterstützt<br />
von Wolf Weiss als Observer und Klaus<br />
Rieder aus Bremen, der sich um die Einga-<br />
4<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Die Nordseelagune: Spielbereich, im Hintergrund das Restaurant<br />
Im Vordergrund die „Topiko“, im Hintergrund ein<br />
Containerfrachter – das ist Segeln in Burhave<br />
agune<br />
doch am frühen Nachmittag frischte der<br />
Wind immer mehr auf, so dass kurz vor<br />
Ende noch umgeriggt werden musste.<br />
36 Läufe kamen insgesamt zusammen.<br />
Pechvogel des Wochenendes, aber dennoch<br />
mit einer Portion Glück gesegnet,<br />
war Hans Dieter Krings. Kurz vor der Mittagspause<br />
riss an seiner „Pikanto“ die<br />
Umlaufschot. Nach mühevollem Einfädeln<br />
wollte er sein Schiff ins Wasser setzen und<br />
verlor – in diesem Fall glücklicherweise an<br />
Land – sein Kielgewicht aus der Flosse.<br />
Hans Dieter Krings startete dann mit der<br />
„V7“ des Wettfahrtleiters als 11., denn durch<br />
die Mittagspause hatte er nur sechs Läufe<br />
ausgesetzt. Er holte aber sehr schnell wieder<br />
auf und konnte die Regatta als Zweiter<br />
beenden. Aber auch andere Segler hatten<br />
etwas Pech mit dem Material, von den insgesamt<br />
14 gestarteten Seglern waren am<br />
Ende nur noch neun <strong>Boot</strong>e auf dem Wasser.<br />
Dort war insgesamt eine interessante Mo-<br />
„Ska“ von Skipper<br />
Silvio Eichhoff<br />
Start!<br />
ben der Läufe in den Computer kümmerte.<br />
Die Nordseelagune zeigte sich wieder einmal<br />
als gut segelbares Revier, denn es kachelte<br />
heftig, am ersten Tag mit Böen bis zu<br />
6 Bft, garniert mit Hagelschauern, die sich<br />
mit sonnigen Abschnitten abwechselten.<br />
Der zweite Tag war insgesamt sonniger,<br />
es herrschte überwiegend A-Rigg-Wetter,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
„Widget“ (gebaut von Wolf Weiss),<br />
Skipper Tommy Lühmann<br />
5
„Topiko“ mit Skipper Volkmar Führing<br />
„Widget“ (Design Chris Dicks/<br />
Überarbeitung Dave Creed),<br />
Skipper Klaus Hoffstedt<br />
„V7“ von Hans<br />
Dieter Krings<br />
dellvielfalt zu sehen. Neben bekannten Modellen<br />
wie „Test 5“, „Cockatoo“, „Lintel“, „Topiko“<br />
und „Widget“ (von Letzterer waren drei<br />
Modelle auf dem Wasser), gab es dieses<br />
Mal auch Modelle zu bestaunen, die man<br />
sonst nicht so oft sieht. So segelte Hans-<br />
Jürgen Koop eine „Arrival“ von P&P Yachts,<br />
Axel Brauer und Silvio Eichhoff verwendeten<br />
jeweils eine „Ska“, eine Entwicklung<br />
von Brad Gibson zum Selberbauen, denn<br />
den Riss gibt es im Online-Shop von Brad<br />
Gibson zu kaufen. Thomas Endorm, der in<br />
Burhave einen Modellshop betreibt, segelte<br />
seine erste Regatta mit einer „Ikon“ von<br />
Graham Bantock. Carsten Behrje setzte seine<br />
Eigenkonstruktion „Sailfriend“ ein, die er<br />
zusammen mit Thommy Lühmann aus Bremen<br />
entwickelt und gebaut hat und von der<br />
es mittlerweile schon mehrere Modelle gibt.<br />
Sieger der Regatta wurde Oliver Weiss,<br />
„Lintel“-Power<br />
der mit einer „Lintel“ segelte und sich viele<br />
spannende Duelle mit der „Picanto“ und<br />
später mit der „V7“ mit Skipper Hans Dieter<br />
Krings lieferte.<br />
Bei der Siegerehrung waren sich alle einig,<br />
dass sie wieder kommen werden, denn Burhave<br />
ist ein außergewöhnliches Revier, auf<br />
dem es Spaß macht zu segeln.<br />
Bild links: „Sailfriend“<br />
(Design Carsten Behrje/<br />
Tommy Lühmann) von<br />
Skipper Carsten Behrje<br />
vs „V7“ (Design Ian<br />
Vickers) mit Skipper<br />
Hans Dieter Krings<br />
„Cockatoo“ (Skipper Jörg<br />
Schomburg) neben der „Widget“<br />
von Skipper Klaus Hoffstedt<br />
6<br />
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MOTORSCHIFFE<br />
Bild 1: KONDOR I als<br />
Versuchsschiff.<br />
Quelle: Sammlung Rex<br />
Dr. G. Miel<br />
Serie: Wachboote der Volksmarine<br />
W<br />
ie bei der Räumpinasse SCHWAL-<br />
BE und dem UAW-Schiff 201-M<br />
wurden auch vom MSR-Schiff<br />
KONDOR einige Einheiten der Grenzbrigade<br />
Küste unterstellt. Dies erfolgte ab dem<br />
Jahr 1971. Die KONDOR löste zeitlich gesehen<br />
gewissermaßen das UAW-Schiff<br />
201-M bei den großen Wachschiffen der<br />
DDR ab. Die Grenzbrigade Küste erhielt 18<br />
Einheiten der KONDOR, die damit ebenfalls<br />
zu den Wachschiffen der DDR zu zählen ist.<br />
Wie jeder Schiffstyp, der in Serie gebaut<br />
wird, hat auch die KONDOR eine Geschichte.<br />
Als Minensuch- und Räumschiff<br />
(MSR) sollte die KONDOR die Räumschiffe<br />
SCHWALBE, HABICHT und KRAKE ablösen.<br />
Mit dieser Aufgabenstellung entwickelten<br />
das Institut für Schiffbautechnik Wolgast<br />
MINENSUCH- UND RÄUMSCHIFF<br />
Bild 2: KONDOR II bei der Werfterprobung.<br />
Quelle: Sammlung Rex<br />
KONDOR<br />
(ISW) und die Peenewerft Wolgast (PWW)<br />
ab 1963 das Projekt 89 mit dem Namen<br />
KONDOR. Eine erste Einheit lieferte die<br />
PWW 1967 für Erprobungszwecke ab (Bild<br />
1). Die Forderung der Volksmarine nach<br />
aktiven hydroakustischen Minenortungsgeräten<br />
aus DDR-Produktion konnte ebenso<br />
nicht erfüllt werden wie die Forderung nach<br />
alleiniger Verwendung von Maschinen und<br />
Geräten ohne Importmaterialien aus dem<br />
westlichen Ausland. Dies führte zur Weiterentwicklung<br />
des Typs 89 zum Typ 89.1<br />
mit einer anderen Maschinenvariante (Typ<br />
M40D, Schiffsdiesel aus sowjetischer Produktion).<br />
Vom Typ KONDOR 89.1 wurden<br />
Bild 3: KONDOR I im Grenzdienst.<br />
Quelle: Mehl, Schäfer: Die andere<br />
deutsche Marine<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Bild 5: KONDOR II<br />
ex. DEMMIN als 601<br />
der tunesischen<br />
Marine.<br />
Quelle: www.ddrbinnenschifffahrt.de<br />
Bild 4: KONDOR II ex. ÜCKERMÜNDE als P30 der maltesischen Marine.<br />
Quelle: www.ddr-binnenschifffahrt.de<br />
Bild 6: Modell der KONDOR II im Marinemuseum Dänholm<br />
von der PWW im Zeitraum 1969 bis 1970<br />
21 Einheiten an die Volksmarine abgeliefert.<br />
Es handelte sich dabei um einen für seine<br />
Zeit durchaus modernen Schiffstyp, dem<br />
gute Seetüchtigkeit bescheinigt wurde. Für<br />
den Einsatz moderner Minenräumtechnik<br />
bot der Typ 89.1 auf dem Achterdeck offensichtlich<br />
zu wenig Platz (daher wurde<br />
es auch als „MSR kurz“ bezeichnet), so<br />
dass eine verlängerte Variante mit der Typbezeichnung<br />
89.2 („MSR lang“) entwickelt<br />
wurde (Bild 2), von der man dann 30 Exemplare<br />
baute und bis 1973 an die VM auslieferte.<br />
Die Serie KONDOR II erhielt außer<br />
dem verbesserten Räumgerät auch noch<br />
zwei weitere Zwillingsgeschütze vom Typ<br />
2M3, die sich im hinteren Teil der Brücke in<br />
zwei Gefechtsständen auf dem Deckshaus<br />
befanden. Vom Typ 89.1 liefen 18 Einheiten<br />
während ihrer gesamten Einsatzzeit bei der<br />
Grenzbrigade Küste (Bild 3), drei Einheiten<br />
wurden als Schulboote verwendet. Nach der<br />
Wiedervereinigung übernahm die Bundeswehr<br />
keine Einheit der Serien KONDOR I<br />
oder KONDOR II, alle noch vorhandenen<br />
Schiffe wurden entweder verschrottet oder<br />
an andere Länder verkauft (Bild 4 und 5).<br />
Der interessierte Leser und Modellbauer<br />
findet die KONDOR allerdings noch als<br />
Modell in maritimen Museen (Bild 6). Sollte<br />
Interesse an einem Nachbau bestehen,<br />
der Generalplan für ein solches Vorhaben<br />
stammt aus der Zeitschrift „modellbau heute“,<br />
Heft 2/1985 (Bild 7).<br />
Technische Daten KONDOR I, Typ 89.1<br />
Länge ü. a. 51,51 m<br />
Breite ü. a. 7,13 m<br />
Verdrängung 329 t<br />
Maschinenleistung 4000 PS/2940 kW<br />
(2 x DM40)<br />
Geschwindigkeit 20 kn<br />
Fahrbereich 1900 sm<br />
Bewaffnung 1 x 25-mm-Zwilling 2M3,<br />
Minen (max. 28 Stck.),<br />
Wasserbomben<br />
(max. 20 Stck.)<br />
Besatzung 24 Mann<br />
Technische Daten KONDOR II, Typ 89.2<br />
Bild 7: Generalplan des Modells KONDOR II mit Spantenriss.<br />
Quelle: Modellbau heute Heft 2, 1985<br />
Länge ü. a. 56,0 m<br />
Breite ü. a. 7,50 m<br />
Verdrängung 436,6 t<br />
Maschinenleistung 4000 PS/2940 kW<br />
(2 x DM40)<br />
Geschwindigkeit 18 kn<br />
Fahrbereich 2000 sm<br />
Bewaffnung 3 x 25-mm-Zwilling 2M3,<br />
Minen (versch. Typen),<br />
Wasserbomben (24 Stck.)<br />
Besatzung 30 Mann<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 9
Bild 8: Übersichtsplan des Typs<br />
KONDOR I. Quelle: Mehl,<br />
Schäfer: Die andere<br />
deutsche Marine<br />
Bild 9: Modell der KONDOR II.<br />
Foto: K. D. Rex<br />
Bild 12: Mastkonstruktion. Foto: K. D. Rex<br />
Bild 13: Die beiden achterlichen Geschütze<br />
2M3 auf dem Deckshaus. Foto: K. D. Rex<br />
Bild 10: Blick auf die Back.<br />
Foto: K. D. Rex<br />
Bild 14: Achterdeck mit Räumgeräten.<br />
Foto: K. D. Rex<br />
Bild 11: Steuerbordseite des Deckshauses.<br />
Foto: K. D. Rex<br />
Für den Modellnachbau konnte der Autor<br />
nur einen Bauplan für die KONDOR II in der<br />
Literatur finden (Bild 7). Für die KONDOR I<br />
dagegen war nur ein Übersichtsplan in der<br />
Literatur ausfindig zu machen (Bild 8). Unter<br />
dem Aspekt „Wachschiffe der DDR“ dürften<br />
diese Unterlagen zusammen mit Fotos, die<br />
man im Internet recherchieren kann, sicher<br />
ausreichen, auch den Typ 89.1 als Modell<br />
zu bauen.<br />
Bei den Modellbauern ist jedoch der Typ<br />
89.2, also „MSR lang“, häufiger zu finden<br />
(Bild 9). Bei Betrachtung der Details am<br />
Modell erkennt man dann unschwer, wo der<br />
Erbauer stilisiert hat. Auf der Back befinden<br />
sich die üblichen Aufbauten wie Ankergeschirr,<br />
Seiltrommel, Wellenbrecher und das<br />
25-mm-Buggeschütz 2M3. Bei diesem Geschütz<br />
wie auch bei den anderen beiden auf<br />
dem Deckshaus achtern wurde stark vereinfacht.<br />
Der Leser erkennt das unschwer,<br />
wenn er das Bild mit den Darstellungen aus<br />
den anderen Beiträgen vergleicht, in denen<br />
das Geschütz 2M3 mit Zeichnung und<br />
Detailfotos dargestellt wurde. Die ebenfalls<br />
sichtbare Vorderwand des Deckshauses<br />
weist eine starke Krümmung auf, die dann<br />
im oberen Teil ihre Fortsetzung findet (Bild<br />
11). Diese Krümmung der Vorderfront des<br />
Deckshauses ist ein typisches Merkmal<br />
der KONDOR-Schiffe, das so bei anderen<br />
Schiffstypen der Wachschiffe der DDR<br />
nicht anzutreffen ist. Das Deckshaus trägt<br />
den Mast mit Antennen (Bild 12), einige<br />
der Rettungsmittel und im achteren Teil die<br />
beiden 25-mm-Geschütze (Bild 13). Die<br />
drei Geschütze versetzten die Mannschaft<br />
der KONDOR in die Lage, sich gegen Angriffe<br />
aus der Luft rundum und wirksam<br />
zu verteidigen. Das war sicher auch ein<br />
Grund für die Entwicklung der verlängerten<br />
Version der KONDOR, denn die beiden<br />
zusätzlichen Geschütze und vor allem die<br />
umfangreiche Räumtechnik erforderten<br />
Platz auf dem Achterdeck (Bild 14). Diese<br />
Überlegungen der Konstrukteure des großen<br />
Vorbildes kann auch der Modellbauer<br />
nachvollziehen.<br />
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soll dazu beitragen keine unnötigen Bauteile anzufertigen,<br />
die in der Praxis nicht die gewünschten<br />
Leistungen erbringen. Durch gründliche Planung<br />
und Berechnung der Gesamtanlage „Dampfschiff“<br />
gelangen Sie schneller zum Erfolg und damit zu<br />
mehr Bau- und Fahrspaß. Zunächst wählt man einen<br />
Schiffstyp mit bestimmten Abmessungen aus,<br />
danach können alle dazu passenden Komponenten<br />
bestimmt werden. Als Vorbild dient ein Dampfschlepper,<br />
der mit einer Modelllänge von 130 cm und einer<br />
Geschwindigkeit von 2,4 Knoten, entsprechend 1,3<br />
m/s, als Modell fahren soll. Es kann auch jeder andere<br />
Schiffstyp gewählt werden, man muss jedoch bei<br />
der Planung darauf achten, dass der Dampfantrieb<br />
in das Schiff passt und nicht zu schwer ist. In diesem<br />
Schiff sind nur Teile nach dem heutigen Stand der<br />
Technik eingebaut, um eine hohe Sicherheit, maximale<br />
Leistung verbunden mit einer guten Funktion<br />
zu erreichen.<br />
Die Beschreibungen der einzelnen Bauteile wurden<br />
kurz gehalten, da für einen Techniker Zeichnungen<br />
und Bilder mehr Informationen geben.<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 11
RUBRIKEN<br />
<br />
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Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />
sind Figuren für den Einsatz auf Schiffsmodellen.<br />
Für diese Figuren, die in der Schweiz<br />
von einem Kleinserien-Hersteller gefertigt<br />
werden, konnte sich das Modellbau-Kaufhaus<br />
den Exklusivvertrieb für Deutschland<br />
sichern. Angeboten werden Figuren in mehreren<br />
Maßstäben und für verschiedene<br />
Schiffstypen und Situationen an Bord. Die Figuren<br />
sind bereits komplett fertig und müssen<br />
nicht mehr nachgearbeitet werden.<br />
Die Figuren sind handbemalt, sprich jede<br />
Falte und jede Tasche wird mit dem Pinsel<br />
mit einem dunkleren Farbton nachgezogen,<br />
die Figuren bekommen dadurch ein plastisches<br />
und lebendiges Aussehen. Das aktuelle<br />
Angebot an Figuren wird ständig erweitert<br />
werden, somit werden sich auch die<br />
Einsatzmöglichkeiten an Bord zukünftig<br />
noch stark vergrößern.<br />
Auch zwei neue Instrumente für Brücken-<br />
Einrichtungen werden angeboten: Wetterradar<br />
und Radar-Display in modernem Design<br />
gibt es in verschiedenen Größen, selbstverständlich<br />
sind die Instrumente hinterleuchtbar.<br />
Neu sind ferner eine Leiter, und zwei Steigleitern<br />
im Maßstab 1:50. Die Steigleitern sind<br />
filigran mit Führungsrinne oder Sicherungsrinne<br />
geätzt, die Teile passen zu vielen Arbeitsschiffen<br />
und Fischkuttern.<br />
Auch das Beschriftungssortiment wurde erneut<br />
erweitert. Neu sind geätzte Buchstaben<br />
und Zahlen mit einer Höhe von 10 mm. Damit<br />
bekommt die Rumpfbeschriftung ein realistisches<br />
Aussehen, denn diese Buchstaben<br />
wirken wie aufgeschweißt.<br />
Modellbau-Kaufhaus<br />
Luisenweg 3<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Tel. 07141/973 0534 (ab 18.00 Uhr)<br />
Rainer.Schoerner@t-online.de<br />
http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />
Modellbau-Kaufhaus:<br />
Neue Figuren<br />
Modellbau-Kaufhaus: Instrumente<br />
12 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Neu bei Krick<br />
ist der Bausatz für einen „Optimist“. Das Modell<br />
der bekannten Jugend-Segeljolle entsteht<br />
im Maßstab 1:10 und erreicht damit fertig<br />
gebaut eine Länge von 275 mm, eine<br />
Breite von 160 mm und eine (Rumpf-) Höhe<br />
von 40 mm.<br />
Der Bausatz enthält lasergeschnittene Holzteile,<br />
auch für den Ständer, lasergeschnittenen<br />
Segelstoff sowie diverse weitere Teile,<br />
sogar Messing-Netzteile für die Blöcke sind<br />
dabei. Selbstverständlich fehlt auch eine<br />
ausführliche Bauanleitung nebst Bauplan<br />
nicht. Der Baukasten ist ab sofort für € 49,–<br />
erhältlich.<br />
www.krickshop.de<br />
hör erhältlich. Die Kleinstkamera besticht<br />
durch die verwendeten Materialien wie die<br />
Aluminium-Legierung für das Gehäuse und<br />
präzise Glaslinsen im Optikbereich, so wie<br />
man es bisher nur von größeren, und damit<br />
auch hochpreisigeren Produkten gewohnt<br />
ist. Ganz deutlich hebt sie sich daher von<br />
den bekannten Konkurrenzprodukten aus<br />
Kunststoff ab, nicht nur in der Bild- und Tonqualität.<br />
Diese lässt im direkten Vergleich<br />
kaum einen Wunsch offen, denn verbaut ist<br />
die neueste und beste Sensorqualität.<br />
Die CamOne ist für € 250,– erhältlich und<br />
wird wegen des Unterwasser-Gehäuses sicherlich<br />
auch bei Schiffs- und U-<strong>Boot</strong>-Modellbauern<br />
auf großes Interesse stoßen.<br />
www.acme-online.de<br />
Neu bei ACME<br />
Krick: Baukasten „Optimist“<br />
ist die CamOne infinity, eine Mini-Full-HD-<br />
Actionkamera. Die kleine Kamera zeichnet<br />
sich unter anderem durch ein integriertes,<br />
hochauflösendes Display sowie Full-HD-Aufnahmen<br />
in 1080p und weitere interessante<br />
Features aus: Auswechselbare Objektive<br />
und eine digitale Funkstrecke zur Bildkontrolle<br />
via Monitor sind als optionales Zube-<br />
HYPE / KYOSHO<br />
Der Battery Analyzer ist ein praktisches<br />
Tool, um den Zustand von Lithium- und Nickel-Akkupacks<br />
vor Ort exakt zu ermitteln.<br />
Dazu wird der Lithium-Akku einfach mit dem<br />
Balancer-Anschluss auf die Stiftleiste des<br />
Battery Analyzers gesteckt. Für Nickel-Akkus<br />
steht ein separater Anschluss mit JR-<br />
Steckersystem zur Verfügung. Über die drei<br />
Tasten auf der Vorderseite des Gerätes,<br />
können Akku-Spannung, Restkapazität des<br />
Akkus, Zellen-Einzelspannungen, niedrigste/höchste<br />
Zellenspannung und die Differenz<br />
zwischen höchster und niedrigster Zellen-Spannung<br />
angezeigt werden. Der Battery<br />
Analyzer ist ab sofort für € 19,90 im<br />
Fachhandel erhältlich.<br />
KYOSHO Deutschland GmbH<br />
Nikolaus-Otto-Straße 4<br />
24568 Kaltenkirchen<br />
Tel. 04191 932678<br />
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HYPE: Battery Analyzer<br />
ACME: CamOne Infinity<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
13
VERSCHIEDENES<br />
Holger Frank<br />
Kleine „Kölner Lichter“<br />
D<br />
ie Zahl „11“ hat in Köln eine ganz<br />
besondere Bedeutung, sie wird<br />
auch gerne die „jecke Zahl“, also<br />
die verrückte Zahl, genannt. Im<br />
Stadtwappen ist diese Zahl durch elf Flammen<br />
vertreten, die an die heilige Jungfrau<br />
Ursula und ihre zehn Begleiterinnen erinnern<br />
sollen, die auf der Rückreise von einer<br />
Pilgerfahrt nach Rom von Hunnen ermordet<br />
wurden.<br />
Auch aus dem Kölner Karneval ist diese<br />
Zahl nicht wegzudenken, denn die fünfte<br />
Jahreszeit beginnt bekanntlich ja immer am<br />
11.11. pünktlich um 11.11 Uhr.<br />
Doch was hat all das mit Schiffsmodellbau<br />
zu tun? Nun ja, es gibt seit einiger Zeit in<br />
Köln ein großes Feuerwerk, das unter dem<br />
Namen „Kölner Lichter“ mittlerweile weit<br />
über die Stadtgrenzen hinaus bekannt ist –<br />
und dieses Feuerwerk wurde im Jahr 2011<br />
zum elften Mal veranstaltet.<br />
Und wenn in Köln etwas zum elften Mal<br />
gemacht wird, muss diese Veranstaltung<br />
einfach verrückt werden … Das dachte sich<br />
wohl auch der WDR, der das Großereignis<br />
live im Fernsehen überträgt, und hat mich<br />
über die Interessengemeinschaft Schiffsmodellbau<br />
Köln ca. 6 Wochen vor dem Ereignis<br />
angesprochen, ob es möglich sei,<br />
im Rahmen der Fernsehsendung über das<br />
Großereignis auch ein „kleines“ Feuerwerk<br />
auf dem Rhein abzubrennen.<br />
Die ursprüngliche Idee des WDR war es,<br />
auf einem ferngesteuerten Modellschiff eine<br />
Feuerwerksbatterie abzubrennen. Doch<br />
schon beim ersten Gespräch stellte ich klar,<br />
dass sehr viel Arbeit in die Modelle gesteckt<br />
14 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Bild links:<br />
Die Feuerwerkskörper<br />
sind da<br />
Bild links unten:<br />
Sicherheits-<br />
Zündschalter<br />
wird und keiner es zulassen würde, dass<br />
sein Modell nahezu abgefackelt würde. Da<br />
ich mich aber bereits vor ein paar Jahren<br />
mit der Idee beschäftigt hatte, per Fernsteuerung<br />
Feuerwerk für Vorführungen auf dem<br />
Wasser zu entzünden, sagte ich dem WDR<br />
zu, mir eine Lösung für dieses Vorhaben<br />
einfallen zu lassen.<br />
Zusammen mit meinem Modellbau-Kollegen<br />
Holger Rosa, der ebenfalls ein kräftiges<br />
Schleppermodell besitzt, begann dann die<br />
weitere Planung.<br />
Da das kleine Feuerwerk auf einem fließenden<br />
Gewässer stattfinden sollte, war<br />
uns von Anfang an klar, dass die Abschussrampe<br />
fest mit den Schiffen verbunden sein<br />
musste, allerdings so, dass die Modelle<br />
nicht selber in Flammen aufgehen würden.<br />
Wir entschieden uns daher, einen Ponton<br />
zu konstruieren, der zwischen den beiden<br />
Modellen (jeweils mit dem Heck zum Ponton)<br />
mit Leinen befestigt werden sollte.<br />
Im Original werden ca. 4,7 Tonnen (!) Feuerwerkskörper<br />
von einem Schubverband auf<br />
dem Rhein abgefeuert, der zwischen der<br />
Hohenzollern- und der Zoobrücke vor Anker<br />
geht. Begleitet wird das Hauptfeuerwerk von<br />
vielen kleinen Begrüßungsfeuerwerken entlang<br />
des Rheins, so dass an diesem Abend<br />
insgesamt mehr als 20.000 Schuss in den<br />
Nachthimmel abgefeuert werden.<br />
Für unsere „Kleinen Kölner Lichter“<br />
brauchten es natürlich nicht ganz so viele<br />
Feuerwerkskörper zu werden, aber unser<br />
erstes Problem bestand darin, mitten im<br />
Sommer auch nur einen einzigen Feuerwerkskörper<br />
zu erstehen. Unterstützung<br />
bekamen wir freundlicherweise von Herrn<br />
Georg Alef, Chef-Pyrotechniker der Firma<br />
Weco, der auch auf dem großen Feuerwerksschiff<br />
„die Lunten anzünden“ darf.<br />
In Abstimmung mit dem WDR und den<br />
Wünschen der Kameraleute erhielten wir<br />
ca. vier Wochen vor der Veranstaltung ein<br />
Paket mit verschiedenen Feuerwerksbatterien,<br />
deren Effekthöhen zwischen 5 und 35<br />
Metern liegen, damit später im Fernsehen<br />
sowohl die Schiffe als auch das Feuerwerk<br />
im Bild zu sehen sind. Das Wort „Effekthöhe“<br />
habe auch ich erst in diesem Zusammenhang<br />
zum ersten Mal gehört.<br />
Nach einer Stellprobe der verschiedenen<br />
Feuerwerksprodukte entschieden wir uns<br />
für drei Bodenfliesen mit den Abmessungen<br />
30 x 60 cm, so dass wir insgesamt eine Fläche<br />
von 60 x 90 Zentimeter an feuerfestem<br />
Untergrund erhielten.<br />
Der sicherste Weg, im Modellbaubereich<br />
Feuerwerk zu zünden, kommt aus dem<br />
Hause Raketenmodellbau Klima und nennt<br />
sich „R/C Sicherheits-Zündschalter“. Dieses<br />
Modul wird wie ein Servo an den Empfänger<br />
angeschlossen und kann daher mit jeder<br />
Fernsteuerungsanlage betrieben werden.<br />
An einem Zündschalter lassen sich<br />
bis zu sechs Brückenanzünder in Reihe<br />
anschließen, da jedes „Zündhütchen“ ca. 2<br />
Volt benötigt und der Schalter insgesamt 12<br />
Volt verträgt.<br />
Gut gefallen hat uns an diesen Zündschaltern<br />
auch der ausgeprägte Sicherheitsgedanke.<br />
Zum einen signalisiert eine rote<br />
LED auf der Platine, wenn der Stromkreis<br />
der Zünder geschlossen ist und zum anderen<br />
löst der Schalter nur dann aus, wenn<br />
der Knüppel der Fernsteuerung zuerst drei<br />
Sekunden am linken Anschlag und danach<br />
drei Sekunden am rechten Anschlag gehalten<br />
wurde.<br />
Wegen der geplanten Brenndauer des Mini-<br />
Feuerwerks von ca. zwei Minuten entschieden<br />
wir uns für insgesamt vier Zündschalter,<br />
Mit großen Maschinen geht es schnell voran<br />
Lackierung mit<br />
der Farbrolle<br />
Vom ersten Test hatte auch<br />
die Nachbarschaft was …<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 15
um die pyrotechnischen Effekte der Reihe<br />
nach zünden zu können.<br />
Als Basis für die Feuerwerksbatterien<br />
kons truierten wir nun einen Schwimmponton<br />
mit möglichst gutem Schutz vor Wellen<br />
und Spritzwasser. Uns schwebte dabei<br />
vor, dass das Wasser mindestens 20<br />
Zentimeter überwinden müsste, um in die<br />
„Brennkammer“ zu gelangen. Das Material<br />
für den Ponton fanden wir im örtlichen<br />
Baumarkt: Bodenplatte und Seitenteile<br />
sind aus 10-mm-MDF-Platten gefertigt, die<br />
Verstrebungen aus günstigen Dachlatten,<br />
Griffe und Scharniere stammen aus der Eisenwarenabteilung<br />
und zusammengehalten<br />
wird alles von über 400 Holzschrauben in<br />
verschiedenen Längen. Abgedichtet und<br />
geschützt wird das Holz mittels zwei Litern<br />
„G4“, das mal mit Verdünner, mal mit Baumwollflocken<br />
zum Einsatz kam.<br />
In Zahlen ausgedrückt ist der Ponton 1,43 m<br />
lang, 0,83 m breit und 0,31 m hoch, wenn<br />
die Wasserlinie erreicht ist, bringt er ein<br />
Gewicht von 100 kg auf die Waage. Da wir<br />
hauptsächlich große glatte Flächen zu bearbeiten<br />
hatten, ließ sich unsere Konstruktion<br />
sehr schnell mit Schleifmaschinen auf die<br />
anschließende Behandlung mit der Farbrolle<br />
vorbereiten. Das Ergebnis bekam wegen<br />
der schwarzen Farbe und den silbernen<br />
Griffen recht schnell den Spitznamen „der<br />
Sarg“ ...<br />
Was man bei so etwas gerne unterschätzt<br />
ist der Faktor Zeit, den auch so ein einfaches<br />
Gebilde in Anspruch nimmt. Und so<br />
kam es, dass wir mit dem Ponton erst am<br />
Donnerstag, sprich einen Tag vor den Probeaufnahmen<br />
fertig geworden sind.<br />
Den Abschluss unserer Bautätigkeiten bildete<br />
natürlich ein Test der Zünder. Leider<br />
war es noch nicht richtig dunkel, als die<br />
direkten Nachbarn rund um meine Garage<br />
Zeugen unseres ersten Mini-Feuerwerks<br />
wurden.<br />
Die meisten Nachbarn – insbesondere Willi<br />
und sein Hund – informierten sich allabendlich<br />
beim „Gassi gehen“ über das Fortschreiten<br />
unseres Pontons und halfen uns<br />
auch gerne mit Werkzeug aus. Danke Willi!<br />
Vor einer Live-Sendung wird beim Fernsehen<br />
immer erst einmal alles geprobt – so<br />
auch beim WDR. Allerdings war für uns das,<br />
was am Freitagabend auf uns zukam, eher<br />
die Premiere. Die Farbe war noch nicht<br />
100%ig trocken und ob unsere schwimmende<br />
Abschussrampe auch wirklich schwimmen<br />
würde, wussten wir auch noch nicht.<br />
Doch erst einmal ein paar Worte zur „Location“,<br />
wie es im Fernseh-Jargon heißt.<br />
Der WDR besitzt direkt am Rheinufer eine<br />
Filmkulisse für die Sendung „Ein Fall für die<br />
Anrheiner“. Diese liegt direkt am Eingang<br />
zum Mühlheimer Hafen, über den auch eine<br />
Brücke zum eigentlichen Rheinufer und einer<br />
Landspitze führt. Diese Brücke trägt den<br />
Namen „Katzenbuckel“ nicht zu Unrecht,<br />
denn der WDR bat uns, für die erste Einstellung<br />
unseren Schleppverband genau an<br />
der Landspitze zu Wasser zu lassen. Also<br />
haben wir die Schlepper BOGDAN und<br />
FÖHR (beide von Schaffer bzw. Hasse), die<br />
Akkus, die Fernsteuerungen, den Ponton,<br />
die Bodenfliesen, Sand als Zusatzgewicht<br />
und nicht zu vergessen den Koffer mit dem<br />
Notfall-Werkzeug über diese Brücke geschleppt.<br />
Die Schlepperei war aber eigentlich nur<br />
der Auftakt, denn was wir überhaupt nicht<br />
bedacht hatten, war die eigentliche Uferbefestigung<br />
der Landzunge: große wackelige<br />
Felsbrocken, die in Wassernähe auch sehr<br />
rutschig sind … das bedeutete für uns viele<br />
blaue Flecken, nasse Füße und den einen<br />
oder anderen Kratzer am Schiffsrumpf.<br />
Doch wenn man davon mal absieht, war der<br />
Probelauf ein voller Erfolg.<br />
Die Location<br />
Interessanterweise wurde der Schleppverband<br />
auch nicht von der Strömung des<br />
Rheins Richtung Düsseldorf abgetrieben,<br />
sondern wanderte immer wieder ganz<br />
langsam in die Hafenanlage hinein. Den<br />
Schleppverband zu manövrieren ging auch<br />
deutlich einfacher von der Hand, als ursprünglich<br />
vermutet. Nur die ca. 2,5 m lange<br />
Schleppleine wusste offensichtlich nichts<br />
davon, dass sie eigentlich ein Schwimmseil<br />
ist und wickelte sich einige Male um die<br />
Schiffspropeller.<br />
Selbst das „vor der Kamera stehen“ war mit<br />
deutlich weniger Lampenfieber behaftet, als<br />
man vermutet hätte. Das lag aber sicherlich<br />
auch daran, dass das gesamte Team und<br />
der Moderator Henning Quanz uns beiden<br />
von Anfang an das „Du“ angeboten hatten<br />
und jeder wusste, was er zu tun hat, so dass<br />
am „Set“ eine sehr entspannte Atmosphäre<br />
herrschte.<br />
Der Probelauf des eigentlichen Mini-Feuerwerkes<br />
machte allen besondere Freude:<br />
Zum einen durfte der Moderator selbst die<br />
Fernsteuerung in die Hand nehmen, um<br />
die Zünder auszulösen und zum anderen<br />
freuten wir uns darüber, dass wirklich alle<br />
Feuerwerkskörper gezündet haben und keines<br />
der Modelle abgesoffen ist.<br />
Doch so schön das Probefeuerwerk auch<br />
war, die Nacht hatte noch ein paar Überraschungen<br />
für uns parat. Wie eingangs<br />
erwähnt, war es nicht gerade einfach, die<br />
Die ersten Manövrierversuche<br />
16 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Modelle über die wackeligen Felsbrocken<br />
ins Wasser zu bekommen, aber wenn es<br />
stockfinster ist, ist es ein Katastrophe,<br />
sie wieder an Land zu hieven … Das Herausholen<br />
der Modelle bescherte uns einen<br />
nassen Hintern inkl. Wasser in einem<br />
Schlepper, das zur Folge hatte, dass die<br />
Kohlen des Antriebsmotors weggeschmort<br />
sind. Von den weiteren Blessuren und den<br />
Brennnesseln, die ich in kurzer Hose in der<br />
Dunkelheit übersehen habe, wollen wir lieber<br />
nicht sprechen ...<br />
Der Samstagmorgen begann für uns beide<br />
mit Wunden lecken, Akkus laden, Schadensanalyse<br />
und Verbesserungsvorschlägen.<br />
Ganz oben auf der Liste stand natürlich<br />
der Motorschaden an der FÖHR, dann<br />
wollten wir noch eine bessere Stelle zum<br />
Einsetzen der Modelle finden und zuletzt<br />
musste noch etwas gegen die Gefahr getan<br />
werden, dass das Schleppseil in die Propeller<br />
geraten kann.<br />
Während sich mein Modellbau-Kollege um<br />
seinen Schlepper kümmerte, fuhr ich ins<br />
Hafengebiet, um mich nach einer geeigneteren<br />
Stelle umzusehen. Im Internet hatte<br />
ich auf einer Luftaufnahme gesehen, dass<br />
in einem der beiden Hafenarme eine Werft<br />
ansässig ist und dort zwei Schienen ins<br />
Wasser führen.<br />
Der Zugang zu diesem Hafengebiet befindet<br />
sich unter der Zoobrücke – ein Gebiet,<br />
dass wegen der „Kölner Lichter“ bereits<br />
am frühen Vormittag<br />
abgesperrt ist – doch<br />
an jeder Straßensperre<br />
wurde ich freundlich<br />
durchgewunken, nachdem<br />
ich erzählt hatte,<br />
was ich dort suche. Eigentlich<br />
seltsam, aber<br />
wahrscheinlich klang<br />
meine Geschichte von<br />
Modellschiffen und<br />
Feuerwerk so irre, dass<br />
keiner sie als dumme<br />
Ausrede betrachtete.<br />
Doch bei der Werft<br />
angekommen, bestätigte<br />
sich meine Befürchtung – samstags<br />
arbeitet dort keiner. Als ich mich auf dem<br />
Nachbargrundstück erkundigen wollte, wo<br />
man vielleicht doch noch jemanden erreichen<br />
könnte, traf ich auf Kurt Strick, der<br />
mein Problemlöser werden sollte. Nachdem<br />
ich auch ihm erklärt hatte, um was<br />
es mir ging, bat er mich in seinen Garten,<br />
an den man mit dem Auto direkt heranfahren<br />
kann. Durch ein Loch im Zaun gelangt<br />
man durch eine Brombeerhecke auf einen<br />
schmalen Trampelpfad, der einen auf das<br />
Grundstück führt, das ich von oben gesehen<br />
hatte.<br />
Aber es kam noch besser. Nicht nur, dass<br />
dieser Zugang zum Wasser ohne Felsbrocken<br />
war, nein, es gab auch einen kleinen<br />
Der Ponton ist fertig bestückt, gleich geht’s los<br />
Steg aus Metall, den man so positionieren<br />
kann, wie man es braucht.<br />
Nachdem nun also das Problem mit dem<br />
Ufer gelöst war, machte ich mich daran,<br />
die Leinen so zu verbessern, dass sie nicht<br />
mehr in die Propeller gelangen könnten. In<br />
einem Bastelladen fand ich die Lösung in<br />
Form von Styropor-Kugeln. Diese bekamen<br />
links und rechts mit dem heißen Draht eine<br />
Kerbe verpasst, so dass ich die Kugeln mit<br />
zwei Kabelbindern an der Schleppleine<br />
anklemmen konnte. Fertig. Zwischendurch<br />
kam der erlösende Anruf von Holger Rosa,<br />
dass die FÖHR wieder einsatzbereit sei.<br />
Als wir am frühen Abend an der neuen Stelle<br />
zum Einsetzen der Modelle angekommen<br />
waren, überraschte uns Kurt Strick damit,<br />
dass er den Trampelpfad kurzerhand zu<br />
einem richtigen Weg freigeschnitten hatte.<br />
Nachdem Schiffe und Ponton ans Ufer<br />
transportiert waren, machten wir uns direkt<br />
daran, die Akkus und das Feuerwerk zu verkabeln.<br />
Kurz bevor unser kleiner Schleppverband<br />
zum Ablegen bereit war, traf ein Mitarbeiter<br />
des WDR am Steg ein, der per Funk mit der<br />
Regie verbunden war. So erfuhren wir, dass<br />
wir für unseren ersten Auftritt vor der Kamera<br />
in ca. 30 Minuten oben an der Landzunge<br />
sein sollten.<br />
Langsam setzten sich die Modelle in Bewegung<br />
und jedem wurde klar, der Name<br />
Schleppverband kommt wohl daher, dass<br />
es dabei nur „schleppend“ voran geht. Unterwegs<br />
hielt uns der Produktionsassistent<br />
immer auf dem Laufenden, wie viel Zeit<br />
uns noch bliebe, wobei seine Nervosität<br />
Mit der Fernseh-<br />
Crew am Set<br />
Auf Position, alles wartet auf den Beginn<br />
<strong>SchiffsModell</strong>1/2012<br />
17
immer größer wurde, je weiter es gegen<br />
null ging. Zwei Minuten vor dem gewünschten<br />
Zeitpunkt erreichten wir schließlich die<br />
Spitze – entweder war das Hafenbecken<br />
länger, oder unsere Modelle langsamer als<br />
gedacht.<br />
Als wir zum ersten Mal live auf Sendung<br />
gingen, kümmerte sich Holger Rosa darum,<br />
den Schleppverband auf Position zu<br />
halten, während mir der Moderator ein paar<br />
Fragen zu dem geplanten Mini-Feuerwerk<br />
stellte. Da wir diese Einstellung bereits am<br />
Abend zuvor geprobt hatten und das Wetter<br />
sich von seiner besten Seite gezeigt hat, lief<br />
hierbei alles glatt.<br />
Doch nun hatten wir über zwei Stunden<br />
Leerlauf, bevor wir es krachen lassen<br />
sollten. Diese Zeit nutzten wir zum einen,<br />
um von der Landzunge auf das Produktionsgelände<br />
zu gelangen, wo an diesem<br />
Abend eine Feier für die Schauspieler und<br />
die Mitarbeiter hinter den Kulissen des<br />
WDR stattgefunden hat. Für uns stand es<br />
nun eigentlich nur auf dem Programm, den<br />
Schleppverband im Auge zu behalten und<br />
das hervorragende Buffet zu genießen.<br />
Der Moderator musste in dieser Zeit zusammen<br />
mit Chemikern der Kölner Universität<br />
Experimente rund um das Thema<br />
Feuerwerk durchführen. Es wurden mit<br />
Knallgas gefüllte Ballons zur Explosion<br />
gebracht, Papierschiffchen mit Natrium<br />
entzündet und ein Modell des Kölner<br />
Doms mittels Chemikalien erleuchtet. Gegen<br />
22.30 Uhr wurde es dann Ernst für<br />
uns. Die Scheinwerfer wurden auf uns<br />
gerichtet, die Kameramänner und -frauen<br />
nahmen uns ins Visier und der Moderator<br />
kündigte das Mini-Feuerwerk an – ein anderer<br />
Moderator bezeichnete es sogar als<br />
„Bonsai-Feuerwerk“, was er danach aber<br />
widerrufen hat ...<br />
Auch jetzt waren die Augen von Holger<br />
Rosa wieder fest auf die Modelle gerichtet,<br />
während ich mit dem Moderator über<br />
den Zeitaufwand sprach, den der Bau des<br />
Pontons mit sich gebracht hatte. Nach einer<br />
kurzen Einweisung an der Fernbedienung<br />
war der große Moment gekommen: Hennig<br />
Quanz zündete die erste Stufe des Feuerwerks<br />
und mir fiel ein großer Stein vom<br />
Herzen, als ich die Funken der Zündschnur<br />
erkennen konnte.<br />
Insgesamt drei sogenannte „Überraschungs-Vulkane“<br />
sprühten silberne Fontänen<br />
in die Dunkelheit. Die „Überraschung“<br />
ist dann der Übergang von silbern in eine<br />
gewaltige leuchtendrote Fontäne am Ende<br />
der Brenndauer von 20 Sekunden. Beim<br />
Einsetzen des Farbwechsels stupste ich<br />
Henning Quanz startet die Vorführung<br />
Abmoderation mit dem<br />
Ponton im Hintergrund<br />
den Moderator an und er zündete die Stufen<br />
zwei und drei, die mit weiteren Fontänen in<br />
vielen bunten Farben die Nacht 90 Sekunden<br />
lang erleuchteten.<br />
Stufe vier war dann das „Finale“: Zwei Feuerwerksbatterien<br />
mit insgesamt 200 Schuss<br />
machten sich ans Werk, um für die Abmoderation<br />
die Dunkelheit hinter Henning<br />
Quanz in ein Meer aus bunten Glitzerkugeln<br />
zu verwandeln.<br />
Seine letzten Worte waren: „Sehr geehrte<br />
Damen und Herren, das waren die Kölner<br />
Lichter 2011 – in Klein ...“<br />
Als wir, nachdem der letzte Leuchtstern verloschen<br />
war, Applaus von den Festgästen<br />
auf dem Produktionsgelände bekamen, waren<br />
wir beide überglücklich, nicht nur weil<br />
alle Zündschnüre in Rauch aufgegangen<br />
Geschafft!<br />
waren, sondern weil wir auch das Gefühl<br />
hatten, dass sich die ganze Arbeit gelohnt<br />
hatte. Wir konnten unser Hobby Schiffsmodellbau<br />
in einer seriösen Live-Sendung des<br />
WDR als das präsentieren, was es ist: Spaß<br />
und Freude für einen selbst und andere.<br />
Fazit<br />
Wir hatten einige stressige Wochen des<br />
Bauens, aber Holger Rosa und ich reden<br />
noch miteinander; sämtliche Nachbarn<br />
wissen jetzt, was ich als Hobby habe; es<br />
war ein Erlebnis, von dem man noch lange<br />
zehrt; nach einem Feuerwerk muss irgendwer<br />
den Dreck wegmachen ...<br />
Weitere Fotos und Links zu den Videos findet<br />
man unter www.ism-koeln.info<br />
18 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
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…09112 Chemnitz<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 19
MOTORSCHIFFE<br />
Christoph Ladel<br />
„Princess“<br />
Die Prin<br />
Unverhofft kommt oft, wie man so<br />
schön sagt … und so ging es<br />
auch mir mit der „Princess“.<br />
Ich besuchte mit meiner Frau<br />
die Modellbaumesse in Karlsruhe im März<br />
2011 und kam natürlich auch am Stand<br />
von aero-naut vorbei. Viele nette und<br />
schöne <strong>Boot</strong>e standen da und da ich ja<br />
auch schon eine DIVA gebaut hatte (siehe<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 10/2011), fand ich auch<br />
die anderen Mahagoni-Modelle, die dort<br />
ausgestellt waren, „sehr ansprechend“.<br />
Und dann lief ich auch noch dem Chefredakteur<br />
der <strong>SchiffsModell</strong> über den Weg<br />
(das erste Mal nach ca. 10 Jahren ...) und<br />
man kam ins Gespräch. Ein paar Tage<br />
später bekam ich dann das Angebot, den<br />
neuesten Mahagoniflitzer aus dem Angebot<br />
von aero-naut zu testen, was ich gerne<br />
annahm.<br />
Zuerst einmal eine Warnung, bevor die Beschreibung<br />
losgeht: Das, worüber berichtet<br />
werden wird, ist noch ModellBAU und nicht<br />
ModellKAUF, denn da wird handwerklich<br />
etwas mehr abgefragt als das Einlegen der<br />
Akkus und das Einschalten der RC-Anlage.<br />
Hier sind noch Werkzeuge im Einsatz, der<br />
Spaß dauert folglich etwas länger und hat<br />
– noch eine Warnung – eindeutig Suchtpotenzial.<br />
Also so richtig interessant für Vaters<br />
Sohn (oder für Mutters Tochter).<br />
20 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Das Vorbild<br />
Ein konkretes Vorbild für die „Princess“ gibt<br />
es nicht. aero-naut gibt an, dass das <strong>Boot</strong><br />
nach einem Vorbild italienischer Machart<br />
entworfen wurde, aber irgendwie passt das<br />
nicht so richtig, und so habe ich ein bisschen<br />
im Internet gestöbert. „Mahagoni“ muss ja<br />
nicht gleich automatisch „RIVA“ bedeuten,<br />
es gibt da ja auch noch Produkte anderer<br />
Werften zum Anschauen und Erfreuen.<br />
Die italienischen Sportboote der entsprechenden<br />
Ära hatten über der Wasserlinie<br />
nämlich meistens ein gerundetes Heck,<br />
und das hat die „Princess“ eben nicht. Die<br />
Linien der „Princess“ sind am Heck eher<br />
geradlinig und auch der Bug passt nicht zu<br />
den Italienern.<br />
Die weitere Suche und ein bisschen Fantasie<br />
resultierten dann in einer Explosion<br />
von Bildern … und diese sahen dann dem<br />
Modell doch recht ähnlich: Die Boesch 580<br />
„Acapulco“ in den verschiedensten Versionen<br />
passt in Bezug auf Form, Details etc.<br />
ganz gut und die verschiedenen Ausführungen<br />
der „Acapulco“ erlauben dann auch<br />
einen freien Nachbau. Die Boesch-Werft<br />
liegt übrigens in der Schweiz, am Zürichsee<br />
und hat eine lange Tradition. Verschiedenste<br />
<strong>Boot</strong>stypen wurden im Laufe der Jahre produziert,<br />
es handelt sich um ein Familienunternehmen<br />
mit Tradition. In den 1960er-<br />
Jahren wurden verschiedene Neuerungen<br />
eingeführt und auch neue Typen entwickelt,<br />
einer davon war die Boesch 580. Bis heute<br />
entwickelt und produziert die Werft <strong>Boot</strong>e in<br />
Holzbauweise.<br />
Der Baukasten<br />
Nachdem ich den Baukasten erhalten hatte,<br />
war ich zuerst mal erstaunt: Flacher Karton,<br />
schönes Bild drauf … da soll alles drin<br />
sein? Ja, es ist alles drin, mit Ausnahme<br />
von Motor, Akku und Fernsteuerung natürlich.<br />
Der Bausatz enthält vorgestanzte Teile<br />
aus Sperrholz (inkl. Material für den Ständer),<br />
mahagonibeschichtetes Sperrholz,<br />
die Wellenanlage und den Beschlagsatz (!)<br />
mit verchromten Teilen. Außerdem sind alle<br />
Teile der Sitze (Polsterung) und eine vorgestanzte<br />
Zusammenstellung aus Kunstleder<br />
für die Bezüge vorhanden.<br />
Der Kasten ist wie bei aero-naut inzwischen<br />
üblich, mit einer Depronplatte als Helling<br />
ausgestattet. Diese erlaubt auf einfache und<br />
funktionelle Art und Weise das Spantengerüst<br />
aufzubauen. Das funktioniert kinderleicht<br />
und der Bauerfolg ist quasi garantiert.<br />
Die einzelnen Teile (Spanten, Kielleisten,<br />
Stringer) passten sehr gut, auch wenn<br />
manchmal ein Strich mit dem Schleifpapier<br />
hilft, dass die Teile leichter zusammengehen.<br />
Das ist es, was ich mit ModellBAU<br />
meinte.<br />
Zu erwähnen ist auch die hervorragende<br />
und sehr gut illustrierte Bauanleitung, denn<br />
die erlaubt es, auch ohne weitergehende<br />
Vorkenntnisse das <strong>Boot</strong> zu bauen. Dank<br />
dieser guten Ausstattung geht der Aufbau<br />
des Spantgerüstes recht flott vonstatten, bei<br />
der Verwendung von Sekundenkleber kann<br />
man fortlaufend arbeiten und der Umriss<br />
und die Dimensionen werden recht schnell<br />
sichtbar.<br />
Die Beplankung erfolgt dann mit den Sperrholzplanken,<br />
die teilweise mit Mahagonifurnier<br />
beschichtet sind. Dieses Furnier ist<br />
später natürlich sichtbar, daher ein bisschen<br />
Vorsicht bei den Klebungen, damit wir<br />
später keine unschönen Flecken im Furnier<br />
haben. Das Ganze wird zum Verkleben mit<br />
Kreppband gesichert und durch das „Aufziehen“<br />
auf die Spanten entsteht quasi automatisch<br />
der Rumpf. Bei mir passte das<br />
„gut“, mit ein wenig Nacharbeit sogar „sehr<br />
gut“. Man liest in den Internetforen manch-<br />
zessin am See<br />
Bild rechts:<br />
Baukasteninhalt,<br />
viel Bauspaß im<br />
flachen Karton<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 21
mal Kritik an den Baukästen von aero-naut<br />
(„ … passt nicht“, „ ... könnte besser sein“<br />
etc.), ich kann das nach dem Bau von zwei<br />
Modellen aus dieser aero-naut-Serie nicht<br />
bestätigen! Ich denke, das ist einfach eine<br />
Einstellungssache: Das ist ModellBAU und<br />
da gehört Schleifen, Anpassen und Ausgleichen<br />
halt dazu!<br />
Nach dem Aushärten der Verklebungen und<br />
der Montage des Ständers kann man nun<br />
den Rumpf umdrehen. Die Überstände der<br />
Spanten abgeschnitten und der Rohbau<br />
steht offen vor einem. Nun erfolgte der Einbau<br />
des Ruderkokers (ist auch im Baukasten<br />
drin) und der Wellenanlage. Bei der Wellenanlage<br />
habe ich einen Wechsel vorgenommen,<br />
da ich den Motor direkt anflanschen<br />
wollte. Das hat sich bei vorherigen Modellen<br />
bewährt. Ich verwendete hierfür eine Compact-Anlage<br />
von Hydro & Marine und musste<br />
daher auch ein paar Ausfräsungen an<br />
den Spanten vornehmen. Das Ausrichten<br />
der Welle mit Motor war dann ganz einfach.<br />
Die vom Hersteller vorgeschlagene Lösung<br />
funktioniert natürlich auch, bei dieser Variante<br />
sitzt der Motor dann auch etwas weiter<br />
in Richtung Bug, was u. U. auch besser für<br />
die Gewichtsverteilung ist.<br />
Als Motor verwende ich den von aero-naut<br />
vorgeschlagenen bürstenlosen Astro C5,<br />
das ist ein kompakter Außenläufer mit relativ<br />
geringem Gewicht. Bitte die Warnung<br />
beachten, den Motor nur im montierten Zustand<br />
laufen zu lassen … das Teil hat ein<br />
enormes Drehmoment und hat sich deshalb<br />
ruckzuck aus den Fingern gedreht ...<br />
Danach habe ich den gesamten Rumpf von<br />
innen mit Epoxidharz ausgestrichen, um<br />
eine 100%ige Versiegelung und Wasserdichtigkeit<br />
zu erreichen. Zusätzlich habe ich<br />
entlang des Kiels und im Bugbereich das<br />
Epoxidharz mit Baumwollflocken angedickt<br />
und so zusätzliche Verstärkungen eingebracht.<br />
Danach wird das Deck auf der Arbeitsplatte<br />
fertig gemacht (man muss ein Teil im Bugbereich<br />
einleimen) und dann auf den Rumpf<br />
geklebt. Jetzt ist es Zeit für die ersten Anstriche<br />
mit verdünntem <strong>Boot</strong>slack, um vor<br />
den weiteren Arbeitsschritten einen gewissen<br />
Schutz des Mahagonis zu erreichen.<br />
Bezüglich des sichtbaren Mahagonis noch<br />
ein paar Tipps, denn so mancher Kollege<br />
schreckt davor doch noch zurück: Mahagoni-Holzkitt<br />
gibt es in jedem Baumarkt, und<br />
der kann an Stellen helfen, wo es mal nicht<br />
so perfekt geklappt hat. Außerdem gibt es<br />
ebenfalls im Baumarkt sog. Korrekturstifte,<br />
mit denen man vor dem Lackieren kleinere<br />
Fehler noch ausbügeln kann. Ich verwendete<br />
den Korrekturstift für die Ränder, da<br />
hier die Sperrholzstruktur unter der Mahagonibeplankung<br />
durchscheinen kann. Das<br />
funktioniert ohne Probleme, ist einfach,<br />
schnell und der Erfolg rechtfertigt die Mittel!<br />
Da das Mahagoni ja nur eine Schicht des<br />
Sperrholzes darstellt, muss man auch mit<br />
dem Schleifen vorsichtig sein, um nicht auf<br />
die unteren Schichten durchzuschleifen. Die<br />
sind dann nämlich nicht aus Mahagoni!<br />
Der nächste Schritt ist die Erstellung des<br />
Cockpits. Dieses Teil ist als ein Stück konzipiert<br />
und stellt somit auch eine große<br />
Öffnung zum Rumpfinnern dar, was nicht<br />
nur für Leute mit großen Fingern (so wie<br />
ich) eine sehr große Hilfe ist. Folgt man<br />
der Bauanleitung, ist die Erstellung des<br />
Cockpits keine Hexerei, man sieht schnell<br />
einen Erfolg und stabil ist das Ganze auch<br />
noch. Die einzige Veränderung, die ich vorgenommen<br />
habe, ist die Liegewiese zum<br />
Heck hin. Ich habe hierfür Balsaleisten<br />
unter dem Polster hinzugefügt, damit das<br />
Polster höher liegt.<br />
Dann wurden die Instrumente eingepasst,<br />
was ohne Probleme gelang. Die Sitzbank<br />
und die Einzelsitze vorne wurden im nächsten<br />
Schritt zusammengesetzt. Dabei sollen<br />
die Rückenlehnen senkrecht mit der Sitzfläche<br />
verleimt werden. Dazu verwendete<br />
ich ein nützliches Hilfsmittel: magnetische<br />
Winkelhalter. Diese Hilfsmittel gibt’s im Internet<br />
bei Proses Electronic (www.proses.<br />
com) und diese Teile haben mir schon öfter<br />
gute Dienste geleistet für winklige Verklebungen<br />
von Aufbauten etc. Die starken<br />
Magnete halten die Teile genau im rechten<br />
Winkel zusammen und die Ausfräsungen im<br />
Winkel erlauben ein leichtes Verleimen der<br />
beiden Teile.<br />
Für die Einpassung des Cockpits in den<br />
Rumpf braucht man ein bisschen Schleifpapier<br />
und dann klappt das ohne Probleme.<br />
Das Bauteil sitzt satt im Rumpf und verschließt<br />
die große Öffnung schon relativ<br />
dicht (das spürt man beim Einsetzen). Danach<br />
wurde auch diese Bauteil mehrmals<br />
mit klarem <strong>Boot</strong>slack vorlackiert. Die Polster<br />
der Sitze und der Sitzbank habe ich mit<br />
klarem Kontaktkleber aufgebracht. Die Polster<br />
sind sauber vorgeschnitten und passen<br />
einwandfrei. Nach weiterer Lackierung der<br />
Sitz- und Sitzbankrückwände mit klarem,<br />
hochglänzendem Boostlack habe ich die<br />
Bezüge aus weißem Kunstleder mit Hilfe<br />
von Kontaktkleber angebracht. Praktischerweise<br />
sind die Bezüge bereits auf Form geschnitten<br />
und passen auch um die Ecken<br />
und Kanten einwandfrei. Nun war das Cockpit<br />
zwar fast fertig, sah aber so leer aus …<br />
04<br />
also habe ich mal nach Figuren gesucht.<br />
Das ist leichter gesagt als getan, denn im<br />
Maßstab von ca. 1:7 bis 1:8 ist das Marktangebot<br />
sehr überschaubar. Fündig wurde<br />
ich dann bei www.spaceshop-online.de, die<br />
ausgewählten Figuren gehörten mal zum<br />
Kampfstern Galactica … fühlen sich aber<br />
auch an Bord der „Princess“ ganz wohl.<br />
Im Allgemeinen sind zwar High-Heels an<br />
Bord verpönt, aber der Eigner hat hier eine<br />
Ausnahme gemacht und die blonden Damen<br />
durften auch mit Stöckelschuhen an<br />
Bord (wer würde hier nicht eine Ausnahme<br />
machen …?). Die Figuren sind übrigens<br />
voll beweglich, sehr detailliert und die Bekleidung<br />
ist aus Silikon, also unempfindlich.<br />
Und die Preise sind mehr als o. k. im Vergleich<br />
zu kleineren Figuren aus dem Mo-<br />
22 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Magnetische Winkelhalter im Einsatz<br />
an. Die Seide lässt die Flagge bei<br />
entsprechendem (Fahrt-)Wind<br />
dann richtig schön flattern, das<br />
sieht einfach toll aus.<br />
RC-Technik<br />
Gesteuert wird meine „Princess“<br />
mit einer 2,4-GHz-Anlage von<br />
robbe, als Regler fungiert ein<br />
Actronic 45 BEC von aero-naut.<br />
Dieser Regler lässt sich vom Weg<br />
her einstellen, ich habe ihn so<br />
programmiert, dass ich quasi den<br />
ganzen Kreuzknüppelweg für die<br />
Vorwärtsregelung belegt habe<br />
und zum Rückwärtsfahren nur<br />
dellbaubedarf. Die Figuren sind mit Silikon<br />
auf ihren Plätzen festgeklebt, das heißt, sie<br />
haben eine minimale Bewegungsfreiheit,<br />
was dann auf dem Wasser auch sichtbar ist<br />
und den „Lebend-Effekt“ verstärkt.<br />
Auf jeden Fall sah das nun schon wesentlich<br />
besser aus. Nun wurden auch die<br />
Windschutzscheibe, die Beschläge und die<br />
Badeleiter angebracht. Nach Bauanleitung<br />
geht das ohne Probleme. Den Rahmen der<br />
Scheibe habe ich um eine Weinflasche gebogen,<br />
so hatte er schon mal eine gewisse<br />
Vorbiegung, der Rest ergibt sich beim Einsetzen<br />
ins Deck dank der vorgefrästen Passungen.<br />
Die Biegungen der Badeleiter habe ich mit<br />
einem Rohrbiegewerkzeug gemacht, da das<br />
beigelegte Neusilber doch relativ starr ist.<br />
Allerdings hat man dann<br />
auch eine stabile Konstruktion<br />
und braucht bei<br />
kleinen Remplern etc.<br />
nicht gleich Angst um die<br />
Leiter zu haben.<br />
Nach diesen Ergänzungen<br />
wurde dann das<br />
ganze <strong>Boot</strong> lackiert, der Mahagonibereich<br />
mehrmals mit klarem, glänzendem <strong>Boot</strong>slack<br />
auf PU-Basis und das Unterwasserschiff<br />
weiß. Vor den letzten Lackschichten<br />
habe ich dann noch Zierbänder mit 2 mm<br />
Breite (aus dem Modellbauladen) aufgebracht,<br />
einen Streifen direkt unter dem<br />
Deck und einen über der Dreikantleiste im<br />
Bereich der Wasserlinie. Unterhalb dieses<br />
Streifens wurde die Dreikantleiste nach<br />
oben mit blauer Farbe abgesetzt, so wie auf<br />
den Bildern im Internet aber auch auf dem<br />
Kartonbild von aero-naut zu sehen.<br />
Den Flaggenstock und die Flagge habe ich<br />
bei Cap Maquettes in Frankreich bestellt<br />
(www.cap-maquettes.com), dieser Hersteller<br />
bietet Flaggen aus Seide und verchromte<br />
Flaggenstöcke in verschiedenen Größen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 23
die Trimmung benutze. Das vermeidet eine<br />
zu schnelle Rückwärtsfahrt mit der Gefahr,<br />
dass Wasser ins <strong>Boot</strong> geschaufelt wird. Für<br />
die Stromversorgung ist ein 3s LiPo (11,1 V)<br />
zuständig. Beim ersten Schwimmtest lag<br />
das <strong>Boot</strong> noch sehr hoch im Wasser, also<br />
wanderten nach und nach ca. 600 g Blei<br />
ins Modell, bis es auf der Wasserlinie<br />
schwamm. Für die erste Probefahrt kam<br />
dann noch eine 40-mm-Rennschraube von<br />
Graupner ans Wellenende und dann ging es<br />
ab an den See. Nachdem nun alles so weit<br />
o. k. war, ging es dann ans Fahrgewässer.<br />
Fahrerprobung<br />
Die „Princess“ liegt richtig satt im Wasser<br />
und sieht schon im Stand richtig gut aus.<br />
Das macht Laune. Und dann mal langsam<br />
Gas geben. Brummend fährt das <strong>Boot</strong> vom<br />
Ufer weg, langsam mal ’ne Kurve, das fühlt<br />
sich sehr gut an, sehr wendig, die Ruderwirkung<br />
ist gut und das <strong>Boot</strong> lässt sich schon<br />
bei geringer Geschwindigkeit exzellent<br />
steuern.<br />
Beim Beschleunigen zeigte sich dann, dass<br />
dieser Effekt auch bei mehr Dampf erhalten<br />
bleibt, das <strong>Boot</strong> läuft wie auf Schienen.<br />
Aber man will ja mehr ausprobieren, also<br />
raus aus dem Wasser und eine andere<br />
Schraube drauf, einen 42,5-mm-Rennprop,<br />
Damit sieht die „Princess“ richtig toll aus,<br />
der Rumpf gleitet schnell auf und läuft dann<br />
auf den Dreikantleisten und dem Heck und<br />
lässt sich weiterhin präzise steuern. Die<br />
eine Blonde an Bord konnte vor Begeisterung<br />
auch nicht an sich halten und warf<br />
beim Überfahren einer Welle die Arme in die<br />
Luft – das macht Spaß!<br />
Wieder zu Hause wurde noch etwas modifiziert,<br />
indem ich eine Wasserkühlung mit<br />
Staurohr installierte. Der Regler wird durch<br />
zwei Aluröhrchen unter dem Kühlkörper auf<br />
Temperatur gehalten, der Motor über eine<br />
Kühlung am Montageflansch, da man bei<br />
Außenläufern ja nicht direkt das Gehäuse<br />
kühlen kann. Der Kühlwasserauslass ist im<br />
Abgasrohr am Heck versteckt, das sieht bei<br />
langsamer Fahrt auch noch gut aus, denn<br />
dort tritt auch beim Original das Kühlwasser<br />
aus.<br />
Mit dieser Ausrüstung werden Regler und<br />
Motor auch dann nur noch handwarm, wenn<br />
mich mal wieder der Teufel reitet, und ich<br />
eine 47,5er-Rennschraube drauf mache …<br />
Aber eigentlich reicht auch der 42,5er-Prop<br />
voll aus, um mit der „Princess“ viel Spaß am<br />
See zu haben. Da kann man ins Träumen<br />
kommen, Motto: dem Sonneuntergang entgegen<br />
...<br />
Fazit<br />
Die „Princess“ von aero-naut ist am See<br />
eine echte Prinzessin. Das ist ModellBAU,<br />
der Spaß macht und ein Super-Resultat<br />
liefert. Die Ausführung und Ausstattung<br />
des Baukastens würde ich als gut bis<br />
sehr gut bezeichnen, einzig die Welle und<br />
die Ruderkonstruktion habe ich geändert,<br />
ansonsten ist alles „Serie“. Weitere Verfeinerungen<br />
und Individualisierungen sind<br />
natürlich auch noch drin. Schaut man<br />
sich dann noch das Preis-/Leistungsverhältnis<br />
an, dann wird das Ganze zum<br />
Superboot, und das nicht nur für Experten<br />
oder Technikfreaks mit Superausrüstung:<br />
Dieses Modell kann man mit wenig Werkzeug<br />
und Aufwand bauen, ich denke da<br />
auch an Vater/Kind-Projekte!<br />
Last but not least: Die „Princess“ sieht auch<br />
im Wohnzimmer super aus und ist daher<br />
auch als Einrichtungsdetail zu empfehlen ...<br />
Technische Daten<br />
Länge 950 mm<br />
Breite 315 mm<br />
Gewicht 3,5 kg fahrfertig mit Akku etc.<br />
Maßstab ca. 1:7<br />
Motor Astro C05<br />
Akku 2s oder 3s LiPo<br />
Preis € 159,–<br />
Bezug Fachhandel, www.aero-naut.de<br />
24 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
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U-BOOTE<br />
Zu Beginn dieses Beitrages wollen<br />
wir uns eine kleine Geschichtsstunde<br />
gönnen. Die amerikanische AL-<br />
VIN gehört zu den erfolgreichsten<br />
und bekanntesten Forschungs-U-<strong>Boot</strong>en<br />
der Welt. Mit ihr verbinden sich die revolutionären<br />
Entdeckungen der Plattentektonik<br />
und der Schwarzen Raucher (Black Smoker)<br />
und nach dem Fund des Wracks der<br />
TITANIC auch die Geschichte des ersten<br />
Geologen mit „Popstar-Status“, nämlich Robert<br />
D. Ballard.<br />
Die Geschichte dieses <strong>Boot</strong>es beginnt<br />
im Jahr 1956, als man in der Forschung<br />
glaubte, die Zukunft des Menschen läge<br />
zu großen Teilen unter Wasser. Diese Annahme<br />
hat zwar auch heute durchaus noch<br />
ihre Berechtigung, derzeit allerdings ohne<br />
den mitunter riskanten Einsatz, dort auch<br />
zu wohnen.<br />
Auguste Picard, der Mensch, der als Erster<br />
die Stratosphäre im Ballon erkundet und<br />
sich dann den Meerestiefen zugewandt hat,<br />
schrieb über den Ozean: „So viele Fragen,<br />
so viele Geheimnisse. Wir müssen selber in<br />
die Tiefe, um die Antwort zu finden.“<br />
Am renommierten amerikanischen Woods<br />
Hole Institut haben sich junge Forscher diese<br />
Aussage zu Herzen genommen und mit viel<br />
Überzeugungsarbeit Unterstützer für dieses<br />
ehrgeizige Projekt gesucht. Am Ende hat es<br />
dann bis zum Jahr 1964 gedauert, alle Hindernisse<br />
aus dem Weg zu räumen und das<br />
<strong>Boot</strong> fertig zu stellen. Im Projektstadium hieß<br />
die ALVIN allerdings noch „Seapup“. Zu Ehren<br />
des Initators des Projektes, Al Vine, wurde<br />
dann aber ALVIN als passender erachtet<br />
und so übernommen.<br />
Victoria Kaharl beschreibt diese spannende<br />
Geschichte in ihrem faszinierenden Buch<br />
„Waterbaby, the Story of ALVIN“. Darin<br />
erfährt der Leser, wie revolutionär die Anordnung<br />
von vier großen Sichtfenstern für<br />
die Entwickler gewesen ist und dass die<br />
Zertifizierungsgesellschaft American Beuro<br />
of Shipping über viele Dinge, die in diesem<br />
<strong>Boot</strong> realisiert werden sollten, alles andere<br />
als begeistert war. So wurde am Anfang die<br />
Suche nach einem stahlverarbeitenden Betrieb,<br />
der den bislang im Schiffsbau unüblichen<br />
HY100-Stahl bearbeiten konnte zum<br />
Geduldsspiel und die Fertigung zur echten<br />
Herausforderung. Vergleichbar sind diese<br />
Prozesse nur mit den Anforderungen der<br />
Raumfahrt, die in diesen Jahren in den<br />
USA aber eine ungleich größere Lobby<br />
hatte. Der Wert für die Wissenschaft, den<br />
dieses <strong>Boot</strong> mit tausenden von Tauchgängen<br />
erbracht hat, ist sehr bedeutend.<br />
Das Modell<br />
Nach den gewonnenen Erkenntnissen aus<br />
den Einsätzen mit dem RC-ROV DARWIN<br />
(siehe Video auf www.modell-movies.de)<br />
sollte dieses Modell der ALVIN nicht in den<br />
Grenzen bleiben, die für „normale“ Modell-<br />
U-<strong>Boot</strong>e gelten. Ein wichtiger Punkt war<br />
diesbezüglich das Tiefenlimit, welches bei<br />
ALVIN<br />
oder: das Modell-<br />
U-<strong>Boot</strong> aus der<br />
Meeresforschung<br />
CARSTEN HEINTZE<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
einem ferngesteuerten Modell unter absolut<br />
optimalen Bedingungen ca. 10 m Tiefe im<br />
Süßwasser möglich macht. Andere wichtige<br />
Punkte waren die Antriebsart und die Steuerung,<br />
doch besser der Reihe nach.<br />
Der Rumpf<br />
der ALVIN im Maßstab 1:8 ist in den USA<br />
bei der Fa. FX-Models zu beziehen. Ursprung<br />
der Konstruktion ist die Filmreihe<br />
„Nautilus – Geschichte der Seefahrt“. Dort<br />
fliegt dieses ALVIN-Modell in unbekannten<br />
Tiefen effektvoll durch die Nebelkammer<br />
der BBC … In Europa ist das Modell kaum<br />
zu finden, was neben dem hohen Anschaffungspreis<br />
wohl auch mit den entsprechend<br />
hohen Luftfrachtkosten und Steuern zusammenhängen<br />
mag. Der amerikanische<br />
Bauvorschlag bedient sich als Druckkörper<br />
einer wasserdichten Taucher-Klappbox mit<br />
drei abzudichtenden Wellendurchgängen.<br />
Als Antrieb des 13 cm durchmessenden<br />
Propellers wird ein SPEED 900 empfohlen,<br />
für den Antrieb der beiden Hubmotoren<br />
empfiehlt FX zwei SPEED 480, die jeweils<br />
über eine Hubschrauber-Flexwelle zweckentfremdete<br />
Schottelantriebe aus Graupners<br />
SEABEX ONE antreiben. Scherzhaft<br />
könnte man sagen, mit so einer Konfiguration<br />
hätte man zwar jede Menge Geld<br />
versenkt, aber trotzdem keine ordentliche<br />
Antriebskombi im <strong>Boot</strong>.<br />
Die Hybrididee und das<br />
Pflichtenheft<br />
Was wäre, wenn man ein Modell-U-<strong>Boot</strong><br />
sowohl RC-gesteuert als auch als kabelgesteuertes<br />
ROV mit einer Einsatztiefe<br />
von bis 70 m bauen würde? Diese Vorgabe<br />
bedingt als Erstes natürlich einen<br />
professionellen ROV-Druckkörper, der ein<br />
Vielfaches des Drucks aushalten müsste,<br />
wie man ihn von normalen Modell-U-<strong>Boot</strong>en<br />
gewohnt ist. Weiter geht die Liste mit<br />
hochzuverlässigen Steckverbindungen für<br />
die Ansteuerung der Motoren. Die Motoren<br />
sind ein besonderes Thema, wird die AL-<br />
VIN doch von einem 13 cm großen Propeller<br />
angetrieben, der sich im Original mit<br />
gerade mal max. 320 min -1 dreht. Folglich<br />
braucht der Motor schon ein erhebliches<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 27
Drehmoment, um diesen „Brocken“ im Direktantrieb<br />
zu bewegen. Bei den Hubpropellern<br />
wird dafür beides, sprich Drehzahl<br />
und Drehmoment benötigt, muss doch hier<br />
genug „Dampf aus dem Keller“ kommen,<br />
um das <strong>Boot</strong> im Notfall auch mit einer Unmenge<br />
Kabellänge über dem Rumpf aus<br />
der Tiefe zu holen.<br />
Im <strong>Boot</strong> selber werden drei Brushlessregler<br />
benötigt, die eine sauber zu steuernde<br />
Vorwärts-Rückwärts-Funktion ohne lange<br />
Pause haben sollten. Schnittstelle aller Dinge<br />
ist dann der Empfänger, der sowohl für<br />
den RC- als auch den Kabelbetrieb geeignet<br />
sein soll.<br />
Für den reinen RC-Betrieb im Bereich
Herstellung des Rudermittelteils<br />
sind die 150 Meter Kabel, die für die Kabelsteuerung<br />
vorgesehen sind.<br />
Als der Deckel mit seinen stattlichen 4,7 cm<br />
Stärke von der Drehbank kam, wurden die<br />
Löcher für die Stecker vorgebohrt und die<br />
Gewinde geschnitten. Nachdem alle Stecker<br />
montiert waren, habe ich den Deckel noch<br />
vergossen. Das sichert optimale Dichtigkeit,<br />
sorgt aber auch für jede Menge Kabel im<br />
<strong>Boot</strong>, da natürlich auch alle optionalen Stecker<br />
und Sensoren mit vergossen werden<br />
mussten. In der Mitte der Lochansammlung<br />
befindet sich der Drucksensor für das Tiefen-<br />
und Kompassmodul, welches schon im<br />
RC-ROV DARWIN sehr zufriedenstellende<br />
Dienste geleistet hat. Dieses Modul spielt in<br />
das Kamerabild den Kompasskurs und die<br />
aktuelle Tiefe ein. Das macht Sinn, denn<br />
bewegt man sich unter Wasser im freien<br />
Raum, fällt die Orientierung ohne Bezugspunkte<br />
schwer und die beiden Informationen<br />
helfen dann sehr. Bevor dieses Modul<br />
und das externe Kameragehäuse eingebaut<br />
werden würden, sollte ALVIN aber die ersten<br />
RC-Praxistests hinter sich haben.<br />
Der Einbaurahmen mit den<br />
RC-Komponenten<br />
Bei einem großen ROV wird der Druckkörper<br />
nur für Reparaturen oder Wartungsarbeiten<br />
geöffnet. Beim ALVIN muss jedoch<br />
wie bei jeden Modell der Druckkörper vor<br />
und nach jeder Fahrt zum Akkuwechsel<br />
und zum Ein- und Ausschalten geöffnet<br />
werden. Der Deckel sitzt sehr stramm, und<br />
das sorgt bei Zuschauern jedes Mal für erstaunte<br />
Blicke, wenn ich ihn mit einem Hartgummihammer<br />
öffne und schließe ... Damit<br />
das nicht ganz so schwer fällt, befindet sich<br />
zum Druckausgleich ein Schraubventil im<br />
Deckel.<br />
Sie ahnen, was jetzt kommt … man muss<br />
also mit dem Hammer immer sehr genau<br />
zielen, denn so ein offenes Ventil oder ein<br />
Antennenkabel übersteht nur wenige Schläge.<br />
Genauso wenig übrigens wie die Finger<br />
(anfänglich) hochmotivierter Deckelhalteassistenten<br />
...<br />
Der Druckkörper war nun also fertig, der<br />
hintere Ausgang des Lenkgestänges für<br />
eine speziell gefertigte Stopfbuchse von<br />
Norbert Brüggen war auch gebohrt und mit<br />
etwas Geduld war auch das passende Gewinde<br />
geschnitten worden (danke Holger!).<br />
Jetzt musste er also nur noch in den Rumpf<br />
hinein und dort möglichst gut befestigt werden.<br />
Wie dafür gemacht, besitzt das <strong>Boot</strong><br />
zwei angeformte Kufen. In diese kommen<br />
die Nirostützen des Druckkörpers und dann<br />
wurden die Kufen mit Resin vergossen.<br />
Für alle Fälle sind die Klemmhalterungen<br />
des Druckkörpers verstellbar, damit sich der<br />
Trimm durch Hoch- oder Runterdrehen der<br />
Stützen verändern lässt. Für größere Wartungsarbeiten<br />
lässt sich der Druckkörper<br />
natürlich auch jederzeit komplett aus der<br />
ALVIN herausnehmen.<br />
Nun ist es an der Zeit, die Technikeinbauten<br />
in Angriff zu nehmen.<br />
Getreu dem Motto „form follows function“<br />
(oder: schön ist anders ...) wurde eine Polystyrol-Platte<br />
zurechtgeschnitten, auf der<br />
die Einbauten positioniert werden sollten.<br />
Den größten Platzbedarf hat der 500 ml<br />
fassende Engel-Kolbentauchtank. Im Heck<br />
befindet sich der robbe-Empfänger, der mittels<br />
der DSC-Buchse auf Kabelbetrieb umgestellt<br />
werden kann.<br />
Daneben ist in Stehbolzen ein starkes<br />
Power-Servo untergebracht, damit erst<br />
gar keine Zweifel an der Ruderfunktion bei<br />
größeren Tiefen aufkommen. Das Servo<br />
schwenkt den ganzen Antrieb samt Motor.<br />
Neben dem Tauchtank sind weiter vorne die<br />
drei roxxy-Brushlessregler platziert, ebenso<br />
der Multischalter für die Beleuchtung. Nach<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 29
Das sieht schon sehr<br />
nach einer ALVIN aus<br />
dem ersten Praxistest würden hier noch der<br />
Wandler für den Kabelbetrieb und die Kompass-Tiefeneinheit<br />
unterkommen.<br />
Als Stromversorgung standen eigentlich<br />
LiFePo-Akkus auf der Wunschliste, da diese<br />
temperaturstabil sind und bei wenig<br />
Platzbedarf eine sehr hohe Energiedichte<br />
besitzen. Ein Blick auf das gebeutelte Modellbau-Budget<br />
sagte aber: Das geht später<br />
immer noch und die schon vorhandenen<br />
Dyna NiMH-Akkus von Horizon sind auch<br />
eine sehr gute Wahl. Also finden sich nun<br />
zwei 7,4 V/4500 mAh-NiMh-Akkus unter der<br />
Technikplatte.<br />
Mit dem Druckkörpereinbau folgte die weitere<br />
technische Ausrüstung des <strong>Boot</strong>es mit<br />
der Bearbeitung der Hubmotoren.<br />
Sind die wasserdichten DEEP-ROVER-Motoren<br />
vom Design und der Ausführung her<br />
sehr schnittig, so sind diese Motoren eher<br />
profan aufgebaut und statt mit einer schönen<br />
Endkappe wird der Anschluss durch<br />
Heißkleber gesichert. Mit der Fertigstellung<br />
der Motoren waren auch die Halter der<br />
Schottel fertig und die beiden Hubmotoren<br />
konnten nach den ersten Tests auf dem<br />
Prüfstand und im Wasserbecken in den<br />
Rumpf eingesetzt werden.<br />
Erste Tauchmanöver „Marke Anker-Boje“<br />
Bis 400 m druckfestes externes<br />
Kameragehäuse mit lichtstarker<br />
Kamera und noch unbestücktem<br />
LED-Beleuchtungsring<br />
Teile der LED-Snoperette-Beleuchtung<br />
vor der Bearbeitung<br />
Trial and Error beim Austarieren<br />
Der umgebaute Hauptmotor wurde an eine<br />
Wellenanlage von Norbert Brüggen angeschlossen<br />
und mit der gefertigten Halterung<br />
in das Heck eingesetzt. Angesteuert durch<br />
das Schwenkservo im Druckkörper konnte<br />
so ein Ruderausschlag von 30° nach jeder<br />
Seite realisiert werden.<br />
Technisch komplettiert erwarteten wir<br />
mit Spannung die Schwimm- und Stabilitätstests.<br />
Von der Auftriebsberechnung her würde<br />
der Druckkörper sinken, so dass noch zusätzliches<br />
Auftriebsmaterial im Rumpf gebraucht<br />
würde. Das Heck des <strong>Boot</strong>es ist da<br />
ein neuralgischer Punkt, verjüngt es sich<br />
doch sehr stark und hat mit dem schweren<br />
Antriebsmotor auch noch eine große Hebelwirkung<br />
bei nur äußerst begrenztem Platz<br />
für Auftriebsmaterial. Als Auftriebsmaterial<br />
hatte ich von Mariscope etwas Difinicell be-<br />
30 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
ALVIN macht auch aufgetaucht eine gute Figur<br />
Rohbau des ROV „Jason Junior“<br />
nebst Käfig<br />
kommen. Das ist ein syntaktischer Schaumstoff,<br />
in dem sehr viele Luftblasen druckfest<br />
eingeschlossen sind. Solche Schaumstoffe<br />
finden sich an jedem ROV, meistens als<br />
obere Abdeckung geformt oder auch bei U-<br />
<strong>Boot</strong>en wie zum Beispiel der 212er-Klasse<br />
der Deutschen Marine zwischen Außenhülle<br />
und Druckkörper.<br />
Der erste Test im Wasser brachte es an den<br />
Tag: Das <strong>Boot</strong> spielte trotz des Auftriebsschaumstoffs<br />
Anker-Boje und ging mit dem<br />
Heck unter … Was folgte, war ein längerer<br />
„Trial and Error“-Prozess, um der ALVIN<br />
eine gewisse Stabilität und Schwimmlage<br />
beizubringen. Das Difinicell war schnell verbraucht<br />
und es begann die Suche nach weiterem<br />
Auftriebsschaumstoff. Einen bezahlbaren<br />
und bis 100 Meter Tiefe geeigneten<br />
Schaumstoff fand ich bei der Firma Gauckler<br />
& Lutz unter dem Produktnamen Airex<br />
T92. Dieser lässt sich einfach schneiden<br />
und wir konnten mit den Tests fortfahren.<br />
Leider passt die ALVIN für solche Tests<br />
nicht in die heimische Badewanne, da sie<br />
hierfür zu hoch ist. Also musste immer ein<br />
passendes größeres Becken zur Verfügung<br />
stehen, um das <strong>Boot</strong> trimmen zu können.In<br />
der Folge war die ALVIN in den letzten 1½<br />
Jahren bei jedem U-<strong>Boot</strong>-Treffen und bei allen<br />
Unterwasserdreharbeiten mit dabei. Das<br />
Austrimmen nach Unterwasserdreharbeiten<br />
hatte dann den Vorteil, dass ich manchmal<br />
mit Trockentauchanzug selber mit im Wasser<br />
stand und die Reaktionen des <strong>Boot</strong>es<br />
aus der direkten Sicht sehen konnte. So<br />
stellte sich nach anfänglicher Grundstabilität<br />
beim Fluten die bekannte Instabilität ein,<br />
was dann beim kompletten Untertauchen<br />
sehr deutlich wurde. Ebenfalls machte sich<br />
bei Vorwärtsfahrt eine sehr große „Tiefenruderfunktion“<br />
des abgeschrägten Bugs<br />
bemerkbar. Folglich musste der Auftriebsschaum<br />
passend im <strong>Boot</strong> positioniert werden.<br />
Ebenfalls aufgerüstet wurde das <strong>Boot</strong><br />
mit Bleigewichten, die im Zusammenspiel<br />
mit dem Schaumstoff für die richtige Stabilität<br />
sorgen sollten.<br />
So ging es Schritt für Schritt weiter und in<br />
der tauchfreien Zeit fertigte ich die Körbe für<br />
die ALVIN an. Schaut man sich die Bilder<br />
des Originals an, so finden sich verschiedene<br />
Körbe.<br />
Der dazugehörige Manipulatorarm wurde<br />
auf den Projektstapel mit dem Titel „Nächsten<br />
Winter“ gelegt … Mein <strong>Boot</strong> sollte zwei<br />
Körbe bekommen: Einen als Probensammelkorb<br />
und einen weiteren als Garage<br />
für das ROV „Jason Junior“. Dieses kleine<br />
blaue ROV, über dessen Modellnachbau ich<br />
gerne an eigener Stelle berichten möchte,<br />
schwebte seinerzeit, gesteuert aus der AL-<br />
VIN, vor einem Bullauge der TITANIC und<br />
schoss das legendäre Foto des intakt gebliebenen<br />
Kronleuchters. Bis dahin war es<br />
kaum vorstellbar, dass etwas so Zerbrechliches<br />
heile bleiben konnte, wenn Tausende<br />
Tonnen Stahl fast 4 Kilometer in die Tiefe<br />
stürzen. „Jason Junior“ trat den Gegenbeweis<br />
an und die Erforschung der TITANIC<br />
mit Hilfe der ALVIN rückte das U-<strong>Boot</strong> in das<br />
Licht der Öffentlichkeit.<br />
Die Körbe sind aus Aluminiumprofilen gebaut,<br />
die auf den Halterohren verschraubt<br />
wurden. Eine Sicherung mit Splint macht sie<br />
schnell auswechselbar, für die Unterwasserfotos<br />
durfte „Jason Junior“ schon einmal<br />
Platz nehmen.<br />
Auf den rot lackierten Turm kamen dann<br />
noch die Original-Decals, die ich schon<br />
vor ein paar Jahren bei Aeroloft Designs in<br />
Erste Sitzprobe, passt!<br />
Das große Turmfenster ist CNC-gefräst<br />
und wurde mit der Heißluftpistole in<br />
Form gebracht. Das Ganze sieht nach<br />
der Bestückung mit M1-Edelstahlschrauben<br />
noch besser aus<br />
Die Decals wurden mit mehreren<br />
Schichten Klarlack versiegelt<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 31
den USA gekauft hatte. Das Anbringen der<br />
lange gelagerten Buchstaben und Prints<br />
war ein kleines Geduldsspiel, klappte am<br />
Ende aber doch noch ganz gut und jetzt<br />
sind sie unter einigen hauchdünn gespritzten<br />
Schichten Klarlack sicher aufgehoben.<br />
Abstieg in die Tiefen des Kreidesees<br />
Vor imposanter Kulisse schweben<br />
Test beim<br />
IFM Geomar Institut<br />
Dank eines neuen Projekts ergab sich die<br />
Gelegenheit, die ALVIN im Trimmtank des<br />
IFM Geomar Institutes in Kiel auszutrimmen.<br />
War der Trimm bis dahin noch ein wenig<br />
unstimmig, so passte hier am Ende des<br />
Tages endlich alles. Der vorsorglich unter<br />
dem Achterschiff angebrachte Auftriebskörper<br />
aus T92 konnte gänzlich entfernt werden<br />
und die ALVIN lief nun zufriedenstellend.<br />
Das <strong>Boot</strong> reagiert unglaublich wendig<br />
auf den gesteuerten Antrieb und wenn man<br />
die Umdrehungen des großen Propellers<br />
förmlich noch mitzählen kann, macht das<br />
<strong>Boot</strong> schon Fahrt. Die Hub-Thruster wollen<br />
mit etwas Vorsicht betätigt werden. Das<br />
Bild rechts: Der Autor mit<br />
der vom ROV „Phoca“ gut<br />
behüteten ALVIN<br />
32<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Austarieren im Trimmbecken<br />
der Geomar<br />
ALVIN neben dem VideoRay-Profi-ROV des Geomar-Institutes<br />
aufbäumende Moment ist verschwunden<br />
und mit beiden Körben gibt es keine Verschiebung<br />
des Trimms mehr. Das mit dem<br />
Engel-Tauchtank durchgeführte Abtauchen<br />
ist genau zu steuern, ein Absacken wie bei<br />
anderen Konstruktionen ist nicht zu beobachten.<br />
So war es dann auch etwas ganz Besonderes,<br />
ein paar Wochen später zusammen<br />
mit den „echten“ ROV-Piloten und dem Forschungs-U-<strong>Boot</strong><br />
des IFM Geomar am Tag<br />
der offenen Tür des Institutes dieses <strong>Boot</strong><br />
und seine Vorgänger, sprich den DEEP<br />
ROVER, den AVIATOR und die DELTA den<br />
Besuchern präsentieren zu dürfen. Den Rahmen<br />
dieser Präsentationsfläche bildete das<br />
ROV „Phoca“, das für ein Foto die ALVIN mal<br />
gerne unter die Manipulatorarme nahm.<br />
Im Freiwasser<br />
Den Abschluss der ersten Erprobungsreihe<br />
bildete ein ausgiebiger Foto- und Filmtermin<br />
im Freiwasser. Wie schon bei den Vorgängermodellen<br />
bot sich hier der Kreidesee<br />
Hemmoor an.<br />
Immer kalt und meistens klar, hat er schon<br />
für DEEP ROVER und AVIATOR die passende<br />
Kulisse geboten. Dieses Mal teilten<br />
den Unterwassereindruck einige Dutzend<br />
Taucher und deshalb war das Wasser am<br />
Ende doch trüb. Für die Fotos hat es dennoch<br />
gereicht und das dabei entstandene<br />
Video ist auf www.modell-movies.de zu<br />
sehen.<br />
Fazit und Ausblick<br />
Die ALVIN läuft nun wunderbar und macht<br />
im Betrieb große Freude. Für die augenblickliche<br />
winterliche Bausaison gibt es<br />
aber noch genügend zu tun, als da wären<br />
Licht, Manipulatorarm und als Vater-<br />
Sohn-Projekt das ROV „Jason Junior“ zum<br />
Tauchen zu bekommen. Inwieweit sich<br />
die Idee der kabelgesteuerten Variante<br />
stabilitätstechnisch umsetzen lässt, werden<br />
Versuche in der kommenden Freiluftsaison<br />
klären. Wie heißt es so schön: Nach<br />
dem Projekt ist vor dem Projekt und wenn<br />
unser Hobby einfach wäre, hieße es ja<br />
Fußball ...<br />
Technische Daten ALVIN<br />
Maßstab ca. 1:8<br />
Länge<br />
96 cm<br />
Länge mit Sammelkorb 102 cm<br />
Länge mit ROV-Korb 111 cm<br />
Höhe ü. a.<br />
50 cm<br />
Breite<br />
36 cm<br />
Gewicht tauchklar 15,5 kg<br />
Druckkörper<br />
Edelstahl,<br />
Ø 14 x 44 cm<br />
Tauchtank<br />
Engel, 500 ml<br />
Weiterführende Literatur:<br />
Waterbaby; The Story of <strong>Alvin</strong>,<br />
Victoria Kaharl, Oxford University<br />
Press 1990<br />
Bezugsquelle Rumpf:<br />
www.fxmodels.com<br />
Bezugsquelle Tauchtechnik:<br />
www.modelluboot.de<br />
Bilder und Videos auf:<br />
www.diveteq.com<br />
Der stabile T-Träger hinter<br />
dem Turm hält die 15 kg<br />
Gewicht auch beim<br />
Herausheben<br />
Bollerwagenfahren geht auch ohne Vatertag!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 33
MOTORSCHIFFE<br />
Stammleser der <strong>SchiffsModell</strong><br />
mögen sich noch an<br />
meinen Beitrag in der Ausgabe<br />
8/2011 (DOROTHY<br />
MACKENZIE) entsinnen. Dort hatte ich erwähnt,<br />
dass zwei Rümpfe dieses handlichen<br />
Schleppers entstanden sind und das zweite<br />
Exemplar an meinen Kollegen Christoph im<br />
Nachbarort gegangen ist. Christoph und ich<br />
planen so mancherlei Sachen und so waren<br />
auch besagte Modelle auf unserem gemeinsamen<br />
Mist gewachsen.<br />
Christoph kam auch auf die Idee, passend<br />
zu den Schleppern im Massstab 1:30 die<br />
entsprechenden Boomboats herzustellen.<br />
Das führte zu längeren Diskussionen über<br />
Verdrängung, Auftrieb, Antrieb und Steuerfähigkeit.<br />
Ein Antrieb mit dem Graupner<br />
Schottel 1, wie in den größeren Modellen,<br />
schied wegen der Größe dieses Antriebs<br />
aus. Folglich musste eine neue Lösung für<br />
den Antrieb gefunden werden, ehe weitere<br />
Planungen vorgenommen werden konnten.<br />
Ein paar schlafarme Nächte und die Idee<br />
war geboren: Ein kleiner Elektromotor, welcher<br />
entsprechend abgedichtet unter dem<br />
Rumpf arbeitet und mittels Servo gedreht<br />
wird. Durch eine hohle Welle werden die<br />
Anschlusskabel zum Motor geführt.<br />
Aus ausgeschlachteten CD-Playern hatte<br />
ich diverse Motoren zur Auswahl, entsprechende<br />
Motoren finden sich aber natürlich<br />
auch im herkömmlichen Modellbauangebot.<br />
Die erwähnte Hohlwelle erhielt am<br />
Ende eine Messingplatte aufgelötet, welche<br />
mit dem Motor verklebt wurde. Die<br />
Motoranschlüsse erhielten zur Entstörung<br />
einen kleinen Keramikkondensator von 0,1<br />
µF. Nun wurden die Anschlüsse und der<br />
Kondensator mit Silikon eingeschmiert,<br />
um jegliche Korrosion zu unterbinden. Die<br />
Hohlwelle ist im Rumpf in einem Rohr gelagert,<br />
genau wie der Ruderkoker einer<br />
herkömmlichen Ruderanlage. Oben und<br />
unten im Koker sorgen Bundbuchsen für<br />
die Lagerung, über einen Fettnippel ist ein<br />
Abschmieren des Rohres möglich und so<br />
ist auch die Abdichtung des Rumpfinneren<br />
gewährleistet.<br />
Mit einer Zahnradübersetzung wird der Motor<br />
um ca. 200 Grad gedreht, das heißt nach<br />
jeder Seite sind ca. 100 Grad möglich. Für<br />
die Übersetzung von 2,2:1 von der Rudermaschine<br />
auf die Welle fanden sich in der<br />
Grabbelkiste noch passende Zahnräder<br />
aus einem ausgeschlachteten Computerdrucker.<br />
Nachdem der Ruderkoker mit einer<br />
größeren Grundplatte eingeharzt war, konnte<br />
dicht daneben das Lenkservo eingeklebt<br />
werden. Soweit mal zum Antrieb.<br />
Nun aber zurück an den eigentlichen Anfang,<br />
denn wie bei jedem Modell beginnt<br />
auch die Story des Boomboats mit dem<br />
Rumpf bzw. dessen Bau. Der 190 mm lange<br />
Rumpf entstand aus 100 mm starkem<br />
Sagex. Dieser geschlossenporige Schaumstoff,<br />
der in Blau, Gelb und Grau erhältlich<br />
ist, lässt sich mit der Laubsäge und der<br />
Holzfeile sehr gut bearbeiten. Auch hier<br />
Hermann Zimmermann<br />
Noch kle<br />
geht ... do<br />
34<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Rumpfklotz aus Sagex<br />
So sieht der Antrieb vor dem<br />
Abdichten aus<br />
iner<br />
ch!<br />
Bilder oben: Fertiger GfK-Rumpf,<br />
Decksöffnung mit Süllrand,<br />
einlaminierter Koker für den<br />
schwenkbaren Antrieb<br />
wurden wieder zur gleichen<br />
Zeit zwei Rümpfe<br />
erstellt.<br />
Mein Rumpf empfindet<br />
ein Original aus der Frühzeit<br />
der Boomboats nach,<br />
sprich ist noch sehr stark<br />
an die klassische <strong>Boot</strong>sform<br />
angelehnt, während<br />
der Rumpf von Christoph<br />
eher die modernen<br />
Boomboats repräsentiert,<br />
d. h. vorne wie hinten<br />
gleichermaßen gerundet<br />
ist (vorne etwas stärker).<br />
Das spätere Manövrierverhalten<br />
ist von der Form<br />
natürlich stark abhängig.<br />
Der klassischere Rumpf<br />
ist zwar in der Geradeausfahrt<br />
sehr stabil,<br />
jedoch in der Manövrierbarkeit<br />
etwas eingeschränkt.<br />
Der Rumpf von<br />
Christoph hat dafür in<br />
den Holzstämmen eine<br />
hervorragende Steuerbarkeit, ist jedoch<br />
bei der Geradeausfahrt schwieriger zu<br />
handhaben.<br />
Nachdem beide Schaumstoffrümpfe sauber<br />
geschliffen vorlagen, wurde der Boden<br />
mit einer Gfk-Platte verleimt, so dass der<br />
Ruderkoker eine stabile Unterlage hat. Die<br />
Glasseide wurde zugeschnitten und bereit<br />
gelegt. Nun Harz und Härter anmischen<br />
und auftragen und eine Lage Glasgewebe<br />
auf den Boden auflegen. Am nächsten<br />
Tag konnte der Überhang abgeschnitten<br />
und verschliffen werden. Auf die Seite<br />
wurde nun Harz aufgetragen und mit<br />
80 g/m²-Glasseide zweimal umwickelt. Nun<br />
wiederholt sich das Prozedere mehrere<br />
Male zwischen Boden und Seite, so dass<br />
die Verbindung von Seite und Boden mittels<br />
mehrerer Lagen einwandfrei hergestellt<br />
wird und sich eine scharfe Rumpfkante ergibt.<br />
Nach der entsprechenden Trocknungszeit<br />
konnten die Rümpfe geschliffen und<br />
verspachtelt werden.<br />
In der Mitte des Schaumstoffes wurde jetzt<br />
eine Vertiefung geschaffen und mit Nitroverdünnung<br />
aufgefüllt. Innerhalb von 10<br />
Minuten ist der Schaumstoff aufgelöst und<br />
kann abgegossen werden, zurück bleibt der<br />
fertige GfK-Rumpf.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
35
Blick ins Innere mit allen RC-Komponenten<br />
Aus ABS habe ich das Deck der inneren<br />
Rumpfform angepasst und provisorisch<br />
mit einem Loch versehen, damit eine Entnahme<br />
aus dem Rumpf möglich ist. Eine<br />
Decksauflage wurde nicht vorgesehen,<br />
denn das 2 mm starke Deck wird später<br />
direkt eingeklebt. Nun noch die schon vorbereitete<br />
Antriebstechnik eingesetzt, und<br />
schon fehlen zur RC-Ausrüstung nur noch<br />
ein Drehzahlsteller, ein 2,4-GHz-Empfänger<br />
und ein 7,4-V-LiPo-Akku mit 750 mAh.<br />
Alle Komponenten werden auf kleinen Erhöhungen<br />
aus ABS befestigt, eine Sicherheitsmaßnahme<br />
gegen evtl. Wassereinbrüche.<br />
Nach dem Einbau der Komponenten<br />
folgt eine Funktionsprüfung, anschließend<br />
kann das Deck weiter ausgebaut<br />
werden.<br />
Die bereits vorhandene Öffnung<br />
wird nun erheblich vergrößert,<br />
um einen genügenden Zugang<br />
für Servicearbeiten und das<br />
Auswechseln des Akkus zu gewährleisten.<br />
Ein Süllrand aus einem liegenden<br />
U-Profil wird aufgeklebt. Auf den Ausschnitt<br />
kommt nun das Oberdeck, welches<br />
vorne den Führerstand und hinten eine<br />
Maschinenraumerhöhung mit Lufteinlass,<br />
Auspuff und Schutzgitter trägt.<br />
Im Führerhaus dominiert das Fahrpult mit<br />
dem Steuerrad, rechts der Hauptschalter,<br />
links der Lichtschalter. Überdeckt ist das<br />
Alles klar zur ersten Probefahrt<br />
Ganze von der Führerkabine, welche auf<br />
dem Dach Bug- und Hecklaterne trägt, die<br />
Seitenlichter sind auf der Seite des Führerhauses<br />
befestigt. Für die Ausleuchtung<br />
nach vorne sind auf dem Dach noch zwei<br />
Halogenstrahler montiert.<br />
Die Versorgungskabel werden im Führerhaus<br />
durch dünne Aluröhrchen geführt und<br />
gelangen unter Deck zu den Anschlüssen<br />
Keine Angst, auch bei den Originalen gehören<br />
solche Fahrmanöver zum Alltag!<br />
36 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
zw. zum Verteiler, als Leuchtmittel<br />
fungieren LEDs.<br />
Das Hauptdeck trägt an Bug und<br />
Heck noch je einen Einzelpoller,<br />
auf dem hinteren Deck ist vor dem<br />
Auspuff eine rote LED eingelassen,<br />
welche bei Unterspannung des Li-<br />
Po-Akkus anspricht, denn LiPos vertragen<br />
eine Tiefentladung gar nicht so gut.<br />
Eine etwas knifflige Arbeit ist dann noch<br />
das Aufleimen der Dreikantleisten auf den<br />
Rumpfseiten, die im Original einer Beschädigung<br />
des Rumpfes entgegenwirken sollen.<br />
Bei den Kollisionen der <strong>Boot</strong>e mit den<br />
gewaltigen Baumstämmen würde ein ungeschützter<br />
Rumpf entweder sofort völlig<br />
verdellt sein oder sogar leck geschlagen<br />
werden. Die Menge dieser Leisten unterliegt<br />
keinem Standard und ist Erfahrungssache<br />
der Werft.<br />
Unter dem Rumpf ist dann noch eine U-<br />
Schiene angebracht, welche die große Finne<br />
aufnimmt, die für ein stabiles Fahrverhalten<br />
sorgt. Eine weitere U-Schiene befindet<br />
sich an der vorderen Rumpfkante. Diese<br />
nimmt die Befestigung des sägenartigen<br />
Bugschutzes und des Stammhakens auf,<br />
die das Bugsieren der Holzstämme erleichtern.<br />
Entsprechend einem Originalboot habe ich<br />
den Rumpf anthrazit, die Decks orangerot<br />
und das Führerhaus weiß gespritzt.<br />
Nun konnte ich die Probefahrt kaum erwarten,<br />
die aber leider wenig überzeugend ausfiel.<br />
Das <strong>Boot</strong> war noch zu leicht, ragte somit<br />
zu weit aus dem Wasser und verlangte deshalb<br />
nach Bleiballast. Gerade bei so kleinen<br />
Modellen ist aber das Austarieren eine knifflige<br />
Sache. Doch irgendwann war auch das<br />
erledigt und mit der jetzt größeren Eintauchtiefe<br />
war die Fahrstabilität sehr gut und die<br />
Manövrierbarkeit ausgezeichnet.<br />
Somit macht der Winzling, der auf den<br />
Namen SQUIRREL (= Eichhörnchen) getauft<br />
wurde, eine Menge Spaß, vor allem,<br />
wenn man ihm ein paar maßstabsgetreue<br />
„Baumstämme“ zum Herumschieben in<br />
den Weg legt.<br />
SQUIRREL im Einsatz mit einem „Baumstamm“<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 37
POWERBOATS<br />
LiPo-Halterungen<br />
Natürlich müssen bei den geplanten Geschwindigkeiten<br />
und dem Gewicht der LiPos<br />
letztere auch ordentlich im Rumpf befestigt<br />
werden. Hierfür werden meist Schienensysteme<br />
aus Kohlefaser verwendet. Um aber<br />
passend zum Innenraum einen schönen<br />
Kontrast zu bekommen, habe ich bei der<br />
GOLDDIGGER die Grundplatte nicht aus<br />
Kohlefaser, sondern aus einer Aluminiumplatte<br />
gefräst. Diese Arbeit hat mir ein Bekannter<br />
auf einer großen CNC-Portalfräse<br />
durchgeführt. Außerdem habe ich mir 12<br />
Sockel aus Aluminium mit passendem Gewinde<br />
gedreht. Diese Sockel habe ich ebenfalls<br />
mit dem bereits erwähnten Hochleistungsklebstoff<br />
in die Laufflächen geklebt.<br />
Die Grundplatte für die LiPo-Befestigung<br />
wird anschließend an jeweils sechs dieser<br />
Sockel verschraubt und reicht auch nicht<br />
wie üblich über die gesamte Breite der Kufe.<br />
Wie auf dem Foto zu sehen, sind die Grundplatten<br />
mittig in den Kufen ausgerichtet.<br />
Die Nuten, über die die Position der Akkus<br />
bestimmt werden kann, befinden sich deshalb<br />
auch in der Platte, auf der die LiPos<br />
befes tigt werden. Der mögliche Verschiebeweg<br />
wird dadurch etwas kürzer und beträgt<br />
ungefähr 80 mm, was für diese Anwendung<br />
aber ausreicht. Da diese Platten das komplette<br />
Gewicht der Akkus tragen müssen,<br />
habe ich sie über die gesamte Länge noch<br />
mit einem 30 mm breiten Streifen aus Kohlefaser-Honeycomb-Sandwichmaterial<br />
versteift.<br />
Die Schnittflächen habe ich absichtlich<br />
offen gelassen, damit man die Struktur<br />
und Farbe der Aramid-Wabe sehen kann.<br />
Ich finde, das sieht einfach nach High-Tech<br />
aus. Auch die LiPo-Packs bekamen wieder<br />
einen Deckel, in den die Anschlüsse mit<br />
den bereits erwähnten 6-mm-Buchsen von<br />
Catpower eingelassen und verschraubt<br />
sind. Zusätzlich habe ich für jeden Deckel<br />
wieder den Umriss der hübschen Dame<br />
aus selbstklebendem schwarzem Samtstoff<br />
ausgeschnitten und auf die Deckplatte geklebt.<br />
Die schwarze Farbe deshalb, damit<br />
der Kontrast zur Kohlefaser nicht zu groß ist.<br />
Christian Fischer,<br />
Manuel Wenny<br />
Teile für die LiPo-Halterungen:<br />
Versteifung, Deck- und Grundplatte<br />
38<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Vor dem Eloxieren wird jede Kante<br />
gründlich entgratet<br />
Eine der rot eloxierten und<br />
montierten Grundplatten<br />
Durch die Linsenkopfschraube im<br />
Sockel ergibt sich eine schöne Optik<br />
Beide Grundplatten in den Kufen verklebt<br />
Filigrane Optik, dank Sandwichbauweise<br />
aber sehr steif, auch an die<br />
Balancerkabel wurde gedacht<br />
Durch die Verkleidung mit Schaumstoff an<br />
den Seitenflächen sehen die beiden Packs<br />
nahezu wie geschlossene Blöcke aus und<br />
durch das System mit den Buchsen wird<br />
die Optik auch nicht durch irgendwelche<br />
Kabel gestört. So sieht alles schön aufgeräumt<br />
und sauber aus. Selbst die Balancerkabel<br />
habe ich im Schaumstoff versteckt,<br />
sie werden durch eine mit Magneten<br />
befestigte, abnehmbare Kohlefaserplatte<br />
verdeckt. Nur für den<br />
Ladevorgang wird die Abdeckung<br />
entfernt und<br />
die Kabel werden<br />
angeschlossen.<br />
Dabei<br />
wiegen die „Gehäuse“ der LiPos jeweils<br />
nur 110 g pro Stück, sind aber trotzdem<br />
mehr als stabil. Komplett kommt ein<br />
fertiger Akkupack auf ein Gewicht<br />
von 1353 g. Das Gesamtgewicht<br />
des fahrfertigen <strong>Boot</strong>es beträgt<br />
übrigens 9900 g.<br />
Ein tolles Gefühl ist der<br />
Einbau der Akkupacks<br />
im <strong>Boot</strong>. Das System<br />
ist so passgenau<br />
gefertigt, dass zwischen<br />
der oberen<br />
Deckplatte und der<br />
Seitenwand des<br />
Tunnels ein gleichmäßiger<br />
Spalt von nur<br />
etwa 0,5 mm entsteht.<br />
Dadurch bildet die Deckplatte<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
39
optisch mit der Tunnelfläche eine Einheit,<br />
was mir sehr gut gefällt. Vor allem für die<br />
obere Abdeckplatte sowie die Montage der<br />
Kabel bzw. Buchsen hat es allerdings einige<br />
Versuche gebraucht, bis ich mit der Lösung<br />
auch wirklich zufrieden war.<br />
Beim Anstecken eines 8s-LiPo-Packs an<br />
einen BL-Regler gibt es ja schon einen<br />
ordentlichen Funken, durch den die Steckkontakte<br />
auf Dauer verschleißen. Da hat mir<br />
ein Kollege das AVS-Antiblitz der Fa. Sinusleistungssteller<br />
(www.sinusleistungssteller.<br />
de) empfohlen. Diese kleine elektronische<br />
Schaltung wird einfach parallel zum Plus-<br />
Kabel geführt und vor dem eigentlichen<br />
Hauptkabel angeschlossen, das Minuskabel<br />
muss bereits verbunden sein. Dadurch<br />
wird der Stromkreis geschlossen und die<br />
Kondensatoren werden mit begrenztem<br />
Strom aufgeladen. Sind diese vollständig<br />
geladen, erlischt die LED auf der kleinen<br />
Platine und man kann das Hauptstromkabel<br />
ohne Funken anstecken. Die AVS-Schaltung<br />
kann dann wieder entfernt werden,<br />
dadurch kann man ein System gleich für<br />
mehrere <strong>Boot</strong>e verwenden.<br />
Für viele Leute ist der Servohalter ein nicht<br />
wirklich groß beachtetes Bauteil in einem<br />
<strong>Boot</strong>. Immerhin gibt es ja auch schon viele<br />
sehr schöne Servohalter zu kaufen, die nur<br />
noch eingeklebt werden müssen. Für mich<br />
ist der Servohalter in der GOLDDIGGER<br />
aber neben der Lackierung definitiv das<br />
größte Highlight des Projekts. In diesem<br />
Teil stecken auch mehr Zeit, Arbeit und<br />
Aufwand als in jedem anderen Bauteil des<br />
Innenraums. Die Idee für den Entwurf kam<br />
mir, als ich mit Fieber im Bett lag und dabei<br />
habe ich gleich ein paar Skizzen angefertigt.<br />
Als ich wieder fit war, ging ich mit den<br />
Skizzen zu Manuel und habe ihm erklärt,<br />
wie das später aussehen soll. Nachdem er<br />
sich dann anhand der Skizzen und meiner<br />
Erklärung in etwa vorstellen konnte, was ich<br />
da plane, musste er grinsen und hat dann<br />
gemeint, solche Ideen könnten wirklich nur<br />
im Fieberwahn entstehen ... Mit meinen<br />
Handskizzen hat er dann ein 3D-Modell im<br />
CAD-Programm gezeichnet und das Design<br />
noch ein wenig optimiert, bis ich mit dem Ergebnis<br />
zufrieden war.<br />
„Technikraum“ für Empfänger<br />
und LiFePo-Akku<br />
CAD-Entwurf für den<br />
Servohalter<br />
Letzte Feinarbeiten auf meiner<br />
Proxxon<br />
Servohalter fertig verkleidet mit Servo<br />
Die Basis des Ganzen bildet ein rechteckiger<br />
Aluminiumblock mit den Außenabmessungen<br />
von ungefähr 170 x 125 x 35<br />
mm und einem Gewicht von etwas mehr<br />
als 2 kg. Aus diesem wird eine sechseckige<br />
Schale mit einer Wandstärke von 2 mm gefräst<br />
beziehungsweise drahterrodiert, auch<br />
die entstehenden sieben Seitenflächen<br />
werden zu einem großen Teil weggefräst.<br />
So bleibt von dem über 2 kg schweren<br />
Block schlussendlich nur noch ein Gerippe<br />
mit einem Gewicht von ca. 40 g übrig.<br />
Dieses Teil vollständig auf meiner kleinen<br />
Proxxon-Fräse herzustellen, wäre wohl nur<br />
theoretisch denkbar gewesen, dankenswerterweise<br />
hat mir Jochen, ein Freund<br />
von Manuel, das Teil auf einer CNC-Fräse<br />
angefertigt. So musste ich nur noch einige<br />
kleinere Arbeiten durchführen, aber selbst<br />
diese waren aufgrund der extrem dünnen<br />
Wandstärke des filigranen Teils bereits<br />
eine enorme Herausforderung. Schließlich<br />
muss man das Teil auch noch irgendwie auf<br />
dem Nutentisch spannen, ohne es zu verbiegen.<br />
Dieses Rohteil wurde passend zur<br />
Lackierung rot eloxiert. Für die entstehenden<br />
Löcher beziehungsweise Ausschnitte<br />
im Gerippe habe ich Kohlefaserplatten als<br />
eine Art Intarsienarbeit zurechtgefeilt und<br />
-geschliffen. Dadurch ergibt sich auf der<br />
Oberseite eine ebene Fläche, während die<br />
sechs Seitenflächen des Aluminiumteils<br />
nur hinterlegt sind. In der zentralen Platte<br />
Rohform und Seitentaschen<br />
sind CNC-gefräst<br />
Das rot eloxierte Aluminiumgerippe<br />
wiegt nur 45 g<br />
Servohalter im Modell montiert<br />
auf der Oberseite ist das Servo eingelassen,<br />
befestigt und verschraubt wird es an<br />
zwei unsichtbaren Querstreben. Beim Servo<br />
handelt es sich um ein Savöx SC 1256<br />
TG mit 200 Ncm Stellkraft, das sollte für<br />
diese Anwendung mehr als ausreichend<br />
sein. Das Gehäuse des Servos ist zum Teil<br />
aus Aluminium, das Getriebe aus Titan,<br />
zwei Werkstoffe, die ich neben Kohlefaser<br />
gern verwende. Der verstärkte Servohebel<br />
stammt von Gabriel-Stahlformenbau und ist<br />
aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, die<br />
Optik hat mir sehr gut gefallen und wurde<br />
nur mit kleinen Zuschnitten aus Carbonfolie<br />
optimiert. Außerdem habe ich natürlich<br />
für die Montage des Servos sowie der Anlenkungen<br />
und des Servohebels wieder rot<br />
eloxierte Titanschrauben verwendet. Versteckt<br />
im Gerippe des Servohalters finden<br />
In diesem Kästchen steckt der Akku<br />
für die Motorlüfter<br />
40 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Hier ist die „Ghostschrift“<br />
auf dem Vordeck noch<br />
gut sichtbar ...<br />
… um ein paar<br />
Schritte weiter wieder<br />
komplett zu<br />
verschwinden!<br />
Schöne Spiegelungseffekte<br />
in der hochglanzpolierten<br />
Lackierung<br />
Auch ein schöner Rücken<br />
kann entzücken, speziell<br />
bei solchen Details<br />
praktischerweise sowohl der Empfänger<br />
als auch der zugehörige Empfängerakku<br />
Platz. Hierfür habe ich auf Empfehlung einen<br />
2s-LiFePo-Akku mit 1450 mAh verwendet.<br />
Die Nennspannung liegt bei 6,6 V und<br />
die Ladeschlusspannung bei 7,2 V, damit<br />
kommen sowohl mein Empfänger als auch<br />
das Servo ohne Spannungslimiter zurecht.<br />
Dabei wird ein Kabel zwischen Akku und<br />
Empfänger wieder über das bewährte Catpower-Notaus-System<br />
geführt. Über diese<br />
beiden 3,5-mm-Buchsen kann mittels einer<br />
Brücke von außen die Stromversorgung<br />
zwischen Empfängerakku und Empfänger<br />
unterbrochen werden. Dadurch ist z. B. eine<br />
gefahrlose Bergung oder ein Wechsel der<br />
Propeller möglich, ohne das Modell öffnen<br />
zu müssen. Sowohl das Notaus-System, als<br />
auch der Antennensockel sind dabei unbedingt<br />
gegenüber dem Rumpf elektrisch isoliert<br />
einzubauen, da Kohlefaser ja elektrisch<br />
leitend ist!<br />
Aber nicht nur der Empfänger will mit Strom<br />
versorgt werden, auch die beiden Zusatzlüfter<br />
für die Zwangskühlung der Motoren<br />
benötigen eine eigene Energieversorgung.<br />
Dabei handelt es sich um Lüfter mit einer<br />
Nennspannung von 12 V, der Betrieb am<br />
Empfängerakku wäre also unzureichend.<br />
Deshalb ist im <strong>Boot</strong> ein weiterer 3s-LiPo mit<br />
einer Kapazität von 350 mAh verbaut, der<br />
nur die beiden Lüfter versorgt. Für den Akku<br />
habe ich ebenfalls ein kleines Kästchen aus<br />
Kohlefaser gebaut, welches mittig auf dem<br />
Tunnel zwischen dem Servohalter und den<br />
Reglerkästchen positioniert ist. Um eine<br />
steckbare Verbindung zu bekommen, habe<br />
ich motorseitig jeweils eine kleine Steckdose<br />
gebastelt, die am Rumpf befestigt wird.<br />
Dazu habe ich zwei 2-mm-Goldbuchsen<br />
im Abschnitt eines CfK-Rohres eingegossen.<br />
Die Steckdosen werden anschließend<br />
an passenden Halterungen, ebenfalls aus<br />
Kohlefaser, an der Seitenwand des Tunnels<br />
befestigt. Die 350 mAh reichen für zwei bis<br />
drei Fahrten, anschließend muss der LiPo<br />
wieder geladen werden.<br />
Lackierung<br />
Die Lackierung im GOLDDIGGER-Design<br />
ist natürlich das optische Highlight des<br />
<strong>Boot</strong>es und sie wurde bei Brusher-Andy in<br />
Berlin durchgeführt. Die Qualität der Umsetzung<br />
ist perfekt und er hat sich wirklich<br />
bemüht, unzählige kleine Details in die Lackierung<br />
einzubauen. So zum Beispiel die<br />
vielen kleinen GOLDDIGGER-Schriftzüge,<br />
die über das ganze <strong>Boot</strong> verteilt sind. Je<br />
nach Lichteinfall und Blickwinkel sind diese<br />
dabei teilweise sichtbar oder unsichtbar,<br />
das Ganze wird als „Ghost-Schrift“<br />
bezeichnet. Bei einem Rundgang um das<br />
<strong>Boot</strong> ergeben sich dadurch tolle Effekte.<br />
Als kleine Überraschung hat er wie bei den<br />
großen Vorbildern hinter der Cockpitscheibe<br />
den Fahrernamen gebrusht, in meinem<br />
Fall „Die Feile“, was mir gut gefällt. Auch<br />
das Klarlackfinish ist toll gelungen, wobei<br />
das Aufbringen der finalen Schicht Klarlack<br />
und die anschließende Politur in einer<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
41
professionellen Autowerkstatt durchgeführt<br />
wurden.<br />
Nach einer reinen Bauzeit von fast einem<br />
Jahr inklusive der Wartezeit für die Lackierung<br />
konnte ich endlich mit der lang<br />
ersehnten Endmontage der GOLDDIG<br />
GER beginnen. Diese war dann Dank der<br />
ausreichenden Motivation auch recht zügig<br />
erledigt.<br />
Erstfahrt<br />
Wie üblich und auch immer wieder zu lesen,<br />
ist man vor der Erstfahrt eines neuen<br />
Modells natürlich mächtig gespannt und<br />
sehr nervös. Mir ging das selbstverständlich<br />
auch nicht anders. Begleitet von ein<br />
paar Kollegen und meiner Familie ging es<br />
dann bei traumhaftem Wetter an den See,<br />
schließlich wollten doch alle das Ergebnis in<br />
Aktion sehen. Bei den Vorbereitungen gab<br />
es dann noch ein paar Tipps von den Kollegen,<br />
aber wenn dann das <strong>Boot</strong> fahrbereit<br />
im Wasser liegt, kann man sich nur noch<br />
auf das Modell konzentrieren und blendet<br />
alles andere aus. Dafür haben sich die anderen<br />
um Fotos und Videoaufnahmen von<br />
der Erstfahrt gekümmert. Langsam habe ich<br />
den Gashebel an der Fernsteuerung nach<br />
vorne gedrückt und die GOLDDIGER setzte<br />
sich in Bewegung, bis sie in die Gleitphase<br />
überging. Auf der ersten Gerade gab ich<br />
noch nicht Vollgas, erst bei der nächsten<br />
Geraden habe ich den Knüppel voll durchgedrückt<br />
und die HPR 135 erreichte zügig<br />
ihre Endgeschwindigkeit. Mit dem Fahrbild<br />
war ich grundsätzlich schon recht zufrieden,<br />
das Gefühl der Freude und Erleichterung,<br />
wenn ein neues Modell auf Anhieb schon<br />
gut fährt, ist immer wieder unbeschreiblich.<br />
Nach insgesamt vier Geraden habe ich<br />
dann die Erstfahrt beendet, um alle Komponenten<br />
zu überprüfen. Außerdem lief das<br />
<strong>Boot</strong> noch etwas gedrückt, auch die Geschwindigkeit<br />
war mir noch zu überschaubar.<br />
Für die ersten Runden hatte ich auch<br />
nur Octura X447 Andy Brown montiert. Die<br />
Temperaturen der Komponenten waren soweit<br />
in Ordnung, außerdem war kein Tropfen<br />
Wasser ins <strong>Boot</strong> gelangt. Daher gab es jetzt<br />
auch für die GOLDDIGGER die verdiente<br />
Schiffstaufe mit Sekt und einen Schluck zur<br />
Beruhigung für den Piloten.<br />
Nach einer kleinen Pause<br />
und einem Schwätzchen<br />
mit den Kollegen<br />
wurde<br />
dann ein Pärchen Octura X457 montiert und<br />
eine zweite Fahrt durchgeführt. Mit den größeren<br />
Propellern ging es dann auch schon<br />
ordentlich zur Sache. Sowohl die Beschleunigung<br />
als auch die Höchstgeschwindigkeit<br />
waren schon erheblich besser als bei der<br />
ersten Fahrt. Die Antriebe waren wie üblich<br />
bei unseren HPRs parallel zur letzten Lauffläche<br />
eingestellt, der Schwerpunkt knapp<br />
vor der Mitte der zweiten Stufe.<br />
Somit war der erste Fahrtag vorerst erfolgreich<br />
abgeschlossen. Bei den weiteren<br />
Testfahrten gab es noch ein paar Probleme<br />
mit den 6,35-mm-Flexwellen aufgrund unpassender<br />
Teflonrohre. Diese sind aber<br />
glücklicherweise durch einen Wechsel des<br />
Herstellers inzwischen behoben. Für den<br />
Alltagsbetrieb fahre ich momentan ein auf<br />
50 mm verkleinertes Pärchen Octura X457<br />
mit einer Steigung von 1,4, die Fahrleistungen<br />
sind damit für mich völlig ausreichend.<br />
Recht viel kleiner sollten die Propeller<br />
aber nicht sein, da ansonsten der Schub<br />
durch die zu geringe Blattfläche fehlt. Zum<br />
Testen bekomme ich demnächst noch ein<br />
Pärchen Octura X450/3, da bin ich selbst<br />
schon sehr auf die Ergebnisse gespannt.<br />
Fazit<br />
Mit der HPR 135 im GOLDDIGGER-Design<br />
konnte ich mir einen weiteren Modellbautraum<br />
erfüllen. Neben der „Two-Face“<br />
handelt es sich hier um ein weiteres Show-<br />
Boat, das aber von der Geschwindigkeit<br />
her schon sehr zügig unterwegs ist und mir<br />
sehr viel Freude bereitet. Allein der optische<br />
Eindruck auf dem Wasser durch die Größe<br />
und den Sound sind schon ein Erlebnis, die<br />
geniale Lackierung trägt ein Übriges zum<br />
Gesamteindruck bei. Natürlich stecken in<br />
dem <strong>Boot</strong> wieder sehr viel Aufwand und<br />
mehrere hundert Arbeitsstunden. Leider<br />
habe ich wie üblich den genauen Zeitaufwand<br />
nicht dokumentiert, beim nächsten<br />
Projekt muss ich das einfach mal konsequent<br />
versuchen. Auch das nötige Budget<br />
war beachtlich, wobei die Kosten für den<br />
reinen Rumpf mit Hardware sowie das verwendete<br />
Setup in Anbetracht der Fahrleistungen<br />
mehr als angemessen sind.<br />
Wie auch bei meinem letzten Bericht möchte<br />
ich mich zum Abschluss auch wieder<br />
recht herzlich bei meiner Frau und meinen<br />
Kindern für die tolle Unterstützung und das<br />
Verständnis für mein Hobby bedanken. Ein<br />
weiterer Dank gilt natürlich auch meinen<br />
Doppelpack: GOLDDIGGER und<br />
Manuels schneeweiße HPR 135<br />
Meine Frau mit der GOLDDIGGER,<br />
sie unterstützt mich immer bei<br />
meinem Hobby<br />
Freunden und Kollegen aus der Powerboat-<br />
Szene, die mich immer tatkräftig mit Ideen<br />
und Material unterstützt haben. Ohne sie<br />
würde mir dieses Hobby nicht annähernd<br />
so viel Freude bereiten.<br />
Natürlich beginnen sich im Kopf schon wieder<br />
die Zahnräder mit Ideen und Überlegungen<br />
zu einem neuen Projekt zu drehen.<br />
Es sollte definitiv etwas Größeres werden.<br />
Auf dem 4. Treffen der PBS-Passau habe<br />
ich mich irgendwie in die HPR Mystic C5008<br />
mit 185 cm Länge verliebt. Ich denke ich<br />
muss mal ein Gespräch mit meiner besseren<br />
Hälfte führen ...<br />
Einen Baubericht sowie auch weitere Baustufenbilder<br />
zur GOLDDIGGER findet man<br />
im RC-Powerboat Forum, außerdem hat<br />
mein Kollege Manuel ein paar tolle Videos<br />
zur Erstfahrt und zum Bau bei Yotube eingestellt<br />
(Suchbegriff „Golddigger Christian“).<br />
Wir wünschen viel Spaß beim Anschauen!<br />
PS: Ein herzlicher Dank gilt zum Schluss<br />
auch der Redaktion der <strong>SchiffsModell</strong> und<br />
im besonderen Herrn H.-J. Welz für die tolle<br />
Umsetzung der Berichte!<br />
42<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
VERSCHIEDENES<br />
Kevin Philipp Kaut<br />
’ Alleinerziehender<br />
Entenvater sucht Anschluss... ‘<br />
oder: Bau einer RC-Ente<br />
W<br />
ie in meinem Bericht über<br />
den RC-Schwan in der<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 09/2011<br />
bereits erwähnt, stammte<br />
die Idee für den Schwan ja eigentlich vom<br />
Bau einer ferngesteuerten Ente ab, den ich<br />
bereits vor einigen Jahren mit meinem Vater<br />
durchgeführt hatte.<br />
Ausgangsmaterial für diese RC-Ente war<br />
eine der bekannten Lockenten, die eigentlich<br />
aus dem Jagdbedarf stammen, in den<br />
letzten Jahren aber verstärkt in Baumärkten<br />
oder Gartencentern zu relativ günstigen<br />
Preisen angeboten werden.<br />
Meistens hat man die Auswahl zwischen einer<br />
Ente (dem Weibchen) und einem Erpel.<br />
Die meisten Kunden kaufen meistens einen<br />
Erpel, da diese ja etwas farbenfroher sind.<br />
In Größe und Farbe entsprechen die Lockenten<br />
ganz exakt ihren Vorbildern, was in<br />
etwa einer Gesamtlänge von 38 cm (vom<br />
Schnabel bis zum Bürzel) entspricht, die<br />
Breite liegt bei etwa 14 cm.<br />
Der Körper der Ente besteht aus einem<br />
sehr zähen Kunststoff, der sich dadurch<br />
mittels einem PUK-Sägeblatt und einem<br />
scharfen Teppichmesser gut bearbeiten<br />
lässt. Um in das Innere des Entenkörpers<br />
zu gelangen, trennten wir den Rücken an<br />
der Flügellinie ab, da so die Schnittlinie etwas<br />
weniger auffällt. Generell besteht nun<br />
die Möglichkeit, alle Antriebsteile und die<br />
RC-Ausrüstung direkt in den Entenkörper<br />
hinein zu kleben.<br />
Da sich das Kunststoffmaterial aber mit<br />
fast keinem Klebstoff kleben lässt, suchten<br />
wir nach einer anderen Lösung. Diese<br />
fand sich in Form eines „RC-Containers“,<br />
sprich einem rechteckigen, am Bug etwas<br />
angespitzten Kasten aus ABS-Kunststoff.<br />
Die Bauteile wurden mittels Dekupiersäge<br />
schnell zugeschnitten, mit Sekundenkleber<br />
fixiert und dann mit Stabilit-Express<br />
großzügig verklebt. Überhaupt war Stabilit-<br />
Express der Kleber, mit dem auch alle<br />
anderen Teile wie das Stevenrohr, die Ruderanlage<br />
oder die Motorhalterung verklebt<br />
wurden. Er zeigt beste Klebeeigenschaften<br />
auf ABS.<br />
Der „RC-Container“ nimmt alle Antriebsund<br />
RC-Teile auf und wird von unten in den<br />
Entenkörper eingeschoben. Natürlich muss<br />
hierfür zuvor eine passgenaue Öffnung in<br />
den Boden geschnitten werden. Apropos<br />
Boden: Unter dem Boden der Ente befindet<br />
sich ein großes Kielgewicht, damit die<br />
„Lockente“ auf der Wasseroberfläche nicht<br />
einfach vom Wind davongetrieben wird bzw.<br />
damit sie auch originalgetreu im Wasser<br />
liegt. Dieses Kielgewicht muss in der RC-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
43
Lockente im Urzustand. Das Kielgewicht muss vor<br />
dem Öffnen der Unterseite abgetrennt werden<br />
Blick von oben in den Entenkörper.<br />
Gut zu erkennen die Fixierzungen und<br />
Schraubhaken, die den Sitz des Entenrückens<br />
gewährleisten<br />
Der spitz zulaufende RC-Container, der von unten in den Körper der Ente eingebaut wird<br />
Variante natürlich entfernt werden, wobei<br />
ein PUK-Sägeblatt wieder hervorragende<br />
Dienste leistet.<br />
Nachdem der richtige Platz für den „RC-<br />
Container“ ermittelt war, wurde dieser<br />
mittels Heißkleber mit dem Entenkörper<br />
verbunden. Durch zahlreiche Versuche<br />
hatten wir herausgefunden, dass dies die<br />
einzige haltbare Klebeverbindung ergibt,<br />
vorausgesetzt man reinigt die gesamten<br />
Klebeflächen vorher gründlich mittels Reinigungsbenzin.<br />
Um den Rückendeckel zu fixieren und später<br />
gegen Verrutschen zu sichern, klebten<br />
wir rund um die Körperöffnung kleine „Zungen“<br />
aus ABS ein, die den Rücken in der<br />
richtigen Position halten. Zusätzlich wird<br />
der Rückendeckel noch durch zwei Gummiringe,<br />
die in Schraubhaken eingehängt<br />
werden, gesichert.<br />
Um mein Taschengeld-Budget zu schonen,<br />
stiftete mein Vater mir eine noch vorhandene<br />
robbe-Attack-Anlage mit 40-MHz-<br />
Empfänger. Ein SPEED 280 sowie ein<br />
Stevenrohr mit Welle und Schraube fanden<br />
sich auch noch in der „Kruschtel-Kiste“<br />
meines Vaters. So musste ich mir lediglich<br />
eine Wellenkupplung und eine Rudergarnitur<br />
besorgen. Auf einer der größten Modellbörsen<br />
in Hessen fand sich dann auch<br />
ein supergünstiger gebrauchter Drehzahlsteller<br />
für den Motor, der eigentlich aus<br />
der Fliegerei stammt und daher über keine<br />
Rückwärts-Funktion verfügt. Aber wie heißt<br />
es so schön: „Einem (fast) geschenkten<br />
Gaul schaut man nicht ins Maul ....“<br />
Der SPEED 280 wird aus vier NiMH-Zellen<br />
mit 2.500 mAh versorgt. Da die Ente einiges<br />
an Zuladung verträgt, musste mit Gewicht<br />
nicht besonders gespart werden. Die Empfangsanlage<br />
wird daher durch einen separaten<br />
600-mAh-NiCd-Akku mit Strom versorgt.<br />
Das Antennenkabel wurde lose im<br />
Entenkörper verlegt. Mit dem Empfängerakku<br />
auf der rechten und dem Antriebsakku<br />
auf der linken Seite lag die Ente dann auch<br />
gleichmäßig im Wasser.<br />
Da ich auf die vorhandene Antriebswelle<br />
zurückgreifen wollte, diese aber um<br />
einiges zu lang war, musste ich<br />
die Ruderanlage nach links<br />
versetzt neben dem Stevenrohr<br />
einbauen, was im späteren<br />
Betrieb noch zu Problemen<br />
führen sollte. Die<br />
Anlenkung für das Ruder<br />
übernimmt ein Futaba-Standard-Servo,<br />
das direkt neben<br />
dem Ruder sitzt und über eine sehr<br />
kurze Anlenkung für den Richtungswechsel<br />
sorgt. Da hier keine besonderen Kräfte<br />
wirken, kann getrost auch auf ältere oder<br />
günstige Standardservos zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Fahrerprobung<br />
Meine Eltern begleiteten mich zur Jungfernfahrt,<br />
da alle gespannt waren, wie sich<br />
die Ente auf dem Wasser verhalten würde.<br />
Dichtigkeits- und Trimmüberprüfungen waren<br />
zwar bereits in der heimischen Badewanne<br />
erfolgt, aber eine Praxiserprobung<br />
lässt sich nun mal durch nichts ersetzen.<br />
Die Geschwindigkeit ist nicht zu hoch, ich<br />
würde sagen: dem Vorbild entsprechend.<br />
Eine „Renn“-Ente wäre ja auch zu verräterisch.<br />
Einziges Manko: Durch das seitlich<br />
versetzte Ruder hat die Ente nun zwei unterschiedlich<br />
große Wenderadien. Wenn<br />
man aber vorausschauend fährt, gewöhnt<br />
man sich schnell daran. Obwohl die Ente<br />
keine außen liegende Antenne hat. gab<br />
es bisher noch keine Empfangsprobleme,<br />
zumal man so ein „Modell“ ja wegen der<br />
Zuschauer eher in Ufernähe fährt.<br />
44<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Alleinerziehender Entenvater mit Sprösslingen auf der Suche nach einer neuen Partnerin<br />
Der Erpel bekommt<br />
Nachwuchs<br />
Eigentlich wäre der Bericht über den Bau<br />
der Ente hier zu Ende. Aber wir wären ja<br />
keine Modellbauer wenn wir nicht ständig<br />
noch auf der Suche nach dem i-Tüpfelchen<br />
wären. Dieses „i-Tüpelchen“ kam ins<br />
Rollen, als wir bei einem Sonntagsspaziergang,<br />
in einem Park ein Entenpärchen<br />
mit einer großen Anzahl von Jungtieren<br />
entdeckten.<br />
Sofortiger Kommentar meiner Mutter: „Das<br />
würde unserem Erpel noch fehlen!“<br />
Wie es der Zufall so will, entdeckten wir<br />
nach einigen Wochen in unserem Gartencenter,<br />
in dem wir auch den Erpel gekauft<br />
hatten, einige Enten-Küken in der<br />
markanten Gelbfärbung dieser Jungtiere.<br />
Auch die Küken hatten auf der Unterseite<br />
einen kleinen „Kiel“ den wir dieses Mal<br />
aber nicht abzuschneiden brauchten. Außerdem<br />
verfügt der Kiel noch über eine<br />
angeformte Öse , an der wir das „Schleppseil“<br />
sowie die Verbindungsleinen der<br />
Küken untereinander befestigen konnten.<br />
Dieses Schleppseil sowie die Verbindungsleinen<br />
bestehen aus dünner und quasi<br />
durchsichtiger Angelschnur, die im Wasser<br />
nicht mehr zu erkennen ist.<br />
Der RC-Erpel ist an sich ja schon ein Hingucker,<br />
aber seitdem er die Küken im Schlepptau<br />
hat, ist der Aufmerksamkeitsfaktor noch<br />
um einiges höher.<br />
Besonders Kinder sind von unserem Gespann<br />
hellauf begeistert und so manch<br />
ältere Dame hätte versucht, die Enten zu<br />
füttern, wenn wir sie nicht über den Irrtum<br />
aufgeklärt hätten.<br />
Vielleicht konnte ich ja den einen oder anderen<br />
Leser zum Nachbau solch einer Ente<br />
bewegen. Zumindest im Sommer sind die<br />
Enten leicht zu bekommen und die Kosten<br />
sind gering, vor allem, wenn man das<br />
eine oder andere Ausrüstungsteil vielleicht<br />
schon zu Hause rumliegen hat.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
45
Super Start, aber nicht der Erste im Wasser<br />
RENNBOOTE<br />
Eberhard Fordinal<br />
Internationale Freundschafts<br />
W<br />
ie schon in den letzten Jahren,<br />
hatte der Schiffsmodellclub<br />
Schwedt-Oder e. V. auch<br />
2011 wieder zum traditionellen<br />
Freundschaftswettbewerb in den FSR-V-<br />
Klassen eingeladen. Seit einigen Jahren hat<br />
der Club ein neues Wettbewerbsgelände<br />
in einer Kiesgrube in Passow, weitab von<br />
der Wohnbebauung, sodass der Lärm niemanden<br />
mehr stört. Die Fläche für Camper,<br />
Wohnwagen und Wohnmobile ist gerade<br />
ausreichend, wenn die Stellplätze vernünftig<br />
belegt werden. Das einzige Problem war<br />
in diesem Jahr der Startsteg. Leider hat uns<br />
der Sponsor, der den Steg im vorigen Jahr<br />
sogar aufgebaut hatte, aus technischen<br />
Gründen im Stich gelassen. So machte sich<br />
Clubchef Hartmut Jankowsky daran, selbst<br />
einen Steg zu konstruieren, schweißte<br />
Rahmen zusammen und besorgte Bohlen.<br />
Eine wahre Sisyphusarbeit kam dann beim<br />
Stegaufbau auf unsere Kameraden zu: Das<br />
Wasser war kalt, manche Schraubverbindungen<br />
passten nicht so recht und der modrige<br />
Untergrund ging teilweise steil nach<br />
unten. Stundenlang arbeiteten einige Clubmitglieder<br />
im Wasser, bis sie vor Kälte zitternd<br />
an Land stiegen. Den größten Einsatz<br />
zeigte Manuel Herrlich, der fast den ganzen<br />
Tag im kalten Wasser arbeitete. Auch Peter<br />
Krenkel zeigte im und unter Wasser ganzen<br />
Einsatz. Mit vereinten Kräften wurde der<br />
Steg aufgebaut, nicht gerade schön, aber<br />
haltbar, wie sich dann herausstellen sollte.<br />
Am Freitagnachmittag begann die Registrierung,<br />
wer wollte, konnte schon einige<br />
Trainingsrunden absolvieren. Sportlerinnen<br />
und Sportler aus Polen, der Tschechischen<br />
Republik, aus Belorussland und natürlich<br />
aus Deutschland reisten an.<br />
Ausgeschrieben waren die üblichen Klassen<br />
FSR-V 3,5, -V 7,5, -V 15, -V 27 und -V<br />
35. Zusätzlich wurde in der Klasse FSR-V<br />
2,5 (2,11 cm³) gestartet, die gerade in der<br />
Schweriner Gegend gern gefahren wird.<br />
Als Weiteres wurde der dritte Lauf im Super<br />
Cup 2011 in der Klasse FSR-V 3,5 Standard<br />
gefahren. Die Rundenzählung erfolgte<br />
über Transponder, die jeder Sportler selbst<br />
beschaffen musste. Leihtransponder, wie in<br />
der Anfangszeit, stehen nicht mehr zur Verfügung.<br />
Auch bei der „Meldung“ gibt es keinen<br />
Schriftverkehr mehr, alles läuft über die<br />
Internetseite des Clubs (www.smc-schwedtoder.de),<br />
auf der nach erfolgter Meldung<br />
auch die Startlisten einzusehen sind, später<br />
auch die Ergebnisse. Wieder einmal hatten<br />
die Modellsportler Glück mit dem Wetter,<br />
Der 35er von Frank Jähnich<br />
46<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Vorbereitungszeit 5 Minuten<br />
regatta in Schwedt-Passow<br />
Schwieriger Stegbau im<br />
eiskalten Wasser: Peter<br />
Krenkel (rechts) und<br />
Manuel Herrlich<br />
denn bei schönstem Sonnenschein begann<br />
der Wettbewerb am Samstag pünktlich um<br />
08.00 Uhr mit der kleinsten Klasse FSR-<br />
V 2,5. Bei wenig Wind hatten die kleinen<br />
<strong>Boot</strong>e keine Probleme, standen sich nur<br />
manchmal selbst im Weg. Drei Läufe wurden<br />
durchgeführt, von denen der Schlechteste<br />
gestrichen wurde und die anderen beiden<br />
Läufe summiert wurden. 12 Starter, alle<br />
aus Deutschland, wollten die Schnelligkeit<br />
und Zuverlässigkeit ihrer kleinen Flitzer testen<br />
und starteten mit dem Signalton. Philip<br />
Suslik (Hannover) musste sich als einziger<br />
Junior in der Gruppe bewähren und machte<br />
seine Sache nicht schlecht. Der erste Lauf<br />
verlief aber nicht zufriedenstellend, dieser<br />
wurde sein Streichlauf. In den nächsten<br />
beiden Läufen legte er zu und konnte mit<br />
insgesamt 75 Runden den zweiten Platz erkämpfen.<br />
Sieger wurde Frank Belling (MSC<br />
Schwerin) mit 78 Runden, auch er hatte im<br />
ersten Lauf nur fünf Runden geschafft. Platz<br />
drei ging an Norbert Dobberstein (MSC<br />
Schwerin).<br />
Mit 17 Startern war die Klasse FSR-V 3,5<br />
Standard recht gut besetzt. Favorit war Lokalmatador<br />
Peter Krenkel aus Schwedt, der<br />
sich in den Rennen in Breslau und Jawor<br />
immer auf vorderen Plätzen befand. So<br />
setzte er sich auch diesmal mit 29 Runden<br />
in den Vorläufen an die Spitze und siegte<br />
im Finale mit 38 Runden vor der Juniorin<br />
Weronika Okuniewicz aus Polen. Auch der<br />
dritte Platz ging an einen polnischen Junior,<br />
Marcin Jachyra. Natürlich musste der Sieger<br />
Peter Krenkel zur „Dopingkontrolle“, der<br />
er sich erst nach mehreren Aufforderungen<br />
Peter Krenkel (Mitte) bei der<br />
„Dopingkontrolle“. Alles in<br />
Ordnung, kein Nitro drin<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
47
Neben Bojen mussten auch liegengebliebene<br />
<strong>Boot</strong>e umrundet werden<br />
Gefährlicher Einsatz für<br />
die Bergeboot-Crew<br />
Dirk Levermann<br />
hat gut gepackt:<br />
Oben Klasse<br />
V 2,11 cm³ mit<br />
NovaRossi TS 1,<br />
unten 3,5er<br />
NovaRossi<br />
GP mit Fluter<br />
(Schwimmventil)<br />
Rainer Riedel (vorn) und Sohn<br />
Ronny Riedel bereiten ihre<br />
35er-<strong>Boot</strong>e zum Lauf vor<br />
Schnelle <strong>Boot</strong>e, FSR-V 27 cm³<br />
Zauberhafte Kulisse vor drohendem Gewitter am Baggersee<br />
stellte. Dabei wird durch chemische Analyse<br />
kontrolliert, ob auch kein Nitromethan im<br />
Treibstoff ist. Die Probe verlief negativ, sein<br />
Sprit war also sauber.<br />
Es folgte meine Lieblingsklasse, in der auch<br />
ich mein <strong>Boot</strong> zu Wasser lassen konnte,<br />
FSR-V 7,5 cm³. Die Klasse war gut besetzt,<br />
38 Wettkämpfer gingen mit ihren <strong>Boot</strong>en in<br />
drei Gruppen in den Vorläufen an den Start.<br />
Es gab ein spannendes Rennen, leider bei<br />
sehr glattem Wasser, was es mir nicht ermöglichte,<br />
mehr als 43 Runden zu fahren.<br />
Die reichten aber für einen 12. Platz im<br />
Finallauf. Mit jeweils 51 Runden im Vorlauf<br />
setzten sich Michael Bertram und Jürgen<br />
Mischke an die Spitze der Finalteilnehmer.<br />
Im Finale lieferten sich die beiden dann ein<br />
packendes Rennen. Beide sind souveräne<br />
Fahrer mit außergewöhnlichem Können,<br />
sehr guten Augen und einer noch besseren<br />
Reaktion am Steuerknüppel. Diesmal siegte<br />
Michael Bertram mit 80 Runden vor Jürgen<br />
Mischke mit 79 Runden (beide SMC Hannover).<br />
Der dritte Platz ging mit 74 Runden<br />
an Frank Werner, auch vom SMC Hannover.<br />
Mein Start im Finale fiel leider ins Wasser,<br />
denn als ich den Empfänger einschalten<br />
wollte, riss das Anschlusskabel vom Empfängerakku<br />
ab. Eine Reparatur war auf die<br />
Schnelle nicht möglich, so blieb mir am<br />
Ende nur das Zuschauen und Platz 12.<br />
Sehr interessant wurde es dann im folgenden<br />
Lauf der Klasse FSR-V 27 cm³. In<br />
dieser Klasse sind immer Überraschungen<br />
möglich, da werden die verschiedensten<br />
Triebwerke und <strong>Boot</strong>sformen eingesetzt.<br />
Nur sechs Fahrer gingen an den Start und<br />
hatten somit viel Platz auf dem Kurs. Doch<br />
der reichte immer noch nicht und so musste<br />
Frank Jänich seine Siegambitionen schon<br />
zeitig nach einem Crash begraben. Er rettete<br />
sich mit 66 Runden auf Platz drei. Eng<br />
ging es zeitweilig an der Spitze zu, doch<br />
im Laufe des Rennens setzte sich Torsten<br />
Preuß mit fünf Runden Vorsprung gegen<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Sieht nicht nur gut aus, läuft auch gut, das<br />
27-cm³-<strong>Boot</strong> von Frank Jähnich Enges Rennen an Boje 4<br />
Ronny Soltwedel<br />
musste<br />
seinen 15er-<br />
Motor nach<br />
einem Crash<br />
in einen<br />
neuen Rumpf<br />
einbauen<br />
Startvorbereitungen für FSR-V 3,5 Standard,<br />
Klaus Zimmer mit seiner Frau, beide aus Halle<br />
FSR-V 35er machen mächtig Qualm. Ronny Riedel,<br />
der spätere Sieger, zweiter von rechts<br />
Start!<br />
unseren Clubchef Hartmut Jankowsky<br />
durch und siegte mit 76 Runden vor Hartmut<br />
mit 71 Runden.<br />
Auch in der Klasse FSR-V 35 cm³ wurde das<br />
Rennen mit nur einer Gruppe ausgetragen,<br />
da nur 12 Fahrer gemeldet hatten. Von den<br />
zwei Läufen je 30 Minuten, wurde der beste<br />
Lauf gewertet. Wie an den Rundenzeiten zu<br />
sehen war, sind die 35er doch schneller als<br />
die 27er. Ein herausragendes Rennen fuhr<br />
wieder einmal Ronny Riedel mit seinem Eigenbautriebwerk<br />
(RIEIKO), er siegte mit 83<br />
Runden. Horst Rosin vom SMC Schwedt-<br />
Oder gab alles und schaffte es, sich gegen<br />
Rainer Riedel durchzusetzen. Mit 73 Runden<br />
belegte er Platz zwei vor Rainer Riedel,<br />
der mit 72 Runden auf Platz drei einlief.<br />
Auf den weiteren Plätzen folgten vier Fahrer<br />
des SMC Schwedt-Oder. In diesen beiden<br />
Klassen hatte Frank Werner die beste Übersicht<br />
über die Rennen. Ein eigens für den<br />
Schiedsrichter angefertigtes Podest wurde<br />
noch mit einem Stuhl versehen und so<br />
konnte Schiedsrichter Frank in aller Ruhe<br />
die Rennen kontrollieren ohne zu ermüden.<br />
Die Mittagspause wurde als Ruhepause<br />
eingehalten, es gab kein Training. Danach<br />
ging es mit der kleinen Klasse FSR-V 3,5<br />
cm³ relativ ruhig weiter. Hier wollten 28<br />
Fahrer um den Sieg fahren und traten in<br />
zwei Gruppen gegeneinander an. In den<br />
Vorläufen wiederholte sich das gleiche<br />
Spiel, wie bei den Rennen in der Klasse<br />
V 7,5 cm³. Wieder fuhren Jürgen Mischke<br />
und Michael Bertram um die Wette,<br />
beide erreichten im ersten Vorlauf nur ein<br />
schlechtes Ergebnis. Im zweiten Vorlauf<br />
schafften sie dann jeweils 46 Runden und<br />
damit die Finalplätze eins (Bertram) und<br />
zwei (Mischke). Spannung im Finale war<br />
somit vorprogrammiert. Leider entwickelte<br />
sich das Rennen anders als erwartet:<br />
Michael Bertram hatte mit Ausfällen zu<br />
kämpfen und so konnte Jürgen Mischke<br />
unbedrängt den Sieg nach Hause fahren.<br />
Mit 73 Runden siegte er vor Nadin Quade<br />
(SMC Wismar, 68 Runden) und Karl-<br />
Heinz Suslik aus Hannover (67 Runden).<br />
Familie Suslik konnte einen weiteren Erfolg<br />
bei den Junioren verbuchen, Philip Suslik<br />
siegte unangefochten in der Klasse FSR-<br />
V 3,5 Jun. und setzte sich damit gegen<br />
starke ausländische Konkurrenz aus Polen<br />
und der Tschechischen Republik durch.<br />
Am Nachmittag wurde es immer dunkler,<br />
ein Gewitter mit Sturm und ein wenig Regen<br />
ließ die Fahrer der Klasse FSR-V15<br />
cm³ bangen. Doch der Regen endete<br />
nach einem kurzen Schauer, der Wind<br />
blieb aber noch einige Zeit und brachte<br />
viele <strong>Boot</strong>e zum Kentern, sorgte auch für<br />
mehrere Karambolagen, da die schnellen<br />
<strong>Boot</strong>e bei diesen Wellen stark versetzten.<br />
Wunderbare Bilder boten die Rennboote<br />
vor den weißen Kulissen der Kiesberge mit<br />
den dunklen Gewitterwolken am Himmel.<br />
Wie sollte es auch anders sein, hatten sich<br />
schon die beiden vielgelobten FSR-Fahrer<br />
auch in dieser Klasse in den Vorläufen an<br />
die Spitze gesetzt, Michael Bertram auf<br />
Platz eins, Jürgen Mischke auf Platz zwei.<br />
Und wie auch schon in V-3,5 cm³ konnte<br />
nur Jürgen Mischke seine Führungsposition<br />
halten. Er siegte unter schwierigen<br />
Bedingungen, aber unangefochten mit 81<br />
Runden. Michael Bertram musste wegen<br />
eines Defekts aufgeben, und so konnte<br />
sich Thomas Schöttelndreier (Stadthagen)<br />
von Platz fünf im Vorlauf auf den zweiten<br />
Platz vorarbeiten (78 Runden) und Benjamin<br />
Nieber (MSC Schwerin) fuhr sogar<br />
von Platz zwölf auf den dritten Platz (78<br />
Runden, 19 Sek.) vor.<br />
Mit spannenden Wettkämpfen, einer prima<br />
ganztägigen Versorgung durch Axel Kranich,<br />
Lagerfeuer und Freibier am Abend<br />
und ohne Zwischenfälle, wurden diese Tage<br />
verbracht. Für viele waren sie voller Erlebnisse,<br />
die Sieger freuten sich über die Pokale<br />
und die Verlierer hatten wieder dazu<br />
gelernt. Wiederkommen wollen sie alle,<br />
denn solche Möglichkeiten, unkomplizierte<br />
Wettbewerbstage zu verbringen, finden sich<br />
immer weniger.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 49
VERSCHIEDENES<br />
Klaus Bartholomä<br />
FlyCamOne HD 720p<br />
Ansprechende und<br />
hochwertige Verpackung<br />
In der <strong>SchiffsModell</strong> 01/2010 berichtete<br />
ich über die damals neue FCO<br />
III. In der Zwischenzeit habe ich eine<br />
Menge mit dieser Kamera gefilmt,<br />
und als „die Neue“, sprich die FlyCam<br />
One HD 720p herauskam, stand für mich<br />
fest, dass ich auch diese Kamera haben<br />
muss. Durch die größeren Bedienelemente<br />
und den integrierten Monitor versprach<br />
die neue Kamera bedienerfreundlicher zu<br />
sein und mit der höheren Auflösung sollten<br />
mit ihr auch qualitativ hochwertigere Filme<br />
entstehen können. An dieser Stelle sollen<br />
drei für den Schiffsmodellbauer interessante<br />
Komponenten aus dem reichhaltigen<br />
Zubehörprogramm vorgestellt werden: das<br />
Kamera-Set, das Übertragungs-Set und<br />
der Monitor.<br />
Wie bei der FCO III sind auch die FCO<br />
HD 720p-Komponenten sehr ansprechend<br />
verpackt. Die soliden Pappkartons werden<br />
durch Magnetverschlüsse verriegelt und<br />
dienen so als eine sehr praxistaugliche Aufbewahrungsmöglichkeit.<br />
Diesmal wartete<br />
ich mit meiner Bestellung der Komponenten<br />
so lange, bis sie gut in den Markt eingeführt<br />
waren und so kam das Päckchen von ELV<br />
schon drei Tage nach Bestellung bei mir an.<br />
Der erste Eindruck war sehr positiv.<br />
50 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Seitliche Bedientasten<br />
Geöffnete Seitenabdeckung<br />
Die Oberseite mit Monitor<br />
Die FCO HD 720p<br />
Fangen wir mit dem Kernstück, sprich der<br />
Kamera an. Die FCO HD 720p wird als<br />
Sport- und Modellsportkamera angeboten.<br />
Im Gegensatz zur Vorgängerin bietet sie jedoch<br />
kein schwenkbares Objektiv. Auch die<br />
mitgelieferten Halterungen sprechen eher<br />
dafür, die „Neue“ als Sportkamera einzustufen.<br />
Dafür ist sie auch deutlich robuster<br />
ausgeführt als die FCO III, da sie ja auch an<br />
einem Fahrradlenker funktionieren soll. Das<br />
ist für uns Modellbauer auch von Vorteil,<br />
denn die FCO III musste noch recht behutsam<br />
behandelt werden. Die neue Kamera<br />
ist in zwei unterschiedlichen Farben erhältlich,<br />
für unseren Test fiel die Wahl natürlich<br />
auf das markante <strong>SchiffsModell</strong>-Orange.<br />
Die praktische Klappbox enthält neben der<br />
Kamera eine kleine Dockingstation, ein<br />
RGB-Kabel, ein USB-Kabel, einen Trageriemen<br />
und drei unterschiedliche Halterungen.<br />
Für einen sinnvollen Betrieb muss zusätzlich<br />
eine schnelle Micro-SD-Karte beschafft<br />
werden.<br />
Die Kamera ist mit einem 5-MPix-CMOS-<br />
Sensor mit 1280 x 720 Bildpunkten und<br />
einer 55°-Linse ausgerüstet. Das Objektiv<br />
wird manuell um die Querachse der Kamera<br />
geschwenkt. Zudem ist ein digitaler<br />
Vierfach-Zoom vorhanden. Mit 95 x 52 x 21<br />
mm hat die FCO HD deutlich kleinere Abmessungen<br />
als ihre Vorgängerin. Als Akku<br />
kommt ein einzelliger LiPo mit 600 mAh zur<br />
Verwendung. Die Stromaufnahme der Kamera<br />
beträgt 320 mA. Mit Akku wiegt sie<br />
53 g, was die Mitnahme auf wohl jedem Modell<br />
ohne Beeinträchtigung der Fahreigenschaften<br />
erlaubt. Auf dem Kamerarücken<br />
befindet sich ein 1 Zoll messender OLED-<br />
Farbbildschirm, mit dem sich der Bildausschnitt<br />
kontrollieren lässt und der das Bedienermenü<br />
zeigt. Auf der einen Kameraseite<br />
befindet sich der Ein-/Ausschalter<br />
und die Ladekontrollleuchte, die<br />
andere Seite beherbergt einige zunächst<br />
verwirrende Knöpfe. An der<br />
dem Objektiv gegenüberliegenden Seite<br />
sind die SD-Karte und zwei USB-Anschlüsse<br />
untergebracht und mit einem kleinen<br />
Gummideckelchen geschützt. Der Akku ist<br />
auf der Kameraunterseite in einem separaten<br />
Fach platziert. Dort befinden sich auch<br />
die beiden Schlitze, in die die Kamerahalterungen<br />
eingeklinkt werden können.<br />
Die Bedienung der Kamera erfolgt über<br />
die Knöpfe an der rechten Seite. Nach<br />
dem Einschalten befindet sie sich gleich<br />
im Videomodus. Wer die FCO III gewöhnt<br />
ist, der ist zunächst verwirrt von den vielen<br />
Knöpfen. Die Bedienung erfolgt jedoch intuitiv<br />
und ist nach wenigen Minuten auch<br />
ohne Zuhilfenahme der Bedienungsanleitung<br />
erlernt. Neben Videos können auch<br />
Fotos geschossen werden. Im Videomodus<br />
kann die max. Filmdauer in 15-min-Schritten<br />
bis zu einer Stunde eingestellt werden.<br />
Dies ist sinnvoll, da die Aufnahme ja nicht<br />
per Fernsteuerung gestartet und gestoppt<br />
werden kann (was allerdings bei der<br />
FCO III auch nicht so richtig funktionieren<br />
wollte). Im Fotomodus kann gewählt werden,<br />
ob Einzelbilder oder Bildsequenzen<br />
mit unterschiedlichen Zeitabständen gemacht<br />
werden sollen. Das ist auch eine<br />
interessante Option, wenn wassernahe Bilder<br />
vom Modell aus erstellt werden sollen.<br />
Durch ein 3 sec langes Drücken der Taste<br />
„M“ können die Einstellungen der Kamera<br />
vorgenommen werden. Das Menü ist sehr<br />
bedienerfreundlich und die Kamera funktioniert<br />
auch mit den Grundeinstellungen<br />
sehr gut. Wer aber das Letzte aus ihr herausholen<br />
möchte, kann individuelle Bildeinstellungen<br />
hinsichtlich Weißabgleich,<br />
ISO, Belichtungskorrektur, Spezialeffekte,<br />
Kontrast und Bildschärfe vornehmen und<br />
andere Optionen wie Sprache, Datum,<br />
Zeit, Mikrofon und vieles anderes einstellen.<br />
Die Bildqualität der FCO HD 720p ist<br />
deutlich besser als die der FCO III. Durch<br />
die höhere Auflösung sind auch Videos in<br />
besserer Qualität als Webcam-Standard<br />
möglich. Die Videos können damit auch an<br />
größeren Bildschirmen ohne störende Pixeligkeit<br />
angesehen werden. Ich habe die<br />
Einstellungen für die Belichtungskorrektur,<br />
Weißabgleich und Kontrast wie vom Hersteller<br />
vorgegeben belassen. Damit hat die<br />
FCO HD gute Allroundeigenschaften, wie<br />
sie für das Filmen vom Schiffsmodell aus<br />
sehr vorteilhaft sind. Die Bildfrequenz ist<br />
im Standard auf 30 Bilder pro Sekunde<br />
eingestellt. Das genügt auch für schnelle<br />
Schwenks. Für Zeitrafferaufnahmen kann<br />
sie auch auf bis zu ein Bild pro Minute reduziert<br />
werden, was aber für den Betrieb<br />
auf dem Schiffsmodell wenig sinnvoll ist.<br />
Für die Speicherung der Daten empfiehlt<br />
ACME Class4 SDHC-Speicherkarten mit<br />
mind. 8 GB. Die Kamera kann mit Karten<br />
bis zu einer Größe von 32 GB arbeiten.<br />
Ich habe zunächst die 4-GB-Karte aus der<br />
FCO III verwendet. Damit kann etwas über<br />
eine Stunde lang gefilmt werden, was mir<br />
zunächst genügte, denn sehr viel länger<br />
hält der Akku der Kamera auch nicht.<br />
Für die Datenübertragung zum PC ist keine<br />
gesonderte Software notwendig. ACME<br />
empfiehlt die freeware VLC-Player, aber es<br />
funktioniert auch mit dem Dateimanager<br />
und dem Windows Media Player. Die Kamera<br />
wird über das USB-Kabel oder die Dockingstation<br />
mit dem PC verbunden. Nach<br />
dem Einschalten wird automatisch ein Aus-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 51
wahlmenü gestartet, über das gewählt werden<br />
kann, ob eine Datenübertragung erfolgen<br />
oder die Kamera als Webcam genutzt<br />
werden soll. Einfacher geht es nicht. Über<br />
den RGB-Eingang kann die FCO HD 720p<br />
auch an den Fernseher angeschlossen werden.<br />
Beim Einschalten kann dann gleich im<br />
Menü ausgewählt werden, welcher Film angesehen<br />
werden soll. Dann muss nur noch<br />
am Fernseher der richtige Kanal eingestellt<br />
werden und das Betrachten der Aufnahmen<br />
kann beginnen.<br />
Bevor die Kamera in Betrieb genommen<br />
wird, sollte sie etwa eine halbe Stunde geladen<br />
werden. Dies erfolgt am PC entweder<br />
direkt über das USB-Kabel oder über die<br />
Dockingstation. Ein Ladegerät, wie es die<br />
FCO III hatte, sucht man leider vergeblich,<br />
es ist aber als Option erhältlich. Die Dockingstation<br />
kann am PC angeschlossen<br />
bleiben und so kann die Kamera immer<br />
dann geladen werden, wenn der PC an ist.<br />
Die Halterungen für die FCO HD 720p zeigen<br />
nochmal die eigentliche Anwendung<br />
der Kamera als Sportkamera: Es sind ein<br />
Gürtelclip, eine Stativhalterung und eine<br />
Fahrradlenkerhalterung dabei. Keine davon<br />
ist für den Modellbau geeignet. Aber alle<br />
Halterungen können mit kleinen Schräubchen<br />
demontiert und damit zu modellbautauglichen<br />
Halterungen umfunktioniert<br />
werden. Die Halterungen greifen über gefederte<br />
Riegel in die Schlitze auf der Kameraunterseite<br />
ein. Sie verriegeln die Kamera<br />
sehr sicher, so dass keine zusätzliche Sicherung<br />
notwendig ist.<br />
Der serienmäßige Kamerakopf mit 55°<br />
Öffnungswinkel kann optional auch gegen<br />
einen mit 96°, 133° oder 170° Öffnungswinkel<br />
getauscht werden. Weiterhin kann<br />
eine Individualisierung des Designs vorgenommen<br />
werden, indem die vier Schrauben<br />
an der Steckerseite der Kamera gelöst und<br />
der Rahmen abgenommen wird. Er kann<br />
dann durch einen Rahmen in einer anderen<br />
Farbe ersetzt werden. Ist der Rahmen abgenommen,<br />
kann auch der Drehwiderstand<br />
des Kamerakopfes eingestellt werden. Man<br />
kann aber auch ganz gut ohne diese Optionen<br />
leben. Und wie es sich für ein modernes<br />
elektronisches Produkt gehört, kann<br />
die Software der Kamera durch kostenloses<br />
Herunterladen von der ACME-Homepage<br />
stets aktuell gehalten werden.<br />
Wer die FCO HD 720p besonders hart ran<br />
nehmen möchte, der ist mit der optionalen<br />
DiveBox gut bedient. Die DiveBox ist ein<br />
wasserdichter Behälter aus Acryl, in den<br />
nur die Kamera ohne das Übertragungsmodul<br />
passt. Die Bedienung der Kamera<br />
kann von außen vorgenommen werden, lediglich<br />
der Winkel des Objektivs muss vor<br />
dem Schließen der Box eingestellt werden.<br />
Für den ambitionierten Rennbootfahrer ist<br />
das eine sinnvolle Zusatzausrüstung. Für<br />
Aufnahmen auf Segelbootmodellen und<br />
langsameren Motorbooten ist die DiveBox<br />
nicht notwendig. ACME bietet auch eine<br />
sogenannte Pendelhalterung für Drachenflieger<br />
an, die die Kamera immer horizontal<br />
hält. Diese Halterung kann auch mit einem<br />
Servo ausgestattet werden, das die Kamera<br />
dann aktiv schwenken kann.<br />
Lieferumfang Übertragungsmodul<br />
Lieferumfang Monitor<br />
U " bertragungsmodul<br />
und Monitor<br />
Das Übertragungsmodul ist separat anzuschaffen<br />
und, anders als bei der FCO III,<br />
gilt dies auch für den Monitor. Im Lieferumfang<br />
des Übertragungsmoduls sind neben<br />
dem Sender und dem Empfänger ein USB-<br />
Kabel und ein Verbindungskabel enthalten.<br />
Der Sender ist für die Verwendung mit der<br />
großen Schwester FCO HD 1080p konzipiert<br />
und demzufolge für die FCO HD 720p<br />
etwas zu groß geraten. ACME empfiehlt,<br />
die Kamera mit dem Verbindungskabel mit<br />
dem Sender zu verbinden, die Kamera<br />
lässt sich aber auch direkt anstecken. Leider<br />
kann das Übertragungsmodul nicht mit<br />
der mitgelieferten Schraube an der FCO HD<br />
720p gesichert werden, denn der Anschluss<br />
passt nur für die große Schwester. Aber ein<br />
wenig Tesafilm tut es auch und im Modell<br />
ist es auch vorteilhaft, das Sendemodul<br />
getrennt von der Kamera an exponierter<br />
Stelle anzubringen und mit dem mitgelieferten<br />
Verlängerungskabel mit der Kamera<br />
zu verbinden. Dadurch kann die Reichweite<br />
des Übertragungsmoduls erweitert<br />
werden. Das Übertragungsmodul arbeitet<br />
auf dem 5,8-GHz-Band und „verträgt“ sich<br />
damit auch mit 2,4-GHz-Fernsteuerungen.<br />
Die Sendeleistung beträgt 25 mW, ACME<br />
verspricht eine Reichweite von 300 m im<br />
Freifeld. Neben dem Bild kann auch Ton in<br />
Stereo übertragen werden. Das Empfangsmodul<br />
ist mit einem 1000-mAh-Akku ausgerüstet,<br />
der auch den Monitor versorgen<br />
kann. Um die Reichweite zu erhöhen, kann<br />
eine optionale externe Antenne am Empfangsmodul<br />
angeschlossen werden. Das ist<br />
eine sinnvolle Option, wenn man mit der V-<br />
Eyes-Brille fahren möchte. Ich habe jedoch<br />
nur vor, Filmaufnahmen auf dem Wasser<br />
zu machen. Dafür genügt die Serienaus-<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
stattung, denn die Speicherung der Bilder<br />
erfolgt ja direkt in der Kamera, so dass die<br />
am Monitor sichtbaren Störungen nicht auf<br />
den Film kommen. Der 2,5“-Moni kommt mit<br />
einer Halterung, einem Armband und einem<br />
Verbindungskabel zum Kunden. Er verfügt<br />
über ein Stellrad, mit dem die Lautstärke<br />
des Tonsignals eingestellt werden kann.<br />
Über den USB-Port kann der Monitor direkt<br />
am Empfangsmodul angedockt oder über<br />
das Verbindungskabel mit der Kamera verbunden<br />
werden. Auf der Rückseite des Monitors<br />
befindet sich ein Bajonettverschluss,<br />
mit dem die Kamera auf den Halterungen<br />
gesichert werden kann. Mit den beigefügten<br />
Halterungen funktioniert das gut, am Empfangsmodul<br />
jedoch überhaupt nicht, da die<br />
Verriegelung nicht gedreht werden kann.<br />
Durch den Steckanschluss hält der Monitor<br />
aber auch so ganz gut am Empfangsmodul.<br />
Wer möchte, kann zusätzlich mit einem<br />
Gummiband sichern. Die Auflösung des<br />
Monitors ist sehr gut und auch die Helligkeit<br />
ist ausreichend, um das Bild bei Sonne<br />
noch gut erkennen zu können.<br />
Anpassung an<br />
Modellbau-Belange<br />
Mit dem FlyCamOne HD FPV-Kopf kann die<br />
Kamera zur FPV-Kamera umgebaut werden.<br />
FPV ist neudeutsch und bedeutet First-<br />
Person-View. Mit einer speziellen Videobrille<br />
kann man damit praktisch im eigenen<br />
Modell mitfahren und es aus der Perspektive<br />
des Kapitäns steuern. In Verbindung<br />
mit der V-Eyes-Brille von ACME kann der<br />
Kamerakopf sogar mit den eigenen Kopfbewegungen<br />
geschwenkt und geneigt werden.<br />
Das ist ein ganz neues Erlebnis von Modellbau!<br />
Dieses System vorzustellen, sprengt<br />
jedoch den Rahmen, weshalb hier nur auf<br />
die Verwendung der FCO HD als Filmkamera<br />
eingegangen werden soll. Weiterhin<br />
bietet ACME das von der FCO III bekannte<br />
Rx-Kabel an. Damit kann die Kamera an<br />
einen handelsüblichen RC-Empfänger angeschlossen<br />
werden. Da die FCO HD 720p<br />
Die Riemenuntersetzung, hier<br />
noch mit Gummiriemen<br />
Die gesamte Aufhängung ohne …<br />
… und mit Kamera (hier noch<br />
mit der FCO III)<br />
jedoch keine eingebauten Servomotoren für<br />
den Schwenk des Kamerakopfes hat, kann<br />
bei ihr nur die Aufnahme über die Fernsteuerung<br />
gestartet und gestoppt werden.<br />
Kameraschwenk mit<br />
Halbkardanik<br />
Schon für die FCOIII hatte ich eine halbkardanische<br />
Aufhängung gebaut, die über einen<br />
weiteren Bereich schwenken und dabei<br />
die Schiffsbewegungen ausgleichen kann.<br />
Ich verwende ein Servo für den Schwenk,<br />
das mit einer Riemenscheibe versehen wird.<br />
Über den Antriebsgummi eines Kassettenrecorders<br />
wird die Drehbewegung auf eine<br />
kleinere Riemenscheibe übertragen, die mit<br />
der Kamerahalterung verbunden ist. Dadurch<br />
ergibt sich ein Schwenkbereich von<br />
fast 360°. Im Verlauf der Erprobung stellte<br />
sich aber heraus, dass der Gummi zu weich<br />
ist und die Servobewegung mit etwas Nachwackeln<br />
beantwortet wird. Das sieht auf den<br />
Ersterprobung mit Clip-Halterung<br />
Filmaufnahmen nicht gut aus. Der Gummi<br />
wurde deshalb gegen eine Drachenschnur<br />
getauscht und die kleine Riemenscheibe für<br />
einen besseren Grip mit Schrumpfschlauch<br />
versehen. Das Nachwackeln kann so wirkungsvoll<br />
vermieden werden. Ein Servo-Delay-Modul<br />
sorgt zusätzlich für langsame und<br />
gleichmäßige Kameraschwenks. Ein Stück<br />
3 x 30-mm-Aluprofil bildet den Rahmen der<br />
Aufhängung, er trägt zwei 10 x 3-mm-Kugellager.<br />
Das eine Kugellager nimmt die Drehachse<br />
der Kamerahalterung auf, das andere<br />
bildet die halbkardanische Aufhängung<br />
des Gestells am <strong>Boot</strong>. Die Kamera ist bei<br />
dieser Mechanik senkrecht montiert. Das<br />
hat zwei Vorteile: Einerseits benötigt man<br />
kein Gegengewicht, um den Schwerpunkt<br />
der ganzen Einheit deutlich unter den Drehpunkt<br />
der Aufhängung zu bekommen und<br />
andererseits wird der Platzbedarf an Deck<br />
für den Kameraschwenk geringer. Bei der<br />
Wahl des Aufhängungspunktes der Kamera<br />
muss sehr sorgfältig vorgegangen werden.<br />
Die Kamera sollte möglichst um die Achse<br />
des Objektivs drehen und so aufgehängt<br />
sein, dass sie gerade hängt. Die ganze<br />
Einheit ist mit einem weiteren Alu-Flachprofil,<br />
an dem auch das Delay-Modul montiert<br />
ist, über einen Bajonett-Verschluss im<br />
<strong>Boot</strong> verankert. Sie kann auf diese Weise<br />
mit einem Handgriff aus dem <strong>Boot</strong> entfernt<br />
werden, womit mein Kameraboot schnell<br />
wieder zu einem „normalen“ Modell zurück<br />
gerüstet ist.<br />
FCO HD 720p im Modell<br />
Wie eingangs erwähnt, vermisste ich Kamerahalterungen,<br />
die das Befestigen im Modell<br />
ermöglichen. Der erste Test erfolgte daher<br />
im Flussfrachtschiff meines Sohnes. Die<br />
Kamera wurde einfach mit dem Gürtelclip<br />
an eine Wand des Frachtraums geklammert<br />
und ab ging es auf den See. Das relativ<br />
langsame Modell lässt sich nur über den<br />
Monitor und ohne das Modell direkt sehen<br />
zu können, steuern. Anfangs ist der Blickwinkel<br />
etwas gewöhnungsbedürftig und der<br />
lange Bug verlangt etwas Übung. Aber der<br />
unempfindliche Rumpf steckt einiges weg<br />
und so kann man tatsächlich nach etwas<br />
Übung völlig ohne direkten Blickkontakt<br />
auf dem Modellsee navigieren. Bei etwa<br />
50 m Entfernung zwischen Modell und<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 53
Schwenk von steuerbord …<br />
… nach backbord<br />
Kamera auf<br />
Schwenkvorrichtung<br />
Empfangsmodul fangen die ersten Störungen<br />
an und bei 100 m Entfernung ist<br />
ein sinnvoller Betrieb der Kamera mit<br />
Übertragungsmodul nicht mehr möglich.<br />
Die 300 m Reichweite, die ACME für das<br />
Übertragungsmodul angibt, mögen wohl<br />
eher für die Anwendung im Flugmodell<br />
stimmen, am Boden bzw. auf dem Wasser<br />
sind sie jedoch nicht erreichbar.<br />
Als Nächstes sollte die Kamera in meinem<br />
Kameraboot zeigen was sie kann. Schließlich<br />
habe ich sie für das Filmen von Schiffsmodellen<br />
auf dem Wasser vom Modell aus<br />
gekauft. Das Übertragungsmodul dient<br />
dabei zur Kontrolle des Bildausschnittes.<br />
Diese Schwenkvorrichtung wurde auf die<br />
FCO HD 720p umgebaut, ein leichtes Spiel,<br />
da die Kamera kleiner ist. Ich habe dazu die<br />
Clip-Halterung demontiert und daraus eine<br />
neue Kamerahalterung gebaut. Die Halterungen<br />
der HD sind sehr praxistauglich,<br />
robust und halten die Kamera sehr sicher<br />
an ihrem Ort. Den Sender des Übertragungsmoduls<br />
habe ich mit dem Verlängerungskabel<br />
mit der Kamera verbunden und<br />
im Rumpf verklemmt. Wenn man ihn etwas<br />
erhöht einbaut, kann man noch den einen<br />
oder anderen Meter Reichweite hinzu bekommen.<br />
Mir reichen jedoch die 50 m, da es<br />
mir bei größerer Entfernung schon schwer<br />
fällt, das Kameraboot richtig zum Filmobjekt<br />
zu positionieren. Schon die ersten Probeaufnahmen<br />
zeigten, dass die HD 720p<br />
deutlich bessere Eigenschaften hat als ihre<br />
Vorgängerin. Der automatische Weißabgleich<br />
funktioniert hervorragend und auch<br />
Kontrastwechsel sind kein Problem. Insbesondere<br />
schnelle Kontrastwechsel, wie sie<br />
beim schnellen Fahren nun mal vorkommen<br />
können, sind für die HD kein Problem mehr.<br />
Die Bilder, die sie liefert sind brillant und<br />
durch die höhere Auflösung kann man sie<br />
auch am 15“-Monitor noch gut ansehen. Für<br />
das Betrachten am Fernseher ist die Auflösung<br />
jedoch zu gering. Da sollte man eher<br />
zur HD1080p greifen, die allerdings auch<br />
deutlich größer und teurer ist.<br />
Beim Filmen hat sich gezeigt, dass es<br />
sehr schwierig ist, die Kameraführung<br />
und die Steuerung des <strong>Boot</strong>es gleichzeitig<br />
zu bedienen. Insbesondere weil Entfernungen<br />
über den Monitor nicht sehr gut<br />
einschätzbar sind, kommt es leicht mal<br />
zu Kollisionen auf dem See. Nicht jeder<br />
gefilmte Modellkapitän ist davon begeistert<br />
... Deshalb habe ich den Stellhebel meines<br />
Senders für den Kameraschwenk über ein<br />
Verbindungskabel auf ein externes Potentiometer<br />
geführt. Ein kleines Holzkästchen<br />
nimmt das Empfangsmodul und das Poti<br />
auf, so dass der Kameramann die Kameraführung<br />
ohne Beeinflussung der Modellsteuerung<br />
übernehmen kann. Die Rolle<br />
des Kameramanns übernimmt dann mein<br />
Sohn, während ich auch mal Schiffchen<br />
fahren darf.<br />
Auf das Rx-Kabel habe ich verzichtet, da<br />
die Zoomfunktion damit auf dem See nicht<br />
ansteuerbar ist. Das wäre für meine Zwecke<br />
ein echtes Plus. Nur für das Starten<br />
der Aufnahme war mir der Aufwand für<br />
das Kabel aber zu hoch. Die Aufnahme<br />
starte ich per Hand, wenn ich das Modell<br />
ins Wasser setze. Durch die großen Bedientasten<br />
ist das ohne lästiges Gefummel<br />
möglich. Durch den eingebauten Monitor<br />
kann die HD 720p auch als „normale“<br />
Videokamera verwendet werden. Natürlich<br />
hat sie nicht die Auflösung wie eine große<br />
Kamera, aber das Filmen funktioniert erstaunlich<br />
gut aus der Hand. Sehr hilfreich<br />
ist dabei auch, dass der Monitor nicht den<br />
ganzen realen Bildausschnitt anzeigt. Das<br />
hilft, bewegte Modelle besser in der Bildmitte<br />
zu halten. Der fehlende Bildstabilisator<br />
verlangt allerdings nach einer ruhigen<br />
Hand. Dafür kann die Kamera aufgrund<br />
ihrer geringen Größe und Kosten einfach<br />
immer dabei sein.<br />
Einstellungen sind eigentlich nicht nötig.<br />
Die Standard-Konfiguration genügt für fast<br />
alle Belange. Sollte jedoch eine Änderung<br />
im Setup gewünscht sein, so ist diese sehr<br />
einfach mit den seitlichen Bedientasten<br />
vorzunehmen. Der Monitor zeigt dann das<br />
Setup-Menü an, was die Navigation durch<br />
die Menüpunkte sehr erleichtert. Auch ohne<br />
die Bedienungsanleitung ist der Benutzer<br />
damit nicht überfordert.<br />
54 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Martina & Klaus Buldt<br />
Dampfpinasse LAGOM<br />
Geschichten vom Bau eines<br />
Dampfbootes<br />
Was ist mit 2,4 GHz?<br />
Diese Frage hatte ich schon bei<br />
meinem Bericht über die FCO III<br />
gestellt. Entgegen anderer Meinungen<br />
hatte ich damals keinerlei<br />
Beeinflussung meiner 2,4-GHz-<br />
Fernsteuerung feststellen können.<br />
Daran hat sich mit dem<br />
neuen Übertragungsmodul, das<br />
auf dem 5,8-GHz-Band arbeitet<br />
natürlich nichts geändert. Wegen<br />
des anderen Frequenzbandes ist<br />
eine gegenseitige Beeinflussung<br />
aber nun völlig ausgeschlossen.<br />
Fazit<br />
Die FCO HD720p überzeugt<br />
durch ihre optischen Qualitäten<br />
voll und ganz. Für das Filmen von<br />
Modellen vom Modell aus ist sie<br />
bestens geeignet. Als FPV-Kamera<br />
wäre sie auch gut geeignet,<br />
wenn das Übertragungsmodul<br />
eine größere Reichweite hätte.<br />
Durch die Auslegung als Sportkamera<br />
ist sie sehr robust und bedienerfreundlich.<br />
Der kleine Monitor<br />
hilft bei der Navigation in den<br />
Funktionsmenüs. Für den Modellbauer<br />
sind jedoch Anpassungen<br />
der Halterungen nötig. Trotzdem<br />
überzeugt die FCO HD720p und<br />
das bei einem relativ günstigen<br />
Preis.<br />
Bezugsquelle:<br />
Fachhandel oder bei<br />
www.acme-online.de<br />
Preise:<br />
FCO HD 720p € 129,–<br />
5,8-GHz-Übertragungsmodul<br />
€ 99,–<br />
2,5“-Monitor € 79,–<br />
Bilder links: Fotoaufnahmen<br />
aus der Bordperspektive<br />
Oft genug ist es die Begeisterung<br />
für die Seefahrt, für <strong>Boot</strong>e oder<br />
Schiffe allgemein, die jemanden<br />
dazu bringt, Schiffe im Modellbaumaßstab<br />
nachzubauen.<br />
Eine besondere Faszination geht<br />
von Modellen mit funktionstüchtiger<br />
Dampfanlage aus. Ungezählt<br />
sind die Freunde des Dampfmodellbaus,<br />
die ihre „Live-Steam-<br />
Modelle“ mit großem Engagement<br />
bauen und einsetzen. Werden Modelle<br />
und Maschinen größer, so<br />
verschieben sich oft die Grenzen<br />
zwischen einem „großen Nachbau“<br />
und einem „kleinen Vorbild“.<br />
Dann entsteht bei so manchem<br />
der Wunsch, den Modellbau<br />
vielleicht doch in den „richtigen“<br />
<strong>Boot</strong>sbau übergehen zu lassen.<br />
Dieses Buch berichtet ausführlich<br />
über genau solch ein Bauprojekt,<br />
nämlich den Bau einer manntragenden<br />
Dampfpinasse mit einer<br />
Länge von ca. 4 Metern, die von<br />
einer Dampfmaschine angetrieben<br />
wird, die streng genommen<br />
noch als „Modell-Dampfmaschine“<br />
eingestuft werden kann. Der<br />
Autor beschreibt einerseits kurzweilig,<br />
andererseits mit hoher<br />
Fachkompetenz und vielen Hintergrundinformationen<br />
den nicht<br />
ganz einfachen Weg zum „richtigen“<br />
Dampfboot. Die Konstruktion<br />
und der Bau der <strong>Boot</strong>sschale in<br />
Leisten-Kompositbauweise wird<br />
genauso ausführlich beschrieben<br />
wie sämtliche Überlegungen zur<br />
Gestaltung der Dampfanlage, der<br />
dafür erforderlichen Zubehör- und<br />
Ausrüstungsteile bis hin zu Themen<br />
wie Transport, Vorschriften,<br />
Genehmigungen usw.<br />
Derjenige, der sich vielleicht selber<br />
schon einmal mit dem Gedanken<br />
an ein 1:1-Projekt befasst hat,<br />
fi ndet in diesem Buch einen Leitfaden,<br />
der Schritt für Schritt beim<br />
Weg zum eigenen Dampfboot helfen<br />
kann. Und jeder Dampfenthusiast<br />
wird mit großer Begeisterung<br />
die akribische Beschreibung all<br />
der Vorgänge lesen, die schließlich<br />
zum Traum vom eigenen,<br />
funktionalen Dampfboot geführt<br />
haben.<br />
Umfang 112 Seiten,<br />
DIN A4<br />
Best.-Nr. 113<br />
Preis 18,50<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 VS-Villingen<br />
Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38<br />
bestellungen@neckar-verlag.de<br />
www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012<br />
55
AKKUS<br />
Peter Koller<br />
modelleXXpert WHITE LINE LiPos<br />
von Schweighofer oder: Nicht gelogen!<br />
modelleXXpert WHITE LINE nennt die<br />
Fa. Schweighofer ihre neueste LiPo-Serie,<br />
wobei die Zellen zunächst mit Kapazitäten<br />
von 500 bis 2600 mAh in 2s- und 3s-Ausführung<br />
angeboten werden. In den technischen<br />
Daten ist nachzulesen, dass die<br />
WHITE LINE-Packs aus eng selektierten<br />
Zellen (< 2 %) konfektioniert werden. Zur<br />
Überprüfung der Leistungsdaten mussten<br />
zwei 3s-2600 mAh-Packs an der Stromsenke<br />
ihre Zähne zeigen.<br />
Auffällig im LiPo-Handel,<br />
besonders bei den Großanbietern, sind<br />
nicht nur die nun immer öfter beworbenen<br />
„Eigenmarken“, sondern auch, dass diese<br />
mit auffällig passenden Leistungsdaten bedruckt<br />
werden. So kann den 2600er-Packs<br />
der Firma Schweighofer vorab schon mal<br />
bescheinigt werden, dass hier nicht auf den<br />
„Putz gehauen“, sondern, wie oben schon<br />
erwähnt, nicht gelogen wurde. Alle aufgedruckten<br />
Labeldaten konnten messtechnisch<br />
bestätigt werden!<br />
Die 3-Zeller<br />
sind nach technischem Standard solide<br />
verarbeitet, Kopf- und Fußseite sind gegen<br />
Stoßbelastung mit gummiertem und<br />
zusätzlichem Gewebeband geschützt und<br />
astrein eingeschrumpft. Alle Kabel liegen<br />
in hochflexibler Silikonausführung vor, die<br />
Hochstromkabel in knapp lastgerechtem<br />
Querschnitt von 12 AWG (3,3 mm²) – besser<br />
wäre hier 11 AWG (4,15 mm²) –, für die<br />
Balanceranschlüsse ist eine EHR-Buchse<br />
vorhanden. Die gesamte Verarbeitung gibt<br />
absolut keinen Grund zur Beanstandung.<br />
Die Hochstrommessungen<br />
wurden natürlich erst nach den üblichen<br />
Konditionierungszyklen vorgenommen.<br />
Hierbei fiel auf, dass beide Packs schon<br />
während der ersten Entladungen mit 2, 4,<br />
6, 8 und 10C ihre Nominal-Kapazität von<br />
2600 mAh bzw. sogar etwas mehr brachten!<br />
Die außergewöhnlich hohe Spannungslage<br />
von rund 3,7 V/Z war auch nicht schlecht,<br />
obwohl beide Packs geringfügige Spannungsunterschiede<br />
(Um +/- 7,5 mV) hatten.<br />
Die Diagramme 1 und 2<br />
zeigen die Hochstromentladungen beider<br />
Packs mit 10, 12, 15 und 20C, die bezüglich<br />
der Kapazitätsausbeute wie auch Span-<br />
56 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Technische Daten<br />
3s, 20C/40C<br />
Nennkapazität<br />
2600 mAh<br />
DC-Ri/Z, gemittelt 5,17 mΩ<br />
Maße als 3s-Pack 116 x 34,5 x 26,5 mm<br />
Gewicht<br />
Hochstromkabel<br />
Balancerbuchse<br />
228 g<br />
12AWG = 3,3 mm²<br />
EHR<br />
VK-Preis, 3s-Pack ab € 17,90<br />
nungslage nahezu identisch sind. Die Endtemperaturen<br />
bei allen Dauerbelastungen,<br />
besonders aber bei 20C belegen, dass die<br />
„Produktionslinie“ dieser Zellen, ein sattes<br />
„Okay“ meinerseits verdient!<br />
Für alle Anwender, die die 80/20 %-Regel<br />
verinnerlicht haben (und sich auch daran<br />
halten möchten!), sind auf den Diagrammen<br />
1 und 2 alle dementsprechenden Temperaturen<br />
aufgeführt. Daraus wird auch ersichtlich,<br />
dass bei sachgerechter Anwendung<br />
auch deutlich höhere Ströme gezogen werden<br />
können. Normalanwender sollten mit<br />
der 12C-Entladekurve zurechtkommen und<br />
daher keine Schwierigkeiten mit erhöhter<br />
Temperatur bekommen.<br />
Die Pulsbelastungen<br />
sind auf den Diagrammen 3 und 4 zu<br />
sehen. Obwohl auf beiden Diagrammen<br />
die Spannungsachse wie üblich gespreizt<br />
ist (da alle Spannungen auf eine Zelle<br />
normiert wurden), ist kaum ein Unterschied<br />
zwischen den beiden Packs ersichtlich.<br />
Marginale Unterschiede sind lediglich mit<br />
wenigen mV in der Spannungslage, nicht<br />
aber bei der Kapazitätsausbeute zu verzeichnen.<br />
Dass die Gesamtkapazität während<br />
der 10/40C-Entladung um ca. 4,2 %<br />
zurückging, liegt in der Natur der von mir<br />
gewählten „Dauerimpulse“ (25s Grundlast<br />
10C/ 6s Pulslast 30/40C). Die Spannungsdrift<br />
nach allen Hochstromentladungen,<br />
die übrigens direkt nach Entladeschluss<br />
gemessen und aufgezeichnet wurde, lag<br />
immer unter +/- 40 mV!<br />
Sauber, sag ich da!<br />
Fazit<br />
Die neuen Schweighofer modelleXXpert<br />
WHITE LINE-LiPos konnten voll überzeugen.<br />
Besonders, weil hier nicht mit C-Rates<br />
auf den Putz gekloppt wurde, sondern realistische<br />
Daten auf den Aufkleber gedruckt<br />
waren.<br />
Alle Tests, angefangen von Dauerlast (bis<br />
20C = 52Acc) entsprachen der Realität,<br />
auch bis 40C Pulslast (104 A) wurden mit<br />
ausgezeichneten Werten (Spannungslage<br />
und Kapazitätsausbeute) absolviert und<br />
mit dem Ergebnis „Sauber“ bestanden. Wer<br />
nun noch die sehr günstigen Preise dieser<br />
Packs ins Kalkül zieht (3s ab € 17,90 ), hat<br />
auf keinen Fall die Qual der Wahl.<br />
Mein Urteil: Astrein!<br />
Bezugsquelle:<br />
Modellsport Schweighofer GmbH<br />
Wirtschaftspark 9<br />
A-8530 Deutschlandsberg<br />
http://www.der-schweighofer.a<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 57
VERSCHIEDENES<br />
55<br />
Text: Jürg Blatter<br />
Fotos:<br />
Manuela Bachmann,<br />
Bruno Howald,<br />
Erhard Witschi<br />
Model<br />
Im Jahre 1957 gründeten fünf<br />
Freunde den Modell <strong>Boot</strong> Club Thun.<br />
Vor 55 Jahren, das war eine Zeit, in<br />
der ein „Baukasten“ in der Regel nur<br />
eine Werkstoffpackung war, Maschinen<br />
zur Herstellung und zum Bau selten<br />
waren und die Proportional-Fernsteuerung<br />
erst noch erfunden werden musste.<br />
In der langen Zeit der Vereinsgeschichte<br />
galt es, einige Hochs und Tiefs zu bewältigen.<br />
Initiative Vereinsvorstände und -mitglieder<br />
konnten sich aber immer wieder<br />
dazu motivieren, Hürden zu überwinden.<br />
Die Mitgliederzahl blieb konstant oder steigerte<br />
sich. Heute zählt der Verein 65 aktive<br />
und 45 passive Mitglieder.<br />
Bis in die 1990er-Jahre wurden Schaufahren<br />
im In- und Ausland besucht und nicht<br />
wenige Vereinsmitglieder waren auf zahlreichen<br />
Meisterschaften erfolgreich. Der<br />
Verein organisierte Schaufahren und<br />
Freundschaftstreffen, davon einige Male<br />
die Schweizer Meisterschaften und die<br />
Alemannen-Regatta. Heute fahren nur noch<br />
wenige Mitglieder zu Treffen. Gründe sind<br />
das geringere Interesse, die zum Teil langen<br />
Anreisen und die leider sehr häufigen<br />
Termin-Überschneidungen. Ebenso hat das<br />
Interesse an Wettbewerben abgenommen,<br />
viele wollen sich beim Hobby entspannen<br />
und verzichten daher auf die Hektik und<br />
den Stress in der Freizeit. So bleibt es<br />
meist beim gemütlichen „Schifflefahren“.<br />
Gut besucht sind hingegen die monatlichen<br />
Clubabende. Dort wird geklönt, diskutiert,<br />
es werden Filme angeschaut, man hört den<br />
spannenden Beiträgen von Clubmitgliedern<br />
zu und pflegt Freundschaften.<br />
Im Sommer trifft man sich zum Fahren<br />
am See mit anschließendem Nachtfahren<br />
und gemütlichem Beisammensein. An den<br />
Clubmeisterschaften vergleichen wir unser<br />
fahrerisches Geschick oder treffen uns zum<br />
gemeinsamen Grillen.<br />
Unterteilt ist der Club in eine sehr aktive<br />
Seglergruppe, die Rennbootfahrer (u. a.<br />
Swiss Eco Cup), die Dampfgruppe und natürlich<br />
die große Gruppe mit ihren Motorschiffen.<br />
Ein harter Kern von Vereinsmitgliedern<br />
veranstaltet im Rahmen des „Thuner<br />
Ferienpass“ (Freizeitangebot für Jugendliche<br />
in den Sommerferien) einwöchige Baukurse.<br />
Jährlich wird das Modell neu entworfen,<br />
ein Prototyp und die nötigen Lehren<br />
werden gebaut und die Materialsätze für die<br />
Baukurse vorbereitet.<br />
Neumitglieder für unseren Club und unsere<br />
Interessen finden wir trotz geändertem<br />
58 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Jahre<br />
l <strong>Boot</strong> Club Thun<br />
Freizeitverhalten und anderen attraktiven<br />
Vergnügungen auch immer wieder. Häufig<br />
sind Neu-Beitritte durch ältere Semester<br />
zu vermerken, welche die Liebe zu Schiffen<br />
entdecken oder nach Berufs- und Familienkarriere<br />
endlich die Zeit finden, sich<br />
mit dem Schiffsmodellbau zu beschäftigen.<br />
Sorgen macht uns nur das Fahrgewässer:<br />
Thun liegt an einem wunderschönen See,<br />
aber es fehlt eine Möglichkeit, mit vorbildgetreuen<br />
Schiffsmodellen zu fahren und<br />
entsprechende Anlässe durchzuführen. Unser<br />
ehemaliges Clubgewässer in Bönigen<br />
wechselte den Eigentümer und das angrenzende<br />
Ufer wurde bebaut. Im Sommer<br />
verhindert ein großer Algenteppich das Befahren.<br />
Die Suche nach einem geeigneten<br />
Vereinsgewässer gestaltet sich seit Jahren<br />
schwierig.<br />
Aus dieser Not und um an Veranstaltungen<br />
ohne Fahrgelegenheit teilzunehmen, bauten<br />
Vereinsmitglieder ein transportierbares<br />
Wasserbecken. Auf der Fläche von 132 m²<br />
und bei genügender Wassertiefe können<br />
große Modelle und Segelboote fahren. Zwei<br />
Gebläse aus einem stillgelegten Windkanal<br />
einer technischen Hochschule sorgen für<br />
den notwendigen Wind. Mit dieser Ausrüstung<br />
sind wir häufig auf Hobby- und Freizeitmessen<br />
anzutreffen. Gerne fahren wir<br />
auch in Schwimm- oder Thermalbädern an<br />
Eröffnungsfeiern oder zum Saisonschluss<br />
einer Badeanstalt. Alle fünf Jahre organisieren<br />
wir unsere Modellbaumesse gleich<br />
selber, Ende Januar 2012 zum 55-jährigen<br />
Jubiläum: In der Expo Halle der OHA Thun,<br />
auf einer Ausstellungsfläche von über 2400<br />
m² werden wir 300 Schiffsmodelle und weitere<br />
Exponate präsentieren. Ein Moderator<br />
wird durch das Geschehen auf dem Wasserbecken<br />
führen, gezeigt werden Fahrund<br />
Sonderfunktionsmodelle und natürlich<br />
finden Segelregatten statt. In den Pausen<br />
können Zuschauer mit den Vereinsmodellen<br />
schippern, an Tischen wird an Modellen gearbeitet,<br />
Dampfmaschinen werden befeuert<br />
und an der Tauschbörse wechselt manches<br />
Ding seinen Besitzer. Weitere Aussteller<br />
sind die Modellfluggruppe Thun, der Club<br />
der Thuner Eisenbahn Amateure, Mini<br />
Routiers Team Bern und die Puppenhausfreunde<br />
Schweiz. Viele Attraktionen und<br />
Überraschungen warten auf die Besucher.<br />
Die Ausstellung ist von Freitag, dem<br />
20.01.2012 bis Sonntag, den 22.01.2012<br />
jeweils ab 10.00 Uhr geöffnet.<br />
Weitere Infos unter www.mbcthun.ch<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 59
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werden, Preis VB. Tel. 05322/<br />
950744. 305<br />
PLZ 4…<br />
Neuer GfK-Rumpf für Schlachtschiff<br />
Bismarck, M 1:100, Länge 252<br />
cm, nur an Selbstabholer, € 100,–.<br />
Tel. 0234/230846. 401<br />
Versuchsseenotkreuzer Bremen,<br />
Maßstab 1:20, fernsteuerbar,<br />
sauber gebaut, mit Tochterboot, siehe<br />
Beitrag <strong>SchiffsModell</strong> 5/08 und<br />
www.srk-bremen.de, € 1100,–. Tel.<br />
0151/40308884. 402<br />
PLZ 5…<br />
Sammler kauft alte Fernsteuerungen<br />
bis 1970. Tel. 0221/394538,<br />
0163/9296575. 501<br />
Verkaufe Schiffsmodell Bounty<br />
in Museumsqualität, Länge ca. 1000<br />
mm, Höhe ca. 700 mm, aus tropischem<br />
Edelholz erbaut, Standmodell<br />
mit Einblick in den Rumpf, Preis VB €<br />
300,–, kein Versand, Selbstabholer.<br />
Gerhard Dahmen, Tel. 02661/982200.<br />
502<br />
Verk. RC-Segelyacht Saudade<br />
Hegi, Segelwinde Graupner-Varioprop<br />
2, original Bauplan, Bau- u. Be-<br />
60 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
triebsanleitung, Top-Zustand, €<br />
500,–. Tel. 02687/363, B. Leidig,<br />
56593 Epgert. 503<br />
PLZ 6…<br />
Spektrum Empfänger AR 9000<br />
mit Satelliten, 3 Stk. je € 75,–, im<br />
Pack € 210,–. Tel. 06104/43287 601<br />
Verk. geg. Abholung: Chaperon-<br />
GfK-Rumpf, m. Beschlagsatz u.<br />
Bauplan, Engel, Manta-Kehrer, Optimist-Graupner,<br />
Kontio-Bausatz, Beschlagsatz,<br />
GfK-Rumpf, Bauplan v.<br />
<strong>SchiffsModell</strong>, Berlin, Düsseldorf,<br />
Najade, Paula. E-Mail: schmitt.trix@<br />
web.de 602<br />
PLZ 7…<br />
Hegner-MK4, Kreissäge, Profilfräse,<br />
Schleifteller, Bohrfutter in einem<br />
Gerät, gut erhalten, gepflegt, an<br />
Selbstabholer, € 500,–. Tel. 07031/<br />
814948. 701<br />
PLZ 8…<br />
Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />
und Benzinmotoren bis 1970,<br />
auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />
29, 80992 München, Tel.<br />
089/145739, Fax 1417041. 801<br />
Suche alle Graupner Bellaphonund<br />
Standard-Fernsteuerungen, auch<br />
Teile wie Empfänger, Servos etc., so-<br />
wie Originalverpackungen dazu. Angebote<br />
bitte an Tel. 0821/5439391<br />
oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />
U-<strong>Boot</strong> Neptune SB-1 RtR von<br />
Thunder Tiger Nr. 5220 mit FS (Sea-<br />
Commander 6-Kanal), Fahr- u. Sender-Akku,<br />
Ladegerät, Anleitung, Länge<br />
774 mm, neuwertig, für € 397,–<br />
abzugeben. J. Ruddies, Tel. 01520/<br />
6148368. 803<br />
Suche: Beschlag Adler von Lübeck,<br />
Graupner. Zuschriften bitte<br />
unter Chiffre-Nr. KS01 an den Neckar-Verlag,<br />
Postfach 1820, 78008<br />
Villingen-Schwenningen. 804<br />
Fachliteratur: Heißluftmotoren,<br />
Band 1 bis 7 (760 Seiten), vom<br />
Neckar-Verlag, aus den Jahren 1991<br />
bis 2003 für € 57,– inkl. Porto abzugeben.<br />
J. Ruddies, Tel. 01520/<br />
6148368. 805<br />
Suche Kleindrehbank, Spitzenhöhe<br />
ca. 60 mm, Spitzenweite ca. 300<br />
mm, gebr. oder neuwertig, mit Zubehör<br />
z. B. 3-Backenfutter, Drehstähle<br />
usw. Tel. 08121/78760 oder 0157/<br />
74074943. 806<br />
Schweiz<br />
Suche Graupner Condor 9,<br />
wenn's geht nicht so teuer, bis maximal<br />
€ 500,– oder Franken. Für mögliche<br />
Angebote stehe ich unter E-Mail:<br />
dario_keiser@hotmail.com zur Verfügung.<br />
1./CH<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 61
RUBRIKEN<br />
<br />
Liebe Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Modellbaubörse<br />
Am 25.2.2012 findet in der Hans-Pfeiffer-<br />
Halle in 68623 Lampertheim eine Modellbaubörse<br />
statt. Infos bei Michael Braner, Tel.<br />
0179/3925017, branermichael@aol.com<br />
RG-65 Forum<br />
Aus organisatorischen Gründen musste das<br />
Forum zur Modellregattaklasse RG-65 komplett<br />
neu aufgesetzt werden und wird jetzt an<br />
anderer Stelle gehostet. Der neue Link:<br />
http://www.forum.rg-65.de<br />
Das bisherige Forum bleibt bis auf Weiteres<br />
im Lesezugriff an alter Stelle erhalten.<br />
Schiffsmodellbauclub<br />
Duisburg e. V. 1962<br />
Unsere Termine 2012:<br />
2. Internationaler SAW, Regattabahn Duisburg<br />
vom 09.–12. August 2012<br />
Jubiläums-Segelregatta 50 Jahre SMC Duisburg,<br />
Xanten Nordsee, 25.–26. August 2012<br />
Ansprechpartner: Werner Quurck,<br />
Tel. 02804/264, wernerq@t-online.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Programme können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
25 Jahre FS METEOR<br />
Ein Forschungsschiff<br />
und seine Geschichte(n)<br />
Niels Jakobi<br />
Holger Freiherr von Neuhoff<br />
Barbara Springer (Hrsg.)<br />
Das deutsche Forschungsschiff METEOR<br />
feierte im Jahr 2011 sein 25-jähriges Dienstjubiläum.Trotz<br />
ihres Alters ist die METEOR<br />
dank ständiger Modernisierungen eines der<br />
leistungsfähigsten Schiffe Deutschlands<br />
und weltweit im Einsatz. Nicht nur die meisten<br />
Schiffsmodellbauer, sondern auch viele<br />
andere an Meerestechnik oder der Natur<br />
interessierte Menschen kennen die METE-<br />
OR, nicht zuletzt aus diversen Fernseh-Dokumentationen<br />
über Meeresforschung. An<br />
solchen Forschungsexkursionen ist die ME-<br />
TEOR sehr oft beteiligt, da auf ihr multidisziplinäre<br />
Expeditionen durchgeführt werden<br />
können.<br />
Gründe genug also, im Rahmen dieses bestens<br />
ausgestatteten Buches einmal hinter<br />
die Kulissen dieses Forschungsschiffes und<br />
des auf ihm ablaufenden Forschungsbetriebes<br />
zu schauen und das Schiff und seine<br />
Geschichte(n) vorzustellen. Herausgeber<br />
und 24 weitere namhafte Autoren aus den<br />
unterschiedlichen Disziplinen der Meereswissenschaften<br />
und der Seefahrt haben<br />
Beiträge beigesteuert: Das reicht von Standardgeräten<br />
der Meeresforschung, die bereits<br />
seit mehreren hundert Jahren benutzt<br />
werden, bis hin zum modernen Meeresbodenbohrgerät<br />
und autonomen Tauchrobotern.<br />
Weiterhin wird ein Einblick in die Laborarbeit<br />
und den Alltag an Bord bei Wind<br />
und Wetter aus der Sicht von Wissenschaftlern<br />
und Besatzung vermittelt.<br />
Ergänzend werden der Bau und die Geschichte<br />
der METEOR mit seltenen historischen<br />
Aufnahmen und Plänen gezeigt.<br />
Schließlich ist die METEOR bereits das dritte<br />
deutsche Forschungsschiff, das diesen<br />
Namen trägt. Die Entwicklung der Meeresforschung<br />
in Deutschland ist eng mit der<br />
deutschen Geschichte verknüpft. Zeitzeugen<br />
und frühere Kapitäne erzählen von diesem<br />
spannenden Metier.<br />
Das reich illustrierte Buch richtet sich an<br />
alle, die sich für das Meer, die Seefahrt und<br />
die Meereskunde interessieren, ganz besonders<br />
natürlich auch an den an einem<br />
eventuellen Nachbau interessierten Schiffsmodellbauer,<br />
der mit diesem Buch bestens<br />
„Grundlagenforschung“ zu seinem künftigen<br />
Nachbauobjekt betreiben kann.<br />
200 S., 455 Abb. (davon 95 in s/w), 21,5 x<br />
28 cm, geb. mit Schutzumschlag, ISBN 978-<br />
3-89757-507-3, € 34,–<br />
62 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Bestellung eines JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />
Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift zu. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch<br />
nicht erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />
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Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. Einen Geschenkgutschein erhalte ich zusammen<br />
mit der Rechnung.<br />
Adresse des Auftraggebers:<br />
Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />
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Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />
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Abopreis inkl.<br />
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Einzelheftbestellungen<br />
zzgl. Versandkosten<br />
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ohne DVD<br />
Modell mtl.<br />
mit DVD (6 x jährlich)<br />
Einzelheft 4,20 / 9,10<br />
Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />
Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />
elektroModell vjl.<br />
Einzelheft 9,60<br />
Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />
Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />
SM<br />
Bitte veröffentlichen Sie nachstehende private Kleinanzeige unter „kurz & fündig“ in der nächsterreichbaren Ausgabe von<br />
Modell mtl.<br />
ohne DVD<br />
mit DVD (4-mal jährlich)<br />
mtl.<br />
Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />
PLZ<br />
Ort<br />
Einzelheft 5,–<br />
Abopreis Inland 53,80<br />
Abopreis Ausland 60,–<br />
mtl.<br />
Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Einzelheft 7,50<br />
Abopreis Inland 28,–<br />
Abopreis Ausland 30,–<br />
Modell<br />
6x jl.<br />
Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Modell 6 x jl.<br />
Einzelheft 4,90<br />
Abopreis Inland 25,–<br />
Abopreis Ausland 29,40<br />
vjl.<br />
Einzelheft 7,–<br />
Abopreis Inland 26,–<br />
Abopreis Ausland 28,–<br />
vjl.<br />
<br />
bis 8 Zeilen<br />
kostenlos<br />
bitte<br />
an kreuzen,<br />
wenn die<br />
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mit Bild<br />
erscheinen<br />
soll. Je Bild<br />
5,–<br />
zu sätzlich.<br />
In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />
Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />
-Service (kostenlos)<br />
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Leseexemplar Zeitschrift:<br />
Modell<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
elektroModell<br />
Journal Dampf&Heißluft<br />
CAR-Modell<br />
Gartenbahn<br />
Menge<br />
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Titel<br />
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Prospekt:<br />
Modellbau<br />
schule<br />
sonstiges (z. B. Feuerwehr, Kunst)<br />
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78045 Villingen-Schwenningen<br />
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gültig bis: ____________<br />
* Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von mir / uns zu leis tenden Zahlungen bei Fällig keit zu<br />
Lasten meines / unseres Kontos einziehen.<br />
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• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />
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durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />
Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />
aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />
* Bitte unbedingt Name, Ort und Verwendungszweck angeben;<br />
sonst ist keine Verbuchung möglich!<br />
durch Bankabbuchung (nur Deutschland) Absender und<br />
Kontoinhaber müssen identisch sein!<br />
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Geldinstitut: ________________________________________________________<br />
durch VISA<br />
durch MasterCard<br />
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für Sendungen innerhalb Deutschlands.<br />
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Bücher und Zeitschriften 5,–<br />
Baupläne 9,–<br />
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78008 Villingen-Schwenningen<br />
:<br />
JahresinhaltsUbersicht 2011<br />
Motorschiffe<br />
Kleiner Kreuzer EMDEN 1/22<br />
Die Watercat-Familie 1/50<br />
Graupner BERNHARD GRUBEN 1/12<br />
Watercat 12 JURMO 1/44<br />
BUGSIER 3 mit Schleppauftrag 1/66<br />
Motorschlepper PELLWORM und TAIFUN 1/68<br />
robbe PACIFIC QUEEN 3/4<br />
Fischereiaufsichtsboot NARWAL 3/50<br />
Großes Torpedoboot B-98 3/62<br />
Graupner BERNHARD GRUBEN, Teil 2 4/22<br />
RNLI-Lifeboat der TAMAR-Klasse 4/34<br />
Heckraddampfer VEGA 5/8<br />
Plastikmodelle im RC-Einsatz 5/18<br />
Lotsenschiffe in SWATH-Bauweise 5/30<br />
Retro-Mahagoniboot NUGGET 5/48<br />
Schlepper LUCKY XI von Krick 6/8<br />
26,5-m-Kutter der ehemaligen DDR 6/22<br />
Mini-Modell HERMANN HELMS 6/24<br />
Schnellboot SAR 33 6/32<br />
Minensuchboot vom Typ 35 6/46<br />
Luftwaffen-Flugbetriebsboot Fl. B 308 6/58<br />
Festmacherboot MAX 26 6/70<br />
Graupner PAUL DENKER 7/4<br />
KS-<strong>Boot</strong>e der Seepolizei 7/10<br />
Offshore-Treffen in Uetersen 7/40<br />
KISCHAN DER GROSSE 7/68<br />
SMS ILTIS 8/4<br />
DOROTHY MACKENZIE 8/14<br />
Reedeschutzboote Delphin und Tümmler 8/26<br />
Tonnenleger NORDSTERN 8/44<br />
RNLI-Rettungskreuzer 8/51<br />
US-Eisbrecher HEALY 9/4<br />
Grenzkontrollboot GB 23/KB 23 9/28<br />
NAJADE 3 9/54<br />
SMS NÜRNBERG 9/58<br />
Nochmal DIVA, aber anders 10/4<br />
Graupner NEPTUN 10/12<br />
USS ARIZONA 10/22<br />
Räumpinasse SCHWALBE 10/30<br />
Ein SWATH-Schiff im Eigenbau 10/36<br />
Polizeiboot UMMANZ 10/48<br />
Grenzkutter SAS und TS-<strong>Boot</strong>e Typ 183<br />
und FORELLE 11/4<br />
Der „Schwarze Husar“ 11/28<br />
Flugzeugträger SEYDLITZ/WESER 1 11/46<br />
Offshore-Yacht AB 58 11/54<br />
SMS SCHAMIEN 12/4<br />
U-<strong>Boot</strong>-Abwehrschiff Typ 201-M 12/12<br />
OTTO BEHR in 1:20 12/34<br />
Segelschiffe<br />
Meisterschaft der RA-Klasse in Großbritannien 1/28<br />
Hansa-Jolle von aero-naut 1/42<br />
TESTival am Karlsfelder See 2/22<br />
Modelljolle „Fireball“ 3/38<br />
Micro Magic, der aktuelle Stand der Technik 4/26<br />
Die Technik der A-Klasse 4/50<br />
Eine Jackass-Bark 5/52<br />
„Alte Schule“, ein Modell aus dem Jahre 1940 6/36<br />
NAUTICUS von Jamara 6/40<br />
Der RC-Segel-Yacht-Club Krefeld e. V. 7/44<br />
100 Jahre PASSAT 7/46<br />
Entwicklung der Vermessungsformeln<br />
1875–1906 7/48<br />
8. German Micro Magic Cup 8/20<br />
Franz. Pointu 8/36<br />
Was ich schon immer mal machen wollte ... 8/56<br />
Nach der iDM ist vor der EM! 8/72<br />
10 Jahre Micro Magic-Klassenentwicklung 9/38<br />
CAPRICE, ein Ten-Rater aus dem Computer 10/40<br />
European Masters in RG-65 10/52<br />
NEREIA, ein Urmodell aus Feuerholz 10/64<br />
Spriet-Hoogars „Nooit Gedacht“ 11/24<br />
Faszination Trimaran-Segeln 11/50<br />
Micro Magic-EM in Schweden 11/58<br />
Deutsche Meisterschaft der IOM-Klasse 12/18<br />
25 Jahre Swiss Mini Sail 12/26<br />
Das „Starboot“ 12/52<br />
Dampf<br />
Seitenraddampfer SCARLETT 1/6<br />
Nichts mehr „Fast wie im Modellbau“ 3/66<br />
Nichts mehr „Fast wie im Modellbau“, Teil 2 4/16<br />
Seitenraddampfer SCARLETT, Teil 2 4/42<br />
Schärendampfer MARIEFRED 4/59<br />
Rennboote, Antriebe, Motoren<br />
robbe „Magin One Black Race Edition“ 1/16<br />
Die LiPo-Masters Rennsaison 2010 2/24<br />
Kyosho „Twinstorm 800“ und „AirStreak 500“ 3/30<br />
MYSTIC ULTRALIGHT 3/44<br />
Die Hydroplane-Saison 2010 4/4<br />
ProBoat APACHE 24 5/4<br />
BINGO, Spaßfaktor 100% 5/40<br />
Motoren-Neuheiten 2011 5/24<br />
ProBoat „Miss GEICO“ 6/4<br />
17. Powerboattreffen in Dessau 7/20<br />
1. Trofeo Camillo Braghieri 7/34<br />
ELIMINATOR 7/64<br />
Krick SEA PREDATOR 850S 8/64<br />
FSR-V, H- und O-Wettbewerbe in Polen 9/68<br />
Das Billig-will-ich-Projekt 9/50<br />
PURSUIT 10/16<br />
8. FSR-2,11 Harzpokal 10/56<br />
OSPREY 11/36<br />
HPR 135 GOLDDIGGER, Teil 1 12/38<br />
Die Propellerbox 12/50<br />
U-<strong>Boot</strong>e<br />
Die verschollenen Amphoren, ein Videodreh 1/34<br />
Deep Flight AVIATOR 2/28<br />
V 80 … und zum Letzten! 3/12<br />
Forschungs-U-<strong>Boot</strong> „Eurosub 1“ 5/44<br />
Modell(U)-<strong>Boot</strong>show Großbreitenbach 10/20<br />
Fernsteuerung, Elektrik, Elektronik<br />
Kyosho TEAM ORION-AVIONICS 2/4<br />
„Marine-Modul I“ von ElMod 3/8<br />
Schottel-Steuerung wie in der Wirklichkeit 4/46<br />
Equilibrium DX von Multiplex 4/54<br />
Revolectrix Cellpro 10s 5/36<br />
Multiplex RX-6 Light M-LINK 5/58<br />
Drehzahlsteller für Schottelantriebe 6/16<br />
Telemetrie mit dem M-Link-System<br />
von Multiplex 6/52<br />
Leuchtstofflampen im Modell 7/28<br />
4500er-LiPos von MZ-Modellbau 8/8<br />
Multipropdecoder v 1,1 8/32<br />
Wo kommt der Strom her …? 9/20<br />
Neue 4000-mAh-Lipos von robbe 9/24<br />
Multiplex M-Link mit GPS 9/26<br />
LiPo-Zellen PROSELECT FREESTYLE 11/32<br />
AVS 2, eine aktive Vorladeschaltung 12/48<br />
Wo kommt der Strom her …? Teil 2 12/22<br />
Schiffsmodellbau allgemein<br />
Geklinkerte Beiboote 1/54<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 1/70<br />
S. M. Spezialschiff LORELEY 2/38<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 2/54<br />
ETV NORDIC, das neue Kraftpaket für<br />
die Nordsee 2/48<br />
Nürnberger Spielwarenmesse 2011 3/18<br />
Werbung für unser Hobby 3/36<br />
Museum der Deutschen Binnenschifffahrt 3/40<br />
CNC-Fräsen für Anfänger 3/54<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 4/66<br />
Messe Klassikwelt Bodensee 5/56<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 5/70<br />
CNC-Fräsen für Anfänger zum Zweiten 6/19<br />
35 Jahre SMC Bonn 6/28<br />
Zwischenstopp „Ozean-Mitte“ 6/42<br />
Kennungen von Bordflugzeugen 7/30<br />
Schiffsmodell-Schaufahren in Schleiz 7/38<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 7/58<br />
„Queen Elizabeth“ in Travemünde 8/54<br />
Ein Modellschiffverein im Aufwind 8/70<br />
Ein RC-Schwan 9/10<br />
Kamera CAM-22 WP von Monacor 9/16<br />
Hafenmole nebst Zubehör 9/34<br />
Am Ende der Welt: VICTORIA 9/46<br />
Kurzbericht: Tag der Seenotretter 9/48<br />
100 Jahre Delius Klasing Verlag 10/38<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 10/68<br />
Erstes internationales Rettertreffen in Oyten 11/10<br />
Die KMRM auf Texel 11/18<br />
Tag der Seenotretter in Bremen 11/40<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 11/68<br />
4. Fielmann-Cup in Eberswalde 12/30<br />
Neues aus der Welt der Traumyachten 12/62<br />
Schaufahren in Coburg 12/73<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 65
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Hintergrund : Karina Sturm / PIXELIO
SEGELSCHIFFE<br />
Der Gewinner der 8. Adventsregatta der RG-65 und gleichzeitig<br />
Gewinner des Regio Cups Ost, Jens Bendler aus Magdeburg (re.)<br />
und der Stifter des „Potts“, Mario Rudolph (li.)<br />
Siegerehrung und Übergabe des Regio Cups durch<br />
Mario Rudolph (li.) an den Gewinner der MM-Regatta,<br />
Tobias Honer aus Strahlsund (re.)<br />
8. Berliner Advents -<br />
regatta der Klassen<br />
RG-65 und MicroMagic<br />
A<br />
m letzten Novemberwochenende<br />
2011 wurde zum 8. Mal die Berliner<br />
Adventsregatta für die Modellsegelklassen<br />
RG-65 und Micro Magic ausgetragen,<br />
zum 6. Mal in Folge bei der Baltischen<br />
Seglervereinigung am Großen Wannsee.<br />
Insgesamt 26 Segler hatten den Weg zu den<br />
Berliner Balten gefunden, darunter Modellsegler<br />
aus dem Raum Bielefeld, Hamburg<br />
und sogar aus der Oberpfalz (Franken). 10<br />
Starter hatten für die Micro Magic gemeldet,<br />
19 für die RG-65. Drei Segler traten in beiden<br />
Klassen an.<br />
Der Wetterbericht hatte Starkwind angesagt<br />
(ein Sturmtief sollte über Norddeutschland<br />
ziehen), so dass der Kurs an beiden Tagen<br />
trotz der ungünstigen ablandigen Windrichtung<br />
sicherheitshalber dicht unter Land ausgelegt<br />
wurde. Es kam dann zwar doch nicht<br />
so schlimm wie befürchtet, aber es gab speziell<br />
am Sonntag genug kräftige Böen, um<br />
serienweise Sonnenschüsse und den einen<br />
oder anderen Stecker auszulösen.<br />
Am Samstag, dem 26.11. gingen die RGs<br />
an den Start. Für diese Klasse war die Regatta<br />
die letzte Regatta um den Regio Cup<br />
Ost, der verteilt über das Jahr im Rahmen<br />
von vier Veranstaltungen ausgesegelt wird.<br />
12 Wettfahrten konnten bei zum Teil stark<br />
drehendem Wind gesegelt werden. Klarer<br />
Dr. Ing. Joachim Pelka<br />
Sieger war Jens Bendler aus Magdeburg<br />
vor Andre Dietrich aus Berlin und Steven<br />
Karalus aus Alt-Stahnsdorf. Auch die Plätze<br />
4 und 5 gingen an Teilnehmer aus dem<br />
Osten.<br />
Der „Pott“, im vergangenen Jahr als Wanderpreis<br />
von Mario Rudolph aus Storkow für<br />
den Regio Cup-Gewinner gestiftet, ging an<br />
Jens Bendler, der neben der Einzelwertung<br />
mit klarem Vorsprung auch die ganze Serie<br />
gewonnen hat.<br />
Aufgrund der geringeren Teilnehmerzahl<br />
etwas entspannter ging es am Sonntag bei<br />
der Micro Magic zu. Mit „nur“ 10 Startern<br />
– einem für hiesige Verhältnisse erfreulich<br />
großen Feld – konnten insgesamt 14 Läufe<br />
gesegelt werden. Auch hier ging es um den<br />
Regio Cup Ost, der bei der MM aber in nur<br />
einer einzelnen Veranstaltung ausgesegelt<br />
wird.<br />
Gewinner der Adventsregatta und damit<br />
gleichzeitig Gewinner des RegioCups –<br />
auch hier hatte Mario im letzten Jahr einen<br />
Wanderpreis gestiftet – ist Tobias Honer<br />
aus Stralsund, der nach mehrjähriger Pause<br />
erstmals wieder den Fernsteuersender in<br />
die Hand genommen hatte. Der zweite Platz<br />
ging an Dirk Vanselow aus Berlin. Den dritten<br />
Rang erreichte ein „Externer“, nämlich<br />
Ralf Bohnenberger aus Bielefeld.<br />
Ergebnisliste RG-65<br />
Segelnr. Name Punkte<br />
1 GER 877 BENDLER Jens 20.0<br />
2 GER 27 DIETRICH Andre 25.0<br />
3 GER 414 KARALUS Steven 27.0<br />
4 GER 874 VANSELOW Dirk 41.0<br />
5 GER 12 RUDOLPH Mario 42.0<br />
6 GER 120 HOFFMANN Andreas 61.0<br />
7 GER 88 DIETRICH Heiko 81.0<br />
8 GER 140 WAGNER Klaus 86.0<br />
9 GER 41 SCHULZ Lutz 86.0<br />
10 GER 198 MASSOW Rainer 86.0<br />
11 GER 51 SCHMELZER Jürgen 90.0<br />
12 GER 130 LÜDECKE Uwe 103.0<br />
13 GER 323 WELL Markus 120.0<br />
14 GER 532 JANTZEN Dieter 121.0<br />
15 GER 85 SZUGGARS Ingo 125.0<br />
16 GER 199 CHON Mario 148.0<br />
17 X202 WALK Leon 152.0<br />
18 GER 202 WALK Hans 170.0<br />
19 GER 104 PERLEBERG Carsten 196.0<br />
Ergebnisliste Micro Magic<br />
Segelnr. Name Punkte<br />
1 GER 727 HONER Tobias 15.0<br />
2 GER 874 VANSELOW Dirk 28.0<br />
3 GER 188 BOHNENBERGER Ralf 33.0<br />
4 GER 253 PELKA Joachim 41.0<br />
5 GER 177 RUDOLPH Mario 41.0<br />
6 GER 118 KASIGEIT Kristian 44.0<br />
7 M 23 WELL Markus 70.0<br />
8 X11 PERLEBERG Carsten 79.0<br />
9 GER 4 RITZ Martin 89.0<br />
10 GER 438 WALLES Jürgen 95.0<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 67
VERSCHIEDENES<br />
Peter Burgmann<br />
EIN BLICK ZU DEN NACHBARN<br />
Modellbauausstell ung<br />
in Poissy<br />
S<br />
eit langen Jahren pflegen die IG<br />
Schiffsmodellbau Pirmasens e. V.<br />
und die Assoziation Modeliste et<br />
Figurinistes Poissy eine deutsch-französische<br />
Vereinspartnerschaft. Anlässlich<br />
des 20-jährigen Bestehens dieser besonderen<br />
Verbindung veranstaltete der AMF<br />
Poissy am 01. und 02. Oktober 2011 eine<br />
breitgefächerte Modellbauausstellung. Da<br />
wir unser 35-jähriges Vereinsbestehen zu<br />
feiern hatten, wurde vom Verein ein großer<br />
Reisebus gechartert und im Nu waren die<br />
Sitzplätze für die Modellbauer und die Stauflächen<br />
für die Modelle ausgebucht.<br />
Poissy liegt am westlichen Stadtrand von<br />
Paris. Natürlich hatten wir auf der Hinfahrt<br />
am 30. September vor, die französische<br />
Metropole näher zu beschnuppern. Für<br />
die Jubiläumsfahrt gab es Jubiläumswetter:<br />
Stahlblauer Himmel und Temperaturen<br />
bis 30 °C, so hatten wir Paris noch nicht<br />
erlebt. Auf Empfehlung des Busfahrers<br />
bauten wir in die Stadtbesichtigung die<br />
Aussicht vom Montparnasse ein. Montparnasse<br />
ist ein Stadtviertel, aber eigentlich<br />
gemeint war ein Hochhaus. Dort besteht<br />
die Möglichkeit, auf der Dachterrasse im<br />
56. Stock, d. h. in über 200 m Höhe, einen<br />
360°-Rundblick über die Stadt<br />
zu genießen. Bei Sonnenschein<br />
und Windstille ein wahrlich erhebendes<br />
Erlebnis.<br />
Ab Samstagmorgen galt natürlich<br />
alle Aufmerksamkeit der Modellbau-Ausstellung.<br />
Die Modellbaufreunde<br />
aus Frankreich und wir<br />
gestalteten unsere Ausstellungsflächen<br />
rund um ein riesiges Wasserbecken<br />
mitten in der Halle.<br />
Am Kopfende der Tischreihe<br />
direkt neben uns thronte der<br />
Zuschauermagnet: Die „Electrovaporus“,<br />
ein Fantasieprodukt,<br />
vom Geist Jules Vernes inspiriert.<br />
Planung, Konzeption und Bau<br />
erfolgten durch Francis Ughetto-<br />
Monfrin vom Model Club du Bassin<br />
de la Muette, Elancourt. Was<br />
er auf dem 130 x 50 cm großen Modelldeck<br />
zusammenstellte, war über 17 Kanäle der<br />
Fernsteuerung sogar bedienbar. Die „Electrovaporus“<br />
vereint Dampfmaschine und<br />
Elektroantrieb, so wie es in der Aufbruchstimmung<br />
der industriellen Revolution um<br />
1890 durchaus schon denkbar war. Die<br />
Ideenvielfalt beginnt beim drachenförmigen<br />
Kranausleger, der sich mit einem Kettenantrieb<br />
drehen lässt. Darunter kann an einer<br />
Laufkatze die großzügig verglaste Taucherglocke<br />
zu Wasser gelassen werden. Sogar<br />
eine mechanische Tiefenanzeige ist realisiert.<br />
Auffällig sind die auffächerbaren Segel<br />
zur Unterstützung des Maschinenantriebs.<br />
Der Kapitän versieht seinen Dienst in einem<br />
68 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
„Electrovaporus“<br />
Die „Nautilus“<br />
Das Bugstrahlruder der „Nautilus“<br />
Kriegsdschunke<br />
Glaspavillon, von dem so mancher Kreuzfahrtschiff-Kapitän<br />
nicht einmal zu träumen<br />
wagt. Das Kohlendeck, auf dem die Dampfmaschine<br />
befeuert wird, und das Promenadendeck,<br />
sind mit einem gläsernen Aufzug<br />
verbunden. Verspürt der Passagier Hunger<br />
oder Durst, ist er in der mittleren Etage genau<br />
richtig: Die Cafeteria ist geöffnet. Das<br />
belebende Elixier wird in feinem Porzellan<br />
gratis gereicht. Überall sind Details und kleine<br />
Geschichten zu entdecken.<br />
Ein weiterer Traum war die direkt daneben<br />
stehende „Nautilus“. Dass auch sie aus<br />
der Werkstatt von Francis Ughetto-Monfrin<br />
stammte, war unschwer erkennbar, schon<br />
die Lackierung ließ darüber keinen Zweifel<br />
aufkommen. Das U-<strong>Boot</strong> ist 2,10 m lang<br />
und 37 cm breit. Auf dem Trockenen wiegt<br />
das Modell schon 40 kg, getaucht erhöht<br />
sich das Gewicht auf satte 80 kg. Neben<br />
Antrieb, Ruderansteuerung und dem statischen<br />
Tauchsystem können auch Sonar<br />
und diverse Sicherheitsfunktionen über die<br />
RC-Anlage gesteuert werden.<br />
Gleich daneben fand sich ein weiteres ungewöhnliches<br />
Modell, eine Kriegsdschunke<br />
aus dem 19. Jahrhundert. Christian Allain<br />
hat an dem Modell viel Liebe in die Detail-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 69
ausstattung der Besatzung investiert: Vom<br />
Krieger bis zum Dajmo ist alles vertreten.<br />
Natürlich gab es auch Klassiker zu bestaunen:<br />
Die Fahrtenyacht „Seagull“ und die<br />
„Sizun“, ein Langustier d´Audiere. Als Vertreter<br />
der modernen Berufsschifffahrt war<br />
der Schleppnetztrawler mit der Kennung<br />
„BL 430613“ ausgestellt, ein Großmodell,<br />
an dem ich den eigentlichen Schiffsnamen<br />
leider nicht entdecken konnte.<br />
Die nächste Tischreihe beschickte der Club<br />
de Modélisme Saint Leu la Foret. Ganz vorneweg<br />
das Kanonenboot „San Pablo“, bekannt<br />
aus dem Kinofilm „Kanonenboot am<br />
Yangtse-Kiang“. Dieser Schiffstyp wurde<br />
ab 1914 von der US-Marine im großen Stil<br />
bei Shanghai eingesetzt. Das Abenteuer<br />
„Le Tresor de Rackham le Rouge“ aus der<br />
Comic-Serie Tintin (Tim und Struppi) inspirierte<br />
zu einem Unterwasserdiorama.<br />
Besonderen Wert auf Originaltreue legte<br />
der Modellbauer auch bei dem Off-Shore-<br />
Arbeitsschiff „Maersk Frihet“. Die gelungenen<br />
Alterungsspuren musste man im<br />
Detail studieren. Was wäre Frankreich ohne<br />
seine Fischerboote? Der Hummerfischer<br />
„Shark“ zeigte eine Fülle von Leben an Bord<br />
eines modernen Fangschiffes, das Modell<br />
ist ca. 100 cm lang.<br />
„Seagull“ und „Sizun“<br />
Schleppnetztrawler<br />
Vor allem große Modellschiffe prägten das<br />
Bild der Ausstellung. Die Neuzeit vertraten<br />
einige Hochseeschlepper. Zum Beispiel die<br />
„Abeille Liberte“, gebaut von M. Dubedont<br />
vom AMF Poissy. Bisher investierte er 2000<br />
Stunden Bauzeit in das 1,6 m lange Modell<br />
im Maßstab 1:50.<br />
Aus der Übergangszeit vom Segel- auf den<br />
Dampfantrieb stammte die Cuirassé de 1‘<br />
Rang „La Revastation“. Ihr Stapellauf fand<br />
im Jahr 1879 statt. Die offizielle Länge betrug<br />
100,52 m, vermessen wurde damals<br />
von der Vorderkante des Ruders, bis zur<br />
Wasserlinie am Bug. Der „Wulstbug“ wurde<br />
nicht berücksichtigt, erklärte mir der Erbauer<br />
Christian de Rengervé vom Verein Deuil<br />
la Barre Modelisme. Nach heutigen Vermessungsregeln<br />
betrüge die Länge 105 m. Im<br />
luxuriösen Heckbereich logierte der Admiral.<br />
Unter dem massigen Geschütz hatte er<br />
seinen „Wellness“-Bereich, zu dem sogar<br />
eine hölzerne Bank auf dem Außenbalkon<br />
gehörte.<br />
Die im Bau befindliche „Abeille Liberte“<br />
70 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Das Kanonenboot „San Pablo“<br />
„La Revastation“<br />
Heckbereich der „La Revastation“<br />
Hummerfänger „Shark“<br />
U-<strong>Boot</strong> aus der Comic-Reihe „Tim und Struppi“<br />
„Maersk Frihet“<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 71
DAKOTA<br />
QUEEN MARY mit<br />
stimmungsvoller<br />
Beleuchtung<br />
Flugzeugkatapult auf<br />
der „Ile de France“<br />
„Ile de France“<br />
Eine Schiffsmodellbauer-<br />
Werkstatt als Diorama<br />
„Augustin Normand“<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Decksszene<br />
Decks-Kombüse<br />
Modelle aus PET-Flaschen<br />
Diorama von Gilbert Ewert<br />
Vom gastgebenden Verein stammte ein<br />
Modell aus der Neuen Welt, der Mississippidampfer<br />
DAKOTA. Eric Belcoil bugsierte<br />
sein Riesenmodell zusammen mit mehreren<br />
Helfern mittels einer ca. 4 m langen Leiter<br />
ins Wasserbecken. Auf dem Tisch davor<br />
war zuvor noch die dazugehörige Dampfmaschine<br />
ausgestellt gewesen.<br />
Zur Vorführung auf dem Wasserbecken gesellte<br />
sich die QUEEN MARY von Norbert<br />
Bopp dazu, Mitglied der IGS Pirmasens.<br />
Seemannslieder von der Bordkapelle, die<br />
sanft strahlende Bordbeleuchtung bei abgedunkelter<br />
Halle und das majestätische Fahrbild<br />
des großen Kreuzfahrtschiffes sorgten<br />
spontan für Applaus.<br />
Nur im Stand zu besichtigen war das französische<br />
Passagierschiff „Ile de France“,<br />
das nach der Region um Paris benannt ist.<br />
Das Modell ist im Maßstab 1:200 genau 100<br />
cm lang, gebaut hat es Serge Lambert vom<br />
Club Modélisme Naval Senlisien. Er berichtete<br />
mir, dass die „Ile de France“ von 1926<br />
bis 1959 zwischen Le Havre, Plymouth<br />
und New York verkehrte. Sie war das erste<br />
Schiff mit einem Dieselantrieb. Ähnlich wie<br />
die „Bremen“ war sie mit einem Flugzeugkatapult<br />
ausgestattet. Bei einer Länge von<br />
241 m und einer Breite von 28 m brachte<br />
sie es auf 41000 t. Um die zu bewegen,<br />
standen Motoren mit einer Gesamtleistung<br />
von 52000 PS bereit. 803 Crew-Mitglieder<br />
lasen 1.740 Passagieren die Wünsche von<br />
den Augen ab.<br />
Fast 100 Jahre vor der „Ile de France“ befuhr<br />
die „Augustin Normand“ unter der<br />
Flagge der Reederei Compagnie Havraise<br />
de Navigation ebenfalls die Strecke von Le<br />
Havre nach Amerika. Ab 1860 beförderte<br />
sie auf dem Hinweg Auswanderer über den<br />
großen Teich, auf dem Rückweg war dann<br />
genügend Stauraum für Fracht auf dem 90 x<br />
12 m großen Schiff vorhanden. Das Original<br />
trug 440 t und fuhr mit 40 Mann Besatzung.<br />
Die Schnitzereien an der Bugzier fertigte<br />
Serge Lambert im Maßstab 1:80 selbst aus<br />
Elfenbein an.<br />
Auf halbem Weg zwischen Paris und Brest<br />
liegt der Wohnort von Jean Hanin. Seine<br />
Spezialität sind Figuren. Als 2D- oder 3D-<br />
Modelle erweckt er sie mit seinen Pinseln<br />
zum Leben. Die Decksszene verdeutlicht<br />
die maritime Facette dieser speziellen<br />
Spielart des Modellbaus.<br />
Neben den klassischen Modellschiffen wurden<br />
Exoten präsentiert: Ein fast durchsichtiges<br />
Schiff mit dem Namen „Origami“ sauste<br />
per Jet-Antrieb durchs Wasserbecken.<br />
Dieses Modell baute Hervé Martin, das Material<br />
inspirierte ihn zu einer ganzen Flotte<br />
von Schiffen aus leeren PET-Flaschen.<br />
Gilbert Ewert aus Luxembourg, auch Mitglied<br />
in der IGS, präsentierte ein ganze<br />
Sammlung von Dioramen mit Szenen vom<br />
Meer: Segler vor Leuchtturm, eine schön<br />
detaillierte Hafenszene, usw.<br />
Für uns deutsche Modellbauer brachte die<br />
Ausstellung bei unseren westlichen Nachbarn<br />
eine Fülle von Anregungen. Schon auf<br />
der Heimfahrt hörte ich im Bus die ersten<br />
Fachgespräche zur Umsetzung von Ideen,<br />
die aus dem Besuch bei unseren Freunden<br />
in Frankreich entstanden waren ...<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 1/2012 73
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Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />
Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />
Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />
Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />
Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />
Auslieferung für die Schweiz:<br />
WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />
10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />
Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />
Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />
© 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />
Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />
kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />
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des Verlags in irgendeiner Form reproduziert<br />
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Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />
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zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />
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35.Jahrgang<br />
ist auf umweltfreundlichem<br />
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Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />
von Fernsteuerungen sind die geltenden<br />
gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu beachten.<br />
74 <strong>SchiffsModell</strong> 1/2012
Sonderheft<br />
EXTRA<br />
Umfang 140 Seiten<br />
DIN A4<br />
Best.-Nr. 42-2011-01<br />
Preis 9,60 [D]<br />
In der Interessengemeinschaft Minisail-Classic haben sich engagierte Schiffsmodellbauer<br />
zusammengeschlossen, die sich dem weitestgehend originalgetreuen Nachbau von Segelschiffsmodellen<br />
verschrieben haben. Dabei sollen die Modelle auch per Fernsteuerung funktionstüchtig<br />
gesegelt werden.<br />
Dieses Sonderheft stellt eine Vielzahl der beeindruckenden Modelle vor, die von den IG-<br />
Mitgliedern gebaut wurden. Weitere Beiträge befassen sich detailliert mit einzelnen Bauabschnitten<br />
bzw. speziellen Besonderheiten beim Bau genau solcher Modelle. Somit kommen<br />
nicht nur diejenigen Leser auf ihre Kosten, die sich über die Modelle der Minisail-Classic<br />
ausführlich informieren wollen, sondern jeder Modellbauer von Segelschiffen kann von den<br />
vorgestellten Bautechniken bzw. Hintergrundinformationen profi tieren.<br />
Neckar-Verlag GmbH<br />
D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 (Fax -50)<br />
bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de<br />
Einfach Code abscannen und<br />
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erhalten – oder unter<br />
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Vertrautes<br />
schafft<br />
Vertrauen<br />
Spektrums neue 7-Kanal<br />
Eine Legende kehrt zurück! Der 7-Kanal Sender, der<br />
die RC-Revolution ausgelöst hat, ist wieder da – neuer,<br />
besser und noch innovativer. Die neue DX7s mit DSMX<br />
Technologie, intuitiver Airware Software und der<br />
Fähigkeit zum Empfang von Telemetriedaten ist ein<br />
Meisterstück der Ingenieurskunst. Wenn Sie sie einmal<br />
in der Hand hatten und die hervorragende Ergonomie,<br />
die erstklassige Balance und die präzisen vierfach<br />
kugelgelagerten Knüppel erlebt haben, werden Sie sie<br />
nicht mehr weglegen wollen. Zusammen mit der Airware-<br />
Software, dem großen LCD Screen und dem SD-Karten-<br />
Leser setzt die DX7s damit den neuen Standard für<br />
7-Kanal Anlagen.<br />
Das Warten hat ein Ende. Weitere Informationen<br />
und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />
www.horizonhobby.de<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. DSMX, AirWare, SimpleScroll and the Horizon Hobby logo are trademarks of Horizon Hobby, Inc. The Spektrum<br />
trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc. US patent number 7,391,320. Other patents pending. 16793.G