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KOMPETENZENTWICKLUNG VON JUGENDLICHEN<br />

MIT BESONDEREM FÖRDERBEDARF –<br />

QUALIFIZIERUNGSKONZEPT FÜR LEHRKRÄFTE<br />

Berufskolleg der Stadt Köln<br />

Hauptstraße 426-428<br />

51143 Köln<br />

Zeughausstraße 2-10<br />

50667 Köln<br />

Tel. +49-(0)221-147-2516<br />

Fax. +49-(0)221-147-2893<br />

E-Mail: eu-ges@netcologne.de<br />

http://www.eu-ges.bezregkoeln.de


EQUAL II<br />

Kompetenzentwicklung von Jugendlichen<br />

mit besonderem Förderbedarf /<br />

Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10,<br />

Hauptstraße, Köln-Porz


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Formale Angaben...............................................................................................................4<br />

1.1 Bildungsgang / Organisation / Maßnahme................................................................. 4<br />

1.2 Projektverantwortlicher der Schule............................................................................ 5<br />

1.3 Namen der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer .................................................. 5<br />

1.4 Anzahl der Schülerinnen und Schüler/Klassen .......................................................... 5<br />

2 Bedarfsanalyse für den Bildungsgang ............................................................................... 6<br />

2.1 Evaluationsmaßnahmen (Lehrerziele)........................................................................ 6<br />

2.2 Unterrichtsziele .......................................................................................................... 8<br />

2.3 Schulprogrammziele................................................................................................... 9<br />

3 Inhaltliche Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung ................................................... 10<br />

3.1 Elemente der Sprachförderung im Unterricht .......................................................... 10<br />

3.2 Elemente der Werteerziehung im Unterricht ........................................................... 16<br />

3.3 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht............................ 23<br />

3.4 Beratungskonzepte ................................................................................................... 26<br />

3.5 Besondere Maßnahmen der Kompetenzentwicklung in der Schule......................... 29


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

4 Qualifizierungskonzept.................................................................................................... 31<br />

4.1 Struktur- und prozessbezogenes Projektmanagement im Bildungsgang ................. 31<br />

4.1.1 Zuständigkeiten und Absprachen..................................................................... 31<br />

4.1.2 Meilensteinplanung .......................................................................................... 31<br />

4.1.3 Entwicklungsprozess von Lernsituationen....................................................... 32<br />

4.1.4 Fortbildungsplanung......................................................................................... 33<br />

4.2 Kollegiale Reflexion von Praxiserfahrungen / Theoriebezüge ................................ 34<br />

4.3 Kommunikation mit Externen.................................................................................. 34<br />

4.4 Evaluation................................................................................................................. 35<br />

5 Ressourceneinsatz............................................................................................................ 36<br />

6 Anhang............................................................................................................................. 37<br />

6.1 Meilensteinplanung .................................................................................................. 37<br />

6.2 LS zur Sprachförderung ........................................................................................... 41<br />

6.3 LS zur Werteerziehung............................................................................................. 48<br />

6.4 LS zum mathematisch-praktischen Denken............................................................. 54<br />

6.5 Literaturliste ............................................................................................................. 64<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 3


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

1 Formale Angaben<br />

1.1 Bildungsgang / Organisation / Maßnahme<br />

Die Abteilung BOVG (Berufliche Orientierung, Vorbereitung und Grundbildung) am Berufskolleg<br />

Köln-Porz umfasst Klassen vorberuflicher Bildungsgänge im Vollzeit- und Teilzeitbereich.<br />

Zum Vollzeitbereich zählen das Berufsgrundschuljahr (2 – 3 Klassen pro Schuljahr), das Berufsorientierungsjahr<br />

(1 Klasse) und die BQF-Klasse.<br />

Der Teilzeitbereich bezieht sich auf Klassen für Schülerinnen und Schüler ohne Berufsausbildungsverhältnis<br />

(KSoB), die an zwei Tagen das Berufskolleg besuchen und in der Regel an<br />

drei Tagen von einem Bildungsträger betreut werden. Sie erhalten dort fachpraktische Unterweisung<br />

in verschiedenen Berufsfeldern, Förderunterricht und absolvieren diverse Praktika.<br />

Ebenso gehört das Werkstattjahr zu den KSoB.<br />

Dabei handelt es sich um Schülerinnen und Schüler, die an der Schnittstelle zwischen allgemeiner<br />

schulischer Bildung und beruflich orientierter fachspezifischer Ausbildung stehen.<br />

Eine Berufswahlentscheidung oder selbst eine Berufswahlorientierung hat zu diesem Zeitpunkt<br />

bei den meisten Jugendlichen noch nicht stattgefunden. Ferner ist den Schülerinnen und<br />

Schülern die Vielfalt der vorhandenen Berufsbilder und Ausbildungsmöglichkeiten unklar.<br />

Ebenso ist ihnen unklar, welche konkreten Anforderungen zu erfüllen und welche unterschiedlichen<br />

Kompetenzen notwendig sind.<br />

Diese Jugendlichen zeigen oft deutliche Lern- und Sozialisationsdefizite, die der Aufnahme<br />

einer Ausbildung oder Arbeit entgegenstehen. Dabei lässt sich bei Schülerinnen und Schülern<br />

mit Migrationshintergrund – und diese sind in den KSoB mit weit über 50% vertreten – eine<br />

Häufung lernbeeinträchtigender Faktoren feststellen. (Zu den Lernvoraussetzungen der Schüler<br />

siehe Kap. 3)<br />

Um die erwähnten Lern- und Verhaltensdefizite zu reduzieren und einen Einstieg ins Berufsleben<br />

zu finden, arbeitet das BK 10 eng mit den jeweiligen Bildungsträgern zusammen. Falls<br />

möglich, werden die Jugendlichen in berufsfeldgleichen Klassen zusammengefasst. Von we-<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 4


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

nigen Ausnahmen abgesehen verfügen die Schülerinnen und Schüler noch über keinen Schulabschluss.<br />

1.2 Projektverantwortlicher der Schule<br />

Am Berufskolleg Köln-Porz ist Hans Schuchardt Projektverantwortlicher.<br />

Sein Stellvertreter ist Hans-Jürgen Waldner.<br />

1.3 Namen der teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer<br />

Im Schuljahr 2005/06 waren eine Kollegin und fünf Kollegen beteiligt: Irene Heinrich,<br />

Thomas Bärz, Helmut Benz, Hans Schuchardt, Heribert Ufer, Hans-Jürgen Waldner.<br />

Im Schuljahr 2006/07 schied Heribert Ufer aus (Ruhestand) und der Kollege Andreas Benner<br />

kam vorübergehend hinzu.<br />

Von den Kollegen werden alle Fächer des berufsbezogenen und des berufsübergreifenden<br />

Lernbereichs abgedeckt. Alle verfügen über mehrjährige Erfahrung im Bereich KSoB.<br />

Ferner sind die Kollegen Bernd Jaenicke und Matthias Herwartz als Moderatoren im Projekt<br />

eingebunden und arbeiten darüber hinaus im Bereich Werteerziehung mit.<br />

1.4 Anzahl der Schülerinnen und Schüler/Klassen<br />

2005/06 waren die Klassen JK051, JK052 und JA053 für das EQUAL II-Projekt mit jeweils<br />

etwa 18 Schülerinnen und Schülern ausgewählt worden. Die beiden erstgenannten Klassen<br />

wurden vom Kolping-Bildungswerk betreut.<br />

Im Folgejahr bezog sich die unterrichtliche Projektarbeit auf die Klassen WJ061, WJ062,<br />

WJ064 und JT062, wobei mit unterschiedlichen Bildungsträgern zusammengearbeitet wurde.<br />

Zurzeit (Schuljahr 2007/08) sind die Klassen WJ071, JT072 und JT073 am Projekt beteiligt,<br />

wobei die Klassenstärke in den Schuljahren etwa gleich geblieben ist.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 5


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

2 Bedarfsanalyse für den Bildungsgang<br />

2.1 Evaluationsmaßnahmen (Lehrerziele)<br />

Bei den Überlegungen, wo der Förderbedarf unserer Schülerinnen und Schüler liegt, fanden<br />

wir verschiedene Orientierungspunkte.<br />

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler in den KSoB haben in den vergangenen<br />

Schuljahren nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Schule ist daher für viele ein „rotes Tuch“.<br />

Damit bei möglichst vielen Interesse für die Lernsituationen geweckt werden können, haben<br />

die Kolleginnen und Kollegen des Bildungsganges KSoB nach Lernsituationen gesucht, die<br />

möglichst den Lebensnerv der Jugendlichen treffen. Der größte Teil der Jugendlichen in diesen<br />

Klassen strebt den Hauptschulabschluss an. Sie erhalten von verschiedenen Bildungsträgern<br />

in unterschiedlichen Berufsfeldern eine berufliche Orientierung oder Grundbildung. Dadurch<br />

ergibt sich die Notwendigkeit, nicht nur den Erwerb von Fachkompetenzen aus dem<br />

Bereich der Metalltechnik zu ermöglichen, sondern auch Fachkompetenzen zu vermitteln, die<br />

in möglichst vielen Berufsfeldern erforderlich sind.<br />

Wie unter Punkt 3.3 ausführlich dargestellt wird, ermitteln die Jugendlichen beispielsweise<br />

anhand einer Bauzeichnung Wand- und Bodenflächen, Raumvolumen, die Längen von Fußleisten<br />

und führen einfache Kalkulationen durch.<br />

Die Schülerinnen und Schüler der KSoB am BK 10 kommen überwiegend aus Familien mit<br />

Migrationshintergrund. Selbst Schüler, die schon in Deutschland geboren sind, haben aus unterschiedlichen<br />

Gründen einen starken Förderbedarf im Deutschen. Zu den Gründen gehört<br />

z.B. der Gebrauch einer anderen Muttersprache im Familien- und Freundeskreis und die Abwendung<br />

von textbetonten Medien.<br />

Ihre Deutschkenntnisse sind zumeist im mündlichen Bereich durchaus ausreichend, um alltägliche<br />

Kommunikationssituationen zu bestehen. Wenn aber die sprachlichen Anforderungen<br />

steigen, etwa durch Lernaufgaben im Unterricht, die die Rezeption oder Produktion von Texten<br />

erfordern, oder durch das notwendige Verstehen bzw. die Anwendung von Fachsprache,<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 6


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

zeigt sich, dass die Jugendlichen große Schwierigkeiten haben, die jeweils angemessene<br />

Sprachebene zu nutzen.<br />

Weiterhin ist zu beobachten, dass selbst in der mündlichen Sprachanwendung viele Schüler<br />

erhebliche Schwierigkeiten haben, wenn es darum geht, sich sachlich und situationsangemessen<br />

auszudrücken. Aufgrund dieses Faktors entstehen derartig häufig Kommunikationsprobleme<br />

im schulischen Zusammenhang (Schulhof, Klassenraum, Schüler-Schüler, Schüler-<br />

Lehrer), dass sie die Lernmotivation der Jugendlichen und ihre Konzentrationsfähigkeit für<br />

Lernaufgaben erheblich erschweren.<br />

Da es absehbar ist, dass auf unsere Schüler ähnliche Probleme im Arbeits- und Berufsleben<br />

zukommen, wo die Anforderungen für eine aufgaben- und situationsangemessene Kommunikationsfähigkeit<br />

noch erhöht sein werden, und da die genannten Beobachtungen durchgängig<br />

von den in den KSoB der Abteilung BOVG arbeitenden Lehrern gemacht werden, haben wir<br />

uns zum Ziel gesetzt, die Chancen unserer Schülerinnen und Schüler zu verbessern, indem<br />

wir ihre mündliche und schriftliche Kommunikationskompetenz verstärkt fördern.<br />

Zur Verbesserung im mündlichen Kommunikationsbereich ist eine Lernsituation zum Thema<br />

„Faire Gesprächsführung“ entwickelt worden, in der die Schüler sich die Bedeutung ihrer<br />

eigenen Kommunikationserfahrungen, ihrer Emotionen und ihres sprachlichen Ausdrucks<br />

bewusst machen. Darauf aufbauend setzen sie sich auseinander mit der Problematik der „Du-<br />

Botschaft“, die Gespräche zumeist destruktiv verlaufen bzw. enden lässt. Die Reflexion dieses<br />

speziellen Faktors misslingender Kommunikation wird anschließend genutzt, um konstruktivere<br />

Formen des mündlichen Ausdrucks zu üben.<br />

In den Klassen für Schüler mit besonderem Förderbedarf finden sich Schüler mit den unterschiedlichsten<br />

sozialen und kulturellen Hintergründen. So ist es für diese Klassen charakteristisch,<br />

dass Werte aus sehr unterschiedlichen Wertsystemen von Bedeutung und verhaltensbestimmend<br />

sind. Der oftmals geringe Reflexionsgrad dieser eigenen Werthaltungen, die Unkenntnis<br />

der Haltung der Mitschüler und die damit oft verbundene geringe Toleranz gegenüber<br />

anderen Werthaltungen bzw. den darauf aufbauenden Handlungen führt häufig zu Konflikten<br />

und nicht leicht nachvollziehbaren Arbeitshaltungen oder Verhalten in der Klasse, das<br />

oftmals ein erfolgreiches Arbeiten und damit verbunden erfolgreiche Abschlüsse verhindert.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 7


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Ausgangspunkt der Erarbeitung der Lernsituation „So kriegst Du Dein Fett weg“ zur Diskussion<br />

von Werten und Regeln und anschließender Diskussion und Festlegung zentraler Regeln<br />

für die Arbeit in der Klasse war die Frage, welche Schwierigkeiten, welche problematischen<br />

Situationen oder welche Defizite bezüglich der personalen Kompetenzen der Schüler zu erwarten<br />

sind. Von dieser Einschätzung wurde auch bei der Evaluation der erarbeiteten und<br />

durchgeführten Lernsituation ausgegangen. Die detailliertere Beschreibung der Ziele findet<br />

sich im Kap. 3 „Inhaltliche Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung“.<br />

2.2 Unterrichtsziele<br />

Die Schwerpunktsetzung der Unterrichtsziele lässt sich wie folgt zusammenfassen:<br />

Für die Sprachförderung in den KSoB wurde, neben den in 3.1 ausführlich begründeten und<br />

dargestellten Zielen für Deutsch/Kommunikation, im Rahmen des EQUAL-Projektes besonders<br />

die Förderung der mündlichen Kommunikationskompetenz in Verbindung mit einigen<br />

ausgewählten Kompetenzen aus dem Bereich der Personal- und Sozialkompetenz in den Blick<br />

genommen.<br />

Indem wir die Schülerinnen und Schüler im mathematisch-praktischen Denken fördern,<br />

verbessern wir deren mathematische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass wir den Jugendlichen eine positive Einstellung gegenüber der Mathematik<br />

vermitteln und durch einen „etwas anderen“ Mathematikunterricht das Interesse für mathematische<br />

Zusammenhänge wecken. Dazu müssen die Aufgabenstellungen so gewählt werden,<br />

dass die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung für das Alltagsleben und für die Tätigkeiten<br />

beim Bildungsträger oder im Praktikum erkennen.<br />

Im Rahmen der Werteerziehung erstellen die Schülerinnen und Schüler einen Arbeitsplan für<br />

das Reinigen von fertigen Werkstattprodukten. Sie bereiten unterschiedliche Informationen<br />

auf und strukturieren sie. Durch das Strukturieren von Texten sind sie in der Lage z.B. Rollen<br />

von Personen und deren Kommunikation in einem Betrieb oder bestimmte Betriebsabläufe zu<br />

erkennen. Hieraus analysieren sie, welche Regeln in einem Betrieb für die Kommunikation<br />

wichtig sind. Sie übertragen dies auch auf die Schule.<br />

Eine genauere Beschreibung der einzelnen Unterrichtsziele ist den im Anhang beigefügten<br />

Lernsituationen zu entnehmen.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 8


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

2.3 Schulprogrammziele<br />

Auf die Klassen für Schülerinnen und Schüler ohne Berufsausbildungsvertrag bezogen gelten<br />

insbesondere folgende Zielsetzungen:<br />

„...gefördert werden soll die Fähigkeit,<br />

- mit wechselnden Situationen angemessen umzugehen,<br />

- aus Zielen und Aufgaben selbständig Arbeitsschritte abzuleiten,<br />

- mit Arbeitskollegen und Kunden adressatenorientiert zu kommunizieren sowie<br />

- die Bereitschaft, selbstgesteuerte Lernprozesse zu durchlaufen.<br />

Ziel des Unterrichts ist es, den Schülerinnen und Schülern Handlungskompetenz in allen drei<br />

Dimensionen (beruflich, gesellschaftlich und personell) zu vermitteln, sie auf lebensbegleitendes<br />

Lernen vorzubereiten und sie zur Teilnahme und aktiven Mitwirkung an Wirtschaft<br />

und Gesellschaft zu qualifizieren.“<br />

An anderer Stelle wird herausgestellt: „...fachliche Kompetenzen...müssen durch die sozialen<br />

Qualifikationen wie z. B. Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit, Selbständigkeit und<br />

Verantwortungsbereitschaft sowie Belastbarkeit und Lernbereitschaft ergänzt werden.“ (vgl.<br />

Schulprogramm, BK 10, Präambel, S.1)<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 9


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

3 Inhaltliche Schwerpunkte der Kompetenzentwicklung<br />

3.1 Elemente der Sprachförderung im Unterricht<br />

(Irene Heinrich, Hans-Jürgen Waldner)<br />

Im Folgenden werden diejenigen Elemente der Sprachförderung aufgeführt, auf die sich die<br />

am EQUAL-Projekt beteiligten Kollegen in regelmäßig durchgeführten Arbeitssitzungen geeinigt<br />

haben. Da diese Kollegen auch in weiteren Teams zusammen arbeiten, wurden gemeinsame<br />

Vereinbarungen getroffen aufgrund der Beschlüsse des EQUAL-Teams, des Kernteams<br />

für KSoB/ Hauptschulabschluss und fachbezogener Arbeitsgemeinschaften:<br />

Alle unterrichtenden Kolleginnen und Kollegen, nicht nur die Deutschlehrer, arbeiten an der<br />

Sprachförderung unserer Schüler.<br />

Die im Rahmen des Anmeldeverfahrens durchgeführten Deutsch-Einstufungstests werden von<br />

den Lehrern als Grundlage für die Unterrichtsplanung und eine individuelle Betreuung besonders<br />

förderungsbedürftiger Schüler ausgewertet. Im Schuljahr 06/07 wurden außerdem Fördergruppen<br />

für die Sprachförderung Deutsch eingerichtet. Um die Motivation der betroffenen<br />

Schüler für dieses zusätzliche Förderangebot zu erhöhen, wurde auch an den individuellen<br />

Schwierigkeiten angeknüpft, die sich im laufenden Fachunterricht für die Schüler gezeigt hatten,<br />

und möglichst eine inhaltliche Anbindung geschaffen.<br />

Schüler mit besonders geringen Deutschkenntnissen erhalten zusätzliche Lernaufgaben nach<br />

den Methoden des fremdsprachendidaktischen Deutschunterrichtes (DaZ), um grammatisches<br />

Verständnis, Textverstehen und Ausdrucksfähigkeit zu verbessern.<br />

Dem didaktischen Jahresplan für die KSoB entsprechend wird die Sprachförderung anhand<br />

folgender Schwerpunkte geplant und durchgeführt:<br />

Informationen finden und verarbeiten:<br />

Die Kompetenz im Umgang mit traditionellen Medien wird hier ebenso gefördert wie der<br />

Umgang mit neuen Informationstechnologien. Die Schüler nutzen die ausgewerteten Informationen<br />

für Präsentationen und in selbst erstellten Texten, z.B. Praktikumbericht, Entwurf einer<br />

Schülerzeitung.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 10


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Texte verstehen:<br />

Das Textverständnis der Schüler wird geübt und verbessert anhand lebensnaher und teilweise<br />

berufsbezogener Texte: Schulordnung, Mietvertrag, Kaufvertrag, Praktikumsvertrag, Ausbildungsvertrag,<br />

Zeitungsartikel, Fachtexte.<br />

Texte erstellen:<br />

Die Schüler festigen und verbessern in diesem Zusammenhang ihre Kompetenz in der Anwendung<br />

elementarer Sprachnormen.<br />

Die Auswahl der Texte erfolgt unter Berücksichtigung der momentanen und zukünftigen<br />

Lebenswirklichkeit der Jugendlichen: Formulare, Unfallbericht, Praktikumbericht, Bewerbungsunterlagen,<br />

Vorgangs- und Funktionsbeschreibung, Bedienungsanleitung, Entwurf einer<br />

Schülerzeitung.<br />

Es wird darauf geachtet, dass schriftliche Arbeitsergebnisse durchgängig in ganzen Sätzen<br />

formuliert werden, wenn nicht ausdrücklich Stichworte gefordert sind. Mathematische Textaufgaben<br />

werden mit einem Schlusssatz abgeschlossen.<br />

Mündliche Kommunikation aufnehmen und gestalten:<br />

Bei der Präsentation von Arbeitsergebnissen und möglichst in jeder Form des Unterrichtsgesprächs<br />

wird grundsätzlich auf vollständige Satzbildung geachtet.<br />

Die Regeln für gelingende mündliche Kommunikation werden ermittelt, angewendet und regelmäßig<br />

überprüft. Dazu gehören Gestaltungsmittel wie Körpersprache, Mimik, Betonung,<br />

Sprechtempo und -lautstärke ebenso wie angemessene Ausdrucksweisen eigener Gefühle und<br />

Erfahrungen, das konstruktive Eingehen auf die Äußerungen anderer, die Reflexion von Verständnis-<br />

und Verständigungsproblemen und die praktische Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse<br />

im Unterricht.<br />

Zur Förderung der Kompetenzen in diesem Bereich wurde eine Lernsituation zum Thema<br />

„Faire Gesprächsführung“ entwickelt, angelehnt an das Selbstlerntraining zur fairen Kommunikation<br />

von Reinhold Miller. (R. M.: „Du dumme Sau!“ - Von der Beschimpfung zum fairen<br />

Gespräch, AOL Verlag 2005)<br />

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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Die Entscheidung für diese Lernsituation fiel aufgrund der alltäglichen Beobachtung von<br />

Kommunikationsstörungen auf Schülerseite und in der Schüler-Lehrer-Interaktion, die zurückzuführen<br />

sind auf<br />

- einen eingeschränkten Wortschatz,<br />

- im aktiven Wortschatz nur in geringem Maße vorhandene sachlich-höfliche Redewendungen,<br />

- wenig Übung und Kompetenz in sachlicher, nicht emotionsgeladener Ausdrucksweise,<br />

- eine Wortwahl, die vom Angesprochenen als beleidigend aufgefasst wird,<br />

- eine den verbalen Ausdruck begleitende missverständlich oder kritisch aufgefasste nonverbale<br />

Kommunikation, die zu weiteren Kommunikationsstörungen führt,<br />

- Fehleinschätzungen in Bezug auf die Wirkung der eigenen Ausdrucksweise,<br />

- eine fehlende oder geringe Fähigkeit und Bereitschaft zur selbstkritischen Reflexion,<br />

- eine fehlende oder geringe Fähigkeit zum konstruktiven Umgang mit Kritik,<br />

- eine kaum vorhandene Bereitschaft, sich gegenseitig zuzuhören und sich ausreden zu<br />

lassen,<br />

- mangelndes Wissen um die notwendigen Voraussetzungen für gelingende, nichtverletzende<br />

Kommunikation,<br />

- mangelnde Fähigkeit und Bereitschaft, dieses Wissen anzuwenden,<br />

- geringes Selbstwertgefühl und<br />

- gering ausgeprägte Fähigkeit, mit negativen Emotionen und Enttäuschungen konstruktiv<br />

umzugehen.<br />

Von den genannten Ursachen wurden im hier beschriebenen Zusammenhang einige ausgewählt,<br />

um durch Förderung von Kompetenzen aus den Bereichen Personal- und Sozialkompetenz<br />

vor allem die Kommunikationskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu verbessern:<br />

- die Fähigkeit, sich gegenseitig zuzuhören,<br />

- die Fähigkeit, die eigenen Emotionen selbstkritisch zu reflektieren,<br />

- die Bereitschaft, die Wirkung der eigenen Ausdrucksweise als mögliche Ursache für<br />

Kommunikationsstörungen zu erkennen,<br />

- die Bereitschaft, die Emotionen Anderer ernst zu nehmen und konstruktiv darauf zu reagieren,<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 12


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

- den Zusammenhang zwischen negativen Du-Botschaften und Kommunikationsstörungen<br />

erkennen,<br />

- die Fähigkeit, die Bedeutung individueller Kommunikationsstile für das Zusammenleben<br />

in Gemeinschaften zu erkennen,<br />

- Regeln für eine verbesserte Gesprächsführung im Klassenraum aufzustellen und ihre Anwendung<br />

zu überprüfen.<br />

Als Einstieg wurde die bildhafte Darstellung eines aggressiv-eskalierenden Austauschs von<br />

Du-Botschaften eingesetzt und so ein assoziativer Austausch zum Thema ermöglicht. Die<br />

dargestellte verbale Auseinandersetzung spiegelt eine von Schülern und Lehrern schon vielfach<br />

erlebte oder beobachtete Situation, und es ist daher zu erwarten, dass jeder Schüler sich<br />

dazu äußern kann. Beim Einsatz in zwei Werkstattjahr-Klassen und einer KSoB mit Sonderschülern<br />

bestätigte sich diese Erwartung – auch sonst zurückhaltende und schweigsame Schüler<br />

waren bereit, zu der Darstellung etwas zu sagen. Einige Schüler nutzten die Abbildung,<br />

um aus ihrer Vorerfahrung heraus die unvollständigen Äußerungen der dargestellten Kontrahenten<br />

zu ergänzen, und stiegen auf diese Weise schnell in die Auseinandersetzung mit dem<br />

Problem ein.<br />

Im Folgenden erhielten die Schüler ein erstes Arbeitsblatt, auf dem sie ihre Beobachtungen<br />

aus unterschiedlichen Kommunikationssituationen schriftlich näher benennen konnten. Während<br />

weder inhaltliche noch der situative Zusammenhang des bildlich dargestellten Gesprächs<br />

erkennbar war, waren die Schüler durch den ersten Arbeitsauftrag aufgeforderrt, die von ihnen<br />

erfahrenen und beobachteten Beispiele für beleidigende Sprache bestimmten Gesprächskonstellationen<br />

zuzuordnen: Schüler untereinander, Lehrer zu Schülern, Eltern zu Kindern<br />

und Talkshowgäste im Fernsehen. In diesem Schritt konnten sie sich zunächst individuell<br />

bewusst machen, welche Formulierungen in welchen Situationen aus ihrer Sicht beleidigend<br />

waren, um darauf aufbauend im folgenden Auswertungsgespräch zu reflektieren, welche Bedeutung<br />

und Auswirkungen Emotionen und das Verhältnis von Sender und Empfänger für<br />

Kommunikationsabläufe in unterschiedlichen Zusammenhängen haben.<br />

Im nächsten Schritt (Arbeitsblatt 2) hatten die Schüler die Gelegenheit, sich ihre eigenen Gefühle<br />

und Reaktionsimpulse bewusst zu machen für Situationen, in denen sie entweder Opfer<br />

von Beleidigungen sind oder selbst andere Menschen verbal angreifen; um anschließend zu<br />

versuchen, sich die Gefühle einer beleidigten Person klar zu machen. Erfahrungsgemäß ist<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 13


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

gerade dieser Schritt, das Sich-Hineinversetzen in Andere, für unsere Schüler besonders<br />

schwer. Er ist allerdings eine unerlässliche Voraussetzung für eine konstruktive Kommunikation<br />

und generell für gelingendes menschliches Miteinander. Um das Verständnis für mögliche<br />

Auswirkungen von individuell-destruktivem Gesprächsverhalten auf das Zusammenleben<br />

auch in größeren Gruppen zu fördern, wurden die Schüler anschließend mit dem Artikel 1 des<br />

Grundgesetzes und einigen Redewendungen konfrontiert, die, wenn sie als Handlungsmaxime<br />

verstanden werden, auf Konflikte eskalierend wirken.<br />

Die Erkenntnis, dass die höchste Eskalationsstufe von Konflikten auf gesellschaftlicher Ebene<br />

bzw. zwischen verschiedenen Gesellschaften Kriege sind, erleichterte es den Schülern, den<br />

begriff „Krieg“ auch auf ein eskalierendes, aggressives Gespräch zu übertragen. Durch die<br />

Lektüre eines kurzen, informativen und absichtlich plakativen Textes zur Problematik der<br />

„Du-Botschaft“ wurde deren ursächliche Wirkung für „Gesprächskriege“ verdeutlicht, um in<br />

einer abschließenden Phase den Schülern erneut zu ermöglichen, sich ihr eigenes Kommunikationsverhalten<br />

in vertiefter Form bewusst zu machen und eventuell selbstkritisch zu überdenken.<br />

(Arbeitsblatt 3)<br />

Um als Konsequenz aus den gewonnenen Einsichten eine Chance für veränderte Kommunikation<br />

der Schüler im Klassenraum zu eröffnen, bekamen sie anschließend den Auftrag, ein Plakat<br />

mit höchstens fünf Regeln zu erstellen, die aus ihrer Sicht den verbalen Umgang miteinander<br />

verbessern könnten. Die Regeln sollten in der Ich-Form formuliert sein<br />

Die erstellten vier Regeln einer Werkstattjahr-Klasse des Schuljahres 06/07 lauteten sinngemäß:<br />

1. Ich benutze keine Schimpfwörter.<br />

2. Ich rede nicht dazwischen.<br />

3. Ich sage nicht „ Du ...Idiot!“ usw.<br />

4. Ich lache meinen Mitschüler/meine Mitschülerin nicht aus.<br />

Die Regel 3 war schließlich eine beispielhafte Zusammenfassung vieler verschiedener Vorschläge,<br />

die die Schüler als Du-Botschaften formulierten.<br />

In der zweiten Werkstattjahr-Klasse des laufenden Schuljahres ist die Arbeitsphase noch nicht<br />

erreicht, ebenso noch nicht in der KSoB mit Sonderschülern.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 14


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Das im Anhang des Berichts zu findende Arbeitsblatt 4 wurde noch nicht eingesetzt, kann<br />

aber je nach Lerngruppe zur vertiefenden Reflexion eingesetzt werden, um den Schülern in<br />

einer Einzelarbeitsphase die Möglichkeit zu geben, sich die eskalationsfördernden Faktoren<br />

ihrer eigenen Kommunikationsweisen noch besser bewusst zu machen. Gleichzeitig sind sie<br />

hier gefordert, sich in die Reaktionsweisen bestimmter Kommunikationspartner hineinzudenken.<br />

Die Erfahrungen aus dem Einsatz der beschriebenen Lernsituation haben gezeigt, dass es den<br />

meisten Schülern der genannten Klassen sehr schwer fällt, sich auf die Reflexion ihrer eigenen<br />

Kommunikationsformen einzulassen. Dies gilt in verstärktem Maße, wenn sie aufgefordert<br />

sind, über gesprächsbestimmende Faktoren auf Seiten ihrer Gesprächspartner nachzudenken<br />

und Bedürfnisse der Gegenseite zu respektieren. Während der Auseinandersetzung mit<br />

den Aufgaben dieser Lersituation waren die Schüler praktisch durchgehend gefordert, ihre<br />

Fähigkeiten in den Bereichen Personal- und Sozialkompetenz anzuwenden und zu erweitern.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 15


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

3.2 Elemente der Werteerziehung im Unterricht<br />

(Bernd Jaenicke, Matthias Herwartz)<br />

Zu Beginn des Schuljahres zeichnen sich die Schülerinnen und Schüler in den Klassen mit<br />

besonderem Förderbedarf besonders dadurch aus, dass sie erstens aufgrund ihrer sozialen,<br />

kulturellen und lernbiografischen Herkunft sehr unterschiedliche Vorkenntnisse und Werthaltungen<br />

besitzen und zweitens sehr unterschiedliche und oft diffuse Vorstellungen vom Arbeitsleben<br />

und ihren Berufswünschen haben.<br />

Aufgrund oft zu konstatierendem geringen Reflexionsgrad ihrer eigenen Wertvorstellungen<br />

und Wertsysteme bei gleichzeitig großer Unkenntnis anderer Wertsysteme kommt es häufig<br />

zu grundlegenden und für die Schüler selber oft nicht erklärbaren Missverständnissen. So<br />

führt auch die Unkenntnis andere Wertsysteme, z.B. auch die ihrer Mitschüler, oft zu einer<br />

Haltung geringer Toleranz gegenüber anderen Verhaltensmustern. Viele Konflikte in der<br />

Klasse sind auf diese Fehleinschätzungen und diese geringe Toleranz zurückzuführen. Das<br />

Aufbauen erfolgreicher Arbeitshaltungen sowie individueller und teamorientierter Arbeitsmethodiken<br />

und damit verbunden das Erreichen von Abschlüssen ist unter diesen Umstände sehr<br />

schwierig.<br />

In der Regel haben die Schülerinnen und Schüler in diesen Klassen noch kaum Erfahrungen<br />

mit betrieblich organisierter Arbeit gemacht. Ihre Vorstellungen von handwerklicher oder<br />

industrieller Arbeit ist sehr diffus. Insbesondere ihre Vorstellungen bezüglich vorhandener<br />

Abhängigkeiten, dem herrschenden Termin- und Qualitätsdruck oder der Notwendigkeit in<br />

Teams zusammen zu arbeiten sind oft sehr naiv.<br />

Werteerziehung 1<br />

Im Rahmen der Werteerziehung innerhalb des EQUAL-Projektes hat sich ein Lehrerteam die<br />

Aufgabe gestellt eine Lernsituation zu entwickeln und zu erproben, die vor der oben beschriebene<br />

Ausgangssituation die Schülerinnen und Schüler in ein berufsorientiertes Lernarrangement<br />

führt, in dem sie, über die Reflektion ihre eigenen Werthaltungen und der der Mitschüler<br />

und dem gemeinsamen Entwickeln von Lösungskonzepten, Handlungsvarianten und Regeln<br />

1 Zur Begründung und Verständnis des hier gewählten Ansatzes zur Werteerziehung siehe auch: Handreichung<br />

Werteerziehung in der Berufsausbildung der Bezirksregierung Köln<br />

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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

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Abschlussdokumentation<br />

für ihre Arbeit im Klassenverbund finden. Ausgangspunkt für die Entwicklung dieser Handlungsvarianten<br />

und Regeln sollte eine problematische Situation in einem beruflichen Umfeld<br />

sein, mit dem die Schülerinnen und Schüler auch einen Einblick in ihr gewähltes Berufsfeld<br />

erhalten.<br />

Es war der Arbeitsgruppe wichtig, dass die Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden<br />

Werthaltungen nicht in einer moralisierenden Form und normierend vor dem Hintergrund<br />

eines festen Regelwerks stattfindet. Statt dessen sollte von Anfang an deutlich werden, dass es<br />

häufig keine Musterlösungen gibt und sich daher die Beteiligten auf ein Regelwerk einigen<br />

müssen.<br />

Die Arbeitsgruppe ging weiter davon aus, dass die Auseinandersetzung über Werte und das<br />

Einüben von demokratischen Strukturen in nachfolgenden Lernsituationen immer wieder aufgegriffen<br />

und ausgebaut werden muss, damit sich so Strukturen im Sinne einer Just Community<br />

bilden können 2 .<br />

Werteerziehung zielt hier also nicht darauf ab so genannte Softskills wie unter anderem Höflichkeit,<br />

Freundlichkeit oder Disziplin und ihrer Formen kennen und akzeptieren zu lernen<br />

und sie unreflektiert einzuüben. Werteerziehung im hier gemeinten Sinn, soll die bewusste<br />

Auseinandersetzung mit den eigenen Werthaltungen und Verhaltensmustern fördern, wodurch<br />

zum Beispiel die Anwendung dieser Softskills bewusst, reflektiert und selbstgesteuert erfolgen<br />

kann. Die bewusste Auseinandersetzung ermöglicht auch Veränderungen eigener Verhaltensmuster<br />

und eröffnet die Möglichkeit in Entscheidungssituationen adäquat zu reagieren.<br />

Personale und Soziale Kompetenz entwickelt sich und werden handlungswirksam.<br />

Hintergrund für die erarbeitete Lernsituation<br />

Die nachfolgend beschriebene Lernsituation wurde für die BOVG konzipiert und zu Beginn<br />

des Schuljahres 2007/08 zunächst in dem Berufsgrundschuljahr BG071 durchgeführt und evaluiert.<br />

Diese Klasse, bestehend aus 24 Schülerinnen und Schülern (2 weiblich, 5 mit Migrationshintergrund)<br />

im Alter von 16 bis 21 Jahren, erhält eine Grundbildung im Bereich der allgemeinen<br />

Metallverarbeitung. Neben dieser beruflichen Orientierung und Vorbereitung nennen<br />

die Schülerinnen und Schüler dieser Klasse als Ziel die Erlangung eines höherwertigen<br />

Hauptschulabschlusses (10A oder 10B/FOR)<br />

2 Siehe hierzu auch: Standop und Lind<br />

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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

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Abschlussdokumentation<br />

Wie oben angesprochen, ist das Akzeptieren und das Einhalten von Regeln im und außerhalb<br />

des Unterrichts ein immer wieder auftretendes Problem in diesen Klassen. Aus diesem Grunde<br />

hat sich das Lehrerteam entschlossen, zu Beginn des Schuljahrs einen neuen Weg bei der<br />

Einführung der Unterrichtsregeln zu gehen. Früher wurden entweder die Regeln verkündet,<br />

erläutert und an die Einhaltung der Regeln appelliert oder sie wurden vor dem Hintergrund<br />

der Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit oder von ihnen zusammengetragen.<br />

Schwierigkeiten entstanden in der Vergangenheit oftmals beim konsequenten Einhalten der<br />

Regeln bzw. dem Einfordern von Konsequenzen bei Regelverstößen. Hierbei zeigte es sich<br />

häufig, dass zwar den Regeln zugestimmt wurde, es aber keinen Konsens gab bezüglich der<br />

Notwendigkeit und der Bedeutung von Regeln für das gemeinsame erfolgreiche Arbeiten.<br />

Hierzu gab es dann oftmals Streit in der Klasse, der besonders intensiv wurde, wenn Fehlverhalten<br />

geahndet werden sollte.<br />

Die Kollegen stellten fest, dass der Diskussion über die Notwendigkeit von Regeln und die<br />

Möglichkeit der Schüler hierzu Stellung zu nehmen bzw. ihre eigenen Werthaltungen zu äußern<br />

und zu klären zu wenig Raum und Beachtung eingeräumt wurde.<br />

Die zu erarbeitende Lernsituation sollte hierzu Anlass bieten, ohne unnötig viele feste Regeln<br />

vorwegzunehmen. Nicht ein festes Regelwerk sollte ihr zu Grunde liegen, sondern eine Situation,<br />

die die Notwendigkeit von Regeln nahe legt und eine Ausgangssituation schafft, auf deren<br />

Basis weitere Regeln und die Konsequenzen bei Regelverletzungen von den Schülerinnen<br />

und Schülern erarbeitet werden.<br />

Es sollte eine Ausgangssituation für die Lernsituation gefunden werden, die die Schülerinnen<br />

und Schüler motiviert über die Notwendigkeit von Regeln, den Vorteilen allgemein akzeptierter<br />

Regeln und die Notwendigkeit von Absprachen für Reaktionen bei Regelverstößen nachzudenken.<br />

Diese Lernsituation sollte zudem noch Einblick in die beruflichen Tätigkeiten eines<br />

Metallverarbeiters und eine typische Arbeitsorganisation liefern, ohne zuviel fachliches Wissen<br />

vorauszusetzen oder notwendig zu machen.<br />

Beschreibung der Lernsituation und der Ausgangssituation<br />

Ausgangspunkt der Lernsituation ist ein Szenario mit einem Kundenauftrag: Die im eigenen<br />

Betrieb, der Schlosserei Buntmetall, hergestellte Standuhr soll durch die Firma Farbklecks<br />

eine hochwertige Lackierung und Verzinkung erhalten. Dazu müssen alle Bauteile komplett<br />

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Abschlussdokumentation<br />

entfettet und für den Transport verpackt werden. Die Qualität der Entfettung wird vor dem<br />

Beschichten in der Firma Farbklecks nicht mehr kontrolliert. Die Uhr wird für eine Ausstellung<br />

sowie den Verkauf hergestellt. Der neue Praktikant Ahmet soll nach einer Einweisung<br />

durch den Lehrling Bruno beim Entfetten helfen.<br />

Die Standuhr lernen die Schülerinnen und Schüler hier kennen. Im Laufe des Jahres werden<br />

sie sie selbst innerhalb eines Projektes in Arbeitsgruppen fertigen. So ist dieser Arbeitsauftrag<br />

ein Vorgriff auf den letzten Arbeitsauftrag innerhalb dieses Projektes.<br />

Eine Zuspitzung und Brisanz erhält diese Ausgangssituation durch eine Konfliktsituation<br />

beim Abarbeiten des Auftrags. Bei der Konstruktion dieser Situation wurde darauf geachtet,<br />

dass sie für die Schülerinnen und Schüler leicht verständlich und realistisch ist, sie sich emotional<br />

angesprochen fühlen und sich mit einzelnen Personen solidarisieren können 3 . Zudem<br />

soll die Situation eine typische Arbeitsorganisation in einem metallverarbeitenden Betrieb<br />

wiedergeben und erfahrbar machen. So wurden die Personen: Praktikant Ahmet, Auszubildender<br />

Bruno, Geselle Conrad und Meister Dirk eingeführt. Weiterhin sollte die Situation<br />

nicht von vornherein gefährlich erscheinen, da sie darauf hinweisen soll, dass in komplexen<br />

Systemen die Auswirkungen seines Handelns vom Einzelnen nicht unbedingt vorhersehbar ist<br />

und eventuell weit reichende Folgen hat. Dies wird anhand der zunächst „harmlosen“ und<br />

nicht als problematisch eingestuften Situation erfahrbar. Durch Missachtung der Anweisungen<br />

(„Regeln“) wird die Situation für den neuen Praktikanten Ahmet und den Auszubildenden<br />

Bruno „bedrohlich“.<br />

Die Konfliktsituation: Wer ist für den Schaden verantwortlich?<br />

Der Praktikant Ahmet will Metallbauer werden. Seit zwei Wochen arbeitet er im Betrieb<br />

Buntmetall von Meister Dirk, der ihm bei guter Arbeitsleistung eine Lehrstelle angeboten hat.<br />

Die Werkstatt, in der unterschiedliche Metallbauarbeiten für den Innen- und Außenbereich<br />

durchgeführt werden, wird von dem Altgesellen Conrad geleitet. Dieser gibt dem Auszubildenden<br />

Bruno die Anweisung, sich um den Neuen zu kümmern, ihn im Auge zu behalten und<br />

darauf zu achten, dass die Teile für die Uhr fertig werden. Da in der Werkstatt viele Werkzeugmaschinen<br />

stehen sind die Halbzeuge und auch die gefertigten Teile stark mit Fett und Öl<br />

3 Zur Konstruktion von Dilemmata siehe auch: Handreichung Werteerziehung in der Berufsausbildung der Bezirksregierung<br />

Köln<br />

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Abschlussdokumentation<br />

verschmutzt und müssen mit Anlauger entfettet werden, bevor sie galvanisiert werden können.<br />

Bruno trägt mit Ahmet die fertigen Uhren auf den Hof, um die Arbeiten der Demontage<br />

und des Entfettens dort auszuführen. Er gibt Ahmet Gummihandschuhe und zeigt ihm die<br />

einzelnen Arbeitsschritte. Sie entfernen die Schrauben und decken die Gewindelöcher ab, um<br />

zu verhindern, dass Wasser und Anlauger in die fertigen Gewindebohrungen eindringen können.<br />

Gemeinsam setzen sie den Anlauger mit Hilfe eines Messbechers und nach Anleitung auf<br />

der Materialverpackung an. Anschließend tragen sie den Anlauger auf. Nach ein paar Minuten<br />

Einwirkzeit waschen sie die Einzelteile mit einem Schwamm und viel klarem Wasser. Die<br />

Einzelteile sehen sauber aus. Dennoch überprüft Bruno, ob noch Fettreste vorhanden sind. Da<br />

dies der Fall ist, wiederholen sie die letzten Arbeitsschritte noch einmal und legen die Teile<br />

auf Unterleghölzer, damit sie schnell und vollständig abtrocknen können. Bruno erklärt Ahmet<br />

noch, dass die Teile vor dem endgültigen Galvanisieren nicht mehr bearbeitet werden und<br />

auch nicht mehr berührt werden dürfen, da schon kleinste Fettreste zu großen Fehlern auf der<br />

Oberfläche führen. Kurz darauf muss sich Bruno anderen Aufgaben zuwenden, und Ahmet<br />

arbeitet alleine weiter.<br />

Nach einer Weile ruft ihn der Altgeselle Conrad kurz zu einem anderen Auftrag und lässt ihn<br />

dann wieder zu den Uhren zurückkehren. Da die Zeit drängt, schaut Ahmet sich die Oberflächen<br />

der zuletzt entfetteten Werkstücke kurz an, entscheidet, dass es nicht notwendig ist, sie<br />

weiter zu reinigen und legt sie ohne weitere Behandlung zu den anderen.<br />

Als Bruno einige Stunden später die Einzelteile zum Galvanisieren bringt, verlässt man sich<br />

dort darauf, dass diese wie besprochen vollständig entfettet wurden. Nach dem Galvanisieren<br />

zeigen einzelne Teile Inselbildung und Risse auf der Oberfläche. Bei genauer Prüfung der<br />

Einzelteile stellt sich heraus, dass die Galvanisierung großflächig keine Haftung am Untergrund<br />

hat. Die Blechteile der Uhr müssen teuer komplett entschichtet und nochmals galvanisiert<br />

werden. Die Zusagen gegenüber dem Kunden können nicht eingehalten werden.<br />

Meister Dirk macht den Altgesellen Conrad für diesen Schaden verantwortlich. Dieser ruft<br />

Bruno dazu und konfrontiert diesen vor dem Meister mit dem Schaden. Da dem Auszubildenden<br />

bekannt ist, dass Ahmet so gerne die Lehrstelle hätte, weiß er jetzt nicht, wie er sich verhalten<br />

soll.<br />

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Abschlussdokumentation<br />

Regeln und das Einhalten von Absprachen sind notwendig: Reaktionen der Schüler<br />

Zunächst wurden in einer regen und kontroversen Diskussion Handlungsalternativen für die<br />

Protagonisten formuliert. Werthaltungen wurden offen gelegt. Die Schülerinnen und Schüler<br />

lösten sich aber bald von dem konkreten Fall und übertrugen die grundlegenden Fragen wie<br />

Verantwortung und Kommunikation im Team, Selbstüberschätzung und Kritikfähigkeit auf<br />

ihre Situation im Klassenraum. Die Notwendigkeit von Regeln wurde erkannt und konkrete<br />

Überlegungen für ihre zukünftige Arbeit in der Klasse und im Berufskolleg insgesamt formuliert.<br />

Auch über mögliche Reaktionen bei Regelverstößen wurde nachgedacht.<br />

Wie geht es weiter? Vorbereitung auf Gruppenarbeit, Teamarbeit<br />

Die Bildungsgangarbeit zielt auf die angestrebte ganzheitliche Bildung und das soziales Lernen<br />

der Schülerinnen und Schüler. Sie sind wichtige Bildungsziele innerhalb des von den<br />

Lehrerinnen und Lehrern erstellten didaktischen Jahresplans. Die vielfältigen Begabungen der<br />

Schülerinnen und Schülern sollen hierbei wirksam gefördert werden und dem eigenverantwortlichen<br />

Arbeiten und Lernen im Unterricht verstärkt Raum gegeben werden. Nach unserer<br />

Auffassung kommen wir als Lehrerinnen- und Lehrerteam bei der Arbeit mit den Jugendlichen<br />

neben anderen Arbeitsformen gar nicht umhin, die Gruppenarbeit zu forcieren und dabei<br />

gezielt Regeln mit den Jugendlichen zu erstellen. Nach unserer Erfahrung fördert das Lernen<br />

in der Gruppe die Kommunikation und Kooperation. Die Schülerinnen und Schüler inspirieren,<br />

unterstützen und ermutigen sich gegenseitig durch ihre Fragen und ihr Kontrollieren<br />

Daher ist Teamarbeit mehr als das Zusammensitzen an Gruppentischen. Teamarbeit bedeutet<br />

für uns als Lehrerinnen und Lehrer das sensibel und regelgebundene Zusammenarbeiten der<br />

Jugendlichen, um die jeweiligen Lernsituationen in konzentrierter Weise zu bearbeiten. Beim<br />

Lernen in der Gruppe sind die Schülerinnen und Schüler aufeinander angewiesen, um sich bei<br />

der anstehenden Lernarbeit wechselseitig zu unterstützen und zu bestärken.<br />

Dazu hatten die Schülerinnen und Schüler nach der Diskussion der Lernsituation in der Großgruppe<br />

die Aufgabe, sich ein genaueres Bild vom Arbeiten im Team zu machen und drei<br />

Grundregeln und notwendige Arbeitsschritte für eine verständnisvolle Gruppenarbeit zu formulieren.<br />

Wenn Gruppenarbeit angesagt ist, neigen die meisten Schülerinnen und Schüler<br />

dazu, mehr oder weniger zufällig und konzeptlos zu verfahren,. Durch das reflektierte Erstellen<br />

und Visualisieren der drei wichtigsten Gruppenarbeitsregeln können sie sich die innere<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 21


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Abschlussdokumentation<br />

Logik und Regeln der Gruppenarbeit eingehender bewusst machen und auf diese Weise ihre<br />

Kommunikationkompetenzen steigern. Die in diesem Schuljahr zu erarbeitenden Lernsituationen<br />

beinhalten Gruppenarbeitsprozesse die von den Schülerinnen und Schülern mit den<br />

Gruppenarbeitsregeln zielstrebiger und erfolgreicher gestaltet werden können.<br />

Die Lernziele für das Lernen in der Gruppe sind im didaktischen Jahresplans formuliert:<br />

- die Gruppe für die Gruppenarbeit zu motivieren,<br />

- Gruppenprozesse zu reflektieren und Regeln zu erstellen,<br />

- die Regeln weiter zu entwickeln und vertiefend zu klären,<br />

- sowie die Grundformen für das Lernen in der Gruppe durchzuspielen.<br />

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Abschlussdokumentation<br />

3.3 Elemente des mathematisch-praktischen Denkens im Unterricht<br />

(Helmut Benz, Hans Schuchardt)<br />

Um mathematisch-praktisches Denken im Unterricht zu fördern, müssen Lehrende den Unterricht<br />

so gestalten, dass Schülerinnen und Schüler mathematisch denken lernen.<br />

Will man diese Forderung erfüllen, so bietet die Mathematikdidaktik einen Mathematikunterricht<br />

an, der problemorientiert ausgerichtet ist, denn Probleme setzen mathematisches Denken<br />

in Gang. In ihm werden Begriff, Sätze und Verfahren aus Problemen erwachsen, die zur Lösung<br />

von Problemen verwendet werden und selbst wieder Probleme erzeugen. sodass die Lernenden<br />

eine lebendige Beziehung zwischen Mathematikanwendung und Problemen erleben<br />

(vgl. Winter).<br />

Grundlegend stützt sich der Mathematikunterricht für Klassen, die im Rahmen des EQUAL-<br />

Projektes am BK 10 zusammengefasst sind, auf eine problemorientierte Aufgabenstellung mit<br />

einem Bezug zum Alltagsleben.<br />

Durch die Abwendung vom Rechnen von Aufgabenpäckchen zu Aufgaben, die das mathematisch<br />

praktische Denken fordern und fördern, werden die Schülerinnen und Schüler immer<br />

wieder neue Entdeckungen machen können. Allerdings sollten Lernsituationen auch so gestaltet<br />

werden, dass neben den Phasen der Erarbeitung auch Unterricht mit Übungsphasen vorhanden<br />

ist, um die mathematischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler zu festigen und<br />

zu stärken. Übungsphasen sind deshalb auch notwendig, da unsere Jugendlichen in den Klassen<br />

des EQUAL-Projektes nur ein geringes mathematisches Grundlagenwissen mitbringen.<br />

In den Fortbildungen, die im Rahmen von EQUAL II angeboten wurden, fordert Frau Prof.<br />

Hefendehl-Hebeker in ihrem Vortrag einen Mathematikunterricht, der nicht nur fertiges Wissen<br />

vermittelt, sondern der Prozesse der Wissensbildung organisiert. Der Kontext muss dabei<br />

nah am Lernenden sein, d.h. es sollen Alltagssituationen als Problemstellung herangezogen<br />

werden. Hierbei erfahren die Jugendlichen Mathematik als ein Werkzeug, das ihnen hilft, Alltagsprobleme<br />

zu beurteilen, zu ordnen und zu lösen.<br />

Von Prof. Herget wurde schwerpunktmäßig ein Mathematikunterricht mit offener Aufgabenstellung<br />

präsentiert. Eine offene (oder teilweise offene) Aufgabenstellung initiiert einen<br />

Denkprozess bei den Schülerinnen und Schüler. Es handelt sich dabei um Aufgaben, die erst<br />

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Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

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Abschlussdokumentation<br />

im Verlauf ihrer weiteren Bearbeitung bestimmt werden. Das ist dann der Fall, wenn die Problemstellung,<br />

also die Aufgabe, unbestimmt oder unscharf ist und noch durch geeignete Daten<br />

oder Annahmen ergänzt werden muss. Dieser Aufgabentyp erfordert von den Schülerinnen<br />

und Schülern allerdings ein gewisses mathematisches Grundlagenwissen.<br />

Leider sind offene Aufgaben alleine kein Garant dafür, dass Schüler wirklich problemlösend<br />

denken und arbeiten. Entscheidend ist dabei, wie Lehrerinnen und Lehrer einen Unterricht<br />

gestalten, in dem Probleme ihr Potential entfalten. Büchter/Leuters geben als Hilfestellung<br />

vier Rezepte an, auf die hier im einzelnen nicht eingegangen werden soll. Wichtig ist jedoch<br />

die Feststellung der beiden Autoren: „ Schülerinnen und Schüler müssen die nötigen Vorkenntnisse<br />

besitzen oder selbst wieder erarbeiten können – nicht aber durch einfaches Zurückblättern<br />

im Heft den Lösungsansatz finden. Der Lehrer kann gestufte Hilfen vorbereiten,<br />

die Schülerinnen und Schüler nach Bedarf und eigener Entscheidung hinzuziehen können.“<br />

Für den Mathematikunterricht im Rahmen des EQUAL-Projektes bedeutet das für die Lehrenden,<br />

dass sie relativ viel Hilfe bereitstellen müssen, da Grundwissen häufig fehlt. Dies<br />

kann durch gezielte mündliche und schriftliche Fragestellung erfolgen. Dadurch aber verliert<br />

eine offene Aufgabe an Charakter. Sie ist dann nur noch „teilweise“ offen.<br />

Für diesen Bericht soll exemplarisch der Mathematikunterricht am BK 10 anhand der Lernsituation<br />

„Meine erste Wohnung“ aufgezeigt werden. Sie ist dem Lernfeld „Produkte planen“<br />

zugeordnet. Die komplette Lernsituation ist im Anhang beigefügt. Auf den Entwicklungsprozess<br />

der Lernsituation wird in 4.1.3 näher eingegangen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler, die mit dieser Lernsituation konfrontiert wurden, kommen von<br />

unterschiedlichen Bildungsträgern und aus unterschiedlichen Berufsfeldern. Inhaltlich bezieht<br />

sich die Lernsituation auf eine Problemstellung aus dem privaten Alltag der Schüler und ist<br />

nicht speziell zugeschnitten auf einen technologischen bzw. berufsfeldspezifischen Schwerpunkt.<br />

Die Lernsituation beschreibt die Situation, in der die Schülerinnen und Schüler stehen, wenn<br />

sie eine eigene Wohnung beziehen. Obwohl dies von einigen Jugendlichen noch ein<br />

„Wunschziel“ ist, zeigen sie dennoch Interesse an der Problemlösung, da sie hoffen, möglichst<br />

bald in die Situation zu kommen eine eigene Wohnung zu mieten und damit unabhängig<br />

zu sein. Die Aufgabe besteht darin, vor einem Einzug sich mit der Renovierung der Wohnung<br />

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Abschlussdokumentation<br />

zu beschäftigen, indem sie den Materialbedarf und die anfallenden Renovierungskosten ermitteln.<br />

Der Unterricht zur Lernsituation startet mit der Vorlage einer Bauzeichnung einer Zweizimmer-Wohnung.<br />

Im Idealfall entwickelt sich bei den Schülerinnen und Schülern beim Betrachten<br />

der Zeichnung ein Prozess, der im Sinne des problemorientierten Unterrichts Begriffe<br />

entwickelt, aus dem Probleme erwachsen, die zur Lösung von Problemen verwendet werden<br />

(vgl. Winter).<br />

Konkret kann dies an der Bemaßung der Zeichnung beschrieben werden: Die Schülerinnen<br />

und Schüler stellen beim Betrachten der Maßzahlen fest, dass es große Maßzahlen ohne<br />

Komma und kleine Maßzahlen mit Komma gibt, die aber größere Abstände bemaßen. Die<br />

Lösung des Problems fällt vielen Schülern noch einfach, denn Maßzahlen mit einem Komma<br />

sind Maßangaben in Meter, während Maßzahlen ohne ein Komma Maßangaben in Zentimeter<br />

angeben. Ein weiteres Problem entsteht aber dann bei der Rechnung mit Maßzahlen mit und<br />

ohne Komma. Spätestens hier muss in eine einheitliche Maßangabe umgerechnet werden,<br />

wodurch den Schülerinnen und Schülern der mathematische Zusammenhang zwischen Meter<br />

und Zentimeter verinnerlicht wird.<br />

In der Lernsituation sind umfangreiche Hilfestellungen in Form von Fragen in mehreren Arbeitsaufträgen<br />

formuliert. Im Sinne von problemorientiertem Unterricht sollten diese Fragen<br />

selbst von den Schülerinnen und Schülern entwickelt bzw. gestellt und beantwortet werden.<br />

Oftmals ist das jedoch nur bei leistungsstärkeren Schülerinnen und Schülern der Fall. Für<br />

schwächere Schülerinnen und Schüler bieten die Fragen aus den Arbeitsaufträgen eine abgestufte<br />

Hilfestellung an wie sie von Büchter/Leuters vorgeschlagen wird. Diese Arbeitsaufträge<br />

werden den Schülerinnen und Schülern entsprechend ihrer Leistungsstärke und ihrem Bedarf<br />

dosiert vorgelegt.<br />

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Abschlussdokumentation<br />

3.4 Beratungskonzepte<br />

(Hans Schuchardt)<br />

Beratung der unversorgten KSoB-Schüler am Schuljahresanfang:<br />

Ein Teil der berufsschulpflichtigen Schüler aus Köln wird vom Schulverwaltungsamt zu einem<br />

Beratungstermin an unser BK eingeladen. Es finden ca. 8 bis 10 Beratungstermine mit<br />

jeweils 20 bis 30 Schülern statt.<br />

Nach einer kurzen Erklärung, welche Bildungsgänge oder Lehrgänge im nächsten Schuljahr<br />

zur Verfügung stehen, füllen die Schüler einen Fragebogen aus, der neben einem eventuell<br />

mitgebrachten Zeugnis die Basis der Beratung bildet, die von einem Team aus ca. vier Beratern<br />

durchgeführt wird. Die Schüler wählen nach ihren beruflichen Wünschen einen der Bildungsträger<br />

aus und werden von den Kollegen des Beratungsteams sofort nach der Beratung<br />

zum gewünschten Bildungsträger geschickt. Die Evaluation des Beratungserfolges wird vom<br />

Schulverwaltungsamt durchgeführt.<br />

Berufswahlpass:<br />

In einer Fortbildungsmaßnahmen im Rahmen des EQUAL–Projektes wurde uns der Berufswahlpass<br />

vorgestellt, welcher in den Hauptschulen eingeführt wurde. Der Berufswahlpass soll<br />

die Berufswahlorientierung ab der Klasse 7 dokumentieren. In Gesprächen mit der Kopernikus-Hauptschule<br />

wurde deutlich, dass die Einführung des Berufswahlpasses nur langsam voran<br />

geht, da er nicht in einem Schuljahr gleichzeitig von der 7. bis zur 10. Klasse eingeführt<br />

wird, sondern Schritt für Schritt. Zurzeit melden sich bei uns noch keine Schülerinnen und<br />

Schüler an, die den Berufswahlpass mitbringen können. Für die Zukunft versprechen wir uns<br />

hierdurch einen besseren Überblick über die Berufswahlvorbereitung der einzelnen Schülerinnen<br />

und Schüler. Die Schülerinnen und Schüler müssen zur Anmeldung in Zukunft neben<br />

dem letzten Schulzeugnis und einem Lebenslauf auch den Berufswahlpass vorlegen.<br />

Schullaufbahnberatung:<br />

Jede Schülerin, jeder Schüler, die/der sich für einen Bildungsgang an unserem BK anmelden<br />

möchte, muss zu einem ersten Gespräch sein letztes Zeugnis und einen Lebenslauf mitbringen.<br />

Hier wird anhand seines Zeugnisses und seines Lebenslaufes nicht nur geklärt, ob die<br />

formale Zugangsvoraussetzung für den gewünschten Bildungsgang vorhanden oder gefährdet<br />

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ist, sondern auch, ob er sich die richtige Schule für die Umsetzung seiner Ziele ausgewählt<br />

hat. In einem zweiten Schritt werden die Kenntnisse in den für den angestrebten Abschluss<br />

besonders wesentlichen Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik überprüft, um in einem<br />

abschließenden Gespräch eventuell alternative Bildungsgänge zu empfehlen oder einen Förderbedarf<br />

aufzuzeigen, der von den Schülerinnen und Schülern von der 1. Unterrichtswoche<br />

an in Anspruch genommen werden kann.<br />

Die Schullaufbahnberatung wird nicht nur in der Anmeldephase des Vorjahres und bei der<br />

Besprechung der Noten für die Halbjahreszeugnisse oder der Auswertung des Praktikums,<br />

sondern bei Bedarf zu jeder Zeit des Schuljahres durchgeführt.<br />

Das Beratungsteam wird auch immer wieder herangezogen, um Schülerinnen und Schüler aus<br />

den Berufsschulklassen bezüglich der Möglichkeiten einer weiteren schulischen Qualifizierung<br />

zu beraten.<br />

Schülerberatung auf Schülerwunsch:<br />

In der Fortbildung zur systemischen Beratung, an der zwei Kollegen unseres BK teilnehmen,<br />

wurden und werden die unterschiedlichsten systemischen Beratungstechniken vorgestellt und<br />

eingeübt.<br />

Die vermittelten Techniken wurden bisher überwiegend zur Beratung von Schülern eingesetzt,<br />

zu denen ein unterrichtlicher Kontakt besteht oder bestand. In seltenen Fällen wurde<br />

auch eine Beratung von Schülern durchgeführt, die über ihre Klassenlehrer an die Beratungslehrer<br />

verwiesen wurden.<br />

Um den Kreis der Schüler zu erweitern, die dieses Beratungsangebot annehmen, wird das<br />

Beratungsteam in Zusammenarbeit mit den Klassenlehrern und unserer Schulsozialarbeiterin<br />

eine kontinuierliche Information der Schüler durchführen.<br />

Da eine Beratung immer eine Freiwilligkeit zur Voraussetzung hat, ist die Beratung in Konfliktfällen<br />

nur dann möglich und sinnvoll, wenn eine Vertrauensbasis zwischen dem Jugendlichen<br />

und dem Berater hergestellt werden kann.<br />

Wir hoffen sehr, dass die Fortbildung zur systemischen Beratung fortgeführt wird, damit in<br />

einem größeres Team ein noch intensiverer Austausch stattfinden kann.<br />

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Individuelle Förderplanung:<br />

Schon vor dem EQUAL-Projekt haben Kollegen des Bildungsganges begonnen, eine individuelle<br />

Förderplanung einzuführen.<br />

Die Anfänge lagen noch in der Zeit der BVAA-Maßnahme (Berufliche Vorbereitung für Aussiedler<br />

und Ausländer), wo einige Kollegen an einer Fortbildung des IMBSE (Institut für<br />

Maßnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung) teilgenommen haben,<br />

die ihr Konzept vorstellten und eine Schulung in einer zweitägigen Fortbildung durchführten.<br />

Da dieses Konzept speziell für Bildungsträger entwickelt wurde, haben wir eine Anpassung<br />

an unsere schulischen Bedürfnisse durchgeführt.<br />

Im Rahmen des BQF-Projektes wurden wir von Prof. Buschfeld betreut, der unser Projekt mit<br />

seinem Team begleitete und eine Modifizierung unseres Konzeptes der Förderplanung vorschlug.<br />

Dieses Konzept sieht eine Erhebung von personen- und familienbezogenen sowie<br />

Schullaufbahndaten vor, welche nun von möglichst allen diese Jugendlichen unterrichtenden<br />

Lehrern in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben werden sollten.<br />

Da ein Teil der erhobenen Daten durchaus einen sensiblen Charakter haben, sollten die Daten<br />

nicht im Intranet gespeichert werden, wo sie von allen Zugangsberechtigten gelesen werden<br />

könnten. Da die Abteilung BOVG in vier verschiedenen Gebäuden untergebracht ist, müssen<br />

unter Umständen weite Wege zurückgelegt werden, um die Bemerkungen zu den Schülern<br />

kontinuierlich fortzuschreiben. Hier gab es Probleme, die Kontinuität zu wahren. Da wir, im<br />

Gegensatz zu anderen Schulformen, in unserem Bildungsgang unsere Schüler in der Regel<br />

nur immer ein Jahr betreuen, suchen wir noch nach einer Modifikation, die die Fortschreibung<br />

des Förderplanes effizienter macht, damit die Reaktionszeit kürzer und der Erfolg für die Jugendlichen<br />

größer wird.<br />

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Abschlussdokumentation<br />

3.5 Besondere Maßnahmen der Kompetenzentwicklung in der Schule<br />

Schulwanderfahrt nach Ouren<br />

(Bernd Jaenicke)<br />

Im September 2007 wurde mit dem Berufsgrundschuljahr BG071 eine Schulwanderfahrt nach<br />

Ouren (Luxemburg) für ein Teamtrainig durchgeführt.<br />

An dieser Fahrt nahmen 2 weibliche und 20 männliche Jugendliche teil. Die 6 Tagesabläufe<br />

im Zeltlager wurden nach abgesprochenen Vereinbarungen zwischen Schülerinnen, Schülern<br />

und Lehrern in Ouren von den Jugendlichen selbst geplant und organisiert. Die Fahrt ist nach<br />

der Durchführung von den Schülerinnen und Schülern evaluiert und bewertet worden.<br />

Name: Klasse BGJ 07.1 Zeitraum<br />

Kompetenzbereich Kriterien<br />

Ausprägung<br />

Die Schulwanderfahrt nach Ouren förderte:<br />

sehr<br />

deutlich<br />

deutlich<br />

ansatzweise<br />

kaum<br />

Teamfähigkeit und<br />

Kooperationsfähigkeit<br />

Das Einhalten von vereinbarten Regeln. 1 5 6 0<br />

Das Zuhören und das ausreden jeden Einzelnen. 1 3 7 1<br />

Das Abstimmen in der Gruppe sowie das bearbeiten von<br />

Vorschlägen und Lösungen in der Gruppe.<br />

Das zurückstellen von Eigeninteressen und die Fahrt stellte<br />

mehr die Ziele des Teams in den Vordergrund.<br />

Anderen Hilfe anzubieten und selbst Hilfe von anderen<br />

einzufordern.<br />

2 5 5 0<br />

2 8 2 0<br />

2 7 2 1<br />

Anmerkungen 8 28 22 2<br />

Kritikfähigkeit und<br />

Konfliktverhalten<br />

Das respektieren von anderen Verhalten und Meinungen. 2 5 5 0<br />

Das Zuhören wenn Kritik an der eigenen Leistung und am<br />

Verhalten geübt wurde.<br />

1 7 3 1<br />

Die anderen Meinungen und Vorstellungen zu akzeptieren<br />

und dabei sich Abgrenzen in angemessener Form.<br />

0 5 7 0<br />

Die Kritikfähigkeit in sachlicher und angemessener Form. 0 8 4 0<br />

Anmerkungen 2 25 19 1<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 29


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Fähigkeit zum<br />

Selbstständigen<br />

leben<br />

Die aktive Auseinandersetzung von Problemstellungen<br />

und eigenen Lösungsvorschlägen.<br />

2 9 1 0<br />

Die selbstständige Zielsetzung. 2 8 2 0<br />

Das Prüfen von Arbeitsschritten und Ergebnissen sowie<br />

die Überprüfung von Mängeln und Fehlern.<br />

Das strukturieren und organisieren von Arbeits- und Lernprozessen.<br />

2 3 7 0<br />

2 4 6 0<br />

Anmerkungen 8 24 16 0<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 30


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

4 Qualifizierungskonzept<br />

4.1 Struktur- und prozessbezogenes Projektmanagement im Bildungsgang<br />

4.1.1 Zuständigkeiten und Absprachen<br />

Da die Abteilung BOVG relativ groß ist, nahmen nicht alle Kolleginnen und Kollegen am<br />

Projekt teil.<br />

Schwerpunktmäßig waren die Kollegen Schuchardt, Benz und Ufer (im ersten Jahr des Projekts)<br />

für den Kompetenzbereich mathematisch-praktisches Denken zuständig, die Kollegin<br />

Heinrich und der Kollege Waldner für den Bereich Deutschförderung, die Kollegen Bärz und<br />

Schuchardt für den Bereich Bildungsberatung. Der Kompetenzbereich Werteerziehung wurde<br />

zunächst auf einen späteren Zeitpunkt verlegt.<br />

Die konkreten Absprachen, wer macht was bis wann, wurden von den Kollegen getroffen, die<br />

einen bestimmten Kompetenzbereich bearbeiteten. Über den Stand der Arbeit wurde jeweils<br />

in den Teamsitzungen berichtet.<br />

Die entwickelten Unterrichtsmaterialien wurden im Klassenraum einer Projektklasse gesammelt<br />

und damit allen Kollegen zu Verfügung gestellt. Die entwickelten Lernsituationen wurden<br />

besprochen, im Unterricht eingesetzt und evaluiert.<br />

Im Verlauf des Projekts zeigte sich, dass ein regelmäßiger Sitzungstermin für unsere Arbeit<br />

notwendig ist. Seit Beginn des neuen Schuljahres besteht ein solcher im Stundenplan ausgewiesener<br />

Termin, der für alle Belange der Abteilung zur Verfügung steht, so auch für Besprechungen<br />

des EQUAL-Teams.<br />

4.1.2 Meilensteinplanung<br />

Die Meilensteinplanung wurde nach den Vorstellungen und Gewichtungen der Kolleginnen<br />

und Kollegen erstellt. Da wir zeitgleich zum EQUAL-Projekt auch an unseren didaktischen<br />

Jahresplänen arbeiteten und nicht alle Kolleginnen und Kollegen im EQUAL-Projekt mitarbeiteten,<br />

haben wir in den Halbjahren Schwerpunkte gesetzt.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 31


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Die Mathematik war ein Schwerpunkt im ersten Jahr. Hier nahmen alle Kollegen der Abteilung<br />

BOVG an einer internen Fortbildung teil, die Herr Jaenicke durchführte, und die Kollegen,<br />

die Mathematik unterrichten, nahmen auch an den beiden zentralen Fortbildungen mit<br />

Herrn Prof. Herget bzw. Frau Prof. Hefendehl-Hebecker teil sowie an der Fortbildung zur<br />

Konstruktion offener Aufgaben. Es wurden Lernsituationen entwickelt, im Unterricht eingesetzt,<br />

evaluiert und gegebenenfalls abgeändert.<br />

Unsere Idee einen Sprachstandstest zu entwickeln, der uns in die Lage versetzt, nach der<br />

Auswertung sofort einen Förderbedarf festzuschreiben, benötigte drei mehrstündige Vorbereitungsgespräche,<br />

an denen mehrere Kolleginnen und Kollegen unseres Berufskollegs und<br />

Deutschmoderatoren teilnahmen. Da die Fortbildung für die gesamte Abteilung durchgeführt<br />

werden sollte, kamen immer neue Fragestellungen und Aspekte hinzu, wodurch sich der Termin<br />

immer wieder nach hinten verschob.<br />

Wir hoffen, dass eine Zusammenarbeit mit den Deutschmoderatoren auch nach dem Ende des<br />

EQUAL-Projektes noch möglich ist.<br />

In unseren Teamsitzungen wurde als aktuelles Problem der respektlose Umgang zwischen<br />

Schülern und Schülern wie auch zwischen Schülern und Lehrern in einigen Klassen angesprochen.<br />

In diesem Zusammenhang wurde eine Lernsituation zur fairen Kommunikation<br />

entwickelt und durchgeführt, die auch eine Verknüpfung der Kompetenzbereiche Deutschförderung<br />

und Werteerziehung darstellt.<br />

Für die Werteerziehung ist am Ende des Schuljahres 06/07 eine Lernsituation entwickelt worden,<br />

mit deren Hilfe die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des neuen Schuljahres, zentrale<br />

Regeln für die Arbeit in der Klasse festlegten und schriftlich fixierten.<br />

4.1.3 Entwicklungsprozess von Lernsituationen<br />

Das Klassenteam der BGJ erarbeitete gemeinsam auf der Basis der Lehrpläne eine praxisbezogene<br />

fächerübergreifende und berufsbezogene Lernsituation zur Einführung in die Werteund<br />

Regeldiskussion und -festlegung, die stundenübergreifend von den verschiedenen Lehrern<br />

im Klassenteam eingesetzt und gemeinsam evaluiert wurde.<br />

Bei der Lernsituation „Meine erste Wohnung“ wählten wir aus dem Fundus der Anlagenmechaniker<br />

SHK den Erdgeschoss-Grundriss eines Einfamilienhauses aus. Hier konnte im fächerübergreifenden<br />

Unterricht Technologie und Mathematik verbunden werden.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 32


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Zu diesem Grundriss wurden Aufgabenstellungen formuliert und aus dem Blickwinkel des<br />

Eigenheimbesitzers weitere Aufgaben, wie Bau einer Garage und Anfertigung eines Geländers<br />

für die Terrasse.<br />

Bei dem Einsatz der Lernsituation von verschiedenen Kollegen im Unterricht in unterschiedlichen<br />

Klassen mussten wir feststellen, dass das Erdgeschoss eines Einfamilienhauses<br />

nicht den geeigneten Wohnraum darstellt und dass die Eigenleistungen, wie der Bau einer<br />

Garage oder die Anfertigung eines Balkongitters nicht die Interessen der Schülerinnen und<br />

Schüler traf.<br />

Die Überlegungen gingen in die Richtung, welche Wohnungen und welche Arbeiten für unsere<br />

Schülerinnen und Schüler überhaupt in Frage kommen. Wir entschieden uns für eine Zweizimmer-Mietwohnung,<br />

womit wir sicherlich den oberen Rand des realistisch Wünschbaren<br />

erreicht haben. Die Arbeiten, die von den Jugendlichen geleistet werden können, haben wir<br />

auf die Malerarbeiten beschränkt und das Fliesenlegen in die Hand eines Fachmannes gelegt.<br />

Bei der Entwicklung weiterer Lernsituationen haben wir im Sinne von problemorientiertem<br />

Unterricht darauf geachtet, dass den Schülerinnen und Schülern, wenn möglich, keine „Formeln<br />

zur Lösung von Problemen“ vorgegeben wurden, sondern die Jugendlichen mit einer<br />

lebensnahen Aufgabenstellung konfrontiert wurden, welche ohne die Kenntnis von Formeln<br />

gelöst werden konnte, damit die Schülerinnen und Schüler möglicherweise aus den Lösungen<br />

eine Formel entwickeln konnten.<br />

In jeder Lernsituation wurde versucht, bestimmte Kompetenzen bei den Jugendlichen gezielt<br />

zu fördern. Dabei haben wir darauf geachtet, wenige Kompetenzen pro Lernsituation zu fördern,<br />

dafür aber auf eine intensive Kompetenzförderung Wert gelegt.<br />

4.1.4 Fortbildungsplanung<br />

Im Rahmen von EQUAL II war eine Fortbildung für die Kollegen der Abteilung BOVG zum<br />

Thema Sprachförderung geplant, für die drei Vorbereitungstreffen mit einem Kernteam und<br />

jeweils mehreren Moderatoren stattgefunden haben.<br />

Als Ziel der geplanten Fortbildung war daran gedacht, ein für unsere Abteilung passendes,<br />

unter anderem auf einem veränderten Einstufungstest basierendes Sprachförderungskonzept<br />

zu entwickeln. Eine wesentliche Grundlage der Entwicklung sollte der Austausch aller Kollegen<br />

über die Erwartungen sein, die sie in sprachlicher Hinsicht an unsere Schüler haben, fer-<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 33


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

ner über die Anforderungen an sprachliche Leistungen, die unseren Bewertungssystemen zu<br />

Grunde liegen.<br />

Hierfür wurden Schülertexte zusammengetragen, die im Zusammenhang mit berufsbezogenen<br />

und berufsübergreifenden Aufgaben entstanden sind. Sie bildeten einen Teil des Materialpools,<br />

der für die gemeinsame Arbeit zur Verfügung stand. Im Weiteren war geplant, von<br />

einem Kernteam auszugehen und in Zusammenarbeit mit interessierten Kollegen ein Sprachförderungskonzept<br />

zu entwickeln, das den Anforderungen der gewerblich-technischen Berufsvorbereitung<br />

unter Berücksichtigung des „Kernlehrplans Deutsch – Sekundarstufe I“ und<br />

der „Richtlinien und Lehrplänen zur Erprobung – Sekundarstufe II – Berufskolleg“ entspricht.<br />

Für Berufskollegs gibt es leider noch keinen Aufgabenpool mit offenen Aufgabenstellungen,<br />

die berufsbezogene Aufgaben für den Bereich der Metalltechnik oder der Physik enthalten.<br />

Hier ist die Entwicklung von Lernsituationen / die Konstruktion von offenen Aufgaben, die<br />

neben einem Lebensbezug auch einen Berufsbezug haben, mit interner und externer Schulung<br />

geplant.<br />

4.2 Kollegiale Reflexion von Praxiserfahrungen / Theoriebezüge<br />

Das Klassenteam der BGJ hat die gemeinsam erarbeitete Lernsituation zur Werte- und Regelfestlegung<br />

gemeinsam im Teamteaching und einzeln im Unterricht eingesetzt. Anschließend haben<br />

sie ihre Erfahrungen zusammengetragen. Auf dieser Basis werden sie die anschließenden Lernsituationen<br />

bzw. Korrekturen planen.<br />

Die Mathematik-Lernsituation wurde sukzessive verändert und weiterentwickelt.<br />

Wie wichtig die kollegiale Reflexion von Praxiserfahrung ist, kann man auch unter Punkt<br />

4.1.3 an der Beschreibung der Entwicklung der Lernsituation „Meine erste Wohnung“ erkennen,<br />

denn erst in der gemeinsamen Reflexion wurde deutlich, dass die Lernsituationen nicht<br />

nur praxisnah sondern auch lebensnah sein müssen.<br />

4.3 Kommunikation mit Externen<br />

Kolleginnen und Kollegen des BK Karthäuserwall haben unsere Lernsituation zu den Längenmaßen<br />

und zur Streckenteilung mit den dazugehörigen Übungen in zwei Schuljahren in<br />

verschiedenen Berufsgrundschuljahren durchgeführt. Die Kolleginnen und Kollegen bestätig-<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 34


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

ten, dass einerseits die Lernsituation bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse<br />

stieß und andererseits der Lernerfolg groß war.<br />

Eine Zusammenarbeit mit dem BK Ulrepforte bezüglich unserer Bemühungen zum Thema<br />

faire Kommunikation, ist noch in der Phase der Vorgespräche.<br />

Mit der Kopernikus-Hauptschule in Köln-Porz sind wir im Gespräch über die Einführung des<br />

Berufswahlpasses an Hauptschulen, da die dortige Schulleitung einen guten Überblick über<br />

die Einführung an Kölner Hauptschulen hat.<br />

Bezüglich der immer noch gewünschten Deutsch-Fortbildung stehen wir mit den Deutschmoderatoren<br />

in Kontakt.<br />

4.4 Evaluation<br />

Eine systematische, auf alle Kompetenzbereiche bezogene Evaluation hat zum jetzigen Zeitpunkt<br />

noch nicht stattgefunden. Bisher fand, wie oben dargestellt, die kollegiale Reflexion<br />

von Praxiserfahrungen statt.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 35


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

5 Ressourceneinsatz<br />

Unsere erste Anschaffung aus Projektmitteln war ein sogenannter Direktpräsenter, mit dessen<br />

Hilfe man Texte und Bilder projizieren kann. Dadurch kann man im Unterricht Schülerlösungen<br />

direkt vom Blatt an die Wand projizieren und den Lösungsweg vom Schüler, ohne aufwendige<br />

Zwischenschritte, erklären lassen.<br />

Eine weitere Anschaffung waren das Grundwerk „Mathematik unterrichten“ und einige Ergänzungen<br />

dazu. Diese boten die Unterrichtmaterialien, Informations- und Arbeitsblätter , als<br />

Word-Datei auf CD an, sodass man das gewünschte Arbeitsmaterial seinen Bedürfnissen<br />

anpassen und schnell einsetzen konnte.<br />

Aus der Reihe „Köbes - Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik“ wurden einige Hefte im Rahmen<br />

der Vorbereitung zur Sprachförderung angeschafft.<br />

Ferner wurden verschiedene Unterrichtsmaterialien erwoben, die den Erwerb von Basis- und<br />

Schlüsselqualifikationen erleichtern und fördern.<br />

Weitere Ressourcen beziehen sich auf die Fortbildung in systemischer Beratung in der Schule,<br />

an der zwei Kollegen unseres Berufskollegs teilnehmen.<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 36


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

6 Anhang<br />

6.1 Meilensteinplanung<br />

Meilensteinplanung 1. Halbjahr 2006<br />

Meilensteinplanung 2. Halbjahr 2006<br />

Meilensteinplanung 1./2. Halbjahr 2007<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 37


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Meilensteinplanung 1. Halbjahr 2006<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 38


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Meilensteinplanung 2. Halbjahr 2006<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 39


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Meilensteinplanung 1./2. Halbjahr 2007<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 40


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

6.2 LS zur Sprachförderung<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

Arbeitsblätter 0-4<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 41


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 42


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt 0<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 43


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt 1<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 44


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt 2<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 45


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt 3<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 46


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt 4<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 47


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

6.3 LS zur Werteerziehung<br />

Beschreibung der Lernsituation: „So kriegst Du Dein Fett weg“<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

Arbeitsblatt zur Konfliktsituation innerhalb der Lernsituation<br />

Arbeitsauftrag für die Schüler<br />

Formblatt zum Gruppenvertrag<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 48


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Beschreibung der Lernsituation: „So kriegst Du Dein Fett weg“<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 49


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 50


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt zur Konfliktsituation innerhalb der Lernsituation<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 51


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsauftrag für die Schüler<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 52


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Formblatt zum Gruppenvertrag<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 53


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

6.4 LS zum mathematisch-praktischen Denken<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

Arbeitsblätter Bauzeichnung 1-4<br />

Arbeitsblätter Berechnung 1-4<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 54


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Auflistung der angestrebten Kompetenzen<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 55


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Bauzeichnung 1<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 56


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Bauzeichnung 2<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 57


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Bauzeichnung 3<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 58


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Bauzeichnung 4<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 59


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Berechnung 1<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 60


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Berechnung 2<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 61


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Berechnung 3<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 62


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

Arbeitsblatt Berechnung 4<br />

EQUAL II - Abschlussdokumentation des Berufskollegs 10 Hauptstraße, Köln Porz 63


Kompetenzentwicklung von Jugendlichen mit besonderem<br />

Förderbedarf / Qualifizierungskonzept für Lehrkräfte<br />

Abschlussdokumentation<br />

6.5 Literaturliste<br />

Büchter, Andreas/Leuders, Timo: Mathematikaufgaben selbst entwickeln, (2005) Cornelsen<br />

Scriptor<br />

Becker-Mrotzek, M./ Kusch, E./ Wehnert, B.(2006): Leseförderung in der Berufsbildung. In:<br />

Becker-Mrotzek, M./ Bredel, U. / Günther, H. (Hrsg.): Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik<br />

(KöBeS), Reihe A. Duisburg: Gilles& Francke<br />

Drommler, R. u.a.(2006): Lesetest für Berufsschüler/innen, LTB Handbuch. In: Becker-<br />

Mrotzek, M./ Bredel, U. / Günther, H. (Hrsg.): Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik (Kö-<br />

BeS), Reihe A. Duisburg: Gilles& Francke<br />

Heints, D./ Müller, J.E./ Reiberg, L. (2006): Mehrsprachigkeit macht Schule. In: Becker-<br />

Mrotzek, M./ Bredel, U./ Günther, H. (Hrsg.): Kölner Beiträge zur Sprachdidaktik (Kö-<br />

BeS), Reihe A. Duisburg: Gilles& Francke<br />

Handreichung Werteerziehung in der Berufsausbildung. Menschenrechtserziehung als Teil<br />

der Kompetenzentwicklung in der technischen Berufsausbildung. Handreichung der Bezirksregierung<br />

Köln. (2005) Bezirksregierung Köln, Köln<br />

Hefendahl-Hebecker, Lisa/Hußmann, Stephan: Beweisen-Argumentieren. In: Leuders, Timo<br />

(Hrsg.): Mathematik-Didaktik, (2003) Cornelsen Scriptor<br />

Herget, Wilfried/Scholz, Dietmar: Die etwas andere Aufgabe-aus der Zeitung. (1998) Kallmeyersche<br />

Verlagsbuchhandlung<br />

Lind, Georg: Moral ist lehrbar. (2003) Oldenbourg Schulbuchverlag, München<br />

Standop, Jutta: Werte-Erziehung. Einführung in die wichtigsten Konzepte der Werteerziehung.<br />

(2005) Beltz Verlag, Weinheim/Basel<br />

Winter, Heinrich: Entdeckendes Lernen im Mathematikunterricht. (1989) Braunschweig/Wiesbaden<br />

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