Protokoll aus der 10. Sitzung des ... - Landkreis Calw

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Protokoll aus der 10. Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 03.06.2013 Herr Weiser macht deutlich, dass es sich bei der Vergütung der Nachbarkreise in Höhe von 48 bis 67 Euro um Fachleistungsstunden handelt, also um Vergütungen, die an den Dienstleister, nicht aber an die Familienhelfer bezahlt werden. Er merkt zudem an, dass die Höhe der Vergütung kein Thema bei den Familienhelfern ist, wie sich beim letzten Kooperationstreffen gezeigt habe Herr Schüle, Leiter des Sozialen Dienste erklärt, dass es sich bei den Fachleistungsstunden um Regiestunden handelt, die die Landkreise an freie Träger bezahlen. Die freien Träger behalten vorab ihre Verwaltungskosten ein, so dass die genannten Stundensätze auch hier nicht in der genannten Höhe bei den Familienhelfern ankommen. Für den Landkreis Calw wurde der durchschnittliche Wert, der für diese Berufsgruppe vom Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg empfohlen wurde, zugrunde gelegt. Er betont zudem, dass der Kontakt zu den Familienhelfern sehr gut funktioniere und Inhalte laufend besprochen werden. Herr Pfeiffer ergänzt, dass viele Familienhelfer mittlerweile über einen qualifizierten Abschluss oder sogar ein Studium verfügen und die Qualität der Arbeit stimme. Für ihn stellt die Regelung über Honorarkräfte derzeit die optimale Lösung dar. Frau Bühler berichtet, dass die Fachleistungsstunde derzeit bei durchschnittlich 65 Euro inklusive 30% Sachkosten liegt, abhängig vom Ausbildungsstand. Die Vor- und Nachbereitung ist darin enthalten. Frau Bühler kommt auf eine Vergütung von 2.400 Euro brutto im Kreis Calw bei einem durchschnittlichen Stundensatz von 30 Euro, 4 Fällen und 5 Stunden Einsatz je Fall und Woche, was einer 20 Stunden Woche entspricht. Sie bezweifelt, ob man als Selbstständiger davon leben könne. Frau Bühler spricht zudem das Thema der Schweigepflicht an, an das die selbstständig tätigen Honorarkräfte, auch gegenüber dem Sozialen Dienst, gebunden sind. Für Frau Bühler erscheint daher manche Frage im Zusammenhang mit den Honorarkräften als ungeklärt und entbehre nicht einer gewissen Brisanz. Frau Leinwetter stellt dem den Verdienst eines in Vollzeit beschäftigten Familienhelfers gegenüber. Sie macht zudem deutlich, dass die Fahrtkostenpauschale nicht nur einmal, sondern pro Familie und Monat erstattet wird. Bei dieser Berechnung ist der Verdienst durchaus auskömmlich. Herr Weiser wirft ein, dass die Familienhelfer ihre Fälle quasi auf dem „Silbertablett“ serviert bekommen und keinerlei Aufwand für Akquisition haben. Die von Frau Bühler erwähnten 65 EUR werden im Landkreis Böblingen bezahlt und stellen einen Mischsatz für Familienhilfe und –tendenziell teurerer- Aufsuchender Familientherapie dar. Der Overhead des Trägers kommt hinzu. Kreisrätin Esken kritisiert wiederholt die Höhe der Stundenvergütung, die so nicht nach den Vorgaben der GPA festgelegt worden sei und zudem keinen Anteil für Sachkosten enthält, so dass die Honorarkräfte diese offenbar selbst tragen müssen. Herr Gerlich, stellvertretender Leiter des Jugendamtes betont, dass der Landkreis sich am Rahmenvertrag und der Fachliteratur orientiert habe, so wie viele andere Städte und Landkreise auch. Der Rahmenvertrag legt die Höhe der Vergütung auf Basis der Qualifizierung fest. Der Landkreis hat nicht die Absicht Lohndumping zu betreiben. Kreisrätin Esken bezweifelt, dass es viele andere Landkreise gibt, die eine Regelung wie in Calw haben. Sie vertritt die Auffassung, dass es besser wäre, die Familienhelfer direkt beim Landkreis zu beschäftigen, auch im Hinblick auf die Gefahr der Scheinselbstständigkeit. Sie bittet um eine Gegenüberstellung der Kosten. Seite 6 von 8
Protokoll aus der 10. Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 03.06.2013 Landrat Riegger wendet ein, dass die Familienhilfe so wie sie momentan geregelt ist, sehr gut funktioniere und fest angestellte Familienhelfer den Landkreis sicherlich mehr kosten würden, was die große Frage nach der Finanzierung aufwirft. Er sagt dem Gremium jedoch einen entsprechenden Kostenvergleich zu. Auf den Einwand von Kreisrätin Esken, wieso in anderen Bereichen nicht ebenfalls mehr ausgelagert wird, beruft sich der Vorsitzende auf die lange Tradition bei den selbstständigen Familienhelfern. Bevor er den Tagesordnungspunkt zur Abstimmung stellt, sagt er Kreisrätin Esken nochmals eine Synopse zu. Der Jugendhilfeausschuss stimmt der zwischen der Kreisverwaltung und den in der Sozialpädagogischen Familienhilfe tätigen Honorarkräften getroffenen Honorarverträgen zu. (12 Ja-Stimmen, 0 Nein-Stimmen, 8 Enthaltungen) § 6 ö Haus der kleinen Forscher – Zwischenstand Vorlage JHA IX/44 Herr Borkenstein berichtet, dass sich ihm bei seinem Besuch in Berlin im Haus der kleinen Forscher die Aussage eingeprägt habe, dass Kinder nur das lernen, was sie selbst erfahren. Er informiert, dass die veranschlagten 10.000 Euro für Fahrtkosten und Workshops für die Erzieherinnen benötigt werden. Es sind immer 7 Workshops je Thema. Der Landkreis Calw ist mit einer Beteiligung von 60% der Kindergärten sehr gut vertreten. Auf die Frage von Kreisrätin Negwer, was Bestandteil der Zertifizierung ist, erläutert Herr Borkenstein, dass 20 Experimente dazugehören und online Ankreuzfragen zu beantworten sind, die direkt in Berlin ausgewertet werden. Zudem muss ein Projekt dokumentiert und in Berlin eingereicht werden. Herr Borkenstein berichtet, dass in fast allen Fällen die Zertifizierung erteilt wird. Parallel dazu erhalten die Erzieherinnen Rückmeldung, was an den Projekten noch verbesserungswürdig ist. Landrat Riegger dankt Herrn Borkenstein und lobt die Aktion als besonders förderwürdig, da schon kleinen Kindern spielerisch der Zugang zu Naturwissenschaft und Technik eröffnet werde. Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht-Zwischenstand des Kreisjugendrings zur Kenntnis. § 7 ö Verschiedenes Hochwasser im Partnerlandkreis Mittelsachsen Der Vorsitzende informiert über das Hochwasser, von dem auch der Partnerlandkreis Mittelsachsen stark betroffen ist. Der Vorsitzende erklärt, dass er mit dem dortigen Landrat telefoniert und erfahren hat, dass die Lage äußerst kritisch sei. Die Angst in Mittelsachsen vor ähnlichen Zuständen wie beim Hochwasser 2002 ist groß. Er ist der Meinung, dass sich der Landkreis Calw solidarisch zeigen sollte und hat daher dem Partnerlandkreis Hilfe angeboten. Konkret gilt es nun zu analysieren, welche Hilfen oder Geräte benötigt werden und sinn- Seite 7 von 8
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