Prüfleitfaden 6.0 - Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und ...
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B<br />
Tipps<br />
Qualitätsmanagement besteht immer aus zwei Polen. Dem Bewusstsein darüber,<br />
was erreicht werden soll <strong>und</strong> der realen Überprüfung dessen, was erreicht worden<br />
ist. Alle in der Einrichtung tätigen Menschen sollen für ihren jeweiligen Bereich<br />
wissen, was gewollt <strong>und</strong> wie überprüft wird. Dabei stehen stets die Bedürfnisse<br />
der anvertrauten älteren oder pflegebedürftigen Menschen oder der<br />
Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt.<br />
Qualitätsmanagement ist mehr als Evaluation, also Wahrnehmung <strong>und</strong> Beurteilung,<br />
der eigenen <strong>Arbeit</strong>, z. B. ob die Ziele des Hilfeplans oder der Pflegeplanung<br />
erreicht worden sind. Es ist die Reflexion über die Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> Geeignetheit<br />
der Instrumente zur Qualitätssteuerung (z. B. Formen der Dokumentation<br />
oder die Form der Pflege- <strong>und</strong> Hilfeplanung, Einsatz <strong>und</strong> Umgang mit Qualitätsinstrumenten<br />
in der Pflege wie Pflegevisite, Fallbesprechungen, interne Audits), um<br />
einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) zu gestalten.<br />
Ein funktionierendes QM können Sie auch daran erkennen, wie offen eine Einrichtung<br />
sich für externe Rückmeldungen, etwa durch Sie als FQA zeigt, indem<br />
Sie in Ihrer <strong>Arbeit</strong>, der Durchführung der Einrichtungsprüfung, unterstützt oder<br />
gehindert werden. Feststellungen über das Betreiben eines QM können Sie<br />
ebenfalls treffen, wenn Sie beobachten, wie die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
in der Einrichtung mit Fehlern oder unvorhersehbaren Ereignissen umgehen.<br />
Auf dem QM-Markt finden sich inzwischen zahlreiche vollständige QM-Handbücher,<br />
die beschreiben, was gemäß Prüfanforderungen verschiedener Institutionen<br />
oder Normen erreicht werden soll (Leitbild, Qualitätsziele, strategische Qualitätsplanung,<br />
Konzepte, Handlungsleitlinien, Prozessbeschreibungen, Verfahrensanweisungen,<br />
(Pflege-)Standards, Checklisten etc.). Verwendet eine Einrichtungen<br />
ein solches, ist zu fragen, wie sie sich das Vorgeschlagene konkret aneignet, wie<br />
die Umsetzung gemäß den eigenen festgelegten Vorgaben überprüft wird <strong>und</strong> die<br />
Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen <strong>und</strong> eingesetzten Instrumente ausgewertet<br />
wird. Achten Sie darauf, was von der Einrichtung selbst erarbeitet <strong>und</strong> was<br />
unbearbeitet übernommen wird.<br />
Instrumente, die Sie nicht kennen, können Sie sich mithilfe folgender Fragen erschließen<br />
(diese Fragen können Sie auch den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
der Einrichtung stellen):<br />
●●<br />
●●<br />
−−<br />
−−<br />
Welche Qualitätsdimensionen bedient das Instrument vorzugsweise?<br />
Werden Struktur-, Prozess-, Ergebnis- <strong>und</strong> Beziehungsqualität angemessen<br />
berücksichtigt (siehe Abbildung hierzu)?<br />
Welche Schritte im Qualitätsentwicklungsprozess werden durch das<br />
Instrument bearbeitet:<br />
PDCA (P= Plan, Planen D = Do, Tun, Ausführen C = Check,<br />
Korrigieren A = Act, Handeln, Auswerten) oder<br />
VAH – Vollständige <strong>Arbeit</strong>shandlung (siehe Abbildung hierzu)?<br />
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Prüfleitfaden der FQA Bayern, Version <strong>6.0</strong>