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PDF, Stand 2013 - Landkreis Germersheim

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Was tun, wenn<br />

es alleine nicht mehr geht:<br />

>> Hilfe- und Pflegeangebote<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Gemeinsam erarbeitet mit den Pflegestützpunkten,<br />

den Mitgliedern der Regionalen Pflegekonferenz<br />

und weiteren Kooperationspartnern


Gut.<br />

Wann ist ein Geldinstitut gut für<br />

den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>?<br />

Wenn nicht nur seine<br />

Kunden von ihm profitieren.<br />

Sondern alle.<br />

Sparkasse <strong>Germersheim</strong>-Kandel.<br />

Gut für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.


Grußwort<br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong>,<br />

die Zunahme von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit in Folge der demographischen<br />

und sozialen Veränderungen ist bereits jetzt deutlich zu<br />

erkennen. Dabei wird häufig übersehen, dass Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

nicht nur mit zunehmendem Alter auftritt, sondern auch<br />

jüngere Menschen und sogar Kinder, z.B. durch Behinderung, Unfälle<br />

oder andere Schicksalsschläge, betroffen sein können.<br />

Wenn ein Mensch hilfe- und pflegebedürftig wird, verändert sich<br />

nicht nur das eigene Leben, sondern auch das der Angehörigen und<br />

nahestehenden Personen. Manchmal tritt Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

plötzlich ein, oft ist sie ein allmählich fortschreitender Prozess.<br />

Die meisten Menschen wünschen sich, dass sie auch dann zu Hause<br />

in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können. Dies ist häufig nur<br />

möglich, wenn sie Hilfe durch Angehörige oder professionelle Dienste<br />

erhalten. Die Pflege eines Angehörigen erfordert viel Kraft, was nicht<br />

selten bis an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit geht.<br />

Damit „Hilfe und Pflege“ gelingen kann, gibt es im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

eine Vielzahl von Angeboten, die Sie zur Unterstützung<br />

und Entlastung nutzen können.<br />

II


Uns, das sind die Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, die Pflegestützpunkte<br />

in Ihrer Nähe, die Mitglieder der Regionalen Pflegekonferenz<br />

und weitere Kooperationspartner, ist es wichtig, dass Sie schnell und<br />

übersichtlich die Informationen erhalten, die Sie und Ihre Angehörigen<br />

benötigen, um Ihre Lebenssituation zu meistern. Die Broschüre:<br />

„Was tun, wenn es alleine nicht mehr geht: Hilfe- und Pflegeangebote<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>“ hilft Ihnen dabei. Gern möchten wir<br />

Sie und Ihre Angehörigen ermutigen, die vielfältig vorhandenen Angebote<br />

zu nutzen.<br />

Für Ihre Fragen und ein persönliches Gespräch stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen<br />

im<br />

in <strong>Germersheim</strong>, Rülzheim, Kandel und<br />

Wörth gern zur Verfügung.<br />

Ich danke den Pflegestützpunkten, den Mitgliedern der Regionalen<br />

Pflegekonferenz und weiteren Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit<br />

und die ideenreiche und konstruktive Erarbeitung der<br />

2. Auflage <strong>2013</strong>.<br />

Ihr<br />

Dr. Fritz Brechtel<br />

III


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort<br />

Einführung 2<br />

Regionale Pflegekonferenz 2<br />

An wen richtet sich die Broschüre 2<br />

Zum Umgang mit dieser Broschüre 3<br />

Pflegende Angehörige 04<br />

1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe 0 9<br />

Beratung 10<br />

Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> 10<br />

COMPASS Private Pflegeberatung GmbH 15<br />

Informations- und Beschwerdetelefon<br />

Pflege und Wohnen in Einrichtungen 16<br />

Weitere Anlaufstellen 18<br />

Haus- und Fachärzte 18<br />

Im Krankenhaus: Sozialdienst / Pflegeüberleitung 20<br />

Geriatrische Rehabilitation 22<br />

Im Bereich Gerontopsychiatrie 23<br />

Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI) 26<br />

Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> 28<br />

Selbsthilfe 30<br />

Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe<br />

(KISS Pfalz) 30<br />

2. Hilfe und Pflege zu Hause 33<br />

Hilfe- und Pflegebedürftigkeit: Was ist der Unterschied? 34<br />

Schwerbehindertenausweis 35<br />

Hauswirtschaftliche Hilfen für Senioren 36<br />

Haushaltshilfen für Familien (Familienpflege) 38<br />

Essen auf Rädern 40<br />

IV


Mittagstisch in Einrichtungen 42<br />

Hausnotruf 44<br />

Fahrdienste 46<br />

Ambulante Pflegedienste 48<br />

Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen<br />

Bereich 58<br />

Beratungsgespräche nach § 37 Abs. 3 SGB XI 59<br />

Verhinderungspflege / Ersatzpflege 60<br />

24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung”) 62<br />

Pflegehilfsmittel 66<br />

Besuchs- und Begleitdienste für Menschen<br />

mit und ohne Demenz 68<br />

Ehrenamtliche Hilfenetzwerke 74<br />

Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote 76<br />

Angebote für Menschen mit Demenz 79<br />

Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für<br />

Angehörige von Menschen mit Demenz 80<br />

Ambulante psychiatrische Pflege 82<br />

Behinderte Kinder 83<br />

Wohnraumanpassung 84<br />

Freizeit- und Bildungsangebote 88<br />

Seniorentagespflege / -nachtpflege 92<br />

Kurzzeitpflege 100<br />

3. Alternativen zur eigenen Wohnung 105<br />

Betreutes Wohnen für Senioren 106<br />

Ambulant betreute Wohngemeinschaften für<br />

Menschen mit Pflege- oder Betreuungsbedarf 114<br />

Wohnen im Seniorenheim 118<br />

Die Beratungs- und Prüfbehörde nach dem Landesgesetz<br />

über Wohnformen und Teilhabe (LWTG) 134<br />

Zukunftsgerechte Wohnformen (Leitfaden) 136<br />

V


4. Leistungen der Pflegekasse 139<br />

Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der<br />

Krankenversicherung (MDK) 141<br />

Gutachten 144<br />

Die unterschiedlichen Pflegestufen 144<br />

Die unterschiedlichen Pflegeleistungen 145<br />

Weitere Leistungen der Pflegekasse 154<br />

5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und<br />

Pflegebedürftigkeit 163<br />

6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung 179<br />

Vorsorgevollmacht 180<br />

Betreuungsverfügung 181<br />

Patientenverfügung 182<br />

Gesetzliche Betreuung 182<br />

7. Weiteres 187<br />

Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong> 188<br />

Qualifizierungskurse, die auf eine Tätigkeit als<br />

zusätzliche Betreuungskraft in Pflegeheimen<br />

vorbereiten (§ 87b Abs. 3 SGB XI) 189<br />

Informationen für Senioren bei den kreisangehörigen<br />

Städten und Verbandsgemeinden 190<br />

Sozialverbände (Auswahl) 192<br />

Stichwortverzeichnis 194<br />

VI


Was tun, wenn<br />

es alleine nicht mehr geht:<br />

>> Hilfe- und Pflegeangebote<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Gemeinsam erarbeitet mit den Pflegestützpunkten,<br />

den Mitgliedern der Regionalen Pflegekonferenz und<br />

weiteren Kooperationspartnern<br />

1


Einführung<br />

Regionale Pflegekonferenz<br />

Die Regionale Pflegekonferenz ist ein Zusammenschluss aller im<br />

Bereich „Pflege“ tätigen Anbieter und Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong>. Nach dem Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung<br />

der pflegerischen Angebotsstruktur (LPflegeASG) soll<br />

jeder <strong>Landkreis</strong> / jede kreisfreie Stadt eine Regionale Pflegekonferenz<br />

einrichten. Ziel ist die Verbesserung der Zusammenarbeit aller Beteiligten,<br />

die Vernetzung vorhandener und die Entwicklung zukunftsfähiger<br />

Strukturen, um in gemeinsamer Verantwortung im Sinne der<br />

Lebensqualität hilfe- und pflegebedürftiger Bürgerinnen und Bürger 1<br />

und ihrer Angehörigen bestmögliche Unterstützungsleistungen anbieten<br />

zu können.<br />

In dieser Broschüre sind die Anbieter und Einrichtungen im Pflegebereich<br />

aus dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> aufgeführt, die Mitglied der<br />

Regionalen Pflegekonferenz sind. Aufgeführt sind auch Anbieter und<br />

Einrichtungen, die Mitglied der Regionalen Pflegekonferenz sind,<br />

aber ihren Dienstsitz nicht im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> haben. Die Unterscheidung<br />

im Text wird wie folgt getroffen:<br />

„Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>“ = mit Dienstsitz im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong><br />

„Weitere Anbieter“ = mit Dienstsitz außerhalb <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />

An wen richtet sich die Broschüre?<br />

Die Broschüre beinhaltet Informationen zum Thema „Hilfe und Pflege“<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>: Sie richtet sich<br />

• an hilfe- und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige<br />

1 In der Broschüre wird ausschließlich aus Gründen der besseren Lesbarkeit die männliche<br />

Form verwendet; es sind aber immer Männer und Frauen gemeint.<br />

2


• an Pflegende, die im Alltag da sind, unterstützen,<br />

begleiten und pflegen<br />

als eine Möglichkeit, die - neben einem persönlichen Beratungsgespräch,<br />

z.B. durch die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte - Hilfe<br />

und Entlastungsmöglichkeiten im Alltag für beide Seiten aufzeigt<br />

• an Fachleute im sozialen und pflegerischen Bereich<br />

als Informationsquelle für die tägliche Arbeit<br />

• an uns alle, die wir uns mit einer Lebenssituation vertraut<br />

machen möchten, in der wir Hilfe benötigen<br />

kostenlose Beratung in allen Fragen zu Hilfe und Pflege bei den<br />

wohnortnahen Pflegestützpunkten<br />

Zum Umgang mit dieser Broschüre<br />

Das Thema „Hilfe und Pflege“ ist sehr umfangreich und lässt sich<br />

nicht auf wenigen Seiten darstellen – vor allem dann nicht, wenn<br />

das Ziel ein umfassender Überblick für Sie und Ihre Angehörigen ist.<br />

Lassen Sie sich bitte deshalb nicht vom Umfang der Informationen<br />

entmutigen.<br />

Damit die Orientierung für Sie leichter ist, haben wir einige Hilfen<br />

eingebaut. So gibt es auf den Seiten IV bis VI ein Inhaltsverzeichnis.<br />

Hier können Sie auf einen Blick die verschiedenen Themenbereiche<br />

sehen. Im Stichwortverzeichnis auf Seite 194 finden Sie die wichtigsten<br />

Begriffe, die eine gezielte Suche nach den für Sie wichtigen<br />

Themen ermöglicht.<br />

Zeichenerklärung: In den einzelnen Kapiteln finden Sie in den farbigen<br />

Kästen die Kontaktdaten der Dienste und Einrichtungen. Telefonnummer,<br />

Fax, E-Mail, Internet / Homepage sind mit den nachfolgenden<br />

Symbolen dargestellt.<br />

Hinweis: Nicht immer sind alle Symbole enthalten.<br />

3


Zeichenerklärung:<br />

= Telefonnummer<br />

= Fax<br />

= E-Mail<br />

= Internet / Homepage<br />

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit dieser Broschüre hilfreiche Informationen<br />

zum Thema „Hilfe und Pflege“ im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> geben<br />

können. Über Anregungen, Kritik, aber natürlich auch positive<br />

Rückmeldungen freuen wir uns. Richten Sie diese bitte an den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />

Pflegende Angehörige<br />

Ohne sie ist vor allem die Pflege zu Hause undenkbar und doch kennt<br />

sie - die „Pflegenden Angehörigen“ und ihre Bedürfnisse, Sorgen und<br />

Belastungen - eigentlich niemand so genau.<br />

Das nachstehende Beispiel über ein Gespräch mit einer pflegenden<br />

Angehörigen – Frau Meier – soll versuchen, die Situation „Pflegender<br />

Angehöriger“ deutlich zu machen.<br />

4


Frau Meiers Ehemann hatte vor fünf Jahren einen schweren Schlaganfall,<br />

genau einen Monat, nachdem er seine Pension angetreten<br />

hatte. Herr Meier ist seitdem halbseitig gelähmt, kann kaum sprechen,<br />

hat Probleme beim Schlucken, kann sich alleine nicht waschen<br />

und anziehen, kann allein nicht aus dem Bett oder auf die Toilette gehen.<br />

Bei all dem braucht und erhält er die Unterstützung seiner Frau.<br />

Herr Meier hat aufgehört, irgend etwas Positives in seinem Leben zu<br />

sehen. Dieses Leben hat ihn maßlos enttäuscht.<br />

„Alle fragen, wie es meinem Mann geht. Will denn niemand wissen,<br />

wie es mir geht?“<br />

„Wie geht es IHNEN Frau Meier?“<br />

Ein unsicherer Blick und dann Tränen. „Ich habe seit einem Monat<br />

keine Nacht durchgeschlafen! Ich fühle mich alleine gelassen in allem!<br />

Manchmal bin ich so wütend auf meinen Mann! Und dann schäme<br />

ich mich, weil es ihm doch selbst so schlecht geht. Warum ist uns<br />

das passiert? Gerade als wir endlich Zeit gehabt hätten, unser Leben<br />

zu genießen! Wie lange wird das ....?“<br />

Frau Meier stockt mitten im Satz, erschrocken über diese plötzlich<br />

an die Oberfläche getretenen Gefühle, mit denen der Fragende offenkundig<br />

nicht umzugehen weiß.<br />

Grenzen der Belastbarkeit<br />

Einen Angehörigen zu pflegen bedeutet immer eine Begegnung und<br />

Auseinandersetzung mit seinen eigenen körperlichen und seelischen<br />

Grenzen. Pflegende Angehörige begegnen Gefühlen von Hilflosigkeit<br />

und Trauer gegenüber dem Leid, der eigenen körperlichen Überforderung<br />

durch Heben und Tragen, persönlicher Überforderung durch den Verlust<br />

von Freizeit und sozialen Kontakten. Als besonders belastend wird die<br />

Unabsehbarkeit des Endes der Pflegesituation erlebt. Nicht zu wissen,<br />

wie lange diese Pflege dauern und wie sie sich entwickeln wird, macht<br />

Angst. Sprechen Sie mit Personen Ihres Vertrauens über Ihre Situation.<br />

5


Der Pflegealltag - zwischen Wunsch, Pflicht und Überforderung<br />

Eine Hauptmotivation für die Entscheidung, die Pflege zu übernehmen,<br />

ist die Verantwortung, einem Angehörigen in dieser schweren<br />

Zeit zur Seite zu stehen. Liebe, Verbundenheit und Dankbarkeit spielen<br />

ebenfalls eine große Rolle bei diesem Schritt. Manchmal ist es auch<br />

ein altes, in gesunden Zeiten gegebenes Versprechen, das nun eingelöst<br />

werden soll. Auch gesellschaftlicher Druck kann die Entscheidung<br />

für eine Pflege zu Hause beeinflussen, z.B. die Angst, ins Gerede zu<br />

kommen, dass Nachbarn sagen könnten: „Jetzt schieben sie die Mutter<br />

ins Heim ab.“<br />

Motivation prägt den Pflegealltag<br />

Je nach Motivation für die Übernahme der Pflege gestaltet sich der<br />

Pflegealltag. Wurde die Pflege aus Angst vor dem Gerede der Nachbarn<br />

übernommen, kann der Druck, „es schaffen zu müssen“, durch<br />

auftauchende Probleme größer werden. Das alte Versprechen „Ich<br />

werde immer für dich da sein“ kann zum Gefängnis werden. Menschen<br />

mit solchen Motivationen gestehen sich eine Überbelastung oft nicht<br />

ein, sie können sich nur schwer vorstellen Urlaub zu machen oder Entlastungsangebote<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

Wut, Aggression und Frustration<br />

Eine besonders kränkende Form von Frustration erleben sehr häufjene<br />

Angehörigen, z.B. die Tochter, die sich zur Pflege entschieden<br />

hat, um endlich die lang ersehnte Liebe der Angehörigen zu erhalten.<br />

Wer kennt nicht jene Tochter, deren hingebungsvolle Pflege vom<br />

Pflegebedürftigen als selbstverständlich angesehen wird. Einmal<br />

im Jahr kommt die jüngere Schwester aus Berlin, die sich sonst nie<br />

sehen oder hören lässt, zu einem Kurzbesuch. Die Pflegende muss<br />

miterleben, wie diese sich rar machende Schwester in den Himmel<br />

gehoben wird - oft noch Wochen nach ihrer Abreise. Selten erhält<br />

die Pflegende jedoch, wonach sie sich sehnt.<br />

6


Angebote zur Unterstützung und Begleitung<br />

Der Weg aus der Überforderung beginnt mit der ehrlichen Hinterfragung<br />

seiner Motivation für die Übernahme der Pflege. Dieses Hinterfragen<br />

kann dazu führen, alte Verhaltensmuster und bestehende<br />

Kreisläufe zu durchbrechen und den Schritt, Hilfe zu holen, ermöglichen.<br />

Welche Hilfsmöglichkeiten es für beide Seiten – Pflegebedürftige<br />

wie Angehörige – gibt, finden Sie in dieser Broschüre oder bei den<br />

Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10).<br />

Was kann jeder Einzelne tun?<br />

Jeder von uns kann Augen und Ohren offen halten und wahrnehmen,<br />

wenn in seiner Nachbarschaft, in der Familie, im Freundeskreis<br />

jemand einen Angehörigen begleitet und pflegt und dabei ist, sich<br />

zurückzuziehen. Ich kann ihn ehrlich fragen: „Wie geht es Dir?“, ihm<br />

zuhören, meine Unterstützung anbieten, auf Beratungsstellen oder<br />

diese Broschüre hinweisen.<br />

7


1. Beratung,<br />

weitere Anlaufstellen<br />

und Selbsthilfe<br />

9


Beratung<br />

Stützpunkte<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden, behindert oder<br />

pflegebedürftig sind, finden Sie oder Ihr Angehöriger ganz persönlich<br />

zugeschnittene und unbürokratische Hilfe bei den Pflegestützpunkten<br />

ganz in Ihrer Nähe. Die Fachkräfte der Pflegestützpunkte beraten<br />

Sie zu allen Hilfe- und Pflegeangeboten und deren Finanzierung im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung. Sie unterstützen Sie zudem<br />

bei der Auswahl der für Sie passenden Hilfen und erleichtern Ihnen<br />

die Orientierung in der Vielfalt der Unterstützungsangebote und gesetzlichen<br />

Bestimmungen. Die Beratung ist unverbindlich, kostenlos,<br />

neutral und unterliegt der Schweigepflicht.<br />

10


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Informationen und Beratung erhalten Sie zum Beispiel über<br />

• Häusliche Alten- und Krankenpflege, Kinderkrankenpflege<br />

• Hauswirtschaftliche Hilfen<br />

• Essen auf Rädern<br />

• Hausnotruf<br />

• Hilfsmittel<br />

• Barrierefreie Umgestaltung der Wohnung (Wohnraumanpassung)<br />

• Betreuung und Pflege rund um die Uhr<br />

• Tages- und Nachtpflege<br />

• Kurzzeitpflege / Verhinderungspflege<br />

• Wohnalternativen, z.B. Betreutes Wohnen für Senioren, Pflegewohngemeinschaften<br />

• Seniorenheime<br />

• Angebote für schwerkranke und sterbende Menschen<br />

• Angebote für Menschen mit Behinderungen jeden Alters<br />

• Freizeit- und Bildungsangebote<br />

• Kuren, Erholung, Urlaub<br />

• Hilfen und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige<br />

• Finanzielle Hilfen, z.B. Kranken- und Pflegeversicherung,<br />

Sozialhilfe<br />

• Hilfe bei der Antragstellung von Sozialleistungen<br />

• Gesetzliche Betreuungen<br />

• Selbsthilfegruppen<br />

• Weitere Beratungsstellen in der Region<br />

1<br />

Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte<br />

• beraten persönlich, unabhängig, unverbindlich, kostenlos und<br />

unter Wahrung der Schweigepflicht<br />

• beraten auch im Vorfeld von Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

• beraten auf Wunsch auch in Ihrer Wohnung (Hausbesuch)<br />

• beraten Sie gemeinsam mit den Menschen Ihres Vertrauens<br />

• helfen Ihnen bei der Umsetzung Ihrer eigenen Hilfevorstellungen<br />

11


• hören zu und beraten in Krisensituationen<br />

• übernehmen bei Bedarf die Hilfeplanung<br />

• koordinieren bei Bedarf den Einsatz verschiedener<br />

Hilfsdienste<br />

• sind offizieller Ansprechpartner für Beschwerden aus dem Bereich<br />

Pflege (siehe Seite 16, Informations- und Beschwerdetelefon Pflege)<br />

Die Mitarbeiter der Pflegestützpunkte arbeiten mit Ihnen und in Ihrem<br />

Sinne eng mit allen im Bereich Pflege und Gesundheit tätigen<br />

Diensten, Einrichtungen und Behörden zusammen. Viele davon finden<br />

Sie auch in dieser Broschüre. Eine enge Zusammenarbeit besteht mit<br />

dem Sozialpsychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

(siehe Seite 26).<br />

12


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Pflegestützpunkt<br />

<strong>Germersheim</strong><br />

Bismarckstr. 12<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 70 30 932<br />

oder 70 30 177<br />

2 0 72 74 – 94 98 329<br />

derzeit<br />

zuständig für<br />

Stadt Germersh.<br />

VG Lingenfeld<br />

ab Mitte <strong>2013</strong><br />

zuständig für<br />

Stadt Germersh.<br />

VG Lingenfeld<br />

AnsprechpartnerInnen<br />

Sabine Stepp<br />

Cornelia Ahliger<br />

Christiane Scheib<br />

1<br />

Pflegestützpunkt<br />

Rülzheim<br />

Kuhardter Str. 37<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 - 75 03 42<br />

oder 97 29 68<br />

2 0 72 72 - 700 29 17 17<br />

oder 700 29 17 20<br />

VG Rülzheim<br />

VG Bellheim<br />

OG Rheinzabern<br />

OG Jockgrim<br />

VG Rülzheim<br />

VG Bellheim<br />

Stephanie Geiger<br />

Rosa Pfirrmann<br />

Pflegestützpunkt<br />

Kandel<br />

Gartenstr. 8<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 - 94 87 774<br />

2 0 72 75 – 94 89 170<br />

Stadt Kandel<br />

OG Hatzenbühl<br />

OG Jockgrim<br />

VG Kandel<br />

VG Jockgrim<br />

Manuela Adling<br />

Christiane Scheib<br />

Holger Kurz<br />

Pflegestützpunkt<br />

Wörth<br />

Arthur-Nisio-Str. 23<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 13 20 335<br />

oder 13 20 336<br />

2 0 72 71 - 13 20 337<br />

Stadt Wörth<br />

VG Hagenbach<br />

Ortsgemeinden<br />

der VG Kandel<br />

Stadt Wörth<br />

VG Hagenbach<br />

Christel Schwind<br />

Elsbeth Tremmel-<br />

Kempf<br />

13


Stützpunkte<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

14


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

COMPASS Private Pflegeberatung GmbH<br />

Für privat kranken- und pflegeversicherte Personen stellt COMPASS<br />

die unabhängige und kostenfreie Pflegeberatung sicher. Die COM-<br />

PASS-Pflegeberatung erfolgt auf zwei Wegen:<br />

Telefonisch:<br />

• Sie können montags bis freitags von 8.00-19.00 Uhr und samstags<br />

von 10.00-16.00 Uhr unter der kostenfreien Service-Nummer<br />

0800 –101 88 00 erfahrene Fachkräfte erreichen.<br />

Hausbesuch:<br />

• Sie können mit der Pflegeberaterin in Ihrer Region einen Termin<br />

für einen Hausbesuch vereinbaren. Die COMPASS-Pflegeberaterin<br />

informiert, unterstützt und begleitet pflegebedürftige Menschen<br />

und deren Angehörige – auch im Vorfeld von Pflegebedürftigkeit.<br />

Entsprechend Ihrer individuellen Bedürfnisse optimiert die<br />

Pflegeberaterin die Versorgung und koordiniert und steuert dabei<br />

die unterschiedlichen Hilfeangebote und Dienstleister. Es besteht<br />

eine enge Vernetzung mit den Anbietern von Hilfe- und Pflegeleistungen<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />

1<br />

COMPASS Private Pflegeberatung im Bereich des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />

und Umgebung<br />

0800 – 101 88 00 (bundesweite Hotline)<br />

0221 – 93 33 23 94 (Regionalberaterin Frau Heike Schönthal)<br />

heike.schoenthal@compass-pflegeberatung.de<br />

www.compass-pflegeberatung.de<br />

15


Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen<br />

in Einrichtungen<br />

Das Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen in<br />

Einrichtungen ist bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz angesiedelt<br />

und arbeitet in enger Kooperation mit den Pflegestützpunkten<br />

in Ihrer Nähe. Verbraucherzentrale und Pflegestützpunkte stehen in<br />

engem Austausch, um mit Ihnen gemeinsam die beste Lösung für Ihre<br />

Fragen und Anliegen zu finden.<br />

Das Informations- und Beschwerdetelefon Pflege und Wohnen in<br />

Einrichtungen bietet unabhängige Unterstützung und Beratung bei<br />

Rechtsfragen rund um das Thema „Pflege“.<br />

Die Mitarbeiter nehmen Beschwerden über Pflegeeinrichtungen und<br />

andere mit der Pflege betraute Stellen entgegen - auch anonym. Soweit<br />

es erforderlich wird, vertreten die Berater Ihre Interessen auch<br />

direkt, beispielsweise gegenüber Pflegeeinrichtungen oder Pflegekassen.<br />

Das Informations- und Beschwerdetelefon ist Anlaufstelle<br />

für Beschwerden über Pflegeeinrichtungen und andere mit der Pflege<br />

betraute Stellen. Es ist auch Anlaufstelle für Beschwerden von<br />

16


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Bewohnern, Mitarbeitern und anderen Interessierten, wenn es um<br />

das Wohnen in Einrichtungen nach dem Landesgesetz über Wohnformen<br />

und Teilhabe (LWTG) geht. Hier arbeiten die Mitarbeiter des<br />

Beschwerdetelefons vertrauensvoll mit der zuständigen Behörde zusammen.<br />

Die Juristen der Verbraucherzentrale informieren und beraten<br />

insbesondere<br />

• zu allen Fragen rund um die Leistungen der Pflegeversicherung,<br />

z.B. Pflegegeldzahlung, Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, besondere<br />

Betreuungsleistungen,<br />

• zu den Pflegestufen,<br />

• Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK),<br />

• über das Verfahren zur Einstufung in eine Pflegestufe einschließlich<br />

des Führens des Widerspruchsverfahrens,<br />

• zur Frage der legalen Beschäftigung von Personen in Haushalten<br />

mit Pflegebedürftigen,<br />

• zu Verträgen und Abrechnungen von ambulanten Pflegediensten<br />

und stationären Einrichtungen.<br />

1<br />

Das Angebot des Informations- und Beschwerdetelefons Pflege ist<br />

kostenlos. Alle Anfragen werden vertraulich behandelt.<br />

Sie können sich an einen Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe wenden oder mit der<br />

Verbraucherzentrale in Mainz Kontakt aufnehmen - telefonisch oder schriftlich.<br />

1. Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

2. Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Telefonische Anfragen rund um das Thema „Pflege“, 0 61 31 - 28 48 41<br />

Montags bis Freitags: 10 bis 13 Uhr sowie zusätzlich Donnerstags: 14 bis 17 Uhr<br />

Schriftliche Anfragen rund um das Thema „Pflege“<br />

pflege@vz-rlp.de<br />

0 61 31 - 28 48 70<br />

Postadresse:<br />

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V.<br />

www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />

www.menschen-pflegen.de<br />

Postfach 41 07<br />

55031 Mainz<br />

17


Weitere Anlaufstellen<br />

Haus- und Fachärzte<br />

Der Hausarzt ist eine zentrale Anlaufstelle für ältere Menschen in gesundheitlichen<br />

Fragen. Aufgrund des langjährigen Kontaktes hat sich<br />

ein Vertrauensverhältnis aufgebaut, so dass der Hausarzt oft nicht<br />

nur die Krankengeschichte sehr gut kennt, sondern auch Einblick in<br />

die gesamte Lebenssituation hat. Zumeist ist der Hausarzt deshalb die<br />

erste Person außerhalb der Familie, die um Rat und Hilfe gefragt wird.<br />

Aufgrund seines umfassenden Aufgabenbereiches hat der Hausarzt<br />

viele Partner, mit denen er regelmäßig in Verbindung steht (z.B. Fachärzte,<br />

Pflegestützpunkte, Krankenhäuser, Kranken- und Pflegekassen<br />

und Medizinischer Dienst (MDK), Einrichtungen der Rehabilitation,<br />

Einrichtungen der ambulanten Kranken- und Altenpflege sowie Seniorenheime).<br />

Gerade auch für pflegebedürftige Menschen ist eine<br />

gute ärztliche Versorgung wichtig für die Lebensqualität.<br />

Um Gesundheitsleistungen und Krankenversorgung noch besser auf<br />

die Bedürfnisse der Patienten abzustimmen haben, sich im <strong>Landkreis</strong><br />

18


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

<strong>Germersheim</strong> und Umgebung niedergelassene Haus- und Fachärzte<br />

sowie Krankenhausärzte zum Netzwerk „MEDI Südpfalz“ zusammengeschlossen.<br />

„MEDI Südpfalz“ wurde von Mitgliedern der Ärztlichen<br />

Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong> gegründet. Neben dem fachlichen<br />

Austausch der Ärzte untereinander informiert das Netzwerk im Rahmen<br />

öffentlicher Veranstaltungen und Vorträge regelmäßig zu aktuellen<br />

Themen.<br />

1<br />

MEDI Südpfalz<br />

Herr Holger Werner<br />

An Fronte Karl 23<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 41 41<br />

0 72 74 – 76 37 4<br />

info@orthopaedie-germersheim.de<br />

www.medi-suedwest.de/index.php/gdbr-suedpfalz<br />

„Das Netzwerk selbständiger Haus- und Fachärzte im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />

und Umgebung“ (Übersicht der teilnehmenden Haus- und Fachärzte des<br />

Netzwerkes MEDI-Südpfalz)<br />

Ärztliche Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong><br />

Herr Holger Werner<br />

An Fronte Karl 23<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 41 41<br />

0 72 74 – 76 37 4<br />

19


Im Krankenhaus: Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />

Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist für Patienten wie für Angehörige oft<br />

mit einer kurzzeitigen oder dauerhaften Veränderung der Lebenssituation<br />

verbunden. Sozialdienst und Pflegeüberleitung sind eigenständige<br />

Bereiche im Krankenhaus, die Beratung für Patienten und Angehörige<br />

anbieten. Hier werden persönliche, soziale und finanzielle Fragen angesprochen,<br />

die für den Krankenhausaufenthalt, aber auch für die Zeit<br />

danach wichtig sind. Gemeinsam mit den Ratsuchenden, deren Bedürfnisse<br />

und Wünsche im Mittelpunkt stehen, wird nach bestmöglichen<br />

Lösungen gesucht und deren Umsetzung begleitet.<br />

Besonderes Ziel der Pflegeüberleitung ist es, den Übergang von pflegebedürftigen<br />

Patienten aus dem Krankenhaus nach Hause, in Reha oder<br />

in eine andere Einrichtung nahtlos zu gestalten. Hier geht es z.B. um<br />

Fragen, die die Pflege zu Hause betreffen, wie Vorbereitung, Beratung<br />

und Anleitung von pflegenden Angehörigen, Informationen zu Pflegehilfsmitteln,<br />

Hausnotruf, Essen auf Rädern, Ambulante Pflegedienste,<br />

Haus- und Fachärzten oder Kranken- und Pflegekassen. Sozialdienst<br />

und Pflegeüberleitung arbeiten eng mit anderen Diensten und Einrichtungen<br />

vor Ort zusammen (z.B. Krankenkassen, Pflegestützpunkte,<br />

Behörden, ambulante Pflegedienste, Seniorenheime).<br />

Der Sozialdienst vermittelt die benötigten Hilfen, unterstützt bei Bedarf<br />

die Antragstellung bzw. Kontaktaufnahme mit den Einrichtungen<br />

und informiert über Themen wie beispielsweise<br />

20


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

• Kostenträger (Kranken-, Pflege- oder Rentenversicherung)<br />

• Medizinische Rehabilitation/ Anschlussheilbehandlung<br />

• Weiterführende Hilfsangebote, z.B. häusliche Hilfe- und Pflegeangebote,<br />

geeignete Einrichtungen zur vorübergehenden oder dauerhaften<br />

Unterstützung und Pflege (z.B. Seniorenheime, Hospize)<br />

• Wirtschaftliche und finanzielle Fragen und Hilfen bei behördlichen<br />

Angelegenheiten / Antragstellung<br />

• Selbsthilfegruppen und Angehörigen-Gesprächskreise<br />

• Krankheits- und Krisenbewältigung<br />

• Beratungsstellen, Arztpraxen, Kranken- und Pflegekassen, Sanitätshäuser<br />

usw.<br />

1<br />

Die Asklepios-Südpfalzkliniken <strong>Germersheim</strong> und Kandel GmbH sind Akutkrankenhäuser<br />

der Grund- und Regelversorgung und zugleich Notfallkrankenhäuser<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong>. Beide Kliniken haben insgesamt 320 Betten mit<br />

verschiedenen Fachdisziplinen.<br />

Informationen zum Sozialdienst /<br />

Pflegeüberleitung erhalten Sie bei:<br />

Pflegedirektion<br />

<strong>Germersheim</strong>: 0 72 74 – 504 – 0<br />

(Zentrale) oder<br />

Kandel: 0 72 75 – 71 - 0 (Zentrale)<br />

j.seith@asklepios.com<br />

Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />

<strong>Germersheim</strong><br />

An Fronte Karl 2<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 504 - 0 (Zentrale) oder<br />

0 72 74 – 504 - 152 (Sozialdienst)<br />

0 72 74 – 504 - 150 (Pflegeüberleitung)<br />

sozialdienst.germersheim@<br />

asklepios.com<br />

Sozialdienst / Pflegeüberleitung<br />

Kandel<br />

Luitpoldstraße 14<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 71 - 0 (Zentrale) oder<br />

0 72 75 – 71 19 99 bzw.<br />

0 72 75 – 71 13 91<br />

sozialdienst.kandel@asklepios.com<br />

www.asklepios.com/germersheim<br />

bzw.<br />

www.asklepios.com/kandel<br />

21


Geriatrische Rehabilitation<br />

Alte Menschen leiden oft unter einer Vielzahl von Krankheiten, deren<br />

Auswirkungen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung führen.<br />

Entsprechend verfolgt die spezielle geriatrische Rehabilitation nicht<br />

unbedingt das Ziel der kompletten Wiederherstellung der Fähigkeiten.<br />

Das Ziel ist vielmehr, nach einer schweren Erkrankung mit einer<br />

Beeinträchtigung leben zu lernen, die Folgen zu mildern, Pflegebedürftigkeit<br />

zu vermeiden und wieder möglichst selbständig in der gewohnten<br />

sozialen Umgebung zu leben.<br />

Sinnvoll ist eine geriatrische Rehabilitation zum Beispiel nach einem<br />

Schlaganfall, einem Sturz oder schwerer Operation. Geriatrische Rehabilitation<br />

kann ambulant oder stationär stattfinden.<br />

Bei der Antragstellung sollte ein erreichbares Rehaziel sowie eine<br />

positive Rehaprognose und Rehafähigkeit gegeben sein. Hier kann<br />

Ihnen der Hausarzt weiterhelfen. Häufig erfolgt eine geriatrische<br />

Reha direkt nach einem Krankenhausaufenthalt, die über den Sozialdienst<br />

des Krankenhauses eingeleitet wird.<br />

22


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Im Bereich Gerontopsychiatrie<br />

Wie in jedem Lebensabschnitt können auch im höheren Lebensalter<br />

psychische Erkrankungen auftreten oder aus früheren Lebensphasen<br />

weiterbestehen. Gerontopsychiatrische Angebote richten sich speziell<br />

an ältere Menschen, die psychisch erkrankt sind bzw. die aufgrund<br />

seelischer Veränderungen im Alter Rat suchen. Die Demenz (z.B. die<br />

Alzheimer Krankheit) ist - neben anderen psychischen Erkrankungen<br />

wie Depression, Angststörungen, Schizophrenie, „Abhängigkeit“ - die<br />

häufigste psychische Krankheit im Alter.<br />

Aber: Es muss nicht immer eine schwerwiegende Erkrankung sein,<br />

wenn sich ein älterer Mensch verändert; dies kann auch kurzfristig,<br />

z.B. durch Lebensereignisse oder Krisensituationen, bedingt sein.<br />

Wenn der veränderte Zustand jedoch über einen längeren Zeitraum<br />

anhält, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.<br />

Gedächtnisveränderungen und Früherkennung von Demenz<br />

In der Regel ist es zunächst der Hausarzt, der erste Untersuchungen<br />

durchführt bzw. der Sie zur Diagnosesicherung und weiteren Behandlung<br />

an einen Facharzt für Neurologie / Psychiatrie überweist.<br />

Wenn Sie wegen Gedächtnisveränderungen in Behandlung sind und<br />

die Behandlungsmöglichkeiten vor Ort ausgeschöpft sind, kann Sie<br />

der Haus- oder Facharzt zur weiteren Diagnosestellung in eine<br />

sogenannte „Gedächtnisambulanz/-sprechstunde“ überweisen. In<br />

besonders dringenden oder schweren Fällen kann hier auch die Psychiatrische<br />

Institutsambulanz (Fachabteilung Gerontopsychiatrie)<br />

des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie die notwendigen<br />

diagnostischen Schritte unternehmen und die ersten Behandlungsmaßnahmen<br />

einleiten. Manchmal trägt auch eine stationäre Krankenhausbehandlung<br />

mit entsprechenden Therapieangeboten dazu<br />

bei, dass sich Gesundheitszustand und Lebensqualität für die Betroffenen<br />

und ihre Angehörigen wieder verbessern.<br />

1<br />

23


Medizinische Hilfen<br />

Hausarzt (siehe Seite 18)<br />

Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong><br />

Dr. med. Günter Müller<br />

Facharzt für Neurologie und Psychiatrie<br />

Gemeinschaftspraxis mit Dr. Bettina Schork-Müller<br />

Tornuser Platz 2<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 77 88 30<br />

0 72 74 – 77 88 31<br />

Dr. med. Brigitte Schuster-Jung<br />

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie<br />

Klosterstr. 16<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 94 21 4<br />

0 72 74 – 94 21 5<br />

Gemeinschaftspraxis für Nervenheilkunde, Neurologie und<br />

Psychiatrie<br />

Dr. med. Holger Paschen, Dr. med. Sylke Schlemilch-Paschen,<br />

Dr. med. Bernd Röckel, Dr. med. Beate Gehrlein<br />

Luitpoldstr. 14<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 95 119<br />

0 72 75 – 95 130<br />

praxis@npin.de<br />

www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de/aerzte/arzt_301.html<br />

Fachkrankenhäuser mit Angeboten im Bereich Gerontopsychiatrie (z.B. Gedächtnisambulanz/<br />

-sprechstunden, Psychiatrische Instutsambulanzen (PIA),<br />

stationäre Krankenhausbehandlung und Therapie, Angehörigengruppen)<br />

24


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Informationen zum Behandlungs- und Therapieangebot der<br />

Abteilung für Gerontopsychiatrie des Pfalzklinikums<br />

Als psychiatrisches Fachkrankenhaus bietet das Pfalzklinikum für Psychiatrie und<br />

Neurologie in Klingenmünster die einzige Spezialabteilung für ältere psychisch kranke<br />

Menschen in der Pfalz. Die Abteilung für Gerontopsychiatrie am <strong>Stand</strong>ort Südpfalz<br />

hat 3 Stationen mit 64 Betten. Es werden ambulante und stationäre Hilfen angeboten.<br />

Bei Verdacht auf Demenz kann schon ambulant in der Regel innerhalb weniger<br />

Tage die Diagnose gestellt werden. Eine haus- oder fachärztliche Überweisung ist Voraussetzung.<br />

Anschließend wird gemeinsam mit den Patienten und den Angehörigen<br />

die weitere, möglichst gemeindenahe Behandlung und der Pflegebedarf abgestimmt.<br />

Nur selten kommt es vor, dass eine stationäre Behandlung in der Klinik mehrere Wochen<br />

dauert. Bei geplanten Aufnahmen ist eine haus- oder fachärztliche Einweisung<br />

erforderlich, in Notfällen ist das Pfalzklinikum rund um die Uhr erreichbar und aufnahmefähig.<br />

1<br />

Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie AdöR,<br />

Abteilung für Gerontopsychiatrie<br />

Weinstr. 100<br />

76889 Klingenmünster<br />

0 63 49 - 900-0 (Zentrale, rund um die Uhr)<br />

0 63 49 - 900 26 01 oder 900 26 02<br />

(Sekretariat Gerontopsychiatrie)<br />

0 63 49 - 900 20 20 (stationäre Aufnahmeanfragen)<br />

0 63 49 - 900 20 10 (ambulante Terminabsprachen<br />

0 63 49 - 900 26 99<br />

info@pfalzklinikum.de<br />

www.pfalzklinikum.de<br />

Nichtmedizinische Hilfen, z.B.<br />

• Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10)<br />

• Sozial Psychiatrischer Dienst des Gesundheitsamtes (SPDI) (siehe Seite 26)<br />

• Selbsthilfegruppen / Angehörigengruppen (z.B. Alzheimer Selbsthilfegruppen)<br />

(siehe Seite 76ff.)<br />

• Angebote für Menschen mit Demenz (siehe Seite 79ff.)<br />

• Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und ohne Demenz<br />

(siehe Seite 68ff.)<br />

25


Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI)<br />

Das Angebot des Sozial Psychiatrischen Dienstes im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

richtet sich an psychisch kranke und suchtkranke Menschen,<br />

die Schwierigkeiten mit einer selbstständigen Lebensführung<br />

haben, insbesondere nach langen und häufigen Klinikaufenthalten.<br />

Ferner an Menschen in Lebenskrisen, an Angehörige, Bezugspersonen,<br />

Nachbarn, die sich um einen psychisch Kranken Sorgen machen<br />

und Entlastung brauchen und an alle, die interessiert sind, psychisch<br />

kranke Menschen zu unterstützen. Die Beratung findet - unter Berücksichtigung<br />

der individuellen Lebenssituation - zu Hause oder in<br />

den Räumlichkeiten des Gesundheitsamtes statt. Sie erfolgt unter<br />

Wahrung der Schweigepflicht und ist kostenlos. Das Angebot des<br />

Sozial Psychiatrischen Dienstes (SPDI) richtet sich auch an ältere<br />

Menschen (ab 60 Jahre) mit psychischen Erkrankungen, die sich<br />

selbst nicht ausreichend versorgen können. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Pfalzklinikum und den Pflegestützpunkten werden die notwendigen<br />

Hilfen vermittelt.<br />

26


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> Fachbereich 43<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz – Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI)<br />

Hauptstr. 25 (2. OG)<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 53 448 (Telefonzentrale des Gesundheitsamtes)<br />

Sprechzeiten des Sozial Psychiatrischen Dienstes:<br />

Montag bis Freitag:<br />

8.00 bis 12.00 Uhr sowie<br />

Montag, Dienstag, Mittwoch: 13.30 bis 15.30 Uhr<br />

Donnerstag:<br />

13.30 bis 18.00 Uhr<br />

Aufgrund von Außendiensttätigkeit wird darum gebeten,<br />

Termine vorab telefonisch zu vereinbaren.<br />

1<br />

Sozialarbeiter des Sozial Psychiatrischen Dienstes:<br />

0 72 74 - 53 180 (Frau Bouché)<br />

a.bouche@kreis-germersheim.de<br />

0 72 74 - 53 458 (Frau Kurz)<br />

p.kurz@kreis-germersheim.de<br />

0 72 74 - 53 181 (Frau Bockow)<br />

i.bockow@kreis-germersheim.de<br />

0 72 74 - 53 459 (Herr Schwerdtfeger)<br />

v.schwerdtfeger@kreis-germersheim.de<br />

Facharzt für Psychiatrie:<br />

0 72 74 – 53 456 (Herr Dr. Grüninger)<br />

c.grueninger@kreis-germersheim.de<br />

27


Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />

Der ambulante Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> in der Trägerschaft<br />

des Caritasverbandes Speyer bietet unheilbar kranken und<br />

sterbenden Menschen Beratung und Begleitung an. Das Angebot<br />

ist kostenlos und richtet sich an alle Menschen, unabhängig von<br />

religiöser Orientierung, sozialer Stellung und kultureller Herkunft.<br />

Die gute Vernetzung und Kooperation mit Ärzten, Pflegediensten<br />

und anderen Einrichtungen macht es schwerkranken Menschen<br />

möglich, die verbleibende Zeit zu Hause im vertrauten Umfeld bei<br />

höchstmöglicher Lebensqualität selbstbestimmt zu leben. Auch<br />

Angehörige und Freunde erfahren Unterstützung und Entlastung.<br />

Die hauptamtlichen Kräfte (zwei Hospizschwestern und eine<br />

Hospizkoordinatorin) arbeiten mit ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen<br />

der Hospizgruppen Wörth, Kandel und <strong>Germersheim</strong> eng<br />

zusammen. Diese begleiten schwerkranke Menschen durch regelmäßige<br />

Besuche und Gespräche. Sie bringen Zeit mit, um zuzuhören,<br />

Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen und sich auf die<br />

Auseinandersetzung mit der unheilbaren Krankheit einzulassen.<br />

28


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Dabei steht die Achtung vor der Würde des Menschen in jeder<br />

Phase der Begleitung im Vordergrund.<br />

Des Weiteren besteht die Möglichkeit der palliativpflegerischen<br />

Beratung, insbesondere Schmerz- und Symptomkontrolle, durch<br />

die Hospizschwestern. Als zusätzliches Angebot hat die Hospizgruppe<br />

Kandel in Kandel ein Trauercafé eingerichtet. Dort besteht<br />

die Möglichkeit, sich jeden zweiten Dienstag im Monat in der Zeit<br />

von 14:30 Uhr bis 16:30 Uhr mit Menschen in ähnlichen Situationen<br />

zu treffen und auszutauschen.<br />

Alle haupt- und ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Hospizdienstes<br />

unterliegen der Schweigepflicht.<br />

1<br />

Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />

17er Str. 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 70 34 67<br />

0 72 74 – 70 34 69<br />

ahpb-germersheim@caritas-speyer.de<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Regine Horn, Christine Merkle (Hospizschwestern)<br />

Heidi Odenwald (Hospizkoordinatorin)<br />

Trauercafé Kandel:<br />

0 63 40 – 91 88 33 (Doris Stahl)<br />

0 72 75 – 91 40 57 (Anne Billian)<br />

29


Selbsthilfe<br />

Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS Pfalz)<br />

Die Pflege eines Angehörigen ist mit viel Zeit und persönlichem Einsatz<br />

verbunden. Deshalb ist es wichtig, auch sich und seine eigenen Bedürfnisse<br />

im Blick zu haben. Zum Beispiel kann das Gespräch mit Menschen<br />

hilfreich sein, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation befinden und<br />

mit vergleichbaren Erfahrungen befinden.<br />

Hier setzt KISS an - die zentrale Kontakt- und Informationsstelle für<br />

Selbsthilfe in der Pfalz – deren Geschäftsstelle sich in Edesheim befindet<br />

und einen Selbsthilfetreff unterhält. In den Räumlichkeiten der<br />

KISS stehen Ihnen Broschüren über Krankheiten, Selbsthilfegruppen und<br />

diversen Einrichtungen zur Verfügung; ebenso lädt die Bibliothek des<br />

Selbsthilfetreffs zum Verweilen ein.<br />

30


1. Beratung, weitere Anlaufstellen und Selbsthilfe<br />

Wenn Sie Interesse an einer Selbsthilfegruppe haben: Die Mitarbeiterinnen<br />

von KISS vermitteln in bestehende Selbsthilfegruppen in der Region,<br />

helfen bei der Gründung einer neuen Selbsthilfegruppe und bei<br />

Fragen zu Förderanträgen, Spenden, Versicherungen. Die Mitarbeiterinnen<br />

unterstützen bei der Planung von Veranstaltungen und Projekten,<br />

helfen bei organisatorischen Fragen und bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und beraten Selbsthilfegruppen in Krisen und Konfliktsituationen. Durch<br />

Monatsprogramme, Pressearbeit, Selbsthilfetage und -wegweiser, Vernetzung<br />

von Gruppen, Fortbildungsangebote für Gruppensprecher usw.<br />

fördert KISS den Selbsthilfegedanken in der Öffentlichkeit.<br />

1<br />

KISS Pfalz Selbsthilfetreff Pfalz e.V.<br />

Speyerer Straße 10<br />

67483 Edesheim<br />

0 63 23 – 98 99 24<br />

0 63 23 – 70 40 75 0<br />

info@kiss-pfalz.de<br />

www.kiss-pfalz.de/<br />

Telefon- und Sprechzeiten der<br />

Geschäftsstelle:<br />

Montag: 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

Dienstag: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 10.00 bis 16.00 Uhr<br />

Freitag: 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

31


2. Hilfe<br />

und Pflege<br />

zu Hause<br />

33


Hilfe- und Pflegebedürftigkeit: Was ist der Unterschied?<br />

Die meisten Menschen möchten zu Hause in der eigenen Wohnung / im<br />

eigenen Haus und in der vertrauten Nachbarschaft leben und dort auch<br />

die Hilfe- und Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, die sie brauchen.<br />

Für die Mehrzahl der hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ist dieser<br />

Wunsch auch Realität: Sie werden zu Hause zumeist von Angehörigen,<br />

aber auch von Freunden, Bekannten, Nachbarn unterstützt und begleitet.<br />

Aber: Dies ist nicht für jeden Menschen möglich und auch nicht jeder,<br />

der Hilfe benötigt, erhält „automatisch“ Leistungen aus der Pflegeversicherung.<br />

Hilfe- und/oder Pflegebedarf „sind zwei verschiedene<br />

Lebenssituationen, für die unterschiedliche Unterstützungsangebote<br />

bereit stehen. Es gilt beides zu unterscheiden, um die Unterstützungsangebote<br />

gezielt auszuwählen und unterschiedliche Finanzierungen<br />

zu klären“ (MASGFF-Familienpflegeratgeber, 2007, S. 31).<br />

Leistungen aus der Pflegeversicherung können erst in Anspruch genommen<br />

werden, wenn der tägliche Hilfebedarf mindestens 90 Minuten<br />

beträgt bzw. die Voraussetzung für zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

besteht – sofern eine Demenz, physische Erkrankung oder<br />

geistige Behinderung vorliegt. Voraussetzung ist eine Begutachtung<br />

des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) und<br />

nachfolgende Einstufung in eine Pflegestufe. Wenn der MDK/die<br />

Pflegekasse keinerlei Bedarf festgestellt hat oder wenn kein Leistungsanspruch<br />

bei der Pflegekasse besteht, müssen eigene Mittel<br />

(Einkommen und Vermögen) eingesetzt werden. Stehen diese nicht<br />

oder in nicht ausreichendem Maße zur Verfügung kann ein Antrag<br />

34


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

auf Sozialhilfe gestellt werden. Dies trifft auch für die Deckung der<br />

Restkosten bei Leistungsbezug aus der Pflegeversicherung zu.<br />

Vor diesem Hintergrund möchten wir Ihnen auf den folgenden Seiten<br />

Unterstützungsmöglichkeiten vorstellen, die Ihnen im Alltag zu<br />

Hause Entlastung bieten und die Ihnen helfen können, die Hilfe- und<br />

Pflegesituation im Sinne Ihres Angehörigen und unter Berücksichtigung<br />

Ihrer eigenen Lebenssituation bestmöglich zu gestalten.<br />

Schwerbehindertenausweis<br />

Einen Schwerbehindertenausweis erhält man auf Antrag, sofern das<br />

Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung (früher: Amt für soziale<br />

Angelegenheiten, Versorgungsamt) das Vorliegen eines Grades der Behinderung<br />

von mehr als 50 % festgestellt hat.<br />

Der Schwerbehindertenausweis ist auch die Voraussetzung für die<br />

Inanspruchnahme von Nachteilsausgleichen, die jedoch abhängig sind<br />

vom Ausmaß und der Schwere der Behinderung. Zu den Ihnen möglicherweise<br />

zustehenden Nachteilsausgleichen zählen zum Beispiel<br />

Kündigungsschutz und Zusatzurlaub im Arbeitsleben, Einkommenssteuerfreibeträge,<br />

Kfz-Steuerermäßigung oder -befreiung, unentgeltliche<br />

Beförderung im öffentlichen Personenverkehr (auch für Begleitpersonen),<br />

Parkerleichterungen, Ermäßigung von der Rundfunkbeitragspflicht<br />

und Sozialtarif bei der Deutschen Telekom, verbilligte Eintrittspreise<br />

für diverse Veranstaltungen (Sport, Kultur usw.), Freibeträge beim Einkommen<br />

für den Bezug von Wohngeld, Mehrbedarf bei Gewährung von<br />

Grundsicherung, Übernahme von Fahrtkosten durch die Krankenkasse<br />

bei Fahrten zu ambulanter medizinischer Behandlung.<br />

Pflegebedürftigen Menschen stehen nicht automatisch alle Nachteilsausgleiche<br />

zu. Die Pflegestufe ist nicht abhängig vom Besitz eines<br />

Schwerbehindertenausweises.<br />

Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

www.lsjv.rlp.de/versorgung/recht-der-behinderten-menschen/<br />

2<br />

35


Hauswirtschaftliche Hilfen für Senioren<br />

Wer kann die Leistung in Anspruch nehmen?<br />

Wer aufgrund einer akuten oder chronischen Erkrankung oder Pflegebedürftigkeit<br />

nicht mehr in der Lage ist seinen Haushalt selbstständig<br />

zu führen, kann eine Haushaltshilfe in Anspruch nehmen – auch<br />

vorübergehend. Auch für hilfebedürftige Menschen, die noch keine<br />

Pflegestufe haben, kann Unterstützung im Haushalt wichtig sein, um<br />

möglichst lange zu Hause leben zu können.<br />

Wer hilft im Haushalt? z.B.<br />

• privat organisierte Hilfen (z.B. Angehörige, Freunde, Nachbarn ...)<br />

• Ambulante Pflegedienste (siehe Seite 48)<br />

• Dienstleistungsagenturen<br />

• selbstständige/ private Dienstleistungsunternehmen.<br />

36


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Welche Leistungen werden erbracht?<br />

Es werden alle Arbeiten erledigt, die im Haus anfallen. Hierzu zählen<br />

z.B. das Reinigen der Wohnung oder der Fenster, Einkaufen, Wäsche<br />

waschen, Straße fegen, das Kochen, Frühstück oder Abendessen zubereiten,<br />

die Gartenpflege und vieles mehr.<br />

Finanzierung<br />

Grundsätzlich muss die Haushaltshilfe aus eigener Tasche bezahlt<br />

werden. Die Kosten hierfür sind von Anbieter zu Anbieter verschieden.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen kommen folgende Sozialleistungsträger<br />

teilweise oder ganz für die Kosten auf, z.B.:<br />

2<br />

Pflegekassen: Pflegegeldempfänger können ihr monatliches Pflegegeld<br />

/ ihre monatlichen Sachleistungen verwenden, um eine Haushalthilfe<br />

zu finanzieren.<br />

Krankenkassen: Die Übernahme von hauswirtschaftlichen Leistungen,<br />

Grund- und Behandlungspflegeleistungen ist möglich, sofern<br />

dadurch eine Behandlung im Krankenhaus vermieden wird.<br />

Weitere Informationen: Krankenkasse.<br />

Sozialhilfeträger: Unter bestimmten Voraussetzungen zahlt das zuständige<br />

Sozialamt Haushaltshilfen nach Bekanntwerden eines Bedarfs<br />

und nach Überprüfung der Einkommensverhältnisse und der<br />

gesundheitlichen Voraussetzungen.<br />

Rentenversicherungsträger und Unfallversicherungsträger<br />

Auch die Renten- oder Unfallversicherungen zahlen unter Umständen<br />

eine Haushaltshilfe.<br />

Hinweis: Wenn Sie sich privat eine Haushaltshilfe suchen, sind Sie<br />

verpflichtet diese zu versichern und für sie Sozialabgaben bzw. Unfallversicherungsbeiträge<br />

zu zahlen.<br />

37


Informationen zum Thema Minijobs:<br />

Deutsche Rentenversicherung, Knappschaft-Bahn-See,<br />

Minijob-Zentrale, 45115 Essen,<br />

Telefonnummer: 01801 200 504; www.minijob-zentrale.de.<br />

Aufwendungen für Haushaltshilfen können bis zu einem bestimmten<br />

Betrag von der Steuer abgesetzt werden.<br />

Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

Haushaltshilfen für Familien (Familienpflege)<br />

Wer kann die Leistung in Anspruch nehmen?<br />

Tritt in einer Familie eine Notsituation ein, die sie nicht allein bewältigen<br />

kann (z.B. Krankheit, Kur, Risikoschwangerschaft, Todesfall),<br />

besteht ein Anspruch auf eine Haushaltshilfe / Familienpflege bei<br />

der Krankenkasse.<br />

Voraussetzungen<br />

• Bei Abwesenheit der Mutter / des Vaters, z.B. wegen Krankenhaus<br />

oder Kuraufenthalt.<br />

• Im Haushalt lebt mindestens ein Kind unter 12 Jahren oder ein<br />

behindertes Kind, das auf Hilfe angewiesen ist (bei behinderten<br />

Kindern gilt die Altersgrenze nicht).<br />

• Keine im Haushalt lebende Person kann den Haushalt weiterführen.<br />

Wer hilft im Haushalt und bei der Kinderbetreuung?<br />

• Privat organisierte Hilfen, z.B. durch Freunde, Verwandte oder<br />

Nachbarn,<br />

• Kirchliche Einrichtungen stellen Haushaltshilfen, in manchen Fällen<br />

auch ausgebildete Familienpfleger (Dorfhelfer) zur Verfügung.<br />

• Ambulante Pflegedienste (siehe Seite 48).<br />

• Dienstleistungsagenturen<br />

38


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Welche Leistungen werden erbracht?<br />

Im Rahmen der Familienpflege werden je nach Bedarf alle Arbeiten<br />

erledigt, die im Familienhaushalt anfallen. Hierzu zählen Betreuung<br />

und Versorgung von Kleinkindern und Kindern (z.B. Sicherstellung<br />

Tagesablauf, Kindergarten- und Schulbesuch, Hausaufgabenbetreuung,<br />

Freizeit), Haushaltsführung (z.B. Einkauf, Reinigung, Wäschepflege),<br />

Pflege erkrankter Familienmitglieder gegebenenfalls in Zusammenarbeit<br />

mit einem ambulanten Pflegedienst.<br />

Finanzierung<br />

Auf Antrag übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine<br />

Haushaltshilfe, wenn die Anspruchsvoraussetzungen erfüllt sind.<br />

2<br />

Hinweis: Unter bestimmten Voraussetzungen können die Kosten für<br />

eine Haushaltshilfe teilweise auch von anderen Sozialleistungsträgern<br />

übernommen werden. Für die Betreuung kranker Kinder können<br />

Eltern, die berufstätig sind und zur Pflege ihres Kindes zu Hause<br />

bleiben, auch das von der Krankenkasse gezahlte Kinderkrankengeld<br />

in Anspruch nehmen. Auch eine Freistellung von der Arbeit<br />

durch den Arbeitgeber ist möglich.<br />

Weitere Informationen:<br />

• Krankenkasse<br />

• Pflegestützpunkte<br />

39


Essen auf Rädern<br />

Essen auf Rädern ist ein Angebot für jeden, der nicht selbst kochen<br />

möchte oder dem die Zubereitung von Mahlzeiten zu beschwerlich<br />

ist. Die Mahlzeit wird – je nach Anbieter – um die Mittagszeit entweder<br />

täglich warm angeliefert oder zum Beispiel wöchentlich in Form<br />

von Tiefkühlkost ins Haus gebracht. Manche Anbieter liefern auch<br />

abends aus. Man muss sich das Essen nicht täglich anliefern lassen,<br />

sondern kann bestimmen, an welchen Tagen und für welchen Zeitraum<br />

das Essen auf Rädern bezogen werden soll. Die An- und auch<br />

die Abmeldung ist kurzfristig möglich. Es stehen verschiedene Kostformen<br />

zur Auswahl; neben Normalkost werden z.B. auch Diät- und<br />

Schonkost angeboten.<br />

Weitere Information: Da nicht jeder Dienst / Einrichtung alle Leistungen<br />

anbietet, empfiehlt es sich, vorab Informationen über das<br />

jeweilige Angebot einzuholen. Diese erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />

oder bei den Anbietern.<br />

40


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Die Finanzierung für „Essen auf Rädern“ erfolgt aus eigenen Mitteln.<br />

Unter bestimmten Vorraussetzungen bewilligen die örtlichen Sozialämter<br />

(Städte und Verbandsgemeinden, siehe Seite 174) Hilfen nach<br />

dem 3. bzw. 4. Kapitel SGB XII.<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Braun‘sche Stiftung<br />

Am Deutschordensplatz 8<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 – 92 85 20<br />

Anspechpartner: Frau Renate Marz /<br />

Herr Josef Francz<br />

Einzugsbereich:<br />

Rülzheim, Bellheim, Hördt, Kuhardt,<br />

Rheinzabern, Leimersheim, Neupotz,<br />

Jockgrim, Knittelsheim, Zeiskam,<br />

Hatzenbühl, Ottersheim, Sondernheim,<br />

<strong>Germersheim</strong><br />

Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />

Luitpoldstr. 81<br />

76770 Hatzenbühl<br />

0 72 75 – 98 86 0 oder<br />

0 72 75 – 98 86 126<br />

Einzugsbereich:<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Ökumenische Sozialstation<br />

Hagenbach-Kandel-Wörth e.V.<br />

Arthur-Nisio-Str. 23<br />

76744 Wörth am Rhein<br />

0 72 71 - 76 08 0<br />

in Kooperation mit dem<br />

CJD Wörth-Maximiliansau<br />

Rheinstr. 1<br />

76744 Wörth am Rhein<br />

0 72 71 – 94 72 05<br />

Einzugsbereich:<br />

Stadt Wörth, Verbandsgemeinden<br />

Kandel und Hagenbach<br />

2<br />

41


Mittagstisch in Einrichtungen<br />

(z.B. in Seniorenheimen, Krankenhäusern)<br />

Für ältere Menschen, die zu Hause leben und sich nicht mehr selbst<br />

kochen möchten oder können, aber gerne in Gesellschaft essen<br />

möchten, gibt es verschiedene Einrichtungen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>,<br />

die Mittagstisch anbieten. In einigen Einrichtungen kann man<br />

neben dem Mittagessen auch Frühstück und Abendessen erhalten.<br />

Als Gast isst man gemeinsam, z.B. mit den Heimbewohnern. Meist<br />

stehen mehrere Gerichte (z.B. Voll- und Schonkost) zur Auswahl. Ein<br />

Fahrdienst zum Essen wird im Allgemeinen nicht bereitgestellt.<br />

Hinweis: Da nicht jeder Dienst / Einrichtung alle Leistungen anbietet,<br />

empfiehlt es sich, vorab Informationen über das jeweilige Angebot<br />

einzuholen. Diese erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten oder bei<br />

den Anbietern.<br />

Weitere Möglichkeiten und Kombinationen<br />

Auch Gaststätten und Restaurants bieten preiswerten Mittagstisch<br />

oder Tagesgerichte an. Manche davon fahren auch Essen aus. Eine<br />

42


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

weitere Alternative können Fertiggerichte sein, die Sie im Supermarkt<br />

kaufen können oder die ins Haus geliefert werden.<br />

Um das Mittagessen möglichst abwechslungsreich zu gestalten, sind<br />

Kombinationen verschiedener Möglichkeiten überlegenswert.<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Altenpflegeheim Palatina<br />

Gartenweg 5<br />

67368 Westheim<br />

0 63 44 – 94 70<br />

Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth<br />

Reduitstr. 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 94 71 0<br />

Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />

Adenauerring 11<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 – 93 70<br />

Braun‘sche Stiftung<br />

Am Deutschordensplatz 8<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 – 92 85 0<br />

Seniorenhaus der AWO<br />

„Lina Sommer“<br />

Buchstr. 15<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 59 50<br />

Seniorenhaus der AWO<br />

„Babette Ludowici“<br />

Untere Buchstr. 16<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 59 50<br />

Willi-Hussong-Haus<br />

Altenpflegezentrum<br />

Guttenbergstr. 2<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 95 52 0<br />

Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 76 09 0<br />

Asklepios-Südpfalzklinik <strong>Germersheim</strong><br />

An Fronte Karl 2<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 504 0 (Zentrale)<br />

Asklepios-Südpfalzklinik Kandel<br />

Luitpoldstraße 14<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 71 0 (Zentrale)<br />

2<br />

Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter<br />

43


Hausnotruf<br />

Was ist Hausnotruf?<br />

Fragen wie: Was ist, wenn ich stürze? Was ist, wenn ich allein nicht<br />

mehr aufstehen und Hilfe holen kann? werden von älteren Menschen<br />

häufig gestellt. Auch Angehörige suchen diesbezüglich Rat. In diesen<br />

Fällen kann ein Hausnotruf - besonders für alleinstehende Menschen<br />

- ein sinnvolles Hilfsmittel sein, das Sicherheit gibt und durch das<br />

schnell Hilfe angefordert werden kann – rund um die Uhr. Das Hausnotruf-System<br />

besteht aus zwei Teilen: einem <strong>Stand</strong>gerät, das mit<br />

dem Telefon verbunden ist und einem Sender (Armband oder Umhänger),<br />

der am Körper getragen wird. Im Notfall wird durch Knopfdruck<br />

(Sender) ein Signal an die Notrufzentrale gesendet. Diese Zentrale ist<br />

rund um die Uhr besetzt. Sie stellt im Notfall eine Sprechverbindung<br />

her. Auch wenn die betroffene Person nicht mehr antworten kann,<br />

werden die notwendigen Hilfsmaßnahmen sofort eingeleitet, z.B. die<br />

vorab benannten Ansprechpartner (z.B. Verwandte, Nachbarn, Pflegedienst)<br />

oder der medizinische Notdienst informiert. Bei medizinischen<br />

Notfällen wird zu den Angehörigen direkt der Rettungsdienst<br />

(mit)alarmiert. Wenn Sie Ihren Schlüssel hinterlegen lassen, ist ein<br />

direkter Zugang zum Patienten möglich. Über die technischen Voraussetzungen<br />

für den Anschluß informiert sie der jeweilige Anbieter.<br />

44


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Wenn die technischen Voraussetzungen fehlen, helfen die Anbieter<br />

bei der Installation. Sind Verwandte oder andere Kontaktpersonen<br />

im Haus oder in der Nachbarschaft, kann auch ein handelsübliches<br />

Gegensprechgerät (z.B. „Seniophon“) oder ein speziell ausgestattetes<br />

Telefon ausreichend sein. Die Geräte sind in Sanitätshäusern, über<br />

das Internet oder im Fachhandel erhältlich.<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Hausnotruf wird von gemeinnützigen Einrichtungen oder privaten<br />

Diensten angeboten. Die Kosten unterscheiden sich je nach Anbieter.<br />

Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungsgebühr in etwa gleicher<br />

Höhe. Auf Antrag gewährt die Pflegekasse einen Zuschuss zur monatlichen<br />

Miete des Gerätes, wenn Sie in eine Pflegestufe eingestuft<br />

sind. Unter bestimmten Vorraussetzungen finanziert auch die Kreisverwaltung<br />

<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen ein Hausnotrufgerät.<br />

2<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Kreisverband <strong>Germersheim</strong> e.V.<br />

H.-G.-Sponeck-Str. 33<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 24 60<br />

0 72 74 – 83 58<br />

info@drk-kv-germersheim.de<br />

www.drk-kv-germersheim.de<br />

Einzugsbereich:<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />

Kandel, Wörth e.V.<br />

Arthur-Nisio-Str. 23<br />

76744 Wörth am Rhein<br />

0 72 71 - 76 08 0<br />

0 72 71 - 76 08 27<br />

keppel@sozialstation-woerth.de<br />

Einzugsbereich:<br />

Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />

und Hagenbach<br />

Sozialstation Rülzheim e.V.<br />

Kuhardter Str. 37<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 – 91 91 77<br />

0 72 72 – 91 91 78<br />

sozialstation@ruelzheim.de<br />

www.sozialstation@ruelzheim.de<br />

Einzugsbereich:<br />

Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim,<br />

Jockgrim<br />

Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter<br />

45


Fahrdienste<br />

Was sind Fahrdienste?<br />

Für Menschen, die aufgrund einer Behinderung oder Pflegebedürftigkeit<br />

über kein eigenes Fahrzeug verfügen und auch öffentliche<br />

Verkehrsmittel nicht mehr nutzen können, sind Fahrdienste gedacht.<br />

Sie ermöglichen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben, zum<br />

Beispiel Fahrten zu Verwandten, Freunden und Bekannten, den Besuch<br />

von kulturellen oder sportlichen Veranstaltungen, ebenso wie<br />

die Erledigung von Besorgungen. Das besondere an der Fahrdienstleistung<br />

ist, dass nicht nur die Fahrt an sich inbegriffen ist, sondern<br />

auch Hilfestellungen, Begleitung und Betreuung beim Ein- und Ausstieg,<br />

während der Fahrt und am Zielort. Für Rollstuhlfahrer stehen<br />

geeignete Fahrzeuge zur Verfügung. Sie haben also beim Fahrdienst<br />

einen Begleiter, der Ihnen zusätzlich zur Beförderung, z.B. bei Behördengängen,<br />

behilflich ist und Sie bei der Erledigung Ihrer Einkäufe<br />

begleitet. Mit Hilfe der Fahrdienste können auch Arztbesuche oder<br />

therapeutische Behandlungen wahrgenommen werden.<br />

46


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Die Inanspruchnahme der Fahrdienste für Einkäufe, Verwandtenbesuche,<br />

zu Freizeitveranstaltungen usw. muss in der Regel aus eigenen<br />

Mitteln finanziert werden. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen,<br />

die sozialhilfeberechtigt sind, können bei der Kreisverwaltung<br />

<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen, einen Antrag auf Kostenübernahme<br />

für einen Fahrdienst zur Teilnahme am öffentlichen<br />

Leben stellen.<br />

Für Fahrten zum Arzt oder zu einer ambulanten Krankenhausbehandlung<br />

übernimmt die Krankenkasse die Kosten, sofern Sie einen<br />

Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „aG“ bzw. „Bl“ oder<br />

„H“ besitzen oder in Pflegestufe II oder III eingestuft sind. Die Fahrten<br />

müssen vor Antrittsbeginn von der Krankenkasse genehmigt werden.<br />

Setzen Sie sich diesbezüglich mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung.<br />

2<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />

Luitpoldstr. 81<br />

76770 Hatzenbühl<br />

0 72 75 - 98 86 0 oder<br />

0 72 75 - 98 86 128<br />

0 72 75 - 98 86 222<br />

info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

Einzugsbereich:<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Weitere Anbieter<br />

Club Behinderter und ihrer Freunde<br />

Südpfalz e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />

Münchener Straße 5<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 98 76 00<br />

0 63 41 – 98 76 06 0<br />

info@cbf-suedpfalz.de<br />

www.cbf-suedpfalz.de<br />

Einzugsbereich:<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />

Weinstraße, Stadt Landau<br />

Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter<br />

• Als weitere Möglichkeit können Sie auch Taxiunternehmen<br />

oder private Fahrdienstanbieter vor Ort nutzen.<br />

47


Ambulante Pflegedienste<br />

Was ist ambulante Pflege durch einen Pflegedienst?<br />

Wenn neben hauswirtschaftlichen Hilfen auch Körper- und/oder<br />

Krankenpflege erforderlich ist und diese nicht oder nicht in ausreichendem<br />

Maße von Angehörigen geleistet werden kann, besteht die<br />

Möglichkeit, einen ambulanten Pflegedienst zu beauftragen. Ambulante<br />

Pflegedienste sorgen mit vielfältigen Tätigkeiten dafür, dass<br />

kranke oder hilfebedürftige Menschen in ihrer vertrauten Umgebung<br />

nach den eigenen Vorstellungen versorgt werden können. Pflegeleistungen<br />

und Hilfen im Haushalt gehören ebenso zum Leistungsspektrum<br />

wie medizinische Unterstützung und stundenweise Betreuung<br />

zu Hause.<br />

Wann ist ambulante Pflege sinnvoll?<br />

Ambulante Pflege ist sinnvoll,<br />

• bei Hilfebedarf, auch wenn (noch) keine Pflegestufe vorliegt,<br />

• wenn der Pflegebedürftige gern weiter zu Hause leben und dort<br />

gepflegt werden möchte,<br />

• solange der Pflegebedürftige noch in der Lage ist, im eigenen<br />

Haushalt zu leben,<br />

• um die pflegende(n) Person(en) zu entlasten,<br />

48


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

• um die Aufnahme in ein Seniorenheim hinauszuzögern oder zu<br />

vermeiden, z.B. durch 24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-<br />

Uhr“),<br />

• um der pflegenden Person Beratung und praktische Hilfen zu<br />

bieten,<br />

• in Ergänzung zu weiteren entlastenden Angeboten, z.B. Tagespflege,<br />

Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege, Besuchs-, Betreuungs-<br />

und Begleitdienste usw.<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Für pflegerische und hauswirtschaftliche Hilfen gibt es Fixpreise, die<br />

für alle Pflegedienste verbindlich und einheitlich sind und die mit<br />

den Pflegekassen ausgehandelt werden. Die sogenannten Leistungskomplexe<br />

nennen sich z.B. Große Morgentoilette (Ganzkörperpflege<br />

inklusive Hautpflege), Hilfe zur Ausscheidung (Hilfen beim Toilettengang,<br />

Intimhygiene, Einlagenwechsel). Wie hoch die Kosten für die<br />

Pflege sind, hängt außerdem vom Zeitaufwand ab. Für jede Anfahrt,<br />

die der Pflegedienst tätigt, wird zudem eine sogenannte Hausbesuchspauschale<br />

berechnet. Für Betreuungs- und Sonderleistungen,<br />

die nicht pflegeversicherungsrelevant sind, kann jeder Pflegedienst<br />

seine Preise selbst festlegen. Für Selbstzahler, das heißt Hilfebedürftige,<br />

die keine Leistungen der Pflegeversicherung erhalten, kann jeder<br />

Pflegedienst auch frei über seine Preisgestaltung entscheiden. Kostenvergleiche<br />

können sich also lohnen.<br />

2<br />

Leistungen der Pflegekasse<br />

Die Pflegekassen gewähren auf Antrag einen monatlichen Zuschuss<br />

zu den Kosten der ambulanten Pflege zu Hause – die sogenannte<br />

Sachleistung oder Kombinationsleistung.<br />

Weitere Informationen zum Thema „Sachleistungen“ und „Kombinationsleistungen“<br />

finden Sie unter „Leistungen der Pflegekasse“<br />

auf Seite 140.<br />

49


Entscheidungshilfen für die Auswahl eines ambulanten<br />

Pflegedienstes<br />

Bevor Sie eine Vereinbarung mit einem Pflegedienst treffen, sollten<br />

Sie sich ausführlich über die angebotenen Leistungen beraten lassen<br />

(unverbindlich und kostenlos). Sie können sich auch einen Kostenvoranschlag<br />

erstellen lassen. Erst wenn alle Fragen und Erwartungen<br />

geklärt sind, sollten Sie mit dem Pflegedienst über die besprochenen<br />

Leistungen einen Pflegevertrag abschließen. Nur die darin aufgeführten<br />

Leistungen kann der Pflegedienst mit Ihrer Pflege- oder<br />

Krankenkasse abrechnen. Der so genannte Leistungsnachweis, in<br />

dem alle Leistungen, die der Pflegedienst erbringen darf, festgehalten<br />

werden, muss am Ende des Monats vom Pflegebedürftigen<br />

oder seinem Bevollmächtigten unterschrieben werden. Bei der Suche<br />

nach einem Pflegedienst können Ihnen folgende Fragen eine Entscheidungshilfe<br />

sein, z.B.:<br />

Bietet der Pflegedienst vor Vertragsabschluss ein ausführliches<br />

und kostenloses Informationsgespräch bei Ihnen zu Hause an?<br />

Erstellt der Pflegedienst kostenlos einen schriftlichen Kostenvoranschlag?<br />

Ist der Pflegedienst auch für die medizinische Behandlungspflege<br />

(SGB V) zugelassen?<br />

Hat sich der Pflegedienst auf die Pflege bestimmter Personengruppen<br />

spezialisiert (z.B. Kinder, Menschen mit Demenz, Beatmungspatienten,<br />

Sterbebegleitung)?<br />

Werden Sie ausreichend und verständlich über die Finanzierung<br />

und die Kosten, die Sie selbst tragen müssen, informiert?<br />

Kann der Pflegedienst zusätzliche Leistungen anbieten bzw.<br />

vermitteln (z.B. Pflegehilfsmittel-Beratung, Essen auf Rädern,<br />

Hausnotruf, Fahrdienste, Wohnraumanpassung usw.)?<br />

Unterstützt Sie der Pflegedienst bei der Durchsetzung von Ansprüchen<br />

bei Kostenträgern (z.B. Sozialamt, Kranken- und Pflegekasse)?<br />

50


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Schult der Pflegedienst seine Mitarbeiter regelmäßig?<br />

Können Sie von einem festen Pflegeteam betreut werden?<br />

Finden Ihre individuellen Bedürfnisse Berücksichtigung?<br />

Werden Angehörige in die Pflege einbezogen?<br />

Führt der Pflegedienst Kurse oder Schulungen für pflegende Angehörige<br />

durch oder vermittelt er sie?<br />

Hat der Pflegedienst ein Pflegeleitbild und wird Ihnen dieses<br />

ausgehändigt?<br />

Kann der Pflegedienst die nötige Pflege auch „Rund-um-die-<br />

Uhr“ leisten?<br />

Wie sichert der Pflegedienst seine Bereitschaft an Sonn- und<br />

Feiertagen und nachts?<br />

Übernimmt der Pflegedienst kurzfristige Entlastungs- und auch<br />

Urlaubsvertretung?<br />

Wird Ihnen das Abrechnungsverfahren erklärt? Ist es für Sie verständlich<br />

und nachvollziehbar?<br />

Wird Ihr Wohnungsschlüssel so verwahrt, dass nur dazu befugte<br />

Personen Zugang haben?<br />

Bietet Ihnen der Pflegedienst einen schriftlichen Vertrag an?<br />

Gibt es eine verantwortliche Kontaktperson für Wünsche und<br />

Beschwerden?<br />

2<br />

Ambulante Pflegedienste mit Versorgungsvertrag und Sitz im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Derzeit gibt es 8 ambulante Pflegedienste mit Sitz im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong>, die einen Versorgungsvertrag mit den Kranken- und<br />

Pflegekassen haben 2 . Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

finden Sie in der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern dieser<br />

Dienste sowie weiterer Anbieter finden Sie in der nachstehenden<br />

Liste.<br />

2 Ausnahme ist die Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach e.V. mit<br />

Sitz in Herxheim, die Leistungen in der Gemeinde Freisbach erbringt.<br />

51


Ambulante Pflegedienste mit Versorgungsvertrag<br />

und Sitz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

Sozialstation<br />

Rülzheim e.V.<br />

52


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Pflegedienst Hatzenbühl<br />

(Malteser)<br />

Pflege Indivita 24<br />

Service GmbH<br />

2<br />

Mobiler Pflegeservice<br />

Kandel<br />

U. Werling<br />

Häusliche Altenund<br />

Krankenpflege<br />

Kandel<br />

Pflegedienst für<br />

Jung und Alt<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

Hagenbach, Kandel, Wörth e.V.<br />

53


Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

Bismarckstr. 12<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 70 45 0<br />

0 72 74 – 70 45 41<br />

e.humbert@sozialstationgermersheim.de<br />

oder<br />

b.keller@sozialstationgermersheim.de<br />

Sozialstation Rülzheim e.V.<br />

Kuhardter Straße 37<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 – 91 91 77<br />

0 72 72 – 91 91 78<br />

g.decker@ruelzheim.de<br />

www.sozialstation-ruelzheim.de<br />

Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />

Luitpoldstr. 81<br />

76770 Hatzenbühl<br />

0 72 75 - 98 86 0<br />

0 72 75 - 98 86 222<br />

info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

(auch 24-Stunden-Betreuung)<br />

Mobiler Pflegeservice Kandel<br />

Marktstr. 5<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 61 69 1<br />

0 72 75 – 52 54<br />

mps-kandel@web.de oder<br />

mps-kandel@gmx.de<br />

Pflegedienst für Alt und Jung<br />

Lindenstr. 29<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 91 99 98<br />

0 72 75 – 95 65 85<br />

alt-und-jung-pflegedienst@web.de<br />

U. Werling,<br />

Häusliche Alten- und Krankenpflege<br />

Rheinstr. 47<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 61 71 86<br />

0 72 75 – 94 90 33<br />

<br />

<br />

uwerling@yahoo.de<br />

www.pflegedienst-werling.<br />

beepworld.de<br />

Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />

Kandel, Wörth e.V.<br />

Arthur-Nisio-Straße 23<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 76 08 0<br />

0 72 71 – 76 08 27<br />

keppel@sozialstation-woerth.de<br />

Pflege Indivita 24 Service GmbH<br />

Tannenstr. 12<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 13 26 00<br />

0 72 71 – 13 26 01<br />

info@pflegeindivita24.de<br />

www.pflegeindivita24.de<br />

(auch Beatmungspflege und Rund-umdie-Uhr)<br />

54


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Weitere Anbieter<br />

Club Behinderter und ihrer Freunde<br />

Südpfalz e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />

Münchener Str. 5<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 98 76 00<br />

0 63 41 – 98 76 06 0<br />

info@cbf-suedpfalz.de<br />

www.cbf-suedpfalz.de<br />

(auch 24- Stunden-Betreuung in den<br />

Wohngemeinschaften des Anbieters)<br />

Ökumenische Sozialstation Edenkoben-Herxheim-Offenbach<br />

e.V.<br />

Käsgasse 15<br />

76863 Herxheim / Pfalz<br />

0 72 76 – 98 90 0<br />

0 72 76 – 98 90 26<br />

heike.ibba@sozialstation-ahz.de<br />

Von Ginsheim AG<br />

Niederhohlstr. 12<br />

76863 Herxheim / Pfalz<br />

0 72 76 – 92 94 68 0<br />

0 72 76 – 92 94 68 9<br />

info@von-ginsheim-ag.de<br />

www.von-ginsheim-ag.de<br />

(auch Kinder- und Erwachsenen-<br />

Intensivpflege, einschließlich<br />

Beatmung; auch Rund-um-die-Uhr)<br />

Pflege Aktiv 24<br />

Königstr. 68<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 14 13 47 0<br />

0 63 41 – 14 13 47 50<br />

info@pflegeaktiv24.de<br />

www.pflegeaktiv24.de/<br />

(auch 24-Stunden-Betreuung)<br />

SoMeDi, Ambulante Kranken- und<br />

Altenpflege gGmbH<br />

Zweibrücker Str. 37 – 39<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 89 76 86<br />

0 63 41 – 89 76 87<br />

info@somedi.org<br />

www.somedi.org/<br />

Ambulante Krankenpflege und<br />

Sozialdienst Leingang<br />

Schillerstr. 83<br />

67373 Dudenhofen<br />

0 62 32 - 3 18 58 70<br />

0 62 32 - 6 58 09 99<br />

info@pflege-leingang.de<br />

www.pflege-leingang.de<br />

2<br />

55


Weitere Informationen:<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Ambulante Pflegedienste<br />

• Kranken- und Pflegekassen<br />

Bei den Pflegestützpunkten erhalten Sie auch Informationen zu weiteren<br />

ambulanten Pflegediensten und deren Leistungsangebot.<br />

Weitere Hinweise zur Finanzierung finden Sie unter „Leistungen<br />

der Pflegekasse“ (siehe Seite 140ff.).<br />

Leistungen ambulanter Pflegedienste<br />

Der Kunde bestimmt in Absprache mit dem ausgewählten Pflegedienst<br />

die Form der Hilfe, deren zeitlichen Umfang wie auch die Anzahl der<br />

Tage, an denen der Pflegedienst ins Haus kommen soll. Es besteht jederzeit<br />

die Möglichkeit, bei der Gestaltung der Hilfe Änderungen vorzunehmen.<br />

Es kann auch unregelmäßige oder nur gelegentliche Hilfe<br />

in Anspruch genommen werden. Die Hilfe durch einen Pflegedienst<br />

kann auch nur über einen kurzen Zeitraum, z.B. bei einer Erkrankung<br />

oder auf Probe, in Anspruch genommen werden. Voranmeldungen<br />

sind den Pflegediensten lieb, aber keine Bedingung - die Hilfe kann<br />

auch von einem auf den anderen Tag geleistet werden.<br />

Das Angebot ambulanter Pflegedienste umfasst z.B.<br />

• Grundpflege<br />

• Behandlungspflege<br />

• Hauswirtschaftliche Versorgung / Hauswirtschaftliche Hilfen<br />

• Weitere Leistungen.<br />

Zu den Leistungen der Grundpflege gehören beispielsweise Unterstützung<br />

bei der Körperpflege, Ernährung und Mobilität.<br />

Zu den Leistungen der Behandlungspflege zählen medizinische Leistungen<br />

wie Medikamente geben und /oder richten, Verbandswechsel,<br />

56


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Injektionen oder Katheterversorgung. Voraussetzung für die Behandlungspflege<br />

ist eine Verordnung des behandelnden Arztes, die der<br />

Pflegedienst bei der Krankenkasse einreicht. Grundlage der Behandlungspflege<br />

sind die „Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte<br />

und Krankenkassen über die Verordnung von häuslicher Krankenpflege“.<br />

Die hauswirtschaftliche Versorgung umfasst z.B. Hilfen bei Reinigung<br />

der Wohnung, bei der Zubereitung von Mahlzeiten oder beim<br />

Einkaufen.<br />

Zu den „weiteren Leistungen“ zählen z.B. folgende Angebote:<br />

Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich, Beratungsgespräche<br />

nach § 37 SGB XI, Verhinderungspflege, 24-Stunden-<br />

Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung“), Besuchs-, Betreuungsund<br />

Begleitdienste, Selbsthilfegruppen, Angebote für Menschen mit<br />

Demenz und ihre Angehörigen.<br />

Hinweis: Da nicht jeder ambulante Pflegedienst alle Leistungen anbietet,<br />

empfiehlt es sich, vorab Informationen über das jeweilige Leistungsspektrum<br />

des Dienstes einzuholen. Diese erhalten Sie bei den<br />

Anbietern oder bei den Pflegestützpunkten.<br />

2<br />

57


Pflegekurse / individuelle Schulungen im<br />

häuslichen Bereich<br />

Sie pflegen ein Familienmitglied, einen Verwandten oder einen<br />

Freund oder möchten sich auf eine mögliche Pflegesituation vorbereiten?<br />

Durch umfassende Schulungen und fachliche Begleitung werden<br />

pflegende Angehörige und/oder andere Pflegepersonen auf den<br />

Pflegealltag zu Hause vorbereitet. Hier lernen Sie zum Beispiel, wie<br />

Sie rückenschonend arbeiten, heben und lagern können und vieles<br />

über Körperpflege, Hygiene und den Gebrauch von Pflegehilfsmitteln.<br />

Außerdem erhalten Sie Informationen und Tipps für die Pflege<br />

und Begleitung von Menschen mit Demenz. Pflegekurse können auch<br />

im häuslichen Umfeld des Pflegebedürftigen stattfinden. Unter Anleitung<br />

und Anwesenheit einer Fachkraft ist es für Pflegepersonen<br />

möglich, pflegerische Tätigkeiten zu erproben und zu erlernen. Pflegekurse<br />

und Schulungen im häuslichen Bereich werden in der Regel<br />

von ambulanten Pflegediensten in Kooperation mit den Pflegekassen<br />

durchgeführt. Die Kosten für die Teilnahme an Pflegekursen / Schulungen<br />

werden zum größten Teil von der Pflegekasse übernommen.<br />

Bitte klären Sie die Kostenübernahme vorab mit Ihrer zuständigen<br />

Pflegekasse.<br />

58


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Termine und Ansprechpartner erfahren Sie bei<br />

• Pflegekasse<br />

• Anbietende Ambulante Pflegedienste<br />

• Pflegestützpunkte<br />

Beratungsgespräche nach § 37 Abs. 3 SGB XI<br />

Wenn Sie Ihren Angehörigen selbst pflegen und dieser Pflegegeld erhält,<br />

sind Sie nach § 37 Abs. 3 SGB XI verpflichtet, sich mit einem<br />

Pflegedienst in Verbindung zu setzen und Beratung in Anspruch zu<br />

nehmen. Die Beratung beinhaltet Hilfestellungen und bietet Ihnen<br />

praktische pflegefachliche Unterstützung.<br />

Diese Beratungsbesuche sind verpflichtend:<br />

• bei Pflegestufe I und II mindestens einmal halbjährlich,<br />

• bei Pflegestufe III mindestens einmal vierteljährlich.<br />

2<br />

Darüber hinaus sind Pflegebedürftige, bei denen ein erheblicher Bedarf<br />

an allgemeiner Betreuung nach § 45a SGB XI festgestellt wurde<br />

berechtigt, in den genannten Zeiträumen zwei Beratungsbesuche<br />

in Anspruch nehmen. Personen, bei denen ein erheblicher Bedarf an<br />

allgemeiner Betreuung festgestellt wurde und die noch nicht die Voraussetzungen<br />

der Pflegestufe I erfüllen, können halbjährlich einmal<br />

einen Beratungsbesuch in Anspruch nehmen.<br />

Ziel der Beratungsbesuche / -gespräche ist die Sicherstellung der<br />

häuslichen Pflegequalität. Die Pflegedienste sowie die beauftragten<br />

Pflegefachkräfte haben die Durchführung der Beratungseinsätze<br />

gegenüber der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen<br />

zu bestätigen. Erkenntnisse über Möglichkeiten der Verbesserung<br />

der häuslichen Pflegesituation sind mit Einwilligung des<br />

Pflegebedürftigen der Pflegekasse oder dem privaten Versicherungsunternehmen<br />

mitzuteilen, im Fall der Beihilfeberechtigung auch der<br />

zuständigen Beihilfe-Festsetzungsstelle.<br />

59


Die Beratungsbesuche sind für die Pflegegeldempfänger und ihre Angehörigen<br />

kostenfrei; die Kosten werden von der Pflegekasse übernommen.<br />

Bei privat Pflegeversicherten übernimmt das zuständige<br />

private Versicherungsunternehmen die Kosten, im Fall der Beihilfeberechtigung<br />

anteilig die Beihilfestellen.<br />

Weitere Informationen<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Pflegekasse<br />

• Ambulante Pflegedienste<br />

Verhinderungspflege / Ersatzpflege<br />

Was ist Verhinderungspflege?<br />

Wenn der Pflegende ausfällt, wegen Erholungsurlaub, Krankheit oder<br />

aus anderen Gründen an der Pflege gehindert ist, übernimmt die Pflegekasse<br />

die Kosten einer Ersatzpflege für maximal 28 Tage im Kalenderjahr.<br />

Wichtig ist: Die 28 Tage müssen nicht zusammenhängend<br />

genutzt werden, sondern können auch auf mehrere kürzere Zeiträume<br />

oder sogar Stunden / Tage im Jahr verteilt werden. Die Ersatzpflege<br />

kann in dieser Zeit entweder von einem ambulanten Pflegedienst<br />

oder z.B. von Familienmitgliedern oder anderen nahestehenden Pflegepersonen<br />

übernommen werden. Die Leistungen der Pflegekasse<br />

sind abhängig davon, wer die Ersatzpflege leistet (siehe Seite 153).<br />

Wann ist Verhinderungspflege sinnvoll?<br />

Verhinderungspflege erlaubt es den Angehörigen, sich selbst einmal<br />

einen Urlaub oder Freizeit zu ermöglichen, um Kräfte für die weitere<br />

Pflege zu schöpfen. Manchmal erfordert eine akute Erkrankung oder<br />

eine Abwesenheit (z.B. Kur- oder Krankenhausaufenthalt) der Pflegeperson,<br />

dass der Pflegebedürftige für diese Zeit ersatzweise von einer<br />

anderen Person, einem ambulanten Pflegedienst oder in einer Ein-<br />

60


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

richtung betreut wird. Wenn sich der Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen<br />

kurzzeitig verschlechtert, kann die Pflegeperson durch<br />

Verhinderungspflege befristet entlastet werden.<br />

Verhinderungs- und Kurzzeitpflege:<br />

Unterschied und Kombinationsmöglichkeiten<br />

Kurzzeitpflege ist ebenfalls eine vorübergehende Möglichkeit der<br />

Entlastung von pflegenden Angehörigen für maximal 28 Tage im<br />

Jahr. Während Verhinderungspflege sowohl zu Hause als auch in einer<br />

Einrichtung erfolgen kann, findet Kurzzeitpflege immer in einer<br />

Einrichtung, z.B. in einem Seniorenheim, statt, d.h. sie wird als sogenannte<br />

„stationäre Maßnahme“ von der Pflegekasse bewilligt. Sie<br />

können Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege auch kombinieren<br />

und nacheinander in Anspruch nehmen.<br />

2<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für Verhinderungspflege<br />

finden Sie auf Seite 151 oder bei den Pflegestützpunkten.<br />

61


24-Stunden-Betreuung („Rund-um-die-Uhr-Betreuung”)<br />

Was ist 24-Stunden-Betreuung durch einen Ambulanten Pflegedienst<br />

zu Hause?<br />

Wer rund um die Uhr auf Hilfe oder Pflege angewiesen ist und lieber<br />

im eigenen Zuhause verbleiben möchte, als in ein Pflegeheim oder<br />

eine Wohngemeinschaft umzuziehen, kann sich von einem Pflegedienst<br />

mit „Rund-um-die-Uhr“-Angebot versorgen lassen. Für pflegende<br />

Angehörige ist dies eine Möglichkeit, sich vom Pflegealltag zu<br />

entlasten und der Berufstätigkeit oder anderen Verpflichtungen uneingeschränkt<br />

nachkommen zu können. Auch wenn die Angehörigen<br />

in Urlaub oder beispielsweise zur Kur sind, kann Rund-um-die-Uhr-<br />

Betreuung eine sinnvolle Alternative zum kurzzeitigen Aufenthalt in<br />

einem Seniorenheim sein.<br />

Wie wird 24-Stunden-Betreuung angeboten?<br />

Vom Pflegedienst werden in der Regel angelernte Kräfte, aber auch<br />

Fachkräfte eingesetzt. Diese leben gemeinsam mit dem Pflegebedürftigen<br />

unter einem Dach und verrichten alle Tätigkeiten, die bei der<br />

Grundpflege, im Haushalt und im Rahmen der Betreuung anfallen.<br />

Auch nachts leisten sie Hilfe, wenn dies erforderlich ist. Die medizi-<br />

62


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

nische Behandlungspflege oder fachlich anspruchsvolle Grundpflegeleistungen<br />

erfolgt durch Fachkräfte des zuständigen Pflegedienstes<br />

oder durch kooperierende Pflegedienste. Alternativ zu zugelassenen<br />

Pflegediensten gibt es auch Vermittlungsagenturen, die Rund-umdie-Uhr-Kräfte<br />

vermitteln.<br />

Hinweis: 24-Stunden-Betreuung ist ein komplexes Thema. Deshalb<br />

empfiehlt es sich, vor Inanspruchnahme von 24-Stunden-Betreuung<br />

Informationen über das jeweilige Angebot einzuholen. Diese erhalten<br />

Sie bei den Pflegestützpunkten oder bei den Anbietern.<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Wenn eine Einstufung in eine Pflegestufe vorliegt, beteiligt sich die<br />

Pflegeversicherung an den Kosten der 24-Stunden-Betreuung über<br />

die üblichen Geld- oder Sachleistungen der jeweiligen Pflegestufe –<br />

je nachdem für welchen Anbieter Sie sich entscheiden. Voraussetzung<br />

für die Gewährung von Sachleistungen ist, dass der Anbieter<br />

einen Vertrag mit der Pflegekasse hat.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen tragen auch die Sozialämter die<br />

Kosten mit. Bitte klären Sie vor Inanspruchnahme des Dienstes die<br />

Kostenübernahme durch den Sozialhilfeträger (Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />

Fachbereich 23 Soziale Hilfen).<br />

2<br />

Weitere Informationen<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter (siehe Seite 54 / 55)<br />

Und wenn ich eine ausländische Hilfskraft selbst organisieren<br />

möchte, damit mein pflegebedürftiger Angehöriger in seiner vertrauten<br />

Umgebung bleiben kann?<br />

Betreuung und Pflege durch osteuropäische Betreuungskräfte<br />

Seit Mai 2011 können Bürger aus den meisten osteuropäischen Mitgliedsländern<br />

der Europäischen Union für die Pflege und Betreuung<br />

63


direkt vom Pflegebedürftigen als Arbeitnehmer angestellt werden,<br />

ohne dass es einer Arbeitserlaubnis bedarf. Lediglich Betreuungsund<br />

Pflegekräfte aus Rumänien und Bulgarien benötigen noch eine<br />

Arbeitserlaubnis und dürfen ausschließlich von der Arbeitsagentur<br />

vermittelt werden.<br />

Unabhängig davon können osteuropäische Betreuungskräfte bei<br />

Ihnen tätig sein, wenn Sie einem ausländischen Unternehmen den<br />

Auftrag erteilen, Betreuungsleistungen bei Ihnen zu erbringen, und<br />

das ausländische Unternehmen dann die Tätigkeit durch seine Arbeitnehmer<br />

in Deutschland ausführen lässt. In diesen Fällen benötigen<br />

auch die Betreuungs- und Pflegekräfte aus Rumänien und Bulgarien<br />

keine Arbeitserlaubnis, weil sie Mitarbeiter des ausländischen Unternehmens<br />

bleiben und nur vorübergehend nach Deutschland entsandt<br />

werden. Zum Nachweis, dass die entsandten Personen bei dem Unternehmen<br />

im Ausland angestellt sind und dort weiterhin ihre Steuern<br />

und Sozialversicherungsbeiträge zahlen, wird von der ausländischen<br />

Behörde eine Bescheinigung (A 1) ausgestellt. Diese Bescheinigung<br />

müssen die Beschäftigten in Deutschland jederzeit vorlegen können.<br />

Auch selbstständig tätigen Betreuungskräften aus den osteuropäischen<br />

EU-Ländern ist es im Rahmen der EU-Dienstleistungsfreiheit<br />

gestattet, in Deutschland ihre Dienstleistungen zu erbringen. Für<br />

diese gilt ebenfalls, dass sie keine Arbeitsgenehmigung benötigen,<br />

sondern durch die Bescheinigung A1 nachweisen müssen, dass sie in<br />

ihrem Heimatland ein Gewerbe betreiben und dort ihre Steuern, Abgaben<br />

und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Bei der Beschäftigung<br />

dieser beiden Personenkreise sind allerdings nicht nur formale Kriterien<br />

einer legalen Entsendung zu beachten. Auch im Zusammenhang<br />

mit der Ausgestaltung der Tätigkeit in Deutschland treten diverse<br />

Rechtsfragen auf. Die Grenzen zwischen selbstständiger gewerblicher<br />

Tätigkeit und Scheinselbstständigkeit bzw. zwischen der zulässigen<br />

Tätigkeit entsandter Arbeitnehmer und illegaler Schwarzarbeit sind<br />

fließend.<br />

64


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Informationen zur Rechtslage bietet die Verbraucherzentrale<br />

Rheinland-Pfalz unter dem Titel „Hilfe rund um die Uhr – (l)egal<br />

durch wen?“<br />

Zum kostenlosen download steht für Rheinland-Pfalz eine Tabelle<br />

zu den Bedingungen und Voraussetzungen bereit unter www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />

>> Gesundheit + Pflege >> Downloads.<br />

Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. -<br />

Informations- und Beschwerdetelefon Pflege<br />

Seppel-Glückert-Passage 10<br />

55116 Mainz<br />

<br />

<br />

0 61 31 – 28 48 70<br />

pflege@vz-rlp.de<br />

0 61 31 – 28 48 41<br />

www.verbraucherzentrale-rlp.de<br />

Montag bis Freitag: 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00 – 17.00 Uhr<br />

2<br />

Osteuropäische Haushaltshilfen durch Vermittlung der Arbeitsagentur<br />

Haushaltshilfen aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten – mit Ausnahme<br />

von Bulgarien und Rumänien – können seit 1. Mai 2011 in Deutschland<br />

arbeitserlaubnisfrei beschäftigt werden. Allerdings ist der<br />

Arbeitgeber verpflichtet, für die Haushaltshilfe sämtliche Sozialbeiträge<br />

abzuführen und eine Unfallversicherung abzuschließen.<br />

Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur<br />

für Arbeit, Bonn, unterstützt weiterhin bei der Suche und Auswahl<br />

geeigneter Hilfskräfte im Haushalt. In Zusammenarbeit mit den<br />

osteuropäischen Arbeitsverwaltungen vermittelt die ZAV bereits seit<br />

2004 erfolgreich Haushaltshilfen im Rahmen des Arbeitsgenehmigungsverfahrens.<br />

Haushaltshilfen leisten Unterstützung:<br />

• beim Einkaufen, Kochen, Waschen, Putzen und anderen Arbeiten<br />

im Haushalt<br />

65


• bei pflegerischen Alltagshilfen, zum Beispiel Essen und Trinken,<br />

Waschen oder An- und Auskleiden<br />

• bei der sozialen Betreuung und Aktivitäten wie Vorlesen, Spazierengehen<br />

oder Begleitung zu Arztbesuchen<br />

Bulgarische und rumänische Haushaltshilfen benötigen noch bis<br />

31.12.<strong>2013</strong> eine Arbeitsgenehmigung. Die Rechtsvorschriften des<br />

Haushaltshilfenverfahrens gelten hier weiterhin.<br />

Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit,<br />

Bonn<br />

Villemombler Str. 76<br />

53123 Bonn<br />

0 22 8 – 71 31 41 4<br />

0 22 8 – 71 32 70 – 14 15<br />

ZAV-Bonn.Haushalthilfen@arbeitsgentur.de<br />

Weitere Informationen zum Verfahren erhalten Sie unter:<br />

www.arbeitsagentur.de >> Bürgerinnen und Bürger >> Arbeit und Beruf >><br />

Vermittlung >> Haushaltshilfen.<br />

Pflegehilfsmittel<br />

Der Einsatz von Pflegehilfsmitteln ermöglicht es Menschen, trotz körperlicher<br />

Einschränkungen möglichst selbstständig zu leben. Ein Anspruch<br />

auf Pflegehilfsmittel besteht, wenn dadurch die Pflege für den<br />

Pflegebedürftigen wie für die Pflegeperson erleichtert und eine Überforderung<br />

verhindert wird. Ein Anspruch auf Pflegehilfsmittel besteht<br />

auch, wenn dadurch eine Linderung der Beschwerden des Pflegebedürftigen<br />

erreicht werden kann oder wenn die Verwendung dieser<br />

Hilfsmittel eine selbständigere Lebensführung ermöglicht, so dass die<br />

pflegebedürftige Person weniger auf fremde Hilfe angewiesen ist.<br />

Der Anspruch besteht unabhängig von einer Pflegestufe und orientiert<br />

sich an dem vorliegenden Einzelfall. Eine ärztliche Verordnung<br />

ist erforderlich.<br />

66


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Für Hilfsmittel, die einen Gebrauchgegenstand des täglichen Lebens<br />

darstellen (z.B. ein Bett), kann die Pflege- bzw. Krankenkasse nur unter<br />

besonderen Voraussetzungen die Kosten übernehmen. Die Pflege- bzw.<br />

Krankenkasse kann nach vorhergehender Prüfung nur für Hilfsmittel,<br />

die im Hilfsmittelverzeichnis bzw. Pflegehilfsmittelverzeichnis aufgeführt<br />

sind, eine Kostenübernahme erteilen.<br />

Bei den Pflegehilfsmitteln ist zu unterscheiden zwischen<br />

• zum Verbrauch bestimmten Pflegehilfsmitteln und<br />

• technischen Pflegehilfsmitteln.<br />

Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfsmittel sind Produkte, die nur einmal<br />

benutzt werden können, zum Beispiel: saugende Bettschutzeinlagen<br />

zum Einmalgebrauch, Fingerlinge, Einmalhandschuhe, Mundschutz,<br />

Schutzschürzen, Desinfektionsmittel. Hier beteiligen sich die<br />

Pflegekassen bei Vorliegen einer Pflegestufe mit monatlich bis zu 31<br />

Euro (Antrag muss bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden).<br />

Technische Hilfsmittel werden dem Versicherten leihweise überlassen.<br />

Eine Pflegestufe ist je nach Art des Hilfsmittels nicht zwingend<br />

erforderlich.<br />

2<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Für technische Hilfsmittel der Pflege- und Krankenkassen ist immer<br />

eine Rezept vorzulegen und ein Eigenanteil zu erbringen (nicht bei<br />

Vorliegen eines Befreiungsausweises der Krankenkasse). Über die<br />

Höhe von Zuzahlungen informiert Sie Ihre Kranken- und Pflegekasse<br />

oder der Pflegestützpunkt.<br />

Wenn Sie nicht kranken-/pflegeversichert sind, übernimmt unter bestimmten<br />

Voraussetzungen die Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich<br />

23 Soziale Hilfen die Kosten für das Pflegehilfsmittel.<br />

Weitere Informationen<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Kranken- und / oder Pflegekasse<br />

67


Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und ohne<br />

Demenz<br />

Besuchs- und Begleitdienste beugen Einsamkeit und Isolation bei Alleinlebenden<br />

vor und sind darüber hinaus eine wichtige Entlastungsmöglichkeit<br />

für Betroffene und ihre Angehörigen. Solche Dienste<br />

werden häufig von ehrenamtlichen Helfern ausgeübt, die dafür von<br />

Fachkräften geschult, regelmäßig fortgebildet und begleitet werden.<br />

Die Helfer besuchen die Betroffenen entweder zuhause oder begleiten<br />

sie bei kleinen Unternehmungen. Außerdem gibt es verschiedene<br />

Gruppenangebote. Im Mittelpunkt stehen Geselligkeit, Austausch und<br />

Lebensfreude. Regelmäßige hauswirtschaftliche Hilfen und Pflegeleistungen<br />

werden von den ehrenamtlichen Helfern nicht erbracht.<br />

Hinweis: Die Preise für diese Angebote sind von Anbieter zu Anbieter<br />

verschieden. Einige der Angebote richten sich speziell an Menschen<br />

mit Demenz und ihre Angehörigen. Die Kosten hierfür übernimmt die<br />

Pflegekasse; auch Zuschüsse des Sozialamts sind möglich.<br />

Informieren Sie sich deshalb vor der Nutzung eines solchen Angebotes<br />

über Kosten und ggf. Kostenübernahme durch Sozialleistungsträger.<br />

Weitere Informationen dazu erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und bei den Anbietern.<br />

68


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Angebote zu Hause<br />

*)<br />

Nachbarschaftshilfe<br />

Unterstützung älterer, kranker und<br />

behinderter Menschen mit geringem<br />

Hilfebedarf bei der Bewältigung häuslicher<br />

Situationen (keine regelmäßige<br />

hauswirtschaftliche Unterstützung)<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

0 72 74 - 70 45 0<br />

nein<br />

2<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />

Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />

Freisbach), Zeiskam<br />

„Atempause“<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />

Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />

Freisbach), Zeiskam<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

0 72 74 - 70 45 0<br />

ja<br />

Besuchsdienst<br />

Angebot richtet sich vor allem an<br />

alleinstehende einsame Menschen.<br />

Gespräche und Freizeitangebote stehen<br />

hier im Vordergrund<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Pflegedienst Hatzenbühl<br />

0 72 75 - 98 86 0<br />

ja<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />

69


Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Angebote zu Hause *)<br />

Stundenweise häusliche Betreuung<br />

durch geschulte Demenzbegleiter<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />

Weinstraße, Stadt Landau<br />

Ambulantes Betreutes Wohnen<br />

Täglicher Besuchsdienst, Notrufsystem.<br />

Dieses Angebot ist erweiterbar um<br />

verschiedene Serviceleistungen wie z.B.<br />

Brötchenservice, Zeitung, Arbeiten aller<br />

Art bis zu 2 Stunden in der Woche<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />

und Hagenbach<br />

Stundenweise häusliche Betreuung<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Pflegedienst Hatzenbühl<br />

0 72 75 - 98 86 0<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

Hagenbach, Kandel, Wörth<br />

e.V.<br />

0 72 71 - 76 08 0<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

Hagenbach, Kandel, Wörth<br />

e.V.<br />

0 72 71 - 76 08 0<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />

70


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Angebote zu Hause *)<br />

Betreuter Aktivnachmittag<br />

Entlastungsangebot für pflegende Angehörige.<br />

Ein bunter Nachmittag mit<br />

Unterhaltungsprogramm und gezielten<br />

Aktivierungseinheiten, Schwerpunkte:<br />

Gedächtnistraining, seniorengerechte<br />

Gymnastik, Realitätstraining, generationenübergreifendes<br />

Projekt (Kindergärten,<br />

Schulen)<br />

Wo und wann?<br />

Braun‘sche Stiftung Rülzheim; jeden 4.<br />

Donnerstag im Monat<br />

Einzugsgebiet<br />

Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim,<br />

Jockgrim<br />

Sozialstation Rülzheim e.V.<br />

0 72 72 – 91 91 77<br />

nein<br />

2<br />

Gruppe AnStoß<br />

Bildungs- und Freizeitangebote für<br />

behinderte, pflegebedürftige Menschen,<br />

auch zur Entlastung pflegender Angehöriger<br />

(s. auch Seite 88)<br />

Gruppe AnStoß e.V.<br />

0 72 72 – 75 03 42<br />

nein<br />

Stundenweise häusliche Betreuung<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Ursula Werling, Häusliche<br />

Alten- und Krankenpflege<br />

0 72 75 – 61 71 86<br />

ja<br />

Offene Hilfen<br />

Familienentlastende Dienste<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft<br />

der<br />

Lebenshilfe mbH (gDLG)<br />

0 72 75 – 98 89 70<br />

*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />

71<br />

ja


Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Weitere Anbieter<br />

Mobiler Hilfsdienst mit FED:<br />

alle persönlich erforderlichen Hilfestellungen<br />

zur Alltagsbewältigung für<br />

behinderte Menschen, auch Behinderung<br />

durch Krankheit<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong>, Südliche<br />

Weinstraße, Stadt Landau<br />

Familien Entlastender Dienst (FED)<br />

Stundenweise häusliche Betreuung<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />

Weinstraße<br />

Gruppenangebote<br />

„Café Andante“: Betreuungsgruppe<br />

mit musikalischem Schwerpunkt<br />

Wo und wann?<br />

<strong>Germersheim</strong>, Bismarckstr. 12, 2x/Monat<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />

Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />

Freisbach), Zeiskam<br />

Club Behinderter und ihrer<br />

Freunde e.V.<br />

0 63 41 – 98 76 00<br />

St. Paulusstift Landau<br />

0 63 41 – 599 508<br />

bzw. 599 516<br />

Von Ginsheim AG<br />

0 72 76 – 92 94 68 0<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

0 72 74 - 70 45 0<br />

*)<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

*)<br />

ja<br />

*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />

72


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Gruppenangebote *)<br />

„Herbstzeitlose“: Betreuungsgruppe für<br />

Menschen mit Demenz<br />

Wo und wann?<br />

<strong>Germersheim</strong>, Bismarckstr. 12;<br />

montags bis freitags von 8.30 –12.00 Uhr<br />

und 13.00 –16.30 Uhr<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt <strong>Germersheim</strong>, Sondernheim,<br />

Verbandsgemeinde Lingenfeld (außer<br />

Freisbach), Zeiskam<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

<strong>Germersheim</strong>-Lingenfeld e.V.<br />

0 72 74 - 70 45 0<br />

ja<br />

2<br />

„Tagestreff Rülzheim”: ganztags oder<br />

stundenweise Betreuung für Menschen<br />

mit Demenzerkrankungen und Senioren,<br />

die nicht alleine bleiben können oder<br />

wollen<br />

Wo und wann?<br />

im Tagestreff der Sozialstation Rülzheim,<br />

Dienstag bis Freitag 8.00 –17.00 Uhr<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />

Weinstraße<br />

Sozialstation Rülzheim e.V.<br />

0 72 72 – 91 91 77<br />

ja<br />

„Café Malta” Gruppenangebot für<br />

Menschen mit Demenz, stundenweise<br />

Betreuung<br />

Wo und wann?<br />

Luitpoldstraße 81<br />

jeden Mittwoch von 13.30 – 16.30 Uhr<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> SÜW<br />

(ein Fahrdienst steht zur Verfügung)<br />

Pflegedienst Hatzenbühl<br />

0 72 75 – 98 86 0<br />

info@pflegediensthatzenbuehl.de<br />

*) Angebot für Menschen mit Demenz und weitere Personen mit Anspruch auf zusätzliche<br />

Betreuungsleistungen nach § 45a SGB XI<br />

73<br />

ja


Ehrenamtliche Hilfenetzwerke in den Ortsgemeinden des<br />

<strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />

In einigen Ortsgemeinden des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong> gibt es ehrenamtliche<br />

Hilfenetzwerke, die für ältere und hilfebedürftige Bürger der<br />

Gemeinde Dienste unterschiedlichster Art und Weise anbieten. Sie<br />

sind als ergänzendes Angebot zu dem der professionellen Dienstleister<br />

zu verstehen.<br />

Unter den angegebenen Telefonnummern können Sie Kontakt mit den<br />

Ansprechpartnern der Netzwerke aufnehmen.<br />

74


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Ehrenamtliche Hilfenetzwerke in den Ortsgemeinden<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Germersheim</strong><br />

Bürgerhilfe Zeiskam<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Ortsgemeinde Zeiskam<br />

Netzwerk St. Anna Kuhardt<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Ortsgemeinde Kuhardt<br />

„Netz der kleinen Hilfen“,<br />

Leimersheim (Pfarrei)<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Ortsgemeinde Leimersheim<br />

Bürgerverein Neuburg<br />

Wo und wann?<br />

Zu Hause nach Absprache<br />

Einzugsgebiet<br />

Ortsgemeinde Neuburg und<br />

VG Hagenbach<br />

0 63 47 – 23 64 (Herr Georg Humbert)<br />

0 63 47 – 22 29 (Herr Peter Humbert)<br />

0171 – 94 79 710<br />

(montags 10.00 – 12.00 Uhr,<br />

mittwochs 10.00 – 12.00 Uhr,<br />

freitags 16.00 – 8.00 Uhr)<br />

0 72 72 – 92 390 (Frau Torka)<br />

0 72 73 – 37 32 (Frau Eck)<br />

www.bürgerverein-neuburg.de<br />

2<br />

Weitere Informationen<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter<br />

75


Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote<br />

Warum Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige?<br />

Pflegende Angehörige bewahren einen anderen Menschen durch<br />

ihre Fürsorge vor Einsamkeit und Alleinsein – und geraten selbst<br />

oftmals in soziale Isolation. So gern sie auch für ihren pflegebedürftigen<br />

Ehepartner oder für ihre betagten Eltern da sind - manchmal<br />

geht diese Aufgabe an die Grenzen der eigenen Kräfte. So fühlen<br />

sich Angehörige von pflege-, hilfe- oder betreuungsbedürftigen<br />

Menschen oft mit ihren Sorgen, Ängsten und Fragen allein gelassen.<br />

Sie sind manchmal voller Mut und Kraft, manchmal aber auch tief<br />

traurig, verärgert, ängstlich, ratlos. Oft fehlt es an der Möglichkeit<br />

sich auszusprechen und neue Kraft zu schöpfen.<br />

Ziele der Angehörigengruppen<br />

In Angehörigengruppen finden sich Gleichbetroffene zusammen, die<br />

sich über ihre Gefühle und Gedanken, über ihre Erfahrungen und ihr<br />

Wissen austauschen, sich gegenseitig unterstützen und Mut machen,<br />

aber auch ausspannen können. Durch das Schildern der alltäglichen<br />

76


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Erlebnisse lernen die Teilnehmer voneinander und finden gemeinsam<br />

Lösungen für Probleme, aber auch einen Ausgleich zur häuslichen<br />

Belastung. Jeder kann über seine Anliegen sprechen oder einfach nur<br />

zuhören. Darüber hinaus gibt es Informationen zum Beispiel über die<br />

Hilfen unseres Gesundheitssystems bei Pflegebedürftigkeit und Tipps<br />

und Tricks zur Erleichterung der Pflege. Sie erfahren, was Sie für die<br />

eigene Gesundheitsvorsorge, aber auch für die der Pflegebedürftigen<br />

tun können. Manche Gruppen laden Referenten ein, die zu wichtigen<br />

Themen Vorträge halten oder es werden praktische Hilfen, wie z.B.<br />

Notrufsysteme, Hilfsmittel u. a., vorgestellt.<br />

2<br />

Die Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige bestehen für unterschiedliche<br />

Zielgruppen und Interessen. Zum einen gibt es Gruppen,<br />

die sich allgemein an Angehörige von Pflegebedürftigen richten, die<br />

zu Hause oder in einer Senioreneinrichtung leben. Zum anderen gibt<br />

es Gruppen, die sich speziell mit der Pflege von Menschen beschäftigen,<br />

die an bestimmten Erkrankungen leiden, beispielsweise an Demenz,<br />

Parkinson oder an den Folgen eines Schlaganfalls.<br />

Fragen, mit denen sich Pflegende in der Gruppe auseinandersetzen,<br />

sind z.B.:<br />

• Wie formuliere ich meinen Wunsch nach Freizeit und wie kann<br />

ich ihn umsetzen?<br />

• Wen kann ich um Hilfe bitten und wie tue ich das?<br />

• Was kann ich tun, um langjährige Kontakte nicht einschlafen<br />

zu lassen?<br />

• Wie gehe ich mit Aggressionen und Ungeduld gegenüber dem<br />

Pflegebedürftigen sowie mit Stress um?<br />

• Was kann ich noch tun, um meine veränderte Lebenssituation<br />

zu gestalten?<br />

77


Organisation der Gesprächsgruppen<br />

Die Treffen finden meist einmal monatlich statt und dauern ca. 2<br />

Stunden. Eine Fachkraft leitet und begleitet den Gesprächskreis. Die<br />

Gespräche unterliegen der Schweigepflicht – nichts, was Sie erzählen,<br />

wird außerhalb des Gruppenraums bekannt. Die Teilnahme an<br />

den Gruppentreffen ist in der Regel kostenlos und unverbindlich;<br />

eine Anmeldung oder Mitgliedschaft ist nicht erforderlich.<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Gruppe „Pflegende Angehörige“<br />

Wo und wann?<br />

Mehrgenerationenhaus Wörth (MGH);<br />

Ottstr. 54, 76744 Wörth, 1x / Monat<br />

Einzugsgebiet<br />

Stadt Wörth, Verbandsgemeinden Kandel<br />

und Hagenbach<br />

Gesprächskreis „Pflegende Angehörige“<br />

Wo und wann?<br />

Hatzenbühl; alle 8 – 10 Wochen<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>, <strong>Landkreis</strong> Südliche<br />

Weinstraße<br />

Ökumenische Sozialstation<br />

Hagenbach, Kandel, Wörth e.V.<br />

0 72 71 – 76 08 0<br />

0 72 71 – 27 84 (Frau Merz)<br />

Pflegedienst Hatzenbühl<br />

0 72 75 - 98 86 0<br />

info@pflegediensthatzenbuehl.de<br />

Wenn Sie an einem Gesprächskreis teilnehmen oder selber einen<br />

Gesprächskreis gründen möchten, erhalten Sie Informationen bei<br />

• den Pflegestützpunkten<br />

• den ambulanten Pflegediensten, die Gesprächskreise anbieten<br />

bzw. entsprechende Angebote vermitteln<br />

• Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe (KISS Pfalz)<br />

(siehe Seite 30).<br />

78


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Angebote für Menschen mit Demenz<br />

Die Mehrzahl der Menschen mit Demenz lebt zu Hause und wird dort<br />

von Angehörigen und / oder ambulanten Diensten begleitet. Eine Demenzerkrankung<br />

stellt die Betroffenen und ihre Angehörigen vor große<br />

Herausforderungen. Vor allem die mit dem Krankheitsbild einhergehenden<br />

Verhaltensveränderungen können für beide Seiten zu einer<br />

starken körperlichen und seelischen Belastung werden. Deshalb brauchen<br />

Angehörige fast immer genauso dringend Hilfe wie der Betroffene<br />

selber - insbesondere auch in Form von Entlastungsmöglichkeiten.<br />

Doch noch immer nehmen viele Angehörige – aus unterschiedlichen<br />

Gründen – keine Unterstützung in Anspruch. Auf den folgenden Seiten<br />

möchten wir Ihnen die Angebote in unserer Region näher bringen und<br />

Sie ermutigen, diese Ihren Bedürfnissen entsprechend zu nutzen bzw.<br />

weiterführende Beratung in Anspruch zu nehmen.<br />

Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. mit Sitz in Ludwigshafen<br />

wurde 1992 gegründet und setzt sich für die Verbesserung der<br />

Situation von Menschen mit Demenz und ihrer Familien ein. Die Alzheimer<br />

Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. hat regionale Selbsthilfegruppen,<br />

die über die Geschäftsstelle der Gesellschaft erreichbar sind.<br />

Vorsitzende des Vorstandes und Leiterin der Geschäftsstelle ist Frau<br />

Gudrun Andres.<br />

2<br />

Alzheimer Gesellschaft<br />

Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Frau Gudrun Andres<br />

Mundenheimer Str. 239<br />

67061 Ludwigshafen<br />

0621 - 56 98 60<br />

0621 - 58 28 32<br />

alzheimer-rhpf@gmx.de<br />

www.alzheimer-rhpf.de<br />

Alzheimer – Telefon der Deutschen<br />

Alzheimergesellschaft e.V.<br />

0 18 03 - 17 10 17 (9 Cent/ Min)<br />

für Fragen zur Erkrankung und zu Hilfemöglichkeiten<br />

Montag – Donnerstag: 9.00 –18.00 Uhr<br />

Freitag:<br />

9.00 –15.00 Uhr<br />

www.deutsche-alzheimer.de<br />

www.alzheimer-forum.de<br />

79


Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz<br />

Die Gruppen werden von Fachkräften geleitet. Im Mittelpunkt steht<br />

der Erfahrungsaustausch über die Pflegesituation, der Umgang mit<br />

dem erkrankten Angehörigen und mit eigenen Gefühlen und Belastungssituationen.<br />

Ebenso werden Informationen zu den unterschiedlichen<br />

Formen der Demenz vermittelt. Wichtig sind auch das Wissen<br />

über wertschätzende Kommunikation bei Verhaltensveränderungen,<br />

Informationen zu Ernährung und Körperpflege, zu finanziellen Hilfen<br />

sowie Trauerbegleitung, wenn der Angehörige verstorben ist. Selbsthilfegruppen<br />

für Angehörige von an Alzheimer erkrankten Menschen<br />

bieten Raum zum Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung.<br />

Bei der sicherlich nicht leichten und aufopferungsvollen Pflege- und<br />

Betreuungstätigkeit ist es sehr wichtig, dass auch Angehörige sich<br />

regelmäßig etwas Gutes tun und Kontakte pflegen. Auch die erkrankten<br />

Angehörigen sind bei den Gruppentreffen herzlich willkommen.<br />

80


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Gesprächsgruppen für Angehörige von Menschen mit Demenz im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong><br />

Alzheimer Selbsthilfegruppe Wörth<br />

Wo und wann?<br />

Mehrgenerationenhaus Wörth (MGH);<br />

Ottstr. 54, 76744 Wörth, jeden 2. Mittwoch<br />

im Monat<br />

Pflegestützpunkt Wörth<br />

(Frau Schwind) in Kooperation mit<br />

der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz<br />

e.V.<br />

0 72 71 - 76 08 20<br />

Hinweis: Informationen zu Besuchs- und Begleitdiensten für Menschen<br />

mit und ohne Demenz finden Sie auf Seite 68.<br />

2<br />

81


Ambulante psychiatrische Pflege<br />

Ambulante psychiatrische Pflege wird im Einzugsgebiet des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Germersheim</strong> von der „Ambulanten Psychiatrischen Pflege und Betreuung“<br />

(appb) erbracht. Das Angebot richtet sich an Menschen mit<br />

psychischen Erkrankungen, z.B. Depressionen, Schizophrenie, Demenz<br />

oder andere Krankheitsbilder, die in ihrer eigenen Wohnung leben.<br />

Regelmäßige Besuche der Fachkräfte und eine intensive Begleitung<br />

haben zum Ziel, die Gesundheit und die häusliche Situation so weit<br />

zu stabilisieren, dass die Betroffenen ihren Alltag auch in Krisensituationen<br />

wieder selbständig oder mit weiterführender Unterstützung<br />

bewältigen können. Bei Bedarf erhalten Sie z.B. Hilfen bei der<br />

• Alltagsbewältigung,<br />

• Tagesstruktur,<br />

• Kontaktpflege zu anderen Menschen,<br />

• Konfliktbearbeitung,<br />

• Information und Anleitung im Umgang mit Medikamenten,<br />

• Motivation zu therapeutischen Maßnahmen,<br />

• Freizeitgestaltung,<br />

• Kontaktaufnahme zu anderen Hilfen oder Einrichtungen.<br />

Durch dieses Angebot soll die Dauer und Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten<br />

reduziert werden. Ziel des appb ist es, Leistungen nach<br />

dem SGB V (häusliche psychiatrische Fachkrankenpflege und Soziotherapie)<br />

für Menschen mit psychischen Lebensproblemen anzubieten.<br />

Diese Leistungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen<br />

finanziert.<br />

Ambulante Psychiatrische Pflege und Betreuung<br />

„Betreuen – Fördern – Wohnen“<br />

(Ansprechpartner: Franz Braband)<br />

Pfalzklinikum<br />

Weinstr. 100<br />

76889 Klingenmünster<br />

0 63 49 – 900 – 45 45<br />

0 63 49 – 900 – 45 49<br />

appb@pfalzklinikum.de<br />

www.pfalzklinikum.de<br />

82


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Behinderte Kinder<br />

Behinderte pflegebedürftige Kinder stellen für die Pflegeversicherung<br />

einen „Sonderfall” dar. Als Pflegebedarf im Sinne der Pflegeversicherung<br />

gilt nämlich nur der erhöhte Hilfebedarf, den ein behindertes<br />

Kind gegenüber einem gleichaltrigen nicht behinderten Kind hat.<br />

Für die Begutachtung von Kindern gibt es daher spezielle Tabellen<br />

über den „Pflegeaufwand“ für ein gesundes Kind, dabei ist eine<br />

Pflegeeinstufung im ersten Jahr die Ausnahme, erst mit fortschreitendem<br />

Alter des Kindes erhöht sich der Hilfebedarf verglichen mit<br />

seinen Altersgenossen.<br />

Deshalb und weil bei behinderten Kindern weniger die Pflege im Vordergrund<br />

steht als die Frage, wie das Kind trotz seiner Behinderung<br />

ein möglichst „normales“ Leben führen kann, würde es den Rahmen<br />

dieser Broschüre sprengen, wollte man alle Fragen umfangreich beantworten.<br />

Dazu gibt es spezielle Informationen für Eltern behinderter Kinder,<br />

zum Beispiel die Broschüre „Mein Kind ist behindert“ (ein Überblick<br />

über Rechte und finanzielle Leistungen für Familien mit behinderten<br />

Kindern) herausgegeben vom Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen e.V..<br />

2<br />

Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V.<br />

Brehmstr. 5-7<br />

40239 Düsseldorf<br />

02 11 – 6 40 04 0<br />

02 11 – 6 40 04 20<br />

info@bvkm.de<br />

www.bvkm.de<br />

Broschüre:<br />

http://www.bvkm.de/dokumente/pdf/<br />

Rechtsratgeber/mein_kind_ist_behindert.pdf<br />

Dennoch können Sie sich an die Pflegestützpunkte wenden (siehe<br />

Seite 10), sie informieren über die Besonderheiten bei der Einstufung<br />

behinderter Kinder, über Selbsthilfegruppen, Verbände und Interessenvertretungen,<br />

spezielle Angebote und verweisen Sie weiter.<br />

83


Wohnraumanpassung<br />

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass hilfe- und pflegebedürftige<br />

Menschen zu Hause wohnen bleiben können und nicht umziehen<br />

müssen, ist die barrierefreie Umgestaltung der Wohnung / des Hauses.<br />

Diese Maßnahmen werden von Stellen der Wohnberatung / Wohnraumanpassung<br />

angeboten. Sie erhöhen die Lebensqualität, erleichtern<br />

die Alltagsarbeit, bieten Sicherheit, dienen der Unfallprävention<br />

und erleichtern die häusliche Versorgung bei Krankheit, Hilfe- und<br />

Pflegebedürftigkeit.<br />

Wo finde ich Beratung und Unterstützung?<br />

Die barrierefreie (Um)Gestaltung der Wohnung / des Hauses und die<br />

Frage, welche Maßnahmen notwendig und sinnvoll sind, kann nicht<br />

pauschal beantwortet werden. Basisinformationen, auch zur Finanzierung,<br />

erhalten Sie vor Ort bei den Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong>. Bei geplanten Umbaumaßnahmen ist die Kontaktaufnahme<br />

mit der Regionalen Beratungsstelle Speyer sinnvoll. Erfahrene<br />

84


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Architekten beraten Sie kostenlos, individuell und firmenneutral. Sie<br />

geben Hilfestellung zu Ihren Fragen und erarbeiten gemeinsam mit<br />

Ihnen Lösungen im Rahmen von<br />

• persönlichen Gesprächen in der Beratungsstelle,<br />

• telefonischer oder schriftlicher Beratung,<br />

• bei Hausbesuchen oder<br />

• im Rahmen von Informationsveranstaltungen.<br />

Mögliche / notwendige Veränderungen werden gemeinsam mit Ihnen<br />

geplant. Ebenso wird über Finanzierungsmöglichkeiten informiert.<br />

Überörtlich bietet die Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen und<br />

Wohnen“ in Mainz ihre Hilfe und Beratungen an.<br />

2<br />

Finanzierung<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zuschüsse für Wohnraumanpassungsmaßnahmen<br />

zu beantragen. Die Zuständigkeit des jeweiligen<br />

Kostenträgers ist dabei abhängig z.B. von der Art der Behinderung,<br />

der Arbeitsfähigkeit, den finanziellen Mitteln des Betroffenen. Neben<br />

der Pflegekasse (Voraussetzung: Einstufung in eine Pflegestufe)<br />

können auch andere Kostenträger in Frage kommen. Hierzu erhalten<br />

Sie ebenfalls Basisinformationen in den Pflegestützpunkten im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>.<br />

Leistungen der Pflegekasse<br />

Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für Wohnraumanpassung<br />

/ wohnumfeldverbessernde Maßnahmen finden<br />

Sie auf Seite 154/155.<br />

85


Basisberatung / -information<br />

Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> (siehe Seite 10)<br />

www.barrierefrei.rlp.de („Barrierefreies Rheinland-Pfalz“)<br />

Fachberatung<br />

Regionale Beratungsstelle „Barrierefrei Bauen und Wohnen“ mit Sprechstunden<br />

in Speyer und Ludwigshafen<br />

0 62 32 – 60 53 0<br />

0 62 32 – 60 53 10<br />

n.hook@h-r-l.de<br />

www.barrierefrei-rlp.de<br />

Sprechstunde Speyer: jeden 3. Donnerstag im Monat, 15.00 – 18.00 Uhr<br />

im Seniorenbüro Speyer<br />

Maulbronner Hof 1a<br />

67346 Speyer<br />

(nach telefonischer Anmeldung, 0 62 32 – 62 10 50)<br />

Sprechstunde Ludwigshafen: jeden 1. Donnerstag im Monat, 15.00 – 18.00 Uhr<br />

Bahnhofstr. 1<br />

67059 Ludwigshafen<br />

(nach telefonischer Anmeldung, 0 621 – 51 21 45,<br />

Servicetelefon der Verbraucherzentrale, montags bis donnerstags 9.00 –17.00 Uhr,<br />

freitags 9.00 – 13.00 Uhr)<br />

Landesberatungsstelle „Barrierefrei Bauen und Wohnen“<br />

Seppel-Glückert-Passage 10<br />

55116 Mainz<br />

0 61 31 – 22 30 78<br />

0 61 31 – 22 30 79<br />

barrierefrei-wohnen@vz-rlp.de<br />

www.barrierefrei-rlp.de<br />

Sprechstunde: Montag, Mittwoch, Donnerstag, 10.00 – 13.00 Uhr<br />

(nach telefonischer Anmeldung)<br />

86


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Modernisierungsprogramm Rheinland-Pfalz<br />

Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt Maßnahmen zur Anpassung<br />

von Wohnraum im Rahmen des Modernisierungsprogramms. Hierzu<br />

zählt insbesondere die barrierefreie Umgestaltung in selbst genutzten<br />

oder vermieteten Wohnungen. Die Investitions- und Strukturbank<br />

Rheinland (ISB) ist zuständig für die Umsetzung der Programme<br />

der sozialen Wohnraumförderung.<br />

Ansprechpartner zu Fragen der Wohnraumförderung ist im <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong> neben der ISB auch die Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong>.<br />

2<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> – Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />

Herr H. Kindler<br />

Luitpoldplatz 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 53 290 oder 0 72 74 – 53 0 (Zentrale)<br />

0 72 74 – 53 15 290<br />

h.kindler@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB)<br />

Löwenhofstraße 1<br />

55116 Mainz<br />

0 61 31 – 61 72-16 40<br />

0 61 31 – 61 72-17 46<br />

0 61 31 – 61 72-17 64<br />

0 61 31 – 61 72-18 99<br />

isb@isb.rlp.de<br />

www.isb.rlp.de<br />

87


Freizeit- und Bildungsangebote<br />

Der Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ - Freizeit- und Bildungsangebote<br />

für und mit alten, behinderten und pflegebedürftigen Menschen<br />

Der gemeinnützige Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ wurde am 31.10.2008<br />

in Rülzheim gegründet. Der Vereinsgründung gingen neun aktive Jahre<br />

voraus, in denen unter Leitung von Stephanie Geiger (Pflegestützpunkt<br />

Rülzheim, ehemals BEKO Rülzheim) und Anna-Maria Soligon<br />

(Seniorenheim Braun’sche Stiftung, Rülzheim) das Konzept entwickelt,<br />

die Angebote erarbeitet und kontinuierlich weiterentwickelt<br />

wurden. Derzeit sind bei „AnStoß“ ca. 50 Ehrenamtliche aktiv. Zum<br />

Team gehören Menschen aller Altersstufen und Berufsgruppen (z.B.<br />

Krankenschwestern, Altenpfleger, Erzieher, Lehrer, Schüler).<br />

Der Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ organisiert Freizeit- und Bildungsangebote<br />

für alte, behinderte und pflegebedürftige Menschen (mit<br />

körperlichen, seelischen oder geistigen Einschränkungen). Dabei ist es<br />

unerheblich ob diese zu Hause, im Betreuten Wohnen oder in einem<br />

Seniorenheim leben. Pflegende Angehörige werden durch die Angebote<br />

für ihre pflegebedürftigen Angehörigen stundenweise entlastet.<br />

88


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Es werden regelmäßig folgende Aktivitäten angeboten:<br />

• gesellige / kreative Angebote: Spiele- und Gesprächsnachmittage;<br />

Bastelnachmittage; Tanztees; Ausflugsfahrten<br />

• kulturelle Angebote: Theaterfahrten; Kinobesuche; Literaturzirkel;<br />

Dia-Vorträge; Konzertnachmittage<br />

• generationenübergreifende Angebote: Kindergartenkinder aus<br />

Kuhardt und Senioren treffen sich zu gemeinsamen Begegnungen.<br />

Während der Veranstaltungen erfolgt eine engmaschige Begleitung<br />

und Aktivierung der Teilnehmenden durch Ehrenamtliche (je nach Art<br />

der Aktivität von 1:1 bis 1:4 Betreuung) sowie Pflege bei Bedarf. Für<br />

Gäste, die keine Möglichkeit haben zu den Veranstaltungen zu gelangen,<br />

wird gerne ein Hol- und Bringedienst organisiert. Der Verein<br />

„Gruppe AnStoß e.V.“ arbeitet einrichtungs- und gemeindeübergreifend.<br />

Die Angebote richten sich schwerpunktmäßig an Senioren aus<br />

den Verbandsgemeinden Rülzheim, Bellheim und Jockgrim. Der Verein<br />

„Gruppe AnStoß“ wurde für seine Arbeit mit zahlreichen regionalen<br />

und überregionalen Preisen ausgezeichnet. Ältere Menschen, die<br />

gern an den Angeboten teilnehmen möchten, sind ebenso herzlich<br />

willkommen wie Menschen, die sich für eine Mitarbeit im Verein bzw.<br />

in Einzelprojekten des Vereins interessieren.<br />

2<br />

Verein „Gruppe AnStoß e.V.“<br />

Frau Stephanie Geiger (Vorsitzende)<br />

c/o Pflegestützpunkt Rülzheim<br />

Kuhardter Str. 37<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 - 75 03 42<br />

0 72 72 – 700 29 17 17<br />

s.geiger@ruelzheim.de<br />

89


Der Club Behinderter und ihrer Freunde e.V. (cbf Südpfalz e.V.)<br />

Der Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz e.V. ist 1981 aus<br />

einer Selbsthilfegruppe hervorgegangen mit dem Zweck, das Verständnis<br />

von behinderten und nichtbehinderten Menschen zu fördern,<br />

die Eigeninitiative behinderter Menschen zu wecken und zu<br />

stärken und sie zur Teilnahme am allgemeinen Leben in der Gemeinschaft<br />

zu ermutigen. Der cbf Südpfalz e.V. bietet ein umfangreiches<br />

Freizeitprogramm für behinderte und nicht behinderte Menschen an,<br />

das sich – im Vergleich zum Verein „Gruppe AnStoß e.V.“ – an Menschen<br />

jüngeren und mittleren Alters wendet. Neben Sportangeboten<br />

wie Rollitanz, finden z.B. Tagesausflüge, ein regelmäßiger Clubtreff<br />

und Cluburlaube sowie Ferienmaßnahmen für Kinder statt. Darüber<br />

hinaus ist der cbf Südpfalz e.V. als ambulanter Pflegedienst tätig<br />

und bietet zahlreiche Hilfen für selbstständiges Leben zu Hause an<br />

(z.B. Mobiler Sozialer Hilfsdienst, individuelle Schwerstbehindertenbetreuung,<br />

Betreutes Wohnen für körper- und mehrfachbehinderte<br />

Menschen, Betreuung im Einzelwohnen).<br />

Club Behinderter und ihrer Freunde Südpfalz e.V.<br />

Münchener Straße 5<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 98 76 00<br />

0 63 41 – 98 76 06 0<br />

info@cbf-suedpfalz.de<br />

www.cbf-suedpfalz.de<br />

90


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

„Aktiv ab 50“ – Treffs und Veranstaltungen für aktive Frauen<br />

und Männer ab ca. 50 Jahren in <strong>Germersheim</strong>, Lustadt, Hagenbach<br />

und Weingarten<br />

„Aktiv bleiben – oder wieder aktiv werden“: Unter diesem Motto<br />

bietet das Forum „Aktiv ab 50“ interessierten Frauen und Männern<br />

eine Plattform zur aktiven Freizeitgestaltung, bei der alle Sinne angesprochen<br />

werden. Unterschiedliche Programmangebote wie z.B.<br />

Nordic-Walking, Handy-Führerschein, Englisch-Kurs, Computergruppe,<br />

Theaterbesuche, Radtouren, Tagesausflüge usw. werden von<br />

den Teilnehmenden mit Unterstützung des Gemeindepädagogischen<br />

Dienstes <strong>Germersheim</strong> gemeinsam vor Ort geplant und durchgeführt.<br />

Jeder kann mit seinen Fähigkeiten zum Gelingen des umfangreichen<br />

Angebotes beitragen. Eingeladen sind interessierte Menschen ab ca.<br />

50 Jahren und älter; auch für pflegende Angehörige kann dies ein<br />

Angebot zur Entlastung und zum Sammeln neuer Kräfte sein. Die<br />

Veranstaltungen sind überkonfessionell und für alle offen. Die Teilnahme<br />

an allen Angeboten ist unverbindlich und mit keinen weiteren<br />

Verpflichtungen verbunden.<br />

2<br />

Veranstaltungshinweise und Termine werden regelmäßig in den jeweiligen<br />

Amtsblättern und auf Handzetteln veröffentlicht.<br />

Gemeindepädagogischer Dienst im Protestantischen Dekanat <strong>Germersheim</strong><br />

Herr Michael Schmidt, Gemeindepädagoge<br />

Hauptstr. 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 - 94 99 921<br />

0 72 74 - 94 99 929<br />

michael.schmidt@evkirchepfalz.de<br />

www.gpd-ger.de<br />

91


Seniorentagespflege / -nachtpflege<br />

Was ist Seniorentagespflege?<br />

Viele ältere hilfsbedürftige Menschen wünschen sich tagsüber Versorgung,<br />

Gemeinschaft und Pflege, möchten aber abends in ihre<br />

Wohnung zurückkehren. Pflegende Angehörige suchen nach Betreuungsangeboten,<br />

damit sie selbst einmal ausspannen, ohne Zeitdruck<br />

Erledigungen machen oder weiterhin berufstätig bleiben können. Hier<br />

kann das Angebot der Tagespflege für Betroffene wie für Angehörige<br />

Entlastung bringen. An vereinbarten Tagen (z.B. täglich oder nur an<br />

einzelnen Tagen) kommen die pflegebedürftigen Menschen als Tagesgäste<br />

in die Einrichtung; hier werden sie in familiärer Atmosphäre<br />

von Fachkräften begleitet.<br />

Es gibt Angebote wie z.B. Gedächtnistraining, Spielen, Lesen, Gymnastik.<br />

Ferner werden Mahlzeiten (z.B. Frühstück, Mittagessen und<br />

Nachmittagskaffee) gemeinsam eingenommen. Ein Fahrdienst kann<br />

die Gäste morgens zu Hause abholen und abends wieder nach Hause<br />

bringen. Die Betreuung in der Tagespflegeeinrichtung kann auch<br />

stundenweise erfolgen. Durch das Angebot der Tagespflege wird die<br />

92


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Selbstständigkeit der älteren Menschen gefördert und gestärkt. Die<br />

eigene Wohnung bleibt erhalten und der Umzug in ein Seniorenheim<br />

kann vermieden oder hinausgezögert werden.<br />

Was ist Nachtpflege?<br />

Nachtpflege ist ein Angebot, bei dem pflegende Angehörige ihre<br />

pflegebedürftigen Familienmitglieder über Nacht in einer Einrichtung<br />

betreuen lassen können. Dieses Angebot ist insbesondere für<br />

Menschen interessant, die unruhig sind, die einen veränderten Tag-<br />

Nacht-Rhythmus haben oder nachts medizinische Hilfe benötigen.<br />

Nachtpflege ist - wie Tagespflege auch - ein wichtiges Entlastungsangebot<br />

für pflegende Angehörige. Nachtpflege entlastet insbesondere<br />

Angehörige, die abends Termine wahrnehmen möchten, z.B. zur<br />

Freizeitgestaltung oder zum Besuch von Freunden und Bekannten<br />

oder selbst eine ungestörte Nachtruhe verbringen möchten.<br />

2<br />

Auch im Rahmen der Nachtpflege stehen den pflegebedürftigen Menschen<br />

vielfältige Unterstützungs- und Pflegeangebote zur Verfügung.<br />

Derzeit wird Nachtpflege noch relativ selten nachgefragt, sie kann<br />

aber im Rahmen der Überlegungen, die Pflegesituation bestmöglich<br />

zu gestalten, eine gute und entlastende Alternative sein.<br />

Wann ist Tagespflege sinnvoll?<br />

Tagespflege ist sinnvoll<br />

• für hilfe- und pflegebedürftige Menschen, auch für Menschen<br />

mit Demenz,<br />

• in Ergänzung zur häuslichen Versorgung,<br />

• als Entlastung für pflegende Angehörige, z.B. um individuelle<br />

Freiräume, Erwerbstätigkeit usw. zu ermöglichen.<br />

93


Welche Leistungen bietet die Tagespflege?<br />

Das Leben in der Tagespflege orientiert sich an den Strukturen des<br />

Alltags. Alle Tagesgäste sollen nach ihren Möglichkeiten die Gelegenheit<br />

haben, sich an Alltagsaktivitäten zu beteiligen. So können vorhandene<br />

Fähigkeiten erhalten werden und die Tagesgäste gewinnen<br />

an Zufriedenheit und Lebensqualität.<br />

Hier als Beispiel einige Leistungen, die die Tagesgäste in der Tagespflege<br />

erwarten können:<br />

• Von Tagespflege zu Tagespflege unterschiedlich, finden Sie je<br />

doch immer ansprechende und angenehme Räumlichkeiten, in<br />

denen Sie sich wohlfühlen können.<br />

• Es werden in der Regel drei Mahlzeiten einschließlich Getränke<br />

angeboten; besondere Schon- oder Diätkost ist möglich.<br />

• Fahrdienst, der die Tagesgäste auf Wunsch von zu Hause ab-<br />

holt und wieder zurückbringt (eigener Fahrdienst oder<br />

Vermittlung eines Fahrdienstes).<br />

• Neben grundpflegerischen Leistungen wie Hilfestellungen bei<br />

der Körperpflege und beim Essen erhalten Sie bei Bedarf die<br />

Unterstützung, die Sie benötigen.<br />

• Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass ärztlich verordnete medizinische<br />

Leistungen durchgeführt werden (z.B. Medikamentengabe,<br />

Blutdruck- und Blutzuckermessung, Verbandwechsel).<br />

• Ggf. können auch Besuche beim Arzt, Friseur, Fußpflege usw.<br />

organisiert bzw. eine Begleitung ermöglicht werden.<br />

• Während des Tages können die Tagesgäste an zahlreichen Aktivitäten<br />

teilnehmen (z.B. Gedächtnistraining, Spaziergänge und<br />

Ausflüge, geselliges Beisammensein mit Spiel, Spaß, Singen,<br />

Tanzen, Seniorengymnastik).<br />

• Zum Teil wird in Tagespflegeeinrichtungen selbst gekocht. Je<br />

nach Lust und Fähigkeiten können die Gäste an der Zubereitung<br />

mitwirken.<br />

94


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Finanzierung<br />

Die Pflegekassen gewähren auf Antrag einen monatlichen Zuschuss<br />

zu den Kosten der Tagespflege.<br />

Weitere Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse“ für<br />

Tagespflege finden Sie auf Seite 149.<br />

Tagespflegeeinrichtungen mit Versorgungsvertrag und Sitz im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit drei Einrichtungen, die<br />

Tagespflege anbieten und einen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen<br />

haben. Die Tagespflegeplätze im Braun‘sche Stift Rülzheim<br />

sind in ein Seniorenheim integriert. Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Germersheim</strong> finden Sie auf der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern<br />

dieser Einrichtungen sowie weiterer Anbieter finden Sie in<br />

der nachstehenden Übersicht.<br />

2<br />

95


Tagespflegeeinrichtungen mit Versorgungsvertrag<br />

und Sitz im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Senioren-Tagesstätte „Sonnenschein“<br />

20 Plätze<br />

Seniorenzentrum<br />

Haus Edelberg<br />

10 Plätze (Tagespflege)<br />

2 Plätze (Nachtpflege)<br />

Tagespflegeplätze im Seniorenheim<br />

Braunsche Stiftung<br />

5 Plätze<br />

96


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Seniorentagespflege Niederwiesen<br />

30 Plätze<br />

2<br />

Senioren-Tagesstätte<br />

37 Plätze<br />

97


Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Senioren-Tagesstätte Hatzenbühl<br />

Pflegedienst Hatzenbühl (Malteser)<br />

Luitpoldstr. 81<br />

76770 Hatzenbühl<br />

0 72 75 – 98 86-0 oder<br />

0 72 75 – 98 86-300<br />

0 72 75 – 98 86-222<br />

info@pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

www.pflegedienst-hatzenbuehl.de<br />

Senioren-Tagesstätte „Sonnenschein“<br />

Bellheim<br />

Inhaberin: Frau Doris Hünerfauth<br />

Fortmühlstr. 18a<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 – 92 97 06 7<br />

0 63 48 – 61 48 72<br />

(Offenbach / Queich)<br />

d.huenerfauth@web.de<br />

www.tagesstaette-sonnenschein.de<br />

Seniorentagespflege Niederwiesen<br />

In den Niederwiesen 8<br />

76744 Wörth am Rhein<br />

0 72 71 – 97 97 626<br />

0 72 71 – 97 97 628<br />

seniorentagespflegeniederwiesen@web.de<br />

www.seniorentagespflegeniederwiesen.de<br />

Seniorenheim Braun‘sche Stiftung<br />

Am Deutschordensplatz 8<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 – 92 85 0<br />

0 72 72 – 92 85 16<br />

h.schulz@braunschestiftung.de<br />

www.braunschestiftung.de<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong>;<br />

<strong>Landkreis</strong> Südliche Weinstraße<br />

nach Absprache<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong> und<br />

Südliche Weinstraße<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

98


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

Anbieter im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Senioren-Zentrum Haus Edelberg Bellheim<br />

Adenauerring 11<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 – 93 70<br />

0 72 72 – 93 74 99<br />

senioren-zentrum.bellheim<br />

@haus-edelberg.de<br />

www.haus-edelberg.de<br />

Weitere Anbieter<br />

Seniorentagesstätte „Sonnenschein“<br />

Inhaberin: Frau Doris Hünerfauth<br />

Mozartstr. 29<br />

76877 Offenbach/ Queich<br />

0 63 48 - 61 48 70<br />

0 63 48 - 61 48 72<br />

d.huenerfauth@web.de<br />

www.tagesstaette-sonnenschein.de<br />

Tanja‘s Seniorenstube<br />

Inhaberin: Frau Tanja Märdian-Karg<br />

Am Weinberg 1<br />

76879 Hochstadt<br />

0 63 47 - 60 83 88<br />

0 63 47 - 60 83 88<br />

tanja-maerdian@gmx.de<br />

Tagesstätte für Senioren, für Menschen mit<br />

Demenz und Menschen mit Pflegebedarf<br />

Träger: Pfalzklinikum<br />

Danzigerstrasse 29<br />

76 887 Bad Bergzabern<br />

0 63 43 – 989 2510 od. 01 72 – 72 68 810<br />

0 63 43 – 989 2519<br />

rita.becker-scharwatz@pfalzklinikum.de<br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Einzugsgebiet<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />

und Südliche Weinstraße<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />

und Südliche Weinstraße<br />

<strong>Landkreis</strong>e <strong>Germersheim</strong><br />

und Südliche Weinstraße,<br />

Stadt Landau<br />

Hinweis: 20 Plätze pro Tag;<br />

auch stundenweise Betreuung<br />

2<br />

99


Kurzzeitpflege<br />

Was ist Kurzzeitpflege?<br />

Kurzzeitpflege ist ein Angebot für pflegebedürftige und/oder behinderte<br />

Menschen, die alleine zu Hause oder im Familienverbund mit<br />

Angehörigen wohnen, aber für eine bestimmte Zeit Hilfe benötigen,<br />

z.B. weil die Unterstützung zu Hause vorübergehend nicht geleistet<br />

werden kann. Hierfür stehen Kurzzeitpflegeeinrichtungen oder Seniorenheime<br />

mit Kurzzeitpflegeplätzen zur Verfügung, in denen Pflege<br />

und Betreuung „Rund-um-die-Uhr“ im Rahmen eines zeitlich begrenzten<br />

(„kurzzeitigen“) Aufenthaltes angeboten werden.<br />

Wann ist Kurzzeitpflege sinnvoll?<br />

Kurzzeitpflege ist sinnvoll,<br />

• bei kurzzeitiger Pflegebedürftigkeit nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

oder nach einer Rehabilitationsmaßnahme; die eigenen<br />

Kräfte werden neu gesammelt, um im Anschluss das gewohnte<br />

Leben weiterführen zu können,<br />

100


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

• wenn z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt noch nicht geklärt<br />

ist, ob häusliche Pflege zu Hause auf Dauer möglich ist<br />

oder ob ein Umzug in ein Seniorenheim notwendig wird,<br />

• wenn die pflegenden Angehörigen sich selbst einen Urlaub ermöglichen<br />

möchten, um Kräfte für die weitere Pflege zu schöpfen,<br />

• wenn die pflegenden Angehörigen selbst ins Krankenhaus müssen<br />

oder in Kur gehen,<br />

• zur Verkürzung oder Vermeidung eines Krankenhausaufenthaltes<br />

bei vorübergehend erhöhter Pflegebedürftigkeit.<br />

Welche Leistungen bietet die Kurzzeitpflege?<br />

• Wohnen in 1- oder 2-Bettzimmern mit Bad und WC, zusätzlich<br />

können die Gemeinschaftsräume genutzt werden.<br />

• Es werden in der Regel vier oder fünf Mahlzeiten, inkl. Getränke,<br />

pro Tag angeboten. Besondere Kostformen sind selbstverständlich<br />

möglich.<br />

• Notwendige Hilfestellungen bei der Körperpflege (z.B. Duschen,<br />

Baden, Waschen), beim An- und Auskleiden und bei allen anderen<br />

Dingen, die schwer fallen.<br />

• Die Mitarbeiter richten und geben Medikamente, wechseln falls<br />

erforderlich Verbände, kontrollieren bei Bedarf den Blutdruck<br />

oder Blutzucker und sorgen in Absprache mit dem behandelnden<br />

Arzt dafür, dass alle notwendigen medizinischen Leistungen<br />

erbracht werden.<br />

• Die Kurzzeitpflegegäste können an allen angebotenen Aktivitäten<br />

im Haus teilnehmen und diese kostenfrei nutzen. Zusätzliche<br />

Dienstleistungsangebote, z.B. Friseur, Fußpflege, sind kostenpflichtig.<br />

2<br />

101


Welche Kosten entstehen?<br />

Die Pflegekasse zahlt einen Zuschuss für Kurzzeitpflege. Kurzzeitpflege<br />

muss nicht in vier aufeinander folgenden Wochen in Anspruch<br />

genommen werden, sondern kann auf mehrere kürzere Zeiträume<br />

im Jahr verteilt werden. Auch kann über die Inanspruchnahme von<br />

Verhinderungspflege der Kurzzeitpflegeaufenthalt um 28 Tage verlängert<br />

werden.<br />

Weitere Informationen zu den Leistungen der Pflegekasse für<br />

„Kurzzeitpflege“ finden Sie auf Seite 152 / 153.<br />

Kurzzeitpflege in Seniorenheimen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Kurzzeitpflege wird im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> in den Seniorenheimen<br />

im Rahmen regulärer (R) oder „eingestreuter“ Kurzzeitpflegeplätze<br />

(E) angeboten. Letztere stehen für Kurzzeitpflegegäste nur dann zur<br />

Verfügung, wenn sie nicht dauerhaft belegt sind. Aus diesem Grund<br />

kann es sinnvoll sein, einen Kurzzeitpflegeplatz bei Bedarf möglichst<br />

frühzeitig zu reservieren (z.B. im Vorfeld von Urlaubsplanungen, Ferienzeiten<br />

usw.).<br />

Weitere Informationen<br />

• Pflegestützpunkte<br />

• Anbieter (siehe Übersicht Seite 132 / 133)<br />

• Kranken- und Pflegekassen<br />

102


2. Hilfe und Pflege zu Hause<br />

2<br />

103


104


3. Alternativen<br />

zur eigenen<br />

Wohnung<br />

105


Betreutes Wohnen für Senioren<br />

Was ist Betreutes Wohnen für Senioren?<br />

Betreutes Wohnen, auch „Seniorenwohnen“ oder „Wohnen mit Service“<br />

genannt, erfreut sich seit geraumer Zeit zunehmender Beliebtheit<br />

als Wohnalternative zur eigenen Wohnung oder zum Wohnen<br />

in einem Seniorenheim. Hinter den Begriffen verbergen sich unterschiedliche<br />

Konzepte und Vorstellungen, da der Begriff „Betreutes<br />

Wohnen“ rechtlich nicht geschützt ist. Derzeit gibt es keine allgemeingültigen<br />

Vorgaben, z.B. was die bauliche und personelle Ausstattung<br />

oder Art und Umfang der Betreuungsleistungen betrifft. Es werden<br />

unterschiedliche Leistungen angeboten, die von einem geringen<br />

Service bis hin zur umfassenden Versorgung, ähnlich wie in einem<br />

Seniorenheim, reichen.<br />

Wohnungen, die Sie im Rahmen des Betreuten Wohnens mieten oder<br />

kaufen können, sind barrierefrei. Sie sollen den Bewohnern ein weitgehend<br />

selbstständiges Leben ermöglichen, ohne dass im Bedarfsfall<br />

auf Sicherheit und Service verzichtet werden muss. Im Notfall kann<br />

über den Hausnotruf Hilfe herbeigeholt werden. Grundgedanke des<br />

106


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Betreuten Wohnens ist, so viel Selbstständigkeit wie möglich und<br />

so viel Betreuung, Verpflegung und Pflege wie nötig in der eigenen<br />

Wohnung zu erhalten.<br />

Betreutes Wohnen bietet<br />

• eine barrierefreie Wohnung.<br />

• Grundleistungen, für die eine monatliche Pauschale entrichtet<br />

wird (z.B. Beratung, Vermittlung von Hilfen und Diensten, Hausmeisterdienste,<br />

Freizeitangebote).<br />

• zusätzliche Wahlleistungen, die Sie sich bei Bedarf selbst organisieren<br />

können und die auch nur bei Inanspruchnahme bezahlt<br />

werden müssen (z.B. Essens- und Getränkeversorgung, Hausnotruf,<br />

Wohnungsreinigung, Wäschedienst, Hol- und Bringdienst,<br />

ambulante Pflege).<br />

Hinweis: Die Inhalte der Grund- und zusätzlichen Wahlleistungen<br />

können je nach Anbieter variieren; die oben genannten Aspekte sind<br />

lediglich als Beispiel aufgeführt. Fragen Sie nach, was die Grund- und<br />

zusätzlichen Wahlleistungen beinhalten.<br />

3<br />

Wer lebt im Betreuten Wohnen?<br />

Im Betreuten Wohnen für Senioren leben in der Regel ältere Menschen.<br />

Es gibt aber auch Betreute Wohnformen für andere Personengruppen,<br />

z.B. für Menschen mit Behinderungen. Gründe für einen<br />

Umzug ins Betreute Wohnen für Senioren können z.B. sein:<br />

• der Umzug in ein barrierefreies Appartement in gesunden Tagen<br />

als Vorsorge,<br />

• der Wunsch nach sozialen Kontakten und dem Leben in einer<br />

Gemeinschaft,<br />

• Bedürfnis nach Sicherheit,<br />

• das eigene Zuhause ist zu groß geworden oder eine barrierefreie<br />

Umgestaltung erscheint schwierig,<br />

• körperliche Beeinträchtigungen.<br />

107


Hinweis: Betreutes Wohnen beinhaltet keine „24-Stunden-Betreuung“.<br />

Das heißt, vor Ort gibt es keine Betreuungs- oder Präsenzkraft,<br />

die rund um die Uhr anwesend ist. Grundsätzlich sollte eine eigenständige<br />

Haushaltsführung in der Wohnung noch möglich sein. Bei<br />

schwerer Pflegebedürftigkeit ist in den meisten Häusern des Betreuten<br />

Wohnens der Verbleib in den Appartements nicht (mehr) möglich;<br />

der Umzug in ein Seniorenheim oder eine Pflegewohngemeinschaft<br />

kann hier eine Alternative sein.<br />

Formen Betreuten Wohnens (Beispiele)<br />

• Betreutes Wohnen in einer Wohnanlage mit Betreuungsbüro<br />

und Ansprechpartner vor Ort.<br />

• Betreutes Wohnen in Anbindung an ein Seniorenheim. Hier leben<br />

die Bewohner selbstständig in ihren Wohnungen und können bei<br />

Bedarf und auf Wunsch auf die Vorteile des Lebens im Seniorenheim<br />

zurückgreifen, z.B. auf die Freizeitangebote oder Serviceleistungen.<br />

108


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Worauf sollten Sie achten?<br />

• Erstellen Sie eine „Checkliste“ über Ihre Wünsche und Vorstellungen,<br />

die Sie mit dem neuen Zuhause verbinden.<br />

• Besichtigen und vergleichen Sie mehrere Objekte und Angebote.<br />

• Die Preise sollten durchschaubar sein, also einzeln aufgeschlüsselt<br />

in Kaltmiete, Betriebs- und Nebenkosten, Betreuungspauschale<br />

für Grundleistungen sowie Kosten für Wahlleistungen<br />

je nach Inanspruchnahme.<br />

• Prüfen Sie den Vertrag (Kauf- / Miet-, Betreuungsvertrag) vor<br />

Unterzeichnung genau. Lesen Sie auch das „Kleingedruckte“.<br />

Für Fragen und weitere Informationen:<br />

Pflegestützpunkte im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Wie auf dem freien Wohnungsmarkt auch sind die Kosten für das Betreute<br />

Wohnen (Miete, Nebenkosten, Erwerb einer Wohnung) durch<br />

den Bewohner selbst zu tragen. Darüber hinaus fallen für Grund- und<br />

Wahlleistungen gesonderte Kosten an. Das Sozialamt kommt als Kostenträger<br />

nur in Ausnahmefällen in Frage. Unter Umständen kann der<br />

Bewohner Wohngeld beantragen. Bei vorliegender Einstufung in eine<br />

Pflegestufe können Pflegeleistungen über die Pflegekasse abgerechnet<br />

werden.<br />

3<br />

Betreutes Wohnen für Senioren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit sieben Betreute Wohneinrichtungen<br />

für Senioren, zwei davon sind mit Seniorenheimen<br />

verbunden. Eine Übersicht für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> finden Sie<br />

auf der Karte. Die Anschriften und Telefonnummern dieser Einrichtungen<br />

finden Sie in der nachstehenden Übersicht.<br />

109


Betreutes Wohnen für Senioren im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Betreute Wohnanlage<br />

Betreutes Wohnen / Seniorenheimverbunden<br />

Betreutes Wohnen für Senioren<br />

Haus Pamina<br />

110


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Haus Pamina<br />

Bienwaldresidenz<br />

3<br />

Will-Hussong-Haus<br />

Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />

Haus Pamina<br />

111


Betreute Wohnanlagen<br />

Haus PAMINA <strong>Germersheim</strong><br />

Bismarckstr. 12<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

Anzahl Wohnungen<br />

37 Wohnungen<br />

Betreuungsbüro im Haus<br />

(Ansprechpartner)<br />

Ökumenische Sozialstation <strong>Germersheim</strong>-<br />

Lingenfeld e.V.<br />

0 72 74 – 70 45 0<br />

Betreutes Wohnen für Senioren<br />

Adenauerring 11b<br />

76756 Bellheim<br />

Anzahl Wohnungen<br />

32 Wohnungen<br />

Betreuungsbüro im Haus<br />

(Ansprechpartner)<br />

Seniorenzentrum Haus Edelberg, Bellheim<br />

(Einrichtungsleitung Seniorenzentrum)<br />

0 72 72 – 93 70<br />

Haus PAMINA Jockgrim<br />

Untere Buchstr. 21<br />

76751 Jockgrim<br />

Anzahl Wohnungen<br />

41 Wohnungen<br />

Betreuungsbüro im Haus<br />

(Ansprechpartner)<br />

AWO Pfalz e.V.<br />

0 72 71 – 95 03 87 (vormittags)<br />

Vermietung<br />

Konzok GmbH<br />

Theodor-Bergmann-Str. 13<br />

76571 Gaggenau<br />

0 72 25 – 97 90 0<br />

0 72 25 – 97 90 20<br />

info@konzok.de<br />

www.pamina-betreut-leben.de<br />

Firma GRUND-IDEE<br />

Vermietung & Verkauf e.K.<br />

Frau Kornmüller<br />

Heinrich-Böll-Str. 24<br />

68766 Hockenheim<br />

0 62 05 – 94 38 0<br />

0 62 05 – 94 38 90<br />

info@grund-i.de<br />

www.grund-i.de<br />

Konzok GmbH<br />

Theodor-Bergmann-Str. 13<br />

76571 Gaggenau<br />

0 72 25 – 97 90 0<br />

0 72 25 – 97 90 20<br />

info@konzok.de<br />

www.pamina-betreut-leben.de<br />

112


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Betreute Wohnanlagen<br />

Haus PAMINA Wörth/ Maximiliansau<br />

Hermann-Quack-Str. 2 – 6<br />

76744 Wörth<br />

Anzahl Wohnungen<br />

59 Wohnungen<br />

Betreuungsbüro im Haus<br />

(Ansprechpartner)<br />

Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />

Kandel, Wörth e.V.<br />

0 72 71 – 76 08 0<br />

Bienwaldresidenz<br />

Arthur-Nisio-Str. 23<br />

76744 Wörth<br />

Anzahl Wohnungen<br />

22 Wohnungen (Eigentumswohnanlage)<br />

Betreuungsbüro im Haus<br />

(Ansprechpartner)<br />

Ökumenische Sozialstation Hagenbach,<br />

Kandel, Wörth e.V.<br />

0 72 71 – 76 08 0<br />

Vermietung<br />

Konzok GmbH<br />

Theodor-Bergmann-Str. 13<br />

76571 Gaggenau<br />

0 72 25 – 97 90 0<br />

0 72 25 – 97 90 20<br />

info@konzok.de<br />

www.pamina-betreut-leben.de<br />

Wohnbau Wörth am Rhein GmbH<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 4<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 92 26 0<br />

0 72 21 – 92 26 56<br />

info@wohnbauwoerth.de<br />

www.wohnbauwoerth.de<br />

3<br />

113


Betreutes Wohnen /<br />

Seniorenheimverbunden<br />

Willi-Hussong-Haus<br />

Altenpflegezentrum<br />

Guttenbergstr. 2<br />

76870 Kandel<br />

Anzahl Wohnungen<br />

26 Wohnungen<br />

Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />

76744 Wörth<br />

Anzahl Wohnungen<br />

3 Wohnungen<br />

Vermietung / Ansprechpartner<br />

im Seniorenheim<br />

Einrichtungsleitung<br />

0 72 75 – 95 52 0<br />

0 72 75 – 95 52 140<br />

hussong-haus-kandel@lvimpfalz.de<br />

www.lvim-pfalz.de/<br />

Einrichtungsleitung<br />

0 72 71 – 76 09 0<br />

0 72 71 – 76 09 140<br />

schiller-haus-woerth@lvimpfalz.de<br />

www.lvim-pfalz.de/<br />

Ambulant betreute Wohngemeinschaften für Menschen mit<br />

Pflege- oder Betreuungsbedarf<br />

Ambulant betreute Wohngemeinschaften können für pflegebedürftige<br />

Menschen, die einen hohen Hilfebedarf haben oder eine „Rundum-die-Uhr“-Betreuung<br />

benötigen, eine Wohnalternative in familiärer<br />

Atmosphäre sein.<br />

In einer solchen Wohngemeinschaft leben in der Regel 8-12 Bewohner<br />

in einem gemeinsamen Haushalt zusammen.<br />

Jeder Bewohner hat in einer geräumigen barrierefreien Wohnung<br />

ein eigenes Zimmer gemietet. Diese selbstmöblierten „eigenen vier<br />

Wände“ garantieren jedem Bewohner Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeiten.<br />

Als Mieter können Sie je nach Struktur/Organisationsform<br />

der Wohngemeinschaft (§ 5 und § 6 LWTG) Pflege und<br />

Betreuung frei wählen; ebenso die Teilnahme an verschiedene<br />

Aktivitäten der Wohngemeinschaft. Das Herzstück einer solchen<br />

Wohngemeinschaft bildet ein Gemeinschaftsbereich mit Küche,<br />

114


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Wohn- und Esszimmer. Dort spielt sich das Leben ab, die Bewohner<br />

können hier aktiv mitgestalten und miterleben. Hier wird gemeinsam<br />

gekocht, gegessen, geklönt und vieles mehr. Als weitere Gemeinschaftsfläche<br />

kann ein geschützter Außenbereich in Form eines<br />

Balkons / Terrasse, eines Gartens oder eines begrünten Innenhofes<br />

vorhanden sein.<br />

In jeder Wohngemeinschaft sind tagsüber ein oder auch zwei Bezugspersonen<br />

als Alltagsbegleitung anwesend. Sie übernehmen Verrichtungen<br />

bei der Essenszubereitung oder beim Wäschewaschen<br />

und geben Hilfestellungen da, wo sie gebraucht werden. Die Alltagsbegleitung<br />

ist auch Ansprechpartner für die Bewohner und ihre Angehörigen.<br />

Um die Pflege der Bewohner kümmern sich Fachkräfte der<br />

Alten- und Krankenpflege; auch in der Nacht ist immer jemand da.<br />

Die Angehörigen sind aktiv in die Wohngemeinschaft eingebunden.<br />

3<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Die Kosten in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft für<br />

Menschen mit Pflege- oder Betreuungsbedarf setzen sich aus Miete,<br />

Pflege- und Betreuungskosten und dem Haushaltsgeld zusammen.<br />

Dabei trägt jeder Bewohner die Kosten für seinen eigenen Wohnraum<br />

und den anteilig gemieteten Gemeinschaftsraum.<br />

Die Höhe der Pflege- und Betreuungskosten ist abhängig vom persönlichen<br />

Hilfebedarf.<br />

Die Pflegekasse zahlt bei Vorliegen einer Pflegestufe zu den Pflegeleistungen<br />

die Sachleistungspauschale. Informationen zu zusätzlichen<br />

Betreuungsleistungen für Bewohner mit einem erheblichen<br />

oder erhöhten Bedarf an zusätzlicher Betreuung (Demenz, geistige<br />

Behinderung oder psychische Erkrankung) finden Sie auf Seite 148.<br />

Die nach Abzug der Sachleistungen verbleibenden Pflegeleistungen<br />

sowie die Versorgungs- und Betreuungsleistungen sind vom Pflege-<br />

115


edürftigen selbst zu zahlen. Kann er für diese Kosten nicht selbst<br />

aufkommen, kann ergänzend Sozialhilfe beantragt werden.<br />

Wie finde ich eine Wohngemeinschaft in meiner Nähe?<br />

Wenn Sie oder ihr Angehöriger in eine ambulant betreute Wohngemeinschaft<br />

einziehen möchten, können Sie sich bei den Pflegestützpunkten<br />

über das Angebot im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung<br />

informieren.<br />

Wenn Sie weiterführende Informationen zum Thema wünschen,<br />

können Sie sich gern an die Landesberatungsstelle PflegeWohnen,<br />

Mainz, wenden.<br />

Landesberatungsstelle PflegeWohnen, Mainz<br />

Die Landesberatungsstelle PflegeWohnen berät Interessierte und potentielle<br />

Initiatoren zu ambulant betreuten Wohngemeinschaften in<br />

Rheinland-Pfalz. Die Leistungen umfassen z.B.<br />

• Beratung für Initiatoren, Institutionen und alle diejenigen, die<br />

eine Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz oder Pflegebedarf<br />

aufbauen wollen,<br />

• fachkundige Unterstützung für pflegebedürftige Menschen und<br />

deren Angehörige,<br />

• Informationen zu aktuellen Projekten und Veranstaltungen,<br />

• Netzwerkarbeit mit Wohngruppen, Fachexperten, Pflegestützpunkten,<br />

Kommunen, Beratungs- und Prüfbehörden.<br />

116


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)<br />

Landesberatungsstelle PflegeWohnen<br />

Hölderlinstraße 8<br />

55131 Mainz<br />

0 61 31 – 2069-29<br />

0 61 31 – 2069-69<br />

smansmann@lzg-rlp.de<br />

www.lzg-rlp.de<br />

3<br />

117


Wohnen im Seniorenheim<br />

Was ist ein Seniorenheim?<br />

Seniorenheime bieten ein neues Zuhause für all die Menschen, die<br />

wegen Pflegebedürftigkeit, chronischer Erkrankung, in Ermangelung<br />

einer Pflegeperson oder aus anderen Gründen nicht mehr in ihrem bisherigen<br />

Umfeld wohnen bleiben können und regelmäßige Begleitung<br />

und Unterstützung rund um die Uhr benötigen.<br />

Wann ist der Umzug in ein Seniorenheim sinnvoll?<br />

Die meisten älteren Menschen möchten gern zu Hause leben und können<br />

sich kaum vorstellen, ihren Lebensabend einmal in einem Seniorenheim<br />

zu verbringen. Die Entscheidung und der Schritt, in ein Seniorenheim<br />

umzuziehen, fällt vielen Menschen schwer, da sie eine große<br />

Veränderung des gewohnten Lebens bedeutet. Auch für Angehörige ist<br />

diese Situation oft nicht einfach. Deshalb ist es ganz besonders wichtig,<br />

dass Sie und Ihre Angehörigen das Seniorenheim finden, in dem<br />

Sie sich wirklich wohl fühlen. Aus Sicht der Betroffenen und aus Sicht<br />

der Angehörigen sprechen verschiedene Gründe für einen Umzug in<br />

ein Seniorenheim, die nachfolgend beispielhaft genannt werden:<br />

118


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Aus Sicht der Betroffenen:<br />

• wenn der Pflegebedürftige einer „Rund-um-die-Uhr“-Betreuung<br />

zu Hause nicht zustimmt, diese aber erforderlich ist (z.B. bei fortgeschrittener<br />

Demenz),<br />

• weniger Einsamkeit, verbunden mit dem Wunsch nach Kontakt,<br />

• Entlastung der Angehörigen,<br />

• Bedürfnis nach Sicherheit,<br />

• eigener Wunsch und gute Erfahrungen,<br />

• guter Ruf des Seniorenheimes,<br />

• Tagesstruktur.<br />

Aus Sicht der Angehörigen:<br />

• keine Möglichkeit, den pflegebedürftigen Angehörigen im eigenen<br />

Haus zu versorgen,<br />

• wenn die Pflege zu Hause so schwer ist, dass sie auch mit Hilfe<br />

eines ambulanten Pflegedienstes in der eigenen Wohnung / Haus<br />

nicht (mehr) sichergestellt werden kann, z.B. weil der pflegende<br />

Angehörige selbst krank wird und die Pflege nicht mehr durchführen<br />

kann,<br />

• hoher eigener Leidensdruck (seelisch, körperlich, zeitlich,<br />

finanziell…),<br />

• fehlende Anerkennung für die häusliche Pflege.<br />

3<br />

Welche Leistungen bieten Seniorenheime?<br />

Seniorenheime sorgen sich um alle Belange ihrer Bewohner. Hierzu<br />

gehören pflegerische, soziale und medizinische Begleitung, Vollverköstigung<br />

und Wäscheversorgung. Zum Leben im Seniorenheim gehören<br />

aber vor allem auch Freizeit- und Aktivierungsangebote. Dafür<br />

ist in vielen Einrichtungen eine Fachkraft zuständig, die gemeinsam<br />

mit ehrenamtlichen Mitarbeitern und den Bewohnern ein buntes Programm<br />

zusammenstellt. Viele Aktivitäten könnten ohne die Mitwirkung<br />

von ehrenamtlichen Helfern, die mit Kreativität, Erfahrung und<br />

119


Einfühlungsvermögen für die Bewohner da sind, nicht stattfinden. Der<br />

Heimbeirat als Interessensvertretung der Bewohner bietet zudem die<br />

Möglichkeit zur Mitwirkung bei allen Belangen, die die Bewohner betreffen.<br />

Und auch das gehört zum vielfältigen Angebot von Seniorenheimen:<br />

die Möglichkeit zur ehrenamtlichen Tätigkeit für junge und<br />

ältere Menschen, sei es als regelmäßig Aktive oder im Rahmen einzelner<br />

Projekte. Seniorenheime stehen darüber hinaus in regem Kontakt<br />

zum Wohnumfeld, z.B. zur Nachbarschaft, Kindergärten / Schulen,<br />

Kirchengemeinden, Vereinen. Manche Seniorenheime sind bei Bedarf<br />

auch bei Behördenangelegenheiten behilflich, ansonsten übernehmen<br />

diese Tätigkeiten Angehörige oder gesetzliche Betreuer.<br />

120


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Aktivierende Freizeitangebote in Seniorenheimen –<br />

ein Überblick, z.B.:<br />

• Kreatives Gestalten (z.B. Malen, Basteln, Werken)<br />

• Singen und Musizieren<br />

• Gedächtnistraining<br />

• Gemeinsames Kochen und Backen<br />

• Gemeinsame Aktivitäten (z. B. Feste und Feiern, Ausflüge, Urlaub)<br />

• Gemeinsame Gestaltung der Gemeinschaftsräume (z.B. Feste,<br />

Jahreszeiten)<br />

• Gesprächskreise (auch für Angehörige)<br />

• Gottesdienste und Andachten<br />

• Bewohnervertretung / Bewohnerfürsprecher<br />

• Bewegung: Gymnastik, Sport, Spazierengehen, Sitztanz<br />

• Ergotherapie<br />

• Angebote für Menschen mit Demenz<br />

• Angebote für nicht an Demenz erkrankte Menschen<br />

• Öffentliche Veranstaltungen im Haus (z.B. Lesungen, Konzerte,<br />

Vorträge)<br />

• Ehrenamtliche Besuchsdienste<br />

• Haustiere<br />

3<br />

Welche Entscheidungshilfen gibt es bei der Auswahl eines<br />

Seniorenheimes?<br />

In Ihrem neuen Zuhause wollen Sie sich wohlfühlen. Ratsam ist es<br />

daher, vor dem Einzug das ausgewählte Seniorenheim aufzusuchen<br />

und mit der Leitung ein unverbindliches Gespräch zu vereinbaren. Sie<br />

sollten sich auch Gedanken über Ihre Vorlieben, Abneigungen, Erwartungen<br />

und Wünsche an ein Seniorenheim machen und dies in einem<br />

Beratungsgespräch klären. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> und Umgebung<br />

gibt es viele Seniorenheime, die sich nicht nur architektonisch voneinander<br />

unterscheiden.<br />

121


Fragen wie die folgenden sollten Sie sich daher stellen:<br />

• Ist der Umzug in ein Seniorenheim für mich überhaupt notwendig?<br />

• Gibt es Alternativen hierzu? Und wenn ja, welche?<br />

• Wo soll mein zukünftiges Zuhause stehen: ortsnah, in der Natur?<br />

• Welche Freizeitangebote und Aktivitäten sind mir wichtig und<br />

werden diese im Seniorenheim angeboten? (Beispiele: Ausflüge,<br />

Kreativität, Kultur, Sport / Bewegung, Spiel usw.)<br />

• Wieviel Fachpersonal wird beschäftigt bzw. versorgt wie viele<br />

Bewohner?<br />

• Können eigene Möbel mitgebracht werden?<br />

• Können Haustiere mitgebracht werden?<br />

• Wie ist die übliche Zimmergröße, wie geräumig sind die Zimmer?<br />

• Gibt es – zur Mitgestaltung des Lebens im Seniorenheim – eine/n<br />

Bewohnervertretung / Bewohnerfürsprecher?<br />

• Ist eine Kündigung des Vertrages mit dem Seniorenheim ohne<br />

triftige Gründe möglich?<br />

• Ist eine kurzfristige Kündigung des Vertrages möglich?<br />

• Wird beim Einzug eine Kaution oder ein Darlehen verlangt?<br />

• Werden neben dem Pflegesatz noch Neben- bzw. Zusatzkosten<br />

erhoben? Sind dazu entsprechende Preislisten erhältlich?<br />

122


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

• Sind die gesamten anfallenden Kosten aufgeschlüsselt und verständlich<br />

dargestellt?<br />

• Muss bei Urlaub oder Krankheit der volle Preis weiter bezahlt<br />

werden? Ab welchem Tag kommt es zur Preisminderung?<br />

• Sind die Urlaubszeiten begrenzt? Wie lange vorher muss der Urlaub<br />

angemeldet werden?<br />

• Erhalten die Bewohner einen Zimmerschlüssel?<br />

• Müssen längere Abwesenheitszeiten oder auch ein kurzes Verlassen<br />

des Seniorenheimes vorher angemeldet werden?<br />

• Gibt es Gästezimmer für Angehörige?<br />

• Gibt es ein Leitbild im Haus?<br />

• Haben die Bewohner freie Arztwahl?<br />

• Gibt es einen Speiseplan mit Menüauswahl? Diät? Schonkost?<br />

• Wie sind die Essenszeiten?<br />

• Gibt es im Haus Einrichtungen für Massage und Gymnastik?<br />

• Gibt es eine Wechselsprech- oder Telefonanlage zur Kommunikation<br />

im Haus?<br />

• Haben die Bewohner einen eigenen Telefonanschluss?<br />

• Gibt es in erreichbarer Nähe:<br />

• Geschäfte, Gaststätten, Cafés?<br />

• Post, Kirche, Ärzte?<br />

• Bürgerhaus, Kino, Theater, andere Veranstaltungsorte?<br />

• Grünanlagen, Spazierwege, Bänke zum Ausruhen?<br />

• Ist das Seniorenheim gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden?<br />

• Hat das Seniorenheim ein eigenes Fahrzeug, mit dem auf individuellen<br />

Wunsch hin Fahrten möglich sind?<br />

• Kann der Tagesablauf (z.B. Aufstehen; Schlafen gehen, Einnahme<br />

der Mahlzeiten) individuell gestaltet werden?<br />

• Ist ein zeitnaher Umzug in das Seniorenheim möglich?<br />

3<br />

Eine Checkliste, die Sie bei den Pflegestützpunkten erhalten, kann<br />

Ihnen ebenfalls bei der Suche behilflich sein.<br />

123


Finanzierung / Welche Kosten entstehen?<br />

Die Kosten für den Aufenthalt in einem Seniorenheim setzen sich<br />

zusammen aus Pflegekosten, Unterkunfts- und Verpflegungskosten,<br />

Ausbildungsvergütung, Investitionskosten und ggf. Einzelzimmerzuschlag.<br />

Bei Einstufung in mindestens Pflegestufe I zahlt die Pflegekasse für<br />

einen Heimplatz (sogenannte „vollstationäre Pflege“) je nach Pflegestufe<br />

einen Pauschalpreis. Wer keine Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />

erhält (z.B. Pflegestufe 0) muss die Heimkosten in voller Höhe<br />

selbst tragen bzw. kann bei geringem Einkommen / Vermögen einen<br />

Antrag auf Sozialhilfe stellen.<br />

Weitere Informationen zu den „Leistungen der Pflegekasse für<br />

Seniorenheime („vollstationäre Pflege“) erhalten Sie auf Seite<br />

153 / 154.<br />

124


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Verbleibende Kosten<br />

Die Kosten, die nach Abzug des Pflegekassen-Zuschusses verbleiben,<br />

sind als Eigenanteil aus Einkommen und Vermögen zu zahlen. Hierbei<br />

müssen sowohl Geldwerte als auch Sachwerte (z.B. Sparguthaben,<br />

Haus und Grundstücke, Aktien, Lebensversicherungen) – bis zu einem<br />

gewissen Freibetrag – eingesetzt werden, bevor das Sozialamt die<br />

Kosten für einen Heimaufenthalt bezahlt.<br />

Sozialhilfe<br />

Erst wenn eigenes Einkommen und Vermögen nicht ausreichen und/<br />

oder keine Ersparnisse mehr vorhanden sind (bis auf einen sogenannten<br />

Freibetrag, der für Alleinstehende 2.600 Euro beträgt), kann<br />

zur Mit-Finanzierung des Heimaufenthaltes ein Antrag auf Hilfe zur<br />

Pflege bei der Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale<br />

Hilfen, gestellt werden. Über die Sozialhilfe werden dann die<br />

noch offenen Kosten des Heimaufenthalts finanziert. Der Bezieher der<br />

Leistung erhält zusätzlich einen sogenannten Barbetrag zur eigenen<br />

Verfügung. Allerdings wird bei der Antragsbearbeitung überprüft, ob<br />

Verwandte ersten Grades (Kinder oder Eltern) unterhaltsfähig sind. Es<br />

wird ebenso geprüft, ob der Leistungsberechtigte Familienmitglieder<br />

oder andere Personen in den letzten 10 Jahren vor dem Umzug ins<br />

Seniorenheim in größerem Umfang beschenkt hat. Dann besteht ein<br />

sogenannter Schenkungsherausgabeanspruch. Die Kreisverwaltung<br />

überprüft bei Antragstellung auch, ob der Heimaufenthalt überhaupt<br />

erforderlich ist und nicht häusliche Hilfen zur Unterstützung des<br />

Pflegebedürftigen geeigneter sind.<br />

3<br />

Wohngeld / Mietzuschuss<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen können Heimbewohner auch<br />

Wohngeld erhalten. Auskünfte erteilt Ihnen die Wohngeldstelle der<br />

Kreisverwaltung in <strong>Germersheim</strong> Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />

125


Was müssen Kinder bezahlen, wenn die Eltern in einem Seniorenheim<br />

wohnen?<br />

Söhne und Töchter müssen ihren Eltern Unterhalt bezahlen, sofern sie<br />

finanziell dazu in der Lage sind. Die Unterhaltshöhe wird nach dem<br />

Einkommen / Vermögen der Kinder individuell berechnet. Kinder<br />

haben aber einen sogenannten Mindestselbstbehalt, der nicht angetastet<br />

werden darf. Für alleinstehende Unterhaltspflichtige sind<br />

dies momentan 1.600 Euro/Monat, für den Ehepartner weitere 1.280<br />

Euro. Genauere und rechtsverbindliche Auskünfte zu Unterhaltsverpflichtungen<br />

erhalten Sie bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />

Fachbereich 23 Soziale Hilfen.<br />

Weitere Informationen zur Finanzierung finden Sie in der Broschüre<br />

„Teures Heim. Was tun, wenn das Geld nicht reicht?“, die<br />

Sie bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. kostenfrei<br />

herunterladen können:<br />

www.verbraucherzentrale-rlp.de >> Information >> Gesundheit +<br />

Pflege >> downloads.<br />

Demenz: Umzug in ein Seniorenheim – worauf ist zu achten?<br />

Demenz ist derzeit eine der häufigsten Ursachen dafür, dass ein älterer<br />

Mensch in ein Seniorenheim umzieht, weil er zu Hause nicht<br />

mehr alleine leben kann bzw. weil die Angehörigen mit der Betreuung<br />

überfordert sind, obwohl alle Hilfsmöglichkeiten ausgeschöpft wurden.<br />

Wenn ein geeigneter Seniorenheimplatz für einen Menschen mit<br />

Demenz gesucht wird, haben Angehörige oft die Schwierigkeit, dass<br />

sie nicht recht wissen, wonach sie ein geeignetes Haus aussuchen sollen.<br />

Denn für diese Menschen sind andere Dinge wichtig als solche,<br />

die uns vielleicht ins Auge fallen, wenn wir ein Seniorenheim zum<br />

ersten Mal betreten. Die nachstehenden Informationen sollen Ihnen<br />

helfen gezielt nachzufragen, wenn Sie ein Seniorenheim für und mit<br />

ihrem Angehörigen auswählen. Darüber hinaus sollen Sie die Möglich-<br />

126


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

keit bekommen, zusammen mit den Mitarbeitern daran mitzuwirken,<br />

dass die Situation für Ihren Angehörigen so gut wie möglich gestaltet<br />

werden kann.<br />

Was ist bei der Unterstützung und Begleitung von Menschen mit<br />

Demenz zu beachten?<br />

Beim Krankheitsbild der Demenz treten vor allem im fortgeschrittenen<br />

Stadium Verhaltensveränderungen auf. Insbesondere die nachfolgend<br />

genannten Aspekte stellen Betroffene und ihre Helfer vor besondere<br />

Herausforderungen:<br />

• verändertes Verhalten (z.B. heftige Erregung),<br />

• Stimmungsschwankungen,<br />

• erhöhtes Bewegungsbedürfnis,<br />

• Inkontinenz,<br />

• Veränderungen im Tag-Nacht-Rhythmus.<br />

3<br />

Sicherheit und Orientierung geben durch besondere Angebote (in<br />

Kleingruppen)<br />

Menschen mit Demenz fällt es häufig schwer, sich allein zu beschäftigen.<br />

Sie laufen umher oder sitzen „einfach nur da“. Diesen Bewohnern<br />

sollte in einer ruhigen und anregenden Atmosphäre ein Gefühl von<br />

Sicherheit und Geborgenheit gegeben werden. Bewährt haben sich<br />

dabei unter anderem folgende Angebote:<br />

• regelmäßige Aktivierungsangebote in der Gruppe (z.B. Wäsche<br />

falten, Kartoffeln schälen, Mitarbeit bei Hausarbeiten, spazieren<br />

gehen, gemeinsam einkaufen),<br />

• kreatives Gestalten (z.B. Malen, Basteln, Werken),<br />

• Schaffen eines familiär wirkenden Rahmens durch gleich bleibende<br />

Bewohnergruppe und Betreuungsperson,<br />

• ein „Nacht-Café“ (Kontaktraum für alle Bewohner, die länger<br />

aufbleiben wollen, beim Klönen, Fernsehen, Spielen … zusammen<br />

mit einem Mitarbeiter) hilft gegen die für viele Betroffene<br />

typische Unruhe in den Abend- und Nachtstunden,<br />

127


• Validation: ist eine Methode, um mit sehr alten desorientierten<br />

Menschen zu kommunizieren – diese Technik hilft Stress abzubauen<br />

und ermöglicht es, Würde und Glück wiederzuerlangen.<br />

Validation basiert auf einem empathischen Ansatz und einer<br />

ganzheitlichen Erfassung der Person.<br />

Die Einbeziehung der Angehörigen schafft Vertrauen<br />

Angehörigenarbeit berücksichtigt die speziellen Wünsche und Bedürfnisse<br />

von Angehörigen und ist für Anregungen und Wünsche offen.<br />

Wenn Mitarbeiter und Angehörige Verständnis füreinander haben,<br />

kann Misstrauen, Ärger und Missverständnissen vorgebeugt werden.<br />

Hierzu können beitragen:<br />

• guter Informationsfluss zwischen Mitarbeitern und Angehörigen,<br />

• Angehörige können, wenn sie es wünschen, in die Betreuung<br />

und Pflege mit einbezogen werden (z.B. Zimmer gestalten, Essen<br />

reichen, Haare waschen),<br />

• Informationsabende oder Angehörigengruppen ermöglichen Erfahrungsaustausch,<br />

• Fragebogenaktionen, um mehr über die Zufriedenheit der Angehörigen<br />

zu erfahren,<br />

• Informationsbroschüre/-flyer über die Einrichtung, inkl. Angebote/<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten für Angehörige.<br />

Die Biografie des Bewohners ist der Schlüssel zum Verständnis<br />

Biografiearbeit ist eine wichtige Möglichkeit, um mehr über einen<br />

Menschen, sein Leben und die Dinge, die ihm wichtig sind und waren,<br />

zu erfahren. Durch verschiedene Methoden werden Zugänge zur Vergangenheit<br />

eröffnet:<br />

• Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick „bizarr“ oder „störend“<br />

sind, können mit Hilfe biografischer Informationen entschlüsselt<br />

werden,<br />

128


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

• Biografiearbeit weckt und erhält das Interesse an der Persönlichkeit<br />

des Menschen,<br />

• Fotos, Möbel, Dekorationsgegenstände, Gespräche über „früher“<br />

usw. tragen dazu bei, dass Erinnerungen und das Bewusstsein der<br />

Lebensleistung so lange wie möglich erhalten bleiben.<br />

Seniorenheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> gibt es derzeit zehn Seniorenheime, die<br />

einen Versorgungsvertrag mit den Pflegekassen haben. Eine Übersicht<br />

für den <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> finden Sie auf der Karte. Die<br />

Anschriften und Telefonnummern dieser Einrichtungen finden Sie in<br />

der nachstehenden Übersicht.<br />

3<br />

129


Seniorenheime im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Haus Lukas<br />

Altenpflegeheim Palatina<br />

Caritas-Altenzenturm St. Elisabeth<br />

Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />

Seniorenheim Braun´sche Stiftung<br />

130


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Seniorenhäuser<br />

„Lina Sommer“ & „Babette Ludowici“<br />

Willi-Hussong-Haus<br />

Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />

ASB Senioren-Zentrum<br />

3<br />

131


Einrichtung<br />

Altenpflegeheim Palatina<br />

Gartenweg 5<br />

67368 Westheim<br />

0 63 44 – 94 70<br />

0 63 44 – 94 72 00<br />

aph.palatina@t-online.de<br />

www.altenpflegeheim-palatina.de<br />

Plätze gesamt: 58<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 4 (E)*<br />

Seniorenpflege „Haus Lukas“<br />

Robertsauer Str. 12<br />

67360 Lingenfeld<br />

0 63 44 – 9452-0<br />

0 63 44 – 9452-499<br />

info@lingenfeld.vitalissenioren.de<br />

www.vitalis-senioren.de/de/<br />

40297-Lingenfeld<br />

Plätze gesamt: 111<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 5 (E)*<br />

Caritas-Altenzentrum St. Elisabeth<br />

Reduitstr. 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 94 71 0<br />

0 72 74 – 94 71 11 99<br />

St.Elisabeth<strong>Germersheim</strong>@<br />

caritas-speyer.de<br />

www.caritas-altenzentrumgermersheim.de/<br />

Plätze gesamt: 99<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 3 (E)*<br />

Seniorenzentrum Haus Edelberg<br />

Adenauerring 11<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 – 93 70<br />

0 72 72 – 93 74 99<br />

senioren-zentrum.bellheim@<br />

haus-edelberg.de<br />

www.haus-edelberg.de/<br />

Plätze gesamt: 136<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 10 (E)*<br />

Plätze Nachtpflege: 2 (E)*<br />

Plätze Tagespflege: 10 (T)***<br />

Braun‘sche Stiftung<br />

Am Deutschordensplatz 8<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 – 92 85 0<br />

0 72 72 – 92 85 16<br />

h.schulz@braunschestiftung.de<br />

www.braunschestiftung.de/<br />

Plätze gesamt: 129<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 15 (E)*<br />

Plätze Tagespflege: 5 (T)***<br />

Seniorenhaus der AWO<br />

„Lina Sommer“<br />

Buchstr. 15<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 59 50<br />

0 72 71 – 59 51 29 9<br />

seniorenhaeuser-jockgrim@<br />

awo-pfalz.de<br />

www.awo-pfalz.de/<br />

Plätze gesamt: 71<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 4 (E)*<br />

132


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

Einrichtung<br />

Seniorenhaus der AWO<br />

„Babette Ludowici“<br />

Untere Buchstr. 16<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 59 50<br />

0 72 71 – 59 51 29 9<br />

seniorenhaeuser-jockgrim@<br />

awo-pfalz.de<br />

www.awo-pfalz.de/<br />

Plätze gesamt: 68<br />

Plätze Kurzzeitpflege 2 (E)*<br />

Willi-Hussong-Haus<br />

Altenpflegezentrum<br />

Guttenbergstr. 2<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 95 52 0<br />

0 72 75 – 95 52 140<br />

hussong-haus-kandel@lvimpfalz.de<br />

www.lvim-pfalz .de/<br />

Plätze gesamt: 100<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 1 (E)*<br />

Pfarrer-Johann-Schiller-Haus<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 30<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 76 09 0<br />

0 72 71 – 76 09 140<br />

schiller-haus-woerth@lvimpfalz.de<br />

www.lvim-pfalz.de/<br />

Plätze gesamt: 87<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 5 (E)*<br />

ASB Seniorenzentrum<br />

„In den Schlossgärten“<br />

Am Stadtrand 3<br />

76767 Hagenbach<br />

0 72 73 – 93 46 0<br />

0 72 73 – 93 46 111<br />

info@asb-seniorenzentrumhagenbach.de<br />

www.asb-seniorenzentrumhagenbach.de<br />

Plätze gesamt: 65<br />

Plätze Kurzzeitpflege: 10 (E)*<br />

3<br />

* (E) = Eingestreute Kurzzeitpflegeplätze<br />

** (R) = Reguläre Kurzzeitpflegeplätze<br />

*** (T) = Eingestreute Tagespflegeplätze<br />

133


Die Beratungs- und Prüfbehörde nach dem Landesgesetz<br />

über Wohnformen und Teilhabe (LWTG)<br />

(ehemals Heimaufsicht)<br />

Die nach dem Landesgesetz über Wohnformen und Teilhabe (LWTG)<br />

zuständige Beratungs- und Prüfbehörde (BP-LWTG) – ehemals Heimaufsicht<br />

– berät ältere, behinderte und pflegebedürftige Menschen<br />

und ihre Angehörigen, Bewohnervertretungen, Träger von Einrichtungen<br />

und auch an der Gründung neuer und selbstbestimmter<br />

Wohnformen interessierte Menschen. Sie arbeitet dabei eng mit den<br />

Pflegestützpunkten (siehe Seite 10), der Landesberatungsstelle Pflegewohnen<br />

(siehe Seite 116) und dem Informations- und Beschwerdetelefon<br />

Pflege und Wohnen in Einrichtungen (siehe Seite 16) zusammen.<br />

Die BP-Behörde ist zuständig für Altenpflegeheime, Altenwohnheime,<br />

Altenheime, Kurzzeitpflegeheime, Heime für erwachsene Menschen<br />

mit Behinderung und stationäre Hospize.<br />

Aufgabe der BP-LWTG ist es, sich im Wege der Beratung und wenn<br />

notwendig auch durch ordnungsrechtliche Maßnahmen für den<br />

Schutz der Interessen der Bewohner der vorgenannten Wohnformen<br />

einzusetzen.<br />

Wie kann Ihnen die BP-LWTG helfen:<br />

• Beschwerden entgegen nehmen und diesen nachgehen<br />

• Sie zu Fragen des Heimbetriebes beraten<br />

• Sie informieren und beraten zum LWTG und den dazu ergangenen<br />

Rechtsverordnungen<br />

• in den Einrichtungen Prüfungen durchführen<br />

• bei Konflikten moderieren<br />

Wer kann sich an die BP-LWTG wenden:<br />

• Bewohner<br />

• Bewohnerbeiräte und Bewohnerfürsprecher<br />

• Alle, die ein berechtigtes Interesse haben, das sind insbesondere:<br />

134


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

• Träger einer Einrichtung<br />

• Angehörige, gesetzliche Betreuer und Bevollmächtigte der<br />

Bewohner<br />

• Mitarbeiter der Einrichtungen<br />

• Hausärzte<br />

• Andere Behörden<br />

• Interessenten zur Gründung einer Einrichtung<br />

Was der BP-LWTG wichtig ist:<br />

• Würde, Interessen und Bedürfnisse der Bewohner<br />

• Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Selbstverantwortung<br />

der Bewohner<br />

• Öffnung der Einrichtungen ins Wohnquartier und Teilhabe der<br />

Bewohner am Leben in der Gesellschaft<br />

• Qualität der Betreuung, des Wohnens und der hauswirtschaftlichen<br />

Versorgung<br />

• Humane, zeitgemäße und aktivierende Pflege<br />

• Förderung der Eingliederung behinderter Menschen<br />

• Zuverlässigkeit der Heimbetreiber<br />

• Zusammenarbeit mit anderen Behörden<br />

3<br />

Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung (LSJV)<br />

Reiterstraße 16<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 26 1<br />

0 63 41 – 26 44 5<br />

poststelle-ld@lsjv.rlp.de<br />

www.lsjv.rlp.de/soziales/beratungs-und-pruefbehoerde-nach-dem-lwtg/<br />

135


Zukunftsgerechte Wohnformen (Leitfaden)<br />

Mit dem Leitfaden „Zukunftsgerechte Wohnformen und Services“<br />

erhalten Sie Informationen über die Entwicklung und Umsetzung<br />

konkreter Wohnprojekte und das Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen.<br />

In diesem Leitfaden sind Kreativität, Erfahrungen und<br />

Kenntnisse von politischen Vertretern der Kommunen, Fachleuten,<br />

Behörden und Bürgern gebündelt und in Zusammenarbeit zwischen<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> und der BauWohnberatung Karlsruhe<br />

(BWK) fachlich aufbereitet worden.<br />

Weitere Informationen<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />

Herr Stefan Hesse<br />

0 72 74 – 53 493<br />

s.hesse@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

136


3. Alternativen zur eigenen Wohnung<br />

3<br />

137


138


4. Leistungen<br />

der Pflegekasse<br />

139


Leistungen der Pflegekasse<br />

Im Folgenden werden Ihre Fragen rund um die Leistungen der Pflegekasse<br />

beantwortet. Vorab einige Informationen zur Pflegeversicherung:<br />

Die Pflegeversicherung ist eine „Teilkasko“-Versicherung. Das<br />

heißt, ihre Leistungen decken nicht alle, sondern nur einen Teil der<br />

pflegebedingten Kosten ab (Zuschuss). Den anderen Teil müssen Sie<br />

aus Ihrem eigenen Einkommen / Vermögen bezahlen oder einen ergänzenden<br />

Antrag auf Sozialhilfe stellen, wenn Einkommen und Vermögen<br />

nicht ausreichen.<br />

Hinweis: Da die Pflegepflichtversicherung als „Teilkasko“-Versicherung<br />

nur einen Teil der pflegebedingten Kosten abdeckt, kann der<br />

Versicherungsschutz durch den Abschluss einer privaten Pflegezusatzversicherung<br />

verbessert werden.<br />

Leistungen der Pflegekasse können erst in Anspruch genommen<br />

werden, wenn der Hilfebedarf täglich mindestens 90 Minuten beträgt<br />

(siehe Tabelle Seite 145) bzw. bei einem Hilfebedarf von weniger<br />

als 90 Minuten (Pflegestufe 0) bei gleichzeitig vorliegender<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz. Für einen Hilfebedarf von täglich<br />

140


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

weniger als 90 Minuten (Pflegestufe 0) ohne eingeschränkte Alltagskompetenz<br />

sind eigene Mittel (Einkommen und Vermögen) oder ein<br />

Antrag auf Sozialhilfe erforderlich. Egal welche Leistung der Pflegekasse<br />

Sie in Anspruch nehmen möchten: Voraussetzung ist immer<br />

ein entsprechender Antrag, den Sie vorab bei Ihrer Pflegekasse<br />

stellen.<br />

Aufklärung und Beratung von Pflegebedürftigen und deren<br />

Angehörigen / Beratungsgutscheine<br />

Spätestens zwei Wochen nach einer erstmaligen Antragstellung bei<br />

der Pflegekasse haben Sie Anspruch auf eine Beratung, auf Wunsch<br />

auch zu Hause. Dazu muss Ihnen die Pflegekasse unmittelbar nach<br />

Eingang des Antrags<br />

• eine Kontaktperson für die (Pflege)Beratung benennen oder<br />

• einen Beratungsgutschein ausstellen, in dem „neutrale“ Beratungsstellen<br />

aufgelistet sind.<br />

Die Beratung kann auch nach Ablauf der Frist von zwei Wochen<br />

durchgeführt werden sofern der Versicherte damit einverstanden<br />

ist. Die Pflegekassen sind auch verpflichtet, den Pflegebedürftigen<br />

in verständlicher Weise darüber aufzuklären, dass ein Anspruch auf<br />

Übermittlung des (MDK)-Gutachtens und der gesonderten Rehabilitationsempfehlung<br />

(siehe Seite 144) besteht.<br />

4<br />

Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />

(MDK) oder andere unabhängige Gutachter<br />

Die Pflegekassen beauftragen den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />

mit der Prüfung, ob die Voraussetzungen der Pflegebedürftigkeit<br />

erfüllt sind und welche Pflegestufe empfohlen werden<br />

kann. Der MDK ist eine unabhängige Gemeinschaftseinrichtung aller<br />

gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen. Der MDK ist auch an der<br />

Qualitätssicherung von Pflegeeinrichtungen im Rahmen von Qua-<br />

141


litätsprüfungen beteiligt, deren Ergebnisse in Prüfberichten dokumentiert<br />

werden. Eine Besonderheit des MDK in Rheinland-Pfalz ist<br />

das Angebot einer kostenlosen Beratung für Pflegeeinrichtungen zu<br />

allen qualitätsrelevanten pflegerischen Aspekten.<br />

Hinweis: Das Unternehmen Medicproof ist im Bereich privater Pflegeversicherungen<br />

sowie bei den Pflegeversicherungen der Postbeamtenkrankenkasse<br />

und der Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten<br />

für die Begutachtungen zuständig. Weitere Informationen<br />

finden Sie im Internet unter: www.medicproof.de.<br />

Begutachtungsverfahren<br />

Wenn Sie bei Ihrer Pflegekasse einen Antrag auf Leistungen der<br />

Pflegeversicherung gestellt haben, prüft die Kasse die versicherungsrechtlichen<br />

Voraussetzungen und beauftragt den Medizinischen<br />

Dienst der Krankenversicherung (MDK) mit einer Begutachtung. Die<br />

Begutachtung wird von Pflegefachkräften, Ärzten oder anderen geeigneten<br />

Fachkräften bei Ihnen zu Hause oder in einer Einrichtung,<br />

z.B. im Seniorenheim (in der Regel nicht während eines Kurzzeitpflegeaufenthalts)<br />

durchgeführt. Der Termin wird Ihnen rechtzeitig<br />

vorher schriftlich mitgeteilt. Bei der Begutachtung versucht der Gutachter<br />

sich ein möglichst genaues Bild über die notwendigen Hilfen<br />

zu machen. Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem<br />

Gutachten zusammengefasst. Folgende Bereiche, die das Pflegeversicherungsgesetz<br />

als Pflegeleistungen definiert, sind dabei wichtig:<br />

Grundpflege<br />

Körperpflege<br />

• Waschen, Duschen, Baden, die Zahnpflege, das Kämmen,<br />

Rasieren, die Darm- oder Blasenentleerung.<br />

142


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Ernährung<br />

• mundgerechtes Zubereiten oder die Aufnahme der Nahrung.<br />

Mobilität<br />

• selbstständiges Aufstehen und Zu-Bett-Gehen, An- und<br />

Auskleiden, Gehen, Stehen, Treppen steigen oder das Verlassen<br />

und Wiederaufsuchen der Wohnung.<br />

Hauswirtschaftliche Hilfen / Versorgung<br />

• Einkaufen, Kochen, Reinigen der Wohnung, Spülen, Wechseln<br />

und Waschen der Wäsche und Kleidung oder das Beheizen<br />

der Wohnung.<br />

Pflegetagebuch<br />

Wenn Sie Ihren Angehörigen zu Hause pflegen ist es sinnvoll,<br />

vor dem Besuch des MDK / des unabhängigen Gutachters – auch<br />

wenn es aufwendig erscheint – ein Pflegetagebuch zu führen,<br />

in dem Sie alle Pflegetätigkeiten notieren. Damit kann sich der<br />

Gutachter ein möglichst genaues Bild von der Pflegesituation<br />

machen. Pflegetagebücher erhalten Sie kostenlos von Ihrer Pflegekasse<br />

oder bei einer auf das Begutachtungsgespräch vorbereitenden<br />

Beratung im Pflegestützpunkt. Sinnvoll ist auch, dass Sie<br />

als pflegender Angehöriger bei der Begutachtung anwesend sind.<br />

4<br />

Ein Beispiel für ein Pflegetagebuch können Sie im Internet unter:<br />

www.verbraucherzentrale-rlp.de >> Information >> Gesundheit<br />

+ Pflege >> Pflegeversicherung kostenfrei herunterladen.<br />

143


Gutachten<br />

Die Ergebnisse der Begutachtung werden in einem Gutachten zusammengefasst.<br />

Die Pflegekasse muss Ihnen das Ergebnis der Begutachtung<br />

nach einem Zeitraum von maximal 5 Wochen nach Eingang<br />

Ihres Antrags in einem schriftlichen Bescheid mitteilen.<br />

Grundsätzlich haben Sie das Recht auf Übermittlung des Gutachtens<br />

gemeinsam mit dem Bescheid. Anhand des Gutachtens können<br />

Sie auch genau nachvollziehen, welche Zeitanteile der Gutachter für<br />

welche Hilfestellungen angerechnet hat. Sollten Sie mit dem Ergebnis<br />

der Begutachtung nicht einverstanden sein, können Sie gegen<br />

die Entscheidung der Pflegekasse innerhalb eines Monats Widerspruch<br />

einlegen.<br />

Wichtig ist: Auch das Vorliegen einer erheblich eingeschränkten<br />

Alltagskompetenz und der damit verbundene Bedarf an zusätzlichen<br />

Betreuungsleistungen wegen vorliegender Demenz, geistiger Behinderung<br />

oder einer psychischen Erkrankung wird im MDK-Gutachten<br />

vermerkt. Darüber hinaus gibt der Gutachter auch Empfehlungen,<br />

z.B. zur Anschaffung von Hilfsmitteln und zur medizinischen Notwendigkeit<br />

von Rehabilitationsleistungen. Die Feststellungen zur<br />

medizinischen Rehabilitation sind in einer gesonderten Rehabilitationsempfehlung<br />

zu dokumentieren.<br />

Sofern sich der Gesundheitszustand verschlechtert, besteht die<br />

Möglichkeit, eine höhere Pflegestufe zu beantragen.<br />

Die unterschiedlichen Pflegestufen<br />

Aus den notwendigen Hilfen in den Bereichen Grundpflege (= Körperpflege,<br />

Ernährung, Mobilität) und hauswirtschaftlicher Versorgung<br />

ergibt sich schließlich die Pflegestufe (Einstufung). Man unterscheidet<br />

dabei die Pflegestufen 1, 2 und 3. Wenn ein außergewöhnlich<br />

hoher und intensiver Pflegeaufwand erforderlich ist, der das übliche<br />

Maß der Pflegestufe 3 weit übersteigt, können zusätzliche Leistungen<br />

erbracht werden (Pflegestufe 3 mit Härte [H]).<br />

144


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Für die Einstufung in einer der Pflegestufen gelten folgende Kriterien:<br />

Pflegestufe<br />

Pflegestufe 1<br />

(erheblich pflegebedürftig)<br />

Pflegestufe 2<br />

(schwerpflegebedürftig)<br />

Pflegestufe 3<br />

(schwerstpflegebedürftig)<br />

Hilfebedarf am Tag<br />

… mindestens 90 Minuten<br />

davon mehr als 45 Minuten in<br />

der Grundpflege und<br />

zusätzlich mehr als 45 Minuten<br />

im Haushalt<br />

… mindestens 3 Stunden<br />

davon mindestens zwei Stunden<br />

in der Grundpflege<br />

(mindestens dreimal täglich zu<br />

verschiedenen Tageszeiten)<br />

und<br />

zusätzlich mehr als eine Stunde<br />

im Haushalt<br />

… mindestens 5 Stunden<br />

davon mindestens vier Stunden<br />

in der Grundpflege (auch nachts)<br />

und<br />

zusätzlich mehr als eine Stunde<br />

im Haushalt<br />

4<br />

Hinweis zur Pflegeeinstufung bei Kindern: Hier ist der zusätzliche<br />

Hilfebedarf eines kranken oder behinderten Kindes gegenüber einem<br />

gleichaltrigen gesunden Kind maßgebend. Weitere Informationen<br />

zum Thema „behinderte Kinder“ finden auf Seite 83.<br />

Die unterschiedlichen Pflegeleistungen<br />

Die Pflegekasse zahlt je nach Pflegesituation die im Folgenden genannten<br />

Leistungen. Die Höhe der Leistungen ist beim Pflegegeld,<br />

den Sachleistungen und den Kombinationsleistungen sowie bei der<br />

vollstationären Pflege im Seniorenheim abhängig von der Pflegestufe<br />

bzw. im häuslichen Bereich von der durch einen Gutachter festgestellten<br />

eingeschränkten Alltagskompetenz.<br />

145


Pflegegeld<br />

Wenn die Pflege ausschließlich durch private Pflegepersonen (d.h.<br />

nichtberuflich) geleistet wird – z.B. durch Familienangehörige wie<br />

(Ehe)Partner, Kinder, Eltern oder Freunde, Bekannte, Nachbarn – erhält<br />

der Pflegebedürftige (nicht der pflegende Angehörige) dafür<br />

monatlich das Pflegegeld.<br />

Pflegebedürftige, die in einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen<br />

leben, haben einen Anspruch auf ungekürztes Pflegegeld<br />

anteilig für die Tage, an denen sie zu Hause gepflegt werden.<br />

Erstmals mit Inkrafttreten des Pflegeneuausrichtungsgesetzes <strong>2013</strong><br />

erhalten auch Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz,<br />

die keiner der drei Pflegestufen zugeordnet sind (Pflegestufe 0)<br />

zusätzlich zu den Betreuungsleistungen in Höhe von 100 Euro<br />

(Grundbedarf) bzw. 200 Euro (erhöhter Bedarf) im Monat Geld- und/<br />

oder Sachleistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung. Die<br />

Alltagskompetenz im Sinne der Sozialen Pflegeversicherung kann<br />

erheblich eingeschränkt sein, wenn Personen geistig behindert sind<br />

oder an einer psychischen Erkrankung oder Demenzerkrankung leiden.<br />

Hinweis: Wird Pflegegeld in Anspruch genommen, besteht die<br />

Verpflichtung zu einem Beratungsgespräch nach § 37 SGB XI: bei<br />

Pflegestufe 1 und 2 einmal halbjährlich, bei Pflegestufe 3 einmal<br />

vierteljährlich. Personen, bei denen ein erheblicher Betreuungsbedarf<br />

festgestellt wurde und die noch nicht die Voraussetzungen der<br />

Pflegestufe 1 erfüllen, können halbjährlich einen Beratungsbesuch<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Das Pflegegeld beträgt monatlich:<br />

146


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Pflegegeld (monatliche Leistung)<br />

ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />

Pflegestufe 0 kein Anspruch 120 €<br />

Pflegestufe 1 235 € 305 €<br />

Pflegestufe 2 440 € 525 €<br />

Pflegestufe 3 700 € 700 €<br />

Sachleistungen<br />

Wenn die Pflege zu Hause nicht durch Angehörige erbracht werden<br />

kann, ist dies durch einen ambulanten Pflegedienst (siehe Seite 48)<br />

oder einzelne geeignete Pflegekräfte möglich. Voraussetzung für die<br />

Inanspruchnahme der Sachleistungen ist, dass der von Ihnen ausgewählte<br />

Pflegedienst bzw. die Pflegekraft einen Versorgungsvertrag<br />

mit den Pflegekassen abgeschlossen hat. Der Profi erhält dann monatlich<br />

Sachleistungen in Höhe der u.g. Beträge. Für den Pflegebedürftigen<br />

wird kein Geldbetrag mehr von der Pflegekasse ausbezahlt.<br />

Sachleistungen können auch für Hilfen bei der Betreuung eingesetzt<br />

werden und nicht – wie bisher – lediglich für rein pflegerische Hilfen.<br />

Hilfen bei der Betreuung umfassen den Erhalt sozialer Kontakte und<br />

der Kommunikation, z.B. Ermöglichen von Besuchen, Spaziergängen,<br />

Hobbies sowie Unterstützung bei der Alltagsgestaltung und Tagesstrukturierung,<br />

z.B. bedarfsgerechte Beschäftigung, Einhaltung Tag-/<br />

Nachtrhythmus.<br />

4<br />

Wichtig: Der Anspruch auf häusliche Betreuung setzt voraus, dass<br />

Grundpflege und hauswirtschaftliche Versorgung sichergestellt sind.<br />

Häusliche Betreuung kann von mehreren Pflegebedürftigen mit erheblich<br />

eingeschränkter Alltagskompetenz auch als gemeinschaftliche<br />

Betreuung im häuslichen Umfeld eines Beteiligten oder seiner<br />

Familie als Sachleistung in Anspruch genommen werden.<br />

147


Pflegesachleistung (monatliche Leistung)<br />

ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />

Pflegestufe 0 kein Anspruch 225 €<br />

Pflegestufe 1 450 € 665 €<br />

Pflegestufe 2 1.100 € 1.250 €<br />

Pflegestufe 3 1.550 € 1.550 €<br />

Kombinationsleistungen<br />

Wenn der Pflegebedürftige von einer privaten Pflegeperson und von<br />

einem Pflegedienst betreut wird, kann er bei der Pflegekasse die sogenannte<br />

Kombinationsleistung (= Kombination aus Pflegegeld und<br />

Pflegesachleistung) beantragen.<br />

Das Abrechnungsverfahren: Der Pflegedienst rechnet mit der Pflegekasse<br />

über die bei Ihnen erbrachten Sachleistungen ab. Der Prozentsatz,<br />

den der Pflegedienst nicht in Anspruch nimmt, wird dem Pflegebedürftigen<br />

rückvergütet; aber nicht von der Sachleistungssumme,<br />

sondern von der Pflegegeldsumme. Beispielsweise rechnet der Pflegedienst<br />

am Monatsende 40% der Sachleistungen mit der Pflegekasse<br />

ab – dann hat der Pflegebedürftige noch einen Anspruch auf<br />

60% seines Pflegegeldes für die Pflege durch Angehörige / private<br />

Pflegepersonen. Bei eingeschränkter Alltagskompetenz werden die<br />

erhöhten Leistungsbeträge für die Berechnung des anteiligen Pflegegeldes<br />

zugrunde gelegt.<br />

Zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

Einen Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen haben Pflegebedürftige<br />

in häuslicher Pflege in Pflegestufe 0, 1, 2 und 3, bei<br />

denen der MDK einen erheblichen oder erhöhten Bedarf an zusätzlicher<br />

Betreuung festgestellt hat (Demenz, geistige Behinderung<br />

oder psychische Erkrankung). Ob der Grundbetrag oder der erhöhte<br />

148


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Betrag gewährt wird hängt davon ab, in welchem Umfang die Alltagskompetenz<br />

eingeschränkt ist. Eine Kriterienliste erhalten Sie im<br />

Pflegestützpunkt.<br />

Zusätzliche Betreuungsleistungen (monatliche Leistung)<br />

Grundbetrag<br />

Erhöhter Betrag<br />

100 € (= 1.200 € / Jahr)<br />

200 € (= 2.400 € / Jahr)<br />

Hinweis: Die zusätzlichen Betreuungsleistungen werden nicht als<br />

Bargeldbetrag ausgezahlt, sondern können nur zweckgebunden eingesetzt<br />

werden für die Nutzung von<br />

• Tages-/ Nachtpflege (siehe Seite 92)<br />

• zugelassenen Ambulanten Pflegediensten (siehe Seite 48)<br />

• (sofern es sich nicht um Leistungen der Grundpflege und hauswirtschaftlichen<br />

Versorgung, sondern ausschließlich der Betreuung<br />

handelt)<br />

• Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />

• anerkannten Betreuungsangeboten (siehe Seite 69ff.).<br />

4<br />

Wenn Sie letztgenannte Betreuungsangebote in Anspruch nehmen<br />

möchten, informieren Sie sich bitte vor der Nutzung beim<br />

Anbieter, im Pflegestützpunkt oder bei Ihrer Pflegekasse, ob es<br />

sich um ein anerkanntes Betreuungsangebot handelt.<br />

Seniorentagespflege / -nachtpflege (siehe Seite 92)<br />

Tages- / Nachtpflege können Menschen in Anspruch nehmen, die<br />

zu Hause leben, jedoch tagsüber oder nachts in Einrichtungen der<br />

Tages- oder Nachtpflege betreut und gepflegt werden möchten. Die<br />

Pflegekasse zahlt für die pflegebedingten Aufwendungen; für Unterkunft<br />

und Verpflegung muss der Tagesgast selbst aufkommen. Unter<br />

bestimmten Voraussetzungen kommt auch das Sozialamt der Kreis-<br />

149


verwaltung <strong>Germersheim</strong> als Kostenträger in Frage. Wenn die Tages-<br />

/ Nachtpflege zeitlich begrenzt in Anspruch genommen wird, kann<br />

sie auch über die Verhinderungspflege finanziert werden.<br />

Für Tages- / Nachtpflege zahlt die Pflegekasse monatlich folgende<br />

Leistungen:<br />

Tages- / Nachtpflege (monatliche Leistung)<br />

ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />

Pflegestufe 0 kein Anspruch kein Anspruch<br />

Pflegestufe 1 450 € 445 €<br />

Pflegestufe 2 1.100 € 1.100 €<br />

Pflegestufe 3 1.550 € 1.550 €<br />

Wichtig ist die sogenannte 150%-Regelung. Bei voller Nutzung der<br />

Sachleistungen für Tagespflege (100%) stehen zudem noch 50% des<br />

Pflegegeldes und / oder der Sachleistungen für häusliche Pflege zur<br />

Verfügung. Wird Tagespflege nur zu 50% in Anspruch genommen,<br />

können Pflegegeld und/oder Sachleistungen für häusliche Pflege zu<br />

100% genutzt werden. Insgesamt gibt es nie mehr als 150% Gesamtleistung<br />

und immer nur maximal 100% einer Einzelleistung.<br />

Aber: der Anspruch auf Pflegegeld bzw. Sachleistungen erhöht sich<br />

nicht, wenn z.B. weniger als 50% für Tagespflege verwendet werden.<br />

150


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Verhinderungspflege / Ersatzpflege (siehe Seite 60)<br />

Anspruch:<br />

Maximal 1.550 Euro im Jahr für maximal 28 Tage im Kalenderjahr<br />

bei Verhinderung der Pflegeperson, die bereits 6 Monate<br />

gepflegt hat.<br />

Die Leistungen der Pflegekasse für Verhinderungspflege sind abhängig<br />

davon, wer die Ersatzpflege leistet. Wird die Ersatzpflege durch<br />

einen ambulanten Pflegedienst geleistet bzw. durch private Pflegepersonen,<br />

die mit dem Pflegebedürftigen nicht bis zum zweiten<br />

Grade verwandt oder verschwägert sind und die nicht mit ihm in<br />

häuslicher Gemeinschaft leben, übernehmen die Pflegekassen die<br />

Kosten der Verhinderungspflege bis zu 1.550 Euro für max. 28 Tage<br />

im Kalenderjahr.<br />

Bei Verwandten des Pflegebedürftigen ersten und zweiten Grades<br />

werden auf Nachweis die Kosten für Verdienstausfall, z.B. für unbezahlten<br />

Urlaub oder Fahrtkosten, bis maximal 1.550 Euro erstattet.<br />

Formulare hierzu erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse.<br />

4<br />

Der maximale Betrag von 1.550 Euro kann unterschiedlich eingesetzt<br />

werden,<br />

• für die Betreuung durch eine private Pflegeperson (z.B. durch<br />

einen Nachbarn) übernimmt die Pflegekasse Aufwendungen im<br />

Rahmen eines angemessenen Vergütungssatzes.<br />

• für die Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst: die<br />

Pflegekasse kann dann neben den Kosten für Pflegeleistungen<br />

und hauswirtschaftliche Tätigkeiten auch Aufwendungen für<br />

stundenweise Betreuung übernehmen.<br />

• für die Betreuung in einer Tages-/Nachtpflege: Die Pflegekasse<br />

übernimmt dann die pflegebedingten Kosten bis zum o.g.<br />

Höchstbetrag.<br />

151


• für den vorübergehenden Aufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung<br />

übernimmt die Pflegekasse die dort anfallenden pflegebedingten<br />

Aufwendungen bis zum o.g. Höchstbetrag. Diese<br />

Leistung kann ggf. auch im Anschluss an die Kurzzeitpflegeleistungen<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Hinweis: Die Verhinderungspflege kann stunden- oder tageweise<br />

über das Jahr verteilt in Anspruch genommen werden.<br />

Wird Verhinderungspflege tageweise (mehr als acht Stunden täglich)<br />

in Anspruch genommen, wird die Hälfte des bisher bezogenen Pflegegeldes<br />

bis zu vier Wochen je Kalenderjahr weiter gezahlt. Damit<br />

soll es Angehörigen erleichtert werden, eine „Auszeit“ zu nehmen.<br />

Wird Verhinderungspflege stundenweise (weniger als acht Stunden<br />

täglich) in Anspruch genommen, wird das Pflegegeld in vollem Umfang<br />

weitergezahlt.<br />

Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />

Anspruch:<br />

Maximal 1.550 Euro im Jahr für maximal 28 Tage im Jahr bei<br />

vorübergehender Pflege in einer Einrichtung.<br />

Wenn die Pflege zeitweise zu Hause nicht im erforderlichen Umfang<br />

sichergestellt werden kann, z.B. für eine Übergangszeit im Anschluss<br />

an eine Krankenhausbehandlung, besteht die Möglichkeit einer vorübergehenden<br />

Pflege in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung (z.B. Seniorenheim).<br />

Befindet sich die Pflegeperson des Pflegebedürftigen in<br />

einer Einrichtung der medizinischen Vorsorge oder Rehabilitation,<br />

kann der Pflegebedürftige seinen Anspruch auf Kurzzeitpflege<br />

ebenfalls dort einlösen. Die Pflegekasse gewährt einen Zuschuss zu<br />

denKosten der Kurzzeitpflege. Dieser beträgt – unabhängig von der<br />

Pflegestufe – für maximal 28 Tage im Jahr:<br />

152


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Kurzzeitpflege (für maximal 28 Tage im Jahr)<br />

ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />

Pflegestufe 0 kein Anspruch kein Anspruch<br />

Pflegestufen 1, 2, 3 1.550 € 1.550 €<br />

Hinweis: Pflegebedürftige Kinder bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres<br />

können Kurzzeitpflege in geeigneten Einrichtungen für<br />

Menschen mit Behinderungen und anderen geeigneten Einrichtungen,<br />

die ihren Bedürfnissen entsprechen, erhalten, wenn die Pflege<br />

in einer zugelassenen Pflegeeinrichtung nicht möglich ist oder nicht<br />

zumutbar erscheint. Weitere Informationen zum Thema „behinderte<br />

Kinder“ finden auf Seite 83.<br />

Wohnen im Seniorenheim (vollstationäre Pflege) (siehe Seite 118)<br />

Wohnt der Pflegebedürftige in einem Seniorenheim, stellt die Pflegekasse<br />

dafür monatlich Pflegesachleistungen zur Verfügung. Unter<br />

bestimmten Vorrausetzungen können Sozialhilfeleistungen in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

Die Leistungen der Pflegekasse für vollstationäre Pflege betragen je<br />

nach Pflegestufe:<br />

4<br />

Pflege im Seniorenheim (vollstationär)<br />

Pflegestufe 0<br />

kein Anspruch<br />

Pflegestufe 1 1.023 €<br />

Pflegestufe 2 1.279 €<br />

Pflegestufe 3 1.550 €<br />

Pflegestufe 3 (Härte) 1.918 €<br />

Die Leistungen der Pflegekasse für vollstationäre Pflege in einem<br />

Heim für Menschen mit Behinderungen betragen – unabhängig von<br />

153


der Pflegestufe – pauschal 256 Euro im Monat. Es besteht Anspruch<br />

auf ungekürztes Pflegegeld anteilig für die Tage, an denen der Pflegebedürftige<br />

zu Hause gepflegt wird.<br />

Weitere Leistungen der Pflegekasse<br />

Pflegehilfsmittel (siehe Seite 66 / 67)<br />

Detaillierte Informationen zum Thema „Pflegehilfsmittel“, auch zu<br />

möglichen Kosten, finden Sie auf Seite 66 / 67.<br />

Wohnraumanpassung (wohnumfeldverbessernde Maßnahmen)<br />

(siehe Seite 84)<br />

Sie können über Ihre Pflegekasse Zuschüsse für Maßnahmen zur Verbesserung<br />

des Wohnumfeldes erhalten, wenn dadurch<br />

• häusliche Pflege überhaupt erst ermöglicht wird,<br />

• häusliche Pflege erheblich erleichtert und damit eine Überforderung<br />

der Leistungskraft des Pflegebedürftigen bzw. der Pflegeperson<br />

verhindert wird oder<br />

• eine möglichst selbstständige Lebensführung des Pflegebedürftigen<br />

wieder hergestellt – die Abhängigkeit von einer Pflegekraft<br />

verringert – werden kann. Zuschüsse zu Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung<br />

müssen – vor Beginn – bei der Pflegekasse<br />

beantragt werden.<br />

Der Zuschuss beträgt 2.557 Euro pro Maßnahme und Person und wird<br />

ohne Eigenanteil und ohne Einkommensprüfung ausgezahlt. Dies gilt<br />

auch, falls mehrere Pflegebedürftige gemeinsam in einer Wohnung<br />

leben; zu beachten ist, dass der Zuschuss in diesem Fall insgesamt auf<br />

10.228 Euro pro Wohnung begrenzt ist. Der Zuschuss zu Maßnahmen<br />

der Wohnumfeldverbesserung wird in der Regel nicht mehrmals bewilligt.<br />

154


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen<br />

ohne eingeschränkte mit eingeschränkter<br />

Alltagskompetenz Alltagskompetenz<br />

Pflegestufe 0 kein Anspruch 2.557 €<br />

Pflegestufen 1, 2, 3 2.557 € 2.557 €<br />

Welche Maßnahmen im Einzelnen bezuschusst werden, ist in einem<br />

speziellen Leistungskatalog geregelt. Unterschieden wird zwischen:<br />

• Maßnahmen, die mit wesentlichen Eingriffen in die Bausubstanz<br />

verbunden sind (z.B. Verbreitern der Türen, bodengleiche Dusche,<br />

Installieren von Rampen und Treppenliftern und<br />

• dem Ein- und Umbau von Mobiliar, das individuell für die spezielle<br />

Pflegesituation hergestellt oder umgestaltet wird (z.B. Austausch<br />

der Badewanne durch eine Dusche).<br />

Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich<br />

Detaillierte Informationen zum Thema „Pflegekurse“ finden Sie auf<br />

Seite 58.<br />

4<br />

Vorversicherungszeit<br />

Die Vorversicherungszeit für die Inanspruchnahme von Pflegekassenleistungen<br />

beträgt zwei Jahre.<br />

Pflegeeinstufung<br />

Spätestens fünf Wochen, nachdem der Antrag bei der Pflegekasse<br />

eingegangen ist, muss dem Antragsteller die Entscheidung über die<br />

Pflegeeinstufung schriftlich mitgeteilt werden (Bescheid). Wenn die<br />

Frist überschritten wird, muss die Pflegekasse für jede begonnene<br />

Woche der Überschreitung 70 Euro an den Antragsteller zahlen,<br />

sofern die Fristversäumnis der Pflegekasse zuzuschreiben ist. Diese<br />

Regelung gilt nicht bei Pflege im Seniorenheim und wenn eine<br />

Höherstufung beantragt wird.<br />

155


Poolen von Leistungen<br />

Poolen bedeutet, dass Pflegebedürftige ihre Sachleistungsansprüche<br />

gemeinsam mit anderen Pflegebedürftigen in Anspruch nehmen<br />

können, z.B. wenn sie gemeinsam in einem Haushalt oder in einer<br />

Wohngemeinschaft leben. Aus den zusammengefassten Ansprüchen<br />

können dann beispielsweise auch zusätzliche Betreuungsleistungen<br />

bezahlt werden, bei denen z.B. eine Pflegekraft für mehrere pflegebedürftige<br />

Menschen zur Verfügung steht.<br />

Beratungsbesuche nach § 37 SGB XI (siehe Seite 58)<br />

Weitere Informationen zu den Beratungsbesuchen finden Sie auf<br />

Seite 58.<br />

Neue Wohn- und Betreuungsformen<br />

a) Zusätzliche Leistungen in ambulant betreuten Wohngruppen<br />

Pflegebedürftige, die in einer ambulant betreuten Wohngruppe<br />

leben, haben Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in Höhe von<br />

200 Euro monatlich, wenn<br />

• sie in einer gemeinsamen Wohnung mit häuslicher pflegerischer<br />

Versorgung leben,<br />

• sie Sach-/ Geld- oder Kombileistungen beziehen,<br />

• in der ambulant betreuten Wohngruppe eine Pflegekraft tätig<br />

ist, die organisatorische, verwaltende oder pflegerische Tätigkeiten<br />

verrichtet, und<br />

• mindestens drei Pflegebedürftige in einer gemeinsamen Wohnung<br />

leben.<br />

b) Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen –<br />

Anschubfinanzierung<br />

Die Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen wird als neue<br />

Wohnform und Alternative zu Häuslichkeit und Seniorenheim gefördert.<br />

Zusätzlich zu den wohnumfeldverbessernden Maßnahmen wird<br />

Pflegebedürftigen in ambulant betreuten Wohngruppen einmalig ein<br />

Betrag von bis zu 2.500 Euro gewährt.<br />

156


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Insgesamt ist der Gesamtbetrag je Wohngruppe auf 10.000 Euro begrenzt.<br />

Die Pflegekassen zahlen den Förderbetrag aus, wenn die Gründung<br />

einer ambulant betreuten Wohngruppe nachgewiesen wird.<br />

Der Antrag ist innerhalb eines Jahres nach Vorliegen der Anspruchsvoraussetzungen<br />

zu stellen. Einzelheiten zur Förderung regelt der<br />

Spitzenverband Bund der Pflegekassen im Einvernehmen mit dem<br />

Verband der privaten Krankenversicherung e.V.. Die Förderung von<br />

ambulant betreuten Wohngruppen endet mit dem Erreichen der Gesamtfördersumme<br />

von insgesamt 30 Mio Euro, spätestens aber am<br />

31. Dezember 2015.<br />

c) Modellvorhaben zur Erprobung von Leistungen der häuslichen<br />

Betreuung durch Betreuungsdienste<br />

Der Spitzenverband Bund der Pflegekassen kann in den Jahren <strong>2013</strong><br />

und 2014 mit bis zu 5 Mio. Euro Modellvorhaben zur Erprobung von<br />

Leistungen der häuslichen Betreuung vereinbaren. Die Vereinbarung<br />

kann mit (Betreuungs)Diensten geschlossen werden, die insbesondere<br />

für demenziell erkrankte Pflegebedürftige dauerhaft häusliche<br />

Betreuung und hauswirtschaftliche Versorgung erbringen. Die Modellvorhaben<br />

sind auf längstens drei Jahre zu befristen; für die Modellvorhaben<br />

ist eine wissenschaftliche Begleitung und Auswertung<br />

vorzusehen. Ziel ist es, die Wirkung von Betreuungsdiensten auf die<br />

pflegerische Versorgung bezüglich Qualität, Wirtschaftlichkeit, Inhalt<br />

der erbrachten Leistungen und Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen<br />

umfassend zu untersuchen. Als verantwortliche Fachkraft kann eine<br />

qualifizierte Kraft eingesetzt werden, die Berufserfahrung im erlernten<br />

Beruf von zwei Jahren innerhalb der letzten acht Jahre aufweist.<br />

Die Zulassung der teilnehmenden Betreuungsdienste zur Versorgung<br />

bleibt bis zwei Jahre nach dem Ende des Modellprogramms gültig.<br />

4<br />

157


Leistungen der Pflegekasse für Pflegepersonen<br />

Rentenversicherung<br />

Für Pflegepersonen, die einen oder mehrere Pflegebedürftige (Pflegestufe<br />

1-3) zu Hause wenigstens 14 Stunden pro Woche nicht erwerbsmäßig<br />

pflegen und nicht mehr als 30 Stunden in der Woche<br />

erwerbstätig sind, zahlt die Pflegekasse Beiträge in die Rentenversicherung<br />

ein. Rentenversicherungsbeiträge für die Pflegeperson<br />

werden auch für die Dauer des Erholungsurlaubs der Pflegeperson<br />

weitergezahlt. Dadurch bleibt der Rentenanspruch für die Zeit des<br />

Urlaubs ungeschmälert bestehen.<br />

Die Übernahme der Rentenversicherungsbeiträge durch die Pflegeversicherung<br />

ist ein komplexes Thema, das sich an dieser Stelle<br />

nicht abschließend darstellen lässt. Sofern dieses Thema für Sie<br />

relevant ist, sollten Sie ein Beratungsgespräch mit Ihrer Pflegekasse<br />

vereinbaren.<br />

Unfallversicherung<br />

Für Pflegepersonen erfolgt beitragsfrei eine Aufnahme in die gesetzliche<br />

Unfallversicherung. Zuständig sind die Unfallversicherungsträger<br />

im kommunalen Bereich. Der Versicherungsschutz gilt für alle Unfälle,<br />

die im Zusammenhang mit der Pflegetätigkeit stehen - sowohl in<br />

der Wohnung als auch außerhalb, wie z.B. beim Einkaufen.<br />

Pflegezeitgesetz (PflegeZG)<br />

Pflegezeit<br />

Seit 1. Juli 2008 regelt das Pflegezeitgesetz die sogenannte Pflegezeit,<br />

die es Arbeitnehmern gestatten soll, sich für eine begrenzte<br />

Zeitdauer von der Arbeit freistellen zu lassen oder in Teilzeit zu arbeiten,<br />

um Angehörige (Pflegestufe 1-3) zu pflegen, ohne dadurch den<br />

Arbeitsplatz zu gefährden. So haben Beschäftigte einen Anspruch<br />

auf Freistellung von der Arbeit für die Dauer von bis zu 6 Monaten,<br />

158


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

wenn sie einen pflegebedürftigen Angehörigen zu Hause pflegen. Es<br />

besteht eine Wahlmöglichkeit zwischen der vollständigen oder teilweisen<br />

Freistellung von der Arbeit ohne Gehaltsbezug. Erforderlich<br />

ist dafür, dass dem Arbeitgeber die Inanspruchnahme der Pflegezeit<br />

mindestens 10 Tage vorher mitgeteilt und entsprechende Unterlagen<br />

schriftlich übermittelt werden (z.B. Informationen zu Umfang<br />

und Dauer der Pflegezeit; Nachweis der Pflegebedürftigkeit). Der<br />

Anspruch besteht nicht für Arbeitnehmer in Betrieben mit 15 oder<br />

weniger Beschäftigen.<br />

Die Inanspruchnahme der Pflegezeit ist ein komplexes Thema, das<br />

sich an dieser Stelle nicht abschließend darstellen lässt. Sofern<br />

dieses Thema für Sie relevant ist, sollten Sie ein Beratungsgespräch<br />

mit Ihrer Pflegekasse vereinbaren.<br />

Kurzzeitige Arbeitsverhinderung<br />

Wenn eine Pflegesituation auftritt und vor allem, wenn sie akut auftritt,<br />

müssen oft viele Dinge sehr schnell und an unterschiedlichen<br />

Stellen geregelt werden. Für diesen Fall haben Beschäftigte einen<br />

Anspruch auf kurzzeitige Freistellung von der Arbeit bis zu 10 Arbeitstage,<br />

um die Pflege eines Angehörigen zu organisieren und sicherzustellen.<br />

Auch hier ist eine Vorabinformation des Arbeitgebers<br />

über die Arbeitsverhinderung und deren Dauer erforderlich. Der Anspruch<br />

besteht aber – im Unterschied zur Pflegezeit – unabhängig<br />

von der Betriebsgröße. Der freigestellte Arbeitnehmer ist in dieser<br />

Zeit weiterhin sozialversichert.<br />

Informationen zur Pflegezeit und zur kurzfristigen Arbeitsverhinderung<br />

erhalten Sie bei Ihrer Pflegekasse. Anträge zur Pflegezeit<br />

und zur kurzfristigen Arbeitsverhinderung sind immer direkt beim<br />

Arbeitgeber zu stellen. Den Wortlaut des Pflegezeitgesetzes finden<br />

Sie unter www.gesetze-im-internet.de/pflegezg/.<br />

4<br />

159


Hinweis zu Leistungen der Krankenkasse: Das Leistungsspektrum<br />

der Krankenversicherung ist ebenfalls sehr umfangreich und kann an<br />

dieser Stelle nicht ausführlich behandelt werden. Wenn Sie Informationen<br />

dazu benötigen – beispielsweise zum Thema Haushaltshilfen<br />

für Familien „Familienpflege“ (§ 38 SGB V; siehe Seite 38) oder zur<br />

Häuslichen Krankenpflege (§ 37 SGB V) – können Sie sich an Ihre<br />

Krankenkasse oder an den Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe wenden:<br />

Abschließende Hinweise:<br />

Bei Ihrer Pflegekasse erhalten Sie Informationen zu den Leistungen<br />

der Kranken- und Pflegekassen. Die Pflegestützpunkte im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> informieren und beraten Sie kassenübergreifend.<br />

Informationen zur privaten Pflegeversicherung erhalten<br />

Sie bei Ihrem Versicherungsunternehmen, im Pflegestützpunkt<br />

und bei COMPASS Private Pflegeberatung GmbH.<br />

160


4. Leistungen der Pflegekasse<br />

Pflegekassen<br />

AOK Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Kundencenter <strong>Germersheim</strong><br />

Josef-Probst-Str. 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 95 50<br />

0 72 74 – 95 54 00<br />

suedost@rps.aok.de<br />

www.aok.de<br />

Barmer Ersatzkasse<br />

Regionalstelle Wörth am Rhein<br />

Alte Bahnmeisterei 2<br />

76744 Wörth<br />

018 – 50 061 65 50<br />

018 – 50 061 65 99<br />

woerth@barmer.de<br />

www.barmer.de<br />

BKK 24<br />

Nardiniplatz<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 50 05 7 0<br />

0 72 74 - 50 05 71 9<br />

germersheim@bkk24.de<br />

www.bkk24.de<br />

Deutsche Angestellten Krankenkasse<br />

(DAK)<br />

Königstr. 15<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 94 995 0<br />

0 72 74 – 94 995 72 30<br />

service7555@dak.de<br />

www.dak.de<br />

Daimler Betriebskrankenkasse<br />

(Daimler BKK)<br />

Daimler-Str. 1<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 71 21 99<br />

0 72 71 – 71 21 93<br />

<br />

<br />

gerd.staegert@daimler-bkk.com<br />

www.daimler-betriebskranken<br />

kasse.com/<br />

4<br />

Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz<br />

Medizinischer Dienst der Krankenversicherung<br />

Begutachtungs- und Beratungszentrum<br />

Ludwigshafen<br />

Rathausplatz 10 + 12<br />

67059 Ludwigshafen<br />

0 6 21 – 59 12 00<br />

0 6 21 - 59 12 02 7<br />

lu_pflege@mdk-rlp.de<br />

www.mdk-rlp.de<br />

161


162


5. Leistungen<br />

der Sozialhilfe bei<br />

Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

163


Leistungen der Sozialhilfe<br />

Leistungen der Sozialhilfe nach dem Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch<br />

(SGB XII) können bezogen werden, wenn das Einkommen und das<br />

Vermögen eines hilfe- und pflegebedürftigen Menschen - und ggf.<br />

das Einkommen und Vermögen des Ehegatten oder Lebenspartners -<br />

zum Leben nicht ausreichen oder wenn die Leistungen der Pflegekasse<br />

nicht ausreichen, um die notwendige Pflege zu bezahlen.<br />

Leistungen der Sozialhilfe sind zum Beispiel:<br />

• Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (antragsabhängig),<br />

• Hilfe zur Pflege,<br />

• Hilfen zur Gesundheit,<br />

• Hilfe in anderen Lebenslagen.<br />

Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Gewährung von Sozialhilfe<br />

immer um Einzelfallentscheidungen handelt; daher werden hier nur<br />

die wesentlichen Voraussetzungen für die Gewährung von Sozialhilfe<br />

beschrieben.<br />

164


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Allgemeine Information: Anspruch auf Sozialhilfe<br />

Antrag und Verfahren<br />

Sozialhilfe wird frühestens ab dem Zeitpunkt gezahlt, ab dem der<br />

Bedarf dem Sozialhilfeträger, d.h. der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

oder der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- bzw. Verbandsgemeinde,<br />

bekannt geworden ist (z.B. durch Anruf, E-Mail oder persönliche<br />

Vorsprache). Die für die Hilfegewährung notwendigen Unterlagen<br />

müssen Sie nachreichen. Das heißt, wenn Sie sich z.B. am 03.08.<strong>2013</strong><br />

bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> oder bei der für Ihren Wohnort<br />

zuständigen Stadt- bzw. Verbandsgemeindeverwaltung melden, werden<br />

auch nur die Kosten im Rahmen der Sozialhilfe berücksichtigt,<br />

die ab dem 03.08.<strong>2013</strong> entstehen. Kosten, die vor der Antragstellung<br />

- z.B. für die Pflege am 31.07.<strong>2013</strong> - entstanden sind, können nicht<br />

erstattet werden. Eine Schuldenübernahme im Rahmen der Sozialhilfe<br />

ist also grundsätzlich ausgeschlossen. Informieren Sie daher die<br />

zuständigen Stellen in Ihrem eigenen Interesse bitte rechtzeitig.<br />

Folgende Unterlagen sind für die Antragsstellung notwendig:<br />

• Antrag auf Sozialhilfe,<br />

• aktuelle Rentenbescheide,<br />

• Kontoauszüge und Nachweise über die vorhandenen Vermögenswerte<br />

(z.B. Girokontoauszüge mindestens der letzten 3 Monate,<br />

Sparbuch),<br />

• Bescheid der Pflegekasse und / oder Bescheinigung des MDK<br />

über die Heimbetreuungsbedürftigkeit,<br />

• Schwerbehindertenausweis,<br />

• Nachweise über Versicherungspolicen (falls vorhanden),<br />

• Bescheinigung der Versicherungsgesellschaft über den aktuellen<br />

Rückkaufswert von Lebens- bzw. Sterbegeldversicherungen,<br />

• ggf. Nachweise über Miete und Nebenkosten,<br />

5<br />

165


• eine Bescheinigung Ihrer Bank / Sparkasse über die zur Zeit<br />

bestehenden Konten sowie über die aufgelösten Konten der<br />

letzten 10 Jahre (sofern in den letzten 10 Jahren Konten aufgelöst<br />

wurden, ist auch das Auflösungsdatum sowie der Auflösungssaldo<br />

durch die Bank / Sparkasse zu bescheinigen),<br />

• Vorsorgevollmacht oder Kopie der Bestellungsurkunde (falls vorhanden).<br />

Einkommen und Vermögen<br />

Der Anspruch auf Sozialhilfe ist in erster Linie abhängig vom Einkommen<br />

und Vermögen des Leistungsberechtigten. Wenn dieser verheiratet<br />

ist oder in eheähnlicher Gemeinschaft lebt, findet auch das<br />

Einkommen und Vermögen des Ehegatten bzw. des Lebenspartners<br />

Berücksichtigung und muss mit „eingesetzt“ werden.<br />

Zum Vermögen gehören zum Beispiel Guthaben auf Konten bei Banken,<br />

Sparkassen, Bausparkassen u.a., Rückkaufwerte von Lebens- und<br />

Sterbegeldversicherungen, Haus- und Grundvermögen, PKW‘s, Bargeld,<br />

Wertpapiere. Ein Anspruch auf Sozialhilfe besteht, wenn das<br />

Vermögen einen Betrag von derzeit 2.600 Euro für eine Einzelperson<br />

(bzw. 3.214 Euro bei Verheirateten / eheähnliche Gemeinschaft) nicht<br />

übersteigt. Ein angemessenes Einfamilienhaus oder eine angemessene<br />

Eigentumswohnung gehören nicht zum einzusetzenden Vermögen,<br />

solange der Betroffene selbst und/oder sein Ehegatte bzw.<br />

Lebenspartner noch darin wohnt.<br />

Zum Einkommen gehören zum Beispiel: Renten / Pensionen, auch<br />

aus dem Ausland, Erwerbseinkommen, Einkünfte aus Wohnrechten,<br />

Nießbrauchrechten, Altenteilsrechten u.a., Wohngeld, Unterhalt des<br />

getrennt lebenden / geschiedenen Ehegatten und der Kinder, Zinsen<br />

oder sonstige Einkünfte aus Kapitalvermögen.<br />

Bei der Inanspruchnahme eines Pflegedienstes, einer Seniorentagespflegestätte<br />

oder einer Kurzzeitpflegeeinrichtung wird aus dem Einkommen<br />

ein Kostenbeitrag errechnet, der zunächst zur Deckung der<br />

166


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

entstehenden Aufwendungen einzusetzen ist. Die Höhe des Einkommenseinsatzes<br />

ist einzelfallabhängig: Zum einen werden hierfür Ihre<br />

persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse geprüft, zum anderen<br />

hängt der Einkommenseinsatz auch von der beantragten Hilfe ab (z.B.<br />

Übernahme der ungedeckten Kosten für einen Pflegedienst oder für<br />

den Besuch einer Seniorentagespflegestätte).<br />

Ansprüche gegen Dritte<br />

Vorrangig vor der Gewährung von Sozialhilfe sind auch Ansprüche,<br />

die der Leistungsberechtigte gegen Andere hat. Derartige Ansprüche<br />

sind vom Leistungsberechtigten selbst bzw. von Betreuern zu verfolgen.<br />

Der Anspruch kann auch direkt vom Sozialhilfeträger geltend<br />

gemacht werden.<br />

Ansprüche gegen Dritte können sich insbesondere ergeben aus:<br />

• Schenkung: Schenkungen, die in den letzten 10 Jahren vor Eintritt<br />

der Bedürftigkeit vorgenommen wurden, können nach dem<br />

Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) zurückgefordert werden.<br />

• Vertrag: Insbesondere bei der Übertragung von Grundbesitz<br />

werden häufig vertragliche Ansprüche vereinbart, wie z.B.<br />

Wohnrecht, freie Verpflegung, Warte und Pflege, standesgemäßer<br />

Unterhalt, Nießbrauch oder Rentenzahlungen. Sofern Sozialhilfe<br />

beantragt wird, wird geprüft, inwieweit ein vorrangiger<br />

Ersatzanspruch gegen den jetzigen Eigentümer des Grundbesitzes<br />

besteht.<br />

• Unterhalt: Nach den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuches<br />

haben Eltern einen Unterhaltsanspruch gegen ihre Kinder<br />

sowie ggf. gegen den getrennt lebenden bzw. geschiedenen<br />

Ehegatten. Von Unterhaltsforderungen kann ganz oder teilweise<br />

abgesehen werden, wenn die Unterhaltspflichtigen - also die<br />

Kinder oder Ehegatten - die Pflege der Eltern selbst übernehmen<br />

oder an ihr maßgeblich beteiligt sind (i.d.R. im häuslichen<br />

Bereich).<br />

5<br />

167


Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>, Fachbereich 23 Soziale Hilfen<br />

Waldstr. 13 a<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 - 53 265 (Frau Kaltenbach)<br />

oder 0 72 74 - 53 0 (Zentrale)<br />

0 72 74 - 53 15 265<br />

k.kaltenbach@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

Leistungen der Hilfe zur Pflege<br />

Die Sozialhilfe ist eine ergänzende Leistung und unterstützt pflegebedürftige<br />

Menschen, indem sie die mit der Pflege verbundenen<br />

Kosten ganz oder teilweise übernimmt. Seit Einführung der Pflegeversicherung<br />

ist die Sozialhilfe vor allem zuständig für<br />

• Pflegebedürftige, die das Kriterium der „erheblichen Pflegebedürftigkeit“<br />

nicht erfüllen, also keine Pflegestufe haben.<br />

• Pflegebedürftige, die eine Pflegestufe haben, aber die Leistungen<br />

der Pflegekasse nicht ausreichend sind.<br />

• Personen, die nicht pflegeversichert sind.<br />

Ambulante Hilfe zur Pflege<br />

Häufig kommt es vor, dass nach Krankheit oder bei Pflegebedürftigkeit<br />

kurze Zeit oder sogar dauerhaft pflegerische oder hauswirtschaftliche<br />

Hilfen benötigt werden. Die hauswirtschaftliche und pflegerische Versorgung<br />

kann durch Angehörige, Nachbarn oder durch einen ambulanten<br />

Pflegedienst sichergestellt werden. Wenn die eigenen Einkünfte,<br />

das Vermögen und die Leistungen der Pflegekasse nicht ausreichen,<br />

um die Kosten für die ambulante Pflege zu tragen, werden die verbleibenden<br />

Restkosten aus Mitteln der Sozialhilfe übernommen.<br />

Besuch einer Seniorentagespflegestätte (siehe Seite 92)<br />

Wenn Sie zu Hause leben und eine Seniorentagespflegestätte besuchen,<br />

können auch hier die verbleibenden Restkosten aus Mitteln der<br />

Sozialhilfe übernommen werden, wenn Ihr Einkommen / Vermögen<br />

zur Deckung der Kosten nicht ausreichen.<br />

168


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Andere ambulante Leistungen<br />

Andere ambulante Leistungen sind beispielsweise Leistungen für<br />

technische Hilfen (z.B. Pflegebetten) und zum Verbrauch bestimmte<br />

Pflegehilfsmittel (z.B. Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel) oder<br />

Zuschüsse zum pflegebedingten Umbau der Wohnung (z.B. Verbreitern<br />

der Türen). Zuständig für die Hilfegewährung sind in der Regel<br />

die Kranken- und Pflegekassen, nur in Ausnahmefällen das Sozialamt.<br />

Informationen zur Verhinderungspflege finden Sie auf Seite 151.<br />

Kurzzeitpflege (siehe Seite 100)<br />

Durch die Kurzzeitpflege werden pflegende Angehörige zeitweise<br />

von den pflegerischen Aufgaben entlastet. Unter Kurzzeitpflege ist<br />

die zeitlich befristete (bis maximal 28 Tage im Jahr) vollstationäre<br />

Versorgung und Betreuung pflegebedürftiger Menschen in einer<br />

Kurzzeitpflegeeinrichtung, z.B. in einem Seniorenheim, zu verstehen.<br />

Reichen die Leistungen der Pflegekasse sowie der Einsatz des vorhandenen<br />

Einkommens und Vermögens nicht aus, um entstehenden Kosten<br />

für die Kurzzeitpflege zu bezahlen, werden die nicht gedeckten<br />

Kosten vom Sozialamt übernommen.<br />

Stationäre Hilfe zur Pflege<br />

(siehe auch Seite 118, Wohnen im Seniorenheim)<br />

Reichen die Leistungen der Pflegekasse sowie der Einsatz des vorhandenen<br />

Einkommens und Vermögens nicht aus, um die entstehenden<br />

Heimkosten zu bezahlen, werden die nicht gedeckten Kosten im Rahmen<br />

der stationären Hilfe zur Pflege übernommen. Allerdings wird<br />

seitens der Kreisverwaltung überprüft, ob ein Umzug in ein Seniorenheim<br />

überhaupt notwendig ist (ambulant vor stationär).<br />

5<br />

Hinweis: Je nach Einkommen ist unter Umständen, ein Eigenanteil<br />

zu zahlen (siehe Einkommen und Vermögen). Pauschale<br />

Aussagen hierzu sind schwierig. Bitte lassen Sie sich<br />

von den zuständigen Mitarbeitern der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

beraten.<br />

169


Wohngeld<br />

Das Wohngeld ist ein vom Bund und Land jeweils zur Hälfte getragener<br />

Zuschuss zu den Wohnkosten. Es wird nur auf Antrag geleistet.<br />

Das Wohngeld hat den Zweck, Haushalten mit niedrigem Einkommen<br />

angemessenes und familiengerechtes Wohnen wirtschaftlich<br />

zu ermöglichen und auf Dauer zu sichern. Ausgeschlossen sind alle<br />

Haushaltsmitglieder, die Transferleistungen beziehen, wenn bei deren<br />

Berechnung Kosten der Unterkunft berücksichtigt worden sind (z.B.<br />

Sozialhilfe, Arbeitslosengeld II).<br />

Wohngeld gibt es<br />

• als Mietzuschuss für jede Person, die Wohnraum (Wohnung<br />

oder Zimmer) gemietet hat und diesen selbst nutzt<br />

• als Lastenzuschuss für jede Person, die Eigentümer eines selbstgenutzten<br />

Eigenheims / Eigentumswohnung ist<br />

• für Heimbewohner.<br />

Der Anspruch auf Wohngeld ist abhängig von<br />

• der Zahl der zu berücksichtigenden Haushaltsmitglieder<br />

• der Höhe des Einkommens<br />

• der Höhe der zuschussfähigen Miete bzw. Belastung.<br />

Für die Wohngeldberechnung gelten Höchstbeträge, die sich nach<br />

der Haushaltsgröße und den Mietenstufen der Gemeinde, in der die<br />

Wohnung liegt, richten. Die über diesen Höchstbeträgen liegenden<br />

Aufwendungen für Miete bzw. Belastung können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />

Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung<br />

<strong>Germersheim</strong>.<br />

Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />

Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Entscheidung über den Antrag: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />

170


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Landespflegegeld<br />

Nicht jeder Pflegebedürftige hat einen Anspruch auf Landespflegegeld.<br />

Landespflegegeld wird für Mehraufwendungen, die durch eine<br />

Schwerbehinderung entstehen, für einen Personenkreis gezahlt, der<br />

sehr genau definiert ist, zum Beispiel:<br />

• Personen mit Verlust beider Beine im Oberschenkel, bei denen<br />

eine prothetische Versorgung nicht möglich ist oder die eine<br />

weitere wesentliche Behinderung haben.<br />

• Personen mit Verlust dreier Gliedmaßen (als Gliedmaße gilt dabei<br />

mindestens die ganze Hand oder der ganze Fuß).<br />

• Hirnverletzte Personen mit schweren körperlichen und schweren<br />

geistigen oder seelischen Störungen und Gebrauchsbehinderung<br />

mehrerer Gliedmaßen.<br />

• Personen mit schweren geistigen oder seelischen Behinderungen,<br />

die wegen dauernder und außergewöhnlicher motorischer<br />

Unruhe ständiger Aufsicht bedürfen.<br />

Das Landespflegegeld beträgt monatlich 384 Euro für Volljährige und<br />

192 Euro für Minderjährige. Ein Anspruch besteht für schwerbehinderte<br />

Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Rheinland-Pfalz<br />

außerhalb von Einrichtungen (z.B. Heim) und erst nach Vollendung des<br />

ersten Lebensjahres. Personen, die Leistungen der Pflegeversicherung<br />

in Pflegestufe II oder III beziehen, erhalten kein Landespflegegeld. Das<br />

Landespflegegeld wird auf Antrag gewährt und ist einkommens- und<br />

vermögensunabhängig.<br />

5<br />

Landesblindengeld<br />

Blinde Menschen mit gewöhnlichem Aufenthalt in Rheinland-Pfalz<br />

haben zum Ausgleich der durch ihre Behinderung bedingten Mehraufwendungen<br />

einen Anspruch auf Blindengeld.<br />

• Blind im Sinne des Landesblindengeldgesetzes ist, wer völlig<br />

ohne Sehvermögen ist.<br />

171


• Den blinden Menschen gleichgestellt sind Personen, deren Sehschärfe<br />

auf dem besseren Auge nicht mehr als ein Fünfzigstel<br />

beträgt oder bei denen dem Schweregrad der Beeinträchtigung<br />

der Sehschärfe gleichzuachtende, nicht nur vorübergehende<br />

Störungen des Sehvermögens vorliegen.<br />

Die Beeinträchtigung des Sehvermögens ist nachzuweisen durch eine<br />

ärztliche Bescheinigung bzw. durch einen Schwerbehindertenausweis,<br />

der das Merkzeichen „Bl“ enthält.<br />

Das Landesblindengeld beträgt monatlich 410 Euro für Volljährige<br />

und 205 Euro für Minderjährige. Leistungen, die blinde Menschen<br />

nach anderen Rechtsvorschriften für den gleichen Zweck wie das<br />

Landesblindengeld erhalten, werden auf das Landesblindengeld angerechnet.<br />

Das Landesblindengeld wird gekürzt, wenn Sie Leistungen<br />

aus der Pflegeversicherung erhalten.<br />

Kein Anspruch auf Landesblindengeld besteht, wenn und solange<br />

blinde Menschen in Einrichtungen leben, z.B. in einem Heim. Das Landesblindengeld<br />

wird auf Antrag gewährt und ist einkommens- und<br />

vermögensunabhängig.<br />

Blindenhilfe<br />

Ergänzend zum Landesblindengeld kommt die Gewährung von Blindenhilfe<br />

nach dem SGB XII in Betracht. Dabei handelt es sich um<br />

eine Sozialhilfeleistung, die einkommens- und vermögensabhängig<br />

ist. Diese Leistung kann auch blinden Menschen in Einrichtungen (z.B.<br />

Heim) gewährt werden, soweit sie die wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />

hierfür erfüllen.<br />

Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />

Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung<br />

<strong>Germersheim</strong>.<br />

172


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />

Verbandgemeindeverwaltung oder bei der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />

Entscheidung über den Antrag: Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />

Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung<br />

Anspruch auf Grundsicherung hat, wer mit seinem Einkommen und<br />

Vermögen nicht den notwendigen Lebensunterhalt bestreiten kann.<br />

Dies betrifft folgenden Personenkreis:<br />

• Menschen, die ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik<br />

Deutschland haben.<br />

• Menschen, die das 65. bzw. 67. Lebensjahr vollendet haben.<br />

• Menschen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und auf Dauer<br />

voll erwerbsgemindert sind.<br />

Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung wird auf Antrag<br />

gewährt. Einkommen, wie zum Beispiel Rentenbezüge oder Vermögen<br />

des Leistungsberechtigten, des nicht getrennt lebenden Ehegatten<br />

oder Lebenspartners sowie des Partners einer eheähnlichen Gemeinschaft<br />

werden - wie in der Hilfe zum Lebensunterhalt - angerechnet.<br />

Unterhaltsverpflichtete Kinder beziehungsweise Eltern mit einem<br />

Jahreseinkommen von weniger als 100.000 Euro werden jedoch nicht<br />

herangezogen.<br />

5<br />

Antragsformulare erhältlich bei: der für Ihren Wohnort zuständigen<br />

Stadt- oder Verbandgemeindeverwaltung oder Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />

Abgabe des Antrags bei: der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- oder<br />

Verbandgemeindeverwaltung oder Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>.<br />

Entscheidung über den Antrag: die für Ihren Wohnort zuständige Stadtbzw.<br />

Verbandsgemeindeverwaltung.<br />

173


Weitere Informationen erhalten Sie bei den Sozialämtern<br />

der kreisangehörigen Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen<br />

Stadtverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Kolpingplatz 3<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 - 960 0 (Zentrale)<br />

0 72 74 - 960 238 oder<br />

0 72 74 - 960 240 (Sozialamt)<br />

www.germersheim.eu<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Lingenfeld<br />

Hauptstr. 60<br />

67360 Lingenfeld<br />

0 63 44 - 50 90 (Zentrale)<br />

0 63 44 - 50 91 33 (Sozialamt)<br />

www.vg-lingenfeld.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung Rülzheim<br />

Am Deutschordensplatz 1<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 - 70 02 0 (Zentrale)<br />

www.ruelzheim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung Kandel<br />

Gartenstr. 8<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 - 96 00 (Zentrale)<br />

www.vg-kandel.de<br />

Stadtverwaltung Wörth am Rhein<br />

Mozartstr.2<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 - 131 0 (Zentrale)<br />

0 72 71 - 131 113 oder<br />

0 72 71 – 131 305 (Sozialamt)<br />

www.woerth.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung Bellheim<br />

Schubertstr. 18<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 - 70 08 0 (Zentrale)<br />

0 72 72 - 70 08 212<br />

oder 70 08 213 (Sozialamt)<br />

www.vg-bellheim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung Jockgrim<br />

Untere Buchstr. 22<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 - 599 0 (Zentrale)<br />

0 72 71 - 599 142 (Sozialamt)<br />

www.vgjockgrim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Hagenbach<br />

Ludwigstr. 20<br />

76767 Hagenbach<br />

0 72 73 - 94 10 0 (Zentrale)<br />

0 72 73 - 94 10 25 (Sozialamt)<br />

www.vg-hagenbach.de<br />

Die Kontaktdaten der kreisangehörigen Stadt- und Verbandsgemeinden<br />

finden Sie auch im Internet www.kreis-germersheim.de/<br />

staedte-und-verbandsgemeinden1.html<br />

174


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Weitere Informationen zum Thema „Sozialhilfe“<br />

bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit erhalten Sie bei<br />

• der Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

• der für Ihren Wohnort zuständigen Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltung<br />

• den Pflegestützpunkten im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong><br />

Leistungen nach dem SGB II („Hartz IV“)<br />

Mit Wirkung zum 01.01.2005 wurde die frühere Arbeitslosenhilfe und<br />

die Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt für Erwerbsfähige) zu einem<br />

neuen Leistungssystem, der Grundsicherung für Arbeitssuchende,<br />

zusammengeführt. Bekannt geworden ist dieses Leistungssystem<br />

unter der Bezeichnung „Hartz IV“. Rechtsgrundlage ist das Sozialgesetzbuch<br />

Zweites Buch (SGB II).<br />

Grundsicherung für Arbeitssuchende können grundsätzlich alle<br />

hilfebedürftigen erwerbsfähigen Personen zwischen 15 und 65 bzw.<br />

67 Jahren sowie hilfebedürftige nicht erwerbstätige Personen, die mit<br />

ihnen in einer Bedarfsgemeinschaft leben, erhalten. Außerdem müssen<br />

diese Personen ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik<br />

haben.<br />

Jobcenter <strong>Germersheim</strong><br />

5<br />

Waldstr. 13<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 - 70 11 0 (Zentrale)<br />

0 72 74 - 70 11 66<br />

jobcenter-germersheim@argesgb2.de<br />

175


Rundfunkbeitragsbefreiung<br />

Seit 1. Januar <strong>2013</strong> gilt die klare Regel: eine Wohnung – ein Beitrag.<br />

Die Anzahl der Rundfunkgeräte und Personen in einer Wohnung<br />

spielt keine Rolle mehr.<br />

Das neue Gesetz unterscheidet zwischen vollständiger Befreiung und<br />

Ermäßigung von der Rundfunkbeitragspflicht. Beide werden ausschließlich<br />

auf Antrag gewährt. Antragsformulare finden Sie im Internet<br />

unter www.rundfunkbeitrag.de/zu_den_formularen.shtml.<br />

Voraussetzung für eine vollständige Befreiung ist, dass der Antragsteller<br />

Sozialleistungen wie z.B. Sozialhilfe, Hilfe zur Pflege, Grundsicherung,<br />

Landesblindengeld, Arbeitslosengeld II erhält oder unter<br />

einer Taubblindheit leidet. Die Befreiungsvoraussetzungen müssen<br />

in beglaubigter Form nachgewiesen werden. Beglaubigungen werden<br />

von Ihrem zuständigen Sozialamt, der Kreisverwaltung oder dem<br />

Jobcenter nach Vorlage einer Kopie Ihres Bewilligungsbescheids vorgenommen.<br />

Eine Ermäßigung wegen gesundheitlicher Einschränkung<br />

ist für schwerbehinderte oder blinde Menschen möglich, die einen<br />

Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen RF besitzen.<br />

Die Befreiung von der Rundfunkbeitragspflicht oder die Ermäßigung<br />

des Rundfunkbeitrags gilt für die Antragsteller sowie für Ehegatten<br />

oder eingetragene Lebenspartner, wenn sie mit in der Wohnung leben,<br />

für die der Rundfunkbeitrag gezahlt wird. Zudem gilt sie für Mitbewohner,<br />

die gemeinsam mit dem Antragsteller eine Einsatzgemeinschaft<br />

im Sinne des §19 des Zwölften Buches des Sozialgesetzbuches<br />

bilden.<br />

Hinweis: Wer in einem Seniorenheim oder einem Wohnheim für behinderte<br />

Menschen lebt, kann sich vom Rundfunkbeitrag abmelden.<br />

Menschen mit Behinderung beteiligen sich mit einem ermäßigten<br />

Beitrag an der Rundfunkfinanzierung.<br />

176


5. Leistungen der Sozialhilfe bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit<br />

Weitere Informationen<br />

• ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice<br />

50656 Köln<br />

http://service.rundfunkbeitrag.de/service/<br />

• Pflegestützpunkte (siehe Seite 10)<br />

• Sozialämter der Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen<br />

(siehe Seite 174)<br />

Telefongebühren<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es auch für Telefonkosten günstigere<br />

Tarife. Weitere Informationen erhalten Sie bei den Pflegestützpunkten<br />

(siehe Seite 10).<br />

5<br />

177


178


6. Vorsorge und<br />

gesetzliche<br />

Betreuung<br />

179


Körperliche, geistige oder seelische Leiden, z.B. infolge einer schweren<br />

Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder eines Unfalls, können dazu<br />

führen, dass Sie nicht mehr in der Lage sind, Ihre persönlichen Dinge<br />

- ganz oder teilweise - rechtlich selbst zu regeln. Damit in einem solchen<br />

Fall Ihre persönlichen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt<br />

werden können, ist es wichtig, die Möglichkeiten der Vorsorge<br />

zu kennen und frühzeitig eine Entscheidung darüber zu treffen, wie<br />

und wer Ihre persönlichen und geschäftlichen Angelegenheiten in einem<br />

solchen Fall regeln soll. Ein „automatisches“ Vertretungsrecht<br />

gibt es nicht, auch nicht für Angehörige. Wenn zum Beispiel keine<br />

(ausreichende) Vollmacht vorliegt, kann eine gesetzliche Betreuung<br />

notwendig werden.<br />

Vorsorgevollmacht<br />

Mit einer Vollmacht zur Vorsorge beauftragen Sie eine (oder mehrere<br />

Personen) Ihres Vertrauens, die im Falle einer Notsituation bestimmte<br />

oder alle Angelegenheiten rechtswirksam in Ihrem Sinne erledigen<br />

soll. Die gewünschte Person sollte bereits bei der Abfassung der Vollmacht<br />

einbezogen werden. In einer Vollmacht können Sie im Einze-<br />

180


6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />

nen regeln, für welche Aufgabenbereiche sie gelten und welche Befugnisse<br />

der Bevollmächtigte haben soll (z.B. Bankangelegenheiten,<br />

Verträge, Umzug in ein Seniorenheim). Da eine Vollmacht nicht der<br />

gerichtlichen Kontrolle unterliegt, setzt sie unbedingtes Vertrauen<br />

zwischen Vollmachtgeber und Bevollmächtigtem voraus. Eine wirksame<br />

und ausreichende Vollmacht schließt eine gesetzliche Betreuung<br />

– zumindest für die in ihr benannten Bereiche – aus. Sie können<br />

eine Vollmacht widerrufen, den Inhalt an veränderte Situationen<br />

anpassen oder ganz aufheben. Eine Vollmacht sollte schriftlich verfasst<br />

und eigenhändig unterschrieben sein. Um der Vollmacht mehr<br />

Durchsetzungskraft zu verleihen kann eine amtliche oder notarielle<br />

Beglaubigung sinnvoll sein. Die Vollmacht sollte bei den persönlichen<br />

Unterlagen, beim Bevollmächtigten, einer weiteren Vertrauensperson<br />

oder bei einem Notar aufbewahrt werden. Eine wichtige Ergänzung<br />

zur Vollmacht kann eine Patientenverfügung sein (siehe Seite 182).<br />

Betreuungsverfügung<br />

Von der Vorsorgevollmacht zu unterscheiden ist die Betreuungsverfügung,<br />

die nicht zur Vertretung bei Rechtsgeschäften berechtigt. In<br />

ihr werden lediglich Wünsche festgelegt für den Fall, dass keine (ausreichende)<br />

Vollmacht vorliegt und eine gesetzliche Betreuung eingerichtet<br />

werden muss. Durch eine Betreuungsverfügung können Sie in<br />

gesunden Tagen Vorsorge treffen, dass später tatsächlich auch eine<br />

(oder mehrere) Person(en) Ihres Vertrauens in Ihren Angelegenheiten<br />

als Betreuer tätig werden – oder auch nicht tätig werden kann. Die<br />

Betreuungsverfügung ist schriftlich zu verfassen und eigenhändig zu<br />

unterschreiben. Sie kann auch mit einer Vollmacht verbunden werden.<br />

So können Sie zum Beispiel angeben, dass die von Ihnen bevollmächtigte<br />

Person auch im Falle einer Betreuungsnotwendigkeit als<br />

Betreuer ausgewählt werden soll. Wird eine gesetzliche Betreuung<br />

tatsächlich notwendig, sollte die Betreuungsverfügung vorab dem<br />

zuständigen Amtsgericht übergeben werden.<br />

6<br />

181


Patientenverfügung<br />

Eine Patientenverfügung kann eine wichtige Ergänzung zur Vorsogevollmacht<br />

sein (siehe Seite 180). Durch eine Patientenverfügung<br />

können Sie Vorsorge dafür treffen, welche ärztliche Behandlung und<br />

damit zusammenhängende Maßnahmen Sie in einer Situation, in der<br />

Sie nicht mehr selbst entscheiden können (z.B. unumkehrbare Bewusstlosigkeit),<br />

konkret erwarten und in welchem Falle Sie keine lebensverlängernden<br />

Maßnahmen wünschen. Die Patientenverfügung<br />

ist für Ärzte und Pflegepersonal ein wichtiger Hinweis auf Ihren mutmaßlichen<br />

Willen. Sie sollte von den behandelnden Ärzten beachtet<br />

werden - eine rechtliche Verpflichtung dazu besteht jedoch nicht. Sie<br />

sollten die Patientenverfügung mit einem Arzt Ihres Vertrauens besprechen<br />

und auch Angehörige oder andere wichtige Bezugspersonen<br />

über Ihre Vorstellungen diesbezüglich informieren.<br />

Gesetzliche Betreuung<br />

Wenn keine Vorsorge getroffen wurde (z.B. Vollmacht) können für<br />

Menschen, die unter körperlichen, seelischen oder geistigen Gebrechen<br />

leiden und ihre persönlichen Angelegenheiten nicht mehr oder<br />

nur teilweise selbst regeln können, vom Amtsgericht gesetzliche Betreuer<br />

bestellt werden. Ein Betreuer übernimmt die rechtliche Vertretung<br />

und dies immer in Abstimmung und zum Wohle des Betroffenen.<br />

Die Aufgaben des Betreuers sind individuell und richten sich nach den<br />

erforderlichen und vom Amtsgericht genannten Bereichen (z.B. Vermögenssorge,<br />

Gesundheitssorge, Aufenthaltsbestimmung, Behördenangelegenheiten).<br />

Eine Betreuung kann beim Amtsgericht angeregt<br />

werden - sowohl durch Privatpersonen als auch durch Einrichtungen,<br />

denen Hilfebedürftigkeit auffällt, z.B. Beratungsstellen, Pflegedienste<br />

und Altenheime, Krankenhäuser, Behörden. Nach entsprechendem<br />

Antragsverfahren und einer Anhörung des Betroffenen vermittelt das<br />

Amtsgericht oder die Betreuungsbehörde einen geeigneten Betreuer.<br />

Grundsätzlich können Angehörige des Betroffenen, aber auch ehren-<br />

182


6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />

amtliche Betreuer oder Berufsbetreuer (Vereinsbetreuer oder freiberuflich)<br />

als gesetzliche Vertreter tätig werden. Hierbei sollte dem<br />

Wunsch des Betroffenen entsprochen werden.<br />

Gesetzliche Betreuer, die aus der Familie des Betroffenen kommen,<br />

haben womöglich bei der Ausübung der gesetzlichen Betreuung<br />

rechtliche Fragen oder Informationsbedarf. Sie sind auf einen kompetenten<br />

Ansprechpartner, der mit Rat und Tat zur Seite steht, angewiesen.<br />

Hilfestellung, Beratung und auch Fortbildungsveranstaltungen<br />

erhalten ehrenamtlich tätige gesetzliche Betreuer von den<br />

Betreuungsvereinen vor Ort.<br />

6<br />

183


Für Fragen und weitere Informationen stehen Ihnen gern zur Verfügung:<br />

Betreuungsbehörde bei der Kreisverwaltung<br />

<strong>Germersheim</strong>, Fachbereich<br />

23 Soziale Hilfen<br />

17er-Straße 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 53 264 oder 53 266<br />

Betreuungsvereine<br />

SKFM Betreuungsverein für den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> e.V.<br />

Königstraße 25a<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 7 07 82 11<br />

0 72 74 – 7 07 82 20<br />

margareta.klein@skfm.de<br />

www.skfm.de<br />

AWO Betreuungsverein <strong>Germersheim</strong><br />

e.V.<br />

Waldstraße 78<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 89 19<br />

0 72 75 – 94 39 1<br />

info@awo-kandel.de<br />

www.awo-suedpfalz.de<br />

0 72 74 – 531 52 64<br />

n.pirron@kreis-germersheim.de<br />

t.baldauf@kreis-germersheim.de<br />

j.jendrek@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

Amtsgericht (Vormundschaftsgericht<br />

beim Amtsgericht)<br />

Amtsgericht <strong>Germersheim</strong><br />

Gerichtsstraße 6<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 95 20<br />

0 72 74 – 95 22 39<br />

agger@zw.jm.rlp.de<br />

www.justiz.rlp.de<br />

Amtsgericht Kandel (Vormundschaftsgericht<br />

beim Amtsgericht)<br />

Landauer Straße 19<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 98 51 0<br />

0 72 75 – 98 51 11<br />

agkan@zw.jm.rlp.de<br />

www.justiz.rlp.de<br />

Betreuungsverein der Lebenshilfe<br />

e.V., Kreisvereinigung <strong>Germersheim</strong><br />

Untere Buchstraße 18<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 50 50 341<br />

0 72 71 – 50 50 342<br />

bast@lebenshilfe-ger.de<br />

www.lebenshilfe-ger.de<br />

184


6. Vorsorge und gesetzliche Betreuung<br />

6<br />

185


186


7. Weiteres<br />

187


Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong><br />

„Altenpflege, Biografiearbeit, Coping-Strategien, Demenz, Ernährung“<br />

… Das ABC der Altenpflege können Interessierte seit dem Schuljahr<br />

2006/ 2007 an der Fachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe in<br />

Wörth erlernen. Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> reagierte damit auf die<br />

Herausforderung der nahen Zukunft: Immer mehr Menschen werden<br />

immer älter und immer mehr Menschen benötigen professionelle Hilfe,<br />

denn mit zunehmendem Alter steigt der Pflegebedarf.<br />

Die Fachschule für Altenpflegehilfe und Altenpflege der Berufsbildenden<br />

Schule <strong>Germersheim</strong> am <strong>Stand</strong>ort Wörth vermittelt in der<br />

schulischen Ausbildung die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten<br />

für einen Beruf in der Altenpflege und bereitet in Kooperation<br />

mit Einrichtungen der Altenhilfe, z.B. Alten- und Pflegeheime sowie<br />

ambulante Pflegedienste, die Auszubildenden der Altenpflegehilfe<br />

bzw. der Altenpflege sorgfältig auf die hohen Anforderungen ihrer<br />

zukünftigen Tätigkeiten vor. Viele Altenhilfeeinrichtungen, mit denen<br />

die Altenpflegeschule Wörth kooperiert, finden Sie auch als Anbieter<br />

von Hilfe- und Pflegeleistungen in dieser Broschüre. Die Altenpflegeschule<br />

Wörth steht in engem Kontakt zum Projekt „Servicenetzwerk<br />

Altenpflegeausbildung“, das vom BMFSFJ ins Leben gerufen wurde.<br />

188


7. Weiteres<br />

Für weitere und ausführlichere Informationen wenden Sie sich bitte<br />

an das Sekretariat der Fachschule Altenpflege. Die Lehrer stehen<br />

Ihnen für eine Beratung zur Verfügung. Die Fachschule Altenpflege<br />

unterstützt Sie gern bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.<br />

Fachschule Altenpflege und Altenpflegehilfe an der Berufsbildenden Schule<br />

Wörth (Organisation: StD’ Gudrun Schade-Jochem)<br />

Hanns-Martin-Schleyer-Str. 3<br />

76744 Wörth<br />

0 72 71 – 92 32 100<br />

0 72 71 – 92 32 50<br />

<br />

<br />

sek-woerth@bbs-germersheim.de<br />

www.bbs-germersheim.de<br />

www.altenpflegeschule-woerth.de<br />

Qualifizierungskurse, die auf eine Tätigkeit als zusätzliche<br />

Betreuungskraft in Pflegeheimen vorbereiten (§ 87b Abs. 3<br />

SGB XI)<br />

Qualifizierung zur Betreuungskraft in Pflegeheimen<br />

Das Bildungszentrum Gesundheit & Soziales im CJD Maximiliansau<br />

bietet seit 2009 Qualifizierungskurse an, die auf die Tätigkeit als zusätzliche<br />

Betreuungskraft in Pflegeheimen vorbereiten.<br />

Fortbildungen für Mitarbeiter und Demenzkräfte<br />

Seit 2011 werden u.a. die jährlich vorgeschriebenen Fortbildungen<br />

für Demenzbetreuer angeboten (www.betriebliche-weiterbildung.de<br />

oder cjd-Fortbildungskatalog).<br />

Kombinierte Qualifizierung zur Wohngruppenassistenz und Demenzbetreuer<br />

In vier Monaten am Block (für Nichtbeschäftigte) bzw. im Bausteinsystem<br />

(für Beschäftigte) werden Inhalte zu Pflege, Betreuung und<br />

Hauswirtschaft vermittelt, die den Teilnehmenden die Möglichkeit<br />

gibt, in Wohngruppen, in einer Tagespflege oder im ambulanten<br />

Dienst assistierende Aufgaben zu übernehmen.<br />

7<br />

189


CJD Maximiliansau<br />

Rheinstr. 1, 76744 Wörth<br />

0 72 71 – 947 119 oder -210<br />

<br />

<br />

kundencenter@cjd.de<br />

www.cjd-maximiliansau.de<br />

Informationen für Senioren bei den kreisangehörigen Städten<br />

und Verbandsgemeinden<br />

Bei den kreisangehörigen Städten und Verbandsgemeinden gibt es<br />

Ansprechpartner für die Belange älterer Menschen. Einige Städte und<br />

Verbandsgemeinden haben auch einen Seniorenbeirat oder Seniorenbeauftragte,<br />

an die man sich wenden kann.<br />

Hinweis: Im Rahmen des BMFSFJ-Modellprojekts „Gemeinsam älter<br />

werden – Zuhause: Heute, morgen und in Zukunft” (2012 – 2014)<br />

werden in den Ortsgemeinden der Modellverbandsgemeinde Hagenbach<br />

und weiteren Ortsgemeinden im <strong>Landkreis</strong> <strong>Germersheim</strong> ehrenamtliche<br />

Seniorenbeauftragte berufen.<br />

Weitere Informationen und Kontakt zu den Seniorenbeauftragten<br />

erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und Verbandsgemeinden.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und<br />

Verbandsgemeinden<br />

Stadtverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Kolpingplatz 3, 76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 960 0 (Zentrale)<br />

0 72 74 – 960 245<br />

(Frau Aktas-Reineri)<br />

0 72 74 – 960 240 (Herr Kern)<br />

www.germersheim.de<br />

Seniorenbeauftragte/r und<br />

Seniorensicherheitsberater<br />

Kontakt jeweils über die Stadtverwaltung<br />

Stadtverwaltung Wörth am Rhein<br />

Mozartstraße 2, 76744 Wörth<br />

0 72 71 – 131 0 (Zentrale)<br />

0 72 71 – 131 110<br />

(Frau Schlegel)<br />

www.woerth.de<br />

Seniorenbeirat der Stadt Wörth am<br />

Rhein<br />

Herr V. Herth (Vorsitzender)<br />

0 72 71 - 12 51 5<br />

190


7. Weiteres<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei den kreisangehörigen Städten und<br />

Verbandsgemeinden<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Lingenfeld<br />

Hauptstraße 60<br />

67360 Lingenfeld<br />

0 63 44 – 50 90 (Zentrale)<br />

0 63 44 – 50 91 33 (Herr Benz)<br />

www.vg-lingenfeld.de<br />

Seniorenbeauftragter der VG<br />

Lingenfeld, Herr P. Gellrich<br />

0 63 44 – 95 47 98<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Rülzheim<br />

Am Deutschordensplatz 1<br />

76761 Rülzheim<br />

0 72 72 - 70 02 0 (Zentrale)<br />

www.ruelzheim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Kandel<br />

Gartenstraße 8<br />

76870 Kandel<br />

0 72 75 – 96 00 (Zentrale)<br />

www.vg-kandel.de<br />

Seniorenbeauftragte der Stadt und<br />

Verbandsgemeinde Kandel<br />

Frau W. Köhler<br />

0 72 75 – 96 03 14<br />

0 72 75 – 96 00 (Zentrale)<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Bellheim<br />

Schubertstraße 18<br />

76756 Bellheim<br />

0 72 72 - 70 08 0 (Zentrale)<br />

0 72 72 – 70 08 218<br />

(Herr Müller)<br />

www.vg-bellheim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Jockgrim<br />

Untere Buchstraße 22<br />

76751 Jockgrim<br />

0 72 71 – 599 0 (Zentrale)<br />

0 72 71 – 599 140<br />

(Frau Bouchè) oder<br />

0 72 71 – 599 142<br />

(Frau Scherer)<br />

www.vgjockgrim.de<br />

Verbandsgemeindeverwaltung<br />

Hagenbach<br />

Ludwigstraße 20<br />

76767 Hagenbach<br />

0 72 73 – 94 10 0 (Zentrale)<br />

0 72 73 – 94 10 18<br />

(Frau Scheid)<br />

www.vg-hagenbach.de<br />

7<br />

191


Sozialverbände (Auswahl)<br />

Sozialverbände sind Interessensvertretungen, die sich für die Belange<br />

von Senioren, Pflegebedürftigen, Patienten, Menschen mit<br />

Behinderungen, Hinterbliebenen, Kriegsopfern usw. einsetzen. Dies<br />

erfolgt nicht nur im persönlichen Beratungsgespräch, sondern auch<br />

gegenüber Politik und Gesellschaft. Qualifizierte Ansprechpartner<br />

helfen den Mitgliedern bei der Durchsetzung von Leistungen, u.a.<br />

gegenüber Behörden, Kranken- und Pflegekassen, Renten- oder Unfallversicherungsträgern<br />

und klären über Ansprüche und Rechte auf.<br />

Darüber hinaus werden Informationsmaterial und Veranstaltungen<br />

zu verschiedenen Themen angeboten. Sozialverbände sind i.d.R. auf<br />

verschiedenen Ebenen organisiert, z.B. Bundes-, Landes-, Bezirks- /<br />

Kreis- oder Ortsebene.<br />

192


7. Weiteres<br />

Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz e.V.<br />

Landesgeschäftsstelle<br />

Kaiserstraße 62<br />

55116 Mainz<br />

0 61 31 - 66 97 00<br />

0 61 31 - 66 97 099<br />

rheinland-pfalz@vdk.de<br />

www.vdk.de/rheinland-pfalz/<br />

Kreisverband Landau<br />

Industriestraße 14<br />

76829 Landau<br />

0 63 41 – 86 790<br />

0 63 41 – 87 876<br />

kv-landau-in-der-pfalz@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-landau-in-der-pfalz/<br />

Sozialverband Deutschland e.V. (SoVD)<br />

Landesverband Rheinland-Pfalz/ Saarland<br />

Pfründnerstraße 11<br />

67659 Kaiserslautern<br />

0 63 1 – 73 65 7<br />

0 63 1 – 79 34 8<br />

info@sovd-rps.de<br />

www.sovd-rlp-saarland.de<br />

oder<br />

Herr Richard Dörzapf, Rülzheim<br />

0 72 72 – 61 60<br />

0 72 72 – 76 76 8<br />

info@sovd-rps.de<br />

www.sovd-rlp-saarland.de<br />

Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB)<br />

KAB Speyer e.V.<br />

Webergasse 11<br />

67346 Speyer<br />

0 62 32 – 10 23 76<br />

0 62 32 – 10 23 70<br />

kab@bistum-speyer.de<br />

www.kab.de<br />

7<br />

193


Stichwortverzeichnis<br />

A<br />

Altenpflegeausbildung im Kreis <strong>Germersheim</strong> 188<br />

Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. 79<br />

Ambulant betreute Wohngemeinschaften 114<br />

Ambulante Pflegedienste 48<br />

Ambulante psychiatrische Pflege 82<br />

Ambulanter Hospizdienst im Kreis <strong>Germersheim</strong> 28<br />

Angebote für Menschen mit Demenz 79<br />

B<br />

Begutachtung 141<br />

Behandlungspflege 56<br />

Behinderte Kinder 83<br />

Beratung 10<br />

Beratungs- und Prüfbehörde (ehem. Heimaufsicht) 134<br />

Beratungsgespräche nach § 37 SGB X Abs. 3 SGB XI 59<br />

Besuchs- und Begleitdienste für Menschen mit und<br />

ohne Demenz 68<br />

Betreutes Wohnen für Senioren 106<br />

Betreuungsverfügung 181<br />

C<br />

COMPASS Private Pflegeberatung GmbH 15<br />

D<br />

Demenz 23, 68, 79, 80, 126<br />

E<br />

Einstufung 144<br />

Essen auf Rädern 40<br />

F<br />

Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie 24<br />

Fahrdienste 46<br />

194


Familienpflege 38<br />

Freizeit- und Bildungsangebote 88<br />

G<br />

Geriatrische Rehabilitation 22<br />

Gerontopsychiatrie 23<br />

Gesetzliche Betreuung 182<br />

Grundpflege 56, 142<br />

Gutachten 141, 144<br />

H<br />

Haus- und Fachärzte 18<br />

Haushaltshilfen für Familien 38<br />

Hausnotruf 44<br />

Hauswirtschaftliche Hilfen 36, 57, 147<br />

Hilfe und Pflege zu Hause 33<br />

Hilfe- und Pflegebedürftigkeit 34<br />

I<br />

Informationen für Senioren 190<br />

Informations- und Beschwerdetelefon Pflege 16<br />

K<br />

KISS Pfalz (Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe) 30<br />

Kombinationsleistungen 148<br />

Krankenhaus 20<br />

Kurzzeitige Arbeitsverhinderung 159<br />

Kurzzeitpflege 100,152<br />

L<br />

Landesblindengeld 171<br />

Landespflegegeld 171<br />

Leistungen der Pflegekasse 139<br />

Leistungen der Pflegekasse für Pflegepersonen 158<br />

M<br />

Medizinischer Dienst der Krankenversicherung (MDK) 141<br />

195


Modernisierungsprogramm Rheinland-Pfalz 87<br />

N<br />

Nachtpflege (Seniorennachtpflege) 92, 149<br />

P<br />

Patientenverfügung 182<br />

Pflegeeinstufung 144,155<br />

Pflegegeld 146<br />

Pflegehilfsmittel 66, 154<br />

Pflegekasse 140<br />

Pflegekurse / individuelle Schulungen im häuslichen Bereich 58, 155<br />

Pflegende Angehörige 04<br />

Pflegestufen 145<br />

Pflegestützpunkte 10<br />

Pflegetagebuch 143<br />

Pflegeüberleitung 20<br />

Pflegewohngemeinschaften 114, 156<br />

Pflegezeit 159<br />

Poolen von Leistungen 156<br />

R<br />

Regionale Pflegekonferenz 2<br />

Rentenversicherung 158<br />

Rund-um-die-Uhr-Betreuung 62<br />

Rundfunkbeitragsbefreiung 176<br />

S<br />

Sachleistungen 147<br />

Schwerbehindertenausweis 35<br />

Selbsthilfe 30<br />

Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote 30, 76<br />

Selbsthilfegruppen / Gesprächsangebote für Angehörige<br />

von Menschen mit Demenz 30, 80<br />

Senioren-Informationen bei den kreisangehörigen Städten<br />

und Verbandsgemeinden 190<br />

Seniorenheim 118, 153<br />

196


Seniorennachtpflege 92, 149<br />

Seniorentagespflege 92, 149<br />

Sozialdienst / Pflegeüberleitung 20<br />

Sozialhilfe 163<br />

Sozial Psychiatrischer Dienst (SPDI) 26<br />

Sozialverbände 192<br />

T<br />

Tagespflege (Seniorentagespflege) 92, 149<br />

Telefongebühren 177<br />

U<br />

Unfallversicherung 158<br />

V<br />

Verhinderungspflege / Ersatzpflege 60, 151<br />

Vorsorge und gesetzliche Betreuung 179<br />

Vorsorgevollmacht 180<br />

Vorversicherungszeit 155<br />

W<br />

Wohngeld 170<br />

Wohngemeinschaft 114, 156<br />

Wohnraumanpassung 84, 154<br />

Z<br />

Zukunftsgerechte Wohnformen und Services (Leitfaden) 136<br />

Zusätzliche Betreuungsleistungen 148<br />

197


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong><br />

Luitpoldplatz 1<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

0 72 74 – 53 0<br />

0 72 74 – 53 229<br />

kreisverwaltung@kreis-germersheim.de<br />

www.kreis-germersheim.de<br />

Projektleitung:<br />

Kontakt:<br />

Fachbereich 23 Soziale Hilfen<br />

Annette Fahlbusch<br />

Waldstraße 13a<br />

76726 <strong>Germersheim</strong><br />

Karin Kaltenbach (Fachbereichsleiterin)<br />

0 72 74 – 53 265<br />

0 72 74 – 53 438 (Fachbereich 23)<br />

k.kaltenbach@kreis-germersheim.de<br />

Copyright: © Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong> <strong>2013</strong><br />

Layout:<br />

Druck:<br />

Fotografie:<br />

Kartendarstellungen:<br />

Auflage:<br />

<strong>Stand</strong> der Informationen: Februar <strong>2013</strong><br />

das Team, Neustadt / Weinstraße<br />

www.dasteam.de<br />

Druckerei Steimer, <strong>Germersheim</strong><br />

Fotografie Britta Hoff, Pfalzklinikum für<br />

Psychiatrie und Neurologie AdöR Klingenmünster,<br />

Asklepios-Südpfalzkliniken<br />

<strong>Germersheim</strong> und Kandel GmbH, Fachschule<br />

Altenpflege und Altenpflegehilfe an der<br />

Berufsbildenden Schule Wörth,<br />

Seniorenpflege Haus Lukas, Lingenfeld,<br />

ASB Seniorenzentrum Hagenbach<br />

Steffen Hemberger,<br />

Kreisverwaltung <strong>Germersheim</strong>,<br />

Fachbereich 31 Bauen und Kreisentwicklung<br />

2. Auflage <strong>2013</strong>: 3.000 Exemplare


Hinweis<br />

Trotz sorgfältiger Überprüfung der in dieser Broschüre aufgeführten<br />

Inhalte kann für deren Richtigkeit keine Garantie gegeben werden.<br />

Wir bitten im Interesse aller Beteiligten um Rückmeldungen, wenn<br />

Sie diesbezüglich Hinweise haben. Vielen Dank.<br />

Informationen verlieren schnell an Aktualität. Vor diesem Hintergrund<br />

ist eine regelmäßige Aktualisierung der Broschüre geplant.<br />

199

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