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Faltblatt - Kreis Rendsburg-Eckernförde

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sichtweisen<br />

ansichten–einsichten–aussichten<br />

II/2013<br />

für frauen im kreis<br />

rendsburg-eckernförde


2<br />

INHALT<br />

Interviews 4<br />

Schwerpunkt<br />

Arbeit ohne Ende oder das Ende des Normalarbeitstags 15<br />

Thema<br />

Ehegattensplitting nicht mehr zeitgemäß 21<br />

Meldungen<br />

Wertewandel bei Männern trifft auf alte Realitäten 20<br />

Rechtsanspruch mit Tücken 23<br />

Eine wenig gekannte Seite des Jobwunders – Zahlen vom Arbeitsmarkt 24<br />

Mehr Rechte für Schwarzarbeitende in deutschen Haushalten 25<br />

Was Mütter-Arbeit wert ist 26<br />

„50 MILLION MISSING“ – Kampagne: Indiens unerwünschte Töchter 27<br />

Veranstaltungen<br />

Herzschlag – Interaktive Wanderausstellung zum Thema häusliche Gewalt 28<br />

Gewalt an Frauen hat viele Gesichter – Flaggaktion 2013 29<br />

Wer offen ist, kann mehr erleben – Interkulturelle Woche 2013 30<br />

„Dann schlug sie es so gewaltig zu, dass alle Fenster im Schloss in<br />

tausend Stücke zersprangen.“ 31<br />

25 Jahre Frauen-Film-Wochen 32<br />

INFORMATIONEN FÜR FRAUEN IM KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE<br />

INFORMATIONEN FÜR FRAUEN IM KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE<br />

Leben mit Kindern<br />

Schwangerschaft • Geburt • Elternsein<br />

Aktualisierte Auflage 2013<br />

Trennung –<br />

Scheidung<br />

Leitfaden für Frauen<br />

in Trennungssituationen<br />

Der Minijob<br />

Da ist mehr<br />

für Sie drin!<br />

Mit allen Änderungen ab 2013<br />

Folgende Broschüren sind bei den Gleichstellungsbeauftragten<br />

erhältlich<br />

INFORMATIONEN FÜR FRAUEN IM KREIS RENDSBURG-ECKERNFÖRDE


Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Hannelore<br />

Salzmann-Tohsche<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<br />

<strong>Eckernförde</strong><br />

Edith Berkau<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong><br />

Monika Schulze<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Gemeinde Kronshagen<br />

Wann haben Sie das letzte<br />

Mal zu einer Freundin<br />

oder einem Freund gesagt:<br />

„Ich habe Zeit, lass‘<br />

uns … oder wollen wir…“ Vielleicht geht es<br />

Ihnen eher so, dass Sie sagen: „Tut mir leid,<br />

ich habe einfach keine Zeit.“ Oder: „Versprochen,<br />

ich melde mich, sobald ich wieder<br />

Zeit habe.“<br />

Diesem Phänomen der um sich greifenden<br />

Zeitknappheit in allen Lebensbereichen sind<br />

wir in dieser sichtweisen auf der Spur. Natürlich<br />

interessiert uns dabei in erster Linie,<br />

wie Frauen Zeit in ihrem beruflichen und privaten<br />

Leben nutzen, erleben, erleiden und<br />

genießen. Dazu finden Sie interessante Äußerungen<br />

von unseren Interviewpartnerinnen<br />

auf den folgenden Seiten und im weiteren<br />

einen Artikel, in dem wir die Entgrenzung<br />

der (Erwerbs-) Arbeit aus dem Blickwinkel<br />

von Frauen betrachten.<br />

Wenn Sie sich die Zeit nehmen, finden Sie<br />

wie immer auch weitere spannende Themen,<br />

wie den in Untersuchungen konstatierten<br />

Wertewandel junger Männer hinsichtlich<br />

der Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf oder das alte, aber leider immer noch<br />

aktuelle Thema Ehegattensplitting, Zahlen<br />

zum Jobwunder, den Wert von Mütter-Arbeit,<br />

Schwarzarbeit im Haushalt und anderes<br />

mehr sowie Hinweise auf aktuelle Veranstaltungen.<br />

Wir wünschen Ihnen beim Durchblättern<br />

und Lesen der sichtweisen eine interessante<br />

Zeit.<br />

3


4<br />

Interviews<br />

„Jetzt freue ich mich, wenn<br />

ich nach Hause komme und<br />

genieße die Zeit…“<br />

Wir wollen mit Ihnen ja zum Thema „Zeit“<br />

sprechen. Da wüssten wir gern, ob Sie geregelte<br />

Arbeitszeiten haben?<br />

Ja, habe ich. Ich arbeite von morgens halb<br />

zehn bis um 15.30 Uhr. Und montags dann<br />

bis um halb sechs.<br />

Und nie länger?<br />

Manchmal arbeite ich auch länger. Aber eigentlich<br />

sind die Arbeitszeiten geregelt. Ich<br />

kann mir das auch relativ frei einteilen,<br />

wenn ich länger arbeiten möchte.<br />

Dürfen wir Sie fragen, in welchem Bereich<br />

Sie arbeiten?<br />

Zeit<br />

Haben<br />

Ich arbeite in den Werkstätten Materialhof<br />

hier in <strong>Rendsburg</strong> bei der Diakonie.<br />

Und diese Arbeitszeiten, die haben Sie<br />

schon lange oder ist es ein Modell, das Sie<br />

erst seit einiger Zeit haben?<br />

Das habe ich jetzt seit einigen Jahren. Seit 5<br />

oder 6 Jahren. Davor habe ich unregelmäßig<br />

gearbeitet, weil ich mit einer Kollegin zusammengearbeitet<br />

habe und wir uns abgewechselt<br />

haben. Das war dann doch unregelmäßiger.<br />

Und Ihre Arbeitszeiten, hatte es familiäre<br />

Gründe, wie Sie arbeiteten?<br />

Ja, es kam mir zugute, als die Kinder noch<br />

kleiner waren. Aber ich hatte auch eine andere<br />

Arbeitssituation. Ich bin Leiterin einer<br />

Gruppe und führe die Gruppe jetzt auch alleine,<br />

während ich davor die Gruppe gemeinsam<br />

mit einer Kollegin geführt habe.<br />

Sie etwas Zeit für uns?<br />

War unsere Frage mit der wir<br />

die Interviews begannen.<br />

Nun erleben wir, dass Frauen oft sagen: Es<br />

ist viel, was sie zu bewältigen haben, wenn<br />

sie im Job stehen und Kinder haben, und<br />

sie sagen, dass phasenweise eigentlich keine<br />

Zeit mehr für sie bleibt. Und wir erleben<br />

auch, dass Frauen sagen: ,Jetzt habe ich das<br />

mit den Kindern alles hinter mir und jetzt<br />

kommt das mit den Eltern‘.


Ich bin gerade in einer guten „Zwischenzeit“.<br />

Meine Mutter wohnt in Kassel und ist<br />

auch noch sehr rüstig, da muss ich mich<br />

nicht so direkt kümmern. Mein Vater ist verstorben.<br />

Und die Kinder sind aus dem Haus.<br />

Ich bin jetzt in einer Phase, in der ich eigentlich<br />

richtig Zeit für mich habe.<br />

Und im Rückblick sagen Sie, das andere,<br />

das gab es auch mal?<br />

Das gab es. Das kenne ich noch. Das waren<br />

viele Jahre. Drei Kinder und berufstätig…<br />

ich hatte immer richtig viel zu tun und wenig<br />

Zeit für mich. Aber jetzt habe ich das<br />

schön für mich geregelt.<br />

Gibt es schöne Dinge, die Sie jetzt für sich<br />

entdeckt haben?<br />

Nein, ich habe eigentlich nichts Neues entdeckt.<br />

Ich genieße die Zeit mehr, die ich habe.<br />

Ich nehme mir für alles einfach mehr<br />

Zeit. Das geschieht bewusst, ja. Da freue ich<br />

mich richtig drüber.<br />

Genau, zack, zack. Wenn ich nach Hause<br />

kam, musste Mittagessen gekocht werden.<br />

Als die Kinder noch kleiner waren, brauchten<br />

sie Schulaufgabenhilfe und später war<br />

eigentlich auch immer irgendwie was zu<br />

tun. Und jetzt freue ich mich, wenn ich nach<br />

Hause komme. Dann mache ich mir erst mal<br />

’ne Tasse Kaffee und setze mich hin und lese<br />

Zeitung oder schaue einfach mal nur in<br />

den Garten… und dann teile ich mir das ein,<br />

was ich machen möchte. Ich habe mir auch<br />

ganz bewusst noch nicht wieder irgendwelche<br />

neuen Termine aufgehalst, sondern bin<br />

erst mal glücklich mit meinen 25 Stunden in<br />

der Woche, die ich arbeite und dem, was ich<br />

zusätzlich noch im Haushalt habe.<br />

Und die 25 Stunden sind auch genau das,<br />

was toll wäre?<br />

Ja, das wären 25 bis 30 Stunden. Und das ist<br />

auch das, was ich in meinem Beruf machen<br />

möchte.<br />

„Zeit muss man sich nehmen<br />

…. diese Ausgleichszeit“<br />

Schön, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.<br />

Dürfen wir zuerst fragen, ob Sie geregelte<br />

Arbeitszeiten haben?<br />

Nein, ich habe keine geregelten Arbeitszeiten.<br />

Das ist eher mit Überstunden verbunden,<br />

weil ich selbständig bin. Ich arbeite<br />

Montag von 8 bis 19 Uhr, mal bis 20 Uhr<br />

oder auch bis halb neun abends. Dienstag<br />

ebenso. Mittwoch von 8 bis 14 Uhr. Donnerstag<br />

von 9 bis 15 oder 16 Uhr durchgehend<br />

ohne Pause und Freitag genauso von<br />

8 bis 14 Uhr.<br />

Sie arbeiten selbständig als…?<br />

… als Frauenärztin.<br />

Da haben Sie einen anstrengenden und anspruchsvollen<br />

Beruf. Haben Sie auch noch<br />

ein Privatleben?<br />

Vorher haben Sie dann wohl alles schön<br />

und ordentlich und schnell erledigt?<br />

Ob was anstrengend ist, das ist eine Sache<br />

der Einstellung. Wenn Sie die Arbeit gern<br />

machen, dann nehmen Sie sich auch die Zeit<br />

dafür. Das ist meine Meinung.<br />

5


6<br />

Trotzdem haben Sie ja klar gegliedert, wann<br />

Arbeitszeit ist und wann Sie nicht arbeiten.<br />

Ja. Aber außerhalb der Praxisarbeit gibt es<br />

auch Arbeit. Also, ich bin ja eigentlich immer<br />

tagsüber und manchmal auch nachts zu erreichen.<br />

Ist das ein Bereitschaftsdienst?<br />

Nein, das nicht. Aber ich habe manchmal eine<br />

Patientin, die auch Hilfe braucht und<br />

nicht weiß wohin, dann kriegt sie meine<br />

Handynummer. Sie darf mich auch im Urlaub<br />

anrufen, egal ob ich im Land oder im<br />

Ausland bin. Für Notfälle eben.<br />

Können Sie gut trennen zwischen Ihrer Arbeitszeit<br />

und Ihrer Freizeit/ Ihrem Privatleben?<br />

Jein (lacht).<br />

Wir stellen diese Frage den Frauen ganz bewusst,<br />

weil wir es so erleben, dass Frauen<br />

ja viele Dinge parallel machen müssen.<br />

Ganz genau. Es ist so. Es geht mir genauso.<br />

Nun haben wir ja jetzt hier gegenüber noch<br />

die Fachfrau, die aus medizinischer Sicht<br />

etwas dazu sagen kann.<br />

Also ich bin nicht die Einzige. Es gibt viele,<br />

die tatsächlich genau das Gleiche kombinieren.<br />

Ich weiß nicht, ob das so schlecht ist.<br />

Das kann ich nicht beurteilen. Ob das überhaupt<br />

schlimm ist, dass man beides kombiniert<br />

– Privates und Dienstliches.<br />

Nein, es war ja auch eine offene Frage…<br />

Was kombinieren wir denn alles noch mit<br />

unserem Beruf fragen wir uns? Zusammenleben,<br />

Pflege älterer Angehöriger, Kinder,<br />

Kinder in einer Patchwork-Familie, die Kinder,<br />

die dazugekommen sind… die Haustiere…<br />

Also ich kombiniere ganz genauso mein privates<br />

Leben, die Praxisarbeit, meinen Garten.<br />

Ich unterstütze auch die „Praxis ohne<br />

Grenzen“ und stehe da auch jeder Zeit zur<br />

Verfügung für die Menschen, die nirgendwo<br />

versichert sind. Ja, da bin ich auch dabei.<br />

Und das ist in meinen Augen auch o.k.<br />

Wahrscheinlich weil ich keine schulpflichtigen<br />

Kinder mehr habe. Meine Kinder sind<br />

erwachsen und ich glaube, das hat damit<br />

was zu tun.<br />

War es anstrengender, als die Kinder schulpflichtig<br />

waren?<br />

Nein. Aber aus einem einzigen Grund. Ich<br />

habe meine Interessen nach hinten gestellt<br />

…<br />

… und die Interessen der Kinder ganz nach<br />

vorne…<br />

Genau. Eigene Wünsche waren gar nicht<br />

mal dran.<br />

Und ist jetzt die Zeit der eigenen Wünsche?<br />

Jetzt ist die Zeit gekommen und dann nehme<br />

ich die auch.


Fällt Ihnen zum Kapitel ,Zeit’ noch was ein,<br />

was Sie uns sagen wollen?<br />

Zeit muss man sich nehmen… also diese<br />

Ausgleichszeit. Wenn man so denkt: „Die<br />

Woche war sehr intensiv“ dann muss man<br />

an das Wochenende denken und am Wochenende<br />

etwas für sich tun. Und ich freue<br />

mich…, denn die Frauen haben sich generell<br />

verändert, finde ich. Also sie sind im Vergleich<br />

zu 10 oder 20 Jahren zurück… wenn<br />

man so nachdenkt… dann sind die Frauen<br />

selbstbewusster geworden und tun viel<br />

mehr für sich als vor 20 Jahren. Und das<br />

freut mich. Punkt (lacht)!<br />

Krankenversicherung. Ich habe Gleitzeit. Ich<br />

kann mir jeden Tag die Stunden einteilen,<br />

ich muss jeden Tag knapp 5 Stunden arbeiten,<br />

vier Tage die Woche und kann aber<br />

kommen und gehen wann ich will. Es ist total<br />

flexibel.<br />

Das klingt gut. Nun werde ich mal ganz direkt:<br />

Sie sehen so jung aus, wie Sie wahrscheinlich<br />

auch sind. Und ich wundere<br />

mich, dass Sie nicht Vollzeit arbeiten.<br />

O.k., ja. Das ist berechtigt. Ich habe einen<br />

Sohn und um den kümmere ich mich dann<br />

nachmittags.<br />

Wie alt ist er?<br />

Er wird jetzt fünf.<br />

Wenn Sie arbeiten ist er in der Kita?<br />

Ja, ich arbeite eigentlich vormittags, weil die<br />

Kita so schrecklich unflexibel ist.<br />

Hätten Sie da andere Wünsche?<br />

Dass die genauso flexibel sind wie mein Arbeitgeber.<br />

Also Lasse und ich sind beide keine<br />

Frühaufsteher und es wäre schon schön,<br />

wenn wir dann mal um 9 kommen könnten,<br />

so die Stunden bis 15 Uhr nehmen bei der<br />

Kita und dann erst abholen, aber das geht<br />

leider nicht.<br />

Das ist ja ziemlich die Luxus-Variante, die<br />

Sie da wünschen…<br />

„Sie glauben es nicht, es ist unendlich<br />

viel Zeit“<br />

Nett, dass Sie sich ein bisschen Zeit für uns<br />

nehmen. Dürfen wir fragen, ob Sie geregelte<br />

Arbeitszeiten haben?<br />

Ja. Ich habe geregelte Arbeitszeiten. Ich arbeite<br />

19 ½ Stunden hauptberuflich bei einer<br />

… aber das wäre schon toll.<br />

Aber sonst sind Sie ganz stimmig mit ihrem<br />

Leben, … mit den Arbeitszeiten und dem,<br />

wie Sie ihr Leben drum herum organisieren?<br />

Ja, es ist witzig, dass Sie das fragen. Ich bin<br />

einmal hauptberuflich tätig hier bei der<br />

Krankenversicherung und ich mache mich<br />

gerade selbständig.<br />

7


8<br />

Wie das?<br />

Ich habe jemanden kennengelernt, der gern<br />

mit mir zusammen arbeiten möchte – auch<br />

aufgrund meiner Schulausbildung – und wir<br />

machen jetzt einen Kaminholz-Handel auf.<br />

Das soll ein zweites Standbein werden?<br />

Ja. Irgendwann vielleicht auch mal der<br />

Hauptberuf.<br />

Aber erst mal peilen Sie das als Nebenerwerbstätigkeit<br />

an?<br />

Ja, genau.<br />

Und dann haben Sie Ihre 19 Stunden, Lasse<br />

und den Nebenjob, ein Date… also ein Privatleben…<br />

Ja, habe ich.<br />

Haben Sie dann noch Zeit für sich persönlich?<br />

Sie glauben es nicht, es ist unendlich viel<br />

Zeit.<br />

Erzählen Sie mir, wie Sie das machen? Ich<br />

habe immer zu wenig Zeit.<br />

Der Fernseher bleibt aus bei mir. Und<br />

abends kümmere ich mich eigentlich um<br />

meine sozialen Kontakte. Wenn der kleine<br />

Mann im Bett ist, dann geht es entweder<br />

um das, was ich persönlich gern machen<br />

möchte. Ich male, Ölmalerei ist mein Hobby.<br />

Oder, wenn ich mal Lust habe, dann mache<br />

ich den Laptop an, dann wird mit einer<br />

Freundin geskypt und so verbringe ich dann<br />

meine Zeit und das ist wunderbar! So toll!<br />

Keiner, der mich irgendwie gängelt oder so.<br />

Mir geht es gut als Alleinerziehende.<br />

Dürfen wir daraus schließen, dass Sie Lebensphasen,<br />

die Sie in einer Partnerschaft<br />

gelebt haben, als sehr viel angespannter in<br />

Erinnerung haben? Damit stehen Sie im<br />

Gegensatz zu vielen Alleinerziehenden, die<br />

wir sonst so treffen.<br />

Ja, ich weiß auch nicht … ich bin halt so. Ich<br />

war schon immer so, immer fröhlich…. Ich<br />

sage mir immer, wenn ich entspannt bin, ist<br />

mein Kind entspannt. Ich habe auch noch<br />

eine Tochter aus erster Ehe, die habe ich leider<br />

nicht immer um mich herum. Und bei ihr<br />

merke ich das, sie ist angespannter.<br />

Aber Sie leben so in räumlicher Nähe, dass<br />

Sie sie auch häufiger bei sich haben?<br />

Alle 14 Tage. Ja, alle 14 Tage habe ich am<br />

Wochenende zwei Kinder und alle 14 Tage<br />

gar kein Kind – an den Wochenenden.<br />

So zufrieden, wie Sie ihr Arbeits- und Privatleben<br />

zeitlich organisiert haben, gibt es<br />

da auch noch Wünsche?<br />

Es kann ja gar nicht besser werden. Also ich<br />

werde jetzt ab Januar wahrscheinlich mehr<br />

arbeiten in meinem Hauptjob. Ich habe<br />

mittwochs im Moment immer vormittags<br />

frei und den Vormittag werde ich jetzt wahrscheinlich<br />

auch noch mit Stunden belegen<br />

und dann schaun wir mal, was bei dem Kaminofenholz<br />

passiert.<br />

Das machen Sie jetzt in Ihrer Freizeit das<br />

Kaminholz?<br />

Ja, Sie sehen ja… jetzt gerade. Das läuft<br />

aber erst an. Die Idee ist da, der Radlader,<br />

den man dafür braucht, ist da, die Halle ist<br />

da. Es fehlt nur noch ein großes Gerät, da<br />

haben wir aber schon Gespräche mit den<br />

Banken geführt. Die müssen jetzt drüber<br />

nachdenken, ob sie das unterstützen wollen<br />

oder nicht und wenn wir das O.K. kriegen,<br />

dann geht das los.


Das kostet dann aber nochmal Zeit. Wie<br />

viel Zeit planen Sie denn ein dafür, wenn<br />

diese Geschäftsidee sich realisieren lässt?<br />

Eigentlich nur saisonbedingt ein bisschen<br />

mehr. Da muss ich mal schauen. Ich kann es<br />

schlecht abschätzen, wie viele Kunden wir<br />

haben werden. Ich werde da den Bürodienst<br />

übernehmen. Aber es wird schon noch Freizeit<br />

nachbleiben.<br />

„Auf jeden Fall muss man sich<br />

total durchorganisieren“<br />

Schön, dass Sie uns ein bisschen Zeit<br />

schenken, denn wir würden gerne wissen,<br />

wie Sie so mit Ihrer Zeit umgehen. Haben<br />

Sie geregelte Arbeitszeiten?<br />

Ja, habe ich. Ich arbeite Teilzeit. 18 Stunden<br />

die Woche an vier Tagen.<br />

An vier Tagen – das ist ja schon ein besonderes<br />

Modell. Dürfen wir Sie fragen, warum?<br />

Weil ich vier Kinder zu Hause habe. Ein großes<br />

Haus, einen großen Garten, weil mein<br />

Mann selbständig ist und ich eben auch gar<br />

nicht mehr leisten kann und einen Tag in der<br />

Woche frei haben möchte.<br />

Das war jetzt viel auf einmal. Vier Kinder,<br />

im Alter von … bis?<br />

15, 16, 18 und 20.<br />

Und Sie haben immer gearbeitet?<br />

Ja.<br />

Trotz der vier Kinder, mit den vier Kindern…<br />

Und immer irgendwelche Teilzeit-Lösungen?<br />

Ja, genau.<br />

Kaum anders denkbar… oder?! Und wie<br />

schaffen Sie das, alles unter einen Hut zu<br />

bekommen? Wie schaffen Sie das – sowohl<br />

vier Tage die Woche arbeiten und dann<br />

nebenbei noch genügend Zeit für die Familie.<br />

Wie war das so in den unterschiedlichen<br />

Lebensphasen für Sie?<br />

Anstrengend aber auch schön. Es ist auch<br />

schön.<br />

Sie sagten vorhin, „da haben Sie die Richtige“,<br />

als wir das Wort ,Zeit’ sagten, warum<br />

die Richtige?<br />

Weil, im Moment, das ist wirklich so, bin ich<br />

an der Spitze des Eisbergs, was das Zeitthema<br />

angeht. Als die Kinder kleiner waren, ist<br />

mir das alles leichter gefallen. Jetzt aber ist<br />

es dadurch, dass mein Mann selbständig ist,<br />

einfach zu viel. Er macht Haushaltsauflösungen<br />

und Umzüge. Und ich mache nach<br />

Feierabend weiter.<br />

Das heißt, Sie regeln alles, was die Verwaltung<br />

und den Bürokram angeht?<br />

Das und dazu kommt: Wir machen einmal in<br />

der Woche Flohmarkt-Verkauf und das pakke<br />

ich dann aus den Kartons in die Regale.<br />

Wir verkaufen an meinem freien Tag, den<br />

Mittwoch, den ich bisher immer hatte…<br />

Und dann haben wir auch noch ein Haus<br />

gekauft, einen Resthof, den wir uns dann<br />

„nebenbei“ umbauen… und deswegen sagte<br />

ich: Also da haben Sie im Moment wirklich<br />

die Richtige!<br />

9


10<br />

Wo bleibt denn bei diesem Programm noch<br />

Zeit, von der Sie sagen, dies ist nur meine<br />

Zeit.<br />

Abends.<br />

Wann abends?<br />

Von 20 bis 23 Uhr.<br />

Sind Sie dann so erledigt, dass Sie nur noch<br />

die Beine hochlegen und die Fernbedienung<br />

betätigen können?<br />

Nein. Wir sind keine Fernseh-Gucker. Und<br />

wenn der Fernseher läuft, läuft meistens<br />

irgendein Programm nebenbei und wir wissen<br />

hinterher gar nicht, was wir gesehen haben.<br />

Nein. Wirklich Zeit für Unterhaltung,<br />

für Lesen, natürlich auch den PC, der gehört<br />

auch heutzutage ja mit dazu… oder auch<br />

Stricken oder was weiß ich… doch so was,<br />

das mach ich schon.<br />

Und Stricken ist auch freie Zeit für Sie?<br />

Ja. Das mache ich nur, wenn ich Lust hab .<br />

Das heißt, Sie sagen, Sie kriegen das alles<br />

hin, ist zwar eng, aber es geht alles gut?<br />

Ja.<br />

Und es ist so, wie Sie es haben möchten?<br />

Nein. So wie ich es haben möchte… im Moment<br />

nicht! Aber ich sage, diese Herausforderungen,<br />

die jetzt zur Zeit da sind, also da<br />

müssen neue Lösungen her. Da sind wir<br />

auch in Planung. Ob ich meine Arbeitszeit<br />

noch mal wieder verändere? Halt auch<br />

schauen mit unserem Haus. Dann wird vielleicht<br />

alles ein bisschen einfacher. Die Kinder<br />

werden älter, vielleicht müssen wir sie mehr<br />

einbinden. Sonst glaube ich, kann man das<br />

nicht schaffen. Auf jeden Fall muss man sich<br />

total durchorganisieren.<br />

Und Arbeit und Beruf können Sie immer gut<br />

trennen? Können Sie ganz klar sagen, ich<br />

weiß, wann bei mir Freizeit ist, wann bei<br />

mir die Familie, wann Berufsleben angesagt<br />

ist?<br />

Ja. Ich sag’ immer, das Haus kann abbrennen<br />

und ich mache meine Viertelstunde<br />

Mittagspause. Die mache ich.<br />

„Ich hab’ jetzt so meine Hobbies.<br />

Die sind früher zu kurz<br />

gekommen, weil ich abends<br />

einfach todmüde war.“<br />

Schön, dass Sie ein bisschen Zeit für uns<br />

haben, um mit uns über „Zeit“ zu reden.<br />

Wir würden gern als Erstes wissen, ob Sie<br />

geregelte Arbeitszeiten haben?<br />

Ja, eigentlich schon.<br />

Sie sind also berufstätig? Und wie arbeiten<br />

Sie?<br />

Ich arbeite in Vollzeit.<br />

Heute ist ja Freitag. Sie arbeiten also Montag<br />

bis Freitag und Freitag nur den halben<br />

Tag?<br />

Ja, von 7 bis 14 Uhr.<br />

Und an den anderen Tagen länger, damit<br />

Sie auf 40 Stunden kommen?<br />

Nein nicht ganz 40 Stunden, nur 37 ½ Stunden<br />

arbeite ich.


Also haben Sie ihre Arbeitszeiten immer<br />

vom Alter des Kindes und den Betreuungsmöglichkeiten<br />

abhängig gemacht?<br />

Ja genau. Das „Kind“ ist jetzt aber schon 25,<br />

erwachsen und aus dem Haus. Jetzt lebe ich<br />

alleine mit meinem Mann.<br />

so hinterher? Wirst du dem Kind gerecht mit<br />

Hausaufgaben usw.. Und dann hatte er ja<br />

auch noch seine Freizeitgestaltung, wo er<br />

hingefahren werden musste. Das war dann<br />

alles schon ein bisschen hektisch. Mein<br />

Mann ist auch voll berufstätig. … und dann<br />

halt noch mit Kochen und so.<br />

Das heißt, dass Sie Ihre Arbeitszeit schon<br />

seit einiger Zeit ausweiten konnten?<br />

Und jetzt ist alles zeitlich so, wie Sie es haben<br />

wollen?<br />

Ja, schon seit 10 oder 11 Jahren.<br />

Ja.<br />

War das schon immer so?<br />

Nein, als mein Sohn noch kleiner war, klein<br />

war, habe ich angefangen zweimal die Woche<br />

so für 3 bis 4 Stunden zu arbeiten. Da<br />

war er dann entweder bei meiner Mutter<br />

oder meinem Vater. Bis er dann in den Kindergarten<br />

kam. Da konnte ich das ein bisschen<br />

ausweiten. Ich habe dann dreimal die<br />

Woche für 3 oder 4 Stunden (so genau weiß<br />

ich das gar nicht mehr) gearbeitet. Und als<br />

er in die zweite Klasse ging, fing ich an, 25<br />

Stunden in der Woche zu arbeiten.<br />

Würden Sie uns verraten, in welchem Bereich<br />

Sie arbeiten?<br />

Ich bin in der Hauswirtschaft tätig. Ich bin<br />

Hauswirtschafterin in einem Privathaushalt.<br />

Anfangs war ich mal in einem Betrieb, aber<br />

ich fühl mich ganz wohl, da wo ich jetzt bin.<br />

Hatten Sie irgendwann mal das Gefühl,<br />

dass das alles ein bisschen viel ist, dass es<br />

schwer ist, die Arbeit und das Privatleben<br />

zu vereinbaren?<br />

Ja. Als das Kind noch kleiner war und die<br />

Ansprüche der Schule immer höher wurden,<br />

da hab ich manches Mal vielleicht auch ein<br />

schlechtes Gewissen gehabt. Kommst Du da<br />

Kein Problem mehr, Zeit für sich zu haben?<br />

Nein, im Gegenteil. Ich hab jetzt so meine<br />

Hobbies: Sport und Töpfern, Stricken und<br />

Lesen. Die sind früher zu kurz gekommen,<br />

weil ich abends einfach todmüde war.<br />

Wenn Sie sich so umschauen, sehen Sie das<br />

heute auch noch so bei anderen?<br />

Ja, bei meiner Arbeitgeberin. Da sind vier<br />

Kinder im Haushalt im Alter von 6 bis 15. Da<br />

spielt sich das ab, was ich hinter mir hab’.<br />

Das ist ja typisch für ein Frauenleben …<br />

11


12<br />

Ja, und der Mann – also mein Chef – der<br />

muss viel unterwegs sein. Jetzt kommen die<br />

ganzen Elternabende, meine Chefin weiß<br />

manchmal gar nicht, wo sie zuerst und wo<br />

zuletzt hin soll.<br />

„Manchmal habe ich das Gefühl,<br />

ich habe schon verlernt,<br />

Zeit zu haben.“<br />

Schön, dass du dir die Zeit genommen hast,<br />

uns einige Fragen zu Zeit zu beantworten.<br />

Wie arbeitest du eigentlich, 20 oder 25<br />

Stunden?<br />

Ich arbeite 20 Stunden die Woche und die<br />

sind so aufgeteilt, dass ich jeden Tag 4 Stunden<br />

arbeite, von 8-12. Das habe ich mir so<br />

ausgesucht, weil ich kleine Kinder habe,<br />

nicht mehr ganz klein, aber schulpflichtig.<br />

Da passt es, dass ich sie auf den Weg schikken<br />

kann, ehe ich aus dem Haus gehe und<br />

wieder zu Hause bin, wenn sie von der<br />

Schule kommen.<br />

Kannst du schildern, wie das so ausschaut,<br />

wenn du zur Arbeit gehst?<br />

Also: Mein Tag beginnt mit einem schrillen<br />

Weckerklingeln morgens um 6, dann steh‘<br />

ich auf, wecke einen Teil der Kinder und<br />

fang‘ schon mal an, das Frühstück zu machen,<br />

Kaffee und Tee zu kochen. Wenn die<br />

Kinder sich aus dem Bett geschält haben<br />

und so weit sind, dann mache ich mich fertig,<br />

zwischendurch gehen die ersten schon<br />

auf den Weg zur Schule. Zugegebenermaßen<br />

habe ich die ersten Schweißperlen auf<br />

der Stirn, wenn ich im Auto sitze, um zur Arbeit<br />

zu fahren. Der Weg dauert normaler-<br />

weise 20 Minuten, aber durch diese wunderbaren<br />

Baustellen dauert es jetzt 40 Minuten.<br />

Und wenn du nach Hause kommst, sind die<br />

Kinder dann schon wieder da?<br />

Das erste Kind steht dann manchmal schon<br />

vor der Tür und die Zeit, in der ich die Zeitenge<br />

merke, das ist die Zeit, in der ich im<br />

Auto sitze und denke: „Mist, du bist schon<br />

wieder zu spät.“ Also ich schaffe es schlecht,<br />

am Arbeitsplatz pünktlich aufzuhören, da<br />

klingelt doch noch das Telefon oder ich muss<br />

oder will noch schnell was zu Ende bringen<br />

und denke: „Das schaffst du noch, das<br />

kannst du noch schnell erledigen.“ Und<br />

dann sitze ich schon etwas gehetzt im Auto,<br />

das ist natürlich nicht schön und ich komme<br />

dann tatsächlich nach meinem Kind zu Hause<br />

an und sage: „Ach, ich bin zu spät, das<br />

tut mir leid“, springe rein, fange an zu kochen<br />

und er macht schon mal parallel Hausaufgaben.<br />

Sagen wir mal, ich würde es mir<br />

etwas geruhsamer wünschen, den Übergang<br />

von der Arbeit in den Mittag.<br />

Nun wissen wir ja in welcher familiären Situation<br />

du lebst, der Vater der Kinder ist der<br />

Haupternährer der Familie und du erledigst


den größten Teil der familiären Arbeit, richtig?<br />

Ja, klar. Es ist halt auch eine Entscheidung<br />

von uns, dass mein Mann Vollzeit und ich<br />

halbtags arbeite. Das hat sich damals so ergeben.<br />

Wir hätten es auch umgekehrt gemacht,<br />

wenn mein Job damals sicher gewesen<br />

wäre.<br />

Per Definition ist Freizeit die Zeit, die nach<br />

der Arbeit, der häuslichen Arbeit, der häuslichen<br />

Verwaltungsarbeit und dem Schlaf<br />

bleibt. Wie viel Zeit bleibt da eigentlich für<br />

dich ganz persönlich?<br />

Also da bleibt am Nachmittag eine halbe<br />

Stunde für Kaffee, in der ich die Zeitung lese<br />

und da bleibt die Zeit, wenn die Kinder<br />

abends im Bett sind. Da habe ich das Gefühl,<br />

jetzt habe ich Zeit. Wenn man aber das Gefühl<br />

hat, so viel erledigen zu müssen, dann<br />

fängt man an, Zeit zu belegen. Jede 10 Minuten,<br />

die frei sind, denkst du nach: „Was<br />

ist noch zu erledigen? Was könnt ich noch<br />

tun?“ Manchmal habe ich das Gefühl, ich<br />

habe schon verlernt, Zeit zu haben, mal<br />

nichts zu tun im Alltag. Das schaffe ich fast<br />

gar nicht mehr.<br />

„Ich denke den ganzen Tag<br />

über: ,Ich habe für alles zu<br />

wenig Zeit!’“<br />

Wir wissen schon, dass du wenig Zeit hast,<br />

kannst du erzählen, warum?<br />

Also ich arbeite hier 19,5 Stunden und ich<br />

habe eine kleine Tochter, die ist jetzt gerade<br />

zwei geworden und ist jetzt in der Kinderkrippe<br />

in Groß Wittensee. Meine große<br />

Tochter ist zehn und geht seit neuestem aufs<br />

Kronwerk-Gymnasium hier in <strong>Rendsburg</strong>. Es<br />

sind unterschiedliche Zeiten, wann diese<br />

Einrichtungen schließen. Meine große Tochter<br />

hat viertel vor eins Schluss, die Kleine<br />

könnte ich entweder um halb eins abholen,<br />

also nach dem Mittagessen oder um viertel<br />

vor zwei nach ihrem Mittagschlaf. Das hat<br />

dann Auswirkungen auf meinen Nachmittag,<br />

deshalb muss ich täglich überlegen:<br />

„Gehe ich um zwölf, hole die kleine Tochter<br />

aus der Krippe und habe dann selber eine<br />

Mittagsruhe, weil sie dann zu Hause schläft<br />

oder arbeite ich länger, hole sie viertel vor<br />

zwei ab?“ Dann fällt die Mittagspause weg<br />

und sie ist am Nachmittag schlecht gelaunt,<br />

weil sie zu wenig geschlafen hat. Wenn ich<br />

länger bleibe, könnte ich die Große mit nach<br />

Hause nehmen. Das sind meine täglichen<br />

Überlegungen. Ich muss immer überlegen:<br />

„Wer steht mir am nächsten? Bin ich es, weil<br />

ich Mittagspause brauche oder ist es die<br />

Kleine oder die Große, für die ja auch die Situation<br />

ganz neu ist.“<br />

Beim Organisieren von Arbeit und Kindern<br />

liegt also die Last bei dir und es ist offenbar<br />

13


14<br />

eine Management-Frage, das alles hinzukriegen?<br />

Ja, es ist eine Management- und eine Prioritäten-Frage.<br />

Ich kann niemals alle gleich<br />

glücklich machen. Einer steht immer ein bisschen<br />

hinten an. Im Moment ist das meine<br />

10-jährige Tochter, weil sie aber auch gesagt<br />

hat, Busfahren ist o.k., sie kommt klar. Deswegen<br />

fällt sie momentan immer etwas hinten<br />

rüber.<br />

Ist deine Arbeitszeit variabel?<br />

Ja, die Arbeitszeit ist variabel für mich. Das<br />

heißt, da komme ich eigentlich wenig unter<br />

Druck. Es ist eher so, dass ich sehr projektbezogen<br />

arbeite. Ich habe nicht wirklich eine<br />

Alltags-Routine, die ich entwickeln kann.<br />

Unterschiedliche Projekte erfordern unterschiedlichen<br />

Einsatz. Ich löse nicht immer alles<br />

zufriedenstellend auf, wenn mir schon<br />

wieder die Zeit im Nacken sitzt. Manchmal<br />

muss ich fahren, obwohl ich gerade eine<br />

echt gute Idee habe. Die kann ich dann<br />

nicht umsetzen, die muss ich mir dann aufschreiben<br />

und am nächsten Tag weiter arbeiten.<br />

Aber am nächsten Tag habe ich vielleicht<br />

nicht diesen kreativen Einfluss. Das ist<br />

manchmal schwierig.<br />

Hast du denn Wünsche, wie es besser sein<br />

könnte?<br />

Ich würde gern manchmal, wenn die Arbeit<br />

richtig gut fließt, einfach 2 oder 3 Stunden<br />

nach hinten verlängern. Aber das funktioniert<br />

nicht, weil mein Betreuungssystem<br />

nach hinten heraus die Zeitkapazitäten nicht<br />

ermöglicht.<br />

Du bist also eine Frau, die Zeitnot hat und<br />

die mit ihrer Zeit sehr sparsam umgehen<br />

muss, um mit den Aufgaben klar zu kommen?<br />

Eigentlich sind die ganz formalen Arbeitszeiten<br />

ja so kurz wie nie zuvor in der<br />

Geschichte. Aber es gibt heute Unterschiede.<br />

Wenn früher der Hammer fiel, fiel der<br />

Hammer. Ist das bei dir auch so?<br />

Ich beende die Arbeit, weil ich meine Tochter<br />

abhole. Aber wenn ich in einem aktuellen<br />

Projekt drin bin, wo noch Entscheidungen<br />

getätigt werden müssen – das kommt<br />

sehr selten vor – dann bewegt es mich im<br />

Kopf weiter. Ich kann nachmittags teilweise<br />

nicht abschalten und dann schreibe ich mir<br />

etwas auf, was ich mir für den nächsten Tag<br />

merken will. Das finde ich nicht schlimm,<br />

aber ich denke den ganzen Tag über: „Ich<br />

habe für alles zu wenig Zeit: für meine Arbeit,<br />

für Mittagsruhe, zu wenig Zeit, mich<br />

um die Hausaufgaben zu kümmern.“ Und<br />

immer habe ich den Eindruck, die Zeit läuft<br />

mir davon.<br />

Und der Haushalt hängt ja auch noch mit<br />

dran?<br />

Ja. Beim Haushalt bin ich schon sehr großzügig<br />

geworden. Ich schiebe das alles auf<br />

den Samstag.<br />

Und wann bleibt Zeit für Wiebke?<br />

Die bleibt in der Mittagszeit, wenn ich die<br />

kleine Tochter zum Schlafen bringe. Dann<br />

bin ich meistens so müde, dass ich selber<br />

schlafe. Und abends, wenn die Kleine im<br />

Bett ist, dann habe ich auch wieder Zeit. Die<br />

ganz exklusive Wiebke-Zeit habe ich am<br />

Wochenende und an ausgewählten Tagen in<br />

der Woche. Ich habe die Hauptverantwortung<br />

in der Familie übernommen, weil mein<br />

Mann der Haupternährer ist.


Schwerpunkt<br />

ARBEIT OHNE ENDE<br />

oder das Ende des Normalarbeitstags<br />

Den Job von 8 Uhr morgens bis 17 Uhr nachmittags oder mit anderen, fest<br />

geregelten Arbeits- oder Freizeiten gibt es heute für viele nicht mehr. Von Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern wird zunehmend verlangt, jederzeit<br />

und flexibel verfügbar zu sein. Das hat Folgen: Beruf und Privatleben sind<br />

immer weniger voneinander zu trennen, Belastungsstörungen und Krankheiten<br />

nehmen zu.<br />

Arbeitszeit – was ist das überhaupt?<br />

Nach der EU-Arbeitszeitrichtlinie 93/104/EG ist Arbeitszeit jede Zeitspanne,<br />

während der ein Arbeitnehmer … arbeitet, dem Arbeitgeber zur Verfügung<br />

steht und seine Tätigkeit ausübt oder Aufgaben wahrnimmt.<br />

Die maximal erlaubte Arbeitszeit legen in Deutschland das Arbeitszeitgesetz,<br />

Tarifverträge oder Einzelvereinbarungen fest. Nach unserem Arbeitszeitgesetz<br />

(ArbZG) darf dabei die werktägliche Arbeitszeit der Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmer grundsätzlich 8 Stunden nicht überschreiten.<br />

Eine Ausdehnung auf werktäglich 10 Stunden ist jederzeit zulässig, aber nur<br />

dann, wenn innerhalb eines „Ausgleichszeitraumes von sechs Monaten …“<br />

ein täglicher Durchschnitt von acht Stunden nicht überschritten wird.<br />

15


16<br />

Der Weg zur geregelten<br />

Arbeitszeit<br />

Geregelte Arbeitszeit ist eine relativ junge<br />

Erscheinung, die sich erst im Laufe des 20.<br />

Jahrhunderts entwickelte:<br />

–> Seit 1900 galt in Deutschland der 10-<br />

Stunden-Arbeitstag in einer 6-Tage-<br />

Woche.<br />

–> 1918/19 wurde der 8-Stunden-Arbeitstag<br />

gesetzlich geregelt.<br />

–> Ab 1955/56 wurde in der Bundesrepublik<br />

die 5-Tage-Woche schrittweise realisiert.<br />

–> Ab 1965 gab es die 40-Stunden-Woche.<br />

–> Ab 1990 wurde in einigen Branchen eine<br />

35-Stunden-Woche eingeführt.<br />

Seit Ende der 1990er Jahre existiert ein<br />

gegenläufiger Trend: Die Arbeitszeitverkürzungen<br />

wurden zum großen Teil zurückgenommen<br />

und die wöchentliche Arbeitszeit<br />

teilweise bis auf 42 Stunden ausgedehnt,<br />

obwohl gerade in dieser Zeit hohe Arbeitslosigkeit<br />

herrschte.<br />

Aktuell ist die Situation davon geprägt, dass<br />

auf der einen Seite viele Vollzeitbeschäftigte<br />

deutlich mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten,<br />

aber 2 Millionen Menschen unfreiwillig<br />

in Teilzeit beschäftigt sind und 7,5<br />

Millionen Menschen – vorwiegend Frauen –<br />

als Minijobberinnen arbeiten. Dazu kommen<br />

2,2 Millionen „Solo-Selbständige“, in der<br />

Regel hochqualifiziert mit geringen Verdiensten<br />

und hoher Arbeitszeit.<br />

Allen ist gemeinsam, dass zunehmend „flexibel“<br />

gearbeitet wird. Da gibt es:<br />

–> Jahresarbeitszeitmodelle<br />

–> Arbeitszeitkonten<br />

–> Gleitzeit<br />

–> Vertrauensarbeitszeiten<br />

–> Teilzeitarbeit<br />

–> Arbeitsplatzteilung<br />

–> Lebensarbeitszeitkonten<br />

–> Modulare Arbeitszeit<br />

–> Telearbeit<br />

–> Zeitautonome Arbeitsgruppen<br />

–> Arbeit auf Abruf<br />

–> Individuelle Arbeitszeit.<br />

Eines eint diese Modelle: Sie bieten auf der<br />

einen Seite eine höhere Flexibilität für die<br />

ArbeitnehmerInnen, fordern aber auch zunehmende<br />

Flexibilität von diesen. Ein langes<br />

Wochenende (Samstag und Sonntag) im<br />

<strong>Kreis</strong>e der Familie ist heute für viele Beschäftigte<br />

in Deutschland immer weniger<br />

möglich. Gut 45 Prozent aller Beschäftigten<br />

Freizeit ist das, was<br />

wir uns wünschen –<br />

und irgendwie nicht<br />

haben.<br />

arbeiteten schon 2008 am Wochenende<br />

(zumindest gelegentlich) wie an anderen<br />

Werktagen. Vor allem Beschäftigte in der<br />

Dienstleistungs- und Pflegebranche und damit<br />

mehrheitlich Frauen sind davon betroffen.<br />

Wenn die Erwerbsarbeit aufgrund ihrer Flexibilität<br />

immer weiter unser Leben bestimmt<br />

– was bedeutet das für unser privates Leben<br />

und unsere Freizeit?<br />

Was ist Freizeit überhaupt?<br />

Der Begriff Freizeit taucht 1865 erstmals in<br />

einem deutschen Wörterbuch auf und der<br />

Duden definiert sie 1929 folgendermaßen:<br />

,,(1) Zeit, in der jemand nicht zu arbeiten<br />

braucht, keine besonderen Verpflichtungen<br />

hat; für Hobbys oder Erholung frei verfügbare<br />

Zeit; (2) [mehrtägige] Zusammenkunft<br />

für Gruppen mit bestimmten gemeinsamen<br />

Interessen“.


Nichtarbeitszeit ist also<br />

nicht automatisch<br />

Freizeit, denn es müssen<br />

auch all die Dinge<br />

des persönlichen und familiären Lebens bewältigt<br />

werden. Dazu gehören hauptsächlich<br />

fürsorgerische Tätigkeiten in der Familie<br />

u.a. für Kinder und Pflegebedürftige wie:<br />

–> Einkaufen, Kochen und Abwaschen<br />

–> Putzen und Aufräumen der Wohnung,<br />

Wäschewaschen, Trocknen, (Bügeln)<br />

und Wegräumen<br />

–> Körper- und Gesundheitspflege<br />

–> Bürokratische Dinge des Alltags (Banken,<br />

Versicherungen, Krankenkassen …)<br />

–> Wegstrecken zur Arbeit und für Familienangehörige.<br />

Was dann noch übrig bleibt ist unsere persönliche<br />

Freizeit.<br />

Früher war nicht alles<br />

besser, aber manches<br />

einfacher. Wenn es zu<br />

Opas Zeiten „Feierabend!“<br />

hieß, dann<br />

war das für Opa Feierabend und Oma hatte<br />

das Essen gekocht und die Pantoffeln bereitgestellt.<br />

Lange Zeit galt das Modell des<br />

„männlichen Familienernährers“ oder der<br />

„Versorger-/Hausfrauenehe“, mit der dafür<br />

gesorgt wurde, dass der Ehemann dem Arbeitsmarkt<br />

zur Verfügung stehen und damit<br />

das Familieneinkommen sichern konnte. Zugespitzt<br />

formuliert, hielten die Frauen ihren<br />

Männern „den Rücken frei“ und entledigten<br />

diese so von dem Problem der Vereinbarkeit<br />

von Erwerbsarbeit und Leben. Als Gegenleistung<br />

erhielten sie eine mittelbare soziale<br />

Absicherung, abgeleitet aus den Ansprüchen<br />

ihres Mannes.<br />

Dieses geschlechtsspezifische<br />

Arrangement hat sich<br />

in den letzten Jahrzehnten<br />

stark gewandelt. Im Zuge der steigenden Erwerbstätigkeit<br />

von Frauen ist die „männliche<br />

Alleinversorgerehe“ in immer weniger<br />

Haushalten Realität. Jedoch führt dieser<br />

Wandel nicht zu einer realen Gleichberechtigung<br />

der Geschlechter, denn trotz der gestiegenen<br />

Erwerbstätigkeit von Frauen übernehmen<br />

Männer kaum mehr Verantwortung<br />

für reproduktive Tätigkeiten. Frauen<br />

hingegen übernehmen<br />

neben der Erwerbsarbeit<br />

die Verantwortung<br />

für Versorgungs-,<br />

Pflegeund<br />

Erziehungsarbeit.<br />

Dieses, verbunden mit den Anforderungen<br />

nach immer mehr Flexibilität im Arbeitsleben,<br />

führt vor allem für Frauen zu einem hohen<br />

Organisations- und Zeitaufwand, um<br />

die Balance zwischen Familien- und Erwerbsleben<br />

zu halten. Vielfach müssen Absprachen<br />

des täglichen Lebens zwischendurch<br />

per Handy oder sms von „unterwegs“<br />

geregelt werden und sind auch gar nicht anders<br />

denkbar. Erwerbsarbeit findet nicht<br />

zwangsläufig am Wohnort oder einem festen<br />

Arbeitsplatz statt und schon längst arbeiten<br />

Partner nicht in der gleichen Stadt, gehen<br />

die Kinder an verschiedenen Orten in<br />

verschiedene Schulen. Eine werktägliche<br />

Bahnfahrt zur „Rush-Hour“ oder eine Autobahnfahrt<br />

zur selben Zeit macht dies augenfällig.<br />

Frauen sind deshalb zwei- bis dreigleisig<br />

denkend und handelnd im Alltag unterwegs.<br />

Auch das eigene Zuhause und Familie haben<br />

sich verändert. Familienleben spielt sich für<br />

viele Kinder in mehreren Familienzusammenhängen<br />

ab, in Patchworkfamilien oder<br />

bei einem Elternteil. All das hat Auswirkung<br />

auf Zeit und Organisation, aber auch Kosten<br />

von Familienleben. Familien sind heute so<br />

zunehmend haushaltsübergreifende, multilokale<br />

Netzwerke.<br />

17


18<br />

Das bleibt nicht ohne Folgen. Wie weit allein<br />

die Entgrenzung der Arbeit inzwischen vorangeschritten<br />

ist, zeigt der Fehlzeitenreport<br />

der AOK 2012. Bei der ihm zugrunde liegenden<br />

repräsentativen Umfrage unter Erwerbstätigen<br />

sagte jede dritte Person (33,8<br />

Prozent), sie habe in den letzten vier Wochen<br />

häufig berufliche Anrufe oder E-Mails<br />

außerhalb der Arbeitszeit erhalten. Ebenfalls<br />

jede Dritte (32,3 Prozent)<br />

macht regelmäßig Überstunden.<br />

Rund jede Achte<br />

(12 Prozent) nimmt Arbeit<br />

mit nach Hause. Jede Zehnte<br />

(10,6 Prozent) arbeitet<br />

auch sonn- und feiertags.<br />

Den Zahlen des Gesundheitsreports 2012<br />

der DAK zufolge sind psychische Erkrankungen<br />

wie Burnout oder Depressionen<br />

hierzulande mit 16,6 Prozent der Krankschreibungen<br />

mittlerweile der zweithäufigste<br />

Krankschreibungsgrund – direkt<br />

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine repräsentative<br />

Umfrage vom Branchenverband<br />

der IT-Industrie. 88 Prozent aller Arbeitnehmenden<br />

in Deutschland haben danach<br />

keinen klassischen Feierabend mehr;<br />

sie sind auch in ihrer Freizeit via E-Mail und<br />

Smartphone für Belange rund um ihren Job<br />

erreichbar. Außerdem nehmen viele Arbeitnehmenden<br />

unerledigte Dinge mit nach<br />

Hause oder bilden sich in ihrer Freizeit fort,<br />

um den beruflichen Anschluss nicht zu verpassen.<br />

Statt eines Romans lesen sie dann<br />

Fachliteratur. Und da die Aussichten auf einen<br />

lebenslangen Arbeitsplatz heute ziemlich<br />

unrealistisch sind, kümmern sie sich intensiv<br />

um ein berufliches Netzwerk. Faktisch<br />

haben also viele Menschen immer weniger<br />

tatsächlich freie Zeit.<br />

Die ständige Erreichbarkeit ist für viele Beschäftigte<br />

zu einer erheblichen psychischen<br />

Belastung geworden. Nach Feierabend sollte<br />

Schluss sein mit der Arbeit, warnen Experten.<br />

Doch bei Vielen ist nicht eindeutig<br />

klar, wann der Feierabend eigentlich beginnt.<br />

Die deutschen Betriebs- und Werksärzte<br />

bezeichnen dies als „Entgrenzung von<br />

Arbeit und Freizeit“.<br />

hinter den Muskel-Skelett-Erkrankungen.<br />

Den Angaben der Bundespsychotherapeutenkammer<br />

in Berlin zufolge gehen<br />

statistisch betrachtet 12,5 Prozent aller<br />

Fehltage auf psychische Erkrankungen<br />

zurück.<br />

Die mangelnde Trennung zwischen Arbeit<br />

und Freizeit verhindert das Abschalten und<br />

hält den psychischen Druck auch nach Feierabend<br />

hoch. Daraus folgt laut Aussagen der<br />

Fachleute eine gesteigerte Anfälligkeit für<br />

psychische Erkrankungen wie Burnout oder<br />

Depressionen. Einzelne Unternehmen haben<br />

sich daher jüngst gezielt dazu entschieden,<br />

nach Feierabend keine Emails mehr auf die<br />

Smartphones ihrer Angestellten weiterzuleiten.<br />

Auch Politiker, wie zum Beispiel die<br />

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen<br />

(CDU), sprachen sich bereits mehrfach<br />

für eine deutlichere Trennung von Freizeit<br />

und Arbeit aus. Doch durch den Einsatz moderner<br />

Informations- und Kommunikationstechnik<br />

drohen die Grenzen zunehmend zu<br />

schwinden.<br />

Der Anstieg psychischer Beschwerden ist<br />

zwar mit relativer Sicherheit nicht ausschließlich<br />

auf Belastungen und Stress durch


die Arbeit zurückzuführen,<br />

doch besteht<br />

hier nach Expertenansicht<br />

oftmals ein wesentlicher<br />

Zusammenhang.<br />

Um den psychischen<br />

Druck permanenter<br />

Verfügbarkeit zu reduzieren sei daher<br />

die strikte Trennung zwischen Arbeitszeit<br />

und Freizeit hilfreich, lautet der Rat. Meist<br />

sei es schon hilfreich, sich klarzumachen,<br />

warum der Feierabend eigentlich so heißt.<br />

Denn Feierabend stehe für: ,,Ich feier’, also<br />

genieße den Abend.“ In dieser Zeit sollten<br />

möglichst angenehme Dinge auf der Tagesordnung<br />

stehen, die nichts mit der Arbeit zu<br />

tun haben.<br />

Das Problem der Entgrenzung trifft Frauen<br />

damit in doppelter Weise:<br />

–> Sie passen sich den neuen Anforderungen<br />

im Arbeitsleben (wie die Männer)<br />

an.<br />

–> Ihre Allzuständigkeit im familiären und<br />

privaten Bereich bleibt gleichzeitig aber<br />

weitgehend bestehen. Darüber dürfen<br />

auch positive Beispiele einzelner oder<br />

junger Paare nicht hinwegtäuschen.<br />

Die Trendwende in der Gesellschaft hin zu<br />

partnerschaftlichen Lebens- und Familienformen,<br />

die notwendig wäre, um Frauen<br />

Entlastung zu bringen, steht weiterhin aus.<br />

Damit wird allerdings nur die Erwerbsarbeit in<br />

den Blick genommen. Vor allem für erwerbstätige<br />

Frauen resultieren die Belastungen<br />

nicht nur aus den Anforderungen ihrer Erwerbsarbeit,<br />

sondern auch aus der gefühlten<br />

oder tatsächlichen Verantwortung für das familiäre<br />

Leben. Diese Verantwortung ist an<br />

keine Arbeitszeit gebunden und lässt sich<br />

nicht über das Ausschalten des Handys lösen.<br />

Es besteht die Gefahr, dass die besondere<br />

Qualität des familiären Miteinanders in den<br />

Zeitlücken der Erwerbsarbeit verschwindet.<br />

–> Gleichberechtigung herrscht derzeit nur beim Einkaufen.<br />

–> Männer haben mehr Freizeit als Frauen, da diese doppelt so viel Zeit mit Hausarbeit<br />

verbringen.<br />

–> Frauen verbringen ca. 4 Stunden täglich mit Hausarbeit.<br />

–> Frauen verbringen mehr Zeit mit Kochen, Abwaschen, Putzen, Waschen und<br />

Kinderbetreuung.<br />

–> Männer verbringen mehr Zeit bei der Gartenarbeit und Reparaturen.<br />

Ergebnisse einer in neun Staaten durchgeführten Umfrage unter 20- bis 74-jährigen Berufstätigen, die jetzt vom Europäischen<br />

Statistikamt Eurostat in Luxemburg veröffentlicht wurde.<br />

19


Meldung<br />

„Man kann unterschiedliche Erwartungen an<br />

einen Partner haben. Bitte sagen Sie mir ob die<br />

folgenden Aussagen auf Sie zutreffen oder nicht.“<br />

WERTEWANDEL<br />

BEI MÄNNERN<br />

TRIFFT AUF<br />

ALTE REALITÄTEN<br />

Über sechs Jahre hinweg wurden Frauen wie Männer zu ihren<br />

Lebensvorstellungen im Rahmen einer Studie „Frauen auf dem<br />

Sprung – Das Update 2013“ befragt.<br />

Besonders bei den befragten Männern kam es zu eklatanten Einstellungsänderungen:<br />

Waren es 2007 nur 54 Prozent, die sich eine<br />

Partnerin mit eigenständigem Verdienst wünschten, so sind<br />

dies heute 76 Prozent – Tendenz steigend.<br />

20<br />

Quelle: Jutta Allmendinger und Julia Haarbrücker. Lebensentwürfe heute – Wie junge Frauen und<br />

Männer in Deutschland leben wollen. September 2013<br />

Finanzielle Unabhängigkeit, eine gute Erwerbsarbeit und Kinder<br />

sind bei den heute 25-35-jährigen Frauen in Deutschland ganz<br />

oben auf der Wunschliste. Diesen Wünschen von Männern und<br />

Frauen steht nach wie vor die Problematik gegenüber, Erwerbstätigkeit<br />

mit Familie zu vereinbaren. So waren 53 Prozent der befragten<br />

Frauen der Meinung, mit Kindern nicht wirklich Karriere<br />

machen zu können. Kinderwunsch besteht bei 92 Prozent der<br />

Frauen. Dessen Realisierung aber wird bei der Hälfte der Frauen<br />

zeitlich nach hinten verschoben, weil die Frauen befürchten, als<br />

Mutter in einem Teilzeitjob ohne Perspektive zu landen.


Ehegattensplitting<br />

nicht mehr zeitgemäß<br />

Ein Anfang Juni diesen Jahres ergangenes<br />

Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />

sagte es deutlich:<br />

Eingetragene Lebensgemeinschaften<br />

von Schwulen und Lesben<br />

sind mit Ehepaaren steuerlich<br />

gleichzustellen. Der Bundestag<br />

hat diese Entscheidung drei Wochen<br />

später gesetzlich umgesetzt.<br />

Dies ist unter dem Gesichtspunkt<br />

von Gleichbehandlung und Antidiskriminierung<br />

eine in sich folgerichtige<br />

und stimmige Entscheidung.<br />

Doch ist Ehegattensplitting heute<br />

angesichts der Vielfalt von Familienformen<br />

überhaupt noch berechtigt?<br />

Und wie ist Ehegattensplittung<br />

gleichstellungspolitisch<br />

zu bewerten? Diesen Fragen wollen<br />

wir hier nachgehen.<br />

Thema<br />

Ein Relikt aus alten Zeiten<br />

Das Ehegattensplitting wurde 1958 eingeführt<br />

und stammt somit noch aus der Adenauer-Ära.<br />

Es entsprach damals dem herrschenden<br />

Rollenmodell. Es war selbstverständlich,<br />

dass sich eine Ehefrau in erster Linie<br />

um Wohnung und Haushalt, um Ehemann<br />

und Kinder kümmerte. Bis zur Verankerung<br />

des Gleichberechtigungsgrundsatzes<br />

1957 im Bürgerlichen Gesetzbuch der BRD<br />

benötigte die Ehefrau zur Berufstätigkeit sogar<br />

die ausdrückliche Zustimmung ihres<br />

Ehemannes. Bis 1977 war Zuverdienst und<br />

berufliches Engagement nur dann zulässig,<br />

soweit dies mit ihren Pflichten in Ehe und<br />

Familie zu vereinbaren war. Ein weiblicher<br />

Zuverdienst durfte keinesfalls die ordnungsgemäße<br />

Ausübung häuslicher Pflichten beeinträchtigen,<br />

so stand es bis dahin ausdrükklich<br />

im Gesetz (BGB § 1356). Erst 1977<br />

wurde mit der Reform des Ehe- und Familienrechts<br />

das „Partnerschaftsprinzip“ eingeführt.<br />

21


22<br />

Wem nützt Ehegattensplitting?<br />

Ehegattensplitting wird gerne als Familienförderung<br />

bezeichnet. Die Kosten hierfür, also<br />

die darauf zurückzuführenden Steuermindereinnahmen<br />

inkl. Solidaritätszuschlag,<br />

belaufen sich aktuellen Rechnungen zufolge<br />

im Jahr auf ca. 27 Milliarden Euro. Das sind<br />

zehn Prozent der Einkommenssteuer und<br />

1,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.<br />

Familie wird heute in unterschiedlichsten<br />

Formen gelebt. Nur knapp 70 Prozent aller<br />

Kinder wachsen in traditionellen Ehen auf.<br />

Daneben findet Familienleben ohne Trauschein,<br />

in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften<br />

und bei Alleinerziehenden statt.<br />

Vom Splittingvorteil profitieren aber weder<br />

Alleinerziehende, noch unverheiratete Paare<br />

mit Kindern noch Ehepartner mit geringem<br />

oder gleich hohem Einkommen.<br />

Ursprünglich zu Adenauers Zeiten als Unterstützung<br />

der Alleinverdiener-Ehe entstanden,<br />

setzt das Ehegattensplitting heute bei<br />

völlig veränderten Lebensrealitäten negative<br />

Anreize für die Erwerbstätigkeit von Frauen.<br />

Gefördert wird also faktisch die traditionelle<br />

Hausfrauenehe aus dem letzten Jahrhundert<br />

mit einem erwerbstätigen, i.d.R. männlichen,<br />

Hauptversorger und einer gering<br />

Ehegattensplitting – was ist das?<br />

Es bedeutet, dass Ehepaare bei der Einkommensteuer finanziell entlastet werden. Die<br />

sogenannte Steuerprogression führt im Allgemeinen dazu, dass höhere Einkommen zu<br />

einem höheren Steuersatz führen. Das Ehegattensplitting wirkt dem entgegen, indem<br />

die Einkünfte der Ehepartner zusammengezählt werden. Das gemeinsame Einkommen<br />

wird halbiert und daraus ergibt sich dann der Satz, nach dem die Steuer berechnet<br />

wird. Damit wird die Auswirkung der Steuerprogression für Ehepaare vermindert.<br />

Einkommen 1 Einkommen 2<br />

80.000 –– 15.098<br />

60.000 20.000 6.861<br />

40.000 40.000 ––<br />

oder nicht zuverdienenden Ehefrau. Hohe<br />

Einkommen erfahren dabei die stärkste Entlastung.<br />

Eigenständige Existenzsicherung<br />

als neues Leitbild in der Steuerpolitik<br />

ist nötig<br />

Frauen und Männer werden durch dieses<br />

System nicht ermutigt, sich familiäre Pflichten<br />

und Teilhabe am Erwerbsleben gleichberechtigt<br />

zu teilen. Auch gibt es momentan<br />

Widersprüche zwischen verschiedenen<br />

Steuervorteil durch<br />

Ehegattensplitting in €<br />

Rechtsgebieten. Denn während das Ehegattensplitting<br />

dafür sorgt, dass die Einverdiener-Ehe<br />

ökonomisch vorteilhaft ist, wird der<br />

Ehegattenunterhalt in anderen Rechtsbereichen<br />

zum Nachteil von Frauen berücksichtigt<br />

oder der Status des i.d.R. männlichen<br />

Familienernährers wird privilegiert. Dies verdeutlichen<br />

Beispiele:<br />

–> Im Grundsicherungsrecht des SGB II wird<br />

das Einkommen des Partners (auch des<br />

unverheirateten) angerechnet, so dass<br />

langzeitarbeitslose Frauen ihren Anspruch<br />

auf Hartz IV verlieren.


–> Seit der Unterhaltsrechtsreform 2008<br />

tragen überwiegend Frauen die wirtschaftlichen<br />

Folgen von Trennung und<br />

Scheidung. Denn die Bezugsdauer von<br />

Unterhalt wurde i.d.R. auf den dreijährigen<br />

Geburtstag eines zu betreuenden<br />

Kindes begrenzt. Im Scheidungsfalle ist<br />

also die eigene Existenzsicherung durch<br />

Erwerbsarbeit von der Frau gefordert.<br />

Doch das Risiko, nach langjährigem Berufsausstieg<br />

oder Stundenreduzierung im<br />

Scheidungsfall keinen angemessen bezahlten<br />

Arbeitsplatz zu finden kommt<br />

der Frau zu, die innerhalb der Ehe die familiäre<br />

Sorgearbeit geleistet hat.<br />

–> Geringes Einkommen oder Minijobs, die<br />

durch das Ehegattensplitting befördert<br />

werden, erhöhen die Gefahr von weiblicher<br />

Altersarmut.<br />

Anstelle des Ehegattensplitting sind deshalb<br />

Modelle eines Übergangs hin zur Individualbesteuerung<br />

überfällig. Auch im Steuerrecht<br />

sollte aus gleichstellungspolitischer Sicht das<br />

Leitbild einer eigenständigen Existenzsicherung<br />

durch Erwerbsarbeit für Männer und<br />

Frauen – unabhängig von ihrem Familienstand<br />

– verankert werden.<br />

Meldung<br />

RECHTSANSPRUCH MIT TÜCKEN<br />

Seit 1. August existiert ein Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung schon für einjährige<br />

Kinder. Was bedeutet das in der Praxis für Eltern und Kinder?<br />

Generell gilt, es gibt keine bundes- oder landeseinheitliche Regelung zur zeitlichen Qualität<br />

des Angebots. Der <strong>Kreis</strong> <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong> sieht einen Rechtsanspruch dann als erfüllt<br />

an, wenn eine 5-stündige Betreuung in einer Kita angeboten wird (für Kinder über drei).<br />

Für Kinder unter drei wird landesweit in den Städten eine 25-stündige, in den <strong>Kreis</strong>en dagegen<br />

nur eine 20-stündige Betreuung pro Woche als ausreichend erachtet – auch in unserem<br />

<strong>Kreis</strong>.<br />

Einen Anspruch darauf, einen bestimmten Kindergarten zu besuchen, gibt es nicht – es sei<br />

denn, dass „besondere pädagogische Konzepte“ (Waldorf, Montessori, Dänisch) gewünscht<br />

seien.<br />

Sollen Kinder in Kindertagespflegestellen, also durch Tagesmütter betreut werden, dann<br />

wird dies vom <strong>Kreis</strong> bezuschusst, wobei davon ausgegangen wird, dass der Anspruch bei 25<br />

Wochenstunden erfüllt ist. Darüber hinausgehender Betreuungsbedarf muss per Stundenzettel<br />

vom Arbeitgeber nachgewiesen werden.<br />

23


Meldungen<br />

Die verborgene Seite des Jobwunders<br />

Zahlen vom Arbeitsmarkt<br />

24<br />

–> 2002 waren in Deutschland 4,1 Millionen<br />

Menschen ohne Job. Heute gibt es<br />

noch 2,9 Millionen Arbeitslose. 2002 lag<br />

die Zahl der Erwerbstätigen bei 39,3<br />

Millionen. Heute sind es 41,8 Millionen.<br />

–> 2002 existierten in Deutschland 310.000<br />

Leiharbeitsplätze. Heute sind es<br />

820.000, ein Zuwachs von 500.000.<br />

Aber nur 250.000 davon sind neue Arbeitsplätze,<br />

die anderen haben unbefristete<br />

Jobs vernichtet.<br />

–> Mehr als zwei Millionen Menschen arbeiten<br />

unfreiwillig Teilzeit.<br />

–> 7,5 Millionen Menschen arbeiten in Minijobs,<br />

für 5 Millionen davon ist dies ihr<br />

Hauptjob.<br />

–> Zwei Drittel der Minijobberinnen sind<br />

Frauen.<br />

–> 140.000 Deutsche können sich keine<br />

Krankenversicherung mehr leisten, oftmals<br />

„Solo-Selbständige“.<br />

–> Die Zahl der Ein-Personen-Unternehmen<br />

ist in Deutschland von 1,7 Millionen auf<br />

2,2 Millionen gestiegen.<br />

–> 7,3 Millionen Beschäftigte arbeiten im<br />

Niedriglohnbereich (unter 9,54 Brutto),<br />

das sind 22 Prozent aller Berufstätigen.<br />

Einen höheren Anteil an Geringverdienenden<br />

gibt es in Europa nur in Lettland,<br />

Litauen, Rumänien und Polen. 87 Prozent<br />

der Taxifahrenden bekommen Niedriglohn,<br />

86 Prozent der Friseure und<br />

Friseurinnen, 77 Prozent der Bedienungen<br />

in Gaststätten, 69 Prozent der Verkäufer<br />

und Verkäuferinnen im Einzelhandel,<br />

68 Prozent aller Leiharbeiterinnen<br />

und Leiharbeiter, 68 Prozente der Beschäftigten<br />

in Callcentern, 62 Prozent<br />

des Hotelpersonals und 60 Prozent der<br />

Wachleute bei privaten Sicherheitsdiensten.<br />

–> 900.000 NiedriglöhnerInnen arbeiten<br />

mehr als 50 Stunden wöchentlich.<br />

–> 11 Milliarden Euro werden jährlich dafür<br />

ausgegeben, Niedriglöhne auf Hartz-IV-<br />

Niveau aufzustocken. Das sind 1,3 Millionen<br />

Arbeitsplätze, 300.000 davon Vollzeitarbeitsplätze.<br />

Quelle: zeit online 8.8.2013


Mehr Rechte für Schwarzarbeitende<br />

in deutschen Haushalten<br />

In Deutschland arbeiten laut aktueller Studie des DGB 2,6 Millionen Hausangestellte, regulär<br />

angemeldet sind von ihnen nur 250.000. Schwarzarbeit boomt. Nahezu jeder dritte<br />

Haushalt beschäftigt hierzulande eine illegale Hilfe. Mehrheitlich sind es Frauen,<br />

die diese traditionell typische Frauenarbeit (Sorgearbeit und Pflegearbeit)<br />

erledigen. Vorrangig von alleinstehenden SeniorInnen<br />

genutzt, erfolgt die Inanspruchnahme illegaler Beschäftigung<br />

auch durch Doppelverdienerhaushalte: Immer mehr<br />

Frauen sind erwerbstätig. Ihnen wird durch eine Haushaltshilfe<br />

der Eintritt in den formellen Arbeitsmarkt erleichtert. Hinzu kommt, dass viele<br />

Hausangestellte Migrantinnen sind, deren Rechte vielfach missachtet werden. Betreuerinnen<br />

arbeiten z. B. oft rund um die Uhr, auch wenn laut Tarif die wöchentliche<br />

Arbeitszeit auf 38,5 Stunden beschränkt ist. Besteht kein Arbeitsvertrag, ist die<br />

Hilfe irregulär beschäftigt und es gelten weder Arbeitsrecht noch Tarifverträge.<br />

Die deutsche Bundesregierung hat im Februar dieses Jahres eine Konvention der<br />

Internationalen Arbeitsorganisation ILO beschlossen, die im September in Kraft treten<br />

wird. Diese erkennt Hausangestellte als gleichwertige ArbeitnehmerInnen an<br />

und garantiert Sicherstellung und Verbesserung ihrer Arbeitsrechte – bezogen auf<br />

Arbeitszeiten, Urlaub, soziale Sicherung und gewerkschaftliche Vertretung.<br />

Übrigens: Die Putzbranche hat auch eine andere Seite: Der Beruf des Gebäudereinigers<br />

mit Fachausbildung und beruflichen Aufstiegschancen. Hier arbeiten in<br />

der Regel jedoch nicht die Frauen, die Privatwohnungen schrubben, sondern meistens<br />

sind es Männer, die in diesen hoch spezialisierten Reinigungsjobs tätig sind.<br />

25


Meldungen<br />

WAS MÜTTER-ARBEIT WERT IST<br />

26<br />

Laut Wahlversprechen der Union soll sofort<br />

nach der Bundestagswahl die Mütterrente<br />

umgesetzt werden. Geplant sei eine Rentenerhöhung<br />

für ältere Mütter, heißt es. Man<br />

sei es den betroffenen Frauen schuldig, auch<br />

Kindererziehungszeiten für Geburten vor<br />

1992 zu berücksichtigen. Bislang bekommen<br />

Frauen für vor 1992 geborene Kinder<br />

einen Punkt für ihre Rente gutgeschrieben,<br />

künftig soll es nach Unions-Plänen ein Entgeltpunkt<br />

(dieser entspricht 28 Euro pro<br />

Kind/ Monat im Westen und 25 Euro im<br />

Osten) mehr sein. Für nach 1992 geborene<br />

Kinder gibt es drei Punkte. Eine volle Gleichstellung<br />

wäre damit nicht erreicht.<br />

Hintergrund ist die jahrelange Forderung,<br />

wonach Nachteile für ältere Mütter ausgeglichen<br />

werden sollen. Denn: Kindererziehung<br />

ist Hauptursache von Altersarmut. Besonders<br />

stark sind hiervon die Frauen betroffen,<br />

die aufgrund von Erziehungszeiten<br />

mehrere Jahre nicht gearbeitet haben und<br />

im bisherigen System keinen eigenen Rentenanspruch<br />

aus einem entlohnten Arbeitsverhältnis<br />

erwerben konnten.<br />

Ob und wie die Pläne der Mütterrente umgesetzt<br />

werden, bleibt offen. Schätzungen<br />

zufolge belaufen sich die Kosten auf ca. 7<br />

Mrd. Euro, deren Finanzierung ebenfalls offen<br />

ist.


„50 MILLION MISSING“<br />

Kampagne: Indiens unerwünschte Töchter<br />

In Indien fehlen nach wissenschaftlich-statistischen<br />

Berechnungen ungefähr 50 Millionen<br />

Frauen. Sie fehlen, weil weibliche Föten<br />

gezielt abgetrieben, weibliche Kinder getötet<br />

und erwachsene Frauen ermordet werden.<br />

Die Kampagne „50 million missing“<br />

setzt sich gegen diesen Genozid – eine gegen<br />

das weibliche Geschlecht zielgerichtete<br />

und systematische Auslöschung – ein. Indien<br />

verliert täglich 7000 Mädchen durch<br />

Abtreibungen. Die Frau-zu-Mann-Rate<br />

würde natürlicher Weise in jedem Land ungefähr<br />

50 zu 50 sein, in Indien allerdings<br />

gibt es bereits einen Männerüberschuss von<br />

ca. 20 Prozent. Diese Rate nimmt nach wie<br />

vor zu.<br />

Durch die Verfügbarkeit einfacher, medizinischer<br />

Technik lässt sich mittlerweile früh das<br />

Geschlecht von Föten feststellen. Seitdem<br />

werden zahlreiche Frauen in Indien zu Abtreibungen<br />

gezwungen. Aber Indiens Genozid<br />

geht noch weiter: Frauen werden in allen<br />

Entwicklungsstadien und in jedem Alter vor<br />

und nach der Geburt getötet. Es existiert eine<br />

schockierend hohe Tötungsrate von<br />

Mädchen bis zum Alter von 6 Jahren und<br />

verschiedene Formen der Tötung von Frauen<br />

im Erwachsenenalter durch Mitgiftmorde,<br />

Ehrenmorde und Lynchen. Dieser weibliche<br />

Genozid hat in Indien lange historische<br />

Wurzeln. Er ist Ausdruck der Macht eines<br />

Patriarchats, in dem es nicht erwünscht ist,<br />

dass Frauen über Ressourcen und Wohlstand<br />

verfügen. Der Wunsch nach männlichen<br />

Nachkommen ist traditionell besonders<br />

groß, weil Familien ihren Reichtum<br />

nur entlang der männlichen Linie vererben<br />

wollen. Schockierender Weise geschieht dies<br />

nicht nur in den ärmeren Schichten, sondern<br />

bei wachsendem Wohlstand und wachsender<br />

Ausbildung steigt sogar der Wunsch traditioneller<br />

Familien, keine Töchter haben zu<br />

wollen.<br />

Die Abtreibung weiblicher Föten geht über<br />

Indiens Grenzen hinaus. Weltweit gibt es<br />

bereits ein Defizit von 160 Millionen Mädchen<br />

und Frauen nicht nur in asiatischen<br />

Ländern, sondern auch in Montenegro, Kosovo<br />

und Albanien.<br />

Mittlerweile sind die Folgen des gestörten<br />

Gleichgewichtes der Geschlechter sichtbar:<br />

Frauen sind einem steigenden Risiko ausgesetzt,<br />

Opfer von Gewalt, Frauenhandel und<br />

Zwangsprostitution zu werden.<br />

Da bisher wenig auf staatlicher und europäischer<br />

Ebene gegen diese Form des Völkermords<br />

getan wird, setzt sich die Gründerin<br />

der Kampagne Rita Banerji seit 2006 dafür<br />

ein, das öffentliche Bewusstsein zu erhöhen<br />

und in Zusammenarbeit mit internationalen<br />

Menschenrechtsorganisationen für eine zeitnahe<br />

Beendigung des Genozids an Frauen<br />

zu kämpfen.<br />

27


28<br />

Veranstaltungen<br />

Die Ausstellung wurde anlässlich des 25-jährigen<br />

Jubiläums des Frauenhauses Norderstedt<br />

von den Mitarbeiterinnen in Zusammenarbeit<br />

mit Bewohnerinnen und deren<br />

Kindern erstellt.<br />

Mit der Ausstellung soll auf in der Familie<br />

stattfindende Gewalt aufmerksam gemacht<br />

und Möglichkeiten zur Überwindung der<br />

Gewaltmechanismen aufgezeigt werden.<br />

Interaktive<br />

Wanderausstellung<br />

zum Thema<br />

Häusliche Gewalt<br />

Eine Kooperationsveranstaltung<br />

zwischen dem KIK-Netzwerk bei<br />

Häuslicher Gewalt und dem BBZ<br />

<strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong>.<br />

Eröffnungsveranstaltung:<br />

Montag, 25.11.2013, 17 Uhr<br />

Ort: Berufsbildungszentrum<br />

<strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

Kieler Straße 30, <strong>Rendsburg</strong><br />

Interessierte haben die Möglichkeit, die Ausstellung<br />

nur bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

zu besuchen. Um Anmeldung dafür wird<br />

unter der Telefonnummer 04351-3570 gebeten.<br />

Frei leben – ohne Gewalt<br />

25. November<br />

Internationaler Gedenktag:<br />

NEIN zu Gewalt an Frauen!<br />

Herausgegeben von den Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong> und<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

Mehr als 6000 „Frei leben – ohne<br />

Gewalt“-Fahnen werden jährlich zum<br />

25. November, dem internationalen<br />

Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen“<br />

gehisst.<br />

Dieser Gedenktag geht zurück auf die<br />

Ermordung der drei Schwestern Mirabal<br />

in der Dominikanischen Republik.<br />

Wegen ihres politischen Widerstands<br />

gegen den Diktator Trujillo wurden sie<br />

am 25. November 1960 vom Geheimdienst<br />

nach monatelanger Folter getötet.<br />

Ihr Mut gilt inzwischen als Symbol<br />

für Frauen weltweit, um jegliche<br />

Gewalt gegenüber Frauen und Mädchen<br />

anzuprangern und zugleich Maßnahmen<br />

zu unterstützen, die Gewalt an<br />

Frauen und Mädchen verhindern.<br />

Hier finden Sie H<br />

wenn Ihnen weh getan wir<br />

Autonomes Frauenhaus <strong>Rendsburg</strong> e.V.<br />

04331-22726* (erreichbar rund um die U<br />

!Via Beratung und Treff für Mädchen und<br />

04351-3570*<br />

(mo, mi und fr 10-12 Uhr, di und do 14-1<br />

Frauenhelpline 0700-99911444*<br />

(mo-fr 15-1 Uhr, sa und so 10-1 Uhr)


ie Hilfe,<br />

etan wird!<br />

g e.V.<br />

um die Uhr)<br />

chen und Frauen<br />

d do 14-16 Uhr)<br />

44*<br />

1 Uhr) * kostenpflichtig<br />

Frei leben – ohne Gewalt<br />

Hier finden Sie Hilfe,<br />

25. November<br />

Internationaler Gedenktag:<br />

NEIN zu Gewalt an Frauen!<br />

Autonomes Frauenhaus <strong>Rendsburg</strong> e.V.<br />

04331-22726* (erreichbar rund um die Uhr)<br />

wenn Ihnen weh getan wird!<br />

Frei leben – ohne Gewalt<br />

Herausgegeben von den Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong> und<br />

!Via Beratung und Treff für Mädchen und Frauen<br />

04351-3570*<br />

Hier finden Sie Hilfe,<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

(mo, mi und fr 10-12 Uhr, di und do 14-16 Uhr)<br />

25. November<br />

Internationaler Gedenktag:<br />

Frauenhelpline 0700-99911444*<br />

NEIN zu Gewalt an Frauen!<br />

Autonomes Frauenhaus <strong>Rendsburg</strong> e.V.<br />

(mo-fr 15-1 Uhr, sa und so 10-1 Uhr) * kostenpflichtig<br />

04331-22726* (erreichbar rund um die Uhr)<br />

Herausgegeben von den Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong> und<br />

!Via Beratung und Treff für Mädchen und Frauen<br />

04351-3570*<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

(mo, mi und fr 10-12 Uhr, di und do 14-16 Uhr)<br />

Frauenhelpline 0700-99911444*<br />

(mo-fr 15-1 Uhr, sa und so 10-1 Uhr) * kostenpflichtig<br />

wenn Ihnen weh getan wird!<br />

Gewalt an Frauen hat viele Gesichter<br />

Vor einigen Wochen erregte die Vergewaltigung<br />

einer Studentin in Indien, die an den<br />

Folgen ihrer Verletzungen starb, weltweites<br />

Aufsehen. Nahezu zeitgleich geschah der<br />

Mord an einer 9-Jährigen in Saudi-Arabien,<br />

die an den Folgen der in der „Hochzeitsnacht“<br />

erlittenen Vergewaltigung starb.<br />

Weltweit erleiden etwa 35 Prozent aller<br />

Frauen Prügel, Vergewaltigungen, sexuelle<br />

Nötigungen oder andere Taten, wie aus einer<br />

im Juni 2013 veröffentlichten Studie der<br />

Weltgesundheitsorganisation hervorgeht.<br />

Aktuelle Zahlen belegen, dass auch in<br />

Deutschland 40 Prozent der befragten Frauen<br />

schon einmal körperliche und/oder sexualisierte<br />

Gewalt erlebten. In Deutschland finden<br />

jährlich etwa 160.000 Vergewaltigungen<br />

oder andere schwere Taten gegen die<br />

sexuelle Selbstbestimmung statt. Nur in 5<br />

Prozent der Fälle wird die Tat angezeigt. Das<br />

sind 8000 Anzeigen jährlich.<br />

Vergewaltigung –<br />

ein ungesühntes Verbrechen!<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Täter bestraft<br />

wird, liegt bei unter einem Prozent.<br />

Kein anderes Verbrechen in Deutschland<br />

wird weniger geahndet oder bestraft als die<br />

Vergewaltigung, ganz abgesehen von sexueller<br />

Nötigung oder anderen Belästigungen.<br />

Die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt<br />

<strong>Rendsburg</strong>, des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

und der Gemeinde Kronshagen zeigen<br />

auch in diesem Jahr zum 25. November<br />

Flagge für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes<br />

und freies Leben von Mädchen<br />

und Frauen weltweit!<br />

Bitte beachten Sie dazu die Tagespresse sowie<br />

unseren Hinweis auf die Ausstellungseröffnung<br />

am 25. November 2013.<br />

29


Veranstaltungen<br />

Wer offen ist, kann mehr erleben<br />

30<br />

Lesung mit Irena Brežná<br />

Mittwoch, den 25.09.13<br />

19.30 Uhr, Eintritt 5 €<br />

Buchhandlung Reichel<br />

Schiffbrückengalerie<br />

24768 <strong>Rendsburg</strong><br />

fon 04331 58 96-0<br />

info@buch-reichel.de<br />

Eine Veranstaltung im<br />

Rahmen der Interkulturellen<br />

Woche 2013<br />

Die Gleichstellungsbeauftragten<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong><br />

und des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<br />

<strong>Eckernförde</strong><br />

in Kooperation mit<br />

der Buchhandlung Reichel,<br />

dem Internationalen<br />

Zentrum (uts e.V.) und der<br />

Stadtbücherei <strong>Rendsburg</strong><br />

Foto © Marian Strauch<br />

Auch in diesem Jahr beteiligen sich die<br />

Gleichstellungsbeauftragten des <strong>Kreis</strong>es<br />

<strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong> und der Stadt<br />

<strong>Rendsburg</strong> in Kooperation mit der Buchhandlung<br />

Reichel, dem Internationalen<br />

Zentrum (uts. e.V.) und der Stadtbücherei<br />

<strong>Rendsburg</strong> mit einer Lesung an der Interkulturellen<br />

Woche 2013.<br />

Auf der Suche nach einer besseren Welt verschlägt<br />

es 1968 eine Jugendliche in die<br />

Schweiz, das Land des harten Käses, wo sie,<br />

so lernt sie im Sprachkurs, dennoch keinen<br />

Käse reden soll. Zuhause ist da, wo man<br />

motzen darf, hier aber soll sie dankbar sein.<br />

Die neue Umgebung scheint ihr sperrig, distanziert,<br />

sie rebelliert gegen das Gastland,<br />

das sie unter seine Regeln zwingt und sie<br />

nicht sie selbst sein lässt. Aber sie trifft auch<br />

auf viele andere Gestrandete, die hoffen, etwas<br />

aus ihrem Leben machen zu können:<br />

kleine Diebe, Depressive, Schlawiner,<br />

Kriegsflüchtlinge, Ausgebeutete, Überangepasste<br />

und Naive. Und sie lernt, Exil und<br />

Fremdheit als Reichtum zu erfahren, sie wird<br />

Brückenbauerin zwischen den Kulturen.<br />

Irena Brežná, 1950 in der Tschechoslowakei<br />

geboren. 1968 Emigration in die Schweiz.<br />

Journalistin, Schriftstellerin, Slawistin, Psychologin,<br />

Menschenrechtlerin. Zuletzt erschien<br />

ihr autobiographisch gefärbter Roman<br />

„Die beste aller Welten“. Sie erhielt<br />

zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den EM-<br />

MA-Journalistinnenpreis und den Theodor-<br />

Wolff-Preis für ihre Kriegsreportagen aus<br />

Tschetschenien.


„Dann schlug sie<br />

es so gewaltig zu,<br />

dass alle Fenster<br />

im Schloss in<br />

tausend Stücke<br />

zersprangen.“<br />

Die Frau in den Märchen der Brüder Grimm<br />

Erzählt und moderiert von Ingrid Jacobsen<br />

(Europäische Märchengesellschaft)<br />

Vielfältig ist das Bild der Frau in den Märchen.<br />

Da gibt es nicht nur die Angepassten,<br />

die Braven und Frommen oder die über alle<br />

Maßen schönen Königstöchter. Neidische<br />

und boshafte Weiber treiben ihr Spiel. Wir<br />

begegnen starken und klugen Frauen, die<br />

errungen werden wollen, oder die mutig ihr<br />

Schicksal selbst in die Hand nehmen. Hexen<br />

und Zauberinnen stehen Rat gebenden und<br />

Weisen gegenüber.<br />

Musikalische Sequenzen auf der Flöte<br />

untermalen die Pausen zwischen den Märchen.<br />

Wann:<br />

Donnerstag, 07. November 2013<br />

19.30 Uhr<br />

Wo:<br />

Bürgerhaus Kronshagen<br />

Kopperpahler Allee 69<br />

Eintritt: 4,00 € / erm. 3,00 €<br />

Veranstalterin: Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Kronshagen<br />

im Rahmen des Kooperationsbündnisses der VHS Kronshagen<br />

zum Brüder Grimm Jahr.<br />

Annemarie Rubinke: Erinnerung<br />

31


Impressum<br />

Redaktion<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

des <strong>Kreis</strong>es <strong>Rendsburg</strong>-<strong>Eckernförde</strong><br />

Hannelore Salzmann-Tohsche<br />

Kaiserstraße 8, 24768 <strong>Rendsburg</strong><br />

04331/202-400<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Stadt <strong>Rendsburg</strong><br />

Edith Berkau<br />

Am Gymnasium 4, 24768 <strong>Rendsburg</strong><br />

04331/206-218<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

der Gemeinde Kronshagen<br />

Monika Schulze<br />

Kopperpahler Allee 5, 24119 Kronshagen<br />

0431/58 66-270<br />

Gestaltung<br />

Atelier GraFisch<br />

Katharina Mahrt, <strong>Eckernförde</strong><br />

Auflage<br />

2.500 Stück<br />

12. Jahrgang, September 2013<br />

Feiern<br />

Sie<br />

mit uns!<br />

Sonntag, 27. Oktober 2013<br />

10:30 Uhr Sektempfang<br />

Begrüßung durch die Stadtpräsidentin<br />

Karin Wiemer-Hinz<br />

11:00 Uhr Verliebte Feinde<br />

Montag, 28. Oktober 2013, 20:00 Uhr<br />

Jackie – Wer braucht schon eine Mutter?<br />

Montag, 4. November 2013, 20:00 Uhr<br />

Hinter der Tür<br />

Veranstalterin: Gleichstellungsbeauftragte der Stadt <strong>Rendsburg</strong>, Edith Berkau<br />

27.10.13<br />

10:30Uhr<br />

Start<br />

Montag, 11. November 2013, 20:00 Uhr<br />

To The Wonder<br />

Montag, 18. November 2013, 20:00 Uhr<br />

Die Lebenden<br />

Montag, 25. November 2013, 20:00 Uhr<br />

Englisch für Anfänger<br />

Montag, 25. November 2013, 16:30 Uhr<br />

Das Mädchen Wadjda

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