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Geschäftsbericht - Kreissparkasse Steinfurt

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Geschäftsbericht 2012


Lagebericht <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong> 2012<br />

A. Grundlagen der Sparkasse<br />

Die <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist gemäß<br />

§ 1 SpkG eine Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbands<br />

Westfalen-Lippe (SVWL),<br />

Münster, und über diesen dem Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverband e. V.,<br />

Berlin und Bonn (DSGV), angeschlossen.<br />

Sie ist beim Amtsgericht <strong>Steinfurt</strong> unter<br />

der Nummer A 4197 im Handelsregister<br />

eingetragen.<br />

Träger der Sparkasse ist der Sparkassenzweckverband,<br />

der von dem Kreis <strong>Steinfurt</strong><br />

und den Städten und Gemeinden<br />

Altenberge, Greven, Hörstel, Hopsten,<br />

Horstmar, Ibbenbüren, Ladbergen, Laer,<br />

Lienen, Lotte, Metelen, Mettingen, Neuenkirchen,<br />

Nordwalde, Recke, Saerbeck,<br />

<strong>Steinfurt</strong>, Tecklenburg, Westerkappeln<br />

und Wettringen gebildet wird. Der Sparkassenzweckverband<br />

ist eine Körperschaft<br />

des öffentlichen Rechts mit Sitz<br />

in Ibbenbüren und ist ebenfalls Mitglied<br />

des SVWL. Satzungsgebiet der <strong>Kreissparkasse</strong><br />

<strong>Steinfurt</strong> sind das Gebiet des Trägers<br />

sowie das Gebiet der benachbarten<br />

Kreise Borken, Coesfeld, Emsland, Osnabrück,<br />

Warendorf, Landkreis Grafschaft<br />

Bentheim und der kreisfreien Städte<br />

Münster und Osnabrück. Die Sparkasse<br />

ist Mitglied im bundesweiten Haftungsverbund<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Das aus Sparkassen, Landesbanken und<br />

Landesbausparkassen bestehende überregionale<br />

Sicherungssystem stellt sicher,<br />

dass im Bedarfsfall ausreichend Mittel<br />

zur Verfügung stehen, um die Forderungen<br />

der Kunden und auch das Institut<br />

selbst zu schützen.<br />

Unsere Sparkasse ist ein regionales Wirtschaftsunternehmen<br />

mit der Aufgabe,<br />

die geld- und kreditwirtschaftliche Versorgung<br />

der Bevölkerung und der Wirtschaft<br />

insbesondere im satzungsrechtlichen<br />

Geschäftsgebiet sicherzustellen.<br />

Daneben ist das soziale und kulturelle<br />

Engagement der Sparkasse zu nennen.<br />

Im Rahmen der Geschäftsstrategie sind<br />

die Grundsätze unserer geschäftspolitischen<br />

Ausrichtung zusammengefasst<br />

und in die operativen Planungen eingearbeitet.<br />

Durch die zielorientierte Bearbeitung<br />

der strategischen Geschäftsfelder<br />

soll die Aufgabenerfüllung unserer<br />

Sparkasse über die Ausschöpfung von Ertrags-<br />

und Kostensenkungspotenzialen<br />

sichergestellt werden. Darüber hinaus<br />

hat der Vorstand die Risikostrategien<br />

überprüft und den veränderten Rahmenbedingungen<br />

angepasst. Die Strategien<br />

wurden mit dem Verwaltungsrat unserer<br />

Sparkasse erörtert und innerhalb des<br />

Hauses kommuniziert.<br />

4


B. Wirtschaftsbericht<br />

1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

im Jahr 2012<br />

Positive Impulse der Weltwirtschaft<br />

trotz fortlaufender Rezession<br />

Die globale Erholung hat im Jahr 2012<br />

an Schwung verloren. Nach einem<br />

Wachstum von 3,8 % im Jahr 2011<br />

expandierte die Weltwirtschaft nur noch<br />

mit einer Rate von 3,2 %. Ein wesentlicher<br />

Belastungsfaktor ist die Schuldenkrise<br />

im Euroraum.<br />

Konsolidierungsmaßnahmen der öffentlichen<br />

Sektoren in Großbritannien<br />

und dem Euroraum sowie des privaten<br />

Sektors in den USA schwächen die<br />

Güternachfrage in den fortgeschrittenen<br />

Volkswirtschaften. Diese stockende<br />

Nachfrage wiederum ist ein wesentlicher<br />

Grund für die Konjunkturschwäche in<br />

den großen Schwellenländern.<br />

Die Rezession im Euroraum hat sich im<br />

Verlauf dieses Jahres fortgesetzt. Insbesondere<br />

in Spanien, Italien, Portugal und<br />

Griechenland setzte sich die wirtschaftliche<br />

Talfahrt im ersten Halbjahr 2012<br />

unvermindert fort oder beschleunigte<br />

sich sogar.<br />

Positive Impulse gingen demgegenüber<br />

im Euroraum vom Außenhandel aus.<br />

Infolge der Abwertung des Euro legten<br />

die Exporte im zweiten Quartal 2012<br />

trotz der schwächeren Weltkonjunktur<br />

deutlich zu. Allerdings ging die Binnennachfrage<br />

kontinuierlich zurück. Dies<br />

betraf sowohl die Bruttoanlageinvestitionen<br />

als auch den privaten Konsum.<br />

Nachlassende Dynamik der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

Die Schuldenkrise im Euroraum belastet<br />

auch die Konjunktur in Deutschland.<br />

Die ifo-Geschäftserwartungen haben<br />

sich seit April 2012 kontinuierlich verschlechtert<br />

und befanden sich zuletzt<br />

auf dem niedrigsten Stand seit der<br />

Rezession 2008/2009.<br />

Das reale Bruttoinlandsprodukt wuchs<br />

im Jahr 2012 mit einer Rate von 0,7 %.<br />

Im Vorjahr betrug das Wirtschaftswachstum<br />

3,0 %. Ursächlich für den Rückgang<br />

sind in erster Linie die nachlassende unternehmerische<br />

Investitionstätigkeit und<br />

der schwächere Außenhandel gegenüber<br />

dem Vorjahr, der sich angesichts<br />

der Weltkonjunkturlage dennoch recht<br />

gut behaupten konnte. Eine stützende<br />

Wirkung auf das Bruttoinlandsprodukt<br />

hat die moderate Aufwärtsbewegung<br />

der privaten Konsumausgaben und des<br />

privaten Wohnungsbaus. Gründe hierfür<br />

liegen in der immer noch durchaus robusten<br />

Arbeitsmarktlage (Arbeitslosenquote<br />

fällt von 7,1 auf 6,8 %) sowie der<br />

steigenden verfügbaren Einkommen.<br />

Der Anstieg des Verbraucherpreisniveaus<br />

mit durchschnittlich 2 % schwächte<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr (2,3 %)<br />

bedingt durch die Rohölpreisentwicklung<br />

moderat ab.<br />

Das regionale Wirtschaftsklima –<br />

Aussicht auf Besserung<br />

Die von der IHK Nord Westfalen zum<br />

Jahreswechsel 2012/2013 durchgeführte<br />

Konjunkturumfrage zeigt, dass sich die<br />

Region Nord Westfalen dem Sog der<br />

Finanzkrise und der weltwirtschaftlichen<br />

Lage nicht entziehen konnte.<br />

5


Dies zeigt sich insbesondere in der<br />

Entwicklung des Industrieumsatzes, der<br />

in 2012 um 4 % gegenüber dem Vorjahr<br />

gesunken ist sowie im Auslandsumsatz,<br />

welcher um 5 % zurückging.<br />

Demgegenüber wirken sich der hohe<br />

Beschäftigungsstand, eine gut laufende<br />

Binnenkonjunktur sowie eine erfreuliche<br />

Wohnungsbaukonjunktur begünstigend<br />

auf die allgemeine Entwicklung aus.<br />

Insgesamt liegt der IHK-Konjunkturklimaindikator<br />

zum Jahresanfang 2013 bei 111<br />

Punkten und damit leicht über dem Niveau<br />

vom Spätsommer 2012 sowie dem langfristigen<br />

Durchschnitt von 108 Punkten.<br />

Für 2013 wird von zwei Dritteln der<br />

befragten Unternehmen eine gleichbleibende<br />

Entwicklung des Wirtschaftsverlaufs<br />

erwartet, während bei den übrigen<br />

Unternehmen der Anteil der positiven<br />

Erwartungen gegenüber den negativen<br />

Erwartungen gestiegen ist.<br />

Ausgehend von der guten Konjunkturlage<br />

im Handel und bei den Dienstleistungen<br />

will gut die Hälfte der Unternehmer<br />

das Investitionsbudget gleich halten<br />

und sogar ein Viertel seine Investitionen<br />

aufstocken.<br />

Auch das Klima am Arbeitsmarkt bleibt<br />

weitestgehend freundlich. Während<br />

Großbetriebe eher Personal reduzieren<br />

wollen, beabsichtigen vor allem kleinere<br />

Betriebe (insbesondere im Dienstleistungsbereich)<br />

in Hinblick auf den sich<br />

zukünftig verstärkenden Fachkräftemangel<br />

ihre Beschäftigung aufzustocken.<br />

Ausgehend von diesen Erwartungen wird<br />

mit einer intakten Investitionstätigkeit<br />

und trotz erkennbaren Fachkräftemangels<br />

mit weiterhin positiven Effekten für<br />

den regionalen Arbeitsmarkt gerechnet.<br />

Zinsentwicklung<br />

Die vermehrte Anlage in sogenannte<br />

„sichere Häfen“ ließ die Renditen und<br />

Zinsen deutscher Staatsanleihen auch<br />

in 2012 weiter fallen. Forciert durch umfassende<br />

geldpolitische Maßnahmen der<br />

EZB und begleitet von mitunter zähen,<br />

politischen Stabilisierungsbeschlüssen<br />

für den Euro (ESM, Unterzeichnung<br />

des EU-Fiskalpaktes, Schuldenschnitt<br />

Griechenland, Bankenrettung in Spanien<br />

u.v.m.) fiel die Rendite für die 10 jährige<br />

deutsche Bundesanleihe, die zum Jahresbeginn<br />

2012 noch bei 1,85 % notiert<br />

hatte, bis zum Juni auf ein Tief von unter<br />

1,13 %. Obschon diese Rendite zum<br />

Jahresende wieder auf 1,31 % angestiegen<br />

ist, liegt sie damit noch immer mehr<br />

als einen halben Prozentpunkt unter dem<br />

Jahresanfangswert von 2012.<br />

Bei ein- und zweijährigen Bundesanleihen<br />

haben die Anleger für den Preis<br />

der Sicherheit zeitweise sogar negative<br />

Renditen in Kauf genommen. Auch am<br />

Geldmarkt sorgte die EZB im Sommer<br />

mit einer weiteren Senkung des Leitzinses<br />

um 0,25 % auf nunmehr 0,75 %<br />

ebenfalls für eine Beschleunigung des<br />

allgemeinen Zinsrückgangs.<br />

In der Summe bedeutete diese Zinskonstellation<br />

in 2012 für die Anleger von<br />

„sicheren“, festverzinslichen Anleihen<br />

und Geldanlagen damit erstmals wieder<br />

einen echten Realzinsverlust, da das<br />

Zinsniveau für diese Geldanlagen i.d.R.<br />

deutlich unter dem Niveau der aktuellen<br />

Inflationsrate gelegen hat.<br />

6


2. Veränderungen der recht lichen<br />

Rahmenbedingungen<br />

im Jahr 2012<br />

Am 14.12.2012 hat die Bundesanstalt für<br />

Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)<br />

die Neufassung der Mindestanforderungen<br />

an das Risikomanagement<br />

(MaRisk) veröffentlicht. Wesentlicher Inhalt<br />

dieser Novelle sind Regelungen zum<br />

Kapitalplanungsprozess, zur Risikocontrolling-<br />

und zur Compliance-Funktion<br />

sowie zu einem Verrechnungssystem für<br />

Liquiditätskosten, -nutzen und -risiken.<br />

Die Neufassung ist am 01.01.2013 in<br />

Kraft getreten und beinhaltet einen Umsetzungszeitraum<br />

bis zum 31.12.2013.<br />

Hinsichtlich der unter der Bezeichnung<br />

„Basel III“ bekannten Regelungstexte des<br />

Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht,<br />

die ursprünglich ab dem 01.01.2013<br />

umgesetzt werden sollten, hat sich das<br />

Gesetzgebungsverfahren verzögert. Die<br />

verschärften Regelungen zu den Eigenkapital-<br />

und Liquiditätsanforderungen<br />

sowie zu einer neuen Verschuldungskennziffer<br />

(„Leverage Ratio“) werden<br />

daher erst später in Kraft treten.<br />

Zur Sicherstellung der fristgerechten<br />

Umsetzung der Anforderungen aus den<br />

MaRisk und aus Basel III wurde eine Projektorganisation<br />

eingerichtet.<br />

Das Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz<br />

(AnsFuG) wurde in<br />

der <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong> fristgerecht<br />

umgesetzt. Zentraler Aspekt in 2012 war<br />

die Umsetzung der Mitarbeiteranzeigeverordnung<br />

(Mitarbeiterregistrierung<br />

und Anzeige von Beschwerden).<br />

Daneben erfolgten insbesondere die<br />

erforderlichen Anpassungen im Bereich<br />

der geschlossenen Beteiligungen sowie<br />

der offenen Immobilienfonds.<br />

Die weitere Umsetzung der Mindestanforderungen<br />

an Compliance (MaComp)<br />

erfolgt durch die Compliance-Funktion<br />

sowie im Rahmen eines derzeit laufenden<br />

Projektes.<br />

3. Darstellung, Analyse<br />

und Beurteilung<br />

des Geschäftsverlaufs<br />

Das Geschäftsjahr 2012 ist erfolgreich<br />

verlaufen. Die bilanziellen Zuwächse im<br />

Kundengeschäft bewegten sich oberhalb<br />

unserer Planwerte. Auch das Dienstleistungsgeschäft<br />

entwickelte sich weitestgehend<br />

besser als erwartet.<br />

3.1. Bilanzsumme und<br />

Geschäftsvolumen<br />

Die Bilanzsumme erhöhte sich im Jahr<br />

2012 um 96,7 Mio. EUR bzw. 3,1 % auf<br />

3.191,5 Mio. EUR. Damit wurde das geplante<br />

Wachstum übertroffen.<br />

Das aus Kundenaktiva, Kundenpassiva,<br />

Eventualverbindlichkeiten, unwiderruflichen<br />

Kreditzusagen und den Kundenbeständen<br />

im Wertpapiergeschäft<br />

bestehende Geschäftsvolumen erhöhte<br />

sich um 238,8 Mio. EUR oder 4,5 % auf<br />

5.505,7 Mio. EUR.<br />

7


3.2. Kreditgeschäft<br />

Insgesamt verlief die Entwicklung<br />

der Forderungen an Kunden gemessen<br />

an bilanziellen Werten mit einem<br />

Zugang von 4,2 % besser als geplant.<br />

Die Darlehenszusagen erreichten im<br />

Jahr 2012 einen neuen Rekordwert von<br />

517,9 Mio. EUR (Vorjahr 444,1 Mio. EUR).<br />

Die darin enthaltenen Darlehenszusagen<br />

zur Finanzierung des Wohnungsbaus<br />

erhöhten sich im Gesamtjahr um 24,3 %<br />

auf 188,9 Mio. EUR.<br />

Der Strukturanteil der Kundenforderungen<br />

an der Stichtagsbilanzsumme<br />

erhöhte sich auf 81,8 % (Vorjahr 81,0 %).<br />

Im Kreditgeschäft mit Unternehmen und<br />

Selbstständigen stieg der Forderungsbestand<br />

infolge der erhöhten Investitionsbereitschaft<br />

um 7,5 %. Die Darlehenszusagen<br />

des Jahres 2012 nahmen hier<br />

um 31,6 % auf 279,9 Mio. EUR zu. Bei<br />

den Privatpersonen stiegen infolge der<br />

weiterhin anhaltenden Nachfrage nach<br />

langfristigen Darlehen die Forderungen<br />

um 3,1 %. Das zugesagte Kreditvolumen<br />

an Privatpersonen weist einen Anstieg<br />

von 13,0 % auf 230,7 Mio. EUR aus.<br />

3.3. Wertpapiereigenanlagen<br />

Zum Bilanzstichtag verminderte sich der<br />

Bestand an Wertpapiereigenanlagen<br />

gegenüber dem Vorjahr um insgesamt<br />

26,4 Mio. EUR auf 378,5 Mio. EUR.<br />

Hierbei war insbesondere der Rückgang<br />

der Schuldverschreibungen und anderen<br />

festverzinslichen Wertpapieren in<br />

Höhe von 43,2 Mio. EUR aufgrund von<br />

Fälligkeiten maßgeblich. Die Bestände<br />

von Aktien und anderen nicht festverzinslichen<br />

Wertpapieren erhöhten sich<br />

um 16,8 Mio. EUR. Ursächlich hierfür war<br />

im Wesentlichen die Wiederanlage der<br />

Ausschüttung unseres Spezialfonds.<br />

3.4. Beteiligungen<br />

Der Anteilsbesitz der Sparkasse per<br />

31.12.2012 von 48,0 Mio. EUR entfiel<br />

mit 35,0 Mio. EUR auf die Beteiligung<br />

am SVWL und mit 11,5 Mio. EUR auf die<br />

indirekte Beteiligung an der Landesbank<br />

Berlin Holding AG. Die Veränderungen<br />

gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. EUR<br />

beinhalten unter anderem eine zwischenzeitliche<br />

Erhöhung des Stammkapitals<br />

sowie eine Abschreibung zum Jahresende<br />

auf die Beteiligung am SVWL. Darüber<br />

hinaus war auch eine Abschreibung auf<br />

die indirekte Beteiligung an der Landesbank<br />

Berlin Holding AG erforderlich.<br />

8


3.5. Geldanlagen von Kunden<br />

Die Sparkasse hatte für 2012 eine<br />

Ersparnisbildung aus dem Wachstum<br />

der Kundeneinlagen und dem Saldo aus<br />

An- und Verkäufen im Kundenwertpapiergeschäft<br />

von etwa 1 % des Jahresanfangsbestandes<br />

erwartet. Dieses Ziel<br />

konnte mit einer erreichten Ersparnisbildung<br />

von 3,2 % übertroffen werden.<br />

Die Kundeneinlagen sind in diesem<br />

Zusammenhang deutlich stärker angestiegen<br />

als ursprünglich erwartet, da<br />

die Kunden verstärkt risikolose Anlagen<br />

bevorzugten. Insgesamt konnten die<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kunden um<br />

104,8 Mio. EUR oder 5,2 % gegenüber<br />

dem Vorjahr gesteigert werden. Dagegen<br />

wurden von den Kunden – anders als<br />

erwartet – für 21,5 Mio. EUR mehr Wertpapiere<br />

verkauft als gekauft.<br />

Aktuell verfügt die Sparkasse über<br />

einen bilanziellen Einlagenbestand von<br />

2.116,3 Mio. EUR. Die Bestände an Sichtund<br />

Termineinlagen verzeichneten einen<br />

Anstieg um 123,9 Mio. EUR. Darüber hinaus<br />

hat sich auch der Bestand der Sparkassenbriefe<br />

um 10,6 Mio. EUR erhöht.<br />

Der Bestand an Spareinlagen reduzierte<br />

sich dagegen um 29,7 Mio. EUR.<br />

3.6. Interbankengeschäft<br />

Die Forderungen an Kreditinstitute<br />

erhöhten sich insbesondere durch<br />

die Anlage freier liquider Mittel aus<br />

fälligen Schuldverschreibungen um<br />

32,4 Mio. EUR auf 66,2 Mio. EUR. Der<br />

Bestand setzt sich hauptsächlich aus bei<br />

Kreditinstituten unterhaltenen Liquiditätsreserven,<br />

kurzfristigen Geldanlagen<br />

und Zinsabgrenzungen aus Swapgeschäften<br />

zusammen.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten verminderten sich um<br />

9,5 Mio. EUR auf 719,6 Mio. EUR. Bei<br />

diesen Beständen handelt es sich im<br />

Wesentlichen um langfristige Weiterleitungsdarlehen<br />

und Sparkassenbriefe.<br />

3.7. Dienstleistungsgeschäft<br />

Das Dienstleistungsgeschäft entwickelte<br />

sich weitestgehend besser als erwartet.<br />

Im Jahr 2012 wurden insgesamt<br />

4.581 Bausparverträge mit einem<br />

Vertragsvolumen von 95,1 Mio. EUR<br />

abgeschlossen. Mit diesem Vertriebsergebnis<br />

bewegen wir uns erwartungsgemäß<br />

unter dem Vorjahresergebnis aber<br />

oberhalb unseres Jahresziels.<br />

Der Absatz von Sach- und Lebensversicherungen<br />

ist erwartungsgemäß zurückgegangen.<br />

Ein vertrieblicher Schwerpunkt<br />

im Lebensversicherungsbereich<br />

ergab sich im Vorfeld der Einführung der<br />

sogenannten Unisex-Tarife im Dezember<br />

2012.<br />

9


Erneut hoch war die Nachfrage nach<br />

Immobilieneigentum. In der Immobilienvermittlung<br />

konnten dadurch die vermittelten<br />

Objektwerte gegenüber dem<br />

Vorjahr leicht gesteigert werden.<br />

Unsere an das Leasinggeschäft gesteckten<br />

Erwartungen konnten wir deutlich<br />

übertreffen und mit einem Vermittlungsvolumen<br />

von 35,8 Mio. EUR einen neuen<br />

Rekordabsatz verzeichnen.<br />

Das Wertpapiergeschäft war im<br />

Jahr 2012 trotz der weiteren Erholung<br />

der Kapital- und Aktienmärkte von Zurückhaltung<br />

geprägt. Der Absatzschwerpunkt<br />

lag im Bereich der Investmentfonds.<br />

Direktanlagen in festverzinslichen<br />

Wertpapieren oder Aktien bzw. aktienorientierten<br />

Anlagen wurden weniger<br />

stark nachgefragt. Insgesamt überwogen<br />

aber die Wertpapierverkäufe, so dass wir<br />

die von uns erwartete Ersparnisbildung<br />

von 18,0 Mio. EUR aus dem Saldo der<br />

An- und Verkäufe von Wertpapieren nicht<br />

erreichten. Die Kunden bevorzugten bei<br />

ihren Anlageentscheidungen vielmehr<br />

bilanzwirksame Einlagen.<br />

3.8. Investitionen<br />

Durch weitere Investitionen in Raum<br />

und Technik haben wir innovative und<br />

kundenorientierte Rahmenbedingungen<br />

für die Kundenberatung geschaffen. Die<br />

Aktualisierung unseres Selbstbedienungsangebotes<br />

haben wir fortgesetzt.<br />

3.9. Personalbericht<br />

Im Jahr 2012 beschäftigte die Sparkasse<br />

im Jahresdurchschnitt einschließlich<br />

der Aushilfen 838 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter (Vorjahr 818), davon 280 Teilzeitkräfte<br />

(Vorjahr 260) und 63 Auszubildende<br />

(Vorjahr 57).<br />

Um auch in den kommenden Jahren<br />

auf gut qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

zurückgreifen zu können, hat die Sparkasse<br />

ihre bereits überdurchschnittliche<br />

Ausbildungsquote auf 8 % erhöht und<br />

nimmt damit ihre Verantwortung als<br />

wichtiger Ausbildungsbetrieb in der<br />

Region in besonderem Maße wahr.<br />

Auch im Jahr 2012 hat die Sparkasse das<br />

bestehende hohe Qualifikationsniveau in<br />

allen Unternehmensbereichen gesichert<br />

und weiter ausgebaut. So wurden rd.<br />

490 TEUR (Vorjahr rd. 400 TEUR) in Ausund<br />

Fortbildungsmaßnahmen investiert.<br />

Schwerpunkte bildeten neben hausinternen<br />

Nachwuchs- und Förderprogrammen<br />

zahlreiche Schulungen und Trainings zur<br />

weiteren Stärkung der Beratungs- und Betreuungskompetenz<br />

sowie einer ziel- und<br />

leistungsorientierten Führungsarbeit.<br />

Die Sparkasse ermöglicht den Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern eine gute<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie.<br />

Daher wurde sie von der Bertelsmann-<br />

Stiftung als familienfreundliches Unternehmen<br />

ausgezeichnet. Darüber hinaus<br />

haben verschiedene Maßnahmen zur<br />

Gesundheitsförderung im Rahmen des<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />

großen Anklang gefunden.<br />

10


4. Darstellung, Analyse<br />

und Beurteilung der Lage<br />

4.1. Vermögenslage<br />

Die zum Jahresende ausgewiesenen<br />

Gewinnrücklagen erhöhten sich durch<br />

die Zuführung des Bilanzgewinns<br />

2011. Insgesamt weist die Sparkasse<br />

inklusive des Bilanzgewinns 2012 vor<br />

Gewinnverwendung ein Eigenkapital von<br />

184,5 Mio. EUR (Vorjahr 179,3 Mio. EUR)<br />

aus. Neben den Gewinnrücklagen verfügt<br />

die Sparkasse über umfangreiche weitere<br />

Eigenkapitalbestandteile. So wurde der<br />

Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß<br />

§ 340g HGB durch eine zusätzliche Vorsorge<br />

von 7,3 Mio. EUR auf 87,3 Mio. EUR<br />

erhöht.<br />

Die Eigenkapitalanforderungen des<br />

Kreditwesengesetzes (KWG) wurden<br />

jederzeit eingehalten. Das Verhältnis der<br />

angerechneten Eigenmittel, bezogen<br />

auf die Gesamtsumme aus den Anrechnungsbeträgen<br />

für Adressenausfall-,<br />

operationelle und Marktrisiken, übertrifft<br />

am 31.12.2012 mit 13,0 % den vorgeschriebenen<br />

Mindestwert von 8,0 %<br />

nach der Solvabilitätsverordnung und<br />

die intern festgelegte Mindestgröße<br />

von 9,2 % deutlich. Die Sparkasse weist<br />

damit eine angemessene Kapitalbasis für<br />

ein weiteres Geschäftswachstum auf.<br />

4.2. Finanzlage<br />

Die Zahlungsbereitschaft der Sparkasse<br />

war im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

aufgrund einer angemessenen Liquiditätsvorsorge<br />

jederzeit gegeben. Die<br />

Liquiditätskennziffer der Bundesanstalt<br />

für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde<br />

stets eingehalten. Die Liquiditätskennziffer<br />

(31.12.2012: 2,30) lag im Berichtsjahr<br />

durchgängig über dem in der Risikostrategie<br />

festgelegten Mindestwert von<br />

1,30. Zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften<br />

wurden entsprechende Guthaben<br />

bei der Deutschen Bundesbank<br />

geführt. Das Angebot der Europäischen<br />

Zentralbank/Deutschen Bundesbank,<br />

Refinanzierungsgeschäfte in Form von<br />

Offenmarktgeschäften (Hauptrefinanzierungsgeschäfte)<br />

abzuschließen, wurde<br />

nicht genutzt. Übernachtkredite (Spitzenrefinanzierungsfazilitäten)<br />

wurden<br />

ebenfalls nicht in Anspruch genommen.<br />

Die Kreditlinien bei der WestLB AG bzw.<br />

der Helaba wurden teilweise beansprucht.<br />

Ein Spitzenausgleich erfolgte<br />

durch Tagesgeldaufnahmen bzw. Tagesgeldanlagen<br />

bei Kreditinstituten aus der<br />

Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

11


4.3. Ertragslage<br />

Zur Analyse der Ertragslage wird für<br />

interne Zwecke und für den überbetrieblichen<br />

Vergleich der bundeseinheitliche<br />

Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation<br />

eingesetzt. Zur Ermittlung eines<br />

Betriebsergebnisses vor Bewertung<br />

werden die Erträge und Aufwendungen<br />

um periodenfremde und außergewöhnliche<br />

Posten bereinigt, die in der internen<br />

Darstellung dem neutralen Ergebnis<br />

zugerechnet werden. Auf dieser Basis beträgt<br />

das Betriebsergebnis vor Bewertung<br />

1,11 % (Vorjahr 1,21 %) der durchschnittlichen<br />

Bilanzsumme des Jahres 2012. Es<br />

liegt damit deutlich über dem Planwert<br />

von 0,91 % und in etwa auf dem Niveau<br />

des Durchschnittswertes der Sparkassen<br />

im SVWL. Die auf Basis der Betriebsvergleichswerte<br />

zur Unternehmenssteuerung<br />

eingesetzte Zielgröße Cost-Income-Ratio<br />

(Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen)<br />

erhöhte sich von 61,7 % auf 63,6 %.<br />

Der Planwert von 69,0 % konnte damit<br />

deutlich unterschritten werden.<br />

Die wesentlichen Erfolgskomponenten der Gewinn- und Verlustrechnung laut Jahresabschluss<br />

sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die Erträge und Aufwendungen sind<br />

nicht um periodenfremde und außergewöhnliche Posten bereinigt.<br />

2012 2011 Veränderung<br />

Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR %<br />

Zinsüberschuss 69,0 73,5 -4,5 -6,1<br />

Provisionsüberschuss 24,8 25,7 -0,9 -3,8<br />

Nettoergebnis des<br />

Handelsbestands 0,0 0,0 0,0 ---<br />

Sonstige betriebliche Erträge 3,0 3,1 -0,1 -3,8<br />

Personalaufwand 42,7 41,4 1,3 3,2<br />

Anderer Verwaltungsaufwand 17,4 17,0 0,4 2,9<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen 5,0 5,8 -0,8 -14,0<br />

Ergebnis vor Bewertung<br />

und Risikovorsorge 31,7 38,1 -6,6 -17,2<br />

Aufwand aus Bewertung und<br />

Risikovorsorge (Vorjahr: Ertrag) 11,9 56,9 68,8 ---<br />

Zuführung Fonds<br />

für allgemeine Bankrisiken 7,3 80,0 -72,7 -90,9<br />

Ergebnis vor Steuern 12,5 15,0 -2,5 -17,4<br />

Steueraufwand 7,3 9,1 -1,8 -21,1<br />

Jahresüberschuss 5,2 5,9 -0,7 -11,7<br />

12


Zinsüberschuss: GuV-Posten Nr. 1 bis 4<br />

Provisionsüberschuss: GuV-Posten Nr. 5 und 6<br />

Sonstige betriebliche Erträge: GuV-Posten Nr. 8 und 20<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen: GuV-Posten Nr. 11, 12, 17 und 21<br />

Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge: GuV-Posten Nr. 13 bis 16<br />

Der Zinsüberschuss verminderte sich<br />

um 6,1 % auf 69,0 Mio. EUR. Ursächlich<br />

waren vor allem einmalige aperiodische<br />

Zinsaufwendungen aufgrund der vorzeitigen<br />

Auflösung von Zinsswaps sowie<br />

die allgemein flachere Zinsstrukturkurve.<br />

Nach den Werten des Betriebsvergleichs<br />

ergibt sich ein moderater Rückgang um<br />

1,7 % auf 71,7 Mio. EUR (Planwert = 69,0<br />

Mio. EUR).<br />

Der Provisionsüberschuss lag insbesondere<br />

aufgrund der erwartungsgemäß<br />

geringeren Erträge aus dem Vermittlungs-<br />

und dem Wertpapiergeschäft<br />

mit 24,8 Mio. EUR um 3,8 % unter dem<br />

Vorjahreswert.<br />

Die Personalaufwendungen erhöhten<br />

sich infolge der Belastungen aus der<br />

Tariferhöhung sowie der erstmaligen<br />

Bildung einer Rückstellung für Beihilfen<br />

um 3,2 % auf 42,7 Mio. EUR. Die anderen<br />

Verwaltungsaufwendungen erhöhten<br />

sich um 2,9 % auf 17,4 Mio. EUR. Bei<br />

den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

ist der Rückgang von 14,0 %<br />

auf 5,0 Mio. EUR darauf zurückzuführen,<br />

dass im Vorjahr einmalige Rückstellungsbildungen<br />

im Aufwand enthalten waren.<br />

Die Abschreibungen und Wertberichtigungen<br />

nach Verrechnung mit Erträgen<br />

(Bewertung und Risikovorsorge) wurden<br />

in Höhe von 11,9 Mio. EUR ausgewiesen.<br />

Der im Vorjahr angefallene Ertrag von<br />

56,9 Mio. EUR war vorrangig auf die Umbuchung<br />

von Vorsorgereserven gemäß<br />

§ 340f HGB in den Fonds für allgemeine<br />

Bankrisiken zurückzuführen. Bewertungskorrekturen<br />

fielen insbesondere<br />

für unsere Beteiligung am SVWL und<br />

für unsere indirekte Beteiligung an der<br />

Landesbank Berlin Holding AG an. Der<br />

Aufwand für das Kreditgeschäft bewegte<br />

sich auf niedrigem Niveau. Erwartungsgemäß<br />

war das Bewertungsergebnis aus<br />

den Eigenanlagen unbedeutend. Der<br />

Jahresüberschuss betrug 5,2 Mio. EUR.<br />

Damit wurde der Vorjahreswert von<br />

5,9 Mio. EUR nicht ganz erreicht.<br />

Insgesamt sind der Geschäftsverlauf im<br />

Jahr 2012, die Lage sowie die Geschäftsentwicklung<br />

der Sparkasse im Geschäftsjahr<br />

als positiv zu beurteilen.<br />

13


C. Nachtragsbericht<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />

sind nicht eingetreten.<br />

D. Prognose-, Chancen- und Risikobericht<br />

1. Ziele und Strategien des<br />

Risikomanagements<br />

Unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit<br />

wurde vom Vorstand eine<br />

risikoneutrale Positionierung verankert.<br />

Diese wird durch folgende Risikoneigung<br />

zum Ausdruck gebracht:<br />

• Risiken mit günstigem Chance- /<br />

Risikoprofil werden bewusst eingegangen,<br />

• Risiken mit vertretbarem potenziellen<br />

Schaden werden akzeptiert und<br />

• Risiken mit ungünstigem Chance- /<br />

Risikoprofil sind zu kompensieren<br />

und zu vermindern.<br />

Zur Risikosteuerung besteht ein umfassendes<br />

Risikomanagementsystem. Der<br />

Vorstand hat in der Dachrisikostrategie<br />

und den untergeordneten Detailrisikostrategien<br />

die Rahmengrundsätze des<br />

Risikomanagements und die risikopolitische<br />

Ausrichtung der Sparkasse im<br />

Rahmen eines festgelegten Strategieprozesses<br />

überprüft und den aktuellen<br />

Rahmenbedingungen angepasst. Für<br />

die bedeutendsten Risikokategorien<br />

der Sparkasse, Adressenausfallrisiken,<br />

Marktpreisrisiken, operationelle Risiken<br />

und Liquiditätsrisiken, wurden die<br />

Detailrisikostrategien aktualisiert. Alle<br />

Geschäftsbereiche verfolgen die Zielsetzung,<br />

bei den eingegangenen Risiken die<br />

Wahrscheinlichkeit der Realisation eines<br />

Vermögensverlustes zu minimieren. Dies<br />

wird durch frühzeitiges Erkennen von<br />

Gefahrensituationen und rechtzeitige<br />

Gegenmaßnahmen sichergestellt. Das<br />

Risikomanagementsystem wird laufend<br />

weiterentwickelt.<br />

Aus der Risikodeckungsmasse wird<br />

ein Risikobudget zur Abdeckung der<br />

potenziellen Risiken bereitgestellt. Die<br />

eingegangenen Einzelrisiken werden im<br />

Rahmen der GuV- und vermögenswertorientierten<br />

Risikotragfähigkeitsrechnung<br />

dem Risikobudget gegenübergestellt<br />

und eine Auslastungsquote ermittelt.<br />

Die Gesamtsumme der Einzelrisiken ist<br />

auf die Höhe des Risikobudgets limitiert<br />

und wird ebenso wie die Risikodeckungsmasse<br />

laufend überprüft.<br />

Begrenzt werden die eingegangenen<br />

Risiken durch den Umfang des bereitgestellten<br />

Risikodeckungspotenzials<br />

und des hieraus abgeleiteten gesamten<br />

14


Risikolimits. Darüber hinaus werden aus<br />

dem Risikobudget Einzellimite für einzelne<br />

Risikoarten bzw. -gruppen in der<br />

Risikotragfähigkeit abgeleitet. Daneben<br />

existieren für einzelne Risiken ergänzende<br />

Risiko- und Volumenlimite. Der<br />

Verwaltungsrat der Sparkasse nimmt die<br />

Entwicklung der Risikolage regelmäßig<br />

zur Kenntnis.<br />

2. Risikomanagementsystem<br />

Zur Identifizierung, Bewertung und<br />

Steuerung der Risiken hat der Vorstand<br />

ein Risikomanagement- und -überwachungssystem<br />

eingerichtet. Das vorrangige<br />

Ziel des Risikomanagementprozesses<br />

besteht darin, mögliche Risiken<br />

transparent und damit steuerbar zu machen.<br />

Das Risikomanagement umfasst<br />

die Verfahren zur Identifizierung und Bewertung<br />

der Risiken, die Festlegung von<br />

geeigneten Steuerungsmaßnahmen sowie<br />

die notwendigen Kontrollprozesse.<br />

Für alle risikorelevanten Geschäfte ist<br />

die in den MaRisk geforderte Funktionstrennung<br />

bis in die Ebene des Vorstands<br />

zwischen Handel/Markt einerseits und<br />

Abwicklung, Kontrolle und Risikocontrolling/Marktfolge<br />

andererseits festgelegt.<br />

Risikobehaftete Geschäfte werden nur<br />

getätigt, sofern deren Risikogehalt von<br />

allen damit befassten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern beurteilt werden kann.<br />

Bevor Geschäfte mit neuen Produkten<br />

oder auf neuen Märkten regelmäßig<br />

abgeschlossen werden, ist das Risikopotenzial<br />

dieser Geschäfte zu bewerten<br />

und ggf. eine Testphase vorzuschalten.<br />

Außerdem sind die für die Abwicklung<br />

notwendigen Prozesse in Arbeitsanweisungen<br />

festzulegen. Die Innenrevision<br />

prüft in regelmäßigen Abständen das<br />

Risikomanagementsystem. Zielsetzung<br />

der Prüfungen ist insbesondere<br />

die ordnungsgemäße Handhabung der<br />

festgelegten Regelungen sowie die<br />

Feststellung von Schwachstellen im<br />

Risikomanagementsystem und die Überwachung<br />

der Umsetzung notwendiger<br />

Anpassungen.<br />

3. Risikomanagementprozess<br />

Aus dem Gesamtsystem hat unser<br />

Haus einen Managementprozess zur<br />

Erkennung und Bewertung von Risiken<br />

(strategische, jährliche Risikoinventur)<br />

sowie zur Messung, Steuerung und Kontrolle<br />

von Risiken (operative, dauerhafte<br />

Tätigkeiten) abgeleitet. Anhand von<br />

Risikoindikatoren erfolgen eine systematische<br />

Ermittlung der Risiken sowie deren<br />

Einordnung in einen Risikokatalog.<br />

Die Risikomessung erfolgt für die in die<br />

Risikotragfähigkeitsrechnung einbezogenen<br />

wesentlichen Risiken in zwei sich<br />

ergänzenden Konzepten:<br />

• In der handelsrechtlichen Sichtweise<br />

werden die Risiken danach gemessen,<br />

ob und in welcher Höhe ihr Eintritt<br />

Auswirkungen auf den Jahresüberschuss<br />

der Sparkasse hat.<br />

• Die vermögenswertorientierte Betrachtung<br />

ermittelt als Risiko die innerhalb<br />

eines festgelegten Zeitraums<br />

und mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit<br />

eintretende maximale<br />

Vermögensminderung.<br />

15


Für die wertorientierte Ermittlung der<br />

Marktpreis- und Adressenausfallrisiken<br />

wird als Risikomaß der Value-at-Risk<br />

verwendet, wobei grundsätzlich ein Planungshorizont<br />

von einem Jahr und ein<br />

Konfidenzniveau von 99,0 % zu Grunde<br />

gelegt wird. Die Ermittlung der weiteren<br />

Risiken erfolgt zum Teil auf Basis von<br />

Schätzungen.<br />

Die Ermittlung der Risiken in der periodischen<br />

Sichtweise erfolgt mit Blick auf<br />

den folgenden Bilanzstichtag. Als Risiko<br />

wird in dieser Sichtweise eine negative<br />

Abweichung von den unter Berücksichtigung<br />

eines Mindestgewinns verankerten<br />

Planwerten verstanden.<br />

Daneben werden die aufsichtsrechtlich<br />

vorgegebenen Relationen als strenge<br />

Nebenbedingung regelmäßig ermittelt<br />

und überwacht. Unter Berücksichtigung<br />

der laufenden Ergebnisprognose sowie<br />

der vorhandenen Reserven wird ein<br />

Risikobudget festgelegt. Auf das Risikobudget<br />

werden alle wesentlichen Risiken<br />

der Sparkasse angerechnet. Mit Hilfe der<br />

handelsrechtlichen und wertorientierten<br />

Betrachtung wird gewährleistet, dass die<br />

Auslastung des Risikobudgets jederzeit<br />

sowohl aus dem handelsrechtlichen<br />

Ergebnis als auch aus vorhandenem<br />

Vermögen der Sparkasse getragen<br />

werden kann. Die Sparkasse führt in<br />

der handelsrechtlichen Sichtweise ab<br />

Mitte des Jahres darüber hinaus auch<br />

eine Risikotragfähigkeitsrechnung für<br />

das Folgejahr durch. Neben der Risikotragfähigkeitsrechnung<br />

werden regelmäßig<br />

Stressszenarien berechnet, bei<br />

denen die Anfälligkeit der Sparkasse<br />

gegenüber unwahrscheinlichen, aber<br />

plausiblen Ereignissen analysiert wird.<br />

Dabei wird auch das Szenario eines<br />

schweren konjunkturellen Abschwungs<br />

analysiert sowie ein inverser Stresstest<br />

durchgeführt. Die Stresstests berücksichtigen<br />

auch Risikokonzentrationen<br />

innerhalb (Intra-Risikokonzentrationen)<br />

und zwischen einzelnen Risikoarten<br />

(Inter-Risikokonzentrationen). Diversifikationseffekte,<br />

die das Gesamtrisiko<br />

mindern würden, werden grundsätzlich<br />

nicht berücksichtigt. Über die eingegangenen<br />

Risiken wird dem Gesamtvorstand<br />

der Sparkasse regelmäßig schriftlich<br />

berichtet. Eine Ad-hoc-Berichterstattung<br />

ist bei Risikoereignissen von wesentlicher<br />

Bedeutung vorgesehen. Die<br />

zur Steuerung bzw. Verringerung von<br />

Risiken einzusetzenden Instrumente<br />

sind vom Vorstand festgelegt worden.<br />

Die Bearbeitungs- und Kontrollprozesse<br />

sind umfassend in Arbeitsanweisungen<br />

beschrieben. Die durchgeführten Maßnahmen<br />

zur Steuerung bzw. Verringerung<br />

der Risiken werden regelmäßig<br />

überprüft. Verbesserungsmöglichkeiten<br />

fließen in den Risikomanagementprozess<br />

ein.<br />

Die Innenrevision gewährleistet die<br />

unabhängige Prüfung und Beurteilung<br />

sämtlicher Aktivitäten und Prozesse der<br />

Sparkasse sowie von ihr ausgelagerter<br />

Bereiche. Sie achtet dabei insbesondere<br />

auf die Angemessenheit und Wirksamkeit<br />

des Risikomanagements und berichtet<br />

unmittelbar dem Vorstand.<br />

16


4. Aufgabenzuordnung<br />

im Rahmen des<br />

Risiko managementsystems<br />

Für alle Teilschritte des Risikomanagements<br />

sind Verantwortlichkeiten<br />

festgelegt worden. Die Ergebnisse der<br />

Risikoinventur werden zentral vom<br />

Risikomanager überprüft. Zu seinen<br />

Aufgaben gehören die Analyse und<br />

Quantifizierung der Risiken, die Überwachung<br />

der Einhaltung der vom Vorstand<br />

festgelegten Limite und die Risikoberichterstattung.<br />

Der Risikomanager<br />

ist auch für die Fortentwicklung des<br />

Risikomanagementsystems und die Abstimmung<br />

der gesamten Aktivitäten im<br />

Risikomanagement verantwortlich. Das<br />

Risikomanagementsystem ist in einem<br />

Risikohandbuch dokumentiert.<br />

5. Strukturierte Darstellung<br />

der wesentlichen Risikoarten<br />

5.1. Adressenausfallrisiken<br />

im Kundenkreditgeschäft<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko im<br />

Kreditgeschäft verstehen wir die Gefahr,<br />

dass ein Kreditnehmer die ihm gewährten<br />

Kredite nicht bzw. nur eingeschränkt<br />

oder nicht vollständig vertragsgemäß<br />

zurückzahlen kann oder will. Zur<br />

Steuerung der Adressenausfallrisiken<br />

aus dem Kundenkreditgeschäft hat der<br />

Vorstand der Sparkasse gesonderte Kreditrisikostrategien<br />

für das Firmen- und<br />

das Privatkundengeschäft festgelegt, die<br />

jährlich überprüft werden. Im Rahmen<br />

dieser Strategien wurden Ziele verankert,<br />

die schwerpunktmäßig Bonitätsbegrenzungen<br />

und Strukturvorgaben<br />

für das Kreditneugeschäft betreffen.<br />

Grundlage jeder Kreditentscheidung ist<br />

eine detaillierte Bonitätsbeurteilung<br />

der Kreditnehmer. Im risikorelevanten<br />

Kreditgeschäft gemäß MaRisk ist ein<br />

zweites Kreditvotum durch den vom<br />

Markt unabhängigen Marktfolgebereich<br />

notwendig.<br />

Das auf der Grundlage der internen Risikoberichterstattung<br />

ermittelte Kundenkreditvolumen<br />

zeigt eine ausgewogene<br />

Verteilung auf die Kundengruppen.<br />

Gegenüber dem Vorjahr haben sich<br />

die relativen Anteile nur unwesentlich<br />

verändert.<br />

Kundenkreditvolumen<br />

(einschließlich nicht in Anspruch<br />

in Mio. EUR<br />

genommener Kreditzusagen<br />

und außerbilanzieller Geschäfte)<br />

31.12.2012 31.12.2011<br />

Unternehmen 1.486,0 1.383,0<br />

Privatkunden 1.755,2 1.710,0<br />

Öffentliche Haushalte 128,4 137,0<br />

Sonstige 2,4 3,5<br />

Gesamt 3.372,0 3.233,5<br />

17


Die regionale Wirtschaftsstruktur<br />

spiegelt sich auch im Kreditgeschäft der<br />

Sparkasse wider. Die Schwerpunkte im<br />

Unternehmenskundengeschäft liegen<br />

mit jeweils etwa 7 % bis 8 % des gesamten<br />

Kundenkreditvolumens im verarbeitenden<br />

Gewerbe, dem KFZ-Gewerbe und<br />

dem Grundstücks- und Wohnungswesen.<br />

Die Größenklassenstruktur zeigt eine<br />

breite Streuung des Ausleihgeschäfts.<br />

Bezogen auf die einzelnen Kreditnehmer<br />

entfallen etwa zwei Drittel des Kundenkreditvolumens<br />

auf Größenklassen<br />

unterhalb von 0,5 Mio EUR.<br />

Für die Risikoklassifizierung setzen wir<br />

die von der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

entwickelten Rating- und Scoringverfahren<br />

ein. Mit diesen Verfahren werden<br />

die einzelnen Kreditnehmer zur Preisfindung<br />

und zur Steuerung des Gesamtkreditportfolios<br />

entsprechend ihren individuellen<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

einzelnen Risikoklassen zugeordnet.<br />

Auf dieser Basis ermittelt die Sparkasse<br />

die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft.<br />

Die Abschirmung der Adressenausfallrisiken<br />

ist im Rahmen unserer<br />

Risikotragfähigkeitsrechnung durch das<br />

zugewiesene Risikodeckungspotenzial<br />

sichergestellt.<br />

Das Gesamtrisiko unseres Kreditportfolios<br />

wird auf der Grundlage der Risikoklassifizierungsverfahren<br />

ermittelt.<br />

Den einzelnen Risikoklassen werden<br />

jeweils vom DSGV validierte Ausfallwahrscheinlichkeiten<br />

zugeordnet. Die<br />

Verlustverteilung des Kreditportfolios<br />

wird in einen „erwarteten Verlust“ und<br />

einen „unerwarteten Verlust“ unterteilt.<br />

Der „erwartete Verlust“ als statistischer<br />

Erwartungswert wird im Rahmen der<br />

Kalkulation als Risikoprämie in Abhängigkeit<br />

von der ermittelten Ratingstufe<br />

und den Sicherheiten berücksichtigt.<br />

Der „unerwartete Verlust“ (ausgedrückt<br />

als Value-at-Risk) spiegelt die möglichen<br />

Verluste wider, die unter Berücksichtigung<br />

eines Konfidenzniveaus von 99 %<br />

innerhalb der nächsten zwölf Monate voraussichtlich<br />

nicht überschritten werden.<br />

Mit Hilfe dieser Informationen werden<br />

auch die Veränderungen des Kreditportfolios<br />

analysiert.<br />

Fast 80 % des Kundenkreditvolumens<br />

entfallen auf Einzelkreditnehmer mit einer<br />

Risikoklassifizierung in den Ratingklassen<br />

1 bis 9 mit niedrigen Ausfallwahrscheinlichkeiten.<br />

Zur frühzeitigen Identifizierung der Kreditnehmer,<br />

bei deren Engagements sich<br />

erhöhte Risiken abzuzeichnen beginnen,<br />

setzen wir ein dv-gestütztes Verfahren<br />

ein. Im Rahmen dieses Verfahrens sind<br />

quantitative und qualitative Indikatoren<br />

festgelegt worden, die eine Früherkennung<br />

von Kreditrisiken ermöglichen.<br />

Soweit einzelne Kreditengagements<br />

festgelegte Kriterien aufweisen, die auf<br />

erhöhte Risiken hindeuten, werden diese<br />

Kreditengagements einer gesonderten<br />

Beobachtung unterzogen (Intensivbetreuung).<br />

Kritische Kreditengagements<br />

werden von spezialisierten Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern auf der Grundlage<br />

eines Sanierungs- bzw. Abwicklungskonzeptes<br />

betreut (Problemkredite).<br />

Risikovorsorgemaßnahmen sind für alle<br />

Engagements vorgesehen, bei denen<br />

nach umfassender Prüfung der wirtschaftlichen<br />

Verhältnisse der Kredit-<br />

18


nehmer davon ausgegangen werden<br />

kann, dass es voraussichtlich nicht mehr<br />

möglich sein wird, alle fälligen Zins- und<br />

Tilgungszahlungen gemäß den vertraglich<br />

vereinbarten Kreditbedingungen zu<br />

vereinnahmen. Bei der Bemessung der<br />

Risikovorsorgemaßnahmen werden die<br />

voraussichtlichen Realisationswerte der<br />

gestellten Sicherheiten berücksichtigt.<br />

Der Vorstand wird vierteljährlich über<br />

die Entwicklung der Strukturmerkmale<br />

des Kreditportfolios, die Einhaltung<br />

der Limite und die Entwicklung der<br />

notwendigen Vorsorgemaßnahmen für<br />

Einzelrisiken schriftlich unterrichtet.<br />

Eine Ad-hoc-Berichterstattung ergänzt<br />

bei Bedarf das standardisierte Verfahren.<br />

Die Kreditstruktur und ihre Entwicklung<br />

im Jahr 2012 entsprechen der vom Vorstand<br />

vorgegebenen neutralen Risikopositionierung.<br />

Der Bestand der Einzelwertberichtigungen<br />

und Rückstellungen hat sich im<br />

Jahr 2012 weiter verringert. Von dem<br />

Gesamtbetrag entfällt der überwiegende<br />

Teil auf Unternehmen und wirtschaftlich<br />

selbständige Personen. Der Anteil von<br />

Forderungen in Verzug (ohne Wertberichtigungen)<br />

außerhalb Deutschlands<br />

ist von untergeordneter Bedeutung. Für<br />

latente Risiken aus dem Kreditgeschäft<br />

bestehen außerdem Pauschalwertberichtigungen.<br />

Deren Bestand hat sich<br />

durch Auflösungen ebenfalls reduziert.<br />

Insgesamt ist unser Kreditportfolio<br />

sowohl nach Branchen, Größenklassen<br />

und Sicherheiten als auch nach Ratingklassen<br />

gut diversifiziert. Risikokonzentrationen<br />

bestehen nicht. Die Adressenausfallrisiken<br />

entwickelten sich in 2012<br />

nahezu konstant. Das Bewertungsergebnis<br />

aus dem Kreditgeschäft verzeichnete<br />

einen nur geringen Aufwand.<br />

Die Adressenausfallrisiken im Kreditgeschäft<br />

bewegten sich im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen<br />

und auf die Risikotragfähigkeit<br />

der Sparkasse abgestimmten Grenzen.<br />

Im Hinblick auf den geringen Umfang<br />

der Auslandskredite ist das Länderrisiko<br />

aus dem Kundenkreditgeschäft, welches<br />

sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Verhältnissen<br />

eines anderen Landes ergeben kann,<br />

ohne größere Bedeutung.<br />

5.2. Adressenausfallrisiken<br />

der Beteiligungen<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko aus<br />

Beteiligungen verstehen wir die Gefahr<br />

einer Minderung des Unternehmenswertes.<br />

Für die Beteiligungen besteht<br />

eine eigenständige Detailrisikostrategie.<br />

Die Adressenausfallrisiken der Beteiligungen<br />

werden gesondert untersucht.<br />

Zur Überwachung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung der Beteiligungsunternehmen<br />

werden jährlich die Jahresabschlüsse<br />

ausgewertet und beurteilt. Die Risiken<br />

aus Beteiligungen beziehen wir in unser<br />

Risikomanagement ein.<br />

Unser Beteiligungsvermögen besteht<br />

im Wesentlichen aus der Beteiligung<br />

am SVWL und der Beteiligung an der<br />

Erwerbsgesellschaft des Deutschen Sparkassen-<br />

und Giroverbandes als Eigentümerin<br />

der Landesbank Berlin Holding AG<br />

(LBBH). Die übrigen Beteiligungen sind<br />

von untergeordneter Bedeutung.<br />

19


Eine Beteiligungskonzentration besteht<br />

somit hinsichtlich der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Diese Konzentration ergibt sich<br />

als Folge der Mitgliedschaft in der Sparkassenorganisation.<br />

Zu berücksichtigen<br />

sind dabei auch der Haftungsverbund<br />

und unsere Adressenausfallrisiken aus<br />

Handelsgeschäften mit Kreditinstituten<br />

aus der Sparkassen-Finanzgruppe.<br />

Aus der Beteiligung am SVWL resultieren<br />

Risiken hinsichtlich der weiteren Wertentwicklungen<br />

der Beteiligungen des<br />

SVWL, die wir in unser Risikomanagement<br />

einbeziehen. Außerdem haftet die<br />

Sparkasse entsprechend ihrem Anteil am<br />

Stammkapital des SVWL für unerwartete<br />

Risiken aus dem Auslagerungsportfolio<br />

„Erste Abwicklungsanstalt“ (EAA), in das<br />

strategisch nicht notwendige Vermögenswerte<br />

der ehemaligen WestLB AG<br />

zwecks Abwicklung übertragen wurden,<br />

und stellt dazu Teile ihres Jahresüberschusses<br />

in eine zweckgebundene Ansparrücklage<br />

ein. Infolge einer zwischenzeitlichen<br />

Erhöhung des Stammkapitals<br />

sowie einer Abschreibung zum Jahresende<br />

hat sich der Buchwert unserer<br />

Beteiligung am SVWL im Vergleich zum<br />

Vorjahr kaum verändert.<br />

Die Erwerbsgesellschaft des Deutschen<br />

Sparkassen- und Giroverbandes als<br />

Eigentümerin der Landesbank Berlin<br />

Holding AG (LBBH) hat eine weitere<br />

Wertminderung ihrer Beteiligung an der<br />

LBBH festgestellt. Entsprechend unserer<br />

Unterbeteiligung haben wir diese Wertminderung<br />

bei der Bewertung unserer<br />

Beteiligung an der Erwerbsgesellschaft<br />

berücksichtigt.<br />

5.3. Adressenausfallrisiken<br />

und Marktpreisrisiken<br />

aus Handelsgeschäften<br />

Handelsgeschäfte im Sinne der MaRisk<br />

betreiben wir in Form von Geldmarkt-,<br />

Wertpapier- und Devisengeschäften<br />

sowie Geschäften in Derivaten. In der<br />

Detailrisikostrategie für die Eigenanlagen<br />

hat der Vorstand festgelegt, dass<br />

Handelsgeschäfte in der Direktanlage<br />

ausschließlich zur gesamtinstitutsbezogenen<br />

Steuerung der Liquidität und des<br />

Zinsänderungsrisikos getätigt werden.<br />

Der Spezialfonds dient der Anlage von<br />

Mitteln zur Rentabilitätssteigerung und<br />

zur Risikodiversifizierung. Geschäfte<br />

mit der Zielsetzung der kurzfristigen<br />

Gewinnerzielung (= Handel im engeren<br />

Sinne) werden nicht getätigt.<br />

5.3.1. Adressenausfallrisiken<br />

aus Handelsgeschäften<br />

Unter dem Adressenausfallrisiko aus<br />

Handelsgeschäften verstehen wir die<br />

Gefahr von Bonitätsverschlechterungen<br />

oder dem Ausfall eines Emittenten,<br />

Kontrahenten oder eines Referenzschuldners.<br />

Für die Limitierung des<br />

Adressenausfallrisikos aus Eigenanlagegeschäften<br />

setzt die Sparkasse individuelle<br />

Emittentenlimite fest, die auch<br />

nicht bilanzwirksame Zahlungsansprüche<br />

(z. B. derivative Finanzinstrumente)<br />

einschließen. Hierbei werden externe<br />

Ratings und die damit verbundenen<br />

Ausfallwahrscheinlichkeiten berücksichtigt.<br />

20


Der Bestand der Wertpapiere entfällt auf<br />

Schuldverschreibungen von Kreditinstituten<br />

der Sparkassen-Finanzgruppe und<br />

einen Wertpapierspezialfonds. Die direkt<br />

gehaltenen Schuldverschreibungen von<br />

Kreditinstituten der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

weisen vollständig ein Rating<br />

aus dem Investmentgradebereich auf.<br />

Die Steuerung des Spezialfonds erfolgt<br />

über die Vorgabe von Rahmenbedingungen<br />

und einer Benchmarkstruktur<br />

(= Festlegung der möglichen Anlageklassen).<br />

Zum 31.12.2012 waren 166,1 Mio.<br />

EUR des Fondvermögens in geratete<br />

verzinsliche Wertpapiere investiert. Der<br />

übrige Anteil entfiel auf Aktien, Fondsanlagen<br />

und Liquidität. Von den Zinstiteln<br />

im Spezialfonds verfügten 115,4 Mio.<br />

EUR ebenfalls über ein Rating im Investmentgradebereich.<br />

Den Ausfallrisiken<br />

mit schwächeren Ratings wird mit einer<br />

starken Streuung und einem Management<br />

durch Spezialisten begegnet. Dies<br />

gilt gleichermaßen für die Anlage in<br />

Wertpapieren ausländischer Emittenten,<br />

auf die 151,6 Mio. EUR der verzinslichen<br />

Wertpapiere des Spezialfonds entfielen.<br />

Den Schwerpunkt bilden hierbei Staatsund<br />

Unternehmensanleihen aus Europa.<br />

Zum 31.12.2012 wurden nur im Spezialfonds<br />

Staatsanleihen der PIIGS-<br />

Staaten mit einem Anteil von insgesamt<br />

10,9 Mio. EUR am Fondsvermögen<br />

gehalten. Davon entfallen auf Italien<br />

7,3 Mio. EUR und auf Spanien<br />

3,6 Mio. EUR. Darüber hinaus werden<br />

Anleihen von Kreditinstituten und Unternehmen<br />

aus Italien, Spanien, Irland<br />

und Portugal mit einem Kurswert von<br />

16,2 Mio. EUR gehalten. Staatsanleihen<br />

oder Anleihen von Unternehmen<br />

und Kreditinstituten aus Griechenland<br />

befanden sich zum Bilanzstichtag nicht<br />

im Bestand der Wertpapiereigenanlagen<br />

der Sparkasse.<br />

Eine Konzentration besteht hinsichtlich<br />

der Forderungen und der Wertpapiere<br />

an Kreditinstitute der Sparkassen-<br />

Finanzgruppe, die zum Jahresende<br />

211,4 Mio. EUR ergaben. Diese Konzentration<br />

ergibt sich als Folge der<br />

Mitgliedschaft in der Sparkassenorganisation.<br />

Zu berücksichtigen sind dabei<br />

auch der Haftungsverbund sowie unsere<br />

Beteiligungen, die mehr oder weniger<br />

ausschließlich auf Gesellschaften der<br />

Sparkassenorganisation entfallen.<br />

Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften<br />

bewegten sich im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr innerhalb der vorgegebenen<br />

und auf die Risikotragfähigkeit<br />

der Sparkasse abgestimmten Grenzen.<br />

Im Hinblick auf die insgesamt breite<br />

Streuung und des Anteils von 132,8 Mio.<br />

EUR an Länderratings im Investmentgradebereich<br />

ist das Länderrisiko aus<br />

dem Handelsgeschäft vertretbar.<br />

5.3.2. Marktpreisrisiken aus<br />

Handelsgeschäften<br />

Marktpreisrisiken ergeben sich aus<br />

Veränderungen der Marktpreise von z. B.<br />

Wertpapieren, Währungen, Immobilien<br />

und Rohstoffen sowie aus Schwankungen<br />

der Zinssätze.<br />

21


Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich zum Bilanzstichtag<br />

wie folgt entwickelt:<br />

Anklagekategorie<br />

31.12.2012<br />

Mio. EUR<br />

Buchwerte<br />

31.12.2011<br />

Mio. EUR<br />

1) Tages- und Termingelder 52,5 18,0<br />

2) Schuldverschreibungen und Anleihen 158,9 202,1<br />

3) Wertpapierspezialfonds 219,5 202,8<br />

Gesamt 430,9 422,9<br />

Zur Begrenzung von Marktpreisrisiken<br />

aus den bewertungsrelevanten Handelsgeschäften<br />

(Positionen 2 und 3) wird<br />

eine tägliche Bewertung zu Marktpreisen<br />

(Mark-to-Market) durchgeführt und die<br />

erzielten Handelsergebnisse werden bestimmt.<br />

Zusätzlich wird das potenzielle<br />

Verlustrisiko ermittelt. Dabei haben<br />

wir im Berichtsjahr das Verfahren der<br />

historischen Simulation angewendet. Ab<br />

dem Geschäftsjahr 2013 ist geplant, das<br />

potenzielle Verlustrisiko über ein Marktpreisszenario<br />

in Form eines Zinsschocks<br />

für die direkt gehaltenen Wertpapiere<br />

sowie einem Kursrückgang für den Spezialfonds<br />

zu berechnen. Im Rahmen der<br />

Überwachung der Marktpreisrisiken aus<br />

Handelsgeschäften werden sowohl das<br />

bereits erzielte Handelsergebnis als auch<br />

das potenzielle Verlustrisiko berücksichtigt.<br />

Die angewandten Risikoparameter<br />

werden mindestens jährlich einem Backtesting<br />

unterzogen, um deren Vorhersagekraft<br />

einschätzen zu können.<br />

Die Überwachung des Marktpreisrisikos<br />

wird vom Risikocontrolling mit Hilfe des<br />

Systems SimCorp Dimension unter strenger<br />

Beachtung der Funktionstrennung<br />

zum Handel wahrgenommen. Es wird<br />

täglich geprüft, ob sich die Adressenausfall-<br />

und Marktpreisrisiken innerhalb<br />

der vorgegebenen handelsrechtlichen<br />

Limite bewegen. Darüber hinaus ist in<br />

der Risikotragfähigkeitsrechnung ein<br />

Einzellimit für die Adressenausfall- und<br />

Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften<br />

als Teilbetrag des gesamten Risikobudgets<br />

vergeben. Bei Überschreitung<br />

von Limiten bzw. der vordefinierten<br />

Frühwarngrenzen ist vorgesehen, dass<br />

der Gesamtvorstand über Maßnahmen<br />

zur Verringerung der Marktpreisrisiken<br />

entscheidet.<br />

Der Vorstand wird vom Risikocontrolling<br />

mindestens monatlich über die Risikound<br />

Ertragslage der Handelsgeschäfte<br />

informiert. Die Wertveränderungen aus<br />

Marktpreisrisiken bewegten sich unter<br />

den von uns vorgegebenen und auf die<br />

Risikotragfähigkeit der Sparkasse abgestimmten<br />

Limiten.<br />

22


5.4. Zinsänderungsrisiken<br />

Der Vorstand hat die strategischen Vorgaben<br />

zum Zinsänderungsrisiko in der<br />

Detailrisikostrategie Marktpreisrisiken<br />

festgelegt. Unter dem Zinsänderungsrisiko<br />

wird in der periodisch orientierten<br />

Sichtweise die negative Abweichung<br />

des Zinsüberschusses von einem zuvor<br />

erwarteten Wert verstanden. Die Abschreibungsrisiken<br />

für festverzinsliche<br />

Wertpapiere berücksichtigen wir in den<br />

Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften.<br />

In der wertorientierten Sichtweise<br />

ist dieses Risiko als negative Abweichung<br />

des Barwertes am Planungshorizont<br />

vom erwarteten Barwert definiert.<br />

Die Messung und Steuerung des Zinsänderungsrisikos<br />

erfolgt sowohl auf<br />

perioden- als auch auf wertorientierter<br />

Basis. Beide Steuerungsansätze werden<br />

eingesetzt, um Erträge zu optimieren<br />

und Risiken aus der Fristentransformation<br />

zu begrenzen. Grundlage der<br />

Wertermittlung der Zinsgeschäfte sind<br />

alle innerhalb der jeweiligen Restlaufzeit<br />

liegenden Zahlungen.<br />

Für den aus den Gesamtzahlungsströmen<br />

der Sparkasse errechneten Barwert<br />

wird das Verlustrisiko (Value-at-Risk)<br />

ermittelt (Konfidenzniveau 99 %, Haltedauer<br />

1 Jahr). Die Berechnungen des<br />

Value-at-Risk beruhen auf der historischen<br />

Simulation der Marktzinsänderungen.<br />

Der ermittelte Risikowert wird<br />

im Rahmen einer vermögenswertorientierten<br />

Risikotragfähigkeitsbetrachtung<br />

zusammen mit weiteren Risikoarten zum<br />

Gesamtrisiko der Sparkasse addiert.<br />

Neben der vermögenswertorientierten<br />

Berechnung wird eine handelsrechtliche<br />

Rechnung zur Ermittlung des Zinsüberschussrisikos<br />

durchgeführt. Das Zinsüberschussrisiko<br />

wird mit unterschiedlichen<br />

Anpassungsgeschwindigkeiten<br />

variabel verzinslicher Aktiv- und Passivposten<br />

sowie unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Zinsszenarien berechnet.<br />

Der ermittelte Risikobetrag wird im Rahmen<br />

der handelsrechtlichen Risikotragfähigkeitsbetrachtung<br />

berücksichtigt.<br />

Die vermögenswertorientierten und handelsrechtlichen<br />

Ergebnisgrößen werden<br />

mittels quartalsweiser Simulationsrechnungen<br />

unter Berücksichtigung verschiedener<br />

Zinsszenarien und Risikoniveaus<br />

einander gegenübergestellt. Anhand<br />

dieser Berechnungen werden für die<br />

Sparkasse besonders belastende bzw.<br />

günstige Konstellationen ermittelt. Die<br />

Ergebnisse fließen parallel in die Überlegungen<br />

zur Disposition des Zinsbuches<br />

ein. Über die Entwicklung der Zinsänderungsrisiken<br />

wird der Gesamtvorstand<br />

mindestens vierteljährlich unterrichtet.<br />

Zur Steuerung des Zinsänderungsrisikos<br />

werden neben bilanzwirksamen Instrumenten<br />

auch Zins-Swaps eingesetzt.<br />

Auf Basis des Rundschreibens 11/2011<br />

der BaFin vom 09.11.2011 (Zinsänderungsrisiken<br />

im Anlagebuch; Ermittlung<br />

der Auswirkungen einer plötzlichen und<br />

unerwarteten Zinsänderung) haben wir<br />

zum Stichtag 31.12.2012 die barwertige<br />

Auswirkung einer Ad-hoc-Parallelverschiebung<br />

der Zinsstrukturkurve um<br />

+ bzw. - 200 Basispunkte errechnet. Die<br />

Verminderung des Barwertes gemessen<br />

an den regulatorischen Eigenmitteln<br />

betrug 20,8 %.<br />

23


Die erstmalige Überschreitung der Meldeschwelle<br />

von 20 % im November 2012<br />

haben wir der BaFin und der Deutschen<br />

Bundesbank am 21.12.2012 angezeigt.<br />

Vor dem Hintergrund der angemessenen<br />

Kapitalausstattung und der Risikotragfähigkeit<br />

sowie der allgemein entspannten<br />

Risikolage halten wir das Zinsänderungsrisiko<br />

für vertretbar.<br />

Das Zinsänderungsrisiko der Sparkasse<br />

lag im Jahr 2012 innerhalb der vorgegebenen<br />

Limite. Konzentrationen aus dem<br />

zinstragenden Geschäft ergeben sich<br />

nicht.<br />

5.5. Liquiditätsrisiko<br />

Der Vorstand hat die Rahmenbedingungen<br />

für den Umgang mit Liquiditätsrisiken<br />

in einer Detailrisikostrategie<br />

festgelegt. Das Liquiditätsrisiko bezeichnet<br />

die Gefahr, dass Zahlungsverpflichtungen<br />

im Zeitpunkt ihrer<br />

Fälligkeit nicht oder nicht vollständig<br />

erfüllt werden können (Liquiditätsrisiko<br />

im engeren Sinne), zusätzliche<br />

Refinanzierungsmittel nur zu erhöhten<br />

Marktzinsen beschafft werden können<br />

(Refinanzierungsrisiko) oder vorhandene<br />

Vermögenswerte nur mit Preisabschlägen<br />

verwertet werden können<br />

(Marktliquiditätsrisiko). Das Liquiditätsrisiko<br />

wird durch eine angemessene<br />

Liquiditätsvorsorge und eine ausgewogene<br />

Strukturierung der Fälligkeiten der<br />

Aktiva und Passiva gesteuert. Zur regelmäßigen<br />

Überwachung der Liquidität<br />

wird mindestens monatlich eine auf die<br />

nächsten Monate ausgerichtete Liquiditätsplanung<br />

durchgeführt. Außerdem<br />

sind in einer gesonderten Übersicht die<br />

aktuellen und potenziellen Finanzierungsmöglichkeiten<br />

erfasst. Es wird fortlaufend<br />

überprüft, ob der Zugang zu den<br />

dort genannten Refinanzierungsquellen<br />

weiterhin gegeben ist. Für kurzfristigen<br />

Liquiditätsbedarf besteht Dispositionsspielraum<br />

im Rahmen unseres Bundesbankpfanddepots.<br />

Die durch § 11 KWG in Verbindung mit<br />

der Liquiditätsverordnung und den<br />

MaRisk vorgegebenen Anforderungen<br />

über eine ausreichende Liquidität wurden<br />

zu jedem Zeitpunkt eingehalten. Im<br />

Hinblick auf die Ausstattung mit liquiden<br />

Mitteln, die erwarteten Liquiditätszuflüsse<br />

sowie die Kredit- und Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

ist dies auch für<br />

die Zukunft gewährleistet. Die Liquiditätskennzahl<br />

(Quotient aus den liquiden<br />

Aktiva und den Liquiditätsabflüssen für<br />

den folgenden Monat) lag stets deutlich<br />

über dem erforderlichen Mindestwert<br />

von 1,0. Ferner werden zur Erfüllung der<br />

Mindestreservevorschriften entsprechende<br />

Guthaben bei der Deutschen<br />

Bundesbank unterhalten.<br />

Um mögliche Liquiditätsengpässe frühzeitig<br />

erkennen zu können, hat die Sparkasse<br />

ein Frühwarnsystem eingerichtet,<br />

welches Gefahrenquellen identifiziert<br />

und das Einleiten entsprechender Gegensteuerungsmaßnahmen<br />

ermöglicht.<br />

Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse<br />

war im Geschäftsjahr jederzeit gegeben.<br />

Konzentrationen bestehen nicht.<br />

24


5.6. Operationelle Risiken<br />

Der Vorstand hat die Rahmenbedingungen<br />

in einer Detailrisikostrategie für<br />

operationelle Risiken festgelegt. Zur Steuerung<br />

der betrieblichen Risiken dienen<br />

Arbeitsanweisungen, Kontrollen und<br />

automatisierte Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Eventuelle Schadensfälle sind zum Teil<br />

durch Versicherungen gedeckt. Rechtliche<br />

Risiken werden durch die sorgfältige<br />

Prüfung der Vertragsgrundlagen und den<br />

Einsatz von Standardverträgen reduziert.<br />

Verhaltensrisiken, die durch Betrug,<br />

Irrtum oder Fahrlässigkeit von Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern oder Dritten<br />

hervorgerufen werden, begegnet die<br />

Sparkasse mit angemessenen Kontrollsystemen,<br />

deren Funktionsfähigkeit laufend<br />

von den Führungskräften der jeweiligen<br />

Betriebsstellen überwacht und von der Innenrevision<br />

geprüft wird. Für technische<br />

Risiken hat die Sparkasse Notfallkonzepte<br />

entwickelt, die die Funktionsfähigkeit<br />

des Betriebsablaufs auch bei unvorhersehbaren<br />

Ereignissen sicherstellen. Die<br />

Sparkasse setzt zudem eine vom DSGV<br />

empfohlene Schadensfalldatenbank ein,<br />

in der Schadensfälle systematisch erfasst<br />

und regelmäßig ausgewertet werden. Es<br />

ist geregelt, dass bedeutende Schadensfälle<br />

im Sinne der MaRisk ad-hoc berichtet<br />

und unverzüglich analysiert werden.<br />

Konzentrationen bestehen hinsichtlich<br />

der IT-Dienstleistungen, die weitestgehend<br />

auf die Finanz Informatik übertragen<br />

wurden. Es handelt sich hierbei um<br />

ein Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe,<br />

das über umfangreiche Sicherungsmaßnahmen<br />

(z. B. Backup-Rechenzentren)<br />

verfügt. Die Konzentration ist<br />

verbundbedingt und strategiekonform.<br />

Die operationellen Risiken sind nach<br />

unserer derzeitigen Einschätzung für<br />

die künftige Entwicklung der Sparkasse<br />

von untergeordneter Bedeutung. Das<br />

vorgegebene Risikolimit wurde jederzeit<br />

eingehalten.<br />

6. Gesamtbeurteilung<br />

der Risikolage<br />

Die Sparkasse nimmt am Risikomonitoring<br />

des SVWL teil. Die Erhebung erfolgt<br />

dreimal jährlich. Dabei werden die wichtigsten<br />

Risikomesszahlen auf Verbandsebene<br />

ausgewertet und die Entwicklungen<br />

beobachtet. Jede Sparkasse wird<br />

insgesamt bewertet und einer von drei<br />

Monitoringstufen zugeordnet. Die Sparkasse<br />

ist der besten Bewertungsstufe<br />

zugeordnet.<br />

Die Risikotragfähigkeitsberechnungen<br />

zeigen ein angemessenes Verhältnis<br />

zwischen eingegangenen Risiken und<br />

vorhandener Risikodeckungsmasse. Die<br />

Risikotragfähigkeit war und ist sowohl<br />

in der handelsrechtlichen als auch der<br />

wertorientierten Betrachtung gegeben.<br />

Die aus der Risikotragfähigkeit abgeleiteten<br />

Limite für die wesentlichen Risiken<br />

wurden im Jahr 2012 eingehalten. Risiken<br />

der künftigen Entwicklung, die für<br />

die Sparkasse bestandsgefährdend sein<br />

könnten, sind nach der Risikoinventur<br />

nicht erkennbar. Hinsichtlich der Erfüllung<br />

der aufsichtsrechtlichen Eigenmittelanforderungen<br />

verweisen wir auf die<br />

Darstellung in Abschnitt B. 4.1. Vermögenslage.<br />

Insgesamt beurteilen wir unsere Risikolage<br />

unter Würdigung und Abschirmung<br />

aller Risiken als ausgewogen.<br />

25


7. Bericht über die voraussichtliche<br />

Entwicklung mit ihren<br />

wesentlichen Chancen und<br />

Risiken (Prognosebericht)<br />

Die nachfolgenden Einschätzungen haben<br />

Prognosecharakter. Insofern können<br />

die tatsächlichen künftigen Ergebnisse<br />

gegebenenfalls deutlich von den zum<br />

Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts<br />

getroffenen Erwartungen über<br />

die voraussichtlichen Entwicklungen<br />

abweichen.<br />

7.1. Geschäftsentwicklung<br />

Die Weltwirtschaft hat im Jahr 2012<br />

spürbar an Schwung verloren. Ursäch -<br />

lich für diese nachlassende Dynamik<br />

war insbesondere die Schuldenkrise<br />

im Euroraum, in dem die wirtschaftli -<br />

chen Divergenzen weiter zunahmen.<br />

Während Deutschland im Jahr 2012 ein<br />

Wirtschaftswachstum aufweist, befinden<br />

sich einige Länder der EU in einer<br />

Rezession. Die durch die Schuldenkrise<br />

erzwungene Konsolidierung dämpft die<br />

wirtschaftlichen Perspektiven der Eurozone<br />

auf absehbare Zeit. Unterstützung<br />

erhalten die geschwächten Länder über<br />

eine Ausweitung des Rettungsschirms.<br />

Es wird mit einem weiter niedrigen Zinsniveau<br />

gerechnet.<br />

Für das Jahr 2013 gehen wir daher von<br />

einer allenfalls leicht positiven gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung in Deutschland<br />

aus. Als Saldo aus Neugeschäft,<br />

Fälligkeiten und Tilgungen erwarten<br />

wir im Kreditbestand eine Ausweitung<br />

um gut 3 %. Eingeplant ist hierbei ein<br />

Rückgang der Darlehenszusagen um rd.<br />

6 %. Weniger Neugeschäft sollte danach<br />

insbesondere auf die Finanzierung regenerativer<br />

Energien entfallen. Der Anteil<br />

der bilanziellen Forderungen an Kunden<br />

an der Bilanzsumme wird sich voraussichtlich<br />

nicht wesentlich verändern.<br />

Im Einlagengeschäft setzt sich der über<br />

Konditionen geführte Wettbewerb fort.<br />

Die Sparquote sollte vor dem Hintergrund<br />

der erwarteten konjunkturellen<br />

Entwicklung relativ konstant bleiben. In<br />

Anbetracht dieses Umfelds wollen wir mit<br />

der an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten<br />

ganzheitlichen Beratung sowie<br />

dem umfassenden Produktangebot und<br />

der fortwährenden Marktbeobachtung<br />

Kundengelder halten und hinzugewinnen.<br />

Insgesamt erwarten wir für 2013<br />

eine Ersparnisbildung aus Wachstum der<br />

Kundeneinlagen und dem Saldo aus Anund<br />

Verkäufen im Kundenwertpapiergeschäft<br />

von rd. 1 % des Jahresanfangsbestandes.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen,<br />

dass die Einlagenentwicklung des Jahres<br />

2013 durch einen absehbaren – aus Investitionen<br />

initiierten – Abfluss größerer<br />

Kundentermingelder belastet sein wird.<br />

Bei der Bilanzsumme erwarten wir aufgrund<br />

der vorgenannten Entwicklungen<br />

im Kredit- und Einlagengeschäft für das<br />

Folgejahr einen Anstieg um rd. 2,5 %.<br />

Im Dienstleistungsgeschäft gehen wir<br />

für das Jahr 2013 von einem geringeren<br />

Marktpotenzial und damit tendenziell<br />

rückläufigen Vermittlungsergebnissen<br />

aus.<br />

26


Als Risiken im Sinne des Prognoseberichts<br />

werden künftige Entwicklungen<br />

oder Ereignisse gesehen, die zu einer für<br />

die Sparkasse negativen Prognose- bzw.<br />

Zielabweichung führen können.<br />

Die Risiken liegen – neben den in der<br />

Risikoberichterstattung dargestellten<br />

unternehmerischen und banküblichen<br />

Gefahren – hauptsächlich im weiteren<br />

Nachlassen der weltwirtschaftlichen<br />

Dynamik. Ferner kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass weitere Schocks im<br />

Finanzsystem die realwirtschaftliche<br />

Entwicklung beeinträchtigen können.<br />

Die nervöse Reaktion der Finanzmärkte<br />

auf die Verschuldungssituation einiger<br />

Euro-Mitgliedsländer und die möglichen<br />

Konsequenzen des dortigen Engagements<br />

deutscher Banken zeigen, dass<br />

sich die Situation im Finanzsektor trotz<br />

der Rettungspakete der EU weiterhin<br />

nicht stabilisiert hat.<br />

Als Chancen im Sinne des Prognoseberichts<br />

werden künftige Entwicklungen<br />

oder Ereignisse gesehen, die zu einer für<br />

die Sparkasse positiven Prognose- bzw.<br />

Zielabweichung führen können.<br />

Chancen sehen wir vor allem in einer<br />

besser als erwartet laufenden Konjunktur<br />

aufgrund einer schnellen Erholung von<br />

der Schuldenkrise im Euroraum. Dies<br />

würde zu einer stärkeren Kreditnachfrage<br />

und einem Anstieg des Zinsüberschusses<br />

führen. Weiterhin sehen wir<br />

Chancen im Zinsbuch bei einer steileren<br />

Zinsstrukturkurve, ausgehend von dem<br />

relativ geringen Zinsniveau des Geldmarktes.<br />

7.2. Finanzlage<br />

Für das Jahr 2013 sind größere Investitionen<br />

in unsere Hauptstelle in <strong>Steinfurt</strong><br />

geplant. Nach unseren Planungen wird<br />

die Liquiditätskennziffer durchgängig<br />

über dem in der Risikostrategie festgelegten<br />

Mindestwert von 1,3 liegen.<br />

7.3. Ertragslage<br />

Die Entwicklung des Betriebsergebnisses<br />

vor Bewertung wird maßgeblich<br />

durch den Zinsüberschuss geprägt. Der<br />

Zinsüberschuss wiederum wird durch die<br />

Zinsentwicklung und die Zinsstruktur am<br />

Geld- und Kapitalmarkt beeinflusst. Insofern<br />

ist die weitere Zinsentwicklung und<br />

die damit verbundene Möglichkeit der<br />

Fristentransformation von maßgeblicher<br />

Bedeutung. Unter Berücksichtigung der<br />

erwarteten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung<br />

gehen wir davon aus, dass sich<br />

die Zinsstrukturkurve nicht wesentlich<br />

verändern wird. Chancen bestehen insofern<br />

in einer steileren Zinsstrukturkurve<br />

mit der damit verbundenen Möglichkeit,<br />

die Erträge aus Fristentransformation zu<br />

erhöhen. Eine stärkere Verflachung der<br />

Zinsstrukturkurve hätte dagegen schmälernde<br />

Auswirkungen auf den Zinsüberschuss<br />

der Sparkasse.<br />

Auf der Grundlage unserer Bestandsund<br />

Neugeschäftsplanung sowie der<br />

vorgenannten Zinserwartung wird sich<br />

der Zinsüberschuss nach den Werten<br />

des Betriebsvergleichs im kommenden<br />

Jahr voraussichtlich um etwa 4 % auf<br />

ca. 69 Mio. EUR verringern.<br />

27


Hinsichtlich des Provisionsüberschusses<br />

planen wir mit geringeren Erlösen<br />

aus dem Vermittlungsgeschäft. Insofern<br />

gehen wir hier für das nächste Jahr von<br />

einem leichten Rückgang auf ca. 24 Mio.<br />

EUR aus.<br />

Die Verwaltungsaufwendungen auf Basis<br />

des Betriebsvergleichs werden nach<br />

unseren Planungen im Jahr 2013 um<br />

bis zu ca. 6 Mio. EUR auf ca. 67 Mio. EUR<br />

steigen. Ausschlaggebend hierfür sind<br />

vor allem die Sachaufwendungen, die<br />

sich durch unsere geplanten Investitionen<br />

in die Hauptstelle <strong>Steinfurt</strong> voraussichtlich<br />

um ca. 20 % erhöhen werden.<br />

Bei den Personalaufwendungen ist<br />

unter Berücksichtigung der Personalplanungen<br />

und tariflicher Steigerungen ein<br />

Anstieg um ca. 4 % eingeplant. Auf Basis<br />

des Betriebsvergleichs planen wir unter<br />

den vorgestellten Annahmen für das<br />

Jahr 2013 mit einem Betriebsergebnis<br />

vor Bewertung von ca. 26 Mio. EUR. Das<br />

entspricht einem Wert von ca. 0,81 % der<br />

jahresdurchschnittlichen Bilanzsumme<br />

von ca. 3,3 Mrd. EUR.<br />

Aufgrund der Struktur unserer Eigenanlagen<br />

und der Diversifizierung der<br />

Bestände erwarten wir beim Bewertungsergebnis<br />

aus dem Wertpapiergeschäft<br />

keine größeren Belastungen<br />

im Jahr 2013. Dabei unterstellen wir<br />

jedoch, dass es zu keinen außergewöhnlichen<br />

Marktstörungen kommt.<br />

Das Bewertungsergebnis aus dem<br />

Kreditgeschäft ist aufgrund der konjunkturellen<br />

Entwicklung nur mit großen<br />

Unsicherheiten zu prognostizieren. Es<br />

ist nie auszuschließen, dass es in einem<br />

Geschäftsjahr zu einem tendenziell höheren<br />

Bewertungsaufwand kommt. Für<br />

das Jahr 2013 haben wir im Vergleich<br />

zum Aufwand im Jahr 2012 ein höheres<br />

Bewertungsergebnis aus dem Kreditgeschäft<br />

eingeplant. Den Risiken steht ein<br />

ausreichendes Risikodeckungspotenzial<br />

gegenüber. Mittels aktivem Kreditrisikomanagement<br />

sind wir bestrebt, erkannte<br />

Risiken zu mindern und neue Risiken zu<br />

vermeiden.<br />

Die künftigen Gewinne der Sparkasse<br />

werden durch die Ansparleistungen<br />

für die indirekte Haftung für die „Erste<br />

Abwicklungsanstalt“ in den nächsten<br />

Jahren mit durchschnittlich 2 Mio. EUR<br />

pro Jahr belastet.<br />

Aufgrund der noch nicht abschließend<br />

geklärten regulatorischen Verschärfungen<br />

für die Finanzwirtschaft (Vereinheitlichung<br />

der Einlagensicherung,<br />

Basel III-Regelungen) können sich Belastungen<br />

auf die Ergebnis- und Kapitalentwicklung<br />

der Sparkasse ergeben.<br />

Die Sparkasse richtet sich u. a. an der in<br />

der „Geschäftsstrategie der Sparkassen“<br />

des DSGV definierten Zielgröße „Cost-<br />

Income-Ratio“ aus. Für 2013 erwarten<br />

wir ein Verhältnis aus Aufwendungen<br />

und Erträgen von ca. 72 %. Der deutliche<br />

Anstieg gegenüber dem Jahr 2012 ist<br />

dabei vorrangig auf die Steigerungen<br />

im Sachaufwand im Zusammenhang mit<br />

Investitionen zurückzuführen.<br />

Bei der prognostizierten Entwicklung<br />

der Ertragslage ist eine angemessene<br />

Eigenkapitalzuführung gesichert. Das<br />

geplante Wachstum kann mit einer weiterhin<br />

soliden Eigenkapitalausstattung<br />

dargestellt werden.<br />

28


Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012<br />

der<br />

<strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />

Land<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Regierungsbezirk<br />

Münster


Aktivseite Jahresbilanz zum 31. Dezember 2012<br />

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Jahresbilanz zum 31. Dezember 2012<br />

Passivseite<br />

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31


Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012<br />

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32


Anhang<br />

VORBEMERKUNGEN<br />

Der Jahresabschluss zum 31.12.2012<br />

wurde auf der Grundlage des Handelsgesetzbuchs<br />

(HGB) unter Beachtung der<br />

Verordnung über die Rechnungslegung<br />

der Kreditinstitute (RechKredV) aufgestellt.<br />

A. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluss<br />

angewendeten Ansatz- und<br />

Bewertungsmethoden werden stetig<br />

angewendet. Sofern sich Abweichungen<br />

ergeben haben, wird in den jeweiligen<br />

Abschnitten darauf hingewiesen.<br />

Die Bilanzierung und Bewertung der<br />

Vermögensgegenstände, der Verbindlichkeiten<br />

und der schwebenden Geschäfte<br />

erfolgt gemäß den §§ 246 ff. und<br />

§§ 340 ff. HGB.<br />

Forderungen<br />

Forderungen an Kreditinstitute und Kunden<br />

haben wir zum Nennwert bilanziert.<br />

Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene<br />

Disagien werden kapitalanteilig<br />

auf die Laufzeit der Darlehen bzw. eine<br />

kürzere Zinsbindungsdauer verteilt.<br />

Erkennbaren Risiken aus Forderungen<br />

wurde durch deren Bewertung nach den<br />

Grundsätzen kaufmännischer Vorsicht<br />

ausreichend Rechnung getragen. Für<br />

latente Risiken im Forderungsbestand<br />

bestehen Pauschalwertberichtigungen<br />

und Vorsorgereserven.<br />

Wertpapiere<br />

Die Wertpapiere werden zu den Anschaffungskosten<br />

bewertet, soweit die<br />

beizulegenden Werte am Bilanzstichtag<br />

nicht niedriger sind (strenges Niederstwertprinzip).<br />

Unsere Wertpapiere haben wir daraufhin<br />

untersucht, ob zum Bilanzstichtag ein<br />

aktiver Markt besteht oder der Markt als<br />

inaktiv anzusehen ist. Dabei haben wir<br />

die Marktverhältnisse in enger zeitlicher<br />

Nähe zum Bilanzstichtag einbezogen.<br />

Die Position „Schuldverschreibungen<br />

und andere festverzinsliche Wertpapiere“<br />

(Aktiva 5) enthielt am Bilanzstichtag<br />

ausschließlich Schuldverschreibungen<br />

aus der Sparkassen-Finanzgruppe. Zur<br />

Bewertung der Schuldverschreibungen<br />

ohne Gewährträgerhaftung wurden die<br />

im Wertpapierabwicklungs- und Bestandführungssystem<br />

bereitgestellten<br />

indikativen Bewertungskurse zugrunde<br />

gelegt. Diese wurden durch die Berechnung<br />

theoretischer Kurse plausibilisiert.<br />

Zur Bewertung der Schuldverschreibungen<br />

mit Gewährträgerhaftung<br />

wurden theoretische Kurse in Anlehnung<br />

an die Kurse staatlich garantierter Bank-<br />

33


schuldverschreibungen herangezogen.<br />

Der zur Ermittlung der theorethischen<br />

Kurse verwendete Diskontierungszins<br />

berücksichtigte als Basiszins die<br />

sogenannte „Swapkurve“ und den am<br />

Markt beobachtbaren Neuemissionszuschlag<br />

des jeweiligen Emittenten. Dieser<br />

Neuemissionszuschlag berücksichtigt<br />

das Adressenausfallrisiko des Emittenten<br />

und das Liquiditätsrisiko.<br />

Die Position „Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere“ (Aktiva 6)<br />

entfällt auf unseren Wertpapier-Spezialfonds.<br />

Als beizulegenden Wert haben wir<br />

den investmentrechtlichen Rücknahmepreis<br />

angesetzt.<br />

Die unternehmensindividuelle Festsetzung<br />

wesentlicher Bewertungsparameter<br />

ist mit Ermessensentscheidungen<br />

verbunden, die trotz sachgerechter<br />

Ermessensausübung im Vergleich mit<br />

aktiven Märkten zu deutlich höheren<br />

Schätzunsicherheiten führen. Bei der<br />

Bewertung unserer Wertpapiere haben<br />

wir die Anforderungen aus dem Rechnungslegungshinweis<br />

des Instituts der<br />

Wirtschaftsprüfer (IDW) e.V. „Umwidmung<br />

und Bewertung von Forderungen<br />

und Wertpapieren nach HGB“ (IDW RH<br />

HFA 1.014) beachtet.<br />

Strukturierte Wertpapiere<br />

Wir halten am Bilanzstichtag in einem<br />

Teilsegment unseres Wertpapier-Spezialfonds<br />

14,2 Mio. EUR (Nominalwerte)<br />

strukturierte Wertpapiere, die Adressenausfallrisiken<br />

verbriefen.<br />

Die Risiken beziehen sich überwiegend<br />

auf Adressenausfallrisiken aus privaten<br />

Wohnungsbaufinanzierungen, gewerblichen<br />

Investitionsfinanzierungen und<br />

Unternehmensanleihen in europäischen<br />

Märkten, jedoch nicht auf Risiken aus<br />

sog. US-Subprime-Hypothekenkrediten.<br />

Der Spezialfonds selbst ist dem Umlaufvermögen<br />

zugeordnet und wurde mit<br />

dem investmentrechtlichen Rücknahmepreis<br />

bewertet.<br />

Anteilsbesitz<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

und Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht, werden<br />

mit den fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bilanziert. Abschreibungen auf den<br />

niedrigeren beizulegenden Wert werden<br />

vorgenommen.<br />

Immaterielle Anlagewerte und<br />

Sachanlagen<br />

Die immateriellen Anlagewerte und<br />

die Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten,<br />

vermindert um planmäßige<br />

Abschreibungen entsprechend<br />

der voraussichtlichen Nutzungsdauer,<br />

bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen<br />

werden in Anlehnung an die steuerlichen<br />

Regelungen Vermögensgegenstände von<br />

geringerem Wert (bis 150 EUR) sofort als<br />

Sachaufwand erfasst und geringwertige<br />

Vermögensgegenstände (bis 1.000 EUR)<br />

in einen Sammelposten eingestellt, der<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

gewinnmindernd aufgelöst wird.<br />

Wir haben die entgeltlich erworbene Software<br />

nach den Vorgaben der IDW-Stellungnahme<br />

zur Rechnungslegung „Bilanzierung<br />

von Software beim Anwender“<br />

34


(IDW RS HFA 11) unter dem Bilanzposten<br />

„Immaterielle Anlagewerte“ ausgewiesen.<br />

Die planmäßigen Abschreibungen<br />

werden für Gebäude grundsätzlich linear<br />

vorgenommen. Für Einbauten in gemieteten<br />

Gebäuden wird die Vertragsdauer<br />

zugrunde gelegt, wenn sie kürzer ist als<br />

die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer.<br />

Gegenstände der Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

einschließlich<br />

Betriebsvorrichtungen werden entsprechend<br />

dem tatsächlichen Werteverzehr<br />

linear abgeschrieben. Im Jahr der Anschaffung<br />

wird die zeitanteilige Jahresabschreibung<br />

verrechnet.<br />

Gemäß Artikel 67 Abs. 4 Satz 1 EGHGB<br />

führen wir für die bisher nach steuerrechtlichen<br />

Vorschriften bewerteten Vermögensgegenstände,<br />

die zu Beginn des<br />

Geschäftsjahres 2010 vorhanden waren,<br />

die Wertansätze unter Anwendung der<br />

für sie bis zum Inkrafttreten des BilMoG<br />

geltenden Vorschriften fort.<br />

Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen<br />

ermittelte Wert von Vermögensgegenständen<br />

über dem Wert liegt, der<br />

ihnen am Abschlussstichtag beizulegen<br />

ist, wird dem durch außerplanmäßige<br />

Abschreibungen Rechnung getragen.<br />

Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten werden zu ihrem<br />

Erfüllungsbetrag bewertet. Aufgewendete<br />

Disagien werden in den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten,<br />

erhaltene<br />

Agioerträge in den passiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

eingestellt und über<br />

die Laufzeit planmäßig abgeschrieben<br />

bzw. vereinnahmt.<br />

Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen werden in Höhe des<br />

notwendigen Erfüllungsbetrags gebildet,<br />

der nach vernünftiger kaufmännischer<br />

Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen<br />

alle erkennbaren Risiken und<br />

ungewissen Verpflichtungen. Die Ersterfassung<br />

erfolgt nach der Nettomethode.<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit<br />

von mehr als einem Jahr werden gemäß<br />

§ 253 Abs. 2 HGB mit dem Rechnungszins<br />

der Rückstellungsabzinsungsverordnung<br />

(RückAbzinsV) abgezinst.<br />

Die Pensionsrückstellungen wurden nach<br />

versicherungsmathematischen Grundsätzen<br />

auf der Grundlage der Richttafeln<br />

2005 G von Prof. Dr. Heubeck entsprechend<br />

dem Teilwertverfahren ermittelt.<br />

Pensionsrückstellungen und Rückstellungen<br />

für Beihilfen werden mit einem<br />

einer Restlaufzeit von 15 Jahren entsprechenden<br />

Rechnungszins von 5,07 %<br />

abgezinst. Die Abzinsung der übrigen<br />

Rückstellungen erfolgt mit dem der Restlaufzeit<br />

entsprechenden Zinssatz. Bei den<br />

Pensionsrückstellungen werden künftige<br />

jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen<br />

von 2 % unterstellt. Diese Parameter<br />

haben sich auch auf die Ermittlung der<br />

Rückstellungen für Beihilfen ausgewirkt.<br />

Die Rückstellungen für Jubiläumszahlungen<br />

werden nach den in der Sparkasse<br />

geschlossenen Vereinbarungen ermittelt.<br />

Altersteilzeitverträge wurden in der<br />

Vergangenheit auf der Grundlage des<br />

Altersteilzeitgesetzes, des Tarifvertrags<br />

zur Regelung der Altersteilzeit und ergänzender<br />

betrieblicher Vereinbarungen<br />

abgeschlossen. Bei den hierfür gebildeten<br />

35


Rückstellungen werden künftige Lohnund<br />

Gehaltssteigerungen berücksichtigt.<br />

Die Restlaufzeit der Verträge beträgt bis<br />

zu 5 Jahre. Die Abzinsung erfolgt mit dem<br />

der individuellen Restlaufzeit der einzelnen<br />

Verträge entsprechenden Zinssatz.<br />

Bei der Ermittlung der sonstigen Rückstellungen,<br />

die eine Restlaufzeit von<br />

mehr als einem Jahr haben, und den<br />

damit in Zusammenhang stehenden<br />

Erträgen und Aufwendungen haben<br />

wir unterstellt, dass eine Änderung des<br />

Abzinsungssatzes erst zum Ende der Periode<br />

eintritt, sodass der Rückstellungsbetrag<br />

mit dem Zinssatz zu Beginn der<br />

Periode aufgezinst wird. Zudem nehmen<br />

wir an, dass sich der Verpflichtungsumfang<br />

unterjährig nicht gegenüber dem<br />

Umfang der Vorperiode verändert und<br />

nur zum Ende der Periode eine etwaige<br />

Änderung erfolgt. Hinsichtlich des teilweisen<br />

Verbrauchs der Rückstellung vor<br />

Ablauf der Restlaufzeit unterstellen wir,<br />

dass dieser Verbrauch entweder zu Beginn<br />

oder erst zum Jahresende in voller<br />

Höhe erfolgt. Erfolge aus der Änderung<br />

des Abzinsungssatzes zwischen zwei Abschlussstichtagen<br />

oder Zinseffekte einer<br />

geänderten Schätzung der Restlaufzeit<br />

werden im Zinsergebnis ausgewiesen.<br />

Bei unbekannter Restlaufzeit haben wir<br />

den Abzinsungszeitraum geschätzt.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Derivative Finanzinstrumente (Swaps,<br />

Devisentermingeschäfte) sind als schwebende<br />

Geschäfte in der Bilanz nicht auszuweisen.<br />

Sie werden bei Abschluss entsprechend<br />

ihrer Zweckbestimmung dem<br />

Handels- oder Anlagebuch zugeordnet.<br />

Die zur Steuerung von Zinsänderungsoder<br />

sonstigen Marktpreisrisiken<br />

abgeschlossenen derivativen Geschäfte<br />

werden in die Gesamtbetrachtung der jeweiligen<br />

Risikoart einbezogen und nicht<br />

gesondert bewertet.<br />

Bewertung des Zinsbuchs<br />

Wir haben die gesamte Zinsposition<br />

des Bankbuchs nach den Vorgaben<br />

der IDW-Stellungnahme RS BFA 3 im<br />

Rahmen einer wertorientierten Berechnung<br />

untersucht. Das Bankbuch<br />

umfasst – entsprechend dem internen<br />

Risikomanagement – alle bilanziellen<br />

und außerbilanziellen zinsbezogenen<br />

Finanzinstrumente außerhalb des<br />

Handelsbestands. Bei der Beurteilung<br />

werden alle Zinserträge aus zinsbezogenen<br />

Finanzinstrumenten des Bankbuchs<br />

sowie die voraussichtlich noch<br />

zu deren Erwirtschaftung erforderlichen<br />

Aufwendungen (Refinanzierungskosten,<br />

Standard-Risikokosten, Verwaltungskosten)<br />

berücksichtigt. Die Diskontierung<br />

erfolgt auf Basis der Zinsstrukturkurve<br />

am Abschlussstichtag. Die Berechnungen<br />

zeigen keinen Verpflichtungs -<br />

überschuss. Eine Rückstellung gemäß<br />

§ 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB<br />

ist nicht zu bilden.<br />

Die zur Steuerung der allgemeinen<br />

Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen<br />

Zinsswapgeschäfte wurden in die Gesamtbetrachtung<br />

des Zinsänderungsrisikos<br />

einbezogen (Zinsbuchsteuerung)<br />

und somit nicht gesondert bewertet.<br />

36


Währungsumrechnung<br />

Die Währungsumrechnung erfolgt nach<br />

§ 256a HGB bzw. § 340h HGB. Eine<br />

besondere Deckung gemäß § 340h HGB<br />

sehen wir als gegeben an, soweit eine<br />

Identität von Währung und Betrag der<br />

gegenläufigen Geschäfte vorliegt. Die<br />

Umrechnungsergebnisse aus Geschäften,<br />

die in die besondere Deckung<br />

einbezogen sind, werden saldiert in den<br />

Sonstigen betrieblichen Erträgen bzw.<br />

Sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

ausgewiesen. Bilanzposten, die auf<br />

fremde Währung lauten, sowie schwebende<br />

Fremdwährungskassageschäfte<br />

werden zum Devisenkassamittelkurs am<br />

Bilanzstichtag umgerechnet. Schwebende<br />

Devisentermingeschäfte werden<br />

mit den entsprechenden Terminkursen<br />

umgerechnet.<br />

Der Gesamtbetrag der auf fremde<br />

Währung lautenden Vermögensgegenstände<br />

und Verbindlichkeiten beträgt<br />

12.154 TEUR bzw. 12.004 TEUR.<br />

Aus der Währungsumrechnung ergeben<br />

sich Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

von 13 TEUR.<br />

37


B. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />

Forderungen an die bzw. Verbindlichkeiten gegenüber der eigene(n)<br />

Girozentrale<br />

Nach der Restrukturierung der WestLB AG zum 30.06.2012 hat die Helaba, Frankfurt am<br />

Main, die Funktion der Girozentrale übernommen. Forderungen an die bzw. Verbindlichkeiten<br />

gegenüber der Helaba, Frankfurt am Main, sind in den folgenden Bilanzposten<br />

enthalten:<br />

31.12.2012 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Forderungen an Kreditinstitute 11.469 14.473<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 7.717 20.764<br />

Wertpapiere<br />

Die in den folgenden Bilanzposten enthaltenen Wertpapiere sind nach börsennotierten<br />

und nicht börsennotierten Papieren wie folgt aufzuteilen:<br />

insgesamt börsennotiert nicht börsennotiert<br />

TEUR TEUR TEUR<br />

Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche Wertpapiere 158.929 158.929 ---<br />

Aktien und andere nicht<br />

festverzinsliche Wertpapiere 219.541 --- 219.541<br />

Spezialfonds<br />

Die Anteile an Spezialfonds sind der Liquiditätsreserve zugeordnet.<br />

Buchwert Marktwert Differenz<br />

Buchwert<br />

zu Marktwert<br />

Ausschüttungen<br />

in 2012<br />

Tägliche<br />

Rückgabe<br />

möglich<br />

Unterlassene<br />

Abschreibungen<br />

Spezialfonds<br />

(in Mio. EUR):<br />

Teuto-I-Fonds 219,5 248,1 28,6 9,9 ja ---<br />

Zweck der Anlage in Spezialfonds ist die Renditesteigerung und die Risikodiversifizierung.<br />

Dabei wird überwiegend in verzinsliche Wertpapiere investiert.<br />

38


Anteilsbesitz<br />

Mit folgendem verbundenen Unternehmen besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.<br />

Firma Sitz Rechtsform<br />

S -Grundstückserschließungsgesellschaft mbH<br />

<strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong> <strong>Steinfurt</strong> GmbH<br />

Ein Konzernabschluss wurde nicht aufgestellt, da das Tochterunternehmen, auf das die<br />

Sparkasse unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann, von<br />

untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns ist.<br />

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2012 (in TEUR)<br />

Anschaffungskosten<br />

Zugänge Abgänge<br />

Umbuchungen<br />

Zuschreibungen<br />

Abschreibungen<br />

in 2012<br />

Abschreibungen<br />

kumuliert<br />

Buchwert<br />

31.12.12<br />

Buchwert<br />

31.12.11<br />

1. Immaterielle<br />

Anlagewerte 1.568 34 13 (157) 1.430 159 282<br />

2. Sachanlagen<br />

a) Grundstücke<br />

und Bauten 75.420 506 (1.629) 53.254 22.672 23.795<br />

b) Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung<br />

34.468 961 2.371 (1.044) 29.622 3.436 3.532<br />

3. Sonstige<br />

Vermögensgegenstände<br />

17 1 (---) --- 18 17<br />

4. Finanzanlagen<br />

Veränderungen saldiert*<br />

a) Beteiligungen -350 47.939 48.289<br />

b) Anteile an<br />

verbundenen<br />

Unternehmen 50 50<br />

* Es wurde von der Zusammenfassungsmöglichkeit des § 34 Abs. 3 RechKredV Gebrauch gemacht.<br />

Die Sachanlagen entfallen mit 21.405 TEUR auf Grundstücke und Bauten, die von der Sparkasse<br />

im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit genutzt werden.<br />

39


Treuhandgeschäfte<br />

Das Treuhandvermögen und die Treuhandverbindlichkeiten betreffen jeweils in voller<br />

Höhe die Forderungen an Kunden bzw. die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.<br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände entfallen zu rund 37 % auf Provisionsansprüche<br />

an Verbundpartner.<br />

Rechnungsabgrenzungsposten<br />

In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten:<br />

31.12.2012 31.12.2011<br />

TEUR<br />

TEUR<br />

Aktivseite<br />

Disagio aus Verbindlichkeiten 2 15<br />

Passivseite<br />

Disagio aus Forderungen 663 812<br />

Nachrangige Vermögensgegenstände<br />

Nachrangige Vermögensgegenstände sind in folgendem Aktivposten enthalten:<br />

31.12.2012 31.12.2011<br />

TEUR TEUR<br />

Forderungen an Kunden 463 465<br />

40


Verpflichtungen<br />

gemäß Artikel 28 EGHGB<br />

Die <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong> ist aufgrund<br />

des Tarifvertrags über die zusätzliche<br />

Altersvorsorge der Beschäftigten des öffentlichen<br />

Dienstes verpflichtet, für ihre<br />

Beschäftigten eine zu einer Betriebsrente<br />

führende Versicherung bei einer<br />

Zusatzversorgungskasse abzuschließen.<br />

Sie ist deshalb Mitglied der Kommunalen<br />

Versorgungskasse Westfalen-Lippe<br />

(kvw-Zusatzversorgung). Trägerin der<br />

kvw-Zusatzversorgung ist die Kommunale<br />

Versorgungskasse Westfalen-Lippe<br />

(kvw). Diese ist eine Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts. Die kvw-Zusatzversorgung<br />

ist eine rechtlich unselbstständige<br />

aber finanziell eigenverantwortliche<br />

Sonderkasse der kvw.<br />

Aufgabe der kvw-Zusatzversorgung ist<br />

es, den Beschäftigten ihrer Mitglieder<br />

neben der gesetzlichen Rente eine<br />

zusätzliche Versorgung im Alter, bei<br />

Erwerbsminderung und für die Hinterbliebenen<br />

zu gewähren. Die gezahlten<br />

Renten werden jeweils am 01.07. eines<br />

Jahres um 1,0 % angepasst.<br />

Die Finanzierung der Leistungen der<br />

kvw-Zusatzversorgung erfolgt nach dem<br />

Abschnittsdeckungsverfahren. Die Höhe<br />

der Einzahlungen wird deshalb alle drei<br />

Jahre nach versicherungsmathematischen<br />

Grundsätzen ermittelt. Dabei<br />

wird ein unendlicher Deckungsabschnitt<br />

in den Blick genommen, der es ermöglicht,<br />

die Entwicklung der Auszahlungsverpflichtungen<br />

langfristig abzuschätzen<br />

und die erforderlichen Umlage- und<br />

Sanierungsgeldeinnahmen zu ermitteln.<br />

Der Hebesatz beträgt derzeit 7,5 %. Die<br />

an die kvw-Zusatzversorgung geleisteten<br />

Zahlungen der Sparkasse betrugen im<br />

Jahr 2012 2.196 TEUR.<br />

Wenn ein Mitglied die kvw-Zusatzversorgung<br />

verlassen will, ist eine nach<br />

versicherungsmathematischen Grundsätzen<br />

ermittelte Ausgleichszahlung<br />

für die bei der kvw-Zusatzversorgung<br />

verbleibenden Zahlungsverpflichtungen<br />

erforderlich. Im Falle des Austritts der<br />

Sparkasse zum 31.12.2011 hätte die<br />

Ausgleichszahlung 59.589 TEUR betragen.<br />

Eine Angabe zu einer möglichen<br />

Ausgleichszahlung zum 31.12.2012 kann<br />

von der kvw-Zusatzversorgung erst im<br />

dritten Quartal 2013 gemacht werden,<br />

da die entsprechenden versicherungsmathematischen<br />

Berechnungen zur<br />

Ermittlung des Ausgleichsbetrages erst<br />

durchgeführt werden können, wenn alle<br />

Jahresmeldungen der Mitglieder vorliegen<br />

und verarbeitet sind.<br />

Sonstige Verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten entfallen<br />

mit 7.162 TEUR auf einen Anteil an der<br />

Haftung für eine zusätzliche Fremdfinanzierung<br />

zum Erwerb der Landesbank Berlin<br />

Holding AG (LBBH) durch eine Zweckgesellschaft<br />

der Sparkassenorganisation.<br />

Im Jahr 2007 hat die Sparkassenorganisation<br />

die Anteile des Landes Berlin und<br />

von Minderheitsaktionären erworben.<br />

Wir haben uns anteilig an dem Erwerb<br />

der LBBH mit einer direkten Kapitaleinlage<br />

und der Übernahme der Haftung für<br />

eine zusätzliche Fremdfinanzierung des<br />

Kaufpreises beteiligt. Der Gesamtbetrag<br />

ist unter dem Bilanzposten Beteiligungen<br />

aktiviert.<br />

41


Verbindlichkeiten, für die Vermögensgegenstände<br />

als Sicherheit übertragen sind<br />

Für folgende Posten der in der Bilanz ausgewiesenen Verbindlichkeiten und der unter<br />

dem Bilanzstrich ausgewiesenen Eventualverbindlichkeiten sind Vermögensgegenstände<br />

als Sicherheit übertragen:<br />

TEUR<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 534.835<br />

Nachrangige Verbindlichkeiten<br />

Folgende nachrangige Verbindlichkeiten übersteigen 10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten:<br />

Betrag<br />

TEUR<br />

Währung<br />

Zinssatz<br />

%<br />

fällig am<br />

außerordentliches<br />

Kündigungsrecht<br />

5.000 EUR 5,60 03.09.2014 nein<br />

5.000 EUR 5,58 04.09.2014 nein<br />

5.000 EUR 5,07 11.02.2015 nein<br />

4.000 EUR 5,70 21.10.2014 nein<br />

Die nachrangigen Verbindlichkeiten von<br />

insgesamt 12.454 TEUR, die im Einzelfall<br />

10 % des Gesamtbetrags der nachrangigen<br />

Verbindlichkeiten nicht übersteigen,<br />

haben eine Durchschnittsverzinsung<br />

von 5,21 % und eine Laufzeit von<br />

10 bis 12 Jahren; davon werden in dem<br />

Jahr, das auf den Bilanzstichtag folgt,<br />

7.454 TEUR fällig.<br />

Für von der Sparkasse zum Zwecke der<br />

Anerkennung als haftendes Eigenkapital<br />

eingegangene nachrangige Verbindlichkeiten<br />

sind im Geschäftsjahr insgesamt<br />

Aufwendungen von 1.894 TEUR angefallen.<br />

Die von der Sparkasse eingegangenen<br />

nachrangigen Verbindlichkeiten können<br />

im Falle der Insolvenz oder der Liquidation<br />

der Sparkasse erst nach Befriedigung<br />

aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückerstattet<br />

werden. Sie sind für beide<br />

Vertragsparteien wäh rend der Laufzeit<br />

unkündbar. Eine Umwandlungsmöglichkeit<br />

in Kapital oder andere Schuldformen<br />

besteht nicht.<br />

42


Beziehungen zu verbundenen Unternehmen sowie Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht (in TEUR)<br />

Verbundene<br />

Unternehmen<br />

Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht<br />

31.12.2012 31.12.2011 31.12.2012 31.12.2011<br />

Aktivposten<br />

Forderungen an Kunden 999 1.370 572 574<br />

Passivposten<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kunden<br />

305 123 192 207<br />

Fristengliederung (in TEUR)<br />

mit einer Restlaufzeit von<br />

mehr als drei mehr als ein mit unbe- im<br />

bis drei Monate bis Jahr bis mehr als stimmter Jahr 2013<br />

Monate ein Jahr fünf Jahre fünf Jahre Laufzeit fällig<br />

Aktivposten<br />

3. Forderungen an Kreditinstitute<br />

b) andere Forderungen<br />

(ohne Bausparguthaben) 29.740 2.286 --- ---<br />

4. Forderungen an Kunden 88.038 176.634 658.828 1.514.210 174.502<br />

5. Schuldverschreibungen und<br />

andere festverzinsliche<br />

Wertpapiere 45.049<br />

Passivposten<br />

1. Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten<br />

b) mit vereinbarter Laufzeit<br />

oder Kündigungsfrist 16.729 38.552 298.971 362.250<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden<br />

a) Spareinlagen<br />

ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist<br />

von mehr als drei Monaten 16.754 48.763 11.067 224<br />

b) andere Verbindlichkeiten<br />

bb) mit vereinbarter Laufzeit oder<br />

Kündigungsfrist 46.377 54.614 53.871 2.289<br />

43


C. Angaben und Erläuterungen zur<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge<br />

Durch die vorzeitige Schließung von Zins-Swaps sind Vorfälligkeitsentschädigungen von<br />

4.808 TEUR angefallen, die unter den Zinsaufwendungen ausgewiesen werden; ebenso<br />

sind durch die vorzeitige Schließung von Zins-Swaps 735 TEUR Zinserträge erzielt<br />

worden. Im Verwaltungsaufwand sind 836 TEUR für die erstmalige Bildung von Rückstellungen<br />

für Beihilfen an Pensionäre enthalten.<br />

Provisionserträge<br />

Rund 36 % der Provisionserträge entfallen auf für Dritte erbrachte Dienstleistungen für<br />

Verwaltung und Vermittlung, insbesondere die Vermittlung von Produkten der Verbundpartner<br />

(Versicherungen, Bauspar verträge, Immobilien, Investmentzertifikate, Leasingverträge,<br />

Kreditkarten) und die Verwaltung von Treuhandkrediten.<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Etwa 28 % des ausgewiesenen Steueraufwands entfällt auf Nachzahlungen für Vorjahre<br />

überwiegend infolge einer geänderten steuerlichen Bewertung von handelsrechtlich<br />

vorgenommenen Abschreibungen auf Beteiligungen.<br />

D. Sonstige Angaben<br />

Latente Steuern<br />

Nennenswerte Unterschiedsbeträge entfallen auf folgende Bilanzpositionen:<br />

Aktive latente Steuern<br />

Forderungen an Kunden<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen<br />

Andere Rückstellungen<br />

Erläuterung der Differenz<br />

Vorsorgereserven<br />

Unterschiedliche Parameter<br />

Unterschiedliche Parameter<br />

44


Der Berechnung wurden ein Körperschaftsteuersatz<br />

(einschließlich Solidaritätszuschlag)<br />

von 15,83 % und ein Gewerbesteuersatz<br />

von 14,65 % zugrunde gelegt.<br />

Mit Ausnahme der Differenzen bei den<br />

Personengesellschaften, für die lediglich<br />

der Körperschaftsteuersatz (einschließlich<br />

Solidaritätszuschlag) relevant ist,<br />

macht der gesamte Ertragsteuersatz bei<br />

den übrigen Unterschieden 30,48 % aus.<br />

Saldiert ergibt sich ein Überhang aktiver<br />

latenter Steuern, für den das Aktivierungswahlrecht<br />

nicht genutzt wurde.<br />

Der Unterschied zwischen dem ausgewiesenen,<br />

auf der Grundlage der<br />

steuerlichen Regelungen ermittelten<br />

Steueraufwand und dem aus der handelsrechtlichen<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

erwarteten Steueraufwand ist<br />

im Wesentlichen auf die Veränderung der<br />

Vorsorgereserven sowie des Fonds für<br />

allgemeine Bankrisiken und steuerlich<br />

nicht berücksichtigte Abschreibungen<br />

zurückzuführen.<br />

Marktrisikobehaftete Geschäfte<br />

Die Sparkasse hat im Geschäftsjahr und<br />

in Vorjahren derivative Finanzinstrumente<br />

abgeschlossen, die teilweise am<br />

Bilanzstichtag noch nicht abgewickelt<br />

waren. Es handelt sich hierbei um Zins-<br />

Swaps sowie Devisentermingeschäfte.<br />

Die Zins-Swaps wurden in Form von<br />

Festzinszahler- und Festzinsempfänger-<br />

Swaps abgeschlossen. Der Kreditäquivalenzbetrag<br />

wurde am 31.12.2012<br />

unter Anwendung der Nettingmethode<br />

mit 2.770 TEUR ermittelt. Die Geschäfte<br />

dienen ausschließlich der Steuerung<br />

allgemeiner Zinsänderungsrisiken.<br />

Devisentermingeschäfte werden mit<br />

Kunden zur Deckung deren Bedarfs abgeschlossen.<br />

Zu den Devisentermingeschäften<br />

werden unverzüglich währungsgleiche,<br />

fristen- und betragskongruente<br />

Gegengeschäfte abgeschlossen, so dass<br />

hieraus offene Positionen in nennenswertem<br />

Umfang nicht entstehen.<br />

Die Arten und der Umfang der derivativen Finanzinstrumente, bezogen auf die Nominalwerte der zu Grunde liegenden<br />

Referenzwerte, sind in folgender Aufstellung zusammengestellt:<br />

Nominalbeträge nach Restlaufzeiten<br />

Nominalbeträge<br />

mehr als<br />

ein Jahr bis mehr als Handels- Deckungsbis<br />

1 Jahr fünf Jahre fünf Jahre insgesamt geschäfte geschäfte<br />

Derivative Finanzinstrumente TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR<br />

Währungsrisiken<br />

Devisentermingeschäfte 1.906 --- --- 1.906 954 952<br />

Zinsrisiken<br />

Zins-Swaps 210.000 410.000 325.000 945.000 --- 945.000<br />

45


Nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte<br />

derivative Finanzinstrumente<br />

Am Bilanzstichtag bestehen in folgendem Umfang noch nicht abgewickelte und nicht<br />

zum beizulegenden Zeitwert bilanzierte derivative Finanzinstrumente:<br />

Bilanzposten Buchwerte Beizulegende Zeitwerte<br />

positiv negativ<br />

Derivative Finanzinstrumente TEUR TEUR TEUR<br />

Währungsrisiken<br />

Devisentermingeschäfte --- --- 2 ---<br />

Zinsrisiken<br />

Zins-Swaps --- --- --- 76.187<br />

Der beizulegende Zeitwert der Zins-<br />

Swaps wird über die Abzinsung der<br />

künftigen Zahlungen (Cashflows) fiktiver<br />

Gegengeschäfte (Glattstellungsfiktion)<br />

auf den Abschlussstichtag ermittelt<br />

(Discounted-Cashflow-Verfahren). Die<br />

Diskontierungsfaktoren werden von<br />

Reuters veröffentlichten Zinsstrukturkurven<br />

am Markt gehandelter Swaps<br />

entnommen.<br />

Die Zinsänderungsrisiken messen wir<br />

durch die Ermittlung der Auswirkungen<br />

von Marktzinsänderungen auf den Vermögenswert<br />

aller zinstragenden Aktivund<br />

Passivpositionen (Zinsbuch) über<br />

die Abzinsung aller innerhalb der jeweiligen<br />

Restlaufzeit liegenden Zahlungen<br />

(Cashflows). Diese werden mit der der<br />

jeweiligen Laufzeit entsprechenden<br />

aktuellen Rendite abgezinst. Den negativen<br />

beizulegenden Zeitwerten der in<br />

das Zinsbuch einbezogenen Zins-Swaps<br />

stehen nach unseren Berechnungen im<br />

Rahmen der Steuerung des Zinsänderungsrisikos<br />

entsprechend höhere Unterschiedsbeträge<br />

zwischen den ermittelten<br />

Vermögenswerten und den Bilanzwerten<br />

der zinstragenden Aktiv- und Passivposten<br />

gegenüber.<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der<br />

Devisentermingeschäfte wurden über<br />

die Bewertung fiktiver Gegengeschäfte<br />

(Glattstellungsfiktion) mit den von Reuters<br />

veröffentlichten währungs- und laufzeitbezogenen<br />

Terminkursen bewertet.<br />

46


Nicht aus der Bilanz ersichtliche Haftungsverhältnisse<br />

und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Die Sparkasse ist dem bundesweiten<br />

Sicherungssystem der deutschen Sparkassenorganisation<br />

angeschlossen, das<br />

elf regionale Sparkassenstützungsfonds<br />

durch einen überregionalen Ausgleich<br />

miteinander verknüpft. Zwischen diesen<br />

und den Sicherungseinrichtungen der<br />

Landesbanken und Landesbausparkassen<br />

besteht ein Haftungsverbund. Durch diese<br />

Verknüpfung steht im Stützungsfall das<br />

gesamte Sicherungsvolumen der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

zur Verfügung. Das<br />

Sicherungssystem basiert auf dem Prinzip<br />

der Institutssicherung. Im Bedarfsfall<br />

entscheiden die Gremien der zuständigen<br />

Sicherungseinrichtungen darüber, ob und<br />

in welchem Umfang Stützungsleistungen<br />

zugunsten eines Instituts erbracht und<br />

an welche Auflagen diese ggf. geknüpft<br />

werden.<br />

Auf der Grundlage des verbindlichen Protokolls<br />

vom 24.11.2009 wurde mit Statut<br />

vom 11.12.2009 zur weiteren Stabilisierung<br />

der WestLB AG, Düsseldorf, die Erste<br />

Abwicklungsanstalt (EAA) gemäß § 8a Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz<br />

errichtet.<br />

Der Sparkassenverband Westfalen-<br />

Lippe (SVWL), Münster, ist entsprechend<br />

seinem Anteil an der EAA von 25,03 %<br />

verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste<br />

der EAA, die nicht durch das Eigenkapital<br />

der EAA ausgeglichen werden können, bis<br />

zu einem Höchstbetrag von 2,25 Mrd. EUR<br />

zu übernehmen. Indirekt besteht für die<br />

Sparkasse entsprechend ihrem Anteil am<br />

Verband eine aus künftigen Gewinnen zu<br />

erfüllende Verpflichtung, die nicht zu einer<br />

Belastung des am Bilanzstichtag vorhandenen<br />

Vermögens führt. Daher besteht<br />

zum Bilanzstichtag nicht die Notwendigkeit<br />

zur Bildung einer Rückstellung.<br />

Für die mit der Auslagerung des Portfolios<br />

der WestLB AG auf die EAA verbundene<br />

indirekte Verlustausgleichspflicht wird die<br />

Sparkasse beginnend mit dem Jahr 2010<br />

in einem Zeitraum von 25 Jahren Beträge<br />

aus künftigen Gewinnen bis zu einer Gesamthöhe<br />

von 57,3 Mio. EUR in den Vorsorgereserven<br />

gemäß § 340f HGB ansparen;<br />

davon wurden im Jahr 2012 1,945 Mio. EUR<br />

dotiert (Gesamtbetrag zum 31.12.2012:<br />

6,125 Mio. EUR). Nach Ablauf von 7 Jahren<br />

findet unter Einbeziehung aller Beteiligten<br />

eine Überprüfung des Vorsorgebedarfs<br />

statt. Sofern künftig aufgrund der Verpflichtung<br />

eine Inanspruchnahme droht,<br />

werden wir in entsprechender Höhe eine<br />

Rückstellung bilden.<br />

Die Sparkasse ist nach § 32 SpkG des<br />

Landes Nordrhein-Westfalen Mitglied des<br />

Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe.<br />

Der Verband ist eine Körperschaft des<br />

öffentlichen Rechts und hat die Aufgabe,<br />

das Sparkassenwesen bei den Mitgliedssparkassen<br />

zu fördern, Prüfungen bei den<br />

Mitgliedssparkassen durchzuführen und<br />

die Aufsichtsbehörde gutachterlich zu<br />

beraten. Zu diesem Zweck werden auch<br />

Beteiligungen an Gemeinschaftsunternehmen<br />

des Finanzsektors gehalten. Für die<br />

Verbindlichkeiten und sonstigen Verpflichtungen<br />

des Verbandes haften sämtliche<br />

Mitgliedssparkassen. Der Verband erhebt<br />

nach § 23 der Satzung des Verbands eine<br />

Umlage von den Mitgliedssparkassen,<br />

soweit seine sonstigen Einnahmen die<br />

Geschäftskosten nicht decken.<br />

47


Angabe des vom Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr berechneten<br />

Gesamthonorars gemäß § 285 Nr. 17 HGB<br />

TEUR<br />

Abschlussprüferleistungen 233<br />

andere Bestätigungsleistungen 23<br />

Gesamtbetrag 256<br />

Angabe der Bezüge von Vorstand<br />

und Verwaltungsrat<br />

Die Mitglieder des Vorstands er -<br />

hielten im Geschäftsjahr Bezüge von<br />

1.315 TEUR. Der Vorsitzende des Vorstands,<br />

Karl Derikartz, erhielt 411 TEUR,<br />

die Vorstandsmitglieder Jürgen Brönstrup<br />

379 TEUR, Heinz-Bernd Buss 375<br />

TEUR und Jörg Münning 150 TEUR. Mit<br />

Jörg Münning wurde im Rahmen seines<br />

Wechsels zum Generalbevollmächtigten<br />

der LBS Westdeutschen Landesbausparkasse<br />

ein Aufhebungsvertrag zum<br />

30. April 2012 geschlossen. Vergütungen<br />

für Mandatstätigkeiten werden direkt an<br />

die Sparkasse abgeführt.<br />

Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten<br />

im Geschäftsjahr Gesamtbezüge<br />

in Höhe von 74 TEUR.<br />

Kreditgewährungen an den<br />

Vorstand und den Verwaltungs rat<br />

Die Sparkasse hatte Mitgliedern des Vor -<br />

stands zum 31.12.2012 Kredite in Höhe<br />

von 307 TEUR und Mitgliedern des Verwaltungsrats<br />

in Höhe von 14.793 TEUR<br />

gewährt.<br />

Mitarbeiter/innen<br />

Im Jahresdurchschnitt wurden<br />

beschäftigt:<br />

2012 2011<br />

Vollzeitkräfte 495 501<br />

Teilzeit- und Ultimokräfte 280 260<br />

775 761<br />

Auszubildende 63 57<br />

Insgesamt 838 818<br />

Pensionsrückstellungen und<br />

-zahlungen für bzw. an frühere<br />

Mitglieder des Vorstands und<br />

deren Hinterbliebene<br />

An frühere Mitglieder des Vorstands und<br />

deren Hinterbliebene wurden 574 TEUR<br />

gezahlt; die Pensionsrückstellungen<br />

für diesen Personenkreis betrugen am<br />

31.12.2012 6.434 TEUR.<br />

48


Verwaltungsrat<br />

Thomas Kubendorff<br />

Vorsitzendes Mitglied<br />

Landrat des Kreises <strong>Steinfurt</strong><br />

Wilfried Grunendahl<br />

Anneli Hegerfeld-Reckert<br />

1. stellv. Vorsitzender 2. stellv. Vorsitzende<br />

selbstständiger Kaufmann<br />

Geschäftsführerin<br />

Betonwarenherstellung<br />

Vermietung und Verpachtung<br />

Landtagsabgeordneter NRW<br />

Jürgen Diesfeld<br />

Angestellter Lottogesellschaft i.R.<br />

Heinz-Josef Schrameyer<br />

Elektrotechniker<br />

Geschäftsführer Solarpark<br />

Gerrit Thiemann<br />

Kaufmann<br />

Geschäftsführer Marketingverein<br />

Andreas Weiss<br />

Rechtsanwalt<br />

Andreas Botzke<br />

Sparkassenangestellter<br />

Dennis Lüdtke<br />

Sparkassenangestellter<br />

Paul Rietmann<br />

Landwirt<br />

Hans-Jürgen Streich<br />

Kfz-Meister i.R.<br />

Thomas Walters<br />

Leiter Finanz- und Rechnungswesen<br />

Textilbranche<br />

Hartmut Boße<br />

Sparkassenangestellter<br />

Bernd Hoffmann<br />

Sparkassenangestellter<br />

André Menger<br />

Sparkassenangestellter<br />

Beratende Teilnahme<br />

Heinrich Steingröver<br />

Bürgermeister der Stadt Ibbenbüren<br />

Andreas Hoge<br />

Bürgermeister der Stadt <strong>Steinfurt</strong><br />

Peter Vennemeyer<br />

Bürgermeister der Stadt Greven<br />

Helmut Kellinghaus<br />

Bürgermeister der Gemeinde Mettingen<br />

Engelbert Rauen<br />

Bürgermeister der Gemeinde Wettringen<br />

49


Vorstand<br />

Karl Derikartz<br />

Vorsitzender<br />

Jürgen Brönstrup<br />

Heinz-Bernd Buss Jörg Münning (bis 30.04.2012)<br />

Ibbenbüren, den 04.03.2013<br />

Der Vorstand<br />

Karl Derikartz Jürgen Brönstrup Heinz-Bernd Buss<br />

50


Bestätigungsvermerk<br />

Wir haben den Jahresabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn- und<br />

Verlustrechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und den<br />

Lagebericht der <strong>Kreissparkasse</strong> <strong>Steinfurt</strong><br />

für das Geschäftsjahr vom 01.01.2012<br />

bis 31.12.2012 geprüft. Die Buchführung<br />

und die Aufstellung von Jahresabschluss<br />

und Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegen in<br />

der Verantwortung des Vorstands der<br />

Sparkasse. Unsere Aufgabe ist es, auf der<br />

Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Jahresabschluss unter Einbeziehung der<br />

Buchführung und über den Lagebericht<br />

abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die<br />

Prüfung so zu planen und durchzuführen,<br />

dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der<br />

Prüfungshandlungen werden die<br />

Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Sparkasse sowie<br />

die Erwartungen über mögliche Fehler<br />

berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben<br />

in Buchführung, Jahresabschluss und<br />

Lagebericht überwiegend auf der Basis<br />

von Stichproben beurteilt. Die Prüfung<br />

umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und<br />

der wesentlichen Einschätzungen des<br />

Vorstands sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts. Wir sind<br />

der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Grundlage für<br />

unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen<br />

Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund der<br />

bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse<br />

entspricht der Jahresabschluss den<br />

gesetzlichen Vorschriften und vermittelt<br />

unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanzund<br />

Ertragslage der Sparkasse. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage der<br />

Sparkasse und stellt die Chancen und<br />

Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Münster, den 19.04.2013<br />

Sparkassenverband Westfalen-Lippe<br />

– Prüfungsstelle –<br />

Wagner<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

51


Verantwortungsvoll wirtschaften<br />

Sparkassen haben stets das Ganze im Blick.<br />

Sie fördern den Wohlstand der Menschen,<br />

das Wachstum der regionalen Wirtschaft<br />

und leisten mit ihrem sozialen und<br />

kulturellen Engagement wertvolle<br />

Bei träge zum Wohle der Gesellschaft.<br />

52


MehrWert für alle.<br />

Banken gibt es viele – in Zeiten der Globalisierung kann<br />

man seine Geldangelegenheiten sogar mit ausländischen<br />

Anbietern regeln. Doch wir glauben, dass es gut<br />

für alle ist, sein Geld dort arbeiten zu lassen, wo man<br />

selbst am meisten davon hat: hier im Kreis <strong>Steinfurt</strong>.<br />

Gut für die Wirtschaft.<br />

Denn von einem gesunden, regionalen Finanzkreislauf<br />

profitieren alle: die Menschen, die Wirtschaft<br />

und die Umwelt. Lassen Sie uns gemeinsam<br />

für noch mehr Lebensqualität, noch mehr<br />

stabile Arbeitsplätze, noch mehr soziales<br />

Engagement sorgen. Sie – und wir.<br />

Gut für die Umwelt.<br />

Mehr erfahren unter<br />

prinzip-mehrwert.de<br />

<br />

Gut für die Menschen.

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