Skript 2. MAR 2012/13
Skript 2. MAR 2012/13
Skript 2. MAR 2012/13
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5 Ionenbindung und metallische Bindung Seite 22<br />
5.<strong>2.</strong> Metallische Bindung<br />
Die Mehrheit der Elemente (ca. 75%) zählt man zu den Metallen. Diese Zuordnung erfolgt aufgrund<br />
charakteristischer Eigenschaften:<br />
- Alle Metalle sind gute Leiter für Wärme und Elektrizität. Sie leiten den elektrischen Strom im festen<br />
wie im flüssigen Zustand. Dabei nimmt die elektrische Leitfähigkeit mit steigender Temperatur ab.<br />
- Metallschmelzen sowie Metallstücke mit glatter Oberfläche zeigen den typischen metallischen<br />
Glanz.<br />
- Die besondere Bedeutung vieler Metalle als Werkstoffe ist vor allem auf deren hohe Festigkeit,<br />
kombiniert mit plastischer Verformbarkeit (Duktilität) zurückzuführen.<br />
Die gemeinsamen Eigenschaften der Metalle sind auf die besondere Art der chemischen Bindung bei<br />
Metallen und auf ähnliche Strukturmerkmale bezüglich Anordnung der Atome im festen Metall zurückzuführen.<br />
5.<strong>2.</strong>1 Das Elektronengasmodell<br />
Zum Verständnis der guten elektrischen Leitfähigkeit<br />
von Metallen benötigt man ein Modell, das das<br />
Fliessen von Elektronen durch ein Metallstück<br />
deuten kann. Metall-Atome besitzen im Gegensatz<br />
zu Nichtmetall-Atomen geringe Ionisierungsenergien<br />
für die Valenzelektronen. Die Anzahl der<br />
Valenzelektronen ist meist gering. Man kann<br />
modellhaft annehmen, dass die im Gitter dicht<br />
beieinander sitzenden Metall-Atome ihre Valenzelektronen<br />
nicht im Einflussbereich jeweils eines<br />
Kerns halten. Diese Elektronen können sich<br />
zwischen den positiven Atomrümpfen im ganzen<br />
Kristall bewegen. Sie bilden ein "Elektronengas",<br />
das die positiven Atomrümpfe zusammenhält.<br />
Atomrumpf<br />
Valenzelektron<br />
Metalle sind im allgemeinen um so härter, je mehr Aussenelektronen sie besitzen. Je grösser die<br />
Anzahl der im Elektronengas vorhandenen Elektronen und je höher die Ladung der Atomrümpfe ist,<br />
desto stärker ist der Zusammenhalt im Gitter.<br />
Mit dem Elektronengasmodell lässt sich die elektrische Leitfähigkeit der Metalle erklären:<br />
Beim Anlegen einer Spannung können die Elektronen im elektrischen Feld fliessen. Da mit höherer<br />
Temperatur das Schwingen der Atomrümpfe um die Gitterplätze zunimmt, wird dieser Elektronenfluss<br />
immer stärker behindert, so dass die elektrische Leitfähigkeit des Metalls mit steigender Temperatur<br />
abnimmt. Die beim Stromfluss auftretende Erwärmung des Metalls lässt sich als Reibungswärme der<br />
Elektronen an den Atomrümpfen deuten. (http://www.chemie-interaktiv.net/bilder/stromleitung.swf)<br />
5.<strong>2.</strong>2 Das Metallgitter<br />
In einem Metallkristall sind die Atome regelmässig angeordnet. Sie nehmen, ähnlich wie die Ionen bei<br />
den Ionengittern der Salze, feste Gitterplätze ein. Man spricht deshalb von einem Metallgitter. Die<br />
Strukturverhältnisse in Gittern reiner Metalle sind gegenüber Ionengittern vereinfacht, da alle<br />
Bausteine des Gitters dieselbe Grösse besitzen. Während in Ionengittern die Anordnung der Ionen<br />
zudem durch deren Ladungsverhältnis mitbestimmt wird, können sich die ungeladenen Metall-Atome<br />
zu sehr viel dichteren Strukturen zusammenlagern. Die Koordinationszahlen in Metallgittern sind<br />
deshalb meist höher als in Ionengittern. Wegen dieser einfachen Verhältnisse findet man im<br />
wesentlichen nur drei Strukturtypen, denen man die meisten Metallgitter zuordnen kann. Im Metall