2.3 Die lineare Optimierung - Kantonsschule Solothurn
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Lineare <strong>Optimierung</strong><br />
RYS WS08/09<br />
<strong>2.3</strong>.1 Lineare Ungleichungen<br />
<strong>2.3</strong> <strong>Die</strong> <strong>lineare</strong> <strong>Optimierung</strong><br />
Übung Nr. 1:<br />
Welche Punktmengen werden durch folgende Ungleichungen dargestellt:<br />
a) y ≤ x + 1 b) y > 3x – 1 c) 2x + 3y ≤ 1<br />
<strong>2.3</strong>.2 Systeme <strong>lineare</strong>r Ungleichungen<br />
Eine Lösung eines Systems <strong>lineare</strong>r Ungleichungen muss jede einzelne dieser Ungleichungen<br />
erfüllen. Sie muss also in jeder der Lösungsmengen der einzelnen Ungleichungen<br />
enthalten sein und damit auch in der Schnittmenge dieser Lösungsmengen.<br />
y 1<br />
< x + 2<br />
Beispiel 1:<br />
2<br />
1<br />
y < - x + 4<br />
2<br />
Beispiel 2:<br />
1<br />
y < x + 2<br />
2<br />
1<br />
y < − x + 4<br />
2<br />
y < −x<br />
+ 6<br />
y > 0<br />
x > 0<br />
Übung Nr. 2:<br />
Stelle die Lösungsmenge des Ungleichungssystems im Koordinatensystem graphisch dar:<br />
a) x ≥ 0, y ≥ 0, y ≤ x + 2, y ≤ - 2x + 4<br />
b) x ≤ 3, x – 2y < 4<br />
c) x > 3, x < 6, x + 2y > 0, x – 2y > 0<br />
d) x – 2y < 2, x + 2y < 2, x > - 1<br />
1
Übung Nr. 3:<br />
a) y < 3 x + 5<br />
y > -2x<br />
b) - x + 2y<br />
< 2<br />
x - y > 3<br />
c)<br />
2x - y + 2 > 0<br />
x - 2y<br />
- 2 < 0<br />
y + 3 > 0<br />
d)<br />
y + x - 2 > 0<br />
y - 2x<br />
+ 10 > 0<br />
3y<br />
- x + 18 < 0<br />
y > 0<br />
x > 0<br />
Übung Nr. 4:<br />
Bestimme die <strong>lineare</strong>n Ungleichungssysteme, deren Lösungsmengen durch die nicht<br />
schraffierten Bereiche veranschaulicht werden:<br />
a) b)<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
-10 -8 -6 -4 -2 2 4 6 8 10<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-8<br />
-10<br />
c) d)<br />
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Lineare <strong>Optimierung</strong><br />
RYS WS08/09<br />
<strong>2.3</strong>.3 <strong>Die</strong> Lineare <strong>Optimierung</strong><br />
Während des 2. Weltkrieges und in den darauffolgenden Jahren ist eine Rechentechnik<br />
entstanden, die heute zu einem sehr wichtigen Hilfsmittel der Unternehmungsplanung<br />
geworden ist. Im Englischen nennt man sie:<br />
operations research = Verfahrensforschung, Planungsberechnung.<br />
Begründer war vor allem G.B. Dantzig, er nannte es 1949 Lineares Programmieren, da<br />
man schematisch mittels sogenannter Programme Lösungen von <strong>lineare</strong>n Gleichungen<br />
und Ungleichungen sucht. Heute nennt man es lieber Lineare <strong>Optimierung</strong>, da man im<br />
Grunde die beste (optimus) aller möglichen Lösungen sucht.<br />
Beispiel: Ein Betrieb stellt zwei verschiedene Produkte X und Y her. Für die Anfertigung<br />
von einem Stück X benötigt man 5 Std. und verbraucht Material im Wert von 5 DM,<br />
wohingegen ein Y Material im Wert von 0,60 DM und eine Herstellungszeit von 6 Std.<br />
benötigt. Pro Tag können bis zu 4000 Arbeitsstunden von der Belegschaft geleistet<br />
werden. Der Finanzplan erlaubt es, täglich bis zu 1500 DM Material einzukaufen. Aus<br />
technischen Gründen können von Y höchstens 550 Stück pro Tag produziert werden. <strong>Die</strong><br />
Lagerkapazität erlaubt es nicht, dass die Gesamtproduktion von X und Y 800 Stück<br />
überschreitet. Nun bringt das Produkt X pro Stück einen Gewinn von 8 DM, Y hingegen<br />
nur 5 DM. Welche Stückzahlen von X und Y soll der Fabrikant pro Tag herstellen lassen,<br />
damit sein Gewinn maximal wird?<br />
x: Anzahl Stücke des Produktes X<br />
y: Anzahl Stücke des Produktes Y<br />
Zielfunktion:<br />
z = 8x + 5y<br />
Nebenbedingungen (Einschränkungen):<br />
I x ≥ 0<br />
II y ≥ 0<br />
III y ≤ 550 (Produktbeschränkung von Y)<br />
IV x + y ≤ 800 (Lagerkapazität)<br />
V 5x + 6y ≤ 4000 (Zeitbeschränkung)<br />
VI 5x + 0,6y ≤ 1500 (Geldbeschränkung)<br />
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Übung Nr. 5:<br />
1. Durch die Nebenbedingungen: x ≥ 0, y ≥ 0, 12 ≥ x + 2y, 11 ≥ 3x + y, 3 ≥ x, x + 2y ≥ 2<br />
wird eine zulässige Menge beschrieben. Bestimme für die angegebene Zielfunktion z<br />
den optimalen Punkt, so dass dort z maximal wird. Wie gross ist das Maximum?<br />
a) z = x + 4y b) z = x + y c) z = 3x + y d) z = x - 2y<br />
2. Ein Automobilwerk stellt zwei Wagentypen A und B her. Vom Typ A können täglich<br />
maximal 600 Stück fertiggestellt werden, vom Typ B maximal 300 Stück, wegen Mangel<br />
an Personal jedoch nicht mehr als 750 Stück insgesamt. Der Reingewinn für einen<br />
Wagen vom Typ A beträgt durchschnittlich Fr. 2400.-, für einen Wagen vom Typ B Fr.<br />
3600.-.<br />
a) Wie viele Wagen werden täglich von jedem Typ produziert, wenn der Reingewinn<br />
maximal werden soll? Wie gross ist dieser Reingewinn?<br />
b) Wie ändert sich die Sachlage, wenn sich herausstellt, dass vom Typ B höchstens halb<br />
so viele Wagen verkauft werden können wie vom Typ A? Wie gross ist nun der<br />
Reingewinn?<br />
3. Ein Privatmann besitzt einen Gutschein einer Weinhandlung im Wert von 850 Franken.<br />
Er möchte Weisswein und Rotwein kaufen. Eine Flasche Weisswein kostet 11 Franken,<br />
eine Flasche Rotwein 14 Franken. <strong>Die</strong> Anzahl Flaschen einer Sorte soll höchstens um<br />
25 von der Anzahl Flaschen der andern Sorte abweichen.<br />
Wie viele Flaschen jeder Sorte kauft er,<br />
a) wenn er insgesamt möglichst viele Flaschen erwerben will?<br />
b) möglichst viele Rotweinflaschen erwerben will?<br />
4. Ein Montagewerk beschäftigt gelernte Arbeiter und Lehrlinge. Ein störungsfreier Ablauf<br />
erfordert, dass mindestens 120 Arbeitsplätze besetzt sind; andererseits sind maximal<br />
150 Arbeitsplätze verfügbar. Mindestens ein Fünftel aller Stellen ist durch Lehrlinge zu<br />
besetzen; die Anzahl der Lehrlinge soll aber mindestens um 20 kleiner sein als die<br />
Anzahl gelernter Arbeiter.<br />
a) Wie viele gelernte Arbeiter kann das Werk maximal beschäftigen?<br />
b) Wie viele Lehrlinge kann das Werk maximal beschäftigen?<br />
c) Ein Arbeiter verdient 4500 Franken im Monat, ein Lehrling 1000 Franken. Wie viele<br />
Arbeiter und Lehrlinge wird die Firma einstellen, wenn die Lohnsumme möglichst klein<br />
sein soll?<br />
5. Eine Papierfabrik stellt Papierrollen der Standardbreite 200 cm her. Es stehen zwei<br />
Maschinen zur Verfügung, die eine solche Rolle folgendermassen in kleinere Rollen<br />
zerschneiden:<br />
Maschine I: 1 Rolle à 70 cm, 2 Rollen à 50 cm, 1 Rolle à 30 cm Breite<br />
Maschine II: 1 Rolle à 50 cm, 5 Rollen à 30 cm Breite<br />
Ein Kunde bestellt 15 Rollen à 70 cm, 60 Rollen à 50 cm und 75 Rollen à 30 cm Breite.<br />
Wie viele Rollen der Standardbreite lässt man zerschneiden, wenn insgesamt möglichst<br />
wenig Rollen zerschnitten werden sollen?<br />
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<strong>Kantonsschule</strong> <strong>Solothurn</strong><br />
Lineare <strong>Optimierung</strong><br />
RYS WS08/09<br />
6. Eine Bauer besitzt an Boden 220 Morgen. Er beabsichtigt, dieses Land mit Mais und<br />
Flachs zu bebauen, und zwar sollen x Zentner Mais und y Zentner Flachs erzeugt<br />
werden. Für die Erzeugung von einem Zentner Mais benötigt er 0,03 Morgen, für die<br />
Erzeugung von einem Zentner Flachs 0,14 Morgen. Der Bauer hat für den Anbau ein<br />
Betriebskapital von 8000 Fr. zur Verfügung (dazu 24000 Fr. für die fixen Kosten seines<br />
Betriebes). Der Anbau für einen Zentner Mais kostet ihn 1,50 Fr., der Anbau für einen<br />
Zenter Flachs 4,00 Fr. Der Ertrag eines Zentners Mais sei 6,50 Fr., der Ertrag eines<br />
Zentners Flachs 16,00 Fr.<br />
Berechne x und y so, dass der Gewinn maximal wird.<br />
7. Eine Fabrik stellt ein Gerät in 2 Ausführungen her. Je nach Ausführung ist die<br />
Zusammensetzung der zur Herstellung verwendeten Materialien verschieden, wie die<br />
nachstehende Tabelle zeigt; diese gibt auch an, über welche Vorräte die Fabrik<br />
verfügt.<br />
Material Typ1 Typ2 Vorrat<br />
A 8 12 620<br />
B 10 4 390<br />
C 5 10 500<br />
D 4 0 140<br />
Wie viele Geräte müssen von jedem Typ hergestellt werden, damit die Gesamtzahl<br />
maximal wird?<br />
8. Eine Mischung aus Nüssen und Rosinen soll als Studentenfutter verkauft werden. <strong>Die</strong><br />
Mischung soll zu mindestens 50% aus Rosinen und zu mindestens 30% aus Nüssen<br />
bestehen. Der Kaufmann hat einen Vorrat von 10 kg Nüssen und 5 kg Rosinen.<br />
Üblicherweise verkauft er die Nüsse für 20 Fr. pro kg, die Rosinen für 8 Fr. pro kg. In<br />
welchem Verhältnis muss er Nüsse und Rosinen mischen, wenn er bei einem<br />
Verkaufspreis für 1 kg Studentenfutter von 12 Fr. maximalen Erlös aus dem Verkauf<br />
des gesamten Vorrates erzielen will? Wie gross ist dieser dann?<br />
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