Jahresbericht 2006 - Kantonsspital Uri
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Mehr Leistungen in kürzerer Zeit<br />
Auf der chirurgischen Klinik stieg<br />
in den letzten fünf Jahren die Anzahl<br />
der stationär behandelten Patientinnen<br />
und Patienten um über<br />
zehn Prozent von 1’310 auf 1‘453,<br />
wobei sich die durchschnittliche<br />
Aufenthaltsdauer um einen Viertel<br />
von 8,8 Tagen auf 6,6 Tage verkürzte.<br />
Zugleich stieg die Anzahl der<br />
ambulant behandelten Patien -<br />
tinnen und Patienten im gleichen<br />
Zeitraum von 4’547 um mehr als einen<br />
Fünftel auf 5’389 Pa tientinnen<br />
und Patienten. Das Behandlungsspektrum<br />
blieb im Wesentlichen<br />
unverändert. Die minimalinvasiven<br />
Operationstechniken werden<br />
bei immer mehr Operationen angewandt,<br />
zu nehmend auch in der Orthopädie,<br />
insbesondere beim Einsetzen<br />
künstlicher Hüftgelenke.<br />
Diese werden dabei, durch einen<br />
kleinen Schnitt und ohne Muskeln<br />
zu durchtrennen, eingesetzt, was<br />
einerseits nach der Operation weniger<br />
Schmerzen verursacht und an-<br />
Die im<br />
Computertomographen<br />
aufgenommenen<br />
Bilddaten<br />
werden an<br />
modernen<br />
Befundungsmonitoren<br />
ausgewertet.<br />
listen dilatiert werden, wurde dank<br />
der guten Zusammenarbeit kaum<br />
bemerkt. Die Anstellung von Frau<br />
Dr. med. B. Brunner als Magen-<br />
Darm-Spezialistin brachte uns die<br />
erhoffte Unterstützung. Gleichzeitig<br />
konnte die Betreuung der Patientinnen<br />
und Patienten durch die<br />
Schaffung einer Oberarztstelle verbessert<br />
werden, was vor allem auf<br />
der Notfallstation spürbar war. Die<br />
direk tere Führung der Assistentinnen<br />
und Assistenten dient auch der<br />
kontinuierlichen Fortbildung und<br />
laufenden Verbesserung der Qualität.<br />
Unterstützt werden diese Anstrengungen<br />
durch re gelmässige<br />
Fortbildungen. Ausgewählte Prozessabläufe,<br />
wie das Vorgehen<br />
beim akuten Herzinfarkt, werden<br />
speziell überwacht. Daneben hat<br />
sich die fortlaufende Erfassung von<br />
kriti schen Ereignissen, aber auch<br />
von Komplikationen bestens etabliert.<br />
Laufend werden als ent -<br />
sprechende Konsequenz Prozesse<br />
überdacht und verbessert, um späteren<br />
Problemen vorzu beugen. Die<br />
Qualitätskontrollen werden zweifelsohne<br />
in der Zukunft weiter ausgebaut<br />
werden müssen. Bei all unseren<br />
Bemühungen um eine optimale<br />
Qualität müssen wir aber<br />
auch auf passen, dass wir nicht einer<br />
Evaluationsobsession verfallen.<br />
Vieles in der Medizin ist durch<br />
«harte» Zahlen und Begriffe nicht<br />
fassbar. Aufenthaltsdauer und Taxpunktwerte<br />
bewerten ent scheidende<br />
ökonomische Aspekte der Spitalführung,<br />
widerspiegeln aber die<br />
Kompetenz und Kernqualität einer<br />
medizinischen Abteilung kaum.<br />
Nicht alles ist einfach lösbar<br />
Das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong> ist heute eng<br />
mit Spezialisten der Umgebung,<br />
aber auch mit universitä ren Zentren<br />
vernetzt. Dies verbessert die<br />
Kompetenz und garantiert auch,<br />
dass neue Metho den bei uns rasch<br />
eingeführt werden können, wenn<br />
sie nötig sind und medizinisch und<br />
ökono misch sinnvoll erscheinen.<br />
Die gesamtschweizerische Zusammenarbeit<br />
bei Tumorleiden<br />
und Infektionsproblemen ist heute<br />
eine Selbstverständlichkeit. Beispielhaft<br />
ist sicher die Vernetzung<br />
der Radiologie mit dem <strong>Kantonsspital</strong><br />
Luzern. Diese enge Zusammenarbeit<br />
bedeutet einen qualitativen<br />
Quantensprung bei der<br />
Patientenbetreuung, was sich auch<br />
in der Statistik wider spiegelt. Täglich<br />
können wir Patientenprobleme<br />
direkt mit dem Radiologen besprechen,<br />
was sicher zunehmend auch<br />
die Hausärzte schätzen werden.<br />
Die positive Zusammenarbeit unter<br />
dem ärztlichen Kader ist seit langem<br />
eine Selbstverständlichkeit.<br />
Zunehmend etabliert sich auch die<br />
interdisziplinäre Betreuung zusammen<br />
mit der Pflege und der Physiotherapie,<br />
bei spielsweise bei der Behandlung<br />
von Patienten mit Herzinfarkten,<br />
Schlaganfällen oder bei<br />
der Instruktion und Führung von<br />
Zuckerpatienten. Patienten mit einem<br />
Schlaganfall werden heute<br />
früh interdisziplinär beurteilt, um<br />
die für den einzelnen Patienten optimalen<br />
Massnahmen früh zeitig<br />
planen zu können.<br />
Als nicht unproblematisch erwies<br />
sich anderseits im vergangenen<br />
Jahr die Umsetzung des neuen Arbeitsgesetzes,<br />
die vorerst mit dem<br />
alten Stellenpool versucht wurde.<br />
Die neuen Kom pensationen, Wechsel<br />
und Schnittpunkte führten trotz<br />
EDV-Unterstützung teils zu relevanten<br />
Informationslücken, die<br />
nicht selten vom bereits ausgelasteten<br />
Kader gefüllt werden mussten.<br />
Auch für die Patientinnen und Patienten<br />
ist der zunehmende Wechsel<br />
der Ansprechperson schwierig.<br />
Ein nicht zu unterschätzendes Problem<br />
war zudem die Flut neuer Generika,<br />
die we gen der Verwechslungsgefahr<br />
ein Qualitätsrisiko darstellt.<br />
Unser Spital wird laufend mit neuen<br />
Herausforderungen konfrontiert.<br />
Nur mit einer gut funktio -<br />
nierenden, Disziplinen übergreifenden<br />
Zusammenarbeit wird es gelingen,<br />
im Kanton <strong>Uri</strong> auch in der Zukunft<br />
ein Spital mit einer sehr guten,<br />
verantwortbaren und qualitativ<br />
konkurrenzfähigen Medizin betreiben<br />
zu können.<br />
Prof. Dr. Urs Marbet,<br />
Chefarzt Innere Medizin<br />
er Trend der letzten Jahre,<br />
immer mehr Leistungen in<br />
kürzerer Zeit zu erbringen,<br />
hat sich auch im vergangenen<br />
Jahr fortgesetzt.<br />
DIE ELEKTRONISCHE KRANKENGESCHICHTE IST<br />
MITTLERWEILE AUS DEM SPITALALLTAG NICHT MEHR<br />
WEGZUDENKEN. IT ERMÖGLICHT SCHNELLERE UND<br />
KOMPLEXERE BEHANDLUNGSABLÄUFE.<br />
CHIRURGISCHE ABTEILUNG<br />
Durch diese<br />
Datenkabel<br />
werden die<br />
PCs und<br />
Drucker angeschlossen.<br />
Dank IT: Komplexere<br />
Behandlungsabläufe