KTQ-QUALITÄTSBERICHT
KTQ-QUALITÄTSBERICHT
KTQ-QUALITÄTSBERICHT
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K T Q - Q U A L I T Ä T S B E R I C H T
zum KTQ-Katalog 1.0 für Pflege
Einrichtung:
Christophsheim
Institutionskennzeichen: 510813822
Anschrift:
Faurndauer Straße 6-10, 73035 Göppingen
im Rahmen einer Vernetzten Zertifizierung mit der
Einrichtung:
Klinikum Christophsbad
Institutionskennzeichen: 260810590
Anschrift:
Faurndauer Straße 6 – 28, 73035 Göppingen
Ist zertifiziert nach KTQ ®
mit der Zertifikatnummer:
durch die von der KTQ-GmbH
zugelassene Zertifizierungsstelle:
2013-0068 PFVN
WIESO CERT GmbH, Köln
Gültig vom: 08.08.2013
bis: 07.08.2016
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort der KTQ ® 3
Vorwort der Einrichtung
Fehler! Textmarke nicht definiert.
Die KTQ-Kriterien 7
1 Bewohnerorientierung 8
2 Mitarbeiterorientierung 14
3 Sicherheit 17
4 Informationswesen 22
5 Führung 26
6 Qualitätsmanagement 30
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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Vorwort der KTQ ®
Das KTQ-Zertifizierungsverfahren ist ein spezifisches Zertifizierungsverfahren des
Gesundheitswesens für die Bereiche Pflegeeinrichtungen, ambulante Pflegedienste,
Hospize, alternative Wohnformen, Krankenhaus, Arztpraxen, MVZ, Pathologische Institute,
Rehabilitationskliniken und Rettungsdiensteinrichtungen.
Gesellschafter der KTQ ® sind die Verbände der Kranken- und Pflegekassen auf Bundesebene
1 , die Bundesärztekammer (BÄK) -Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Ärztekammern-,
die Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG), der Deutsche Pflegerat
e. V. (DPR) und der Hartmannbund – Verband der Ärzte in Deutschland e. V. (HB). Die
Entwicklung des Verfahrens wurde finanziell und ideell vom Bundesministerium für Gesundheit
unterstützt und vom Institut für medizinische Informationsverarbeitung in Tübingen
wissenschaftlich begleitet.
Die Verfahrensinhalte, insbesondere der KTQ-Katalog, wurde hierarchie-, und berufsgruppenübergreifend
in konstruktiver Zusammenarbeit zwischen der KTQ-GmbH und
Praktikern aus dem Gesundheitswesen entwickelt und erprobt. Im Sinne des kontinuierlichen
Verbesserungsprozesses werden die Kataloge entsprechend weiterentwickelt.
Mit dem freiwilligen Zertifizierungsverfahren und dem damit verbundenen KTQ-
Qualitätsbericht bietet die KTQ ® somit Instrumente an, die die Sicherung und stetige
Verbesserung der Qualität in Einrichtungen des Gesundheitswesens für die Öffentlichkeit
darstellen.
Das KTQ-Zertifizierungsverfahren basiert auf einer Selbst- und Fremdbewertung nach
spezifischen Kriterien, die sich auf
• die Bewohnerorientierung,
• die Mitarbeiterorientierung,
• die Sicherheit,
• das Informationswesen,
• die Führung und
• das Qualitätsmanagement
der Einrichtung beziehen.
Im Rahmen der Selbstbewertung hat sich die Einrichtung zunächst selbst beurteilt. Anschließend
wurde durch ein mit Experten besetztes Visitorenteam eine externe Prüfung
der Einrichtung – die so genannte Fremdbewertung – vorgenommen.
1 zu diesen zählen: Verband der Ersatzkassen e. V., AOK-Bundesverband, BKK-Bundesverband,
Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung, Knappschaft.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
3
Im Rahmen der Fremdbewertung wurden die im Selbstbewertungsbericht dargestellten
Inhalte von den KTQ-Visitoren ® gezielt hinterfragt und durch Begehungen der Einrichtung
überprüft.
Auf Grund des positiven Ergebnisses der Fremdbewertung wurde der Einrichtung das
KTQ-Zertifikat verliehen und der vorliegende KTQ-Qualitätsbericht veröffentlicht.
Mit dem KTQ-Qualitätsbericht werden umfangreiche, durch die Fremdbewertung validierte,
Informationen über die betreffende Einrichtung in standardisierter Form veröffentlicht.
Jeder KTQ-Qualitätsbericht beinhaltet eine Beschreibung der zertifizierten Einrichtung,
die Strukturdaten, sowie eine Leistungsdarstellung der insgesamt 51 Kriterien des KTQ-
Kataloges.
Wir freuen uns, dass Christophsheim mit diesem KTQ-Qualitätsbericht allen Interessierten
– in erster Linie den Bewohnern und ihren Angehörigen – einen umfassenden
Überblick hinsichtlich des Leistungsspektrums, der Leistungsfähigkeit und des Qualitätsmanagements
vermittelt.
Die Qualitätsberichte aller zertifizierten Einrichtungen sind auch auf der KTQ-Homepage
unter www.ktq.de abrufbar.
Dr. med. G. Jonitz
Für die Bundesärztekammer
S. Wöhrmann
Für die Verbände der Kranken- und
Pflegekassen auf Bundesebene
Dr. med. B. Metzinger, MPH
Für die
Deutsche Krankenhausgesellschaft
A. Westerfellhaus
Für den Deutschen Pflegerat
Dr. med. M. Vogt
Für den Hartmannbund
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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Vorwort der Einrichtung
Das Christophsbad Göppingen wurde vor rund 150 Jahren als "Heil- und Pflegeanstalt
für Gemüts- und Geisteskranke" gegründet und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer
weit über die Grenzen Göppingens hinaus anerkannten Institution. Das Klinikum
Christophsbad umfasst:
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Gerontopsychiatrie
Klinik für Psychosomatische Medizin und Fachpsychotherapie
Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie mit
START-KLINIK
Klinik für Neurologie, Neurophysiologie mit Schlaganfallstation (Stroke Unit),
Frührehabilitation und Schlafmedizin
Klinik für Radiologie und Neuroradiologie
Klinik für Geriatrische Rehabilitation und Physikalische Medizin
Infolge des neu in Kraft getretenen Pflegeversicherungsgesetzes wurden 1996 die
Langzeitstationen des Christophsbades in einer eigenen Gesellschaft als "Christophsheim
GmbH Betreuung und Pflege" rechtlich eigenständig zusammengefasst. Das
Christophsheim ist unterteilt in 8 Wohnbereiche und bietet 214 Bewohnern in Einzelund
Doppelzimmern Platz.
Das Christophsheim ist eine Einrichtung für psychisch kranke Erwachsene jeden Alters.
Hier sollen chronisch psychisch und chronisch neurologisch kranke Menschen, die alleine
nicht mehr in der Lage sind, die Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen, eine
beschützende Heimat bzw. ein Zuhause finden. Wir betreuen auch Menschen, die sich
in klassischen Altenheimen nicht zurechtfinden oder die aufgrund ihrer Erkrankung der
Pflege und Betreuung bedürfen, obwohl sie noch nicht zu den "Älteren" gerechnet werden
können. Uns ist nicht wichtig, wie alt jemand ist, sondern wie jemand trotz seiner
psychischen Behinderung alt wird. Die räumliche Nähe zum Klinikum Christophsbad
ermöglicht jederzeit fachärztliche Hilfe. Dies ist für Bewohner mit schweren und
schwersten chronischen Erkrankungen und Krankheitsfolgen unverzichtbar.
Pflege, Hilfe, Förderung, Beistand und Schutz jedem Bewohner anzubieten, dass die individuell
optimale Lebensqualität erreicht wird, ist Ziel und Aufgabe aller Mitarbeiter des
Christophsheims.
Der Leitsatz des Christophsheims "Miteinander leben - voneinander lernen" prägt den
Alltag der Bewohner und des Mitarbeiterteams. Diese Gemeinschaft bietet Strukturen,
die sich an den Bewohner und seine sich ändernden Lebensumstände sowie seine Individualität
und Eigenart anpassen. Dafür wird ein Pflege- und Förderkonzept erarbeitet,
das ganz nach Bedarf mal viel, mal wenig Hilfe vorsieht. Dies geschieht im Interesse der
Menschen auch dann, wenn eine positive Entwicklung den Bewohner aus dem Christophsheim
hinausführt und natürlich auch dann, falls dieser Weg ihn wieder zurückführt.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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So ist das Christophsheim für manche Menschen ein Zuhause auf Zeit, häufig auf Dauer.
Den von uns betreuten Menschen wollen wir eine weitgehend eigenständige und selbstbestimmte
Lebensführung ermöglichen. Dabei hat die bewusste Gestaltung von Milieubedingungen
und Alltagsaktivitäten einen zentralen Stellenwert. Um den Bewohnern mit
ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, Lebenswegen und Erkrankungen gerecht zu werden,
haben die 8 Heimbereiche unterschiedliche Angebote und Tagestrukturen. Die Differenzierung
der Abteilungen berücksichtigen die Pflegestufe, das Lebensalter, den
Förder-, Pflege- und Schutzbedarf. Ein Teil der Bewohner des Christophsheims besucht
die arbeitstherapeutische Werkstatt. Diese ist bewusst räumlich getrennt vom Christophsheim
- schließlich gehen die meisten Menschen zur Arbeit außerhalb der "eigenen
vier Wände". Für andere wiederum ist die eigene Belastbarkeit engeren Grenzen unterworfen.
Ihnen geben Beschäftigungstherapie, Kunst- und Musiktherapie, Sport und andere
Aktivitäten wie Backen und Kochen Struktur für den Alltag.
Wichtiger Bestandteil der Gemeinschaft im Christophsheim sind besonders auch unsere
Laienhelfer, unter den mancher schon mehr als 35 Jahre Bezugsperson für die Bewohner
ist. In ihrer Funktion sind sie auch ein Fenster nach außen und stärken die Verbindung
mit der Außenwelt. Das ergänzt die Atmosphäre von Zuwendung Toleranz und
Vertrauen.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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Die KTQ-Kriterien
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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1 Bewohnerorientierung
1.1 Organisation der Aufnahme
1.1.1 Vorbereitung der Aufnahme
Die Einrichtung bereitet eine an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte Aufnahme vor.
Bereits im Rahmen des ersten Beratungsgespräches wird unseren Bewohnern das Gefühl
vermittelt, dass sie in unserer Einrichtung gut aufgehoben sind und sich wohl fühlen
werden. Die Aufnahmen werden von der Heimleitung gesteuert. Sie lernt den Interessierten,
dessen Angehörige oder Betreuer kennen und informiert ihn über das Haus und
die Konditionen der Aufnahme. Die Fachpflegeeinrichtung stellt umfangreiches Informationsmaterial
zur Verfügung, insbesondere Leistungsumfang und Kosten gehen daraus
hervor. Bereits im Vorfeld wird darauf geachtet, die individuellen Bedürfnisse und Besonderheiten
zukünftiger Bewohner zu erheben, um betriebsinterne Abläufe unter Umständen
anpassen zu können. Ziel ist es, die vorhandene Unsicherheit und Belastung,
die mit einem Heimeinzug verbunden ist, zu minimieren und Transparenz zu schaffen.
Das Einbringen persönlicher Gegenstände ist ausdrücklich erwünscht.
1.1.2 Gestaltung der Aufnahme
Die Einrichtung gestaltet eine an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte Aufnahme.
Durch unser Aufnahmemanagement sind die Bewohnerbedürfnisse ermittelt und die Informationsweitergabe
an die entsprechenden Abteilungen des Hauses ist geregelt. Zur
Sicherung der Betreuungs- und Beziehungsarbeit ist das Bezugspersonensystem in unseren
Wohnbereichen etabliert. Vom ersten Tag an stehen den Bewohnern daher Bezugspflegepersonen
zur Seite. Die Abfrage nach dem Wohlbefinden, das Erfragen der
Wünsche, die Ermittlung des Hilfebedarfs und der Ressourcen sowie das Kennenlernen
des Wohnbereiches, des Wohnumfeldes, der Mitbewohner und der Mitarbeiter stehen
im Vordergrund, um eine individuelle und an den Bedürfnissen des Bewohners orientierte
Betreuung und Pflege vom Aufnahmetag an zu gewährleisten. Die Heimleitung und
die Wohnbereichsleitung stehen jedem Bewohner und seinen Angehörigen bzw. Betreuer
jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Alle am Prozess Beteiligten versuchen
dem Bewohner das Einleben so angenehm und informativ wie möglich zu gestalten.
Dem Bewohner wird viel Zeit und Raum gegeben, um sich langsam an sein neues
Zuhause zu gewöhnen.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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1.1.3 Orientierungshilfen
Innerhalb der Einrichtung ist die Orientierung für Bewohner und Besucher sichergestellt (nur zu bearbeiten
von stationären Pflegeeinrichtungen, stationären Hospizen und alternativen Wohnformen).
Zufahrtshinweise zum Gelände des Klinikum Christophsbad sind ausgeschildert. An der
Klinikpforte ist der Eingang des Christophsheimes ausgewiesen. Ein systematisches
und verständliches Wegeleitsystem ist vorhanden. Die Zimmer der Bewohner sind mit
Namen und wenn erforderlich mit einem zusätzlichen Erinnerungsstück, wie zum Beispiel
einem Bild gekennzeichnet. Gemeinschaftsräume wie z.B. Küche, Bad, Wohnräume
etc. sind ebenfalls mit Orientierungshilfen versehen. In allen Wohnbereichen sind
große Uhren und Kalender gut sichtbar aufgehängt und das tägliche Datum wird hervorgehoben.
Feste wie Weihnachten und Geburtstage werden gemeinsam gefeiert. Die
jahreszeitliche Dekoration trägt zur zeitlichen Orientierung und zu einer guten Wohnatmosphäre
bei. Die Mitarbeiter der Wohnbereiche sind angehalten, ihr Namensschild zu
tragen und sich den Bewohnern mit Namen und Funktion vorzustellen.
1.1.4 Bewohnerbetreuung in der teilstationären Tages-/Nachtpflege
Die Pflege und Betreuung von Bewohnern der Tages-/Nachtpflege verläuft strukturiert, unter Berücksichtigung
der Bewohnerbedürfnisse.(nur von teilstationären Einrichtungen zu bearbeiten)
Die Einrichtung bietet keine teilstationären Angebote an.
1.2 Organisation und Durchführung der individuellen Pflege
1.2.1 Erhebung der Anamnese/Biografie
Für jeden Bewohner wird ein physischer, psychischer und sozialer Status erhoben, der die Grundlage
für die weitere Pflege und Betreuung darstellt.
Bei der Aufnahme wird mit jedem Bewohner ein ausführliches Aufnahmegespräch geführt,
an dem auf Wunsch auch die Angehörigen oder Betreuer teilnehmen können. Bei
diesem Gespräch werden umfangreiche pflege- und betreuungsrelevante Daten erhoben,
die zusammen mit ergänzenden Informationen aus Arzt- der Verlegungsbrief, Pflegebegleitschreiben
sowie der Dokumentation des zuständigen Arztes, Sozialarbeiters
oder Therapeuten im Dokumentationssystem hinterlegt werden. Die Sicht des Bewohners
bzgl. seines Hilfebedarfs und die der Bezugspflegekraft werden getrennt erhoben,
um Diskrepanzen zu verdeutlichen. Die Biographie wird aus Sicht der Angehörigen bzw.
des Betreuers und des Bewohners erfragt. Auf dem sogenannten "Biographiebogen"
sind persönliche Vorlieben und Besonderheiten des Bewohners vermerkt. Es werden
die Wünsche und Fähigkeiten, ebenso wie der körperliche, psychische und soziale Hilfebedarf
berücksichtigt. Aus den gewonnen Daten erfolgt die individuelle, an den Fähigkeiten
und Bedürfnissen orientierte Planung und Betreuung durch die Bezugspflegekraft.
Ziele werden formuliert, Maßnahmen beschrieben und unter Einbindung der Angehörigen
oder Betreuer besprochen. Die Pflegeprozessplanung wird im Rahmen einer
Fallbesprechung im Team vorgestellt. Regelmäßig wird die Planung überprüft und situativ
angepasst. Im Rahmen von Pflegevisiten, wird der Bewohner nach seiner Zufriedenheit
befragt und die Dokumentation überprüft.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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1.2.2 Essen und Trinken
Bei der Ernährung werden die Erfordernisse, Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner berücksichtigt.
Das wöchentlich neu erstellte Speiseangebot bietet eine Auswahl für verschiedene Geschmacksrichtungen
an. Es werden täglich zwei Hauptmahlzeiten angeboten. Die Diätküche
des Christophsbades stellt die Möglichkeit der Zubereitung jeder Diät und
Kostform sicher. Religiöse und kulturelle Aspekte können bei der Menüwahl berücksichtigt
werden. Bei Erkrankungen, die das Essen und Trinken beeinflussen, beraten Bezugspflegepersonen
und der Arzt die Angehörigen. Wege zur individuellen Speiseversorgung
bis hin zur Wunschkost und zur hochkalorischen Nahrungsergänzung sind
möglich. Verschiedene Getränke stehen den Bewohnern jederzeit zur Verfügung. Die
Mahlzeiten werden möglichst in Gemeinschaft eingenommen. Ein geregeltes
Ernährungsassessment mit entsprechender Dokumentation beugt Normabweichungen
im Ernährungszustand und in der Flüssigkeitsversorgung vor. Somit gewährleistet unsere
Einrichtung eine individuelle und an den Bedürfnissen der Bewohner ausgerichtete
Ernährung.
1.2.3 Planung und Durchführung einer aktivierenden Pflege
Es erfolgt eine individuelle, auf die Ressourcen des Bewohners ausgerichtete aktivierenden Pflege.
Im Zentrum unseres Handelns stehen das Wohl und die Bedürfnisse des Bewohners.
Durch die Gestaltung einer professionellen und vertrauensvollen Beziehung sowie die
gegenseitige Anerkennung, geben wir den Bewohnern Unterstützung in allen Lebensaktivitäten.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, vorhandene Ressourcen, Fähigkeiten und Interessen
zu aktivieren, zu fördern und zu bewahren. Den von uns betreuten Menschen
wollen wir eine weitgehend eigenständige und selbstbestimmte Lebensführung ermöglichen.
1.2.4 Leitlinien/Standards
Die Einrichtung gewährleistet die strukturierte Einführung und Umsetzung von Leitlinien/Standards.
Leitlinien und Standards auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse stellen einen wichtigen
Bestandteil unseres Qualitätsmanagements dar und dienen den Mitarbeitern als
Handlungsanweisungen. Sie werden entwickelt, überprüft und regelmäßig im Rahmen
von Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln aktualisiert. Alle Dokumente sind Bestandteile
des Qualitätshandbuches und stehen den Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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1.2.5 Spezifische Betreuung bei Menschen mit gerontopsychiatrischer Beeinträchtigung
Die Einrichtung gewährleistet eine adäquate soziale Betreuung.
Anamnese und biographische Daten werden erhoben, um die Pflege und Betreuung auf
der Grundlage des lebensgeschichtlichen Zusammenhangs geronto-psychiatrisch beeinträchtigter
Bewohner angemessen durchführen zu können. Für Menschen mit Demenz
haben die Prinzipien der Stetigkeit (Tagesstruktur), der Einfachheit und Vertrautheit
(Alltagstätigkeiten), der Sicherheit und Geborgenheit (Vermeidung und Isolation)
positive Effekte auf deren Lebensqualität. Maßnahmen werden individuell für den Bewohner
festgelegt und im Rahmen der ganzheitlichen Pflege und Betreuung sowie in
Absprache mit der Bezugspflegeperson durchgeführt. Für zusätzlichen Betreuungsbedarf
liegt ein Konzept vor und wird durch ausgebildetes Personal umgesetzt. Der Aufbau
und die Gestaltung einer respektvollen, haltenden Beziehung ist die Voraussetzung für
jede pflegerische und betreuende Aktivität. Daher findet soziale Betreuung in pflegerischen,
Beschäftigungs- und alltagsorientierten Bezügen statt. Unser Beschäftigungsangebot
orientiert sich an alltagsnahen und kreativen Beschäftigungen, die körperliche und
geistige Fitness steigernden und an Freizeitangeboten orientiert sind, die an erster Stelle
Erfolgserlebnisse verschaffen, das Gemeinschaftsleben stärken und Spaß machen
sollen.
1.2.6 Kooperationen mit internen und externen Partnern
Die Bewohnerorientierung erfolgt in effizienter Zusammenarbeit mit den Beteiligten.
Den Bewohnern steht eine Reihe von kooperierenden Einrichtungen und Dienstleistern
zur Verfügung, die bei Bedarf und Belieben des Bewohners schnell und unbürokratisch
in den Pflege- und Betreuungsprozess eingebunden werden. Die ärztliche Grundversorgung
und die psychiatrische fachärztliche Behandlung werden nach Wunsch über die interne
Institutsambulanz des Klinikums Christophsbad sichergestellt. Einen Liefervertrag
hat das Unternehmen mit einer Lieferapotheke abgeschlossen. Mit einem Sanitätshaus
bestehen Kooperationsvereinbarungen sowie langjährige persönliche Verbindungen.
Der Kontakt zu Angehörigen, Betreuern und Ehrenamtlichen (Laienhelfern) sowie deren
Mitwirken im Umgang mit den uns anvertrauten Bewohnern ist uns wichtig. Wir arbeiten
mit ihnen zusammen, um die Bewohner bei allen Aktivitäten und existentiellen Dingen
des Lebens zu unterstützen und ihnen Außenkontakte zu ermöglichen. Wir pflegen eine
gute Zusammenarbeit mit Behörden und regionalen Netzwerken.
1.2.7 Pflege Sterbender
Sterbende werden unter Berücksichtigung der individuellen Wünsche und der möglichen Einbeziehung
der Angehörigen gepflegt.
Unsere Mitarbeiter sind in der Sterbebegleitung geschult. Sterben und Tod sind untrennbarer
Teil des Lebens. Wir lassen Sterbende und deren Angehörige nicht alleine,
sondern begleiten und unterstützen sie. Auf Wunsch des Bewohners, dessen Angehörigen
oder Betreuer wird ein Geistlicher hinzugezogen. Seelsorgerische Betreuung erfolgt
durch Pfarrer katholischer oder evangelischer Konfession. Werden Seelsorger anderer
Religionen gewünscht wird dies individuell ermöglicht. Den Angehörigen und Bezugspersonen
wird eine weitestgehende Anwesenheitszeit gewährt. Der Kontakt zum Arzt
und die Überprüfung der Bedürfnisse des Sterbenden werden in dieser Phase intensiviert.
Schmerzfreiheit und das ermöglichen von Wünschen oder liebgewordenen Gewohnheiten
gehören vorrangig zu den Aufgaben.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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1.3 Organisation von zusätzlichen Angeboten
1.3.1 Erhebung zusätzlicher Bedürfnisse
Die Einrichtung gewährleistet zusätzliche Angebote.
Es gibt eine tagesstrukturierende Beschäftigung und einen Ergotherapeuten sowie einen
Sport- und Bewegungstherapeuten. Anhand der Biographie und der Anamnese und
den Einschätzungen der Bezugspflegekraft werden ein individueller und ein Gruppenund
Betreuungsplan erstellt. Durch gemeinsame Aktivitäten und Feste werden soziale
Kontakte sowohl unter den Bewohnern als auch zu den Angehörigen und sozialen
Netzwerken gefördert. Die Mitarbeiter aus Pflege und Betreuung, die Therapeuten und
unsere Laienhelfer (Ehrenamtliche) bieten ein Angebot von Veranstaltungen im Haus
und in Begleitung zu Veranstaltungen in der Umgebung an. Angebote zusätzlicher Bedarfe
können sein: Stadt- und Cafe-Besuche, Spaziergänge, Kinobesuche, Tagesausflüge,
Fußpflege, Friseur, Einkäufe, Gottesdienste, Kegeln, Treffen im Netzwerk Lichtblick,
etc. Individuelle Einzelbetreuungen sind ebenfalls möglich. Darüber hinaus sind
wir bei der Erhaltung der alten sozialen Kontakte des Menschen gerne behilflich, falls
notwendig auch durch Begleitung.
1.3.2 Einsatz von Ehrenamtlichen
Gewinnung, Befähigung und Koordination des Einsatzes von Ehrenamtlichen
Der Einsatz von Ehrenamtlichen (Laienhelfern) bildet einen wichtigen Bestandteil unserer
Arbeit. Die ehrenamtlichen Helfer besuchen regelmäßig die Bewohner im Christophsheim
und unterstützen uns bei unseren externen Angeboten für unsere Bewohner.
Bei den gemeinsamen Unternehmungen arbeiten die Helfer vorwiegend in Gruppen zusammen.
Die Aktivitäten der Laienhelfer sind vielseitig. Vom Vorlesen, über gemeinsames
Basteln, Singen, Spaziergänge im Park, Besuche in der Cafeteria bis hin zu Ausflügen.
Der Sprecher der Laienhelfer-Gruppe koordiniert die Veranstaltungsangebote
der Ehrenamtlichen für unsere Bewohner in Rücksprache mit den Wohnbereichen. Es
gibt zudem Ehrenamtliche mit ausgebildeten Therapiehunden, die regelmäßig unsere
Bewohner besuchen und aktivieren.
Bei den regelmäßigen Treffen zwischen Heimleitung und Ehrenamtlichen findet ein Austausch
über den Aufgabenbereich und das Tätigkeitsumfeld statt. Einmal jährlich ist im
Rahmen dieser Veranstaltung ein Referent geladen, der einen Fachvortrag hält. Spezielle
Themenwünsche der Ehrenamtlichen werden berücksichtigt. Zum Jahresanfang
bedankt sich die Geschäftsführung der Einrichtung mit einem Abendessen für das Engagement
und die Mitarbeit, die bei uns im Hause sehr geschätzt wird.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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2 Mitarbeiterorientierung
2.1 Personalplanung
2.1.1 Vorhaltung des Personals im Rahmen gesetzlicher Vorschriften
Die Personalplanung umfasst die Bereitstellung einer angemessenen Zahl an entsprechend qualifizierten
Mitarbeitern.
Für die Pflege und die Betreuung der Bewohner steht das mit den Kostenträgern ausgehandelte
qualifizierte Personal zur Verfügung. Der Personalschlüssel und die Fachkraftquote
ergeben sich aus dem Pflegesatz sowie der Belegung und der Pflegestufenstruktur.
Die Fachkraftquote liegt weit über den gesetzlich geforderten 50 Prozent. Regelmäßig,
insbesondere bei Veränderungen der Belegung oder der Mitarbeiterzahl vergleicht
die Pflegedirektorin in Zusammenarbeit mit der Heimleiterin die Personalsituation
mit den Planungen und nimmt Anpassungen vor. Die Kompetenzen und der Aufgabenbereich
der verschiedenen Berufsgruppen sind in Tätigkeitsbeschreibungen festgehalten.
Ein aktuelles Organigramm liegt vor.
2.2 Personaleinsatzplanung
2.2.1 Sicherstellung der Personalpräsenz
Die Einrichtung betreibt eine bedarfsgerechte Personaleinsatzplanung.
Es ist unser Anspruch, für alle Mitarbeiter transparente Arbeitszeitenregelungen unter
Einhaltung aller gesetzlichen und tariflichen Bestimmungen zu schaffen und einzuhalten.
Bei der Dienstplanung achten wir daher neben den betrieblichen Anforderungen im
Rahmen einer effizienten Bewohnerbetreuung auf eine möglichst hohe Planungssicherheit
und Berücksichtigung der Wünsche unserer Mitarbeiter. Die Pläne werden durch die
Pflegedienstleitungen kontrolliert und genehmigt und durch die Pflegedirektorin regelmäßig
evaluiert. Alle Mitarbeiter sind jeweils einer der Wohngruppen zugeordnet. Für
jeden Bewohner ist eine Bezugspflegekraft benannt, die die Verantwortung für die Planung,
Durchführung, Dokumentation und Evaluation der individuellen Pflege trägt, den
Bewohner besonders gut kennt und eine enge Beziehung zum Bewohner und seinen
Angehörigen/seinem Betreuer aufgebaut hat.
2.2.2 Einarbeitung neuer Mitarbeiter
Neue Mitarbeiter werden systematisch eingearbeitet.
Jeder neue Mitarbeiter wird auf seine neue Tätigkeit systematisch vorbereitet und eingearbeitet.
Er wird umfassend mit seinem Umfeld vertraut gemacht, um auf diese Weise
die Integration und ein selbstständiges Arbeiten zu fördern. Im Christophsheim liegt ein
Einarbeitungskonzept vor, das die notwendigen sachlichen, personellen und strukturellen
Informationen vermittelt. Verantwortlich für die Einarbeitung sind die Wohnbereichsleitungen.
Jeder neue Mitarbeiter bekommt während der Einarbeitungsphase einen Paten
zur Seite gestellt. Eine Checkliste zur Einarbeitung dient der Überprüfung des geplanten
Ablaufs. Das individuelle Aufgabengebiet, Kompetenzen, Verantwortungsberei-
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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che und spezielle Aufgaben werden für jeden Mitarbeiter in einer Tätigkeitsbeschreibung
festgelegt. Regelmäßig dokumentierte Reflexionsgespräche mit der Wohnbereichsleitung
und dem Mentor unterstützen die Einarbeitung. Eine offizielle Einführungsveranstaltung
für das Gesamtunternehmen, die vierteljährlich stattfindet, liefert weitere Informationen
zum neuen Arbeitsplatz.
2.3 Personalentwicklung
2.3.1 Systematische Personalentwicklung
Die Einrichtung fördert die persönliche und berufliche Weiterentwicklung des Mitarbeiters unter Berücksichtigung
der Erfordernisse der Einrichtung.
Die gezielte Qualifizierung und individuelle berufliche Weiterentwicklung von Mitarbeitern
und deren Bindung an unsere Einrichtung hat für uns einen hohen Stellenwert. Die
Personalplanung beginnt bei der strukturellen Einarbeitung von neuen Mitarbeitern. In
Mitarbeitergesprächen werden die Zufriedenheit und die Weiterentwicklungswünsche
des Mitarbeiters durch den direkten Vorgesetzten erhoben und fließen in den Fort- und
Weiterbildungsplan der Einrichtung ein. Sie berücksichtigen sowohl den Hilfe- und Pflegebedarf
des Bewohners als auch die persönlichen Neigungen und Interessen der Mitarbeiter.
Pflichtfortbildungen und hausinterne Fortbildungen sind auf alle Mitarbeiter
ausgerichtet. Die Mitarbeiter werden für die Teilnahme an internen und externen Fortund
Weiterbildungen unter Fortzahlung der Bezüge freigestellt. Ein weiteres Qualifizierungswerkzeug
ist die Einbindung der Mitarbeiter in Arbeitsgruppen, Qualitätszirkel und
Projekte.
2.3.2 Organisation der Fort- und Weiterbildung
Die Einrichtung sorgt für eine systematische Fort- und Weiterbildung.
Ziel ist es, unsere Mitarbeiter unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse in
ihrer persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung zu fördern. Die kontinuierliche Fortund
Weiterbildung wird durch ein vielfältiges Angebot an regelmäßig stattfindenden internen
und externen Veranstaltungen gewährleistet. Das Jahresfortbildungsprogramm
wird in der Abteilung Bildung des Christophsbades für das Klinikum Christophsbad, die
Geriatrische Rehabilitationsklinik des Christophsbades und für das Christophsheim entwickelt
und ist im Intranet veröffentlicht. Wünsche der Mitarbeiter werden strukturiert erfragt
und ausgewertet. Der jährliche Fortbildungskatalog berücksichtigt diese, die rechtlichen
Vorgaben sowie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse. Zum Selbststudium
wurde Anfang 2013 im Gesamtunternehmen das Fortbildungsprogramm CNE (Certified
Nursing Education) der Thieme Verlagsgruppe implementiert. Es ist ein multimediales
Programm, das den Mitarbeitern vielfältige Möglichkeiten zur kontinuierlichen Qualifizierung
bietet. Die aktuellen Leitlinien etc. sind über das Intranet abrufbar. Die Arbeitsplätze
verfügen alle über einen Internetzugang. Den Mitarbeitern stehen zudem Fachbücher
und Fachzeitungen zur Verfügung.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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2.3.3 Kooperationen mit externen Einrichtungen/Ausbildungsstätten
Die Einrichtung unterstützt berufliche Ausbildung und Qualifizierungsmaßnahmen.
Das Christophsheim bietet in Kooperation mit der Emil-von Behring Schule in Geislingen
eine dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger an. Fünf Schüler können
pro Jahr aufgenommen werden. Die Ausbildung vermittelt sowohl praktische Erfahrung
durch die Einbindung der Altenpflegeschüler in den Stationsablauf als auch den wissenschaftlichen
Hintergrund. Der Unterricht findet in der Emil-von Behring-Schule in Geislingen
nach dem Curriculum (Lehrplan) statt. Zur Ausbildung gehören der Umgang und
auch das Verständnis für psychische Erkrankungen. Die Ausübung kreativer Tätigkeiten
wie Beschäftigungstherapie, runden die vielseitigen Aktivitäten ab. Die Auszubildenden
absolvieren zudem Außeneinsätze in stationären Abteilungen anderer Fachbereiche
und Fremdeinsätze im ambulanten Bereich. Anderen Einrichtungen stellen wir Plätze für
die praktische Ausbildung ihrer Schüler zur Verfügung. Zur Betreuung der Schülern stehen
Praxisanleiter im Hause zur Verfügung, welchen den Wissenstransfer zwischen
Theorie und Praxis herstellen. Regelmäßige Feedbackgespräche mit den Ausbildungsschulen
gewährleisten eine kooperative und praxisnahe Zusammenarbeit. Ziel ist es,
den Schülern eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu bieten, die neben der fachlichen
und methodischen auch die sozial-kommunikativen, personellen Kompetenzen fördert.
2.4 Berücksichtigung der Mitarbeiterbedürfnisse
2.4.1 Umgang mit Mitarbeiterideen, Mitarbeiterwünschen und Mitarbeiterbeschwerden
Die Einrichtung bietet ein Verfahren zum systematischen Umgang mit Mitarbeiterideen, Mitarbeiterwünschen
und Mitarbeiterbeschwerden.
Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource des Unternehmens. Aus diesem Grunde
werden sie aufgefordert ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kreativität aktiv bei Vorgesetzten
oder Leitungen einzubringen. Anregungen, Wünsche und Kritik von Seiten der
Mitarbeiter werden in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess einbezogen. Sie werden
sorgfältig und wertschätzend auf Sinnhaftigkeit und Umsetzbarkeit überprüft. Wir
erhoffen uns eine Steigerung unserer Bewohnerorientierung, eine Vereinfachung von
Arbeitsprozessen, eine Kostenreduktion und vieles mehr. Das Beschwerdemanagement
ist systematisch organisiert. Mit Hilfe einer externen Firma hat 2011 eine Mitarbeiterbefragung
stattgefunden, deren Ergebnisse auch mit dem Christophsbad und anderen Einrichtungen
verglichen wurden (Benchmark).
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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3 Sicherheit
3.1 Gewährleistung einer sicheren Umgebung
3.1.1 Verfahren zur Gewährleistung einer sicheren Umgebung
Die Einrichtung gewährleistet eine sichere Umgebung für Bewohner und Mitarbeiter sowie Besucher.
Alle gesetzlichen Vorschriften finden Anwendung, Arbeitsplatzbegehungen und jährliche
Brandschutzunterweisungen finden statt. Sicherheitsaspekte werden in den Einarbeitungskonzepten
besonders berücksichtigt. In Krisen- und Notsituationen können Ärzte
und andere Fachkräfte des Unternehmens kurzfristig hinzugezogen werden. Um die Sicherheit
unserer Bewohner gewährleisten zu können, werden eine Reihe von dokumentierten
Maßnahmen zu den verschiedenen Sicherheitsaspekten wie Umgang mit Arzneimitteln,
Sturz, Dekubitusprophylaxe, Ernährungsmanagement etc. durchgeführt.
Technische Pflegehilfsmittel und Medizingeräte werden regelmäßig fachmännisch gewartet.
Das Sturzrisiko wird bei jeder Neuaufnahme, bei Veränderungen und anschließend
monatlich eingeschätzt und überprüft. Durch die Anwendung und Umsetzung des
Expertenstandards "Sturzprophylaxe" werden die Bewohner weitestgehend vor Stürzen
geschützt. Die bauliche Ausstattung der Pflegeeinheiten ist behinderten und altersgerecht.
Der Arbeits-, Gefahrstoff- und Strahlenschutz wird von einem extern beauftragten
Unternehmen und einem externen Betriebarzt gewährleistet. Sicherheit und Gesundheitsschutz
sind in die betrieblichen Abläufe und Prozesse durch Richtlinien und Betriebsanweisungen
eingebunden. Die Sicherheitskraft begeht die Arbeitsplätze und
überprüft diese anhand der gesetzlichen Vorgaben.
3.1.2 Leitlinien, Standards und Dienstanweisungen für Notfallsituationen
In der Einrichtung sind Verfahren für Notfallsituationen vorhanden und bekannt.
Brandschutz: Um dem Brandfall unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben vorzubeugen
und im Ernstfall entsprechend reagieren zu können, haben wir umfassende
Brandschutzmaßnahmen etabliert. Zwei Brandschutzbeauftragte sind im Unternehmen
Christophsbad benannt und eine Brandschutzordnung, Alarmpläne und Handlungsanweisungen
liegen vor. Flächendeckend sind Flucht- und Rettungspläne ausgehängt. Die
Mitarbeiter nehmen regelmäßig an den für sie verpflichtenden Brandschutzunterweisungen
teil. Die Überprüfungen der Brandmeldeanlagen und weiterer Löscheinrichtungen
erfolgt durch ein externes Fachunternehmen.
Medizinisches Notfallmanagement: Ziel ist es, jederzeit in der gesamten Einrichtung eine
schnelle und optimale Versorgung aller medizinischen Notfälle sicherzustellen. Hierzu
sind Arbeitsanweisungen erarbeitet (psychiatrisch/somatisch), die im Intranet hinterlegt
sind. Die Qualifikation der Mitarbeiter ist durch Pflichtveranstaltungen zum medizinischen
Notfallmanagement an denen die Mitarbeiter alle zwei Jahre teilnehmen müssen
sichergestellt. Bei allen Veranstaltungen werden die Teilnehmerlisten überprüft. Die Anweisungen
zu den verschiedenen medizinischen und nicht-medizinischen Notfallsituationen
stehen allen Mitarbeitern im Intranet zur Verfügung.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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3.1.3 Bewohnersicherheit
Die Gewährleistung der sicheren Umgebung beinhaltet die Berücksichtigung der
Bewohnerbedürfnisse.
Bereits in der Anamnese werden die individuellen sicherheitsrelevanten Daten erfasst.
Maßnahmen zur Sicherheit des Bewohners werden gegen seine Bedürfnisse und Wünsche
abgewogen, mit ihm, seinen Angehörigen bzw. Betreuer besprochen und u.U. in
einer Fallbesprechung als gemeinsamer Beschluss verankert. Bauliche Voraussetzungen,
damit Menschen mit dementiellen Veränderungen ihren Bewegungsdrang ausleben
können, sind gegeben. Zur Sicherheit der Bewohner, die sturzgefährdet sind nutzen
wir verschiedene Hilfsmittel und Interventionen wie z.B. das Kraft- und Balancetraining,
Protectorhosen, Niedrigbetten, Physiotherapie, Rollatoren etc. Unsere Bewohner zeigen
unterschiedlichste Auffälligkeiten. Durch die ständige Präsenz von Mitarbeitern, die deeskalierend
eingreifen können, wird das Verständnis unter den Bewohnern gefördert.
Stürze werden dokumentiert und statistisch ausgewertet, um Verbesserungspotential zu
erkennen. Alle Expertenstandards sind implementiert und werden unter Berücksichtigung
der individuellen Sicherheitsanforderungen in der Pflegeprozessplanung berücksichtigt.
Sicherheit gebende Maßnahmen werden auch im Besonderen bei Bewohnern
mit gerontopsychiatrischen Veränderungen mit Ärzten, Pflegenden und Angehörigen
bzw. Betreuer beraten und berücksichtigt. Bewohner sollen davor geschützt werden sich
selbst und andere zu gefährden. Gleichzeitig soll dem Bewohner ein größtmögliches
Maß an Selbstständigkeit und Freiraum erhalten bleiben. Zur Vermeidung erheblicher
gesundheitlicher Beeinträchtigungen, zum Beispiel bei Bewegungs- und Haltungsstörungen
verbunden mit hohem Sturzverletzungsrisiko, übermäßiger Unruhe, agitiertem
und aggressivem Verhalten werden freiheitsentziehende Maßnahmen nur nach gewissenhafter
Abwägung der Freiheitsrechte mit den Fürsorgepflichten unter bedingungsloser
Beachtung der Würde des Menschen und seiner Selbstbestimmung angewendet.
3.2 Hygiene
3.2.1 Einhaltung von Hygienerichtlinien
Die Einrichtung gewährleistet Maßnahmen zur Einhaltung der Hygienerichtlinien.
Die Umsetzung der Hygienerichtlinien stellen der hygienebeauftragte Arzt und die Hygienefachkräfte
des Christophsbades durch regelmäßige Begehungen und Hygienevisiten
sicher. Ein Jahresplan für die Begehungen und Hygienevisiten liegt vor. Der Fokus der
hygienesichernden Maßnahmen liegt auf der Steigerung der Bewusstheit und Sensibilisierung
aller Mitarbeiter für die Hygiene. Hygiene- und Desinfektionspläne sind vorhanden,
alle neuen Gesetzesvorlagen, Verordnungen und Richtlinien sowie wissenschaftliche
Erkenntnisse arbeitet die Hygienefachkraft darin ein. Das Hygienehandbuch ist im
Intranet hinterlegt. Qualitätssicherungsmaßnahmen erfolgen nach den definierten Vorgaben
des Hygieneplans. Unsere Mitarbeiter werden bereits bei der Einarbeitung für die
Einhaltung der Hygienerichtlinien sensibilisiert und fortlaufend geschult. Die Pflegedienstleitungen
des Christophsheims sind für die Anwendung und Umsetzung aller gesetzlichen
Richtlinien und Hygienepläne in der Einrichtung verantwortlich.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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3.2.2 Planung und Durchführung hygienesichernder Maßnahmen
In der Einrichtung erfolgt eine Planung und Durchführung hygienesichernder Maßnahmen.
Das Hygienehandbuch ist im Intranet hinterlegt. Dieses wird nach den Richtlinien des
Robert Koch Instituts laufend aktualisiert. Die Anpassung erfolgt durch die Hygienefachkräfte
in Absprache mit dem hygieneverantwortlichen Arzt und je nach Gewichtung mit
der Hygienekommission. Die Anweisungen und Standards betreffen sowohl räumlichbauliche
als auch pflegerische und ernährungsrelevante Aspekte. Regelmäßige Begehungen,
Hygienevisiten, Beobachtung von Handlungsabläufen, persönliche Gespräche
und Problembesprechungen in den Qualitätszirkeln ergeben ein Bild über die Einhaltung
der Richtlinien und Empfehlungen der Heimhygiene. Probleme bei der praktischen
Umsetzung eines Planes werden so erkannt und können behoben werden. Jährlich finden
hausinterne Hygieneschulungen statt. Die Mitarbeiter werden in der Handhabung
und Ausführung von Hygienemaßnahmen und Hygienevorschriften geschult und überprüft.
3.3 Umgang mit Arzneimitteln
3.3.1 Beschaffung, individuelle Bereitstellung und Verabreichung von Arzneimitteln
Die Einrichtung gewährleistet die individuelle Bereitstellung von Arzneimitteln für die Bewohner.
Zur schnellen und korrekten Versorgung unserer Bewohner mit Arzneimitteln kooperieren
wir mit einer ortsansässigen Apotheke. Der Umgang und die Anwendung von Medikamenten
erfolgt in Absprache mit dem Bewohner und Arzt durch das Pflegefachpersonal.
Dies ist in einer Verfahrensanweisung geregelt. Die sach- und fachgerechte Lagerung
(bewohnerbezogen und verschlossen) und der vorschriftsgemäße Umgang mit den
Medikamenten ist sichergestellt. Dies wird regelmäßig durch die Wohnbereichsleitung
überprüft, zudem finden Begehungen und Schulungen durch den Apotheker statt.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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3.3.2 Anwendung von Arzneimitteln
In der Einrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Anwendung der Arzneimittel.
Vorgaben und Vorschriften des Arzneimittelgesetzes bezüglich Lagerung und Ablauffristen
werden eingehalten. Medikamente werden immer schriftlich vom behandelnden Arzt
angeordnet, Fachkräfte stellen die Kommunikation mit dem behandelnden Arzt sicher.
Für die Bereitstellung und Verabreichung der Arzneimittel sind die examinierten Mitarbeiter
zuständig und verantwortlich. Eine zeitnahe Dokumentation wird durchgeführt. Die
Anweisungen dazu unterliegen der regelmäßigen Aktualisierung und Durchführungsüberprüfung.
3.4 Umgang mit Pflegehilfsmitteln
3.4.1 Beschaffung und individuelle Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln
In der Einrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln.
In der Anamnese werden die individuell benötigten Pflegehilfsmittel erfasst und zeitnah
beschafft. Das Christophsheim stellt den Bewohnern hauseigene Pflegehilfsmittel zum
überbrückenden Einsatz zur Verfügung. Die Bewohner werden bei der Beantragung von
eigenen Pflegehilfsmitteln unterstützt und die Bereitstellung erfolgt in Absprache mit
dem Bewohner durch ein kooperierendes Sanitätshaus. Jeder Mitarbeiter steht in der
Pflicht, vor Benutzung des technischen Pflegehilfsmittels auf technische und optische
Einwandfreiheit und ordnungsgemäßen Zustand zu achten.
3.4.2 Verfahrensanweisungen zum Gebrauch von Pflegehilfsmitteln
In der Pflegeeinrichtung existiert ein geregeltes Verfahren zur Anwendung von Pflegehilfsmitteln.
In unserer Einrichtung pflegen und betreuen wir täglich unsere Bewohner. Dafür stehen
uns im Alltag viele technische Pflegehilfsmittel zur Verfügung. Der fachgerechte Umgang
mit den Medizinprodukten ist im Medizinproduktegesetz (MPG) und in der
Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV) geregelt. Aus diesen Bestimmungen
resultieren für uns einige wichtige Aspekte, die wir in unserer Arbeit berücksichtigten
müssen. Alle Hilfsmittel werden durch die Lieferfirma eingeführt und der Umgang geschult.
Neue Mitarbeiter werden in die Handhabung und Funktionsweise der Medizinprodukte
eingewiesen. Kein Mitarbeiter darf ohne vorherige Einweisung ein Medizinprodukt
beim Bewohner anwenden. Der Mitarbeiter muss sich vor jeder Anwendung des
Medizinproduktes von dessen einwandfreier Funktionstüchtigkeit überzeugen. Mitarbeiter
dürfen keine defekten Medizinprodukte beim Bewohner anwenden, auch wenn der
Bewohner dies verlangt. Wir, der Einrichtungsträger, unterweisen unsere Mitarbeiter regelmäßig
in das Medizinproduktegesetz. Im Christophsheim sind für 8 Wohnbereiche 3
Medizingerätebeauftragte benannt. Sie sind verantwortlich für die regelmäßige Prüfung,
Dokumentation und ggf. Unterweisung der Mitarbeiter in die Medizinprodukte. Der externe
Dienstleister übernimmt zudem die regelmäßige und sachgemäße Wartung. Auch
ist es Aufgabe der Lieferfirma sicherzustellen, dass die gesetzlichen Anforderungen im
Umgang mit Medizinprodukten gem. MPG, MP Betrieb V & MPSV (BP-
Betreiberverordnung) eingehalten und alle Geräte erfasst werden. Die jeweiligen Gebrauchslisten
für Medizinprodukte sind im Intranet hinterlegt.
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4 Informationswesen
4.1 Bereitstellung von Informationsmaterial
4.1.1 Bereitstellung von Informationsmaterial
Die Einrichtung verfügt über aussagekräftiges Informationsmaterial.
Auf der Homepage befinden sich alle wichtigen Informationen über die Einrichtung. Zusätzlich
gibt es eine Informationsbroschüre. Beides wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung
Interne und Externe Kommunikation des Christophsbades aktualisiert. Bereits im
Vorfeld der Aufnahme werden dem Interessenten, den Angehörigen bzw. dem Betreuer
Informationsmaterialien durch die Heimleitung ausgehändigt. Der Heimbeirat wird fortlaufend
durch die Heimleitung über neuere Entwicklungen informiert.
4.2 Datenschutz
4.2.1 Dokumentation und Archivierung von Bewohnerdaten
Die Einrichtung regelt die Dokumentation und Archivierung der Bewohnerdaten unter Berücksichtigung
des Datenschutzes.
Ziel ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen, zeitnahen und juristisch einwandfreien
Dokumentation, anhand derer sich der Zustand des Bewohners und des
Pflege- und Betreuungsprozess lückenlos nachvollziehen lässt. Die Maßnahmen zur
Bewohnerversorgung werden in einem einheitlichen Dokumentationssystem berufsübergreifend
festgehalten. Die ärztliche und pflegerische Dokumentation muss immer
zeitnah erfolgen. Ärztliche Anordnungen werden sofort dokumentiert, im Pflegebereich
ist nach Schichtende die für den Bewohner zuständige Bezugspflegekraft dafür verantwortlich,
dass die Dokumentation vollständig, korrekt und nachvollziehbar ist. Die Überprüfung
der Dokumentation auf ihre Vollständigkeit hin findet durch die Wohnbereichsleitungen
und die Pflegedienstleitungen statt. Die Mitarbeiter werden ganzjährig zum
Thema Dokumentation weitergebildet. Für die Dokumentation der Bewohnerdaten wird
zurzeit ein EDV-System unterstützend implementiert. Die Datensicherung erfolgt unter
datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Für die verschiedenen EDV Programme in unserem
Hause gibt es Berechtigungskonzepte. Eine unbefugte Einsicht durch Dritte ist
ausgeschlossen. Die hausinterne Regelung zur Archivierung von Bewohnerdaten ist in
einer Verfahrensanweisung (VA) geregelt. Die Bewohnerakte mit der kompletten Bewohnerdokumentation
wird gemäß den gesetzlichen Vorschriften im Zentralarchiv des
Christophsbades archiviert. Für die Überwachung des gesetzlich geforderten Datenschutzes
ist ein externer Datenschutzbeauftragter zuständig. Im Intranet ist eine Leitlinie
"Datenschutz" hinterlegt, die für alle Mitarbeiter verbindlich ist. Neue Mitarbeiter (auch
Praktikanten, FSJ etc.) werden bei der Einstellung auf die Einhaltung der Datenschutzvorschriften
und ihre Schweigepflicht hingewiesen und verpflichtet.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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4.3 Informationsweitergabe
4.3.1 Teaminterne Informationsweitergabe
Die Einrichtung gewährleistet die kontinuierliche Informationsweitergabe.
Mit dem bereitgestellten Dokumentationssystem und dem Besprechungswesen stehen
den Mitarbeitern entsprechende Instrumente zur umfassenden Information mit allen
pflegerelevanten Daten zur Verfügung. Die teaminternen Besprechungen sind festgelegt,
in einer Besprechungsmatrix dargestellt und durch Ergebnisprotokolle nachvollziehbar.
Die Informationsweiterleitung innerhalb des Teams ist gewährleistet dadurch,
dass nichtanwesende Mitarbeiter das Protokoll lesen und schriftlich bestätigen. In den
Teambesprechungen werden organisatorische und bewohnerbezogene Themen besprochen.
Die verschiedenen Dienstschichten informieren sich gegenseitig in Dienstübergaben,
einmal wöchentlich werden im Rahmen dieser auch Fallbesprechungen
durchgeführt. Eine Facharztvisite findet einmal in der Woche auf jedem Wohnbereich
statt. Pflegevisten und Dokumentations-Checks werden dokumentiert und ausgewertet,
häufige Mängel im Team besprochen und Veränderungsmaßnahmen entwickelt.
4.3.2 Teamübergreifende Informationsweitergabe
Die Einrichtung gewährleistet die interne und externe Informationsweitergabe.
Der Informationsaustausch erfolgt schriftlich, mündlich und telefonisch. E-Mail, Intranet
und Internet stehen als elektronische Kommunikationsstruktur zur Verfügung und werden
intensiv genutzt. Im Intranet stehen den Mitarbeitern alle qualitätsrelevante Informationen
und Dokumente wie Dienst- und Verfahrensanweisungen, Leitlinien, Arbeitsanweisungen,
Formulare, Protokolle, Rundschreiben, Standards etc. zur Verfügung. Ein
Organigramm und eine Kommunikationsmatrix regeln die Kommunikationsstruktur und -
wege. Das systematische, interne Besprechungswesen macht die umfassende Informationsweiterleitung
zwischen allen an der Pflege und Betreuung beteiligten Berufsgruppen
transparent und nachvollziehbar. Mitarbeiter der Bereiche nehmen an übergreifenden
Besprechungen, Fortbildungen, Arbeitsgruppen und Qualitätszirkeln teil. Einmal
wöchentlich findet eine Facharztvisite statt und der Sozialarbeiter oder der Ergotherapeut
nehmen an der Dienstübergabe bzw. an der Bewohnerfallbesprechung teil. Die für
die Behandlung der Bewohner relevante Kommunikation erfolgt grundsätzlich schriftlich.
Wird ein Bewohner entlassen oder in eine andere Einrichtung verlegt, werden ein Entlass-
bzw. Verlegungsbrief und ein Pflegebegleitschreiben verfasst.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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4.3.3 Informationsweitergabe zwischen Einrichtung und Angehörigen/Lebenspartner/Vorsorgebevollmächtigten
und ggf. gesetzlichem Betreuer
Die Einrichtung gewährleistet ein Verfahren zur internen und externen Informationsweitergabe.
Die Kommunikation und Einbeziehung der Angehörigen und Betreuer in die Geschehnisse
und Planung in unserer Einrichtung ist uns wichtig. Bereits im Vorfeld der Aufnahme
werden Angehörige, Lebenspartner und/oder Betreuer über die Gegebenheiten
in unserem Haus informiert. Alle bewohnerrelevanten Informationen werden in der Pflegedokumentation
gesammelt und fortlaufend aktualisiert. Über evtl. vorliegende Betreuungsbeschlüsse,
Vorsorgevollmachten oder Patientenverfügungen sind die Pflegeteams
informiert. Bevollmächtigte Angehörige oder Betreuer können jederzeit alle Informationen
einsehen und erfragen. Bei größeren Veränderungen werden diese aktiv in die
Gespräche und Planung mit einbezogen. Neben den bewohnerbezogenen Gesprächen
mit der Bezugspflegekraft, steht die Heimleitung und die Sozialarbeiter jederzeit für
Terminabsprachen zur Verfügung. Es ist geplant, dass die Angehörigen und Betreuer
zukünftig an den Pflegevisiten teilnehmen können.
4.3.4 Öffentlichkeitsarbeit
In der Einrichtung existiert ein strukturiertes Verfahren zur Öffentlichkeitsarbeit.
Die Öffentlichkeitsarbeit im Christophsheim wird in Zusammenarbeit mit der Abteilung
Interne und Externe Kommunikation des Christophsbades durchgeführt. Die Informationen
über das Angebot des Christophsheimes für die Öffentlichkeit werden über das Internet
und die Informationsbroschüre weitergegeben. Ziel ist es, über unsere Leistungen
und Aktivitäten zu informieren, den Bekanntheitsgrad und die Identifizierbarkeit unseres
Hauses sowie Vertrauen und Akzeptanz vor Ort aufzubauen. Über unseren Ausbildungsauftrag
(Altenpflegeschule in Kooperation mit der Emil-von Behring Schule in
Geislingen) und die Arbeit unserer Laienhelfer (Ehrenamtliche) informieren wir die Öffentlichkeit
mit Flyern, welche wichtige Informationen enthalten. Zum jährlichen Sommerfest
und Tag der offen Tür der gesamten Einrichtungen des Christophades und zu
den Weihnachtsfeiern der Wohnbereiche sind alle Angehörigen, Betreuer und Interessierte
herzlich eingeladen. Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit zu unseren Kooperationspartnern,
Behörden und regionalen Netzwerken.
4.4 EDV
4.4.1 Aufbau und Nutzung einer Informationstechnologie
Die Einrichtung nutzt die EDV.
Die Wohnbereiche der Fachpflegeeinrichtung verfügen über mindestens einen EDV-
Arbeitsplatz mit Zugang zum Standortintranet, zum Intranet des Trägers und zum Internet.
Das QM-Handbuch und der Dienstplan liegen in elektronischer Form vor. Die Einführung
einer EDV-gestützten Pflegedokumentation wird zurzeit vorbereitet.
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25
5 Führung
5.1 Unternehmensphilosophie
5.1.1 Entwicklung und Umsetzung einer Unternehmensphilosophie
Die Einrichtung entwickelt eine Unternehmensphilosophie, deren Inhalte gelebt werden.
Die Unternehmensphilosophie des Christophsheimes steht unter dem Leitspruch" Miteinander
leben - voneinander lernen". Wir garantieren die Versorgung und Betreuung von
Erwachsenen jeglichen Alters mit chronischen psychischen Erkrankungen sowie geistigen
und altersbedingten Beeinträchtigungen, auf einem hohen Qualitätsniveau. Die aus
der Unternehmensphilosophie resultierenden, motivierenden Grundwerte und Überzeugungen
sowie der Unternehmenszweck spiegeln sich wieder im Leitbild für Pflege und
Betreuung und in den Zielen der einzelnen Wohnbereiche. Die Organisationsstruktur
aus den Vorgaben der Unternehmensphilosophie vermittelt die Geschäftsführung und
sorgt für deren Umsetzung. Leitungskräfte leben die Inhalte allen Mitarbeitern vor. Auf
der Grundlage eines ganzheitlichen Menschenbildes erbringen wir eine hochwertige,
pflegerische, psychosoziale und ganzheitliche Betreuung. Unser Ziel ist die Schaffung
einer größtmöglichen Wohn- und Lebensqualität für unsere Bewohner. Wir begegnen
einander mit Respekt, Empathie und Hilfsbereitschaft.
5.1.2 Entwicklung und Umsetzung eines Leitbildes
Die Einrichtung berücksichtigt bei der Erstellung weiterer Leitbilder die Unternehmensphilosophie.
Für das Christophsheim wurde ein eigenes Leitbild entwickelt. Grundlagen unseres
Handelns auch in ethischen Fragen sind die Werte und Normen, die auf der Unternehmensphilosophie
basieren. Eine individuelle, einfühlsame und kultursensible Betreuung
unter Berücksichtigung der biographischen und individuellen Lebenserfahrung eines jeden
einzelnen Bewohners hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir beachten das
Selbstbestimmungsrecht der Bewohner und unterstützen sie bei der Verwirklichung ihrer
persönlichen Ziele. Uns ist es wichtig, dass Betreuungs-, Pflege- und Behandlungsmaßnahmen,
die die Werte des Betroffenen, seiner Angehörigen, der Pflege- und Betreuungskräfte
oder Behandler zu verletzen drohen, unter Einbeziehung der Kompetenzen
und Erfahrungen aller verstanden und Behandlungsmaßnahmen formuliert werden.
5.1.3 Mitarbeiterorientierter Führungsstil
Die Einrichtung praktiziert einen mitarbeiterorientierten Führungsstil.
Ein wichtiges Führungsinstrument sind strukturierte Mitarbeitergespräche, deren Durchführung
mittels eines Leitfadens geregelt ist. Leitungskräfte wurden in Seminaren geschult.
Durch einen durchgängigen mitarbeiterbezogenen Führungsstil, der sich durch
ein der Person, den Gruppen und den jeweiligen Situationen entsprechendes Verhalten
auszeichnet, soll eine hohe Motivation und Identifikation der Mitarbeiter und deren Bereitschaft
zur Partizipation an der Gestaltung von Prozessen erreicht werden. Bei der
Umsetzung von Maßnahmen aus der Mitarbeiterbefragung wird darauf geachtet, dass
neben leitenden Mitarbeitern auch nachgeordnete Mitarbeiter beteiligt werden. Projekte
mit übergreifender strategischer Bedeutung werden interprofessionell und hierarchieübergreifend
besetzt, z.B. die aktuellen Projekte "EDV-gestützte Patientendokumentati-
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
26
on" und die "Einführung eines Beschwerdemanagements". Bereichsübergreifende Fortbildungen,
gemeinsame Veranstaltungen, Mitarbeiterfeste und Arbeitskreise tragen dazu
bei, dass die Wohnbereiche aktiv miteinander kommunizieren und kooperieren
5.1.4 Ethische Aspekte
Die Einrichtung berücksichtigt ethische Aspekte.
Grundlage unseres Handelns auch in ethischen Fragen sind die Werte und Normen, die
auf Unternehmensphilosophie und Leitbild basieren. Vorrangiges Ziel ist es, Gesundheit
und Lebensqualität trotz Krankheit, Einschränkungen und Alter unserer Bewohner zu
erhalten, wiederherzustellen oder zu verbessern. Zur Erreichung der Zielsetzungen
werden ethische Fragen unter Mithilfe aller Beteiligte v.a. praktisch-konzeptionell angegangen.
Wir fördern und berücksichtigen die Individualität des Einzelnen auch bzgl. seiner
religiösen Orientierung und seines kulturellen Hintergrundes. Bei den Mitarbeitern
wird ein wertschätzendes Verhalten gegenüber Bewohnern gefordert und gefördert.
5.1.5 Berücksichtigung des Umweltschutzes
Die Einrichtung wird unter Berücksichtigung des Umweltschutzes geführt.
Ziele im Rahmen des Umweltschutzes sind die Schonung der Ressourcen und die Vermeidung
bzw. Begrenzung von schädlichen Emissionen. Ein weitreichendes Abfalltrennsystem
wurde eingeführt. Alle Daten und Informationen stehen den Mitarbeitern in
Papierform und EDV-gestützt zur Verfügung. Jährliche Begehungen durch den Beauftragten
für Abfallwirtschaft finden statt. Das Gefahrstoffverzeichnis wird kontinuierlich
überarbeitet und kann im Intranet eingesehen werden.
5.2 Zielplanung
5.2.1 Kontinuierliche Zielplanung
Die Leitung der Einrichtung übernimmt die Verantwortung für die Umsetzung der geplanten Ziele.
Für das Gesamtunternehmen Christophsbad wurden übergeordnete Unternehmensziele
festgelegt. Für unsere Einrichtung wurden zudem im Rahmen eines Workshop "Zieleplanung"
Unternehmensziele für das Christophsheim vereinbart. Alle leitende Mitarbeiter
und die Mitarbeiter der KTQ-Lenkungsgruppe waren in den Prozess der Zielfestlegung
eingebunden. Die Führungskräfte identifizieren sich mit den Unternehmenszielen und
leisten Motivationsarbeit bei ihren Mitarbeitern. Die Ziele sind nach Inhalten, klaren Verantwortlichkeiten
und Zeitvorgaben schriftlich definiert. Die Führungskräfte informieren
ihre Mitarbeiter in den Teambesprechungen über die Unternehmensziele. Klarheit ist die
beste Voraussetzung für das Projektmanagement. Dieses leistet einen Beitrag zur Sicherung
des Zielerfolgs. Die Zielvorgaben werden in regelmäßigen Abständen mit dem
Ist-Zustand verglichen, um Transparenz und Vergleichbarkeit des Qualitätsniveaus zu
erhalten.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
27
5.2.2 Festlegung einer Organisationsstruktur
In der Einrichtung existiert ein Verfahren zur Arbeitsweise innerhalb des Leitungsteams, das ein effizientes
und effektives Vorgehen sicherstellt.
In der Einrichtung ist die Organisationsstruktur festgelegt. Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten
der aus Geschäftsbereichsleitung und Heimleitung bestehenden Betriebsleitung
des Christophsheim sind in einer Geschäftsordnung festgeschrieben. Die Geschäftsbereichsleitung,
die Heimleitung und die Pflegedirektion sichern die
Bewohnerversorgung und Betreuung. Ein Organigramm für das Christophsheim ist dokumentiert
und im Intranet hinterlegt. Verantwortlichkeiten und Kompetenzen von leitenden
Mitarbeitern (Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung) und den übrigen Berufsgruppen
sowie Hilfskräften (z.B. FSJ) sind in Tätigkeitsbeschreibungen festgelegt.
5.2.3 Entwicklung eines Finanz- und Investitionsplanes
Die Leitung der Einrichtung entwickelt einen Finanz- und Investitionsplan.
Die wirtschaftliche Betriebsführung wird durch die Erstellung eines jährlichen, prospektiven
Wirtschaftsplans durch die Abteilung Controlling, auf Basis der Unternehmensziele
und der finanziellen Rahmenbedingungen, welche durch die Kostenträger vorgegeben
sind, möglich. Das Führungsteam stellt die Einhaltung des Budgets sicher. Zum Ablauftermin
der aktuellen Pflegesatzvereinbarung erfolgt durch die Geschäftsführung und die
Heimleitung ein Antrag an die Kostenträger auf Neuverhandlungen. Die Ist-Kosten des
vergangenen Zeitraumes und die kalkulierten Kosten für die Kosten des anstehenden
Zeitraums werden gegenübergestellt. Kostensteigerungen, Tarifänderungen, neuer Mitarbeiter-Bedarf
und alle Leistungsangebote für unsere Bewohner fließen in die Kostenkalkulation
mit ein. Im Anschluss daran finden die Pflegesatzverhandlungen statt.
5.3 Organisation
5.3.1 Sicherstellung einer effektiven Arbeitsweise innerhalb der Führung
In der Einrichtung wird eine effektive Arbeitsweise in der Führungsebene sichergestellt.
Mithilfe eines transparenten Besprechungs- und Informationswesens (Besprechungsmatrix
liegt vor, Sitzungen werden protokolliert), der Beteiligung an Lenkungs- und Arbeitsgruppen,
Qualitätszirkeln und Projekten, eines mitarbeiterorientierten Führungsstils,
systematischen Überprüfung und eines Qualitätsmanagementsystems wird sichergestellt,
dass Vorgaben und Entscheidungen zeitnah den betroffenen Mitarbeitern bekannt
sind und von diesen umgesetzt werden. Leitende Mitarbeiter vertreten sich gegenseitig
und pflegen eine kollegiale Zusammenarbeit.
5.4 Kooperationen
5.4.1 Kooperationen mit Einrichtungen des Gesundheitswesens
Die Einrichtung fördert die Kooperation mit Einrichtungen des Gesundheitswesens.
Die Kooperation mit anderen Einrichtungen dient der Sicherstellung und Erweiterung
des individuellen Leitungsangebotes für die Bewohner. Weiteres Ziel ist, die Pflege und
Betreuung unserer Bewohner durch eine Kooperation mit anderen Dienstleistern und
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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Berufsgruppen zu unterstützen und somit ein interdisziplinäres Zusammenwirken aller
Beteiligten zum Nutzen der Bewohner sicherzustellen. Das Christophsheim kooperiert
mit dem Christophsbad, der Klinik am Eichert, den niedergelassenen Ärzten, einer Apotheke
und einem Sanitätshaus. Mit einer Altenpflegeschule besteht ein Kooperationsvertrag.
Hier findet ein intensiver Kontakt über die Abteilung Bildung des Christophsbades
und die Praxisanleiter statt.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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6 Qualitätsmanagement
6.1 Internes und externes Qualitätsmanagement
6.1.1 Organisation des Qualitätsmanagements
Die Einrichtung gewährleistet die Einführung und Umsetzung des Qualitätsmanagements.
Die Tätigkeiten und Abläufe in unserer Einrichtung erfahren eine kontinuierliche Überprüfung
mit dem Ziel der Optimierung. Das Qualitätsmanagement (QM) wird im Unternehmen
Christophsbad von oben nach unten (top-down) gesteuert. Die Stabsstelle
Qualitätskoordination ist für alle Einrichtungen des Christophbades zuständig und ist eine
Stabsstelle der Geschäftsführung. Die Organisationsstruktur des Qualitätsmanagements
ist im Dokument "Organisation des QM" ausführlich beschrieben und im Intranet
hinterlegt. Die Aufgaben der Qualitätskoordinatoren sind in einer Aufgabenbeschreibung
definiert. Jahresziele werden festgelegt. In regelmäßig stattfindenden Besprechungen
informieren die Mitarbeiter den Geschäftsführer über einzelne QM-Aktivitäten und das
Erreichen bzw. Nichterreichen der Ziele.
Im Christophsheim wurde eine QM-Lenkungsgruppe zur Vorbereitung der KTQ-
Zertifizierung eingerichtet, die regelmäßig tagt. Eine Tagesordnung und Protokoll werden
geführt und sind im Intranet allen Teilnehmern zugänglich. Die Ergebnisse aus der
Lenkungsgruppe werden in den Wohnbereichsleitungsbesprechungen kommuniziert
und anschließend in den Teambesprechungen an die Mitarbeiter weitergegeben. Arbeitskreise
und Qualitätszirkel wurden unternehmensübergreifend (Christophsheim, Klinikum
Christophsbad, Geriatrische Rehabilitationsklinik) eingerichtet. Mitarbeiter aller
Bereiche sind dort vertreten und an der Prozessentwicklung beteiligt. Qualitätsziele
wurden für das Gesamtunternehmen, das Christophsheim und die Wohnbereiche festgelegt.
Sie dienen dem Ausbau eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems und
der Steigerung der Effizienz und Effektivität durch Standardisierung und Optimierung
von Prozessabläufen.
6.1.2 Maßnahmen der internen Qualitätssicherung
In der Einrichtung werden systematisch Maßnahmen der internen Qualitätssicherung angewandt.
Alle qualitätssichernden Maßnahmen werden im QM-Handbuch hinterlegt. Wir überprüfen
die Qualität unserer Prozesse regelmäßig. Wir haben ein Leitbild erstellt und eine
strategische Zielplanung wird durchgeführt. Zur internen Qualitätssicherung werden in
der Einrichtung wöchentlich Fallbesprechungen abgehalten, eine systematische Evaluation
der Pflegeprozessplanungen und der Pflegedokumentation findet statt, zudem der
Einsatz von Grund- und Behandlungspflegestandards, die Implementierung und Umsetzung
der Expertenstandards, Pflegevisiten und interne Audits. Eine festgeschriebene
Kommunikationsstruktur, Mitarbeitergespräche, Arbeitsgruppen und Qualitätszirkel sorgen
für einen kontinuierlichen Blick auf die Qualitätsprozesse. Bewohner- und Mitarbeiterbefragungen
sowie das Beschwerdemanagement tragen zur Darlegung der Qualität
bei.
KTQ-Qualitätsbericht Christophsheim
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6.1.3 Vorbereitung zur externen Qualitätssicherung
In der Einrichtung werden strukturierte Vorbereitungen zur externen Qualitätssicherung getroffen.
Externe Prüfer sind in unserer Einrichtung willkommen. Die regelmäßig stattfindenden
Überprüfungen unserer Einrichtung durch MDK, Heimaufsicht, Gesundheitsamt etc. sehen
wir als wichtigen Bestandteil der Qualitätssicherung an. Die Mitarbeiter werden
durch die internen Qualitätsaudits und die Pflegevisiten auf die externen Prüfungen
adäquat vorbereitet. Jährlich finden eine unangekündigte MDK-Prüfung sowie eine Prüfung
durch die Heimaufsicht statt. Die Vertragsapotheke prüft zweimal im Jahr den
fachgerechten Umgang mit Medikamenten. Das Gesundheitsamt führt ebenfalls Überprüfungen
durch. Maßnahmepläne und Verbesserungsvorschläge aus Überprüfungen
werden zeitnah umgesetzt.
6.2 Qualitätsrelevante Daten
6.2.1 Erhebung und Analyse qualitätsrelevanter Daten
In der Einrichtung werden qualitätsrelevante Daten systematisch erhoben und analysiert.
Die systematische Erhebung von Daten in ausgewählten Bereichen ist ein wichtiger Bestandteil
der internen Qualitätssicherung. Die Daten dienen zur Beobachtung und ggf.
Korrektur von Entwicklungen und zur Ermittlung von Bedarfen. Hierzu gehören unter
anderem Über- und Mehrarbeitsstunden, Arbeitsausfall, Fortbildungstage, Mitarbeiterbefragungen,
aber auch bewohnerbezogene Daten wie die systematische Einschätzung
und regelmäßige Überprüfung des Sturz- und Dekubitusrisikos sowie die statistische
Erhebung und Auswertung zum Thema Gewalt und Aggression gegenüber Mitarbeiter
und Mitbewohnern. Die Erfassung hygienerelevanter Daten erfolgt durch die Hygienefachkräfte.
Die Ergebnisse werden diskutiert, es erfolgt eine systematische Auswertung
und soweit notwendig eine Verbesserung der Prozesse.
6.2.2 Befragungen
Die Einrichtung führt regelmäßig Befragungen durch.
Im Christophsheim wurde ein internes Beschwerdemanagement aufgebaut. Alle Mitarbeiter
sind aufgefordert, Unzufriedenheiten der Bewohner, welche sie nicht zeitnah
selbst bearbeiten können, schriftlich an die Wohnbereichsleitung weiterzuleiten. Sie
nimmt Kontakt zum Bewohner auf und bearbeitet die Beschwerde nach festgelegten
Regeln. Wenn Beschwerden, die nicht von der Wohnbereichsleitung bearbeitet werden
können, wird die Pflegedienstleitung bzw. die Heimleitung eingeschaltet. Mitarbeiter sind
in der Annahme und Weiterleitung von Anregungen und Beschwerden geschult. Die
Bewohnerzufriedenheit wird zudem kontinuierlich in den Bewohnerrunden in lockerer
Atmosphäre erfragt. Auch hier machen wir die Erfahrung, dass die Bewohner sehr gut
ihre Zufriedenheit oder Unzufriedenheit beschreiben und verbalisieren können. Wir verstehen
das Beschwerdemanagement als Chance, um unsere Qualität zu verbessern. Im
Unternehmen Christophsbad (Klinikum Christophsbad, Geriatrische Rehabilitationsklinik
und Christophsheim GmbH Betreuung&Pflege) hat 2011 eine Befragung der Mitarbeiter,
Patienten und Bewohner stattgefunden, um Stärken und Schwächen im eigenen Unternehmen
aufzudecken.
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