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Wach- und Schließgesellschaft - Cyrano Kommunikation GmbH

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30 Jahre STADTMUSEUM MÜNSTER<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG 28. März 2009


Sonderveröffentlichung, Nr. 074 � 13. Woche MSK2 Samstag, 28. März 2009<br />

Erinnerungen am Leben zu<br />

halten, ist eine der größten<br />

Herausforderungen. Deshalb<br />

engagieren sich Menschen<br />

auf der ganzen Welt<br />

als „Sammler“.<br />

Erinnerungsstücke wie Notizen,<br />

Lieder oder Fotos bewahren<br />

Historie. Bei dem Gedächtnis<br />

einer geschichtsträchtigen<br />

Stadt wie Münster<br />

ist eine solche „Sammel“-Aktion<br />

sehr aufwändig. Viele<br />

Dinge sind in Vergessenheit<br />

geraten, oft sind die Erinnerungen<br />

verschüttet, nur<br />

bruchstückweise oder gar<br />

nicht mehr vorhanden.<br />

Um solch ein gewaltiges<br />

Seit 1979 begeistert das Stadtmuseum die Besucher.<br />

... insgesamt 1 880 000 Gäste das Museum an<br />

der Salzstraße besucht haben?<br />

Sammeln in Münster<br />

30 Jahre Stadtmuseum Münster<br />

... das Stadtmuseum 25 887 Kunstobjekte verwaltet<br />

– <strong>und</strong> dazu noch mehrere h<strong>und</strong>erttausend<br />

Fotonegative?<br />

... im Jahr 2008 insgesamt 297 Führungen<br />

durchgeführt wurden mit 5219 Teilnehmern?<br />

Zudem besuchten 947 Kinder 90 museumspädagogische<br />

Veranstaltungen.<br />

…seit der ersten Ausstellung im Jahr 1980 das<br />

Stadtmuseum 264 Sonderausstellungen gezeigt<br />

hat?<br />

… das Gesamtvermögen städtischen Kunstbesitzes<br />

in der Verwaltung des Stadtmuseums<br />

4 461 520,57 Euro beträgt – ohne den Wert der<br />

Dauerleihgaben des Fördervereins?<br />

… zum Vereinsbesitz fast 1000 Objekte gehören?<br />

Darunter Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen,<br />

Drucke, Münzen <strong>und</strong> sogar ein Motorroller?<br />

… der Förderverein bis zum Jahr 2000 insgesamt<br />

2 479 404,59 Deutsche Mark investiert hat?<br />

Seitdem hat er Objekte im Wert von 69 600 Euro<br />

erworben – <strong>und</strong> zusätzlich Forschungen <strong>und</strong><br />

Ausstellungen in voller Höhe gefördert.<br />

… zur Schausammlung zirka 1400 Kunststücke<br />

gehören?<br />

Bewachungen aller Art<br />

Werkschutz<br />

Objektschutz<br />

Empfangsdienste<br />

Revier- <strong>und</strong> Streifendienste<br />

Kurier- <strong>und</strong> Veranstaltungsdienste<br />

Alarmverfolgung<br />

Urlaubsbewachungen<br />

Alarmanlagen<br />

Wussten Sie<br />

schon, dass ...<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von<br />

Unsere Notruf- <strong>und</strong> Serviceleitstelle<br />

auf der Harkortstraße ist<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

besetzt <strong>und</strong> mit mehreren Streifenwagen<br />

über Mobiltelefone verb<strong>und</strong>en.<br />

Seit 1905 in Münster <strong>und</strong> dem Münsterland.<br />

<strong>Wach</strong>- <strong>und</strong> <strong>Schließgesellschaft</strong><br />

Schwarze <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Harkortstr. 12, 48163 Münster<br />

Telefon: 0251/97122-0<br />

Telefax: 0251/97122-11<br />

e-mail: wach-schliess@muenster.de Internet: www.wach-schliess.muenster.de<br />

Mitglied im B<strong>und</strong>esverband Deutscher <strong>Wach</strong>- <strong>und</strong> Sicherheitsunternehmen e. V.<br />

VdS anerkannte Notruf- <strong>und</strong> Serviceleitstelle<br />

Zertifiziert nach DIN/EN ISO 9001:2000<br />

Gedächtnis zu pflegen, bedarf<br />

es einer modernen Infrastruktur<br />

aus Verwaltung <strong>und</strong><br />

Wissenschaft – <strong>und</strong> eines<br />

flammenden Engagements.<br />

Dies haben traditionsbewusste<br />

Münsteraner bewiesen, als<br />

sie im Jahr 1978 den Förderverein<br />

Stadtmuseum Münster<br />

e.V. ins Leben riefen <strong>und</strong> damit<br />

den Anstoß für die Gründung<br />

des Stadtmuseums gaben.<br />

Auch nach drei Jahrzehnten<br />

Recherche, Forschung,<br />

Restaurierung <strong>und</strong> Präsentation<br />

steht die Tätigkeit des<br />

Stadtmuseums noch immer<br />

unter dem Zeichen des „Sam-<br />

Der große Umbau an der Salzstraße:<br />

Bis 1986 befand sich in<br />

dem heutigen Gebäude des<br />

Stadtmuseums ein Kaufhaus.<br />

Auf Initiative engagierter Münsteraner<br />

hin wird das Stadtmuseum<br />

Münster gegründet. Gründungsbeauftragter<br />

ist der Historiker<br />

Hans Galen. Das ehemalige Gerling-Haus<br />

in der Windthorststraße<br />

26 wird Standort.<br />

melns“. Immer wieder stoßen<br />

die Museumsmitarbeiter auf<br />

vergessen geglaubte Momente<br />

<strong>und</strong> neue Aspekte im<br />

münsterschen Kunst- <strong>und</strong><br />

Kulturgedächtnis. Diese gilt<br />

es festzuhalten, aufzufrischen<br />

<strong>und</strong> allgemein verständlich<br />

zu präsentieren.<br />

Neugierig<br />

Jedes Kunstwerk, jedes Dokument,<br />

jedes Foto aus<br />

Münsters Geschichte erzählt<br />

aus seiner Zeit – <strong>und</strong> macht<br />

neugierig auf weitere Eindrücke<br />

<strong>und</strong> Bilder. Zu Erleben ist<br />

das im Jubiläumsjahr in fünf<br />

Sonderausstellungen, die er-<br />

Wie die Salzstraße verbinden<br />

Stadtmuseum <strong>und</strong> Salzhof<br />

Kunst <strong>und</strong> Kommerz.<br />

neut verschiedenste Facetten<br />

Münsters von der Renaissance<br />

bis heute beleuchten.<br />

Anlässlich des 30-jährigen<br />

Jubiläums des Stadtmuseums<br />

präsentieren Stadtmuseum<br />

<strong>und</strong> Münstersche Zeitung<br />

sechs Sonderseiten zum Thema<br />

„Sammeln in Münster“.<br />

Vorgestellt werden darin neben<br />

den Aktionen im Jubiläumsjahr<br />

auch die Köpfe hinter<br />

dem Museum <strong>und</strong> dem<br />

Förderverein. Außerdem lernen<br />

Sie Münsters Geschichte<br />

<strong>und</strong> einige historische Persönlichkeiten<br />

kennen, auf die Sie<br />

beim R<strong>und</strong>gang im Stadtmuseum<br />

treffen.<br />

Offizielle Eröffnung des Museums<br />

am 1. Oktober. Innerhalb von nur<br />

sechs Wochen sehen zirka 10 000<br />

Besucher die Ausstellung „Die<br />

Wiedertäufer in Münster“.<br />

Spannende<br />

Facetten<br />

aufdecken<br />

Drei Fragen an Dr. Barbara Rommé<br />

Frau Dr. Barbara Rommé ist<br />

Leiterin des Stadtmuseum<br />

seit 1998. Anlässlich des<br />

Stadtmuseums-Geburtstags<br />

stellte sie sich zum Interview.<br />

Wie hat sich durch Ihre Tätigkeit<br />

im Stadtmuseum Ihre<br />

Beziehung zu Münster verändert?<br />

Dr. Barbara Rommé: Anfangs<br />

habe ich mich gern als<br />

Berufs-Münsteranerin bezeichnet,<br />

aber es ist mehr als<br />

das. Meine Arbeit im Stadtmuseum,<br />

eingebettet in die<br />

vielfältige Kulturlandschaft<br />

dieser Stadt, geprägt von Begegnungen<br />

mit interessanten<br />

<strong>und</strong> sehr unterschiedlichen<br />

Menschen, hat maßgeblich<br />

dazu beigetragen, dass ich eine<br />

intensive Verb<strong>und</strong>enheit<br />

zu Münster empfinde.<br />

Welche Ziele hat sich das<br />

Museum gesteckt?<br />

Dr. Barbara Rommé: Das<br />

Team des Stadtmuseums<br />

wird jedes Jahr die unterschiedlichsten<br />

Themen der<br />

Stadtgeschichte für eine breite<br />

Öffentlichkeit aufbereiten<br />

<strong>und</strong> so immer wieder spannende<br />

Facetten unserer Vergangenheit<br />

aufdecken. Ein<br />

Stadtmuseum muss sich auch<br />

stark mit der Gegenwart auseinandersetzen,<br />

um die Geschichte<br />

so aufzuarbeiten,<br />

dass Verständnis bei den<br />

Menschen heute geweckt<br />

wird.<br />

Angenommen, Sie hätten unbegrenzte<br />

Kapazitäten – was<br />

wäre Ihre Wunsch-Ausstellung?<br />

Dr. Barbara<br />

Rommé: Das<br />

Herz eines jeden<br />

Museums<br />

ist die Schausammlung,<br />

die<br />

wir im Stadtmuseum<br />

Jahr<br />

um Jahr weiterentwickeln.<br />

Ich bin dankbar,<br />

dass uns<br />

der Förderverein<br />

<strong>und</strong> zahlreiche<br />

Firmen<br />

dabei unterstützen.<br />

Wenn<br />

ich mir etwas<br />

wünschen<br />

dürfte, würde ich gern mit<br />

dem Team des Stadtmuseums<br />

einige Umgestaltungen im<br />

großen Stil vornehmen, um so<br />

mit der Präsentation von 1200<br />

Jahren Stadtgeschichte am<br />

Puls der Zeit zu bleiben.<br />

Eine Ausstellung über den münsterschen<br />

Send zeigt seine Entwicklung<br />

von der bischöflichen<br />

Synode bis zum heutigen Massenereignis.<br />

Faszinierendes Ausstellungsstück:<br />

die historische<br />

Schießhalle Schönhagen-Genert.<br />

1979 1980<br />

1982<br />

1983<br />

1986<br />

Die erste Ausstellung trägt den Titel<br />

„Erwerbungen 80“. Sie zeigt<br />

Ankäufe des „Vereins zur Förderung<br />

eines Museums für münstersche<br />

Stadt- <strong>und</strong> Kulturgeschichte<br />

e.V.“ sowie Exponate aus dem<br />

städtischen Kunstbesitz.<br />

Bühne<br />

zwischen Kunst<br />

<strong>und</strong> Kommerz<br />

Die Architektur des Stadtmuseums<br />

Seit das Stadtmuseum 1989 von der Windthorststraße<br />

an die Salzstraße umgezogen ist, bildet ein<br />

ehemaliges umgebautes Kaufhaus sein Domizil.<br />

Als einer der ältesten Handelswege ist die Salzstraße<br />

seit jeher Mittelpunkt der Stadt. Hier bilden<br />

Erbdrostenhof, Clemenskirche <strong>und</strong> Dominikanerkirche<br />

ein Dreieck, in dem sich Kultur <strong>und</strong><br />

Kommerz verbinden. Mitten zwischen den historischen<br />

Bauten <strong>und</strong> zahlreichen Geschäften befindet<br />

sich heute das Stadtmuseum.<br />

Die Architekten Rainer M. Kresing aus Münster<br />

<strong>und</strong> Professor Michael Brawne aus dem englischen<br />

Bath haben den Museumsbau konzipiert<br />

<strong>und</strong> entworfen. Ihre Lösung entspricht der münsterschen<br />

Tradition <strong>und</strong> setzt dennoch ein neues<br />

Zeichen. Die alte Kaufhausfassade blieb daher erhalten,<br />

dahinter entstand eine moderne Architektur<br />

für Sammlung <strong>und</strong> Ausstellung.<br />

Museumsgründer Hans Galen beschreibt das<br />

architektonische Konzept folgendermaßen: „Die<br />

Konzeption des Stadtmuseums Münster basiert<br />

auf der Gr<strong>und</strong>idee, den Museumsbau nicht als<br />

Mittel der Präsentation aufzufassen. Vielmehr<br />

sollen Bauwerk, Raum <strong>und</strong> Ausstellungsgegenstände<br />

in einer Beziehung stehen – die Architektur<br />

wird zur Bühne.“<br />

„Bomben auf Münster“ schildert<br />

die Folgen der Luftangriffe vom<br />

10. Oktober 1943 <strong>und</strong> der weiteren<br />

Bombardierungen.


Sonderveröffentlichung, Nr. 074 � 13. Woche MSK3 Samstag, 28. März 2009<br />

Aloys Röhr hat das münstersche Stadtbild mitgeprägt. Zahlreiche<br />

Entwürfe für Reliefs, Kapitelle <strong>und</strong> Skulpturen an Gebäuden<br />

des Prinzipalmarktes stammen von ihm.<br />

Torten für<br />

die Kunst<br />

Bildhauer <strong>und</strong> Grafiker Aloys Röhr<br />

Als eigenwillig <strong>und</strong> introvertiert<br />

wird der münstersche<br />

Bildhauer <strong>und</strong> Grafiker Aloys<br />

Röhr beschrieben. Als Eigenbrötler,<br />

der einen großen Teil<br />

seines Lebens zurückgezogen<br />

in einem kleinen Zimmer lebte,<br />

das gleichzeitig sein Atelier<br />

war. Viele seiner Werke<br />

befinden sich noch heute in<br />

öffentlichen Gebäuden <strong>und</strong><br />

Kirchen. So stammen beispielsweise<br />

zahlreiche Entwürfe<br />

für die Sandsteinskulpturen<br />

des münsterschen Rathauses<br />

aus seiner Hand.<br />

Hauptthemen seiner Arbeit<br />

sind religiöse Motive, weibliche<br />

Akte, Tiere <strong>und</strong> tropische<br />

Landschaften.<br />

Geboren wurde Röhr 1887<br />

in Münster. Seine frühen<br />

Werke sind vom ausgehenden<br />

Jugendstil geprägt. Ab<br />

920 wandte er sich dem Expressionismus<br />

zu <strong>und</strong> avancierte<br />

zu einem der bedeutenden<br />

deutschen Vertreter dieser<br />

Stilrichtung. Die künstlerische<br />

Anerkennung, die er<br />

verdient hätte, blieb jedoch<br />

aus. Röhr war Mitbegründer<br />

der „Freien Künstlergemeinschaft<br />

Schanze“. 1953 starb<br />

er in der Nähe seiner Geburtsstadt.<br />

So ungewöhnlich wie seine<br />

Werke war auch Röhrs Arbeitsstil:<br />

Die Entlohnung erfolgte<br />

oft in Naturalien wie<br />

beispielsweise einer Torte<br />

oder einem Teeservice. Auf<br />

Skizzen verzichtete er weit-<br />

31. August: Eröffnung an der<br />

Salzstraße 28. Die Architekten<br />

Rainer M. Kresing <strong>und</strong> Prof. Michael<br />

Brawne haben hinter der<br />

Fassade eines ehemaligen Kaufhauses<br />

einen modernen Museumsbau<br />

errichtet. Das Stadtmuseum<br />

schließt an alter Stätte mit<br />

einer Ausstellung zum „Westfälischen<br />

Frieden“.<br />

Dieser Frauenkopf aus Eiche<br />

wurde 1986 vom Förderverein<br />

des Stadtmuseums erworben.<br />

Sein Auftauchen löste eine<br />

langjährige Suche nach weiteren<br />

Stücken von Aloys Röhr<br />

aus<br />

gehend, genauso wie auf eine<br />

Dokumentation seiner Arbeiten.<br />

Durch intensives Sammeln<br />

ist es dem Stadtmuseum nun<br />

gelungen, eine repräsentative<br />

Auswahl seines Schaffens zusammenzustellen.<br />

Die Holzreliefs<br />

<strong>und</strong> Skulpturen sowie<br />

die Holzschnitte aus der Zeit<br />

zwischen 1920 <strong>und</strong> 1930 bilden<br />

den Schwerpunkt der<br />

Ausstellung. Röhr wusste,<br />

dass seine Arbeiten aus diesem<br />

Zeitraum zu seinen besten<br />

Werken zählen.<br />

„Sammeln“ – das ist das<br />

Motto im Jubiläumsjahr<br />

des Stadtmuseums Münster.<br />

Präsentiert werden dabei<br />

Objekte ganz unterschiedlicher<br />

Art. Sie alle<br />

haben eines gemein: Die<br />

besondere Beziehung zur<br />

Stadt Münster.<br />

Von bedruckten Stoffen <strong>und</strong> befahrenen Straßen<br />

Dies ist auch bei der Ausstellung<br />

über den münsterschen<br />

Künstler Aloys Röhr<br />

(1887-1953) der Fall. Vor 20<br />

Jahren erwarb der Förderverein<br />

des Stadtmuseums eine<br />

außergewöhnliche Skulptur<br />

aus Eiche in Form eines Frauenkopfes.<br />

An den Kauf<br />

schloss sich eine umfangreiche<br />

Recherche zu dem vielseitigem<br />

Bildhauer <strong>und</strong> Grafiker<br />

an, der das Stadtbild<br />

Münsters entscheidend mitgeprägt<br />

hat. Mit der Werkschau<br />

„Aloys Röhr – Ein Bildhauer<br />

aus Münster“ präsentiert<br />

das Stadtmuseum vom<br />

12. Mai bis zum 20. September<br />

2009 zahlreiche seiner Arbeiten<br />

zum ersten Mal der Öffentlichkeit.<br />

Ein langjähriger Weggefährte<br />

des Stadtmuseums <strong>und</strong><br />

der Stadt Münster ist auch<br />

Willi Hänscheid. Als Pressefotograf<br />

dokumentierte er mit<br />

der Kamera mehr als 30 Jahre<br />

lang das Leben in Münster.<br />

Besucher der Jubiläumsausstellung<br />

über Hanne-Nüte<br />

Kämmerer haben die Chance<br />

eine Geburtstagfeier im Stadtmuseum<br />

zu gewinnen! Feiern<br />

Sie im besonderen Ambiente<br />

der kulturhistorischen<br />

Sammlungen, stilvoll mit<br />

Führung <strong>und</strong> klassischem<br />

Sektempfang. Beantworten<br />

Sie einfach folgende Frage:<br />

Seit wie vielen Jahren wird<br />

der Klassiker der Westfalenstoffe<br />

– das Hähnchenmuster<br />

von Hanne-Nüte Kämmerer –<br />

gedruckt?<br />

Schreiben Sie die Lösung<br />

Highlights im<br />

Jubiläumsjahr<br />

Seine Bilder berühren <strong>und</strong> erzählen<br />

von den Wünschen<br />

der Münsteraner. In den<br />

1950er Jahren zählte dazu<br />

auch der eigene Motorroller<br />

oder das eigene Auto. „Träume<br />

auf Rädern. Motorisierung<br />

in Münster in den 1950er <strong>und</strong><br />

1960er Jahren“ ist das Thema<br />

der Ausstellung, die vom 6.<br />

Oktober 2009 bis zum 11. April<br />

2010 im Stadtmuseum zu sehen<br />

ist .<br />

Geschichte bedeutet stets<br />

auch Wandel. So auch im Falle<br />

des münsterschen Servatiiplatzes.<br />

Markierte dort<br />

im Mittelalter noch das Stadttor<br />

die Grenzen von Münster,<br />

zählt der Platz heute zu den<br />

meistbefahrenen Kreuzungen<br />

im Herzen der Westfalenmetropole.<br />

Vom 14. November<br />

2009 bis zum 28. Februar 2010<br />

Mit Liudger<br />

<strong>und</strong> Annette<br />

Geburtstag feiern!<br />

Gewinnspiel zum Stadtmuseums-Jubiläum<br />

auf eine Postkarte <strong>und</strong> versenden<br />

sie diese an: Stadtmuseum<br />

Münster Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Salzstraße 28<br />

48143 Münster<br />

Oder schicken Sie eine<br />

E-Mail mit dem Betreff „Gewinnspiel“<br />

an:<br />

museum-info@<br />

stadt-muenster.de<br />

Einsendeschluss ist Mittwoch,<br />

der 8. April 2009. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

eine Barauszahlung des<br />

Gewinns ist leider nicht möglich.<br />

Zwischen Frömmigkeit <strong>und</strong> Vergnügen<br />

Fürstbischof Clemens August von Bayern<br />

Clemens August von Bayern<br />

(1700-1761) hat die Architektur<br />

<strong>und</strong> Künste seiner Epoche<br />

geprägt. Das Kabinett 14 der<br />

Schausammlung, das ihm gewidmet<br />

ist, präsentiert barocke<br />

Möbelstücke <strong>und</strong> prunkvolles<br />

Geschirr seiner Zeit. Sie<br />

zeugen von einem verschwenderischen<br />

Lebensstil.<br />

Clemens August liebte das<br />

Vergnügen <strong>und</strong> hatte kein besonderes<br />

Interesse an der Politik.<br />

Zugleich war er ein<br />

frommer Mann mit großen<br />

Verantwortungen, denen er<br />

aufgr<strong>und</strong> seiner Empfindsam-<br />

gibt die Ausstellung „Servatiiplatz<br />

– Stadttor, Gartenanlage,Verkehrsknotenpunkt“<br />

einen umfangreichen<br />

Überblick über die Entwicklung<br />

des Stadtbildes des traditionellen<br />

Platzes.<br />

Einem echten westfälischen<br />

Klassiker widmet sich<br />

schließlich die Jubiläumsausstellung<br />

„Westfalenstoffe <strong>und</strong><br />

andere Spitzen“ des Stadtmuseums.<br />

Das berühmte Hähnchenmuster<br />

wird seit mehr<br />

als 75 Jahren gedruckt <strong>und</strong><br />

hat sich als „Westfalenstoff“<br />

weit über die Grenzen Münsters<br />

hinaus einen Namen gemacht.<br />

Entworfen wurde das<br />

Motiv von Hanne-Nüte Kämmerer.<br />

Die 1903 in Dessau geborene<br />

Textilkünstlerin kam im<br />

Alter von 26 Jahren nach<br />

Münster. Hier gründete sie<br />

1935 gemeinsam mit weiteren<br />

Künstlern die berühmte<br />

Werkstatt für Westfalenstoffe,<br />

die sie bis 1972 leitete.<br />

Das Stadtmuseum präsentiert<br />

neben den bekannten<br />

Stoffen auch ihre Kunstwerke<br />

– die plastischen Spitzen <strong>und</strong><br />

Stickereiarbeiten.<br />

Eröffnet wird die Ausstellung<br />

am heutigen Samstag, 28.<br />

März im Rahmen der Jubiläumsfeier<br />

des Stadtmuseums.<br />

1989 1992<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

Die Ausstellung „Otto Modersohn<br />

(1846 - 1943) in <strong>und</strong> um Münster“<br />

ist dem westfälischen Maler<br />

<strong>und</strong> seinen Landschaftswerken<br />

gewidmet.<br />

Persönlichkeiten im Stadtmuseum kennenlernen<br />

Viele historische Persönlichkeiten haben die Stadtgeschichte<br />

Münsters beeinflusst. Den wichtigsten von ihnen begegnet<br />

der Besucher in der Schausammlung des Stadtmuseums.<br />

Drei von ihnen stellen wir in dieser Sonderbeilage vor.<br />

keit wie seines Lebensstiles<br />

oft nicht gewachsen war. Dieser<br />

Konflikt überschattete sein<br />

gesamtes Leben.<br />

Kurfürst Max Emanuel von<br />

Bayern bezog seinen Sohn<br />

Clemens August in die bayerische<br />

Hausmachtpolitik ein: So<br />

wurde er bereits als junger<br />

In „Gold <strong>und</strong> Silber aus Münster“<br />

ist erstmals der lange verschollene<br />

Schild der münsterschen Goldschmiedegilde<br />

von 1613 zu sehen.<br />

Diesen hat der Verein Münster-Museum<br />

e.V. (heute Förderverein<br />

Stadtmuseum Münster<br />

e.V.) mit Unterstützung zahlreicher<br />

Stifter erworben.<br />

Mann zum Bischof von Paderborn<br />

<strong>und</strong> Münster gewählt.<br />

Auf Betreiben seines Ministers<br />

Ferdinand von Plettenberg<br />

wurde er in den folgenden<br />

Jahren noch Erzbischof<br />

von Köln, Fürstbischof von<br />

Hildesheim <strong>und</strong> Osnabrück<br />

sowie Hochmeister des Deut-<br />

Eine Münsteranerin unterstreicht<br />

ihr Zugehörigkeitsgefühl durch<br />

ein Geschenk an das Museum:<br />

Ein Gemälde des bekannten<br />

münsterschen Malers Ernst Hase,<br />

der seinen Vater Felix Hase porträtierte.<br />

Einzigartiger<br />

Ort zum<br />

Feiern<br />

Sie suchen einen einzigartigen<br />

Ort für Ihre<br />

nächste Feier? Das Stadtmuseum<br />

Münster bietet<br />

stets die passenden<br />

Räumlichkeiten.<br />

Für die jungen Gäste<br />

arrangiert das Team gerne<br />

besondere Geburtstagsparties,<br />

etwa mit<br />

dem Kasper, als Ritter,<br />

als barocke Prinzessin<br />

oder auf der Suche nach<br />

dem verborgenen Schatz:<br />

Für Ihr Kind ist sicherlich<br />

etwas Passendes im Programm<br />

dabei.<br />

Kontaktieren Sie uns<br />

dazu einfach unter der<br />

Rufnummer 02 51/<br />

4 92-45 03.<br />

schen Ordens.<br />

Obwohl Clemens August<br />

über großen politischen Einfluss<br />

verfügte, gilt er als<br />

schwacher Herrscher. Er widmete<br />

sich weniger den Regierungsgeschäften<br />

als der<br />

Selbstdarstellung <strong>und</strong> verstrickte<br />

sich immer stärker in<br />

europäische Machtkämpfe -<br />

so auch in den Siebenjährigen<br />

Krieg. Herausragend ist jedoch<br />

seine Bedeutung als Förderer<br />

der Künste. 1761 starb<br />

Clemens August in Koblenz;<br />

seine Gebeine wurden im Kölner<br />

Dom beigesetzt.<br />

Das Museum initiiert eine Ausstellung<br />

zugunsten der Kinderkrebshilfe,<br />

in der Bilder vieler internationaler<br />

Künstler gezeigt<br />

werden. Diese sind der Aufforderung<br />

„Bitte … zeichne mir ein<br />

Schaf“ gefolgt.<br />

Gefeiert mit Stil.<br />

Geschätzt in der Region.<br />

Gefördert von der Sparkasse.<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

S Sparkasse<br />

Münsterland Ost<br />

Engagement in der Region für die Region – diese Devise bestimmt unser<br />

Handeln. Was wir vor Ort erwirtschaften, geben wir den Menschen hier auf<br />

vielfältige Weise zurück <strong>und</strong> stärken damit die Region als einen attraktiven<br />

Lebens- <strong>und</strong> Wirtschaftsraum. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.


Sonderveröffentlichung, Nr. 074 � 13. Woche MSK4 Samstag, 28. März 2009<br />

Der Löwe<br />

von Münster<br />

Kardinal Graf von Galen<br />

In Kabinett 28 zum Thema<br />

Die nationalsozialistische<br />

Gauhauptstadt“ stößt der Besucher<br />

auf einen markanten<br />

Mann mit strengen Augen. Es<br />

ist das Bildnis von Clemens<br />

August Kardinal Graf von Galen,<br />

dem „Löwen von Münster“.<br />

Diesen Beinamen trägt<br />

der Kirchenmann, weil er in<br />

der Zeit zwischen 1934 <strong>und</strong><br />

945 nicht müde wurde, in<br />

Schriften <strong>und</strong> Predigten das<br />

NS-Regime anzugreifen –<br />

trotz Lebensgefahr.<br />

Clemens August Graf von<br />

Galen wurde 1878 in Dinklage,<br />

Kreis Vechta, geboren.<br />

Sein Elternhaus war streng<br />

auf Glauben <strong>und</strong> Disziplin<br />

ausgerichtet. Er studierte Philosophie<br />

<strong>und</strong> Theologie in<br />

Innsbruck <strong>und</strong> wurde 1904<br />

zum Priester geweiht. Als<br />

frommer Gottesmann kritisierte<br />

er die Trennung von<br />

Staat <strong>und</strong> Religion. So bezeichnete<br />

er den Laizismus<br />

als Pest <strong>und</strong> äußerte sich besorgt<br />

über die aufkeimende<br />

Unsittlichkeit der deutschen<br />

Katholiken.<br />

1933, im Jahr von Hitlers<br />

Machtübernahme, wurde er<br />

zum Bischof von Münster geweiht.<br />

Kurz nach seinem<br />

Amtsantritt attackierte er<br />

zentrale Aussagen der nationalsozialistischen<br />

Ideologie.<br />

Besonders bekannt wurde<br />

Graf von Galen durch drei<br />

Predigten, die er 1941 in<br />

Münster hielt. Hier griff er die<br />

NS-Ideologie erneut scharf<br />

an, insbesondere die „Tötung<br />

Der „Stoff“, aus dem Geschichte<br />

ist, findet oft auf<br />

w<strong>und</strong>ersame Wege in eine<br />

Ausstellung.<br />

Impulse geben manchmal<br />

Einzelstücke, die durch<br />

Schenkungen oder Leihgaben<br />

in das Museum gelangen – so<br />

Kunst zieht Menschen an. Doch bevor das Stadtmuseum die Exponate<br />

präsentiert, müssen viele Rädchen ineinander greifen.<br />

lebensunwerten Lebens“. Das<br />

Regime zögerte jedoch, den<br />

Bischof zu verhaften <strong>und</strong><br />

zum Tode zu verurteilen. Joseph<br />

Goebbels hatte offensichtlich<br />

Besorgnis, einen<br />

Märtyrer zu schaffen. Stattdessen<br />

wurden mehrere<br />

Geistliche hingerichtet, die<br />

unter anderem seine Flugblätter<br />

verteilt hatten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde Clemens August<br />

Graf von Galen wegen seines<br />

mutigen Engagements gegen<br />

den Nationalsozialismus in<br />

Rom zum Kardinal ernannt.<br />

Er verstarb jedoch wenige Tage<br />

nach seiner Rückkehr<br />

nach Münster an den Folgen<br />

eines Blinddarmdurchbruchs.<br />

Persönlichkeiten im Stadtmuseum kennenlernen<br />

Viele historische Persönlichkeiten haben die Stadtgeschichte<br />

Münsters beeinflusst. Den wichtigsten von ihnen begegnet<br />

der Besucher in der Schausammlung des Stadtmuseums.<br />

Drei von ihnen stellen wir in dieser Sonderbeilage vor.<br />

Ein Blick hinter die Kulissen<br />

Strenger Blick: Kardinal Graf<br />

von Galen gilt als einer der<br />

großen Widerständler gegen<br />

das NS-Regime. Aus Angst vor<br />

Unruhen wagten es die Machthaber<br />

jedoch nicht, ihn zu verhaften<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Unterstützung von:<br />

presents<br />

Newton rare posters<br />

Rosenplatz - Hollenbeckerstraße<br />

48143 Münster-Kuhviertel<br />

0251-45024 goekenart@gmx.de<br />

Von der Idee zur Ausstellung<br />

wie im Fall der Textilkünstlerin<br />

Hanne-Nüte Kämmerer<br />

(1903-1981), der das Stadtmuseum<br />

im Jubiläumsjahr eine<br />

zweiteilige Ausstellung<br />

widmet. Der „Stoff“ war im<br />

wahrsten Sinne des Wortes<br />

eine Stickerei der Künstlerin<br />

mit münsterschen Motiven.<br />

Eine Bürgerin hatte diese<br />

dem Stadtmuseum geschenkt<br />

- <strong>und</strong> damit die Gr<strong>und</strong>lage für<br />

eine Ausstellung r<strong>und</strong> um die<br />

Arbeit der „Textilkünstlerin“<br />

geschaffen.<br />

Doch eine Stickerei macht<br />

noch keine Ausstellung.<br />

Kaum ein Besucher erahnt<br />

beim Gang durch das münstersche<br />

Stadtmuseum, welcher<br />

Aufwand hinter den Kulissen<br />

betrieben wurde. Weiteres<br />

Material musste recherchiert,<br />

gesucht, gef<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> gesichtet werden. Wis-<br />

Kinder basteln Fingerpuppen,<br />

Jugendliche modellieren Symbole<br />

zu Ereignissen der Stadtgeschichte.<br />

Aber auch Erwachsenen<br />

eröffnet das Stadtmuseum<br />

die Möglichkeit, sich<br />

der Kultur- <strong>und</strong> Kunstgeschichte<br />

Münsters in praktischen<br />

Kursen anzunähern.<br />

Das museumspädagogische<br />

Angebot des Stadtmuseums<br />

besticht durch sein breites<br />

Spektrum. Das ermöglicht es,<br />

Kunst gestalterisch zu begreifen<br />

<strong>und</strong> nicht nur durch das<br />

Sehen zu erleben.<br />

In Ergänzung hierzu können<br />

Führungen zu fast jedem<br />

Thema der münsterschen<br />

Stadtgeschichte gebucht werden.<br />

Spielerisch, zur Ausbildung<br />

der kognitiven <strong>und</strong> motorischen<br />

Fähigkeiten, geht es<br />

beispielsweise bei den Vierbis<br />

Sechsjährigen zu, die sich<br />

Hänsels Kaspertheater, den<br />

Laden Henke oder die Schießhalle<br />

Schönhagen-Genert in<br />

der Schausammlung erschließen.<br />

Schulklassen bietet das<br />

Stadtmuseum anspruchsvollere<br />

Führungen, etwa zu den<br />

Themen „Das Königreich der<br />

Täufer“ oder „30-jähriger<br />

Krieg: Münster <strong>und</strong> der West-<br />

„Münster – früher, danach, heute“:<br />

Fotoaufnahmen zeigen Veränderungen<br />

im Stadtbild vor <strong>und</strong><br />

nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

senschaftler aus Archäologie,<br />

Geschichte <strong>und</strong> Kunstgeschichte<br />

arbeiteten dabei eng<br />

mit Restauratoren, Didaktikern,<br />

Grafikern <strong>und</strong> Fotografen<br />

zusammen. Auch andere<br />

Museen, Privatsammlungen<br />

<strong>und</strong> Archive helfen bei solch<br />

umfangreichem Erforschen<br />

von Sammlungsgut mit. So<br />

bereichern Leihgaben aus<br />

Köln, Detmold <strong>und</strong> Nürnberg<br />

die Ausstellung über Hanne-<br />

Nüte Kämmerer.<br />

Ein weiterer Stolperstein,<br />

den es auf dem Weg zur Vernissage<br />

zu meistern gilt, sind<br />

die Kosten. Denn trotz der<br />

Unterstützung des Fördervereins<br />

<strong>und</strong> von Sponsoren sind<br />

die Mittel meist knapp.<br />

Nach der Kalkulation der<br />

Kosten vom Anstrich der<br />

Räume über die Produktion<br />

des Kataloges bis hin zum<br />

Abenteuer Museum<br />

Museumspädagogisches Angebot<br />

fälische Frieden“, an. Das Niveau<br />

der Angebote orientiert<br />

sich an pädagogisch-schulischen<br />

Richtlinien mit dem<br />

Ziel, die Inhalte des Unterrichts<br />

auf anschauliche Weise<br />

zu vertiefen.<br />

In der „JungeKunstSchule“<br />

des münsterschen Stadtmuseums<br />

werden die Teilnehmer<br />

kreativ <strong>und</strong> gestalterisch mittels<br />

einzelner Objekte an Pha-<br />

Größter Publikumserfolg bis dato:<br />

Über 100 000 Besucher sehen<br />

zum 350-jährigen Jubiläum des<br />

Westfälischen Friedens die Ausstellung<br />

„30jähriger Krieg, Münster<br />

<strong>und</strong> der Westfälische Frieden“.<br />

Am 31. Juli 1998 wird Direktor<br />

Hans Galen von Jochen<br />

Herwig, dem 1. Vorsitzenden des<br />

Vereins Münster Museum e.V.,<br />

verabschiedet. Die Kunsthistorikerin<br />

Dr. Barbara Rommé übernimmt<br />

den Posten der Museumsleitung.<br />

1996 1997<br />

1998<br />

1999<br />

Im Sinne des Friedens gestalten<br />

26 renommierte Künstler 56 Lichter<br />

für den Frieden. Diese werden<br />

unter dem Motto der Ausstellung<br />

„Pax Optima Rerum – Der Frieden<br />

ist das beste aller Dinge“ versteigert.<br />

Transportaufwand, legt der<br />

Ausstellungsmacher das Konzept<br />

fest. Dann beginnen die<br />

Didaktiker <strong>und</strong> Wissenschaftler<br />

mit ihrer Arbeit. Inhalte<br />

müssen schließlich auch gut<br />

präsentiert <strong>und</strong> vermittelt<br />

werden. Mit Hilfe der Restauratoren,<br />

welche die notwendigen<br />

Bedingungen für die<br />

einzelnen Ausstellungsstücke<br />

kennen, wird die Präsentation<br />

geplant <strong>und</strong> von der technischen<br />

Abteilung umgesetzt.<br />

Zusätzlich erstellen Wissenschaftler<br />

den Katalog, der<br />

viele Fakten <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

enthält.<br />

Dabei werden teilweise komplizierteForschungsergebnisse<br />

in allgemein verständliche<br />

Texte übersetzt. Fotografen<br />

<strong>und</strong> Grafiker sorgen für die<br />

optische Gestaltung der Kataloge<br />

<strong>und</strong> des Werbematerials.<br />

Interessierte aller Altersklassen bestaunen die Entwicklung von der sächsischen Siedlung Mimigernaford<br />

bis zur heutigen Großstadt.<br />

sen <strong>und</strong> Ereignisse der Stadtgeschichte<br />

sowie an künstlerische<br />

Darstellungsformen einzelner<br />

Epochen herangeführt.<br />

Dabei sagt der Titel des Programms<br />

nichts über das Alter<br />

der Teilnehmer aus. Die Schule<br />

des Sehens, Erkennens <strong>und</strong><br />

Erfassens richtet sich an 6- bis<br />

99-Jährige. Wer will, kann im<br />

Museum auch Geburtstag feiern.<br />

Für die Jüngsten ist der R<strong>und</strong>gang durch das Stadtmuseum ein<br />

kleines Abenteuer. Das anstrengende Zuhören wird hier durch<br />

viele praktische Übungen aufgelockert.<br />

Eine erfolgreiche Partnerschaft: Dr. Barbara Rommé, Leiterin<br />

des Stadtmuseums, <strong>und</strong> Jochen Herwig, 1. Vorsitzender des Fördervereins<br />

Stadtmuseum Münster e.V., rühren gemeinsam die<br />

Spendentrommel.<br />

Jeder Euro<br />

zählt<br />

Förderverein Stadtmuseum Münster e.V.<br />

Der Knabe sieht in seiner Vitrine<br />

aus, als könne er kein<br />

Wässerchen trüben. Dabei<br />

war der Erwerb der Marmorbüste<br />

im Jahr 2006 ein echter<br />

Husarenritt. Anlässlich der<br />

Ausstellung zum Lebenswerk<br />

der in Münster geborenen<br />

Bildhauerin Elisabet Ney sollte<br />

das handsignierte Bildnis<br />

des unbekannten Kindes bei<br />

Sotheby´s in London ersteigert<br />

werden. Doch ohne den<br />

Förderverein des Stadtmuseums<br />

wäre das Prunkstück<br />

wohl an die amerikanische<br />

Konkurrenz gegangen, da der<br />

Zuschlag das städtische Budget<br />

bei weitem übertraf. Die<br />

fehlende Summe steuerte der<br />

Förderverein bei.<br />

„Unkompliziert an den entscheidenden<br />

Stellen zu helfen,<br />

ist eine unserer wesentlichen<br />

Aufgaben“, erklärt der<br />

Vereinsvorsitzende Jochen<br />

Herwig. Und plaudert aus<br />

dem Nähkästchen: „Geboren<br />

wurde die Idee für das Museum<br />

bei einem rotarischen<br />

Kaminabend“. Ergebnis dieser<br />

Idee einiger münsterscher<br />

Persönlichkeiten war die<br />

Gründung des Fördervereins<br />

– damals noch Münster Museum<br />

e.V. – im Jahre 1978.<br />

Der Gedanke trug schnell<br />

Früchte: Bereits im ersten<br />

Jahr engagierten sich über<br />

100 Mitglieder dafür, ihrer geschichtsträchtigen<br />

Stadt einen<br />

Ort der Erinnerung <strong>und</strong><br />

Präsentation zu schenken.<br />

„Wie vielfältig unsere Aufgaben<br />

sind, sieht man am besten<br />

an den Projekten, die wir<br />

Große Beachtung findet die Ausstellung<br />

„Der Hafen von Münster<br />

– 100 Jahre Dortm<strong>und</strong>-Ems-Kanal“.<br />

Mit Unterstützung verschiedener<br />

Stiftungen erwirbt das Museum<br />

Porzellantableaus <strong>und</strong> Elfenbeinreliefs<br />

des fürstbischöflichen<br />

Ministers Ferdinand von<br />

Plettenberg <strong>und</strong> der Freiherrn von<br />

Ketteler.<br />

Jede Hilfe willkommen<br />

fördern“, erklärt Herwig –<br />

von Beruf Vorstandsmitglied<br />

bei den LVM Versicherungen.<br />

Vom Schild der münsterschen<br />

Goldschmiedegilde<br />

von 1613 bis zum Motorroller<br />

„DKW-Hobby-Luxus“, der ab<br />

1956 durch die Straßen rollte,<br />

reicht die Liste der fast 1000<br />

kunst- <strong>und</strong> kulturhistorischen<br />

Schätze, die mit Hilfe<br />

des Vereins erworben wurden.<br />

„Ohne den Verein hätten<br />

wir gerade in den letzten Jahren,<br />

die von massiven Sparzwängen<br />

geprägt waren, auf<br />

so manche Ausstellung <strong>und</strong><br />

Anschaffung verzichten müssen“,<br />

freut sich Museumsleiterin<br />

Dr. Barbara Rommé<br />

über die gute Zusammenarbeit.<br />

Der Förderverein erwirbt seit<br />

30 Jahren kultur- <strong>und</strong> kunsthistorische<br />

Schätze für das<br />

Stadtmuseum. Diese Knabenbüste<br />

der Bildhauerin Elisabet<br />

Ney ist ein Beispiel von vielen.<br />

Schon ab einem Jahresbeitrag von 50 Euro können Sie<br />

Mitglied im Förderverein werden, Firmen können sich<br />

mit einem Budget ab 250 Euro aufwärts engagieren. Mitglieder<br />

werden zu den Ausstellungseröffnungen eingeladen<br />

<strong>und</strong> erhalten Produkte aus dem Museumsshop zum<br />

Fre<strong>und</strong>schaftspreis.<br />

Beträge ab 5000 Euro aufwärts werden am sinnvollsten<br />

der zum Förderverein gehörenden Stiftung zugeführt, da<br />

auf diese Weise steuerliche Vorteile generiert werden<br />

können.<br />

Thüringens Ministerpräsident<br />

Bernhard Vogel eröffnet die Ausstellung<br />

der in Münster geborenen<br />

F.A.Z.- Fotografin Barbara<br />

Klemm, eine Kooperation zwischen<br />

dem Museum <strong>und</strong> der<br />

Friedrich-H<strong>und</strong>t-Gesellschaft.<br />

2000


Sonderveröffentlichung, Nr. 074 � 13. Woche MSK5 Samstag, 28. März 2009<br />

Das vielfältige Ausstellungsspektrum<br />

des Stadtmuseums<br />

spricht alle an,<br />

die sich für die Kunst- <strong>und</strong><br />

Kulturgeschichte Münsters<br />

interessieren.<br />

Annette von Droste-Hülshoff kämpfte gegen<br />

die Erwartungen <strong>und</strong> Anforderungen ihres adeigen<br />

Umfeldes an. Ihre Arbeit zeugt von dieser<br />

nneren Zerrissenheit.<br />

Die Ausstellung „805: Liudger<br />

wird Bischof – Spuren eines Heiligen<br />

zwischen York, Rom <strong>und</strong><br />

Münster“ dokumentiert den Wandel<br />

Westfalens durch die Christianisierung.<br />

Anlass war der 1200.<br />

Jahrestag der Weihe Liudgers,<br />

erster Bischof von Münster.<br />

2005<br />

Wieder aufgebaut: Das Kabinett „Laden Henke“ dokumentiert den Lebensmittelkauf wie vor h<strong>und</strong>ert<br />

Jahren.<br />

Neben der Schausammlung,<br />

die chronologisch die münstersche<br />

Stadtgeschichte erzählt,<br />

präsentiert das Museum<br />

zahlreiche Sonderausstellungen.<br />

Ein Beispiel dafür ist die<br />

Foto-Ausstellung „Die fetten<br />

Jahre – Münster 1957 bis<br />

1968 in Fotos von Willi Hänscheid“<br />

(2004/2005). R<strong>und</strong><br />

200 Fotos des bekannten<br />

münsterschen Pressefotografen<br />

führten die Besucher<br />

durch zehn Jahre Stadt- <strong>und</strong><br />

Von Barock bis Barbie<br />

Das Repertoire des Stadtmuseums<br />

2001<br />

In der Schausammlung erhält der<br />

münstersche Maler Bernhard Pankok<br />

sein eigenes Kabinett, in dem<br />

neben seinen Gemälden auch das<br />

von ihm entworfene Wohnzimmer<br />

der Familie in Baierbrunn gezeigt<br />

wird. Zeitgleich läuft die<br />

Ausstellung „Industrie in Münster“.<br />

Zeitgeschichte. Ein weiteres<br />

Highlight: die Ausstellung<br />

„Herrin ihrer Kunst – Elisabet<br />

Ney, Bildhauerin in Europa<br />

<strong>und</strong> Amerika“ (2008). Die<br />

Werke der 1833 in Münster<br />

geborenen Künstlerin lockten<br />

über 22 000 Besucher an.<br />

Anlässlich des 50. Geburtstags<br />

von Barbie präsentiert<br />

das Museum jetzt „BUSY<br />

GIRL – Barbie macht Karriere“.<br />

In der Ausstellung können<br />

Interessierte nicht nur<br />

die Entwicklung der Plastik-<br />

Blondine nachvollziehen,<br />

sondern sich auch im Rahmen<br />

von Sonderaktionen<br />

über den Sammlerwert ihrer<br />

eigenen Barbies informieren.<br />

(Bis 21. Juni dieses Jahres.)<br />

Es war die große Jugendkatastrophe<br />

von Annette von<br />

Droste-Hülshoff: Mit einem<br />

Komplott zerschlugen Familienangehörige<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e<br />

ihre Liebesbeziehung zu dem<br />

Rechtsstudenten Heinrich<br />

Straube. Bloß gestellt <strong>und</strong><br />

vorgeführt zog sich die sensible,<br />

oft kränkelnde Frau in ihr<br />

„Schneckenhäuschen“ – die<br />

Welt der Literatur – zurück.<br />

Ihr gesellschaftlicher Stand<br />

<strong>und</strong> auch ein großer Teil ihrer<br />

Familie hielten sie für eine<br />

Rebellin. Sie lehnten Literatur<br />

von Frauen ab.<br />

Dieser Konflikt prägte das<br />

gesamte Leben der Schriftstellerin.<br />

In ihren Werken arbeitete<br />

sie die Zerrissenheit zwischen<br />

ihrer gesellschaftlichen<br />

Position als Frau <strong>und</strong> ihrer Berufung<br />

zur Dichterin auf.<br />

Annette von Droste-Hülshoff<br />

kam 1797 als Kind einer<br />

westfälischen Adelsfamilie<br />

auf Burg Hülshoff zur Welt.<br />

Das ländliche Leben empfand<br />

sie als einsam <strong>und</strong> eintönig.<br />

Ihr Alltag war geprägt von Familienbesuchen,Krankenpflege<br />

<strong>und</strong> anderen gesellschaftli-<br />

„Denk ich an Münster…von Souvenirs<br />

<strong>und</strong> dem Image der Stadt“<br />

präsentiert Erinnerungsstücke<br />

vom 16. Jahrh<strong>und</strong>ert bis zur Gegenwart.<br />

„Demoisellen, Wichter,<br />

coole Girls“ zeigt die Geschichte<br />

der Mädchen in Münster zwischen<br />

1400 <strong>und</strong> heute.<br />

2002<br />

Ähnlich vielfältig wie die<br />

Themen sind auch die Ausstellungstechniken,<br />

die das<br />

Stadtmuseum nutzt. Diese<br />

reichen von klassischen Exponaten<br />

bis hin zu Multimedia-Präsentationen.Touchscreen-Monitore,<br />

Hörlöffel<br />

<strong>und</strong> interaktive Medienarchive<br />

informieren über Hintergründe<br />

der jeweiligen Ausstellungsbereiche<br />

<strong>und</strong> erwecken<br />

Geschichte zum Leben.<br />

So zeigt das Museum beispielsweise<br />

im Kabinett 32<br />

„Vom Wirtschaftsw<strong>und</strong>er bis<br />

zur Gegenwart“ an einem<br />

Monitor einen Auftritt der<br />

Rolling Stones in Münster.<br />

Und Oldie-Fans, die bereit<br />

sind, ein bisschen Kleingeld<br />

Frau <strong>und</strong> Dichterin<br />

Annette von Droste-Hülshoff<br />

Persönlichkeiten im Stadtmuseum kennenlernen<br />

Viele historische Persönlichkeiten haben die Stadtgeschichte<br />

Münsters beeinflusst. Den wichtigsten von ihnen begegnet<br />

der Besucher in der Schausammlung des Stadtmuseums.<br />

Drei von ihnen stellen wir in dieser Sonderbeilage vor.<br />

Der westfälische Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun erbaute<br />

Haus Rüschhaus als eigenen Landsitz. Annette von Droste<br />

Hülshoff bewohnte es von 1826 bis 1846.<br />

2003<br />

Dr. Barbara Rommé <strong>und</strong> Jochen<br />

Herwig, Vorstand von Münster-<br />

Museum e.V., erhalten von Regierungspräsident<br />

Dr. Jörg Twenhöven<br />

die Gründungsurk<strong>und</strong>e der<br />

„Stiftung Stadtmuseum Münster“.<br />

Die Stiftung speist sich aus<br />

dem Verkaufserlös eines Hauses<br />

im Kreuzviertel.<br />

So sah das Café Müller auch schon vor 50 Jahren aus. Es ist die einzige in Münster erhaltene Ladeneinrichtung<br />

dieser Zeit, sie ist heute im Stadtmuseum zu sehen.<br />

zu investieren, bringen eine<br />

Jukebox aus den 1950er Jahren<br />

zum Klingen.<br />

Besondere Prunkstücke der<br />

Schausammlung sind die Kabinette<br />

„Café Müller“ <strong>und</strong><br />

„Laden Henke“: Für diese hat<br />

das Stadtmuseum die komplette<br />

Ladeneinrichtung der<br />

beiden münsterschen Traditions-Stätten<br />

restauriert <strong>und</strong><br />

wieder aufgebaut.<br />

In der Schausammlung befinden<br />

sich außerdem zahlreiche<br />

Stadt- <strong>und</strong> Architekturmodelle.<br />

Diese bilden den roten<br />

Faden beim Gang durch<br />

die Kabinette <strong>und</strong> zeigen dem<br />

Besucher den Wandel Münsters<br />

in 1200 Jahren Stadtgeschichte.<br />

„Die fetten Jahre“ läutet die erfolgreiche<br />

Reihe von Foto-Ausstellungen<br />

zur Stadtgeschichte<br />

ein. Seitdem wechseln sich jährlich<br />

Presseaufnahmen <strong>und</strong> private<br />

Fotografien der 1950er bis<br />

1970er Jahre ab. Bislang lockte<br />

die Reihe über 180 000 Besucher<br />

an, mehr als 12 000 Kataloge<br />

wurden verkauft.<br />

2004<br />

Der stellvertretende Museumsleiter Dr. Axel Schollmeier erläutert Besuchern die<br />

multimediale Präsentationstechnik.<br />

chen Verpflichtungen, so dass<br />

nur wenig Zeit für ihre schriftstellerische<br />

Arbeit blieb. Erst<br />

im Alter von 41 Jahren wagte<br />

sie es, Gedichte zu veröffentlichen.<br />

Besonders entscheidend<br />

für ihre Karriere war die<br />

Fre<strong>und</strong>schaft mit dem fast 18<br />

Jahre jüngeren Literaten Levin<br />

Schücking, der die Veröffentlichung<br />

vieler ihrer Gedichte<br />

organisierte. Als Schücking<br />

heiratete, fiel Annette<br />

von Droste-Hülshoff in eine<br />

tiefe Depression, von der sie<br />

sich nicht mehr erholen sollte.<br />

Von schweren <strong>und</strong> langwierigenErkrankungengezeichnet,<br />

starb<br />

sie 1848 in<br />

Meersburg.<br />

Heute gilt<br />

Annette von<br />

Droste-Hülshoff<br />

als eine<br />

der größten<br />

Schriftstellerinnen<br />

Deutschlands.<br />

In dem ihr gewidmetenKabinett<br />

der<br />

Schausammlung können sich<br />

Besucher ein Bild ihres Schaffens<br />

machen <strong>und</strong> Kostproben<br />

aus ihrem Werk als Dichterin,<br />

Komponistin <strong>und</strong> zuweilen<br />

scharfzüngige Briefschreiberin<br />

hören. Auch das Rüschhaus<br />

in Münster, in dem sie<br />

20 Jahre verbracht hat, bietet<br />

einen Einblick in ihr Leben in<br />

Münster <strong>und</strong> Umgebung. Die<br />

Stadt Münster hat dieses Gebäude<br />

1979 gemeinsam mit<br />

dem Landschaftsverband<br />

Westfalen-Lippe erworben.<br />

Das Stadtmuseum betreibt<br />

dort ein Museum.<br />

Wir gratulieren<br />

zum 30-jährigen<br />

Jubiläum.<br />

Walbaum Metallbau <strong>GmbH</strong><br />

Schuckertstraße 18 · 48153 Münster


Sonderveröffentlichung, Nr. 074 � 13. Woche MSK6 Samstag, 28. März 2009<br />

„In Münster habe ich die<br />

ungewöhnliche Gelegenheit<br />

gehabt, einem bemerkenswerten<br />

Stück Geschichte zu<br />

begegnen <strong>und</strong> daran teilzu-<br />

haben.“<br />

Dieses Zitat von Henry A.<br />

Kissinger veranschaulicht,<br />

wie intensiv Vergangenheit<br />

<strong>und</strong> Gegenwart im<br />

geschichtsträchtigen Münster<br />

aufeinandertreffen. Die<br />

Schausammlung des Stadtmuseums<br />

lässt hautnah erleben,<br />

wie sich die Stadt seit ihrer<br />

Entstehung gewandelt<br />

hat. Die Ausstellung umfasst<br />

33 Kabinette <strong>und</strong> ist chronologisch<br />

aufgebaut. Leitlinie<br />

bilden die zahlreichen Stadt<strong>und</strong><br />

Architekturmodelle.<br />

Sächsischer Hof<br />

Der Gang durch Münsters Geschichte<br />

beginnt mit dem Modell<br />

eines ländlichen sächsischen<br />

Hofes aus dem 7. Jahr-<br />

2006<br />

Mit der Ausstellung über das erste<br />

Deutschlandkonzert der Rolling<br />

Stones wird 40 Jahre nach diesem<br />

Konzert in Münster unveröffentlichtes<br />

Material gezeigt. Die Pressefotografen<br />

Willi Hänscheid <strong>und</strong><br />

sein Sohn Wolfgang bewegten<br />

sich in einer heute nicht mehr<br />

vorstellbaren Nähe zu den Musikern<br />

auf der Bühne.<br />

h<strong>und</strong>ert nach Christus. Ähnliche<br />

Hofanlagen haben sich<br />

vermutlich in der Siedlung<br />

Mimigernaford bef<strong>und</strong>en, in<br />

deren Nähe der Missionar Liudger<br />

im Jahr 793 ein Kloster<br />

gründete. Der lateinischen<br />

Bezeichnung dieses Klosters,<br />

monasterium, verdankt die<br />

Stadt Münster übrigens ihren<br />

Namen.<br />

Handelsstadt<br />

Münster entwickelte sich zu<br />

einer erfolgreichen Handelsstadt<br />

<strong>und</strong> schloss sich Mitte<br />

des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts mit umliegenden<br />

Städten zum westfälischen<br />

Städteb<strong>und</strong> zusammen.<br />

Aus dem B<strong>und</strong> ging die<br />

Städtehanse hervor, in der<br />

Münster eine führende Rolle<br />

übernahm.<br />

Zur Zeit der Reformation<br />

fanden die Auseinandersetzungen<br />

zwischen der Bürgerschaft<br />

<strong>und</strong> dem Fürstbischof<br />

Dieses Modell zeigt die Stadt Münster Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts.<br />

Anlässlich der skulptur projekte<br />

2007 zeigt das Stadtmuseum die<br />

Ausstellung „Der Zwinger in<br />

Münster – Bollwerk, Kunstwerk,<br />

Mahnmal“. Außerdem werden<br />

Fotografien zu skulptur projekte<br />

1997 der F.A.Z.-Redaktionsfotografin<br />

Barbara Klemm präsentiert.<br />

2007<br />

einen Höhepunkt. Dieser<br />

Konflikt mündete in der 16<br />

Monate dauernden Täuferherrschaft,<br />

einem der blutigsten<br />

Kapitel der münsterschen<br />

Stadtgeschichte.<br />

Religiöse <strong>und</strong> politische<br />

Auseinandersetzungen führten<br />

1618 zum 30-jährigen<br />

Krieg, der 1648 durch Aushandlung<br />

des Westfälischen<br />

Friedens in Münster <strong>und</strong> Osnabrück<br />

beendet wurde.<br />

Anfang des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

verlor das Fürstbistum<br />

seine Souveränität. Münster<br />

stand einige Jahre unter französischer<br />

Herrschaft, bevor<br />

es durch den Wiener Kongress<br />

1815 preußisch wurde.<br />

Mit dem Kabinett „Napoleon“<br />

endet der R<strong>und</strong>gang im<br />

ersten Obergeschoss.<br />

Im zweiten Obergeschoss<br />

der Schausammlung lässt<br />

sich Münsters Stadtgeschichte<br />

vom 19. Jahrh<strong>und</strong>ert bis<br />

2008<br />

Sie machen die Ausstellungen:<br />

Dr. Barbara Rommé, Dr. Axel<br />

Schollmeier, Dr. Rita Kauder-<br />

Steiniger, Dr. Bernd Thier, Dr.<br />

Edda Baußmann <strong>und</strong> Gudrun<br />

Söffker M. A. (v. l.).<br />

In eisernen Körben wurden die<br />

Leichen der Täufer zur Abschreckung<br />

am Turm der Lambertikirche<br />

aufgehängt (Foto<br />

rechts).<br />

Die Schausammlung<br />

Eine Chronik der Stadt Münster<br />

Die Retrospektive zur einzigen deutschen Bildhauerin<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert - der gebürtigen Münsteranerin<br />

Elisabet Ney - findet deutschlandweite Resonanz, etwa<br />

mit Artikeln in der F.A.Z. <strong>und</strong> im Spiegel. Zusätzlich<br />

präsentiert das Stadtmuseum die Ausstellungen<br />

„Lasst sie doch denken! 100 Jahre Studium für Frauen<br />

in Münster“ <strong>und</strong> „Plattdeutsch macht Geschichte<br />

– Niederdeutsche Schriftlichkeit in Münster <strong>und</strong> dem<br />

Münsterland“. Diese kamen in Kooperation mit Einrichtungen<br />

der Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

zustande.<br />

zur Gegenwart nacherleben.<br />

Das Kabinett „Annette von<br />

Droste-Hülshoff“ gewährt einen<br />

Blick in das Leben der<br />

berühmten westfälischen<br />

Dichterin, die zu Beginn dieser<br />

Ära lebte.<br />

Eingemeindungen<br />

Im Verlauf des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wuchs das münstersche<br />

Stadtgebiet durch zahlreiche<br />

Eingemeindungen flächenmäßig<br />

zur zweitgrößten Stadt<br />

in Nordrhein-Westfalen heran.<br />

Eine moderne Infrastruktur<br />

mit Gas- <strong>und</strong> Elektrizitätswerk,<br />

Eisenbahn <strong>und</strong> zentraler<br />

Wasserversorgung entstand.<br />

Der Ausbruch des Ersten<br />

Weltkrieges sorgte in Münster<br />

zunächst für Begeisterung<br />

<strong>und</strong> Euphorie, die mit zunehmender<br />

Kriegsdauer <strong>und</strong><br />

-verlusten in Ernüchterung<br />

<strong>und</strong> Ablehnung umschlugen.<br />

Der Förderverein richtet den Festakt<br />

zum 30-jährigen Bestehen des Stadtmuseums<br />

Münster aus. Gezeigt werden<br />

u.a. die Ausstellungen „Westfalenstoffe<br />

<strong>und</strong> andere Spitzen – Die<br />

Textilkünstlerin Hanne-Nüte Kämmerer“,<br />

„Aloys Röhr – ein Bildhauer aus<br />

Münster“ sowie „Träume auf Rädern“.<br />

2009<br />

In Münster machte sich der<br />

Krieg vor allem durch Hunger<br />

<strong>und</strong> die große Zahl von Verw<strong>und</strong>eten<br />

<strong>und</strong> Kriegsgefangenen<br />

bemerkbar. Der Zweite<br />

Weltkrieg traf Münster noch<br />

schlimmer: Im Bombenkrieg<br />

zwischen 1941 <strong>und</strong> 1945<br />

wurde die Altstadt völlig zerstört.<br />

Viele glaubten, dass der<br />

Wiederaufbau von Münster<br />

mehrere Generationen in Anspruch<br />

nehmen würde.<br />

Wirtschaftsw<strong>und</strong>er<br />

Das Wirtschaftsw<strong>und</strong>er führte<br />

in Münster zu einer schnellen<br />

Wiedererrichtung der Innenstadt,<br />

wie das Beispiel<br />

Prinzipalmarkt zeigt. Im Kabinett<br />

„Vom Wirtschaftsw<strong>und</strong>er<br />

zur Gegenwart“ können<br />

die Besucher durch digitale<br />

Medien unter anderem die<br />

Studentenunruhen oder ein<br />

Konzert der Rolling Stones<br />

nacherleben. Mit dem Kabi-<br />

So hat Münster im Jahr 900 vermutlich ausgesehen.<br />

Die Stadt hieß damals noch Mimigernaford.<br />

Das Modell befindet sich im zweiten Kabinett<br />

„Von der Domburg zur Stadt“ der Schausammlung.<br />

nett 33 „Kunst in Münster:<br />

1920er bis 1940er Jahre“ endet<br />

der Besuch in Münsters<br />

Vergangenheit, die durch das<br />

Stadtmuseum auch noch in<br />

ferner Zukunft lebendig gehalten<br />

wird.<br />

Das Kabinett „Kriegsende <strong>und</strong> Wiederaufbau“ vermittelt einen Eindruck von der durch den Zweiten Weltkrieg zerstörten münsterschen<br />

Altstadt.<br />

Impressum<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Verlag:<br />

Verlag Lensing-Wolff <strong>GmbH</strong> & Co. KG,<br />

Neubrückenstraße 8-11, 48143 Münster<br />

Druck: LW-Druck Münster <strong>GmbH</strong> & Co. KG<br />

Redaktion: Kirsten Hüls, Peter Imkamp<br />

Fotos: Stadtmuseum Münster, Markus Bomholt, Stadt Münster<br />

Anzeigen: Ralf Eickenbusch<br />

Münstersches Kunst & Auktionshaus<br />

von 1975<br />

Eric M. A. Wilbois e.K.<br />

Bei der IHK Nord Westfalen allgemein öffentlich bestellt <strong>und</strong> vereidigt.<br />

Kunstauktionator · Sachverständiger · Taxator · Kunst · Antiquitäten · Liquidationen<br />

Haus-, Gr<strong>und</strong>eigentum & - gleiche Rechte<br />

Buddenstraße 27 · 48143 Münster/Westf. · Telefon +49 (0)251/51356 · Fax +49 (0)251/4902788<br />

www.wilbois-auktionshaus.de · E-Mail: mail@wilbois-auktionshaus.de

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