GEGENSTÄNDE DES RÖMISCHEN ALLTAGS - Augusta Raurica
GEGENSTÄNDE DES RÖMISCHEN ALLTAGS - Augusta Raurica
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Zum Steinhaus mit seinen (mit Kalkmörtel) gemörtelten, in der Regel<br />
zwei römische Fuss (60 cm) dicken Mauern gehörte das mit Ziegeln gedeckte<br />
Dach, das vereinzelt bereits auf Holzhäusern vorhanden gewesen<br />
sein mag. Die Ziegel hielten nicht durch Nasen o.ä. auf dem Dach, sondern<br />
wie das südliche Steindach vor allem durch ihr Gewicht (etwa 80-<br />
90 kg pro m2; heutige Dachziegel wiegen etwa 40-45 kg pro m2) . Die<br />
Hohlziegel (2)überdeckten die aneinanderstossenden Leisten der Leistenziegel<br />
(1) sowie auch den First. Die Ziegel in Mörtel zu betten oder<br />
ihre Fugen damit zu verstreichen war offenbar eine seltene Ausnahme.<br />
Dieses Ziegeldach besass nur eine geringe Neigung von etwa 40 % und<br />
keine Dachtraufe (Bild B).<br />
Den Bedarf an Dachziegeln deckten in der Schweiz zahlreiche private<br />
Ziegeleien, die ihre Produkte soweit wie möglich auf dem Flussweg vertrieben;<br />
vom Stadtrand der zerstörten Koloniestadt <strong>Augusta</strong> Rauricorum<br />
kennen wir einige Ziegeleien der spätrömischen Zeit, die von Abteilungen<br />
der im Kastell Kaiseraugst stationierten Legio I Martia (1) betrieben<br />
wurden.<br />
Ausser dem Ziegeldach existierten nördlich der Alpen zur Römerzeit<br />
weiterhin auch Dächer mit Schindelabdeckung oder Schieferbelag.<br />
Nebst den Dachziegeln benötigte man an sogenannter Baukeramik vor<br />
allem Tonplatten und Tonröhren für die Heizungseinrichtungen in Bädern<br />
und Wohnräumen. In einer römischen Badeanlage (thermae) waren die<br />
Böden des Warmbades (tepidarium) und des Schwitzbades (caldarium;<br />
sudatorium) gewissermassen unterkellert und ruhten auf kleinen Pfeilern