Ich glaub nicht mehr an diese Scheiße - AufstiegsBote
Ich glaub nicht mehr an diese Scheiße - AufstiegsBote
Ich glaub nicht mehr an diese Scheiße - AufstiegsBote
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
drehten, wie die Kirche vorgegeben<br />
hatte. Die Menschheit hatte ihren<br />
Platz in der Mitte des göttlichen Universums<br />
verloren. Nur schwer sind<br />
die Auswirkungen <strong>diese</strong>r Gewißheit<br />
vorstellbar. Wenn der einzelne jetzt<br />
das Wetter beobachtete, dem Wuchs<br />
der Pfl<strong>an</strong>zen zusah oder jem<strong>an</strong>d unerwartet<br />
verstarb, blieb nur noch<br />
<strong>an</strong>gsterfüllte Verstörung. Früher hätte<br />
er Gott oder den Teufel ver<strong>an</strong>twortlich<br />
gemacht. Alles was das einzelne<br />
Individuum vermeinte zu wissen,<br />
brauchte jetzt eine neue Definition,<br />
insbesondere die Natur Gottes und die<br />
Beziehung der Menschen zu Gott.<br />
Mit <strong>diese</strong>m Bewußtsein setzte die<br />
Moderne ein. Es existierte ein zunehmend<br />
demokratischerer Geist und<br />
ein tiefes Mißtrauen der Masse, gegenüber<br />
päpstlicher oder königlicher<br />
Autorität. Bloße Spekulationen oder<br />
auf kirchlichen Auslegungen beruhende<br />
Definitionen über die Beschaffenheit<br />
des Universums, wurden <strong>nicht</strong><br />
länger automatisch akzeptiert. Die<br />
Gewißheit über ein gottgesteuertes<br />
Universum war verloren geg<strong>an</strong>gen<br />
und damit auch die Gewißheit über<br />
die Beschaffenheit von Gott selbst.<br />
Aus der Ansicht heraus, über eine allgemeingültige<br />
Methode zu verfügen,<br />
die es dem einzelnen erlaubt, die Natur<br />
der ihn umgebenden Dinge, inklusive<br />
die Gottes und die des Grundes<br />
für die Existenz der Menschheit, auf<br />
<strong>diese</strong>m Pl<strong>an</strong>eten zu erklären, wurden<br />
Forscher in die Welt hinausges<strong>an</strong>dt,<br />
um die wahre Natur der Lage zu erkunden<br />
und davon zu berichten. Aufgrund<br />
der Komplexität des Universums<br />
konnten die ausges<strong>an</strong>dten Forscher,<br />
welche einen vollständigen<br />
Report über den Grund unseres Daseins<br />
liefern sollten, <strong>nicht</strong> rechtzeitig<br />
Erklärungen oder Ergebnisse vorweisen.<br />
An <strong>diese</strong>m Punkt der Geschichte<br />
setzte eine Bef<strong>an</strong>genheit ein, aus der<br />
wir jetzt wieder erwachen.<br />
Worin best<strong>an</strong>d nun <strong>diese</strong> Bef<strong>an</strong>genheit<br />
? Versetzen wir uns nochmals in<br />
jene Zeit zurück. Als die Wissenschaft<br />
<strong>nicht</strong> in der Lage war, ein<br />
neues Bild von Gott und dem Daseinsgrund<br />
der Menschheit zu liefern,<br />
wurde die westliche Welt durch den<br />
M<strong>an</strong>gel <strong>an</strong> Sicherheit und tieferer Bedeutung<br />
schwer in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Bis m<strong>an</strong> unsere Fragen be<strong>an</strong>tworten<br />
würde, brauchten wir einen<br />
<strong>an</strong>deren Zeitvertreib. Schließlich und<br />
endlich kamen wir zu einem logischen<br />
Schluß:<br />
Nun, da die Forscher bisher <strong>nicht</strong> mit<br />
einem Bericht über unseren wahren<br />
Daseinsgrund zurückgekommen sind,<br />
sollten wir es uns in der neuen Welt<br />
einstweilen bequem machen. Wir<br />
lernten genug, um die neue Welt zu<br />
unseren eigenen Gunsten m<strong>an</strong>ipulieren<br />
zu können, weshalb also<br />
<strong>nicht</strong> <strong>an</strong> einer Erhöhung des Lebensst<strong>an</strong>dards,<br />
einer Hebung des<br />
Sicherheitsgefühls innerhalb <strong>diese</strong>r<br />
Welt arbeiten? Und genau das taten<br />
wir Menschen. Vor vier Jahrhunderten.<br />
Wir schüttelten unsere<br />
Verlorenheitsgefühle ab, indem wir<br />
die Sache selbst in die H<strong>an</strong>d nahmen,<br />
indem wir uns darauf konzentrierten,<br />
uns die Erde untert<strong>an</strong> zu<br />
machen und ihre Ressourcen zur<br />
Verbesserung unserer Situation zu<br />
benutzen. Erst jetzt kurz vor dem<br />
Ende des zweiten Jahrtausends,<br />
sind wir in der Lage zu erkennen<br />
was dabei passiert ist. Unser wahres<br />
Ziel wurde immer <strong>mehr</strong> von einer<br />
Ersatzbeschäftigung verdrängt.<br />
Wir verloren uns völlig darin, eine<br />
Welt der Sicherheit um uns herum<br />
aufzubauen, eine wirtschaftliche Sicherheit,<br />
die unsere verlorene spirituelle<br />
Sicherheit ersetzen sollte. Die<br />
Frage d<strong>an</strong>ach, weshalb wir am Leben<br />
waren oder welche Bedeutung unsere<br />
Spiritualität hat, wurde l<strong>an</strong>gsam <strong>an</strong><br />
den R<strong>an</strong>d gedrängt und schließlich<br />
vollkommen unterdrückt.<br />
Zu arbeiten, nur um sich eine bequemere<br />
Art des Überlebens leisten<br />
zu können, ist mittlerweile zu einer<br />
ausreichenden Daseinsberechtigung<br />
geworden. Mit schönster Folgerichtigkeit<br />
haben wir nach und nach<br />
die ursprüngliche Frage vergessen.<br />
Wir haben vergessen, daß wir immer<br />
noch <strong>nicht</strong> wissen, aus welchem<br />
Grund wir eigentlich (über)leben.<br />
Wie viele Menschen sind jedem von<br />
uns persönlich bek<strong>an</strong>nt, die völlig von<br />
ihrer Arbeit aufgefressen werden, die<br />
K<strong>an</strong>didaten für Herzinfarkte sind oder<br />
unter Streßkr<strong>an</strong>kheiten leiden und<br />
trotzdem die Bremse <strong>nicht</strong> finden<br />
können oder wollen? Sie finden die<br />
Bremse <strong>nicht</strong>, weil sie ihre Routine<br />
als Ablenkung benutzen und das Leben<br />
auf seine praktischen Aspekte reduzieren<br />
oder sie wollen die Bremse<br />
gar <strong>nicht</strong> finden, da ihnen ihre persönliche<br />
Situation als willkommene<br />
Begründung ihres Verhaltens beste<br />
Dienste leistet. Das wiederum tun sie,<br />
um der Frage aus dem Weg zu gehen,<br />
weshalb sie überhaupt am Leben sind.<br />
Der Weg aus dem Dickicht<br />
Kommen wir zurück auf die innere<br />
Zerrissenheit, so wie wir es am Anf<strong>an</strong>g<br />
betrachtet haben. Viele unterschiedlich<br />
motivierte Informationen,<br />
aber auch Desinformationen, stehen<br />
uns zur Verfügung. Auf der einen<br />
Seite die wissenschaftlich geprägten<br />
Informationen, die nur Beweisbares<br />
hervorbringen und sich so einem<br />
weiten Teil verschließen, und auf der<br />
<strong>an</strong>deren Seite die spirituellen Informationen,<br />
die eben <strong>nicht</strong> so leicht<br />
fassbar sind. Sind dies nur alles wirre<br />
Ph<strong>an</strong>tasien von einigen wenigen, oder<br />
steckt da etwas dahinter, was wir<br />
noch <strong>nicht</strong> kennen. Und welche <strong>diese</strong>r<br />
Informationen sind für uns passend,<br />
denn selbst die verschiedenen spiritu-<br />
Liebe und D<strong>an</strong>kbarkeit <strong>AufstiegsBote</strong> S1 9