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JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar

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‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

J AHRES<br />

B ERICHT<br />

<strong>2011</strong><br />

1


2<br />

InHAlT<br />

VoRwoRT<br />

<strong>JAHRES</strong>RüCkBlICk<br />

konJunkTuR lAnd und Bund<br />

AuSBlICk 2012<br />

schwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

<strong>AGV</strong> InTERn<br />

das aGv-veranstaltunGsJahr im bild<br />

aGv bau saar-GeschÄFtsstelle<br />

ausbildunGszentrum aGv bau saar gGmbh<br />

BAuInnunG<br />

saarlÄndische bauindustrie<br />

saarlÄndische baustoFFindustrie<br />

innunGen und FachGruppen<br />

landesGüteGemeinschaFt<br />

oRGAnE<br />

der GeschÄFtsbericht im internet unter www.bau-saar.de


V oRwoRT<br />

<strong>2011</strong> wird uns als ein gutes <strong>Bau</strong>jahr in Erinnerung bleiben. Hoffnungen, die<br />

bereits im Jahre 2010 gehegt aber letztlich enttäuscht wurden, haben sich<br />

in <strong>2011</strong> jedenfalls zum Teil erfüllt.<br />

Anders als in der restlichen Republik ließen die <strong>Bau</strong>umsätze im <strong>Saar</strong>land allerdings<br />

lange zu wünschen übrig. Wurden teilweise zweistellige Zuwachsraten<br />

aus anderen Bundesländern vermeldet, blieb der Jahresumsatz bis<br />

einschließlich September <strong>2011</strong> im <strong>Saar</strong>land sogar im Minus und drehte<br />

erstmals im Oktober des abgelaufenen Jahres in den Plusbereich. Dennoch<br />

behielt das <strong>Saar</strong>land weiterhin beim <strong>Bau</strong>umsatz im Bundesländerranking<br />

die rote Laterne. Die Auslastung der <strong>Bau</strong>betriebe war dabei in allen Sparten<br />

erstaunlich gut bis sehr gut. Immer wieder gaben die Auftragseingangszahlen,<br />

die nie so schlecht waren wie die Umsatzwerte, Hoffnung für die nahe<br />

Zukunft.<br />

Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, eingebunden in seine Dachorganisationen, hat auf vielfältige<br />

Weise Einfluss genommen, diese positive Entwicklung am <strong>Bau</strong>markt<br />

mit zu gestalten.<br />

Nach den ausgelaufenen Konjunkturprogrammen mit ihren anerkannt positiven<br />

Auswirkungen auf die Wirtschaft allgemein und insbesondere auf die<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft konnte die Politik davon überzeugt werden, nicht sämtliche,<br />

darüber hinaus seit längerem existierende Förderprogramme (wie Städtebauförderung,<br />

Kfw-Programme zur energetischen Sanierung) so drastisch<br />

zurückzufahren oder gar aufzuheben wie dies im März des Jahres <strong>2011</strong> vorgesehen<br />

war. Geholfen hat in diesem Zusammenhang sicherlich auch die im<br />

April <strong>2011</strong> eingeleitete Energiewende.<br />

‡<br />

Die Tarifrunden können ebenfalls als Erfolge verbucht werden. Neben den angemessenen und vertretbaren<br />

Lohn- und Gehaltssteigerungen konnte durch die mehrjährigen Abschlüsse, sei es im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe, dem<br />

Dachdecker- oder Malerhandwerk, vor allem Planungssicherheit für 2012 und auch 2013 für die Betriebe erreicht<br />

werden.<br />

Deutlich gewachsen ist auch die Ausbildungsbereitschaft. Nach der Einweihung unseres Ausbildungszentrums,<br />

mit dem der Verband ein mutiges Zeichen für die Zukunft der <strong>Bau</strong>berufe gesetzt hat, bestätigten die guten Einschulungszahlen<br />

im Herbst <strong>2011</strong> die Richtigkeit dieser Entscheidung.<br />

In den letzten Jahren waren die Erwartungen oft zwischen Hoffen und Bangen und der weitere Konjunkturverlauf<br />

oftmals mit vielen Fragezeichen versehen. Fragezeichen bleiben auch im Frühjahr 2012, gleichwohl sieht die<br />

Branche überwiegend hoffnungsvoll in das neue <strong>Bau</strong>jahr.<br />

Im vorliegenden Jahresbericht sollen erneut die Schwerpunkte der Verbandstätigkeit des letzten Kalenderjahres<br />

dargestellt werden.<br />

<strong>Saar</strong>brücken, im März 2012<br />

(Hans-Ludwig Bernardi) (RA Claus Weyers)<br />

Präsident Hauptgeschäftsführer<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

3


J AHRESRüCkBlICk<br />

dauerlauF?<br />

4<br />

k onJunkTuR S AARlAnd<br />

Rückblick: Der Start ins <strong>Bau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />

war im wahrsten Wortsinn frostig.<br />

Vor einem Jahr waren im Januar die<br />

<strong>Bau</strong>tätigkeiten schon für rund zwei<br />

Monate aus Witterungsgründen zum<br />

Erliegen gekommen. Der <strong>Bau</strong>stopp<br />

war abrupt eingetreten. Schnee und<br />

Eis hatten die Branche fest im Griff.<br />

Die Auftragslage war seinerzeit gut<br />

und viele Unternehmen hatten die<br />

Situation, auf der einen Seite den<br />

Auftragsbestand abarbeiten zu müssen<br />

ohne zu wissen, wann dies der<br />

Fall sein würde; auf der anderen Seite<br />

war das Eingehen neuer Verbindlichkeiten<br />

für die Zukunft angesichts<br />

der vorerwähnten Unwägbarkeiten<br />

risikobehaftet.<br />

Kein Stop and Go!<br />

Der abrupte Witterungsstopp war<br />

Ende Januar <strong>2011</strong> aufgehoben und<br />

es folgte, anders als in früheren Jahren,<br />

in den Folgewochen kein erneuter<br />

Stopp. Ohne witterungsbedingte<br />

Zwangspausen konnte ab diesem<br />

Zeitpunkt durchgearbeitet werden,<br />

und zwar fast bis zum Jahresende.<br />

Selbst der November <strong>2011</strong> war ohne<br />

Witterungseinbrüche mit 21 Arbeitstagen<br />

hoch produktiv.<br />

Das beste Wetter hilft jedoch nicht,<br />

wenn nicht auch entsprechende Arbeit<br />

und Aufträge vorhanden sind.<br />

Mit Ausnahme einer „Delle“ im Tiefbau/Straßenbau<br />

in den Sommermonaten<br />

spielte die Auftragslage im<br />

letzten Kalenderjahr mit. Diese war<br />

im <strong>Saar</strong>land, auch im Vergleich zu<br />

den anderen Bundesländern, durchgängig<br />

gut. Allein die Umsatzwerte<br />

hinkten den Bundeswerten bis zuletzt<br />

deutlich hinterher. Lange – bis<br />

einschließlich September – waren<br />

die Umsätze im saarländischen <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

sogar rückläufig. Ins Plus<br />

drehten die Werte erst im Oktober.<br />

Dennoch hatte das <strong>Saar</strong>land auch<br />

hier weiterhin die rote Laterne im<br />

Vergleich zu den übrigen Bundesländern.<br />

Zweistellige Zuwächse hatten<br />

nicht nur der Bund mit + 12,5 % sondern<br />

auch 12 der 16 Bundesländer.<br />

<strong>Saar</strong>land im Trend –<br />

aber mit Unterschieden<br />

Auch im Übrigen zeigen die statistischen<br />

Zahlen und Erhebungen der<br />

Verbände eine im <strong>Saar</strong>land vom<br />

Bund abweichende Entwicklung.<br />

Während der Wohnungsbau im<br />

Bund endgültig zu einer tragenden<br />

Säule der bauwirtschaftlichen<br />

Zuwächse geworden ist, blieb er<br />

im <strong>Saar</strong>land lange das Sorgenkind.<br />

Dennoch: Zum Jahresende verwandelten<br />

sich die roten Zahlen bis September<br />

in schwarze Werte, die mit<br />

7,5 % plus im Jahresabschluss für<br />

eine gute Stimmung im Wohnungsbau<br />

sorgten. Niedrige Verzinsung<br />

von Kapitalvermögen, niedrige Fi-


nanzierungszinsen, gestiegene Beschäftigung,<br />

sichere Arbeitsplätze<br />

und der Nutzen einer nicht nur energetischen<br />

Ertüchtigung von Immobilien<br />

haben zu einem Umdenken privater<br />

<strong>Bau</strong>herren beigetragen. Ihre<br />

Investitionen in Sachwerte haben<br />

„Konjunktur“. Die Rede war schon<br />

vom „Betongold“. Auch trotz der<br />

hohen Eigenheimquote des <strong>Saar</strong>landes<br />

bleibt der Wohnungsbau, in<br />

dessen statistische Werte auch die<br />

Sanierungen mit einfließen, eine<br />

wichtige und bedeutende Stütze der<br />

saarländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft. Bleibt<br />

die Hoffnung, dass mittelfristig der<br />

private Wohnungsbau den eingeschlagenen<br />

Aufwärtstrend fortsetzen<br />

wird.<br />

Impulse kommen, anders als im<br />

Bund, nach wie vor im <strong>Saar</strong>land vom<br />

öffentlichen <strong>Bau</strong>. Angesichts einiger<br />

Großinvestitionen (Bostalsee, Universität<br />

etc.) bleibt die Hoffnung,<br />

dass deren Realisierung die öffentliche<br />

Investitionsquote stabilisieren<br />

wird.<br />

Der Blick ins Jahr 2012 verheißt im<br />

Bund und auch im <strong>Saar</strong>land zwar geringere<br />

Zuwächse. Anders als die übrige<br />

Wirtschaft bleibt die <strong>Bau</strong>branche<br />

verhalten optimistisch. Zuwächse<br />

von 1,5 % scheinen realistisch. Die<br />

saarländische <strong>Bau</strong>branche erhofft<br />

sich nicht mehr und nicht weniger<br />

als Stabilität und eine kontinuierliche<br />

Entwicklung. Dem ständigen Auf<br />

und Ab, den kurzen Sprints und den<br />

langen Wartezeiten dazwischen soll-<br />

Projekt „Stadtmitte am Fluss“<br />

<strong>Bau</strong>stelle Berliner Promenade, <strong>Saar</strong>brücken<br />

te endlich ein „Langlauf“ folgen. Ob<br />

wir am Anfang eines solchen „Langlaufs“<br />

oder besser „Dauerlaufs“<br />

stehen, wird sich sicherlich schon<br />

in den ersten Monaten des Jahres<br />

2012 zeigen.<br />

weitere bauwirtschaftliche<br />

Infos unter<br />

Anzahl Beschäftigte<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

www.bau-saar.de<br />

9.500<br />

9.400<br />

9.300<br />

9.200<br />

9.100<br />

9.000<br />

8.900<br />

8.800<br />

8.700<br />

0<br />

Insgesamt 2010<br />

Insgesamt <strong>2011</strong><br />

‡<br />

29,6 % Umsatzplus<br />

konnte der Wohnungsbau<br />

in <strong>2011</strong> kumuliert über<br />

12 Monate hinweg im <strong>Saar</strong>land<br />

verbuchen. Gefolgt<br />

von 29 % im öffentlichen<br />

Straßenbau und 25 % im<br />

Wirtschafts-Tiefbau.<br />

Beschäftigte <strong>Saar</strong>land <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

2010 - <strong>2011</strong><br />

Beschäftigte im <strong>Saar</strong>ländischen<br />

<strong>Bau</strong>hauptgewerbe 1975 - <strong>2011</strong><br />

1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 <strong>2011</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

5


J AHRESRüCkBlICk<br />

6<br />

EUR in 1.000<br />

45.000 €<br />

42.500 €<br />

40.000 €<br />

37.500 €<br />

35.000 €<br />

32.500 €<br />

30.000 €<br />

27.500 €<br />

25.000 €<br />

22.500 € 23.177<br />

20.000 €<br />

17.500 €<br />

EUR in 1.000<br />

17.000 €<br />

15.500 €<br />

28.188<br />

14.000 €<br />

12.500 €<br />

11.000 €<br />

9.500 €<br />

8.000 €<br />

6.500 €<br />

5.000 €<br />

3.500 €<br />

2.000 €<br />

19.631<br />

24.092<br />

Auftragseingang öffentl. <strong>Bau</strong> insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />

im <strong>Saar</strong>land<br />

33.725<br />

37.778<br />

22.344<br />

20.241<br />

31.326<br />

28.248<br />

41.244<br />

40.329<br />

35.901<br />

34.617<br />

31.183<br />

37.146<br />

37.345<br />

31.325<br />

30.144<br />

23.653<br />

Monatliche Daten<br />

<strong>Bau</strong>hauptgewerbe <strong>Saar</strong>land 2010-<strong>2011</strong><br />

EUR in 1.000<br />

34.209<br />

37.976<br />

24.089<br />

60.000 €<br />

55.000 €<br />

50.000 €<br />

45.000 €<br />

40.000 €<br />

35.000 €<br />

30.000 €<br />

25.000 €<br />

20.000 €<br />

15.000 €<br />

10.000 €<br />

5.000 €<br />

42.895<br />

Auftragseingang Wohnungsbau insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />

im <strong>Saar</strong>land<br />

öffentl. <strong>Bau</strong> insg. <strong>2011</strong><br />

öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 2010<br />

Auftragseingang Wirtschaftsbau insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />

im <strong>Saar</strong>land<br />

Wohnungsbau <strong>2011</strong><br />

Wohnungsbau 2010<br />

Wirtschaftsbau <strong>2011</strong><br />

Wirtschaftsbau 2010


schuldenbremse<br />

SAARlAnd:<br />

konsolidierunGserFolG bis 2013<br />

Nach der in das Grundgesetz aufgenommenen<br />

Schuldenbremse<br />

sind die Bundesländer verpflichtet,<br />

bis zum Jahr 2020 ausgeglichene<br />

Haushalte vorzulegen. Das Neuverschuldungsverbot<br />

bezieht sich dabei<br />

auf das strukturelle Defizit, also auf<br />

das in einer konjunkturell normalen<br />

Situation verbleibende Defizit.<br />

Dagegen ist eine Kreditaufnahme<br />

in einer Phase des wirtschaftlichen<br />

Abschwungs erlaubt. Dieses „konjunkturelle“<br />

Defizit muss dann aber<br />

im Aufschwung wieder abgebaut<br />

werden.<br />

Im Auftrag der Initiative „Neue soziale<br />

Marktwirtschaft“ hat das Institut<br />

der deutschen Wirtschaft Köln Ende<br />

September eine Untersuchung der<br />

aktuellen Haushaltssituation und<br />

der mittelfristigen Finanzplanung<br />

der Bundesländer unter dem Titel<br />

Konsolidierungs-Check: Schuldenbremse<br />

in den Bundesländern vorgelegt.<br />

Dabei ermittelt das IW Werte<br />

für folgende Bereiche:<br />

Struktureller Finanzierungssaldo:<br />

Um konjunkturelle Einflüsse bereinigter<br />

Finanzierungssaldo. Es kann<br />

entweder ein Überschuss oder ein<br />

Defizit sein.<br />

Konsolidierungspfad: Das strukturelle<br />

Defizit des Jahres 2010 muss in<br />

gleichbleibenden Schritten bis 2020<br />

auf Null abgebaut werden. Daraus<br />

ergeben sich für alle dazwischenliegenden<br />

Jahre Höchstwerte für das<br />

zulässige strukturelle Defizit.<br />

Konsolidierungslücke bzw. -puffer:<br />

Der Betrag, um den das in den Etatplanungen<br />

enthaltene strukturelle<br />

Defizit in den einzelnen Haushaltsjahren<br />

die nach dem Konsolidierungspfad<br />

vorgesehene Höchstgrenze<br />

über- oder unterschreitet.<br />

Konsolidierungsquote: Prozentsatz,<br />

um den das strukturelle Defizit des<br />

Jahres 2010 nach der mittelfristigen<br />

Finanzplanung bis 2013 abgebaut<br />

wird. Nach dem Konsolidierungs-<br />

‡<br />

Schuldenbremse in den Bundesländern<br />

pfad sollte das strukturelle Defizit Haushaltskennzahlen<br />

um Nach etwa der 30 % in reduziert das Grundgesetz sein. Die Er- aufgenommenen Durchschnitt Schuldenbremse Bund<br />

sind d<br />

gebnisse Bundesländer - basierend verpflichtet, auf den jeweils bis zum Jahr 2020 ausgeglichene Haushalte<br />

vorgelegten Das Neuverschuldungsverbot mittelfristigen Finanz- Schuldenstand:<br />

bezieht sich dabei auf das strukturelle D<br />

planungen<br />

das in einer<br />

- fallen<br />

konjunkturell<br />

je nach Bundes- 7.276,- Euro je Einwohner<br />

normalen Situation verbleibende Defizit. Dag<br />

land deutlich unterschiedlich aus: Haushaltsdefizit:<br />

Kreditaufnahme in einer Phase des 263,- wirtschaftlichen Euro je Einwohner Abschwungs erlau<br />

Überschüsse konjunkturelle“ 2013 Defizit muss dann aber im Aufschwung wieder abgebau<br />

Personalausgaben:<br />

Die Bundesländer Sachsen, Thürin- 1.246,- Euro je Einwohner<br />

gen, Im Auftrag Bayern, der Sachsen-Anhalt Initiative „Neue und soziale Zinsausgaben: Marktwirtschaft“ hat das Institut<br />

Baden-Württemberg Wirtschaft Köln Ende werden September im 240,- eine Untersuchung Euro je Einwohner der aktuellen Hau<br />

Haushaltsjahr und der mittelfristigen 2013 einen Finanzplanung struktu- Investitionen: der Bundesländer unter dem Tite<br />

rellen Konsolidierungs-Check: Haushaltsüberschuss aufwei- Schuldenbremse 435,- Euro je Einwohner in den Bundesländern v<br />

sen. Dabei Die ermittelt Konsolidierungsquote das IW Werte liegt für folgende Investitionsquote: Bereiche: 12,4 %<br />

mit Werten zwischen 103,6 % und<br />

166,9 Struktureller % weit über Finanzierungssaldo: den Vorgaben. Haushaltskennzahlen<br />

Um konjunkturelle Einflüsse berei<br />

Nach Finanzierungssaldo. Einschätzung des IW Es können kann entweder<br />

<strong>Saar</strong>land<br />

ein Überschuss oder ein Defizi<br />

diese Länder die Schuldenbremse<br />

ohne Konsolidierungspfad: weiteres einhalten. Das strukturelle<br />

Schuldenstand:<br />

Defizit des Jahres 2010 muss<br />

11.374,- Euro je Einwohner<br />

Konsolidierungserfolg gleichbleibenden bis Schritten 2013 bis 2020 auf Null abgebaut werden. Daraus<br />

Haushaltsdefizit:<br />

für alle dazwischenliegenden Jahre Höchstwerte für das zulässige stru<br />

Die Länder Brandenburg, <strong>Saar</strong>land 945,- Euro je Einwohner<br />

und Rheinland-Pfalz werden ihren Personalausgaben:<br />

Konsolidierungslücke bzw. -puffer: Der Betrag, um den das in den E<br />

strukturellen Finanzierungssaldo bis 1.307,- Euro je Einwohner<br />

enthaltene strukturelle Defizit in den einzelnen Haushaltsjahren die nac<br />

2013 erheblich reduzieren. Die Kon- Zinsausgaben:<br />

Konsolidierungspfad vorgesehene Höchstgrenze über- oder unterschre<br />

solidierungsquote liegt mit Werten 486,- Euro je Einwohner<br />

zwischen 51,9 % und 89,0 % deutlich Investitionen:<br />

über<br />

Konsolidierungsquote:<br />

den Vorgaben. Wenn diese<br />

Prozentsatz,<br />

drei 539,- Euro um den je Einwohner das strukturelle Defizit d<br />

Bundesländer 2010 nach den der Pfad mittelfristigen des Defizits- Finanzplanung bis 2013 abgebaut wird. N<br />

Investitionsquote: 14,2 %<br />

abbaus Konsolidierungspfad auch nach 2013 einhalten, sollte das strukturelle Defizit um etwa 30 % reduz<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

kann nach Einschätzung des IW die<br />

Schuldenbremse mittelfristig eingehalten<br />

werden.<br />

7


J AHRESRüCkBlICk<br />

8<br />

k onJunkTuR B und<br />

BAu TRoTZT kRISE<br />

Das deutsche <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

kann auf ein gutes Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> zurückblicken: Mit einem Plus<br />

von nominal 12,5 % sind die Umsätze<br />

so stark gestiegen wie seit 1994 nicht<br />

mehr. Die überraschend gute <strong>Bau</strong>konjunktur<br />

hat <strong>2011</strong> dafür gesorgt,<br />

dass die Umsatzverluste aus den Jahren<br />

der Kapitalmarktkrise 2009 und<br />

2010 mehr als ausgeglichen werden<br />

konnten. Real betrachtet bewegt sich<br />

die Produktion heute wieder auf dem<br />

Niveau des Jahres 2008. Es verwundert<br />

daher nicht, dass die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

ihre Geschäftslage zum<br />

Jahreswechsel deutlich günstiger beurteilen<br />

als vor einem Jahr.<br />

Ursache für die gute Konjunktur waren<br />

vor allem die folgenden drei Faktoren:<br />

Der milde Winter <strong>2011</strong> hat Produktion,<br />

Umsätze und Beschäftigung im<br />

1. Quartal außergewöhnlich stark<br />

ansteigen lassen. Nicht einmal jedes<br />

zweite <strong>Bau</strong>unternehmen hatte zu<br />

Jahresbeginn witterungsbedingte Behinderungen<br />

der <strong>Bau</strong>tätigkeit gemeldet;<br />

im Frühjahr 2010 waren es dagegen<br />

zwei Drittel gewesen. Dadurch<br />

war die Branche in der Lage, die infolge<br />

des unerwartet starken Winter-<br />

einbruchs im Dezember 2010 ausgefallene<br />

<strong>Bau</strong>produktion im 1. Quartal<br />

<strong>2011</strong> ohne Probleme nachzuholen.<br />

So erfreulich die guten Ergebnisse<br />

für <strong>2011</strong> auch sind, sie sind zweifellos<br />

saisonal überzeichnet - und zwar<br />

nicht nur durch einen Basiseffekt gegenüber<br />

dem 1. Quartal 2010, sondern<br />

auch durch einen Nachholeffekt<br />

gegenüber Dezember 2010.<br />

Die sich verschärfende Staatsschuldenkrise<br />

und die zunehmende Angst<br />

vor einer weltwirtschaftlichen Rezession<br />

haben viele Anleger dazu<br />

veranlasst, ihre Anlagepolitik neu<br />

auszurichten: Die gerade in Deutschland<br />

viele Jahre hindurch stiefmütterlich<br />

behandelte Wohnimmobilie<br />

erlebte <strong>2011</strong> eine unerwartet starke<br />

Renaissance. Stabile Einkommenserwartungen,<br />

sichere Arbeitsplätze<br />

und ein niedriges Zinsniveau sowie<br />

die Förderung der energetischen<br />

Sanierung des Wohnungsbestandes<br />

kurbelten den Wohnungsbau zusätzlich<br />

an. Darüber hinaus haben auch<br />

Kapitalanleger aus dem Süden Europas<br />

aus Furcht vor einer Spaltung<br />

des Euro-Raums die deutsche Wohnimmobilie<br />

als „sicheren Hafen“ im<br />

Euro-Kernraum neu entdeckt. Profitieren<br />

hiervon konnte vor allem der<br />

Geschosswohnungsbau.<br />

Schließlich blieb der nach dem Auslaufen<br />

der beiden Konjunkturprogramme<br />

befürchtete Einbruch des<br />

Öffentlichen <strong>Bau</strong>s in <strong>2011</strong> aus. Zwar<br />

hat der Bund die <strong>Bau</strong>ausgaben zurückgefahren.<br />

Dafür haben aber die<br />

Städte und Gemeinden die wieder<br />

sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen<br />

und das überaus niedrige Zinsniveau<br />

genutzt, um z. B. die während<br />

der Laufzeit der Konjunkturprogramme<br />

sträflich vernachlässigten Investitionen<br />

in das kommunale Straßennetz<br />

nachzuholen.<br />

Für die Beschäftigten hatte der Konjunkturaufschwung<br />

positive Wirkungen:<br />

Die Reserve an arbeitslosen<br />

<strong>Bau</strong>facharbeitern im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

wie auch an arbeitslosen <strong>Bau</strong>ingenieuren<br />

ist weitgehend abgebaut.<br />

Im Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong><br />

sank die Zahl der arbeitslosen <strong>Bau</strong>facharbeiter<br />

gegenüber dem Vorjahr


um 22 % auf 43.000, die der arbeitslosen<br />

<strong>Bau</strong>ingenieure um 17 % auf nur<br />

noch 3.000. Viele Unternehmen haben<br />

nach Jahren des Beschäftigungsabbaus<br />

ihre Belegschaften wieder<br />

aufgestockt. Im Jahresdurchschnitt<br />

stieg die Zahl der Beschäftigten im<br />

<strong>Bau</strong>hauptgewerbe um 18.291 auf<br />

734.128 (+ 2,6 %).<br />

Beschäftigtenzahlen<br />

Bund/<strong>Saar</strong>land:<br />

BUnD<br />

2010: 715.837<br />

<strong>2011</strong>: 734.128<br />

in % 2010/11: + 2,6 %<br />

<strong>Saar</strong>lanD<br />

2010: 9.186<br />

<strong>2011</strong>: 9.043<br />

in % 2010/11: - 1,5 %<br />

Anzahl in Mio.<br />

in Mio. EUR<br />

10.000 €<br />

9.000 €<br />

8.000 €<br />

7.000 €<br />

6.000 €<br />

5.000 €<br />

4.000 €<br />

3.000 €<br />

2.000 €<br />

4.000 €<br />

3.750 €<br />

3.500 €<br />

3.250 €<br />

3.000 €<br />

2.750 €<br />

2.500 €<br />

2.250 €<br />

2.000 €<br />

1.750 €<br />

1.500 €<br />

1.250 €<br />

1.000 €<br />

750 €<br />

<strong>Bau</strong>gewerblicher Umsatz Deutschland<br />

Gesamt 2009-<strong>2011</strong><br />

<strong>Bau</strong>gewerblicher Umsatz<br />

Deutschland <strong>2011</strong><br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Gesamt 2009<br />

Gesamt 2010<br />

Gesamt <strong>2011</strong><br />

Wohnungsbau<br />

Wirtschaftsbau<br />

öffentl. <strong>Bau</strong> insg.<br />

Auftragseingang (in Mio. EUR)<br />

Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />

<strong>Bau</strong>art <strong>2011</strong> in % <strong>2011</strong>/2010 2010<br />

nachr. in %:<br />

Dez. Jan.-Dez. Dez. Jan.-Dez. Jan.-Dez. in % 10/09 Dez.10/Dez.09<br />

Wohnungsbau 810,2 9.523,3 26,1 20,9 7.874,7 9,8 13,6<br />

Wirtschaftsbau 1.769,0 22.650,3 23,8 13,0 20.052,9 6,0 -6,6<br />

Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 1.261,2 18.862,7 4,7 -3,9 19.628,2 -5,2 -19,6<br />

Insgesamt 3.840,3 51.036,4 17,3 7,3 47.555,8 1,6 -8,8<br />

Hochbau 2.120,0 26.709,1 19,2 12,4 23.762,6 6,1 -3,2<br />

Tiefbau 1.720,3 24.327,3 14,9 2,2 23.793,2 -2,5 -14,7<br />

Insgesamt 3.840,3 51.036,4 17,3 7,3 47.555,8 1,6 -8,8<br />

real 14,1 4,4 1,1 -10,3<br />

<strong>Bau</strong>stelle Thermalbad<br />

Rilchingen-Hanweiler<br />

9


A uSBlICk<br />

10<br />

A uSBlICk 2012<br />

VERHAlTEnER<br />

optimismus<br />

Eine stabile Beschäftigungslage,<br />

mehr <strong>Bau</strong>genehmigungen, steigende<br />

Auftragseingänge und anziehende<br />

Umsätze in fast allen Bereichen<br />

des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes lassen die<br />

Unternehmen mit leichtem Optimismus<br />

in die Zukunft blicken. Sie vertrauen<br />

wieder stärker darauf, dass<br />

die <strong>Bau</strong>wirtschaft als Schlüsselwirtschaftszweig<br />

wiederentdeckt ist und<br />

man ihr wieder vermehrt die Lösung<br />

der elementaren Zukunftsaufgaben<br />

in Deutschland anvertraut.<br />

Trotzdem kann aber auch die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

nicht darüber hinweg<br />

sehen, dass die gesamtwirtschaftlichen<br />

Risiken für das Jahr 2012 deutlich<br />

zugenommen haben.<br />

Zwar rechnen weder die Forschungsinstitute<br />

noch Bundesregierung und<br />

Bundesbank in ihren Basisszenarien<br />

mit einer echten Rezession, die<br />

Wachstumsprognosen für das Bruttoinlandsprodukt<br />

sind aber zum Jahresende<br />

<strong>2011</strong> hin deutlich gesenkt<br />

worden – und zwar auf Werte zwischen<br />

real 0,4 und 0,6 %. Die Kreditvergabebedingungen<br />

der Banken<br />

haben sich zwar nicht wesentlich<br />

verändert, vor allem die Großbanken<br />

warnen jedoch vor einer Kreditklemme<br />

im Laufe des Jahres, die vor<br />

allem gewerblichen Investoren schaden<br />

könnte. Darüber hinaus schwelt<br />

<strong>Bau</strong>stelle Berliner Promenade<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

trotz der vielen „Gipfelbeschlüsse“<br />

zur Stabilisierung des Euros die europaweite<br />

Staatsschuldenkrise weiter,<br />

was ohne Zweifel die öffentlichen<br />

Investitionen bremsen wird.<br />

Vor diesem Hintergrund verwundert<br />

es nicht, dass die Angst vor einer<br />

gesamtwirtschaftlichen Rezession<br />

die Stimmung drückt. Daher fällt<br />

auch die Prognose für 2012 äußerst<br />

schwer.<br />

Für den Wohnungsbau eröffnen sich<br />

2012 die besten Wachstumsperspektiven.<br />

Die anhaltende Unsicherheit<br />

auf den Kapitalmärkten wird<br />

auch 2012 Kapital in Wohnimmobilienanlagen<br />

lenken. Die Wohnungsbauumsätze<br />

2012 werden zwar<br />

nicht mehr so stark wie im vergangenen<br />

Jahr, aber immerhin noch um<br />

nominal 6 % wachsen.<br />

Die Prognose für den Wirtschaftsbau<br />

ist mit großen Unsicherhei-<br />

ten verbunden. Zwar zeichnen die<br />

Frühindikatoren ein positives Bild.<br />

Die Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden<br />

Gewerke ist unverändert<br />

hoch, alle großen Wirtschaftszweige<br />

gehen derzeit noch davon aus, dass<br />

sie im Jahre 2012 zwar langsamer,<br />

aber immerhin noch wachsen werden.<br />

Allerdings reagieren die Auftraggeber<br />

in diesem Marktsegment<br />

sehr viel schneller mit dem Abbruch<br />

von Vorhaben und dem Einfrieren<br />

von <strong>Bau</strong>genehmigungen. Sollte die<br />

derzeit vorherrschende Situation<br />

anhalten, könnte am Ende ein Umsatzplus<br />

von nominal 3 % stehen.<br />

Dagegen ist ein Rückgang der Umsätze<br />

im Öffentlichen <strong>Bau</strong> 2012 wohl<br />

nicht mehr zu verhindern. Die Konjunkturprogramme<br />

sind endgültig<br />

ausgelaufen, die europaweite Zuspitzung<br />

der Staatsschuldenkrise<br />

zwingt Bund, Länder und Gemeinden<br />

auf längere Sicht zu äußerster<br />

Sparsamkeit. Dies gilt vor allem mit<br />

Blick auf die Einführung der Schuldenbremse.<br />

Daher erscheint ein<br />

Umsatzrückgang im öffentlichen <strong>Bau</strong><br />

von nominal 2,5 % unvermeidlich.


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

SCHwERPunkTE dER<br />

verbands- und<br />

lobbyarbeit<br />

Die <strong>Bau</strong>wirtschaft ist eine starke<br />

Branche, die am deutschen Markt<br />

erheblich zur Wertschöpfung und<br />

zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />

beiträgt. Durch eine Vielzahl vor-<br />

und nachgelagerter Bereiche ist die<br />

deutsche <strong>Bau</strong>wirtschaft ein Motor<br />

für die Wirtschaft vor Ort, die Wohlstand<br />

schafft und Werte schützt.<br />

lobbyarbeit<br />

Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> vertritt als Wirtschaftsverband<br />

die Interessen seiner<br />

Mitgliedsbetriebe gegenüber<br />

Landesregierung, Landtag, Landesbehörden,<br />

Kreisen, Städten, Kommunen,<br />

Kammern und kommunalen<br />

Spitzenverbänden sowie der IG BAU.<br />

Eingebunden ist er auf Bundesebene<br />

in verschiedene Spitzenverbände,<br />

über die auf Bundesebene<br />

Lobbyarbeit geleistet wird. Dies<br />

sind der Hauptverband der Deutschen<br />

<strong>Bau</strong>industrie, der Zentralverband<br />

des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes,<br />

der Zentralverband des Deutschen<br />

Dachdeckerhandwerk, die Bundesvereinigung<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft sowie der<br />

Bundesverband Farbe, Gestaltung<br />

und <strong>Bau</strong>tenschutz.<br />

Zentrale Themen des Jahres <strong>2011</strong><br />

waren neben den kriselnden Finanzmärkten<br />

und den Auswirkungen auf<br />

die Wirtschaft die im April beschlossene<br />

Energiewende in Deutschland.<br />

Die zu Jahresbeginn verabschiedeten<br />

massiven Haushaltskürzungen der<br />

Bundesregierung in den für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

relevanten Titeln (Straßenbaufinanzierung,<br />

Co 2 -Gebäudesanierung,<br />

Städtebauförderung etc.)<br />

wurden mit den Haushaltsnöten der<br />

öffentlichen Kassen begründet und<br />

von den <strong>Bau</strong>organisationen auf allen<br />

Ebenen heftig kritisiert. Wurde doch<br />

bei der Bewertung der bisherigen<br />

Fördermodalitäten vollkommen außer<br />

Acht gelassen, welchen Hebeleffekt<br />

diese Fördermaßnahmen unstrittig<br />

haben, weswegen sich diese<br />

Programme geradezu selbst finanzieren.<br />

Die geleistete Überzeugungsarbeit<br />

hatte dann - auch angesichts<br />

der eingeläuteten Energiewende -<br />

zum Ergebnis, dass mit Ausnahme<br />

der Förderung des altersgerechten<br />

Umbaus die Kürzungen zum Teil zurückgenommen<br />

wurden.<br />

Auf der Agenda standen im vergangenen<br />

Jahr und bleiben auch künftig<br />

folgende Themen:<br />

• Verkehrswegefinanzierung auf<br />

Bundes- und Kommunalebene<br />

• Co -Gebäudesanierungspro-<br />

2<br />

gramm<br />

• <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

• <strong>Bau</strong>vertragsrecht<br />

• Privates <strong>Bau</strong>recht<br />

• Sanierungsstau (Straßen, öffentliche<br />

Gebäude, Sportstätten,<br />

etc.)<br />

• Netzausbau<br />

erFolGreiche lobbyarbeit der bauverbÄnde <strong>2011</strong><br />

Investive Ausgaben Haushaltsplan BMVBS (Kapitel 12)<br />

KfW-CO2-<br />

Gebäudesanierungsprogramm<br />

Mio. € <strong>2011</strong> l. Plan<br />

Eckwerte-<br />

Beschluss<br />

März<br />

2012 Beschlüsse<br />

Kabinettsbes<br />

chluss Juni<br />

Haushalts-<br />

Ausschuss<br />

Nov.<br />

• Fachkräftemangel<br />

• Energiepolitik<br />

• Mantelverordnung<br />

• Normung<br />

Im <strong>Saar</strong>land:<br />

HH 436 0 0 0<br />

EKF 500 0 1.500 1.500<br />

936 0 1.500 1.500 564 1.500<br />

Städtebauförderung 455 266 410 455 0 189<br />

Altersgerechter Umbau 100 0 0 0 -100 0<br />

Soziale Wohnraumförderung 518 518 518 518 0 0<br />

Verkehr *) 10.900 10.000 10.000 11.000 100 1.000<br />

Verbess. Verkehrsverhältnisse<br />

Gemeinden 1.335 1.335 1.335 1.335 0 0<br />

Gesamt 14.244 12.199 13.763 14.808 564 2.689<br />

*) in <strong>2011</strong> inkl. etwa 1 Mrd. € aus den Konjunkturpaketen<br />

in 2012 inkl. etwa 1 Mrd. € aus Infrastrukturbeschleunigung (2012 = 0,5; weitere 0,5 in 2013 - 2016)<br />

Diff. IST <strong>2011</strong><br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

• Gemeinsame VOB-Kompetenzstelle<br />

• Rohstoffversorgung<br />

• Großprojekte<br />

• Fachkräftenachwuchs<br />

• Kompetenzverlust in Vergabe<br />

und Ausschreibung<br />

Neben der allgemeinen Interessenvertretung<br />

liegt ein Schwerpunkt<br />

der Verbandsaktivitäten in der Beratung<br />

einzelner Unternehmen in betrieblichen<br />

Belangen.<br />

dER <strong>AGV</strong> BAu SAAR<br />

im internet:<br />

www.bau-saar.de<br />

Differenz<br />

Eckwerte<br />

März<br />

durch umfang-<br />

reiche lobbyarbeit<br />

der <strong>Bau</strong>verbände<br />

wurden die<br />

Eckwertebeschlüsse<br />

des bmvbs<br />

vom märz vergangenenJahres<br />

größtenteils<br />

revidiert!<br />

11


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

12<br />

VERTRAGSRECHTlICHE<br />

und TECHnISCHE<br />

BERATunG<br />

Auch im Jahr <strong>2011</strong> sind diese Serviceleistungen<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

vielfach in Anspruch genommen<br />

worden, wobei telefonische Beratung<br />

und E-Mail-Anfragen das persönliche<br />

Beratungsgespräch immer<br />

öfter ersetzen. Nach wie vor liegt<br />

ein deutlicher Schwerpunkt in der<br />

Durchsetzung von Vergütungsansprüchen<br />

von streitigen Nachtragssachverhalten<br />

und zunehmend auch<br />

Eingriffen des <strong>Bau</strong>herrn in die geplante<br />

<strong>Bau</strong>zeit.<br />

Der Schwerpunkt der technischen<br />

Beratung lag überwiegend bei der<br />

Klärung und Beratung von Streitfragen<br />

bei der <strong>Bau</strong>abrechnung und<br />

–abwicklung. Zunehmend muss<br />

heute eine Streitkultur als normal<br />

bezeichnet werden, wenn überkritische<br />

<strong>Bau</strong>herren bereits kleinste<br />

Unstimmigkeiten zum Anlass nehmen,<br />

ihre Zahlungseinbehalte zu begründen.<br />

Obwohl auch bei Städten<br />

und Gemeinden eine abnehmende<br />

<strong>Bau</strong>stelle Ferienpark Bostalsee<br />

Foto: LEG <strong>Saar</strong><br />

Zahlungsmoral beklagt wird, verzichten<br />

viele Unternehmer wegen<br />

der überlangen Verfahrensdauer in<br />

<strong>Bau</strong>prozessen auf die Auszahlung<br />

ihrer Restforderungen und beugen<br />

sich der „Erpressung“ ihrer Auftraggeber.<br />

Weil es diesen häufig bereits<br />

an ordentlich beschriebenen Leistungsaufträgen<br />

fehlt, werden die Finanzierungsbudgets<br />

für öffentliche<br />

<strong>Bau</strong>vorhaben häufig überschritten,<br />

was die Finanznot der öffentlichen<br />

Auftraggeber noch verschärft.<br />

Auch im vergangenen Jahr waren<br />

zum Vergaberecht zahlreiche Anfragen<br />

zu bearbeiten, nachdem 2010<br />

die novellierte VOB veröffentlicht<br />

worden war und die Neuerungen in<br />

der VOB/A sowie die Abarbeitung<br />

der Konjunkturprogramme für Unsicherheit<br />

sowohl auf Auftragnehmer-<br />

als auch auf Auftraggeberseite<br />

geführt haben.<br />

Im Mai <strong>2011</strong> sind die Änderungen<br />

der Vergabeverordnung sowie der<br />

Sektorenverordnung in Kraft getreten.<br />

Im Dezember <strong>2011</strong> wurden der<br />

2. und 3. Abschnitt der VOB/A veröffentlicht.<br />

Während der 2. Abschnitt<br />

nach wie vor die Vergabe von Aufträ-<br />

gen regelt, deren Auftragswert oberhalb<br />

der EU-Schwellenwerte liegen,<br />

handelt es sich bei dem 3. Abschnitt<br />

der VOB/A um eine völlig neue Regelung,<br />

mit der die Richtlinie für<br />

Vergaben in den Bereichen von Verteidigung<br />

und Sicherheit umgesetzt<br />

werden soll.<br />

GESETZlICHES<br />

BAuVERTRAGSRECHT<br />

Mit Beginn der Legislaturperiode<br />

wurden im Bundesjustizministerium<br />

verschiedene Arbeitsgruppen gebildet,<br />

die prüfen sollen, inwieweit ein<br />

eigenständiges <strong>Bau</strong>vertragsrecht zur<br />

Lösung der ständigen Probleme im<br />

Bereich des <strong>Bau</strong>- und Werkvertragsrechts<br />

geeignet ist.<br />

Die in einer Unterarbeitsgruppe erarbeiteten<br />

Vorschläge zur Änderung<br />

des Architektenvertragsrechts werden<br />

von den Verbänden der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

insoweit abgelehnt, als sie die<br />

Abschaffung bzw. Einschränkung der<br />

gesamtschuldnerischen Haftung von<br />

Architekten und <strong>Bau</strong>unternehmern<br />

vorsehen.<br />

Bis zum Jahresende <strong>2011</strong> haben<br />

auch insgesamt 9 Sitzungen der Arbeitsgruppe<br />

<strong>Bau</strong>vertragsrecht im<br />

Bundesjustizministerium stattgefunden.<br />

Diskutiert werden hier vor allem<br />

ein einseitiges Anordnungsrecht<br />

des Bestellers, die Berechnung der<br />

Mehr- oder Mindervergütung und<br />

die Abnahme von Werkleistungen.<br />

Grundsätzlich ist die Schaffung eines<br />

gesetzlichen <strong>Bau</strong>vertragsrechts<br />

sicherlich zu begrüßen. Es besteht<br />

allerdings die Befürchtung, dass viele<br />

der Neuregelungen zugunsten des<br />

Auftraggebers und insbesondere<br />

des Verbrauchers ausfallen werden.<br />

Es ist allerdings nicht davon auszugehen,<br />

dass eine gesetzliche Neuregelung<br />

vor der Bundestagswahl im<br />

Herbst 2013 in Kraft treten wird.<br />

evaluation der ver-<br />

GABEERlEICHTERunGEn<br />

Im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket<br />

II hatte die Bundesre-


<strong>Bau</strong>stelle Viadukt Eiweiler<br />

Foto: Ehrhardt & Hellmann<br />

gierung deutlich erhöhte Wertgrenzen<br />

für öffentliche <strong>Bau</strong>aufträge in<br />

Kraft gesetzt. Ein Ziel der Vergabeerleichterungen<br />

war es, die neu bereitgestellten<br />

Mittel schnellstmöglich<br />

konjunkturell wirksam werden zu<br />

lassen. Die Wertgrenzen, bis zu denen<br />

öffentliche Auftraggeber ohne<br />

Begründung beschränkt ausschreiben<br />

bzw. freihändig vergeben können,<br />

sind auf 1 Mio. bzw. 100.000<br />

EURO angehoben worden.<br />

Derzeit wird auf Bundesebene und<br />

auch im <strong>Saar</strong>land ausgewertet, ob<br />

die Ziele der beschleunigten konjunkturellen<br />

Wirksamkeit erreicht<br />

wurden. Die saarländische Landesregierung<br />

hat im November <strong>2011</strong><br />

die Geltungsdauer der erhöhten<br />

Wertgrenzen bis zum 31. Juli 2012<br />

verlängert und angekündigt, dann<br />

eine dauerhafte Regelung zu finden.<br />

Die saarländische <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

hat sich mehrheitlich gegen die als<br />

zu hoch angesehenen Wertgrenzen<br />

und für eine Rückkehr zu den von<br />

der VOB/A vorgegebenen, deutlich<br />

niedrigeren Wertgrenzen ausgesprochen.<br />

wirksamer rechts-<br />

SCHuTZ unTERHAlB dER<br />

SCHwEllEnwERTE<br />

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung<br />

war im Hinblick auf die<br />

Reform des Vergaberechts vorgesehen,<br />

einen wirksamen Rechtsschutz<br />

der Unterschwellenvergaben einzuführen.<br />

Ein entsprechender Gesetzentwurf<br />

sollte laut Koalitionsvertrag<br />

bereits bis Ende 2010 vorgelegt werden.<br />

Aus Sicht der saarländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

ist eine Verbesserung<br />

des Bieterrechtsschutzes wünschenswert.<br />

Sie hat Überlegungen<br />

zur Einführung eines primären<br />

Rechtsschutzes abgelehnt, weil dieser<br />

regelmäßig zu Verzögerungen<br />

des Vergabeverfahrens führt und<br />

stattdessen die Einrichtung eines<br />

verwaltungsinternen Beschwerdeverfahrens<br />

bevorzugt. Die Landesregierung<br />

ist aufgefordert, eine<br />

zentrale und ressortübergreifende<br />

Nachprüfungs- und Aufsichtsbehörde<br />

einzurichten, die die bisherigen<br />

verwaltungsinternen Verfahren<br />

(VOB-Stellen) in einer Stabsstelle<br />

konzentriert.<br />

IHRE AnSPRECHPARnER<br />

Für bau- und<br />

VERTRAGSRECHT:<br />

dipl.-ing. martin vanoli<br />

RA Christian ullrich<br />

‡<br />

allGemeine<br />

FinanzierunGssysteme<br />

einFührunG einer<br />

pkw-maut<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Für den Erhalt und den Ausbau des<br />

Bundesfernstraßennetzes werden<br />

jährlich mindestens 7,5 Milliarden<br />

Euro benötigt – tatsächlich stehen<br />

aber nur knapp 5 Milliarden pro Jahr<br />

zur Verfügung. Ab 2012 sollen keine<br />

neuen Straßenbauprojekte starten.<br />

Nahezu alle Investitionsmittel werden<br />

zukünftig ausschließlich in den<br />

Erhalt des Straßennetzes investiert<br />

werden müssen.<br />

Die chronische Unterfinanzierung<br />

spiegelt sich im schlechten Zustand<br />

der Straßen wider, vor allem aber<br />

bei den Brückenbauwerken – sie<br />

sind buchstäblich tickende Zeitbomben.<br />

Im Netz der Bundesfernstraßen<br />

befinden sich 38.782 Brücken mit einer<br />

Gesamtlänge von 2.058 km. Ein<br />

Großteil stammt aus den 60er- und<br />

70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.<br />

Viele sind entsprechend<br />

der Ergebnisse von Brückenhauptund<br />

-zwischenprüfungen dringend<br />

sanierungsbedürftig. Rund 47 Prozent<br />

der Brückenflächen an Autobahnen<br />

und Bundesstraßen werden<br />

im <strong>Bau</strong>werkszustand nur mit „noch<br />

ausreichend' bewertet: d.h. die<br />

13


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

Standsicherheit des <strong>Bau</strong>werks ist<br />

noch gegeben, aber die Dauerhaftigkeit<br />

und die Verkehrssicherheit kann<br />

erheblich beeinträchtigt sein. Immer<br />

öfter gibt es für den genehmigungspflichtigen<br />

Schwerlastverkehr auf<br />

Brücken Verkehrsbeschränkungen<br />

oder gar Komplettsperrungen. Nur<br />

etwa 15 % aller Brücken schneiden<br />

mit der Zustandsnote „gut“ bis „sehr<br />

gut“ ab. Hier besteht dringender<br />

Handlungsbedarf, um den massiv<br />

fortschreitenden Substanzverlust<br />

unserer Brückenbauwerke aufzuhalten.<br />

Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden<br />

Mitteln ist die Erhaltung von<br />

Straßennetz und Brückenbauwerken<br />

langfristig nicht mehr möglich. Neue<br />

umfassende Finanzierungskonzepte<br />

werden benötigt. Bundeskanzlerin<br />

Merkel hat in diesem Zusammenhang<br />

einer PKW-Maut eine klare<br />

Absage erteilt: Dazu werde es in der<br />

laufenden Wahlperiode bis 2013<br />

nicht kommen, weil der Koalitionsvertrag<br />

zwischen CDU, CSU und FDP<br />

eine Maut für Personenwagen ausschließe.<br />

Aus Sicht der <strong>Bau</strong>verbände muss<br />

aber nach der LKW-Maut auch über<br />

die Einführung einer zweckgebundenen<br />

PKW- Autobahn-Maut nachgedacht<br />

werden.<br />

FinanzierunGskreislauF<br />

strasse<br />

Um die chronische Unterfinanzierung<br />

der Bundesfernstraßen mindestens<br />

zu lindern, bedarf es zudem<br />

endlich eines geschlossenen,<br />

Infrastrukturbeschleunigungsprogramm<br />

(Mittelaufteilung)<br />

Etatsoll Verpflichtungsermächtigungen<br />

in Mio. € 2012 2013 2014 2015 2016 gesamt<br />

Fernstraßen 400 200 600<br />

Schienenwege 40 60 100<br />

Wasserstraßen 60 60 60 60 60 300<br />

Gesamt 500 320 60 60 60 1.000<br />

Zusätzliche Verpflichtungsermächtigungen *)<br />

- <strong>Bau</strong>kostenzuschuss Schinenwege 2016 - 2019: 700 Mio. Euro<br />

- Bedarfsplan BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />

- Erhaltung BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />

*) Haushaltsausschuss 26.10.<strong>2011</strong> und Bereinigungssitzung 08.11.<strong>2011</strong><br />

14<br />

verkehrsbezogenen Finanzierungskreislaufes<br />

– d.h. die Einnahmen<br />

aus LKW- und PKW-Maut müssen<br />

vollständig zum Erhalt und zum<br />

Ausbau des Straßennetzes und der<br />

Brückenbauwerke eingesetzt werden.<br />

Verkehrsbezogene Finanzierungskreisläufe<br />

haben wichtige Vorteile:<br />

Verstetigung der Investitionen<br />

in den Straßenbau, Übertragbarkeit<br />

der Finanzmittel auf Folgejahre, Mittelverwendung<br />

nach Wirtschaftlichkeit<br />

und Transparenz der Mittelverwendung.<br />

VERuRSACHERGERECHTE<br />

FinanzierunGsmodelle<br />

Sog. "wiederkehrende Beiträge"<br />

können einen Beitrag zur Lösung<br />

der kommunalen Finanzierungsprobleme<br />

im kommunalen Straßenbau<br />

leisten. Im Vergleich zu den bisher<br />

meist üblichen einmaligen und damit<br />

zwangsläufig relativ hohen Anliegerbeiträgen<br />

haben "wiederkehrende<br />

Beiträge" einen solidarischen<br />

Effekt bzw. beinhalten einen Gerechtigkeitsaspekt,<br />

da sie jährlich in niedrigeren<br />

Beträgen von einer großen<br />

Zahl von Grundstückseigentümern<br />

in einer größeren Abrechnungseinheit<br />

zu zahlen wären. Gegenüber<br />

einer Nutzungsgebühr bzw. einem<br />

Nutzungsentgelt hätte der "wiederkehrende<br />

Beitrag" den Vorteil, dass<br />

er rechtlich zwingend für den kommunalen<br />

Straßenbau zweckgebunden<br />

wäre.<br />

So könnten die Kommunalabgabengesetze<br />

der Länder so angepasst<br />

werden, dass die Gemeinden künftig<br />

"parallel entweder einmalige, ratierliche<br />

oder wiederkehrende Beiträge"<br />

erheben dürfen. Diese Wahlmöglichkeit<br />

würde "die Attraktivität<br />

eines Beitragssystems im Interesse<br />

solider Kommunalfinanzen" steigern.<br />

Eine auch künftig unverzichtbare<br />

Grundversorgung in Bezug auf<br />

ein örtliches Verkehrsnetz könne<br />

letztlich aber nur über einen passenden<br />

Abgabenmix aus Steuern,<br />

Nutzungsgebühren oder Entgelten<br />

sowie Anliegerbeiträgen finanziert<br />

werden. Bislang haben jedoch nur<br />

die Länder Rheinland-Pfalz, Sachsen<br />

und Thüringen in ihren Kommunalabgabengesetzen<br />

eine rechtliche<br />

Grundlage für die Erhebung "wiederkehrender<br />

Beiträge" geschaffen.<br />

Im <strong>Saar</strong>land wird dieses System bereits<br />

in Püttlingen praktiziert.<br />

Öpp hat sich bewÄhrt<br />

Volumen noch steigerungsfähig<br />

„ÖPP hat sich in Deutschland als Beschaffungsvariante<br />

bewährt“. Dieses<br />

Resümee zieht das Bundesfinanzministerium<br />

(BMF) in seinem Monatsbericht<br />

Juli <strong>2011</strong>. Bezogen auf die<br />

gesamten Infrastrukturinvestitionen<br />

der öffentlichen Hand sei das Volumen<br />

an ÖPP-Projekten aber noch<br />

steigerungsfähig – und zwar nicht<br />

„als Selbstzweck, sondern wegen<br />

der wirtschaftlichen Vorteile, die<br />

der Lebenszyklusansatz von ÖPP mit<br />

sich bringt“.<br />

Die dauerhaft bestehenden Konsolidierungserfordernisse<br />

in den öffentlichen<br />

Haushalten eröffneten<br />

nach wie vor erhebliche Chancen für<br />

Öffentlich Private Partnerschaften,<br />

auch wenn die Zahl der Projekte und<br />

die Höhe der Investitionsvolumen<br />

im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise<br />

zurückgegangen seien,<br />

stellt das BMF fest. Die Halbjahreszahlen<br />

der Vertragsabschlüsse und<br />

Investitionsvolumen im Jahr <strong>2011</strong><br />

ließen jedoch für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> eine Trendwende erkennen.<br />

Darüber hinaus befinde sich eine<br />

Vielzahl neuer Projekte in der Vorbereitung<br />

oder in der Ausschreibung.<br />

Um die Rahmenbedingungen für<br />

Öffentlich Private Partnerschaften


in Deutschland kontinuierlich zu verbessern<br />

und Hemmschwellen weiter<br />

abzubauen, will das BMF auch weiterhin<br />

projektunabhängige Grundlagenarbeit<br />

beauftragen. Die Grundlagenarbeit<br />

solle dazu beitragen, dass<br />

ÖPP-Projekte zunehmend auch in<br />

anderen als den klassischen Bereichen<br />

Hoch- und Tiefbau zum Einsatz<br />

kämen. Das BMF werde die Nutzung<br />

der Beschaffungsweise ÖPP - Wirtschaftlichkeit<br />

vorausgesetzt - weiter<br />

vorantreiben. BMF: „Denn eine gute<br />

Infrastruktur langfristig sichern, Projekte<br />

schneller realisieren und dabei<br />

noch Geld sparen liegt im Interesse<br />

von Bürgern und Wirtschaft.“<br />

enerGie und rohstoFFe<br />

EnERGIEPolITIk<br />

Mit dem im Sommer 2010 verabschiedeten<br />

neuen Energiekonzept<br />

hatte die Bundesregierung ein Szenario<br />

für die Umsetzung ihrer Klimaschutzziele<br />

bis zum Jahre 2050<br />

aufgezeigt. Ein zentraler Schwerpunkt<br />

des Konzeptes lag dabei auf<br />

der energetischen Sanierung des<br />

Gebäudebestandes.<br />

Mit der für 2012 vorgesehenen Novelle<br />

der Energieeinsparverordnung<br />

soll dann das Niveau „klimaneutrales<br />

Gebäude“ für Neubauten eingeführt<br />

werden.<br />

Den politischen Zielvorgaben zur<br />

Senkung des Energieverbrauchs sind<br />

allerdings nicht die entsprechenden<br />

Taten gefolgt. Anstelle der mindestens<br />

notwendigen 2,5 Mrd. EURO<br />

standen <strong>2011</strong> nur 936 Mio. EURO<br />

zur Verfügung.<br />

Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> hat sich gemeinsam<br />

mit der saarländischen Landesregierung<br />

gegen die radikale Mittelkürzung<br />

gewehrt und erreicht, dass<br />

die zum Teil heftigen Kürzungen zurückgenommen<br />

worden sind.<br />

Immer noch blockiert ist dagegen<br />

ein Gesetzentwurf der Bundesregierung,<br />

der es auch Wohnungsei-<br />

‡<br />

s t Ä d t e b a u F Ö r d e r u n G<br />

Budgets in den Programmen<br />

gentümern ermöglichen soll, Kosten<br />

für die energetische Sanierung<br />

ihrer Häuser steuerlich geltend zu<br />

machen. Eine weitere Forderung<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft sieht vor, Ersatzneubauten<br />

als zulässige Variante<br />

der Sanierung und Modernisierung<br />

in das bestehende Förderspektrum<br />

einzubeziehen, weil sich bei vielen<br />

in den 50er bis Anfang der 70er Jahre<br />

gebauten Wohnungen die Frage<br />

nach der Wirtschaftlichkeit einer<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Rundummodernisierung unter energetischen<br />

Aspekten stellt.<br />

Bezüglich der Fortschreibung der<br />

Energieeinsparverordnung wurde<br />

die Politik aufgefordert mit Augenmaß<br />

zu entscheiden, damit eine<br />

weitere Verschärfung der EnEV-<br />

Standards nicht zum Investitionsaufschub<br />

führt, weil für die Investoren<br />

die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt<br />

wird.<br />

15


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

kreislauFwirtschaFts-<br />

und abFallrecht<br />

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf<br />

zur Neuordnung des<br />

Kreislaufwirtschaft- und Abfallrechts<br />

(KrWG) vorgelegt. Weil dies mit europäischem<br />

Recht so vorgesehen<br />

ist, können die Regeln des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

zur Beförderung<br />

von Abfällen nicht mehr so<br />

gestaltet werden, dass sie nur für<br />

Betriebe gelten, deren hauptsächlicher<br />

Unternehmenszweck in der<br />

Beförderung von Abfällen besteht<br />

(„gewerbliche Abfallbeförderer“).<br />

Nach dem vorgelegten Entwurf bedarf<br />

die Beförderung von Erdaushub,<br />

Straßenaufbruch und mineralischem<br />

<strong>Bau</strong>schutt derzeit (§ 49 Abs. 1 KrW-/<br />

AbfG) keiner Transportgenehmigung,<br />

wogegen § 53 KrWG (neu) diese Befreiung<br />

nicht mehr vorsieht.<br />

Auch soll künftig die bisher geltende<br />

Befreiung von Abfalltransporten im<br />

Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen<br />

entfallen, zu denen auch<br />

Abfälle zählen, die durch die Tätigkeit<br />

von Handwerkern anfallen und von<br />

der <strong>Bau</strong>stelle oder anderen außerbetrieblichen<br />

Einsatzstellen zu einer<br />

Annahmestelle Dritter oder zum<br />

Zweck der weiteren Bereitstellung<br />

zum Betriebsstandort befördert werden.<br />

Das neue KrWG sieht für den<br />

Transport nicht gefährlicher Abfälle<br />

eine Anzeigepflicht und für Transporte<br />

gefährlicher Abfälle eine Erlaubnispflicht<br />

vor (§§ 53,54). Außerdem ist<br />

16<br />

Renaturiertes Gebiet<br />

Foto: Gebr. Arweiler<br />

für alle Abfalltransporte künftig eine<br />

Sach- und Fachkunde nachzuweisen.<br />

Deshalb wandten sich die <strong>Bau</strong>verbände<br />

an die Abgeordneten des<br />

Vermittlungsausschusses, sich für<br />

die Belange der baugewerblichen<br />

Unternehmer einzusetzen, damit unsinnige<br />

bürokratische Belastungen<br />

verhindert werden und <strong>Bau</strong>en bezahlbar<br />

bleibt. Der Vermittlungsausschuss<br />

hat sich in seiner Sitzung vom<br />

14.12.<strong>2011</strong> auf das Jahr 2012 vertagt.<br />

Die Bundesregierung hat zugesagt,<br />

auf Verordnungsebene alle Möglichkeiten<br />

zur Minimierung des bürokratischen<br />

Aufwands insbesondere bei<br />

Handwerkern auszuschöpfen.<br />

rohstoFFsituation<br />

SAARlAnd<br />

Die Rohstoffsituation im <strong>Saar</strong>land<br />

bereitet seit einiger Zeit große Sorgen.<br />

Ob es sich nun um erschwerte<br />

Genehmigungsverfahren bei Abbauvorhaben,<br />

um den geplanten<br />

Abbaustopp von Rohstoffen im<br />

Nordsaarland oder die zunehmende<br />

Ausrichtung des Umweltministeriums<br />

unter der Ägide der ehemaligen<br />

Umweltministerin Dr. Peter in<br />

Richtung Tourismus handelt – Rohstoffe<br />

scheinen im <strong>Saar</strong>land eine<br />

schwindende Bedeutung und somit<br />

eine schwierige Zukunft zu haben.<br />

Darüber hinaus gibt es im <strong>Saar</strong>land<br />

keinen Rohstoffplan, der ein langfristiges<br />

Konzept zur Versorgung der<br />

saarländischen Bevölkerung fest-<br />

Sanfte Entwicklung<br />

Foto: Fa. Bahnlog<br />

schreibt. Ganz unabhängig von den<br />

Aussagen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />

zum Thema <strong>Bau</strong>stoffrecycling.<br />

Innerhalb der kommenden 10 Jahre<br />

läuft der Abbau von 50 % der derzeit<br />

genehmigten Rest- und Abbauflächen<br />

aus. Sollten keine weiteren Flächen<br />

genehmigt werden, sieht es für<br />

die saarländische <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

„düster“ aus. Bundesweit müssen<br />

bereits viele Unternehmen der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

mangels genehmigter<br />

Abbauflächen schließen.<br />

Die Mitglieder des VBS – Verbandes<br />

der <strong>Bau</strong>stoffindustrie <strong>Saar</strong>land<br />

starten daher im Jahr 2012 eine<br />

Rohstoffinitiative unter dem Namen<br />

„Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe aus der<br />

Region“. Mit fundierten Daten, einer<br />

Broschüre „Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />

Presseartikeln und Gesprächen mit<br />

Ministerien und zuständigen Behörden<br />

soll gezielte Informationspolitik<br />

betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />

gestärkt und die durch Verunsicherung<br />

resultierende verzögerte Bearbeitung<br />

durch Behörden verbessert<br />

werden. Im Rahmen einer zu<br />

vergebenden Diplomarbeit sollen<br />

wertvolle Daten und Fakten rund<br />

um Abbau, Rekultivierung und Renaturierung<br />

zusammengestellt und<br />

aufgearbeitet werden.<br />

Die Initiative „Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe<br />

aus der Region“ steht für die<br />

Sicherung des Abbaus als dringende<br />

und unverzichtbare volkswirtschaftliche<br />

Notwendigkeit, sie steht aber<br />

auch für die Bedeutung der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

als grüne Industrie mit<br />

ihren Maßnahmen zum Naturschutz<br />

und ihren vielfältigen Renaturierungs-<br />

und Rekultivierungsbemühungen.


tariF- und<br />

SoZIAlPolITIk<br />

arbeitnehmer-<br />

FreizüGiGkeit<br />

Nachdem zum 1. Mai <strong>2011</strong> im Zuge<br />

der Osterweiterung der Europäischen<br />

Union die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

(mit Ausnahme Bulgariens<br />

und Rumäniens) hergestellt wurde,<br />

war unklar, wie sich dies auf den deutschen<br />

<strong>Bau</strong>arbeitsmarkt auswirken<br />

würde. In einem Symposium Ende<br />

<strong>2011</strong> konnte übereinstimmend festgestellt<br />

werden, dass nach Auslaufen<br />

der Übergangsfristen ein großer<br />

Run auf den deutschen Arbeitsmarkt<br />

nicht festzustellen ist. Die teilweise<br />

befürchtete Völkerwanderung am<br />

<strong>Bau</strong> blieb aus, die Zuwanderung aus<br />

den EU-8-Staaten blieb vielmehr weit<br />

hinter den Erwartungen zurück. Die<br />

daraus resultierende Arbeitsmarktwirkung<br />

war gering. Aufgrund von<br />

Legalisierungsprozessen und der Aufgabe<br />

der Selbstständigkeit sei die Beschäftigung<br />

von EU-8-Staatsbürgern<br />

gleichwohl stark gestiegen, insbesondere<br />

im <strong>Bau</strong>gewerbe. Übereinstimmend<br />

wurde diese positive Entwicklung<br />

darauf zurückgeführt, dass die<br />

Bundesrepublik die Übergangsfristen<br />

nutzte. Die <strong>Bau</strong>verbände sprachen<br />

sich daher in Bezug auf die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

auch für die<br />

Einhaltung der Übergangsfristen gegenüber<br />

den Beitrittsländern Bulgarien<br />

und Rumänien aus.<br />

mindestlohn-<br />

EVAluATIon <strong>2011</strong><br />

Im Koalitionsvertrag zwischen CDU,<br />

CSU und FDP für die 17. Legislaturperiode<br />

des Deutschen Bundestages<br />

war die Absicht festgeschrieben worden,<br />

die bestehenden gesetzlichen<br />

Regelungen zum Mindestlohn bis Oktober<br />

<strong>2011</strong> zu evaluieren. Dabei kam<br />

es den Koalitionspartnern darauf an,<br />

diese daraufhin zu überprüfen, ob sie<br />

Arbeitsplätze gefährden oder neuen<br />

Beschäftigungsverhältnissen entgegenstehen.<br />

Zugleich sollte geprüft<br />

werden, ob die Mindestlöhne sowohl<br />

den erforderlichen Schutz der Arbeitnehmer<br />

als auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der einzelnen Branchen<br />

gewährleisten. Das Ergebnis dieser<br />

Evaluierung soll als Grundlage für die<br />

Entscheidung dienen, ob die geltenden<br />

Mindestlohnregelungen Bestand<br />

haben oder aufgehoben werden.<br />

Ein entsprechender Forschungsauftrag<br />

des Bundesministeriums für<br />

Arbeit und Soziales ist an ein Forschungskonsortium<br />

vergeben worden.<br />

Allgemeines Stimmungsbild zum<br />

Mindestlohn im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

Im Endbericht wird die Notwendigkeit<br />

des Mindestlohnes im <strong>Bau</strong>ge-<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

werbe nicht angezweifelt. Generell<br />

werde die Auffassung vertreten,<br />

dass der Mindestlohn gleiche Voraussetzungen<br />

bei der Auftragsvergabe<br />

schaffe und somit entscheidend<br />

zu einem „fairen“ Wettbewerb<br />

beitrage. Hierbei stehe weniger die<br />

Verdrängung der Entsendungen im<br />

Vordergrund. Vielmehr erfülle der<br />

Mindestlohn seine Wettbewerbsfunktion,<br />

indem er Schutz gegenüber<br />

Unternehmen ohne Tarifbindung, gegenüber<br />

organisierten Betrieben aus<br />

Nachbargewerken mit einem niedrigeren<br />

Mindestlohnniveau bzw. ohne<br />

Mindestlohn und vor ausländischer<br />

Niedriglohnkonkurrenz biete.<br />

Eine Abschaffung des Mindestlohnes<br />

im <strong>Bau</strong>gewerbe werde somit generell<br />

nicht in Betracht gezogen, da er bisweilen<br />

sogar als überlebensnotwendig<br />

für das deutsche <strong>Bau</strong>gewerbe<br />

angesehen werde. Die Arbeitgeberverbände<br />

tendierten in erster Linie<br />

hin zu einem einheitlichen Mindestlohn<br />

von relativ geringer Höhe.<br />

Auswirkungen auf die Beschäftigung<br />

Die Mindestlohneinführung sowie<br />

die einzelnen Mindestlohnerhöhungen<br />

hatten nach den Ergebnissen des<br />

Forschungsberichtes keinen messbaren<br />

Effekt auf das Beschäftigungsniveau,<br />

und zwar weder in Ostdeutschland<br />

noch in Westdeutschland. Die<br />

Analyse der Wirkungsweise der<br />

Mindestlohneinführung zeige weder<br />

für West- noch für Ostdeutschland<br />

signifikant negative Auswirkungen<br />

auf die Arbeitsplatzsicherheit. Die<br />

Ergebnisse der Evaluation sprechen<br />

vielmehr dafür, dass der Mindestlohn<br />

im <strong>Bau</strong>gewerbe die Beschäftigungssicherheit<br />

auf individueller Ebene eher<br />

erhöht als verringert habe.<br />

IHRE dER <strong>AGV</strong> AnSPRECHPARTnER<br />

BAu SAAR<br />

Für arbeits-, tariFund<br />

im internet:<br />

SoZIAlRECHT:<br />

RA www.bau-saar.de<br />

Claus weyers<br />

RA Christian ullrich<br />

17


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

ict-richtlinie<br />

Am 13. Juli 2010 veröffentlichte<br />

die Europäische Kommission einen<br />

Richtlinienentwurf mit dem Titel<br />

"Richtlinie über die Bedingung für<br />

die Einreise und den Aufenthalt von<br />

Drittstaatsangehörigen im Rahmen<br />

einer konzerninternen Entsendung"<br />

(kurz: ICT-Richtlinie).<br />

Die ICT-Richtlinie soll den konzerninternen<br />

Transfer von Wissen in und<br />

innerhalb der Europäischen Union<br />

erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der europäischen Wirtschaft<br />

stärken. Dazu plant die Europäische<br />

Kommission die Einführung eines vereinfachten<br />

Zulassungsverfahrens, um<br />

konzernintern entsandten drittstaatsangehörigen<br />

Trainees, Führungs- und<br />

Fachkräften die befristete Aufnahme<br />

einer Tätigkeit in einem europäischen<br />

Mitgliedsstaat zu ermöglichen. Daneben<br />

sieht die Richtlinie in Artikel<br />

16 eine Mobilität zwischen den Mitgliedsstaaten<br />

vor. Danach können<br />

Drittstaatsangehörige, die in einem<br />

ersten EU-Mitgliedsstaat eine Aufenthalts-<br />

und Arbeitserlaubnis für eine<br />

konzerninterne Entsendung erhalten<br />

haben, auf der Grundlage der ersten<br />

Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in<br />

einen zweiten EU-Mitgliedsstaat entsandt<br />

werden. Für die Zulassung zu<br />

dem zweiten Mitgliedstaat muss keine<br />

neue Erlaubnis beantragt werden.<br />

18<br />

Der Vorschlag führt in seiner derzeitigen<br />

Fassung zu erheblichen, nicht<br />

hinnehmbaren Konsequenzen für das<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe, und zwar zur Verschärfung<br />

des Lohnkostendrucks, der unkontrollierten<br />

Öffnung des deutschen<br />

Arbeitsmarktes und der Aushöhlung<br />

der Entsenderichtlinie.<br />

Die Verbände der <strong>Bau</strong>wirtschaft haben<br />

daher die Herausnahme des<br />

<strong>Bau</strong>gewerbes aus dem Anwendungsbereich<br />

der Richtlinie gefordert. Eigentliches<br />

Ziel der ICT-Richtlinie ist<br />

es, Spezialisten und Experten von<br />

Konzernen einen leichteren Wechsel<br />

zwischen den Konzernniederlassungen<br />

innerhalb und außerhalb der EU<br />

zu ermöglichen. Die konkrete Ausformulierung<br />

der Richtlinie weist aber in<br />

eine andere Richtung: Nach der europäischen<br />

Definition einer „Fachkraft“<br />

könnte letztlich jeder Facharbeiter<br />

aus einem Drittstaat nach Deutschland<br />

entsandt werden.<br />

Nach unzähligen Verhandlungen haben<br />

sich die Vertreter des EU-LIBE-<br />

Ausschusses in einer Abstimmung<br />

gegen eine Herausnahme des <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

aus dem Anwendungsbereich<br />

der ICT-Richtlinie ausgesprochen.<br />

Ebenfalls wurde der Änderungsantrag<br />

abgelehnt, wonach Mitgliedstaaten<br />

einzelne Sektoren bei Vorliegen<br />

einer Sozialpartnervereinbarung aus<br />

dem Anwendungsbereich ausschlie-<br />

<strong>Bau</strong>stelle Ferienpark Bostalsee<br />

Foto: LEG <strong>Saar</strong><br />

ßen können. Im Rahmen des Trilogverfahrens<br />

werden nunmehr Vertreter<br />

der Europäischen Kommission,<br />

des Europäischen Parlaments sowie<br />

des Europäischen Rates über die Änderungsanträge<br />

weiter verhandeln.<br />

tariFrunde <strong>2011</strong><br />

Die Tarifauseinandersetzung im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

gestaltete sich <strong>2011</strong><br />

erneut kompliziert. Umso erfreulicher<br />

war das Ergebnis, bei dem es zu einem<br />

zweijährigen Abschluss kam, in<br />

dem jeweils ein Nullmonat vereinbart<br />

wurde und es zu Lohnsteigerungen im<br />

Westen ab 1. Mai <strong>2011</strong> von 3 % und<br />

zum 1. Juni 2012 von 2,3 % gekommen<br />

ist.<br />

Die Löhne und Gehälter im Dachdeckerhandwerk<br />

wurden mit Wirkung<br />

zum 1. September um 3,1 % angehoben.<br />

Auch hier war der Monat August<br />

ein sogenannter „Nullmonat“.<br />

Hier laufen die Tarifverträge bis zum<br />

31.07.2012.<br />

Im Malerhandwerk wurden die Verhandlungen<br />

auf Landesebene geführt.<br />

Hier konnte ein Abschluss bis 2014 erreicht<br />

werden.<br />

Die erzielten Ergebnisse sind insgesamt<br />

vertretbar und verschaffen den<br />

Betrieben angesichts der meist verlängerten<br />

Laufzeiten Planungssicherheit<br />

für das Jahr 2012 und teilweise<br />

auch darüber hinaus.


kRAnkEnSTAndSquoTEn<br />

anteil der aU-Tage am Kalenderjahr (in %):<br />

nach regionen<br />

Hamburg 5,7<br />

Berlin 5,6<br />

<strong>Saar</strong>land 5,6<br />

Brandenburg 5,4<br />

Hessen 5,4<br />

Sachsen-anhalt 5,3<br />

Westfalen-Lippe 5,3<br />

Mecklenburg-Vorpommern 5,2<br />

rheinland-Pfalz 5,2<br />

Schleswig-Holstein 5,2<br />

rheinland 5,1<br />

Thüringen 5,1<br />

Ostdeutschland 4,9<br />

Bremen 4,9<br />

niedersachsen 4,9<br />

Westdeutschland 4,8<br />

Baden-Württemberg 4,6<br />

Sachsen 4,6<br />

Bayern 4,2<br />

qualitÄtswettbewerb<br />

noVEllIERunG dER<br />

HAndwERkSoRdnunG<br />

Am 1. Januar 2004 trat die letzte<br />

Handwerksrechtsnovelle (Drittes Gesetz<br />

zur Änderung der Handwerksordnung<br />

und anderer handwerksrechtlicher<br />

Vorschriften) in Kraft. Mit<br />

der aus zwei Reformgesetzen bestehenden<br />

Novelle der Handwerksordnung<br />

nahm der Gesetzgeber die<br />

umfangreichsten Änderungen an<br />

der Handwerksordnung seit ihrem<br />

Bestehen vor und veränderte damit<br />

grundlegend den rechtlichen<br />

Rahmen für das Handwerk. Mit dieser<br />

Novelle wurde erstmalig auch<br />

der so genannte Meistervorbehalt,<br />

der grundsätzlich das Bestehen der<br />

Meisterprüfung für den selbständigen<br />

Betrieb eines Handwerks voraussetzt,<br />

eingeschränkt. Gleichzeitig<br />

wurden das Fliesenleger-, das Estrichleger-<br />

und das Betonstein- und<br />

Terrazzolegerhandwerk aus der An-<br />

nach Branchen<br />

Energie / Wasser / Bergbau 5,3<br />

Verwaltung / Sozialversicherung 6,5<br />

Verkehr / Transport 5,5<br />

Verarbeitendes Gewerbe 5,2<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe 6,1<br />

Dienstleistungen 4,5<br />

Handel 4,3<br />

Land- und Forstwirtschaft 4,2<br />

Banken / Versicherungen 3,3<br />

lage A herausgenommen – mit zum<br />

Teil gravierenden Folgen.<br />

Diese Änderungen wurden vorgenommen,<br />

um die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Handwerks zu stärken,<br />

Existenzgründungen zu erleichtern,<br />

Arbeitsplätze zu sichern und<br />

Schwarzarbeit zu bekämpfen. Nach<br />

einer Untersuchung des Deutschen<br />

Instituts für Wirtschaftsforschung<br />

e.V. (DIW Berlin) ist unmittelbar<br />

nach der Gesetzesänderung die Zahl<br />

der Betriebe im zulassungsfreien<br />

Handwerk sprunghaft gestiegen.<br />

Seit diesem Zeitpunkt hat sich die<br />

Zahl der Betriebe mehr als verdoppelt<br />

und der Anteil der Betriebe im<br />

Handwerk ohne Meisterzwang stieg<br />

auf mehr als 20 Prozent aller Handwerksbetriebe.<br />

Im Handwerk mit<br />

Meisterzwang hat dagegen in derselben<br />

Zeit die Zahl der Betriebe nahezu<br />

stagniert.<br />

‡<br />

Berufsgruppen mit den höchsten Fehlzeiten<br />

Straßenreiniger, Abfallbeseitiger 8,2<br />

Halbzeugputzer 7,5<br />

Waldarbeiter, Waldnutzer 7,1<br />

Papierverarbeiter 7,0<br />

Helfer in der Krankenpflege 7,0<br />

Gummihersteller, -verarbeiter 6,9<br />

Blechpresser, -zieher, -stanzer 6,8<br />

Fleisch-, Wurstwarenhersteller 6,8<br />

<strong>Bau</strong>hilfsarbeiter 6,7<br />

Gerüstbauer 6,6<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Die Zahl der erfolgreich bestandenen<br />

Meisterprüfungen hat sich im<br />

Zeitraum 2004 bis 2010 wie folgt<br />

entwickelt:<br />

• zulassungspflichtiges Handwerk<br />

(Anlage A) + 1,0 Prozent<br />

• zulassungsfreies Handwerk (Anlage<br />

B1) – 45,1 Prozent.<br />

Eine Anfrage der Fraktion Bündnis<br />

`90/Die Grünen im Bundestag im<br />

Oktober <strong>2011</strong> nach einer beabsichtigten<br />

Novellierung der HWO beantwortete<br />

die Bundesregierung mit<br />

einem klaren Nein ebenso wie die<br />

Frage nach Änderungen der HWO in<br />

Bezug auf den Meisterbrief.<br />

19


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

meisterhaFt-<br />

kampaGne<br />

Als Antwort des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />

auf die dramatische Verschärfung<br />

des Wettbewerbs infolge<br />

der Novellierung der Handwerksordnung<br />

und die damit verbundene<br />

Herabsetzung des Meistertitels, der<br />

EU-Osterweiterung und der verstärkte<br />

Billigkonkurrenz startete der <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> am 1. September 2005 auf<br />

Landesebene gemeinsam mit den<br />

anderen Landesverbänden eine groß<br />

angelegte Qualifizierungsoffensive.<br />

Mit Einführung des neuen Qualitätssiegels<br />

„Meisterhaft“ reagierten die<br />

Mitgliedsbetriebe des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

auf den verschärften Wettbewerb<br />

und die Verdrängung durch Billiganbieter<br />

in der <strong>Bau</strong>branche.<br />

Die nunmehr im siebten Jahr im Sinne<br />

des Verbraucherschutzes laufende<br />

Meisterhaft-Kampagne erfreut sich<br />

zunehmender Beliebtheit bei den<br />

beteiligten Unternehmen – allein im<br />

Jahr <strong>2011</strong> konnte sie 16 Neuzugänge<br />

verzeichnen. Insgesamt 160 Betriebe<br />

beteiligen sich daran saarlandweit,<br />

bundesweit sind es 2.065 Betriebe in<br />

acht Bundesländern. Damit befindet<br />

20<br />

sich das <strong>Saar</strong>land – was die Teilnehmerzahl<br />

proportional zu den teilnahmeberechtigten<br />

Betrieben anbelangt<br />

– bundesweit an 1. Stelle.<br />

prÄqualiFikation<br />

Die zunehmende Überfrachtung öffentlicher<br />

Auftragsvergaben mit allgemeinen<br />

politischen Zielsetzungen<br />

überfordert vielfach den kommunalen<br />

Vergabesachbearbeiter. Ein möglicher<br />

Lösungsweg ist die vorgelagerte,<br />

auftragsunabhängige Prüfung der<br />

Eignungsnachweise im Rahmen des<br />

Präqualifizierungsverfahrens. Durch<br />

dieses Verfahren werden bei geringem<br />

Verwaltungsaufwand sowohl<br />

bei den Vergabestellen als auch bei<br />

den Auftragnehmern die nach VOB/A<br />

geforderten Eignungsnachweise erbracht,<br />

die u.a. die Mindestarbeitsbedingungen<br />

gewährleisten. Weiterer<br />

Vorteil der Präqualifizierung ist<br />

der Ausschluss der Unternehmerhaftung<br />

nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz<br />

und die Minimierung des<br />

möglichen Haftungsrisikos bei der<br />

Vergabe von <strong>Bau</strong>aufträgen für den<br />

Auftraggeber.<br />

Nach Anlaufschwierigkeiten erfreut<br />

sich das Präqualifikationsverfahren<br />

bei Auftraggebern und <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

zunehmender Beliebtheit – die<br />

Zahl der Anträge seitens der <strong>Bau</strong>unternehmen,<br />

aber auch der Zugriffe<br />

seitens der ausschreibenden Stellen<br />

ist im Jahre <strong>2011</strong> exponentiell angestiegen.<br />

wertemanaGement<br />

Die Politik überzieht die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />

derzeit mit immer neuen<br />

Forderungen im Bereich Compliance<br />

und CSR. Aktuelles Beispiel ist nicht<br />

nur die Diskussion um Frauenquoten,<br />

sondern die wachsende Bereitschaft<br />

insbesondere von börsennotierten<br />

Konzernen, sich weiterer freiwilliger<br />

Einschränkungen zum Verhaltenscodex<br />

(z. B. Code of Conduct, CoC)<br />

zu unterziehen und diese an Subunternehmer<br />

weiterzugeben. Dabei ist<br />

es zu Auswüchsen gekommen, z. B.<br />

der jederzeitigen Durchführung unangekündigter<br />

Inspektionen in den<br />

Zulieferfirmen zur Überprüfung der<br />

Einhaltung des CoC oder sogar die<br />

Führung von internen Dossiers über<br />

Mitarbeiter von Vertragspartnern<br />

und Lieferanten.<br />

Für die <strong>Bau</strong>wirtschaft ist diese Entwicklung<br />

nicht akzeptabel.<br />

Klar ist, dass ohne Orientierung an<br />

Werten in der <strong>Bau</strong>wirtschaft langfristig<br />

kein wirtschaftlicher Erfolg möglich<br />

sein wird. Daher wurde vor über<br />

10 Jahren das EMB-Wertemanagement<br />

<strong>Bau</strong>-System geschaffen, das<br />

den ordnungspolitischen Rahmen für<br />

ein Handeln setzt, das auf Selbstverantwortung<br />

aufbaut und die Folgen<br />

des eigenen Tuns an der Wahrnehmung<br />

dieser Selbstverantwortung<br />

misst. Dieser Managementansatz<br />

bewährt sich seit über zehn Jahren<br />

in <strong>Bau</strong>unternehmen aller Größenordnungen<br />

und findet auch auf Auftraggeberseite<br />

zunehmend Beachtung.<br />

Über das EMB konnte beispielsweise<br />

erreicht werden, dass ein großer<br />

Auftraggeber auf die Forderung nach<br />

Durchführung jederzeit unangekündigter<br />

Inspektionen in den beteiligten<br />

Betrieben verzichtet hat.


arbeitsmarkt<br />

arbeitsmarktsituation<br />

im bausektor<br />

Wer jetzt in der <strong>Bau</strong>wirtschaft eine<br />

Ausbildung beginnt oder eine Tätigkeit<br />

als Facharbeiter anstrebt, findet<br />

so gute Voraussetzungen wie lange<br />

nicht mehr. Die Arbeitsplätze am<br />

<strong>Bau</strong> sind sicher, werden überdurchschnittlich<br />

sozial flankiert und gut<br />

bezahlt. Hier spiegelt sich die positive<br />

Entwicklung der <strong>Bau</strong>konjunktur in<br />

den vergangenen zwei Jahren wider.<br />

Die Erwerbstätigkeit hat sich im<br />

<strong>Bau</strong>sektor nach 2004 stabilisiert,<br />

wenn auch noch auf niedrigem Niveau.<br />

Auch die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung hat sich<br />

seit 2005 wieder gefestigt, nachdem<br />

die Zahl der Beschäftigten zuvor<br />

im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe deutlich zurückgegangen<br />

war. Zudem ist eine<br />

positive Entwicklung bei den Bruttoverdiensten<br />

für die Beschäftigten<br />

zu verzeichnen. So hat 2010 fast<br />

jeder Fünfte in nicht-akademischen<br />

Berufen ein Entgelt von über 3.000<br />

Euro und jeder zweite <strong>Bau</strong>ingenieur<br />

bzw. Architekt mehr als 4.000 Euro<br />

erzielt.<br />

Beschäftigungsverluste im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />

(2000 - 2010)<br />

- 30 bis unter - 15 %<br />

- 45 bis unter - 30 %<br />

unter - 45 %<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

21


S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />

22


FachkrÄFtemanGel<br />

Den Unternehmen der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

ist <strong>2011</strong> der Beschäftigungsaufbau<br />

nicht leicht gefallen. Nach<br />

einer Umfrage des Deutschen Industrie-<br />

und Handelskammertages<br />

(DIHK) hätten 41 % aller <strong>Bau</strong>betriebe<br />

Schwierigkeiten gehabt, offene<br />

Stellen innerhalb von zwei Monaten<br />

zu besetzen (2007: 27 %). 54 % der<br />

<strong>Bau</strong>unternehmen hätten sich dafür<br />

entschieden, die Fachkräftelücke<br />

durch mehr Ausbildung, 44 % durch<br />

mehr Weiterbildung zu schließen.<br />

17 % der <strong>Bau</strong>unternehmen dächten<br />

über längere Arbeitszeiten und 12 %<br />

über die Anwerbung ausländischer<br />

Fachkräfte nach.<br />

Nachdem der demografische Wandel<br />

auch am Lehrstellenmarkt spürbar<br />

wurde, hat sich der Wettbewerb<br />

um geeignete Lehrlinge deutlich<br />

verschärft und sich zu einem für die<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft wichtigen Zukunftsthema<br />

entwickelt.<br />

In den zurückliegenden Jahren zeigten<br />

die Ausbildungszahlen in den einzelnen<br />

Berufsgruppen unterschiedliche<br />

Entwicklungen. Während im<br />

Hochbau vor allem Mitte der ersten<br />

Hälfte des vergangenen Jahrzehnts<br />

starke Rückgänge zu verzeichnen<br />

waren, stabilisierten sich dort die<br />

Ausbildungszahlen zuletzt wieder.<br />

Dagegen ist seit einigen Jahren ein<br />

spürbarer Trend zur spezialisierten<br />

Tiefbauausbildung zu verzeichnen.<br />

Im Ausbau hat sich die Liberalisie-<br />

rung des Handwerksrechts negativ<br />

ausgewirkt, was Fliesenlegern-, Estrichlegern<br />

und auch Stuckateuren<br />

Verluste bei den Ausbildungszahlen<br />

gebracht hat.<br />

Zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses<br />

in der <strong>Bau</strong>wirtschaft müssen<br />

zunehmend auch Jugendliche<br />

angesprochen werden, die bisher<br />

noch nicht zu einer Berufsausbildung<br />

motiviert werden konnten. Ein<br />

von den Unternehmen und Berufsbildungszentren<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

getragenes Konzept zur Begleitung<br />

des Übergangs in die Erwerbstätigkeit<br />

will Jugendliche durch berufsspezifische<br />

Orientierung und Motivation<br />

in <strong>Bau</strong>-Camps gewinnen.<br />

Nahezu abgeschlossen ist mittlerweile<br />

die neue Konzeption der Aufstiegsbildung<br />

<strong>Bau</strong> mit ihren Stufen<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

für Vorarbeiter, Werkpolier und Polier.<br />

Die tarifvertragliche Regelung<br />

für die Durchführung von Vorarbeiter-<br />

und Werkpolierprüfungen wurde<br />

zwischen den Sozialpartnern abgestimmt.<br />

qualitÄtsanForderun-<br />

GEn An üBERBETRIEBlICHE<br />

ausbildunGsstÄtten<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> hat auch für die überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten<br />

wichtige Neuerungen gebracht.<br />

Nachdem gemäß Tarifvertrag Berufsausbildung<br />

am 6. August 2010<br />

neue Qualitätsanforderungen mit<br />

Wirkung vom 1. Januar <strong>2011</strong> eingeführt<br />

wurden, hat in der zweiten<br />

Jahreshälfte die Qualitätskontrolle<br />

in den überbetrieblichen Ausbildungszentren<br />

durch die Überprüfung<br />

von tarifvertraglich festgelegten<br />

Mindestqualitätsanforderungen<br />

durch eine von der ULAK dafür beauftragte<br />

Stelle begonnen. Diese<br />

Qualitätskontrolle umfasst sowohl<br />

die Ausstattung der überbetrieblichen<br />

Ausbildungsstätten als auch<br />

die Qualifikation der Ausbilder, die<br />

Lehr- und Lernstruktur sowie die Unterbringung<br />

in den angeschlossenen<br />

Internaten.<br />

Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft hat die Dekra<br />

Certification GmbH mit Sitz in Stuttgart<br />

mit der Überprüfung der Qualitätsanforderungen<br />

beauftragt.<br />

23


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

EHrUnG DEr lanDESBESTEn In<br />

DEN BAU- UND AUSBAUBERUFEN<br />

Dr. Simone Peter<br />

24<br />

M. Vanoli<br />

das <strong>AGV</strong>-Veranstaltungsjahr <strong>2011</strong><br />

2. Februar <strong>2011</strong><br />

H.-L. Bernardi


MITGlIEDErVErSaMMlUnG<br />

<strong>Saar</strong>lÄnDISCHE BaUInDUSTrIE<br />

v.l.n.r.: H.-L. Bernardi, M. Halstenberg, M. Vanoli, K. Ehrhardt, C. Weyers<br />

16. Juni <strong>2011</strong><br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

25


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

Fa. Dittgen, Schmelz<br />

26<br />

<strong>AGV</strong> BAU SAAR -<br />

FUSSBallTUrnIEr<br />

Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, <strong>Saar</strong>brücken<br />

Old-Stars <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Manfred Simon, Martin Vanoli<br />

18. Juni <strong>2011</strong><br />

Fa. Wolff, <strong>Saar</strong>brücken<br />

Verbandsturnier aus Anlass des 25jährigen<br />

bestehens der betriebsfußballmannschaft des<br />

ausbildungszentrums aGv bau saar<br />

Fa. Gross, St. Ingbert


aBSCHlUSSFEIEr<br />

HTW-BAUINGENIEURE<br />

Prof. Dr. Böttcher<br />

‡<br />

auszeichnung der besten htw-absolventinnen und<br />

absolventen im haus der saarländischen bauwirtschaft<br />

Prof. Dr. Schmitt-Gönner<br />

G. Müller<br />

1. Juli <strong>2011</strong><br />

Ph. Gross<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

27


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

28<br />

TAG DER BAU- UND<br />

BaUSTOFFInDUSTrIE<br />

15. august <strong>2011</strong>


TaG DEr <strong>Saar</strong>lÄnDISCHEn<br />

BaUWIrTSCHaFT<br />

kramp-karrenbauer:<br />

bauwirtschaft wichtiger<br />

Bestandteil der<br />

saarländischen wirtschaft<br />

neu im Beirat aGV <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>:<br />

R. Dittgen D. Emser<br />

M. Herrmann<br />

S. Jörg H.-J. Schmidt<br />

13. september <strong>2011</strong><br />

Festredner Prof. Dr. Raffelhüschen mit Präsident Bernardi<br />

und Hauptgeschäftsführer Weyers<br />

‡<br />

Ehrung für 50jähriges Verbandsjubiläum der Firmen Arnold Dach und<br />

Solar GmbH, Werner Ney & Söhne GmbH und Stefan Rieger<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

29


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

30<br />

jaHrESaBSCHlUSS<br />

ErWEITErTEr BEIraT<br />

H.-L. Bernardi überreicht Horst Güth die Goldene Ehrennadel<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Alt-Hauptgeschäftsführer<br />

Klaus Ziegler<br />

<strong>Bau</strong>dezernentin Dr.<br />

Rena Wandel-Höfer<br />

mit Halbzeitbilanz<br />

Ehren-Präsident Kurt Knauber<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

Claus Weyers


hinten v.l.n.r.: M. Vanoli, B. Breyer, R. Böhm, M. Hantschel, C. Weyers, K. Schäfer, S.<br />

Meier und vorne C. Ullrich und H. Schlarb<br />

G eschÄFtsstelle<br />

aGv-GeschÄFtsstelle im dienste ihrer mitGlieder<br />

mitgliederbindung –<br />

mitgliederfindung<br />

Mit dem Ende 2010 vollzogenen<br />

Wechsel in der Hauptgeschäftsführung<br />

zu RA Claus Weyers vollzog<br />

sich ein Quantensprung in ein neues<br />

Zeitalter: mitglieder- und serviceorientiert<br />

mit neuen Kommunikationsmedien<br />

und –wegen präsentiert<br />

sich der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> seinen Mitgliedern.<br />

Diese Neuausrichtung trägt<br />

nicht nur zur Mitgliederbindung und<br />

–zufriedenheit bei, sie führte darüber<br />

hinaus zu einer Rekordanzahl<br />

von 35 Neumitgliedern im Jahre<br />

<strong>2011</strong>.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Besonderer Augenmerk wurde im<br />

Jahr <strong>2011</strong> auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />

– und zwar sowohl intern als<br />

auch extern gerichtet.<br />

Intern<br />

Neben dem regelmäßigen Rundschreibendienst<br />

in den Bereichen<br />

Arbeits-, Sozial- und Tarifpolitik, Vertragsrecht<br />

sowie Betriebswirtschaft<br />

und Steuern, die den Mitgliedsbetrieben<br />

im Zeitalter der neuen<br />

Kommunikationswege schnell und<br />

unbürokratisch per Mail zugestellt<br />

werden, erschien ein bis zwei Mal<br />

wöchentlich – insgesamt 80 Mal –<br />

der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>-Newsletter „<strong>AGV</strong><br />

Aktuell“. Kurz und knapp, vielseitig<br />

und hochinformativ werden die<br />

Mitglieder in den Bereichen „<strong>AGV</strong><br />

Intern“, <strong>Bau</strong>geschehen und –politik,<br />

Betriebswirtschaft, Steuern, Arbeitsrecht,<br />

Technik informiert.<br />

Über die im Ausbildungszentrum<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in Schafbrücken stattfindenden<br />

Fortbildungen im technischen<br />

Bereich hinaus bot der <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in seiner Geschäftsstelle 10<br />

Seminare im Bereich Betriebswirtschaft,<br />

Unternehmensführung, Marketing<br />

an; über 170 Mitarbeiter der<br />

Mitgliedsbetriebe wurden geschult.<br />

Extern<br />

Insgesamt rund 40 Pressemitteilungen<br />

wurden sowohl regional als<br />

auch bundesweit an Medien und<br />

Fachpresse mit Stellungnahmen,<br />

Fachinfos und Informationen rund<br />

um den <strong>Bau</strong> und den <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

lanciert. In Hintergrund- und Pressegesprächen<br />

wurden die Vertreter<br />

der Presse über aktuelle Belange der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft informiert. So wurde<br />

sowohl in den Print- als auch in<br />

den Rundfunk- und Fernsehmedien<br />

eine außerordentlich hohe Präsenz<br />

erzielt. Daneben erschien das Ver-<br />

Zahlen und Fakten<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Die Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />

der Geschäftsstelle sind<br />

vielfältig gefordert. In diesem<br />

Zusammenhang gibt eine bloße<br />

Auflistung der Termine und<br />

Verpflichtungen einen kurzen<br />

Überblick.<br />

Wahrgenommen wurden:<br />

• 8 Termine<br />

Schieds- und Schlichtungsstelle<br />

der saarländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

• 28 Termine<br />

Gespräche mit Regierung,<br />

Landtag, Ministerien<br />

• 84 Termine<br />

Spitzenverbände (<strong>Bau</strong>industrie,<br />

<strong>Bau</strong>gewerbe, Dachdecker,<br />

Stuckateure, Maler etc.)<br />

• 192 Beratungstermine<br />

mit Mitgliedsunternehmen<br />

(davon 93 vor Ort)<br />

• 192 arbeitsrechtsakten,<br />

187 Gerichtstermine<br />

Arbeits- und Sozialgerichte<br />

• 320 regionale Termine<br />

mit Mitgliedsunternehmen,<br />

dem Ehrenamt, Geschäftspartnern,<br />

der Presse,<br />

Dienstleistern, Gremien der<br />

Sozialversicherungen sowie<br />

Veranstaltungen der Innungen<br />

und Fachgruppen<br />

• 527 Beratungstelefonate<br />

mit Verbrauchern im Rahmen<br />

der Kooperation mit<br />

der Handwerkskammer des<br />

<strong>Saar</strong>landes<br />

• über 2500 Beratungstelefonate<br />

mit Mitgliedsunternehmen<br />

bandsorgan des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, der<br />

<strong>Saar</strong> <strong>Bau</strong> Report, fünf Mal und informierte<br />

Mitglieder, baunahe Wirtschaft,<br />

Regierung und Behörden zu<br />

<strong>Bau</strong>themen.<br />

In zahlreichen Annoncen warb der<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> für sich und eine Mitgliedschaft.<br />

Dazu wurden eigens<br />

31


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

auch neue Rollups für den <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> und seine Innungen und Fachgruppen<br />

produziert, die erstmals am<br />

Tag der <strong>Bau</strong>wirtschaft präsentiert<br />

wurden und zwischenzeitlich auf<br />

zahlreichen Messen und Veranstaltungen<br />

zum Einsatz kamen.<br />

Im Mai <strong>2011</strong> erfolgte dann auch<br />

der so genannte „Re-launch“ des<br />

Internetauftritts des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />

Modern, übersichtlich und serviceorientiert,<br />

so präsentiert sich seitdem<br />

der Internetauftritt unter www.<br />

bau-saar.de. Dass dieser Schritt erfolgreich<br />

war, beweist die Zugriffsstatistik:<br />

von durchschnittlich 1.600<br />

monatlich stieg die Zugriffshäufigkeit<br />

auf 6.700 im Juni an und pendelte<br />

sich in den Folgemonaten im<br />

Schnitt bei rund 5.300 ein.<br />

meisterhaFt<br />

Beim Fußball hat der Meistertitel<br />

etwas Besonderes. Er zeichnet<br />

die Besten aus. Im <strong>Bau</strong>handwerk<br />

darf mittlerweile jeder mitspielen,<br />

mit und ohne Meistertitel, mit und<br />

ohne Ausbildung - dem Fliesen- und<br />

Estrichlegerhandwerk wurde der<br />

Meistertitel gar gänzlich „geklaut“.<br />

Die gut gemeinte Novellierung der<br />

Handwerksordnung im Jahr 2004<br />

hat viele unqualifizierte No-Name-<br />

Betriebe auf den Markt gebracht,<br />

die sehr oft bereits nach kurzer Zeit<br />

32<br />

Zugriffsstatistik Internetpräsenz www.bau-saar.de seit „Re-launch“ im Mai <strong>2011</strong><br />

wieder vom Markt verschwunden<br />

sind. Für viele Heimwerker und gutgläubige<br />

Hausbesitzer werden nicht<br />

fachgerecht ausgeführte Arbeiten<br />

oft schon nach kurzer Zeit zu einer<br />

teuren Erfahrung.<br />

Um <strong>Bau</strong>herren vor negativen Erfahrungen<br />

zu schützen, haben Verbände<br />

der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

2005 die Qualitätsoffensive „Meisterhaft“<br />

gestartet. Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

war mit von der ersten Stunde an<br />

dabei und bietet die Meisterhaft-<br />

Kampagne nun im 7. Jahr seinen<br />

Mitgliedsbetrieben an – mit zunehmendem<br />

Erfolg. Allein im Jahr <strong>2011</strong><br />

konnte der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> insgesamt<br />

16 neue Mitglieder in den Reihen<br />

der Meisterhaft-Betriebe begrüßen.<br />

<strong>Bau</strong>en Sie nicht<br />

auf Sand - bauen<br />

Sie mit uns!<br />

Betriebe mit diesem Siegel sind<br />

garanti ert Meister geführt!<br />

Vertrauen Sie dem Siegel für<br />

Qualität und Zuverlässigkeit!<br />

www.meisterhaft bauen-saar.de<br />

Eine Akti on des Arbeitgeberverbandes der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft des <strong>Saar</strong>landes (<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>)<br />

sowie seiner Innungen und Fachgruppen<br />

Die PR-Kampagne <strong>2011</strong> in Zahlen:<br />

• 3 neue Anzeigenmotive<br />

• 6 Monate Lesezirkelwerbung<br />

auf 27.000 Zeitschriften<br />

• 10 Annoncenschaltungen mit<br />

redaktionellen Texten in saarländischen<br />

Printmedien<br />

• 16 neue Meisterhaft-Mitglieder<br />

• 19 Meisterhaft-Busse saarlandweit<br />

für drei Monate<br />

• XXL-Paket im neuen SZ-Portal<br />

„<strong>Bau</strong>en und Wohnen“ inkl. Anzeige<br />

in der Sonder-Beilage<br />

„<strong>Bau</strong>en und Wohnen“, Top-Adresse<br />

und Redaktionsbox<br />

• 3.500 Zertifikate „Qualitätsbetrieb<br />

mit Brief und Siegel“ an<br />

Meisterhaft-Betriebe<br />

• 1.400 Klicks auf den Link der<br />

Meisterhaft-Kampagne bei<br />

430.000 Einblendungen für die<br />

Meisterhaft-Redaktionsbox im<br />

Onlineportal der <strong>Saar</strong>brücker<br />

Zeitung<br />

Für das Jahr 2012 ist die neue<br />

Homepage www.meisterhaftbauensaar.de,<br />

die Veröffentlichung aller<br />

Meisterhaft-Betriebe im Onlineportal<br />

der <strong>Saar</strong>brücker Zeitung „<strong>Bau</strong>en<br />

und Wohnen“ sowie die Veröffentlichung<br />

des Ersten Meisterhaft-Guides<br />

geplant.


ausbildunGszentrum<br />

lEISTunG loHnT SICH!<br />

Berufliche Aus- und<br />

Weiterbildung <strong>2011</strong><br />

Azubi-Gehälter legen deutlich zu.<br />

708,- Euro brutto im Monat verdienten<br />

die Auszubildenden <strong>2011</strong> durchschnittlich<br />

in Westdeutschland. Die<br />

tariflichen Ausbildungsvergütungen<br />

erhöhten sich um 2,9 % und damit<br />

stärker als im Jahr 2010 mit 1,3 %.<br />

Für das gesamte Bundesgebiet lag<br />

der tarifliche Vergütungsdurchschnitt<br />

<strong>2011</strong> bei 700,- Euro pro Monat<br />

und damit um 3,2 % über dem<br />

Vorjahreswert von 678,- Euro. Ermittelt<br />

wurden die durchschnittlichen<br />

Vergütungen durch das Bundesinstitut<br />

für Berufsbildung (BiBB) für 185<br />

Berufe in Westdeutschland und 150<br />

Berufe in Ostdeutschland. In diesen<br />

Berufen werden 89 % der Auszubildenden<br />

ausgebildet. Zwischen den<br />

Ausbildungsberufen gibt es jedoch<br />

erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe.<br />

So waren <strong>2011</strong> in<br />

den Berufen des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />

hohe Ausbildungsvergütungen<br />

vor allem in Westdeutschland tariflich<br />

vereinbart worden, die dort bei<br />

943,- Euro pro Monat lagen.<br />

Die Ausbildungsvergütung ist ein<br />

wichtiger <strong>Bau</strong>stein, aber nur einer<br />

von vielen, der die Attraktivität der<br />

bauwirtschaftlichen Ausbildungsberufe<br />

auszeichnet. Die Unternehmen<br />

tragen die hohen Vergütungen und<br />

unterstreichen damit weiterhin und<br />

erneut das ausgeprägte Interesse,<br />

die Besten in die <strong>Bau</strong>wirtschaft zu<br />

integrieren.<br />

Die Gesamtzahl der in der saarländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft neu abgeschlossenen<br />

Ausbildungsverträge<br />

<strong>2011</strong> ist im Vergleich zum Vorjahr<br />

zwar gefallen. Nach Bereinigung der<br />

aktuellen Zahlen durch den Einmaleffekt<br />

der Ausbildung von Straßenwärtern<br />

und die Reduktion der sehr<br />

hohen Ausbildungsbereitschaft der<br />

Dachdeckerbetriebe in 2010 auf<br />

ein Normalmaß stellt sich das Ausbildungsinteresse<br />

der Betriebe auf<br />

gleich hohem letztjährigen Niveau<br />

positiv dar. Die Unternehmer der<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft zeigen durch ihr Ausbildungsengagement<br />

erneut ihre Eigen-<br />

und gleichzeitige gesellschaftliche<br />

Verantwortung, wofür ihnen<br />

besonderer Dank gebührt.<br />

Das Ausbildungszentrum des Arbeitgeberverbandes<br />

der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft steht in seinem ganzen<br />

Handeln für eine bessere Verknüpfung<br />

von Nachwuchswerbung,<br />

-ausbildung und -weiterbildung und<br />

hat im vergangenen Geschäftsjahr<br />

zum Erlangen der vorher genannten<br />

Ziele folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />

‡<br />

nACHwuCHSwERBunG<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Ohne qualifizierte Nachwuchskräfte<br />

hat die <strong>Bau</strong>wirtschaft keine Zukunft.<br />

Auch in diesem Jahr unterstützten<br />

der Arbeitgeberverband der <strong>Saar</strong>ländischen<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft und sein<br />

Ausbildungszentrum die Betriebe<br />

bei der Sicherung des beruflichen<br />

Nachwuchses durch umfassende<br />

Maßnahmen:<br />

Schülerinformationstage und<br />

Führungen<br />

Schüler: 411<br />

Schulstandorte: 13<br />

Beteiligung an Berufsinformationsveranstaltungen<br />

und Messen<br />

11. Girl´s Day am 14. April <strong>2011</strong> im<br />

ABZ mit 80 Mädchen<br />

33


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

ausbildungsmesse <strong>2011</strong>: 15. und 16. September in losheim mit ca. 400 Schülern<br />

„Erlebnispark Berufsstarter 2012“: 26. - 28. Oktober <strong>2011</strong> in Eppelborn<br />

Externes Ausbildungsmanagement inkl. theoretischer und praktischer Eignungstests mit Beurteilungsprofil<br />

Die Werkstattschule ist ein gemeinsames Modellprojekt des <strong>Saar</strong>landes und der Bundesagentur für Arbeit. Das Ausbildungszentrum<br />

stellte <strong>2011</strong> insgesamt 15 Praktikumsplätze für die Werkstattschüler des Technisch-Gewerblichen<br />

Berufsbildungszentrums <strong>Saar</strong>brücken zur Verfügung. Die Schüler konnten in den verschiedenen Werkstätten und<br />

Berufen ihre Fertigkeiten ausprobieren. Ca 70 % der betreuten Jugendlichen erreichten einen Hauptschulabschluss<br />

und etwa 90 % schlossen mit dem Werkstattschulabschluss ab.<br />

inFormationen zu den bauberuFen<br />

Unter dem Motto: „DSDT - Du suchst deinen Traumberuf“ fand unter Beteiligung<br />

des Ausbildungszentrums am 3. Februar <strong>2011</strong> der „Große Bewerbertag“<br />

der Arbeitsagentur <strong>Saar</strong>land statt.<br />

34<br />

Markus Tressel, Mitglied des Deutschen Bundestages,<br />

besuchte am 16. November <strong>2011</strong><br />

das Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> (links)


AuSBIldunG <strong>2011</strong><br />

Nachwuchsweiterbildung, Messebesuche<br />

mit Auszubildenden, Ausbildungsinhalte,<br />

interne- und externe<br />

Projekte<br />

Nachwuchsweiterbildung <strong>2011</strong>:<br />

• SIGA-Workshop für Zimmerer<br />

•<br />

und Stuckateure im Ausbildungszentrum<br />

am 9.Februar <strong>2011</strong><br />

Schlüter-Schulung für Fliesenleger<br />

im dritten Ausbildungsjahr<br />

zum Thema “Abdichtung und Ent-<br />

kopplung“ am 30. März <strong>2011</strong><br />

• BG-zertifizierter Lehrgang “Sicherer<br />

Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen“<br />

für Zimmerer<br />

im zweiten Ausbildungsjahr vom<br />

6. bis 8. April <strong>2011</strong><br />

• Industrieschulungen der Fa.<br />

Ischebeck für Stahlbetonbauer<br />

des zweiten Ausbildungsjahres<br />

zum Thema “Deckenschalung Titan<br />

HV“ am 13. April <strong>2011</strong><br />

• Industrieschulungen der Fa. Ruby<br />

für Fliesenleger im zweiten Ausbildungsjahr<br />

zum Thema “Profi-<br />

Besuch des Straßenbaumuseums in Germersheim am 10. januar <strong>2011</strong><br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Werkzeuge“ am 19. April <strong>2011</strong><br />

• GW 129-Schulung “Schäden an<br />

Versorgungsleitungen vermeiden“<br />

für 30 Straßenbauer- und<br />

<strong>Bau</strong>geräteführer-Azubis im zweiten<br />

Ausbildungsjahr am 21. April<br />

<strong>2011</strong><br />

• Industrieschulungen der Fa. Pro-<br />

Tool für Zimmerer im zweiten<br />

Ausbildungsjahr zum Thema<br />

“Profi-Werkzeuge“ am 10. November<br />

<strong>2011</strong><br />

Auszubildende<br />

und Ausbildungsmeister<br />

aus dem<br />

Bereich Tiefbau<br />

informierten sich<br />

zur Historie des<br />

Straßenbaus<br />

Werksbesichtigung der PERI GmbH<br />

26 Stahlbetonbauer und Zimmerer-Auszubildende des 2. Ausbildungsjahres besuchten am 30. November <strong>2011</strong> das<br />

Stammwerk in Weißenborn.<br />

35


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

wETTBEwERBE <strong>2011</strong><br />

Landesleistungswettbewerb<br />

Am 3. September <strong>2011</strong> fand der diesjährige praktische<br />

Leistungswettbewerb des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />

auf Landesebene im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> statt. In 3 Gewerken kämpften 7 Junggesellen<br />

um den Sieg.<br />

Die Landessieger ohne Wettbewerb<br />

Dachdecker: Mike Christmann, ausgebildet in Hindenberger<br />

Bedachungen GmbH, Homburg<br />

Fliesenleger: Jan Stark, ausgebildet in Fa. Schmelzer<br />

GmbH, <strong>Saar</strong>brücken-Ensheim<br />

Straßenbauer: Alexander Leusch, ausgebildet in Fa.<br />

Helmut Linnebacher GmbH, Schiffweiler<br />

das ausbildunGszentrum im internet<br />

unter www.abz-bau-saar.de<br />

wEITERBIldunG <strong>2011</strong><br />

36<br />

angebotene<br />

Seminare <strong>2011</strong><br />

Teilnehmerzahl Unterweisungsstunden<br />

64 316 6448<br />

Meistervorbereitungskurse <strong>2011</strong><br />

Berufe Teilnehmerzahl Unterweisungs-<br />

Maurer und Bestundenton-<br />

und Stahlbetonbauer<br />

13 520<br />

Sachkundelehrgänge <strong>2011</strong><br />

Berufe Teilnehmerzahl Unterweisungs-<br />

Dachdecker,<br />

Stuckateur,<br />

stunden<br />

Straßenbauer<br />

Maurer<br />

44 352<br />

Überbetriebliche Schulung, ausbildungsjahr <strong>2011</strong><br />

anzahl<br />

Berufe<br />

ausbildungsjahr<br />

anzahl<br />

lehrgänge<br />

Teilnehmer<br />

8 1. - 3. 219 2.879<br />

Gesellen-/abschlussprüfungen 3. (2.) ausbildungsjahr (IHK/HWK)<br />

Berufe Prüflinge bestanden<br />

Maurer, Beton-<br />

und Stahlbetonbauer,Zimmerer,<br />

Fliesen-,<br />

Platten- und<br />

Mosaikleger,<br />

Straßenbauer,<br />

Stuckateur,<br />

Dachdecker,<br />

Estrichleger<br />

236<br />

(226)<br />

162<br />

(151)<br />

Bundesleistungswettbewerb<br />

12. bis 14. november in Feuchtwangen<br />

Die saarländischen Teilnehmer erreichten mit überdurchschnittlichen<br />

Leistungen hervorragende Platzierungen.<br />

Die Teilnehmer:<br />

Maurer Mirko Birro (3. Platz)<br />

Straßenbauer Alexander Leusch (7. Platz)<br />

Stuckateur Philipp Becker (3. Platz)<br />

Zimmerer Sören Piroth (5. Platz)<br />

Fliesenleger Jan Stark (4. Platz)<br />

nicht bestanden<br />

74<br />

(75)<br />

M. Birro S. Piroth<br />

Ph. Becker<br />

Die Landessieger im Wettbewerb<br />

Stuckateur: Philipp Becker, ausgebildet in GVS GmbH,<br />

Marpingen<br />

Zimmerer: Sören Piroth, ausgebildet in Bedachungen<br />

Bernd Litz, Nohfelden<br />

Maurer: Mirko Birro, ausgebildet in Hoch- und<br />

Tiefbau Leica-<strong>Bau</strong> GmbH, Eppelborn<br />

abgeschlossene ausbildungsverträge<br />

Dezember 2010: 724<br />

Dezember <strong>2011</strong>: 745<br />

Offene gemeldete Ausbildungsplätze<br />

April 2006 26<br />

April 2007 30<br />

April 2008 30<br />

April 2009 37<br />

April 2010 38<br />

April <strong>2011</strong> 45


BAuInnunG<br />

Die Innung des <strong>Bau</strong>handwerks im<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ist, wie die Dachdecker-,<br />

die Maler- und die Landesinnung<br />

<strong>Saar</strong> Stuck-Putz-Trockenbau,<br />

eine Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts. Im Gegensatz zu den anderen<br />

Innungen eint die <strong>Bau</strong>innung jedoch<br />

die in nebenstehender Grafik<br />

aufgeführten Gewerke. Lt. Satzung<br />

soll sie den Gemeingeist und die Berufsehre<br />

pflegen, ein gutes Verhältnis<br />

zwischen Meistern, Gesellen und<br />

Lehrlingen (Auszubildenden) anstreben,<br />

die Lehrlingsausbildung regeln<br />

und überwachen sowie für die berufliche<br />

Ausbildung und ihre charakterliche<br />

Entwicklung sorgen, die<br />

Gesellenprüfungen abnehmen und<br />

hierfür Gesellen-Prüfungsausschüsse<br />

errichten und das handwerkliche<br />

Können der Meister und Gesellen<br />

fördern.<br />

mitGliederversammlunG<br />

Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung<br />

bestätigten die Vertreter<br />

der verschiedenen Gewerke am<br />

25. Mai im Hörsaal der Hermann-<br />

Neuberger-Sportschule Michael Linnebacher<br />

in seinem Amt als Landesinnungsmeister<br />

der <strong>Bau</strong>innung. Zu<br />

seinem Stellvertreter wurde Artur<br />

Recktenwald gewählt, dem Vorstand<br />

gehören weiterhin an die bisherigen<br />

Vorstandsmitglieder Roland Bernardi,<br />

Stefan Linnebacher und Johannes<br />

Wagner. Neu im Vorstand sind<br />

die Herren Claus Heckmann, Michael<br />

Linnebacher jun. und Michael<br />

Schorn.<br />

SPoRTSCHulE HAuTnAH<br />

Im Anschluss an den Regularienteil<br />

stellte der Geschäftsführer der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />

Paul<br />

Hans die Sportschule vor. So wurden<br />

lt. Aussage von Herrn Hans in den<br />

letzten 10 Jahren rund 50 Millionen<br />

Euro in den Ausbau und die Modernisierung<br />

der Sportschule investiert.<br />

Beim Rundgang über das Gelände<br />

war der Neubau der Multifunktionshalle<br />

von besonderem Interesse.<br />

neu im Vorstand<br />

‡<br />

Alter und neuer Landesinnungsmeister: Michael Linnebacher<br />

C. Heckmann M. Linnebacher jun. M. Schorn<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

37


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

38<br />

saarlÄndische bauindustrie<br />

nEuPoSITIonIERunG dER BAuInduSTRIE<br />

AlS TEIl dER klimaschutzindustrie<br />

„Heiter bis wolkig“ – so könnte man<br />

die aktuelle Lage der <strong>Bau</strong>industrie<br />

beschreiben. Im Jahr <strong>2011</strong> konnte<br />

die Branche ein gutes Umsatzplus<br />

verzeichnen. Die Aussichten für<br />

2012 dagegen scheinen getrübt.<br />

Grund zur Skepsis gibt es genug: Die<br />

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

sind wieder unsicher geworden.<br />

Schwächt sich die Weltkonjunktur<br />

ab, verlangsamt sich der Exportmotor.<br />

Entsprechend wird das verarbeitende<br />

Gewerbe weniger in<br />

Ersatz- oder Erweiterungsbauten<br />

investieren.<br />

Bekommt Europa die Schuldenkrise<br />

nicht in den Griff, werden öffentliche<br />

Investitionen ausbleiben. Verschärft<br />

sich die Bankenkrise, könnte es zu<br />

Finanzierungsproblemen kommen.<br />

Entscheidend ist jetzt, dass es der<br />

Politik gelingt, wieder Vertrauen in<br />

die Stabilität der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung zu schaffen.<br />

In dieser Situation ist es umso wichtiger,<br />

durch eine Stärkung der öffentlichen<br />

Investitionen, insbesondere<br />

im Bereich der Infrastruktur einem<br />

möglichen Konjunkturabschwung<br />

vorzubeugen. Leider ist das Gegenteil<br />

der Fall. Die Investitionsquote<br />

des Bundes ist unter 9 % gesunken.<br />

Schon heute kämpft Deutschland gegen<br />

den schleichenden Verfall seiner<br />

Verkehrsinfrastruktur an. Wichtige<br />

Schienenprojekte liegen auf Eis. Viele<br />

Bundesfernstraßen können nicht<br />

ordnungsgemäß erhalten oder gar<br />

bedarfsgerecht ausgebaut werden.<br />

Die Modernisierung der Wasserstraßen<br />

kommt nicht voran. Die Brücken<br />

auf Bundesfernstraßen sind in einem<br />

bedenklichen Zustand. Die Finanzierung<br />

der Bundesverkehrswege stößt<br />

zunehmend an haushaltstechnische<br />

Grenzen. Die <strong>Bau</strong>industrie setzt sich<br />

deshalb heute mehr denn je dafür<br />

ein, die Finanzierung der Bundesfernstraßen<br />

von der bisherigen<br />

Haushalts- bzw. Steuerfinanzierung<br />

auf eine Nutzerfinanzierung umzustellen.<br />

Mit der Zuweisung sämtlicher Lkw-<br />

Mauteinnahmen an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />

(VIFG) hat das BMVBS einen ersten<br />

Schritt in Richtung eines geschlossenen<br />

Finanzierungskreislaufs Bundesfernstraße<br />

und damit einer Verstetigung<br />

der Fernstraßeninvestitionen<br />

getan; weitere Schritte müssen folgen,<br />

wie z.B. die Einführung einer<br />

Pkw-Vignette auf deutschen Autobahnen.<br />

Mehr Geld für den Infrastrukturausbau<br />

zu fordern, reicht jedoch allein<br />

nicht aus; die knappen Investitionsmittel<br />

müssen auch effizient einge-<br />

setzt werden – schon allein, um die<br />

Akzeptanz in der Bevölkerung nicht<br />

zu verlieren. Ohne eine stärkere Akzeptanz<br />

für Großprojekte sind auch<br />

die gewaltigen <strong>Bau</strong>aufgaben im Rahmen<br />

der Energiewende nicht zu bewältigen.<br />

Schon heute formiert sich<br />

Widerstand gegen On- und Offshore-<br />

Windparks, gegen den Ausbau der<br />

Netze und die Entwicklung von Speichern<br />

– und das, obwohl sich die<br />

große Mehrheit der Deutschen für<br />

die Energiewende ausspricht.<br />

Für die deutsche <strong>Bau</strong>industrie bieten<br />

sich im Rahmen der Energiewende<br />

große Möglichkeiten, ihre<br />

hohe technische Kompetenz und<br />

ihr Know-how beim Projektmanagement<br />

unter Beweis zu stellen. So<br />

z.B. beim Aufbau eines Netzes von<br />

Stromautobahnen, damit die Windenergie<br />

aus Nord- und Ostsee ihren<br />

Weg in die Verbrauchszentren Südund<br />

Westdeutschlands findet. Die<br />

Deutsche Energie-Agentur geht davon<br />

aus, dass bis 2020 bis zu 3.600<br />

km neue Übertragungsnetze gebaut<br />

werden müssen. Außerdem steht


die energetische Sanierung des Gebäudebestands<br />

an: Um die Klimaschutzziele<br />

der Bundesregierung zu<br />

erreichen, müssen die Anstrengungen<br />

bei der energetischen Sanierung<br />

des Gebäudebestands erhöht<br />

MITGlIEDErVErSaMMlUnG <strong>2011</strong><br />

Geschäftsführer Claus Weyers:<br />

Dank an den Hauptverband der<br />

Deutschen <strong>Bau</strong>industrie für inhaltliche<br />

und finanzielle Unterstützung<br />

der Lobbyarbeit auf Bundesebene<br />

im Rahmen des Gutachtens Brückenfinanzierung,<br />

der Normung,<br />

des Grundlagenwerks <strong>Bau</strong>wirtschaft,<br />

des Memorandums Energiepolitik,<br />

des Gutachtens zum<br />

<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />

und des Pakts für den Klimaschutz.<br />

werden, beispielsweise durch die<br />

Verdoppelung der Sanierungsquote<br />

auf 2 % des gesamten Wohnungsbestands<br />

in Deutschland. Voraussetzung<br />

dafür ist jedoch, dass die<br />

staatlichen Fördermaßnahmen im<br />

Vorsitzender Klaus Ehrhardt:<br />

Wir appellieren an die Verantwortlichen<br />

in Politik und Verantwortung, die vorhandene<br />

Verkehrsinfrastruktur zu erhalten<br />

sowie an die Verkehrsbedürfnisse<br />

einer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft<br />

anzupassen.<br />

‡<br />

Michael Halstenberg<br />

(ehem. Leiter der Abt. <strong>Bau</strong>wesen,<br />

<strong>Bau</strong>wirtschaft und<br />

Bundesbauten im BMVBS):<br />

Nachhaltiges <strong>Bau</strong>en bleibt<br />

Topthema!<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Bereich der energetischen Sanierung<br />

intensiviert werden.<br />

Die deutsche <strong>Bau</strong>industrie hat gute<br />

Chancen, sich als Teil der Klimaschutzindustrie<br />

neu zu positionieren!<br />

39


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

40<br />

saarlÄndische baustoFFindustrie<br />

VBS<br />

Die stabilen Nachfragezuwächse im<br />

<strong>Bau</strong>bereich haben auch die <strong>Bau</strong>stoff-,<br />

Steine-und-Erden-Produktion<br />

angetrieben. Insgesamt stieg der<br />

Produktionsindex <strong>2011</strong> um + 11,5 %,<br />

wobei der Wert durch witterungsbedingt<br />

hohe Zuwächse im ersten<br />

und im letzten Quartal überzeichnet<br />

ist. Nach Angaben der Branchenforschung<br />

des ifo Instituts übertrafen<br />

die realen <strong>Bau</strong>investitionen <strong>2011</strong><br />

das Vorjahresniveau um 5,5 %.<br />

Etwa 85 % der gesamten Produktion<br />

der Steine-Erden-Industrie werden<br />

in der <strong>Bau</strong>wirtschaft abgesetzt. Daraus<br />

resultiert eine starke Abhängigkeit<br />

der Branche von der konjunkturellen<br />

Entwicklung im Hoch- und<br />

Tiefbau. Kräftige Wachstumsimpulse<br />

lieferten der Wohnungs- sowie der<br />

wieder anziehende Wirtschaftsbau.<br />

Dagegen verzeichneten die öffentlichen<br />

<strong>Bau</strong>investitionen lediglich<br />

einen Zuwachs von 1,5 %. Von der<br />

insgesamt lebhaften <strong>Bau</strong>tätigkeit<br />

profitierten <strong>2011</strong> in erster Linie<br />

hochbaunahe Bereiche. So stiegen<br />

beispielsweise die Erlöse der Hersteller<br />

von Erzeugnissen aus Beton,<br />

Zement und Gips – kumuliert von<br />

Januar bis September - um 14,3%.<br />

Im Bereich „Herstellung von Ziegeln<br />

und sonstiger <strong>Bau</strong>keramik“ konnten<br />

Zuwächse in Hohe von 11,1% realisiert<br />

werden. Auch die Umsatzentwicklung<br />

der industrieabhängigen<br />

Sparten der Steine-Erden-Industrie<br />

war <strong>2011</strong> deutlich aufwärts gerichtet.<br />

Die Umsätze mit feuerfesten<br />

keramischen Werkstoffen übertrafen<br />

in den ersten neun Monaten<br />

das Vorjahresniveau um 15,9%. Impulse<br />

erhielt diese Sparte in erster<br />

Linie von der – vor allem im ersten<br />

Halbjahr – weltweit außerordentlich<br />

dynamischen Entwicklung der Eisenund<br />

Stahlindustrie.<br />

Steigende <strong>Bau</strong>investitionen, vor allem<br />

im Wohnungsbau, sowie die<br />

starke Nachfrage industrieller Ab-<br />

<strong>2011</strong> mIT deutlichem PluS<br />

nehmer dürften 2012 zu einem moderaten<br />

Erlöswachstum beitragen.<br />

Trotz gestiegener und tendenziell<br />

weiter zunehmender Energie- und<br />

Rohstoffpreise kann die Ertragslage<br />

im Durchschnitt der Branche sowohl<br />

<strong>2011</strong> als auch 2012 als ausreichend<br />

angesehen werden. Allerdings bestehen<br />

zwischen den einzelnen<br />

Sparten deutliche Unterschiede.<br />

<strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

<strong>2011</strong> mit deutlichem Umsatzplus<br />

Die stabilen Nachfragezuwächse im <strong>Bau</strong>bereich haben auch die <strong>Bau</strong>stoff-, Steine-und-Erden-<br />

Produktion angetrieben. Insgesamt stieg der Produktionsindex <strong>2011</strong> um + 11,5 %, wobei der Wert<br />

durch witterungsbedingt hohe Zuwächse im ersten und im letzten Quartal überzeichnet ist. Nach<br />

Angaben der Branchenforschung des ifo Instituts übertrafen die realen <strong>Bau</strong>investitionen <strong>2011</strong> das<br />

Vorjahresniveau um 5,5%.<br />

Etwa 85 % der gesamten Produktion der Steine-Erden-Industrie werden in der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

abgesetzt. Daraus resultiert eine starke Abhängigkeit der Branche von der konjunkturellen<br />

Entwicklung im Hoch- und Tiefbau. Kräftige Wachstumsimpulse lieferten der Wohnungs- sowie der<br />

wieder anziehende Wirtschaftsbau. Dagegen verzeichneten die öffentlichen <strong>Bau</strong>investitionen<br />

lediglich einen Zuwachs von 1,5 %. Von der insgesamt lebhaften <strong>Bau</strong>tätigkeit profitierten <strong>2011</strong> in<br />

erster Linie hochbaunahe Bereiche. So stiegen beispielsweise die Erlöse der Hersteller von<br />

Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips – kumuliert von Januar bis September - um 14,3%. Im<br />

Bereich „Herstellung von Ziegeln und sonstiger <strong>Bau</strong>keramik“ konnten Zuwächse in Hohe von 11,1%<br />

realisiert werden. Auch die Umsatzentwicklung der industrieabhängigen Sparten der Steine-Erden-<br />

Industrie war <strong>2011</strong> deutlich aufwärts gerichtet. Die Umsätze mit feuerfesten keramischen<br />

Werkstoffen übertrafen in den ersten neun Monaten das Vorjahresniveau um 15,9%. Impulse erhielt<br />

diese Sparte in erster Linie von der – vor allem im ersten Halbjahr – weltweit außerordentlich<br />

dynamischen Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie.<br />

Steigende <strong>Bau</strong>investitionen, vor allem im Wohnungsbau, sowie die starke Nachfrage industrieller<br />

Abnehmer dürften 2012 zu einem moderaten Erlöswachstum beitragen. Trotz gestiegener und<br />

tendenziell weiter zunehmender Energie- und Rohstoffpreise kann die Ertragslage im Durchschnitt<br />

der Branche sowohl <strong>2011</strong> als auch 2012 als ausreichend angesehen werden. Allerdings bestehen<br />

zwischen den einzelnen Sparten deutliche Unterschiede.<br />

Entwicklung von von Produktion Produktion und Umsatz und an Kies Umsatz und Sand an<strong>2011</strong>/2010 Kies und(Prognose) Sand <strong>2011</strong>/2010<br />

Region 2010 <strong>2011</strong> <strong>2011</strong>/10<br />

Menge (1.000 t) Menge (1.000 t) Menge (+/- %)<br />

Baden-Württemberg 26.400 28.500 + 8,0 %<br />

Bayern 56.000 61.600 + 10,0 %<br />

Hessen/Rheinland.-Pfalz,<br />

<strong>Saar</strong>land<br />

16.200 18.200 + 12,3 %<br />

Nordrhein-Westfalen 53.500 59.500 + 11,2 %<br />

Nord (Niedersachsen/<br />

Schleswig-Holstein)<br />

45.700 52.200 + 14,2 %<br />

Nord-Ost<br />

(Brandenburg/MeckPom)<br />

15.900 17.000 + 6,9 %<br />

Sachsen 10.400 11.400 + 9,6 %<br />

Thüringen/Sachsen-<br />

Anhalt<br />

14.900 15.800 + 6,0 %<br />

Deutschland 239.000 264.200 + 10,5 %


FrühJahrsmitGliederversammlunG<br />

In der Mitgliederversammlung der<br />

Güteschutzgemeinschaft gab Michael<br />

Arweiler nach über 10jährigem<br />

Vorsitz sein Amt an Herrn Dr. Christoph<br />

Kopper ab. Jürgen Heinz warnte<br />

in der sich anschließenden VBS-Mit-<br />

gliederversammlung vor den Folgen<br />

des Fachkräftemangels und mahnte<br />

neue Wege zur Rekrutierung und<br />

Ausbildung von Fachkräften an. Im<br />

Rahmen der im Jahr 2010 angestoßenen<br />

Ausbildungsinitiative wurden<br />

weitere Gespräche zur Schaffung eines<br />

Ausbildungsgangs „Verfahrensmechaniker“<br />

im <strong>Saar</strong>land geführt.<br />

Den Strom- und Gasmarkt nahm im<br />

Vortragsteil Hubert Wörsdörfer vom<br />

VEA unter die Lupe. Er stellte die aktuellen<br />

Strompreise, Preisentwicklungen,<br />

steuerlichen Änderungen<br />

und Abgaben ab <strong>2011</strong> und Möglichkeiten<br />

der Einsparung von Strom-<br />

und Gasbezugskosten vor.<br />

taG der bau- und<br />

baustoFFindustrie<br />

Bereits zum zweiten Mal fand der Tag<br />

der <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffindustrie auf<br />

der Rennbahn in Güdingen statt. War<br />

die Auftaktveranstaltung im Vorjahr<br />

noch durch die bereits im Oktober<br />

einsetzende Kälte geprägt, fand der<br />

diesjährige Tag der <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

am 15. August bei herrlichem<br />

Sommerwetter statt. Rund 140<br />

Teilnehmer konnte die <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

begrüßen, darunter zahlreiche<br />

Gäste aus der baunahen Wirtschaft.<br />

herbstmitGliederversammlunG<br />

Die Situation der Rohstoffindustrie<br />

im <strong>Saar</strong>land bereitet seit einiger Zeit<br />

große Sorgen. Die neue Ausrichtung<br />

der saarländischen Politik in Richtung<br />

Tourismus und öffentliche Verkehrsmittel<br />

sowie häufige Negativberichterstattungen<br />

seitens der Medien<br />

führt bei der <strong>Bau</strong>stoffindustrie zunehmend<br />

zu Absatz- und Imageproblemen.<br />

Die Herbst-Mitgliederversammlung<br />

beschloss daher für das<br />

Jahr 2012 eine Rohstoffinitiative und<br />

einen erweiterten Dialog mit den<br />

Medien.<br />

In seinem anschließenden Vortrag<br />

führte Norbert Klein, SR-Chefredakteur,<br />

seine über 50 Zuhörer durch die<br />

Geschichte des Fernsehens von den<br />

Anfängen bis zum heutigen digitalen<br />

Zeitalter des Fernsehens und Internets.<br />

aGenda 2040 - rohstoFFe<br />

AuS dER REGIon<br />

Im Rahmen der in der Mitgliederversammlung<br />

beschlossenen Rohstoffinitiative<br />

trafen sich die Mitglieder<br />

der Primärrohstoffindustrie zu einer<br />

ersten Vorbesprechung. Von einer<br />

Foto: Fa. Schmeer<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

eigens eingerichteten Arbeitsgruppe<br />

„Rohstoffe“ wurde ein umfangreicher<br />

Fragebogen zur Rohstoffsituation im<br />

<strong>Saar</strong>land erarbeitet, der zwischenzeitlich<br />

von den Mitgliedsfirmen beantwortet<br />

und ausgewertet wurde.<br />

Entgegen der landläufigen Meinung,<br />

die <strong>Bau</strong>stoffindustrie mit ihren Gruben<br />

für den Abbau von Sand, Kies<br />

und weiteren Primärrohstoffen sei<br />

eine Industrie der Ausbeutung, der<br />

Naturverschmutzung und der Eingriffe<br />

in die Natur, hat das Umfrageergebnis<br />

zutage gefördert, dass auf den<br />

nur temporär ausgelegten Abbau von<br />

Primärrohstoffen - bezogen auf die<br />

Gesamtfläche - im <strong>Saar</strong>land lediglich<br />

0,6 ‰ Flächenverbrauch entfallen.<br />

Erhebliche Naturschutzflächen sind<br />

heute ehemalige Kies- und Sandabgrabungsstätten.<br />

Mit fundierten Daten, einer Broschüre<br />

„Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />

Presseartikeln und Gesprächen mit<br />

Ministerien und zuständigen Behörden<br />

soll gezielte Informationspolitik<br />

betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />

gestärkt und die durch Verunsicherung<br />

resultierende verzögerte Bearbeitung<br />

durch Behörden verbessert<br />

werden.<br />

41


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

42<br />

dACHdECkERInnunG<br />

Die treibende Kraft für das Dachdeckerhandwerk<br />

im Jahr <strong>2011</strong> waren<br />

vor allem die privaten Auftraggeber.<br />

Eigentümer investierten in Energieeffizienz<br />

steigernde Maßnahmen<br />

wie z.B. Dämmung. Es wurden mehr<br />

Gebäude saniert, es wurde mehr repariert,<br />

es wurde weiterhin Kapital in<br />

das Feld der erneuerbaren Energien<br />

(Photovoltaik und Solarthermie) investiert<br />

und es wurden wieder mehr<br />

neue Wohnungen gebaut. Zudem<br />

verlor der anziehende Wirtschaftsbau<br />

nicht an Kraft und auch der nach<br />

dem endgültigen Auslaufen der Konjunkturpakete<br />

befürchtete Einbruch<br />

im öffentlichen <strong>Bau</strong> trat nicht ein.<br />

Anzahl der Betriebe und Mitarbeiter<br />

Die Zahl der bei der Lohnausgleichskasse<br />

für das Dachdeckerhandwerk<br />

(LAK) in Wiesbaden im Datenbestand<br />

stehenden Dachdeckerbetriebe<br />

hat sich <strong>2011</strong> erstmals nach acht<br />

Jahren nicht erhöht. Mit 12.515<br />

Betrieben bundesweit liegt die Zahl<br />

weit unterhalb der im Jahr 2010 ausgewiesenen<br />

15.785 Betriebe.<br />

Im <strong>Saar</strong>land hingegen ist ein leichter<br />

Anstieg der Zahl der Betriebe <strong>2011</strong><br />

im Vergleich zu 2010 zu verzeichnen.<br />

Die Mitarbeiter-Zahlen entwickelten<br />

sich im Jahr <strong>2011</strong> ähnlich positiv wie<br />

in 2010. Stichtagsbezogen zum 30.<br />

November 2010 beschäftigten die<br />

Dachdeckerbetriebe nach Angaben<br />

der LAK 3,3 % mehr gewerbliche<br />

Arbeitnehmer als ein Jahr zuvor. Kumuliert<br />

über das Gesamtjahr hinweg<br />

waren es bis zu diesem Zeitpunkt im<br />

Schnitt gar 6,0 % mehr gewerbliche<br />

Arbeitnehmer als im Jahr zuvor<br />

(nach einem Gesamtplus von 5,7 %<br />

in 2010).<br />

Dieser positive Trend ist im <strong>Saar</strong>land<br />

ebenfalls spürbar, auch hier gab es<br />

<strong>2011</strong> eine Erhöhung der durchschnittlichen<br />

Beschäftigungszahl.<br />

AuFwÄrtstrend HÄlt An<br />

dachdeckerbetriebe, arbeitnehmer und bruttolohnsummen<br />

im saarlÄndischen dachdeckerhandwerk


tariFpolitik<br />

Im Rahmen der Tarifverhandlungen<br />

2010 wurde angesichts der ungewissen<br />

Konjunkturentwicklung<br />

in der Konsolidierungsphase nach<br />

der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

2008/2009 eine kurze Laufzeit für<br />

die aktuellen Lohn- und Gehaltstarife<br />

bis Ende Juli <strong>2011</strong> vereinbart.<br />

Gut einen Monat vor diesem Termin<br />

begannen die neuen Tarifverhandlungen.<br />

löhne und Gehälter steigen um<br />

+ 3,1 %<br />

Die Löhne und Gehälter im Dachdeckerhandwerk<br />

stiegen zum 1. September<br />

<strong>2011</strong> um 3,1%. Die beiden-<br />

Tarifverträge haben eine Laufzeit bis<br />

31. Juli 2012. Die Ausbildungsvergütungen<br />

wurden zum 1. September<br />

im 1. und 2. Lehrjahr um jeweils 20,-<br />

Euro und im 3. Lehrjahr um 45,- Euro<br />

angehoben. Auch dieser Tarifvertrag<br />

läuft bis zum 31. Juli 2012. Die Regelung<br />

der Ausbildungsförderung<br />

und die Finanzierung des Ausfallgeldes<br />

werden bis zum 31.07. bzw.<br />

31.12.2012 verlängert.<br />

AuSBIldunG<br />

Bundesweit ist die Gesamtzahl der<br />

Dachdeckerlehrlinge im Vergleich<br />

zum Vorjahr leicht gestiegen. Konkret<br />

gibt es zum 01.01.2012 über alle<br />

3 Lehrjahre hinweg insgesamt 8.214<br />

Dachdeckerlehrlinge, was einem<br />

Plus von 0,82 Prozent entspricht. Im<br />

<strong>Saar</strong>land verzeichnete man sowohl<br />

zum Stichtag 01.01.<strong>2011</strong> also auch<br />

zum 01.01.2012 unverändert insgesamt<br />

203 Azubis.<br />

dACHdECkER InTERn<br />

Neues Roll-up der Dachdeckerinnung zum Thema Ausbildung<br />

‡<br />

auFtakt in metz<br />

In einer etwas anderen Form präsentierte sich das 34. Fachseminar am 25.<br />

und 26. Februar <strong>2011</strong> in Metz. Nach langer Zeit wieder einmal in Frankreich<br />

begeisterte die Teilnehmer sowohl die lothringische Stadt Metz als auch das<br />

architektonisch interessante Centre Pompidou.<br />

saarlÄndische dachdecker in berlin<br />

Das zweite Highlight des Jahres <strong>2011</strong> war die Innungsfahrt nach Berlin auf<br />

Einladung der Firma Braas vom 3. - 5. November. Neben der Werksbesichtigung<br />

stand für die Teilnehmer unter anderem ein Empfang im Reichstag<br />

sowie der Besuch der <strong>Saar</strong>ländischen Landesvertretung auf dem Programm.<br />

32. saarlÄndischer dachdeckertaG<br />

Zwischen diesen beiden Terminen fand die Mitgliederversammlung<br />

der Innung des Dachdeckerhandwerks am 27.<br />

August in St. Ingbert statt. Im Rahmen der Veranstaltung<br />

stimmten die Teilnehmer dem vorliegenden Tarifvorschlag<br />

zu.<br />

HoHE AuSZEICHnunG<br />

Für herbert colbus<br />

Ehrenmitglied Herbert<br />

Colbus, von 1976 bis 2001<br />

Vorstandsmitglied der<br />

Dachdeckerinnung, erhielt in<br />

Anerkennung seiner hohen<br />

Verdienste die Ehrenplakette<br />

des ZVDH. Außerdem überreichteHWK-Hauptgeschäftsführer<br />

Georg Brenner den<br />

Goldenen Meisterbrief.<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

43


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

44<br />

STuCkATEuRInnunG<br />

STuCkATEuRE mIT<br />

stuckateure - intern<br />

Starkem umsatzanstieG<br />

Die gute Lage im Wohnungsbau<br />

und im gewerblichen Hochbau hat<br />

sich in <strong>2011</strong> äußerst positiv auf das<br />

Stuckateurhandwerk ausgewirkt.<br />

Einen großen Anteil daran hat der<br />

Wohnungsbau. Ausschlaggebend für<br />

den Aufwärtstrend sind unter anderem<br />

das derzeit dauerhaft niedrige<br />

Zinsniveau für Wohnungsbaukredite<br />

sowie die gute Arbeitsmarktsituation<br />

und die günstigen Einkommenserwartungen.<br />

Im Ausbaugewerbe<br />

steigen zudem die Investitionen in<br />

werterhöhende Bestandsmaßnahmen,<br />

wie etwa die energetische<br />

Modernisierung, oder in bestandserhaltende<br />

Maßnahmen und Reparaturen.<br />

Auch im Wirtschaftsbau<br />

sind die realen Investitionen <strong>2011</strong><br />

Fachseminar Feiert 40. GeburtstaG<br />

merklich höher als im Vorjahr. So<br />

setzen beispielsweise viele Firmen<br />

– in Anbetracht der zunehmenden<br />

Bedeutung der Energieeffizienz des<br />

<strong>Bau</strong>werksbestands – auf energetische<br />

Sanierungen.<br />

Aufgrund der lebhaften Nachfrage<br />

und der großen Auftragspolster gehen<br />

die Firmen aller Größenklassen<br />

auch für die kommenden Monate<br />

von einer Ausweitung der <strong>Bau</strong>tätigkeit<br />

aus. Trotz der sich abschwächenden<br />

Konjunktur im öffentlichen<br />

Hochbau ist auch für 2012 mit einem<br />

positiven Geschäftsverlauf und einer<br />

damit verbundenen Umsatzsteigerung<br />

im Stuckateurhandwerk zu<br />

rechnen.<br />

Fast auf den gleichen Tag genau – nämlich am 22. und<br />

23. Januar 1971 – fand das erste Meister-Seminar der<br />

Stuckateurinnung statt. „Väter“ des Fachseminars waren<br />

die Herren Karl Enke (Obermeister) und Albert Heib (Vorstandsmitglied).<br />

Der ursprüngliche Gedanke des Seminars<br />

– nämlich neben dem technischen Informationsaustausch<br />

besonders auch den Zusammenhalt unter den Kollegen zu<br />

fördern – gilt bis heute und hat nichts an seiner Attraktivität<br />

eingebüßt. Daher konnte die mittlerweile zum Fach-<br />

seminar umbenannte Veranstaltung<br />

auch am 21. und 22. Januar <strong>2011</strong> in<br />

Perl-Nennig eine vorbildliche Resonanz<br />

vorweisen.<br />

weitere inFos und<br />

Fotos unter<br />

www.stuck-saar.de<br />

mitGliederversammlunG<br />

<strong>Saar</strong>ländische Stuckateure<br />

zuversichtlich<br />

Zum Jahresende zogen die saarländischen<br />

Stuckateure in ihrer Mitgliederversammlung<br />

am 4. November<br />

<strong>2011</strong> in <strong>Saar</strong>louis ein positives Resümee<br />

des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />

In der turnusgemäßen Befragung<br />

der Mitglieder gaben weit über<br />

80 % an, dass sie voll ausgelastet<br />

seien. Auch die Preissituation hat<br />

sich gegenüber dem Vorjahr leicht<br />

verbessert.


t<br />

ser<br />

rockenbau<br />

Mach mit<br />

und hau´ auf<br />

den Putz!!<br />

Stuckateur - dein<br />

Beruf mit Zukunft<br />

08.11.<strong>2011</strong> 09:01:13<br />

Neuer Flyer der Stuckateurinnung zur<br />

Gewinnung von qualifiziertem<br />

Nachwuchs<br />

bronzemedaille Für saarlÄndischen<br />

STuCkATEuR<br />

brandbrieF in sachen ausbildunG<br />

Die besten deutschen Gesellen in acht bauhandwerklichen Berufen<br />

wurden beim 60. Bundesleistungswettbewerb vom 12. -<br />

14. November <strong>2011</strong> in Feuchtwangen ermittelt. Einen hervorragenden<br />

3. Platz bei den Stuckateuren erreichte Philipp Becker<br />

aus Marpingen (GVS GmbH) und konnte sich somit für das Nationalteam<br />

der Stuckateure qualifizieren. Höhepunkt für die Mitglieder<br />

des Nationalteams ist die Möglichkeit der Teilnahme an<br />

Europa- und Weltmeisterschaften.<br />

AuSBIldunGSInITIATIVE STuCk <strong>2011</strong><br />

‡<br />

Wie auch 2010 appellierte Landesinnungsmeister Oliver Heib in einem<br />

„Brandbrief“ an die saarländischen Unternehmen, Lehrlinge auszubilden,<br />

um damit dem drohenden Fachkräftemangel infolge des demografischen<br />

Wandels entgegenzuwirken. Dieser Aufruf blieb nicht ohne Wirkung: <strong>2011</strong><br />

erreichte die Zahl der Auszubildenden mit 36 jungen Menschen im 1. Lehrjahr<br />

den höchsten Stand der letzten 10 Jahre!<br />

erFolG: hÖchster ausbildunGsstand im 1. lehrJahr seit 10 JAHREn<br />

Ehrung für 100jähriges Firmenjubiläum Firma<br />

Werner Becker<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

45


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

46<br />

maler- und lackiererinnunG<br />

unSICHERHEIT VerFloGen<br />

v.l.n.r.: Herren Huckert, Harig, Sorg, Rupp, Weyers, Forster, Schmidt, Komp und Münzebrock<br />

Das Malerhandwerk profitierte in<br />

den zurückliegenden Jahren von<br />

den aufgelegten Konjunkturprogrammen.<br />

Nach deren sukzessivem<br />

Auslaufen im letzten Jahr war eine<br />

gewisse Unsicherheit, wie es danach<br />

weiter gehen würde, nicht zu<br />

leugnen. Diese Unsicherheit ist zwischenzeitlich<br />

verflogen. Der enorme<br />

energetische Sanierungsbedarf an<br />

den Gebäuden ist unbestritten. Sollte<br />

die steuerliche Absetzbarkeit zu<br />

den bestehenden Förderprogrammen<br />

hinzukommen, wird in diesem<br />

Bereich noch über viele Jahre ein<br />

Hauptbetätigungsfeld für das Malerhandwerk<br />

bestehen.<br />

Generell profitiert das Malerhandwerk<br />

davon, dass private Auftraggeber<br />

wieder zunehmend in Sachwerte<br />

investieren statt unkalkulierbare<br />

Risiken an den Kapitalmärkten einzugehen.<br />

tariFpolitik<br />

In der Tarifpolitik bleiben die <strong>Saar</strong>länder<br />

ihrer Linie treu. Nach wie vor<br />

verhandelt die saarländische Malerinnung<br />

selbstständig über Löhne<br />

und Ausbildungsvergütungen. Beide<br />

wurden zum Ende des Jahres <strong>2011</strong><br />

erhöht. Die saarländischen Werte<br />

liegen dabei im Schnitt etwas unter<br />

den Ergebnissen auf Bundesebene.<br />

Gelungen ist insbesondere auch<br />

eine sehr lange Laufzeit der neu abgeschlossenen<br />

Verträge. Diese reichen<br />

bis ins Jahr 2014, so dass die<br />

saarländischen Maler langfristig planen<br />

können.<br />

malertreFF<br />

Zum festen Bestandteil im Jahresprogramm<br />

der saarländischen Maler<br />

ist der Malertreff geworden. Er fand<br />

zum 2. Mal statt. Am 27. Mai <strong>2011</strong><br />

trafen sich die saarländischen Maler<br />

zu einer Tagesfahrt nach Metz. Nach<br />

dem Erfolg dieses Veranstaltungsformats<br />

wird im Jahre 2012 der dritte<br />

Malertreff ebenfalls in einer Tagesfahrt<br />

veranstaltet werden.<br />

Mit dem Tod ihres Ehrenlandesinnungsmeisters<br />

Karl Werner Gödtel<br />

am 22. April <strong>2011</strong> hatte die Landesinnung<br />

einen herben Verlust hinzunehmen.<br />

Karl Gödtel war von 1974<br />

bis 1989 Landesinnungsmeister der<br />

Maler- und Lackiererinnung des<br />

<strong>Saar</strong>landes. In seiner Amtszeit wurde<br />

die Lehrwerksatt in Riegelsberg<br />

gekauft und in Betrieb genommen.


lFG estrich und belaG<br />

ESTRICHlEGER ZuFrieden<br />

Nachdem die Handwerkskonjunktur<br />

bereits mit viel Schwung in das<br />

Jahr gestartet war, setzte sich der<br />

2010 entstandene Aufwärtstrend<br />

im gesamten Hochbau im weiteren<br />

Verlauf des Jahres <strong>2011</strong> fort. Das<br />

Ausbaugewerbe legte beim Umsatz<br />

(im Vergleich zum Vorjahr) nur<br />

relativ moderat zu, das Handwerk<br />

insgesamt aber verbuchte im gleichen<br />

Zeitraum ein kräftiges Plus.<br />

Regelrecht beflügelt war auch die<br />

konjunkturelle Entwicklung des bodenlegenden<br />

Gewerbes: Das Estrichlegerhandwerk<br />

konnte seinen<br />

Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um<br />

rund 17 % steigern. Der seit dem Jahr<br />

2010 im Zusammenhang mit der allgemeinen<br />

konjunkturellen Belebung<br />

wieder kontinuierlich nachlassende<br />

Preissenkungsdruck bei Bodenbelagsarbeiten<br />

trug 2010 zu einer<br />

Stabilisierung der Ertragslage auf<br />

einem ausreichenden Niveau bei.<br />

Die leichte Preissteigerungstendenz<br />

setzte sich auch im Jahr <strong>2011</strong> fort.<br />

In Anbetracht der Umsatzzuwächse<br />

sowie des dank der guten <strong>Bau</strong>konjunktur<br />

positiven Geschäftsumfel-<br />

des erscheint für die Ertragslage des<br />

Bodenlegerhandwerks im Jahr <strong>2011</strong><br />

die Bewertung „zufriedenstellend“<br />

angemessen. Neben den konjunkturellen<br />

Unsicherheiten im Hinblick<br />

auf 2012 machen sich die Firmen vor<br />

allem wegen der Einstandspreise für<br />

Arbeitsmaterialien Sorgen.<br />

FachtaGunG<br />

Das Fachseminar <strong>2011</strong> der LFG Estrich<br />

und Belag fand gemeinsam<br />

mit den Estrich- und Fliesenlegern<br />

aus Rheinland-Pfalz am 25. und 26.<br />

März auf Einladung der Firma Knauf<br />

in Iphofen statt. Die Verlegung großformatiger<br />

Fliesen, die erhöhten<br />

Ebenflächigkeitsanforderungen der<br />

Estrichoberfläche und Rückdurchfeuchtungen<br />

aus dem Untergrund,<br />

Probleme bei der Restfeuchtemessung<br />

von Schnellestrichen und beschleunigten<br />

Estrichen durch verschiedene<br />

Herstellerprodukte sowie<br />

dünnschichtige Heizestriche im Verbund<br />

auf Trenn- und Dämmschicht<br />

sowie gipsgebundene Estriche in<br />

Feuchträumen waren nur einige der<br />

Themen im Rahmen des fachtech-<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

nischen Programms. Im Rahmen der<br />

Exkursion wurde die Grube Hüttenheim<br />

besucht, wo die Teilnehmer<br />

einen Einblick in die Gipsförderung<br />

und deren Weiterverarbeitung bekamen.<br />

Ein herzliches Dankeschön der Firma<br />

Knauf Gips KG in Iphofen für das<br />

angenehme Ambiente, die hervorragende<br />

Bewirtung und Betreuung,<br />

die den Teilnehmern eine fachlich<br />

hochwertige und gelungene Veranstaltung<br />

bescherte.<br />

47


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

48<br />

lFG Fliesen und naturstein<br />

ZuFriedenstellende ERTRAGSlAGE<br />

duRCH PRIVATE BAuHERREn<br />

Aufgrund der guten Umsatzentwicklung sowie der<br />

leichten Preissteigerungstendenz konnte das Fliesenlegerhandwerk<br />

<strong>2011</strong> eine zufriedenstellende Ertragslage<br />

erreichen. Trotz umfangreicher <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />

von Seiten gewerblicher und institutioneller Auftraggeber<br />

profitierten die bodenlegenden Gewerke vor<br />

allem von den Nachfrageschüben bei den privaten<br />

<strong>Bau</strong>herren und Eigentümern. Die komplexer werdenden<br />

Kundenwünsche erfüllen die meisten Betriebe<br />

zwischenzeitlich mittels Händler-Handwerker-Kooperationen.<br />

Sorgen bereiten den Fliesenlegern die rückläufigen<br />

Ausbildungszahlen und Meisterprüfungen.<br />

Zwar wird es zu einer allgemeinen Verlangsamung des<br />

Wachstumstempos kommen, aber mit Blick auf die im<br />

gesamten Ausbaugewerbe im Vergleich zum Vorjahr<br />

auf durchschnittlich 84 % gestiegene Betriebsauslastung,<br />

den kräftig erhöhten Auftragsvorlauf (7,7 Wochen)<br />

sowie die auf den weiterhin guten Aussichten<br />

basierende erneute Personalausweitung ist für 2012<br />

immer noch eine Umsatzsteigerung im unteren einstelligen<br />

Bereich realistisch.<br />

noVEllIERunG dER HAndwERkSoRnunG<br />

Die Handwerksordnung wurde im Jahr 2004 novelliert<br />

– mit gravierenden Folgen für das Fliesenlegerhandwerk.<br />

Während sich die Zahl der Betriebe im Fliesenlegerhandwerk<br />

in den letzten sieben Jahren mehr<br />

als verdoppelt hat, wuchs die Zahl der Betriebe, die<br />

ohne Qualifikationsnachweis eröffnet wurden, von 0<br />

auf über 1.017. Im Rahmen seiner Lobbyarbeit führten<br />

Vertreter der LFG Fliesen und Naturstein im <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ein ausführliches Gespräch mit SZ-Redakteur<br />

Lothar Warscheid im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> in<br />

zu-/abGÄnGe in der anlaGe b1 seit 2004<br />

<strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke. Daraufhin erschien unter dem<br />

Motto „Wie ein Handwerk vor die Hunde geht. Profi-Fliesenleger<br />

verzweifeln – Verband: immer mehr Pfusch von<br />

unqualifizierten Betrieben“ ein Artikel in der <strong>Saar</strong>brücker<br />

Zeitung zu den Folgen der Novellierung der HWO für das<br />

Fliesenlegerhandwerk. Fast gleichzeitig beantwortete die<br />

Bundesregierung eine Anfrage der Fraktion Bündnis ´90/Die<br />

Grünen im Bundestag nach einer beabsichtigten Evaluierung<br />

der HWO mit einem klaren Nein ebenso wie die Frage<br />

nach Änderungen der HWO in Bezug auf den Meisterbrief.<br />

STAnd dER HAndwERkSRollEnEInTRAGunGEn In dER<br />

anlaGe b1 im saarland seit der hwo-novellierunG<br />

qualiFikationsvoraussetzunGen im Fliesen-, platten-<br />

und mosaikleGerhandwerk im saarland bei eintra-<br />

GunG in das verzeichnis anlaGe b, abschnitt 1


FliesenleGer intern<br />

InTEnSIVER<br />

inFormationsaustausch<br />

Das zweitägige Fachseminar wurde<br />

am 1. und 2. April <strong>2011</strong> in Perl-<br />

Nennig durchgeführt. Die beiden<br />

Sachverständigen in den Reihen der<br />

Landesfachgruppe, Wolfgang Kuhn<br />

und Bernd Jolly, gestalteten mit ihren<br />

Vorträgen über Außenkonstruktionen<br />

und Konformitätserklärung<br />

den ersten Seminartag. Werner<br />

Altmeyer, Geschäftsführer der EUF,<br />

schilderte, wie mit dem Beginn der<br />

industriellen Produktionen der Fliese<br />

zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />

Auftakt mit Neujahrstreffen auf Einladung des<br />

Jungmeisterkreises<br />

lFG kacheloFenbau<br />

BEdEuTunG ERnEuERBARER<br />

EnERGIEn wÄchst<br />

Dass in Zeiten stetig steigender<br />

Erdölpreise und Energiekosten sowie<br />

der Diskussion um alternative<br />

Energieformen der Kachelofen an<br />

Bedeutung gewinnt, spricht nicht<br />

zuletzt für dieses jahrhundertealte<br />

Heizsystem. Entsprechend gut war<br />

auch die Auslastung der Betriebe<br />

im Jahr <strong>2011</strong>, die sich auch im Jahr<br />

2012 fortsetzen wird. Gleichzeitig<br />

wachsen aber auch die technischen<br />

Ansprüche an Planung und <strong>Bau</strong><br />

handwerklich errichteter Kachelöfen,<br />

Specksteinöfen und Kamine.<br />

Die Umsetzung einer solchen Inves-<br />

‡<br />

letztlich der Beruf des Fliesenlegers in den 30er Jahren entstand. Das Berufsbild<br />

im Jahre 1938 wurde zum Handwerksberuf. Eindrucksvoll auch die<br />

Zahlen zur Weltproduktion an Fliesen: Betrug die Weltproduktion 1990 noch<br />

2.137 Mrd. m², so stieg sie bis zum Jahr 2008 auf 8.550 Mrd. m².<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

mitGliederversammlunG in saarlouis<br />

Mitten in der Altstadt von <strong>Saar</strong>louis traf man sich am 2. Dezember<br />

zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Im Regula-<br />

rienteil informierte Stefan Zarth von der Südwestlichen <strong>Bau</strong><br />

BG über das Thema Ladungssicherung.<br />

tition ist deshalb ausschließlich dem<br />

eingetragenen Fachbetrieb anzuvertrauen.<br />

Gemeinsam mit den Fliesenlegern<br />

führte die Landesfachgruppe der<br />

Kachelofenbauer ihre Mitgliederversammlung<br />

durch. Im separaten<br />

Regularienteil wurde Ronald Kunkel<br />

als Vorsitzender in seinem Amt<br />

bestätigt, unterstützt von Damian<br />

Pathen als seinem Stellvertreter. Darüber<br />

hinaus gehört Markus Schäfer<br />

dem Vorstand an.<br />

Ronald Kunkel Markus Schäfer<br />

49


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

50<br />

lFG holzbau<br />

EnERGIEwEndE und<br />

klimaschutz BeFlüGeln<br />

HolZBAuGEwERBE<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnte das Zimmererhandwerk<br />

erneut mit einem<br />

Umsatzwachstum abschließen; insbesondere<br />

der positive Trend im<br />

Privatkundenbereich, aber auch<br />

die vergleichsweise gute Nachfrage<br />

im Gewerbebau schlugen sich hier<br />

nieder. Ein Umsatzplus scheint zwar<br />

auch für 2012 möglich, der Anstieg<br />

dürfte aber eher marginal ausfallen;<br />

Hoffnungsträger bleibt der Wohnungsbau.<br />

Sofern es gelingt, höhere<br />

Materialkosten in ausreichendem<br />

Maße an die Kunden weiterzugeben,<br />

könnte diese Bewertung auch<br />

2012 gelten. Dank des allgemeinen<br />

Interesses an Energiewende und<br />

Klimaschutz dürfte für das Zimmerer-<br />

und Holzbaugewerbe auch weiterhin<br />

mit zusätzlichen Impulsen in<br />

diesem Bereich zu rechnen sein.<br />

AuSBIldunGSZAHlEn<br />

kaum verÄndert<br />

Mit 13 Auszubildenden im 1. Lehrjahr<br />

hat sich die Situation im <strong>Saar</strong>land<br />

kaum verändert. Bundesweit<br />

ist ein leichter Anstieg der Gesamtzahl<br />

der Zimmererlehrlinge in den<br />

Lehrjahren eins bis drei zu verzeichnen.<br />

Da der zu erwartende Facharbeitermangel<br />

in den nächsten<br />

Jahren noch zunehmen wird, wird<br />

qualifizierter Nachwuchs mit einer<br />

fundierten Ausbildung dringend<br />

benötigt. Bundesweit bildet derzeit<br />

jeder dritte Betrieb aus. Tendenziell<br />

kümmern sich dabei die in Innungen<br />

und Landesfachgruppen organisierten<br />

Betriebe sehr viel stärker um die<br />

Ausbildung von Facharbeitern.<br />

saarlÄndische zimmerer online<br />

Pünktlich zur Mitgliederversammlung am 21. Oktober in Eppelborn wurde der neue<br />

Internet-Auftritt der Landesfachgruppe www.holzbau-saarland.de fertiggestellt.


Fachseminar <strong>2011</strong>: holzbauer Geben vollGas!<br />

Am 11. und 12. Februar <strong>2011</strong> fand das Fachseminar der saarländischen Holzbauer in Wendlingen<br />

bei Stuttgart bei der Firma Protool statt.<br />

BundESVoRSTAnd Zu GAST In SAARBRüCkEn<br />

Aus allen Teilen Deutschlands reisten die Vorstandsmitglieder<br />

von Holzbau Deutschland, der Bundesfachgruppe<br />

der Holzbauer, am 17. November <strong>2011</strong> nach <strong>Saar</strong>brücken<br />

zu seiner Jahresabschlusssitzung in den Räumen des <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />

Abschluss auf der Kart-Bahn<br />

‡<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

JoseFstaG verliert nicht an attraktivitÄt<br />

Zu ihrem traditionellen Josefstag trafen sich die saarländischen<br />

Zimmerer am 19. März zuerst zu einem festlichen<br />

Gottesdienst in Kluft in <strong>Saar</strong>louis-Roden, anschließend<br />

wurde dann zünftig im Mettlacher Abteibräu gefeiert.<br />

"woRldSkIllS <strong>2011</strong>" In london:<br />

bronze Für zimmerer stich<br />

Bei der 41. Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills <strong>2011</strong>“<br />

in London konnte sich Zimmerer Philipp Stich (22) aus<br />

dem thüringischen Schleiz die Bronzemedaille sichern.<br />

Mit von der Partie war auch der Vorsitzende der Landesfachgruppe<br />

Holzbau <strong>Saar</strong>land Roland Bernardi als Teamleiter.<br />

51


<strong>AGV</strong> InTERn<br />

52<br />

landesGüteGemeinschaFt<br />

Auch <strong>2011</strong> hat die Landesgütegemeinschaft<br />

für <strong>Bau</strong>werks- und<br />

Betonerhaltung Rheinland-Pfalz/<br />

<strong>Saar</strong>land e.V. die Reihe ihrer Vortragsveranstaltungen<br />

fortgesetzt.<br />

Wie in den Vorjahren hatten die Veranstalter<br />

das Tagungszentrum Betzenberg<br />

Kaiserslautern als Veranstaltungsort<br />

gewählt. Zum inzwischen<br />

18. Fachsymposium war landesweit<br />

an öffentliche und private Auftraggeber,<br />

Architektur- und Ingenieurbüros<br />

sowie weitere an der Thematik<br />

Betoninstandsetzung Interessierte<br />

Einladung ergangen.<br />

Nachdem es auch in diesem Jahr<br />

wieder gelungen war, ein interessantes<br />

und abwechslungsreiches<br />

Programm zusammenzustellen und<br />

eine begleitende Fachausstellung<br />

zu organisieren, brauchten die zahlreich<br />

erschienenen Gäste ihr Kommen<br />

nicht zu bereuen.<br />

Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt, der langjährige<br />

Vorsitzende der Landesgütegemeinschaft,<br />

nutzte zur Eröffnung<br />

der Vortragsveranstaltung die Gelegenheit,<br />

allen Teilnehmern noch<br />

einmal die Ziele und Qualitätsansprüche<br />

der Gütegemeinschaftsmitglieder<br />

in Erinnerung zu rufen. An die<br />

Auftraggeber von Betonerhaltungsarbeiten<br />

richtete er den Appell, für<br />

ihre Instandsetzungsprojekte sich<br />

nEuER StoFF FüR AlTE BRüCkEn<br />

die Dienste sachkundiger Planer zu<br />

sichern. In der Qualität der von den<br />

Planern zu erstellenden Leistungsbeschreibung<br />

ruhe die wesentliche<br />

Voraussetzung für den Erfolg und<br />

die Qualitätssicherung der kompletten<br />

Instandsetzungsmaßnahme.<br />

Als erster Fachreferent stellte Dipl.-<br />

Ing. Holger Tebbe vom gleichnamigen<br />

Ingenieurbüro aus Neuwied<br />

die „Instandsetzung angehängter<br />

Brückenkonstruktionen“ vor.<br />

Am Beispiel der historischen Horchheimer<br />

Brücke erläuterte er die Instandsetzung<br />

von stark beschädigten<br />

Fuß- und Radwegebereichen.<br />

Anhand dieser Maßnahme konnte<br />

der Referent sehr gut verdeutlichen,<br />

dass sich gerade bei historischen<br />

<strong>Bau</strong>werken die Ertüchtigung bzw.<br />

der Neuanschluss der angehängten<br />

Brückenkonstruktionen teilweise<br />

sehr aufwändig gestaltet.<br />

„Zurück ins Mittelalter – Umweltministerium<br />

reformiert <strong>Bau</strong>wirtschaft“<br />

hatte Dr.-Ing. Berthold Schäfer vom<br />

Deutschen Beton- und <strong>Bau</strong>technik-Verein,<br />

Berlin, seinen Vortrag<br />

überschrieben. Darin brachte der<br />

Referent seine Befürchtungen zum<br />

Ausdruck, dass die Umsetzung übertriebener<br />

Vorsorgeaspekte zum<br />

Schutz von Boden und Gewässern in<br />

der <strong>Bau</strong>wirtschaft bewährte, weit-<br />

gehend alternativlose <strong>Bau</strong>stoffe und<br />

<strong>Bau</strong>weisen gefährde.<br />

Über das Risiko der Vergabeverfahren<br />

referierte am Nachmittag<br />

Rechtsanwalt Olaf Jaeger, Fachanwalt<br />

für <strong>Bau</strong>- und Architektenrecht<br />

aus <strong>Saar</strong>brücken.<br />

Aus Dresden vom Deutschen Zentrum<br />

für Textilbeton war Dr.-Ing. Silvio<br />

Weiland angereist, der „Textilbewehrter<br />

Beton - neuer Stoff für alte<br />

Brücken“ vorstellte. Leicht bauen<br />

mit Beton, das machte der Referent<br />

eindrucksvoll deutlich, wird nicht<br />

weiter eine Vision bleiben, wenn das<br />

<strong>Bau</strong>en mit Textilbeton aus den Kinderschuhen<br />

herauskommt und sein<br />

Potenzial auf dem Markt etabliert.<br />

lGG mit neuem vorstand<br />

In der Mitgliederversammlung am 6.<br />

Mai <strong>2011</strong> wurde ein neuer Vorstand<br />

gewählt. Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt,<br />

langjähriger Vorsitzender, kandidierte<br />

nach 23 Jahren aktiver Arbeit<br />

nicht mehr.<br />

Sein bisheriger Stellvertreter und<br />

stv. Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft<br />

Instandsetzung von<br />

Betonbauwerken e.V., Dr.-Ing. Paul<br />

Uwe Budau, wurde einstimmig zu<br />

seinem Nachfolger gewählt. Neu im<br />

Vorstand sind Armin Krächan von<br />

der TKP Krächan GmbH aus Illingen,<br />

der zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />

gewählt wurde, und Karin Auer<br />

von der GBS aus Homburg.<br />

Dr.-Ing. Paul U. Budau Armin Krächan


oRGAnE<br />

Struktur und Organisation<br />

Die Mitgliedsfirmen des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> sind entsprechend ihrer Tätigkeit<br />

16 Landesfachgruppen zugeordnet<br />

- einige in der Organisationsform<br />

Innung.<br />

Die verschiedenen Gruppen werden<br />

in der Generalversammlung durch<br />

Delegierte vertreten.<br />

Der Beirat ist das zweithöchste Gremium<br />

des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>. Er ist das<br />

Entscheidungsgremium für wichtige<br />

Beschlüsse des Verbandes. Die Generalversammlung<br />

wählt aus ihren<br />

Reihen den Beirat mit 20 Mitgliedern,<br />

und zwar je 10 handwerkliche<br />

und 10 bauindustrielle Vertreter.<br />

Dem Beirat gehören darüber hinaus<br />

je zwei Vertreter der korporativen<br />

Mitglieder (des Verbandes der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />

<strong>Saar</strong>land und der Maler-<br />

und Lackiererinnung des <strong>Saar</strong>landes)<br />

an.<br />

Der Verband wird durch den Vorstand,<br />

zusammengesetzt aus dem<br />

Hans-ludwig<br />

Bernardi<br />

Präsident<br />

Der Vorstand<br />

Klaus<br />

Ehrhardt<br />

1. Vize-<br />

Präsident<br />

Geschäftsführung<br />

Präsidenten und fünf Mitgliedern,<br />

vertreten. Dieser wird ebenfalls<br />

durch die Generalversammlung des<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gewählt. Der Vorstand<br />

bestimmt aus seinen Reihen den<br />

Präsidenten und seine Stellvertreter.<br />

Die einzelnen Gremien bestehen<br />

aus Vertretern der Mitgliedsunternehmen.<br />

Die Anwesenheit enga-<br />

norbert<br />

recktenwald<br />

2. Vize-<br />

Präsident<br />

Vorstand<br />

Beirat<br />

Generalversammlung Geschäftsführung<br />

Mitglieder aGV <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Bernd<br />

Burgard<br />

gierter Unternehmer gibt der Arbeit<br />

immer wieder neue Impulse und<br />

trägt dazu bei, dass Unternehmerinteressen<br />

immer im Mittelpunkt der<br />

Arbeit stehen.<br />

Zur Umsetzung der Aufgaben und<br />

Zielsetzungen unterhält der Verband<br />

eine Geschäftsstelle.<br />

Philipp<br />

Gross<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

Günter<br />

Heitz<br />

<strong>Bau</strong>handwerk <strong>Bau</strong>industrie<br />

Der Vorstand des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> setzt sich zusammen aus drei bauindustriellen und drei bauhandwerklichen Unternehmern.<br />

Die sechs Unternehmer wählen aus ihrer Mitte heraus den Präsidenten sowie die beiden Stellvertreter.<br />

Die Wahlen erfolgen alle zwei Jahre in einem rollierenden System, um die Kontinuität der Arbeit zu garantieren.<br />

53


oRGAnE<br />

<strong>Bau</strong>industrie<br />

Wolfgang Becker,<br />

Kaiserslautern<br />

Stefan jörg,<br />

Ottweiler<br />

54<br />

Der Beirat<br />

<strong>Bau</strong>handwerk<br />

roland Bernardi,<br />

Vorsitzender<br />

Holzbau <strong>Saar</strong>land,<br />

Völklingen<br />

Franz Keren,<br />

Vorsitzender<br />

lFG Straßenbau<br />

Perl<br />

Renate Dittgen,<br />

Schmelz<br />

Markus Klein,<br />

St. Ingbert<br />

Peter Braeuning,<br />

lIM Dachdeckerinnung,<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

Michael linnebacher,<br />

lIM <strong>Bau</strong>innung,<br />

neunkirchen<br />

Walter Eberhardt,<br />

Ottweiler<br />

armin Krächan,<br />

Illingen<br />

Gerhard-josef Ehl,<br />

Überherrn<br />

artur recktenwald,<br />

Vorsitzender lFG<br />

Fliesen, St. Wendel<br />

Dirk Emser,<br />

Tholey-Theley<br />

Guido lieser,<br />

Tholey-Theley<br />

Horst Griemsmann,<br />

Völklingen<br />

Heinz Samson,<br />

neunkirchen<br />

Martin Herrmann,<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

Hans-joachim Schmidt<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

Veronika Heinz,<br />

losheim<br />

johannes Wagner,<br />

neunkirchen


Der Beirat<br />

Kooptierte Mitglieder<br />

Peter Schmidt,<br />

lIM Malerinnung,<br />

<strong>Saar</strong>brücken<br />

Erweiterter Beirat<br />

Oliver Heib,<br />

lIM Stuckateur-<br />

innung, St. Ingbert<br />

jürgen Heinz,<br />

Vorsitzender VBS<br />

<strong>Saar</strong>land, St. Ingbert<br />

ronald Kunkel,<br />

Vorsitzender lFG<br />

Kachelofenbau,<br />

Heusweiler<br />

„<strong>AGV</strong> AkTuEll“ ErFolGreich<br />

Insgesamt 80 Mal hat der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />

<strong>Saar</strong> in <strong>2011</strong> „<strong>AGV</strong> Aktuell“ - den<br />

Newsletter der <strong>Saar</strong>ländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

- an seine Mitgliedsunternehmen<br />

per Mail und Fax gesendet.<br />

Ein bis zwei Mal pro Woche werden<br />

so exklusiv die Mitglieder des <strong>AGV</strong><br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> über Aktuelles aus dem<br />

Verband, aus Land und Bund sowie<br />

zu baurelevanten und -interessierenden<br />

Themen im Rahmen von Schlagzeilen<br />

informiert. Weiterführende<br />

Informationen können über Links auf<br />

der Internetseite des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

abgerufen werden.<br />

Dr. Hendrik Huppert,<br />

VBS <strong>Saar</strong>land, <strong>Saar</strong>brücken<br />

johann Schmidbauer,<br />

Vorsitzender lFG Estrich,<br />

<strong>Saar</strong>wellingen<br />

Michael rath,<br />

Kassenprüfer,<br />

Tholey-Theley<br />

Interessierte Mitgliedsunternehmen und ihre Mitarbeiter werden mit ihren individuellen Mailadressen<br />

gerne in den Verteiler aufgenommen. Anfragen bitte unter aktuell@bau-saar.de oder bei Frau Schäfer,<br />

Tel. 0681 3892534.<br />

<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />

55


56<br />

STARKE VERTRETUNG.<br />

STARKER SERVICE.<br />

DIE SAARLÄNDISCHE<br />

BAUWIRTSCHAFT -<br />

EINE STARKE GEMEINSCHAFT<br />

‡<br />

www.bau-saar.de<br />

<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>

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