JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
JAHRES BERICHT 2011 - AGV Bau Saar
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‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
J AHRES<br />
B ERICHT<br />
<strong>2011</strong><br />
1
2<br />
InHAlT<br />
VoRwoRT<br />
<strong>JAHRES</strong>RüCkBlICk<br />
konJunkTuR lAnd und Bund<br />
AuSBlICk 2012<br />
schwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
das aGv-veranstaltunGsJahr im bild<br />
aGv bau saar-GeschÄFtsstelle<br />
ausbildunGszentrum aGv bau saar gGmbh<br />
BAuInnunG<br />
saarlÄndische bauindustrie<br />
saarlÄndische baustoFFindustrie<br />
innunGen und FachGruppen<br />
landesGüteGemeinschaFt<br />
oRGAnE<br />
der GeschÄFtsbericht im internet unter www.bau-saar.de
V oRwoRT<br />
<strong>2011</strong> wird uns als ein gutes <strong>Bau</strong>jahr in Erinnerung bleiben. Hoffnungen, die<br />
bereits im Jahre 2010 gehegt aber letztlich enttäuscht wurden, haben sich<br />
in <strong>2011</strong> jedenfalls zum Teil erfüllt.<br />
Anders als in der restlichen Republik ließen die <strong>Bau</strong>umsätze im <strong>Saar</strong>land allerdings<br />
lange zu wünschen übrig. Wurden teilweise zweistellige Zuwachsraten<br />
aus anderen Bundesländern vermeldet, blieb der Jahresumsatz bis<br />
einschließlich September <strong>2011</strong> im <strong>Saar</strong>land sogar im Minus und drehte<br />
erstmals im Oktober des abgelaufenen Jahres in den Plusbereich. Dennoch<br />
behielt das <strong>Saar</strong>land weiterhin beim <strong>Bau</strong>umsatz im Bundesländerranking<br />
die rote Laterne. Die Auslastung der <strong>Bau</strong>betriebe war dabei in allen Sparten<br />
erstaunlich gut bis sehr gut. Immer wieder gaben die Auftragseingangszahlen,<br />
die nie so schlecht waren wie die Umsatzwerte, Hoffnung für die nahe<br />
Zukunft.<br />
Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, eingebunden in seine Dachorganisationen, hat auf vielfältige<br />
Weise Einfluss genommen, diese positive Entwicklung am <strong>Bau</strong>markt<br />
mit zu gestalten.<br />
Nach den ausgelaufenen Konjunkturprogrammen mit ihren anerkannt positiven<br />
Auswirkungen auf die Wirtschaft allgemein und insbesondere auf die<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft konnte die Politik davon überzeugt werden, nicht sämtliche,<br />
darüber hinaus seit längerem existierende Förderprogramme (wie Städtebauförderung,<br />
Kfw-Programme zur energetischen Sanierung) so drastisch<br />
zurückzufahren oder gar aufzuheben wie dies im März des Jahres <strong>2011</strong> vorgesehen<br />
war. Geholfen hat in diesem Zusammenhang sicherlich auch die im<br />
April <strong>2011</strong> eingeleitete Energiewende.<br />
‡<br />
Die Tarifrunden können ebenfalls als Erfolge verbucht werden. Neben den angemessenen und vertretbaren<br />
Lohn- und Gehaltssteigerungen konnte durch die mehrjährigen Abschlüsse, sei es im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe, dem<br />
Dachdecker- oder Malerhandwerk, vor allem Planungssicherheit für 2012 und auch 2013 für die Betriebe erreicht<br />
werden.<br />
Deutlich gewachsen ist auch die Ausbildungsbereitschaft. Nach der Einweihung unseres Ausbildungszentrums,<br />
mit dem der Verband ein mutiges Zeichen für die Zukunft der <strong>Bau</strong>berufe gesetzt hat, bestätigten die guten Einschulungszahlen<br />
im Herbst <strong>2011</strong> die Richtigkeit dieser Entscheidung.<br />
In den letzten Jahren waren die Erwartungen oft zwischen Hoffen und Bangen und der weitere Konjunkturverlauf<br />
oftmals mit vielen Fragezeichen versehen. Fragezeichen bleiben auch im Frühjahr 2012, gleichwohl sieht die<br />
Branche überwiegend hoffnungsvoll in das neue <strong>Bau</strong>jahr.<br />
Im vorliegenden Jahresbericht sollen erneut die Schwerpunkte der Verbandstätigkeit des letzten Kalenderjahres<br />
dargestellt werden.<br />
<strong>Saar</strong>brücken, im März 2012<br />
(Hans-Ludwig Bernardi) (RA Claus Weyers)<br />
Präsident Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
3
J AHRESRüCkBlICk<br />
dauerlauF?<br />
4<br />
k onJunkTuR S AARlAnd<br />
Rückblick: Der Start ins <strong>Bau</strong>jahr <strong>2011</strong><br />
war im wahrsten Wortsinn frostig.<br />
Vor einem Jahr waren im Januar die<br />
<strong>Bau</strong>tätigkeiten schon für rund zwei<br />
Monate aus Witterungsgründen zum<br />
Erliegen gekommen. Der <strong>Bau</strong>stopp<br />
war abrupt eingetreten. Schnee und<br />
Eis hatten die Branche fest im Griff.<br />
Die Auftragslage war seinerzeit gut<br />
und viele Unternehmen hatten die<br />
Situation, auf der einen Seite den<br />
Auftragsbestand abarbeiten zu müssen<br />
ohne zu wissen, wann dies der<br />
Fall sein würde; auf der anderen Seite<br />
war das Eingehen neuer Verbindlichkeiten<br />
für die Zukunft angesichts<br />
der vorerwähnten Unwägbarkeiten<br />
risikobehaftet.<br />
Kein Stop and Go!<br />
Der abrupte Witterungsstopp war<br />
Ende Januar <strong>2011</strong> aufgehoben und<br />
es folgte, anders als in früheren Jahren,<br />
in den Folgewochen kein erneuter<br />
Stopp. Ohne witterungsbedingte<br />
Zwangspausen konnte ab diesem<br />
Zeitpunkt durchgearbeitet werden,<br />
und zwar fast bis zum Jahresende.<br />
Selbst der November <strong>2011</strong> war ohne<br />
Witterungseinbrüche mit 21 Arbeitstagen<br />
hoch produktiv.<br />
Das beste Wetter hilft jedoch nicht,<br />
wenn nicht auch entsprechende Arbeit<br />
und Aufträge vorhanden sind.<br />
Mit Ausnahme einer „Delle“ im Tiefbau/Straßenbau<br />
in den Sommermonaten<br />
spielte die Auftragslage im<br />
letzten Kalenderjahr mit. Diese war<br />
im <strong>Saar</strong>land, auch im Vergleich zu<br />
den anderen Bundesländern, durchgängig<br />
gut. Allein die Umsatzwerte<br />
hinkten den Bundeswerten bis zuletzt<br />
deutlich hinterher. Lange – bis<br />
einschließlich September – waren<br />
die Umsätze im saarländischen <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
sogar rückläufig. Ins Plus<br />
drehten die Werte erst im Oktober.<br />
Dennoch hatte das <strong>Saar</strong>land auch<br />
hier weiterhin die rote Laterne im<br />
Vergleich zu den übrigen Bundesländern.<br />
Zweistellige Zuwächse hatten<br />
nicht nur der Bund mit + 12,5 % sondern<br />
auch 12 der 16 Bundesländer.<br />
<strong>Saar</strong>land im Trend –<br />
aber mit Unterschieden<br />
Auch im Übrigen zeigen die statistischen<br />
Zahlen und Erhebungen der<br />
Verbände eine im <strong>Saar</strong>land vom<br />
Bund abweichende Entwicklung.<br />
Während der Wohnungsbau im<br />
Bund endgültig zu einer tragenden<br />
Säule der bauwirtschaftlichen<br />
Zuwächse geworden ist, blieb er<br />
im <strong>Saar</strong>land lange das Sorgenkind.<br />
Dennoch: Zum Jahresende verwandelten<br />
sich die roten Zahlen bis September<br />
in schwarze Werte, die mit<br />
7,5 % plus im Jahresabschluss für<br />
eine gute Stimmung im Wohnungsbau<br />
sorgten. Niedrige Verzinsung<br />
von Kapitalvermögen, niedrige Fi-
nanzierungszinsen, gestiegene Beschäftigung,<br />
sichere Arbeitsplätze<br />
und der Nutzen einer nicht nur energetischen<br />
Ertüchtigung von Immobilien<br />
haben zu einem Umdenken privater<br />
<strong>Bau</strong>herren beigetragen. Ihre<br />
Investitionen in Sachwerte haben<br />
„Konjunktur“. Die Rede war schon<br />
vom „Betongold“. Auch trotz der<br />
hohen Eigenheimquote des <strong>Saar</strong>landes<br />
bleibt der Wohnungsbau, in<br />
dessen statistische Werte auch die<br />
Sanierungen mit einfließen, eine<br />
wichtige und bedeutende Stütze der<br />
saarländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft. Bleibt<br />
die Hoffnung, dass mittelfristig der<br />
private Wohnungsbau den eingeschlagenen<br />
Aufwärtstrend fortsetzen<br />
wird.<br />
Impulse kommen, anders als im<br />
Bund, nach wie vor im <strong>Saar</strong>land vom<br />
öffentlichen <strong>Bau</strong>. Angesichts einiger<br />
Großinvestitionen (Bostalsee, Universität<br />
etc.) bleibt die Hoffnung,<br />
dass deren Realisierung die öffentliche<br />
Investitionsquote stabilisieren<br />
wird.<br />
Der Blick ins Jahr 2012 verheißt im<br />
Bund und auch im <strong>Saar</strong>land zwar geringere<br />
Zuwächse. Anders als die übrige<br />
Wirtschaft bleibt die <strong>Bau</strong>branche<br />
verhalten optimistisch. Zuwächse<br />
von 1,5 % scheinen realistisch. Die<br />
saarländische <strong>Bau</strong>branche erhofft<br />
sich nicht mehr und nicht weniger<br />
als Stabilität und eine kontinuierliche<br />
Entwicklung. Dem ständigen Auf<br />
und Ab, den kurzen Sprints und den<br />
langen Wartezeiten dazwischen soll-<br />
Projekt „Stadtmitte am Fluss“<br />
<strong>Bau</strong>stelle Berliner Promenade, <strong>Saar</strong>brücken<br />
te endlich ein „Langlauf“ folgen. Ob<br />
wir am Anfang eines solchen „Langlaufs“<br />
oder besser „Dauerlaufs“<br />
stehen, wird sich sicherlich schon<br />
in den ersten Monaten des Jahres<br />
2012 zeigen.<br />
weitere bauwirtschaftliche<br />
Infos unter<br />
Anzahl Beschäftigte<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
www.bau-saar.de<br />
9.500<br />
9.400<br />
9.300<br />
9.200<br />
9.100<br />
9.000<br />
8.900<br />
8.800<br />
8.700<br />
0<br />
Insgesamt 2010<br />
Insgesamt <strong>2011</strong><br />
‡<br />
29,6 % Umsatzplus<br />
konnte der Wohnungsbau<br />
in <strong>2011</strong> kumuliert über<br />
12 Monate hinweg im <strong>Saar</strong>land<br />
verbuchen. Gefolgt<br />
von 29 % im öffentlichen<br />
Straßenbau und 25 % im<br />
Wirtschafts-Tiefbau.<br />
Beschäftigte <strong>Saar</strong>land <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
2010 - <strong>2011</strong><br />
Beschäftigte im <strong>Saar</strong>ländischen<br />
<strong>Bau</strong>hauptgewerbe 1975 - <strong>2011</strong><br />
1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 <strong>2011</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
5
J AHRESRüCkBlICk<br />
6<br />
EUR in 1.000<br />
45.000 €<br />
42.500 €<br />
40.000 €<br />
37.500 €<br />
35.000 €<br />
32.500 €<br />
30.000 €<br />
27.500 €<br />
25.000 €<br />
22.500 € 23.177<br />
20.000 €<br />
17.500 €<br />
EUR in 1.000<br />
17.000 €<br />
15.500 €<br />
28.188<br />
14.000 €<br />
12.500 €<br />
11.000 €<br />
9.500 €<br />
8.000 €<br />
6.500 €<br />
5.000 €<br />
3.500 €<br />
2.000 €<br />
19.631<br />
24.092<br />
Auftragseingang öffentl. <strong>Bau</strong> insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />
im <strong>Saar</strong>land<br />
33.725<br />
37.778<br />
22.344<br />
20.241<br />
31.326<br />
28.248<br />
41.244<br />
40.329<br />
35.901<br />
34.617<br />
31.183<br />
37.146<br />
37.345<br />
31.325<br />
30.144<br />
23.653<br />
Monatliche Daten<br />
<strong>Bau</strong>hauptgewerbe <strong>Saar</strong>land 2010-<strong>2011</strong><br />
EUR in 1.000<br />
34.209<br />
37.976<br />
24.089<br />
60.000 €<br />
55.000 €<br />
50.000 €<br />
45.000 €<br />
40.000 €<br />
35.000 €<br />
30.000 €<br />
25.000 €<br />
20.000 €<br />
15.000 €<br />
10.000 €<br />
5.000 €<br />
42.895<br />
Auftragseingang Wohnungsbau insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />
im <strong>Saar</strong>land<br />
öffentl. <strong>Bau</strong> insg. <strong>2011</strong><br />
öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 2010<br />
Auftragseingang Wirtschaftsbau insgesamt 2010-<strong>2011</strong><br />
im <strong>Saar</strong>land<br />
Wohnungsbau <strong>2011</strong><br />
Wohnungsbau 2010<br />
Wirtschaftsbau <strong>2011</strong><br />
Wirtschaftsbau 2010
schuldenbremse<br />
SAARlAnd:<br />
konsolidierunGserFolG bis 2013<br />
Nach der in das Grundgesetz aufgenommenen<br />
Schuldenbremse<br />
sind die Bundesländer verpflichtet,<br />
bis zum Jahr 2020 ausgeglichene<br />
Haushalte vorzulegen. Das Neuverschuldungsverbot<br />
bezieht sich dabei<br />
auf das strukturelle Defizit, also auf<br />
das in einer konjunkturell normalen<br />
Situation verbleibende Defizit.<br />
Dagegen ist eine Kreditaufnahme<br />
in einer Phase des wirtschaftlichen<br />
Abschwungs erlaubt. Dieses „konjunkturelle“<br />
Defizit muss dann aber<br />
im Aufschwung wieder abgebaut<br />
werden.<br />
Im Auftrag der Initiative „Neue soziale<br />
Marktwirtschaft“ hat das Institut<br />
der deutschen Wirtschaft Köln Ende<br />
September eine Untersuchung der<br />
aktuellen Haushaltssituation und<br />
der mittelfristigen Finanzplanung<br />
der Bundesländer unter dem Titel<br />
Konsolidierungs-Check: Schuldenbremse<br />
in den Bundesländern vorgelegt.<br />
Dabei ermittelt das IW Werte<br />
für folgende Bereiche:<br />
Struktureller Finanzierungssaldo:<br />
Um konjunkturelle Einflüsse bereinigter<br />
Finanzierungssaldo. Es kann<br />
entweder ein Überschuss oder ein<br />
Defizit sein.<br />
Konsolidierungspfad: Das strukturelle<br />
Defizit des Jahres 2010 muss in<br />
gleichbleibenden Schritten bis 2020<br />
auf Null abgebaut werden. Daraus<br />
ergeben sich für alle dazwischenliegenden<br />
Jahre Höchstwerte für das<br />
zulässige strukturelle Defizit.<br />
Konsolidierungslücke bzw. -puffer:<br />
Der Betrag, um den das in den Etatplanungen<br />
enthaltene strukturelle<br />
Defizit in den einzelnen Haushaltsjahren<br />
die nach dem Konsolidierungspfad<br />
vorgesehene Höchstgrenze<br />
über- oder unterschreitet.<br />
Konsolidierungsquote: Prozentsatz,<br />
um den das strukturelle Defizit des<br />
Jahres 2010 nach der mittelfristigen<br />
Finanzplanung bis 2013 abgebaut<br />
wird. Nach dem Konsolidierungs-<br />
‡<br />
Schuldenbremse in den Bundesländern<br />
pfad sollte das strukturelle Defizit Haushaltskennzahlen<br />
um Nach etwa der 30 % in reduziert das Grundgesetz sein. Die Er- aufgenommenen Durchschnitt Schuldenbremse Bund<br />
sind d<br />
gebnisse Bundesländer - basierend verpflichtet, auf den jeweils bis zum Jahr 2020 ausgeglichene Haushalte<br />
vorgelegten Das Neuverschuldungsverbot mittelfristigen Finanz- Schuldenstand:<br />
bezieht sich dabei auf das strukturelle D<br />
planungen<br />
das in einer<br />
- fallen<br />
konjunkturell<br />
je nach Bundes- 7.276,- Euro je Einwohner<br />
normalen Situation verbleibende Defizit. Dag<br />
land deutlich unterschiedlich aus: Haushaltsdefizit:<br />
Kreditaufnahme in einer Phase des 263,- wirtschaftlichen Euro je Einwohner Abschwungs erlau<br />
Überschüsse konjunkturelle“ 2013 Defizit muss dann aber im Aufschwung wieder abgebau<br />
Personalausgaben:<br />
Die Bundesländer Sachsen, Thürin- 1.246,- Euro je Einwohner<br />
gen, Im Auftrag Bayern, der Sachsen-Anhalt Initiative „Neue und soziale Zinsausgaben: Marktwirtschaft“ hat das Institut<br />
Baden-Württemberg Wirtschaft Köln Ende werden September im 240,- eine Untersuchung Euro je Einwohner der aktuellen Hau<br />
Haushaltsjahr und der mittelfristigen 2013 einen Finanzplanung struktu- Investitionen: der Bundesländer unter dem Tite<br />
rellen Konsolidierungs-Check: Haushaltsüberschuss aufwei- Schuldenbremse 435,- Euro je Einwohner in den Bundesländern v<br />
sen. Dabei Die ermittelt Konsolidierungsquote das IW Werte liegt für folgende Investitionsquote: Bereiche: 12,4 %<br />
mit Werten zwischen 103,6 % und<br />
166,9 Struktureller % weit über Finanzierungssaldo: den Vorgaben. Haushaltskennzahlen<br />
Um konjunkturelle Einflüsse berei<br />
Nach Finanzierungssaldo. Einschätzung des IW Es können kann entweder<br />
<strong>Saar</strong>land<br />
ein Überschuss oder ein Defizi<br />
diese Länder die Schuldenbremse<br />
ohne Konsolidierungspfad: weiteres einhalten. Das strukturelle<br />
Schuldenstand:<br />
Defizit des Jahres 2010 muss<br />
11.374,- Euro je Einwohner<br />
Konsolidierungserfolg gleichbleibenden bis Schritten 2013 bis 2020 auf Null abgebaut werden. Daraus<br />
Haushaltsdefizit:<br />
für alle dazwischenliegenden Jahre Höchstwerte für das zulässige stru<br />
Die Länder Brandenburg, <strong>Saar</strong>land 945,- Euro je Einwohner<br />
und Rheinland-Pfalz werden ihren Personalausgaben:<br />
Konsolidierungslücke bzw. -puffer: Der Betrag, um den das in den E<br />
strukturellen Finanzierungssaldo bis 1.307,- Euro je Einwohner<br />
enthaltene strukturelle Defizit in den einzelnen Haushaltsjahren die nac<br />
2013 erheblich reduzieren. Die Kon- Zinsausgaben:<br />
Konsolidierungspfad vorgesehene Höchstgrenze über- oder unterschre<br />
solidierungsquote liegt mit Werten 486,- Euro je Einwohner<br />
zwischen 51,9 % und 89,0 % deutlich Investitionen:<br />
über<br />
Konsolidierungsquote:<br />
den Vorgaben. Wenn diese<br />
Prozentsatz,<br />
drei 539,- Euro um den je Einwohner das strukturelle Defizit d<br />
Bundesländer 2010 nach den der Pfad mittelfristigen des Defizits- Finanzplanung bis 2013 abgebaut wird. N<br />
Investitionsquote: 14,2 %<br />
abbaus Konsolidierungspfad auch nach 2013 einhalten, sollte das strukturelle Defizit um etwa 30 % reduz<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
kann nach Einschätzung des IW die<br />
Schuldenbremse mittelfristig eingehalten<br />
werden.<br />
7
J AHRESRüCkBlICk<br />
8<br />
k onJunkTuR B und<br />
BAu TRoTZT kRISE<br />
Das deutsche <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
kann auf ein gutes Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> zurückblicken: Mit einem Plus<br />
von nominal 12,5 % sind die Umsätze<br />
so stark gestiegen wie seit 1994 nicht<br />
mehr. Die überraschend gute <strong>Bau</strong>konjunktur<br />
hat <strong>2011</strong> dafür gesorgt,<br />
dass die Umsatzverluste aus den Jahren<br />
der Kapitalmarktkrise 2009 und<br />
2010 mehr als ausgeglichen werden<br />
konnten. Real betrachtet bewegt sich<br />
die Produktion heute wieder auf dem<br />
Niveau des Jahres 2008. Es verwundert<br />
daher nicht, dass die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
ihre Geschäftslage zum<br />
Jahreswechsel deutlich günstiger beurteilen<br />
als vor einem Jahr.<br />
Ursache für die gute Konjunktur waren<br />
vor allem die folgenden drei Faktoren:<br />
Der milde Winter <strong>2011</strong> hat Produktion,<br />
Umsätze und Beschäftigung im<br />
1. Quartal außergewöhnlich stark<br />
ansteigen lassen. Nicht einmal jedes<br />
zweite <strong>Bau</strong>unternehmen hatte zu<br />
Jahresbeginn witterungsbedingte Behinderungen<br />
der <strong>Bau</strong>tätigkeit gemeldet;<br />
im Frühjahr 2010 waren es dagegen<br />
zwei Drittel gewesen. Dadurch<br />
war die Branche in der Lage, die infolge<br />
des unerwartet starken Winter-<br />
einbruchs im Dezember 2010 ausgefallene<br />
<strong>Bau</strong>produktion im 1. Quartal<br />
<strong>2011</strong> ohne Probleme nachzuholen.<br />
So erfreulich die guten Ergebnisse<br />
für <strong>2011</strong> auch sind, sie sind zweifellos<br />
saisonal überzeichnet - und zwar<br />
nicht nur durch einen Basiseffekt gegenüber<br />
dem 1. Quartal 2010, sondern<br />
auch durch einen Nachholeffekt<br />
gegenüber Dezember 2010.<br />
Die sich verschärfende Staatsschuldenkrise<br />
und die zunehmende Angst<br />
vor einer weltwirtschaftlichen Rezession<br />
haben viele Anleger dazu<br />
veranlasst, ihre Anlagepolitik neu<br />
auszurichten: Die gerade in Deutschland<br />
viele Jahre hindurch stiefmütterlich<br />
behandelte Wohnimmobilie<br />
erlebte <strong>2011</strong> eine unerwartet starke<br />
Renaissance. Stabile Einkommenserwartungen,<br />
sichere Arbeitsplätze<br />
und ein niedriges Zinsniveau sowie<br />
die Förderung der energetischen<br />
Sanierung des Wohnungsbestandes<br />
kurbelten den Wohnungsbau zusätzlich<br />
an. Darüber hinaus haben auch<br />
Kapitalanleger aus dem Süden Europas<br />
aus Furcht vor einer Spaltung<br />
des Euro-Raums die deutsche Wohnimmobilie<br />
als „sicheren Hafen“ im<br />
Euro-Kernraum neu entdeckt. Profitieren<br />
hiervon konnte vor allem der<br />
Geschosswohnungsbau.<br />
Schließlich blieb der nach dem Auslaufen<br />
der beiden Konjunkturprogramme<br />
befürchtete Einbruch des<br />
Öffentlichen <strong>Bau</strong>s in <strong>2011</strong> aus. Zwar<br />
hat der Bund die <strong>Bau</strong>ausgaben zurückgefahren.<br />
Dafür haben aber die<br />
Städte und Gemeinden die wieder<br />
sprudelnden Gewerbesteuereinnahmen<br />
und das überaus niedrige Zinsniveau<br />
genutzt, um z. B. die während<br />
der Laufzeit der Konjunkturprogramme<br />
sträflich vernachlässigten Investitionen<br />
in das kommunale Straßennetz<br />
nachzuholen.<br />
Für die Beschäftigten hatte der Konjunkturaufschwung<br />
positive Wirkungen:<br />
Die Reserve an arbeitslosen<br />
<strong>Bau</strong>facharbeitern im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
wie auch an arbeitslosen <strong>Bau</strong>ingenieuren<br />
ist weitgehend abgebaut.<br />
Im Jahresdurchschnitt <strong>2011</strong><br />
sank die Zahl der arbeitslosen <strong>Bau</strong>facharbeiter<br />
gegenüber dem Vorjahr
um 22 % auf 43.000, die der arbeitslosen<br />
<strong>Bau</strong>ingenieure um 17 % auf nur<br />
noch 3.000. Viele Unternehmen haben<br />
nach Jahren des Beschäftigungsabbaus<br />
ihre Belegschaften wieder<br />
aufgestockt. Im Jahresdurchschnitt<br />
stieg die Zahl der Beschäftigten im<br />
<strong>Bau</strong>hauptgewerbe um 18.291 auf<br />
734.128 (+ 2,6 %).<br />
Beschäftigtenzahlen<br />
Bund/<strong>Saar</strong>land:<br />
BUnD<br />
2010: 715.837<br />
<strong>2011</strong>: 734.128<br />
in % 2010/11: + 2,6 %<br />
<strong>Saar</strong>lanD<br />
2010: 9.186<br />
<strong>2011</strong>: 9.043<br />
in % 2010/11: - 1,5 %<br />
Anzahl in Mio.<br />
in Mio. EUR<br />
10.000 €<br />
9.000 €<br />
8.000 €<br />
7.000 €<br />
6.000 €<br />
5.000 €<br />
4.000 €<br />
3.000 €<br />
2.000 €<br />
4.000 €<br />
3.750 €<br />
3.500 €<br />
3.250 €<br />
3.000 €<br />
2.750 €<br />
2.500 €<br />
2.250 €<br />
2.000 €<br />
1.750 €<br />
1.500 €<br />
1.250 €<br />
1.000 €<br />
750 €<br />
<strong>Bau</strong>gewerblicher Umsatz Deutschland<br />
Gesamt 2009-<strong>2011</strong><br />
<strong>Bau</strong>gewerblicher Umsatz<br />
Deutschland <strong>2011</strong><br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Gesamt 2009<br />
Gesamt 2010<br />
Gesamt <strong>2011</strong><br />
Wohnungsbau<br />
Wirtschaftsbau<br />
öffentl. <strong>Bau</strong> insg.<br />
Auftragseingang (in Mio. EUR)<br />
Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten<br />
<strong>Bau</strong>art <strong>2011</strong> in % <strong>2011</strong>/2010 2010<br />
nachr. in %:<br />
Dez. Jan.-Dez. Dez. Jan.-Dez. Jan.-Dez. in % 10/09 Dez.10/Dez.09<br />
Wohnungsbau 810,2 9.523,3 26,1 20,9 7.874,7 9,8 13,6<br />
Wirtschaftsbau 1.769,0 22.650,3 23,8 13,0 20.052,9 6,0 -6,6<br />
Öffentl. <strong>Bau</strong> insg. 1.261,2 18.862,7 4,7 -3,9 19.628,2 -5,2 -19,6<br />
Insgesamt 3.840,3 51.036,4 17,3 7,3 47.555,8 1,6 -8,8<br />
Hochbau 2.120,0 26.709,1 19,2 12,4 23.762,6 6,1 -3,2<br />
Tiefbau 1.720,3 24.327,3 14,9 2,2 23.793,2 -2,5 -14,7<br />
Insgesamt 3.840,3 51.036,4 17,3 7,3 47.555,8 1,6 -8,8<br />
real 14,1 4,4 1,1 -10,3<br />
<strong>Bau</strong>stelle Thermalbad<br />
Rilchingen-Hanweiler<br />
9
A uSBlICk<br />
10<br />
A uSBlICk 2012<br />
VERHAlTEnER<br />
optimismus<br />
Eine stabile Beschäftigungslage,<br />
mehr <strong>Bau</strong>genehmigungen, steigende<br />
Auftragseingänge und anziehende<br />
Umsätze in fast allen Bereichen<br />
des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes lassen die<br />
Unternehmen mit leichtem Optimismus<br />
in die Zukunft blicken. Sie vertrauen<br />
wieder stärker darauf, dass<br />
die <strong>Bau</strong>wirtschaft als Schlüsselwirtschaftszweig<br />
wiederentdeckt ist und<br />
man ihr wieder vermehrt die Lösung<br />
der elementaren Zukunftsaufgaben<br />
in Deutschland anvertraut.<br />
Trotzdem kann aber auch die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
nicht darüber hinweg<br />
sehen, dass die gesamtwirtschaftlichen<br />
Risiken für das Jahr 2012 deutlich<br />
zugenommen haben.<br />
Zwar rechnen weder die Forschungsinstitute<br />
noch Bundesregierung und<br />
Bundesbank in ihren Basisszenarien<br />
mit einer echten Rezession, die<br />
Wachstumsprognosen für das Bruttoinlandsprodukt<br />
sind aber zum Jahresende<br />
<strong>2011</strong> hin deutlich gesenkt<br />
worden – und zwar auf Werte zwischen<br />
real 0,4 und 0,6 %. Die Kreditvergabebedingungen<br />
der Banken<br />
haben sich zwar nicht wesentlich<br />
verändert, vor allem die Großbanken<br />
warnen jedoch vor einer Kreditklemme<br />
im Laufe des Jahres, die vor<br />
allem gewerblichen Investoren schaden<br />
könnte. Darüber hinaus schwelt<br />
<strong>Bau</strong>stelle Berliner Promenade<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
trotz der vielen „Gipfelbeschlüsse“<br />
zur Stabilisierung des Euros die europaweite<br />
Staatsschuldenkrise weiter,<br />
was ohne Zweifel die öffentlichen<br />
Investitionen bremsen wird.<br />
Vor diesem Hintergrund verwundert<br />
es nicht, dass die Angst vor einer<br />
gesamtwirtschaftlichen Rezession<br />
die Stimmung drückt. Daher fällt<br />
auch die Prognose für 2012 äußerst<br />
schwer.<br />
Für den Wohnungsbau eröffnen sich<br />
2012 die besten Wachstumsperspektiven.<br />
Die anhaltende Unsicherheit<br />
auf den Kapitalmärkten wird<br />
auch 2012 Kapital in Wohnimmobilienanlagen<br />
lenken. Die Wohnungsbauumsätze<br />
2012 werden zwar<br />
nicht mehr so stark wie im vergangenen<br />
Jahr, aber immerhin noch um<br />
nominal 6 % wachsen.<br />
Die Prognose für den Wirtschaftsbau<br />
ist mit großen Unsicherhei-<br />
ten verbunden. Zwar zeichnen die<br />
Frühindikatoren ein positives Bild.<br />
Die Kapazitätsauslastung im Verarbeitenden<br />
Gewerke ist unverändert<br />
hoch, alle großen Wirtschaftszweige<br />
gehen derzeit noch davon aus, dass<br />
sie im Jahre 2012 zwar langsamer,<br />
aber immerhin noch wachsen werden.<br />
Allerdings reagieren die Auftraggeber<br />
in diesem Marktsegment<br />
sehr viel schneller mit dem Abbruch<br />
von Vorhaben und dem Einfrieren<br />
von <strong>Bau</strong>genehmigungen. Sollte die<br />
derzeit vorherrschende Situation<br />
anhalten, könnte am Ende ein Umsatzplus<br />
von nominal 3 % stehen.<br />
Dagegen ist ein Rückgang der Umsätze<br />
im Öffentlichen <strong>Bau</strong> 2012 wohl<br />
nicht mehr zu verhindern. Die Konjunkturprogramme<br />
sind endgültig<br />
ausgelaufen, die europaweite Zuspitzung<br />
der Staatsschuldenkrise<br />
zwingt Bund, Länder und Gemeinden<br />
auf längere Sicht zu äußerster<br />
Sparsamkeit. Dies gilt vor allem mit<br />
Blick auf die Einführung der Schuldenbremse.<br />
Daher erscheint ein<br />
Umsatzrückgang im öffentlichen <strong>Bau</strong><br />
von nominal 2,5 % unvermeidlich.
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
SCHwERPunkTE dER<br />
verbands- und<br />
lobbyarbeit<br />
Die <strong>Bau</strong>wirtschaft ist eine starke<br />
Branche, die am deutschen Markt<br />
erheblich zur Wertschöpfung und<br />
zur Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
beiträgt. Durch eine Vielzahl vor-<br />
und nachgelagerter Bereiche ist die<br />
deutsche <strong>Bau</strong>wirtschaft ein Motor<br />
für die Wirtschaft vor Ort, die Wohlstand<br />
schafft und Werte schützt.<br />
lobbyarbeit<br />
Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> vertritt als Wirtschaftsverband<br />
die Interessen seiner<br />
Mitgliedsbetriebe gegenüber<br />
Landesregierung, Landtag, Landesbehörden,<br />
Kreisen, Städten, Kommunen,<br />
Kammern und kommunalen<br />
Spitzenverbänden sowie der IG BAU.<br />
Eingebunden ist er auf Bundesebene<br />
in verschiedene Spitzenverbände,<br />
über die auf Bundesebene<br />
Lobbyarbeit geleistet wird. Dies<br />
sind der Hauptverband der Deutschen<br />
<strong>Bau</strong>industrie, der Zentralverband<br />
des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes,<br />
der Zentralverband des Deutschen<br />
Dachdeckerhandwerk, die Bundesvereinigung<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft sowie der<br />
Bundesverband Farbe, Gestaltung<br />
und <strong>Bau</strong>tenschutz.<br />
Zentrale Themen des Jahres <strong>2011</strong><br />
waren neben den kriselnden Finanzmärkten<br />
und den Auswirkungen auf<br />
die Wirtschaft die im April beschlossene<br />
Energiewende in Deutschland.<br />
Die zu Jahresbeginn verabschiedeten<br />
massiven Haushaltskürzungen der<br />
Bundesregierung in den für die <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
relevanten Titeln (Straßenbaufinanzierung,<br />
Co 2 -Gebäudesanierung,<br />
Städtebauförderung etc.)<br />
wurden mit den Haushaltsnöten der<br />
öffentlichen Kassen begründet und<br />
von den <strong>Bau</strong>organisationen auf allen<br />
Ebenen heftig kritisiert. Wurde doch<br />
bei der Bewertung der bisherigen<br />
Fördermodalitäten vollkommen außer<br />
Acht gelassen, welchen Hebeleffekt<br />
diese Fördermaßnahmen unstrittig<br />
haben, weswegen sich diese<br />
Programme geradezu selbst finanzieren.<br />
Die geleistete Überzeugungsarbeit<br />
hatte dann - auch angesichts<br />
der eingeläuteten Energiewende -<br />
zum Ergebnis, dass mit Ausnahme<br />
der Förderung des altersgerechten<br />
Umbaus die Kürzungen zum Teil zurückgenommen<br />
wurden.<br />
Auf der Agenda standen im vergangenen<br />
Jahr und bleiben auch künftig<br />
folgende Themen:<br />
• Verkehrswegefinanzierung auf<br />
Bundes- und Kommunalebene<br />
• Co -Gebäudesanierungspro-<br />
2<br />
gramm<br />
• <strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
• <strong>Bau</strong>vertragsrecht<br />
• Privates <strong>Bau</strong>recht<br />
• Sanierungsstau (Straßen, öffentliche<br />
Gebäude, Sportstätten,<br />
etc.)<br />
• Netzausbau<br />
erFolGreiche lobbyarbeit der bauverbÄnde <strong>2011</strong><br />
Investive Ausgaben Haushaltsplan BMVBS (Kapitel 12)<br />
KfW-CO2-<br />
Gebäudesanierungsprogramm<br />
Mio. € <strong>2011</strong> l. Plan<br />
Eckwerte-<br />
Beschluss<br />
März<br />
2012 Beschlüsse<br />
Kabinettsbes<br />
chluss Juni<br />
Haushalts-<br />
Ausschuss<br />
Nov.<br />
• Fachkräftemangel<br />
• Energiepolitik<br />
• Mantelverordnung<br />
• Normung<br />
Im <strong>Saar</strong>land:<br />
HH 436 0 0 0<br />
EKF 500 0 1.500 1.500<br />
936 0 1.500 1.500 564 1.500<br />
Städtebauförderung 455 266 410 455 0 189<br />
Altersgerechter Umbau 100 0 0 0 -100 0<br />
Soziale Wohnraumförderung 518 518 518 518 0 0<br />
Verkehr *) 10.900 10.000 10.000 11.000 100 1.000<br />
Verbess. Verkehrsverhältnisse<br />
Gemeinden 1.335 1.335 1.335 1.335 0 0<br />
Gesamt 14.244 12.199 13.763 14.808 564 2.689<br />
*) in <strong>2011</strong> inkl. etwa 1 Mrd. € aus den Konjunkturpaketen<br />
in 2012 inkl. etwa 1 Mrd. € aus Infrastrukturbeschleunigung (2012 = 0,5; weitere 0,5 in 2013 - 2016)<br />
Diff. IST <strong>2011</strong><br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
• Gemeinsame VOB-Kompetenzstelle<br />
• Rohstoffversorgung<br />
• Großprojekte<br />
• Fachkräftenachwuchs<br />
• Kompetenzverlust in Vergabe<br />
und Ausschreibung<br />
Neben der allgemeinen Interessenvertretung<br />
liegt ein Schwerpunkt<br />
der Verbandsaktivitäten in der Beratung<br />
einzelner Unternehmen in betrieblichen<br />
Belangen.<br />
dER <strong>AGV</strong> BAu SAAR<br />
im internet:<br />
www.bau-saar.de<br />
Differenz<br />
Eckwerte<br />
März<br />
durch umfang-<br />
reiche lobbyarbeit<br />
der <strong>Bau</strong>verbände<br />
wurden die<br />
Eckwertebeschlüsse<br />
des bmvbs<br />
vom märz vergangenenJahres<br />
größtenteils<br />
revidiert!<br />
11
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
12<br />
VERTRAGSRECHTlICHE<br />
und TECHnISCHE<br />
BERATunG<br />
Auch im Jahr <strong>2011</strong> sind diese Serviceleistungen<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
vielfach in Anspruch genommen<br />
worden, wobei telefonische Beratung<br />
und E-Mail-Anfragen das persönliche<br />
Beratungsgespräch immer<br />
öfter ersetzen. Nach wie vor liegt<br />
ein deutlicher Schwerpunkt in der<br />
Durchsetzung von Vergütungsansprüchen<br />
von streitigen Nachtragssachverhalten<br />
und zunehmend auch<br />
Eingriffen des <strong>Bau</strong>herrn in die geplante<br />
<strong>Bau</strong>zeit.<br />
Der Schwerpunkt der technischen<br />
Beratung lag überwiegend bei der<br />
Klärung und Beratung von Streitfragen<br />
bei der <strong>Bau</strong>abrechnung und<br />
–abwicklung. Zunehmend muss<br />
heute eine Streitkultur als normal<br />
bezeichnet werden, wenn überkritische<br />
<strong>Bau</strong>herren bereits kleinste<br />
Unstimmigkeiten zum Anlass nehmen,<br />
ihre Zahlungseinbehalte zu begründen.<br />
Obwohl auch bei Städten<br />
und Gemeinden eine abnehmende<br />
<strong>Bau</strong>stelle Ferienpark Bostalsee<br />
Foto: LEG <strong>Saar</strong><br />
Zahlungsmoral beklagt wird, verzichten<br />
viele Unternehmer wegen<br />
der überlangen Verfahrensdauer in<br />
<strong>Bau</strong>prozessen auf die Auszahlung<br />
ihrer Restforderungen und beugen<br />
sich der „Erpressung“ ihrer Auftraggeber.<br />
Weil es diesen häufig bereits<br />
an ordentlich beschriebenen Leistungsaufträgen<br />
fehlt, werden die Finanzierungsbudgets<br />
für öffentliche<br />
<strong>Bau</strong>vorhaben häufig überschritten,<br />
was die Finanznot der öffentlichen<br />
Auftraggeber noch verschärft.<br />
Auch im vergangenen Jahr waren<br />
zum Vergaberecht zahlreiche Anfragen<br />
zu bearbeiten, nachdem 2010<br />
die novellierte VOB veröffentlicht<br />
worden war und die Neuerungen in<br />
der VOB/A sowie die Abarbeitung<br />
der Konjunkturprogramme für Unsicherheit<br />
sowohl auf Auftragnehmer-<br />
als auch auf Auftraggeberseite<br />
geführt haben.<br />
Im Mai <strong>2011</strong> sind die Änderungen<br />
der Vergabeverordnung sowie der<br />
Sektorenverordnung in Kraft getreten.<br />
Im Dezember <strong>2011</strong> wurden der<br />
2. und 3. Abschnitt der VOB/A veröffentlicht.<br />
Während der 2. Abschnitt<br />
nach wie vor die Vergabe von Aufträ-<br />
gen regelt, deren Auftragswert oberhalb<br />
der EU-Schwellenwerte liegen,<br />
handelt es sich bei dem 3. Abschnitt<br />
der VOB/A um eine völlig neue Regelung,<br />
mit der die Richtlinie für<br />
Vergaben in den Bereichen von Verteidigung<br />
und Sicherheit umgesetzt<br />
werden soll.<br />
GESETZlICHES<br />
BAuVERTRAGSRECHT<br />
Mit Beginn der Legislaturperiode<br />
wurden im Bundesjustizministerium<br />
verschiedene Arbeitsgruppen gebildet,<br />
die prüfen sollen, inwieweit ein<br />
eigenständiges <strong>Bau</strong>vertragsrecht zur<br />
Lösung der ständigen Probleme im<br />
Bereich des <strong>Bau</strong>- und Werkvertragsrechts<br />
geeignet ist.<br />
Die in einer Unterarbeitsgruppe erarbeiteten<br />
Vorschläge zur Änderung<br />
des Architektenvertragsrechts werden<br />
von den Verbänden der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
insoweit abgelehnt, als sie die<br />
Abschaffung bzw. Einschränkung der<br />
gesamtschuldnerischen Haftung von<br />
Architekten und <strong>Bau</strong>unternehmern<br />
vorsehen.<br />
Bis zum Jahresende <strong>2011</strong> haben<br />
auch insgesamt 9 Sitzungen der Arbeitsgruppe<br />
<strong>Bau</strong>vertragsrecht im<br />
Bundesjustizministerium stattgefunden.<br />
Diskutiert werden hier vor allem<br />
ein einseitiges Anordnungsrecht<br />
des Bestellers, die Berechnung der<br />
Mehr- oder Mindervergütung und<br />
die Abnahme von Werkleistungen.<br />
Grundsätzlich ist die Schaffung eines<br />
gesetzlichen <strong>Bau</strong>vertragsrechts<br />
sicherlich zu begrüßen. Es besteht<br />
allerdings die Befürchtung, dass viele<br />
der Neuregelungen zugunsten des<br />
Auftraggebers und insbesondere<br />
des Verbrauchers ausfallen werden.<br />
Es ist allerdings nicht davon auszugehen,<br />
dass eine gesetzliche Neuregelung<br />
vor der Bundestagswahl im<br />
Herbst 2013 in Kraft treten wird.<br />
evaluation der ver-<br />
GABEERlEICHTERunGEn<br />
Im Zusammenhang mit dem Konjunkturpaket<br />
II hatte die Bundesre-
<strong>Bau</strong>stelle Viadukt Eiweiler<br />
Foto: Ehrhardt & Hellmann<br />
gierung deutlich erhöhte Wertgrenzen<br />
für öffentliche <strong>Bau</strong>aufträge in<br />
Kraft gesetzt. Ein Ziel der Vergabeerleichterungen<br />
war es, die neu bereitgestellten<br />
Mittel schnellstmöglich<br />
konjunkturell wirksam werden zu<br />
lassen. Die Wertgrenzen, bis zu denen<br />
öffentliche Auftraggeber ohne<br />
Begründung beschränkt ausschreiben<br />
bzw. freihändig vergeben können,<br />
sind auf 1 Mio. bzw. 100.000<br />
EURO angehoben worden.<br />
Derzeit wird auf Bundesebene und<br />
auch im <strong>Saar</strong>land ausgewertet, ob<br />
die Ziele der beschleunigten konjunkturellen<br />
Wirksamkeit erreicht<br />
wurden. Die saarländische Landesregierung<br />
hat im November <strong>2011</strong><br />
die Geltungsdauer der erhöhten<br />
Wertgrenzen bis zum 31. Juli 2012<br />
verlängert und angekündigt, dann<br />
eine dauerhafte Regelung zu finden.<br />
Die saarländische <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
hat sich mehrheitlich gegen die als<br />
zu hoch angesehenen Wertgrenzen<br />
und für eine Rückkehr zu den von<br />
der VOB/A vorgegebenen, deutlich<br />
niedrigeren Wertgrenzen ausgesprochen.<br />
wirksamer rechts-<br />
SCHuTZ unTERHAlB dER<br />
SCHwEllEnwERTE<br />
Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung<br />
war im Hinblick auf die<br />
Reform des Vergaberechts vorgesehen,<br />
einen wirksamen Rechtsschutz<br />
der Unterschwellenvergaben einzuführen.<br />
Ein entsprechender Gesetzentwurf<br />
sollte laut Koalitionsvertrag<br />
bereits bis Ende 2010 vorgelegt werden.<br />
Aus Sicht der saarländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
ist eine Verbesserung<br />
des Bieterrechtsschutzes wünschenswert.<br />
Sie hat Überlegungen<br />
zur Einführung eines primären<br />
Rechtsschutzes abgelehnt, weil dieser<br />
regelmäßig zu Verzögerungen<br />
des Vergabeverfahrens führt und<br />
stattdessen die Einrichtung eines<br />
verwaltungsinternen Beschwerdeverfahrens<br />
bevorzugt. Die Landesregierung<br />
ist aufgefordert, eine<br />
zentrale und ressortübergreifende<br />
Nachprüfungs- und Aufsichtsbehörde<br />
einzurichten, die die bisherigen<br />
verwaltungsinternen Verfahren<br />
(VOB-Stellen) in einer Stabsstelle<br />
konzentriert.<br />
IHRE AnSPRECHPARnER<br />
Für bau- und<br />
VERTRAGSRECHT:<br />
dipl.-ing. martin vanoli<br />
RA Christian ullrich<br />
‡<br />
allGemeine<br />
FinanzierunGssysteme<br />
einFührunG einer<br />
pkw-maut<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Für den Erhalt und den Ausbau des<br />
Bundesfernstraßennetzes werden<br />
jährlich mindestens 7,5 Milliarden<br />
Euro benötigt – tatsächlich stehen<br />
aber nur knapp 5 Milliarden pro Jahr<br />
zur Verfügung. Ab 2012 sollen keine<br />
neuen Straßenbauprojekte starten.<br />
Nahezu alle Investitionsmittel werden<br />
zukünftig ausschließlich in den<br />
Erhalt des Straßennetzes investiert<br />
werden müssen.<br />
Die chronische Unterfinanzierung<br />
spiegelt sich im schlechten Zustand<br />
der Straßen wider, vor allem aber<br />
bei den Brückenbauwerken – sie<br />
sind buchstäblich tickende Zeitbomben.<br />
Im Netz der Bundesfernstraßen<br />
befinden sich 38.782 Brücken mit einer<br />
Gesamtlänge von 2.058 km. Ein<br />
Großteil stammt aus den 60er- und<br />
70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Viele sind entsprechend<br />
der Ergebnisse von Brückenhauptund<br />
-zwischenprüfungen dringend<br />
sanierungsbedürftig. Rund 47 Prozent<br />
der Brückenflächen an Autobahnen<br />
und Bundesstraßen werden<br />
im <strong>Bau</strong>werkszustand nur mit „noch<br />
ausreichend' bewertet: d.h. die<br />
13
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
Standsicherheit des <strong>Bau</strong>werks ist<br />
noch gegeben, aber die Dauerhaftigkeit<br />
und die Verkehrssicherheit kann<br />
erheblich beeinträchtigt sein. Immer<br />
öfter gibt es für den genehmigungspflichtigen<br />
Schwerlastverkehr auf<br />
Brücken Verkehrsbeschränkungen<br />
oder gar Komplettsperrungen. Nur<br />
etwa 15 % aller Brücken schneiden<br />
mit der Zustandsnote „gut“ bis „sehr<br />
gut“ ab. Hier besteht dringender<br />
Handlungsbedarf, um den massiv<br />
fortschreitenden Substanzverlust<br />
unserer Brückenbauwerke aufzuhalten.<br />
Mit den zurzeit zur Verfügung stehenden<br />
Mitteln ist die Erhaltung von<br />
Straßennetz und Brückenbauwerken<br />
langfristig nicht mehr möglich. Neue<br />
umfassende Finanzierungskonzepte<br />
werden benötigt. Bundeskanzlerin<br />
Merkel hat in diesem Zusammenhang<br />
einer PKW-Maut eine klare<br />
Absage erteilt: Dazu werde es in der<br />
laufenden Wahlperiode bis 2013<br />
nicht kommen, weil der Koalitionsvertrag<br />
zwischen CDU, CSU und FDP<br />
eine Maut für Personenwagen ausschließe.<br />
Aus Sicht der <strong>Bau</strong>verbände muss<br />
aber nach der LKW-Maut auch über<br />
die Einführung einer zweckgebundenen<br />
PKW- Autobahn-Maut nachgedacht<br />
werden.<br />
FinanzierunGskreislauF<br />
strasse<br />
Um die chronische Unterfinanzierung<br />
der Bundesfernstraßen mindestens<br />
zu lindern, bedarf es zudem<br />
endlich eines geschlossenen,<br />
Infrastrukturbeschleunigungsprogramm<br />
(Mittelaufteilung)<br />
Etatsoll Verpflichtungsermächtigungen<br />
in Mio. € 2012 2013 2014 2015 2016 gesamt<br />
Fernstraßen 400 200 600<br />
Schienenwege 40 60 100<br />
Wasserstraßen 60 60 60 60 60 300<br />
Gesamt 500 320 60 60 60 1.000<br />
Zusätzliche Verpflichtungsermächtigungen *)<br />
- <strong>Bau</strong>kostenzuschuss Schinenwege 2016 - 2019: 700 Mio. Euro<br />
- Bedarfsplan BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />
- Erhaltung BAB ab 2016 - 2019: 200 Mio. Euro<br />
*) Haushaltsausschuss 26.10.<strong>2011</strong> und Bereinigungssitzung 08.11.<strong>2011</strong><br />
14<br />
verkehrsbezogenen Finanzierungskreislaufes<br />
– d.h. die Einnahmen<br />
aus LKW- und PKW-Maut müssen<br />
vollständig zum Erhalt und zum<br />
Ausbau des Straßennetzes und der<br />
Brückenbauwerke eingesetzt werden.<br />
Verkehrsbezogene Finanzierungskreisläufe<br />
haben wichtige Vorteile:<br />
Verstetigung der Investitionen<br />
in den Straßenbau, Übertragbarkeit<br />
der Finanzmittel auf Folgejahre, Mittelverwendung<br />
nach Wirtschaftlichkeit<br />
und Transparenz der Mittelverwendung.<br />
VERuRSACHERGERECHTE<br />
FinanzierunGsmodelle<br />
Sog. "wiederkehrende Beiträge"<br />
können einen Beitrag zur Lösung<br />
der kommunalen Finanzierungsprobleme<br />
im kommunalen Straßenbau<br />
leisten. Im Vergleich zu den bisher<br />
meist üblichen einmaligen und damit<br />
zwangsläufig relativ hohen Anliegerbeiträgen<br />
haben "wiederkehrende<br />
Beiträge" einen solidarischen<br />
Effekt bzw. beinhalten einen Gerechtigkeitsaspekt,<br />
da sie jährlich in niedrigeren<br />
Beträgen von einer großen<br />
Zahl von Grundstückseigentümern<br />
in einer größeren Abrechnungseinheit<br />
zu zahlen wären. Gegenüber<br />
einer Nutzungsgebühr bzw. einem<br />
Nutzungsentgelt hätte der "wiederkehrende<br />
Beitrag" den Vorteil, dass<br />
er rechtlich zwingend für den kommunalen<br />
Straßenbau zweckgebunden<br />
wäre.<br />
So könnten die Kommunalabgabengesetze<br />
der Länder so angepasst<br />
werden, dass die Gemeinden künftig<br />
"parallel entweder einmalige, ratierliche<br />
oder wiederkehrende Beiträge"<br />
erheben dürfen. Diese Wahlmöglichkeit<br />
würde "die Attraktivität<br />
eines Beitragssystems im Interesse<br />
solider Kommunalfinanzen" steigern.<br />
Eine auch künftig unverzichtbare<br />
Grundversorgung in Bezug auf<br />
ein örtliches Verkehrsnetz könne<br />
letztlich aber nur über einen passenden<br />
Abgabenmix aus Steuern,<br />
Nutzungsgebühren oder Entgelten<br />
sowie Anliegerbeiträgen finanziert<br />
werden. Bislang haben jedoch nur<br />
die Länder Rheinland-Pfalz, Sachsen<br />
und Thüringen in ihren Kommunalabgabengesetzen<br />
eine rechtliche<br />
Grundlage für die Erhebung "wiederkehrender<br />
Beiträge" geschaffen.<br />
Im <strong>Saar</strong>land wird dieses System bereits<br />
in Püttlingen praktiziert.<br />
Öpp hat sich bewÄhrt<br />
Volumen noch steigerungsfähig<br />
„ÖPP hat sich in Deutschland als Beschaffungsvariante<br />
bewährt“. Dieses<br />
Resümee zieht das Bundesfinanzministerium<br />
(BMF) in seinem Monatsbericht<br />
Juli <strong>2011</strong>. Bezogen auf die<br />
gesamten Infrastrukturinvestitionen<br />
der öffentlichen Hand sei das Volumen<br />
an ÖPP-Projekten aber noch<br />
steigerungsfähig – und zwar nicht<br />
„als Selbstzweck, sondern wegen<br />
der wirtschaftlichen Vorteile, die<br />
der Lebenszyklusansatz von ÖPP mit<br />
sich bringt“.<br />
Die dauerhaft bestehenden Konsolidierungserfordernisse<br />
in den öffentlichen<br />
Haushalten eröffneten<br />
nach wie vor erhebliche Chancen für<br />
Öffentlich Private Partnerschaften,<br />
auch wenn die Zahl der Projekte und<br />
die Höhe der Investitionsvolumen<br />
im Zuge der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise<br />
zurückgegangen seien,<br />
stellt das BMF fest. Die Halbjahreszahlen<br />
der Vertragsabschlüsse und<br />
Investitionsvolumen im Jahr <strong>2011</strong><br />
ließen jedoch für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2011</strong> eine Trendwende erkennen.<br />
Darüber hinaus befinde sich eine<br />
Vielzahl neuer Projekte in der Vorbereitung<br />
oder in der Ausschreibung.<br />
Um die Rahmenbedingungen für<br />
Öffentlich Private Partnerschaften
in Deutschland kontinuierlich zu verbessern<br />
und Hemmschwellen weiter<br />
abzubauen, will das BMF auch weiterhin<br />
projektunabhängige Grundlagenarbeit<br />
beauftragen. Die Grundlagenarbeit<br />
solle dazu beitragen, dass<br />
ÖPP-Projekte zunehmend auch in<br />
anderen als den klassischen Bereichen<br />
Hoch- und Tiefbau zum Einsatz<br />
kämen. Das BMF werde die Nutzung<br />
der Beschaffungsweise ÖPP - Wirtschaftlichkeit<br />
vorausgesetzt - weiter<br />
vorantreiben. BMF: „Denn eine gute<br />
Infrastruktur langfristig sichern, Projekte<br />
schneller realisieren und dabei<br />
noch Geld sparen liegt im Interesse<br />
von Bürgern und Wirtschaft.“<br />
enerGie und rohstoFFe<br />
EnERGIEPolITIk<br />
Mit dem im Sommer 2010 verabschiedeten<br />
neuen Energiekonzept<br />
hatte die Bundesregierung ein Szenario<br />
für die Umsetzung ihrer Klimaschutzziele<br />
bis zum Jahre 2050<br />
aufgezeigt. Ein zentraler Schwerpunkt<br />
des Konzeptes lag dabei auf<br />
der energetischen Sanierung des<br />
Gebäudebestandes.<br />
Mit der für 2012 vorgesehenen Novelle<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
soll dann das Niveau „klimaneutrales<br />
Gebäude“ für Neubauten eingeführt<br />
werden.<br />
Den politischen Zielvorgaben zur<br />
Senkung des Energieverbrauchs sind<br />
allerdings nicht die entsprechenden<br />
Taten gefolgt. Anstelle der mindestens<br />
notwendigen 2,5 Mrd. EURO<br />
standen <strong>2011</strong> nur 936 Mio. EURO<br />
zur Verfügung.<br />
Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> hat sich gemeinsam<br />
mit der saarländischen Landesregierung<br />
gegen die radikale Mittelkürzung<br />
gewehrt und erreicht, dass<br />
die zum Teil heftigen Kürzungen zurückgenommen<br />
worden sind.<br />
Immer noch blockiert ist dagegen<br />
ein Gesetzentwurf der Bundesregierung,<br />
der es auch Wohnungsei-<br />
‡<br />
s t Ä d t e b a u F Ö r d e r u n G<br />
Budgets in den Programmen<br />
gentümern ermöglichen soll, Kosten<br />
für die energetische Sanierung<br />
ihrer Häuser steuerlich geltend zu<br />
machen. Eine weitere Forderung<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft sieht vor, Ersatzneubauten<br />
als zulässige Variante<br />
der Sanierung und Modernisierung<br />
in das bestehende Förderspektrum<br />
einzubeziehen, weil sich bei vielen<br />
in den 50er bis Anfang der 70er Jahre<br />
gebauten Wohnungen die Frage<br />
nach der Wirtschaftlichkeit einer<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Rundummodernisierung unter energetischen<br />
Aspekten stellt.<br />
Bezüglich der Fortschreibung der<br />
Energieeinsparverordnung wurde<br />
die Politik aufgefordert mit Augenmaß<br />
zu entscheiden, damit eine<br />
weitere Verschärfung der EnEV-<br />
Standards nicht zum Investitionsaufschub<br />
führt, weil für die Investoren<br />
die Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt<br />
wird.<br />
15
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
kreislauFwirtschaFts-<br />
und abFallrecht<br />
Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf<br />
zur Neuordnung des<br />
Kreislaufwirtschaft- und Abfallrechts<br />
(KrWG) vorgelegt. Weil dies mit europäischem<br />
Recht so vorgesehen<br />
ist, können die Regeln des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
zur Beförderung<br />
von Abfällen nicht mehr so<br />
gestaltet werden, dass sie nur für<br />
Betriebe gelten, deren hauptsächlicher<br />
Unternehmenszweck in der<br />
Beförderung von Abfällen besteht<br />
(„gewerbliche Abfallbeförderer“).<br />
Nach dem vorgelegten Entwurf bedarf<br />
die Beförderung von Erdaushub,<br />
Straßenaufbruch und mineralischem<br />
<strong>Bau</strong>schutt derzeit (§ 49 Abs. 1 KrW-/<br />
AbfG) keiner Transportgenehmigung,<br />
wogegen § 53 KrWG (neu) diese Befreiung<br />
nicht mehr vorsieht.<br />
Auch soll künftig die bisher geltende<br />
Befreiung von Abfalltransporten im<br />
Rahmen wirtschaftlicher Unternehmungen<br />
entfallen, zu denen auch<br />
Abfälle zählen, die durch die Tätigkeit<br />
von Handwerkern anfallen und von<br />
der <strong>Bau</strong>stelle oder anderen außerbetrieblichen<br />
Einsatzstellen zu einer<br />
Annahmestelle Dritter oder zum<br />
Zweck der weiteren Bereitstellung<br />
zum Betriebsstandort befördert werden.<br />
Das neue KrWG sieht für den<br />
Transport nicht gefährlicher Abfälle<br />
eine Anzeigepflicht und für Transporte<br />
gefährlicher Abfälle eine Erlaubnispflicht<br />
vor (§§ 53,54). Außerdem ist<br />
16<br />
Renaturiertes Gebiet<br />
Foto: Gebr. Arweiler<br />
für alle Abfalltransporte künftig eine<br />
Sach- und Fachkunde nachzuweisen.<br />
Deshalb wandten sich die <strong>Bau</strong>verbände<br />
an die Abgeordneten des<br />
Vermittlungsausschusses, sich für<br />
die Belange der baugewerblichen<br />
Unternehmer einzusetzen, damit unsinnige<br />
bürokratische Belastungen<br />
verhindert werden und <strong>Bau</strong>en bezahlbar<br />
bleibt. Der Vermittlungsausschuss<br />
hat sich in seiner Sitzung vom<br />
14.12.<strong>2011</strong> auf das Jahr 2012 vertagt.<br />
Die Bundesregierung hat zugesagt,<br />
auf Verordnungsebene alle Möglichkeiten<br />
zur Minimierung des bürokratischen<br />
Aufwands insbesondere bei<br />
Handwerkern auszuschöpfen.<br />
rohstoFFsituation<br />
SAARlAnd<br />
Die Rohstoffsituation im <strong>Saar</strong>land<br />
bereitet seit einiger Zeit große Sorgen.<br />
Ob es sich nun um erschwerte<br />
Genehmigungsverfahren bei Abbauvorhaben,<br />
um den geplanten<br />
Abbaustopp von Rohstoffen im<br />
Nordsaarland oder die zunehmende<br />
Ausrichtung des Umweltministeriums<br />
unter der Ägide der ehemaligen<br />
Umweltministerin Dr. Peter in<br />
Richtung Tourismus handelt – Rohstoffe<br />
scheinen im <strong>Saar</strong>land eine<br />
schwindende Bedeutung und somit<br />
eine schwierige Zukunft zu haben.<br />
Darüber hinaus gibt es im <strong>Saar</strong>land<br />
keinen Rohstoffplan, der ein langfristiges<br />
Konzept zur Versorgung der<br />
saarländischen Bevölkerung fest-<br />
Sanfte Entwicklung<br />
Foto: Fa. Bahnlog<br />
schreibt. Ganz unabhängig von den<br />
Aussagen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes<br />
zum Thema <strong>Bau</strong>stoffrecycling.<br />
Innerhalb der kommenden 10 Jahre<br />
läuft der Abbau von 50 % der derzeit<br />
genehmigten Rest- und Abbauflächen<br />
aus. Sollten keine weiteren Flächen<br />
genehmigt werden, sieht es für<br />
die saarländische <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
„düster“ aus. Bundesweit müssen<br />
bereits viele Unternehmen der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
mangels genehmigter<br />
Abbauflächen schließen.<br />
Die Mitglieder des VBS – Verbandes<br />
der <strong>Bau</strong>stoffindustrie <strong>Saar</strong>land<br />
starten daher im Jahr 2012 eine<br />
Rohstoffinitiative unter dem Namen<br />
„Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe aus der<br />
Region“. Mit fundierten Daten, einer<br />
Broschüre „Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />
Presseartikeln und Gesprächen mit<br />
Ministerien und zuständigen Behörden<br />
soll gezielte Informationspolitik<br />
betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />
gestärkt und die durch Verunsicherung<br />
resultierende verzögerte Bearbeitung<br />
durch Behörden verbessert<br />
werden. Im Rahmen einer zu<br />
vergebenden Diplomarbeit sollen<br />
wertvolle Daten und Fakten rund<br />
um Abbau, Rekultivierung und Renaturierung<br />
zusammengestellt und<br />
aufgearbeitet werden.<br />
Die Initiative „Agenda 2040 – <strong>Bau</strong>stoffe<br />
aus der Region“ steht für die<br />
Sicherung des Abbaus als dringende<br />
und unverzichtbare volkswirtschaftliche<br />
Notwendigkeit, sie steht aber<br />
auch für die Bedeutung der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
als grüne Industrie mit<br />
ihren Maßnahmen zum Naturschutz<br />
und ihren vielfältigen Renaturierungs-<br />
und Rekultivierungsbemühungen.
tariF- und<br />
SoZIAlPolITIk<br />
arbeitnehmer-<br />
FreizüGiGkeit<br />
Nachdem zum 1. Mai <strong>2011</strong> im Zuge<br />
der Osterweiterung der Europäischen<br />
Union die Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
(mit Ausnahme Bulgariens<br />
und Rumäniens) hergestellt wurde,<br />
war unklar, wie sich dies auf den deutschen<br />
<strong>Bau</strong>arbeitsmarkt auswirken<br />
würde. In einem Symposium Ende<br />
<strong>2011</strong> konnte übereinstimmend festgestellt<br />
werden, dass nach Auslaufen<br />
der Übergangsfristen ein großer<br />
Run auf den deutschen Arbeitsmarkt<br />
nicht festzustellen ist. Die teilweise<br />
befürchtete Völkerwanderung am<br />
<strong>Bau</strong> blieb aus, die Zuwanderung aus<br />
den EU-8-Staaten blieb vielmehr weit<br />
hinter den Erwartungen zurück. Die<br />
daraus resultierende Arbeitsmarktwirkung<br />
war gering. Aufgrund von<br />
Legalisierungsprozessen und der Aufgabe<br />
der Selbstständigkeit sei die Beschäftigung<br />
von EU-8-Staatsbürgern<br />
gleichwohl stark gestiegen, insbesondere<br />
im <strong>Bau</strong>gewerbe. Übereinstimmend<br />
wurde diese positive Entwicklung<br />
darauf zurückgeführt, dass die<br />
Bundesrepublik die Übergangsfristen<br />
nutzte. Die <strong>Bau</strong>verbände sprachen<br />
sich daher in Bezug auf die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
auch für die<br />
Einhaltung der Übergangsfristen gegenüber<br />
den Beitrittsländern Bulgarien<br />
und Rumänien aus.<br />
mindestlohn-<br />
EVAluATIon <strong>2011</strong><br />
Im Koalitionsvertrag zwischen CDU,<br />
CSU und FDP für die 17. Legislaturperiode<br />
des Deutschen Bundestages<br />
war die Absicht festgeschrieben worden,<br />
die bestehenden gesetzlichen<br />
Regelungen zum Mindestlohn bis Oktober<br />
<strong>2011</strong> zu evaluieren. Dabei kam<br />
es den Koalitionspartnern darauf an,<br />
diese daraufhin zu überprüfen, ob sie<br />
Arbeitsplätze gefährden oder neuen<br />
Beschäftigungsverhältnissen entgegenstehen.<br />
Zugleich sollte geprüft<br />
werden, ob die Mindestlöhne sowohl<br />
den erforderlichen Schutz der Arbeitnehmer<br />
als auch die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der einzelnen Branchen<br />
gewährleisten. Das Ergebnis dieser<br />
Evaluierung soll als Grundlage für die<br />
Entscheidung dienen, ob die geltenden<br />
Mindestlohnregelungen Bestand<br />
haben oder aufgehoben werden.<br />
Ein entsprechender Forschungsauftrag<br />
des Bundesministeriums für<br />
Arbeit und Soziales ist an ein Forschungskonsortium<br />
vergeben worden.<br />
Allgemeines Stimmungsbild zum<br />
Mindestlohn im <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
Im Endbericht wird die Notwendigkeit<br />
des Mindestlohnes im <strong>Bau</strong>ge-<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
werbe nicht angezweifelt. Generell<br />
werde die Auffassung vertreten,<br />
dass der Mindestlohn gleiche Voraussetzungen<br />
bei der Auftragsvergabe<br />
schaffe und somit entscheidend<br />
zu einem „fairen“ Wettbewerb<br />
beitrage. Hierbei stehe weniger die<br />
Verdrängung der Entsendungen im<br />
Vordergrund. Vielmehr erfülle der<br />
Mindestlohn seine Wettbewerbsfunktion,<br />
indem er Schutz gegenüber<br />
Unternehmen ohne Tarifbindung, gegenüber<br />
organisierten Betrieben aus<br />
Nachbargewerken mit einem niedrigeren<br />
Mindestlohnniveau bzw. ohne<br />
Mindestlohn und vor ausländischer<br />
Niedriglohnkonkurrenz biete.<br />
Eine Abschaffung des Mindestlohnes<br />
im <strong>Bau</strong>gewerbe werde somit generell<br />
nicht in Betracht gezogen, da er bisweilen<br />
sogar als überlebensnotwendig<br />
für das deutsche <strong>Bau</strong>gewerbe<br />
angesehen werde. Die Arbeitgeberverbände<br />
tendierten in erster Linie<br />
hin zu einem einheitlichen Mindestlohn<br />
von relativ geringer Höhe.<br />
Auswirkungen auf die Beschäftigung<br />
Die Mindestlohneinführung sowie<br />
die einzelnen Mindestlohnerhöhungen<br />
hatten nach den Ergebnissen des<br />
Forschungsberichtes keinen messbaren<br />
Effekt auf das Beschäftigungsniveau,<br />
und zwar weder in Ostdeutschland<br />
noch in Westdeutschland. Die<br />
Analyse der Wirkungsweise der<br />
Mindestlohneinführung zeige weder<br />
für West- noch für Ostdeutschland<br />
signifikant negative Auswirkungen<br />
auf die Arbeitsplatzsicherheit. Die<br />
Ergebnisse der Evaluation sprechen<br />
vielmehr dafür, dass der Mindestlohn<br />
im <strong>Bau</strong>gewerbe die Beschäftigungssicherheit<br />
auf individueller Ebene eher<br />
erhöht als verringert habe.<br />
IHRE dER <strong>AGV</strong> AnSPRECHPARTnER<br />
BAu SAAR<br />
Für arbeits-, tariFund<br />
im internet:<br />
SoZIAlRECHT:<br />
RA www.bau-saar.de<br />
Claus weyers<br />
RA Christian ullrich<br />
17
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
ict-richtlinie<br />
Am 13. Juli 2010 veröffentlichte<br />
die Europäische Kommission einen<br />
Richtlinienentwurf mit dem Titel<br />
"Richtlinie über die Bedingung für<br />
die Einreise und den Aufenthalt von<br />
Drittstaatsangehörigen im Rahmen<br />
einer konzerninternen Entsendung"<br />
(kurz: ICT-Richtlinie).<br />
Die ICT-Richtlinie soll den konzerninternen<br />
Transfer von Wissen in und<br />
innerhalb der Europäischen Union<br />
erleichtern und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der europäischen Wirtschaft<br />
stärken. Dazu plant die Europäische<br />
Kommission die Einführung eines vereinfachten<br />
Zulassungsverfahrens, um<br />
konzernintern entsandten drittstaatsangehörigen<br />
Trainees, Führungs- und<br />
Fachkräften die befristete Aufnahme<br />
einer Tätigkeit in einem europäischen<br />
Mitgliedsstaat zu ermöglichen. Daneben<br />
sieht die Richtlinie in Artikel<br />
16 eine Mobilität zwischen den Mitgliedsstaaten<br />
vor. Danach können<br />
Drittstaatsangehörige, die in einem<br />
ersten EU-Mitgliedsstaat eine Aufenthalts-<br />
und Arbeitserlaubnis für eine<br />
konzerninterne Entsendung erhalten<br />
haben, auf der Grundlage der ersten<br />
Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis in<br />
einen zweiten EU-Mitgliedsstaat entsandt<br />
werden. Für die Zulassung zu<br />
dem zweiten Mitgliedstaat muss keine<br />
neue Erlaubnis beantragt werden.<br />
18<br />
Der Vorschlag führt in seiner derzeitigen<br />
Fassung zu erheblichen, nicht<br />
hinnehmbaren Konsequenzen für das<br />
<strong>Bau</strong>gewerbe, und zwar zur Verschärfung<br />
des Lohnkostendrucks, der unkontrollierten<br />
Öffnung des deutschen<br />
Arbeitsmarktes und der Aushöhlung<br />
der Entsenderichtlinie.<br />
Die Verbände der <strong>Bau</strong>wirtschaft haben<br />
daher die Herausnahme des<br />
<strong>Bau</strong>gewerbes aus dem Anwendungsbereich<br />
der Richtlinie gefordert. Eigentliches<br />
Ziel der ICT-Richtlinie ist<br />
es, Spezialisten und Experten von<br />
Konzernen einen leichteren Wechsel<br />
zwischen den Konzernniederlassungen<br />
innerhalb und außerhalb der EU<br />
zu ermöglichen. Die konkrete Ausformulierung<br />
der Richtlinie weist aber in<br />
eine andere Richtung: Nach der europäischen<br />
Definition einer „Fachkraft“<br />
könnte letztlich jeder Facharbeiter<br />
aus einem Drittstaat nach Deutschland<br />
entsandt werden.<br />
Nach unzähligen Verhandlungen haben<br />
sich die Vertreter des EU-LIBE-<br />
Ausschusses in einer Abstimmung<br />
gegen eine Herausnahme des <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
aus dem Anwendungsbereich<br />
der ICT-Richtlinie ausgesprochen.<br />
Ebenfalls wurde der Änderungsantrag<br />
abgelehnt, wonach Mitgliedstaaten<br />
einzelne Sektoren bei Vorliegen<br />
einer Sozialpartnervereinbarung aus<br />
dem Anwendungsbereich ausschlie-<br />
<strong>Bau</strong>stelle Ferienpark Bostalsee<br />
Foto: LEG <strong>Saar</strong><br />
ßen können. Im Rahmen des Trilogverfahrens<br />
werden nunmehr Vertreter<br />
der Europäischen Kommission,<br />
des Europäischen Parlaments sowie<br />
des Europäischen Rates über die Änderungsanträge<br />
weiter verhandeln.<br />
tariFrunde <strong>2011</strong><br />
Die Tarifauseinandersetzung im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
gestaltete sich <strong>2011</strong><br />
erneut kompliziert. Umso erfreulicher<br />
war das Ergebnis, bei dem es zu einem<br />
zweijährigen Abschluss kam, in<br />
dem jeweils ein Nullmonat vereinbart<br />
wurde und es zu Lohnsteigerungen im<br />
Westen ab 1. Mai <strong>2011</strong> von 3 % und<br />
zum 1. Juni 2012 von 2,3 % gekommen<br />
ist.<br />
Die Löhne und Gehälter im Dachdeckerhandwerk<br />
wurden mit Wirkung<br />
zum 1. September um 3,1 % angehoben.<br />
Auch hier war der Monat August<br />
ein sogenannter „Nullmonat“.<br />
Hier laufen die Tarifverträge bis zum<br />
31.07.2012.<br />
Im Malerhandwerk wurden die Verhandlungen<br />
auf Landesebene geführt.<br />
Hier konnte ein Abschluss bis 2014 erreicht<br />
werden.<br />
Die erzielten Ergebnisse sind insgesamt<br />
vertretbar und verschaffen den<br />
Betrieben angesichts der meist verlängerten<br />
Laufzeiten Planungssicherheit<br />
für das Jahr 2012 und teilweise<br />
auch darüber hinaus.
kRAnkEnSTAndSquoTEn<br />
anteil der aU-Tage am Kalenderjahr (in %):<br />
nach regionen<br />
Hamburg 5,7<br />
Berlin 5,6<br />
<strong>Saar</strong>land 5,6<br />
Brandenburg 5,4<br />
Hessen 5,4<br />
Sachsen-anhalt 5,3<br />
Westfalen-Lippe 5,3<br />
Mecklenburg-Vorpommern 5,2<br />
rheinland-Pfalz 5,2<br />
Schleswig-Holstein 5,2<br />
rheinland 5,1<br />
Thüringen 5,1<br />
Ostdeutschland 4,9<br />
Bremen 4,9<br />
niedersachsen 4,9<br />
Westdeutschland 4,8<br />
Baden-Württemberg 4,6<br />
Sachsen 4,6<br />
Bayern 4,2<br />
qualitÄtswettbewerb<br />
noVEllIERunG dER<br />
HAndwERkSoRdnunG<br />
Am 1. Januar 2004 trat die letzte<br />
Handwerksrechtsnovelle (Drittes Gesetz<br />
zur Änderung der Handwerksordnung<br />
und anderer handwerksrechtlicher<br />
Vorschriften) in Kraft. Mit<br />
der aus zwei Reformgesetzen bestehenden<br />
Novelle der Handwerksordnung<br />
nahm der Gesetzgeber die<br />
umfangreichsten Änderungen an<br />
der Handwerksordnung seit ihrem<br />
Bestehen vor und veränderte damit<br />
grundlegend den rechtlichen<br />
Rahmen für das Handwerk. Mit dieser<br />
Novelle wurde erstmalig auch<br />
der so genannte Meistervorbehalt,<br />
der grundsätzlich das Bestehen der<br />
Meisterprüfung für den selbständigen<br />
Betrieb eines Handwerks voraussetzt,<br />
eingeschränkt. Gleichzeitig<br />
wurden das Fliesenleger-, das Estrichleger-<br />
und das Betonstein- und<br />
Terrazzolegerhandwerk aus der An-<br />
nach Branchen<br />
Energie / Wasser / Bergbau 5,3<br />
Verwaltung / Sozialversicherung 6,5<br />
Verkehr / Transport 5,5<br />
Verarbeitendes Gewerbe 5,2<br />
<strong>Bau</strong>gewerbe 6,1<br />
Dienstleistungen 4,5<br />
Handel 4,3<br />
Land- und Forstwirtschaft 4,2<br />
Banken / Versicherungen 3,3<br />
lage A herausgenommen – mit zum<br />
Teil gravierenden Folgen.<br />
Diese Änderungen wurden vorgenommen,<br />
um die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Handwerks zu stärken,<br />
Existenzgründungen zu erleichtern,<br />
Arbeitsplätze zu sichern und<br />
Schwarzarbeit zu bekämpfen. Nach<br />
einer Untersuchung des Deutschen<br />
Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
e.V. (DIW Berlin) ist unmittelbar<br />
nach der Gesetzesänderung die Zahl<br />
der Betriebe im zulassungsfreien<br />
Handwerk sprunghaft gestiegen.<br />
Seit diesem Zeitpunkt hat sich die<br />
Zahl der Betriebe mehr als verdoppelt<br />
und der Anteil der Betriebe im<br />
Handwerk ohne Meisterzwang stieg<br />
auf mehr als 20 Prozent aller Handwerksbetriebe.<br />
Im Handwerk mit<br />
Meisterzwang hat dagegen in derselben<br />
Zeit die Zahl der Betriebe nahezu<br />
stagniert.<br />
‡<br />
Berufsgruppen mit den höchsten Fehlzeiten<br />
Straßenreiniger, Abfallbeseitiger 8,2<br />
Halbzeugputzer 7,5<br />
Waldarbeiter, Waldnutzer 7,1<br />
Papierverarbeiter 7,0<br />
Helfer in der Krankenpflege 7,0<br />
Gummihersteller, -verarbeiter 6,9<br />
Blechpresser, -zieher, -stanzer 6,8<br />
Fleisch-, Wurstwarenhersteller 6,8<br />
<strong>Bau</strong>hilfsarbeiter 6,7<br />
Gerüstbauer 6,6<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Die Zahl der erfolgreich bestandenen<br />
Meisterprüfungen hat sich im<br />
Zeitraum 2004 bis 2010 wie folgt<br />
entwickelt:<br />
• zulassungspflichtiges Handwerk<br />
(Anlage A) + 1,0 Prozent<br />
• zulassungsfreies Handwerk (Anlage<br />
B1) – 45,1 Prozent.<br />
Eine Anfrage der Fraktion Bündnis<br />
`90/Die Grünen im Bundestag im<br />
Oktober <strong>2011</strong> nach einer beabsichtigten<br />
Novellierung der HWO beantwortete<br />
die Bundesregierung mit<br />
einem klaren Nein ebenso wie die<br />
Frage nach Änderungen der HWO in<br />
Bezug auf den Meisterbrief.<br />
19
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
meisterhaFt-<br />
kampaGne<br />
Als Antwort des Deutschen <strong>Bau</strong>gewerbes<br />
auf die dramatische Verschärfung<br />
des Wettbewerbs infolge<br />
der Novellierung der Handwerksordnung<br />
und die damit verbundene<br />
Herabsetzung des Meistertitels, der<br />
EU-Osterweiterung und der verstärkte<br />
Billigkonkurrenz startete der <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> am 1. September 2005 auf<br />
Landesebene gemeinsam mit den<br />
anderen Landesverbänden eine groß<br />
angelegte Qualifizierungsoffensive.<br />
Mit Einführung des neuen Qualitätssiegels<br />
„Meisterhaft“ reagierten die<br />
Mitgliedsbetriebe des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
auf den verschärften Wettbewerb<br />
und die Verdrängung durch Billiganbieter<br />
in der <strong>Bau</strong>branche.<br />
Die nunmehr im siebten Jahr im Sinne<br />
des Verbraucherschutzes laufende<br />
Meisterhaft-Kampagne erfreut sich<br />
zunehmender Beliebtheit bei den<br />
beteiligten Unternehmen – allein im<br />
Jahr <strong>2011</strong> konnte sie 16 Neuzugänge<br />
verzeichnen. Insgesamt 160 Betriebe<br />
beteiligen sich daran saarlandweit,<br />
bundesweit sind es 2.065 Betriebe in<br />
acht Bundesländern. Damit befindet<br />
20<br />
sich das <strong>Saar</strong>land – was die Teilnehmerzahl<br />
proportional zu den teilnahmeberechtigten<br />
Betrieben anbelangt<br />
– bundesweit an 1. Stelle.<br />
prÄqualiFikation<br />
Die zunehmende Überfrachtung öffentlicher<br />
Auftragsvergaben mit allgemeinen<br />
politischen Zielsetzungen<br />
überfordert vielfach den kommunalen<br />
Vergabesachbearbeiter. Ein möglicher<br />
Lösungsweg ist die vorgelagerte,<br />
auftragsunabhängige Prüfung der<br />
Eignungsnachweise im Rahmen des<br />
Präqualifizierungsverfahrens. Durch<br />
dieses Verfahren werden bei geringem<br />
Verwaltungsaufwand sowohl<br />
bei den Vergabestellen als auch bei<br />
den Auftragnehmern die nach VOB/A<br />
geforderten Eignungsnachweise erbracht,<br />
die u.a. die Mindestarbeitsbedingungen<br />
gewährleisten. Weiterer<br />
Vorteil der Präqualifizierung ist<br />
der Ausschluss der Unternehmerhaftung<br />
nach dem Arbeitnehmerentsendegesetz<br />
und die Minimierung des<br />
möglichen Haftungsrisikos bei der<br />
Vergabe von <strong>Bau</strong>aufträgen für den<br />
Auftraggeber.<br />
Nach Anlaufschwierigkeiten erfreut<br />
sich das Präqualifikationsverfahren<br />
bei Auftraggebern und <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
zunehmender Beliebtheit – die<br />
Zahl der Anträge seitens der <strong>Bau</strong>unternehmen,<br />
aber auch der Zugriffe<br />
seitens der ausschreibenden Stellen<br />
ist im Jahre <strong>2011</strong> exponentiell angestiegen.<br />
wertemanaGement<br />
Die Politik überzieht die <strong>Bau</strong>unternehmen<br />
derzeit mit immer neuen<br />
Forderungen im Bereich Compliance<br />
und CSR. Aktuelles Beispiel ist nicht<br />
nur die Diskussion um Frauenquoten,<br />
sondern die wachsende Bereitschaft<br />
insbesondere von börsennotierten<br />
Konzernen, sich weiterer freiwilliger<br />
Einschränkungen zum Verhaltenscodex<br />
(z. B. Code of Conduct, CoC)<br />
zu unterziehen und diese an Subunternehmer<br />
weiterzugeben. Dabei ist<br />
es zu Auswüchsen gekommen, z. B.<br />
der jederzeitigen Durchführung unangekündigter<br />
Inspektionen in den<br />
Zulieferfirmen zur Überprüfung der<br />
Einhaltung des CoC oder sogar die<br />
Führung von internen Dossiers über<br />
Mitarbeiter von Vertragspartnern<br />
und Lieferanten.<br />
Für die <strong>Bau</strong>wirtschaft ist diese Entwicklung<br />
nicht akzeptabel.<br />
Klar ist, dass ohne Orientierung an<br />
Werten in der <strong>Bau</strong>wirtschaft langfristig<br />
kein wirtschaftlicher Erfolg möglich<br />
sein wird. Daher wurde vor über<br />
10 Jahren das EMB-Wertemanagement<br />
<strong>Bau</strong>-System geschaffen, das<br />
den ordnungspolitischen Rahmen für<br />
ein Handeln setzt, das auf Selbstverantwortung<br />
aufbaut und die Folgen<br />
des eigenen Tuns an der Wahrnehmung<br />
dieser Selbstverantwortung<br />
misst. Dieser Managementansatz<br />
bewährt sich seit über zehn Jahren<br />
in <strong>Bau</strong>unternehmen aller Größenordnungen<br />
und findet auch auf Auftraggeberseite<br />
zunehmend Beachtung.<br />
Über das EMB konnte beispielsweise<br />
erreicht werden, dass ein großer<br />
Auftraggeber auf die Forderung nach<br />
Durchführung jederzeit unangekündigter<br />
Inspektionen in den beteiligten<br />
Betrieben verzichtet hat.
arbeitsmarkt<br />
arbeitsmarktsituation<br />
im bausektor<br />
Wer jetzt in der <strong>Bau</strong>wirtschaft eine<br />
Ausbildung beginnt oder eine Tätigkeit<br />
als Facharbeiter anstrebt, findet<br />
so gute Voraussetzungen wie lange<br />
nicht mehr. Die Arbeitsplätze am<br />
<strong>Bau</strong> sind sicher, werden überdurchschnittlich<br />
sozial flankiert und gut<br />
bezahlt. Hier spiegelt sich die positive<br />
Entwicklung der <strong>Bau</strong>konjunktur in<br />
den vergangenen zwei Jahren wider.<br />
Die Erwerbstätigkeit hat sich im<br />
<strong>Bau</strong>sektor nach 2004 stabilisiert,<br />
wenn auch noch auf niedrigem Niveau.<br />
Auch die sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung hat sich<br />
seit 2005 wieder gefestigt, nachdem<br />
die Zahl der Beschäftigten zuvor<br />
im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe deutlich zurückgegangen<br />
war. Zudem ist eine<br />
positive Entwicklung bei den Bruttoverdiensten<br />
für die Beschäftigten<br />
zu verzeichnen. So hat 2010 fast<br />
jeder Fünfte in nicht-akademischen<br />
Berufen ein Entgelt von über 3.000<br />
Euro und jeder zweite <strong>Bau</strong>ingenieur<br />
bzw. Architekt mehr als 4.000 Euro<br />
erzielt.<br />
Beschäftigungsverluste im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe<br />
(2000 - 2010)<br />
- 30 bis unter - 15 %<br />
- 45 bis unter - 30 %<br />
unter - 45 %<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
21
S chwerpunkte der verbands- und lobbyarbeit<br />
22
FachkrÄFtemanGel<br />
Den Unternehmen der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
ist <strong>2011</strong> der Beschäftigungsaufbau<br />
nicht leicht gefallen. Nach<br />
einer Umfrage des Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertages<br />
(DIHK) hätten 41 % aller <strong>Bau</strong>betriebe<br />
Schwierigkeiten gehabt, offene<br />
Stellen innerhalb von zwei Monaten<br />
zu besetzen (2007: 27 %). 54 % der<br />
<strong>Bau</strong>unternehmen hätten sich dafür<br />
entschieden, die Fachkräftelücke<br />
durch mehr Ausbildung, 44 % durch<br />
mehr Weiterbildung zu schließen.<br />
17 % der <strong>Bau</strong>unternehmen dächten<br />
über längere Arbeitszeiten und 12 %<br />
über die Anwerbung ausländischer<br />
Fachkräfte nach.<br />
Nachdem der demografische Wandel<br />
auch am Lehrstellenmarkt spürbar<br />
wurde, hat sich der Wettbewerb<br />
um geeignete Lehrlinge deutlich<br />
verschärft und sich zu einem für die<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft wichtigen Zukunftsthema<br />
entwickelt.<br />
In den zurückliegenden Jahren zeigten<br />
die Ausbildungszahlen in den einzelnen<br />
Berufsgruppen unterschiedliche<br />
Entwicklungen. Während im<br />
Hochbau vor allem Mitte der ersten<br />
Hälfte des vergangenen Jahrzehnts<br />
starke Rückgänge zu verzeichnen<br />
waren, stabilisierten sich dort die<br />
Ausbildungszahlen zuletzt wieder.<br />
Dagegen ist seit einigen Jahren ein<br />
spürbarer Trend zur spezialisierten<br />
Tiefbauausbildung zu verzeichnen.<br />
Im Ausbau hat sich die Liberalisie-<br />
rung des Handwerksrechts negativ<br />
ausgewirkt, was Fliesenlegern-, Estrichlegern<br />
und auch Stuckateuren<br />
Verluste bei den Ausbildungszahlen<br />
gebracht hat.<br />
Zur Sicherung des Fachkräftenachwuchses<br />
in der <strong>Bau</strong>wirtschaft müssen<br />
zunehmend auch Jugendliche<br />
angesprochen werden, die bisher<br />
noch nicht zu einer Berufsausbildung<br />
motiviert werden konnten. Ein<br />
von den Unternehmen und Berufsbildungszentren<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
getragenes Konzept zur Begleitung<br />
des Übergangs in die Erwerbstätigkeit<br />
will Jugendliche durch berufsspezifische<br />
Orientierung und Motivation<br />
in <strong>Bau</strong>-Camps gewinnen.<br />
Nahezu abgeschlossen ist mittlerweile<br />
die neue Konzeption der Aufstiegsbildung<br />
<strong>Bau</strong> mit ihren Stufen<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
für Vorarbeiter, Werkpolier und Polier.<br />
Die tarifvertragliche Regelung<br />
für die Durchführung von Vorarbeiter-<br />
und Werkpolierprüfungen wurde<br />
zwischen den Sozialpartnern abgestimmt.<br />
qualitÄtsanForderun-<br />
GEn An üBERBETRIEBlICHE<br />
ausbildunGsstÄtten<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> hat auch für die überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten<br />
wichtige Neuerungen gebracht.<br />
Nachdem gemäß Tarifvertrag Berufsausbildung<br />
am 6. August 2010<br />
neue Qualitätsanforderungen mit<br />
Wirkung vom 1. Januar <strong>2011</strong> eingeführt<br />
wurden, hat in der zweiten<br />
Jahreshälfte die Qualitätskontrolle<br />
in den überbetrieblichen Ausbildungszentren<br />
durch die Überprüfung<br />
von tarifvertraglich festgelegten<br />
Mindestqualitätsanforderungen<br />
durch eine von der ULAK dafür beauftragte<br />
Stelle begonnen. Diese<br />
Qualitätskontrolle umfasst sowohl<br />
die Ausstattung der überbetrieblichen<br />
Ausbildungsstätten als auch<br />
die Qualifikation der Ausbilder, die<br />
Lehr- und Lernstruktur sowie die Unterbringung<br />
in den angeschlossenen<br />
Internaten.<br />
Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft hat die Dekra<br />
Certification GmbH mit Sitz in Stuttgart<br />
mit der Überprüfung der Qualitätsanforderungen<br />
beauftragt.<br />
23
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
EHrUnG DEr lanDESBESTEn In<br />
DEN BAU- UND AUSBAUBERUFEN<br />
Dr. Simone Peter<br />
24<br />
M. Vanoli<br />
das <strong>AGV</strong>-Veranstaltungsjahr <strong>2011</strong><br />
2. Februar <strong>2011</strong><br />
H.-L. Bernardi
MITGlIEDErVErSaMMlUnG<br />
<strong>Saar</strong>lÄnDISCHE BaUInDUSTrIE<br />
v.l.n.r.: H.-L. Bernardi, M. Halstenberg, M. Vanoli, K. Ehrhardt, C. Weyers<br />
16. Juni <strong>2011</strong><br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
25
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
Fa. Dittgen, Schmelz<br />
26<br />
<strong>AGV</strong> BAU SAAR -<br />
FUSSBallTUrnIEr<br />
Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, <strong>Saar</strong>brücken<br />
Old-Stars <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Manfred Simon, Martin Vanoli<br />
18. Juni <strong>2011</strong><br />
Fa. Wolff, <strong>Saar</strong>brücken<br />
Verbandsturnier aus Anlass des 25jährigen<br />
bestehens der betriebsfußballmannschaft des<br />
ausbildungszentrums aGv bau saar<br />
Fa. Gross, St. Ingbert
aBSCHlUSSFEIEr<br />
HTW-BAUINGENIEURE<br />
Prof. Dr. Böttcher<br />
‡<br />
auszeichnung der besten htw-absolventinnen und<br />
absolventen im haus der saarländischen bauwirtschaft<br />
Prof. Dr. Schmitt-Gönner<br />
G. Müller<br />
1. Juli <strong>2011</strong><br />
Ph. Gross<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
27
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
28<br />
TAG DER BAU- UND<br />
BaUSTOFFInDUSTrIE<br />
15. august <strong>2011</strong>
TaG DEr <strong>Saar</strong>lÄnDISCHEn<br />
BaUWIrTSCHaFT<br />
kramp-karrenbauer:<br />
bauwirtschaft wichtiger<br />
Bestandteil der<br />
saarländischen wirtschaft<br />
neu im Beirat aGV <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>:<br />
R. Dittgen D. Emser<br />
M. Herrmann<br />
S. Jörg H.-J. Schmidt<br />
13. september <strong>2011</strong><br />
Festredner Prof. Dr. Raffelhüschen mit Präsident Bernardi<br />
und Hauptgeschäftsführer Weyers<br />
‡<br />
Ehrung für 50jähriges Verbandsjubiläum der Firmen Arnold Dach und<br />
Solar GmbH, Werner Ney & Söhne GmbH und Stefan Rieger<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
29
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
30<br />
jaHrESaBSCHlUSS<br />
ErWEITErTEr BEIraT<br />
H.-L. Bernardi überreicht Horst Güth die Goldene Ehrennadel<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Alt-Hauptgeschäftsführer<br />
Klaus Ziegler<br />
<strong>Bau</strong>dezernentin Dr.<br />
Rena Wandel-Höfer<br />
mit Halbzeitbilanz<br />
Ehren-Präsident Kurt Knauber<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
Claus Weyers
hinten v.l.n.r.: M. Vanoli, B. Breyer, R. Böhm, M. Hantschel, C. Weyers, K. Schäfer, S.<br />
Meier und vorne C. Ullrich und H. Schlarb<br />
G eschÄFtsstelle<br />
aGv-GeschÄFtsstelle im dienste ihrer mitGlieder<br />
mitgliederbindung –<br />
mitgliederfindung<br />
Mit dem Ende 2010 vollzogenen<br />
Wechsel in der Hauptgeschäftsführung<br />
zu RA Claus Weyers vollzog<br />
sich ein Quantensprung in ein neues<br />
Zeitalter: mitglieder- und serviceorientiert<br />
mit neuen Kommunikationsmedien<br />
und –wegen präsentiert<br />
sich der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> seinen Mitgliedern.<br />
Diese Neuausrichtung trägt<br />
nicht nur zur Mitgliederbindung und<br />
–zufriedenheit bei, sie führte darüber<br />
hinaus zu einer Rekordanzahl<br />
von 35 Neumitgliedern im Jahre<br />
<strong>2011</strong>.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Besonderer Augenmerk wurde im<br />
Jahr <strong>2011</strong> auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />
– und zwar sowohl intern als<br />
auch extern gerichtet.<br />
Intern<br />
Neben dem regelmäßigen Rundschreibendienst<br />
in den Bereichen<br />
Arbeits-, Sozial- und Tarifpolitik, Vertragsrecht<br />
sowie Betriebswirtschaft<br />
und Steuern, die den Mitgliedsbetrieben<br />
im Zeitalter der neuen<br />
Kommunikationswege schnell und<br />
unbürokratisch per Mail zugestellt<br />
werden, erschien ein bis zwei Mal<br />
wöchentlich – insgesamt 80 Mal –<br />
der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>-Newsletter „<strong>AGV</strong><br />
Aktuell“. Kurz und knapp, vielseitig<br />
und hochinformativ werden die<br />
Mitglieder in den Bereichen „<strong>AGV</strong><br />
Intern“, <strong>Bau</strong>geschehen und –politik,<br />
Betriebswirtschaft, Steuern, Arbeitsrecht,<br />
Technik informiert.<br />
Über die im Ausbildungszentrum<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in Schafbrücken stattfindenden<br />
Fortbildungen im technischen<br />
Bereich hinaus bot der <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> in seiner Geschäftsstelle 10<br />
Seminare im Bereich Betriebswirtschaft,<br />
Unternehmensführung, Marketing<br />
an; über 170 Mitarbeiter der<br />
Mitgliedsbetriebe wurden geschult.<br />
Extern<br />
Insgesamt rund 40 Pressemitteilungen<br />
wurden sowohl regional als<br />
auch bundesweit an Medien und<br />
Fachpresse mit Stellungnahmen,<br />
Fachinfos und Informationen rund<br />
um den <strong>Bau</strong> und den <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
lanciert. In Hintergrund- und Pressegesprächen<br />
wurden die Vertreter<br />
der Presse über aktuelle Belange der<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft informiert. So wurde<br />
sowohl in den Print- als auch in<br />
den Rundfunk- und Fernsehmedien<br />
eine außerordentlich hohe Präsenz<br />
erzielt. Daneben erschien das Ver-<br />
Zahlen und Fakten<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Die Geschäftsführer und Mitarbeiter<br />
der Geschäftsstelle sind<br />
vielfältig gefordert. In diesem<br />
Zusammenhang gibt eine bloße<br />
Auflistung der Termine und<br />
Verpflichtungen einen kurzen<br />
Überblick.<br />
Wahrgenommen wurden:<br />
• 8 Termine<br />
Schieds- und Schlichtungsstelle<br />
der saarländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
• 28 Termine<br />
Gespräche mit Regierung,<br />
Landtag, Ministerien<br />
• 84 Termine<br />
Spitzenverbände (<strong>Bau</strong>industrie,<br />
<strong>Bau</strong>gewerbe, Dachdecker,<br />
Stuckateure, Maler etc.)<br />
• 192 Beratungstermine<br />
mit Mitgliedsunternehmen<br />
(davon 93 vor Ort)<br />
• 192 arbeitsrechtsakten,<br />
187 Gerichtstermine<br />
Arbeits- und Sozialgerichte<br />
• 320 regionale Termine<br />
mit Mitgliedsunternehmen,<br />
dem Ehrenamt, Geschäftspartnern,<br />
der Presse,<br />
Dienstleistern, Gremien der<br />
Sozialversicherungen sowie<br />
Veranstaltungen der Innungen<br />
und Fachgruppen<br />
• 527 Beratungstelefonate<br />
mit Verbrauchern im Rahmen<br />
der Kooperation mit<br />
der Handwerkskammer des<br />
<strong>Saar</strong>landes<br />
• über 2500 Beratungstelefonate<br />
mit Mitgliedsunternehmen<br />
bandsorgan des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>, der<br />
<strong>Saar</strong> <strong>Bau</strong> Report, fünf Mal und informierte<br />
Mitglieder, baunahe Wirtschaft,<br />
Regierung und Behörden zu<br />
<strong>Bau</strong>themen.<br />
In zahlreichen Annoncen warb der<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> für sich und eine Mitgliedschaft.<br />
Dazu wurden eigens<br />
31
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
auch neue Rollups für den <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> und seine Innungen und Fachgruppen<br />
produziert, die erstmals am<br />
Tag der <strong>Bau</strong>wirtschaft präsentiert<br />
wurden und zwischenzeitlich auf<br />
zahlreichen Messen und Veranstaltungen<br />
zum Einsatz kamen.<br />
Im Mai <strong>2011</strong> erfolgte dann auch<br />
der so genannte „Re-launch“ des<br />
Internetauftritts des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />
Modern, übersichtlich und serviceorientiert,<br />
so präsentiert sich seitdem<br />
der Internetauftritt unter www.<br />
bau-saar.de. Dass dieser Schritt erfolgreich<br />
war, beweist die Zugriffsstatistik:<br />
von durchschnittlich 1.600<br />
monatlich stieg die Zugriffshäufigkeit<br />
auf 6.700 im Juni an und pendelte<br />
sich in den Folgemonaten im<br />
Schnitt bei rund 5.300 ein.<br />
meisterhaFt<br />
Beim Fußball hat der Meistertitel<br />
etwas Besonderes. Er zeichnet<br />
die Besten aus. Im <strong>Bau</strong>handwerk<br />
darf mittlerweile jeder mitspielen,<br />
mit und ohne Meistertitel, mit und<br />
ohne Ausbildung - dem Fliesen- und<br />
Estrichlegerhandwerk wurde der<br />
Meistertitel gar gänzlich „geklaut“.<br />
Die gut gemeinte Novellierung der<br />
Handwerksordnung im Jahr 2004<br />
hat viele unqualifizierte No-Name-<br />
Betriebe auf den Markt gebracht,<br />
die sehr oft bereits nach kurzer Zeit<br />
32<br />
Zugriffsstatistik Internetpräsenz www.bau-saar.de seit „Re-launch“ im Mai <strong>2011</strong><br />
wieder vom Markt verschwunden<br />
sind. Für viele Heimwerker und gutgläubige<br />
Hausbesitzer werden nicht<br />
fachgerecht ausgeführte Arbeiten<br />
oft schon nach kurzer Zeit zu einer<br />
teuren Erfahrung.<br />
Um <strong>Bau</strong>herren vor negativen Erfahrungen<br />
zu schützen, haben Verbände<br />
der deutschen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
2005 die Qualitätsoffensive „Meisterhaft“<br />
gestartet. Der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
war mit von der ersten Stunde an<br />
dabei und bietet die Meisterhaft-<br />
Kampagne nun im 7. Jahr seinen<br />
Mitgliedsbetrieben an – mit zunehmendem<br />
Erfolg. Allein im Jahr <strong>2011</strong><br />
konnte der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> insgesamt<br />
16 neue Mitglieder in den Reihen<br />
der Meisterhaft-Betriebe begrüßen.<br />
<strong>Bau</strong>en Sie nicht<br />
auf Sand - bauen<br />
Sie mit uns!<br />
Betriebe mit diesem Siegel sind<br />
garanti ert Meister geführt!<br />
Vertrauen Sie dem Siegel für<br />
Qualität und Zuverlässigkeit!<br />
www.meisterhaft bauen-saar.de<br />
Eine Akti on des Arbeitgeberverbandes der<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft des <strong>Saar</strong>landes (<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>)<br />
sowie seiner Innungen und Fachgruppen<br />
Die PR-Kampagne <strong>2011</strong> in Zahlen:<br />
• 3 neue Anzeigenmotive<br />
• 6 Monate Lesezirkelwerbung<br />
auf 27.000 Zeitschriften<br />
• 10 Annoncenschaltungen mit<br />
redaktionellen Texten in saarländischen<br />
Printmedien<br />
• 16 neue Meisterhaft-Mitglieder<br />
• 19 Meisterhaft-Busse saarlandweit<br />
für drei Monate<br />
• XXL-Paket im neuen SZ-Portal<br />
„<strong>Bau</strong>en und Wohnen“ inkl. Anzeige<br />
in der Sonder-Beilage<br />
„<strong>Bau</strong>en und Wohnen“, Top-Adresse<br />
und Redaktionsbox<br />
• 3.500 Zertifikate „Qualitätsbetrieb<br />
mit Brief und Siegel“ an<br />
Meisterhaft-Betriebe<br />
• 1.400 Klicks auf den Link der<br />
Meisterhaft-Kampagne bei<br />
430.000 Einblendungen für die<br />
Meisterhaft-Redaktionsbox im<br />
Onlineportal der <strong>Saar</strong>brücker<br />
Zeitung<br />
Für das Jahr 2012 ist die neue<br />
Homepage www.meisterhaftbauensaar.de,<br />
die Veröffentlichung aller<br />
Meisterhaft-Betriebe im Onlineportal<br />
der <strong>Saar</strong>brücker Zeitung „<strong>Bau</strong>en<br />
und Wohnen“ sowie die Veröffentlichung<br />
des Ersten Meisterhaft-Guides<br />
geplant.
ausbildunGszentrum<br />
lEISTunG loHnT SICH!<br />
Berufliche Aus- und<br />
Weiterbildung <strong>2011</strong><br />
Azubi-Gehälter legen deutlich zu.<br />
708,- Euro brutto im Monat verdienten<br />
die Auszubildenden <strong>2011</strong> durchschnittlich<br />
in Westdeutschland. Die<br />
tariflichen Ausbildungsvergütungen<br />
erhöhten sich um 2,9 % und damit<br />
stärker als im Jahr 2010 mit 1,3 %.<br />
Für das gesamte Bundesgebiet lag<br />
der tarifliche Vergütungsdurchschnitt<br />
<strong>2011</strong> bei 700,- Euro pro Monat<br />
und damit um 3,2 % über dem<br />
Vorjahreswert von 678,- Euro. Ermittelt<br />
wurden die durchschnittlichen<br />
Vergütungen durch das Bundesinstitut<br />
für Berufsbildung (BiBB) für 185<br />
Berufe in Westdeutschland und 150<br />
Berufe in Ostdeutschland. In diesen<br />
Berufen werden 89 % der Auszubildenden<br />
ausgebildet. Zwischen den<br />
Ausbildungsberufen gibt es jedoch<br />
erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe.<br />
So waren <strong>2011</strong> in<br />
den Berufen des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />
hohe Ausbildungsvergütungen<br />
vor allem in Westdeutschland tariflich<br />
vereinbart worden, die dort bei<br />
943,- Euro pro Monat lagen.<br />
Die Ausbildungsvergütung ist ein<br />
wichtiger <strong>Bau</strong>stein, aber nur einer<br />
von vielen, der die Attraktivität der<br />
bauwirtschaftlichen Ausbildungsberufe<br />
auszeichnet. Die Unternehmen<br />
tragen die hohen Vergütungen und<br />
unterstreichen damit weiterhin und<br />
erneut das ausgeprägte Interesse,<br />
die Besten in die <strong>Bau</strong>wirtschaft zu<br />
integrieren.<br />
Die Gesamtzahl der in der saarländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft neu abgeschlossenen<br />
Ausbildungsverträge<br />
<strong>2011</strong> ist im Vergleich zum Vorjahr<br />
zwar gefallen. Nach Bereinigung der<br />
aktuellen Zahlen durch den Einmaleffekt<br />
der Ausbildung von Straßenwärtern<br />
und die Reduktion der sehr<br />
hohen Ausbildungsbereitschaft der<br />
Dachdeckerbetriebe in 2010 auf<br />
ein Normalmaß stellt sich das Ausbildungsinteresse<br />
der Betriebe auf<br />
gleich hohem letztjährigen Niveau<br />
positiv dar. Die Unternehmer der<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft zeigen durch ihr Ausbildungsengagement<br />
erneut ihre Eigen-<br />
und gleichzeitige gesellschaftliche<br />
Verantwortung, wofür ihnen<br />
besonderer Dank gebührt.<br />
Das Ausbildungszentrum des Arbeitgeberverbandes<br />
der <strong>Saar</strong>ländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft steht in seinem ganzen<br />
Handeln für eine bessere Verknüpfung<br />
von Nachwuchswerbung,<br />
-ausbildung und -weiterbildung und<br />
hat im vergangenen Geschäftsjahr<br />
zum Erlangen der vorher genannten<br />
Ziele folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />
‡<br />
nACHwuCHSwERBunG<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Ohne qualifizierte Nachwuchskräfte<br />
hat die <strong>Bau</strong>wirtschaft keine Zukunft.<br />
Auch in diesem Jahr unterstützten<br />
der Arbeitgeberverband der <strong>Saar</strong>ländischen<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft und sein<br />
Ausbildungszentrum die Betriebe<br />
bei der Sicherung des beruflichen<br />
Nachwuchses durch umfassende<br />
Maßnahmen:<br />
Schülerinformationstage und<br />
Führungen<br />
Schüler: 411<br />
Schulstandorte: 13<br />
Beteiligung an Berufsinformationsveranstaltungen<br />
und Messen<br />
11. Girl´s Day am 14. April <strong>2011</strong> im<br />
ABZ mit 80 Mädchen<br />
33
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
ausbildungsmesse <strong>2011</strong>: 15. und 16. September in losheim mit ca. 400 Schülern<br />
„Erlebnispark Berufsstarter 2012“: 26. - 28. Oktober <strong>2011</strong> in Eppelborn<br />
Externes Ausbildungsmanagement inkl. theoretischer und praktischer Eignungstests mit Beurteilungsprofil<br />
Die Werkstattschule ist ein gemeinsames Modellprojekt des <strong>Saar</strong>landes und der Bundesagentur für Arbeit. Das Ausbildungszentrum<br />
stellte <strong>2011</strong> insgesamt 15 Praktikumsplätze für die Werkstattschüler des Technisch-Gewerblichen<br />
Berufsbildungszentrums <strong>Saar</strong>brücken zur Verfügung. Die Schüler konnten in den verschiedenen Werkstätten und<br />
Berufen ihre Fertigkeiten ausprobieren. Ca 70 % der betreuten Jugendlichen erreichten einen Hauptschulabschluss<br />
und etwa 90 % schlossen mit dem Werkstattschulabschluss ab.<br />
inFormationen zu den bauberuFen<br />
Unter dem Motto: „DSDT - Du suchst deinen Traumberuf“ fand unter Beteiligung<br />
des Ausbildungszentrums am 3. Februar <strong>2011</strong> der „Große Bewerbertag“<br />
der Arbeitsagentur <strong>Saar</strong>land statt.<br />
34<br />
Markus Tressel, Mitglied des Deutschen Bundestages,<br />
besuchte am 16. November <strong>2011</strong><br />
das Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> (links)
AuSBIldunG <strong>2011</strong><br />
Nachwuchsweiterbildung, Messebesuche<br />
mit Auszubildenden, Ausbildungsinhalte,<br />
interne- und externe<br />
Projekte<br />
Nachwuchsweiterbildung <strong>2011</strong>:<br />
• SIGA-Workshop für Zimmerer<br />
•<br />
und Stuckateure im Ausbildungszentrum<br />
am 9.Februar <strong>2011</strong><br />
Schlüter-Schulung für Fliesenleger<br />
im dritten Ausbildungsjahr<br />
zum Thema “Abdichtung und Ent-<br />
kopplung“ am 30. März <strong>2011</strong><br />
• BG-zertifizierter Lehrgang “Sicherer<br />
Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen“<br />
für Zimmerer<br />
im zweiten Ausbildungsjahr vom<br />
6. bis 8. April <strong>2011</strong><br />
• Industrieschulungen der Fa.<br />
Ischebeck für Stahlbetonbauer<br />
des zweiten Ausbildungsjahres<br />
zum Thema “Deckenschalung Titan<br />
HV“ am 13. April <strong>2011</strong><br />
• Industrieschulungen der Fa. Ruby<br />
für Fliesenleger im zweiten Ausbildungsjahr<br />
zum Thema “Profi-<br />
Besuch des Straßenbaumuseums in Germersheim am 10. januar <strong>2011</strong><br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Werkzeuge“ am 19. April <strong>2011</strong><br />
• GW 129-Schulung “Schäden an<br />
Versorgungsleitungen vermeiden“<br />
für 30 Straßenbauer- und<br />
<strong>Bau</strong>geräteführer-Azubis im zweiten<br />
Ausbildungsjahr am 21. April<br />
<strong>2011</strong><br />
• Industrieschulungen der Fa. Pro-<br />
Tool für Zimmerer im zweiten<br />
Ausbildungsjahr zum Thema<br />
“Profi-Werkzeuge“ am 10. November<br />
<strong>2011</strong><br />
Auszubildende<br />
und Ausbildungsmeister<br />
aus dem<br />
Bereich Tiefbau<br />
informierten sich<br />
zur Historie des<br />
Straßenbaus<br />
Werksbesichtigung der PERI GmbH<br />
26 Stahlbetonbauer und Zimmerer-Auszubildende des 2. Ausbildungsjahres besuchten am 30. November <strong>2011</strong> das<br />
Stammwerk in Weißenborn.<br />
35
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
wETTBEwERBE <strong>2011</strong><br />
Landesleistungswettbewerb<br />
Am 3. September <strong>2011</strong> fand der diesjährige praktische<br />
Leistungswettbewerb des <strong>Bau</strong>hauptgewerbes<br />
auf Landesebene im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> statt. In 3 Gewerken kämpften 7 Junggesellen<br />
um den Sieg.<br />
Die Landessieger ohne Wettbewerb<br />
Dachdecker: Mike Christmann, ausgebildet in Hindenberger<br />
Bedachungen GmbH, Homburg<br />
Fliesenleger: Jan Stark, ausgebildet in Fa. Schmelzer<br />
GmbH, <strong>Saar</strong>brücken-Ensheim<br />
Straßenbauer: Alexander Leusch, ausgebildet in Fa.<br />
Helmut Linnebacher GmbH, Schiffweiler<br />
das ausbildunGszentrum im internet<br />
unter www.abz-bau-saar.de<br />
wEITERBIldunG <strong>2011</strong><br />
36<br />
angebotene<br />
Seminare <strong>2011</strong><br />
Teilnehmerzahl Unterweisungsstunden<br />
64 316 6448<br />
Meistervorbereitungskurse <strong>2011</strong><br />
Berufe Teilnehmerzahl Unterweisungs-<br />
Maurer und Bestundenton-<br />
und Stahlbetonbauer<br />
13 520<br />
Sachkundelehrgänge <strong>2011</strong><br />
Berufe Teilnehmerzahl Unterweisungs-<br />
Dachdecker,<br />
Stuckateur,<br />
stunden<br />
Straßenbauer<br />
Maurer<br />
44 352<br />
Überbetriebliche Schulung, ausbildungsjahr <strong>2011</strong><br />
anzahl<br />
Berufe<br />
ausbildungsjahr<br />
anzahl<br />
lehrgänge<br />
Teilnehmer<br />
8 1. - 3. 219 2.879<br />
Gesellen-/abschlussprüfungen 3. (2.) ausbildungsjahr (IHK/HWK)<br />
Berufe Prüflinge bestanden<br />
Maurer, Beton-<br />
und Stahlbetonbauer,Zimmerer,<br />
Fliesen-,<br />
Platten- und<br />
Mosaikleger,<br />
Straßenbauer,<br />
Stuckateur,<br />
Dachdecker,<br />
Estrichleger<br />
236<br />
(226)<br />
162<br />
(151)<br />
Bundesleistungswettbewerb<br />
12. bis 14. november in Feuchtwangen<br />
Die saarländischen Teilnehmer erreichten mit überdurchschnittlichen<br />
Leistungen hervorragende Platzierungen.<br />
Die Teilnehmer:<br />
Maurer Mirko Birro (3. Platz)<br />
Straßenbauer Alexander Leusch (7. Platz)<br />
Stuckateur Philipp Becker (3. Platz)<br />
Zimmerer Sören Piroth (5. Platz)<br />
Fliesenleger Jan Stark (4. Platz)<br />
nicht bestanden<br />
74<br />
(75)<br />
M. Birro S. Piroth<br />
Ph. Becker<br />
Die Landessieger im Wettbewerb<br />
Stuckateur: Philipp Becker, ausgebildet in GVS GmbH,<br />
Marpingen<br />
Zimmerer: Sören Piroth, ausgebildet in Bedachungen<br />
Bernd Litz, Nohfelden<br />
Maurer: Mirko Birro, ausgebildet in Hoch- und<br />
Tiefbau Leica-<strong>Bau</strong> GmbH, Eppelborn<br />
abgeschlossene ausbildungsverträge<br />
Dezember 2010: 724<br />
Dezember <strong>2011</strong>: 745<br />
Offene gemeldete Ausbildungsplätze<br />
April 2006 26<br />
April 2007 30<br />
April 2008 30<br />
April 2009 37<br />
April 2010 38<br />
April <strong>2011</strong> 45
BAuInnunG<br />
Die Innung des <strong>Bau</strong>handwerks im<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ist, wie die Dachdecker-,<br />
die Maler- und die Landesinnung<br />
<strong>Saar</strong> Stuck-Putz-Trockenbau,<br />
eine Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts. Im Gegensatz zu den anderen<br />
Innungen eint die <strong>Bau</strong>innung jedoch<br />
die in nebenstehender Grafik<br />
aufgeführten Gewerke. Lt. Satzung<br />
soll sie den Gemeingeist und die Berufsehre<br />
pflegen, ein gutes Verhältnis<br />
zwischen Meistern, Gesellen und<br />
Lehrlingen (Auszubildenden) anstreben,<br />
die Lehrlingsausbildung regeln<br />
und überwachen sowie für die berufliche<br />
Ausbildung und ihre charakterliche<br />
Entwicklung sorgen, die<br />
Gesellenprüfungen abnehmen und<br />
hierfür Gesellen-Prüfungsausschüsse<br />
errichten und das handwerkliche<br />
Können der Meister und Gesellen<br />
fördern.<br />
mitGliederversammlunG<br />
Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung<br />
bestätigten die Vertreter<br />
der verschiedenen Gewerke am<br />
25. Mai im Hörsaal der Hermann-<br />
Neuberger-Sportschule Michael Linnebacher<br />
in seinem Amt als Landesinnungsmeister<br />
der <strong>Bau</strong>innung. Zu<br />
seinem Stellvertreter wurde Artur<br />
Recktenwald gewählt, dem Vorstand<br />
gehören weiterhin an die bisherigen<br />
Vorstandsmitglieder Roland Bernardi,<br />
Stefan Linnebacher und Johannes<br />
Wagner. Neu im Vorstand sind<br />
die Herren Claus Heckmann, Michael<br />
Linnebacher jun. und Michael<br />
Schorn.<br />
SPoRTSCHulE HAuTnAH<br />
Im Anschluss an den Regularienteil<br />
stellte der Geschäftsführer der Hermann-Neuberger-Sportschule<br />
Paul<br />
Hans die Sportschule vor. So wurden<br />
lt. Aussage von Herrn Hans in den<br />
letzten 10 Jahren rund 50 Millionen<br />
Euro in den Ausbau und die Modernisierung<br />
der Sportschule investiert.<br />
Beim Rundgang über das Gelände<br />
war der Neubau der Multifunktionshalle<br />
von besonderem Interesse.<br />
neu im Vorstand<br />
‡<br />
Alter und neuer Landesinnungsmeister: Michael Linnebacher<br />
C. Heckmann M. Linnebacher jun. M. Schorn<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
37
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
38<br />
saarlÄndische bauindustrie<br />
nEuPoSITIonIERunG dER BAuInduSTRIE<br />
AlS TEIl dER klimaschutzindustrie<br />
„Heiter bis wolkig“ – so könnte man<br />
die aktuelle Lage der <strong>Bau</strong>industrie<br />
beschreiben. Im Jahr <strong>2011</strong> konnte<br />
die Branche ein gutes Umsatzplus<br />
verzeichnen. Die Aussichten für<br />
2012 dagegen scheinen getrübt.<br />
Grund zur Skepsis gibt es genug: Die<br />
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
sind wieder unsicher geworden.<br />
Schwächt sich die Weltkonjunktur<br />
ab, verlangsamt sich der Exportmotor.<br />
Entsprechend wird das verarbeitende<br />
Gewerbe weniger in<br />
Ersatz- oder Erweiterungsbauten<br />
investieren.<br />
Bekommt Europa die Schuldenkrise<br />
nicht in den Griff, werden öffentliche<br />
Investitionen ausbleiben. Verschärft<br />
sich die Bankenkrise, könnte es zu<br />
Finanzierungsproblemen kommen.<br />
Entscheidend ist jetzt, dass es der<br />
Politik gelingt, wieder Vertrauen in<br />
die Stabilität der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung zu schaffen.<br />
In dieser Situation ist es umso wichtiger,<br />
durch eine Stärkung der öffentlichen<br />
Investitionen, insbesondere<br />
im Bereich der Infrastruktur einem<br />
möglichen Konjunkturabschwung<br />
vorzubeugen. Leider ist das Gegenteil<br />
der Fall. Die Investitionsquote<br />
des Bundes ist unter 9 % gesunken.<br />
Schon heute kämpft Deutschland gegen<br />
den schleichenden Verfall seiner<br />
Verkehrsinfrastruktur an. Wichtige<br />
Schienenprojekte liegen auf Eis. Viele<br />
Bundesfernstraßen können nicht<br />
ordnungsgemäß erhalten oder gar<br />
bedarfsgerecht ausgebaut werden.<br />
Die Modernisierung der Wasserstraßen<br />
kommt nicht voran. Die Brücken<br />
auf Bundesfernstraßen sind in einem<br />
bedenklichen Zustand. Die Finanzierung<br />
der Bundesverkehrswege stößt<br />
zunehmend an haushaltstechnische<br />
Grenzen. Die <strong>Bau</strong>industrie setzt sich<br />
deshalb heute mehr denn je dafür<br />
ein, die Finanzierung der Bundesfernstraßen<br />
von der bisherigen<br />
Haushalts- bzw. Steuerfinanzierung<br />
auf eine Nutzerfinanzierung umzustellen.<br />
Mit der Zuweisung sämtlicher Lkw-<br />
Mauteinnahmen an die Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft<br />
(VIFG) hat das BMVBS einen ersten<br />
Schritt in Richtung eines geschlossenen<br />
Finanzierungskreislaufs Bundesfernstraße<br />
und damit einer Verstetigung<br />
der Fernstraßeninvestitionen<br />
getan; weitere Schritte müssen folgen,<br />
wie z.B. die Einführung einer<br />
Pkw-Vignette auf deutschen Autobahnen.<br />
Mehr Geld für den Infrastrukturausbau<br />
zu fordern, reicht jedoch allein<br />
nicht aus; die knappen Investitionsmittel<br />
müssen auch effizient einge-<br />
setzt werden – schon allein, um die<br />
Akzeptanz in der Bevölkerung nicht<br />
zu verlieren. Ohne eine stärkere Akzeptanz<br />
für Großprojekte sind auch<br />
die gewaltigen <strong>Bau</strong>aufgaben im Rahmen<br />
der Energiewende nicht zu bewältigen.<br />
Schon heute formiert sich<br />
Widerstand gegen On- und Offshore-<br />
Windparks, gegen den Ausbau der<br />
Netze und die Entwicklung von Speichern<br />
– und das, obwohl sich die<br />
große Mehrheit der Deutschen für<br />
die Energiewende ausspricht.<br />
Für die deutsche <strong>Bau</strong>industrie bieten<br />
sich im Rahmen der Energiewende<br />
große Möglichkeiten, ihre<br />
hohe technische Kompetenz und<br />
ihr Know-how beim Projektmanagement<br />
unter Beweis zu stellen. So<br />
z.B. beim Aufbau eines Netzes von<br />
Stromautobahnen, damit die Windenergie<br />
aus Nord- und Ostsee ihren<br />
Weg in die Verbrauchszentren Südund<br />
Westdeutschlands findet. Die<br />
Deutsche Energie-Agentur geht davon<br />
aus, dass bis 2020 bis zu 3.600<br />
km neue Übertragungsnetze gebaut<br />
werden müssen. Außerdem steht
die energetische Sanierung des Gebäudebestands<br />
an: Um die Klimaschutzziele<br />
der Bundesregierung zu<br />
erreichen, müssen die Anstrengungen<br />
bei der energetischen Sanierung<br />
des Gebäudebestands erhöht<br />
MITGlIEDErVErSaMMlUnG <strong>2011</strong><br />
Geschäftsführer Claus Weyers:<br />
Dank an den Hauptverband der<br />
Deutschen <strong>Bau</strong>industrie für inhaltliche<br />
und finanzielle Unterstützung<br />
der Lobbyarbeit auf Bundesebene<br />
im Rahmen des Gutachtens Brückenfinanzierung,<br />
der Normung,<br />
des Grundlagenwerks <strong>Bau</strong>wirtschaft,<br />
des Memorandums Energiepolitik,<br />
des Gutachtens zum<br />
<strong>Bau</strong>forderungssicherungsgesetz<br />
und des Pakts für den Klimaschutz.<br />
werden, beispielsweise durch die<br />
Verdoppelung der Sanierungsquote<br />
auf 2 % des gesamten Wohnungsbestands<br />
in Deutschland. Voraussetzung<br />
dafür ist jedoch, dass die<br />
staatlichen Fördermaßnahmen im<br />
Vorsitzender Klaus Ehrhardt:<br />
Wir appellieren an die Verantwortlichen<br />
in Politik und Verantwortung, die vorhandene<br />
Verkehrsinfrastruktur zu erhalten<br />
sowie an die Verkehrsbedürfnisse<br />
einer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft<br />
anzupassen.<br />
‡<br />
Michael Halstenberg<br />
(ehem. Leiter der Abt. <strong>Bau</strong>wesen,<br />
<strong>Bau</strong>wirtschaft und<br />
Bundesbauten im BMVBS):<br />
Nachhaltiges <strong>Bau</strong>en bleibt<br />
Topthema!<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Bereich der energetischen Sanierung<br />
intensiviert werden.<br />
Die deutsche <strong>Bau</strong>industrie hat gute<br />
Chancen, sich als Teil der Klimaschutzindustrie<br />
neu zu positionieren!<br />
39
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
40<br />
saarlÄndische baustoFFindustrie<br />
VBS<br />
Die stabilen Nachfragezuwächse im<br />
<strong>Bau</strong>bereich haben auch die <strong>Bau</strong>stoff-,<br />
Steine-und-Erden-Produktion<br />
angetrieben. Insgesamt stieg der<br />
Produktionsindex <strong>2011</strong> um + 11,5 %,<br />
wobei der Wert durch witterungsbedingt<br />
hohe Zuwächse im ersten<br />
und im letzten Quartal überzeichnet<br />
ist. Nach Angaben der Branchenforschung<br />
des ifo Instituts übertrafen<br />
die realen <strong>Bau</strong>investitionen <strong>2011</strong><br />
das Vorjahresniveau um 5,5 %.<br />
Etwa 85 % der gesamten Produktion<br />
der Steine-Erden-Industrie werden<br />
in der <strong>Bau</strong>wirtschaft abgesetzt. Daraus<br />
resultiert eine starke Abhängigkeit<br />
der Branche von der konjunkturellen<br />
Entwicklung im Hoch- und<br />
Tiefbau. Kräftige Wachstumsimpulse<br />
lieferten der Wohnungs- sowie der<br />
wieder anziehende Wirtschaftsbau.<br />
Dagegen verzeichneten die öffentlichen<br />
<strong>Bau</strong>investitionen lediglich<br />
einen Zuwachs von 1,5 %. Von der<br />
insgesamt lebhaften <strong>Bau</strong>tätigkeit<br />
profitierten <strong>2011</strong> in erster Linie<br />
hochbaunahe Bereiche. So stiegen<br />
beispielsweise die Erlöse der Hersteller<br />
von Erzeugnissen aus Beton,<br />
Zement und Gips – kumuliert von<br />
Januar bis September - um 14,3%.<br />
Im Bereich „Herstellung von Ziegeln<br />
und sonstiger <strong>Bau</strong>keramik“ konnten<br />
Zuwächse in Hohe von 11,1% realisiert<br />
werden. Auch die Umsatzentwicklung<br />
der industrieabhängigen<br />
Sparten der Steine-Erden-Industrie<br />
war <strong>2011</strong> deutlich aufwärts gerichtet.<br />
Die Umsätze mit feuerfesten<br />
keramischen Werkstoffen übertrafen<br />
in den ersten neun Monaten<br />
das Vorjahresniveau um 15,9%. Impulse<br />
erhielt diese Sparte in erster<br />
Linie von der – vor allem im ersten<br />
Halbjahr – weltweit außerordentlich<br />
dynamischen Entwicklung der Eisenund<br />
Stahlindustrie.<br />
Steigende <strong>Bau</strong>investitionen, vor allem<br />
im Wohnungsbau, sowie die<br />
starke Nachfrage industrieller Ab-<br />
<strong>2011</strong> mIT deutlichem PluS<br />
nehmer dürften 2012 zu einem moderaten<br />
Erlöswachstum beitragen.<br />
Trotz gestiegener und tendenziell<br />
weiter zunehmender Energie- und<br />
Rohstoffpreise kann die Ertragslage<br />
im Durchschnitt der Branche sowohl<br />
<strong>2011</strong> als auch 2012 als ausreichend<br />
angesehen werden. Allerdings bestehen<br />
zwischen den einzelnen<br />
Sparten deutliche Unterschiede.<br />
<strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
<strong>2011</strong> mit deutlichem Umsatzplus<br />
Die stabilen Nachfragezuwächse im <strong>Bau</strong>bereich haben auch die <strong>Bau</strong>stoff-, Steine-und-Erden-<br />
Produktion angetrieben. Insgesamt stieg der Produktionsindex <strong>2011</strong> um + 11,5 %, wobei der Wert<br />
durch witterungsbedingt hohe Zuwächse im ersten und im letzten Quartal überzeichnet ist. Nach<br />
Angaben der Branchenforschung des ifo Instituts übertrafen die realen <strong>Bau</strong>investitionen <strong>2011</strong> das<br />
Vorjahresniveau um 5,5%.<br />
Etwa 85 % der gesamten Produktion der Steine-Erden-Industrie werden in der <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
abgesetzt. Daraus resultiert eine starke Abhängigkeit der Branche von der konjunkturellen<br />
Entwicklung im Hoch- und Tiefbau. Kräftige Wachstumsimpulse lieferten der Wohnungs- sowie der<br />
wieder anziehende Wirtschaftsbau. Dagegen verzeichneten die öffentlichen <strong>Bau</strong>investitionen<br />
lediglich einen Zuwachs von 1,5 %. Von der insgesamt lebhaften <strong>Bau</strong>tätigkeit profitierten <strong>2011</strong> in<br />
erster Linie hochbaunahe Bereiche. So stiegen beispielsweise die Erlöse der Hersteller von<br />
Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips – kumuliert von Januar bis September - um 14,3%. Im<br />
Bereich „Herstellung von Ziegeln und sonstiger <strong>Bau</strong>keramik“ konnten Zuwächse in Hohe von 11,1%<br />
realisiert werden. Auch die Umsatzentwicklung der industrieabhängigen Sparten der Steine-Erden-<br />
Industrie war <strong>2011</strong> deutlich aufwärts gerichtet. Die Umsätze mit feuerfesten keramischen<br />
Werkstoffen übertrafen in den ersten neun Monaten das Vorjahresniveau um 15,9%. Impulse erhielt<br />
diese Sparte in erster Linie von der – vor allem im ersten Halbjahr – weltweit außerordentlich<br />
dynamischen Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie.<br />
Steigende <strong>Bau</strong>investitionen, vor allem im Wohnungsbau, sowie die starke Nachfrage industrieller<br />
Abnehmer dürften 2012 zu einem moderaten Erlöswachstum beitragen. Trotz gestiegener und<br />
tendenziell weiter zunehmender Energie- und Rohstoffpreise kann die Ertragslage im Durchschnitt<br />
der Branche sowohl <strong>2011</strong> als auch 2012 als ausreichend angesehen werden. Allerdings bestehen<br />
zwischen den einzelnen Sparten deutliche Unterschiede.<br />
Entwicklung von von Produktion Produktion und Umsatz und an Kies Umsatz und Sand an<strong>2011</strong>/2010 Kies und(Prognose) Sand <strong>2011</strong>/2010<br />
Region 2010 <strong>2011</strong> <strong>2011</strong>/10<br />
Menge (1.000 t) Menge (1.000 t) Menge (+/- %)<br />
Baden-Württemberg 26.400 28.500 + 8,0 %<br />
Bayern 56.000 61.600 + 10,0 %<br />
Hessen/Rheinland.-Pfalz,<br />
<strong>Saar</strong>land<br />
16.200 18.200 + 12,3 %<br />
Nordrhein-Westfalen 53.500 59.500 + 11,2 %<br />
Nord (Niedersachsen/<br />
Schleswig-Holstein)<br />
45.700 52.200 + 14,2 %<br />
Nord-Ost<br />
(Brandenburg/MeckPom)<br />
15.900 17.000 + 6,9 %<br />
Sachsen 10.400 11.400 + 9,6 %<br />
Thüringen/Sachsen-<br />
Anhalt<br />
14.900 15.800 + 6,0 %<br />
Deutschland 239.000 264.200 + 10,5 %
FrühJahrsmitGliederversammlunG<br />
In der Mitgliederversammlung der<br />
Güteschutzgemeinschaft gab Michael<br />
Arweiler nach über 10jährigem<br />
Vorsitz sein Amt an Herrn Dr. Christoph<br />
Kopper ab. Jürgen Heinz warnte<br />
in der sich anschließenden VBS-Mit-<br />
gliederversammlung vor den Folgen<br />
des Fachkräftemangels und mahnte<br />
neue Wege zur Rekrutierung und<br />
Ausbildung von Fachkräften an. Im<br />
Rahmen der im Jahr 2010 angestoßenen<br />
Ausbildungsinitiative wurden<br />
weitere Gespräche zur Schaffung eines<br />
Ausbildungsgangs „Verfahrensmechaniker“<br />
im <strong>Saar</strong>land geführt.<br />
Den Strom- und Gasmarkt nahm im<br />
Vortragsteil Hubert Wörsdörfer vom<br />
VEA unter die Lupe. Er stellte die aktuellen<br />
Strompreise, Preisentwicklungen,<br />
steuerlichen Änderungen<br />
und Abgaben ab <strong>2011</strong> und Möglichkeiten<br />
der Einsparung von Strom-<br />
und Gasbezugskosten vor.<br />
taG der bau- und<br />
baustoFFindustrie<br />
Bereits zum zweiten Mal fand der Tag<br />
der <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffindustrie auf<br />
der Rennbahn in Güdingen statt. War<br />
die Auftaktveranstaltung im Vorjahr<br />
noch durch die bereits im Oktober<br />
einsetzende Kälte geprägt, fand der<br />
diesjährige Tag der <strong>Bau</strong>- und <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
am 15. August bei herrlichem<br />
Sommerwetter statt. Rund 140<br />
Teilnehmer konnte die <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
begrüßen, darunter zahlreiche<br />
Gäste aus der baunahen Wirtschaft.<br />
herbstmitGliederversammlunG<br />
Die Situation der Rohstoffindustrie<br />
im <strong>Saar</strong>land bereitet seit einiger Zeit<br />
große Sorgen. Die neue Ausrichtung<br />
der saarländischen Politik in Richtung<br />
Tourismus und öffentliche Verkehrsmittel<br />
sowie häufige Negativberichterstattungen<br />
seitens der Medien<br />
führt bei der <strong>Bau</strong>stoffindustrie zunehmend<br />
zu Absatz- und Imageproblemen.<br />
Die Herbst-Mitgliederversammlung<br />
beschloss daher für das<br />
Jahr 2012 eine Rohstoffinitiative und<br />
einen erweiterten Dialog mit den<br />
Medien.<br />
In seinem anschließenden Vortrag<br />
führte Norbert Klein, SR-Chefredakteur,<br />
seine über 50 Zuhörer durch die<br />
Geschichte des Fernsehens von den<br />
Anfängen bis zum heutigen digitalen<br />
Zeitalter des Fernsehens und Internets.<br />
aGenda 2040 - rohstoFFe<br />
AuS dER REGIon<br />
Im Rahmen der in der Mitgliederversammlung<br />
beschlossenen Rohstoffinitiative<br />
trafen sich die Mitglieder<br />
der Primärrohstoffindustrie zu einer<br />
ersten Vorbesprechung. Von einer<br />
Foto: Fa. Schmeer<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
eigens eingerichteten Arbeitsgruppe<br />
„Rohstoffe“ wurde ein umfangreicher<br />
Fragebogen zur Rohstoffsituation im<br />
<strong>Saar</strong>land erarbeitet, der zwischenzeitlich<br />
von den Mitgliedsfirmen beantwortet<br />
und ausgewertet wurde.<br />
Entgegen der landläufigen Meinung,<br />
die <strong>Bau</strong>stoffindustrie mit ihren Gruben<br />
für den Abbau von Sand, Kies<br />
und weiteren Primärrohstoffen sei<br />
eine Industrie der Ausbeutung, der<br />
Naturverschmutzung und der Eingriffe<br />
in die Natur, hat das Umfrageergebnis<br />
zutage gefördert, dass auf den<br />
nur temporär ausgelegten Abbau von<br />
Primärrohstoffen - bezogen auf die<br />
Gesamtfläche - im <strong>Saar</strong>land lediglich<br />
0,6 ‰ Flächenverbrauch entfallen.<br />
Erhebliche Naturschutzflächen sind<br />
heute ehemalige Kies- und Sandabgrabungsstätten.<br />
Mit fundierten Daten, einer Broschüre<br />
„Rohstoffe im <strong>Saar</strong>land“,<br />
Presseartikeln und Gesprächen mit<br />
Ministerien und zuständigen Behörden<br />
soll gezielte Informationspolitik<br />
betrieben, die öffentliche Akzeptanz<br />
gestärkt und die durch Verunsicherung<br />
resultierende verzögerte Bearbeitung<br />
durch Behörden verbessert<br />
werden.<br />
41
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
42<br />
dACHdECkERInnunG<br />
Die treibende Kraft für das Dachdeckerhandwerk<br />
im Jahr <strong>2011</strong> waren<br />
vor allem die privaten Auftraggeber.<br />
Eigentümer investierten in Energieeffizienz<br />
steigernde Maßnahmen<br />
wie z.B. Dämmung. Es wurden mehr<br />
Gebäude saniert, es wurde mehr repariert,<br />
es wurde weiterhin Kapital in<br />
das Feld der erneuerbaren Energien<br />
(Photovoltaik und Solarthermie) investiert<br />
und es wurden wieder mehr<br />
neue Wohnungen gebaut. Zudem<br />
verlor der anziehende Wirtschaftsbau<br />
nicht an Kraft und auch der nach<br />
dem endgültigen Auslaufen der Konjunkturpakete<br />
befürchtete Einbruch<br />
im öffentlichen <strong>Bau</strong> trat nicht ein.<br />
Anzahl der Betriebe und Mitarbeiter<br />
Die Zahl der bei der Lohnausgleichskasse<br />
für das Dachdeckerhandwerk<br />
(LAK) in Wiesbaden im Datenbestand<br />
stehenden Dachdeckerbetriebe<br />
hat sich <strong>2011</strong> erstmals nach acht<br />
Jahren nicht erhöht. Mit 12.515<br />
Betrieben bundesweit liegt die Zahl<br />
weit unterhalb der im Jahr 2010 ausgewiesenen<br />
15.785 Betriebe.<br />
Im <strong>Saar</strong>land hingegen ist ein leichter<br />
Anstieg der Zahl der Betriebe <strong>2011</strong><br />
im Vergleich zu 2010 zu verzeichnen.<br />
Die Mitarbeiter-Zahlen entwickelten<br />
sich im Jahr <strong>2011</strong> ähnlich positiv wie<br />
in 2010. Stichtagsbezogen zum 30.<br />
November 2010 beschäftigten die<br />
Dachdeckerbetriebe nach Angaben<br />
der LAK 3,3 % mehr gewerbliche<br />
Arbeitnehmer als ein Jahr zuvor. Kumuliert<br />
über das Gesamtjahr hinweg<br />
waren es bis zu diesem Zeitpunkt im<br />
Schnitt gar 6,0 % mehr gewerbliche<br />
Arbeitnehmer als im Jahr zuvor<br />
(nach einem Gesamtplus von 5,7 %<br />
in 2010).<br />
Dieser positive Trend ist im <strong>Saar</strong>land<br />
ebenfalls spürbar, auch hier gab es<br />
<strong>2011</strong> eine Erhöhung der durchschnittlichen<br />
Beschäftigungszahl.<br />
AuFwÄrtstrend HÄlt An<br />
dachdeckerbetriebe, arbeitnehmer und bruttolohnsummen<br />
im saarlÄndischen dachdeckerhandwerk
tariFpolitik<br />
Im Rahmen der Tarifverhandlungen<br />
2010 wurde angesichts der ungewissen<br />
Konjunkturentwicklung<br />
in der Konsolidierungsphase nach<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
2008/2009 eine kurze Laufzeit für<br />
die aktuellen Lohn- und Gehaltstarife<br />
bis Ende Juli <strong>2011</strong> vereinbart.<br />
Gut einen Monat vor diesem Termin<br />
begannen die neuen Tarifverhandlungen.<br />
löhne und Gehälter steigen um<br />
+ 3,1 %<br />
Die Löhne und Gehälter im Dachdeckerhandwerk<br />
stiegen zum 1. September<br />
<strong>2011</strong> um 3,1%. Die beiden-<br />
Tarifverträge haben eine Laufzeit bis<br />
31. Juli 2012. Die Ausbildungsvergütungen<br />
wurden zum 1. September<br />
im 1. und 2. Lehrjahr um jeweils 20,-<br />
Euro und im 3. Lehrjahr um 45,- Euro<br />
angehoben. Auch dieser Tarifvertrag<br />
läuft bis zum 31. Juli 2012. Die Regelung<br />
der Ausbildungsförderung<br />
und die Finanzierung des Ausfallgeldes<br />
werden bis zum 31.07. bzw.<br />
31.12.2012 verlängert.<br />
AuSBIldunG<br />
Bundesweit ist die Gesamtzahl der<br />
Dachdeckerlehrlinge im Vergleich<br />
zum Vorjahr leicht gestiegen. Konkret<br />
gibt es zum 01.01.2012 über alle<br />
3 Lehrjahre hinweg insgesamt 8.214<br />
Dachdeckerlehrlinge, was einem<br />
Plus von 0,82 Prozent entspricht. Im<br />
<strong>Saar</strong>land verzeichnete man sowohl<br />
zum Stichtag 01.01.<strong>2011</strong> also auch<br />
zum 01.01.2012 unverändert insgesamt<br />
203 Azubis.<br />
dACHdECkER InTERn<br />
Neues Roll-up der Dachdeckerinnung zum Thema Ausbildung<br />
‡<br />
auFtakt in metz<br />
In einer etwas anderen Form präsentierte sich das 34. Fachseminar am 25.<br />
und 26. Februar <strong>2011</strong> in Metz. Nach langer Zeit wieder einmal in Frankreich<br />
begeisterte die Teilnehmer sowohl die lothringische Stadt Metz als auch das<br />
architektonisch interessante Centre Pompidou.<br />
saarlÄndische dachdecker in berlin<br />
Das zweite Highlight des Jahres <strong>2011</strong> war die Innungsfahrt nach Berlin auf<br />
Einladung der Firma Braas vom 3. - 5. November. Neben der Werksbesichtigung<br />
stand für die Teilnehmer unter anderem ein Empfang im Reichstag<br />
sowie der Besuch der <strong>Saar</strong>ländischen Landesvertretung auf dem Programm.<br />
32. saarlÄndischer dachdeckertaG<br />
Zwischen diesen beiden Terminen fand die Mitgliederversammlung<br />
der Innung des Dachdeckerhandwerks am 27.<br />
August in St. Ingbert statt. Im Rahmen der Veranstaltung<br />
stimmten die Teilnehmer dem vorliegenden Tarifvorschlag<br />
zu.<br />
HoHE AuSZEICHnunG<br />
Für herbert colbus<br />
Ehrenmitglied Herbert<br />
Colbus, von 1976 bis 2001<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Dachdeckerinnung, erhielt in<br />
Anerkennung seiner hohen<br />
Verdienste die Ehrenplakette<br />
des ZVDH. Außerdem überreichteHWK-Hauptgeschäftsführer<br />
Georg Brenner den<br />
Goldenen Meisterbrief.<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
43
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
44<br />
STuCkATEuRInnunG<br />
STuCkATEuRE mIT<br />
stuckateure - intern<br />
Starkem umsatzanstieG<br />
Die gute Lage im Wohnungsbau<br />
und im gewerblichen Hochbau hat<br />
sich in <strong>2011</strong> äußerst positiv auf das<br />
Stuckateurhandwerk ausgewirkt.<br />
Einen großen Anteil daran hat der<br />
Wohnungsbau. Ausschlaggebend für<br />
den Aufwärtstrend sind unter anderem<br />
das derzeit dauerhaft niedrige<br />
Zinsniveau für Wohnungsbaukredite<br />
sowie die gute Arbeitsmarktsituation<br />
und die günstigen Einkommenserwartungen.<br />
Im Ausbaugewerbe<br />
steigen zudem die Investitionen in<br />
werterhöhende Bestandsmaßnahmen,<br />
wie etwa die energetische<br />
Modernisierung, oder in bestandserhaltende<br />
Maßnahmen und Reparaturen.<br />
Auch im Wirtschaftsbau<br />
sind die realen Investitionen <strong>2011</strong><br />
Fachseminar Feiert 40. GeburtstaG<br />
merklich höher als im Vorjahr. So<br />
setzen beispielsweise viele Firmen<br />
– in Anbetracht der zunehmenden<br />
Bedeutung der Energieeffizienz des<br />
<strong>Bau</strong>werksbestands – auf energetische<br />
Sanierungen.<br />
Aufgrund der lebhaften Nachfrage<br />
und der großen Auftragspolster gehen<br />
die Firmen aller Größenklassen<br />
auch für die kommenden Monate<br />
von einer Ausweitung der <strong>Bau</strong>tätigkeit<br />
aus. Trotz der sich abschwächenden<br />
Konjunktur im öffentlichen<br />
Hochbau ist auch für 2012 mit einem<br />
positiven Geschäftsverlauf und einer<br />
damit verbundenen Umsatzsteigerung<br />
im Stuckateurhandwerk zu<br />
rechnen.<br />
Fast auf den gleichen Tag genau – nämlich am 22. und<br />
23. Januar 1971 – fand das erste Meister-Seminar der<br />
Stuckateurinnung statt. „Väter“ des Fachseminars waren<br />
die Herren Karl Enke (Obermeister) und Albert Heib (Vorstandsmitglied).<br />
Der ursprüngliche Gedanke des Seminars<br />
– nämlich neben dem technischen Informationsaustausch<br />
besonders auch den Zusammenhalt unter den Kollegen zu<br />
fördern – gilt bis heute und hat nichts an seiner Attraktivität<br />
eingebüßt. Daher konnte die mittlerweile zum Fach-<br />
seminar umbenannte Veranstaltung<br />
auch am 21. und 22. Januar <strong>2011</strong> in<br />
Perl-Nennig eine vorbildliche Resonanz<br />
vorweisen.<br />
weitere inFos und<br />
Fotos unter<br />
www.stuck-saar.de<br />
mitGliederversammlunG<br />
<strong>Saar</strong>ländische Stuckateure<br />
zuversichtlich<br />
Zum Jahresende zogen die saarländischen<br />
Stuckateure in ihrer Mitgliederversammlung<br />
am 4. November<br />
<strong>2011</strong> in <strong>Saar</strong>louis ein positives Resümee<br />
des abgelaufenen Geschäftsjahres.<br />
In der turnusgemäßen Befragung<br />
der Mitglieder gaben weit über<br />
80 % an, dass sie voll ausgelastet<br />
seien. Auch die Preissituation hat<br />
sich gegenüber dem Vorjahr leicht<br />
verbessert.
t<br />
ser<br />
rockenbau<br />
Mach mit<br />
und hau´ auf<br />
den Putz!!<br />
Stuckateur - dein<br />
Beruf mit Zukunft<br />
08.11.<strong>2011</strong> 09:01:13<br />
Neuer Flyer der Stuckateurinnung zur<br />
Gewinnung von qualifiziertem<br />
Nachwuchs<br />
bronzemedaille Für saarlÄndischen<br />
STuCkATEuR<br />
brandbrieF in sachen ausbildunG<br />
Die besten deutschen Gesellen in acht bauhandwerklichen Berufen<br />
wurden beim 60. Bundesleistungswettbewerb vom 12. -<br />
14. November <strong>2011</strong> in Feuchtwangen ermittelt. Einen hervorragenden<br />
3. Platz bei den Stuckateuren erreichte Philipp Becker<br />
aus Marpingen (GVS GmbH) und konnte sich somit für das Nationalteam<br />
der Stuckateure qualifizieren. Höhepunkt für die Mitglieder<br />
des Nationalteams ist die Möglichkeit der Teilnahme an<br />
Europa- und Weltmeisterschaften.<br />
AuSBIldunGSInITIATIVE STuCk <strong>2011</strong><br />
‡<br />
Wie auch 2010 appellierte Landesinnungsmeister Oliver Heib in einem<br />
„Brandbrief“ an die saarländischen Unternehmen, Lehrlinge auszubilden,<br />
um damit dem drohenden Fachkräftemangel infolge des demografischen<br />
Wandels entgegenzuwirken. Dieser Aufruf blieb nicht ohne Wirkung: <strong>2011</strong><br />
erreichte die Zahl der Auszubildenden mit 36 jungen Menschen im 1. Lehrjahr<br />
den höchsten Stand der letzten 10 Jahre!<br />
erFolG: hÖchster ausbildunGsstand im 1. lehrJahr seit 10 JAHREn<br />
Ehrung für 100jähriges Firmenjubiläum Firma<br />
Werner Becker<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
45
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
46<br />
maler- und lackiererinnunG<br />
unSICHERHEIT VerFloGen<br />
v.l.n.r.: Herren Huckert, Harig, Sorg, Rupp, Weyers, Forster, Schmidt, Komp und Münzebrock<br />
Das Malerhandwerk profitierte in<br />
den zurückliegenden Jahren von<br />
den aufgelegten Konjunkturprogrammen.<br />
Nach deren sukzessivem<br />
Auslaufen im letzten Jahr war eine<br />
gewisse Unsicherheit, wie es danach<br />
weiter gehen würde, nicht zu<br />
leugnen. Diese Unsicherheit ist zwischenzeitlich<br />
verflogen. Der enorme<br />
energetische Sanierungsbedarf an<br />
den Gebäuden ist unbestritten. Sollte<br />
die steuerliche Absetzbarkeit zu<br />
den bestehenden Förderprogrammen<br />
hinzukommen, wird in diesem<br />
Bereich noch über viele Jahre ein<br />
Hauptbetätigungsfeld für das Malerhandwerk<br />
bestehen.<br />
Generell profitiert das Malerhandwerk<br />
davon, dass private Auftraggeber<br />
wieder zunehmend in Sachwerte<br />
investieren statt unkalkulierbare<br />
Risiken an den Kapitalmärkten einzugehen.<br />
tariFpolitik<br />
In der Tarifpolitik bleiben die <strong>Saar</strong>länder<br />
ihrer Linie treu. Nach wie vor<br />
verhandelt die saarländische Malerinnung<br />
selbstständig über Löhne<br />
und Ausbildungsvergütungen. Beide<br />
wurden zum Ende des Jahres <strong>2011</strong><br />
erhöht. Die saarländischen Werte<br />
liegen dabei im Schnitt etwas unter<br />
den Ergebnissen auf Bundesebene.<br />
Gelungen ist insbesondere auch<br />
eine sehr lange Laufzeit der neu abgeschlossenen<br />
Verträge. Diese reichen<br />
bis ins Jahr 2014, so dass die<br />
saarländischen Maler langfristig planen<br />
können.<br />
malertreFF<br />
Zum festen Bestandteil im Jahresprogramm<br />
der saarländischen Maler<br />
ist der Malertreff geworden. Er fand<br />
zum 2. Mal statt. Am 27. Mai <strong>2011</strong><br />
trafen sich die saarländischen Maler<br />
zu einer Tagesfahrt nach Metz. Nach<br />
dem Erfolg dieses Veranstaltungsformats<br />
wird im Jahre 2012 der dritte<br />
Malertreff ebenfalls in einer Tagesfahrt<br />
veranstaltet werden.<br />
Mit dem Tod ihres Ehrenlandesinnungsmeisters<br />
Karl Werner Gödtel<br />
am 22. April <strong>2011</strong> hatte die Landesinnung<br />
einen herben Verlust hinzunehmen.<br />
Karl Gödtel war von 1974<br />
bis 1989 Landesinnungsmeister der<br />
Maler- und Lackiererinnung des<br />
<strong>Saar</strong>landes. In seiner Amtszeit wurde<br />
die Lehrwerksatt in Riegelsberg<br />
gekauft und in Betrieb genommen.
lFG estrich und belaG<br />
ESTRICHlEGER ZuFrieden<br />
Nachdem die Handwerkskonjunktur<br />
bereits mit viel Schwung in das<br />
Jahr gestartet war, setzte sich der<br />
2010 entstandene Aufwärtstrend<br />
im gesamten Hochbau im weiteren<br />
Verlauf des Jahres <strong>2011</strong> fort. Das<br />
Ausbaugewerbe legte beim Umsatz<br />
(im Vergleich zum Vorjahr) nur<br />
relativ moderat zu, das Handwerk<br />
insgesamt aber verbuchte im gleichen<br />
Zeitraum ein kräftiges Plus.<br />
Regelrecht beflügelt war auch die<br />
konjunkturelle Entwicklung des bodenlegenden<br />
Gewerbes: Das Estrichlegerhandwerk<br />
konnte seinen<br />
Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um<br />
rund 17 % steigern. Der seit dem Jahr<br />
2010 im Zusammenhang mit der allgemeinen<br />
konjunkturellen Belebung<br />
wieder kontinuierlich nachlassende<br />
Preissenkungsdruck bei Bodenbelagsarbeiten<br />
trug 2010 zu einer<br />
Stabilisierung der Ertragslage auf<br />
einem ausreichenden Niveau bei.<br />
Die leichte Preissteigerungstendenz<br />
setzte sich auch im Jahr <strong>2011</strong> fort.<br />
In Anbetracht der Umsatzzuwächse<br />
sowie des dank der guten <strong>Bau</strong>konjunktur<br />
positiven Geschäftsumfel-<br />
des erscheint für die Ertragslage des<br />
Bodenlegerhandwerks im Jahr <strong>2011</strong><br />
die Bewertung „zufriedenstellend“<br />
angemessen. Neben den konjunkturellen<br />
Unsicherheiten im Hinblick<br />
auf 2012 machen sich die Firmen vor<br />
allem wegen der Einstandspreise für<br />
Arbeitsmaterialien Sorgen.<br />
FachtaGunG<br />
Das Fachseminar <strong>2011</strong> der LFG Estrich<br />
und Belag fand gemeinsam<br />
mit den Estrich- und Fliesenlegern<br />
aus Rheinland-Pfalz am 25. und 26.<br />
März auf Einladung der Firma Knauf<br />
in Iphofen statt. Die Verlegung großformatiger<br />
Fliesen, die erhöhten<br />
Ebenflächigkeitsanforderungen der<br />
Estrichoberfläche und Rückdurchfeuchtungen<br />
aus dem Untergrund,<br />
Probleme bei der Restfeuchtemessung<br />
von Schnellestrichen und beschleunigten<br />
Estrichen durch verschiedene<br />
Herstellerprodukte sowie<br />
dünnschichtige Heizestriche im Verbund<br />
auf Trenn- und Dämmschicht<br />
sowie gipsgebundene Estriche in<br />
Feuchträumen waren nur einige der<br />
Themen im Rahmen des fachtech-<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
nischen Programms. Im Rahmen der<br />
Exkursion wurde die Grube Hüttenheim<br />
besucht, wo die Teilnehmer<br />
einen Einblick in die Gipsförderung<br />
und deren Weiterverarbeitung bekamen.<br />
Ein herzliches Dankeschön der Firma<br />
Knauf Gips KG in Iphofen für das<br />
angenehme Ambiente, die hervorragende<br />
Bewirtung und Betreuung,<br />
die den Teilnehmern eine fachlich<br />
hochwertige und gelungene Veranstaltung<br />
bescherte.<br />
47
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
48<br />
lFG Fliesen und naturstein<br />
ZuFriedenstellende ERTRAGSlAGE<br />
duRCH PRIVATE BAuHERREn<br />
Aufgrund der guten Umsatzentwicklung sowie der<br />
leichten Preissteigerungstendenz konnte das Fliesenlegerhandwerk<br />
<strong>2011</strong> eine zufriedenstellende Ertragslage<br />
erreichen. Trotz umfangreicher <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />
von Seiten gewerblicher und institutioneller Auftraggeber<br />
profitierten die bodenlegenden Gewerke vor<br />
allem von den Nachfrageschüben bei den privaten<br />
<strong>Bau</strong>herren und Eigentümern. Die komplexer werdenden<br />
Kundenwünsche erfüllen die meisten Betriebe<br />
zwischenzeitlich mittels Händler-Handwerker-Kooperationen.<br />
Sorgen bereiten den Fliesenlegern die rückläufigen<br />
Ausbildungszahlen und Meisterprüfungen.<br />
Zwar wird es zu einer allgemeinen Verlangsamung des<br />
Wachstumstempos kommen, aber mit Blick auf die im<br />
gesamten Ausbaugewerbe im Vergleich zum Vorjahr<br />
auf durchschnittlich 84 % gestiegene Betriebsauslastung,<br />
den kräftig erhöhten Auftragsvorlauf (7,7 Wochen)<br />
sowie die auf den weiterhin guten Aussichten<br />
basierende erneute Personalausweitung ist für 2012<br />
immer noch eine Umsatzsteigerung im unteren einstelligen<br />
Bereich realistisch.<br />
noVEllIERunG dER HAndwERkSoRnunG<br />
Die Handwerksordnung wurde im Jahr 2004 novelliert<br />
– mit gravierenden Folgen für das Fliesenlegerhandwerk.<br />
Während sich die Zahl der Betriebe im Fliesenlegerhandwerk<br />
in den letzten sieben Jahren mehr<br />
als verdoppelt hat, wuchs die Zahl der Betriebe, die<br />
ohne Qualifikationsnachweis eröffnet wurden, von 0<br />
auf über 1.017. Im Rahmen seiner Lobbyarbeit führten<br />
Vertreter der LFG Fliesen und Naturstein im <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> ein ausführliches Gespräch mit SZ-Redakteur<br />
Lothar Warscheid im Ausbildungszentrum <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> in<br />
zu-/abGÄnGe in der anlaGe b1 seit 2004<br />
<strong>Saar</strong>brücken-Schafbrücke. Daraufhin erschien unter dem<br />
Motto „Wie ein Handwerk vor die Hunde geht. Profi-Fliesenleger<br />
verzweifeln – Verband: immer mehr Pfusch von<br />
unqualifizierten Betrieben“ ein Artikel in der <strong>Saar</strong>brücker<br />
Zeitung zu den Folgen der Novellierung der HWO für das<br />
Fliesenlegerhandwerk. Fast gleichzeitig beantwortete die<br />
Bundesregierung eine Anfrage der Fraktion Bündnis ´90/Die<br />
Grünen im Bundestag nach einer beabsichtigten Evaluierung<br />
der HWO mit einem klaren Nein ebenso wie die Frage<br />
nach Änderungen der HWO in Bezug auf den Meisterbrief.<br />
STAnd dER HAndwERkSRollEnEInTRAGunGEn In dER<br />
anlaGe b1 im saarland seit der hwo-novellierunG<br />
qualiFikationsvoraussetzunGen im Fliesen-, platten-<br />
und mosaikleGerhandwerk im saarland bei eintra-<br />
GunG in das verzeichnis anlaGe b, abschnitt 1
FliesenleGer intern<br />
InTEnSIVER<br />
inFormationsaustausch<br />
Das zweitägige Fachseminar wurde<br />
am 1. und 2. April <strong>2011</strong> in Perl-<br />
Nennig durchgeführt. Die beiden<br />
Sachverständigen in den Reihen der<br />
Landesfachgruppe, Wolfgang Kuhn<br />
und Bernd Jolly, gestalteten mit ihren<br />
Vorträgen über Außenkonstruktionen<br />
und Konformitätserklärung<br />
den ersten Seminartag. Werner<br />
Altmeyer, Geschäftsführer der EUF,<br />
schilderte, wie mit dem Beginn der<br />
industriellen Produktionen der Fliese<br />
zum Ende des 19. Jahrhunderts<br />
Auftakt mit Neujahrstreffen auf Einladung des<br />
Jungmeisterkreises<br />
lFG kacheloFenbau<br />
BEdEuTunG ERnEuERBARER<br />
EnERGIEn wÄchst<br />
Dass in Zeiten stetig steigender<br />
Erdölpreise und Energiekosten sowie<br />
der Diskussion um alternative<br />
Energieformen der Kachelofen an<br />
Bedeutung gewinnt, spricht nicht<br />
zuletzt für dieses jahrhundertealte<br />
Heizsystem. Entsprechend gut war<br />
auch die Auslastung der Betriebe<br />
im Jahr <strong>2011</strong>, die sich auch im Jahr<br />
2012 fortsetzen wird. Gleichzeitig<br />
wachsen aber auch die technischen<br />
Ansprüche an Planung und <strong>Bau</strong><br />
handwerklich errichteter Kachelöfen,<br />
Specksteinöfen und Kamine.<br />
Die Umsetzung einer solchen Inves-<br />
‡<br />
letztlich der Beruf des Fliesenlegers in den 30er Jahren entstand. Das Berufsbild<br />
im Jahre 1938 wurde zum Handwerksberuf. Eindrucksvoll auch die<br />
Zahlen zur Weltproduktion an Fliesen: Betrug die Weltproduktion 1990 noch<br />
2.137 Mrd. m², so stieg sie bis zum Jahr 2008 auf 8.550 Mrd. m².<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
mitGliederversammlunG in saarlouis<br />
Mitten in der Altstadt von <strong>Saar</strong>louis traf man sich am 2. Dezember<br />
zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Im Regula-<br />
rienteil informierte Stefan Zarth von der Südwestlichen <strong>Bau</strong><br />
BG über das Thema Ladungssicherung.<br />
tition ist deshalb ausschließlich dem<br />
eingetragenen Fachbetrieb anzuvertrauen.<br />
Gemeinsam mit den Fliesenlegern<br />
führte die Landesfachgruppe der<br />
Kachelofenbauer ihre Mitgliederversammlung<br />
durch. Im separaten<br />
Regularienteil wurde Ronald Kunkel<br />
als Vorsitzender in seinem Amt<br />
bestätigt, unterstützt von Damian<br />
Pathen als seinem Stellvertreter. Darüber<br />
hinaus gehört Markus Schäfer<br />
dem Vorstand an.<br />
Ronald Kunkel Markus Schäfer<br />
49
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
50<br />
lFG holzbau<br />
EnERGIEwEndE und<br />
klimaschutz BeFlüGeln<br />
HolZBAuGEwERBE<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnte das Zimmererhandwerk<br />
erneut mit einem<br />
Umsatzwachstum abschließen; insbesondere<br />
der positive Trend im<br />
Privatkundenbereich, aber auch<br />
die vergleichsweise gute Nachfrage<br />
im Gewerbebau schlugen sich hier<br />
nieder. Ein Umsatzplus scheint zwar<br />
auch für 2012 möglich, der Anstieg<br />
dürfte aber eher marginal ausfallen;<br />
Hoffnungsträger bleibt der Wohnungsbau.<br />
Sofern es gelingt, höhere<br />
Materialkosten in ausreichendem<br />
Maße an die Kunden weiterzugeben,<br />
könnte diese Bewertung auch<br />
2012 gelten. Dank des allgemeinen<br />
Interesses an Energiewende und<br />
Klimaschutz dürfte für das Zimmerer-<br />
und Holzbaugewerbe auch weiterhin<br />
mit zusätzlichen Impulsen in<br />
diesem Bereich zu rechnen sein.<br />
AuSBIldunGSZAHlEn<br />
kaum verÄndert<br />
Mit 13 Auszubildenden im 1. Lehrjahr<br />
hat sich die Situation im <strong>Saar</strong>land<br />
kaum verändert. Bundesweit<br />
ist ein leichter Anstieg der Gesamtzahl<br />
der Zimmererlehrlinge in den<br />
Lehrjahren eins bis drei zu verzeichnen.<br />
Da der zu erwartende Facharbeitermangel<br />
in den nächsten<br />
Jahren noch zunehmen wird, wird<br />
qualifizierter Nachwuchs mit einer<br />
fundierten Ausbildung dringend<br />
benötigt. Bundesweit bildet derzeit<br />
jeder dritte Betrieb aus. Tendenziell<br />
kümmern sich dabei die in Innungen<br />
und Landesfachgruppen organisierten<br />
Betriebe sehr viel stärker um die<br />
Ausbildung von Facharbeitern.<br />
saarlÄndische zimmerer online<br />
Pünktlich zur Mitgliederversammlung am 21. Oktober in Eppelborn wurde der neue<br />
Internet-Auftritt der Landesfachgruppe www.holzbau-saarland.de fertiggestellt.
Fachseminar <strong>2011</strong>: holzbauer Geben vollGas!<br />
Am 11. und 12. Februar <strong>2011</strong> fand das Fachseminar der saarländischen Holzbauer in Wendlingen<br />
bei Stuttgart bei der Firma Protool statt.<br />
BundESVoRSTAnd Zu GAST In SAARBRüCkEn<br />
Aus allen Teilen Deutschlands reisten die Vorstandsmitglieder<br />
von Holzbau Deutschland, der Bundesfachgruppe<br />
der Holzbauer, am 17. November <strong>2011</strong> nach <strong>Saar</strong>brücken<br />
zu seiner Jahresabschlusssitzung in den Räumen des <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>.<br />
Abschluss auf der Kart-Bahn<br />
‡<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
JoseFstaG verliert nicht an attraktivitÄt<br />
Zu ihrem traditionellen Josefstag trafen sich die saarländischen<br />
Zimmerer am 19. März zuerst zu einem festlichen<br />
Gottesdienst in Kluft in <strong>Saar</strong>louis-Roden, anschließend<br />
wurde dann zünftig im Mettlacher Abteibräu gefeiert.<br />
"woRldSkIllS <strong>2011</strong>" In london:<br />
bronze Für zimmerer stich<br />
Bei der 41. Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills <strong>2011</strong>“<br />
in London konnte sich Zimmerer Philipp Stich (22) aus<br />
dem thüringischen Schleiz die Bronzemedaille sichern.<br />
Mit von der Partie war auch der Vorsitzende der Landesfachgruppe<br />
Holzbau <strong>Saar</strong>land Roland Bernardi als Teamleiter.<br />
51
<strong>AGV</strong> InTERn<br />
52<br />
landesGüteGemeinschaFt<br />
Auch <strong>2011</strong> hat die Landesgütegemeinschaft<br />
für <strong>Bau</strong>werks- und<br />
Betonerhaltung Rheinland-Pfalz/<br />
<strong>Saar</strong>land e.V. die Reihe ihrer Vortragsveranstaltungen<br />
fortgesetzt.<br />
Wie in den Vorjahren hatten die Veranstalter<br />
das Tagungszentrum Betzenberg<br />
Kaiserslautern als Veranstaltungsort<br />
gewählt. Zum inzwischen<br />
18. Fachsymposium war landesweit<br />
an öffentliche und private Auftraggeber,<br />
Architektur- und Ingenieurbüros<br />
sowie weitere an der Thematik<br />
Betoninstandsetzung Interessierte<br />
Einladung ergangen.<br />
Nachdem es auch in diesem Jahr<br />
wieder gelungen war, ein interessantes<br />
und abwechslungsreiches<br />
Programm zusammenzustellen und<br />
eine begleitende Fachausstellung<br />
zu organisieren, brauchten die zahlreich<br />
erschienenen Gäste ihr Kommen<br />
nicht zu bereuen.<br />
Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt, der langjährige<br />
Vorsitzende der Landesgütegemeinschaft,<br />
nutzte zur Eröffnung<br />
der Vortragsveranstaltung die Gelegenheit,<br />
allen Teilnehmern noch<br />
einmal die Ziele und Qualitätsansprüche<br />
der Gütegemeinschaftsmitglieder<br />
in Erinnerung zu rufen. An die<br />
Auftraggeber von Betonerhaltungsarbeiten<br />
richtete er den Appell, für<br />
ihre Instandsetzungsprojekte sich<br />
nEuER StoFF FüR AlTE BRüCkEn<br />
die Dienste sachkundiger Planer zu<br />
sichern. In der Qualität der von den<br />
Planern zu erstellenden Leistungsbeschreibung<br />
ruhe die wesentliche<br />
Voraussetzung für den Erfolg und<br />
die Qualitätssicherung der kompletten<br />
Instandsetzungsmaßnahme.<br />
Als erster Fachreferent stellte Dipl.-<br />
Ing. Holger Tebbe vom gleichnamigen<br />
Ingenieurbüro aus Neuwied<br />
die „Instandsetzung angehängter<br />
Brückenkonstruktionen“ vor.<br />
Am Beispiel der historischen Horchheimer<br />
Brücke erläuterte er die Instandsetzung<br />
von stark beschädigten<br />
Fuß- und Radwegebereichen.<br />
Anhand dieser Maßnahme konnte<br />
der Referent sehr gut verdeutlichen,<br />
dass sich gerade bei historischen<br />
<strong>Bau</strong>werken die Ertüchtigung bzw.<br />
der Neuanschluss der angehängten<br />
Brückenkonstruktionen teilweise<br />
sehr aufwändig gestaltet.<br />
„Zurück ins Mittelalter – Umweltministerium<br />
reformiert <strong>Bau</strong>wirtschaft“<br />
hatte Dr.-Ing. Berthold Schäfer vom<br />
Deutschen Beton- und <strong>Bau</strong>technik-Verein,<br />
Berlin, seinen Vortrag<br />
überschrieben. Darin brachte der<br />
Referent seine Befürchtungen zum<br />
Ausdruck, dass die Umsetzung übertriebener<br />
Vorsorgeaspekte zum<br />
Schutz von Boden und Gewässern in<br />
der <strong>Bau</strong>wirtschaft bewährte, weit-<br />
gehend alternativlose <strong>Bau</strong>stoffe und<br />
<strong>Bau</strong>weisen gefährde.<br />
Über das Risiko der Vergabeverfahren<br />
referierte am Nachmittag<br />
Rechtsanwalt Olaf Jaeger, Fachanwalt<br />
für <strong>Bau</strong>- und Architektenrecht<br />
aus <strong>Saar</strong>brücken.<br />
Aus Dresden vom Deutschen Zentrum<br />
für Textilbeton war Dr.-Ing. Silvio<br />
Weiland angereist, der „Textilbewehrter<br />
Beton - neuer Stoff für alte<br />
Brücken“ vorstellte. Leicht bauen<br />
mit Beton, das machte der Referent<br />
eindrucksvoll deutlich, wird nicht<br />
weiter eine Vision bleiben, wenn das<br />
<strong>Bau</strong>en mit Textilbeton aus den Kinderschuhen<br />
herauskommt und sein<br />
Potenzial auf dem Markt etabliert.<br />
lGG mit neuem vorstand<br />
In der Mitgliederversammlung am 6.<br />
Mai <strong>2011</strong> wurde ein neuer Vorstand<br />
gewählt. Dipl.-Ing. Klaus Ehrhardt,<br />
langjähriger Vorsitzender, kandidierte<br />
nach 23 Jahren aktiver Arbeit<br />
nicht mehr.<br />
Sein bisheriger Stellvertreter und<br />
stv. Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft<br />
Instandsetzung von<br />
Betonbauwerken e.V., Dr.-Ing. Paul<br />
Uwe Budau, wurde einstimmig zu<br />
seinem Nachfolger gewählt. Neu im<br />
Vorstand sind Armin Krächan von<br />
der TKP Krächan GmbH aus Illingen,<br />
der zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />
gewählt wurde, und Karin Auer<br />
von der GBS aus Homburg.<br />
Dr.-Ing. Paul U. Budau Armin Krächan
oRGAnE<br />
Struktur und Organisation<br />
Die Mitgliedsfirmen des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> sind entsprechend ihrer Tätigkeit<br />
16 Landesfachgruppen zugeordnet<br />
- einige in der Organisationsform<br />
Innung.<br />
Die verschiedenen Gruppen werden<br />
in der Generalversammlung durch<br />
Delegierte vertreten.<br />
Der Beirat ist das zweithöchste Gremium<br />
des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>. Er ist das<br />
Entscheidungsgremium für wichtige<br />
Beschlüsse des Verbandes. Die Generalversammlung<br />
wählt aus ihren<br />
Reihen den Beirat mit 20 Mitgliedern,<br />
und zwar je 10 handwerkliche<br />
und 10 bauindustrielle Vertreter.<br />
Dem Beirat gehören darüber hinaus<br />
je zwei Vertreter der korporativen<br />
Mitglieder (des Verbandes der <strong>Bau</strong>stoffindustrie<br />
<strong>Saar</strong>land und der Maler-<br />
und Lackiererinnung des <strong>Saar</strong>landes)<br />
an.<br />
Der Verband wird durch den Vorstand,<br />
zusammengesetzt aus dem<br />
Hans-ludwig<br />
Bernardi<br />
Präsident<br />
Der Vorstand<br />
Klaus<br />
Ehrhardt<br />
1. Vize-<br />
Präsident<br />
Geschäftsführung<br />
Präsidenten und fünf Mitgliedern,<br />
vertreten. Dieser wird ebenfalls<br />
durch die Generalversammlung des<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> gewählt. Der Vorstand<br />
bestimmt aus seinen Reihen den<br />
Präsidenten und seine Stellvertreter.<br />
Die einzelnen Gremien bestehen<br />
aus Vertretern der Mitgliedsunternehmen.<br />
Die Anwesenheit enga-<br />
norbert<br />
recktenwald<br />
2. Vize-<br />
Präsident<br />
Vorstand<br />
Beirat<br />
Generalversammlung Geschäftsführung<br />
Mitglieder aGV <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Bernd<br />
Burgard<br />
gierter Unternehmer gibt der Arbeit<br />
immer wieder neue Impulse und<br />
trägt dazu bei, dass Unternehmerinteressen<br />
immer im Mittelpunkt der<br />
Arbeit stehen.<br />
Zur Umsetzung der Aufgaben und<br />
Zielsetzungen unterhält der Verband<br />
eine Geschäftsstelle.<br />
Philipp<br />
Gross<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
Günter<br />
Heitz<br />
<strong>Bau</strong>handwerk <strong>Bau</strong>industrie<br />
Der Vorstand des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> setzt sich zusammen aus drei bauindustriellen und drei bauhandwerklichen Unternehmern.<br />
Die sechs Unternehmer wählen aus ihrer Mitte heraus den Präsidenten sowie die beiden Stellvertreter.<br />
Die Wahlen erfolgen alle zwei Jahre in einem rollierenden System, um die Kontinuität der Arbeit zu garantieren.<br />
53
oRGAnE<br />
<strong>Bau</strong>industrie<br />
Wolfgang Becker,<br />
Kaiserslautern<br />
Stefan jörg,<br />
Ottweiler<br />
54<br />
Der Beirat<br />
<strong>Bau</strong>handwerk<br />
roland Bernardi,<br />
Vorsitzender<br />
Holzbau <strong>Saar</strong>land,<br />
Völklingen<br />
Franz Keren,<br />
Vorsitzender<br />
lFG Straßenbau<br />
Perl<br />
Renate Dittgen,<br />
Schmelz<br />
Markus Klein,<br />
St. Ingbert<br />
Peter Braeuning,<br />
lIM Dachdeckerinnung,<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
Michael linnebacher,<br />
lIM <strong>Bau</strong>innung,<br />
neunkirchen<br />
Walter Eberhardt,<br />
Ottweiler<br />
armin Krächan,<br />
Illingen<br />
Gerhard-josef Ehl,<br />
Überherrn<br />
artur recktenwald,<br />
Vorsitzender lFG<br />
Fliesen, St. Wendel<br />
Dirk Emser,<br />
Tholey-Theley<br />
Guido lieser,<br />
Tholey-Theley<br />
Horst Griemsmann,<br />
Völklingen<br />
Heinz Samson,<br />
neunkirchen<br />
Martin Herrmann,<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
Hans-joachim Schmidt<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
Veronika Heinz,<br />
losheim<br />
johannes Wagner,<br />
neunkirchen
Der Beirat<br />
Kooptierte Mitglieder<br />
Peter Schmidt,<br />
lIM Malerinnung,<br />
<strong>Saar</strong>brücken<br />
Erweiterter Beirat<br />
Oliver Heib,<br />
lIM Stuckateur-<br />
innung, St. Ingbert<br />
jürgen Heinz,<br />
Vorsitzender VBS<br />
<strong>Saar</strong>land, St. Ingbert<br />
ronald Kunkel,<br />
Vorsitzender lFG<br />
Kachelofenbau,<br />
Heusweiler<br />
„<strong>AGV</strong> AkTuEll“ ErFolGreich<br />
Insgesamt 80 Mal hat der <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong><br />
<strong>Saar</strong> in <strong>2011</strong> „<strong>AGV</strong> Aktuell“ - den<br />
Newsletter der <strong>Saar</strong>ländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
- an seine Mitgliedsunternehmen<br />
per Mail und Fax gesendet.<br />
Ein bis zwei Mal pro Woche werden<br />
so exklusiv die Mitglieder des <strong>AGV</strong><br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong> über Aktuelles aus dem<br />
Verband, aus Land und Bund sowie<br />
zu baurelevanten und -interessierenden<br />
Themen im Rahmen von Schlagzeilen<br />
informiert. Weiterführende<br />
Informationen können über Links auf<br />
der Internetseite des <strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
abgerufen werden.<br />
Dr. Hendrik Huppert,<br />
VBS <strong>Saar</strong>land, <strong>Saar</strong>brücken<br />
johann Schmidbauer,<br />
Vorsitzender lFG Estrich,<br />
<strong>Saar</strong>wellingen<br />
Michael rath,<br />
Kassenprüfer,<br />
Tholey-Theley<br />
Interessierte Mitgliedsunternehmen und ihre Mitarbeiter werden mit ihren individuellen Mailadressen<br />
gerne in den Verteiler aufgenommen. Anfragen bitte unter aktuell@bau-saar.de oder bei Frau Schäfer,<br />
Tel. 0681 3892534.<br />
<strong>AGV</strong> <strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong><br />
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56<br />
STARKE VERTRETUNG.<br />
STARKER SERVICE.<br />
DIE SAARLÄNDISCHE<br />
BAUWIRTSCHAFT -<br />
EINE STARKE GEMEINSCHAFT<br />
‡<br />
www.bau-saar.de<br />
<strong>Bau</strong> <strong>Saar</strong>