kinder. medien. kompetenz. - Ein Handbuch für Eltern und Lehrkräfte

kinder.
medien.
kompetenz.
Ein Handbuch für Eltern und Lehrkräfte

medienbewusst.de
Kinder.
Medien.
Kompetenz.
Ein Handbuch
für Eltern und Lehrkräfte

Vorwort
Liebe Eltern, liebe Pädagogen,
einen entscheidenden Teil der alltäglichen Kinderwelt bilden Medien und deren Nutzung.
Vor allem die digitalen Medien wie Internet und Smartphones ziehen die Kinder in
ihren Bann.
Erziehende kommen manchmal mit der schnellen Entwicklung der elektronischen
Medien welt nicht mit. Vielleicht sind Sie selbst mit den „neuen“ digitalen Medien
bisher kaum in Berührung gekommen und können manchmal nicht nachvollziehen,
was Kinder so sehr an Sozialen Netzwerken oder Computerspielen fasziniert.
Hier ist es wichtig, Verständnis zu zeigen, Hintergründe zu erfragen und Kinder bei der
Mediennutzung aktiv zu begleiten. In der Fachsprache nennt sich dieser Vorgang die
Entwicklung von „Medienkompetenz“. Dies gelingt am besten, wenn Kinder frühzeitig
an die verschiedenen Medien herangeführt werden, aber gleichzeitig klare Regeln zur
Nutzung vorfinden.
Aus dieser Motivation heraus entstand die Idee des Handbuchs – kinder.medien.kompetenz.
Dessen Inhalt wurde vom Team der deutschlandweiten Informationskampagne
medienbewusst.de verfasst.
Impressum
© 2014 medienbewusst.de
Redaktion:
Julia Böhme, Anja Borngässer, Julia Rac, Saskia Schmidt
Umschlaggestaltung und Layout: Jana Simon
Satz: Jana Simon
Titelbild: © contrastwerkstatt / fotolia
1. Auflage
In diesem kleinen Ratgeber stehen zusammengefasst die wichtigsten aktuellen Fakten,
sowie hilfreiche Praxistipps für einen kindgerechten Umgang mit modernen Medien,
wie Fernsehen, Computer- und Videospielen, Internet, Kino, mobilen Medien, sowie
Musik und Hörbüchern. Diese können Ihnen helfen, ein kritisches Bewusstsein für
zentrale Themen zu entwickeln, welches Sie an Ihre Kinder weitergeben können. Medienkompetenz
kann nur durch Reflexion und Kommunikation gefördert werden. Verbote
sind daher keine Lösung.
Wir richten uns in erster Linie an Erwachsene, welche Kindergarten- und Vorschulkinder
(3 bis 6 Jahre), Grundschüler (7 bis 10 Jahre) oder ältere Schulkinder (11 bis 13
Jahre) erziehen und/oder betreuen. Aber auch allen anderen Interessenten wünschen
wir ein anregendes Lesevergnügen.
Herzlichst,
Ihr Team von medienbewusst.de
medienbewusst.de
3

Inhaltsverzeichnis
Vorwort...................................................................................................................... 3
Der Verantwortungsvolle Umgang mit Medien................................................. 8
Das richtigeMaß der Mediennutzung............................................................................9
Urheberrecht................................................................................................................. 10
Jugendmedienschutz.................................................................................................... 12
Fernsehen..................................................................................................................14
Quiz.............................................................................................................................. 15
Was sollten Kinder schauen dürfen?............................................................................ 17
Drei umstrittene Fernsehformate im Überblick............................................................ 19
Wie lange sollten Kinder fernsehen dürfen?................................................................22
Altersgerechte Fernsehnutzung .................................................................................... 24
Fernsehhelden als Rollenvorbilder .............................................................................27
TV-Werbung..................................................................................................................28
Jugendschutz im Fernsehen: FSF .................................................................................30
5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern................................................................... 31
Digitale Spiele.......................................................................................................... 32
Quiz..............................................................................................................................33
Welche Art von Spielen ist für Kinder welchen Alters geeignet?.................................36
Lernspiele.....................................................................................................................38
Was sollte man vor und bei dem Kauf von digitalen Spielen beachten?....................39
Die Bedeutung von Online-Gemeinschaften ............................................................... 41
Inwiefern können gewalthaltige Spiele aggressiv machen?.........................................42
Bedenkliches Spielverhalten........................................................................................43
Wie Kinder einen verant wor tungs vollen Umgang mit digitalen Spie len erlernen.......46
Spielkonsolen als Sportersatz für Kinder?...................................................................47
Jugendschutz bei digitalen Spielen: USK & PEGI .......................................................48
5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele.......................................................................... 51
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medienbewusst.de
5

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Internet .................................................................................................................... 52
Quiz..............................................................................................................................53
Technische Sicherung: Den PC kindgerecht einrichten ...............................................56
Emotionale Sicherung: Wie Sie Kinder fit fürs Web machen.......................................59
Wie lange sollten Kinder im Internet sein dürfen?......................................................60
Soziale Netzwerke........................................................................................................ 61
Die Facebook-Nutzung.................................................................................................63
Online-Freunde – wie viele brauchen Kinder wirklich? ...............................................65
Die Nutzung von Videoportalen...................................................................................67
Uninformiertheit schützt nicht vor Strafe.....................................................................68
Cyber-Mobbing.............................................................................................................69
Jugendschutz im Internet.............................................................................................73
5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern....................................................................75
World Wide Web
Musik & Hörbücher...............................................................................................100
Quiz.............................................................................................................................101
Welche Art von Hörspielen ist für Kinder geeignet?.................................................. 104
Ab welchem Alter ist ein MP3-Player oder iPod sinnvoll?......................................... 104
Lautstärke beim Musikhören...................................................................................... 105
Fördern Sie die Fantasie von Kindern mit Hör- und Singspielen .............................. 106
Qualitätssiegel für Hörbücher.................................................................................... 107
Musik online hören ................................................................................................... 108
Radiosender für Kinder............................................................................................... 111
Musik zur gezielten Persönlichkeitsentwicklung.........................................................112
Können Musikspiele die klassischen Musikinstrumente ersetzen?.............................113
5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern..............................................115
Kino............................................................................................................................ 76
Quiz..............................................................................................................................77
Ab welchem Alter sollten Kinder alleine ins Kino gehen dürfen?................................79
3D-Kino........................................................................................................................80
Jugendmedienschutz im Kino.......................................................................................82
5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern.................................................................83
Stichwortverzeichnis........................................................................................... 116
Quellenverzeichnis................................................................................................130
Mobile Medien.......................................................................................................... 84
Quiz..............................................................................................................................85
Handys in Kinderhänden..............................................................................................87
Wenn die Handykamera zum Problem wird.................................................................90
Das Kinderhandy als Ortungsgerät..............................................................................92
Kinder-Apps..................................................................................................................93
M-Learning: Apps im Schul- und Lernalltag ................................................................95
e-Books........................................................................................................................96
QR-Codes für’s Smartphone ........................................................................................98
5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien .......................................99
6 medienbewusst.de
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Der Verantwortungsvolle Umgang mIT Medien
In den folgenden Kapiteln werden
Sie zusammengefasst alles
Wichtige über die richtige Nutzung
der modernen Medien erfahren.
Man sollte dabei jedoch
im Hinterkopf behalten, dass die
Mediennutzung stets in einem
ge sunden Gleichgewicht zu anderen
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung
steht. Eltern und Lehrern
kommt hierbei eine große
Vorbildfunktion zu. Halten Sie
sich deshalb auch selbst an die
Prinzipien, die Sie den Kindern
vermitteln. Zum anderen gilt es,
die Beschränkungen zu erkennen.
Beim Urheberrecht sowie
Jugendschutz sind diese Grenzen
gesetzlich verankert. Hier
erhalten Sie einen Überblick.
Das richtige
Maß der Mediennutzung
© Anna Lurye / dreamstime.com
Der Verantwortungsvolle
Umgang
mit Medien
Als Eltern und Erziehende können
Sie im alltäglichen Umgang
mit Medien einen entscheidenden
Beitrag leisten. So ist es
wich tig, die Bemühungen der
Kin der zu loben. Obwohl Eltern
ihren Kindern mit Hilfe von
Grenzen und Regeln Orientierung
ge ben sollten, benötigen
sie auch genügend Freiräume.
Das heißt, Kinder brauchen
Platz zum Erkunden, Forschen,
Toben, Spielen und um eigene
Abenteuer zu erleben. Auf diese
Weise können sie viele persönliche
Er folgs erlebnisse feiern, die
ihr Selbstvertrauen stärken.
Wenn Sie merken, dass Medien
das Leben Ihres Kindes zu sehr
bestimmen, sollten Alternativen
gesucht werden. Planen Sie gemeinsame
sportliche Aktivitäten
ein: Fahrradfahren, Schwimmen
und Ballspielen lassen sich ausgezeichnet
in einen Familienausflug
integrieren. Wenn Mama
und Papa sich viel bewegen, ist
auch der Nachwuchs eher bereit
dazu.
Überlegen Sie gemeinsam:
Wel ch e anderen Interessen hat
das Kind und welche früheren
Hobbys können eventuell wieder
auf gegriffen werden? In Musikschulen
und Sportvereinen kann
es Gleichgesinnte finden. Kinder
sollten sich sportlich aktiv betätigen
und ihr kreatives Potential
im Alltag entfalten dürfen.
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Der Verantwortungsvolle Umgang mit Medien
Der Verantwortungsvolle Umgang mit Medien
Urheberrecht
Die freie Verfügbarkeit zahlreicher
Inhalte im Internet – von
Texten über Musik bis hin zu
Videos – hat inzwischen zu einer
„Copy-und-Paste-Mentalität“ geführt.
Nach dieser herrscht die
weit verbreitete Meinung, dass
alles, was im Internet öffentlich
zugänglich ist, beliebig weiter
verwendet werden darf. Doch
das ist falsch! Das Urheberrecht,
welches das geistige Eigentum
schützt, setzt klare Grenzen.
Wenn eine Person etwas kreiert,
beispielsweise ein Video oder
ein Lied, dann wird sie zu einem
Urheber. Nur diese Person selbst
darf entscheiden, was mit ihrem
Produkt geschieht. „Andere Personen
dürfen das Werk eines anderen
nicht ungefragt für eigene
Zwecke nutzen.“ Es ist somit verboten,
bei spielsweise ein Foto
oder die Komposition eines Liedes
ohne die Erlaubnis des Urhebers
zu verwenden. Darunter
fällt auch das Downloaden oder
Posten auf Facebook. Die Verletzung
dieser Rechte kann zum
Beispiel zu Geldstrafen führen.
World Wide Web
Ein Urheber kann allerdings
erlau ben, dass sein Werk in einer
be stimmten Form auch von Anderen
genutzt werden darf. Dazu
kann er Nutzungsrechte ab geben.
Diese sind meist entgeltlich zu
erhalten [mehr dazu unter „Urheberrecht
in der Musik branche“,
S. 110]. Eine Besonderheit stellen
die soge nannten Creative Commons
(CC) Lizenzen dar. Je nach
Lizenzvertrag werden unter Einhaltung
bestimmter Bedingungen,
wie etwa der Nennung des
Urhebers, mehr Freiheiten einge
räumt, als das Urheberrechtsgesetz
ohnehin schon erlaubt 1 .
Eltern sollten sich mit dem Urheberrecht
befassen und es ihren
Kindern anhand von Beispielen
näher bringen.
10
medienbewusst.de
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11

Der Verantwortungsvolle Umgang mit Medien
Der Verantwortungsvolle Umgang mit Medien
© WavebreakmediaMicro / fotolia
Jugendmedienschutz
Gewalt, Sexualität oder soziale
Rollenbilder – diese und ähnliche
Elemente werden in vielen
Medien bewusst eingesetzt, um
Spannung zu erzeugen. Kinder
können diese Geschehnisse
jedoch je nach Alter und Ent wicklung
noch nicht richtig deuten
und verarbeiten. Um eine Gefähr-
dung zu vermeiden, kommt der
Jugendmedienschutz zum Einsatz.
In diesem Abschnitt werden
Ihnen die wichtigsten Fakten präsentiert.
Inwiefern der Jugendmedienschutz
bei den einzelnen
Medien reguliert wird, erfahren
Sie in den jeweiligen Themenbereichen.
Wie wird der Jugendmedienschutz
in Deutschland
geregelt?
In Deutschland wird der Jugendschutz
an zwei Fronten geregelt:
Der Bund ist verantwortlich für
Trägermedien, wie CDs, DVDs
und Datenträger, die durch eine
Konsole abspielbar sind. Sie
wer den im Jugendschutzgesetz
(JSchG) geregelt. Auf Länder-
Ebene dagegen ist der Jugend -
medienschutz-Staatsvertrag (JM-
StV) von Bedeutung. Dieser gilt
für die sogenannten Telemedien.
Sie umfassen sowohl das Internet,
als auch Fernsehen und Radio.
Auf Grundlage dieser Vorschriften
haben sich eine Reihe öffentlicher
Einrichtungen etabliert.
Hier sind vor allem die sogenannten
Selbst kontrolleinrichtungen
wie die Unterhaltungssoftware
Selbst kontrolle (USK), die
Frei willige Selbstkontrolle
der Film wirt schaft (FSK), die
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstean
bie ter (FSM) und
die Freiwillige Selbst kontrolle
Fern sehen (FSF) zu nennen, wozu
indirekt auch die Kommission für
Jugend medienschutz (KJM) zu
zählen ist. Werden jugendgefährdende
Inhalte festgestellt, haben
diese Einrichtungen die Aufgabe,
dem jeweiligen Medienprodukt
eine Zu lassungsbeschränkung
z.B. durch eine entsprechende
Alters kennzeichnung zu erteilen.
Im schlimmsten Fall können die
Medien durch die Bundesprüfstelle
für jugendgefährdende
Medien (BPjM) auf den Index gesetzt
werden.
Alterskennzeichnungen sind
keine pädagogischen Empfehlungen
Ob ein Film, ein Computerspiel
oder ein anderes Medienangebot
verständlich und wertvoll
für die Kinder und Jugendlichen
ist, darüber wird nicht ent schieden.
Die Altersfreigaben dürfen
deshalb weder mit einer
pädagogischen Empfehlung für
bestimmte Altersstufen, noch
mit ästhetischen Bewertungen
verwechselt werden. Die Verantwortung
für die Erziehung liegt
in letzter Konsequenz bei den
Eltern.
12
medienbewusst.de
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Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich FERNSEHEN
Quiz
a
b
c
1. Um die Entwicklung des Kindes durch den Fernsehkonsum nicht zu gefährden,
ist es wichtig, die Fernsehdauer im Blick zu behalten. Welche der
folgenden Aussagen ist richtig?
Kinder unter 3 Jahren sollten ganz auf Fernsehen verzichten.
Wenn man sich nebenher sinnvoll beschäftigt, ist die Fernsehdauer irrelevant.
Wissenssendungen können beliebig oft angeschaut werden.
a
b
c
2. Inwiefern wird der Jugendschutz im Fernsehen gewährleistet?
Der Jugendschutz im Fernsehen liegt vollständig in den Händen der Eltern.
Fernsehangebote für Kinder und Jugendliche werden nicht durch Werbung
unterbrochen.
Je nach Altersfreigabe werden die Fernsehangebote nur zu bestimmten Uhrzeiten
gesendet.
a
b
c
3. „Fernsehen ist eine gute Möglichkeit, die ‚Gute-Nacht-Geschichte‘ zu
ersetzen.“ Richtig oder falsch?
Richtig. Fernsehen wirkt beruhigend.
Eltern sollten nicht auf die Gute-Nacht-Geschichte verzichten. Nachfolgend
können die Kinder den Abend aber ruhig durch Fernsehen ausklingen lassen.
Falsch. Fernsehen direkt vor dem Einschlafen kann zu Albträumen und Überforderung
führen.
© Chris Rimmer / flickr.com
Themenbereich
a
b
c
a
b
c
4. Wodurch zeichnen sich Scripted Reality-Formate aus?
Sie bieten Tipps für das alltägliche Leben.
Die Geschichten sind erfunden, sollen aber aussehen, als wären sie real.
Als Zuschauer kann man die Sendungen interaktiv mitgestalten.
5. Woran erkennen Sie das „ideale“ Fernsehangebot für Kinder?
Durch die Kombination aus Spiel, Spaß und Wissen.
Durch verharmloste und verniedlichte Gewaltdarstellungen.
Ideal ist alles, was den Kindern gefällt und ihnen keine Angst bereitet.
Fernsehen
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
Lösung: 1a; 2c; 3c; 4b; 5a
15

Fernsehen
Fernsehen
Das Fernsehen ist in deutschen Familien immer noch das
wichtigste Medium. Laut FIM-Studie (Familie, Interaktion &
Medien – Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung
in Familien) 2 aus dem Jahr 2011, schauen 92 % der
3- bis 19-Jährigen regelmäßig fern. Die vielen bewegten
Bilder versprechen jede Menge Spaß und Abenteuer und so
zieht der Fernseher auch schon die jüngsten Kinder in seinen
Bann. Doch bei dieser beliebten Freizeitbeschäftigung ist auch
Vorsicht geboten! Denn die unbeauf sichtigte Fernsehnutzung
kann die Entwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Dabei
gilt: Je jünger die Kleinen sind, desto gravierender ist die
Beeinflussung in ihrer Entwicklung. Nachfolgend finden Sie
einige Tipps für verschiedene Altersgruppen.
Was sollten Kinder schauen dürfen?
Die heutigen Fernsehprogramme
zeichnen sich zwar durch ihre
Viel seitigkeit aus, dies er schwert
jedoch gleichzeitig die Wahl
ei nes geeigneten Programms
für das eigene Kind. Auch das
Programm spezifischer Kindersender
wie dem Kinderkanal
(KiKA) und Su per RTL ist nicht
immer für alle Alters gruppen
© ajcgn / flickr.com
geeignet, wes halb auch hier darauf
zu achten ist, welche Sendungen
Kinder anschauen.
Empfehlungen für Eltern
Kinderserien und -filme sollten
immer ein Happy End haben,
da Kinder sonst Ängste und Un -
sicher heiten entwickeln. Ge eignete
Sen dungen zeichnen sich
außerdem durch fröhliche Bilder,
angemessene Sprache und wenn
möglich eine Wissensvermittlung
aus.
Machen Sie sich selbst ein Bild
davon, welche Serien und Filme
Ihr Nachwuchs guckt, indem
Sie die Angebote mit dem Kind
gemeinsam nutzen. Reden Sie
mit ihm darüber, falls Ihnen etwas
Negatives auffällt.
Grundsätzlich gilt, dass Gewaltdar
stellungen für Kinder ungeeignet
sind. Für die ganz Kleinen
sollte zudem auf die Darstellungsform
der Inhalte geachtet
werden. Zu schnelle Bilderfolgen
und abwechselnde Sequenzen
können Kinder schlecht verarbeiten.
Die ideale Kombination
eines Fernsehangebots besteht
aus Spiel, Spaß und Wissensvermittlung.
16
medienbewusst.de
medienbewusst.de
17

Fernsehen
Fernsehen
Wo finden Sie
Programmtipps?
Drei umstrittene Fernsehformate
im Überblick
Wenn Unsicherheiten bezüglich
ei nes Fernsehangebots bestehen,
schauen Sie doch auch
mal auf www.flimmo.de vorbei.
Diese Webseite bietet eine
Tipp!
Verlassen Sie sich nicht nur auf die Empfehlungen,
sondern machen Sie sich ein eigenes
Bild von den Sendungen und Filmen,
die ihr Kind gerne schaut. Denn Kinder sind
in ihrer Entwicklung unterschiedlich schnell.
Sie selbst kennen Ihr Kind am besten und
können einschätzen, ob es zum Beispiel
ängst lich veranlagt ist oder nicht.
Programm beratung für Eltern und
ordnet Filme und Sendungen
un terschied lichen Kategorien, wie
zum Beispiel „Nicht für Kinder“,
zu. So wird auf einen Blick sichtbar,
ob ein Angebot für Kinder
geeignet ist oder nicht. Auch
auf herkömm lichen TV-Programmsei
ten gibt es mittlerweile
häufig spezielle Programm tipps für
Kinder. Auf den Webseiten verschiedener
Pro gramm zeitschriften
wie www.tv­spielfilm.de und deren
ent sprechenden Printausgaben
fin den Sie TV-Tipps für Kinder, die
mit individuellen Altersempfehlungen
gekennzeichnet sind.
Linktipp!
Auch auf www.medienbewusst.de werden monatlich die besten Programmtipps
zusammengestellt.
© Ahmad van der Breggen / flickr.com
Kinder werden oft mit Fernsehinhalten
konfrontiert, die nicht
unbedingt altersgerecht sind.
Da dies kaum zu vermeiden ist,
hilft nur Aufklärung. Nachfolgend
finden Sie drei Formate, über die
in der Familie oder der Schule
gesprochen werden sollte.
Scripted Reality
Scripted Reality-Formate (engl.
für „geschriebene Realität“) sind
Re portagen, die den Eindruck
ver mitteln, es handele sich um
reale Geschehnisse, die von
ei nem Kamerateam dokumentiert
werden. Dies geschieht
durch den Einsatz verschiedener
stilis tischer Mittel wie verwackelter
Kamerabilder und Interviews
mit den Protagonisten. Aber
Vorsicht: Die Geschichten sind
nur erfunden, die mitwirkenden
Personen sind Laien-Schauspieler
und alle Handlungen folgen
einem Drehbuch. Diese Formate
werden ins besondere in der Mittagszeit
bis zum späten Abend
gesendet. Somit konsumieren
vor allem Kinder, die nach der
Schule häufig allein zu Hause
sind, diese Sendungen.
Beispiele für erfolgreiche Scripted
Reality-Formate sind „Berlin
Tag und Nacht“ auf RTL2 und
„Familien-Fälle“ auf Sat1. In den
Fernsehzeitschriften sind diese
For mate meist als „Doku-Soap“
gekennzeichnet. Erklären Sie
Ihrem Kind, dass solche Formate
zwar echt wirken, die Handlungen
aber von Laien-Schauspielern
ent sprechend eines
Dreh buches nachgestellt werden.
© Sebastian Staendecke [ideas-ahead.de] / pixelio.de
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medienbewusst.de
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Fernsehen
Fernsehen
Hinweis: Das Thema „Scripted Reality“ ist auch für einige Schulfächer
interessant. Da die Drehbücher, ähnlich wie bei einer Nacherzählung,
einer bestimmten Textform folgen, eignet es sich besonders für den
Deutschunterricht. Aber auch aus Sicht der Gesellschaftskunde und
Religion kann dieses Thema in den Unterricht einbezogen werden.
Castingshows
Linktipp!
„Scout – Das Magazin für Medienkompetenz“ ist eine Publikation
der Landesmedienanstalt Hamburg und Schleswig-Holstein, die
unter www.scout-magazin.de abrufbar ist. In der Ausgabe 2/2012
beschäftigt sich Scout damit, wie Medien die Wirklichkeit inszenieren
und beleuchtet unter anderem bestimmte Scripted Reality-Formate
und Castingshows und den Umgang der Kinder mit ihnen.
Deutschland sucht den Superstar
(DSDS), The Voice Kids und Co.
sind aus der heutigen Fernsehlandschaft
kaum weg zu denken.
Gerade Kinder und Jugend liche
konsumieren solche For mate
gern und finden dort ihre Vorbilder.
Bedenklich wird es dann,
wenn die im Fernsehen gezeigten
Bilder die eigene Wahr nehmung
beein flussen. Ei ne Unter su chung
des Inter nationa len Zentralinstituts
für das Jugend- und Bildungs
fernsehen (IZI 3 ) hat unter
ande rem dieses Thema untersucht
und kam zu dem Schluss,
dass Cas tingshows wie beispielsweise
Germany’s Next Topmodel
das Körperbild von Jugendlichen
beeinflussen. Oft kommt es so
zu unnatürlichen und unerreichbaren
Vorstellungen über den eigenen
Körper und das Gewicht.
Um Castingshows objektiv und
realistisch re zi pieren zu können,
sollten Kin der zuerst ein stabiles
Umfeld haben und ein gesundes
Selbstwertgefühl entwickeln.
© herval / flickr.com
Letz teres ist in jungen Jahren
oft noch nicht der Fall. Sprechen
Sie mit Ihrem Kind also über die
vermittelten Schönheitsideale
oder die Art und Weise, wie mit
den Kandidaten in Castingshows
umgegangen wird. Die Artikel der
Fachzeitschrift TELEVIZION, die
sich vorwiegend mit dem Kinderund
Jugendfernsehen befassen,
sind vollständig nachzulesen
unter www.br-online.de.
Soaps
Seifenopern und Telenovelas,
wie Gute Zeiten Schlechte Zeiten
(GZSZ) und Sturm der Liebe,
laufen täglich und rund um die
Uhr. Auch jüngere Zielgruppen
zieht es regelmäßig vor den
Fern seher. Kinder nehmen Daily
Soaps zwar nicht unbedingt als
Realität wahr, setzen die Geschichten
aber in eine bestimmte
Beziehung zur Realität, da sie
nicht nur die positiven Aspekte
des Lebens thematisieren. Kinder
haben durch sie das Gefühl,
einen Blick in die Erwachsenen-
Welt zu erhalten und somit etwas
für ihr späteres Leben zu
lernen. Natürlich können Daily-
Soap-Abende mit der ganzen
Familie auch Spaß machen und
sind nicht immer negativ zu bewerten.
Wie immer gilt: Besprechen
Sie die Inhalte danach gemeinsam.
© Kelley Boone / flickr.com
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Fernsehen
Fernsehen
Wie lange sollten Kinder
fernsehen dürfen?
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)
empfiehlt für eine unbedenkliche Entwicklung folgende Zeiten:
Tipp!
Nicht nur die Fernsehdauer, sondern auch
der Zeitpunkt, an dem eine Sendung gesehen
wird, ist für Kinder relevant. Fernsehen
direkt vor dem zu Bett gehen lässt Kinder
schlechter schlafen, zeigt das Ergebnis ei ner
Studie der Amerikanischen Akademie für
Pädiatrie (AAP 4 ). Zwischen dem Fernsehen
und Zubettgehen sollte eine Zeitspanne liegen,
in der das Kind die Möglichkeit hat,
die Filminhalte zu verarbeiten. Ansonsten
besteht die Gefahr von Albträumen und
Überforderung.
© KRolf van Melis / pixelio.de
Es stellt sich nicht nur die Frage,
was Heranwachsende gucken
dür fen, sondern auch wie lange.
Eine Faustregel, die vorschreibt
wie lange ein Kind fernsehen
darf, gibt es aber nicht. Deshalb
sollten in jeder Familie individuelle
Zeiten vereinbart werden,
die an den Alltag des Kindes angepasst
sind.
Kinder unter drei sind nicht in
der Lage, die schnelle Bildfolge
des Fernsehers zu erfassen oder
gar zu verstehen. In diesem Alter
sind sie vielmehr damit beschäftigt,
die reale Welt zu erkunden.
Sie sollten deshalb gänzlich
auf Fernsehen verzichten.
Mit zunehmendem Alter überneh
men Kinder immer mehr
Ver antwortung. Vereinbaren Sie
gemeinsam mit dem Kind eine
Nutzungsdauer und passen
Sie diese seinen inhaltlichen
Programm interessen an. Vereinbaren
Sie am besten ein
„Wochenbudget“ statt eine tägliche
Zeitspanne. Dadurch lernen
Kinder ihre Zeit selbst einzuteilen
und mit anderen Aktivitäten zu
vereinbaren.
Altersbeschränkung
0 bis 3 Jahre
4 bis 5 Jahre
6 bis 9 Jahre
10 bis 13 Jahre
Bedeutung
0 Minuten pro Tag
Max. 30 Minuten pro Tag
Ca. 45 Minuten pro Tag
Eigenverantwortung fördern
und die Nutzungsdauer
gemeinsam mit dem Kind
vereinbaren.
Diese Nutzungszeiten sollten
jedoch nicht auf die Zeiten der
anderen Medien addiert, sondern
untereinander abgestimmt werden.
Gegebenenfalls sollte die
Fernsehdauer lieber kürzer als
länger angesetzt werden.
Hinweis: Über 45% der 6- bis 13-Jährigen haben einen eigenen
Fernseher im Kinderzimmer. Um einen besseren Überblick über das
Fernseh verhalten Ihres Kindes zu behalten, ist es allerdings ratsam,
dem Kind keinen eigenen Fernseher ins Schlafzimmer zu stellen. Es
ist bewie sen, dass Kinder, die zu viel fernsehen, ein höheres Risiko
haben, an Übergewicht oder Verhaltensstörungen zu leiden, als Kinder
mit geringerem Fernsehkonsum.
22
medienbewusst.de
medienbewusst.de
23

Fernsehen
Fernsehen
Altersgerechte Fernsehnutzung
3 5 bis
6 9 bis
Kinder zwischen 6 und 9 Jahren
schaffen es, einer Filmhandlung
über längere Zeit zu folgen. Sie
sind auch schon in der Lage,
verschiedene Erzählperspektiven
zu verstehen und Einzelheiten
Kinder im Alter von 3 bis 5
Jahren befinden sich in der geistigen
und körperlichen Entwicklung.
In einer Langzeitstudie 5
der Univer sité de Montréal, dem
Forschungs zentrum des CHU
Sainte-Justine in Kanada und der
University of Michigan in den
USA, die im Mai 2010 veröffentlicht
wurde, heißt es, dass ein
übermäßiger Fernsehkonsum bei
Vorschulkindern später zu geringerem
schulischen Erfolg führt.
Vorschulkinder können gesehene
Inhalte beispielsweise nur
„aneinanderreihen“. Zusammenhänge
oder Rückblenden verste
hen sie in diesem Alter noch
nicht. Aus diesem Grund sollten
nur Programme mit einer einfachen
Handlung ausgewählt
wer den. Diese erkennen Sie an
ihrer Übersichtlichkeit, kurzen
Film sequenzen und einer altersgerechten
Darbietung von Informationen.
Das gleiche gilt auch
für die Fernsehfiguren. Kinder
denken in einfachen Mustern
wie Gut und Böse, um Charaktere
zu verstehen. Achten Sie darauf,
dass die Fernsehcharaktere
so gestaltet sind, dass sie sich
in diese einfachen Denkmuster
einordnen lassen. Kinder können
in diesem Alter reale Charakterzüge
noch nicht verarbeiten.
des bewegten Bildes nach ihrer
Bedeutung für das Gesamtgeschehen
zu beurteilen. Obwohl
Kinder schon teilweise Wirklichkeit
von Unwirklichkeit unterscheiden
können, behält auch
ein unwirkliches Geschehen die
gleiche Wertigkeit wie die realen
täglichen Erlebnisse. Das sollten
Sie bei Ihrer Programmwahl
be rücksichtigen.
Vermeiden Sie Sendungen mit
schneller Bildfolge, denn diese
könnten Kinder leicht überfordern.
Sie werden dann zappelig
und nervös. Empfehlenswert
sind deshalb Sendungen mit
mo deratem Tempo und nur
einer Erzählebene. Ausgewählte
Sen dungen sollten nicht zu aufregend
gestaltet sein und Entspannungs
phasen bieten. Sie erkennen
den Grad der Spannung
an den Reaktionen des Kindes.
Hinweis: Werden Sie aufmerksam, wenn das Kind zum Beispiel an
den Nägeln oder Haarspitzen kaut oder sich die Augen oder Ohren
zuhält.
10 13 bis
Auch wenn ein Kind in diesem
Alter immer mehr Eigenverantwor
tung übernimmt, schauen Sie
dennoch hin und wieder auf seinen
Fernsehkonsum. Kinder dieser
Altersgruppe sind durch aus
in der Lage, ihre Fernseh nutzung
selbst zu bestimmen und zu verfestigen.
Dennoch sollten Sie
auch hier den Fernseh konsum
und -inhalt maßgeblich mitbestimmen.
Ein Fernseher im Kinderzimmer
entzieht Ihnen schnell die Kontrolle
über die Fernsehnutzung
des Kindes. Nutzen Sie den
Fern seher lieber gemeinsam.
Kin der im Alter zwischen 10 und
13 Jahren haben eigene Vorstellungen
ihrer Lieblingssendungen.
Res pektieren Sie diese
Wünsche und gehen Sie darauf
ein. Lehnen Sie nicht sofort alles
ab, was im Nachmittags- oder
Kinderprogramm zu finden ist.
Hinweis: Kinder dieser Altersgruppe sind noch nicht in der Lage,
sich von den dargebotenen Inhalten ausreichend zu distanzieren und
diese kompetent zu bewerten. Sehen Sie öfter mal nach, welches
Programm das Kind gerade sieht, sprechen Sie mit ihm darüber und
schauen Sie am besten gemeinsam fern.
24
medienbewusst.de
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Fernsehen
Fernsehen
Fernsehhelden
als Rollenvorbilder
Tipp!
Lassen Sie Ihren Tagesablauf nicht vom
Fernsehprogramm bestimmen. Um das zu
vermeiden, können Sie z.B. die Lieblingssendung
des Kindes aufzeichnen und dann
abspielen, wenn Sie beide gemeinsam Zeit
dafür haben.
© Mr Jan / flickr.com
Wichtig ist es, Fernsehen nicht
als Druckmittel bzw. Belohnung
einzusetzen, denn dann besteht
die Gefahr, dass das Kind falsche
Prioritäten setzt und der Fernseher
zu einem elementaren Bestandteil
seines Lebens wird.
Kinder schauen heute vorzugsweise
Sendungen, die mit denen
von vor zehn oder zwanzig
Jahren nicht mehr vergleichbar
sind. Es kann also passieren,
dass Sie von den Fernsehhelden
Ihres Kindes noch nie etwas gehört
haben.
Wie entstehen Vorbilder?
Die Favoriten der Kinder ergeben
sich meist aus ihren eigenen
Lebenssituationen. In der Schule
möchte Ihr Kind selbstverständlich
mitreden können. Außerdem
wählen Kinder diejenigen Figuren
als ihre Favoriten aus, die
eng mit ihren eigenen Bedürfnissen
und Interessen verbunden
sind. Sie favorisieren Formate
mit Figuren, in denen sie sich
selbst wiedererkennen oder sich
gerne wiedererkennen würden.
Sie streben nach einem Ideal,
welches oft auch unerreichbar
ist. Je nachdem, an wem sich die
Kinder orientieren, können die
Medienfiguren ihnen aber auch
dabei helfen, ihre eigenen Aufgaben
zu meistern, indem sie von
ihren Helden lernen.
Der Umgang mit den Kinder-
Helden
Reden Sie mit Ihrem Kind über
seine Vorbilder und Helden und
äußern Sie wenn nötig ihre
Meinung kritisch, aber sachlich.
Besonders Stereotype kommen
häufig in Sendungen vor. Weisen
Sie das Kind auf diese hin und
erklären Sie, woran es diese
erkennt. Erklären Sie, dass es
häufig Rollenklischees gibt, die
nicht der Realität entsprechen
und dass Jungen auch schwach
sein dürfen und Mädchen sehr
stark sein können. Wenn Sie
die Lieblingsfigur des Kindes
gar nicht mögen, formulieren
Sie Ihre Bedenken und begründen
Sie Ihre Ansicht. Denken Sie
aber daran, dass das Kind sich
wahrscheinlich mit dieser Figur
identifiziert und es eine abfällige
Äußerung verletzen könnte.
26
medienbewusst.de
medienbewusst.de
27

Fernsehen
Fernsehen
TV-Werbung
Kinder spielen in der Werbewirtschaft
eine wichtige Rolle.
Sie entscheiden nicht nur
selbst darüber, was mit ihrem
Taschengeld geschieht, sondern
können auch die Kaufentscheidung
ihrer Eltern und der ganzen
Familie beeinflussen. Außerdem
sind sie die Käufer der Zukunft.
© Signature from the Stars / flickr.com
Was darf die Werbung?
Für Werbung gibt es spezielle
Son derregelungen, die Kinder
und Jugendliche schützen sollen.
Diese betreffen nicht nur den
Inhalt, sondern auch den Zeitpunkt,
an dem Werbung im
Kinderpro gramm gesendet werden
darf. Im Jugendmedienschutz-Staatsvertrag
für Rundfunk
und Telemedien (JMStV)
ist festgelegt, dass Werbung
Kindern und Jugend lichen weder
körperlichen noch seelischen
Scha den zufügen darf. Weiterhin
ist im Rundfunkstaatsvertrag
(RStV) geregelt, dass Kindersendungen
in TV und Hörfunk
nicht durch Werbung unterbrochen
werden dürfen, sondern
dass sie nur zwischen den Sendungen
geschaltet werden darf.
Außerdem darf Werbung weder
direkte Kauf appelle an Kinder
oder Jugend liche richten noch
deren Unerfahrenheit und Leichtgläubigkeit
ausnutzen.
Werbekompetenz muss erst
erlernt werden
Es ist unvermeidbar, dass auch
Kinder Werbung rezipieren. Umso
wichtiger ist es, dass Sie dem
Kind erklären, worauf Werbung
ab zielt. Reden Sie auch über ver -
steckte Werbung wie Produktplatzierungen
(Darstellung oder
Erwähnung von Konsumartikeln
in Sendungen bzw. Filmen).
Sie können Ihr Kind bei der
Entwick lung zu einem kritischen
Verbraucher und kompetenten
Wer be rezipienten unterstützen,
in dem Sie die Entstehung und
Wir kungs weise von Werbe inhalten
be sprechen. Beobachten
Sie auch Ihr eigenes Konsumverhalten
und versuchen Sie zu
reflektieren, warum Sie bestimmte
Kaufentscheidungen ge troffen
ha ben.
Linktipp!
Das Jugendschutzgesetz und den JMStV in voller Länge und mit
wei teren Erläuterungen zu den juristischen Begrifflichkeiten finden
Sie auf auf der Website des Bundesfamilienministeriums unter
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/themen-lotse,did=12862.html.
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medienbewusst.de
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Fernsehen
Fernsehen
Jugendschutz im Fernsehen: FSF
© purpcheese / flickr.com
Tipp!
Sollten Sie noch weitere Fragen zum Thema
“Jugendschutz in den Medien” haben oder
Ihnen ist im Fernsehprogramm etwas aufgefallen,
das Sie für jugendgefährdend oder
entwicklungsbeeinträchtigend halten, dann
besuchen Sie die Internetseite der FSF
www.fsf.de.
Die Aufgabe der Freiwilligen
Selbst kontrolle Fernsehen (FSF)
ist es, die Fernsehangebote vor
ihrer Verbreitung zu prüfen und
darüber hinaus zu ent scheiden,
ob und (falls nötig) für welche
Altersstufe diese Angebote
em pfehlenswert sind und zu
welcher Zeit diese verbreitet
werden dür fen. Das Fernsehprogramm
wird insbesondere hin-
sichtlich der Ge walt handlungen
und sexu ellen Darstellungen
überprüft. Da raus ergeben sich
die zu lässi gen Sendezeiten im
Tages-, Abend-, Spätabend- oder
Nacht programm.
Die Entscheidung, was wann gesendet
werden darf, richtet sich
nach den Freigaben der Freiwilligen
Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
(FSK).
So er geben sich folgende Regelungen für das Fernsehprogramm:
5 Tipps zum Fernsehkonsum von Kindern
1. Schauen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fern. Dadurch haben Sie einen
besseren Überblick darüber, was und wie lange Ihr Kind fern sieht.
2. Versuchen Sie Ihrem Kind ein angemessenes Verantwortungsbewusstsein
für den Umgang mit dem Fernseher beizubringen, statt blinde Verbote
auszusprechen.
Altersbeschränkung
Ohne Altersbeschränkung
Ab 6 Jahren
Ab 12 Jahren
Ab 16 Jahren
Keine Jugendfreigabe
(ab 18 Jahren)
Bedeutung
Beliebig
Beliebig
Zwischen 20:00 und 22:00 Uhr
unbe denklich
Zwischen 22:00 Uhr und
06:00 Uhr
Zwischen 23:00 Uhr und
06:00 Uhr
3. Reden Sie mit Ihrem Kind darüber, was es im TV gucken möchte und
warum. Informieren Sie sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese
kindgerecht?
4. Achten Sie darauf, dass der Fernseher nicht dauerhaft im Hintergrund
läuft.
5. Ein Fernseher im Kinderzimmer entzieht Ihnen die Kontrolle darüber, was
und besonders wann Ihr Kind fern sieht. Vermeiden Sie dies also.
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Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich Digitale Spiele
Quiz
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b
c
1. Sollten Eltern gemeinsam mit ihrem Kind Computer spielen?
Nein, darauf würde es nur genervt reagieren. Somit hätten beide Seiten keinen
Spaß daran.
Nein. Kinder lenken sich beim Spielen vom Schulstress ab und das geht am
besten allein. Eltern würden somit nur in die Freiheit des Kindes eingreifen
und die Entspannungsphase stören.
Ja, auf jeden Fall! So merken Kinder, dass sich ihre Eltern für ihr Hobby interessieren.
a
b
c
2. „Durch das Spielen gewalthaltiger Computerspiele wird mein Kind (automatisch)
aggressiv.“ Richtig oder falsch?
Falsch. Kinder werden erst aggressiv, wenn es zu einem massiven Spielkonsum
von mindestens 5 Stunden pro Tag kommt.
Falsch. Durch Computerspiele allein wird kein Kind aggressiv. Dies entsteht
erst durch eine Vielzahl von Einflüssen aus der Umwelt.
Richtig. Aktuelle Studien bestätigen, dass Kinder tatsächlich aggressiver im
Umgang mit ihren Mitmenschen und sogar selbst gewalttätig werden.
© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com
a
b
c
3. Woran erkennen Sie eine Computerspielsucht?
Der Charakter des Kindes verändert sich schlagartig. Es wird dauerhaft nervös
und ordentliche Kinder werden plötzlich sehr unordentlich und faul.
Der Vorgang von normalem Konsum bis zur Sucht
verläuft schleichend und ist somit schwer feststellbar.
Betroffene ändern ihre Verhaltensweisen nach und nach.
Betroffene der Computerspielsucht verhalten sich genau
wie Nicht-Betroffene. Mitmenschen bekommen nichts
davon mit, die Sucht findet einzig und allein im Kopf
des Betroffenen statt. Aus diesem Grund ist sie auch so
schwer fest stellbar.
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Themenbereich
Digitale Spiele
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
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c
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b
c
4. Was bedeutet „MMORPG“ ausgeschrieben?
Massively Multichannel Online Role-Playing Games
Massively Multiform Online Role-Playing Games
Massively Multiplayer Online Role-Playing Games
5. Was ist die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK)?
Die USK überprüft Computerspiele, die auf dem deutschen
Spielemarkt verkauft werden sollen.
Die USK listet jährlich die zehn kinderfreundlichsten aktuellen
Computerspiele auf.
Die USK veröffentlicht Studien zum Konsum von Computerspielen.
Lösung: 1c; 2b; 3b; 4c; 5a
Eltern und Lehrer stellen sich häufig Fragen im Umgang mit
den digitalen Spielen ihrer Kinder. Dabei ist dieses Hobby
inzwischen fast ebenso verbreitet wie das tägliche Fernsehen.
Den Ergebnissen der aktuellen KIM-Studie 6 von 2012
über „Kinder und Medien, Computer und Internet“ zufolge,
spielen fast zwei Drittel der befragten 6- bis 13-Jährigen
mindestens einmal pro Woche Computer-, Konsolen- oder
Online-Spiele. Knapp die Hälfte aller jungen Nutzer spielen
durchschnitt lich 30 bis 60 Minuten. Mit zunehmendem Alter
nehmen die Spielzeiten jedoch mehrheitlich zu.
Beliebteste Plattformen sind nach der deutschlandweiten
Studie tragbare Handheld-Konsolen wie die PlayStation
Portable (PSP) und der Nintendo DS. Darauf folgen stationäre
Konsolen wie Xbox, PlayStation oder Wii. Erst an dritter
Stelle stehen die klassischen Computerspiele. In diesem
Kapitel wird auf die unterschiedlichen Spielarten eingegangen,
Besonderheiten herausgefiltert und mit praktischen
Tipps für die Erziehenden versehen.
© Anki21 / dreamstime.com
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
Welche Art von Spielen ist für
Kinder welchen Alters geeignet?
3 5 bis
Spiele die ser Alterskategorie
Für dieses Alter eignen sich Malprogramme
sollten stets Motivation bieten
und einfache Lern-
und auf die jeweilige Entwick-
spiele.
lungsstufe des Kindes abgestimmt
Überfordern Sie ein Kind nicht
sein. Malprogramme
durch zu komplexe Inhalte wie oder einfache „Klickspiele“ können
in Geschicklichkeitsspielen.
hier viel Freude bereiten.
6 9 tät ist meist ohne Probleme von
Kindern diesen Alters zu überschauen.
Jump’n’Run, Renn- und Sportspiele,
Außerdem spiegeln die
sowie einfache Simulationen
Spiele ihre eigenen vorhandenen
sind von ihren Inhalten oder angestrebten Interessen
her unbedenklich. Die Komple xi- wieder.
10 13
Ab 10 Jahren sind Kinder bereits
in der Lage, komplexe Zu sammen
hänge zu verstehen und
da rauf zu reagieren. Daher können
ab diesem Alter schon anspruchsvollere
Simulationen,
Stra te gie- und Rollenspiele gespielt
werden. Das bedeutet
natürlich nicht, dass das Kind
auf diese Genres festgelegt
werden sollte. Lassen Sie es
im Rahmen der Möglichkeiten
selbst ent scheiden -– je nach Geschmack,
Vorlieben und eigenen
Fähigkeiten.
Hinweis: Spielen fördert motorische Fähigkeiten! Beispielsweise
die Studie von 2009 der amerikanischen Universität Rochester 7 bewies,
dass digitale Spiele unter anderem die Reaktionsfähigkeit verbessern.
Bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren können vor
allem die Hand-Augen-Koordination und die Feinmotorik verbessert
werden. Zu sehen, was auf dem Bildschirm passiert und die jeweilige
Taste zu drücken, erfordert ein gewisses Maß an Fingerfertigkeit.
Auch das Ausmalen oder Nachzeichnen von Konturen fördert die
motorischen Fähigkeiten des Kindes [mehr dazu unter „Kinder-
Apps“, S. 93].
© Kelly Verdeck / flickr.com
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medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
© Max Blain / dreamstime.com
Lernspiele
Wenn sich Kinder Computerspiele
wünschen, reagieren einige
Er wachsene erst einmal skeptisch.
Manchmal fehlt ihnen
das kindliche Verständnis dafür,
dass scheinbar sinnlos über den
Bildschirm hüpfende Figuren
für Freude sorgen können. Eine
gern gesehene Alternative dazu
bieten Edutainment-Spiele:
Deren Name setzt sich aus den
Begriffen „Education“ (Bildung)
und „Entertainment“ (Unter haltung)
zusammen. Die Vermittlung
von Wissen ist spielerisch
in eine Geschichte eingebettet
und soll Kinder und Jugendliche
motivieren, sich Lerninhalte
freudig und „ganz nebenbei“ anzueignen.
So können Eltern ihre
Kinder an einen sinnvollen Umgang
mit Medien heranführen.
Auch sogenannte „Serious
Games“, also „Spiele mit ernsthaf
tem Hintergrund“, die versu
chen, den Konsumenten
mit Hilfe einer digitalen Welt
spie lerisch für ernsthafte Themen
wie dem Klimawandel zu
sen si bilisieren, werden immer
be lieb ter. In diesem Sinne sind
Com puterspiele eine Chance,
Me dienkompetenz aufzubauen
und sich Wissen anzueignen.
Was sollte man vor und bei
dem Kauf von digitalen Spielen
beachten?
Zum Thema Computer- und Konsolenspiele
gibt es viele Fachzeitschriften
und Internetseiten.
Verschaffen Sie sich einen Überblick
und lesen Sie die Empfeh-
lungen der jeweiligen Tests.
Dadurch können Sie Trends identifizieren
und die Kaufentscheidung
und Wünsche Ihres Kindes
entscheidend mit beeinflussen.
Hinweis: Rezensionen von anderen Käufern und Eltern sowie Empfehlungen
von Pädagogen finden Sie im Internet, unter anderem
auf dem Webportal der Bundeszentrale für politische Bildung
www.spielbar.de. Dort können Sie eine umfangreiche Spiele-Liste
mit Testbe richten und Inhaltsbeschreibungen abrufen. Die se Liste ist
beson ders hilf reich, wenn gezielt nach einem bestimmten Spiel gesucht
wird.
© Robyn Lee / flickr.com
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medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
Beziehen Sie auch „ältere“ Spiele
in Ihre Suche mit ein. Neuerscheinungen
schlagen sich oft
unangenehm auf das Budget
nie der. Spiele aus dem Vorjahr
bekommt man hingegen oft
zu weitaus günstigeren Preisen.
Allerdings sollten Sie sich
darüber bewusst sein, dass sich
die Herstellung von guten Computerspielen
als besonders kostspielig
gestaltet. Eine billigere
Produktion ist meist weniger auf
die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten.
Sollten Sie Bedenken
haben, ist es empfehlenswert,
sich im Fachhandel beraten zu
lassen.
Sobald Sie sich für ein Spiel
näher interessieren, sollte die
Kennzeichnung der USK berücksichtigt
werden. Diese gibt die
empfohlene Altersfreigabe eines
Spiels an [mehr dazu unter „Jugendschutz
bei Digitalen Spielen“,
S. 48].
Des Weiteren ist es empfehlenswert,
zunächst eine (meist
kostenlose) Demoversion des
Spiels aus dem Internet zu
laden bzw. sich einen Trailer
anzuschauen. So erhalten Sie
einen direkten Einblick in das
Spiel.
Wenn Sie darüber nachdenken,
ein Spiel zu kaufen, schauen
Sie nicht nur auf den Inhalt der
Spiele, sondern auch auf die Anforderungen
an die notwendige
Hardware. Nicht jedes Spiel läuft
auf jedem System. Ein Blick auf
die eigenen Geräte vermeidet
eine spätere Enttäuschung, falls
das neue Spiel nicht funktionieren
sollte.
Hinweis: Das Web- oder Browser-Game als solches kann heute nicht
mehr klar abgetrennt werden. Bei den meisten neu produzierten
digitalen Spielen kann der Nutzer sich dazu entscheiden, online zu
spielen, d.h. den Mehrspielermodus oder die Chatmöglichkeiten zu
nutzen.
Die Bedeutung von
Online-Gemeinschaften
Jugendliche bekommen in Online-Gemeinschaften
die Gelegen
heit, soziale Kontakte zu
knüpfen, sich zu bewähren und
Anerkennung zu finden. Gerade
im Alter der frühen Selbstfindung
zwi schen 10 und 13 Jahren
können sogenannte Clans bzw.
Gilden (Zusammenschlüsse von
Spie lern in einem Computerspiel)
eine große Bedeutung
für die Heranwachsenden haben.
Das Bestreiten von Aufgaben,
welche nur im Team ausgeführt
werden können, sowie
der Wunsch nach Anerkennung,
kann aber auch dazu führen,
dass Jugendliche dem durch die
Gemeinschaft aus geübten sozialen
Druck nach geben und (zu)
lange in der virtuellen Welt verweilen
8 .
© Jamalludin Bin Abu Seman Din / dreamstime.com
Hinweis: Bei der Interaktion von Computerpielen unterscheidet
man zwischen Einzelspielern, Mehrspielern oder Online-Spielen mit
sehr hoher Spielerzahl, sogenannten MMO’S (Massively Multiplayer
Online Games) oder MMORPG’s (Massively Multiplayer Online Role-
Playing Game).
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medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
Inwiefern können gewalthaltige
Spiele aggressiv machen?
Allein durch Computerspiele
legt ein Kind sicherlich keine
aggressiven Verhaltensweisen
an den Tag. Diese können erst
durch eine Vielzahl von Einflüssen
wie fehlenden Hemmungen
und einem aggressiven
Verhaltensrepertoire entstehen.
Wenn Sie ein Spiel nicht geeignet
finden, Ihr Kind aber sehr
davon fasziniert ist, dann wird
ein reines Verbot meist wenig
oder nur sehr kurzfristig etwas
bewirken.
Seien Sie stattdessen Ansprechpartner
für Ihr Kind und versuchen
Sie durch gemeinsame
Gespräche zu erkunden, warum
gewalttätige Darstellungen in
Es gibt Vertreter der Wissenschaft,
die der Meinung sind,
dass Kinder und Jugendliche
durch digitale Spiele, in denen
Spie len so attraktiv sind. Denn
dies kann ganz unterschiedliche
Gründe haben:
n
Das Kind versucht auf diese
Weise, Gewalterfahrungen zu
verarbeiten.
n
Es versucht, sich mit aggressivem
Verhalten abzureagieren.
n
Es wird darin bestärkt, Gewalt
als geeigneten Weg zur
Kon fliktlösung zu sehen.
Starkes Interesse an Gewalt
kann ein Hinweis auf ein Problem
im Leben eines Kindes
sein, mit dessen Lösung es allein
überfordert ist.
Linktipp!
Wenn Sie Beratung oder Hilfe benötigen, gibt es eine Vielzahl von
Ansprechpartnern. Zum einen die Initiative Schau HIN! (www.schauhin.info)
oder die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien
(www.bundespruefstelle.de). Zudem gibt es in allen Bundesländern
und größeren Städten Sucht-Beratungsstellen (beispielsweise die
SiT-Suchthilfe Thüringen GmbH), die Ihnen beim Thema Auffälliges
Computerspielverhalten gerne weiterhelfen.
der Spieler gegenüber anderen
„Wesen“ oder Spielfiguren Gewalt
ausführt, auch eigene
Aggressionen abbauen könnten.
Dies ist möglicherweise ein Trugschluss.
Aggressionen können
nur effektiv durch die persönliche
Auseinandersetzung mit
der Person, mit welcher man
sich beispielsweise gestritten
hat, ab gebaut werden oder
durch bewusstes Nachdenken
über die eigenen Gefühle. Es ist
Die Sucht nach Computer- oder
Konsolenspielen bei Kindern ist
als Ausnahmefall zu betrachten.
Doch Eltern sollten das Risiko
nicht ausblenden. Eine allgemein
gültige Festlegung, wann
das Spielverhalten als bedenklich
ein zustufen ist, gibt es
nicht. Schließlich ist jedes Kind
verschieden und damit auch
unterschiedlich stark gefährdet.
Untersuchungen (z.B. die Studie
“Exzessive Computer-Nutzung
im Kindesalter” 10 ) zeigen jedoch,
dass Kinder und Jugendliche, die
wissen schaftlich erwiesen (unter
anderem in der Studie „Gewalt
und Medien“ 9 ), dass Ablenkung
oder „Abreagieren“ mit Hilfe von
PC-Spielen oder zum Beispiel
auch Sport keine echte Abhilfe
gegen Aggression und Frustration
verschafft.
Hinweis: Achten Sie auf die Altersfreigaben der USK [mehr dazu
unter „Jugendschutz bei Computerspielen: USK & PEGI“ auf S. 48].
Viele gewalthaltige Spiele und natürlich die sogenannten „Shooter“,
deren einzige Aufgabe darin besteht, Gegner mit einer virtuellen
Schusswaffe zu zerstören, sind erst ab 18 Jahren frei gegeben und
somit für Minderjährige nicht geeignet.
Bedenkliches Spielverhalten
übermäßig viel am Computer
oder der Spielkonsole spielen,
ein geringeres Kommunikationsverhalten
aufweisen und zudem
die PC-Spiele nutzen, um negative
Gefühle zu unterdrücken.
Anzeichen für Computerspielsucht
Der Prozess bis zur Spielsucht
verläuft schleichend und die
Gründe, warum sich manche
Kinder und Jugendliche in den
virtuellen Welten verlieren,
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medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
© Sigrid Zabel / dreamstime.com
sind nicht auf den ersten Blick
erkenn bar. Hinzu kommt, dass
sich Ju gendliche heutzutage zuneh
mend auch dann mit dem PC
beschäftigen, wenn es um das
Recherchieren für Hausaufgaben
geht oder aber wenn Kontakte
zu Freunden mittels Chat oder E-
Mail gepflegt werden. Für Eltern
ist es somit problematisch, die
Grenze zwischen einer normalen
Nutzung des Computers und
einer Sucht zu erkennen.
Wenn Ihr Kind folgende oder
ähnliche Verhaltensweisen im
Um gang mit dem Computer zeigt,
sollten Sie aufmerksam wer den:
n
Das wirkliche Leben ordnet
sich immer mehr der Computer-Nutzung
unter, statt dass
sie sich in das Tagesgeschehen
einfügt.
n
Zwanghafter Drang, sich täglich
und vorzugsweise lange
mit dem PC oder einem bestimm
ten Computerspiel zu
be schäftigen, obwohl das
Ver halten erhebliche negative
Konsequenzen hat, wie z.B.
„Vermüllen“ des Kinderzimmers,
Absinken der Schulnoten,
Übermüdung, Gewichtszunahme.
n
Spielentzug führt zu Un ruhe,
Aggression, Schweiß aus -
brü chen, Panik, Stimmungsschwan
kungen – ähnlich dem
Ent zugs verhalten bei stoffgebun
denen Süchten.
n
Sämtliche Kontakte zu Freunden
werden allmählich vernachlässigt
oder sogar abgebrochen.
Wie Sie Ihrem Kind helfen
können, wenn es Anzeichen
übermäßigen Spielkonsums
aufweist
Bei jüngeren Kindern ist ein
klares Eingreifen und Einschränken
der Spielzeit in Kombination
mit Alternativangeboten
nötig. Offene Gespräche über
die Auswirkungen maßloser Mediennutzung
können die Kinder
für diese Problematik sensibilisieren.
Ist das Kind auffallend
aggressiv, sollte die vereinbarte
Mediennutzungszeit umgehend
redu ziert, ggf. sogar ganz
gestrichen werden 11 .
Richten Sie Jugendschutz systeme
auf Spielkonsolen und
Com putern ein. Nicht immer
können die Eltern genau einschätzen,
wie lange ihr Kind
am Tag vor dem Computer sitzt.
Auf medienbewusst.de finden
Sie unter dem Stichwort
„Jugend schutz einstellungen“ ein
Tu torial-Video, welches Schritt
für Schritt erklärt, welche Jugendschutzmaßnahmen
(z.B. Zeit- und
Altersbegrenzungen für einzelne
Programme und Spiele) auf dem
Computer vorgenommen werden
können. Konsolen wie die Xbox
360 und die Playstation 3 verfügen
über integrierte Systeme.
Informieren Sie sich konkret
über die Möglichkeiten der vorhandenen
Konsolen. Einige haben
beispielsweise Internetzugang
und bieten somit ein noch
höheres Gefahrenspotential.
Wie lange sollten Kinder
Computerspielen dürfen?
Alter Empfehlung
0-3 Jahre 0 min/Tag
4-5 Jahre max 30 min/Tag
6-9 Jahre ca. 45 min bis
max. 60 min/Tag
10-13 Jahre max 2 h/Tag
Diese Nutzungszeiten sollten
je doch nicht auf die Zeiten der
anderen Medien addiert werden,
sondern untereinander abgestimmt
werden. Gegebenenfalls
sollte die Computerspieldauer
immer kürzer als länger angesetzt
werden.
Tipp!
Beispielsweise bietet das Selbsthilfe portal
www.rollenspielsucht.de Eltern und Erzie
henden die Möglichkeit, sich über das
Thema Computerspielsucht zu informieren
und auszutauschen.
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
Wie Kinder einen
verant wor tungs Vollen Umgang
mit digitalen Spie len erlernen
Wenn Kinder Interesse und
Freude an Computer- oder Konsolenspielen
zeigen, gilt es dies
erst einmal ernst zu nehmen.
Haben Sie schon einmal versucht,
an dem Hobby Ihres
Tipp!
Erkundigen Sie sich auch bei den Eltern der
Freunde Ihres Kindes über die Spiele, die
in deren Besitz sind bzw. die Ihr Kind und
deren Freund_in spielen könnten. Ob Sie
Ihrem Kind die Teilnahme an einer LAN-Party
gestatten, sollte situationsbedingt und im
Einzelfall entschieden werden.
© Jacek Chabraszewski / dreamstime.com
Kindes teilzuhaben? Wenn es
einen Multiplayer-Modus gibt,
spielen Sie doch einmal mit!
Erstens macht es so auch dem
Kind noch mehr Spaß. Es merkt,
dass Sie sich für sein Hobby interessieren
und wird sich auch
eher an Sie wenden, falls das
Spielen beispielsweise Gefühle
wie Angst oder starke Frustration
hervorgerufen hat und es
diese nicht einzuordnen weiß.
Zweitens können Sie selbst auf
diese Weise die verschiedenen
Computerspiel-Genres näher ken -
nen lernen. Das hilft Ihnen, die
Spiele differenzierter zu be trachten.
Und das Kind wird Ihre Meinung
ernster nehmen, falls Sie
beispielsweise Bedenken haben,
dass es für ein bestimmtes Spiel
noch zu jung ist.
Das Spielverhalten der Familienmitglieder
und Freunde beeinflusst
das Kind. Aus diesem
Grund sollten Sie ihm eine zielgerichtete
Mediennutzung vorleben.
Falls mehrere Personen
unterschiedlichen Alters in einem
Haushalt spielen, sollte sichergestellt
werden, dass nur die
jeweils für die Jüngsten freigege-
ben Spiele sichtbar und erreichbar
sind. Denn oft kann es passieren,
dass Kinder genau das
Spiel spielen wollen, welches
die große Schwester, der große
In der Öffentlichkeit wird regelmäßig
über mangelnde Bewegung
und Übergewicht disku tiert.
Die Spielindustrie hat dieses
Problem erkannt und wirbt für
Spielkonsolen, die durch Bewegungen
des Körpers gesteuert
werden. Somit betätigt sich der
Nutzer beim Spielen sportlich.
Aber können diese Geräte
wirk lich herkömmlichen Sport
er setzen?
Virtueller Sport ist bestenfalls Bewegung,
kann aber auf keinen
Fall echten Sport ersetzen, so die
Ergebnisse einer Studie der Universität
Münster 12 . Dies liegt ins -
besondere daran, dass die Spiel -
dauer der einzelnen Dis zipli nen
sehr gering ist. Zudem lernt der
Spieler mit der Zeit, die Konsole
zu hintergehen, da die Sensoren
bereits auf geringe Bewegungen
reagieren. Dieses Problem ist
den Herstellern bereits bewusst,
Bruder oder ein Elternteil spielt,
obwohl es z.B. nicht unter 16
Jahren frei gegeben ist [mehr
dazu unter „Jugendschutz bei
Digitalen Spielen“, S 48].
Spielkonsolen als Sportersatz
für Kinder?
© Tomasz Tulik / dreamstime.com
46
medienbewusst.de
medienbewusst.de
47

Digitale Spiele
Digitale Spiele
Tipp!
Sehr familienfreundlich ist das „Family
Center“ von Xbox-Live. Hier können Eltern
bestimmen, wann und wie lange ihre Kinder
die Konsole nutzen können und haben
somit das Spielverhalten ihrer Sprösslinge
unter pädagogischer Kontrolle.
weshalb neu artige Produkte wie
die „Xbox Durango“ entwickelt
wur den. De ren Geräte erkennen
einzelne Kör perteile und Gelenke
des mensch lichen Körpers und
können somit jede Spielerbewegung
präzise in eine Bewegung
der Spielfigur umsetzen. Eine
Studie des Sportwissenschaftlers
Dr. Dr. Despeghel 13 zeigt, dass sich
sogar schon das Spiel mit der
vorherigen „Xbox Kinect“-Konsole
im trainingswirksamen Bereich
bewegte und zum Kalorienverbrennen
sowie Muskelaufbau
geeignet sei, wenn gleichzeitig
die Ernährung umgestellt würde.
Für Kinder können die neuen
Konsolen ein Anreiz sein, sich
mit einer bestimmten Sportart
näher zu beschäftigen und diesen
Sport auch real auszuprobieren.
Dies gilt es generell zu
fördern. Nach wie vor der beste
Weg, um Kinder zum Sport zu
motivieren, ist es gemeinsam
nach draußen zu gehen und mit
ihnen zu spielen.
ter durchgespielt, anschließend
wird aufbauend auf dessen
Beurteilung eine Entscheidung
des Gutachter gremiums gefällt.
Wie das Verfahren im Detail
abläuft, können Sie auf www.
usk.de nachlesen.
© contrastwerkstatt / fotolia
USK-Freigabe
Jugendschutz bei digitalen
Spielen: USK & PEGI
Viele Eltern sind unsicher, welche
Computerspiele für ihre Kinder
geeignet sind und welche nicht.
Eine Hilfestellung bietet die so
genannte Unterhaltungssoftware
Selbstkontrolle (USK) für den
deut schen Markt, beziehungsweise
die Pan European Game
Information (kurz PEGI) für den
europäischen Markt, mit ihren
Alterskennzeichnungen.
Was ist die USK?
Die Aufgabe der USK besteht
darin, PC-Spiele, die auf dem
deutschen Spielmarkt verkauft
werden sollen, zu überprüfen. Es
soll herausgefunden werden, ob
ein Spiel für bestimmte Altersgruppen
eventuell noch nicht
geeignet ist. Dabei wird das
Spiel zunächst von einem Tes-
Altersbeschränkung
Ohne Altersbeschränkung
Ab 6 Jahre
Ab 12 Jahren
Ab 16 Jahren
Keine Jugendfreigabe
(ab 18 Jahren)
Bedeutung
Keinerlei Beeinträchtigungen
für Kinder
Spannendere und wettkampfbetontere,
aber noch immer
familienfreundliche Spiele
Kampfbetonte, aber relativ
realitätsferne Spiele
Spiele zeigen auch
Gewalthand lungen
Nahezu ausschließlich gewalthaltige
Spielkonzepte,
häufig düstere und be drohliche
Atmosphäre
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Digitale Spiele
Digitale Spiele
Was ist die PEGI?
Das Ziel der PEGI ist es, ein
einheitliches, länderübergreifendes
Alterseinstufungssystem zu
bil den. Leider ist die Verwendung
des Systems meist noch
freiwillig und nur in einigen Ländern
im Gesetz verankert.
PEGI-Freigabe
Die Kennzeichnungen entstehen
beispielsweise aus Spieltests
und Informationen der Herausgeber.
Diese füllen dafür einen
speziell angefertigten Selbstbewertungsbogen
aus, welcher von
PEGI-Mitarbeiter_Innen nachträglich
geprüft wird.
© contrastwerkstatt / fotolia
Altersbeschränkung
Ab 3 Jahren
Ab 7 Jahren
Ab 12 Jahren
Ab 16 Jahren
Keine Jugendfreigabe
(ab 18 Jahren)
Bedeutung
Realitätsferne, nahezu gewaltlose
Spiele für alle Altersgruppen
Wie Spiele ab 3 Jahren, aber
mit möglicherweise Angst
erzeugen den Szenen oder
Geräuschen
Spiele mit wenig Gewalt
gegenüber Fantasiewesen bzw.
wenigen Nacktdar stellungen
Darstellung von real
wirkenden Gewaltdarstellungen
oder sexuellen Hand lungen,
sowie Illegalität
Spiele, die grausame Ge walt enthalten
und Abscheu hervorrufen
5 Tipps zum Konsum digitaler Spiele
1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die aktuelle Auswahl an Spielen
und lesen Sie die Empfehlungen der jeweiligen Tests. Dadurch können Sie
die Kaufentscheidung Ihres Kindes effektiv mit beeinflussen.
2. Achten Sie vor dem Kauf auf die Kennzeichnung der USK. Diese gibt die
empfohlene Altersfreigabe eines Spiels an.
3. Vereinbaren Sie klare Regeln zur Nutzung der Computer- und Konsolenspiele.
Insbesondere der zeitliche Umfang der Nutzung sollte eingegrenzt
werden.
4. Werden Sie aufmerksam, wenn sich das reale Leben Ihres Kindes immer
mehr dem PC unterordnet. Computerspiele selbst sollten nur als eine
Möglichkeit der Freizeitgestaltung dienen.
Ab welchem Alter ein Kind tatsächlich
bereit ist, ein be stimmtes
Computerspiel zu spielen,
hängt von verschiedenen Faktoren
ab (z.B. persönlicher Ent wick -
lungsstand, Verarbeitung von
actionreichen Inhalten) und ist
daher individuell zu betrachten.
Die Entscheidung liegt bei Ihnen
als Erziehungsverantwortliche.
5. Nehmen Sie an dem Hobby Ihres Kindes teil und spielen Sie einfach mal
mit. Es wird sich freuen, dass Sie Interesse zeigen und wird sich Ihnen auch
schneller anvertrauen, falls ihm z.B. etwas Angst macht.
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medienbewusst.de
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Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich INTERNET
Quiz
a
b
c
1. Was versteht man unter der sogenannten „Whitelist“?
Dort werden bekannte und unproblematische Webseiten gespeichert, die das
Kind aufrufen und nutzen darf.
Diese Liste könnte man auch frei übersetzt „weiße Weste“ nennen: Sie listet
diejenigen Personen auf, die im Internet noch nie eine unerlaubte Webseite
geöffnet haben.
Die „Whitelist“ ist die bekannteste weltweite Kindersuchmaschine, welche nur
kindgerechte Inhalte aus dem Internet filtert.
World Wide Web
a
b
c
2. Sollten Sie ihr Kind allein im Internet surfen lassen?
Bis zu einem Alter von 14 Jahren dürfen Kinder nur in Begleitung eines Erziehungsberechtigten
im Netz surfen.
Nach einer gemeinsamen Eingewöhnungszeit kann es das Internet auch
eigenverantwortlich nutzen. Sie müssen es nicht kontrollieren, sollten jedoch
unterstützend in der Nähe sein.
Mit einer geeigneten Kindersicherung können Sie Ihr Kind ohne Bedenken von
Anfang an allein surfen lassen.
© Chris Rimmer / flickr.com
a
b
c
3. Warum ist Facebook kein kindersicheres soziales Netzwerk?
Das soziale Netzwerk besitzt keine Meldefunktion für unerlaubte Inhalte wie
Pornografie oder Gewaltdarstellungen.
Facebook nimmt die Handlungsweise mit den persönlichen
Daten seiner Nutzer nicht sehr ernst.
Trotz Privatsphäre-Einstellung, können alle angemeldeten
Facebook-Nutzer (auch Nicht-Freunde) auf das
gesamte Profil zugreifen. Einzig Personen ohne eigenes
Facebook-Profil erlangen keine Einsicht auf die komplette
Seite.
weiter auf
der nächsten
Seite
Themenbereich
Internet
World Wide Web
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medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
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c
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4. Was sollten Sie bestenfalls tun, wenn sie bemerken, dass Ihr Kind Opfer
von Cyber-Mobbing geworden ist?
Dafür sorgen, dass Inhalte im Internet sofort gelöscht und Beweismaterialien
ge speichert werden. Außerdem können Sie „Melde-Buttons“ nutzen und sich
an Beschwerdestellen wenden.
Setzen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen an den Computer und stellen Sie
den Angreifer selbst lächerlich dar. Dies wird dem Kind ein höheres Selbstbewusstsein
und den Mut geben, sich von da an auch selbst zu wehren.
Gehen Sie bei dem kleinsten Anzeichen gemeinsam mit Ihrem Kind zur Polizei.
Cyber-Mobbing ist in jedem Fall eine Straftat und muss geahndet werden.
Ansonsten könnten Sie sogar selbst wegen Unterschlagung angezeigt werden.
5. Stellen Sie sich vor, Ihr Kind besitzt einen eigenen
Blog, auf dem es über sein Leben postet. Nur eine
der folgenden drei Möglichkeiten darf Ihr Kind auf
seinem Blog tun, ohne das Urheberrecht zu verletzen.
Welche?
Beim Lesen in der Lieblingszeitschrift gerät Ihr Kind auf
ein Gedicht einer anderen Leserin. Es findet das Gedicht
so schön geschrieben, dass es dieses auf seinem
Blog veröffentlicht und als eigens verfasstes Gedicht
angibt.
Im Urlaub fragte Ihr Kind eine fremde Person, ob diese
einmal ein Foto von ihr vor einer berühmten Sehenswürdigkeit
machen könnte. Die Person stimmt zu und
knippst es. Nach den Ferien stellt es das Urlaubsbild
auf den Blog, ohne den Fotografen zu nennen.
Ihr Kind ist bei einem Freund und macht unbemerkt ein
Video von ihm, als er mit seinem Haustier herumtollt.
Damit auch seine anderen Freunde etwas von diesem
witzigen Moment haben, postet es das Video am darauffolgenden
Tag auf seinem Blog.
Spätestens im Grundschulalter kommen Kinder mit dem Internet
in Kontakt. Laut der KIM-Studie 2012 14 nutzen fast ein
Viertel der 6- bis 7-jährigen Kinder das Internet, während es
bei der älteren Altersgruppe der 12- bis 13-Jährigen bereits
93% sind.
Für gut ein Drittel der jungen Internetnutzer gehört die Nutzung
von Online-Angeboten zu ihrem Alltag: Sie gehen so
gut wie täglich ins Internet. Das birgt viele Chancen, aber
natürlich auch Risiken, die Eltern abschätzen lernen sollten.
Die meisten wissen das bereits: 70 Prozent der erziehungsberechtigten
Personen berichteten, dass ihr Kind vorher um
Erlaubnis bitten muss, wenn es online gehen möchte.
Trotzdem können sowohl junge als auch ältere Menschen
noch viel über das Internet lernen. In diesem Themenbereich
werden Tipps und Vorschläge zur technischen und sozialen
Sicherung im Netz gegeben, die als Anreiz für mehr Internetkompetenz
dienen sollen.
Bei den Lieblingswebseiten der Kinder zwischen 6 und 13
Jahren liegt das soziale Netzwerk Facebook mittlerweile auf
Rang eins. Daher gibt es in diesem Themenbereich einen
Artikel, worum es ausschließlich um die korrekte Facebook-
Nutzung geht.
Darüber hinaus werden wichtige und aktuelle Themen wie
der Datenmissbrauch oder das Cyber-Mobbing behandelt.
© Arvind Balaraman / Dreamstime.com
World Wide Web
Lösung: 1a; 2b; 3b; 4a; 5b
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Technische Sicherung:
Den PC kindgerecht einrichten
Ab welchem Alter ein Kind seinen
eigenen Computer mit Internetanschluss
besitzen sollte, können
nur die Eltern selbst ganz
indi viduell abschätzen. Dies
ist der Fall, wenn Sie der Meinung
sind, dass das Kind eine
ausführ liche Einführung in den
Gebrauch, die sichere Nutzung
und die Gefahren des Internets
erhalten hat und selbstbestimmt
mit einem Rechner umgehen
kann. Prinzi piell raten Experten
aller dings zu keinem eigenen
PC vor dem 12. Lebensjahr 15 .
Kinder im Grundschulalter, die
also noch nicht richtig lesen und
schreiben können, sollten nur
in Begleitung eines erfahrenen
Er wachsenen ins Internet gehen.
So können schnell Hilfestellungen
gegeben werden
und Sie haben einen besseren
Überblick, wie lange Ihr Kind am
Computer bzw. Laptop spielt.
Nutzungsrechte einstellen
Unabhängig davon, ob das Kind
den Computer mit den Eltern
oder Geschwistern teilt oder
ei nen eigenen Laptop bzw. Computer
benutzt, ist es sinnvoll, ein
separates Benutzerkonto für das
Kind einzurichten. Hiermit können
verschiedene Einstel lungen
auf die Kompetenzen und das
Alter des Kindes angepasst
werden (z.B. Jugendschutzfunktion).
Der Administrator-Zugang sollte
jederzeit bei Ihnen, als Erziehende,
liegen, sodass Sie
auch weiterhin die vollen PC-
Rechte haben und Änderungen
vor neh men können. Wenn Ihr
Kind beispielsweise ein Spiel installieren
möchte, wird ihm dies
demnach nur mit Ihrer Erlaubnis
möglich sein.
Startseite einrichten
Um die Orientierung in der
weiten Internetwelt zu erleichtern,
ist es hilfreich, dem Kind
eine Startseite einzurichten
Wenn ein Kind im Browser als
erstes einer so weit greifenden
Suchmaschine wie beispielsweise
Google begegnet, kann es
schnell den Überblick verlieren,
sich überfordert fühlen und auf
falsche Internetseiten gelangen.
Für den Interneteinstieg empfehlen
wir die „Kinder-Startseite“
von surfen-ohne-risiko.net, einem
Angebot des Bundesfamil-
ienministeriums. Da rauf finden
sich direkt auch Suchfelder zu
Kinder-Such maschi nen wie frag-
FINN.de oder Blindekuh.de, die
nur kind ge rechte Inhalte aus
dem Internet filtern. So können
Kinder auch einmal selbstständig
nach ihren Lieblingsthemen
suchen.
Damit Ihr Kind Webseiten, auf
de nen es sich gerne aufhält,
schnel ler wiederfindet, ist es außerdem
sehr nützlich, diese als
Lesezeichen bzw. Favoriten im
Browser zu ergänzen.
World Wide Web
www.surfen-ohne-risiko.net
www.desktop.meine-startseite.de
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
Jugendschutzprogramme
Emotionale Sicherung: Wie Sie
Kinder fit fürs Web machen
World Wide Web
Wenn Kinder im Internet surfen
und noch keine ausgereifte Kompetenz
und Auffassungsgabe
für bestimmte Inhalte ha ben,
sollte man darüber nach denken,
eine spezielle Kin dersicherung
einzu stellen. Einige Sicherheitsmaß
nahmen sind direkt im
Betriebs system inte griert. Auf
www.schau-hin.info/sicherheitseinstell­ungen
können Sie nachlesen,
wie diese bei Windows
und Mac OS einzustellen sind.
Darüber hinaus gibt es auch
spe zi elle Software zur Kindersiche
rung, beispielsweise auf
www.kinderserver-info.de. Hiermit
können Sie Anwen dungen
und Webseiten sperren, indem
Sie diese zu einer sogenannten
Blacklist hinzufügen. Vor dem
Aufrufen einer Webseite prüft
sie diese zunächst auf problematische
Inhalte und verhindert
gegebenenfalls das Öffnen dieser
Seite. Das Gegenteil gilt für
die sogenannte Whitelist. Hier
werden bekannte und unproblematische
Websei ten gespeichert,
die das Kind aufrufen und
nutzen darf. Viele Programme
besitzen außerdem Zeitlimits
für die Nutzung. Passen Sie die
Filter an die Entwicklung und
Interessen Ihres Kindes an. Bedenken
Sie jedoch, dass Jugendschutzprogramme
nicht die
elter liche Verantwortung und
(Internet-)Erziehung ersetzen.
Linktipp!
Auf medienbewusst.de finden Sie unter dem Stichwort „Kinderserver“
ein Video-Tutorial, mit einer genauen Beschreibung zur Einrichtung.
© Gfadel / Dreamstime.com
Bevor ein Kind das Internet
erst malig nutzt, sollten einige
Grund lagen geklärt werden:
Was ist das Internet?
Was ist ein Browser? Was bietet
das Internet für Möglichkeiten?
Antworten auf diese
Fragen be kommen Sie beispielsweise
auf www.internet-abc.de.
Begleiten Sie Ihr Kind beim Surfen.
Es sollte mit der Zeit lernen,
das Netz eigenverantwortlich zu
nutzen. Zu Beginn wür den Sie
es damit jedoch über fordern. Sie
müssen es nicht ständig kontrollieren,
sollten jedoch unterstützend
in der Nähe sein.
Kinder können schwer ent scheiden,
was für sie geeignet ist
und was nicht. Ihr Urteilsvermögen
ist noch nicht sehr gut
ausgeprägt, weshalb beispielsweise
Videos auf Portalen wie
YouTube einen falschen Eindruck
ver mitteln können. Nicht
nur dort kann schnell und
unbemerkt Zugang zu gewaltverherrlichenden
oder pornogra
fischen Inhalten erlangt
werden. Auch Nachrichten können
ver ängstigend wirken. Nutzen
Sie deshalb Kindernachrichtenprotale
wie www.
news4kids.de oder die Webseite
von „logo!“ (www.logo.de), auf
de nen Nachrichten verständlich
dargestellt werden. Weitere
Tipps bekommen Sie unter www.
medienbewusst.de in dem Artikel
„Frag doch mal das Internet
– Nachrichtenportale für Kinder“.
Wie Sie sehen, liegt es in den
Händen der Erwachsenen, kindgerechte
Webseiten und Inhalte
zu filtern. Auch Lehrer und Lehrerinnen
tragen viel Verantwortung.
Stellen Sie Ihren Schülern
eine Auswahl an geeigneten
Web seiten bereit, wenn Sie Ihnen
Hausaufgaben aufgeben,
die sie mit Hilfe des Internets
bearbei ten sollen.
Linktipp!
Altersgerechte Inhalte finden Sie beispielsweise auf
www.seitenstark.de, www.klick-tipps.net und www.schulen-ansnetz.de.
Dort sind viele Webseiten speziell für Kinder aufgelistet.
World Wide Web
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Wie lange sollten Kinder im
Internet sein dürfen?
Das Internetportal schau-hin.
info, ei ne medienpädagogische
Ini tiative des Bundesfamilienminis
teriums, listet folgende
Alters empfehlungen für
die tägliche In ter net nutzung auf:
Alter Empfehlung
bis 7 Jahre etwa 30 min/Tag
8 - 9 Jahre etwa 45 min/Tag
10 - 11 Jahre etwa 60 min/Tag
12 - 13 Jahre etwa 75 min/Tag
Wenn Sie Regeln für die tägliche
Nutzungsdauer Ihres Kindes aufstellen,
sollten Sie neben den
oben genannten Angaben auch
die Nutzung anderer Medien,
wie Fernsehen oder Computerspiele
einbeziehen.
World Wide Web
Linktipp!
Zu welchem Zeitpunkt die Internetnutzung problematisch wird, können
Sie anhand der Checkliste der Wissenssendung Quarks & Co.
testen: www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2007/1204/007_
bildschirm.jsp
© Steven Pepple / Dreamstime.com
Soziale Netzwerke
Kinder und Jugendliche von
heute wachsen mit dem Web 2.0
auf und werden deshalb auch
als „Digital Natives“ bezeichnet.
Das Web 2.0, welches auch als
Mitmach-Web bekannt ist, charak
terisiert sich beispielsweise
durch Videoportale, Blogs oder
So ziale Netzwerke, die jeweils
vie le Interaktionsmöglichkeiten
wie das Chatten, Kommentieren
und Hochladen von eigenen Inhal
ten bieten. Vor allem Soziale
Netzwerke erfreuen sich großer
Beliebtheit. Ab einem Alter von
10 Jahren fangen sie an, eine
wich tige Rolle im Leben der Jugend
lichen zu spielen. Zwei
Fünftel der Kinder diesen Alters
besitzen ein Online-Profil. Unter
den 12- bis 13-Jährigen sind
so gar mehr als die Hälfte in mindestens
einem Social Network
angemeldet (KIM-Studie 2012 14 ).
Kindgerechte soziale
Netzwerke
Anbieter von Netzwerken für
Erwachsene kontrollieren meist
nicht die Inhalte, die die Nutzer
einstellen. Somit können Kinder
schnell auf Inhalte treffen, die
nicht geeignet sind und die sie
nicht verstehen.
Kindgerechte Soziale Netzwerke
hingegen sind leicht zu bedienen
und altersgerecht gestaltet.
Bei der Registrierung
müssen meistens die Eltern mit
ein be zogen werden und eine
Nutzungs geneh migung unterschreiben.
Chat funk tionen werden
durch Mo de ratoren begleitet.
Teilweise wird das Hoch laden
von Fotos nicht erlaubt oder
durch den Anbieter überprüft.
Bei Belästigungen gibt es eine
Meldefunktion für Kinder, bei der
© Janpietruszka / Dreamstime.com
World Wide Web
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
www.mein-kika.de
sie beunruhigende Vorfälle (wie
z.B. Cyber-Mobbing – mehr dazu
auf S. 69) melden und um Hilfe
bitten können.
Wenn sich ein Kind beispielsweise
auf Facebook anmelden
möchte, sollte es vorher geeignete
Soziale Netzwerke für
Kin der ausprobiert haben.
Linktipp!
Sichere soziale Netzwerke sind beispielsweise:
- www.tivi.de (ab 8 Jahren)
- www.kindernetz.de (ab 8 Jahren)
- www.mein-kika.de (ab 10 Jahren)
Es braucht Erfahrung und Verständnis
dafür, wie diese funktionieren.
Eltern können derweil
begutachten, wie es die Sicherheits
regeln befolgt (Umgang
mit persönlichen Daten, Ein stell
ungen zum Schutz der Pri vatsphäre,
usw.) und gegebenenfalls
Hilfestellungen und Tipps
geben.
Die Facebook-Nutzung
www.facebook.com
Facebook ist momentan das
beliebteste und bekannteste
Soziale Netzwerk in Deutschland
und weiten Teilen der Welt:
Wenn es ein Land wäre, wäre es
mit 900 Millionen Menschen das
Drittgrößte. Somit ist es in der
heutigen Zeit auch vor Kindern
und Jugendlichen nicht mehr zu
verbergen. Obwohl Facebook
offi ziell erst ab 13 Jahren genutzt
werden darf, sind auch jüngere
Altersgruppen vermehrt vertreten.
Ein falsches Geburtsjahr bei
der Registrierung anzugeben ist
ein Kinderspiel. Im folgenden
Abschnitt erhalten Sie wichtige
Informationen über die richtige
Nutzung dieses Sozialen Netzwerks.
Wenn sich Kinder bei
Facebook registrieren möchten
Wenn Sie Ihr Kind für alt genug
einschätzen und der Einrichtung
eines Accounts zustimmen, seien
Sie bei der Anmeldung anwesend
und aufmerksam. Studieren
Sie die Allgemeinen Geschäftsbedin
gungen sowie die Bestimmungen
zum Datenschutz und
machen Sie sie mit dem Kind
vertraut. Facebook nimmt die
Handlungsweise mit den persönlichen
Daten seiner Nutzer leider
nicht sehr ernst. Ein kompletter
Schutz der Privatsphäre ist eine
Illusion, auch wenn das Profil
nur für die eigenen „Freunde“
sichtbar ist. Denn letztlich verfügen
die Betreiber der Netzwerke
laut ihrer Nutzungsrichtlinien
über alle eingestellten Daten
der Mitglieder, wie Profilinformationen,
Fotos oder Kommentare.
Kein Nutzer erhält konkrete Informationen
darüber, welche seiner
Inhalte, aber auch Aktivi täten im
Sozialen Netzwerk in die Zentrale
in den USA gespeichert und wie
diese dort genutzt werden.
Aus diesem Grund ist Vorsicht
geboten. Beispielweise durchsucht
Facebook das Mailkonto
des Nutzers, um Freunde für das
neue Mitglied zu finden. Gibt
man die E-Mail-Adresse und das
World Wide Web
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Tipp!
Nutzen Sie eine E-Mailadresse, die nicht
auf den richtigen Namen, Wohnort und das
Alter des Kindes schließen lässt. Denken
Sie sich z.B. auch gemeinsam einen ebenso
neutralen Benutzernamen aus.
World Wide Web
Passwort seines Mail-Accounts
an, erhält Facebook Zutritt zur
privaten Mailbox und kann Daten
von Nutzern des Netzwerks, als
auch von Nicht-Nutzern sammeln.
Achten Sie also darauf,
dass Ihr Kind diese Daten nicht
ausgibt. Seien Sie zudem vorsichtig,
dass keine privaten
Daten wie Telefonnummern oder
E-Mail-Adressen veröffentlicht
werden.
Stellen Sie gemeinsam mit Ihrem
Kind bei den Privatsphäre- und
Sicherheitseinstellungen ein,
dass nur Freunde und nicht
alle Mitglieder des Netzwerks
oder Personen außerhalb des
Netz werks Zugriff auf die Daten
(z.B. mit Hilfe von Suchmaschinen)
haben. Besprechen
Sie gemeinsam, für wen die
Inhalte zu sehen sein sollen und
auf welche Weise. Darunter zählt
azum Beispiel, dass man, bevor
man auf einem fremden Foto
markiert (d.h. verlinkt) wird, erst
einer Anfrage zustimmen muss.
Vor allem junge Internetnutzer
unterschätzen, dass sich Inhalte,
die nicht zur Veröffentlichung
bestimmt sind, (durch Dritte)
schnell unbemerkt im Web verbreiten
können.
Hinweis: Sie sind Vorbild für Ihr Kind. Wenn Sie sich anders verhalten,
indem Sie beispielsweise persönliche Informationen und
Bilder von sich veröffentlichen, dann versteht Ihr Kind nicht, warum
es das nicht auch darf. Dies gilt genauso für ältere Geschwister.
Ich bin mit der Registrierung
nicht einverstanden
Generell gilt: Wenn Sie mit einer
Registrierung auf einem Portal
nicht einverstanden sind und die
AGBs mangelnden Datenschutz
aufweisen, raten Sie Ihrem Kind
von der Nutzung dieses Portals
ab und erklären Sie Ihre Gründe.
Falls sich Ihr Kind ohne Ihre
Erlaubnis anmeldet, gibt es letztlich
noch die Möglichkeit, sich
In der Regel sind die sozialen
Beziehungen im Internet nicht
unbedingt anders als im „realen“
Leben. Online-Netzwerke
umfassen allerdings meist mehr
Personen. Sie reichen oft weit
über den engen Freundeskreis
an den Netzbetreiber zu wenden
und den Account löschen
zu lassen. Dies sollte aber nur
als allerletzter Ausweg gesehen
werden.
Online-Freunde – wie viele
brauchen Kinder wirklich?
World Wide
hinaus und schließen auch entferntere
Bekannte mit ein (z.B.
alte Schulfreunde). Für einige
junge Nutzer erscheint es wichtig,
möglichst viele Kontakte zu
haben, um sich anerkannt und
beachtet zu fühlen.
World Wide Web
Linktipp!
Informationen über Facebook finden Sie zum einen direkt in dessen
Hilfebereich unter www.facebook.com/help. Zum anderen wird auf
medienbewusst.de unter dem Stichwort „Privatsphäre-Einstellungen
auf Facebook“ ein Video-Tutorial zum Thema Sicherheitseinstellungen
bereitgestellt.
Linktipp!
Interessante Betrachtungen zu der Rolle von Jugendlichen im Web
2.0 zeigen die Studien „Heranwachsen mit dem Social Web” auf
www.lfm-nrw.de und „Das Internet als Rezeptions- und Präsentationsplattform
für Jugendliche”, kostenlos verfügbar auf www.jff.de.
64
medienbewusst.de
medienbewusst.de
65

Internet
World W
Internet
World Wide Web
Ist es bedenklich, wenn Kinder
bereits über 100 „Freunde“
besitzen?
Einen Überblick über die Freundes
liste zu haben, ist nicht verkehrt.
Das heißt nicht, dass Sie
die Freundesanfragen an und
von Ihrem Kind kontrollieren
sollen. Aber reden Sie mit ihm
über seinen Online-Freundeskreis:
Wer sind diese Personen
und wen erkennt Ihr Kind in der
Regel als richtigen „Freund“ an?
Hinweis: Wenn Ihr Kind über ein großes Netzwerk verfügt, haben
Sie ein Auge darauf, dass andere Aufgaben und Aktivitäten nicht zu
kurz kommen. Denn die Pflege der Kontakte bedeutet auch einen
großen Zeitaufwand. Stehen Sie mit Rat zur Seite, wenn es Ihrem
Kind schwer fällt, abzuwägen, wen es als „Freund“ für das Soziale
Netzwerk anerkennt.
Tipp!
Um mehr über dieses heikle Thema zu
erfahren, empfehlen wir die ZDF-Dokumentation
„Gefährliche Freundschaften –
Internetfalle für Kinder“, abrufbar z.B. auf
www.youtube.com.
World Wide Web
© Pavalache Stelian / Dreamstime.com
Wenn Kinder zu wahllos auch
un be kannte Personen in die
Freundes liste aufnehmen, be -
steht die Gefahr, dass Pädophile
– versteckt als Gleichaltrige –
Kontakt zu ihnen aufnehmen.
Sie brauchen Ihrem Kind keine
über triebene Angst vor Sozialen
Netzwerken einjagen, aber es
sollte eines verinnerlichen: Seine
Freunde mit Bedacht zu wählen
und persönliche Angaben nur
sehr beschränkt herauszugeben.
Die Nutzung von Videoportalen
Videoportale wie MyVideo, You-
Tube oder sevenload stehen
bei der Jugend hoch im Kurs.
Dort werden Videoclips von den
Nutzern des jeweiligen Portals
(ob Privatperson, Unternehmen
oder Organisation) hochgeladen
und können von allen Internetnutzern
angesehen werden. Das
geht von Musikvideos über Filmtrailer
bis zu selbstgedrehten
Freizeitfilmchen. Diese können
be wertet, kommentiert und in
Fa voritenlisten gespeichert werden.
Laut den amerikanischen AGBs
darf das Videoportal YouTube
ab einem Alter von 13 Jahren
genutzt werden. Allerdings sind
bisher keine Alterskontrollen für
solche Plattformen vorgesehen.
Doch auch wenn sich viele Anbieter
um Kontrollen bemühen,
werden sie niemals alle jugendgefährdenden
Inhalte finden
und ent fernen können. Somit
besteht die Gefahr, dass einige
Videos gegen Rechte wie Jugendmedienschutz,
Urheberrecht oder
Persönlichkeits rechte verstoßen.
In vielen Videoportalen (My Video,
YouTube, sevenload, Dailymotion,
nicht: Clip Fish) lassen
sich Filter einbauen, die kritische
In halte bereits bei der Suche
auslassen. Allerdings können
die se durch einen einzigen Klick
deaktiviert werden, der auch von
Kindern getätigt werden kann.
Lediglich YouTube koppelt diese
Kindersicherungsfunktion an den
gerade am PC angemeldeten
Nutzer.
Ein sicheres Videoportal speziell
für die Altersklasse von 8
bis 12 Jahren ist Juki. Hier können
Kinder Videos anschauen
und bewerten, sowie eigene
Fil me hochladen. Diese werden
stets von einer pädagogisch
ge schulten Redaktion geprüft.
Auf diese Weise können Kinder
spielerisch lernen, mit der
Kamera und dem Internet umzugehen.
www.juki.de
World Wide Web
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medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Uninformiertheit schützt nicht
vor Strafe
Nicht alles, was technisch möglich
ist, ist legal. Die Nutzung
von Internetportalen ist an die
Vorgaben der Anbieter (AGBs,
Nutzungsbedingungen) und Gesetze
gebunden. Diese müssen
gelesen und beachtet werden.
Doch oft wird man im Internet
verleitet, das Verhalten anderer
nachzuahmen, obwohl es laut
Gesetz eigentlich verboten ist
und/oder gegen die AGBs verstößt.
Naive Vorstellungen wie „wenn
alle es so machen, dann ist es
erlaubt“ können den falschen
Umgang im Netz unterstützen.
Beispielsweise können beim
Hoch laden von Fotos und
Videos, die nicht selbst produziert
wurden, urheberrechtliche
Probleme entstehen. Bei
fremden Dateien sollte vor der
Veröffentlichung immer um Einwilligung
gebeten oder je nach
Regelung zu mindest der Urheber
gekennzeichnet werden.
Ansonsten muss mit Abmahnungen,
Anzeigen und Klagen,
die hohe finanzielle Strafen nach
sich ziehen können, gerechnet
werden. [mehr dazu unter „Urheberrecht“,
S. 10]. Eltern und
Lehrer_Innen kommt somit eine
wichtige Aufklärungsfunktion zu.
Hinweis: Versuchen Sie, dem Kind die Verantwortung bewusst
werden zu lassen, die es mit fremden und eigenen Daten im Internet
besitzt, um es für den Datenschutz zu sensibilisieren.
© s_falkow / flickr.com
Cyber-Mobbing
So vielfältig die Chancen des
Web 2.0. auch sind, so groß
sind auch die Risiken, die es mit
sich bringt. Nicht selten wird es
von Kindern und Jugendlichen
zum sogenannten Cyber-Mobbing
missbraucht. Hierzu zählen
unter anderem Beleidigungen,
Gerüchte oder der Datenmissbrauch,
z.B. die ungefragte Veröffentlichung
von peinlichen
oder intimen Fotos im Internet.
Eine 2013 durchgeführte Studie
des “Bündnis gegen Cyber-
Mobbing” 16 fand heraus, dass in
Deutschland beinahe jeder fünfte
Schüler betroffen ist. Unter den
14- und 15-jährigen befinden sich
dabei die meisten Opfer.
Warum ist Cyber-Mobbing so
gefährlich?
Cyber-Mobbing greift tiefer als
das Mobbing in der Schule oder
beispielweise einem Verein,
dem das Kind angehört. Denn
es nimmt auch zu Hause kein
Ende. Außerdem haben viele
Kinder und Jugendliche bereits
ein inter netfähiges Handy oder
Smartphone. Prinzipiell kann daher
ein Opfer rund um die Uhr
schikaniert werden. Die Täter
können darüber hinaus anonym
im Netz auftreten und alle
„Freunde“ im Internet können
mitlesen. Cyber-Mobbing findet
somit in einer größeren Öffentlichkeit
statt als in einer Gruppe
innerhalb der Schule.
© Kristina Afanasyeva / Dreamstime.com
World Wide Web
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Linktipp!
www.save-me-online.de ist eine Beratungsstelle für Kinder und
Jugendliche, die neben Einzelchats mit Beratern auch E-Mailberatungen
anbietet. Auf der Plattform www.juuuport.de dagegen beraten
und helfen sich Jugendliche gegenseitig bei Problemen im
Netz.
So können Eltern helfen:
Im Idealfall vertrauen sich Kinder
ihren Eltern oder nahestehenden
Personen an, wenn sie jemand
im Web ärgert oder anfängt,
zu mobben. Oft ist dem jedoch
nicht so, ob aus Scham oder
Angst. Wenn Sie als Elternteil
den Verdacht schöpfen, dass Ihr
© Charlie Barker / flickr.com
Kind gemobbt wird, sich aber
nicht äußert, dann holen Sie andere
Vertrauenspersonen hinzu,
beispielsweise einen guten
Freund des Kindes. Besprechen
Sie das Mobbing auch mit
den Lehrern, falls die Täter aus
der eigenen Klasse oder Schule
stammen sollten.
Sorgen Sie dafür, dass verletzende
Inhalte im Internet
sofort entfernt werden, damit
Ihr Kind nicht weiter damit konfrontiert
wird und um eine weitere
Verbreitung zu verhindern.
Allerdings ist es zu diesem Zeitpunkt
unge wiss, wie sehr das
Bild bereits verbreitet wurde. Ihr
Kind sollte jedoch auf keinen Fall
zurückschlagen! Speichern Sie
statt dessen das Beweismaterial.
Manchmal ist es ausreichend,
wenn der Täter direkt auf gefordert
wird, Dateien, wie ein
Bild, sofort aus dem Netz zu
löschen. Bei Anonymität sollten
Sie sich an den jeweiligen An-
bieter im Internet wenden. Die
meisten Portale bieten Informationen
und Möglichkeiten zur
Problemlösung an, wenn rechtsverletzende
Inhalte veröffentlicht
wurden. Die Kontaktinformationen,
auch von dem betrieblichen
Datenschutzbeauftragten
des An bieters, finden Sie im Impressum
der Webseite.
Nutzen Sie die „Melde-Buttons“,
mit denen man in fast jedem
Netzwerk auf Unruhestifter auf-
Linktipp!
Wie Kinder ihre Daten im Netz schützen können und in welchen Fällen
vorsichtig gehandelt werden muss, finden Sie zusammengefasst
auf www.surfen-ohne-risiko.net/daten-schuetzen.
So können Lehrer helfen:
Behandeln Sie das Thema Cyber-
Mobbing in der Schule, beispiels
weise durch Rollenspiele,
Projekttage in der Klasse oder
der ganzen Schule und zeigen
Sie Dialogbereitschaft. Fragen
Sie, wer schon einmal gemobbt
wurde und wer schon mal gemobbt
hat. Wenn Sie bei einem
Schüler oder einer Schülerin Bedenken
haben, dass er/sie Angst
haben könnte sich anzuvertrauen,
suchen Sie das private
Gespräch oder auch gemeinsam
mit den Eltern.
merksam machen kann. Er klären
Sie Ihrem Kind, dass es diese
Funktion gibt. Sie kann in Fällen
von Cyber-Mobbing, ungeeigneten
Inhalten und bei Verstößen
gegen das Recht am eigenen Bild
genutzt werden.
Zusätzlich können Sie sich bei
Bedarf an die Beschwerde stelle
www.jugendschutz.de wenden.
Bei ernsten Mobbingangriffen
sollten Sie die Polizei einschalten
und eine Anzeige erstatten.
Vor allem Zeugen können helfen.
Zivilcourage muss daher an
Schulen groß geschrieben und
vermittelt werden. Das erhöht
die Chance, Mobbingfälle aufzudecken.
Auch ein Verhaltenskodex
für die Schüler, aber auch
zwischen Schülern und Lehrern,
ist unerlässlich. Darin sollte
das Filmen/Fotografieren in der
Schu le, das Online gehen im
Unterricht und natürlich das
Mobbing geregelt sein.
World Wide Web
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medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Internet
Internet
World Wide Web
Um Täter im Netz zu erwischen,
haben einige Lehrer in der
Vergangenheit „Fake-Profile“ erstellt.
Tipp!
Sensibilisieren Sie Ihre Schüler_Innen auch
mit Hilfe von Medien: Das Buch „Rache@“
von Antje Szillat sowie der Film „Homevideo“
(erhielt u.a. den Deutschen Fernsehpreis
als bester Film 2011) erzählen jeweils
eine Geschichte von betroffenen Opfern.
World Wide Web
© Melinda Nagy / Dreamstime.com
Doch Vorsicht: Das ist illegal
und verletzt den Datenschutz
des Beobachteten. Klären Sie
Ihre Schüler_Innen vielmehr auf,
welche Straftaten und Konsequen
zen bei Verbreitung rechtswid
riger Inhalte im Internet
gelten.
Ist Cyber-Mobbing
rechtswidrig?
Cyber-Mobbing an sich ist
bis her noch kein Straftatbestand.
Allerdings stellen die
einzelnen Mobbingangriffe,
d.h. Beleidigungen oder Verletzungen
des „Rechts am eigenen
Bild“ Straftaten dar
(mehr dazu unter “Urheberrecht”,
S. 10). Welche genauen
Straftaten beim Cyber-Mobbing
existieren, können Sie auf
www.polizei-beratung.de nachlesen.
Ab 14 Jahren gelten
Menschen in Deutschland als
strafmündig.
Linktipp!
Weitere Hilfestellungen und Tipps, um Mobbing und Cyber-Mobbing
vorzubeugen, finden Sie auf www.klicksafe.de/service/fuer-lehrende/
zusatzmodule-zum-lehrerhandbuch im Zusatzmodul „Was tun bei
Cyber-Mobbing?“.
Jugendschutz im Internet
Viele Eltern sind unsicher, ihre
Kinder ins WWW zu lassen, da
es dort von jugendgefährdenden
Webseiten wimmelt. Doch dieses
ist schon längst kein komplett
rechtsfreier Raum mehr:
Bei Verstößen ruft die staatliche
Institution jugendschutz.net –
eine Webseite, auf der Be schwer -
den von jedermann gemeldet
werden können – die deutschen
Anbieter zur Änderung oder
Löschung der Inhalte auf. Wird
dies nicht unternommen oder
es existieren schwerwiegende
Verstöße, schreiten die Kommission
für Jugendmedienschutz
(KJM) bzw. die Freiwillige Selbstkontrolle
Multimedia-Diensteanbieter
e.V. (FSM) ein, welche
rechtswidrige Internetinhalte auf
den Index stellen können.
© Ft_photography / Dreamstime.com
World Wide Web
72
medienbewusst.de
medienbewusst.de
73

Internet
Internet
World Wide Web
© Drew Burns / Dreamstime.com
World Wide Web
Medienaufsicht im Internet:
KJM
Die KJM kontrolliert den privaten
Rundfunk (Fernsehen und
Radio) als auch die Telemedien
(Internet). Bei Verstößen gegen
den Jugendschutz oder die Menschenwürde
beschließt sie Maßnahmen
wie Ordnungswidrigkeitsverfahren
oder die Löschung
eines Webangebots. Umgesetzt
werden die Maßnahmen von
den jeweiligen Landesmedienanstalten.
Bei strafrechtlichen Inhalten
wird die Staatsanwaltschaft
hinzugezogen.
Selbstkontrolleinrichtung:
FSM
Die FSM ist eine anerkannte
Selbst kontrolleinrichtung für den
Bereich Telemedien. Zum einen
betreibt sie eine Beschwerde -
stelle für rechtswidrige und jugend
ge fährdende Internetinhalte:
direkt auf der Webseite
der FSM kann jeder ein Beschwerde
formular ausfüllen
(zu finden auf www.fsm.de/de/
Beschwerdeformular) oder aber
auch die Webseite www.internetbeschwerdestelle.de
nutzen.
Im Falle von Beanstandungen
entscheidet die Selbstkontrolleinrichtung
über erforderliche
Maßnahmen.
Zudem können sich Unternehmen
freiwillig bei der FSM als
Mitglied eintragen lassen, indem
diese ihr Angebot einer
um fassenden Überprüfung auf
Jugendschutzkonformität unterziehen.
Vorteil für die Unternehmen
ist dann u.a. eine gesetzlich
festge schriebene Schutzfunktion
vor Sanktionierungen der KJM.
5 Tipps zur Internetnutzung von Kindern
1. Fragen Sie ihr Kind, wozu es das Internet nutzt und warum. Informieren Sie
sich über die entsprechenden Angebote: Sind diese kind gerecht?
2. Ist das Internet noch ganz neu für Ihr Kind, dann gehen Sie gemeinsam
mit ihm online und erklären Sie die einzelnen Funktionen und möglichen
Gefahrenstellen. Ist das Kind bereits erfahrener, können Sie es auch selbstständig
im Internet surfen und spielen lassen. Bleiben Sie allerdings in der
Nähe, um einen besseren Überblick über die Nutzung zu haben und um
Ihrem Kind zu helfen, wenn es Fragen hat.
3. Klären Sie Ihr Kind über die Verbreitung von persönlichen Daten im Internet
auf.
4. Bevor sich Ihr Kind auf einem Sozialen Netzwerk für ältere Zielgruppen, z.B.
Facebook anmelden möchte, lassen Sie es zunächst auf sicheren Kindernetzwerken
„üben“.
5. Technische Hilfsmittel wie Jugendschutzprogramme helfen, junge Internetnutzer
zu leiten und zu schützen.
74
medienbewusst.de
medienbewusst.de
75

Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich KINO
Quiz
a
b
c
1. Welche Aussage bezüglich der FSK-Altersfreigabe ist richtig?
Kinder, die das erforderliche Alter für einen Film bereits deutlich überschritten
haben, würden sich langweilen.
Die FSK-Altersfreigaben sind nur Empfehlungen.
Die FSK legt eine verbindliche Untergrenze fest, die bestimmt, ab welchem
Al ter Filme in der Öffentlichkeit an Kinder und Jugendliche abgegeben werden
dürfen.
a
b
c
2. Was bedeutet es, wenn ein Film laut FSK erst ab einem Alter von sechs
Jahren frei gegeben ist?
Der Film ist realitätsnah, die Ereig nisse nehmen jedoch ein positives Ende.
Es handelt sich um einen Comicfilm, Anime bzw. Animationsfilm.
Die Filmcharaktere bestehen aus schließlich aus Kindern.
a
b
c
3. Ab welchem Alter ist es unbedenklich, Kinder alleine ins Kino gehen zu lassen?
Ab 6 Jahren.
Minderjährige sollten immer in Begleitung eines Erwachsenen ins Kino gehen.
Das ist je nach Kind individuell zu betrachten.
© Chris Rimmer / flickr.com
Themenbereich
Kino
a
b
c
a
b
c
4. Was ist zu beachten, wenn Kinder alleine ins Kino gehen?
Man sollte feste Verabredungen treffen und hinterher mit dem Kind über das
Gesehene sprechen.
Bestellen Sie dem Kind ein Taxi, damit es nicht alleine nach Hause fahren
muss oder geben Sie ihm eine Busfahrkarte mit. Wenn der Film spät endet,
sollte es nach der Fahrt möglichst schnell ins Bett gehen.
Wenn es einen Film sehen möchte, für den es noch zu jung ist, sollte es von
einem älteren Geschwisterteil begleitet werden. Dann sind auch gewalthaltige
oder sehr actionreiche Filme kein Problem für das Kind.
5. Wirken sich 3D-Filme negativ auf die Gesundheit aus?
Nein, im Gegenteil. 3D regt die Gehirnleistung an und fördert die Konzentration.
Eventuell. Insbesondere bei Menschen mit einer Sehschwäche kann das
Betrach ten von 3D-Inhalten zu Kopfschmerzen oder ermüdeten Augen führen.
Ja, 3D-Bilder erhöhen die Wahrscheinlichkeit, an Augenkrebs zu erkranken.
76 medienbewusst.de
medienbewusst.de
Lösung: 1c; 2a; 3c; 4a; 5b
77

KINO
KINO
Der abgedunkelte Saal, die gro ße Leinwand, Popcorn und
die Re aktionen der anderen Zuschauer ver leihen jedem Kinobesuch
ein en Erlebnischarakter. Kein Wun der, dass gerade
Kin der davon begeistert sind. Hier erfahren Sie, wie diese
Frei zeitbeschäftigung ein Spaß ohne böse Überraschungen
für die ganze Familie werden kann und was Sie dabei
beachten sollten.
Ab welchem Alter sollten Kinder
alleine ins Kino gehen dürfen?
Für einen Kinobesuch ohne eine
erwachsene Begleitperson sind
die Altersgrenzen eher niedrig.
Das Jugendschutzgesetz erlaubt
dies schon für Kinder ab 6 Jahren,
wenn die dort gezeigten Filme
für ihre Altersstufe freigegeben
sind und die Vorführung um 20
Uhr beendet ist.
Ab welchem Alter ein Kind tatsäch
lich bereit ist, einen Kinofilm
ohne die Begleitung eines
Er wachsenen zu konsumieren,
hängt von verschiedenen Faktoren
ab (z.B. Bewegungsdrang,
persönlicher Entwicklungsstand,
Filminhalte) und ist daher individuell
zu betrachten. Die Entscheidung
liegt bei Ihnen als
Erziehungsverantwortliche.
© BenSpark / flickr.com
Tipp!
Der Kinobesuch sollte immer etwas Besonderes
darstellen und nicht zu oft unternommen
werden. Dann freuen sich Kinder
umso mehr darauf.
78 medienbewusst.de
medienbewusst.de
79

KINO
KINO
Empfehlungen für Eltern
Wie wirkt 3D auf Kinder?
Wenn Sie sich dazu entschließen,
Ihr Kind alleine ins Kino gehen
zu lassen, ist es empfehlenswert,
feste Verabredungen mit ihm zu
treffen, z.B. mit den Freunden
zu sammen zu bleiben und zu
einem vereinbarten Treffpunkt
zu kommen, wo Sie es am Ende
der Vorführung abholen können.
Achten Sie auf positive Inhalte
und ein optimistisches Ende des
Films. Wenn dennoch bedrohliche
Handlungen vorkommen,
ist es wichtig, dass Sie sich anschließend
mit dem Kind zusammensetzen
und diese gemeinsam
besprechen, sowie auf die
Empfindungen Ihres Kindes entsprechend
eingehen.
Linktipp!
Einen Überblick über aktuelle Kinder- und Jugendfilme liefert
www.kinderfilmwelt.de. Die Seite ist speziell auf die Bedürfnisse und
das Verständnis von Kindern zugeschnitten, sodass diese sich dort
auch selbstständig informieren können.
3D-Kino
Die Abkürzung 3D steht für
Drei dimensionalität und wird
als Sy nonym für die räumliche
Darstellung von Körpern verwendet.
Im Kino erlebt diese Tech-
Tipp!
Bemühen Sie sich um einen Platz weiter
hinten im Kinosaal. Dadurch wirkt die Bildauflösung
besser und die Augen werden
geschont.
nologie der zeit einen starken
Durchbruch. Sie macht das Filmerlebnis
reizvoller, Figuren und
Gegenstände scheinen aus der
Kinoleinwand herauszutreten,
wir ken plastisch er. Dadurch ent -
steht beim Zu schauer das Gefühl,
am Film geschehen teilzunehmen.
Häufig wird der 3D-Effekt bei
Ani mationsfilmen angewendet,
die sich in erster Linie an Kinder
richten. Doch was ist im Umgang
mit 3D-Filmen zu beachten?
Der 3D-Effekt ist nur einer von
vie len Eindrücken, mit dem das
Kind im Kino konfrontiert wird.
Wie 3D-Bilder genau bei Kindern
wirken, darüber weiß man noch
nicht viel. Dreidimensionales
Se h en ist abhängig vom jeweiligen
Alter des Kindes. Auch die
Entwicklung und Kino- bzw. Filmerfahrung
des Kindes wirkt sich
auf die Wahrnehmung von 3D
aus.
Ob ein 3D-Film für Kinder geeignet
ist oder nicht, ist grundsätzlich
von den Inhalten des Films
abhängig. Durch den 3D-Effekt
wird die Handlung allerdings
inten siver erlebt, was dazu führen
kann, dass auftretende Gefühle
noch verstärkt werden. Für
Kinder kann das lustig und un terhaltsam
sein. Unheimliche Szenen
wirken durch 3D aber möglicherweise
noch bedroh li cher.
Es ist denkbar, dass vor allem
jüngere Kinder verstärkt Angst
empfinden, wenn im Film z.B. ein
Monster auf sie zukommt, wovor
sie sich fürchten. Beobachten
Sie, wie sich das Kind beim
Schauen von 3D-Filmen verhält.
Wenn Sie Ver ängstigung oder extreme
Auf regung in seinem Verhalten
feststellen, dann sollten
Sie den Kinobesuch abbrechen.
Ist 3D gesundheits schädlich?
Die Ergebnisse einer Studie der
Universität von Kalifornien in
Berkeley 17 haben ergeben, dass
das Betrachten von 3D-Inhalten
zu Kopfschmerzen oder ermüdeten
Augen führen kann. In der
Realität zeigt sich jedoch, dass
diese Nebenwirkungen nur in
Ausnahmefällen vorkommen und
nach einer gewissen Eingewöhnungsphase
auch wieder vergehen.
Für das räumliche Sehen
ist es lediglich wichtig, dass die
Augen eine möglichst ausgeglichene
Sehstärke haben 18 .
Körperliches Unwohlsein kann
aber auch auftreten, wenn der
3D-Effekt nicht richtig funktion
iert, zum Beispiel weil die benötigten
3D-Brillen nicht pas sen.
© brandoncripps/flickr.com
80 medienbewusst.de
medienbewusst.de
81

KINO
KINO
Kinder haben einen kleineren
Augenabstand, der in einigen
Kinos durch die dort verfügbaren
3D-Brillen nicht berück-
sichtigt wird. In solchen Fällen
ist es eine Überlegung wert, eine
spezielle Kinder brille zu kaufen.
Filme mit einer Altersfreigabe ab 16 Jahren enthalten sozial schädigende
Botschaften, gewaltverherrlichende oder gar diskriminierende
Inhalte. Besonders die Bereiche Drogenkonsum, Ausländerfeindlichkeit
und Sexualität werden von der Freiwilligen Selbstkontrolle
g e nauestens geprüft.
Jugendmedienschutz im Kino
Die Bezeichnung ‚Keine Jugendfreigabe‘, bzw. ‚ab 18‘, wird dann vergeben,
wenn eine schwere Jugendgefährdung vorliegt.
Die FSK (Freiwillige Selbstkontrolle
der Filmwirtschaft) entschei
det über Altersfreigaben von
Filmen. Dabei wird sich vor allem
am Wohl der jüngsten Jahr gänge
einer Altersgruppe ori en tiert. Die
FSK legt also gewisser maßen
ei ne verbindliche Untergrenze
fest, die bestimmt, ab welchem
Alter Filme in der Öffentlichkeit
(z.B. in Handel und Videotheken)
an Kinder und Jugendliche abgegeben
werden dürfen.
Linktipp!
Dass die Al ters freigaben manchmal auch auf Kri tik stoßen zeigt der
Arti kel „FSK kämpft gegen ‚sexuelle Des orientie rung‘“, den Sie hier
nach lesen können:
medienbewusst.de/kino/20111220/fsk-kaempft-gegen-sexuelledesorientierung.html
Bedeutung der Alterskennzeichen
Ohne Altersbeschränkung freige geben ist ein Film, wenn er frei von
Be drohungssituationen ist bzw. diese schnell aufgeklärt werden.
Ge rade Kinder unter sechs Jahren können bestimmte Szenen noch
nicht selbstständig verarbeiten. In diesem Fall ist jedoch keine Beeinträchtigung
für das Kind zu erwarten.
Ab einem Alter von sechs Jahren können Kinder schon distanziert
erkennen, welche Geschichten real sind. Jedoch müssen die Ereignisse
auch hier ein positives Ende nehmen. Nur dann verdient es die
Bezeichnung „Freigegeben ab 6 Jahren“.
Eine Freigabe ab 12 Jahren wird dann erteilt, wenn der Film aufregendere
Szenen enthält. Gerade wenn ein hohes Gewaltpotential
ent halten ist, muss gründlich geprüft werden, ob es eine Gefährdung
für Jugendliche darstellen kann. Filme mit Inhalten über gesellschaftliche
Probleme sind hingegen erträglicher, weil sie die Meinungsund
Bewusstseinsbildung fördern.
5 Tipps für einen Kino-Besuch mit Kindern
1. Die FSK-Altersfreigaben geben eine gute Orientierungshilfe, welche Filme
für Kinder geeignet sind. Sie sind allerdings keine pädagogischen Empfehlungen.
2. Erkundigen Sie sich vor dem Kinobesuch, welche Filme tatsächlich kindgerecht
sind. Informationen zu aktuellen Kinofilmen finden Sie auch auf
medienbewusst.de.
3. Sitzplätze in den hinteren Reihen schonen die Augen.
4. Wenn Sie Ihr Kind alleine ins Kino gehen lassen, dann treffen Sie feste
Verabredungen mit ihm.
5. Scheuen Sie sich nicht, den Kinobesuch abzubrechen, falls Sie aufgrund
bestimmter Filminhalte Verängstigung oder extreme Aufregung im Verhalten
Ihres Kindes feststellen.
82 medienbewusst.de
medienbewusst.de
83

Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich Mobile Medien
Quiz
a
b
c
1. Wofür lassen sich Mobile-Learning-Technologien sinnvoll einsetzen?
Kurz vor einer Klassenarbeit oder ähnlichen Situationen, wenn Kinder unter
Zeitdruck lernen müssen, sind sie besonders effektiv.
Sie eignen sich vor allem für verschiedene Formen des Auswendiglernens, z.B.
Vokabeltraining.
Komplexe Lerninhalte lassen sich mit Mobile-Learning-Technologien einfacher
und verständlicher vermitteln.
a
b
c
2. Welchen Vorteil bietet der QR-Code?
Er bietet einen schnellen Zugang zu Informationen, z.B. Webseiten.
Der QR-Code funktioniert wie eine Sperre und kann so Smartphones und Tablet
PC vor ungewollten Inhalten schützen.
Mit Hilfe des QR-Codes lässt sich das Mobiltelefon eindeutig identifizieren.
Fremdnutzung ist somit unmöglich.
a
b
c
3. Was ist „Happy Slapping“?
Es handelt sich dabei um eine neuartige App, welche die Ausschüttung von
Glückshormonen anregt.
So werden Spaß-Prügeleien bezeichnet, die mit dem Handy aufgezeichnet und
verbreitet werden.
Happy Slapping ist ein lustiger Schnappschuss mit der Handykamera.
© Chris Rimmer / flickr.com
Themenbereich
Mobile Medien
a
b
c
a
b
c
4. Welchen Nachteil haben e-Books?
Es kann vorkommen, dass die eReader mit den unterschiedlichen e-Book-
Dateien nicht kompatibel sind.
Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Lesen auf dem Bildschirm besonders
schädlich für die Augen ist.
e-Books sind generell teurer als die Printausgabe.
5. Welche Voraussetzung muss bei einer Handyortung erfüllt sein?
Die Lokalisierung funktioniert nur, wenn das Kind das Handy in der Hand hält.
Das zu ortende Handy benötigt einen Internetanschluss.
Das Handy des Kindes muss eingeschaltet sein, sonst kann keine Verbindung
hergestellt werden.
84 medienbewusst.de
medienbewusst.de
Lösung: 1b; 2a; 3b; 4a; 5c
85

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
© horizontal.integration / flickr.com
Das Handy ist schon seit einigen Jahren kaum mehr aus
dem Leben von Kindern und Jugendlichen wegzudenken.
Inzwischen hat mehr als jedes zweite Kind ein Eigenes, wobei
die 12- bis 13-Jährigen mit über 90 % fast alle eines
besitzen (JIM-Studie 2013 19 ). Mobile Kommunikation besteht
heute allerdings längst nicht mehr nur aus Telefonieren
oder SMS-Schreiben. Auf Smartphones und Tablet-PCs
lassen sich zahlreiche Apps (Engl. Applications = Anwendungsprogramme)
installieren. Durch mobiles Internet sind
die Nutzungs möglichkeiten fast grenzenlos. Wie Kinder davon
profitieren können, aber auch welchen Gefahren Sie sich
bewusst sein sollten, erfahren Sie in diesem Kapitel.
Handys in Kinderhänden
Wenn sich Kinder ein Handy
wün schen, dann in erster Linie,
um damit zu spielen oder um
sich vor den Freunden oder
äl teren Ge schwistern zu profilieren.
Wenn sich Eltern von
diesen Argumenten überzeugen
lassen, rückt der eigentliche Sinn
eines Mobiltelefons – die mobile
Erreichbarkeit – jedoch oftmals
in weite Ferne. Dabei sollte diese
in jungen Jahren unbedingt im
Vordergrund stehen.
Ab welchem Alter ist ein
Handy für Kinder geeignet?
Grundsätzlich ist es empfehlenswert,
möglichst lange mit dem
Kauf eines Handys zu warten
und sich vor allem bei jüngeren
Kindern nicht zu einem
Smartphone überreden zu
lassen, ohne sich im Vorfeld
ausreichend Informationen
einge holt zu haben. Nach Aussage
der Autoren der Website
www.handy-in-kinderhand.de ist
ein Mindestalter von 10 bis 11
Jahren angemessen.
Angemessene Handyfunktionen
für Kinder
Für den Einstieg eignet sich ein
spezielles Kinderhandy oder ein
einfaches Handymodell, welches
mit den Grundfunktionen, wie
Te le fonieren und SMS-Schreiben,
ausgestattet ist. Überlegen Sie
ge meinsam mit Ihrem Kind, was
Sie mit dem Handy er reichen wollen
und wägen Sie alle Risiken,
Kosten und Chancen ab. Seien
Sie sich im Klaren, dass das
Kind durch ein Handy eine ganz
neue Verantwortung erfährt, mit
der es erst einmal umzugehen
lernen muss. GPS, Bluetooth
oder Internet sollte es deshalb
vorerst nicht nutzen können, insbesondere
da über diese offenen
Schnittstellen un kontrolliert Inhalte
auf das Handy gelangen
können. Diese Fallen können von
Kindern noch nicht ausreichend
durchschaut werden. Richten Sie
deshalb eine Kindersicherung ein
[mehr dazu auf S. 88], um das
Kind bestmöglich zu schützen.
Mit zunehmendem Alter und Erfahrungsstand
ist es in Ordnung,
wenn Kinder auch Handys mit
erweiterten Funktionen, wie z.B.
Foto- und Videoaufnahmen nutzen
können.
86 medienbewusst.de
medienbewusst.de
87

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
Hinweis: Um eine sinnvolle Nutzung zu gewährleisten, ist es unabdingbar,
dass auch Sie sich mit dem Handy auskennen und es
problemlos bedienen können.
Handyvertrag oder
Prepaid-Tarif?
Viele Mobilfunkanbieter er leichtern
Ihnen die Suche, indem sie
Tarife anbieten, die extra auf
Kinder und Jugendliche zu geschnitten
sind. Mit einem Handyvertrag
ist es möglich, einen festen
Betrag pro Monat zu setzen,
der automatisch abge bucht wird.
Ein gutes Beispiel für Kinder ist
das Angebot von Toggo Mobile.
Neben einer kosten losen Elternrufnummer,
bietet dieser Tarif
unter anderem einfach verwaltbare
Kostenlimits, sowie eine
Ortungsfunktion.
Gute Kostenkontrollen können
auch Prepaid-Tarife bieten, bei
dem Sie im Voraus ein bestimmtes
Guthaben auf das Handy
des Kindes laden können. Hier
sollten maximal 15 Euro im
Monat ausreichen. Seien Sie
konsequent und laden sie es
nicht erneut auf, falls es vorzeitig
aufgebraucht ist. So lernen
Kinder verantwortungsvoll mit
Geld umzugehen.
und wichtige private Telefonnummern
hinzu. Sinnvoll ist es
auch die Nummern bestimmter
Ansprechpartner, beispielsweise
von Ihnen als Eltern, als Kurzwahl
zu speichern. So reicht nur
ein langer Tastendruck auf eine
bestimmte Ziffer, um diese Nummern
anzurufen.
Weiterhin ist es sinnvoll, Anrufe
aus dem Ausland sowie Sonderrufnummern
sperren zu lassen.
Klingelton-Abos oder Hotlines
sind oft nicht direkt zu erkennen
und können von Kindern
nicht eindeutig durch schaut
werden. Auch mobile Internetverbindungen
sind oft sehr kostspielig
und sollten unterbunden
werden. Die Einstellung hängt
vom Handymodell, als auch vom
jewei ligen Mobilfunkanbieter
ab. Viele Anbieter verfügen zudem
über Sicher heitskonzepte,
welche die Übertragung von Inhalten
nur nach Eingabe eines
PINs erlauben. Unter der kostenfreien
Rufnummer 22988 oder
direkt bei ihrem Anbieter können
Sie sich zum Thema Jugendschutz
auf Handys informieren.
Bei den meisten Smartphones
besteht die Möglichkeit, bestimmte
Apps oder den gesamten
Internetzugang durch einen
Pin-Code zu verschlüsseln. Auch
einzelne Webseiten können gesperrt
werden. Diese Optionen
bietet beispielsweise „Parental
Control“ von Kaspersky, welche
als zusätzliche App zu erwerben
ist.
Hinweis: Besprechen Sie vor dem Kauf eines Handys die monatlichen
Ausgaben mit Ihrem Kind, um ungewollte und teilweise sehr hohe
Kosten zu vermeiden.
Kindersicherung
Um Kinder vor Kostenfallen
und ungeeigneten Inhalten zu
schüt zen, ist es ratsam, kindersichernde
Maßnahmen auf dem
Handy, Smartphone oder auch
Tablet-PC zu treffen.
Überprüfen Sie zunächst das Tele
fonbuch des Handys. Oftmals
werden einige Kontakte per
Werkszustand mitgeliefert, bei
deren Anruf höhere Kosten entstehen.
Löschen Sie diese und
fügen Sie nur Notrufnummern
© Desert Bug/flickr.com
88 medienbewusst.de
medienbewusst.de
89

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
Tipp!
Achten Sie beim Kauf eines Handys auf
einen niedrigen SAR-Wert. Dieser Wert gibt
an, wie viel Handystrahlung vom Menschen
aufgenommen wird. Weitere Informationen
über diesen Wert finden Sie auf der Website
des Informationszentrums Mobilfunk unter:
www.izmf.de/de/content/sar-werte-vonhandys.
Wenn die Handykamera
zum Problem wird
Sie gehen ständig durch die Medien:
Meldungen über Gewalt videos,
pornografische Inhalte oder
gewaltverherrlichende Songs auf
den Handys von Jugend lichen.
Da Kinder oftmals auch mit dem
Handy oder Smartphone der
El tern herumspielen, sollten Sie
diese Einstellungen auch bei
Ihr en eigenen Mobiltelefonen
an wenden.
Linktipp!
Eine hilfreiche Übersicht über aktuelle
Handy-Modelle und -Tarife
für Kinder finden Sie auf www.
handy-kinder.de/handytarife_
fuer_kinder.html
© Noelle Nobel/flickr.com
Dass mit Schlägereien geprahlt
und versucht wird, sich damit
zu profilieren, ist nichts Neues.
Mögliche Gründe dafür sind
Imponiergehabe, der Reiz des
Verbotenen oder pure Neugier.
Doch heutzutage kommt
die Kamera als direkter medialer
Beweis hinzu – die Kamera
eines Han dys, das den Konsum
und die Weitergabe solcher Inhalte
noch verstärkt. Weil man
zur Gruppe dazu gehören will,
schaut man hin.
Happy Slapping
Besonders bedenklich sind Videos,
die sogenannte „Happy
Slapping“-Inhalte zeigen (engl.
für „fröhliches Schlagen“). Dabei
werden andere Personen
grundlos und teilweise aus Spaß
gequält oder verprügelt, um dies
mit der Handykamera aufzuzeichnen
und die Videos später
zu verbreiten. Da viele Jugendliche
inzwischen ein Mobiltelefon
mit einer Internetverbindung
haben, kann sich diese Videos
jeder unabhängig vom Standort
herunterladen.
Missachtung der
Konsequenzen
Für die Betroffenen können psychische
und psychosomatische
Erkrankungen die Folge von
Gewalttaten sein. Diese Konsequenzen
werden von Jugendlichen
jedoch nur selten erkannt
und ernstge nommen. Ebenso
wenig bewusst ist ihnen die Tatsache,
dass sie sich mit ihren
Hand lungen in ein Spannungsfeld
zwischen Erlaub tem und
Verbotenem begeben. Nicht nur
das Aufnehmen solcher Videos
ist strafbar, sondern auch die
Weitergabe. Dies kann zur
Verhän gung von Erziehungsmaßregeln,
wie bei spiels weise Arbeits
auflagen, führen. In schwer -
wiegenden Fällen kann auch
Jugendarrest oder eine Jugendstrafe
die Folge sein.
Schutz- und
Gegenmaßnahmen
Leisten Sie Aufklärungs arbeit!
Besprechen Sie mög liche Gefahren
mit dem Kind und reduzieren
Sie diese, z.B. durch die
Einrichtung eines ent sprechenden
Sicher heits konzepts [mehr
dazu unter „Kindersiche rung“,
S. 88]. Wenn Sie verdächtige
Inhalte auf dem Handy Ihres
Kindes gefunden haben, ermutigen
Sie es, sich bei dem Betroffenen
zu entschuldigen. Ein
Anzeichen von Einsicht wäre es
zudem, wenn das Kind die Inhalte
freiwillig löscht.
90 medienbewusst.de
medienbewusst.de
91

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
Das Kinderhandy als
Ortungsgerät
Angenommen ein Kind kommt
nicht von der Schule nach Hause.
Trödelt es nur wieder mit seinen
besten Freunden oder besteht
tatsächlich Grund zur Sorge?
Nicht selten zeigen die Medien
Bilder von verschwundenen
Kin dern. Ein Kinderhandy kann
Ihnen auf verschiedenste Weise
Sicherheit verschaffen: Ent weder
Sie rufen Ihr Kind an, oder Sie
lassen es lokalisieren.
Ortungsmöglichkeiten
Bisher haben sich zwei verschiedene
Ortungstechnologien etabliert,
die sich in Genauigkeit und
Verfügbarkeit unterscheiden. GPS
© Noelle Nobel/flickr.com
ist bereits durch Auto-Navi gations
geräte bekannt. Es zeichnet
sich durch eine eher eingeschränkte
Verfügbarkeit aus,
ist aber in Sachen Genauigkeit
führend. Genau umgekehrt verhält
es sich bei der alternativen
Technologie: der Netzortung auf
Basis des Mobilfunknetzes. Sie
punktet bei der Verfügbarkeit.
Sie sollten also selbst ent scheiden,
auf welche Eigenschaft Sie
bei der Handyortung mehr Wert
legen.
Auch im Internet können viele
verschiedene Ortungs-Services
in Anspruch genommen werden,
meist gegen eine entsprechen -
de Gebühr. Ein Anbieter,
der sich auf die Bedürfnisse
von Eltern spezial i siert, ist
www.Trackyourkid.de. Die Freischal
tung erfolgt über eine SMS
des zu ortenden Handys. Wir
empfehlen das By-Call-Ortungsmodell,
da Sie hier jederzeit auf
die Ortung zugreifen können,
ohne einen jährlichen Pauschalpreis
zahlen zu müssen. Nach
einer ein maligen Einrichtungsgebühr
fällt lediglich eine Nutzungsgebühr
pro tatsächlich
durchgeführte Ortung an.
Gefahren
Softwares ähnlicher Art könnten
auch von Verbrechern zur Spionage
genutzt werden. Sobald
Sie bemerken, dass das Handy
Ihres Kindes nach einem Telefongespräch
oder dem Versenden
einer SMS automatisch
online geht, sollten Sie misstrauisch
werden.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist
besser?
Da Sie die Erziehungsbe rechtigten
sind, muss das Kind von der
Anmeldung bei einem Ortungs-
Service aus rechtlicher Sicht nicht
Kinder-Apps
Tablet-Computer und Smartphones
sind „Mini-Computer“
der neuesten Generation und
Platt formen sogenannter Apps
(Engl. Applications = Anwendungs
programme). Diese reichen
von einfachen Werkzeugen und
Spielereien bis zu umfangreichen
Programmpaketen.
Aufgrund der intuitiv gestalteten
Multitouch-Displays (engl. touch
= berühren; Bildschirm mit Mehrzwingend
erfahren. Dennoch ist
es empfehlenswert, vorher mit
ihm über Ihre Motive zu sprechen.
Indem Sie ihm erklären, dass
es nur um sein Bestes geht und
in Notsituationen die Möglichkeit
besteht, es wiederzufinden, entsteht
ein Vertrauensverhältnis.
Trotzdem ist es ratsam, Kindern
gewisse Freiräume im Leben zu
er mög lichen, damit diese zu
einer ausgereiften Persönlich keit
heran wachsen können. Kinder,
die übermäßig kontrolliert werden,
können ihre Fähigkeiten zum
eigen ständigen Denken, Han deln
und Fühlen sonst nicht richtig
ausbilden, und/oder Ängste und
Unsicherheiten entwickeln.
fingergestenerkennung) können
sich bereits Zweijährige mühelos
mit Tablets und Smartphones beschäftigen.
Zu den beliebtesten
Anwendungen gehören Spie le,
Lern- und Kreativ-Apps sowie
Unterhaltungsprogramme. In
einem angemessenen Umfang
können diese für die Kleinen
eine gelungene Abwechslung
bieten und sogar ein erfolgreiches
Lernmedium darstellen.
92 medienbewusst.de
medienbewusst.de
93

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
Dabei ist es nicht unbedingt notwendig,
deutschsprachige Apps
zu erwerben, da simple Anwendungen
wie z.B. Kopfrechnen-
Üben auch ohne Englischkenntnisse
verständ lich und spielbar
sind.
Wo Sie geeignete Apps für
Kinder finden
Beispielweise der iTunes App-
Store bietet eine Vielfalt an
Apps, die entweder kostenlos
oder für wenig Geld zum Download
bereit stehen. Die Eignung
für Kinder ist allerdings nicht
offen gekenn zeichnet. Um sich im
App- Dschungel Orientierung zu
verschaffen und einem Fehl kauf
vorzubeugen, ist es ratsam, Kundenrezensionen
an derer Eltern zu
lesen oder sich Rat im Internet zu
holen. Et wa die „iPhone Mom“
(www.theiphonemom.com) sowie
Kirstin Hofkens (www.iphonekinderapps.de)
blog gen regelmäßig
über Neuerscheinungen
im App-Store und veröffentlichen
Bewer tungen, Em pfehlungen und
Kri tiken für Kinder-Apps. Auch auf
medienbewusst.de finden Sie regelmäßig
aktuelle Nutzungs tipps
zum Thema.
Linktipp!
Als besonders sinnvoll gelten Apps, die das Lernen der Kinder auf
spielerische Weise fördern. Auf www.bildungapps.de/kinder.html
finden Sie einige Beispiele.
M-Learning:
Apps im Schul- und Lernalltag
Wer die Hausaufgaben zu Hause
nicht schafft, macht sie eben
noch schnell auf dem Weg zur
Schule. Daran ist nichts ungewöhnlich.
Wenn Kinder in solchen
Fällen jedoch nicht mehr
zu Block und Stift, sondern z.B.
zu einem Smartphone greifen,
spricht man vom sogenannten
M-Learning (mo bilem Lernen).
Es ist davon auszugehen, dass
dieser Trend mit der ständigen
Weiterentwicklung digitaler
Medien und des World Wide Web
immer mehr an Relevanz erlangt
– und dies nicht zuletzt bei Pädagogen
und ihren Schülern.
Einsatzmöglichkeiten
Mit M-Learning-Angeboten ist
Ler nen nun orts- und zeitunabhängig
möglich. Es eignet sich
da her besonders gut für das
Vo ka beltraining und andere
Formen des Auswendig lernens.
Auch Ausflüge und Exkursionen
können beispielsweise mit einem
Lernsystem auf Mobiltelefonen
oder Tablets begleitet werden.
Die bunte Oberfläche und z.B.
Sound-Effekte sorgen für noch
mehr Spaß und vor allem Lernerfolg.
© Brad Flickinger/flickr.com
© Brad Flickinger/flickr.com
94 medienbewusst.de
medienbewusst.de
95

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
Des Weiteren ergeben sich Einsatzmöglichkeiten,
die mehr auf
soziale Interaktivität abzielen.
Pilotversuche an verschiedenen
Schulen zeigen, dass Lernplattformen
großes Potential versprechen.
Sie bieten einen Raum
zur Speicherung von Lehr- und
Lernmaterialien und vernetzen
Schüler und Lehrer miteinander.
So kann z.B. eine jederzeit
verfüg bare Kommunikation zwischen
allen Beteiligten hergestellt
werden.
e-Books
Was ist bei der Nutzung
entsprechender Angebote zu
beachten?
Die neuartigen Bildungstechnologien
sollten keinesfalls das
gemeinsame Lernen mit den
Eltern oder andere klassische
Lern me thoden ersetzen, sondern
vielmehr eine sinnvolle
und (spielerische) Unterstützung
darstellen. Denn komplexe Inhalte
können auf diesem Weg
oftmals nicht vermittelt werden.
Vorteile
Gerade für Kinder können Geschich
ten interaktiv und durch
ab wechslungsreiche Sounds noch
spannender gestaltet werden.
Ein gutes Beispiel bietet das
Märchen „Der Froschkönig“
(Fischer-Verlag). Hier haben
Kin der die Möglichkeit, die Kugel
in den Brunnen zu werfen oder
Teller von der Wand zu schütteln.
In den meisten Fällen kostet ein
e-Book weniger als die Printausgabe,
manche Bücher stehen
sogar kostenfrei zum Download
bereit.
Nachteile
Durch die Vielzahl an Lesegeräten
(eReader) unter schied -
licher Marken sind mittler weile
nicht alle eReader mit den unterschiedlichen
e-Book-Dateien
kompatibel. Abhilfe kann hierbei
z.B. der Markt führer „Kindle“
schaffen. Durch eine kostenfreie
Kindle-App wird das Lesen von
e-Books auch auf vielen anderen
mobilen Endgeräten ermöglicht.
Trotz der einfachen Nutzung
bleiben eReader elektronische
Geräte. Kleinkindern sollten sie
deshalb nicht alleine überlassen
werden.
Unterwegs Bücher lesen, ohne
schwere Bände zu tragen? Mit
e-Books ist dies seit geraumer
Zeit kein Problem mehr. Von nun
an gibt es mobile Bücher auch
für Kinder. Viele Eltern fragen
sich, warum auch ihr Kind von
einem e-Book Gebrauch machen
sollte.
Hinweis: Entgegen der Befürchtung, dass das Lesen auf dem Bildschirm
den Augen und der Aufnahmefähigkeit von Kindern schadet,
hat eine aktuelle Studie der Universität Mainz 20 ergeben, dass dieses
Lesen keine Nachteile gegenüber dem von Texten auf gedrucktem
Papier hat.
© Brad Flickinger/flickr.com
Wo sind geeignete e-Books für
Kinder zu finden?
Obwohl es sich im Alltag bisher
noch nicht durchgesetzt hat, ist
das Angebot an digitalen Kinderbüchern
groß. Wer für seine
Kinder ein e-Book sucht, kann
dieses in vielen Online-Buchläden,
wie etwa www.libri.de
und www.amazon.de bequem
herunterladen. Bestseller-Listen
und Nutzerbewertungen bie ten
Ent scheidungshilfen. Au ßer dem
können Leseproben ei nen kleinen
Einblick in das je weilige
e-Book gewährleisten. Besonders
hilfreich ist auf www.libri.de
auch die Einteilung der e-Book-
Empfehlungen in verschiedene
Alterskategorien.
96 medienbewusst.de
medienbewusst.de
97

MOBILE MEDIEN
MOBILE MEDIEN
QR-Codes für’s Smartphone
Die „Sendung mit der Maus“ hat
es vorgemacht: Der auf Plakaten
eingebettete QR-Code führt den
Nutzer auf eine Website, auf der
ganz im Sinne der Sendung in
einem Video erklärt wird, wie
dieses Werbeplakat zustande
gekommen ist.
Der sogenannte QR-Code steht
für Quick Response (engl. für
„schnelle Antwort“) und verschlüsselt
Informationen, die mit
jedem internetfähigen Handy,
das eine Kamera und eine entsprechende
Lese-Software besitzt,
auf schnelle Weise abrufbar
sind. Sie verbinden und ergänzen
eine Offline-Aktion direkt mit
dem passenden Online-Angebot,
wobei das mühsame Abtippen
einer URL-Adresse entfällt.
Da der Inhalt des QR-Codes auf
den ersten Blick nicht ersichtlich
ist, besteht die Gefahr, auf einer
schädlichen Website zu landen
oder dass ungewollt Funktionen
des Smartphones ausgeführt
wer den. Ein seriöses Lesegerät
erkennen Sie daran, dass es zunächst
nur den Inhalt des QR-
Codes, z.B. eine Website vor der
eigentlichen Ausführung anzeigt.
Tipp!
Der hier abgebildete QR-Code führt auf die
Website von medienbewusst.de. Wenn Sie
ein Smartphone oder Tablet-PC besitzen,
probieren Sie es doch einmal aus!
5 Tipps für den Umgang von Kindern mit mobilen Medien
1. Warten Sie möglichst lange mit dem Kauf eines eigenen Handys und auch
Tablets für Ihr Kind. Angemessen ist ein Mindestalter von 10 bis 11 Jahren.
2. Wenn Sie Ihrem Kind ein Handy zur Verfügung stellen, sollte die Erreichbarkeit
des Kindes im Vordergrund stehen.
3. Zu Beginn ist ein Handy-Guthaben von maximal 15 Euro monatlich ausreichend.
Sprechen Sie mit dem Kind über anfallende und möglicherweise
ungewollte Kosten.
4. Ob Handy, Smartphone oder Tablet: Setzen Sie sich mit Schutz- und Sperrmöglichkeiten
auseinander, um Ihr Kind vor gefährlichen Inhalten oder
Kosten fallen zu bewahren.
5. Apps gelten als sinnvoll, wenn sie spielend das Lernen der Kinder fördern.
98 medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Testen Sie Ihr Vorwissen zum Themenbereich MUsik & Hörbücher
Quiz
a
b
c
a
b
c
1. Hörbücher können das Vorlesen ‚echter‘ Bücher ersetzen. Richtig oder
falsch?
Falsch. Hörbücher können das elterliche Vorlesen nicht ersetzen. Sie stellen
lediglich eine Ergänzung dar.
Teilweise. Das Hörbuch kann öfter einmal die Gute-Nacht-Geschichte ersetzen.
Vor allem jüngere Kinder machen sich daraus keinen Unterschied.
Richtig. Wenn Kinder ihre Lieblingshörbücher gefunden haben, kann getrost
auf das eigenmächtige Vorlesen verzichtet werden.
2. Welchen Zweck hat das „Auditorix Hörbuchsiegel“?
Das Siegel gibt die Altersfreigabe eines bestimmten Hörbuches an. Diese soll
jedoch nur als Empfehlung gelten.
Das Siegel wird an herausragende kindgerechte Hörbuch-Produktionen verliehen
und soll helfen, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu orientieren.
Wenn das Siegel auf einem Hörbuch zu finden ist, wurde dieses Hörbuch
über 50.000 Mal verkauft. Dies kann mit dem Status „Platin“ bei anderen
verkauften Musikstücken verglichen werden.
© Vladimir Mucibabic / dreamstime.com
Themenbereich
a
a
a
3. Was besagt das Urheberrecht?
Das Urheberrecht regelt, wie viel Geld die GEMA für
ein bestimmtes Lied, Bild oder einen bestimmten Film
bekommt.
Das Urheberrecht besagt, dass das „Streamen“ von
Filmen oder Musik ausdrücklich erlaubt ist, das Downloaden
aus dem Internet jedoch verboten.
Das Urheberrecht soll geistiges Eigentum schützen.
Eine Person, die etwas geschaffen hat, gilt als Urheber
und darf somit darüber bestimmen, was mit seinem
Werk geschieht.
weiter auf
der nächsten
Seite
Musik & Hörbücher
100
medienbewusst.de
medienbewusst.de
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Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
a
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c
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c
4. Fördern Hörbücher die Konzentrationsfähigkeit von Kindern?
Ja, aber die negativen Effekte von Hörbüchern überwiegen. Kinder, die sie
täglich hören, verlieren sich irgendwann in ihrer Fantasiewelt und finden sich
immer schlechter im realen Sozialleben zurecht.
Nein. Sie bewirken den gegenteiligen Effekt, da sie von wichtigen Dingen wie
der Erledigung von Hausaufgaben ablenken.
Ja. Hörmedien fördern die Fähigkeit Zuzuhören und das kritisch reflexive Nachdenken.
5. Können Musikspiele den klassischen Musikunterricht ersetzen?
Ja. Personen, die regelmäßig und mindestens drei Mal pro Woche ein Musikspiel
nutzen, können sich den klassischen und teuren Musikunterricht sparen.
Teilweise. Musikspiele können den klassischen Musikunterricht zwar nicht
vollständig ersetzen, aber sie steigern das Gesangstalent enorm.
Nein. Nur durch einen professionellen Gesangs- oder Instrumentenlehrer kann
das richtige Musikgefühl und –verständnis entwickelt werden. Musikspiele
wurden dazu produziert, um Spaß und Unterhaltung zu bieten.
Die Welt des Hörens war und ist für Kinder immer ein spannendes
Vergnügen. Lautstark singen sie die Kinderlieder
ihrer Lieblings-CD mit. Oder sie tauchen bei Hörspielen in
ihre selbst gestaltete Welt ein und identifizieren sich mit den
Helden der Geschichte.
Wie bei allen anderen Medien boomen heutzutage auch in
der Musikbranche Downloads aus dem Internet. Dabei kann
es jedoch auch zu Konflikten mit dem geltenden Recht kommen,
beispielweise durch das illegale Herunterladen der
Musik. Über diese Chancen und Risiken von Musik und Hörbüchern
wird sich der folgende Themenbereich drehen.
© Paul Moore / dreamstime.com
102
Lösung: 1a; 2b; 3c; 4c; 5c
medienbewusst.de
medienbewusst.de
103

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
Welche Art von Hörspielen ist
für Kinder geeignet?
Tipp!
Das elterliche Vorlesen „echter“ Bücher
können Hörbücher nicht ersetzen. Ersteres
fördert die Bindung zu dem Kind und
vorallem für die Jüngsten gibt es nichts
Schö neres, als durch eine Gute-Nacht-
Ge schichte mit der vertrauten Stimme von
Mama oder Papa einzuschlafen. Hörbücher
stellen lediglich eine Ergänzung dar.
Wichtig ist natürlich, dass Sie
bei der Auswahl eines Hörbuch s
oder -spiels die Interessen und
den Entwicklungsstand des
Kindes berücksichtigen. Grund -
sätzlich eignen sich für die kleineren
Kinder im Vorschul alter
Ge schichten und Märchen und
für Grundschulkinder die Genres
Von Seiten der Hersteller wird
keine konkrete Altersangabe genannt.
Es ist aber zu empfehlen,
seinem Kind frühestens ab einem
Alter von 10 Jahren einen
eigenen MP3-Player oder einen
Wissen und Abenteuer. Ältere
Kinder ab 10 Jahren favorisieren
die Genres Krimi, Fantasy, Abenteuer
und Biografie.
Ab welchem Alter ist ein
MP3-Player oder iPod sinnvoll?
© Fred Goldstein / dreamstime.com
eigenen iPod anzuvertrauen.
Erst dann können sie den Wert
des Gerätes einschätzen und verantwortungsvoll
(auch was die
Lautstärke re ge lung und Hördauer
angeht) damit umgehen.
Orientieren Sie sich an der Entwicklung
Ihres Kindes und
ach ten Sie auf folgende Eigenschaften:
Ein MP3-Player soll
Beim Hören von Musik, beispielsweise
über einen portablen MP3-
oder CD-Player, sind auch die
Kopf hörer nicht zu unterschätzen.
Generell sind Bügelkopfhörer
weniger schädlich als die
sogenannten In-Ear-Kopfhörer. Es
ist jedoch darauf zu achten, dass
die – in der Regel für Erwachsene
konzipierten – Bügelkopf hörer
an den kleineren Kinderkopf
angepasst werden, sodass
diese nicht zu nah auf dem Ohr
aufliegen. Spezielle Kinder-
Kopfhörer haben zumeist eine
Höchstlautstärke, welche an die
Belastungsgrenze von Kindern
angepasst ist. Informieren Sie
sich am besten vor dem Kauf,
ob das Produkt über eine Lautstärke-Reduktions-Technologie
verfügt. Trotzdem sollte ihr Kind
den Spaß nicht übertreiben. Wissenschaftliche
Studien wie die
„Ohrkan“-Studie 21 zur Hörfähigkeit
unter Jugendlichen haben
bewiesen, dass übermäßig lauter
für Kinder einfach zu bedienen,
robust ver arbeitet und im Preis
ange messen sein.
Lautstärke beim Musikhören
Musikkonsum zu Hörschäden
führt, wenn er eine gewisse Lautstärke
über schreitet.”
© Andrey Kiselev / dreamstime.com
Tipp!
Setzen Sie Musik und Hörbücher gezielt
ein und ermöglichen Sie Ihrem Kind Ruhepole
zur Entspannung und Konzentration.
Beispiele dafür wären Alben mit Entspannungsmusik,
Vogelstimmen oder Wellenrauschen.
Dabei können auch Eltern mal
abschalten!
104
medienbewusst.de
medienbewusst.de
105

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
Fördern Sie die Fantasie von
Kindern mit Hör- und Singspielen
Tipp!
Einblicke in die professionelle Medienproduktion
werden auch von den Landesmedienanstalten
initiiert und unterstützt.
Bei spielsweise die Medienwerkstatt der
Lan des medienanstalt Thüringen hilft bei
der Realisierung von Ideen und ermöglicht
einen Blick hinter die Kulissen. Nähere Informationen
über die Medienwerkstätten
zur Förderung der Medienkompetenz erhalten
Sie unter www.tlm.de.
© Vlasta Salnikova/dreamstime.com
Ein Vorteil von Hörspielen
ist, dass durch verschiedene
Klang elemente besonders
gut Gefühle und Stimmungen
transportiert werden. Durch ver -
schiedene Sprecherstimmen
können sich Kinder besser in
die unterschiedlichen Charaktere
hineinversetzen. Viele Erzählungen
regen so die Fantasie
und Kreativität von Kindern
zusätz lich an.
Reden Sie nach dem Anhören
mit dem Kind über das Hörspiel
– Sie werden erstaunt
sein, wie viele Gedanken es sich
dazu gemacht hat und was für
eine andere Sichtweise es im
Ver gleich zu Ihnen auf die Geschehnisse
der Geschichte hat.
Hörspiele selbst produzieren
Versuchen Sie doch einmal, mit
Ihrem Kind selbst ein Hörspiel
aufzunehmen. Dies ist technisch
gesehen nicht schwer. Ein altmodischer
Kassettenrekorder und
ein dazugehöriger Kassettenrohling
sind bereits ausreichend.
Auch mit einem MP3-Diktier -
gerät, dem Computer oder ei nem
Smart phone mit zugehöriger
App kann problemlos gearbeitet
werden. Wenn man sich einmal
in ein Thema hineingedacht hat,
ent wickelt sich die Handlung
meist von ganz alleine – vom
Poli zisten über die Prinzessin
© Supertrooper / dreamstime.com
Bei der stetig steigenden Auswahl
an Angeboten fällt es nicht
immer leicht, altersgerechte Hör -
bücher zu finden. Umso besser,
dass es mittlerweile ein deutschlandweites
Qualitätssiegel für
Hörbücher gibt: Das „Auditorix
Hörbuchsiegel“ soll sowohl
Kindern als auch Erwachsenen
bis hin zum Piraten! Wichtig ist
nur, dass es sich um ein Thema
handelt, wofür sich das Kind
interes siert. Ältere Kinder können
Hörspiele auch mit Freunden
produzieren.
Qualitätssiegel für Hörbücher
Tipp!
Auch auf medienbewusst.de finden Sie im
Themenbereich Musik und Hörbücher eine
Vielzahl von Produktkritiken und regel mäßig
Empfehlungen über aktuelle Hörbücher.
helfen, sich bei der großen Auswahl
an Kinder-Hörbüchern zu
orientieren und qualitativ hochwertige
Produkte zu finden.
Um ein stimmiges Urteil zu erhalten,
werden Kinder zu ihrer
persönlichen Meinung befragt.
Dabei werden die Geschichte
des Hörbuchs, die Unterscheidbarkeit
der Stimmen, die
Klarheit der Story, sowie die
Spannung näher beleuchtet.
Linktipp!
Hörproben aller preisgekrönten Hörbücher und weitere Informationen
finden Sie unter anderem auf der Website www.auditorix.de.
106
medienbewusst.de
medienbewusst.de
107

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
Musik online hören
Online-Portale wie YouTube
ermöglichen jedem Internetnutzer
neben dem Sehen etlicher
Videos ebenso das Hören
gewünschter Musiktitel. Zudem
ist es möglich, Favoritenlisten
mit Musikvideos, sei es von
Laien- aber auch professionellen
Musikern, zu erstellen. Seien Sie
sich jedoch bewusst, dass das
Internet auch in solchen Portalen
einige Fallen bereit hält. Schauen
Sie sich dazu unsere Tipps in der
Rubrik Internet an, beispielsweise
unter dem Artikel „Die
Nutzung von Videoportalen“ auf
S.67.
Tipp!
Das Internetportal www.audible.de verfügt
über ein großes Repertoire an Hörgeschichten,
die auf die verschiedenen Interessen
eines Kindes abgestimmt sind. Gewünschte
Hörspiele, Hörbücher oder auch Musiktitel
können leicht herunterladen werden.
© Shae Cardenas / dreamstime.com
Herunterladen von Musik und
Hörbüchern
Musiktauschbörsen sind bei den
Nutzern sehr beliebt. Auf legalen
Plattformen wie iTunes von
Apple oder musicload kauft der
Nutzer die gewünschten Lieder
einzeln oder im Abonnement.
Aber Vorsicht! Bei einer Vielzahl
von illegalen Seiten werden die
Musikdateien unter gesetzlich
grenzwertigen Download-Verfahren
getauscht [mehr dazu unter
„Urheberrecht in der Musikbranche“,
S. 110].
Es gibt jedoch allerhand Internetplattformen,
die Hörbücher und
Musik kostenpflichtig zum legalen
Download anbieten. Wenn
Sie einmal etwas Neues ausprobieren
möchten, dann setzen
Sie sich doch mit Ihrem Kind gemeinsam
an den Computer und
lassen Sie sich durch aktuelle
Trends inspirieren. Sie werden
schnell merken, an welchen Geschichten
und Musikrichtungen
Ihr Kind Neugierde zeigt.
Musik streamen
Neben dem meist teuren Herunter
laden sehen immer mehr
Menschen das sogenannte Streaming
ihrer Lieblingsmusik als
Alternative zum Kauf einer CD
oder MP3-Datei. Vom Heimrechner
aus gelangt man bequem
und oft kostengünstig zu einer
Auswahl von Millionen Liedern.
Doch worum handelt es sich da
genau? Und ist es überhaupt
legal?
Streaming bezeichnet die Übertragung
von Audio- oder Videodaten,
welche gleichzeitig in
Echt zeit über das Internet emp -
fangen und wiedergegeben werden.
Ein expliziter Download entfällt
somit.
Man unterscheidet zwei Modelle:
Zum ersten radioähn liche
Dienste, die Programme für
ver schiedene Musik gattungen
zu sammenstellen. Dazu gehören
auch die Live-Streams, über
die heute fast jeder Radio-
Tipp!
Lassen Sie ein Kind nicht allein auf den
Streamingdiensten surfen. Beispielsweise
Spotify regelt in seinen AGB’s, dass eine
An meldung erst ab 13 Jahren erfolgen
darf 22 . Dies hat seine Gründe: Auf den
Diensten gibt es keine umfassenden Bestim
mungen, was beispielsweise ein Verbot
von kindergefährdenden Liederinhalten
betrifft.
108
medienbewusst.de
medienbewusst.de
109

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
sender verfügt [mehr dazu
unter „Radiosender für Kinder“,
S. 111]. Zum zweiten gehören
die sogenannten On-Demand-
Dienste zum Streaming. Hiermit
kann der Nutzer seine
Lieblingslieder oder -alben zeitunabhängig
suchen, anhören
und online in einer selbst erstellten
Playlist spei chern. Dies
trifft beispielsweise auf große
Musikstreamingdienste wie
„spotify“, „deezer“ oder „simfy“
zu, welche sich über Werbung
finanzieren und Verträge mit
Musiklabels bzw. der GEMA geschlossen
haben.
Urheberrecht in der
Musikbranche
Viel zu oft wird vergessen, dass
hinter jedem Ton und jeder Textzeile
eines Werkes ein Urheber
steht. Niemand darf einfach Liedtexte
oder Musik aus dem Internet
herunterladen, geschweige
denn weiter verbreiten. Gerade
bei Musik sollte immer davon
ausgegangen werden, dass es
sich um ein Werk handelt, welches
dem Urheberrechtschutz
unterliegt. Ein Verstoß gegen
diese Bestimmungen kann zivil-
Lange bewegte sich das Streamen
in einer rechtlichen Grauzone,
da einige juristische Bedingungen
wie das „Recht auf
Privatko pie“ der Urheber und
das „Ge setz auf vorübergehen de
Vervielfältigungs hand lungen“ auf -
ein ander prallten. Doch seit 2012
wurde geregelt, dass Streaming
an sich erlaubt ist, sofern es über
eine legale Quelle geschieht. Darunter
fallen beispielsweise die
oben ge nannten weit verbreiteten
Musik streamingdienste. Die dauerhafte
Speicherung der dort bereitgestellten
Lieder wäre jedoch
verboten 23 .
oder strafrechtliche Konsequenzen
nach sich ziehen [mehr dazu
unter „Urheberrecht“, S. 10]. Es
gibt jedoch auch Ausnahmen,
die eine Nutzung bei der Einhaltung
bestimmter Bedingungen
erlauben. Achten Sie zum
Beispiel auf die „Creative Commons“
(CC)-Hinweise auf mp3-
Dateien. Sie geben an, inwieweit
die Dateien durch den Urheber
geschützt werden. Je nach CC-
Linzenz kann eine Musikdatei
beispielsweise bei Nennung des
Urhebers unkommerziell genutzt
werden.
Radiosender für Kinder
Die deutsche Kinderradiolandschaft
hat mehr zu bieten als
einige Radiohörer vielleicht
denken würden. Schauen
Sie selbst einmal im Internet
nach, welche Kinderradios in
ihrem Bundes land ausgestrahlt
werden. Vie le Anbieter übertragen
das Programm auch via
Livestream auf ihrer Webseite
[mehr dazu unter „Musik streamen“,
S. 109]. Somit können
lokale Radiosender von überall
aus gehört werden. Und das
Kind muss seinen Lieblingsradiosender
auch im Urlaub
nicht missen. Bei den meisten
Kinderradioprogrammen wird
viel Wert auf eine klare und
verständliche Sprache gelegt.
Die Kinder werden oft auf verschiedenste
Art und Weise
Tipp!
Um den Zugang zu illegalen Musiktauschbörsen
erschweren, sollte der automatische
Upload der „Eigenen Musikdateien“
auf dem Computer ausgeschaltet werden
und Anti-Virenprogramme (mit Kindersicherung)
installiert werden.
Tipp!
Deutschlandradio Kultur sendet mit
„Kaka du“ die einzige bundesweite Radiosendung
für Kinder. Für diejenigen, die
eine Sendung verpasst haben oder denen
die halbe Stunde am Tag nicht ausreicht,
hat der Kakadu seine eigene Webpräsenz
auf www.kakadu.de.
Eine weitere Auswahl an geeigneten Radiosendungen
für Kinder stellen wir Ihnen
unter medienbewusst.de in dem Artikel
„Fernseher aus! Radio an! Die schönsten
Radioprogramme für Kinder“ vor.
110
medienbewusst.de
medienbewusst.de
111

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
spielerisch in die Sendungen
integriert – ob als Kommentatoren,
Jung-Reporter, Gesprächspartner
oder Ideengeber. Modera
toren und Redakteure sind
Viele Medien sind flüchtig nutzbar.
Beispielsweise das Fernsehen
wird heutzutage häufig
nebenbei genutzt. Durch die
fehl enden bewegten Bilder erfordern
Hörspiele im Gegensatz
dazu eine gezielte Konzentration.
Die Entwicklung von
Kin dern kann davon erfolgreich
bemüht, interessante und spannende
Themen für die kleinen
Zuhörer zu finden und dabei
ihre Ideen und Wünsche mit einfließen
zu lassen.
Musik zur gezielten
Persönlichkeitsentwicklung
© Steven Pepple / dreamstime.com
pro fitieren. Sie lernen, besser
zu zuhören, gedankliche Bilder
herzustellen, sowie die Fähigkeit
des Mit- und Einfühlens.
Somit werden das kritisch reflexive
Nachdenken, das Selbstbewusstsein
und somit die soziale
Interaktion gefördert. Dies kann
auch für den Schulalltag Ihres
Kindes nützlich sein.
Das Musikempfinden mit Hilfe
von Medien fördern
Auch mit Hilfe von Medien
können Musik und Rhythmusgefühl
begünstigt werden. Viele
Computerspiele und Apps
(beispielsweise das „Mini Piano“
von iTunes) bieten die Möglichkeit,
selbst Melodien zu verfassen
oder bestimmte Klänge
durch Anklicken zu erzeugen.
Auch auf einigen Websites
wie zum Beispiel www.junge-
klassik.de wird verstärkt Wert
auf die musikalische Früherziehung
ge legt, da diese der Entwicklung
jeden Kindes nützt.
Musik bildet
Die Bertelsmann-Stiftung hat
festgestellt 24 , dass Musik Sinne,
Geist und Persönlichkeit von
Kindern stärkt. Musik und vor allem
selbstständiges Musizieren
haben erwiesener maßen einen
positiven Effekt auf die Persönlichkeitsentwicklung.
Um dies zu
unterstützen, sollten Sie nicht
auf Musik und Hörbücher ver-
„Guitar Hero“, „Singstar“ oder
„Rock Band“ feiern seit Jahren
weltweit Erfolge und gewinnen
mit jeder Neuveröffentlichung
mehr Fans. Sogenannte Musikspiele
setzen auf eine möglichst
authentische Simulation des
jeweiligen Instruments.
Grundsätzlich ist alles, was man
braucht, die entsprechende Konsole,
das Spiel und der passende
Controller. Der Spieler muss
Tipp!
Eine gute Abwechslung zu den täglichen
Hausaufgaben stellen sogenannte Lernhör
spiele dar, die sich beispielweise bei
www.audible.de im Sortiment befinden. Die
schulbegleitenden Themen sind ver ständlich
auf verschiedene Altersgruppen ab ge -
stimmt und der Spaßfaktor bleibt bei diesen
Lernspielen auch nicht auf der Strecke.
zichten – im Gegen teil: Lassen
Sie die Musik Teil Ihres Familienlebens
werden und fördern Sie
so das musikalische Hörverstehen
Ihrer Kinder.
Können Musikspiele die
klassischen Musikinstrumente
ersetzen?
durch den Bildschirm laufende,
farbige Noten rechtzeitig und im
Takt drücken bzw. durch Singen
in ein Mikrofon die richtigen Tonlagen
und -längen treffen.
Immer häufiger kommt die Frage
nach dem musikalischen Nutzen
auf. Kann ein Musikspiel wirklich
den klassischen Gitarren- oder
Gesangsunterricht ersetzen oder
dient es nur der bloßen Unterhaltung?
112
medienbewusst.de
medienbewusst.de
113

Musik & Hörbücher
Musik & Hörbücher
monatelangem Üben. Erfolg erfordert
Fleiß, Geduld und meist
auch die richtige Anleitung. Aber
auch die spezielle Atmosphäre
echter Instrumentenmusik ist unersetzbar.
In gleicher Weise verhält es sich
beim Singen-Lernen: Man kommt
um einen Vocal-Coach oder Chor
nicht herum. „Singstar“ misst
zum Beispiel nicht die Artikulation
und Stimmlage, sondern
nur Frequenzen. Aus diesem
Grund ist es egal, ob der Spieler
in das Mikrofon hinein singt,
summt oder pfeift: Sobald er in
den richtigen Frequenzbereich
kommt, wer den die Punkte gutgeschrieben.
Aus diesem Grund
kann „Singstar“ nicht als ernsthafte
Erfassung des gesanglichen
Könnens betrachtet werden.
Fazit:
Musikspiele sollen Kinder an das
Musizieren heranführen. Auch
wenn ein tiefgründiger musikalischer
Unterricht nicht ersetzt
werden kann, bringen die Spiele
Spaß und Bewegung mit sich.
© Dmccale / dreamstime.com
5 Tipps zum Musik- und Hörspielkonsum von Kindern
1. Seien Sie Vorbild, was die Lautstärke der Musiknutzung angeht.
2. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl eines Hörbuches oder Hörspieles die
Interessen und den Entwicklungsstand des Kindes.
Pro:
Kontra:
3. Das Auditorix-Siegel hilft, sich bei der großen Auswahl an Hörbüchern zu
orientieren und qualitativ hochwertige Produkte zu finden.
Es ist als positiv anzusehen,
dass Kinder selbst tätig werden
können. Beispielsweise lernt
ein Spie ler von Guitar Hero bestimmte
Akkordfolgen kennen
oder wann Akkorde wechseln.
Auch das Timing wird verbessert.
Auf der anderen Seite lassen
sich Musikspiele unverhältnismäßig
schnell erlernen und
nach kurzer Zeit schon hohe
Punktzahlen erreichen. Ein
Instrument zu spielen, lernt man
jedoch erst nach wochen- und
4. Besprechen Sie die Risiken des Urheberrechts mit Ihrem Kind.
5. Produzieren Sie doch einmal selbst ein Hörspiel und fördern Sie so die
Fantasie des Kindes. Reden Sie im Anschluss darüber und spinnen Sie die
Geschichte gemeinsam weiter.
114
medienbewusst.de
medienbewusst.de
115

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
A
Account 63. Siehe auch Benutzerkonto
Aggression 42, 43, 44
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) 65, 67, 68, 109
Alternative 9, 38, 109
Altersbeschränkung 23, 30, 49, 50, 82
Altersempfehlung 18, 60
Altersfreigabe 13, 15, 40, 43, 77, 82, 83, 101
Alterskennzeichnung 13, 48
Angst 15, 17, 46, 50, 51, 66, 70, 71, 81, 93
Animationsfilm 77, 80
Anti-Virenprogramm 111
App 85, 86, 89, 93, 94, 95
App-Store 94
Kinder-App 37, 93, 94
Auditorix Hörbuchsiegel 101, 107
B
Benutzerkonto 56. Siehe auch Account
Beratungsstelle 70
Sucht-Beratungsstelle 42
Beschwerdestelle 54, 71, 74
Bildschirm 37, 38, 85, 93, 97, 113
Blacklist 58
Blog 54, 61
bloggen 94
Bluetooth 87
Browser 57, 59
Browser-Game 40. Siehe auch Web-Game
Buch 72, 96, 97, 101, 104
Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) 13, 23, 42
By-Call-Ortungsmodell 92
C
Castingshow 20, 21
Deutschland sucht den Superstar 20
Germany’s Next Topmodel 20
The Voice Kids 20
Chat 44
Chatfunktion 61
Chatmöglichkeit 40
Chatten 61
Einzelchat 70
Computer 33, 43, 44, 45, 106, 109, 111
Computer-Nutzung 43, 44
Computerspiel 38, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 48, 50
Computerspieldauer 45
Computerspiel-Genres 46
Computerspielsucht 33, 43, 45
Tablet-Computer 93
Cyber-Mobbing 54, 55, 62, 69, 71, 72
D
Datenmissbrauch 55, 69
Datenschutz 63, 65, 68, 72
Datenschutzbeauftragte 71
Digitale Spiele 32, 37, 42
Download 10, 94, 97, 101, 103, 109
Download-Verfahren 109
Drehbuch 19
Dreidimensionalität (3D) 77, 80, 81
3D-Bild 77, 81
3D-Brille 81, 82, 83
3D-Effekt 80, 81, 83
3D-Film 77, 80, 81, 83
3D-Inhalte 77, 81
3D-Kino 80
116
medienbewusst.de
medienbewusst.de
117

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
E
E-Book 85, 96, 97
Edutainment-Spiel 38
E-Mail 44
E-Mail-Adresse 63, 64
Mail-Account 64
Mailbox 64
Mailkonto 63
Empfehlung 13, 17, 18, 39, 45, 51, 60, 77, 80, 83, 94, 101, 107
F
Facebook 10, 53, 55, 62, 63, 64, 75
Facebook-Nutzung 55, 63
Fernsehangebot 15, 17, 18, 30
Fernsehdauer 15, 22, 23
Fernsehen 3, 13, 14, 15, 16, 20, 22, 26, 30, 35, 60, 74, 112
Bildungsfernsehen 20
Jugendfernsehen 20
Fernseher 21, 22, 23, 25, 26
Fernsehfigur 24
Fernsehformat 19
Fernsehheld 27
Fernsehlandschaft 20
Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31
Film 17, 18, 29
Filminhalte 22, 79
Filter 58, 67
FIM-Studie 16
Foto 54, 61, 63, 64, 68, 69
Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) 13, 30, 77, 82,
83
FSK-Altersfreigaben 77, 83
Freiwillige Selbstkontrolle (FSF) Fernsehen 13
Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) 13, 73
Frustration 43, 46
G
Genres 36, 104
Gewalt 12, 42, 43, 50
Gewaltdarstellung 15, 17, 50, 53
Gewalterfahrung 42
gewalthaltig 33, 42, 43, 49, 77
Gewalthandlung 30, 49
gewaltlos 50
Gewaltpotential 82
Gewalttat 91
gewalttätig 33, 42
gewaltverherrlichend 59, 83, 90
Gewaltvideo 90
Gilde 41
GPS 87, 92
Guitar Hero 113, 114
H
Handy 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 98
Handyfunktion 87
Handykamera 85, 90, 91
Handymodell 87, 89
Handyortung 85, 92
Handystrahlung 90
Handyvertrag 88
Kinderhandy 87, 92
Happy End 17
Happy Slapping 85, 91
Herunterladen 91, 97, 103, 108, 109, 110. Siehe auch Download
Hochladen 61, 67, 68. Siehe auch Upload
Hörbuch 3, 101, 102, 103, 104, 105, 107, 108, 109, 113, 115
Hörspiel 104, 106, 107, 112
118
medienbewusst.de
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119

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
I
Illegale Webseiten 109
Interaktion 16, 41, 112
Interaktionsmöglichkeit 61
Internet 52, 56, 57, 58, 59, 60, 65, 68, 69, 70, 71, 72, 73, 74
Internetanschluss 56, 85
Interneteinstieg 57
internetfähig 69, 98
Internetinhalte 73, 74
Internetnutzer 55, 64, 67, 75, 108
Internetnutzung 60, 75
Internetplattform 109
Internetportal 60, 68, 108
Internetseite 31, 39, 57
iPod 104
J
Jugendfreigabe 30, 49, 50, 83
Jugendmedienschutz
Jugendmedienschutz-Staatsvertrag 13, 29
Jugendmedienschutz (KJM) 12, 13, 29, 67, 73, 74
Jugendschutz 15, 30, 31, 40, 43, 47, 48, 73, 74, 89
Jugendschutzeinstellung 45
Jugendschutzgesetz 13, 29, 79
Jugendschutzmaßnahme 45
Jugendschutzsystem 45
Kindersender 17
Kinderkanal 17
Kinderserie und -film 17
Kindersicherung 53, 58, 87, 88, 91, 111
Kindersicherungsfunktion 67
Kindersuchmaschine 53
Kino 3, 76, 77, 79, 80, 81, 82
3D-Kino 80
Kinobesuch 78, 79, 81, 83
Kinofilm 79, 83
Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) 13, 73, 74
Konsole 13, 35, 45, 47, 48, 113
Konsolenspiel 39, 43, 46, 51
Spielekonsole
„Xbox Kinect“-Konsole 48
Spielkonsole 43, 45, 47
Kopfhörer 105
Bügelkopfhörer 105
In-Ear-Kopfhörer 105
Kinder-Kopfhörer 105
Kosten 87, 88
Kostenfalle 88, 99
kostenfrei 89, 97
Kostenkontrolle 88
Kostenlimit 88
kostenlos 40, 65, 88, 94
K
Kamera 68, 91, 98
Kamerabild 19
KIM-Studie 35, 55, 61
Kinderbuch 97
Kinderprogramm 25, 29
L
LAN-Party 46
Laptop 56
Lautstärke 105, 115
Höchstlautstärke 105
Lautstärke-Reduktions-Technologie 105
Lautstärkeregelung 104
Lernspiel 36, 38, 113
120
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121

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
M
Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) 34,
41
Medien 3, 9, 12, 13, 16, 23, 31, 35, 38, 42, 43, 45, 60, 72, 90, 92,
95, 103, 106, 112
Medienangebot 13
Medienaufsicht 74
Medienfigur 27
Medienkompetenz 3, 21, 38, 106
Mediennutzung 9, 16, 45, 46
Mediennutzungszeit 45
medienpädagogisch 60
Medienprodukt 13
Medienproduktion 106
Medienwelt 3
Medienwerkstatt 106
Telemedien 13, 29, 74
Trägermedien 13
Meldefunktion 53, 61
Mikrofon 113, 115
M-Learning 95
Mobile Medien 84
MP3-Player 104, 105
Multiplayer-Modus 46
Multitouch-Display 93
Musik 100, 103, 105, 108, 109, 110, 112, 113
Lieblingsmusik 109
musikalische Früherziehung 113
musikalisches Hörverstehen 113
Musikbranche 11, 103, 109, 110
Musikdatei 109, 111
Musikempfinden 112
Musiker 108
Musik hören 105
Musikinstrumente 113
Musikkonsum 105
Musiklabel 110
Musikrichtung 109
Musikspiel 102, 113, 114, 115
Musik streamen 109, 111
Musikstreamingdienst 110
Musiktauschbörse 109, 111
Musikvideo 67, 108
N
Negative Konsequenzen 44
Netzbetreiber 65
Nicht-Nutzer 64
Nutzungsbedingung 68
Nutzungsrecht 11, 56
Nutzungsrichtlinie 63
O
Offline-Aktion 98
Online 34, 40, 55, 71, 93, 108, 110
Online-Angebot 55, 98
Online-Buchladen 97
Online-Freunde 65
Online-Freundeskreis 66
Online-Gemeinschaft 41
Online-Netzwerk 65
Online-Portal 108
Online-Profil 61
Online-Spiel 35, 41
Ortung 92
Netzortung 92
Ortungsfunktion 88
Ortungsgerät 92
Ortungsmöglichkeit 92
Ortungs-Service 92, 93
Ortungstechnologie 92
122
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123

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
P
Pan European Game Information (PEGI) 43, 48, 50
PEGI-Freigabe 50
Personal Computer (PC) 44, 51, 56, 67. Siehe auch Computer
PC-Recht 56
PC-Spiel 43, 48
Tablet-PC 86, 88, 99
Persönliche Daten 53, 62, 63, 75
Persönlichkeit 93, 113
Persönlichkeitsentwicklung 112, 113
Persönlichkeitsrecht 67
Pornografische Inhalte 59, 90
Prepaid-Tarif 88
Private Daten 64
Privatsphäre 62, 63
Privatsphäreeinstellung 64
Produktplatzierung 29
Programm 17, 24, 25
Abendprogramm 30
Fernsehprogramm 17, 26, 30, 31
Kinderprogramm 25, 29
Nachtprogramm 30
Programmberatung 18
Programminteressen 22
Programmtipp 18
Programmwahl 25
Programmzeitschrift 18
Radioprogramm 111
Spätabendprogramm 30
Tagesprogramm 30
TV-Programmseite 18
Q
QR-Code 85, 98, 99
Qualitätssiegel 107
R
Radio 13, 74, 111
Deutschlandradio Kultur 111
Kinderradio 111
Kinderradiolandschaft 111
Kinderradioprogramm 111
Radioähnliche Dienste 109
Radiohörer 111
Radioprogramm 111
Radiosender 110, 111
Radiosendung 111
Recht 10, 67, 103
Nutzungsrecht 11, 56
PC-Recht 56
Persönlichkeitsrecht 67
Recht am eigenen Bild 71, 72
Rechtsfreier Raum 73
Rechtswidrige Inhalte 71, 72, 73, 74
Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115
Registrierung 61, 63, 65
„Rock Band“ 113
Rollenklischee 27
Rollenvorbild 27
Ruhepol 105
Rundfunk 29, 74
Rundfunkstaatsvertrag 29
S
SAR-Wert 90
Scripted Reality 15, 19, 20
Scripted Reality-Format 15, 19, 21
Sendung 17, 18, 19, 25, 27, 29, 98, 111, 112
Kindersendung 29
„Serious Games“ 38
124
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125

Stichwortverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Sicherheit 92
Sicherheitseinstellung 64
Sicherheitseinstellung 64
„Singstar“ 113, 115
Smartphone 3, 69, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 93, 95, 98, 99
SMS 92, 93
SMS-Schreiben 86, 87
Soap 21
Seifenoper 21
Telenovela 21
Soziales Netzwerk (Social Network) 3, 53, 55, 61, 62, 63, 66
Spiel 15, 46, 56, 93, 113
Singspiel 106
Spielerisch 38, 67, 94, 96, 112
Spieltest 50
Sportersatz 47
Startseite 57
Kinder-Startseite 57
Stereotyp 27
Strafe 68
Geldstrafe 10
Jugendstrafe 91
strafbar 91
strafmündig 72
strafrechtlich 74, 110
Straftat 54, 72
Straftatbestand 72
Streaming 109, 110
Streamingdienst 109, 110
Super RTL 17
U
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) 34, 40, 43, 48, 51
USK-Freigabe 49
Upload 111. Siehe auch Hochladen
Urheber 10, 11, 68, 110, 111
Urheberrecht 9, 10, 11, 54, 67, 68, 72, 101, 109, 110, 115
Urheberrechtschutz 110
Urheberrechtsgesetz 11
Urheberrechtliche Probleme 68
V
Verängstigung 81
Verantwortungsvoller Umgang 46, 88, 104
Vertrauen 93
Selbstvertrauen 9
Vertrauensperson 70
Vertrauensverhältnis 93
Video 54, 59, 67, 68, 91, 98, 108
Gewaltvideo 90
Musikvideo 67, 108
Videoaufnahme 87
Videoclip 67
Videoportal 61, 67, 108
Videospiel 3
Videothek 82
Video-Tutorial 58, 64
Virtuell 43
Virtueller Sport 47
Virtuelle Welt 41, 43
T
Telefonieren 86, 87
126
medienbewusst.de
medienbewusst.de
127

Stichwortverzeichnis
Quellenverzeichnis
W
Wahrnehmung 20, 81
Web 59, 61, 64, 69, 70
„Mitmach“-Web 61
Web 2.0 61, 65, 69
Webangebot 74
Webseite 57, 58, 59, 71, 73, 74
Werbung 15, 29, 110
TV-Werbung 28
Werbeinhalte 29
Werbekompetenz 29
Werbeplakat 98
Werberezipient 29
Werbewirtschaft 28
Whitelist 53, 58
Wochenbudget 22
Y
YouTube 59, 67
Z
Zeitspanne 22
Fernsehen
1 CreativeCommons.de: Was ist CC? Abgerufen 30.10.2013 von
http://de.creativecommons.org/was-ist-cc/
2 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2012): FIM 2011. Familie,
Interaktion & Medien. Untersuchung zur Kommunikation und Mediennutzung in
Familien. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.mpfs.de/?id=26
3 Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen - Götz,
Maya / Gather, Johanna: Deutschland sucht den Superstar und Germany’s Next
Topmodel. Castingshows und ihre Bedeutung für Kinder und Jugendliche.
Abgerufen 30.10.2013 von www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/castingshows_
bedeutung.pdf
4 The American Academy of Pediatrics (2013): More TV before Bedtime Linked to
later Sleep Onset in Children. Abgerufen 31.10.2013 von http://bit.ly/1bMbhbf
5 Sainte-Justine University Hospital Research Center - Desjardins, Sylvain-Jacques
(2010): Toddlers & TV: early exposure has negative and long-term impact. Abgerufen
30.10.2013 von http://www.careers.chu-sainte-justine.org/research/nouvelle.aspx?ID_nouvelles=52328&ID_Menu=2546&ID_Page=2546
Digitale Spiele
6 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.
Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-
bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/
KIM-pdf12/KIM_2012.pdf
7 Spiegel Online (2010): Gehirntraining: Ego-Shooter fördern blitzschnelle Ent scheidungen.
Abgerufen 31.11.2013 von http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/
gehirntraining-ego-shooter-foerdern-blitzschnelle-entscheidungen-a-717274.html
8 Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (2011): 10 Tipps für Erziehende:
Computerspiele & Konsolenspiele. Abgerufen 31.10.2013 von
www.bundespruefstelle.de/bpjm/redaktion/PDF-Anlagen/computerspiel-10tipps,
property=pdf,bereich=bpjm,sprache=de,rwb=true.pdf
128
medienbewusst.de
medienbewusst.de
129

Quellenverzeichnis
Quellenverzeichnis
9 Kunczik, Michael; Zipfel, Astrid (2006): Gewalt und Medien: Ein Studienhandbuch.
UTB - Böhlau Verlag.
10 Grüsser, S.M., Thalemann, R., Albrecht, U. & Thalemann, C.N. (2005): Exzessive
Computernutzung im Kindesalter - Ergebnisse einer psychometrischen Erhebung.
Abgerufen: 30.10.2013 von www.infoset.ch/de/Dokumente/2008_04_
Computerspielen_online.pdf
11 medienbewusst.de (2011): Wissen schützt. Abgerufen 30.10.2013 von
www.medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20110228/wissen-schuetzt.
html
12 Studie von Klaus Völkers. Institut für Sportmedizin. Westfälische Wilhelms-
Universität Münster u.a. Abgerufen 30.10.2013 von http://www.scienceticker.
info/2009/10/16/wenig-ergiebiger-wohnzimmer-sport/
13 medienbewusst.de (2012): Spielekonsolen als Sportersatz für Kinder? Abgerufen
30.10.2013 von http://medienbewusst.de/computer-und-videospiele/20120213/
spielekonsolen-als-sportersatz-fuer-kinder.html
Internet
14 Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2013): KIM-Studie 2012.
Kinder + Medien, Computer + Internet. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6-
bis 13-Jähriger in Deutschland. Abgerufen 30.10.2013 von www.mpfs.de/fileadmin/
KIM-pdf12/KIM_2012.pdf
Kino
17 Stern.de (2011): Ermüdung der Augen bei 3D wissenschaftlich bestätigt. Abgerufen
30.10.2013 von www.stern.de/digital/computer/ermuedung-der-augenbei-3d-wissenschaftlich-bestaetigt-1711504.html.
18 Hutter, Christine (2010): 3D-Kino: Ohne Risiken und Nebenwirkungen? Abgerufen
22.01.2013 von http://www.swp.de/ulm/nachrichten/vermischtes/3D-Kino-Ohne-
Risiken-und-Nebenwirkungen;art4304,326487
19 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013.
Jugend, Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12-
bis 19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf13/JIM-
Studie2013.pdf
Mobile Medien
20 Johannes Gutenberg Universität Mainz (2011): Abgerufen 30.10.2013 von
http://www.uni-mainz.de/presse/48646.php
Musik und Hörbücher
21 Medienpädagogischer Forschungsverband Südwest (2013): JIM-Studie 2013. Jugend,
Information, (Multi-)Media. Basisuntersuchung zum Medienumgang 12- bis
19-Jähriger. Abgerufen 17.01.2014 von http://www.mpfs.de/index.php?id=536
22 Datenschutzerklärung Spotify (2013). Abgerufen 30.10.2013 von
https://www.spotify.com/de/legal/privacy-policy/
15 Scoyo (2012): Kinder und Computer – Wie viel ist gesund? Abgerufen 31.10.2013
von http://www-de.scoyo.com/eltern/2012/07/medienzeit/
16 Bündnis gegen Cybermobbing (2013): Cyberlife - Spannungsfeld zwischen Faszination
und Gefahr. Cybermobbing bei Schülerinnen und Schülern. Eine empirische
Bestandsaufnahme bei Eltern, Lehrkräften, Schülern/innen in Deutschland. Abgerufen
30.10.2013 von www.buendnis-gegen-cybermobbing.de/studie/
cybermobbingstudie.pdf
23 WAZ (2012): Musik aus dem Internet - So geht’s legal und günstig. Abgerufen
30.10.2013 von http://www.derwesten.de/panorama/musik-aus-dem-internet-sogehts-legal-und-guenstig-id6956369.html.
24 Bertelsmann Stiftung (2008): Kita macht Musik. Abschlussbericht. Abgerufen
30.10.2013 von www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_
dms_24279_24280_2.pdf
130
medienbewusst.de
medienbewusst.de
131

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World Wide Web