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Mai 5/2014
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Fit für die
Schule
Die besten Ranzen
für Erstklässler
Seite 44
Das Elternmagazin
Einfach gut
schlafen
Ins Bett ohne Tränen:
Die
Einjährigen
Am Tisch mit
den Großen: Was
jetzt schmeckt
Seite 28
Die Tricks der Babyflüsterin
SEITE 14
Kindergarten
Wie viele Freunde
braucht mein Kind?
Seite 56
ERZIEHUNG
Ein Lob auf die
Langsamkeit
Einfach mal mittrödeln:
Eine Mutter hat‘s ausprobiert
Seite 22
Mein
05
4 198437 502504
Hebammen!
Was sie für Schwangere
und Mütter alles tun
Seite 58
neuer Job
Wenn Mütter noch mal
von vorn anfangen:
So finden Sie den Job, der
zu Ihrer Familie passt
SEITE 48
Ihr instinktiver
SCHUTZ
Stillen: Ihr optimaler
SCHUTZ
Nach dem Stillen:
BEBA SCHUTZPRINZIP
Stillen stärkt die Abwehrkräfte Ihres
Babys mit natürlichen Bifiduskulturen
und wertvollen Vitaminen
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Wichtiger Hinweis: Stillen ist das Beste für Ihr Baby. Wenn Sie eine Säuglingsanfangsnahrung
verwenden wollen, sprechen Sie bitte mit Ihrer Klinik, Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt.
Sicherheit für Ihr Baby.
20/01/14 09:30
Endlich Frühling!
Zeit zum Verstecken, Suchen,
Herumtoben und Spa haben ... Seite 20
FOTOS: STEFANIE AUMILLER, FOTOLIA.COM, DANIEL GERST, HERSTELLER, ZDF/STUDIO 100MEDIA;
ILLUSTRATION: ROBERT ERKER, ISTOCKPHOTO.COM
Der sanfte Weg
zu ruhigen Nächten
– ja, den gibt’s
wirklich! Seite 14
Wir lassen
uns feiern!
Kleiner Tipp an
Väter und Kinder:
Am 11. Mai ist
Mutter tag
[SEITE 7 UND 13]
Gut, dass es Hebammen gibt!
Martina Kaiser
Chefredakteurin
Was ich ohne Sandra gemacht
hätte, weiß ich nicht: Das
Stillen wollte nicht klappen,
mein Baby weinte und die
Groß eltern, die mich hätten
entlasten können, waren
weit weg. Da kam meine
Hebamme zum Hausbesuch:
Sie zeigte mir, wie ich richtig stille, schaukelte
mein Baby in den Schlaf und nach einer Tasse Tee sah
die Welt ganz anders aus. Danke, Sandra!
Doch die Zukunft der freiberuflichen Hebammen ist
in Gefahr. Die Versicherungsprämien werden immer
höher. Viele Hebammen denken darüber nach, ob sie
künftig noch Geburtshilfe anbieten oder sogar ihren
Beruf ganz aufgeben. Die Leidtragenden wären
wir Mütter: Wir könnten nicht mehr wählen, wo und
mit wem an unserer Seite wir unsere Kinder zur Welt
bringen. Deshalb ist es wichtig, dass wir für Hebammen
kämpfen. Und ihnen Danke sagen. Machen Sie mit bei
unserer großen Leser-Aktion auf Seite 58. Es lohnt sich!
Ihre
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Redaktion Leben & erziehen | Böheimstraße 8 | 86153 Augsburg | Telefon 08 21/45 54 81 - 51
Fax 08 21/45 54 81 - 12 | E-Mail-Adresse: redaktion@bayard-media.de
Mit vollem
Einsatz
Ein Terminplan wie
ein Manager: Wir
haben eine Hebamme
einen Tag lang begleitet
[58]
NEU: Teddy
aufs Tablet
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Nacht-Geschichten
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Band 1
Gute-Nacht
Die schönsten
Geschichten
Mit Teddy Bär durchs Jahr
27 Vorlese-Geschichten
e_te dy0 14_001.in d 1 20/01/14 09:30
Leben & erziehen 5/2014 3
Der sanfte Weg
zu ruhigen Nächten
Auch ohne starres
Programm können Kinder
schlafen lernen —
und zwar in jedem Alter
[14]
AUSGABE 5
LEBEN MIT KINDERN
14 Schlafen auf
die sanfte Tour
Zwei Schlaf-Profis
verraten das Geheimnis
ruhiger Nächte
Mein erster
Ranzen
Mamas
neuer Job
Drei Mütter haben
die Familienpause
genutzt, um beruflich
die Karten neu zu mischen.
So hat ihr Start geklappt
[48]
Kinder wollen, dass er
cool aussieht, für Eltern
muss er vor allem
praktisch sein.
Wir stellen Modelle vor,
die beides sind
[ 44 ]
TITELFOTOS: GEORGIOS PHOTOGRAPHY/MODE: ZARA, HERSTELLER (3), HUNGER & SIMMETH, WESTEND61; ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM
FOTOS: HERSTELLER (7), THINKSTOCK, SUSAN VANTREEL; ILLUSTRATION: FOTOLIA.COM
20 Der Frühling ist da!
12 tolle Spiel-Ideen
für draußen
22 Die Entdeckung
der Langsamkeit
Warum Trödeln
für Kinder so wichtig ist
56 Mein Kind hat
keine Freunde
Wie es künftig
Spielkameraden findet
GESUNDHEIT
& ERNÄHRUNG
28 Ernährungs-Serie:
So wird Ihr Kind
groß und stark
Folge 4: Mit den Großen
am Tisch
36 Sanfte Pflege
für den Po
Was wunder Haut
am besten hilft
Mit anderen Eltern quatschen,
Erfahrungen austauschen,
Freunde finden:
www.leben-und-erziehen.de
4
Leben & erziehen 5/2014
GELD, TEST & SERVICE
44 Der erste Ranzen
Worauf Eltern beim
Kauf achten sollten
68 Sommermode
Coole Outfits für Jungs
und Mädchen
FAMILIE
& PARTNERSCHAFT
48 Mamas neuer Job
Mütter erzählen, warum
sie nach der Familienpause
einen anderen
Beruf gewählt haben
58 Leser-Aktion:
Wir suchen
die Hebamme 2014
Mitmachen
und gewinnen
71 Glosse
Das erste zweite Kind
RUBRIKEN
26 Kindermund
Wir verlosen
12 Dschungelbuch-Sets
von NUK
64 Kreuzworträtsel
Zu gewinnen:
Windeln von Pampers
für ein Jahr
65 Community
Aktuelles von
www.leben-underziehen.de
66 Die Seite für Kinder
Der kleine Käfer
lernt fliegen
72 Impressum, Vorschau
Das sind unsere
Titelthemen
Ein Hoch auf die Langsamkeit:
Kinder müssen trödeln – auch wenn das
die Eltern manchmal nervt
[22 ]
Ob verspielt oder ganz cool:
In diesen farbenfrohen Outfits
Am Tisch mit
den Großen
Das schmeckt
im 2. und 3. Jahr:
letzte Folge unserer
Ernährungs-Serie
[28 ]
Alles
rot
am Po?
Wie Babys Haut
schnell wieder
zart und
rosig wird
[ 36 ]
Ein Freund, ein
guter Freund ...
Ihr Kind hat keinen?
So können Sie
ihm helfen,
auf andere zuzugehen
[56 ]
Der Sommer
kann kommen
fühlen sich Kinder an heißen Tagen wohl
[68 ]
LESER-
AKTION
Wir suchen
die Hebamme
2014
Der große
Ratgeber
INHALT
6 Leben mit Kindern 0 – 1
• So kommen im Urlaub
alle auf ihre Kosten
• Fahrradtour mit Baby?
• 6 x richtig beruhigen
10 Leben mit Kindern 1 – 3
• Weil ich
ein Mädchen bin ...
• Fotos ins Internet?
• Pst, leise!
Das schont die Ohren
12 Leben mit Kindern 3 – 6
• Nasse Hosen
in der Nacht
• Tolle Ideen
für den Muttertag
• Welche Schwimmhilfe
kaufen?
34 Ernährung
• Worauf es beim Frühstück
ankommt
• Leser-Sprechstunde
zur Baby-Ernährung
42 Gesundheit & Pflege
• Heuschnupfen –
das hilft
• Gibt's Reisefieber
wirklich?
54 Elternleben
• Tipptopp im Flip-Flop:
mit gepflegten Füßen
durch den Sommer
Leben & erziehen 5/2014
5
Leben
Eltern-Tipp
Seit mein Mann
und ich im Bett
die Seiten getauscht
haben,
lässt uns Nora
(7 Monate) öfter
durchschlafen.
Ich vermute,
dass sie in ihrem
Beistellbettchen
jetzt meine Brust
weniger riecht.
JOHANNA WEBER,
MÖNCHENGLADBACH
Ein Urlaub für alle
Wie jedes Familienmitglied auf seine Kosten kommt
„Ich brauche Ruhe.“ „Ich andere
Kinder.“ „Ich Sport.“
„Und ich will mich wie
daheim fühlen!“ Eine Familie,
viele Vorstellungen.
Damit Mama, Papa, größere
Geschwister und das Baby
den Urlaub genießen, schauen
Eltern am besten schon
im Vorfeld genau hin, wo
alle Wünsche erfüllt werden.
Hat das Hotel oder die Anlage
einen guten Kinderclub,
können größere
Geschwister schnell neue
Freunde finden und mit
Gleichaltrigen toben.
Stehen Babybett, Kinderstuhl,
Wickelutensilien
usw. schon bei der Ankunft
zur Verfügung, fühlt sich
das Baby sofort wohl. Stillecken,
eine Küche zum
Spülen und Sterilisieren
der Fläschchen sowie Wickelräume
erleichtern Eltern
den Aufenthalt.
Ein Babysitter-Dienst im
Hotel ermöglicht Mama
und Papa zwischendurch
eine romantische Auszeit.
Wichtig für sportliche
Familien: Gibt es Wanderwege,
die auch für Kinderwagen
geeignet sind? Wo
ist ein See, ein Schwimmbad?
Können Kinder dort
Kurse machen?
In einem Wellnessbereich
atmen die Erwachsenen
durch und tanken Kraft.
Freizeitaktivitäten wie
Schifffahrten oder Erlebnisparks
begeistern alle in
der Familie.
TIPP: Der TÜV Nord und
der Deutsche Kinderschutzbund
zeichnen mit dem Gütesiegel
„OK for Kids“ kinderfreundliche
Hotels mit kindersicherer Ausstattung
aus (www.okfuerkids.de).
Hi, hi
Oder ha, ha, ha.
Oder uauuauhu.
Auf babylaughter.net
gibt es fröhliches
Babylachen in jeder
Variante. Denn die
Wissenschaftler der
Birkbeck University of
London untersuchen
ganz ernsthaft, warum
und wie Babys lachen,
und bitten deshalb um
Videos von lachenden
Kindern.
6
Leben & erziehen 5/2014
R A T G E B E R
0–1Jahr
20 Jahre
urlaub auf familisch.
Familienurlaub feiert Geburtstag.
Feiern Sie mit!
Rauf und runter
Ein Stupser reicht und Löwe und
Nilpferd tauchen abwechselnd
auf. Von Fisher-Price; 12,99 Euro
80
Jahre wird Ihr Baby alt
— zumindest statistisch
gesehen. Bei neugeborenen
Jungen liegt die Lebenserwartung
in Deutschland
bei 78 Jahren, für Mädchen
wurden 82 Jahre berechnet.
[1] [2]
[3]
Die Botschaft zum Muttertag
[1] Langarmshirt von s.Oliver
über www.babybutt.de;
9,99 Euro
[2] Body mit langem Arm von
Spoilt Rotten über
www.amazon.de; 17,99 Euro
[3] Baby-T-Shirt mit kurzem Arm
www.spreadshirt.de; 15,40 Euro
FRAGE AN DEN EXPERTEN
Fahrradtour
mit Baby?
Wir planen im Sommer
längere Fahrradtouren und
möchten Robin (9 Monate)
hinten auf dem Fahrradsitz
mitnehmen. Schadet es ihm,
längere Zeit so zu sitzen?
Prof. Thomas Wirth,
Vorsitzender der Vereinigung für
Kinderorthopädie, antwortet:
V
on längeren Fahrradtouren
mit einem Kind in Robins
Alter rate ich ab. Ich kenne
zwar keine wissenschaftliche
Studie, auf die ich mich berufen
könnte, aber länger als eine
halbe Stunde würde ich seiner
Wirbelsäule diese Belastung
nicht zumuten. Robin kann
vermutlich schon sitzen, aber
in seinem Alter hat er noch
einen leichten Rundrücken und
die Muskulatur seines Rumpfes
ist noch nicht voll ausgereift.
Fahren Sie über holprige Wege,
wird er auf seinem Sitz viel
zu sehr durchgeschüttelt.
Bei längeren Fahrten kann es
auch passieren, dass er
einschläft und sein Kopf
unkontrolliert hin und her
kippt. Wenn Sie mit Robin
auf dem Kindersitz kurz zum
Einkaufen oder zu Freunden
fahren wollen, ist das sicher
kein Problem. Sind Sie länger
unterwegs, ist er in einer Babyschale
in einem gut gefederten
Anhänger besser aufgehoben.
FOTOS: GETTY IMAGES, HERSTELLER (5), THINKSTOCK
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Leben
R A T G E B E R
Jahr
6 x das Baby
beruhigen
Das Kind ist satt, die Windel
ist sauber, es ist nicht müde.
Aber es brüllt. Was nun?
Selber ruhig bleiben
Das Baby spürt den Stress
und lässt sich davon anstecken.
Wer nervös ist,
kann nicht trösten.
Es nah am Körper halten
Der Geruch von Mama
und ihr Herzschlag
beschwichtigen das Kind
meist schnell.
Leisen Lärm machen
„White noise“, also das
regelmäßige Brummen
von Staubsauger, Waschmaschine,
Fön, wirkt auf
manche Kinder
wie Baldrian.
Das Baby in den
Kinderwagen packen
Die frische Luft und das
rhythmische Schaukeln
sorgen für bessere Laune.
Es massieren
Durch die Wärme,
die sanften Berührungen,
die Nähe können viele
Kinder gut entspannen.
Eine reizarme
Umgebung suchen
Manche Babys schreien,
weil sie von den vielen
Eindrücken überfordert
sind.
Statt Stacheln
hat dieser Igel im
Stoffbuch weiche
Nuckellaschen.
So kann das
Baby ihn und
die anderen
„Tiere im Wald“
mit allen Sinnen
erkunden.
Von Coppenrath;
8,95 Euro
Hicks!
Ein Schluckauf
schüttelt das Baby
ordentlich durch –
doch das stört
die Kleinen kaum
und hört bald wieder
auf. Mütter können
dem Kind ruhig
weiter die Brust oder
das Fläschchen
geben, so Dr. Monika
Niehaus, Sprecherin
der Kinderärzte in
Thüringen. Der Kehldeckel
verschließt
die Luftröhre beim
Hicksen, sodass
die Kinder sich nicht
verschlucken.
Muttermilch
per
Post?
Lieber nicht, meint
der Berufsverband
der Kinder- und
Jugendärzte und
warnt davor, Milch
über Börsen und
soziale Netzwerke
ohne amtliche
Gesundheitskontrolle
zu kaufen. Denn: Es
wird nicht überprüft,
ob die Spenderin
Medikamente oder
Drogen nimmt,
die Milch könnte mit
Keimen belastet sein
oder sie passt
schlichtweg von ihrer
Zusammensetzung her
nicht zum Baby.
Frühchen
brauchen
Hautkontakt
Känguruhen ist für
Frühgeborene wichtig
– und sie profitieren
lange davon. In einer
Studie hatten Kinder,
die diesen engen
Hautkontakt mit ihrer
Mutter genießen
konnten, auch mit
zehn Jahren noch
bessere Ergebnisse
bei Untersuchungen
als die Vergleichsgruppe.
Zum Beispiel
konnten sie besser mit
Stress umgehen.
QUELLE: BIOLOGICAL PSYCHIATRY
FOTOS: HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM
8
Leben & erziehen 5/2014
Lernspass Haus
Hündchen und Fröschlein begleiten Ihr Kind durch den
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dem Zählen vertraut gemacht. Musik, Geräusche und Sätze werden beim Rollen der Fahrzeuge wiedergegeben.
29%
der Kinder unter drei
waren 2013 in einer
Tagesbetreuung. Die
wenigsten davon in
Nordrhein-Westfalen
(20 %), die meisten in
Sachsen-Anhalt (58 %).
QUELLE:
BUNDESAMT FÜR STATISTIK
Ich bin ein Junge
... und später werde ich Mama! Wie Kinder ihr Geschlecht entdecken
Was bin ich? Ein Mädchen
oder doch ein
Junge? Mit etwa zwei
Jahren kennen Kinder die
Antwort, meint Erziehungswissenschaftlerin
und Sozialpädagogin
Dr. Margarete
Blank-Mathieu. „Nur ganz
sicher, dass das auch so
bleibt, sind sie sich in dem
Alter noch nicht.“ Und es ist
ihnen auch gar nicht so
wichtig. „Für sie ist die Bezeichnung
Mädchen oder
Junge einfach etwas, auf das
sie stolz sind und das zu
ihnen gehört wie ihr Name.“
Was die Gesellschaft mit
dem jeweiligen Geschlecht
verbindet, vermitteln Eltern,
wenn sie – oft unbewusst –
Mädchen und Jungen unterschiedlich
behandeln. Damit
behindern sie aber die Kinder
in ihrer Entwicklung,
meint die Expertin und plädiert
dafür, den Kleinen alle
Freiheiten zu geben, um sich
selbst kennenzulernen.
Das Mädchen darf gerne mit
Autos spielen und sich
schmutzig machen, der
Junge auch mal einen rosa
Rock anziehen − „davon wird
er sicher nicht schwul“. Und
wenn die Kinder voller Freude
im Schwimmbad ihre Geschlechtsorgane
zeigen, ist
Diese Experten stehen unserer Redaktion zur Seite
es gut, wenn Eltern sich ein
entsetztes „Das tut man
nicht!“ verkneifen. In diesem
Alter macht man das eben
doch: „So wie Kinder ihre
Finger, ihre Haare, ihren
Mund erkunden, erforschen
sie auch Penis und Scheide.“
Dr. Blank-Mathieu rät Eltern:
„Wenn Sie es schaffen, locker
zu bleiben, werden die Kinder
schon bald von selbst
damit aufhören.“
Unter www.bzga.de
gibt‘s die Broschüre
„Liebevoll begleiten ...
Körperwahrnehmung
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dann als Roller
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Schwangerschaft Dr. Hiltrud Kessler, Frauenärztin, und Irene Gruber, Hebamme | Stillen Brigitte Benkert, Stillberaterin | Ernährung Dr. Ute Alexy, Ernährungsberaterin |
Entwicklung Prof. Dr. Sabina Pauen, Entwicklungspsychologin | Schlafen Dr. Daniela Dotzauer, Baby-Coach | Kindergesundheit Dr. Herbert Renz-Polster, Kinderarzt |
Homöopathie Dr. Patrick Kreisberger, Homöopath und Kinderarzt | Erziehen Dr. Anita Schächter, Kinderpsychologin | Fernsehen & Co. Elisabeth Schallhart, Medienpädagogin |
Kindergarten Martina Bentenrieder, Erzieherin | Familienpolitik Claudia Hagen, Familienbund der Katholiken
FOTOS: HERSTELLER (9), ISTOCKPHOTO.COM, SHUTTERSTOCK, PRIVAT (12)
10
Leben & erziehen 5/2014
R A T G E B E R
1-3Jahre
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Luft anhalten, hier wird
gepupst. Katze,
Waschbär, Hase und
noch andere Tiere
zeigen, wie‘s geht.
Das Lieblingsthema
aller Kleinkinder in
einem lustigen Bilderbuch
mit Klappseiten.
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Pst! Alle mal leise sein
Am 30. April ist der „Tag gegen den Lärm“. Schon
Kinder reagieren auf störende Geräusche oft mit
Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Nervosität.
Das tut ihren Ohren und damit ihrem Körper gut:
Öfter ruhig beschäftigen (mit Malen, Puzzeln,
Basteln).
Auf Hintergrundbeschallung (Radio, TV)
verzichten.
Keine lauten Spielsachen wie Knallfrösche
oder Tröten kaufen.
Bei Spaziergängen im Wald auf die leisen
Geräusche achten.
Grrrr!
Wie Hund und Katz
Geschwister streiten und lieben sich. Eltern finden
das nervig, aber nicht besorgniserregend.
Forscher der University of New Hampshire sehen
das anders. Sie haben herausgefunden, dass die
Schikanen durch Schwester oder Bruder ähnliche
Effekte haben wie Mobbing durch Gleichaltrige.
Und das gilt für alle Altersgruppen, von einem
Monat bis neun Jahre. Wenn ein Geschwis terkind
das andere gezielt immer wieder drangsaliert,
sollten Eltern deshalb unbedingt eingreifen.
FRAGE AN DEN EXPERTEN
Fotos ins
Internet?
In der Kita soll ich meine
schriftliche Einwilligung
geben, dass von Julian
(18 Monate) Fotos
ins Internet gestellt werden
dürfen. Kann ich das
guten Gewissens tun?
Michael Gurt, wissenschaftlicher
Mitarbeiter am JFF-Institut für
Medienpädagogik in Forschung
und Praxis in München, antwortet:
as ist eine sehr persönliche
D Frage, die Sie für sich
selbst entscheiden müssen.
Bei meinem Kind würde ich
die Einwilligung geben,
denn ich gehe davon aus,
dass die Kindertagesstätte
die Fotos nur für seriöse
Zwecke nutzt, zum Beispiel um
eine Veranstaltung im Internet
zu dokumentieren. Sie haben
aber natürlich recht, wenn Sie
grundsätzlich bei diesem
Thema vorsichtig sind:
Mit Fotos der Kinder im Netz
sollten Eltern sehr sorgsam und
verantwortungsbewusst umgehen.
Stehen die Bilder und
die Daten erst mal im Internet,
sind sie für jeden zugänglich.
Doch in Bezug auf die Website
der Kita hätte ich keine
Bedenken; die Einrichtung
wird sicher gewissenhaft
mit dem Material umgehen.
„Ich kann nichts lesen. Ich kann keine
Show anschauen. Ich kann nichts tun,
außer ihm dabei zuzusehen,
wie er nichts tut.“
SCHAUSPIELERIN CLAIRE DANES (HOMELAND)
ÜBER DIE LIEBE ZU IHREM SOHN CYRUS (1 ½)
Leben & erziehen 5/2014 11
MIT
LebenWelche
FRAGE AN DEN EXPERTEN
Noch nass
in der Nacht
Zum Schlafen eine Windel: Bei vielen
Kindergartenkindern klappt es noch nicht ohne
Tagsüber geht das Kind
auf die Toilette. Nachts
enden alle Versuche
ohne Windel mit einem
nassen Bett. „Das ist
normal“, beruhigt
der Kinderarzt und
-nephrologe Dr. Marcus
Benz aus München.
„30 Prozent der
Vierjährigen brauchen
nachts noch eine
Windel.“ Medizinisch
spricht man von
„Bettnässen“ (Enuresis)
erst, wenn das Kind im
Alter zwischen fünf und
sieben mindestens
zweimal pro Monat ins
Bett pieselt.
Oft ist das für die Eltern
ein größeres Problem
als für die Kinder, so die
Erfahrung von Dr. Benz.
Doch Druck bringt gar
nichts. „Entscheidend
ist, dass das Kind selbst
motiviert ist, trocken
zu bleiben.“ So können
Eltern es unterstützen:
Auch die Bemühung
belohnen, nicht nur
den Erfolg.
Dem Kind regelmäßig
tagsüber etwas zu
trinken geben.
Maßnahmen, die
das Wachwerden
unterstützen (Klingelhose,
-matte), haben
bei älteren Kindern
eine hohe Erfolgsquote.
Das Kind auf keinen
Fall bestrafen, wenn
das Bett nass ist.
Gut abzuwägen ist
die Gabe eines
Hormons (ADH), das
die Wasserausscheidungen
durch
die Nieren reduziert:
Weil der Lerneffekt
fehlt, ist die Rückfallquote
höher als bei
Klingelhosen.
Zum Arzt sollten Eltern
mit ihrem Kind, wenn es
schon sechs Monate
lang trocken war
und plötzlich wieder
einnässt, wenn es
tagsüber noch in
die Hose macht oder
übermäßig häufig aufs
Klo muss.
Schwimmhilfe
kaufen?
Wir möchten Hanna (4)
in diesem Sommer das
Schwimmen beibringen.
Welche Schwimmhilfe ist
dafür am besten geeignet?
Henning Lambertz, Chef-
Bundestrainer des Deutschen
Schwimm-Verbandes,
antwortet:
ie Hilfe, mit der Hanna
D sich gut bewegen kann.
Von Schwimmflügeln rate
ich ab: Sie schränken die
Armbewegung ein, drücken
Schultern und Kopf nach
oben, die Beine hängen
senkrecht runter. Zu empfehlen
sind Schwimmhilfen,
bei denen Arme und Beine
frei sind und die den Körper
in der Mitte anheben.
Hanna könnte sich zum
Beispiel eine Schwimmnudel
unter die Hüften
legen. Auch Gürtel mit
Styroporblöcken eignen
sich. Ich persönlich finde
ein Schwimmbrett sehr gut.
Damit kann Hanna auf
dem Rücken und auf
dem Bauch den Beinschlag
üben. Um die Armbewegungen
zu lernen, klemmt
sie sich das Schwimmbrett
zwischen die Beine.
Ein Affe
wird 40
Die standen schon bei
Mama im Kinderzimmer:
Monchhichis,
die Felltiere mit dem
Nuckeldaumen.
„Mother Care Blue“ bei
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FOTOS: SEKIGUCHI EUROPE BV, THINKSTOCK (2), ZDF/STUDIO 100MEDIA
12
Leben & erziehen 5/2014
R A T G E B E R
KINDERN3-6Jahre
TV-TIPP
Wickie und die
starken Männer
Hey, hey, Wickie, du siehst ja ganz
anders aus! Nach 40 Jahren gibt es
jetzt für den cleveren Wikingerkerl
und seine Kumpels einen neuen
Look, neue Abenteuer und neue
Gags. Die 78 Folgen starten
am 18. April um 10.15 Uhr im ZDF und
um 19.30 Uhr im KiKA.
11%
der Drei- bis
Fünfjährigen
surfen (mit
Einschränkungen)
im Internet.
QUELLE: IZI
Für dich, Mama!
Heimlich machen sich die Kinder jetzt mit Papas Hilfe an das
Muttertagsgeschenk für Mama und Oma. Frauen bitte nicht
weiterlesen, sondern die Seite an Papa weiterreichen
Ein Blumenstrauß
von der Wiese.
Kekse, die mit
Papas Hilfe angerührt
werden (zum Beispiel
Schoko Crossies,
Rezept www.
leben-und-erziehen.
de/rezepte).
Ein Anti-Stress-
Knetball. Dafür einen
Luftballon durch
einen Trichter mit
Sand füllen, verknoten,
noch einen
Luftballon darüberstülpen
und einen
Smiley daraufmalen.
Ein kurzes Gedicht:
„Mit dir scheint das
Licht ein wenig heller,
mit dir hüpft mein
Herz gleich etwas
schneller.
Mit dir fühlen wir uns
so geborgen,
mit dir vergessen wir
alle Sorgen.
Liebe Mama, das ist
wahr:
Du bist einfach
wunderbar!“
Ein Büchlein mit
eigenen Zeichnungen
(im Copyshop binden
lassen).
Bettnässen? Nichts schützt besser als DryNites ®
Bettnässen kommt häufiger vor, als viele glauben. Bei den betroffenen
Kindern und deren Eltern führt es oft zu Stress, Traurigkeit und
Verzweiflung. Schützen Sie Ihr Kind und sich vor nächtlichen Pannen.
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LEBEN MIT KINDERN Entwicklung
Schlafen
auf die
sanfte Tour
Eltern müssen ihr Baby nicht schreien
lassen, damit es alleine einschläft.
Schlafcoach Dr. Daniela Dotzauer und
Babyflüsterin Erika Wüchner kennen
die Geheimnisse entspannter Nächte
14
Leben & erziehen 5/2014
Diese Geschichte
ist nicht für Eltern,
die gerne
mit ihren Kindern
in einem
Bett liegen. Sie ist
nicht für die, die
mit zwei Stunden
Schlaf pro Nacht auskommen.
Und auch nicht für die, deren
Baby seit der Geburt quasi
durchschläft, einfach so. Diese
Geschichte ist für Eltern (und
Kinder) ohne Superkräfte. Für
Eltern, die ihre Kinder lieben –
und ihren Schlaf brauchen. Aber
nicht um jeden Preis: Das Baby
schreien lassen, während man
vor der Zimmertüre wartet und
sich die Ohren zuhält, damit es
lernt, alleine einzuschlafen?
Das kann es nicht sein. Aber ein
Kind, das von selbst wieder in
den Schlaf findet, ohne sich
dabei alleine zu fühlen – das
wäre ein Traum.
Der lässt sich erfüllen, sagen
zwei Expertinnen, die es wissen
müssen: Die Ärztin Dr. Daniela
Dotzauer verhilft Familien, die
seit Monaten mit dem Ein- und
Durchschlafen kämpfen, wieder
zu ruhigen Nächten. Mit sanften
Maßnahmen. Auch die ehemalige
Kinderkrankenschwester
Erika Wüchner, die seit gut
20 Jahren Familien beim Start
mit dem Baby unterstützt, weiß
aus Erfahrung: Babys können
von Geburt an schlafen – wenn
sie sich geborgen fühlen und
entspannt sind.
Aber wieso klappt das bei uns
nicht? Liegt‘s am Kind? Oder
machen wir Eltern etwas falsch?
Beides: Kinder (und Eltern) sind
nicht immer tiefenentspannt,
vor allem, wenn sie müde sind.
Und Eltern machen Fehler. Jeden
Tag, jede Nacht. Das ist menschlich.
Nur dass sich das nachts
auf fiese Weise rächt. Andererseits
heißt das auch, dass Eltern
eine Menge tun können, damit
es mit dem Schlafen klappt. In
jedem Alter.
0 BIS 3 MONATE
Pausen machen
Neugeborene müssen sich an die Welt gewöhnen. Und
Eltern müssen sich an ihr Neugeborenes gewöhnen.
Schlafen, Trinken, Stuhlgang – das funktioniert nicht
gleich auf Knopfdruck, ein gemeinsamer Rhythmus
muss sich erst einspielen (s. S. 18 „Rhythm is it!“).
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Auf die Uhr schauen. Säuglinge können nicht viel mehr
als eine Stunde am Stück wach sein – morgens sogar
noch kürzer. Vormittags nicken sie oft von alleine wieder
ein. Je später der Tag,
desto mehr Entspannungshilfe
ist nötig, damit es mit
dem Schlafen klappt. Hier
sind die Eltern gefragt, denn
wie „Beruhigen“ geht, müssen
sie ihrem Baby zeigen.
Oft hilft eine Runde im Kinderwagen
oder Tragetuch.
Typische Probleme,
sanfte Hilfe:
„Das Baby ist müde,
findet aber nicht in
den Schlaf.“
Vielleicht haben Sie den richtigen
Zeitpunkt zum Einschlafen
verpasst. Säuglinge
sollten beim ersten Anzeichen
von Müdigkeit hingelegt
werden: Ohren reiben,
gähnen, Kopf abwenden,
quengeln, herumnesteln. Sie
schlafen umso schlechter, je
müder sie sind. Es bringt also
nichts, das Baby abends
wachzuhalten, damit es
nachts besser schläft. Im Gegenteil:
Ein Baby, das um
21 Uhr ins Bett geht, sollte
zwischen 19 und 20 Uhr noch
mal ein Nickerchen machen,
damit die Nacht ruhig wird.
„Dreimal 30 Minuten,
mehr schläft unser
Kind nicht.“
Babys wachen 30 bis 45 Minuten
nach dem Einschlafen
kurz auf – und verpassen den
Übergang in die nächste
Schlafphase, weil die Eltern
annehmen, die Kleinen hätten
schon ausgeschlafen. So klappt es vielleicht mit der
Verlängerung: leise sein, das Baby nicht gleich hochnehmen,
es beruhigen und noch mal hinlegen.
3 BIS 6 MONATE
Signale geben
Langsam begreifen Babys Zusammenhänge.
Beim Anblick von Flasche oder Brust rudern
sie begeistert mit Armen und Beinen:
Sie wissen, was kommt: Essen!
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Wenn es beim Essen klappt, warum nicht
ein klares Signal zum Schlafen einführen –
auch tagsüber: ein bestimmtes Lied, das
Schnuffeltuch ... Läuft das immer gleich ab,
fährt Ihr Baby bald automatisch herunter,
sobald es den Wink verstanden hat. Mit
drei Monaten schlafen Babys meist viermal
am Tag, etwa alle zwei Stunden. Mit einem
halben Jahr reichen drei Pausen. Ein Feierabendschläfchen
ist auch mit sechs Monaten
noch wichtig.
Typische Probleme, sanfte Hilfe:
„Unser Baby schläft auf
dem Arm ein. Und wacht auf,
wenn man es ablegt.“
Babys fallen nicht sofort in den Tiefschlaf.
Beim Umlagern meldet ihr Gleichgewichtsorgan:
„Aufwachen! Aus dem Nest gefallen!“
Legen Sie Ihr Kind deshalb schon kurz
vor dem Einschlafen ab. Falls die Augen
wieder aufgehen: nicht sofort reagieren,
vielleicht kriegt es von selbst die Kurve.
Wenn es weint: beruhigen, zur Not noch
mal auf den Arm nehmen. Manchmal hilft
es schon, wenn Sie nach dem Ablegen den
Po des Babys tätscheln oder daran wackeln
(ca. 80-mal pro Minute, das entspricht dem
Herzschlag). Die Hand noch ein bisschen
ruhen lassen und dann wegziehen.
Leben & erziehen 5/2014 15
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung
7 BIS 9 MONATE
Standhaft bleiben
Das Baby ist nachts plötzlich unruhiger, hellhöriger,
wacht ständig auf. Die gute Nachricht: Schlechte Gewohnheiten
können Sie ihm jetzt noch abgewöhnen.
„Ohne mein Schnuffeltuch
geh ich nicht
ins Bett!“ Einjährige
können ganz schön
beharrlich sein, wenn‘s
ums Einschlafen geht
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Es ist normal, dass Babys nachts aufwachen. Sie checken
kurz: Ist alles noch so, wie es beim Einschlafen
war? Wenn ja, schlafen sie weiter. Falls das Thema
also nicht schon durch ist: Üben Sie mit Ihrem Kind,
alleine einzuschlafen (s. „Die Kuschelmethode“) –
sonst müssen Sie nachts dauernd raus. Im Durchschnitt
schlafen Kinder jetzt etwa elf Stunden pro
Nacht. Tagsüber reichen zwei Nickerchen, gegen zehn
und halb drei Uhr. Und noch einen Unterschied gibt
es: das Kind nicht mehr gleich beim ersten Gähnen
hinlegen, sondern erst, wenn es richtig müde ist.
Sonst zieht sich das Einschlafen unnötig in die Länge.
Typische Probleme, sanfte Hilfe:
„Bisher habe ich nachts zweimal gestillt.
Jetzt will mein Kind ständig an die Brust!“
Wenn Sie Ihr Baby direkt vor dem Schlafengehen noch
mal füttern, können Sie in der ersten Nachthälfte
sicher sein, dass es nicht vor Hunger weint. Ein Baby,
das bisher an der Brust beruhigt wurde, wird trotzdem
protestieren. Und bald stündlich andocken, wenn Sie
ihm seine Einschlafhilfe
„Nuckeln“ nicht sanft abgewöhnen.
Sie brauchen einen
Plan: z. B. füttern um 24 Uhr
und um 4 Uhr und nicht mehr
beim Füttern einschlafen
lassen. Dazwischen beruhigen
Sie Ihr Kleines anders.
Sie werden mehr als einmal
denken, dass Nachgeben
jetzt zu mehr Schlaf für alle
führen würde. Stimmt. Aber
nur für den Moment. Oft hilft
es, wenn das Baby auf der
Seite Ihres Mannes schläft.
Hat sich die Lage entspannt,
fahren Sie die Beruhigungsmaßnahmen
langsam zurück.
Denn sonst gewöhnen
Sie Ihrem Kind das Herumtragen
als Ersatz für Brust
oder Flasche an.
10 BIS 12 MONATE
Nicht gleich springen
Jetzt werden Kinder mobil. Und stecken im
Zwiespalt zwischen Nähe und Freiheit.
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Sie sind im Bad, Ihr Kind meldet sich aus
dem Wohnzimmer. Ein „Komme gleich!“
sagt ihm: „Mama ist da, springt aber nicht
sofort“ – ein wichtiger Lerneffekt für die
Nacht.
Typische Probleme, sanfte Hilfe:
„Wie kriegen wir unser Kind abends
früher ins Bett?“
Verlegen Sie den Nachmittagsschlaf nach
vorne. Oder zögern Sie den Vormittagsschlaf
hinaus: Zwei Stunden Mittagsschlaf
sind besser als eine Stunde vormittags und
eine nachmittags. In der ersten Woche
klappt das vielleicht nur ein Mal, dann
immer öfter.
Die ersten 100 Tage
mit Ihrem Baby
Erika Wüchner
hat schon vielen
Promi-Babys zu
besserem Schlaf
verholfen - deshalb
wird sie auch
„die Babyflüsterin“
genannt. Ab Mai
bietet sie regelmäßig
ein Wochenend -
seminar „Vorberei-
tung auf die ersten
100 Tage mit Ihrem
Baby“ an. Ein großes
Kapitel wird das
Thema Schlafen sein.
Der erste Workshop
findet in Hamburg
statt, andere Städte
folgen. Termine
und Infos unter
erikawuechner@
googlemail.com
16
Leben & erziehen 5/2014
Die „Kuschelmethode“
Es gibt tiefenentspannte
Babys,
die man zum Einschlafen
einfach
hinlegen kann.
Aber die meisten
Kinder brauchen
Hilfe, um runterzukommen.
Babys: Im wachen
Zustand in den Arm
nehmen, am besten
in Liegeposition. Sie
dürfen singen, summen,
flüstern, über die Augen
streicheln — was Ihrem
Baby gefällt. Nur Action
und Blickkontakt sind
tabu. Jetzt ist Schlafenszeit.
Auch Mobiles und
Lichter sind kontraproduktiv.
Wenn Ihr
Baby ganz entspannt ist,
legen Sie es ins (vorgewärmte)
Bettchen.
Anfangs erst kurz vor
dem Wegnicken, dann
jeden Tag einen Hauch
früher. Achten Sie
darauf, dass der Ablauf
jedes Mal gleich ist.
Ältere Kinder: Wenn
das Kind im Bett liegt,
setzen Sie sich dazu
und erzählen sich
gegenseitig, was das
Schönste am Tag war.
Vielleicht fällt Ihnen noch
ein Lob ein oder eine
Geschichte aus Ihrer
Kindheit. Sagen Sie, wie
lieb Sie Ihr Kind haben.
Hören Sie zu. Wenn Ihr
Kind entspannt ist,
streicheln Sie ihm über
den Kopf, dann gehen
Sie aus dem Zimmer.
1 BIS 2 JAHRE
Langsam zurückziehen
Einjährige sind beharrlich. Wer ihnen jetzt
unliebsame Einschlafgewohnheiten abgewöhnen
will, braucht Geduld.
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Darauf achten, dass das Kind abends müde
genug ist. Toll, wenn Ihr Kleines ein vertrautes
Stofftier oder ein Schnuffeltuch als
Kuschelfreund hat. Damit fällt auch das
Einschlafen in der Krippe leichter, wenn
Mama und Papa nicht da sind.
Typische Probleme, sanfte Hilfe:
„Das Kind schläft abends nur ein,
wenn jemand daneben liegt.“
Ziehen Sie sich schrittweise zurück: Nach
dem Einschlafritual markieren Sie den Abschied
z. B. mit einem Gute-Nacht-Kuss.
Geben Sie Ihrem Kleinen den Kuschelfreund
in die Hand und drehen Sie sich mit dem Rücken
zu Ihrem Kind. Es wird vielleicht auf
Sie draufklettern oder den Kuschelfreund in
die Ecke pfeffern, damit es wieder Aufmerksamkeit
bekommt. Legen Sie es wieder hin,
beruhigen Sie es („Alles in Ordnung“ ist besser
als „Ich bin da“, denn das wollen Sie ja
gerade nicht ständig sein) und drehen Sie
sich wieder um. Das kann ein paarmal hin
und her gehen, bis einer eingeschlafen ist –
im besten Fall nicht Sie. Im nächsten Schritt
ein Stück wegrutschen. Dann auf die Bettkante
setzen. An die Tür stellen. Die Tür
offen lassen und kurz rausgehen. Länger
rausgehen … Die Etappenziele bestimmen
Sie. Manche halten es aus, wenn das Kind
protestiert, weil sie ja im Raum sind, andere
gehen lieber wieder eine Stufe zurück.
„Seit mein Kind in der Krippe ist,
soll ich am Bett Händchenhalten.“
Die Krippe ist ein Riesenschritt, natürlich
vermisst man sich da gegenseitig. Lindern
Sie Sehnsucht und schlechtes Gewissen,
indem Sie nach der Krippe bewusst eine
schöne Pause mit Ihrem Kind einlegen –
ohne Stress, nur Sie beide. Fahren Sie
abends das volle Kuschelprogramm. Im
Bett halten Sie kurz Händchen, aber lassen
Sie bald los und übertragen Sie die Hauptarbeit
dem Kuschelfreund. Wenn nötig, ziehen
Sie sich in kleinen Schritten zurück
(siehe oben).
LEBEN MIT KINDERN Entwicklung
3 BIS 4 JAHRE
Cool bleiben bei Ängsten
Jetzt ist die Fantasie sehr ausgeprägt. War
das nun ein böser Traum oder war da wirklich
ein Monster im Zimmer?
Das Geheimnis für guten Schlaf?
Nach einem langen Tag möchte man die
Kinder schnell im Bett haben. Die Erwachsenen
treiben an, die Kinder trödeln – alle
sind genervt. Wetten, dass der Nachwuchs
lieber ins Bett geht, wenn nach dem Zähneputzen
ein Highlight kommt? Nämlich die
ungeteilte Aufmerksamkeit von Mama
und/oder Papa (siehe „Kuschelmethode“).
Typische Probleme, sanfte Hilfe:
„Durst, Pipi, Nase läuft — das Kind
steht nach dem Gute-Nacht-Kuss
ständig auf der Matte.“
Nicht aufregen. Trinken, Toilette, Nase
putzen künftig vorher erledigen. Wasser
und Taschentuch neben dem Bett postieren,
das Kind ins Bett zurückschicken oder
-bringen. Versuchen Sie, hartnäckiger zu
sein als das Kind.
„In meinem Zimmer ist ein Geist.“
Versichern Sie dem Kind, dass der Kuschelfreund
die ganze Nacht aufpasst. Zur Not
die Batman-Bettwäsche kaufen. Ein Nachtlicht
anlassen. Die Rollläden dicht machen.
Und Stein und Bein schwören, dass da
wirklich niemand rein kann, weil Kuschelfreund
und Batman Wache halten. Das ist
besser als die Geister zu vertreiben – sonst
bestätigen Sie dem Kind indirekt, dass jemand
im Zimmer ist.
„Schlecht geträumt! Schon schlüpft
das Kind ins Elternbett!“
Das darf es natürlich – erst recht, wenn das
Kind krank ist. Trösten Sie es kurz und erklären
Sie ihm, dass jeder mal schlecht
träumt. Falls Sie jede Nacht Besuch bekommen:
das Kind ins Kinderzimmer zurücktragen
oder als Kompromiss eine Besuchermatratze
vor Ihrem Bett auslegen.
SCHLAF-SPRECHSTUNDE
silke weiher
Rhythm is it!
So finden Familien einen gemeinsamen Takt
Welchen Tag haben wir?
In den ersten Wochen
mit Baby herrscht Aus -
nahmezustand. Dann spielt
sich langsam der Alltag ein:
Mama und Papa kehren
zu alten Gewohnheiten
zurück (Kaffee am
Morgen), führen neue ein
(Kinderwagenrunde am
Nachmittag). Das Baby
schläft immer öfter zur
gleichen Zeit. Oder etwa
nicht?
Viele Schlafberater sind
sich einig: je regelmäßiger
und ruhiger der Tag, desto
besser die Nacht. Falls Sie
ein Kind haben, das heute
so schläft und morgen anders,
ist es nicht einfach,
die Tage zu planen.
Mit einem Schlafprotokoll
(Vorlage unter www.
leben-und-erziehen.de/
schlafen) entdecken Sie
vielleicht doch ein paar
Regelmäßigkeiten –
zumindest finden Sie
heraus, wie viel Schlaf
Ihr Kind insgesamt
braucht. Manchmal
weniger als Eltern lieb ist.
Vor allem, wenn das Kind
abends um elf noch topfit
auf der Matte steht,
während Sie selbst schon
alle viere von sich
strecken. Aus einer Nachteule
wird zwar nie eine
Lerche werden – und
umgekehrt. Aber
ein bisschen können Sie
die Zeiten der Kleinen
schon an die der Großen
anpassen. Sie wollen,
dass Ihr Kind abends
vor Ihnen ins Bett geht?
Legen Sie es schrittweise
15 Minuten früher ins
Bett. Und wecken Sie es
im Gegenzug morgens
früher, falls es nicht
von selbst aufwacht.
Nach ein paar Tagen
„Jetlag“ wird es sich
an die neuen Zeiten
gewöhnen.
Sie haben noch Fragen zum Thema Schlafen? Dann rufen Sie unsere Expertin an.
Dr. Daniela Dotzauer (www.dr-dotzauer.de) erreichen Sie am Montag, 28. April, von 12 bis 14 Uhr
unter der Telefonnummer 08 21/45 54 81-52
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18
Leben & erziehen 5/2014
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Vitamin D und Jod
für die Helden von morgen.
Auch nach dem 1. Geburtstag bildet die Ernährung jeden Tag die Grundlage
für eine gesunde Zukunft. Kleinkinder haben einen anderen und höheren
Nährstoffbedarf als Erwachsene. Aptamil Kindermilch 1+ kann hier einen
wichtigen Beitrag leisten.
Im Schnitt werden täglich nur 51 % der empfohlenen Jod- und sogar nur 6 %
der empfohlenen Vitamin D-Zufuhr über die Ernährung gedeckt. 1, 2 Vitamin D
und Jod sind aber essenzielle Nährstoffe für die gesunde Entwicklung Ihres
Kindes. Aptamil Kindermilch 1+ folgt in ihrer Zusammensetzung den neuesten
Empfehlungen der DGKJ 3 und ist somit altersgerecht an die besonderen
Ernährungsbedürfnisse von Kindern ab 1 Jahr angepasst.
Vitamin D und Calcium –
für normales Wachstum und
Entwicklung der Knochen
Jod – wichtig für das Wachstum
und die Funktion der Schilddrüse
Eiweißgehalt –
altersgerecht reduziert
Vitamine A, C und D –
tragen auf natürliche Weise zu
einem gesunden Immunsystem bei
Aptamil. Heute für morgen.
Fragen? Unser Eltern-Service ist rund um die Uhr kostenlos für Sie da: 0800 2782645 oder elternservice@aptamil.de
1
VELS = Verzehrsstudie zur Ermittlung der Lebensmittelaufnahme von Säuglingen und Kleinkindern (2008). 2 KIGGS (Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in
Deutschland), Ernährungsbericht 2008. 3 Böhles, H. J., et al.: Zusammensetzung und Gebrauch von Milchgetränken für Kleinkinder. Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft
für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ). Monatsschrift Kinderheilkunde 2011; 159: 981–4.
LEBEN MIT KINDERN Spielen & fördern
Der Frühling
ist da!
Endlich wieder draußen spielen.
Verstecken und suchen,
herumtollen und Spaß haben:
12 tolle Spiel-Ideen
Wer fängt den
Königsvogel?
Schneiden Sie aus
grasgrünem Tonkarton
Vögel aus und
verstecken Sie sie
im Gras, in Sträuchern,
unterm Baum.
Die Kinder machen sich
auf die Suche.
Ein grüner Vogel hat
eine kleine goldene
Krone aufgeklebt. Es ist
der Königsvogel. Wer
ihn findet, darf sich eine
Geschichte wünschen.
Ab 3
Blumen
Würfeln
Alle sitzen im Gras. Nun
wird reihum gewürfelt – mit
einem Würfel, bei dem auf
zwei Seiten ein Blumenbild
klebt. Liegt es oben, pflückt
der Spieler Gänseblümchen,
bis ein anderer ein Blumenbild
würfelt. Wer hat nach
fünf Minuten die meisten
Blumen gepflückt?
Ab 4
Zwei Gänseblümchen,
bitte
Sie sind der Kunde
im Blumenladen – und
bestellen bei Ihrem
Kind zwei Gänseblümchen,
drei Vergissmeinnicht,
ein Butterblümchen,
eine kleine
Tüte Gras ... Spiele
wie dieses fördern
das Zahlenverständnis
und die Merkfähigkeit.
Ab 3
TEXT UND IDEEN: MARGRET NUSSBAUM; ILLUSTRATION: ISTOCKPHOTO.COM
Komm in
mein Zelt!
Spannen Sie einen großen
standfesten Sonnenschirm
auf. Rundherum Tücher
befestigen, die bis zum
Boden reichen. Fertig ist
ein Zelt. Noch ein Pappkarton
als Tisch und eine
dicke Decke zum Sitzen –
und die Kuscheltiere
können bewirtet werden:
mit Grassuppe und Gänseblümchengemüse.
Klar,
dass Mama und Papa auch
mal zu Besuch kommen!
Ab 2
Kitzelduell
Das Spiel ist erst
zu Ende, wenn einer
sich kringelig lacht: Sie
und Ihr Kind sitzen im
Gras und kitzeln sich
gegenseitig mit einem
langen Grashalm. Wer
als Erster kichert, wird
richtig durchgekitzelt.
Ab 3
Wäsche-
Hochsprung
Über einer Wäscheleine
hängen Tücher (nicht
festklammern). Ein Kind
nach dem anderen springt
hoch und versucht, ein Tuch
abzupflücken. Wer am
Schluss die meisten hat,
ist Sieger.
Ab 3
Ich schenk dir
einen Kuss
[Vom Gänseblümchen Blütenblatt für Blütenblatt
abzupfen und bei jedem ein Geschenk nennen.
Wenn alles durch ist, wieder von vorn beginnen.
Was schenken Sie Ihrem Kind zum Schluss?]
Ich hab dich lieb und schenke dir:
einen dicken Kuss,
einmal den Rücken kraulen,
einmal durchknuddeln,
einmal mit dir schaukeln,
einmal mit dir eine Sandburg bauen,
einen Schokoladen-Marienkäfer,
einmal mit dir um die Wette rennen ...
Ab 3
Sonne oder Regen?
Ein Kind ist die Sonne, das andere
der Regen. Beide stehen zehn Schritte
voneinander entfernt. Stellen Sie sich
dazwischen und halten Sie einen runden
Bierdeckel hoch, dessen eine Seite gelb,
die andere grau angestrichen ist. Nun
lassen Sie die Scheibe fallen. Zeigt die
graue Seite nach oben, muss der Regen die
Sonne fangen, bei Gelb ist es umgekehrt.
Ab 4
Der kleine Fred
[Ihr Kind geht um ein Blumenbeet herum
und erfüllt hintereinander die Aufgaben,
die im folgenden Vers vorkommen.]
Der kleine Fred (die kleine Gret)
rennt ums Blumenbeet.
Zählt laut bis zehn,
bleibt dann stehn.
Will was Neues probieren,
krabbelt auf allen vieren.
Zählt nun bis fünf,
zieht aus die Strümpf.
Zieht sie wieder an –
und fängt von vorne an.
Ab 5
Wo ist die Kuh?
O je! Alle Tiere vom
Spielzeugbauernhof sind
ausgebüxt und haben sich
im Garten versteckt: unter
Sträuchern, im Blumenbeet,
auf der Schaukel. Ihr Kind
macht sich mit Ihrer Hilfe
auf die Suche. Ob es alle
Tiere einfangen kann?
Ab 2
Grüne
Überraschung
Sie sammeln
Kieselsteine und
wickeln sie in
grasgrünes Papier.
Die Päckchen werden
im Gras versteckt.
In einer Verpackung
steckt kein Stein,
sondern eine kleine
Überraschung: eine
Minitüte Gummibärchen.
Jetzt ziehen
die Kinder mit Körbchen
los. Wer findet
die meisten grünen
Steine — und wer kann
die Überraschung
auswickeln?
Ab 3
Seiltänzer
Auf der Wiese liegen
verschiedene
Gegenstände, über die Ihr
Kind balancieren darf: ein
dickes Seil, ein schmales
Brett, umgedrehte,
nebeneinander gestellte
leere Getränkekisten.
Balancierspiele wie dieses
schulen Geschicklichkeit
und Koordination.
Ab 4
Leben & erziehen 5/2014 21
LEBEN MIT KINDERN Erziehung
gehen möchte, einen Blick
auf die Uhr. Es wird knapp,
das steht fest. „Beeilt euch,
wir müssen los!“, rufe ich ins
Spielzimmer. „Noch nicht“,
kommt die Antwort. „Wir
müssen das noch fertig anschauen.“
Gegenüber stellen
Bauarbeiter ein Gerüst auf
und ziehen meinen Dreiund
knapp Zweijährigen in
ihren Bann.
Mein jüngerer Sohn hat
mir Geduld beigebracht
Die Entdeckung der
Langsamkeit
Für Kinder spielt Zeit keine Rolle: Wichtig ist, was jetzt
passiert. Schwierig für termingeplagte Eltern, findet
unsere Autorin Claudia Dambacher. Bis sie mal mittrödelt
Kannst du nicht irgendetwas
tun, damit es
schneller geht?“, flehte
ich vor dreieinhalb Jahren
meine Hebamme Anna an.
Das war am Tag vor meinem
errechneten Geburtstermin.
Anna klang ungewohnt
streng, als sie antwortete:
„Gib dem Kind die Zeit, die es
braucht! Es wird dir noch viel
mehr Geduld abverlangen,
wenn es erst einmal da ist.“
Ich glaubte ihr kein Wort.
Als ich am nächsten Abend
mit Ehemann, Klinikköfferchen
und starken Wehen das
Haus verließ, hatte ich keine
Ahnung, wie schnell das damals
noch ging: das Haus
verlassen. Schuhe anziehen,
Tür auf, Tür zu. Heute werfe
ich eine Dreiviertelstunde,
bevor ich aus der Wohnung
„Gib ihnen die Zeit, die sie
brauchen“, sage ich mir in
Gedanken an Anna. Bei
ihren Beobachtungen sollte
man Kinder schließlich nicht
unterbrechen. Mein Vorsatz
währt nicht lange. Während
ich meinen Kaffee austrinke,
rufe ich von der Küche aus:
„Jetzt aber schnell! Wir müssen
vor dem Doktor noch
zum Einkaufen.“ – „Wir wollen
nicht zum Einkaufen“, erklärt
mir der Große, als ich
mit sauberen T-Shirts und
einer frischen Windel anrücke.
„Nicht eintaufen!“, bestätigt
der Kleine, ohne mich
anzusehen. Er hat eine Stofffledermaus
gefunden, deren
Flügel er gerade untersucht.
Ich probiere gar nicht erst,
sie ihm abzunehmen, um
ihn umzuziehen. Er versteht
keinen Spaß, wenn er bei
dringenden Forschungsprojekten
unterbrochen wird.
Während mein Älterer meist
mit sich verhandeln lässt,
wird bei meinem Jüngeren
jetzt nichts helfen: kein Drohen,
kein Betteln, keine Bestechung.
Im Gegenteil:
Alles wird dadurch nur noch
viel länger dauern. Vielleicht
hat mein zweiter Sohn geschafft,
was niemand – einschließlich
mir selbst – zuvor
geschafft hat: Er hat mir beigebracht,
dass manchmal
nur warten hilft.
22
Leben & erziehen 5/2014
Aber leider bin ich deshalb
noch lange kein geduldiger
Mensch. Mit Blick auf die Uhr
trage ich die beiden Trödler
schließlich zur Garderobe
und versuche, sie anzuziehen.
„Das kann ich selber!“,
reißt sich der Große los.
„Nein! Lleine!“, schreit der
Kleine. Zehn Minuten später:
zwei Beine in einem Hosenbein.
Arme in Jacken, deren
Kapuzen in den Knien hängen.
Füße in Schuhen, deren
Spitzen nach außen zeigen.
„Lass ihnen Zeit!“, sage ich
mir mantramäßig vor. „Nur
so werden sie selbstständig.“
Meine Ungeduld, die bisher
nur brodelte, kocht hoch. Als
es an die tägliche Diskussion
geht, ob wir zu Fuß, im Kin-
„Nehmen Sie
sich für
einen Weg,
den Sie in
fünf Minuten
zurücklegen
können, einmal
eine halbe
Stunde Zeit.
Sie werden
Dinge sehen,
die Sie nie
zuvor gesehen
haben.“
Rian Visser,
Kinderbuchautorin
derwagen oder mit dem Roller
losziehen, kann ich mich
kaum noch zurückhalten.
„Raus mit euch! Jetzt! Sofort!“
Ich möchte einen Schuh an
die Wand werfen. Stattdessen
schließe ich die Augen
und atme tief in den Bauch.
Es wirkt: Kaum 15 Minuten
später verlassen wir die
Wohnung. Auf dem Weg
nach unten hüpft der Große
von der vorletzten Treppenstufe.
Und noch mal. Und
noch mal. Der Kleine hat an
der Tür zum Garten zwischenzeitlich
eine Schnecke
entdeckt. Ich gebe vor, alleine
loszugehen. Vor der Haustür
parkt mein Mann gerade
sein Fahrrad. Ich wirke gestresst,
meint er. „Tatsächlich?“,
frage ich.
Eltern denken
vorausschauend
Sind ungeduldige Menschen
die schlechteren Eltern? Ich
stelle diese Frage keinem
Psychologen, sondern einer
Kinderbuchautorin. Die
Schau, ein Blatt
Jetzt komm
endlich!
DER LECKERE KARIESSCHUTZ
FÜR ZWISCHENDURCH.
EXTRA for Kids: Regelmäßiges Kauen von zuckerfreiem Kaugummi nach
dem Essen hilft, die Neutralisierung der Plaquesäuren zu unterstützen, die ein
Risikofaktor bei der Entstehung von Zahnkaries sind.
LEBEN MIT KINDERN Erziehung
einer Kinderbuchautorin.
Die Niederländerin Rian
Visser hat das Buch „Theodor
trödelt“ geschrieben. Eigentlich
handelt es vom kleinen
Igel Theodor, der alles mit
viel Bedacht tut, ein Auge für
Details hat und sich an spontanen
Begegnungen freut.
Für mich ist es vor allem das
Buch von der furchtbaren
Igelmutter, die ihren Sohn
durch den Tag schubst.
Theo dor baut einen Turm
aus Schachteln – „Beeil dich,
Theodor!“. Theodor schaut
sich die Blumen in Nachbars
Garten an – „Beeil dich,
Theo dor!“. Theodor unterhält
sich mit einer Frau im Bus –
„Komm endlich, Theodor!“.
Das Buch erschreckt mich.
Wie oft habe ich heute schon
„Beeilt euch!“ gesagt?
„Es ist normal, dass Eltern
vorausschauend denken“,
beruhigt mich Rian Visser.
„Sie müssen es tun, um ihre
Kinder rechtzeitig in den
Kindergarten, zum Fußball
oder zum Arzt zu bringen.“
Und über kurz oder lang
Dann schauen wir
uns dein Blatt mal
gemeinsam an!
„Manchmal
können Kinder
das Tempo
der Eltern
einfach nicht
mithalten.
Trödeln ist
dann eine Art
Streik.“
Rian Visser,
Kinderbuchautorin
müssten Kinder natürlich
auch lernen, pünktlich zu
sein. „Allerdings“, rät mir die
Autorin und zweifache Mutter,
„sollten wir sie langsam
und behutsam auf das
Tempo der Erwachsenenwelt
vorbereiten.“ Es helfe den
Kindern, wenn alles laut,
deutlich und im Voraus angekündigt
wird. Außerdem
sei es sinnvoll, an sich zu arbeiten:
„Manchmal sind Eltern
selbst so chaotisch und
Abmarsch nur
mit Ansage
mit Terminen überladen,
dass ihre Kinder dieses
Tempo einfach nicht mithalten
können. Trödeln ist dann
eine Art Streik.“
Tatsächlich: Die Lektion der
streikenden Kinder habe ich
schon gelernt. Und ein paar
Termine weniger? Ich ahne,
dass mir solche Tipps helfen
könnten, künftig besser aus
dem Haus zu kommen. Doch
was ist mit all den Trödelfallen,
die uns draußen erwarten?
Baustellen, bunte
Plakate, unwiderstehliche
Automatenknöpfe? Weiß
Frau Visser, wie oft eine
Ampel rot und wieder grün
wird, bis wir es geschafft
haben, eine mehrspurige
Straße zu überqueren? Die
Kinderbuch autorin rät, mir
von der Langsamkeit meiner
Jungs etwas abzuschauen,
um sie besser zu verstehen:
„Nehmen Sie sich für einen
Weg, den Sie in fünf Minuten
zurücklegen können, einmal
eine halbe Stunde Zeit.“
Wie der trödelnde Theodor
bummeln wir am nächsten
Tag vor uns hin. Anfangs meckert
die Igelmutter in mir,
doch irgendwann gibt sie
Ruhe. Während meine Kinder
kein einziges Mal „Beeil
dich, Mama!“ sagen, entdecken
wir Spinnen, die aus
Kellerschächten klettern,
und Katzen, die sich hinter
Vorhängen verstecken. Wir
balancieren auf Mauern und
finden verlorene Handschuhe.
Straßenbahn um
Straßenbahn fährt uns
davon, während Menschen
mit Smartphones und Kaffeebechern
an uns vorbeihetzen.
Vermutlich muss es
auch bei uns morgen wieder
schneller gehen. Aber heute
ist der Weg das Ziel.
7 Tipps für mehr Geduld
Die Kinder haben kein Problem mit der Trödelei — nur wir Eltern.
Diese Tipps können Müttern und Vätern helfen, besser damit umzugehen
Teilerfolge
sehen
Na schön, der
Schlafanzug
fehlt noch, aber
immerhin:
Die Zähne sind
schon geputzt!
Die Kinder
hüpfen noch
ohne Unterhemd
herum,
aber immerhin:
Sie sind schon
raus aus der
Badewanne!
Ein Buch
einpacken
Taschenbücher
sind eine tolle
Erfindung, weil
sie in jede
Hand- und erst
recht in jede
Wickeltasche
passen. Und
weil es locker
zwei Kapitel
dauert, bis
eine Zweijährige
die
Mauer im Park
untersucht hat.
Genügend
schlafen
Schlafmangel
zehrt an
den Nerven.
Quengelnde
und trödelnde
Kinder kommen
uns dann noch
viel anstrengender
vor.
Auch wenn’s
bieder klingt:
Um halb zehn
ins Bett
zu gehen, kann
sich auszahlen.
Sich besser
organisieren
Vergessene
Termine, verlegte
Schlüssel
— das lässt sich
oft nur durch
Hektik wettmachen.
Weil
die besonders
ungeduldig
macht, lohnt
sich‘s,
die eigenen
chaotischen
Seiten in den
Griff zu kriegen.
Bei der
Sache sein
Wer hinter
der Zeitung
oder dem
Handy hervornuschelt
„Zieh
schon mal
deine Schuhe
an“, provoziert,
dass Kinder
bummeln.
Besser: klare
Aussagen mit
Blickkontakt.
Sich
anstecken
lassen
Viele Lebenshilfe-Bücher
handeln vom
bewussten
Erleben und
vom Müßiggang.
Wer
ein trödelndes
Kind hat, lernt
Entschleunigung
ganz
nebenbei —
vom Privatlehrer!
Countdown
zählen
Ankündigungen
wie „Wir gehen
in zehn — fünf
— zwei Minuten“
(für die Kleinen
„bald“ oder
„gleich“), helfen
Kindern, sich
von unseren
Terminen nicht
über fahren
zu fühlen. Ihr
Danke schön:
weniger
Getrödel.
FOTO: GETTY IMAGES; ILLUSTRATIONEN: FOTOLIA.COM
24
Leben & erziehen 5/2014
Was Kindern so alles durch den Kopf geht – zum Staunen und Schmunzeln
Julia (3) möchte
wissen, was ihr Papa
arbeitet. Ich sage ihr,
dass er Autos
entwickelt. Da ist Julia
ganz erstaunt:
„Brauchen
die Autos
noch
Windeln?“
[ Gaby Frank, Weinsberg ]
Maximilian (18 Monate) liebt Spaghetti.
Als er zum ersten Mal eine Portion mit
Tomatensauce vor sich hat, meint er:
„Oh, die sind
ja dreckig!“
[ Jasmin Hermes, Schwäbisch Hall ]
Tobias Cajetan (16 Monate)
„Mit
meiner
neuen
Mütze
bin ich
doch der
coolste
Pilot!“
[ Katrin Sterr, München ]
Wir sind zu Besuch bei Bekannten,
die einen Deckenventilator haben. Emilia (2) ruft überrascht:
„Guck mal,
eine Windmühle!“
Finn (3) ist das erste
Mal mit seinem Papa
im Stadion:
„Die
Fußballsenf
sind mir
zu laut!“
(gemeint waren natürlich
die Fußballfans)
[ Julia Ertner, Nürnberg ]
[ Jasmin Pohl, Voerde ]
Der Wäschekorb ist Valentins
(18 Monate) Lieblingsversteck:
„Is was?
Hab ich was
verpasst?“
[ Julie Kiepe, HEidelberg ]
Satz des Monats
Freya (3) beim Verkleiden:
Ich möchte auch mal
Donnerhöschen sein
[ Kristina Diefenthal, Mülheim an der Ruhr ]
FOTOS: HERSTELLER (6), PRIVAT (3)
MITMACHEN UND GEWINNEN
12 Dschungelbuch-Sets von NUK
Das Dschungelbuch ist Kult! Seit Jahrzehnten begeistern Mogli
und sein Freund Balu, der Bär, Groß und Klein. Vor Kurzem
erschien die Neuauflage des Walt-Disney-Klassikers auf DVD.
Passend dazu erzählt auch die neue Disney-Dschungelbuch-
Edition aus dem Hause NUK von Werten wie Freundschaft
und Familie. Motive aus der bunten Dschungelwelt zieren
die First Choice Babyflasche mit Silikon-Sauger, die Trinklernflasche
(ab 6 Monaten), den Active Cup (ab 12 Monaten) und
die Trendline Schnuller. Leben & erziehen und NUK
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26
Leben & erziehen 5/2014
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Mit den Großen
am Tisch
Gro
28
Leben & erziehen 5/2014
2. + 3. Jahr | Ernährung für Kleinkinder 4
Mit den
ßen am
Tisch
Nach dem ersten Geburtstag werden die Kinder
immer selbstständiger – und eigenwilliger. Gut, wenn
ihnen die Eltern vermitteln: Essen macht Spaß
Kinder ab einem
Jahr brauchen keine Extrawurst.
Mit einer ausgewogenen
und abwechslungsreichen
Familienkost sind
sie bestens versorgt. Sagen
Experten. Aber die kennen
die kleine Anna nicht. Wochenlang
akzeptiert die
knapp Zweijährige nur Nudeln,
Brot mit Marmelade
und Apfelsaft. Dann folgen
Pizza- und Müsliwochen.
Was ihre Eltern sonst noch
Leckeres auftischen, ignoriert
sie.
Beate Laumeyer von der Initiative
Bewusste Kinderernährung
(BeKi) kennt die
Unsicherheit von Eltern bei
solchen Diäten ihrer Kinder.
Aber sie beruhigt: „Gelassen
bleiben! Appetit-Spurts und
Kinder holen sich,
was sie brauchen
-Pausen hängen oft mit
Wachstumsschüben zusammen.
Kein Kind leidet an
einer Unterversorgung,
wenn es mal 14 Tage lang
nur Nudeln und Kartoffeln
isst.“ Studien bestätigen:
Auf mittlere Sicht holen Kinder
sich beim Essen alles,
was sie brauchen – vorausgesetzt,
die Eltern stellen es
bereit und lassen die Kleinen
dann wählen.
Wie eine ideale Kost aussieht,
zeigen Ernährungspyramiden,
wie sie etwa
der Verbraucher-Infodienst
aid entwickelt hat:
Die Basis bilden sechs Portionen
ungesüßte Getränke,
bevorzugt Wasser.
Satt essen dürfen Kin-
Leben & erziehen 5/2014 29
SERIE 2. + 3. Jahr | Ernährung für Kleinkinder 4
der sich an Gemüse (drei
Portionen) und Obst (zwei
Portionen täglich) …
… sowie an Brot und an
Beilagen (Kartoffeln, Nudeln,
Reis, insgesamt drei
Portionen täglich).
Dazu kommen täglich
drei Portionen Milch oder
Milchprodukte wie Käse
sowie pro Woche
drei Portionen Fleisch
ein oder zweimal Fisch
bis zu drei Eier (die „versteckten“,
wie im Pfannkuchen,
mitgerechnet).
Mit Fett und Öl (2 EL/Tag)
sowie Süßigkeiten gehen Familien
besser sparsam um.
Die Größe einer Portion können
Eltern an der Hand der
Kinder abmessen. Zum Beispiel
ist eine Portion Obst und
Gemüse so groß wie die Faust,
eine Portion Fleisch oder Fisch
entspricht ungefähr dem Handteller,
für eine Portion Brot kommen
die ausgestreckten Finger
dazu.
„Diese Angaben sind aber nur
eine grobe Orientierung“,
sagt Beate Laumeyer. „Eltern
müssen sich daran nicht sklavisch
halten und auch noch das
letzte Gramm Nährstoff in ihr
Kind hineindrücken.“ Wichtiger
sind für die Expertin gute Stimmung
und Spaß beim Essen.
Neben einem liebevoll gedeckten
Tisch und Ritualen wie
Tischsprüchen oder -gebeten
empfiehlt sie:
Mitarbeit. Die meisten Einund
Zweijährigen sind
„Mit dem Durchbruch der ersten
Backenzähne können Kinder im zweiten Jahr
deutlich besser kauen. Gleichzeitig gehen sie
geschickter mit Löffel, Gabel und Tasse um.
Mit den meisten Speisen kommen sie gut
zurecht; eine Ausnahme sind Blattsalate,
die oft am Gaumen kleben bleiben. Eltern
dürfen ihrem Kind deshalb einiges zutrauen.
Auch die Größe ihrer Portion schätzen
Kinder immer besser ein. Weil sie jetzt
langsamer wachsen, nimmt der Appetit vieler
Kinder ab. Eine ausgewogene Kost, die
reichlich pflanzliche, mäßig tierische und
sparsam fett- und zuckerreiche
Lebensmittel enthält, versorgt sie
mit allen wichtigen Nährstoffen.“
Dr. Annett Hilbig, Ernährungswissenschaftlerin am
Forschungsinstitut für Kinderernährung, Dortmund
Speisekarte für Kinder ab 1 +
Kleine Warenkunde: Essen wie die Großen – mit kleinen Einschränkungen
Fisch
lieben Kinder rechteckig –
als Fischstäbchen. Im Backofen
zubereitet saugt sich die Panade
nicht zusätzlich mit Fett voll.
Wertvoller ist Fisch jedoch ohne
Panade (und Gräten, versteht sich).
Seelachs und Kabeljau liefern Jod,
das viele Kinder dringend brauchen,
Lachs und Hering zusätzlich
Omega-3-Fettsäuren.
Fleisch
versorgt Kinder mit Eisen, Zink und
B-Vitaminen. Als Zugabe gibt’s leider
oft viel Fett. Deshalb: lieber
Schinken (ohne Fettrand) und
Kassler statt Salami, lieber
Putenbrust statt Bratwurst. Davon
reichen drei Portionen pro Woche.
Gemüse und Obst
sind als Vitamin- und Mineralstoff-
Quellen nicht zu toppen. Am
gesündesten sind sie frisch nach
Saison; auch tiefgekühlt behalten sie
ihren Nährwert. In Konserven
dagegen büßen Obst und Gemüse
beim Erhitzen Vitamine ein.
Kartoffeln
sättigen und liefern viele Nährstoffe.
Kinder mögen sie am liebsten
als Pommes frites, doch darin
steckt wie in Kroketten mehr oder
weniger Fett. Ernährungsberater
empfehlen sie deshalb nur
ausnahmsweise und im Backofen
zubereitet. Am besten sind
Kartoffeln gekocht oder gebacken.
Kindermilch
bieten Hersteller von Babynahrung
für Ein- und Zweijährige an.
Im Vergleich zu „normaler“ Kuhmilch
ist ihr Eiweißgehalt reduziert,
deshalb macht sie weniger dick.
Und sie ist mit Eisen, Jod, Kalzium,
Vitamin D angereichert, mit denen
manche Kinder nicht gut versorgt
sind. Dazu kommen je nach
Hersteller wie in den Anfangsnahrungen
langkettige Fettsäuren
(LCP), Pre- und/oder Probiotika.
Ein Muss ist die Kindermilch nicht,
aber für Kinder, die deutlich
mehr Milch trinken als empfohlen
(300 bzw. 330 ml am Tag = gut
zwei Tassen), ist sie eine echte
Alternative.
Kleinkinder-Menüs
(mit dem Hinweis „1 – 3 Jahre“) gibt‘s
als „Bärchen-Teller“ (von Bebivita),
„Kleine Entdecker“ (von Alete),
„So lecker“ (von dm/Babylove) oder
„Kinder-Bio-Teller“ (von HiPP).
Ihr Plus gegenüber herkömmlichen
Fertiggerichten: Sie sind frei von
Geschmacksverstärkern und
Konservierungsstoffen, maßvoll
gewürzt und die Zutaten stammen
oft aus Bio-Produktion. Ein
praktischer Ersatz für die frisch
zubereitete Familienkost, wenn’s
mal schnell gehen muss.
Müsli
hat als Alternative zum traditionellen
Frühstück einen guten Ruf.
Allerdings sind viele Cerealien aus
dem Supermarkt stark gezuckert;
es lohnt sich, auf die Zutatenliste zu
achten oder eine „Müsli-Bar“ (mit
Vollkornflocken, frischem Obst,
Dörrobst, Milch oder Naturjoghurt)
zum Selbermischen aufzumachen.
30
Leben & erziehen 5/2014
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SERIE 2. + 3. Jahr | Ernährung für Kleinkinder 4
Feuer und Flamme, wenn
sie in der Küche helfen
und Quark rühren, Teig
kneten oder Salat waschen
dürfen.
Mitbestimmung. Montag
ist Mama-Tag, Dienstag
Anna-Tag, Mittwoch Papa-
Tag und so weiter: Beim
Zusammenstellen eines
Speiseplans für die kommende
Woche können
schon kleine Kinder ihre
Wünsche einbringen. Anfangs
mit elterlicher Anleitung
(„Möchtest du den
Pfannkuchen lieber mit
Äpfeln oder Pflaumen?“)
und dann allmählich
selbstständiger.
Beim Essen fehlen
Vorbilder
Das Problem mit Familienkost
ist: „Viele Eltern haben
Ideale, aber keine Vorbilder“,
hat Beate Laumeyer festgestellt.
Laut einer Studie im
Auftrag von Milupa fühlen
sich deshalb zwei von drei
Müttern bei der Ernährung
ihrer Kleinkinder allein gelassen.
Eine Lösung können Basic-
Kochkurse sein, die Elternschulen,
Krankenkassen
und Familienbildungsstätten
anbieten; auch eine
Nachfrage in der Kita oder
im Familienzentrum kann
sich lohnen. Zusammen mit
anderen macht das Lernen
mehr Spaß als alleine mit
dem Kochbuch.
josef pütz
UNSERE
EXPERTIN
Beate Laumeyer
ist Dipl.-Ökotrophologin
und arbeitet
für die Initiative
Bewusste
Kinderernährung
(www.beki-bw.de) in Baden-
Württemberg. Sie leitet Eltern- und
Familienkochkurse und informiert
in Kitas über gesunde Ernährung
... rund um
den Esstisch
[1]
Wir reichen uns
die Hände
Kleine Kinder lieben
Rituale. Und mit einem
kurzen Tischgebet oder
einem Vers schmeckt
das Essen gleich noch mal
so gut. Danach reichen
sich alle die Hände und
wünschen „einen guten
Appetit!“.
[2]
Süßer Finger
So viel Süßes, wie der
Kinderdaumen lang und
breit ist. Diese Maßeinheit
schlägt Ernährungswissenschaftlerin
Dr. Ulrike Kreinhoff vor.
[3]
Auf einen Blick
In der Broschüre
„Das beste Essen für
Kleinkinder“ finden Eltern
von Ein- bis Dreijährigen
viele Infos zu Lebensmitteln
und zum Umgang
mit Spatzen und
Vielessern. Als Download
(für 2,50 Euro) unter
shop.aid.de
[4]
Wie am Buffet
Kinder mögen’s eindeutig.
Statt den Salat mit
Gurken, Tomaten und
Dressing fertig angerührt
auf den Tisch zu stellen,
bieten Eltern die Zutaten
besser wie auf einem
Buffet an. Umso eher
probieren die Kleinen.
[5]
Darf ich
helfen?
Das richtige Outfit
für den Nachwuchs
in der Küche
(Schürze auf
Wunsch mit
eingesticktem
Namen, in Grün
oder Beere).
Vierteiliges Set
bei www.jako-o.de;
24,95 Euro
[6]
Wo ist das
Nilpferd?
Iss auf, dann siehst
du es: Kindergeschirr-Set
Savanne
aus Melamin mit
eigenem Platz für
jeden Teil des
Menüs. Von Lässig
bei www.artedhio.
de; 18,95 Euro
[7]
Getarnte Tomate
So schmeckt es auch
Gemüseverweigerern:
Verstecken: Püriert
in Cremesuppen und
Nudelsoßen fallen
Brokkoli & Co. nicht auf.
Aufspießen: Mini-
Tomaten, Paprika-
Schnitze oder Gurken-Scheiben
als
Fingerfood anbieten.
Dippen: Möhren-,
Kohlrabi-, Paprika-
Sticks, dazu Dips aus
Quark, Tomatenmark
und/oder Kräutern.
[8]
Das richtige Besteck
Selbstständig essen
lernen Einjährige am
besten mit Besteck
im Kleinformat,
dessen Gewicht sie gut
in der Hand spüren, also
am besten aus Metall,
ohne abgewinkelte
Griffe, um die richtigen
Bewegungsabläufe
zu lernen.
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM (4), PRIVAT
32
Leben & erziehen 5/2014
Ist gut, schmeckt gut – und das auch noch zum guten Preis:
Bebivita Pflaume mit Birne ist besonders bekömmlich und
mit allem, was Ihr Baby glücklich macht!
www.bebivita.de
Alles gut.
Gesund
RATGEBER ERNÄHRUNG
Kinder, Frühstück!
Ein Zaubermittel, das schlank,
fit und wach macht? Das gibt es
Für Schulkinder haben
Ernährungsexperten die -
se Wirkung des Frühstücks
eindeutig nachgewiesen.
„Und für kleinere
Kinder gilt das genauso“,
meint Dr. Isabelle Aeberli
von der Eidgenössischen
Techni schen Hochschule
Zürich. „Zumal Kinder
ihre Essgewohnheiten
lange vor dem Schulalter
entwickeln.“
Ein gutes Frühstück
zeich net sich für
Fachleute durch
vier Zutaten aus:
v Milch, Joghur t
oder (in kleineren
Mengen) Käse
v ( Vollkor n-)Brot
oder -Müsli
v Obst
Mit einem
vielfältigen
Wochenplan:
„Empfehlungen für
das Frühstück:
Das Frühstücks-
Zweimaleins“. Im
www.fke-shop.de
oder bestellen unter
Tel. 0 18 05/79 81 83
(7 Euro inkl. Porto)
Liebesgrüße aus der Küche:
v Wasser, ungesüßter Tee
oder Saftschorle
Die fünfte wichtige Zutat
sind Mama und/oder
Papa. Denn: „Das Umfeld
muss Kinder zum Essen
einladen“, so Dr. Aeberli.
Gut also, wenn Eltern sich
Zeit dafür nehmen.
Kleine Morgenmuffel, die
trotzdem nichts runterkriegen,
können Eltern ja
vielleicht mit einem
leckeren Beeren- oder
Sandwich-Cutter in Herzform.
www.daskleinezebra.com; 4,90 Euro
Bananen-Milchshake
überlisten.
Und den Rest später
bei einem
zweiten Frühstück
anbieten
oder für das
Frühstück in der
Kita einpacken.
Möhren-
Couscous
mit Minze
[ 2 Portionen ]
v 250 g Möhren in
Scheiben schneiden und
in 1 EL heißem Rapsöl
bei mittlerer Hitze in
5 – 8 Minuten bissfest
dünsten
v 300 ml Wasser
dazugießen und
aufkochen lassen
v vom Herd nehmen und
125 g Instant-Couscous
einstreuen
v 1 EL gehackte Minze
dazugeben und
zugedeckt 5 Minuten
quellen lassen
v mit Salz abschmecken
und mit einem Klecks
Joghurt servieren
Mit den Rezepten aus
„Eins, zwei – Kinderschlemmerei“
kommen
auch Neulinge am Herd
klar. Und die Gerichte
(s. Möhren-Couscous)
lassen sich x-mal
variieren – je nachdem,
was der Markt gerade
hergibt.
Trias; 14,99 Euro
FRAGE AN DIE EXPERTIN
Zu viel Neues
auf einmal?
Jonas (5 Monate) bekommt
bald den ers ten
Brei. Kann ich gleichzeitig
von der HA-Pre-
Nahrung auf „normale“
Folgemilch umstellen?
Dr. Ute Alexy, Forschungsinstitut
für Kinderernährung
in Dortmund, antwortet:
ine andere Milch mit
E neuem Geschmack
(gerade bei der Umstellung
von hypoallergener auf
„normale“ Milchnahrung),
der ungewohnte Brei und
dazu noch die Herausforderung,
vom Löffel zu essen:
Das ist für Babys ziemlich
viel Neues auf einmal und
kann sie irritieren. Ich rate
Ihnen, Jonas nicht zu viel
auf einmal zuzumuten und
die Umstellungen zu entzerren.
Die Empfehlungen
„Babys brauchen nach sechs
Monaten keine HA-Nahrung
mehr“ und „Babys brauchen
(spätestens) nach sechs Monaten
den ersten Brei“
stimmen zwar im Zeitpunkt
überein, auf den Tag genau
müssen sie das aber nicht
umsetzen.
LESER-
SPRECHSTUNDE
Sie haben Fragen
zum Thema
Ernährung? Rufen
Sie unsere Expertin
an, die Ernährungs wissenschaftlerin
Dr. Ute Alexy
(Forschungsinstitut für
Kinder ernährung in Dortmund).
Sie erreichen sie am
30. April, 10 bis 12 Uhr,
Tel. 08 21/45 54 81-52
FOTOS: HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (2), PRIVAT, MEIKE BERGMANN/TRIAS VERLAG
34
Leben & erziehen 5/2014
Gut für kluge Köpfchen - und das auch noch zum guten Preis:
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Mit Jod und wertvollem Omega-3, das ist wichtig
für Gehirn- und Nervenzellen.
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GESUNDHEIT Babypflege
Hilft auch Luft am Po?
Natürlich. Es ist sehr gut,
wenn der Po nicht immer
in einer Windel steckt.
Beim Wickeln also
das Baby ruhig unten
ohne strampeln lassen
oder längere Zeit ohne
Windel auf eine wasserdichte
Unterlage legen.
Luft hilft auch, wenn
der Po schon gerötet ist.
Sanfte Pflege
für den Po
Gerade noch war Babys Po rosig, jetzt ist er rot.
Was der sensiblen Haut nun am besten hilft
Unser
Experte
Prof.
Dietrich Abeck
ist Hautarzt und
Allergologe aus
München, Mitglied
des wissenschaftlichen
Beirates Deutsche
Stiftung Kinderdermatologie
und
Mitglied in der
Deutschen Dermatologischen
Gesellschaft
Warum braucht Babyhaut
am Po besondere
Pflege?
Aus mehreren Gründen:
Babys Immunsystem ist
noch nicht ausgereift,
die Hautbarriere funktioniert
noch nicht so gut
wie bei Erwachsenen.
Dazu kommt, dass die
Haut im Windelbereich
ständig mit Urin und
Stuhl in Kontakt kommt.
Plus das feuchtwarme
Klima in der Windel –
das sorgt für Irritationen.
Die will man mit guter
Pflege vermeiden.
Wie bleibt
die Haut rosig?
Drei Dinge sind ent -
scheidend: häufiger
Windelwechsel,
Windeln, die Flüssigkeit
gut aufnehmen,
und zum Reinigen
schonende Mittel,
die gut säubern und
die Hautbarriere
schützen.
Wie oft wickeln?
Oft, sehr oft. In einer
aktuellen Fachzeitschrift
raten die Experten sogar
dazu, alle zwei Stunden
die Windel zu wechseln
und auf jeden Fall nach
jedem Stuhlgang.
Womit reinige ich den Po
am besten?
Ist der Po nicht schmutzig,
reicht Wasser. „Auch
Reinigungstücher säubern
sehr gut und sind
hautschonend“, meint der
Hautarzt Prof. Dr. Abeck.
Produkte, die keine Duftund
Konservierungsstoffe
enthalten, säubern
und pflegen die Babyhaut
in einem, ohne die Hautbarriere
zu belasten.
Das haben aktuelle Tests
bewiesen. Bei einer
Windelderma titis rät
der Experte, den Po nur
nach dem Stuhlgang
gründlich zu säubern.
Sonst reicht es,
die Windel zu wechseln.
Und wie wird gereinigt?
Gründlich, auch in
den Falten in der Leiste.
Bei kleinen Mädchen
unbedingt von vorne
nach hinten, also zuerst
die Scheide sauber
machen. So können keine
Keime aus dem Darm
in die Scheide gelangen.
Den Po abschließend
gut abtrocknen, auch
in den Hautfalten.
36
Leben & erziehen 5/2014
Zarte
H aut
braucht optimalen
Schutz
Empfohlen von: Bei der Pfl ege von zarter Babyhaut
ist die Wahl der optimalen Pfl egeserie
entscheidend. Bübchen Pfl egepro dukte
geben der Babyhaut genau das, was sie für ihre gesunde
Entwicklung braucht, und schützen sie zuverlässig.
„Aktiv-Hautschutz-Komplex“
natürliche Pfl ege- und Wirkstoffe
hautverträglich
Schutz,
der berührt.®
Jetzt scannen: Informationen zu Babys Haut
GESUNDHEIT Babypflege
Ist Seife was fürs Baby?
Der Experte rät klar ab:
„Seife schädigt die Haut
langfristig, der pH-Wert
steigt an, die Hautbarriere
verschlechtert sich.“
Folge: Die empfindliche
Haut wird anfälliger für
Bakterien und Pilze.
Reinigungstücher oder
Öltücher?
Um Stuhl zu entfernen,
sind auch Öltücher gut
geeignet.
Wie wird der Po
schonend trocken?
Durch sanftes Tupfen.
Oder mit dem Föhn.
Aber Achtung: Jungen auf
den Bauch legen, damit
sie nicht in den Föhn
pieseln. Das könnte
einen Stromschlag geben.
Oma schwört
auf Puder. Hat sie
recht?
Nein! „Puder hat in
der Säuglingspflege
nichts verloren“,
stellt Prof. Abeck
klar. Die Gefahr,
dass das Baby den
Puder in die Lunge
bekommt, ist viel
zu hoch. Auch das
Bundes institut für
Risiko bewertung
warnt: „Talkumhaltiger
Babypuder
kann bei Babys und
Kleinkindern zu
schweren Gesundheitsstörungen
führen.“
Soll ich bei jedem
Wickeln cremen?
„Muss nicht sein“, meint
Prof. Abeck. Wenn
die Haut gesund ist,
reicht es, den Windelbereich
ein- bis zweimal
täglich einzucremen.
Die Creme dünn
oder dick auftragen?
Dünn.
Wann brauche ich
welche Creme?
Als Vorbeugung reicht
eine Pflegecreme für
den Po. Ist der Bereich
gerötet, sollten Eltern
schnell reagieren und
sofort ein entzündungshemmendes
Produkt
auftragen – und zwar bei
jedem Windelwechsel.
Beides gibt‘s ohne Rezept
im Drogerie- oder Supermarkt
und in Apotheken.
Warum ist in vielen
Cremes Zink enthalten?
Zinkoxid deckt den geröteten
Bereich ab und
schützt vor aggressiven
Enzymen. Dazu nimmt es
Feuchtigkeit auf.
Was soll nicht
in der Creme sein?
Alles, was Allergien auslösen
und reizen könnte,
also hauptsächlich
Konservierungs-,
Farb- und Duftstoffe.
„Inzwischen haben fast
alle Hersteller diesen
Wunsch der Hautärzte
erfüllt, die meisten
Wundschutzcremes
am Markt sind ohne
diese Zusätze“, lobt
Derma tologe Abeck.
Sanfte Reinigung
Wirkt vorbeugend
Bei Rötungen
Penaten Baby
Parfümfreie
Pflegetücher
Sensitive
Ohne Parfüm,
Farbstoffe und
Alkohol. Dadurch
sind die sanften
Reinigungstücher
schon für
Neugeborene
geeignet.
24 Stück;
0,99 Euro
Bübchen
Baby Öl
Das Öl mit
Sheabutter und
Sonnenblumenöl
kann nicht nur
für die Pflege,
sondern auch
für die Reinigung
der Windelregion
verwendet
werden.
400 ml;
3,45 Euro
alverde
Naturkosmetik
Baby Wundschutzcreme
Pflegt und schützt
mit Kamillenextrakt,
Shea -
butter, Arnikaextrakt
und
Bienenwachs
- alles in
Bioqualität.
75 ml; 2,95 Euro
Linola
Schutz-Balsam
Weist Wasser und
Reizstoffe ab,
lässt aber
gleichzeitig
die Haut atmen,
dadurch entsteht
kein Feuchtigkeitsstau.
In Apotheken
erhältlich.
50 ml; 8,97 Euro
Multilind
Wickelspray
Besonders
hygienisch durch
die Anwendung
im Pumpspray,
mit Zinkoxid.
In Apotheken
erhältlich.
100 ml;
12,95 Euro
Mirfulan
Wund- und
Heilsalbe
Anzuwenden
bei den ersten
Anzeichen einer
Windeldermatitis.
Mit Zinkoxid und
Lebertran, der
den Juckreiz stillt.
In Apotheken
erhältlich.
50 g; 7,97 Euro
HiPP Babysanft
Panthenol &
Zinkcreme
Leichte Creme
mit sehr hohem
Zinkanteil.
Das Panthenol
beruhigt die Haut
und fördert
die Heilung
der entzündeten
Bereiche.
75 ml; 3,49 Euro
38
Leben & erziehen 5/2014
Zarte Baby-Pos sind schnell gereizt, gerötet, wund
oder gar entzündet. Dagegen hilft Mirfulan®! Seine
bewährte Wirkformel schafft schnell und zuverlässig
Linderung – bereits bei den ersten Anzeichen.
Bewährte Wirkformel
Schützt die entzündeten Stellen
und unterstützt den Heilungsprozess
bei wundem Baby-Po
• schützt die wunden Stellen
• bindet Wundnässe
• unterstützt die Bildung neuer Hautzellen
Mirfulan ® . Wirksam gegen wunde Haut.
Mirfulan®, Salbe Anwendungsgebiete: Abdeckende-protektive und sekretbindende Behandlung von nichtinfizierten akuten und subakuten Hautschäden, die mit Rötung, Juckreiz und Schmerzen einhergehen
(z.B. Windeldermatitis). Zinkoxid wirkt hierbei abdeckend-protektiv und sekretbindend. Enthält Butylhydroxytoluol und Wollwachs. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen
Sie Ihren Arzt und Apotheker. Apothekenpflichtig. Stand: Juni 2013. Recordati Pharma GmbH, 89075 Ulm.
GESUNDHEIT Babypflege
Das ABCDE
gesunder Haut
Schmerzhafte
Entzündungen
vermeiden:
Das ist das Ziel
aller Eltern.
Im Englischen
gibt es dazu die
ABCDE-Regel
A
steht für
Air (Luft):
Der Babypo
braucht möglichst
viel Luft.
B
steht für Barrier
(Hautbarriere)
Die Hautbarriere
des Babys kann
durch Wickeln
und die richtige
Reinigung
geschützt
werden.
C
steht für Cleansing
(Reinigung):
Möglichst
schonend, um
die Haut nicht
zu reizen.
D
steht für Diaper
(Windel):
Sie soll häufig
gewechselt
werden und
die Feuchtigkeit
gut aufnehmen.
E
steht für
Edu cation
(Aufklärung):
Gut, wenn Eltern
wissen, wie man
eine Dermatitis
vermeidet und
behandelt.
Paste, Salbe oder
Creme?
Bei einer gesunden Haut
nehmen Eltern am besten
eine Wundschutzcreme.
Hat das Baby allerdings
eine Rötung, schützt
eine Kombination ideal:
die Cremepaste. Sie kann
Wasser aufnehmen, deckt
die Entzündung ab und
schützt. Nicht geeignet
sind Pasten und Salben,
die zwar auch die Haut
abdecken und schützen,
aber unter denen ein
Wärme- und Feuchtigkeitsstau
entsteht. Tipp
des Professors: „Achten
Sie darauf, dass im
Produkt Wasser (Aqua)
enthalten ist.“
Wie lange dauert
die Behandlung?
Ein bis zwei Wochen.
„Bitte eine Windeldermatitis
nicht zu kurzfristig
behandeln“, rät
der Experte. Sonst kann
es schnell zu einem
Rückfall kommen.
Viel Luft an den Po,
sanft reinigen und
häufig die Windel
wechseln: So bleibt
Babys Haut zart
Lindert Heilwolle
den Ausschlag?
Heilwolle in Bio-
Qualität (in Apotheken)
gilt als Geheim-
Tipp von Hebammen
und auch Hautarzt
Prof. Abeck hat gute
Erfahrungen damit
gemacht. „Als zusätzliche
Maßnahme
kann ich die Heilwolle
durchaus
empfehlen.“ Dünn
in die Windel gelegt,
beschleunigt sie
den Heilungsprozess.
Kommt mit den
Zähnchen der rote Po?
Ja, das kann passieren.
Durch den Stress und
den veränderten pH-Wert
des Stuhls neigen Kinder
in dieser Phase zu Rötungen.
Auch bei Durchfall
kommt es schneller
zu einer Entzündung.
Jetzt sollten Eltern vorbeugen
und die Windel in
noch kürzeren Abständen
und sofort nach
dem Stuhlgang wechseln.
Ist eine Rötung immer
eine Windeldermatitis?
Nein, es können auch
andere Krankheiten
dahinter stecken wie
Neurodermitis oder
Psoriasis. Die Symptome
sind häufig sehr ähnlich;
ein Spezialist für Kinderhaut
stellt im Zweifelsfall
die richtige Diagnose.
Ist Windelsoor
das Gleiche wie
eine Windeldermatitis?
Windelsoor ist medizinisch
die Infektion mit
Pilzen. Damit sollten
Eltern mit ihrem Baby
zum Kinderarzt gehen.
In den meisten Fällen ist
bei einer Windeldermatitis
auch ein Pilz nachweisbar,
deshalb
empfiehlt Prof. Abeck
ein Anti mykotikum, also
einen Anti-Pilz-Wirkstoff.
„Ich bevorzuge Azole
(Clotrimazol), denn sie
wirken zusätzlich antientzündlich
und erwischen
auch Bakterien.“
Es kann auch sein, dass
das Kind Mundsoor hat,
also die Mundschleimhaut
durch den Pilz infiziert
ist. Dadurch kommt
es immer wieder zu
Windelsoor. Mit Medikamenten
kann der Mundsoor
behandelt werden.
Jucken die roten Stellen?
Ja, viele Babys haben
dann einen starken
Juckreiz, manche mit
Brennen, andere spüren
nur ein schmerzendes
Brennen. In jedem Fall ist
die Entzündung sehr
unangenehm und gerade
deshalb ist Vorbeugung
so wichtig.
FOTOS: ALAMY (2), HERSTELLER (6), PRIVAT
40
Leben & erziehen 5/2014
Stoffwindeln oder
Einwegwindeln?
„Einwegwindeln“, meint
Dermatologe Abeck. Ihr
größter Vorteil: Sie nehmen
die Flüssigkeit auf,
deshalb kommt bei
häufigem Windelwechsel
die Babyhaut nicht in
Kontakt mit Urin.
Stoffwindeln sind zwar
luftdurchlässiger, transportieren
aber die Feuchtigkeit
nicht so gut von
der Babyhaut weg.
Welche Windelgröße
passt?
Windeln nicht zu klein
nehmen, sonst scheuern
sie und lassen die Luft
nicht gut zirkulieren.
Also lieber zur nächstgrößeren
greifen.
Moderne Windeln bestehen aus
rund 30 Komponenten und nehmen
das 10-fache ihres Eigengewichts
an Flüssigkeit auf
Quelle: Pampers
Ist der Ausschlag
auf den Po beschränkt?
Nein, leider nicht.
Die Entzündung kann
sich auch auf die Oberschenkel
und vorne bis
zum Unterbauch hin
ausdehnen. Es bleibt in
manchen Fällen auch
nicht bei einer Rötung.
Es können sich Bläschen,
Papeln, Schuppen und
sogar offene, nässende
Stellen bilden.
Was sind Papeln?
Erbsengroße Knötchen,
die spürbar hervorstehen.
Wann zum Arzt?
Wenn die Windeldermatitis
trotz Behandlung mit
Creme, sehr häufigem
Windelwechsel und viel
frischer Luft für den Po
nicht nach wenigen
Tagen abheilt. Der Arzt
kann dann durch Abstriche
klären, ob ein
Mittel gegen Bakterien
oder Pilze nötig ist. Bei
einer schweren Entzündung
verschreibt er eventuell
Hydrocortison.
silvia schmid
Atmungsaktive Windel
ohne atmungsaktive Creme?
Ziemlich sinnlos.
Höchste Zeit für den atmungsaktiven Linola Schutz-Balsam
Papierwindeln sind heutzutage kleine technologische
Wunderwerke. Hinter ihren atmungsaktiven
Eigenschaften stecken engagierte Forscher. Bei
den Baby-Cremes allerdings hat sich nicht viel
getan. Sie wirken vielfach „ok klusiv“ (abschließend),
sagen die Hautärzte.
Ganz anders der neue Schutz-Balsam von
Linola. Er hält Reizstoffe wie Harn oder Stuhlreste
nachhaltig von der Haut und aus den Hautfalten
fern. Trotzdem kann die Haut weiter atmen.
Er ist frei von Mineralfetten (z. B. Vaseline), frei
von Silikonen und Duftstoffen. Er enthält auch
keine mineralischen Partikel (z. B. Zinkoxid).
www.linola.de · Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel, 33532 Bielefeld
Die Babyhaut wird
geschützt und kann
zugleich atmen
Ganz nebenbei:
69 % aller Eltern in einer Vierwochen-Studie*
haben erklärt,
Linola Schutz-Balsam ließe sich
leichter entfernen als ihre herkömmliche
Creme.
* Proderm, Hamburg 2013, Data on file,
Dr. August Wolff
Apotheken-Merkzettel:
Atmungsaktiver
Linola Schutz-Balsam
für den Baby-Popo
PZN 10017585
GesundL
Sieht toll aus und
schützt: Hinter dem
Riesen-Schmetterling
an der Decke
des Kinderzimmers
versteckt sich der
Rauchmelder Lento.
www.design-3000.de;
34,95 Euro
Den Pollen was pusten
Hatschi! Jetzt im Frühling hat der Heuschnupfen Hochsaison.
Also lieber mit den Kindern drinnen bleiben? Nö! Es gibt
schließlich gute Medikamente gegen das lästige Niesen
Triefende Nase, rote juckende Augen:
Diese Schattenseiten des Frühlings
lernen zunehmend schon Kindergartenkinder
kennen. Mit einer sublingualen
Immuntherapie (SLIT), bei der Kindern
Tropfen oder Tabletten unter die Zunge geträufelt
oder gelegt werden, kann man den
Heuschnupfen wirksam bekämpfen. Sie
funktioniert aber erst bei Fünfjährigen.
Können Jüngere die Sonne und Natur also
nur eingeschränkt genießen? Dürfen sie
nur bei bestimmtem Wetter und zu Tageszeiten
draußen spielen, in denen nicht so
viele aggressive Pollen fliegen?
„Nein. Solche Einschränkungen sind überflüssig“,
sagt Sonja Lämmel vom Deut-
schen Allergie- und Asthmabund (DAAB).
„Dafür gibt’s Medikamente.“ Bei modernen
Antihistaminika brauchen Eltern keine
Nebenwirkungen zu befürchten, auch
wenn ihr Kind sie öfter einnimmt, versichert
die Expertin. Allerdings sollten Kinder
nicht so ausgelassen toben, dass sie aus
der Puste kommen: „Das könnte in extremen
Fällen auf die Lunge gehen.“
Gut, wenn Eltern versuchen, die Pollen in
der Wohnung zu reduzieren. So geht’s:
Schutzgitter an den Fenstern anbringen
(und Pollenfilter im Auto), vor dem Schlafengehen
dem Kind die Haare waschen,
getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer
liegen lassen.
Zähe Läuse
Um Läusen sicher
den Garaus zu machen,
wiederholen Eltern
die Behandlung mit
gängigen Präparaten
besser zweimal statt
(wie bisher empfohlen)
einmal nach 7 bis
10 Tagen. Noch 13 Tage
nach der Behandlung
können Läuse aus
den Eiern schlüpfen,
die in den Haaren
der Kinder kleben.
Hallo, Schwester!
Als Anleitung fürs Doktorspielen
genauso gut wie als Zeitvertreib für
Kinder, die das Bett hüten müssen:
Schwester Clementine macht
alle gesund (auch wenn sie sich
gar nicht sooo krank fühlten).
Gerstenberg; 13,95 Euro, ab 3
FOTOS: HERSTELLER (4), ISTOCKPHOTO.COM, MASTERFILE, THINKSTOCK
42
Leben & erziehen 5/2014
RATGEBER GESUNDHEIT & PFLEGE
EBEN
Endlich Frühling –
jetzt nichts wie raus!
Die schönsten Spiel-Ideen
stehen auf
Seite 20
3 x
sollten Eltern zwischen dem
6. und dem 30. Lebensmonat
ihrer Kinder die Milchzähne
vom Zahnarzt anschauen
lassen, fordern Zahnärzteund
Hebammenverbände.
Hintergrund: Die „Nuckelflaschenkaries“
grassiert.
Gesunde Zähne sind wichtig,
damit Kinder richtig sprechen
lernen und sich die bleibenden
Zähne gut entwickeln.
Raus aus
den Schuhen!
Barfußlaufen ist für Kinder
ein sinnliches Erlebnis:
Grashalme kitzeln zwischen
den Zehen, Moos federt
wunderbar weich, Sand
schmiegt sich an. Aber
sobald Kinder auf hartem
Untergrund unterwegs sind,
bestehen viele Eltern auf
Schuhen. Unnötig, meint
der Sportwissenschaftler
und Kinderfuß-Experte
Dr. Wieland Kinz (www.
kinderfuesse.com). „Barfußgehen
tut den Füßen auch
auf harten Böden gut“,
betont er unter Hinweis auf
Natur völker. Die Füße
bewegen sich freier, Muskulatur,
Bänder und Gelenke
werden besser trainiert.
Verletzungen drohen vor
allem durch Scherben,
Dornen und Insekten –
und die finden sich eher an
Stränden und auf Wiesen
als auf dem Bürgersteig!
Badespaß mal zwei
Zusammen spielen, planschen, sich gegenseitig
nass spritzen: Babys gehen gern mit dem Bruder
oder der Schwester in die Wanne. Auch Kinderkrankenschwester
Daniela Langanki gibt dafür
grünes Licht — unter folgenden Voraussetzungen:
Die Haut beider Kinder
ist gesund.
Das Baby kann frei
in der Wanne sitzen.
Die Mama steht nicht
unter Stress.
Bei zwei Kindern
unter 5 sind zwei
Erwachsene dabei.
Klar, dass es beim
gemeinsamen Bad
von Geschwistern mehr
um den Spaß als ums
Waschen geht. Dennoch
sollte es babygerecht
sein, also
die Wassertemperatur
prüfen (37 Grad)
nicht zu viel Wasser
einlassen (bis zur Brust
des Babys)
Baby-Badezusätze
verwenden
(ein Schaumbad ist nur
ausnahmsweise mal
erlaubt)
das Baby nach
dem älteren Kind in
die Wanne setzen und
zuerst (nach 10 bis
15 Minuten) rausholen.
FRAGE AN DIE EXPERTIN
Reisefieber:
Gibt’s das
wirklich?
Schon zweimal überraschte
uns Lucia (2)
vor dem Start in die Ferien,
weil ihr Kopf sich plötzlich
fieberheiß anfühlte.
Gibt es das berühmte
Reisefieber wirklich?
Dr. Sylvia Schuster,
Kinderärztin in Düsseldorf,
antwortet:
W
Lustiger Waschhandschuh
issenschaftliche
Belege dafür kenne ich
bisher nicht. Aber Eltern
erzählen mir öfter von
solchen Erfahrungen. Vielleicht
kann die Aufregung
vor einer Reise bei sehr sensiblen
Kindern tatsächlich
die Temperaturregelung
des Körpers irritieren.
Schauen Sie Ihr Kind genau
an: Sind es nur das Fieber
und die freudige Erwartung,
die auffallen? Wirkt es ansonsten
gesund? Dann
würde ich mit einem
Kinder gartenkind auch bei
Temperaturen bis 38,5 Grad
getrost aufbrechen. Oder
wirkt Lucia angeschlagen,
ist sie sehr anhänglich, will
nichts essen oder trinken?
Dann ist es besser, mit ihr
zum Kinderarzt zu gehen.
Das gilt umso mehr,
je jünger das Kind und
je höher das Fieber ist.
Hippo oder Löwe, bei www.babybutt.de;
je 9,95 Euro
Leben & erziehen 5/2014 43
SERVICE Einschulung
Der
perfekte
Begleiter
4
3
2
5
1
Kinder wollen, dass er cool aussieht.
Für Eltern zählt, dass er sicher ist.
Und gut sitzen soll er natürlich auch.
Mit unseren Tipps finden Sie
den passenden Schulranzen
1 Gut zum Rücken
Das Rückenteil sollte
gut gepolstert sein
und eng am Körper
anliegen.
2 Breite
Schultergurte
Sind sie nicht schmaler
als 4 cm und gut gepolstert,
schnürt auch
nichts ein. Achten Sie
darauf, dass sich die
Gurte einfach verstellen
lassen, damit der
Ranzen perfekt sitzt.
3 Klug verstaut
Mit einer Trennwand
im Hauptfach lassen
sich schwere Sachen
direkt am Rücken verstauen.
Praktisch sind
eine Außentasche
für die Trinkflasche
und ein Thermofach
fürs Pausenbrot.
4 Leuchtendes
Vorbild
Dank reflektierender
Flächen und Signalfarben
wird Ihr Kind
im Straßenverkehr
besser gesehen.
5 Standfest
Ein guter Ranzen steht
stabil, egal ob leer
oder vollgepackt.
Auf der Suche nach dem
richtigen Schulranzen
dürfen Sie eins auf
keinen Fall vergessen:
Ihr Kind. Denn nur wenn es den
Schulranzen probiert, können
Eltern feststellen, ob er richtig
passt. „Die Proportionen müssen
stimmen“, sagt Dr. Oliver
Ludwig, wissenschaftlicher Leiter
der Initiative Kid-Check, die
sich mit Haltungsschäden bei
Kindern beschäftigt. Nehmen
Sie sich also die Zeit und lassen
Sie Ihr Kind verschiedene Modelle
anprobieren – mal mit, mal
ohne Jacke. Sitzt der Ranzen
nicht gut, kann es passieren,
dass das Kind ins Hohlkreuz
fällt oder zu weit vornüber kippt.
Das Modell sollte in Breite und
Höhe nicht weit über die Schultern
hinausragen und in etwa
bis zur Hüfte reichen. Im Zweifel
lieber einen etwas kleineren
Ranzen kaufen. Wichtig ist, dass
er am Rücken anliegt.
Passt die Größe, gilt der Blick
weiteren wichtigen Details: Sind
die Schultergurte breit genug
(mindestens 4 cm), gut gepolstert
und einfach zu verstellen?
Ist der Innenraum in Fächer unterteilt?
Gibt es verschließbare
44 Leben n&
erziehen
ehen
5/2014
Seitentaschen für Pausenbrot
und Trinkflasche? Und, ganz
wichtig: Hat der Ranzen ausreichend
große Leuchtflächen in
Signalfarben und Reflektoren,
damit Ihr Kind im Straßenverkehr
früh gesehen wird?
In Sachen Sicherheit ist die
DIN 58124 eine gute Entscheidungshilfe.
Bei Schulranzen, die
nach dieser Norm geprüft sind,
Ist er zu schwer,
ist das Kind zu schwach?
reflektieren mindestens zehn
Prozent der Rück- und Seitenflächen
das einfallende Licht. Doppelt
soviel der Fläche leuchtet
ähnlich wie bei einer Warnweste
zusätzlich in Orangerot oder
Gelb. Mit einem solchen Ranzen
ist Ihr Kind auf dem Weg zur
Schule sicher unterwegs.
Bleibt ein viel diskutierter
Punkt: das Gewicht. Seit Jahren
kursiert die Empfehlung, dass
der gepackte Ranzen nicht mehr
als zehn Prozent des Körpergewichts
wiegen sollte. Dr. Ludwig
hält den Richtwert für überholt.
„Diese Empfehlung ist veraltet
und wissenschaftlich nicht
haltbar.“ Stattdessen komme es
auf die Konstitution des Kindes
an. Große und kräftige Kinder
schultern gut 20 Prozent des eigenen
Gewichts, ohne dass sich
das negativ auf ihre Haltung
oder den Gleichgewichtssinn
auswirkt. Im Optimalfall hat
das zusätzliche Gewicht dann
sogar einen Trainingseffekt. Bei
schwachen Kindern kann dagegen
bereits weniger Gewicht
schaden. „Da sind auch schon
acht Prozent mal zu viel“, weiß
der Experte. Eltern rät er deshalb,
Muskulatur und Koordination
ihrer Schulstarter beim
Kinderarzt beurteilen zu lassen.
Sind Trolleys dann nicht die optimale
Lösung, um den Rücken
zu entlasten? „Ganz sicher
nicht“, findet Dr. Ludwig. Die
Koffer auf Rollen haben für ihn
gleich mehrere Nachteile.
Unser
Experte
Dr. Oliver Ludwig
ist Leiter der
Arbeitsgruppe
Kid-Check der
Universität des
Saarlandes.
Der Experte für
Bewegungsanalysen
leitet
auch Trainingsgruppen
für
haltungsschwache
Kinder und
Jugendliche
Schulranzen von Lässig.
Leicht. Funktional. Lässig.
Lässig GmbH | info@laessig-fashion.de | www.laessig-fashion.de
SERVICE Einschulung
Tolle Ranzen für Schulstarter
Diese Modelle machen nicht nur optisch was her
Total nachhaltig
Modell: BAMboblinki
Gewicht: ca. 1 100 g
Maße: 25 x 20 x 40 cm
Besonderheit: aus
PET-Flaschen gemacht
Preis: 99 Euro (3-teilig)*
Hersteller: ergobag
TIPP
Teddy bleibt
zu Hause
Packen Sie den
Schulranzen mit
Ihrem Kind täglich
neu. So gehen Sie
sicher, dass es
nichts Unnötiges
mitschleppt und
das Gewicht richtig
verteilt ist. Fragen
Sie in der Schule
nach, ob die
schweren Bücher
dort bleiben
können.
Drachenstark
Modell: Firedrake
Gewicht: 1 285 g
Maße: 38,5 x 28,5 x 26 cm
Besonderheit: ergonomisches
Rückenteil
Preis: 199 Euro (3-teilig)*
Hersteller: Sammies by
Samsonite
Wer einen Trolley hinter sich
herzieht, verdreht den Oberkörper.
Das kann sich negativ auf
die Haltung auswirken und zu
Schulterproblemen führen. Außerdem:
Haben Sie schon mal
ein Kind mit Trolley auf dem
Gehsteig balancieren oder mit
Schulfreunden um die Wette
rennen sehen? „Ein Trolley
schränkt die Bewegungsfreiheit
ein. Das grenzt das Kind aus.“
Und meist verführt so ein Koffer
auf Rollen auch dazu, ihn vollzupacken.
Das rächt sich, wenn
das Kind ihn Treppen hoch- und
runterwuchten muss. Da kann
es schon mal passieren, dass der
Trolley zu schwer wird und sich
selbstständig macht.
Apropos Packen. Die wichtigste
Regel: Schwere Sachen kommen
nah an den Rücken, die leichten
können nach vorne. Gibt es ein
Getränkefach, ist es gut, wenn
Schwere Bücher nah
an den Rücken packen
Ausflug aufs Meer
Modell:
Sieben Weltmeere
Gewicht: ca. 1 200 g
Maße: 28 x 38 x 20 cm
Besonderheit: 20 Prozent
fluoreszierendes Material
Preis: 199 Euro (4-teilig)*
Hersteller: Spiegelburg
Macht Bling-Bling
Modell: Touch L.E.D.
Galloping Horse
Gewicht: 1 420 g
Maße: 33 x 36,5 x 23,5 cm
Besonderheit: Inklusive
LED-Beleuchtung
Preis: 229 Euro (5-teilig)*
Hersteller: Step by Step
Sternchen für
kleine Stars
Modell: Starlight
Magenta
Gewicht: 1 190 g
Maße:
27 x 24 x 40 cm
Besonderheit:
integrierter
Regenschutz
Preis: 119,95 Euro
Hersteller: Lässig
* 3-teiliges Set: mit Schultasche, Sportbeutel, bestücktem Federmäppchen
* 4-teiliges Set: plus Brustbeutel * 5-teiliges Set: plus Schlamperetui
Herz für Delfine
Modell: Sunny Delfin
Gewicht: 1 150 g
Maße: 30 x 39 x 20 cm
Besonderheit:
Das Gurtsystem wächst
mit dem Kind
Preis: 140 Euro
Hersteller: Scout
Leichtgewicht
Modell: Fliegengewicht
XS Space Race
Gewicht: ca. 800 g
Maße: 36 x 35 x 23 cm
Besonderheit: für
zierliche Kinder
Preis: 165 Euro (5-teilig)*
Hersteller: DerDieDas
die Flasche fest sitzt und nicht
am Ranzen baumelt.
Um ganz sicher zu sein, dass der
Ranzen richtig passt und nicht
zu schwer ist, empfiehlt Dr. Ludwig,
den Schulweg anfangs ein
paar Mal mitzugehen. „Eltern
sollten genau hinschauen.
Wenn der Ranzen den Gleichgewichtssinn
beeinträchtigt oder
das Kind auf dem Schulweg
stark ermüdet, ist er vielleicht
zu schwer – oder die Muskulatur
zu schwach.“
Sicherheit geht vor. Suchen Sie
trotzdem einen Schulranzen
aus, der auch Ihrem Kind gefällt.
Sonst landet selbst das beste
Modell womöglich ganz schnell
in der Zimmerecke.
elisabeth göpel
Wie Sie Ihr Kind auf die Schule
vorbereiten können, lesen Sie
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Leben & erziehen 5/2014
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Das Elternmagazin
FAMILIE Beruf
Das Drucken
der Letterpress-
Karten ist für
Natalia Ried
eine Energiequelle
Die vierjährige Emilia
liebt es, mit ihrer
Mama gemeinsam
am Schreibtisch
zu zeichnen
Mein neuer Job
48
Leben & erziehen 5/2014
Die Familienpause
ist eine Chance,
beruflich die Karten
neu zu mischen.
Diese Mütter haben
es gewagt
– mit Erfolg!
Das Drucken brachte
sie sich selbst bei
Niemand kann ein
Leben so verändern
wie ein Baby.
Auch beruflich
stellt es oft alle
Pläne auf den Kopf. Vor allem
die der Mutter. Manche stellt
ernüchtert fest, dass sich der
alte Job mit der neuen Rolle
nicht vereinbaren lässt: Weil
er sämtliche Energien aufbraucht
oder weil sich
Arbeitszeiten und die Öffnungszeiten
der Krippe
nicht decken. Eine andere
verliert während der Elternzeit
ihren Job oder erkennt,
dass sie keine Lust mehr hat
auf den Ärger mit dem Chef.
Und oft entdecken Frauen in
der Babypause auch ein
ganz neues Talent …
So wie Natalia Ried (36) aus
Wolfsburg. Eigentlich war
sie mit ihrem Beruf als Lehrerin
für Kunst und Deutsch
an der Realschule zufrieden.
Ende 2009 kam Tochter Emilia
zur Welt und Natalia Ried
fing an zu nähen und zu stricken.
Die kreative Arbeit
machte ihr so viel Spaß, dass
sie beschloss, nebenbei
etwas Geld damit zu verdienen.
Aber bei DaWanda, dem
Online-Marktplatz für
Selbstgemachtes, gab es zu
viel Konkurrenz – eine neue
Idee musste her!
Die kam per Zufall: Auf der
Suche nach Einladungen für
ihre Hochzeit entdeckte Natalia
Ried im Ausland Letterpress-Karten.
In Deutschland
gab es keine Karten mit
diesem Druckverfahren, bei
dem die Schrift ins Papier
geprägt wird. Der Plan
schien utopisch, sie hatte
keine Ahnung von Druck. So
eine Presse ist außerdem
schwer zu bekommen, teuer
und viel zu groß für ihre
Unsere
Expertin
Isabel Möller
aus Hamburg teilt sich
mit einer Kollegin
die Stelle als Geschäftsführerin
von www.
mutterschafft.de, einer
neuen Business-Plattform
für Mütter.
Sie vermittelt
berufstätigen Müttern
neue Jobs, sucht für
Unternehmen passende
Mitarbeiterinnen und
coacht vor Bewerbungsgesprächen
Wohnung. Aber sie zog die
Sache durch: Die Presse
wurde ins Haus ihrer Eltern
geliefert, die um die Ecke
wohnen. Natalia Ried brachte
sich selbst bei, wie man
sie bedient. Sie zeichnete,
entwarf, verwarf und probierte,
bis ihr das Ergebnis
gefiel. Im Februar 2012
kehrte sie nach zwei Jahren
Pause an die Schule zurück,
im März druckte sie die ersten
Karten, im September
ging ihr DaWanda-Shop
(www.milia-druckt.de) online.
Noch am selben Tag
kamen erste Aufträge.
Natalia Ried (36) aus Wolfsburg,
Mama von Emilia (4)
vorher: Lehrerin für Kunst und Deutsch
an der Realschule
nachher: Lehrerin und Designerin
von Geburts- und Hochzeitskarten
mit eigenem DaWanda-Shop
arbeitszeit: 14 Wochenstunden in
der Schule plus etwa 14 Wochenstunden
für den Shop
ihr fazit: „Schule ist für mich Arbeit.
Die Arbeit mit dem Papier ist Passion.“
„Was raten Sie Müttern,
die sich ein zweites Standbein
aufbauen möchten?“
natalia ried: „Etwas zu finden, das sie
besser können als andere. Oder etwas,
das es noch nicht gibt. Und sie sollten es
leidenschaftlich gern machen, sonst geht
einem schnell die Energie aus.“
tipp von unserer expertin
isabel möller:
„So ein Nebenjob ist nicht ohne.
Frauen dürfen den Zeitaufwand nicht
unterschätzen. Neben dem kreativen Teil
muss man die Produkte auch einpacken
und verschicken, die Buchhaltung
machen. Beim Vertrieb über ein
Verkaufsportal wie DaWanda wird einem
vieles leichter gemacht, es gibt
vorgefertigte Formulare. Wichtig:
Auf jeden Fall ein Gewerbe anmelden und
das Okay vom Chef einholen.“
Leben & erziehen 5/2014 49
FAMILIE Beruf
Kirstin Sternel (36) aus Hamburg,
Mama von Felix (3)
vorher: Inhaberin eines Cafés
nachher: Angestellte in einem
Kindermodeladen
arbeitszeit: 25 Wochenstunden
ihr fazit: „Klar war es schwer, das Café
aufzugeben. Trotzdem habe ich es nicht
bereut. Der neue Job macht viel Spaß und
ich kann endlich abschalten.“
„Wie kommt man als Externe an
einen Teilzeitjob?“
kirstin sternel: „Niemand hat so gute
Netzwerke wie Mütter. Sprechen Sie nicht
nur über Privates, erzählen Sie, dass Sie
einen Job suchen.“
tipp von isabel möller:
„Wenn das Jobangebot zu Ihnen passt,
bewerben Sie sich auf jeden Fall, selbst
wenn es eine Vollzeitstelle ist. Oft suchen
Unternehmen nämlich lange vergeblich
nach passenden Kandidaten. Wieso also
nicht die Stelle mit zwei Teilzeitkräften
besetzen? So wird das Wissen von
zwei Menschen vereint, der Mehrwert für
das Unternehmen vergrößert. Wenn Sie
flexibel sind, dann bieten Sie an, nicht nur
vormittags zu arbeiten. So steigen
die Chancen.“
Kirstin Sternel
hat beides:
einen vielseitigen
Beruf – und
genügend Zeit
mit Sohn Felix
Mittlerweile werden die
Produkte für Fotoshootings
angefragt, es kommen Großaufträge
mit 500 Karten und
Bestellungen aus dem Ausland.
Natalia Ried schafft
das. Vormittags unterrichtet
sie noch an der Realschule –
14 Stunden pro Woche.
Wenn viel zu korrigieren ist,
Beim Gestalten tankt
die junge Mutter auf
nimmt sie weniger Aufträge
an – die Schule darf nicht
unter ihrem Nebenjob leiden,
so die Bedingung ihres
Chefs. Tut sie auch nicht.
Obwohl die 36-Jährige jedes
Wochenende und so gut wie
jeden Abend arbeitet, oft bis
nachts um eins. Doch das
Drucken ist für sie eine Art
Energiequelle. Egal, wie anstrengend
der Unterricht
war, beim Gestalten tankt
sie wieder auf. Ihre Tochter
Emilia ist mittlerweile vier
Jahre alt und bis 16 Uhr im
Kindergarten. Sie liebt es,
mit ihrer Mama am Schreibtisch
zu zeichnen, sie ist
gern bei Oma und Opa und
ihr Papa ist ebenfalls selbstständig,
sodass zu Hause
immer jemand für sie da ist.
Trotzdem hat Natalia Ried
das schlechte Gewissen, das
bei arbeitenden Müttern
chronisch zu sein scheint.
Deshalb überlegt sie, ob sie
künftig ein wenig kürzertreten
soll. In der Schule.
Denn ein Leben ohne die
Druckerei kann sie sich
nicht mehr vorstellen.
Kirstin Sternel (35) aus Hamburg
kann das gut verstehen.
Sie weiß, wie es sich anfühlt,
wenn man seine Passion gefunden
hat. Ein eigenes Café
– davon träumte sie schon
lange. Als sie der Liebe
wegen von München nach
Hamburg zog, hängte sie
ihren Job in der PR-Branche
an den Nagel und eröffnete
2009 „Heidi & Hein“, ein Café
mit Köstlichkeiten von den
Alpen bis zur Alster. Das
Konzept „München trifft
Hamburg“ kam gut an, der
Laden lief. Im August 2010
erfüllte sich ein weiterer
Traum von Kirstin Sternel:
Felix kam zur Welt.
Wenn man für einen Säugling
verantwortlich ist;
wenn der Ehemann die
halbe Woche beruflich unterwegs
ist; wenn die Oma
800 Kilometer entfernt
wohnt; wenn dann die Angestellte
aus dem Café krank
wird, kann aus einem Traum
schnell ein Albtraum werden!
Kirstin Sternel stand
im Café, backte Kuchen,
organisierte, plante, koordinierte
– das Kind im Tragetuch,
den Stress im Nacken.
Nach einem halben Jahr
hatte sie das Gefühl, keinem
mehr gerecht zu werden.
Schweren Herzens verkaufte
sie den Laden. Und atmete
erst mal durch. Die Familie
zog in ein Reihenhaus und
die junge Mutter kümmerte
sich um den Umbau. Als ihr
Sohn im August 2012 einen
Kita-Platz bekam, überlegte
Kirstin Sternel, wie es beruflich
weitergehen sollte. Über
eine Freundin erfuhr sie von
Am Nachmittag hat sie
jetzt den Kopf frei
einem Job in einem Kindermodeladen
und bekam ihn
sofort: 25 Stunden, offiziell
angestellt als Verkäuferin.
Mittlerweile macht sie auch
die Personalplanung, gestaltet
das Schaufenster, hilft
beim Einkauf. Kirstin Sternel
darf eigenverantwortlich
arbeiten und hat trotzdem
den Kopf frei, wenn sie
ihren Sohn vom Kindergarten
abholt. Sie hat erfahren,
dass es gar nicht so weh-
Leben & erziehen 5/2014
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FAMILIE Beruf
tut, einen Traum aufzugeben,
weil sich woanders
neue Chancen ergeben.
Christina Haneberg (40) aus
Stuttgart hätte einen Gang
zurückschalten können.
2009 wurde sie schwanger
und verkaufte ihre Firmenanteile
am Modelabel „blutsgeschwister“,
das sie 2001
mit einer Bekannten gegründet
hatte. Mit dem Geld,
ihrem Mann und dem Baby
hätte sie sich ein schönes
Leben machen können. Aber
Ein Spa für Mütter
gab es vorher nicht
schon während der Schwangerschaft
keimte eine neue
Idee in ihr auf: Sie wollte
sich massieren lassen – und
wurde abgelehnt. Man
könne dadurch Wehen auslösen,
hieß es. Christina Haneberg
machte sich schlau
und erfuhr, dass es in Amerika
für Schwangere spezielle
Massagetechniken gibt.
Sie fand Pflegeprodukte und
lief eines Tages an einem
leeren Laden vorbei … Da
war ihr Plan, ein Spa speziell
für Mütter zu eröffnen,
schon fast fertig.
Christina Haneberg hatte
Erfahrung, wusste, wie man
ein Konzept und einen Kostenplan
erstellt, Leute für
eine Sache gewinnt – trotzdem
war die Eröffnung des
„Mama Spa“ etwas Neues.
Genau das reizte sie. Im
April 2010 wurde Sohn Julius
geboren, im Januar 2011
wollte sie das Spa eröffnen.
Doch der Umbau verschob
sich um ein halbes Jahr.
Christina Haneberg musste
trotzdem Miete und Gehälter
zahlen – ein finanzieller
Kraftakt. Obwohl sie aus
ihrer ersten Firmengründung
Erfahrung mit Rückschlägen
hatte, dachte sie:
Warum tue ich mir das an?
Schwer beschäftigt:
Christina Haneberg ist
Mutter von Ava und Julius
und leitet das Mama Spa
Christina Haneberg (40) aus
Stuttgart, Mama von Julius (4) und
Ava (16 Monate)
vorher: Geschäftsführerin
des Modelabels „blutsgeschwister“
nachher: Geschäftsführerin
des „Mama Spa“, einer Wellness-Oase
für Schwangere und Mütter.
arbeitszeit: Mehr als 40 Wochenstunden
ihr fazit: „Ich muss das verwirklichen,
was in mir steckt. Als Angestellte würde
mir das viel zu langsam gehen.“
Wo bekomme ich Hilfe für meine
Unternehmensgründung?
christina haneberg: „In Existenzgründer-
Seminaren werden die einzelnen Schritte
einer Gründung erklärt.“ (Termine über
www.existenzgruenderhilfe.de)
tipp von isabel möller:
„Es gibt viele, auch regionale Netzwerke,
z. B. den Verband deutscher
Unternehmerinnen, die Frauen
auf ihrem Weg in die Unternehmensgründung
unterstützen.“
Heute hat Christina Haneberg
zehn Mitarbeiter und
ein zweites Kind. Tochter
Ava ist 16 Monate alt und
geht in die Krippe, ihr großer
Bruder ist schon im Kindergarten.
Christina Haneberg
arbeitet weit über 40 Stunden
pro Woche. Sie teilt sich
die Hausarbeit mit ihrem
Mann, die Omas springen
ein, wenn’s brennt. Und mit
zwei Kindern und einer
Firma brennt es oft. Trotzdem
hat sie sich noch nie
einen 9-to-5-Job gewünscht.
In diesem Jahr wird das
Mama Spa schwarze Zahlen
schreiben. Christina Haneberg
könnte jetzt einen Gang
zurückschalten. Stattdessen
plant sie schon Filialen in
München und Berlin. Im Spa
kommen ihr einfach die besten
Ideen ...
silke weiher
FOTOS: BARBARA DOMBROWSKI/LAIF, SARAH DULAY, JAN-CHRISTOPH SCHULTCHEN, SUSAN VANTREEL (4)
52
Leben & erziehen 5/2014
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Eltern
Tipptopp im
Flip-Flop
Rubbeln
Baden
Eigentlich schützt Hornhaut bei
übermäßiger Beanspruchung. Aber:
Zum einen ist sie nicht schön,
zum anderen kann die Haut an den
verdickten Stellen reißen. Mit einem
Bimsstein (z. B. von ebelin/dm) rubbeln
Sie die Hornhaut nach dem Bad sanft ab.
Bei einem Hobel besteht die Gefahr, zu
viel abzuschaben und sich zu verletzen.
Pflegen
Im lauwarmen Badewasser (z. B. efasit
Classic Vital Fußbad) wird die Haut auf
die Behandlung vorbereitet: fünf Minuten
einweichen, gründlich abtrocknen.
Nach dem Baden die Nagelhaut
vorsichtig zurückschieben. Oder
ein Peeling auftragen, das löst die raue
Haut (z. B. Scholl Trockene Haut
Repair Peeling).
Schneiden
Zwei Dinge sind wichtig: nach
dem Duschen den Fuß gut zwischen
den Zehen trocken fönen und täglich
cremen (z. B. mit Linola Fuß-Milch).
Spezielle Cremes halten den Fuß trocken
(z. B. Weleda Fußbalsam) oder wirken
aktiv mit Salicylsäure gegen
die Neubildung von Hornhaut (z. B. frei
Hornhaut ReduzierCreme).
Die Nägel am Zehenrand gerade
abschneiden, die Ecken leicht rund feilen.
Werden Nägel falsch geschnitten,
wachsen sie leicht ein. Bei welligen
Nägeln einen Rillenfüller vorm Lackieren
auftragen, dann verteilt sich die Farbe
gleichmäßig.
Zum Profi
Eine professionelle Fußpflege
ist sinnvoll bei:
• einer sehr dicken, rissigen Hornhaut
• Hühneraugen
• eingewachsenen Zehennägeln.
So werden Füße
in wenigen Schritten
sommerfit
GLÜCKSMOMENT
NR. 1
Die Familie sitzt
beim Abendessen
zusammen: Das ist
für 72 Prozent
der Deutschen
der schönste
Glücksmoment im
Familienleben. Wär
doch schade, wenn
das nur am Muttertag
klappt.
QUELLE: JACOBS KRÖNUNG TRENDCHECK
Na, sauber
Sie sind unsichtbar und
sitzen an Orten, an denen
niemand mit ihnen rechnet:
gemeine Keime. Besonders
viele rotten sich an diesen
Stellen in der Küche zusammen:
Mixer, Kühlschrankdichtung,
Dosenöffner,
Teigschaber, Messerblock.
QUELLE: NSF INTERNATIONAL
Sex nach
Terminplan
Drei von fünf Elternpaaren mit
einem Kleinkind haben keinen
spontanen Sex, sondern nur
nach vorheriger Terminabsprache,
so die Umfrage
der britischen Internetseite
netmums. Dann schicken Sie
doch gleich ein „Save the
date“ an Ihren Mann ...
FOTOS: HERSTELLER (2), ISTOCKPHOTO.COM, PFAFF, SHUTTERSTOCK.COM;
ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK.COM
54
Leben & erziehen 5/2014
R A T G E B E R
Wir suchen
die Hebamme
des Jahres 2014!
Mehr zur Aktion ab
Seite 58
Mit neun schneiderte
Guido Maria Kretschmer
erste Kreationen
auf seiner Pfaff-Nähmaschine.
Seine Tipps
zum Selbermachen:
1. Mit etwas Unkompliziertem
wie einem Schal
loslegen (Ideen unter
www.pfaffblog.com).
2. Muster verzeihen Fehler:
Ideal ist deshalb ein
fließender, gemusterter
Stoff, z. B. für eine
Sommertunika.
3. Ganz wichtig: nähen,
was einem gefällt und
steht. Die A-Form ist
ideal bei Rundungen.
Leckerer Sattmacher
Schon mal Quinoa probiert?
Eiweißreich, voller Vitamine, Eisen
und Ballaststoffe, schmeckt zu Herzhaftem
und Süßem. Auch Stars wie
Gwyneth Paltrow und Miranda Kerr sind Fans
des Wunderkrauts, das wie Getreide verarbeitet wird.
Aber Vorsicht: Quinoa ist wegen der enthaltenen
Saponine erst für Kinder ab zwei Jahren geeignet.
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Viel Stauraum! Frische Farben! Kein Wunder,
dass die britischen Wickeltaschen von Pink
Lining auch die deutschen Mamas begeistern.
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Eingebildeter
Schlaf
Bitte glaubhaft
und überzeugend
wiederholen:
Ich habe gut
geschlafen. Egal,
ob das Kind von drei
bis vier brüllte.
Denn Wissenschaftler
vom Colorado College
haben nachgewiesen,
dass auch hier
der Placebo-Effekt
wirkt. Studienteilnehmer,
denen erzählt
wurde, sie hätten tief
und fest geschlafen,
waren am nächsten
Tag leistungsfähiger
als die Vergleichsgruppe.
30 Jahre
Maxi-Cosi
Was vor 30 Jahren mit der ersten Maxi-Cosi Babyschale begann,
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LEBEN MIT KINDERN Kindergarten
Seine erste Party fand
ohne kleine Gäste statt.
„Leopold, wen magst du
denn einladen?“, hatten
wir unseren Sohn vor
seinem dritten Geburtstag
gefragt. „Die Oma“,
sagte er strahlend. Überrascht hakte
ich nach: „Und welche Freunde?“ In seinen
Augen standen Fragezeichen. „Den
Jonas, den Felix, den Samuel ...?“, zählte
meine Frau die Jungs aus der Krippe
auf. „Die sehe ich doch jeden Tag“,
winkte unser Großer ab. „Ich mag lieber,
dass die Oma kommt!“
Eine süße Liebeserklärung – aber für
uns auch ein kleiner Schock! Hatte
unser Sohn denn gar keine richtigen
Freunde? Sollten wir mal die Erzieherin
darauf ansprechen – oder zum Geburtstag
einfach den Nachwuchs aus
unserem Freundeskreis einladen?
„Nein, auch wenn‘s schwerfällt. Warten
Sie besser, bis Ihr Kind wirklich bereit
ist, Freundschaften zu schließen, und
sich seine Freunde auch selbst aussuchen
kann“, rät die Münchner Psychologin
und Psychotherapeutin Doris
Heueck-Mauß. Und das kann deutlich
länger dauern, als viele Eltern glauben.
Klar toben, spielen oder kuscheln auch
schon ganz Kleine zusammen. Bis zum
zweiten Geburtstag sehen sich Kinder
aber weniger als Spielkameraden, sondern
vielmehr als lebendiges Spielzeug:
spannend, aber austauschbar. Erst danach
entdecken sie sich so richtig:
Dann werkeln Lisa und Lotte zusammen
in der Puppenküche und Anna
lässt sich von Tom auf dem Dreirad
chauffieren. Schön, diese Freundschaftsmomente
– schade nur, dass sie
oft nur so lange dauern wie ein Spiel.
Zuneigung und Mitgefühl
sind die Voraussetzung
Erst etwa ab dem dritten Lebensjahr
entwickeln Kinder den Stoff, aus dem
Freundschaften sind: Zuneigung und
Mitgefühl. Erst jetzt können sie sich ein
wenig in andere hineinversetzen – und
eigene Wünsche hinten anstellen.
Ein bis zwei „beste Freunde“ finden die
meisten in den ersten zwei Kindergartenjahren.
Mädchen befreunden sich
am liebsten mit gleichaltrigen Mädchen
und Jungs mit Jungs. Dauert es bei
einem Kind etwas länger, ist das kein
Zeichen, dass etwas nicht stimmt.
„Eltern mischen sich oft viel zu viel ein,
weil sie sich mehr Freunde für ihre Kinder
wünschen“, weiß Doris Heueck-
Mauß. Wenn Ihr Kleines am liebsten
allein spielt, ist es deswegen nicht
gleich einsam und wird nicht automatisch
zum Eigenbrötler. Oft haben solche
Individualisten so viele Spiel-Ideen,
dass sie erst einmal keine anderen Kinder
brauchen. Andere Solo-Spieler
haben Geschwister oder sind lange im
Kindergarten, sodass sie danach einfach
die Ruhe genießen.
Mein Kind
hat keine
Freunde
Manche Jungen
und Mädchen sind
schüchtern und
trauen sich nicht,
auf Gleichaltrige
zuzugehen.
Andere scheinen
am liebsten allein zu
spielen. Mit ein wenig
Hilfe lernen sie,
Freundschaften
zu schließen
56
Leben & erziehen 5/2014
ILLUSTRATION: SILKE SCHMIDT
Bevor sie für ihr Kind fleißig Spieldates
arrangieren, fragen sich Eltern also
besser, warum sie das Thema Freundschaft
so umtreibt. Ist Ihr Kind schüchtern?
Dann ist es umso wichtiger, es bei
der Planung nicht zu überfahren! Fragen
Sie es, ob es sich freut, wenn Sie ein
bestimmtes Kind nach Hause einladen.
Oft öffnen sich die Kleinen auf vertrautem
Terrain und ohne Rummel
leichter. Eine Nachbarin hat Nachwuchs
im gleichen Alter? Starten Sie
ruhig einen Versuch. Aber ohne Druck
und mit der Zusicherung, dass die
Mama in Reichweite bleibt.
Gelegenheit macht Freundschaften,
das gilt auch für die Jüngsten. Sind im
Kindergarten oder im Freundeskreis
keine passenden „Kandidaten“ dabei,
Trainingslager für alle
späteren Beziehungen
können sie vielleicht beim Kinderturnen
oder in der Musikschule nette
Gleichaltrige kennenlernen.
Aber nicht erschrecken, wenn Ihr Kind
seine ersten Freunde findet – und
plötzlich auch groß im Schmollen und
Zicken ist. „Die ersten Freundschaften
sind wie ein Trainingslager für alle späteren
Beziehungen“, sagt die Expertin.
Da wird die ganze menschliche Palette
von Gefühlen geübt: Eifersucht, Groll,
Beleidigtsein ... Oft reicht eine winzige
Meinungsverschiedenheit und aus dicken
Freunden werden die allerbesten
Feinde. Dann ist es gut, wenn Eltern
sich so weit wie möglich zurückhalten
– und nicht werten („Ihr passt einfach
nicht zusammen!“). Fragen Sie Ihr Kind
lieber, wie es sich fühlt, was es sich
wünscht und wie‘s weitergehen soll –
das hilft, Konflikte zu durchschauen
und an Lösungen zu basteln.
Auch Leopold hat die Sache ganz allein
geregelt. Zu seinem vierten Geburtstag
wünschte er sich eine Cowboyparty.
Die Oma war leider nicht eingeladen –
dafür sechs Kindergarten-Kumpels.
florian junker
Unsere Expertin
Doris Heueck-Mauß ist Psychologin und
Psychotherapeutin in München. Sie arbeitet auch als
Autorin (z. B. „Stressfreie Vorschuljahre: Trotzköpfe,
Schreihälse und Angsthasen kompetent erziehen“,
Humboldt; 12,99 Euro)
Leben & erziehen 5/2014 57
SCHWANGERSCHAFT Hebamme
LESER-
AKTION
Wir suchen
die Hebamme
2014
Voller Einsatz
Mehr als 2 000 Frauen haben ihr bereits
ihr Wertvollstes anvertraut: ihr Baby. Anne Tschauner ist Hebamme
aus Leidenschaft. Wir haben sie einen Tag lang begleitet
Wer
Anne
Tschauner
eine Hebamme
nennt, verschweigt
etwas.
Denn als Hebamme ist sie auch
Psychologin, Fitnesstrainerin,
Heilerin, Managerin, Vertraute.
Sieben Tage die Woche. Bis zu
14 Stunden am Tag. Über ihren
Beruf sagt sie, er sei für sie der
schönste der Welt. Ohne ihre
Hebamme, berichten Mütter,
hätten sie oft nicht weitergewusst.
„Anne hat diese Gabe“,
sagt Birgit Ebner (32). „Sie kann
wahnsinnig gut mit Kindern
umgehen und man kann sie
alles fragen. Zu wissen, dass sie
da ist, gibt mir sehr viel Sicherheit.“
Wie lange es Hebammen
in Deutschland aber noch geben
wird, weiß derzeit keiner.
Montag, 8 Uhr. Der rote Fiat
zischt über den regennassen
Asphalt. Anne Tschauner, kinnlanger
Bob, schlanke Beine in
Röhrenjeans, parkt vor einem
Neubau im Augsburger Textilviertel
und angelt sich ihre
große, abgewetzte Arzttasche
vom Rücksitz. An der Tür großes
Die Mama hat keine Milch,
sondern Sahne
Hallo. „Anne, wie schön, dass du
da bist!“ Birgit Ebner begrüßt
ihre Hebamme mit einem breiten
Lächeln und der zwei Wochen
alten Clara im Arm. Für
Clara ist heute Premiere: das
erste Mal Haare waschen.
„Komm mal her, mein Mäuschen.“
Anne Tschauner strahlt
das Baby an, als hätte sie es ewig
nicht gesehen. Zärtlich streift
sie Clara den Strampler ab und
bettet sie in ihr Wiegetuch.
3 900 Gramm. Die Hebamme ist
zufrieden: „Das ist ja super!
Die Mama hat keine Milch, die
hat Sahne!“ Die Stimmung ist
ausgelassen, die Frauen lachen,
doch Clara wird es zu viel. Sie
weint. „Ist ja alles gut“, flüstert
Anne und wiegt das Baby sanft
im Arm. Clara schmiegt sich
ran, großes Erstaunen in blauen
Augen. Und ist augenblicklich
ruhig.
Jetzt zeigt Anne der jungen Mutter,
wie sie „dem Mäuschen“ die
Haare wäscht. Clara schließt die
Augen. Und genießt. Zum Abschied
bekommt Birgit Ebner
Pflegetipps für ihren Bauch,
dann schnappt sich die Hebamme
ihre Arztasche und saust
zum nächsten Termin.
Anne Tschauner (li.) zeigt der jungen Mama
Birgit Ebner, wie sie Clara die Haare wäscht
In ihrer Praxis, dem „Kinderreich“, bietet
die Hebamme auch Akupunktur an
Beim K-Tapen mit Christina Ketterle. Die bunten
Pflaster sollen den Lymphfluss verbessern
58
Leben & erziehen 5/2014
Wonneproppen oder
Fliegengewicht?
3 900 Gramm:
Die Hebamme ist
zufrieden
SCHWANGERSCHAFT Hebamme
INTERVIEW
Die Leidtragenden
sind die Mütter
Ein Stundenlohn von 8,50 Euro, ständige Erreichbarkeit
und dazu horrende Versicherungsprämien: Viele
Hebammen können sich ihren Beruf nicht mehr leisten
Martina Klenk
ist Präsidentin
des Deutschen
Hebammenverbandes
(DHV).
Sie arbeitete selbst viele Jahre
in der Geburtshilfe
Frau Klenk, warum ist
der Berufsstand der Hebammen
in Gefahr?
Die Haftpflichtprämien
sind dramatisch gestiegen.
Diese Kosten stehen
in keinem Verhältnis zum
Einkommen der Hebammen.
Die Prämie hat 2002
noch 450 Euro betragen,
2004 waren es schon über
1 300 Euro und 2014 sind
wir bei 5 000 Euro angelangt.
Der Grund dafür ist
aber nicht, dass Hebammen
mehr Fehler machen.
Sondern die Schadenssummen,
für welche die
Versicherer aufkommen
müssen, sind gestiegen.
Darum findet sich kaum
mehr ein Versicherer für
uns. Der Versicherungsmarkt
für Hebammen ist
zusammengebrochen.
Was heißt das für
Hebammen und
werdende Eltern?
Ändert sich nichts, sind
viele Hebammen gezwungen,
die Geburtshilfe
aufzugeben, weil sie sich
die Versicherung nicht
mehr leisten können.
Werdende Eltern stehen
dann ohne Hebamme da.
Geht es dabei nur
um die Geburtshilfe?
Nein. Für alle Hebammentätigkeiten
steigen
die Prämien, aber ganz
besonders für die Geburtshilfe.
Die Wahlfreiheit
des Geburtsortes ist
dadurch nicht mehr gewährleistet.
Schon jetzt
gibt es in vielen Gebieten
einen Versorgungsmangel,
z. B. was Hausgeburten,
aber auch
was die Wochenbettbetreuung
angeht.
Geburtshäuser müssen
schließen. Und auch
freiberufliche Beleghebammen
sind betroffen.
Die Leidtragenden sind
Schwangere und Mütter.
Wie geht es jetzt weiter?
Vor Kurzem hatten wir
ein Gespräch mit Gesundheitsminister
Gröhe,
der mit uns zeitnah eine
Lösung finden will.*
Wir brauchen eine
Haftungsobergrenze für
Hebammen und einen
staatlich finanzierten
Haftungsfonds, um
die Versicherungsprämien
zu senken.
Es tut sich also was.
Ja, es gab dieses
Gespräch. Nun sollten
aber Taten folgen:
konkrete Gesetzesinitiativen
und eine
langfristige Lösung.
Warum sind Hebammen unverzichtbar?
Diskutieren Sie mit:
www.leben-und-erziehen.de/community
*STAND ZUM REDAKTIONSSCHLUSS MITTE MÄRZ
Anne Tschauner hat sie alle:
Marketingprofis, Erzieherinnen,
Bürokauffrauen, Friseurinnen.
Mehr als 2 000 Frauen haben der
Hebamme bisher ihr Wertvollstes
anvertraut: ihr Baby. Ihr
Beruf ist ihre Leidenschaft.
Anders wäre dieses Arbeitspensum
auch nicht zu schaffen:
7 Tage die Woche ist die Hebamme
im Dienst. Für knapp
8,50 Euro die Stunde. Freie Tage
hat sie kaum. „Wenn ich mir mal
einen Sonntag freischaufeln
kann, ist das die Ausnahme“,
sagt die 36-Jährige, die Hände
am Lenkrad, das Handy auf dem
Beifahrersitz. Es klingelt und
vibriert in einer Tour. Dass ihre
Hebamme ständig erreichbar
ist, setzen viele Frauen voraus.
Anne Tschauner nutzt alle Kanäle:
Handy, E-Mail, Facebook,
WhatsApp. Kann sie gerade
nicht rangehen, ruft sie so
schnell es geht zurück, oft binnen
weniger Minuten. Der Terminplan
der Mutter zweier Mädchen
ist so eng geschnürt, dass
selbst Top-Manager unter dem
Zeitdruck ächzen würden.
„Manchmal“, sagt sie, „merke
ich, dass ich am Limit bin.“
Trotzdem: Einen anderen Beruf
würde sie nie wollen. Nur bessere
Rahmenbedingungen.
Hebammensprechstunde in der
Frauenarztpraxis. Hierher kommen
Frauen etwa ab der siebten
Was macht eigentlich
eine Hebamme?
Schwangerschaftswoche. Die
Patientin fragt das, was fast alle
wissen wollen: Was macht eigentlich
eine Hebamme? Dass
sie diese Frage schon oft gehört
hat, merkt man Anne Tschauner
nicht an. Ihr Blick ist konzentriert,
der Oberkörper leicht
nach vorne geneigt. Alles sagt:
Für mich gibt es jetzt nur dich.
Ihr Gegenüber ist sichtlich
geschafft. Die Hormone. Die
Müdigkeit. Alles ganz normal,
beruhigt die Hebamme. „Mir
Mit dem Baby alles
okay? Beim CTG
misst die Hebamme
die Herztöne
des Ungeborenen
„Anne
hat diese
Gabe.
Und zu
wissen,
dass sie
da ist,
gibt mir
sehr viel
Sicherheit“
birgit ebner
60
Leben & erziehen 5/2014
ging es in den ersten drei Monaten
genauso. Das Blutvolumen
nimmt zu, jeden Tag teilen sich
neue Zellen. Gönnen Sie sich
jetzt besonders viel Ruhe.“
Zwinkernd fügt sie hinzu:
„Schließlich ist das Schwangerschaftshormon
das Valium der
Schwangeren.“ Die Frau lächelt
wissend. Während die beiden
noch reden, wartet ein junges
Pärchen schon vor der Tür.
In Deutschland begleiten mehr
als 21 000 Hebammen Schwangere
und Mütter durch das
Abenteuer Geburt und die erste
Zeit mit dem Baby. Sie überwachen
den Schwangerschaftsverlauf,
bereiten auf die Geburt vor,
beantworten Fragen zur Säuglingspflege,
geben Tipps zum
Stillen, beruhigen und machen
Mut. Oder sind einfach nur da,
wenn frau jemanden zum Reden
braucht, der versteht, dass ein
Baby zwar das Schönste der
Welt ist, aber einen trotzdem
manchmal der Blues packt.
In einer Zeit, in der immer weniger
Frauen eine Oma, Mutter
oder Tante in der Nähe haben,
die ihr Wissen und ihre Erfahrung
weitergibt, ist die Hebamme
wichtiger denn je. Trotzdem
üben immer weniger diesen
Beruf aus. Vor allem Schwangere
und Mütter in Großstädten
bekommen das zu spüren. „Die
Nachfrage ist so groß, dass die
Geburtsvorbereitungskurse drei
Monate vorher ausgebucht sind“,
berichtet Anne Tschauner.
Überfüllte Kurse sind nur eine
Folge des Hebammenmangels,
Das Gehalt reicht vielen
kaum zum Leben
der sich durch die steigenden
Kosten für die Haftpflichtversicherung
verschärft hat. Viele
Hebammen können sich die
Prämie schlicht nicht mehr leisten.
Das, was abzüglich Versicherung
noch bleibt, reicht
kaum mehr zum Leben (s. Interview
links).
Auch Anne hat daraus ihre Konsequenzen
gezogen: Seit einem
Jahr betreut sie keine Geburten
Sagen Sie uns,
was Ihre Hebamme auszeichnet.
Mitmachen lohnt sich: Es gibt
einen Familienurlaub und
Einkaufsgutscheine
zu gewinnen
(s. nächste Seite)
MITMACHEN & GEWINNEN
Mein Vorschlag für die
Hebamme 2014
Fragebogen bitte in Druckbuchstaben ausfüllen! Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass nur
komplett ausgefüllte Wahlscheine bei der Aktion berücksichtigt werden können.
Mein Vor- und Nachname
MEINE DATEN
Ich bin unter folgender Anschrift zu erreichen
Straße / Hausnr.
PLZ / Ort
Telefon / Handy (für evtl. Rückfragen)
E-Mail:
Name und Geburtsdatum meines Kindes/meiner
Kinder
Deshalb schlage ich die Hebamme vor (kurze Begründung*):
mehr. Zu diesem Zeitpunkt betrug
die Haftpflichtprämie über
4000 Euro im Jahr, zehnmal so
viel wie vor zehn Jahren. Inzwischen
sind es mehr als 5 000
Euro. „Es ist sehr schade, dass es
freiberuflichen Hebammen auf
diese Weise verwehrt wird, bei
Geburten dabei zu sein.“ Die
eine Hebamme, die alles macht
– von der Vorsorge während der
Schwangerschaft über die Geburt
bis zur Wochenbettnachsorge
– gibt es nur noch selten.
Mittags im „Kinderreich“, Annes
Hebammenpraxis. An den
hohen Wänden jede Menge
Babyfotos, handgeschriebene
Karten, Dankesbriefe. Die
Räume sind freundlich und aufgeräumt.
Christina Ketterle (33)
macht es sich auf der Couch bequem.
Sie ist zum K-Taping da.
Die bunten Pflaster sollen den
Lymphfluss verbessern.
MITMACHEN & GEWINNEN
Sie haben oder hatten auch eine
tolle Hebamme, die Ihnen während
und nach der Schwangerschaft
liebevoll zur Seite stand oder bei
der Geburt geholfen hat? Dann
bedanken Sie sich bei ihr und
machen Sie mit bei der Aktion
„Hebamme des Jahres 2014“.
Dafür gleich ins Internet gehen
und den Wahlschein zur „Hebamme
des Jahres“ runterladen.
Einfach Wahlschein ausdrucken,
ausfüllen und an uns schicken!
DIE HEBAMME
Vor- und Nachname der Hebamme
Sie ist unter folgender Anschrift zu erreichen
Praxis oder Klinik
Straße / Hausnr.
PLZ / Ort
Telefon / Handy
*wenn der Platz unten nicht ausreicht, können Sie uns auch einen Brief/eine E-Mail schicken – gern auch mit Foto Ihrer Familie
Füllen Sie den Wahlschein aus und schicken Sie ihn an: Redaktion Leben & erziehen, Stichwort: Hebamme, Böheimstraße 8,
86153 Augsburg, Fax 08 21/45 54 81-13. Einsendeschluss ist der 21. Mai 2014
Den Wahlschein zur Hebamme des Jahres 2014 finden Sie unter
www.leben-und-erziehen.de/hebammenaktion
hebamme_formular.indd 1 14/03/14 15:42
Leben & erziehen 5/2014 61
SCHWANGERSCHAFT Hebamme
Christina ist in der 32. Woche
schwanger und froh, dass sie
neben ihrer Frauenärztin auch
von ihrer Hebamme betreut
wird. „Eine Ärztin kann nie alle
Fragen beantworten, die das
Kinderkriegen mit sich bringt.
Eine Ärztin kann nicht alle
Fragen beantworten
Bei Anne weiß ich einfach, dass
ich jederzeit anrufen kann. Sie
nimmt sich Zeit und hat immer
den richtigen Rat. Ihr kann ich
absolut vertrauen.“
Während Anne das blaue Tape
auf Christinas Arm klebt, füllt
sich der Vorraum des Kinderreichs
mit Stimmen und Gelächter.
Vier Kinderwagen parken in
Reihe, Mütter begrüßen sich mit
Bussis, daneben schnürt eine
Frau in Leggings ihre Turnschuhe.
Gleich beginnt die Rück -
Eine schweißtreibende Angelegenheit:
Rückbildungsgymnastik mit Anne
bildungsgymnastik. Das Wort
trifft es nicht ganz. Bei Anne
sieht das eher nach Power-Gym
aus: 14 Frauen schwitzen zu
schnellen Elektrobeats. Für ihre
Babys hat Anne im Nebenraum
eine Kinderbetreuung organisiert.
Wer lieber mit Kind trainiert,
für den zaubert sie einen
ihrer „Fit dank Baby“-Gurte hervor.
Los geht es mit einer Fragerunde,
Anne verteilt Tipps zu
Stillen und Beikost. Dann
klatscht sie in die Hände und
ruft: „Jetzt legen wir los!“
Nach dem Workout ist Annes
Tag noch lange nicht zu Ende.
Fünf Hausbesuche, Akupunktur,
Hausaufgaben mit ihrer Tochter
und die Geburtsvorbereitung
stehen noch auf dem Programm.
Bis sie alle Schwangeren beraten,
alle Mütter und Babys umsorgt,
alle E-Mails beantwortet
hat, ist es 22 Uhr. Für Anne ein
normaler Tag. Sie weiß ja, wofür
sie das macht. „Weil es nichts
Schöneres gibt, als Familien in
ein neues Leben zu begleiten.“
elisabeth göpel
DAS KÖNNEN SIE GEWINNEN
Wählen Sie die Hebamme
des Jahres 2014
Sie sind von Ihrer Hebamme begeistert und möchten ihr Danke sagen?
Dann machen Sie mit bei unserer Aktion „Hebamme des Jahres 2014“.
Dafür gleich den Wahlschein (s. S. 61) ausfüllen und an uns schicken!
Fürs Mitmachen werden Sie belohnt. Unter allen Einsendungen verlosen wir:
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Sie wohnen mit Ihrer Familie (7 Übernachtungen für 2 Erwachsene,
2 Kinder) in einem Apartment im Baby & Kinder Bio-Resort Ulrichshof.
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HEBAMMENPREIS
Pflegesets
von Weleda
Die Hebammen, die wir
auszeichnen, erhalten
eine Urkunde von Leben &
erziehen. Außerdem ein
Granatapfel-Pflegeset
von Weleda im Wert von
je ca. 50 Euro. Zum Set
gehören ein Regenerations-Öl,
eine Pflegelotion,
eine Handcreme und
eine Schönheitsdusche.
Infos zur Teilnahme
auf Seite 61
oder unter www.
leben-und-erziehen.
de/hebammenaktion
Schicken Sie uns Ihren vollständig ausgefüllten Wahlschein mit Ihrem Namen, Ihrer Adresse und Ihrer Telefonnummer (für Rückfragen)
bis zum 21. Mai 2014 an folgende Adresse: Redaktion Leben & erziehen | Kennwort: Hebamme | Böheimstr. 8 | 86153 Augsburg |
Fax: 08 21/45 54 81-13 | E-Mail: redaktion@bayard-media.de
FOTOS: STEFANIE AUMILLER (7), NOEL MATOFF
62
Leben & erziehen 5/2014
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Vorsilbe
7 5 6 3 9
6 3 2 7
7 9 5
9 2 6 8 3
3 6 9 8
5 2 1 9 6
9 3 5
8 5 1 7
1 5 7 8 6
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Leben & erziehen 5/2014
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Antonia
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Schwester
FOTOS: DANIEL GERST, ISTOCKPHOTO.COM, PRIVAT (4), THINKSTOCK
MARTINAS
TAGEBUCH
Martina
Dankof-Decker ist
eure Ansprechpartnerin
im Netz
[Username:
Redaktion]. In ihrem
Blog erzählt sie
von ihren Kindern
Benjamin (9)
und Anna-Carolin (6)
NADINES BABY-
VERRÜCKTE WELT
Seit ein paar Wochen
ist Valentin da und
bei Familie Luck dreht
sich momentan alles
um das Baby.
Vom turbulenten
Leben mit
zwei Kindern berichtet
Nadine Luck in ihrem
eigenen Blog
Leben & erziehen-
Umfrage
Was vermisst ihr
am meisten, seit ihr
Eltern seid?
[MEHRFACHNENNUNG
MÖGLICH]
6 % Am Wochenende feiern
6 % Meinen Job & die Kollegen
13 % Anerkennung
17 % Mein Hobby
21 % Spontan mit Freunden treffen
42 % Zeit mit dem Partner
55 % Ausschlafen
SPAR-TIPPS GESUCHT!
ilvi Wo ist nur mein Geld
geblieben? Das frage ich
mich oft, wenn ich in
meinen Geldbeutel schaue.
Wie spart ihr? Führt ihr
ein Haushaltsbuch?
Freue mich über Tipps!
AnnaMax Ich habe mal
ein Haushaltsbuch geführt,
das gab es kostenlos bei
der Sparkasse. Interessant
war, dass wir fast immer
gleich viel Geld im Monat
für Lebensmittel ausgegeben
haben. Gespart haben
wir durchs Aufschreiben
aber nichts. Dinge wie
Essen, Klamotten, Benzin
etc. braucht man ja.
Vaddern Wenn man einige
Monate lang alle Ausgaben
notiert, sieht man, wo
das Geld hingeht. Gerade
die vielen kleinen Beträge
summieren sich und da
gibt‘s Einsparmöglichkeiten.
Statt eines Haushaltsbuchs
kannst du auch eine Smartphone-App
nutzen. Da kann
man gut nach verschiedenen
Kriterien sortieren.
Crazymummy Ich führe
kein Haushaltsbuch, aber
kalkuliere einen bestimmten
Betrag in der Woche
für Lebensmittel ein und
versuche, mich dran zu
halten. Prospekte lese ich
kaum, denn ich fahre immer
in denselben Supermarkt
statt in drei verschiedene –
das kostet ja auch Benzin.
EIN LAUFRAD MIT BREMSE?
Nici89 Mein Sohn (2 ½) bekommt ein Laufrad und
wir sind unsicher, ob wir eines mit oder ohne Bremse
kaufen sollen. Was meint ihr?
JoniMum Wir haben ganz bewusst eines mit
Bremse gekauft. Egal, wie oft sie am Laufrad benutzt
wird – wenn die Kinder später aufs Fahrrad umsteigen,
sind sie schon etwas mit dem Prinzip vertraut.
alexa09 Bei uns wurde die Bremse am Laufrad selten
benutzt. Die Füße waren einfach praktischer.
grisu66 Wir haben zwei Laufräder – das kleine
Modell ist ohne Bremse, das größere mit.
3.
1.
+ LESER-ECHO +
Tolle
Anleitung
„TIERISCHE MÜTZEN“,
HEFT 2/2014
1. Bei frühlingshaften
Temperaturen ist
die Vogelmütze genau
richtig. Matthias (1) mag
sie so gerne und wir
wurden schon oft
darauf angesprochen.
Tanja Geidobler aus
Soyen/Oberbayern
2. Danke für die Strickanleitung.
Emilia
(6 Monate) sieht so süß
aus mit ihrer rosa
Katzenmütze!
Manuela Günther
aus Fulda
3. Unsere Nachbarin
entdeckte die
Anleitungen in Leben &
erziehen und strickte
meinen zwei Mäusen
Emma (2) und
Johanna (7 Monate)
die Vogelmützen. Sie
werden mit großem
Stolz getragen.
Nina Greser aus
Glosberg/Oberfranken
2.
Leben & erziehen 5/2014
65
NUR MUT, KLEINER KÄFER!
Der kleine Marienkäfer sitzt auf einem Baumblatt.
Er soll fliegen lernen. Seine Mama, Landung an und weckt ihr Kind.
und schläft. Sanft setzt die Käfermutter zur
die dicke Hummel und der kleine Spatz feuern Nun nimmt die dicke Hummel den Käfer auf
ihn an: „Nur Mut! Du schaffst es!“ Der kleine den Rücken. Der kleine Spatz ruft: „Nur Mut!
Käfer hat aber Angst. Denn der Wind saust Du schaffst es!“ Doch die Hummel brummt
durch die Baumkrone und das Baumblatt so laut wie ein Hubschrauber. Der Marienkäfer
wackelt heftig. Die Käfermutter hat eine Idee: versteht nichts. Da fliegt er – hast-du-nichtgesehen
– einfach los, landet neben dem Spatz
„Ich nehme dich mit. Klettere auf meinen
Rücken! Meine Flügel schützen dich vor und fragt: „Was hast du mir eben zugerufen?“
dem Wind. Und dann fliegst du einfach los.“ Der Spatz lacht: „Ich wollte dir Mut machen.
Die dicke Hummel und der kleine Spatz Aber das ist nicht mehr nötig. Denn du bist
machen ihrem Freund wieder Mut: „Du
der mutigste kleine Käfer weit und breit.“
schaffst es, ganz bestimmt!“ Aber der Marienkäfer
bekommt nichts davon mit. Er liegt wie du hat noch keiner aus unserer Marien-
Und die Käfermama lobt ihr Kind: „So schnell
zusammengerollt unter Mamas Flügeln – käfer-Familie fliegen gelernt.“
66
Leben & erziehen 5/2014
Das Kind ist
beschäftigt –
1o Minuten Pause
für die Eltern
Die Käfermama tanzt vor lauter Freude mit ihrem Kind.
Wie viele Punkte haben die beiden zusammen auf ihren Flügeln?
ILLUSTRATIONEN: CHRISTIANE ENGEL; TEXT: MARGRET NUSSBAUM
Puh, der Wind saust, die Wolken ziehen, es regnet, am Himmel
steht ein Regenbogen. Welche Bilder gehören zusammen?
Leben & erziehen 5/2014 67
SERVICE Mode
Diese Mode ist wie ein toller Sommertag:
farbenfroh, fröhlich und zum Wohlfühlen.
Also nichts wie rein in die Klamotten!
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[1] Weil es auch im Sommer mal kühl sein kann: kuschliger Pullover mit Hemdkragen. www.bellybutton.de, Größe 92 — 128; 54,90 Euro [2] Da kommt Urlaubsfeeling
auf: bequeme Wende-Bermudas in Türkis und dunkelgrauem Muster auf der anderen Seite. www.vertbaudet.de, Größe 86 — 128; 18,95 Euro [3] Bringt Farbe
ans Handgelenk: Uhr „Ice-Mini“ von Ice-Watch; 59 Euro [4] Lässige Kombination: bunte Knöpfe auf klassisch geschnittenem Jeanshemd. Von Tom Tailor, Größe
92/98 - 128/134; 29,95 Euro [5] Nicht nur für Football-Fans: Poloshirt in sonnigem Gelb. www.kinderbutt.de, Größe 92 — 128; 9,95 Euro [6] Weil Streifen nie aus
der Mode kommen: Langarmshirt aus Stretch-Jersey. www.ilgufo.com, Größe 92 — 128; ab 62 Euro [7] Heute lieber Karomuster oder Uni? Mit diesem Schal geht
beides. www.bellybutton.de; 19,90 Euro [8] Coole Bermudas für heiße Tage. Von KiK, Größe 92 — 122; mit Gürtel 4,99 Euro [9] Damit bewahrt Ihr Sohn einen kühlen
Kopf: Sonnenhut in Mintgrün. www.vertbaudet.de, Größe 86/92 — 140/158; 12,95 Euro [10] Könnte der Lieblingsjeans Konkurrenz machen: schmal geschnittene
Hose mit Stretchanteil. www.jako-o.de, Größe 98 — 158; 24,95 Euro
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Leben & erziehen 5/2014
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FOTOS: HERSTELLER (23), ISTOCKPHOTO.COM
[1] Immer der richtige Durchblick: lange Girls-Halskette aus Plastik. www.littlepieces.de; 9,95 Euro [2] Das Kleid ist luftig und weit — toll, um damit herumzuwirbeln.
www.jako-o.de, Größe 92/98 — 152/158; 29,95 Euro [3] Für kleine Signorinas: Strohhut mit Tüllblume. www.vertbaudet.de, Größe 86/92 — 140/158; 12,95 Euro
[4] Think pink: Dieser Jeansrock macht gute Laune. www.kinderbutt.de, Größe 92 — 122/128; ab 12,95 Euro [5] Für Blumenfeen: Der Gürtel mit Blüte hübscht jedes
Outfit auf. www.vertbaudet.de, Größe 86/110 — 146/158; 9,95 Euro [6] Egal, wohin es im Urlaub geht: Das Hasen-T-Shirt ist dabei. www.bodendirect.de,
Größe 90 — 140/152; ab 27 Euro [7] Raffiniert: Unter dem Baby-Volantrock mit integriertem Slip verschwindet die Windel. www.vertbaudet.de, Größe 62 — 92;
14,95 Euro [8] Grüße von der Blumenwiese: Dieser Webschal lässt sich super kombinieren. www.bellybutton.de; 19,90 Euro [9] Kurz und gut: Die Chinoshorts
passt zu einem unbeschwerten Sommertag. www.bellybutton.de, Größe 92 — 128; 35,90 Euro [10] Mach‘s maxi: Die Schleife ist ein Hingucker. www.ilgufo.com,
Größe 90 — 152; ab 118 Euro [11] Die Marienkäfer sind los: Diese Baby-Tunika haben sie schon erobert. Von River Woods, Größe 62 – 86; 52 Euro [12] Praktisch:
Bolero zum Schnell-Reinschlupfen. www.jako-o.de, Größe 92/98 — 152/158; 12,95 Euro [13] Das Armband Glanzfalter zaubert gute Laune. Von HABA; 3,95 Euro
Leben & erziehen 5/2014 69
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GLOSSE
Das erste
ILLUSTRATION: ASTRID RABUS;
FOTO: GABRIELE KRÖNER
Ich kann mich noch sehr gut
an die erste Nacht mit unserem
ersten Kind erinnern.
Ich überwachte seinen Atem.
Wann immer der kleine Mann ein
Geräusch von sich gab, stand ich
senkrecht im Bett. Am Morgen konnte
ich meine Augenringe beim Juwelier
verkaufen. Meiner Frau ging es
ähnlich. Wir liefen durch die Welt
wie Zombies, ferngesteuert und
ohne Bewusstsein.
Beim Wickeln war ich schweißgebadet.
Hoffentlich zerbreche ich nichts!
Meine Frau schwitzte beim Stillen.
Ob er auch genug bekommt, der Kleine?
Wir waren euphorisch und verzweifelt
zugleich, vermutlich wegen
des Schlafmangels. Wir waren so
unerfahren und machten so viel
falsch, wie wir richtig machten.
Dein erstes Kind erziehst du größtenteils
nach Gefühl, vielleicht so,
wie du selbst erzogen wurdest, vielleicht
bewusst anders, als deine Eltern
das gemacht haben. Was dir
zweite Kind
Warum der kleine Bruder viel entspanntere
Eltern hat als sein Vorgänger
fehlt, ist Erfahrung. Wie auch? Vor
dir liegt ein frisch geborenes Wesen,
das deine gesamte Aufmerksamkeit
braucht, denn ohne dich kann es
nicht leben.
Sogar mein Gehirn veränderte sich.
Ich fand es ganz schön anstrengend,
dass eine riesige Datenautobahn
ausschließlich mit Emil beschäftigt
war. Hoffentlich fällt er mir nicht
vom Wickeltisch! Hoffentlich halten
wir ihn beim Baden richtig! Ist er
warm genug angezogen? Zu warm?
Atmet er noch? Oh Gott, das Kind
atmet nicht mehr. Ach so, er ist in
einer sehr tiefen Schlafphase, gut,
gut. Hoffentlich trete ich nicht schon
wieder auf diese eine Diele im Schlafzimmer,
durch die er, nachdem ich
40 Minuten lang „Guten Abend, gute
Nacht“ gesungen habe, sofort wieder
wach wird.
Wir träumten damals sehr schnell.
Daran kann ich mich noch erinnern.
Es waren Träume im Zeitraffer. Vermutlich
wusste das Putzkommando
in meinem Unterbewusstsein, dass
es schnell sein musste, da unser
Schlaf sehr dünn war. Unter anderem,
weil Emil zahnte, einen wunden
Po, das Drei-Tage-Fieber oder die
Windpocken bekommen hatte. Und
natürlich weil wir sehr uncool waren.
Anfängereltern eben. Mit einem
Baby, das unsere Zweisamkeit durch -
einanderwürfelte. Zweisamkeit?
Welche Zweisamkeit?
Mit Lennard, unserem ersten zweiten
Kind, ist alles easy. Klar schreit er,
Babys schreien eben. Doch wir haben
eine kleine Hängematte, die von der
Decke herunterbaumelt und ihn beruhigen
kann. Wenn sie ihn nicht
beruhigt, nehme ich ihn ins Tragetuch.
Gerade hängt er darin herum,
während ich diese Zeilen tippe.
Wenn auch das nicht hilft, haben wir
andere Strategien. Das Geräusch
eines Föns zum Beispiel, Emils Stimme,
Bauchmassagen gegen die Blähungen
und Gelassenheit. Dass wir
trotzdem mit Schlafmangel durch
die Gegend tapern, beunruhigt niemanden.
Emil ist vier und wir haben
schon einige Nächte erlebt, die nicht
so liefen, wie wir das dachten. Und
was die Zweisamkeit angeht. Die
kommt auch wieder. Time will tell.
So stapfen wir durch die Zeit, eine
heilige Zeit, die Zeit eines neugeborenen
Menschen, die Zeit der Entbehrung,
die Zeit des Gähnens. So
führen wir unser Leben weiter. Mit
Emil, dem großen Bruder, und Lennard,
der sich wunderbar einreiht,
weil wir ihm die Chance geben, sich
einzureihen.
Nur manchmal werde ich aus dem
Schlaf gerissen, obwohl es still ist.
Dann stehe ich auf, versuche das
Dielenbrett zu vermeiden und schleiche
vorsichtig zu seiner Hängematte.
Ich beuge mich über ihn, höre, höre
genauer hin – und bin erleichtert:
Lennard atmet. Manche Ängste,
die bleiben einem für immer.
Matthias Kröner ist Journalist
und Vater von Emil (4)
und Lennard (4 Monate)
Leben & erziehen 5/2014
71
IMPRESSUM
erscheint in der Bayard Media GmbH & Co. KG, Augsburg
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Leben & erziehen erscheint monatlich.
Das Jahresabo (12 Hefte + 2 Sonderhefte) kostet derzeit 32,20 € inkl. MwSt.
und Versand, im Einzelverkauf kostet das Heft 2,50 €,
Auslandspreise auf Anfrage.
FOTOS: DANIEL GERST, HERSTELLER, ISTOCKPHOTO.COM (3), SHUTTERSTOCK.COM, THINKSTOCK
Radeln
für Anfänger
Kleine
Babys
große
Gefühle
Mitlachen,
trösten, verstehen:
So begleiten
Sie Ihr Kind
liebevoll durchs
erste Jahr
Rutscherauto, Laufrad, Dreirad, Roller und schließlich
ein Fahrrad: Auf zwei oder mehr Rädern entdecken Kinder
die Welt. Wir stellen die neuen Fahrzeuge vor und
zeigen, welche Modelle in welchem Alter Spaß machen
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Leben & erziehen 5/2014
Jetzt fliegen sie
wieder!
VORSCHAU
GESUND DURCH
DEN S MMER
Großes Sonnen-Quiz
Hätten Sie‘s gewusst?
Fragen & Antworten zum
Sonnenschutz
Insektenstiche
Was dagegen hilft
Sicher spielen
So werden Balkon und Garten
kindersicher
Sommer-Mode
Die sieht cool aus und schützt
Sonnenbrille
Worauf es beim Kauf ankommt
DAS NEUE
HEFT IST AB
14.5.
Wo
wollen
wir
wohnen?
IM HANDEL
Weitere
Themen
Hilfe, mein
Kind lügt!
Wenn Kindern
eine Pinocchio-
Nase wächst,
sind Eltern
ratlos. Tipps,
wie sie auf
das Schwindeln
reagieren
Stadt Land?
Zum Nähen
oder
Wo junge Familien
besser leben
+ TEST:
Welcher
Wohn-Typ
sind Sie?
Erdbeerkleid für Mädchen
und leichte Hose für Jungs
n
Jetzt heiraten!
Mode und mehr für einen
ganz besonderen Tag
Der lange Weg
zum Wunschkind
Eine Mutter erzählt
im Blog von der Adoption
Und täglich grüßt
das Murmeltier
Mit Ritualen geht
das Zubettbringen leichter
Elterngeld & Co.
So viel dürfen Mütter
dazuverdienen
Glutenfrei essen
Wenn Kinder an
Zöliakie leiden
Andere Mütter kennenlernen,
sich mit Eltern austauschen,
schnelle Antwort auf Fragen:
alles in unserer Community
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