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MAGAZIN<br />
ULTRA<br />
Trends Tests Hintergründe Entertainment<br />
RIESENBILD<br />
LEINWÄNDE FÜR DAS<br />
WOHNZIMMERKINO<br />
PREISSCHOCKER<br />
<strong>TV</strong>-MITTELKLASSE GÜNSTIG WIE NIE<br />
SONY W955B<br />
BRILLANTER BILDGENUSS,<br />
DYNAMISCHER KLANG<br />
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> ON TOUR<br />
<strong>TV</strong>-NEUHEITEN VON PHILIPS,<br />
PANASONIC UND SAMSUNG<br />
ULTRA-HD-<strong>TV</strong>s<br />
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überzeugen durch brillante Bild- und Tonqualität – und zahlreiche<br />
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„Wer bislang einzig<br />
nach Produktnummern<br />
gekauft hat, muss 2014<br />
umdenken.“<br />
Bereits auf der Elektronikmesse CES<br />
war absehbar, dass das Thema Ultra<br />
HD den <strong>TV</strong>-Markt domi<strong>nie</strong>ren wird.<br />
In Preisbereichen jenseits der 2 000 Euro<br />
werden Sie mit allerneuester Bildtechnik<br />
und zahlreichen Ausstattungsschmankerln<br />
verwöhnt. Wer stattdessen auf den Preis<br />
achtet, wird im Full-HD-Lager fündig und<br />
genau dort lässt sich 2014 eine gegenläufige<br />
Tendenz ablesen: Full-HD-Fernseher<br />
werden preiswert auf den Markt gebracht,<br />
um ein großes Zielpublikum zu erreichen.<br />
Im Test der neuen <strong>Mittelklasse</strong>serien wurde<br />
schnell ersichtlich, dass Preisnachlässe von<br />
bis zu 700 Euro im Vergleich zum Vorjahr<br />
zwei Seiten einer Medaille aufweisen. So ist<br />
die Preis-Leistung aktueller Full-HD-Fernseher<br />
deutlich fairer gestaltet, andererseits<br />
erreichen die neuen Full-HD-Modelle qualitativ<br />
kaum noch das Niveau der gleichnamigen<br />
Serien aus dem Vorjahr. Wer bislang<br />
einzig nach Produktnummern gekauft hat,<br />
muss 2014 umdenken: Meist sind aktuelle<br />
<strong>Mittelklasse</strong>modelle mit den jeweils<br />
<strong>nie</strong>drigeren Klassen des Vorjahres vergleichbar.<br />
Unterm Strich erhalten Sie eine gute<br />
Qualität zu einem einmalig <strong>nie</strong>drigen Preis,<br />
Qualitätsfanatiker sollten 2014 aber gleich<br />
zu <strong>TV</strong>s mit nächsthöherer Versionsnummer<br />
greifen. Schon jetzt lässt sich orakeln, dass<br />
Full-HD-<strong>TV</strong>s mit High-End-Qualität vom<br />
Markt verschwinden und Sie gewissermaßen<br />
gezwungen werden, in einen UHD-Fernseher<br />
zu investieren. Doch auch im UHD-<br />
Bereich bestimmt der Preis die Qualität,<br />
Einstiegsgeräte unter 2 000 Euro sind meist<br />
nur mit 50-Hertz-Technik ausgestattet. Für<br />
<strong>TV</strong>-Hersteller ergibt sich die Chance, dass<br />
sich die UHD-Technik schneller als gedacht<br />
im Wohnzimmer durchsetzt, für Konsumenten<br />
wird es dagegen immer schwerer,<br />
die technischen Daten zu durchschauen.<br />
IHRE REDAKTION DER <strong>HD<strong>TV</strong></strong><br />
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Schreiben Sie uns<br />
Lob, Kritik und Anregungen senden Sie per<br />
Mail an: leserbriefe@hdplustv.de oder per<br />
Post an: Auerbach Verlag, Redaktion <strong>HD<strong>TV</strong></strong>,<br />
Oststraße 40 - 44, 04317 Leipzig.<br />
Update zum HD-Plus-Beitrag<br />
Nur wenige Tage nach Druckunterlagenschluss<br />
unserer letzten Ausgabe lockerte der <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-<br />
Programmanbieter HD Plus die bislang gültigen<br />
Aufnahmerestriktionen. Ab sofort ist mit zertifizierten<br />
HD-Plus-Receivern das Vorspulen mit<br />
bis zu achtfacher Geschwindigkeit erlaubt, selbst<br />
bei Werbeblöcken. Nutzern von Fernsehern<br />
mit CI-Plus-Schnittstelle bleibt die dauerhafte<br />
Aufnahme dagegen verwehrt, hier ist nur Time-<br />
Shift möglich. Der Preis für eine HD-Plus-Karte<br />
erhöht sich auf 60 Euro im Jahr, mit knapp 20<br />
Sendern in <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-Qualität bietet HD Plus<br />
dennoch ein attraktives Angebot für Film- und<br />
Serienfans.<br />
Update zum Projektorentest<br />
Das in dieser Ausgabe getestete Projektormodell<br />
von Epson basiert nicht auf der aktuellen<br />
Baureihe EH-TW9200W. Grund hierfür ist eine<br />
fehlerhafte Gerätezustellung durch den Hersteller,<br />
der uns für den Test nur die Vorjahresversion<br />
zur Verfügung stellte. Statt eines Nachberichts<br />
zum EH-TW9200W werden Sie in einer der<br />
kommenden Ausgaben bereits den Test des<br />
brandneuen 2014/2015er-Modells nachlesen<br />
können, das im Zeitraum zur IFA im September<br />
erscheinen wird.<br />
Die nächste Ausgabe der <strong>HD<strong>TV</strong></strong><br />
erscheint am 16. Mai 2014.<br />
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04317 Leipzig gekündigt wurde.<br />
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Ausgabe 5/2013 Ausgabe 6/2013 Ausgabe 7/2013<br />
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2005<br />
1/2005<br />
2006<br />
1/2006<br />
2/2006<br />
3/2006<br />
4/2006<br />
5/2006<br />
6/2006<br />
2008<br />
2/2008<br />
3/2008<br />
4/2008<br />
5/2008<br />
6/2008<br />
2009<br />
1/2009<br />
2/2009<br />
3/2009<br />
4/2009<br />
6/2009<br />
2011<br />
1/2011<br />
2/2011<br />
3/2011<br />
4/2011<br />
5/2011<br />
6/2011<br />
2012<br />
1/2012<br />
2/2012<br />
3/2012<br />
4/2012<br />
5/2012<br />
6/2012<br />
2014<br />
1/2014<br />
2/2014<br />
2007<br />
1/2007<br />
2/2007<br />
3/2007<br />
4/2007<br />
5/2007<br />
6/2007<br />
2010<br />
1/2010<br />
2/2010<br />
3/2010<br />
4/2010<br />
5/2010<br />
6/2010<br />
2013<br />
1/2013<br />
2/2013<br />
3/2013<br />
4/2013<br />
5/2013<br />
6/2013<br />
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Inhalt 3.2014<br />
Heimkino<br />
08 | Virtuelle Realität<br />
Sony liefert mit Projekt Morpheus eine<br />
gänzlich neue Sinneserfahrung: So haben Sie<br />
Spiele und Filme noch <strong>nie</strong> gesehen.<br />
10 | <strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour: Sony<br />
Neues Design, mehr UHD-Fernseher: Sony<br />
startet mit einem umfangreichen <strong>TV</strong>-Lineup<br />
ins Fußball-WM-Jahr.<br />
11<br />
Preisbrecher im Test:<br />
Sony KDL-55W955B<br />
24<br />
Ultra-HD-Guide:<br />
<strong>TV</strong>s, Preise, Features<br />
08<br />
Geheimprojekt<br />
Morpheus enthüllt<br />
28<br />
Lichtstarke Projektoren<br />
im XXL-Testvergleich<br />
16 | <strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour: Philips<br />
Weltpremiere: Googles Android erstmals in<br />
einen Flachbildfernseher integriert. Haben<br />
andere Smart-<strong>TV</strong>s ausgedient?<br />
18 | <strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour: Samsung<br />
Fernseher mit gebogener Bildfläche und<br />
UHD-Inhalten: Samsung sorgt mit innovativen<br />
Ausstattungsmerkmalen für Aufsehen.<br />
20 | <strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour: Panasonic<br />
Die neue Smart-<strong>TV</strong>-Generation geht mit<br />
der Zeit und liefert eine beeindruckende<br />
Bildqualität.<br />
22 | <strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour: Toshiba<br />
Toshiba will mit der M7-Serie im preisaggressiven<br />
<strong>TV</strong>-Segment punkten und setzt<br />
dabei auf Bild- und Tonqualität.<br />
24 | Ultra-HD-Guide<br />
Die neuesten UHD-Fernseher im direkten<br />
Vergleich. Wann lohnt sich der Umstieg auf<br />
die ultrahohe Auflösung wirklich?<br />
Tests<br />
11 | Sony KDL-55W955B<br />
28 | Vergleichstest Projektoren<br />
29 | Sony VPL-HW55ES<br />
34 | Epson EH-TW9100W<br />
38 | BenQ W7500<br />
42 | Optoma HD91<br />
50 | Testübersicht<br />
52 | Testhintergründe<br />
Standards:<br />
03 | Editorial<br />
04 | Aboaktion<br />
05 | Heftnachbestellung<br />
23 | Aboaktion<br />
54 | Fachhändler<br />
91 | Aboaktion<br />
98 | Impressum<br />
Bilder Titel: Disney, Optoma, Screen Research, Sony, Sony Pictures „The Amazing Spider-Man 2“ • Bilder Inhalt: Amazon, BenQ, Samsung, Screen Innovations, Sony, Studiocanal, Universum Film<br />
6 | 3.2014
Hintergründe<br />
46 | Kino im Wohnzimmer<br />
Wer eine Großbildprojektion im Wohnzimmer<br />
umsetzen möchte, muss einige Dinge<br />
beachten. Unser Ratgeber hilft weiter.<br />
60 | Fachhändler im Interview<br />
Ist Ultra HD tatsächlich ein Gewinnbringer?<br />
Wie beratungsintensiv ist das Thema? Wir<br />
fragten im Fachhandel nach.<br />
63 | Drahtlose Bildübertragung<br />
Ob Sie zur Wireless-HDMI-Übertragung<br />
oder doch lieber zum bewährten Kabel greifen<br />
sollten, verrät unser Hintergrundartikel.<br />
66 | Achtung, Aufnahme<br />
Zahlreiche Restriktionen und inkompatible<br />
Festplatten verhindern die <strong>TV</strong>-Aufnahme.<br />
Mit unseren Tipps gelingt sie dennoch.<br />
76<br />
Lieblingsinhalte<br />
auf Knopfdruck<br />
46<br />
Leinwände für<br />
das Wohnzimmer<br />
68 | Ultra HD übertragen<br />
Videobilder mit mehr als 8 Millionen Bildpunkten<br />
erfordern neue Komprimierungsverfahren:<br />
HEVC-Codec erklärt.<br />
71 | Fotografieren <strong>wie</strong> die Profis<br />
Sony RX100 und Alpha 7 im Praxisvergleich:<br />
Warum nicht nur der Preis entscheidet.<br />
Einsteigertipps für das perfekte Foto.<br />
76 | Filme und Serien auf Abruf<br />
Immer mehr Filme und Serien sind als Internetstream<br />
verfügbar. Wir beleuchten drei<br />
neue Video-on-Demand-Angebote.<br />
88<br />
Spiel um dein Leben: „Die Tribute<br />
von Panem: Catching Fire“<br />
Video<br />
86 | Rush, Captain Philips<br />
88 | Thor 2, Die Tribute von Panem 2<br />
89 | Robocop, Rocketeer<br />
90 | The Councelor, Drecksau<br />
92 | Mr. Morgans Last Love,<br />
Blue Jasmin<br />
93 | Wolkig mit Aussicht ..., Turbo<br />
94 | Red Sky, Reasonable Doubt<br />
95 | Grand Piano<br />
96 | Infamous: Second Son, Metal<br />
Gear Solid V: Ground Zeroes,<br />
Donkey Kong Country: ...<br />
86<br />
Alles für den Sieg:<br />
„Rush“<br />
www.hdtvmagazin.com 7
Plötzlich ist man mittendrin<br />
Wer hat noch nicht davon<br />
geträumt, in den Lieblingsfilm<br />
oder das Lieblingsspiel<br />
einzutauchen und selbst die Hauptrolle<br />
zu übernehmen? In den nächsten zwölf<br />
Monaten könnte dieser Wunsch tatsächlich<br />
in Erfüllung gehen.<br />
Wenn es eine Sache gibt, die weder Fernseher<br />
noch Projektoren möglich machen,<br />
dann ist es die glaubhafte Abbildung einer<br />
virtuellen Realität. Sie verfolgen das Geschehen<br />
lediglich als passiver Beobachter mit<br />
Ihren Augen, aber das Gefühl, mitten im<br />
Geschehen zu sein, kommt nicht auf. Zwar<br />
versprechen <strong>TV</strong>-Hersteller „den Blick durch<br />
das Fenster“ durch die Einführung von 3D<br />
und Ultra HD, doch an der Wahrnehmung<br />
ändert dieser Umstand fast nichts, denn<br />
Fernseher sind einfach viel zu klein. Selbst<br />
bei einer Heimkinoprojektion müssen Sie<br />
nur in seltenen Fällen den Kopf bewegen.<br />
Erst mit einer gänzlich neuen Technik<br />
ändern sich die bekannten Regeln, <strong>wie</strong> wir<br />
Bilder wahrnehmen, und Sony ist gerade dabei,<br />
die neuen Spielregeln aufzustellen. Was<br />
man auf der Games Developer Conference<br />
als „Projekt Morpheus“ präsentierte ist nur<br />
der Anfang einer langen Reise, denn noch<br />
mindestens ein Jahr will Sony an der Bilddarstellung<br />
und Bewegungsteuerung feilen,<br />
bevor das finale Produkt erscheint.<br />
Virtuelle Realität<br />
Seit 2010 forscht Sony an den Möglichkeiten,<br />
den Zuschauer mitten ins Geschehen<br />
zu versetzen. Als Ergebnisse dieser<br />
Forschung gab es bislang die 3D-Kopfkinos<br />
zu bewundern, die ein immens großes Bild<br />
Drei Generationen von 3D-Kopfkinos brachte Sony in den letzten Jahren auf den Markt. Mit „Projekt Morpheus“ baut Sony auf diesen Erfahrungen auf, erweitert das<br />
Blickfeld und die Interaktion aber auf ein bislang nicht gekanntes Niveau.<br />
Bilder: Sony<br />
8 | 3.2014
Wer bereits im Besitz einer PS4, der<br />
Playstation-Kamera und des Move-<br />
Controllers ist, ist bestens vorbereitet,<br />
denn ohne diese Technik wird Sonys<br />
neue 3D-Brille voraussichtlich nicht<br />
oder nur eingeschränkt funktio<strong>nie</strong>ren.<br />
vorgaukeln und eine exzellente 3D-Darstellung<br />
im Zusammenspiel mit 3D-Bluray-Discs<br />
garantieren. Allerdings ließ der<br />
Tragekomfort selbst beim jüngsten Modell<br />
HMZ-T3W zu wünschen übrig und statt<br />
das gesamte Blickfeld abzudecken, hatte<br />
man als Zuschauer stets das Gefühl, auf eine<br />
Kinoleinwand zu blicken. Mit dem Prototypen<br />
namens „Projekt Morpheus“, der von<br />
Sonys Computer-Entertainment-Abteilung<br />
entwickelt wurde, erweitert sich das Blickfeld<br />
dagegen dramatisch auf 90 Grad. Selbst<br />
wenn Sie Ihre Augen bewegen, werden Sie<br />
„Selbst wenn Sie Ihre Augen<br />
bewegen, werden Sie nur im Ausnahmefall<br />
die Grenzen der Bilddarstellung<br />
wahrnehmen.“<br />
nur im Ausnahmefall die Grenzen der Bilddarstellung<br />
wahrnehmen. Mehr noch: Ihre<br />
Kopfbewegungen werden über integrierte<br />
Beschleunigungs- und Lagesensoren in das<br />
Spiel übertragen und Sie können <strong>wie</strong> in der<br />
Realität in jede Richtung blicken. Interaktion<br />
ist Trumpf: Sonys leuchtende Move-<br />
Controller und das PS4-Gamepad dienen<br />
zur Spielsteuerung, die Playstation-Kamera<br />
dient der Erfassung der Objekte. In einer<br />
der ersten Spieldemos können Sie nicht nur<br />
Ihre virtuellen Hände sehen, sondern auch<br />
nach Dingen greifen und als Ritter Schwerter<br />
schwingen, um einen Drachen mit<br />
vollem Körpereinsatz zu bekämpfen. Dank<br />
3D-Soundfunktion sind Objekte akustisch<br />
zu orten, sodass 3D-Bild und 3D-Ton zu<br />
einer einmaligen Sinneserfahrung verschmelzen.<br />
Neben Spielen verspricht Sony<br />
auch die Unterstützung von 3D-Filmen und<br />
arbeitet z. B. mit der nationalen Luft- und<br />
Raumfahrtbehörde NASA zusammen, um<br />
die entsprechenden Erlebnisinhalte auf den<br />
Markt zu bringen.<br />
Erbe des 3D-Kopfkinos<br />
Die Ähnlichkeiten zu Sonys letztjährigen<br />
3D-Brillen sind nicht von der Hand zu weisen,<br />
allerdings ist der Tragekomfort der neuen<br />
3D-Brille stark verbessert worden, sodass<br />
an keiner Kopfstelle ein zu großer Druck<br />
entsteht. Zwar erscheint die neue 3D-Brille<br />
klobiger, aber sie ist besser ausbalanciert<br />
und selbst Brillenträger müssen keine Nachteile<br />
befürchten. Zugleich ist der Zuschauer<br />
fast komplett von der Außenwelt abgeschottet<br />
und äußere Lichtquellen mindern<br />
die Bildqualität nicht. Vergleichbar zu den<br />
bisherigen 3D-Kopfkino-Versionen führt ein<br />
Kabel der 3D-Brille zu einer kleinen Box,<br />
die sich um die Energiezufuhr kümmert und<br />
an der HDMI-Quellen andocken. Außerdem em<br />
findet sich hier ein HDMI-Ausgang, um die<br />
Bilder auch an einen Fernseher zu senden.<br />
Ein neues Erlebniszeitalter<br />
Für die Umsetzung des Bildeindrucks zeichnet<br />
aktuell ein 5-Zoll-Full-HD-LC-Display<br />
verantwortlich, dessen 1 920 horizontale<br />
Bildpunkte durch<br />
die 3D-Darstellung<br />
auf beide Augen aufgeteilt<br />
werden, sodass<br />
für jedes Auge effektiv<br />
960 × 1 080 Bildpunkte<br />
zur Verfügung stehen. Im<br />
aktuellen Stadium sind<br />
noch Nachzieheffekte bzw.<br />
Unschärfen bei Bewegungen<br />
erkennbar, allerdings entspricht<br />
Sonys 3D-Brille „Projekt Morpheus“ noch<br />
dem Prototypenstatus und es gibt keinen<br />
Erscheinungstermin. Auf der Elektronikspielemesse<br />
E3 im Sommer dürfte sich das<br />
ändern, denn dann könnte Sony erste Spiele<br />
bzw. interaktive Inhalte präsentieren.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
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Sonys Produktpräsentation fand in den Katakomben<br />
des Berliner Olympiastadions statt. Ein paar<br />
mehr Zuschauer hätten die Produkte ganz sicher<br />
verdient.<br />
Verbesserte Triluminos-Farbraumerweiterung und<br />
X-tended-Dynamic-Range lassen die diesjährige X9-<br />
UHD-Serie in fast allen Belangen an den Vorjahresmodellen<br />
vorbeiziehen.<br />
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour<br />
Sony – Berlin<br />
Im direkten Vergleich mit Samsungs F8090 (rechts), bietet<br />
Sonys W955B einen größeren Farbraum, einen stabilieren<br />
Blickwinkel und flimmerfreies Polfilter-3D.<br />
Im Berliner Olympiastadion präsentierte Sony die <strong>TV</strong>-Neuheiten<br />
2014. Mit reduzierten Preisen, neuer Designsprache und verbesserter<br />
Ausstattung will Sony in diesem Jahr vor allem im UHD-<br />
<strong>TV</strong>-Markt durchstarten.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Die wichtigsten Neuerungen<br />
– Keilförmiges Design und verbesserte<br />
Lautsprecher<br />
Wenn Geld keine Rolle spielt, können Sie zum<br />
85-Zoll-Koloss 85X9505B (links) mit Direct-LED-<br />
Beleuchtung für knapp 19 000 Euro greifen.<br />
– Nahezu alle <strong>TV</strong>-Serien mit reduzierter<br />
Preisempfehlung (300 bis 700 Euro<br />
<strong>günstig</strong>er als Vorjahresmodelle)<br />
– Verbesserte Triluminos-Farbdarstellung<br />
und Bildhelligkeit (X-tended-Dynamic-<br />
Range)<br />
Die Keilform vieler Sony-<strong>TV</strong>s bietet ein<br />
größeres Gehäusevolumen im Bereich der<br />
Lautsprecher. Die Tonqualität spielt für<br />
Sony eine wichtige Rolle.<br />
– Änderungen bei Bildgrößen und 3D:<br />
W955B-Serie in 55 und 65 Zoll mit<br />
passivem Polfilter-3D, UHD-<strong>TV</strong>-Serie<br />
X9005B in 55, 65 und 79 Zoll mit aktivem<br />
3D (Ausnahme 79-Zoll-Modell mit<br />
Polfilter-3D)<br />
– 19 000-Euro-High-End-<strong>TV</strong> X9505B<br />
mit 85-Zoll-Bilddiagoanle und<br />
Direct-LED-Beleuchtung (Local Dimming)<br />
Die Modelle der X9505B-Serie loten die<br />
Möglichkeiten der Klang<strong>wie</strong>dergabe aus: Die<br />
Lautsprecher bieten eine Qualität, <strong>wie</strong> man sie<br />
nur von Stereokompaktanlagen kennt.<br />
10 | 3.2014<br />
Die Lautsprecher des W955B (links) zeigen<br />
sich im Vergleich zum Vorjahresmodell<br />
(rechts) verbessert, das 65-Zoll-Modell bekommt<br />
zudem einen Tieftöner spendiert.<br />
– Doppeltuner für alle digitalen<br />
Empfangswege bei UHD-<strong>TV</strong>-Modellen<br />
– Skype-Kamera bei vielen <strong>TV</strong>-Modellen<br />
integriert, Videotelefo<strong>nie</strong> als Bild-in-Bild-<br />
Funktion<br />
Bilder: Auerbach Verlag
Mittig an der Rückseite<br />
der Oberkante ist<br />
die Skype-Kamera<br />
installiert. Diese wird<br />
mit einem Handgriff<br />
ausgeklappt.<br />
140 cm<br />
Ausstattung<br />
Sony<br />
KDL-55W955B<br />
3/2014<br />
Bildqualität<br />
Der Fernseher sorgt mit<br />
seinem keilförmigen<br />
Design für Aufsehen.<br />
Die Bautiefe schwankt<br />
zwischen 1,8 cm (oben)<br />
und 9,2 cm (unten).<br />
Sony<br />
KDL-55W955B<br />
3/2014<br />
Die zwei Standfüße<br />
können Sie entweder<br />
mittig oder an den<br />
Seiten platzieren,<br />
optisch ansprechender<br />
ist letztere Variante.<br />
Leider liegen dem W955B nur zwei<br />
passive Polfilter-Brillen bei. Die 3D-<br />
Darstellung gehört zu den Stärken des<br />
<strong>TV</strong>s, die richtige Sitzposition ist hierbei<br />
aber entscheidend.<br />
Sony KDL-55W955B<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
Sonys W955B könnte als „Vernunftfernseher“<br />
vermarktet werden, denn<br />
statt den Fokus auf extreme Leistung<br />
in Einzelbereichen zu legen, verkörpert<br />
dieser Fernseher den Effizienzgedanken<br />
<strong>wie</strong> kaum ein anderes Modell am Markt.<br />
„Der Blauviolettschimmer bei<br />
seitlicher Betrachtung tritt beim<br />
W955B nicht auf, sodass die satten<br />
Farben von allen Zuschauern<br />
bestaunt werden können.“<br />
Mit unseren Bildeinstellungen verbrauchte<br />
der 55-Zoll-<strong>TV</strong> nur noch zwischen 30 und 70<br />
Watt im Betrieb, was einen neuen Rekord darstellt.<br />
Die Keilform und die minimalistischen<br />
Standfüße lassen den Fernseher graziler<br />
erscheinen, als es die tatsächliche Bautiefe<br />
vermittelt und das Gehäuse weist im unteren<br />
Bereich genügend Volumen auf, um die<br />
verbauten Lautsprecher zur Höchstleistung zu<br />
treiben. Mit den Voreinstellungen spielt der<br />
Fernseher noch etwas blechern auf, durch ein<br />
wenig Nachhilfe lassen sich dem <strong>TV</strong> dagegen<br />
klare Mitten und Höhen entlocken. Keine<br />
Korrekturen mussten wir bei den <strong>TV</strong>-Einstellungen<br />
vornehmen: Der Sendersuchlauf<br />
und die Einsortierung der Kanäle gelangen<br />
fehlerfrei und dank des flinken elektronischen<br />
Programmführers behalten Sie jederzeit den<br />
Überblick. Einzig die Festplattenaufzeichnung<br />
quittierte unser Testmuster mit einem<br />
<strong>wie</strong>derholten Neustart, hier muss Sony noch<br />
nachbessern. Die Fast-Zapping-Option des<br />
letzten Jahres ist jetzt fester Bestandteil des<br />
Bedienkonzepts: Über die Taste „Discover“<br />
blenden Sie <strong>TV</strong>- und Internetinhalte als übersichtliche<br />
Bildstrecke am unteren Bildrand<br />
ein, die Aktualisierung der Bilddaten kann<br />
jedoch einige Sekunden in Anspruch nehmen.<br />
Fortan navigieren Sie mit den Pfeiltasten<br />
durch alle relevanten Inhalte und auch für<br />
den Zugang zum Youtube-Portal müssen<br />
Sie nicht länger das laufende Programm<br />
unterbrechen. Gleiches gilt für Facebook und<br />
Twitter oder die Videotelefo<strong>nie</strong> Skype, die als<br />
Bild-in-Bild dargestellt werden. Gaming-Fans<br />
kommen bei Sony weiterhin auf ihre Kosten:<br />
Im Spielemodus fällt die Eingabeverzögerung<br />
konkurrenzlos gering aus.<br />
Würdiger W805-Nachfolger<br />
Im W955B arbeitet ein 100-Hertz-IPS-Panel,<br />
das nicht nur einen stabilen Farb- und<br />
Kontrasteindruck bei seitlicher Betrachtung<br />
garantiert, sondern auch das flimmerfreie<br />
Polfilter-3D-Verfahren unterstützt. In beiden<br />
Bereichen ist der W955B sogar dem letztjährigen<br />
W905A überlegen: Wer gern mit drei<br />
www.hdtvmagazin.com 11
oder mehr Zuschauern vor dem Fernseher<br />
sitzt und auch unter Wohnzimmerbedingungen<br />
3D-Filme bestaunen möchte, fährt<br />
mit dem W955B besser. Nachteile durch das<br />
Panel ergeben sich vor allem in der Schwarzdarstellung.<br />
Der W955B zeigt aufgehellte<br />
Schwarzbereiche und erfordert deshalb Kompromisse<br />
bei den Bildeinstellungen. Unsere<br />
Empfehlung: Aktivieren Sie den Lichtsensor<br />
so<strong>wie</strong> das LED-Dimming und schalten Sie die<br />
dynamische Kontrastregelung in minimaler<br />
Stufe hinzu. Unter diesen Voraussetzungen<br />
zeigen sich dunkle Bereiche nicht länger störend<br />
aufgehellt, je nach Bildinhalt leidet aber<br />
die Bildbrillanz. Sonys „X-tendet-Dynamic-<br />
Range“-Funktion, die den Kontrasteindruck<br />
verbessern soll, konnten wir im Test nur wenig<br />
abgewinnen. Im Bildmodus „Kino 2“ setzt<br />
der Fernseher eine Gammakorrektur ein, die<br />
an Bearbeitungsfilter aus Fotoprogrammen<br />
erinnert. Hierbei reduziert der Fernseher die<br />
Helligkeit bestimmter Töne, um eine größere<br />
Kontrastdifferenz zu sehr hellen Flächen aufzubauen,<br />
wodurch u. a. Gesichtstöne jedoch<br />
unnatürlich erscheinen.<br />
Über die „Discover“-Taste erhalten Sie<br />
Schnellzugriff auf die wichtigsten Inhalte.<br />
Für Kinofilme gemacht?<br />
Das Dimming erfolgt beim W955B nur noch<br />
in wenigen Spalten, da Sony <strong>wie</strong> beim letztjährigen<br />
W805 einzig<br />
an der Bildunterkante<br />
eine LED-Leiste installiert.<br />
Dies führt vor<br />
allem bei Kinofilmen<br />
mit schwarzen Balken<br />
zu Nachteilen, da diese<br />
nicht mehr gezielt<br />
<strong>wie</strong> beim W905A gedimmt<br />
werden können. Anspruchsvolle Filme<br />
<strong>wie</strong> den letzten Harry-Potter-Teil meistert der<br />
W955B dennoch und Sonys Bildverarbeitung<br />
garantiert eine mustergültige Durchzeichnung<br />
ohne störende Überbelichtungen. Generell<br />
sind die Voreinstellungen des W955B fast<br />
optimal geglückt, sodass eine aufwändige<br />
Kalibrierung entfällt. Sonys erweiterte Farbdarstellung<br />
Triluminos ist auch beim W955B<br />
„Sony baut mit dem W955B auf<br />
den Stärken des letztjährigen<br />
W805 auf und verbessert den<br />
Fernseher in allen Bereichen.“<br />
an Bord, greift aber sichtbar dezenter als im<br />
Vorjahr ein, sodass wir die Voreinstellung<br />
„Farbbrillanz Niedrig“ wärmstens empfehlen<br />
können. Großer Vorteil im Vergleich zum<br />
Vorjahr: Der störende Blauviolettschimmer<br />
bei seitlicher Betrachtung tritt beim W955B<br />
nicht länger auf, sodass die satten Farben von<br />
allen Zuschauern bestaunt werden können.<br />
Weiterhin ganz vorn mit dabei ist Sonys<br />
W955B bei der Bildschärfe: Sämtliche Details<br />
werden kontraststark herausgearbeitet und<br />
auch bei schnelleren Bewegungen verwischen<br />
Bilder nicht. Kinofans müssen zudem keinen<br />
auffälligen Soap-Effekt befürchten.<br />
Verbessert oder abgespeckt?<br />
Sony baut mit dem W955B auf den Stärken<br />
des letztjährigen W805 auf und verbessert<br />
den Fernseher in allen Bereichen: Der W955B<br />
liefert das kontraststärkere Bild, ist umfangreicher<br />
ausgestattet und besser verarbeitet als<br />
der W805. Vergleicht man den W955B dagegen<br />
mit den letztjährigen W905A-Modellen,<br />
so dürften vor allem Filmfans enttäuscht sein,<br />
die auf eine mustergültige Schwarz- und Kontrastdarstellung<br />
Wert legen. Sieht man von<br />
der irreführenden Produktbezeichnung des<br />
W955B ab, liefert Sony aber <strong>wie</strong>der einmal<br />
einen rundum überzeugenden Fernseher.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Gute Voreinstellungen, stabiler Blickwinkel<br />
+ Sehr gute Bildschärfe, tolles 3D<br />
+ Umfangreiche <strong>TV</strong>-Funktionen, Bild-in-Bild<br />
+ Geringe Eingabeverzögerung, flink im Betrieb<br />
Was uns stört<br />
– Mäßige Schwarzdarstellung<br />
– „X-tendet-Dynamic-Range“ wenig effektiv<br />
– Festplattenaufzeichnung noch fehlerhaft<br />
– Irreführende Produktbezeichnung<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
Anwender<br />
Hintergrundlicht Je nach Wunsch<br />
Kontrast<br />
Max<br />
Helligkeit / Farbe 50 / 50<br />
Farbton 0<br />
Farbtemperatur Warm 2<br />
Bildschärfe 50<br />
Dyn. Rauschunt. Aus<br />
MPEG-Rauschunt. Aus<br />
Pixel-Rauschunt. Auto<br />
Reality-Creation Manuell<br />
Auflösung 20<br />
Rauschfilter Min<br />
Gleichm. Abstufung Hoch<br />
Motionflow Klar oder Standard<br />
Filmmodus Autom.<br />
Schwarzkorrektur Aus<br />
Verb. Kontrastanhebung Niedrig<br />
Gamma 0<br />
Dyn. LED-Steuerung Standard<br />
Autom. Lichtbegrenzer Aus<br />
Weißbetonung Aus<br />
Weißabgleich Alles 0<br />
Detailverbesserung Aus<br />
Randverbesserung Aus<br />
Haut-Naturalisierung Aus<br />
Home/Anzeige/<br />
Bildschirm einstellen Anzeigebereich +1<br />
Öko<br />
Lichtsensor Ein<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
12 | 3.2014
Sony KDL-55W955B<br />
Details<br />
Preis<br />
Farbe<br />
Maße (B × H × T)<br />
Gewicht<br />
Bauweise<br />
Auflösung<br />
Tuner<br />
Festplattenaufzeichnung<br />
3D<br />
WLAN<br />
Stromverbrauch<br />
Zubehör<br />
Fernbedienung<br />
1 800 Euro<br />
Schwarz<br />
123,9 × 79,1 × 9,2 cm<br />
20,2 kg<br />
Edge-LED-LCD<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
DVB-S/-C/-T (Einzeltuner,<br />
Unicable)<br />
ja, extern USB<br />
ja, Polfilter<br />
ja (intern)<br />
30 – 95 W<br />
Standardfernbedienung RM-ED060,<br />
Zweitfernbedienung RMF-ED004<br />
mit Touchpad und NFC<br />
2 × Polfilter-Brille (TDG-500P)<br />
ja, intern (ausklappbar)<br />
3D-Brille<br />
Kamera<br />
Anschlüsse<br />
4 × HDMI (3D, ARC, CEC, MHL) 1 × Scart 1 × Komponente<br />
3 × USB 1 × Kopfhörer 1 × digital optisch<br />
1 × Netzwerk<br />
Sonderfunktionen<br />
Apps, Bildspiegelung von Tablet oder Smartphone, Bluetooth, Browser,<br />
DLNA Client, EPG auf Tablet, Hbb<strong>TV</strong>, NFC, Skype, Youtube<br />
Videoformate<br />
3GPP, AVCHD, AVI, MKV, MOV, MP4, MPEG, TS, XviD, WMV<br />
<strong>TV</strong>-Funktionen<br />
Einschaltzeit <strong>TV</strong><br />
ca. 3 – 6 Sekunden<br />
Umschaltzeit <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-Sender ca. 2,5 Sekunden<br />
Bildformatwahl<br />
flexibel, kein Bildbeschnitt bei SD<br />
Bild-in-Bild<br />
ja, flexible Fenster- und Tonzuordnung<br />
(<strong>TV</strong>-Bild nur Hauptfenster)<br />
EPG<br />
7-Tage-EPG, übersichtlich, viele<br />
Zusatzinformationen, Bild und Ton im<br />
Hintergrund, Daten nur per<br />
Umschaltung aktualisierbar,<br />
Datenver-lust nach dem Ausschalten<br />
(alternativ Online-EPG)<br />
Gaming<br />
Eingabeverzögerung im <strong>TV</strong>-Modus hoch (100 – 110 ms), mäßig spielbar<br />
Spielemodus<br />
exzellent spielbar (20 ms), Szenenanwahl<br />
„Spiel“, Bildeinstellungen gehen verloren<br />
Helligkeit/Schwarzwert<br />
Leuchtkraft<br />
Schwarzwert<br />
Dimming<br />
Lichtsensor<br />
340 cd/m 2 (Motionflow „Standard“),<br />
260 cd/m 2 (Motionflow „Klar“)<br />
0,01 – 0,45 cd/m 2 (0,04 – 0,2 cd/m 2 effektiv)<br />
ja, grobes Spaltendimming<br />
ja, nur automatischer Helligkeitsabgleich<br />
(zusätzlich Lichtbegrenzer)<br />
Helligkeitsverteilung<br />
65 % 70 % 70 %<br />
95 % 100 % 90 %<br />
75 % 75 % 65 %<br />
Durchzeichnung<br />
präzise Durchzeichnung, dezente Überbelichtung in dunklen Bereichen<br />
Bildschärfe<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Detailnachschärfung<br />
ja, Reality Creation<br />
Bewegtbildschärfe<br />
sehr gut, 200-Hertz-Niveau<br />
Nachzieheffekte<br />
Filmglättung<br />
Farbdarstellung<br />
Farbraum<br />
Farbtemperatur<br />
Bildfehler<br />
Blickwinkel<br />
Clouding/Streifenbildung<br />
Farbblitzer/Pixelrauschen<br />
Abgestufte Farbübergänge<br />
Ton<strong>wie</strong>dergabe<br />
Qualität<br />
Einstellungen<br />
kaum sichtbar<br />
ab Motionflow „Weich“ flüssig, aber<br />
Artefakte („Standard“ empfohlen)<br />
gut abgestimmt ab Werk, Gelb- und<br />
Rottöne etwas stärker gesättigt<br />
Blauschimmer durch Dimming<br />
ausgeglichen, Voreinstellungen präzise<br />
nahezu uneingeschränkt<br />
gering/gering<br />
nein/nein<br />
nein<br />
Automatische Lautstärkekorrektur ja (2 Stufen)<br />
3D-Darstellung<br />
Helligkeit 130 cd/m 2<br />
Doppelkonturen (Crosstalk)<br />
3D-Brille flimmerfrei<br />
Auflösung<br />
nach manueller Korrektur kräftige<br />
Mitten und Höhen, angenehme Tiefen<br />
umfangreiche Voreinstellungen,<br />
Equalizer vorhanden<br />
nicht sichtbar, aber tiefe Sitzposition<br />
notwendig<br />
ja<br />
halbierte Full-HD-Auflösung<br />
(1 920 × 540 Pixel)<br />
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Hier steckt noch mehr drin<br />
Sonys KDL-55W955B bietet weitaus mehr, als nur <strong>TV</strong>-Programme zu empfangen. Auf dieser Seite<br />
bringen wir Ihnen die wichtigsten Ausstattungsmerkmale im Detail näher.<br />
Die integrierten Lautsprecher<br />
des Fernsehers strahlen nach<br />
unten ab und der Klang kann<br />
rundum überzeugen. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass Sie<br />
in den Toneinstellungen den<br />
Bassbereich etwas anheben<br />
und die voreingestellte Stimmverstärkung<br />
meiden.<br />
Mit dem optional erhältlichen Subwoofer SWF-BR100 können<br />
Sie die Klangqualität nochmals steigern. Neben einem Stromanschluss<br />
benötigen Sie kein zusätzliches Verbindungskabel,<br />
denn der <strong>TV</strong> kommuniziert drahtlos mit dem Subwoofer.<br />
Parallel zum laufenden<br />
Programm<br />
zappen Sie nicht nur<br />
durch die voreingestellten<br />
<strong>TV</strong>-Sender,<br />
sondern auch durch<br />
die Internetinhalte.<br />
Somit können Sie<br />
z. B. Youtube-Videos<br />
aufrufen, ohne die<br />
Youtube-App starten<br />
und das <strong>TV</strong>-Bild<br />
unterbrechen zu<br />
müssen.<br />
Der Fernseher zeigt<br />
selbst Twitter-<br />
Nachrichten oder die<br />
Skype-Videotelefo<strong>nie</strong><br />
als Bild-in-Bild,<br />
sodass das laufenden<br />
<strong>TV</strong>-Bild immer im<br />
Mittelpunkt bleibt.<br />
Mit Ausnahme<br />
manch langer Ladezeit<br />
konnte uns Sonys<br />
Smart-<strong>TV</strong>-Konzept<br />
überzeugen.<br />
Die Zweitfernbedienung wartet mit Touchpad,<br />
Mikrofon und NFC-Erkennung auf und erleichtert<br />
damit vor allem die Navigation durch die zahlreichen<br />
Internetdienste.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
14 | 3.2014
TEST-VIDEOS // HANDS-ON- & UNBOXING-VIDEOS // MESSE-VIDEOS<br />
Der YouTube-Kanal von<br />
www.youtube.com/digitalfernsehende<br />
Special: Konsolenvergleich Playstation 4 vs. Xbox One +++ Unboxing: Star Trek Into Darkness – Limited<br />
Phaser Edition +++ Hands-on: Microsoft Xbox One +++ Special: Playstation 4 – Remote Play PS Vita +++<br />
Unboxing: Horizon HD Kabel-Receiver Samsung +++ Unboxing: X-Men – The Adamantium Collection +++<br />
Hands-on: Sony Playstation 4 +++ Hands-on: Sony 4K Projektor VPL-VW500ES SXRD-Panel +++<br />
Hands-on: Sony Ultra HD Smart <strong>TV</strong> KD-55X9005A +++ Unboxing: The Walking Dead Staffel 3 Michonne<br />
Special Edition +++ Hands-on: Samsung Ultra-HD Smart <strong>TV</strong> UE55F9090 +++ Unboxing: Man of Steel<br />
Ultimate Collector’s Edition +++ Hands-on: Panasonic Ultra-HD Smart <strong>TV</strong> TX-L65WT600E +++<br />
Hands-on: Philips Ultra-HD Smart <strong>TV</strong> 65PFL9708S Ambilight +++ Unboxing: The Dark Knight Trilogy<br />
Ultimate Collector’s Edition +++ Unboxing: UHD-<strong>TV</strong> 4K-Fernseher von Samsung, Sony, Philips und<br />
Panasonic +++ Hands-on: Smart <strong>TV</strong> LG 60LA8609 +++ Vor Ort: IFA 2013 UHD Curved OLED Flachbildfernseher<br />
+++ Hands-on: Smart <strong>TV</strong> Philips 46PFL8008S +++ Hands-on: Smart <strong>TV</strong> Panasonic TX-P55STW60<br />
+++ Hands-on: Smart <strong>TV</strong> Samsung UE75F6470 +++ Special: Philips Ambilight + hue Elevation <strong>TV</strong><br />
Flachbildfernseher +++ Hands-on: Samsung HT-F9759W Heimkinokomplettanlage
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour<br />
Philips – Hamburg<br />
Nach der Abspaltung vom Mutterkonzern<br />
Philips will die eigenständig<br />
operierende <strong>TV</strong>-Sparte TP<br />
Vision mit mehr als 50 <strong>TV</strong>-Modellen im<br />
WM-Jahr 2014 punkten.<br />
TP Vision setzt <strong>wie</strong> in den Vorjahren auf die<br />
<strong>TV</strong>-Klassen namens 4000 bis 9000: „F“ steht<br />
für Full HD, „U“ für Ultra HD, „K“ gibt<br />
Hinweise auf die DVB-T-/-C- und S-Tuner<br />
und der Namenszusatz „S“ deutet <strong>wie</strong>derum<br />
auf den neuen Twin-Triple-Tuner hin.<br />
Sonderfunktionen <strong>wie</strong> 3D sind ab der Serie<br />
6400 verbaut, Ambilight dagegen ab der Serie<br />
6500. Ab der Serie 7500 setzt TP Vision<br />
auf 3-seitiges Ambilight, zudem liegt den<br />
Modellen ein Subwoofer bei, der nach dem<br />
Einschalten die Tonsignale drahtlos empfängt.<br />
Sämtliche <strong>TV</strong>-Modelle bis zur Serie<br />
7500 setzen auf eine Direct-LED-Beleuchtung.<br />
Bildvorteile sind allerdings nicht zu<br />
erwarten, da einzelne Zonen nicht dimmbar<br />
sind und die LED-Anzahl keinesfalls höher<br />
als bei Edge-LED-LCDs ausfällt. Für eine<br />
Kontrastverstärkung setzt Philips bei allen<br />
Modellen auf ein vollflächiges Dimming,<br />
Micro-Dimming-Pro kombi<strong>nie</strong>rt die Kontraststeigerung<br />
mit dem Helligkeitsabgleich<br />
durch den Lichtsensor.<br />
Ambilight-Innovationen<br />
Die neuen Full-HD-Modelle der 8000er-<br />
Serie werden, vergleichbar zum letztjährigen<br />
Elevation-Modell, vierseitiges Ambilight<br />
aufweisen. Hierbei wird die Lichtaura über<br />
rückseitige LEDs erzeugt, die nicht mehr im<br />
Rahmenbereich, sondern mittig angeordnet<br />
sind. TP Vision verspricht eine verbesserte<br />
Helligkeit und damit mehr Ambilight-<br />
Dynamik als im Vorjahr. Mehr Dynamik ist<br />
auch das Stichwort für die Voreinstellungen,<br />
denn mit dem neuen Gamingmodus passt<br />
sich Ambilight noch schneller und mit<br />
höherer Intensität dem Bildinhalt an. Sollte<br />
die Lichtaura des Fernsehers nicht den<br />
ganzen Raum erhellen, schafft die eingebaute<br />
Unterstützung für Hue-Lampen- und<br />
-LED-Sets Abhilfe: Ganz ohne Smartphones<br />
und Tablets steuern Ambilight-<strong>TV</strong>s ab<br />
sofort die kompatiblen Lichtspots im Haus,<br />
sodass das Ambilight-Erlebnis nahezu grenzenlos<br />
erweitert werden kann – maximal 50<br />
Lampen werden von einem <strong>TV</strong> unterstützt.<br />
Für Fußballfans interessant: Mit der bald<br />
Diese Fernseher sollten Sie sich vormerken<br />
Mit der Serie PFK6509 beginnt in diesem Jahr der<br />
Einstieg ins Ambilight-Vergnügen. Aufseiten der Bildtechnik<br />
kommen 50-Hertz-LCD-Panels zum Einsatz.<br />
Die PFK7109-Serie greift auf 100-Hertz-LCD-<br />
Panels zurück, ist aber, im Gegensatz zum Vorjahr,<br />
nur mit zweiseitigem Ambilight ausgestattet.<br />
Der eigentliche Nachfolger zum letztjährigen<br />
PFL7008 lautet PFK7509 und bietet dreiseitiges<br />
Ambilight, 100-Hertz-Technik und einen Subwoofer.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Philips<br />
16 | 3.2014
erscheinenden App projiziert der Ambilight-<br />
Fernseher auf Tastendruck oder bei Torjubel<br />
die Farben der Landesflagge der jeweiligen<br />
Mannschaft als Lichtaura.<br />
UHD-Modelle erweitert<br />
Preislich aggressiv und mit Bildgrößen ab<br />
42 Zoll wird TP Vision neue Ultra-HD-<br />
Fernseher am Markt einführen. Die Serie<br />
7800 stellt dabei das Einstiegssegment dar,<br />
denn die Fernseher müssen mit 50-Hertz-<br />
LCD-Panels und HDMI-1.4-Schnittstellen<br />
auskommen (Kopierschutz HDCP 2.2 wird<br />
unterstützt). Ab der Serie 8800 stellt Philips<br />
dem 55-Zoll-UHD-<strong>TV</strong>-Modell HDMI-2.0-<br />
Anschlüsse (mit HDCP 2.2), 100-Hertz-<br />
Technik und die Zwischenbildberechnung<br />
Digital Natural Motion zur Seite, Ambilight<br />
ist in klassischer Form mit dreiseitiger Abstrahlung<br />
integriert. Die Decodierung von<br />
UHD-Videoquellen nach neuem HEVC-<br />
Standard beherrschen die <strong>TV</strong>s ab Werk noch<br />
nicht, hier plant TP Vision ein Softwareupdate.<br />
Bei den Bildgrößen zeigt sich TP<br />
Vision noch zurückhaltend, lediglich der<br />
65PFK6609 und 65PFS7559 kommen in<br />
65 Zoll auf den Markt, sonst ist bei 55 Zoll<br />
Schluss. Nur als wagen Ausblick auf das<br />
zweite Halbjahr präsentierte TP Vision einen<br />
Direct-LED-Fernseher, der die vollflächige<br />
LED-Beleuchtung mit lokal dimmbaren<br />
Segmenten zur Kontraststeigerung nutzt und<br />
somit beste Helligkeit und Schwarzwerte<br />
garantiert. Hinter dem Prototypen dürfte<br />
sich die neue 9000er-Serie verbergen, die im<br />
Rahmen der IFA präsentiert werden könnte.<br />
Doppelter Empfang<br />
Ab der Serie 8000 setzt TP Vision auf die<br />
gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe von<br />
Programminhalten. Mit zwei CI-Plus-Slots<br />
lassen sich das aufgenommene Programm<br />
und das parallel laufende decodieren, allerdings<br />
ist weder bei den Tunern noch bei den<br />
Smartcards ein Mix möglich. Dafür gestatten<br />
die neuen Fernseher die Aufnahme von<br />
kopiergeschütztem Material (innerhalb eines<br />
Zeitfensters) und das Streaming von Inhalten<br />
(z. B. Sky-Programme) im Netzwerk<br />
über die Serverfunktion an andere Fernseher<br />
ohne Tuneranschluss. Passend dazu führt<br />
TP Vision die Bild-in-Bild-Darstellung ein,<br />
um zwei Quellen bzw. Programminhalte<br />
gleichzeitig <strong>wie</strong>derzugeben.<br />
Android-Premiere<br />
Ab der 8000er-Serie kommt erstmals das<br />
Betriebssystem Android zum Einsatz, das<br />
auf Quad-Core-Chipsätze (Sechskernprozessor<br />
bei UHD-Modell) zurückgreift, um<br />
„Ambilight-Fernseher projizieren<br />
bei Torjubel die Farben der<br />
Landesflagge der jeweiligen<br />
Mannschaft als Lichtaura.“<br />
eine ruckelfreie Darstellung zu garantieren.<br />
Wie von Tablets und Smartphones gewohnt,<br />
springen Sie in Windeseile zwischen<br />
Anwendungen hin und her, Spiele des<br />
Google-Stores werden auch bei aufwändigerer<br />
3D-Grafik flüssig dargestellt. Alle<br />
Apps sind nach dem Herunterladen im<br />
Offlinemodus verfügbar, allerdings ist der<br />
interne Speicherplatz auf knapp 2,7 Gigabyte<br />
begrenzt und kann nicht erweitertet werden.<br />
Als Android-Betriebssystem kommt die<br />
Version 4.4.2 („Jelly Bean“) zum Einsatz. Ob<br />
die Software kontinuierlich auf den neuesten<br />
Stand gebracht werden kann, konnte TP<br />
Vision noch nicht zusichern.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
<strong>TV</strong>-Modelle mit „vierseitigem“ Ambilight<br />
erzeugen das Rundumlicht durch eine mittig<br />
angebrachte LED-Leiste.<br />
Erstmals ist die Ansteuerung für weitere Philips-Hue-<br />
Lampensets in den Ambilight-<strong>TV</strong>s integriert.<br />
Ab der Serie 8000 sind Doppeltuner für alle Empfangswege<br />
und eine Bild-in-Bild-Darstellung enthalten.<br />
Der Einstieg ins Ultra-HD-Zeitalter gelingt mit<br />
dem PUK7809 ab 42 Zoll. Hier sind 50-Hertz-<br />
LCD-Technik und zweiseitiges Ambilight am Werk.<br />
Die 8000er-Full-HD-Serie (Bild PFS8209) wird von<br />
100-Hertz-Technik angetrieben, neu an Bord sind<br />
Android und vierseitiges Ambilight.<br />
<strong>TV</strong>s der Serie PFK7509 sind mit einem<br />
drahtlosem Subwoofer ausgestattet, der<br />
den Bassbereich aufwertet.<br />
www.hdtvmagazin.com 17
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour<br />
Samsung – Frankfurt<br />
Gebogen oder nicht gebogen, das ist<br />
hier die Frage. Bei Samsung kann<br />
der Kunde selbst entscheiden und<br />
hat die Wahl aus einem umfangreichen<br />
UHD- und Full-HD-Portfolio. Zudem<br />
macht der Hersteller Nägel mit Köpfen<br />
und bringt ultrahochauflösende Filme und<br />
Dokus ins Wohnzimmer.<br />
Samsungs UHD-Fernseher sind in Bilddiagonalen<br />
von 40 bis 110 Zoll erhältlich und<br />
die Geräte verstehen sich auf die aktuellsten<br />
Standards. So sind UHD-Zuspielungen mit<br />
60 Bildern pro Sekunde dank HDMI 2.0<br />
möglich, die Unterstützung des Kopierschutzes<br />
HDCP 2.2 stellt die Wiedergabe<br />
von Hollywood-Blockbustern sicher und die<br />
Decodierung nach HEVC-Standard (H.265)<br />
ebnet den Weg zum <strong>TV</strong>-Empfang in UHD.<br />
Eine neue Version der One Connect Box<br />
stattet UHD-Fernseher aus dem Jahr 2013<br />
übrigens mit den genannten Merkmalen aus<br />
und macht die UHD-Geräte F9090 und S9<br />
sucht. Vergleichbar zur Konkurrenz senkt<br />
Samsung die Preishürde für den UHD-Einstieg:<br />
Mit der Serie HU6900 liefert Samsung<br />
UHD-Bildqualität in 40 bis 55 Zoll Bilddiagonale<br />
zu Preisen von unter 2 000 Euro. Der<br />
Preisvorteil bedingt aber Einschnitte bei der<br />
Bildqualität, denn die 6000er-UHD-Serie<br />
greift auf 50-Hertz-Technik zurück.<br />
UHD in bewegten Bildern<br />
Samsung macht nicht nur mit UHD-Geräten<br />
auf sich aufmerksam, sondern will auch als<br />
Erster mit UHD-Inhalten punkten. So wird<br />
zeitnah eine Festplatte mit einem Terabyte<br />
Speicherplatz für 299 Euro in den Verkauf<br />
gehen (Start für Juni geplant), auf die sich<br />
Zuschauer 30 UHD-Filme von 20th Century<br />
Fox so<strong>wie</strong> Paramount und 20 UHD-Dokus<br />
Fernseher gebogen oder flach?<br />
herunterladen können. Die Inhalte liegen<br />
dabei im HEVC-Codec vor und die Wiedergabe<br />
gelingt ausschließlich mit UHD-<br />
Fernsehern von Samsung. Die Modelle<br />
F9090 und S9 aus 2013 müssen vorab mit<br />
der neuen One Connect Box ausgestattet<br />
sein, um die HEVC-Videos verarbeiten zu<br />
können. Als Datenrate gibt Samsung rund<br />
25 Megabit pro Sekunde an – Filme auf einer<br />
Blu-ray Disc liegen mit einer wesentlich<br />
höheren Datenrate vor. Man sollte jedoch<br />
nicht vergessen, dass der neue Codec deutlich<br />
effizienter zu Werke geht. In jedem Fall<br />
benötigen Sie eine flinke Internetleitung,<br />
damit die Filme zügig auf der Festplatte landen;<br />
zum Glück wird der Download auch im<br />
Stand-by-Betrieb des UHD-<strong>TV</strong>s ausgeführt.<br />
Die Bildqualität der Blockbuster „Star Trek“<br />
„Eine neue Version der One<br />
Connect Box macht UHD-Fernseher<br />
aus dem Jahr 2013 (F9090 und S9)<br />
zukunftstauglich.“<br />
zukunftstauglich, die Box kostet rund 400<br />
Euro. Mit diesem Vorgehen schafft Samsung<br />
Vertrauen beim Kunden, der diesen Service<br />
bei anderen <strong>TV</strong>-Herstellern vergeblich<br />
Beste Bildqualität mit UHD-Auflösung, gebogene<br />
Bildfläche und maximale Ausstattung verspricht die<br />
Serie HU8590 in 55 bis 78 Zoll.<br />
Die Modelle der Serie HU7590 sind traditionell<br />
flach, bieten aber ebenfalls mehr als 8 Millionen<br />
Pixel und sind in 48 bis 75 Zoll erhältlich.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Samsung<br />
18 | 3.2014
und „Wolverine“ fiel in einem ersten kurzen<br />
Sichttest nicht gänzlich überzeugend aus,<br />
bei den Dokus war der UHD-Effekt aber auf<br />
den ersten Blick ersichtlich. Leider sind die<br />
Filme nur im englischen Originalton mit<br />
deutschen Untertiteln verfügbar.<br />
„Samsung macht nicht nur mit<br />
UHD-Geräten auf sich aufmerksam,<br />
sondern will auch als Erster<br />
mit UHD-Inhalten punkten.“<br />
Runde Sache<br />
Samsung stellt als einziger LED-LCD-Hersteller<br />
Fernseher mit gebogener Bildfläche<br />
in die Regale, dies umfasst die HU8090-<br />
(UHD) und H8090-Modelle (Full-HD). Eine<br />
angepasste Bildverarbeitung soll dabei den<br />
Kontrast selektiv in bestimmten Bildbereichen<br />
erhöhen, um den Wölbungseffekt<br />
zu verstärken. Samsung verspricht durch die<br />
Wölbung einen besseren Blickwinkel und<br />
weniger Spiegelungen, gleichzeitig soll das<br />
Kontrastverhältnis gesteigert werden. Vor<br />
Ort konnte man diesen Effekt nur schwerlich<br />
überprüfen, was aber auf den ersten Blick<br />
auffällt: Die Wölbung gibt sich eher dezent<br />
und bei einer XXL-Bilddiagonale fühlt man<br />
sich als Zuschauer noch näher am Geschehen<br />
als mit einem herkömmlichen Flachbildfernseher.<br />
Doppelt bis vierfach<br />
In puncto Ausstattung finden sich bis hinunter<br />
zur H6590-Serie Twin-<strong>TV</strong>-Tuner und<br />
zwei CI-Plus-Schnittstellen. Samsung will<br />
im Gegensatz zum letzten Jahr die Ausstattungsunterschiede<br />
der Full-HD-Serien der<br />
7000er- und 8000er-Baureihen deutlicher<br />
herausstellen und so müssen Sie bei den<br />
H7090-<strong>TV</strong>s auf eine integrierte Kamera verzichten<br />
und auch die nachträgliche Aufrüstung<br />
mit dem Evolution Kit ist nicht mehr<br />
angedacht. Eins haben die Full-HD-Geräte<br />
aber weiterhin gemeinsam: Sie können in<br />
einer Bild-in-Bild-Funktion zwei Bildquellen<br />
parallel darstellen; bei den UHD-<strong>TV</strong>s sind<br />
sogar vier Quellen möglich. Zudem können<br />
Sie mit der neuen Smart-<strong>TV</strong>-Fernbedienung<br />
über Bewegungen einen Mauspfeil auf dem<br />
Bildschirm steuern.<br />
Start – Ziel-Sieg für Samsung?<br />
Mit neun verschiedenen Serien gehört<br />
die Full-HD-Technik bei Samsung noch<br />
lange nicht zum alten Eisen und in puncto<br />
Formgebung und Ausstattung sollte für<br />
jeden etwas dabei sein. Schenkt man den<br />
Herstellerangaben Glauben, bieten die<br />
7000er- und 8000er-Serien weiterhin beste<br />
Voraussetzungen für eine kompromisslose<br />
Bewegtbildschärfe. Passend zur im Sommer<br />
anstehenden Fußball-WM integriert<br />
Samsung einen speziellen Fußballmodus in<br />
seine <strong>TV</strong>s, in dem die wichtigsten Spielszenen<br />
automatisch aufgezeichnet und in<br />
einer Bild-in-Bild-Darstellung abgespielt<br />
werden. So gestaltet sich das Sporterlebnis<br />
individueller und Sie können etwa Wiederholungen<br />
sehen, die der <strong>TV</strong>-Sender nicht<br />
bereitstellt. Gleiches will Samsung mit den<br />
diesjährigen <strong>TV</strong>-Produkten im Vergleich zur<br />
Konkurrenz bieten und für wirklich jeden<br />
<strong>TV</strong>-Geschmack den passenden Fernseher<br />
liefern. Bei knapp 50 <strong>TV</strong>-Modellen, allen<br />
erdenklichen Standfuß- und Ausstattungsvariationen<br />
so<strong>wie</strong> dem Alleinstellungsmerkmal<br />
der gebogenen Bildfläche könnte dieser Plan<br />
tatsächlich aufgehen.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER,<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Mit der neuen One Connect Box (399 Euro)<br />
werden aktuelle Standards <strong>wie</strong> HDMI 2.0,<br />
HDCP 2.2 und HEVC für die 2013er-UHD-<br />
<strong>TV</strong>-Modelle F9090 und S9 nachgerüstet.<br />
Für 299 Euro können Sie eine 1-TB-Festplatte<br />
erwerben, um rund 30 UHD-Filme und 20<br />
UHD-Dokus herunterzuladen. Dabei kommt die<br />
neue HEVC-Komprimierung zum Einsatz.<br />
Fankurve mit Sitzplatzgarantie: Samsung<br />
rückt Fernseher mit gebogener Bildfläche in<br />
den Mittelpunkt, erhältlich als UHD-Modelle<br />
HU8590 oder in Full HD (H8090).<br />
Wer keine Ultra-HD-Ambitionen hegt, kann<br />
dennoch zur gebogenen Bildfläche greifen: Die Full-<br />
HD-Serie H8090 macht es möglich.<br />
Die neue H7090-Serie rückt weiter von den 8000er-<br />
Modellen weg: Kamera und Evolution-Kit-Unterstützung<br />
fallen 2014 dem Rotstift zum Opfer.<br />
Im Fußballmodus zeichnen Samsung-Fernseher<br />
die spannendsten Spielszenen automatisch<br />
auf und spielen diese auf Wunsch als<br />
Bild-in-Bild ab.<br />
www.hdtvmagazin.com 19
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour<br />
Panasonic – Amsterdam<br />
Bessere Pixel statt einfach nur mehr<br />
Pixel will Panasonic 2014 bieten<br />
und integriert wesentliche Bildvorteile<br />
der 2013er-Plasma-<strong>TV</strong>-Modelle in die<br />
2014er-High-End-LCD-<strong>TV</strong>s.<br />
Angefangen bei den Technologien für die<br />
HEVC-Decodierung bis hin zur Überarbeitung<br />
von Farbfiltern, Ansteuerelektronik<br />
und LED-Beleuchtung: 2014 bleibt bei<br />
Panasonic kein Baustein auf dem anderen.<br />
Gebogene OLED-Fernseher in konkaver<br />
und konvexer Ausführung werden zwar<br />
gezeigt, massenmarkttauglich ist deren Fertigung<br />
aber noch nicht. Auch beim Thema<br />
der gebogenen Bildfläche mit LCD-Technik<br />
verhält sich Panasonic konservativ, ließ auf<br />
der Pressekonferenz aber durchblicken, dass<br />
man auf den Designzug aufspringt, wenn<br />
sich der Markt in diese Richtung bewegt.<br />
Drei High-End-LCD-Serien<br />
Die Nachfolgeserie des letztjährigen UHD-<br />
Topmodells WT600 lautet AXW804 und<br />
erscheint in den Bildgrößen von 50 bis 65<br />
Zoll. Neben HDMI-2.0- und Displayport-<br />
Schnittstellen so<strong>wie</strong> einen HEVC-Decoder<br />
ist auch die Unterstützung des Kopierschutzes<br />
HDCP 2.2 an Bord. In Sachen Bildqualität<br />
verbessert Panasonic die Panelansteuerung,<br />
bietet eine Farbraumerweiterung und<br />
stellt einen gezielten Helligkeitsabgleich in<br />
32 Zonen in Aussicht. Wie beim letztjährigen<br />
WT600 greift Panasonic auf eine Edge-<br />
LED-Beleuchtung zurück. Das Topmodell<br />
der Full-HD-Klasse namens ASW804 bietet<br />
<strong>wie</strong>derum ein blickwinkelstabiles IPS-Panel<br />
mit Local Dimming (Edge-LED-Beleuchtung)<br />
inklusive Polfilter-3D-Darstellung und<br />
einen erweiterten Farbraum.<br />
Der König unter den <strong>TV</strong>s<br />
Für den krönenden Abschluss des <strong>TV</strong>-<br />
Jahres 2014 sorgt das 65-Zoll-Modell der<br />
AXW904-Serie, das UHD-Auflösung mit<br />
echter LED-Hintergrundbeleuchtung (128<br />
Dimming-Zonen in 16 x 8 Clustern), blickwinkelstabiler<br />
IPS- und Polfilter-3D-Technik<br />
kombi<strong>nie</strong>rt. Die erweiterte Farbraumdarstellung<br />
und verbesserte Präzision bei der<br />
Schwarzdarstellung sind direkte Einflüsse<br />
der ehemaligen Plasma-<strong>TV</strong>-Entwicklung.<br />
Bereits in diesem frühen Entwicklungsstadium<br />
lässt sich positiv auf Panasonics<br />
Perfekter Empfang in Full HD und UHD<br />
Ab der Serie ASW504 gelingt das <strong>TV</strong>-Streaming über<br />
Sat-to-IP. Die Full-HD-<strong>TV</strong>s von 39 bis 50 Zoll setzen<br />
auf 50-Hertz-LED-LCD-Technik.<br />
Bemühungen blicken, denn solch ein<br />
kontraststarkes helles Bild ohne auffällige<br />
Halo-Effekte gab es im LED-LCD-Segment<br />
schon lange nicht mehr zu bewundern. Wir<br />
können es kaum erwarten, bis der AXW904<br />
im Herbst im Fachhandel erhältlich sein<br />
wird – mit Ausnahme von OLED-<strong>TV</strong>s stellt<br />
dieser Fernseher das Thema Bildqualität<br />
derzeit <strong>wie</strong> kein anderes Modell zur Schau.<br />
Auf Nachfrage, was mit den Topmodellen<br />
des letzten Jahres passiert, erhielten wir<br />
die überraschende Nachricht, dass die<br />
Plasmaserien VTW60 und ZT60 so<strong>wie</strong> die<br />
LED-LCD-Serien DTW60 und WTW60<br />
2014 fortgeführt werden, solange der<br />
Vorrat reicht, versteht sich. Ein Blick in den<br />
aktuellen Produktkatalog fördert deshalb<br />
manch kuriose Herstellerangabe zutage: So<br />
bietet der letztjährige WTW60 eine bessere<br />
IPS-Technik, 100-Hertz-LCD-Panel und Polfilter-<br />
3D-Darstellung machen die 39- bis 60-Zoll-Modelle<br />
der ASW654-Serie zum echten Allrounder.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Panasonic<br />
20 | 3.2014
Benotung im Bereich der Bewegtbildschärfe<br />
als sämtliche 2014er-<strong>TV</strong>s, was schlicht damit<br />
zusammenhängt, dass Panasonic 2014 keine<br />
nativen 200-Hertz-LCD-Panels mehr einsetzt.<br />
Dafür ist Panasonic im UHD-Bereich<br />
zu keinerlei Kompromissen bereit: UHD-<br />
Fernseher mit 50-Hertz-Technik werden von<br />
Panasonic (noch) nicht angeboten.<br />
Sat-to-IP integriert<br />
Erstmals stattet ein Hersteller seine <strong>TV</strong>-<br />
Modelle mit Sat-to-IP-Unterstützung aus:<br />
Panasonic-<strong>TV</strong>s der Serien ASW504 bis<br />
AXW904 (Ausnahme ASW600-Serie in<br />
weißer Ausführung) dienen als Client für<br />
den drahtlosen <strong>TV</strong>-Empfang. Dem nicht<br />
genug, stehen bei Modellen ab der ASW754-<br />
Baureihe Twin-Tuner für alle Empfangswege<br />
so<strong>wie</strong> zwei CI-Plus-Slots zur Verfügung.<br />
Ausgebaut hat Panasonic das <strong>TV</strong>-Streaming:<br />
Mit der bekannten <strong>TV</strong>-Remote-2-App rufen<br />
Sie den <strong>TV</strong>-Videostream des Fernsehers<br />
über das Mobilfunknetz ab oder senden<br />
umgekehrt Fotos und Videos von überall auf<br />
der Welt zum Gerät. Ihre Familienmitglieder<br />
werden bei den Topserien dank der neuen<br />
„Info Bar“ automatisch über eintreffende<br />
Nachrichten oder Fotos informiert, hierbei<br />
erkennt der Fernseher Personen im Standby-Betrieb<br />
und startet die Infoleiste in einem<br />
energiesparenden Modus. Bei nahezu allen<br />
neuen Panasonic-<strong>TV</strong>s werden im „My<br />
Stream Program Guide“ alle Lieblingsinhalte<br />
innerhalb einer Bildwand angeordnet und<br />
ein Klick auf die Grafiken genügt, um zum<br />
Wunschprogramm zu wechseln, ganz gleich<br />
ob es sich dabei um ein <strong>TV</strong>-Programm oder<br />
Internetinhalte handelt.<br />
Blu-ray und 4K<br />
Die schlechte Nachricht: Natives 4K wird es<br />
im Blu-ray-Bereich auch dieses Jahr nicht<br />
geben. Die gute Nachricht: Panasonic bringt<br />
mit dem BDT700 einen in Aluminium<br />
gekleideten High-End-Player auf den Markt,<br />
der sämtliche Inhalte bis 4K-Auflösung mit<br />
50 bzw. 60 Bildern pro Sekunde wandelt.<br />
Gleich vier 32-Bit/192kHz-Wandler sorgen<br />
für den guten Ton, wahlweise können Sie<br />
zwei Displays über den doppelten HDMI-<br />
Ausgang speisen. Mehrwerte durch 4K sieht<br />
Panasonic vor allem im Aufnahmebereich:<br />
Mit der Fotokamera Lumix DMC-GH4<br />
filmen Sie mit 25 Bildern pro Sekunde in<br />
4K-Auflösung, sodass später Kamerafahrten<br />
durch das Bild bzw. Vergrößerungen in<br />
Full-HD-Auflösung durchgeführt werden<br />
können. Alternativ ziehen Sie einfach ein<br />
4K-Einzelbild aus dem Videostream heraus<br />
und veröffentlichen es als 8-Megapixel-Foto.<br />
„Panasonic-<strong>TV</strong>s dienen als Client<br />
für den drahtlosen <strong>TV</strong>-Empfang:<br />
Die Sat-to-IP-Unterstützung<br />
macht es möglich.“<br />
Panasonic forciert Bildqualität<br />
Dass der Plasmaabschied scheinbar an<br />
Panasonics Ehre kratzt, merkt man insbesondere<br />
der Entwicklung des UHD-LCD-<br />
<strong>TV</strong>s AXW904 an, denn hier kommen Bildverarbeitungsmechanismen<br />
zum Einsatz, die<br />
ursprünglich für die Plasmatechnik erdacht<br />
wurden. Panasonic will zudem durch eine<br />
verbesserte Videoverarbeitung noch mehr<br />
Qualität aus dem Quellmaterial herausholen.<br />
Ob all diese Bestrebungen am Ende für die<br />
beste Bildqualität am Markt sorgen, bleibt<br />
abzuwarten, Panasonics <strong>TV</strong>-Line-up macht<br />
aber schon jetzt neugierig.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Das UHD-Topmodell AXW904 (obere Reihe) kommt mit<br />
echter LED-Hintergrundbeleuchtung und Local Dimming<br />
für beste Helligkeit und Kontraste auf den Markt.<br />
Das Auffinden von Programm- und Internetinhalten<br />
wird mit den neuen Panasonic-<strong>TV</strong>s einfacher denn je.<br />
Passend zu den neuen Fernsehern stellt Panasonic<br />
Soundbars und den High-End-Blu-ray-Player BDT700<br />
in die Regale.<br />
Ab der Modellreihe ASW754 in 39 bis 55 Zoll kommen<br />
Sie in den Genuss von Doppeltunern und zwei<br />
CI-Plus-Schnittstellen.<br />
Ultra-HD-Auflösung, verbesserte Edge-LED-<br />
Beleuchtung und alle neuen Ausstattungsfeatures<br />
bietet Panasonics AXW804-Serie in 50 bis 65 Zoll.<br />
Gebogene UHD-OLED-Fernseher stellt Panasonic<br />
noch nicht für den Massenmarkt in Aussicht, schön<br />
anzuschauen sind die Prototypen dennoch.<br />
www.hdtvmagazin.com 21
<strong>HD<strong>TV</strong></strong> on Tour<br />
Toshiba – Hamburg<br />
Während die neuen UHD-Fernseher<br />
noch auf sich warten lassen,<br />
ist Toshiba im Full-HD-Segment<br />
umfassend aufgestellt. Mit der M7-Serie<br />
will Toshiba pünktlich zur Fußball-WM<br />
punkten und zwar in Sachen Preis und<br />
Leistung.<br />
Bei den neuen Full-HD-Geräten wird vor<br />
allem an der Preisschraube gedreht und das<br />
55-Zoll-Topmodell der M7-Serie soll im<br />
zweiten Quartal dieses Jahres für 1 499 Euro<br />
(47 Zoll für 999 Euro und 42 Zoll für 899<br />
Euro) in den Handel kommen. Dabei lesen<br />
sich die technischen Spezifikationen durchaus<br />
beeindruckend und der preislich aggressiv<br />
platzierte Fernseher setzt neben einem<br />
blickwinkelstabilen IPS-Panel auf eine Direct-<br />
LED-Beleuchtung inklusive Local Dimming.<br />
So kann der Kontrast in Zonen eingeteilt dem<br />
Bildinhalt entsprechend angepasst werden.<br />
Die Anzahl der ansteuerbaren Bereiche<br />
wurde indes noch nicht kommuniziert; beim<br />
größten Modell mit 55 Zoll kommen nach<br />
Toshibas Angaben insgesamt rund 150 LEDs<br />
zum Einsatz. Die effizienten Leuchtdioden<br />
sollen dabei eine nicht gekannte Bildhelligkeit<br />
ermöglichen. Das ist aber auch nötig,<br />
„Der preislich aggressiv platzierte<br />
Fernseher setzt auf ein IPS-Panel<br />
und Direct-LED-Beleuchtung<br />
inklusive Local Dimming.“<br />
denn Toshiba zufolge kommt in der M7-Serie<br />
nur ein 100-Hertz-Panel zum Einsatz und<br />
die Bewegtbildschärfe soll über das Einfügen<br />
von Schwarzbildern und Backlight-Scanning<br />
gesteigert werden. Das geht natürlich auf Kosten<br />
der Bildbrillanz, was die leistungsfähigen<br />
LEDs <strong>wie</strong>derum ausgleichen sollen. Für einen<br />
präsenteren und lauteren Sound sorgt in der<br />
M7-Serie ein doppelt gefaltetes Bassreflexsystem<br />
und zudem ist es möglich, Stimmen<br />
von Sprechern mehr herauszustellen bzw. den<br />
Kommentator eines Fußballspiels komplett<br />
auszublenden. Im Smart-<strong>TV</strong>-Bereich setzt<br />
Toshiba auf die Mediaguide-Replay-Funktion,<br />
die die Sehgewohnheiten analysiert und<br />
dementsprechend automatisch passende<br />
<strong>TV</strong>-Sendungen auf eine USB-Festplatte aufnimmt.<br />
Als UHD-Flaggschiff bleibt vorerst<br />
die M9-Serie im Handel, zwei neue UHD-<br />
Fernseher mit HDMI 2.0, HDCP-2.2- und<br />
HEVC-Unterstützung sollen zur Internationalen<br />
Funkausstellung (IFA) folgen. Toshiba<br />
stellte jüngst auch ein gebogenes UHD-<strong>TV</strong>-<br />
Gerät vor, was sich aber derzeit im Prototypstadium<br />
befindet und dessen Auslieferung<br />
noch in den Sternen steht.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
LED in allen Preisklassen<br />
Die M7-Serie von Toshiba in 42 bis 55 Zoll liefert<br />
dank IPS-Panel und echter LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
Vorteile bei Blickwinkel und Bildhelligkeit.<br />
Zwar können die Fernseher nicht durch eine hohe<br />
LED-Anzahl punkten, dafür sollen die Leuchtdioden<br />
qualitativ überzeugen.<br />
Einen LED-LCD-Prototypen mit UHD-Auflösung<br />
und gebogener Bildfläche gab es ebenfalls zu bestaunen,<br />
marktreif ist der <strong>TV</strong> aber noch nicht.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
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ja ja nein nein nein<br />
2 000 Hz<br />
Backlight-Scanning<br />
3D-Wiedergabe Shutter-3D Polfilter-3D Shutter-3D Shutter-3D<br />
Shutter-3D<br />
(79 Zoll: Polfilter-3D)<br />
HDMI 2.0<br />
ja ja ja ja ja<br />
(UHD mit 60 Bildern<br />
pro Sekunde)<br />
HDCP 2.2<br />
ja ja ja ja ja<br />
(UHD-Kopierschutzunterstützung)<br />
HEVC (Decodierung ja ja ja ja ja<br />
UHD-Videosignale)<br />
Twin-Tuner<br />
ja ja ja ja ja<br />
(2x DVB-T/-C/-S)<br />
Bild-in-Bild ja, Doppelbild ja, Doppelbild ja, Vierfachbild ja, Doppelbild ja, Doppelbild<br />
Kamera integriert ja ja ja ja ja<br />
Verfügbarkeit 3. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 2. Quartal<br />
(79 Zoll: 3. Quartal)<br />
2. Quartal<br />
24 | 3.2014
Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung<br />
(entspricht vierfacher Full-HD-Auflösung)<br />
sind in den nächsten Wochen<br />
bereits ab 1 000 Euro erhältlich.<br />
Diese Markterweiterung hat allerdings ihren<br />
Preis, denn technisch bauen die <strong>günstig</strong>sten<br />
UHD-Fernseher nur auf 50-Hertz-LCD-<br />
Technik, sodass Bildbewegungen Unschärfen<br />
provozieren. Ob diese Fernseher in allen<br />
Situationen ein schärferes Bild liefern als qualitativ<br />
hochwertige Full-HD-Fernseher, darf<br />
somit bezweifelt werden. Doch die Einstiegsklasse<br />
bietet auch Vorteile, so sind UHD-<br />
Fernseher bereits ab 40 Zoll Bilddiagonale<br />
erhältlich, was insbesondere für einen Einsatz<br />
als XXL-Monitor spricht. Achten Sie beim<br />
UHD-<strong>TV</strong>-Kauf immer auf das Kleingedruckte:<br />
HDMI 2.0, HDCP 2.2 und HEVC sollte der<br />
neue UHD-Fernseher beherrschen, um auf<br />
absehbare Zeit zukunftstauglich zu sein. Einen<br />
Vertrauensbonus streicht derzeit nur Samsung<br />
ein: Mittels neuer One-Connect-Box (400<br />
Euro) lassen sich auch 2013er-UHD-<strong>TV</strong>s auf<br />
den neusten Stand bringen – diesen Service<br />
sucht man bei anderen Herstellern vergeblich.<br />
Immerhin bieten nahezu alle renommierten<br />
Marken ein kostenloses Softwareupdate<br />
für die HDMI-2.0-Unterstützung an,<br />
sodass zugespielte UHD-<strong>TV</strong>- Signale ruckelfrei<br />
dargestellt werden können. Mangels<br />
Kopierschutzunterstützung HDCP 2.2 sind<br />
die meisten 2013er-UHD-<strong>TV</strong>s allerdings<br />
nicht kompatibel zur anstehenden Filmverbreitung<br />
in UHD-Bildqualität. Mangels<br />
Infos seitens der <strong>TV</strong>-Hersteller haben es die<br />
UHD-<strong>TV</strong>-Serie von LG und die 9000er-<br />
Serie von Philips nicht in unsere Übersicht<br />
geschafft. Letztere erscheint zur IFA und<br />
reiht sich mit Direct-LED-Beleuchtung im<br />
Premiumbereich ein.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Preis/Leistung Preis/Leistung Einstiegsklasse Einstiegsklasse Einstiegsklasse<br />
Hersteller Samsung Philips Sony Samsung Philips<br />
Modell HU7590 PUS8809 X8505 HU6900 PUK7809<br />
Bilddiagonale/Preis<br />
75 Zoll/6 000 Euro,<br />
65 Zoll/4 500 Euro,<br />
55 Zoll/2 500 Euro,<br />
48 Zoll/2 000 Euro<br />
55 Zoll/k.A. 65 Zoll/ca. 3 300 Euro,<br />
55 Zoll/ca. 2 200 Euro,<br />
49 Zoll/ca. 1 600 Euro<br />
55 Zoll/2 000 Euro,<br />
50 Zoll/1 700 Euro,<br />
40 Zoll/1 300 Euro<br />
55 Zoll/k.A.,<br />
49 Zoll/k.A.,<br />
42 Zoll/k.A.<br />
Bildschirmform flach flach flach flach flach<br />
Bauweise Edge-LED-LCD Edge-LED-LCD Edge-LED-LCD Edge-LED-LCD Edge-LED-LCD<br />
Auflösung 3 840 × 2 160 Pixel 3 840 × 2 160 Pixel 3 840 × 2 160 Pixel 3 840 × 2 160 Pixel 3 840 × 2 160 Pixel<br />
Bewegtbildschärfe<br />
(Herstellerangabe)<br />
1 000 Hz<br />
Clear Motion Rate<br />
1 000 Hz<br />
Perfect Motion Rate<br />
200 Hz<br />
Motionflow XR<br />
(50-Hz-LCD-Panel)<br />
200 Hz<br />
Clear Motion Rate<br />
(50-Hz-LCD-Panel)<br />
600 Hz<br />
Perfect Motion Rate<br />
(50-Hz-LCD-Panel)<br />
Erweiterte<br />
nein nein ja nein nein<br />
Farbraumdarstellung<br />
Vollflächige LED-Hintergrundbeleuchtung<br />
nein nein nein nein nein<br />
3D-Wiedergabe Shutter-3D Shutter-3D Polfilter-3D Shutter-3D Polfilter-3D<br />
HDMI 2.0<br />
ja ja ja ja nein (HDMI 1.4)<br />
(UHD mit 60 Bildern<br />
pro Sekunde)<br />
HDCP 2.2<br />
(UHD-Kopierschutzunterstützung)<br />
ja ja ja ja ja<br />
HEVC (Decodierung<br />
UHD-Videosignale)<br />
Twin-Tuner<br />
(2x DVB-T/-C/-S)<br />
ja<br />
nicht ab Werk,<br />
Update geplant<br />
ja ja nicht ab Werk,<br />
Update geplant<br />
ja ja ja ja nein<br />
Bild-in-Bild ja, Vierfachbild ja, Doppelbild ja, Doppelbild ja, Vierfachbild nein<br />
Kamera integriert ja ja ja nein nein<br />
Verfügbarkeit 2. Quartal 3. Quartal 2. Quartal 2. Quartal 2. Quartal<br />
www.hdtvmagazin.com 25
Wann springt der<br />
Ultra-HD-Funke über?<br />
Während Sie bei den <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-Kanälen<br />
der Öffentlich-Rechtlichen<br />
mit einer Million Pixel abgespeist<br />
werden, sind Ultra-HD-Fernseher<br />
in der Lage, acht Millionen Bildpunkte<br />
verlustfrei und in voller Detailschärfe<br />
<strong>wie</strong>derzugeben. Doch ist dieser Auflösungsvorteil<br />
überhaupt noch erkennbar?<br />
In der Theorie gilt die Faustformel, bei einem<br />
Full-HD-Fernseher auf die dreifache Bildhöhe<br />
heranzurücken und bei einem Ultra-HD-<br />
Fernseher diese Sitzdistanz zu halbieren – die<br />
1,5-fache Bildhöhe stellt somit das Maß der<br />
Dinge dar. Diese Rechnung bezieht aber nur<br />
die Sichtbarkeit von einzelnen Bildpunkten<br />
in Betracht, nicht aber das Leistungsvermögen<br />
unserer Detailwahrnehmung. Für unsere<br />
Versuchsreihe wählten wir ein repräsentatives<br />
Realtestbild der Firma Burosch, das<br />
sowohl in Ultra HD mit 3 840 × 2 160 Pixeln<br />
als auch in Full HD mit 1 920 × 1 080 Pixeln<br />
vorlag. Da bei Ultra HD die Bildgröße der<br />
limitierende Faktor ist, wählten wir zwei<br />
„Wer alle Details wahrnehmen<br />
möchte, sollte sich maximal auf die<br />
zweifache Bildbreite des Ultra-HD-<br />
Fernsehers entfernen.“<br />
65-Zoll-Fernseher für den Vergleich. Die<br />
Bildeinstellungen des Full-HD- und Ultra-<br />
HD-Fernsehers waren penibel aufeinander<br />
abgestimmt und beide Modelle stammten<br />
vom gleichen Hersteller, um Abweichungen<br />
bei der Bildverarbeitung auszuschließen. Wir<br />
begannen den Bildvergleich bei einem Meter<br />
Sitzabstand und wenig überraschend konnte<br />
der Ultra-HD-Fernseher alle Detailvorteile<br />
ausspielen. Bei derart geringen Sitzabständen<br />
im Vergleich zur Bildgröße erscheint<br />
Full HD <strong>wie</strong> eine verwaschene, pixelige<br />
Internetübertragung mit geringer Datenrate.<br />
Ultra HD lädt dagegen zum Erforschen<br />
ein: Sämtliche Details des Testbildes waren<br />
messerscharf erkennbar und von einer<br />
Pixelstruktur im Bild fehlte jede Spur. Einen<br />
ähnlichen Effekt konnten wir auch bei<br />
1,5 Metern wahrnehmen, was in etwa der<br />
Bildbreite des 65-Zoll-Fernsehers entspricht.<br />
Laut Faustformel sollten Sie den Sitzabstand<br />
für das beste UHD-Erlebnis zwar auf 1,2<br />
Meter (1,5-fache Bildhöhe) begrenzen, doch<br />
der Sitzabstand entsprechend der Bildbreite<br />
kristallisierte sich schnell als unser Favorit<br />
Bilder: Sony, Sony Pictures<br />
26 | 3.2014
klar erkennbar gewesen. Voraussetzung ist<br />
natürlich, dass es sich um echtes 4K- bzw.<br />
UHD-Material handelt – umgerechnete Full-<br />
HD-Bilder bringen keinen Detailvorteil. Ein<br />
4K-Projektor kostet derzeit 9 900 Euro, was<br />
angesichts der gigantischen Preisaufschläge<br />
für 85-Zoll-UHD-Fernseher vergleichsweise<br />
fair anmutet. Selbst in Kombination mit<br />
„Hat man sich einmal an Ultra HD<br />
gewöhnt, will man es auf Dauer<br />
nicht mehr missen.“<br />
Der empfohlene Sitzabstand für Ultra HD wird häufig mit der 1,5-fachen Bildhöhe angegeben. Im Test konnte<br />
der Qualitätsunterschied zu Full HD aber selbst bei dreifacher Bildhöhenentfernung noch ausgemacht werden.<br />
heraus. Der Panoramablick ist tatsächlich<br />
beeindruckend, gleichzeitig muss der Kopf<br />
nicht übermäßig häufig bewegt werden, um<br />
alle Details zu erfassen.<br />
Wunderwerk Wahrnehmung<br />
Eigentlich sollte der Ultra-HD-Effekt bei<br />
einem Abstand der dreifachen Bildhöhe vollständig<br />
abebben, doch selbst bei 2,5 Metern<br />
konnten wir einen Unterschied zwischen Full<br />
HD und Ultra HD erkennen, auch wenn die<br />
Differenz auf Nuancen zusammenschmolz.<br />
So erschien das Full-HD-Bild nicht länger<br />
grob aufgelöst, aber es schien immer noch ein<br />
leichter Schleier über den feinsten Details zu<br />
liegen. Mit Ultra HD erstreckt sich der Blick<br />
noch weiter in den Hintergrund und man hat<br />
das Gefühl, jedes Detail mit gleicher Schärfe<br />
wahrzunehmen. Erst als wir den Sitzabstand<br />
auf großzügige drei Meter ausweiteten, konnten<br />
wir nicht mehr zwischen Full HD und<br />
Die richtige Bildgröße für UHD<br />
– Um den Detailgrad von Ultra-HD-Bildern<br />
vollständig auszukosten, sollte der Sitzabstand<br />
in etwa der Bildbreite des UHD-Fernsehers<br />
entsprechen.<br />
Ultra HD unterscheiden. Statt der allgemeingültigen<br />
Faustformel gilt somit: Wer Ultra<br />
HD wahrnehmen möchte, sollte sich maximal<br />
auf die zweifache Bildbreite des Ultra-<br />
HD-Fernsehers entfernen. Umgerechnet auf<br />
einen Sitzabstand von drei Metern bedeutet<br />
dies: Inves tieren Sie in einen UHD-Fernseher<br />
mit mindestens 65-Zoll-Bilddia gonale, damit<br />
der Auflösungsvorteil zum Tragen kommt.<br />
Großbildkumpel<br />
Angesichts der geringen Sitzabstände, die für<br />
Ultra HD notwendig sind, drehten wir den<br />
Spieß am Ende unseres Vergleiches um: Mit<br />
einem echten 4K-Projektor füllten wir eine<br />
drei Meter breite Leinwand<br />
und nahmen an unserer<br />
angestammten Position<br />
Platz. Schon nach<br />
wenigen Sekunden war<br />
klar: Für diese Bildgrößen<br />
ist Ultra HD <strong>wie</strong> geschaffen<br />
und der Qualitätsunterschied<br />
wäre selbst bei<br />
einem Sitzabstand von<br />
vier bis fünf Metern noch<br />
einem 55-Zoll-Full-HD-Fernseher und einer<br />
hochwertigen Leinwand bezahlen Sie in<br />
Summe nur den Bruchteil eines hochwertigen<br />
85-Zoll-Ultra-HD-Fernsehers.<br />
Wann macht Ultra HD Spaß?<br />
Wer einen Ultra-HD-Fernseher als Computermonitor<br />
verwendet, kommt vergleichsweise<br />
<strong>günstig</strong> ans Ziel: Modelle in 40 bis 49 Zoll<br />
kos ten weniger als 2 000 Euro. Wollen Sie<br />
dagegen Ultra HD ge<strong>nie</strong>ßen, ohne die Couch<br />
direkt vor den Fernseher zu stellen, sollte es<br />
mindestens ein 65-Zoll-Fernseher sein, der<br />
aktuell mit rund 4 000 Euro zu Buche schlägt.<br />
Empfehlenswert sind Modelle mit 79 Zoll, die<br />
für weniger als 9 000 Euro angeboten werden.<br />
Dann spielt die ultrahohe Auflösung alle<br />
Vorteile aus und wird zum Genussmittel: Hat<br />
man sich einmal an Ultra HD gewöhnt, will<br />
man es auf Dauer nicht mehr missen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
– Um den Auflösungsvorteil von Ultra HD<br />
noch wahrnehmen zu können, sollten Sie<br />
maximal die zweifache Bildbreite vom <strong>TV</strong><br />
entfernt sitzen.<br />
– Unsere Empfehlungen: mindestens 48 Zoll<br />
bei zwei Metern Sitzabstand, mindestens 65<br />
Zoll bei drei Metern Sitzabstand, mindestens<br />
85 Zoll bei vier Metern Sitzabstand.<br />
Derzeit haben 4K-Projektoren <strong>wie</strong> Sonys VPL-VW500ES die Nase in Sachen Preis-Leistung vorn: Für 9 900<br />
Euro können Sie sich den Wunsch von XXL-Bildern erfüllen. 84-Zoll-Fernseher <strong>wie</strong> der Sony KD-84X9005<br />
kosten dagegen den Preis eines <strong>Mittelklasse</strong>wagens (15 000 bis 25 000 Euro).<br />
www.hdtvmagazin.com 27
der Preis-Leistung stellen DLP-Projektoren<br />
von BenQ dar, die mit nur einem Bildchip<br />
messerscharfe Bilder inklusive kaum<br />
sichtbarer Pixelstruktur garantieren. Trotz<br />
Full-HD-Auflösung fallen die Abstände<br />
zwischen den Bildpunkten geringer als bei<br />
LCD-Fernsehern und -Projektoren aus,<br />
sodass die Darstellung „analoger“ und<br />
weniger „digital“ erscheint. Optoma baut mit<br />
dem HD91 ebenfalls auf diesen Stärken auf,<br />
kombi<strong>nie</strong>rt die DLP-Technik aber mit LED-<br />
Leuchtmitteln. Sony will mit der hauseigenen<br />
SXRD-Technologie dagegen die Vorteile<br />
von LCD und DLP vereinen und mit dem<br />
HW55-Modell die bestmögliche Bildqualität<br />
in der Preisklasse bis 3 000 Euro bieten.<br />
Licht aus, Film ab<br />
Kosten reduzieren<br />
Den größten Unsicherheitsfaktor fast aller<br />
Projektoren stellt die lichterzeugende Lampe<br />
dar. Fällt diese während eines Films aus und<br />
wurde zur Sicherheit keine zweite Lampe auf<br />
Vorrat bestellt, ist an einen Filmabend für<br />
Großbildprojektoren stehen immer<br />
stärker im Schatten der schnell<br />
wachsenden Flachbildfernseher,<br />
doch Projektorenhersteller zeigen sich<br />
innovativ <strong>wie</strong> noch <strong>nie</strong>, damit das ganz<br />
große Bilderlebnis auch in Ihrem Wohnzimmer<br />
Einzug hält.<br />
Hand aufs Herz: Wer einen 55- oder<br />
65-Zoll-Fernseher sein Eigen nennt oder<br />
gerade sein Wohnzimmer optimal eingerichtet<br />
hat, wird sich nicht Hals über Kopf<br />
auf eine Projektorinstallation stürzen. Dass<br />
der Projektionsmarkt aber im Umbruch<br />
ist, zeigt unser Testfeld: Von der drahtlosen<br />
Bildübertragung über LED-Leuchtmittel bis<br />
zum flüsterleisen Betriebsgeräusch verwirklichen<br />
die Projektorhersteller mittlerweile<br />
fast jeden Kundenwunsch, sodass viele<br />
Vorurteile nicht mehr gelten. Insbesondere<br />
bei unserem teuersten Testkandidaten, dem<br />
LED-DLP-Projektor von Optoma, werden<br />
gängige Regeln außer Kraft gesetzt: Der<br />
Projektor HD91 arbeitet energiesparend, ist<br />
im Handumdrehen einsatzbereit und die<br />
LED-Leuchtmittel garantieren bis zu 20 000<br />
Stunden uneingeschränkten Filmspaß.<br />
Drei Technologien<br />
Während im <strong>TV</strong>-Markt derzeit nur noch eine<br />
Bildtechnologie den Ton angibt, haben Sie<br />
im Projektionsmarkt die freie Auswahl. Die<br />
LCD-Technologie wird vor allem vom Panelhersteller<br />
Epson forciert und zur Höchstleistung<br />
getrieben: Kontrastdarstellung,<br />
Bildhelligkeit und Ausleuchtungsgenauigkeit<br />
lassen selbst viele LCD-Fernseher alt aussehen.<br />
Die härtesten Konkurrenten im Bereich<br />
„Die Projektorhersteller erfüllen<br />
mittlerweile fast jeden Kundenwunsch,<br />
sodass viele Vorurteile<br />
nicht mehr gelten.“<br />
längere Zeit nicht zu denken. Zudem ist die<br />
Lampe nicht Bestandteil der Garantie, da die<br />
UHP-Lampe meist von einem anderen Hersteller<br />
und somit nicht vom Projektor anbieter<br />
stammt. Um laufende Kosten zu reduzieren,<br />
sollten Sie einen Projektor im Fachhandel<br />
erwerben und eine Lampengarantie abschließen.<br />
Alternativ können Sie originale Lampen<br />
ohne Lampenmodul kaufen und damit meist<br />
200 Euro im Vergleich zum Erwerb eines<br />
kompletten Lampenmoduls einsparen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Lampenwechsel leicht gemacht<br />
Aus der Bedienungsanleitung Ihres Projektors<br />
erfahren Sie, <strong>wie</strong> Sie das gesamte Lampenmodul<br />
ausbauen und einsetzen.<br />
Um Kosten zu sparen und Müll zu vermeiden,<br />
können Sie das Lampenmodul demontieren und die<br />
UHP-Lampe ausbauen.<br />
Der Austausch der „nackten“ Lampe erfordert<br />
etwas Geschick, dafür sparen Sie meist 200 Euro im<br />
Vergleich zum Lampenmodulneukauf.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Epson<br />
28 | 3.2014
Der VPL-HW55ES ist<br />
in Schwarz und Weiß<br />
erhältlich. Dank hoher<br />
Bildhelligkeit und<br />
leisem Betriebsgeräusch<br />
eignet er sich bestens<br />
für die Wohnzimmerprojektion.<br />
Bildqualität<br />
Sony<br />
VPL-HW55ES<br />
3/2014<br />
Ausstattung<br />
Sony<br />
VPL-HW55ES<br />
3/2014<br />
TESTSIEGER<br />
Heimkino-Beamer<br />
Sony<br />
VPL-HW55ES<br />
3/2014<br />
Die Anschlüsse befinden<br />
sich an der linken<br />
Seite, 12-Volt-Schnittstellen<br />
zur Leinwandsteuerung<br />
werden Sie<br />
aber vergeblich suchen.<br />
Die beiliegenden Shutter-Brillen sind etwas<br />
klobig und schwer geraten, die Kommunikation<br />
mit dem Projektor findet über eine<br />
Infrarotverbindung statt. Leichtere Brillen<br />
mit Funkanbindung so<strong>wie</strong> der passende<br />
Funksender kosten Aufpreis.<br />
Das Bild lässt sich über die<br />
Drehregler an der Oberseite<br />
optimal auf die Leinwand<br />
ausrichten, leider müssen die<br />
meisten Einstellungen, darunter<br />
auch Zoom und Fokus,<br />
manuell am Gerät durchgeführt<br />
werden.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
Sony VPL-HW55ES<br />
Der VPL-HW55ES mit Full-<br />
HD-Auflösung soll die Preis-<br />
Leistungs-Krone gewinnen und<br />
Heimkinoeinsteiger ansprechen. Unser<br />
Test zeigt: Derart ausgeglichen konstruiert<br />
ist kaum ein anderes Modell am Markt.<br />
Bei der Projektion von XXL-Bildern<br />
kommen meist nur zwei Installationsumgebungen<br />
in Betracht: Das Heimkino oder das<br />
Wohnzimmer. Der VPL-HW55ES macht in<br />
beiden Szenarien eine tadellose Figur, denn<br />
die kontraststarken, farbechten Bilder sind<br />
selbst auf Studiomonitoren kaum präziser<br />
darstellbar und im Wohnzimmer überzeugt<br />
die hohe Helligkeit und der leise Betrieb,<br />
selbst wenn Sie den Projektor im hohen<br />
Lampenmodus betreiben. Einzig bei der<br />
Ausstattung wird offensichtlich, wo Sony<br />
hierbei den Rotstift angesetzt hat. So lassen<br />
sich die Bildausrichtung, der Zoom und<br />
der Fokus nur manuell am Gerät einstellen,<br />
weshalb die Erstinstallation am besten von<br />
zwei Personen durchgeführt werden sollte:<br />
Eine Person dreht am Schärferegler und<br />
die zweite kontrolliert das Ergebnis direkt<br />
an der Leinwand. Verfügen Sie über eine<br />
elektrisch betriebene Leinwand, dürften<br />
Sie den 12-Volt-Anschluss schmerzlich<br />
vermissen, der Klinkensteckereingang des<br />
VPL-HW55ES erweist sich leider nur als<br />
Infrarotsensorerweiterung. Absolut außergewöhnlich<br />
fällt dagegen die Leistung des<br />
Projektors mit Videospielen aus: Sowohl mit<br />
umfangreicher Bildberechnung als auch im<br />
„Der VPL-HW55ES arbeitet im<br />
hohen Lampenmodus so geräuscharm<br />
<strong>wie</strong> andere Projektoren im<br />
Lampensparmodus.“<br />
Spielemodus setzt der VPL-HW55ES Eingaben<br />
blitzschnell um und ist damit uneingeschränkt<br />
spieletauglich.<br />
Einschalten und ge<strong>nie</strong>ßen<br />
Bereits nach der Wahl der Voreinstellung<br />
„Film“ zeigt der Projektor nahezu neutrale<br />
Farben, einen gleichmäßigen Farbtemperaturverlauf<br />
und ein natürliches Bild. Auch<br />
die vergleichsweise <strong>günstig</strong>e Optik lässt<br />
keine Kompromisse erkennen: Farbsäume<br />
und Unschärfen im Randbereich sind,<br />
wenn überhaupt, einzig marginal auszumachen<br />
und auch nur, wenn Sie direkt an der<br />
Leinwand stehen. Zusätzlich hilft der fein<br />
ansteuerbare Panelausgleich, Farbsäumen<br />
entgegenzuwirken, falls der Lens-Shift den<br />
Effekt verstärken sollte. Lediglich den etwas<br />
unfairen Vergleich mit dem dreimal so<br />
teuren Bruder VPL-VW500ES verliert der<br />
VPL-HW55ES: Der High-End-4K-Projektor<br />
bietet neben der höheren Auflösung eine<br />
noch effektivere Nachschärfung, sodass<br />
auch Full-HD-Inhalte besser, weil weniger<br />
digital zur Geltung kommen. Sonys Reality<br />
Creation (im Bildmenü mit „Realismus“<br />
bezeichnet) ist auch beim VPL-HW55ES an<br />
Bord und verstärkt den Kontrast einzelner<br />
Bildpunkte, um eine höhere Bildschärfe zu<br />
simulieren. Die Nachbearbeitung greift beim<br />
VPL-HW55ES sichtbar grober als beim<br />
4K-Modell ein, ist aber immer noch effektiv<br />
genug, sodass man deren Einsatz nicht<br />
missen möchte. Direkt an der Leinwand<br />
können zwar auch negative Auswirkungen<br />
www.hdtvmagazin.com 29
<strong>wie</strong> ein leichtes Pixelrauschen bei bestimmten<br />
Helligkeitsstufen und die Tendenz zur<br />
Farbabstufung ausgemacht werden, doch<br />
<strong>wie</strong>gt der subjektive Vorteil an der Sitzplatzposition<br />
die theoretischen Makel bei Weitem<br />
auf. Einzige Voraussetzung: Schalten Sie die<br />
Reality Creation ein, sollte der Schärferegler<br />
an minimaler Position verharren, sonst erscheint<br />
das Bild überschärft bzw. künstlich.<br />
Brillant und leise<br />
Wer XXL-Bilddiagonalen anstrebt, wird im<br />
VPL-HW55ES den passenden Spielpartner<br />
finden. Leinwandbreiten von 3,5 Metern<br />
werden im dunklen Heimkinoraum ansprechend<br />
ausgeleuchtet und dabei verrichtet<br />
der Projektor seine Arbeit flüsterleise: Der<br />
VPL-HW55ES arbeitet im hohen Lampenmodus<br />
so geräuscharm arbeitet <strong>wie</strong> andere<br />
Projektoren im Lampensparmodus. Im<br />
Gegensatz zur tadellosen Helligkeit zeigt<br />
der VPL-HW55ES im Bereich der Schwarzdarstellung<br />
noch Verbesserungspotenzial:<br />
Zwar schlummert im Inneren die von<br />
Sony bekannte Iris zur Kontraststeigerung,<br />
doch greift diese vergleichsweise gering<br />
ein und der bestmögliche Schwarzwert ist<br />
etwas limitiert. Dafür punktet das eingesetzte<br />
SXRD-Panel mit<br />
einer vergleichsweise<br />
guten Kontraststabilität,<br />
sodass die Bildtiefe auf<br />
gleichbleibend hohem<br />
Niveau gehalten werden<br />
kann. Etwas zu gut<br />
gemeint hat es Sony bei<br />
der Durchzeichnung:<br />
Mitteltöne zeigen sich<br />
leicht aufgehellt und<br />
mangels frei einstellbarer<br />
Gammakurve (nur<br />
Voreinstellungen), ist<br />
ein perfekter Abgleich<br />
nicht möglich. Ganz<br />
anders die Farbdarstellung:<br />
Bereits nach dem<br />
Einschalten trifft der<br />
VPL-HW55ES die Vorgaben<br />
fast auf den Punkt<br />
genau, ein zusätzliches<br />
Farbmanagement, bei<br />
dem nur die angewählte<br />
Farbe im Bild hervorgehoben<br />
wird, bietet Profis<br />
zusätzlichen Abstimmungsspielraum.<br />
Wer es<br />
nicht so genau nimmt,<br />
Die beiliegende Fernbedienung ist beleuchtet und<br />
lässt Sie die wichtigsten Optionen direkt abrufen.<br />
sondern stattdessen möglichst brillante Bilder<br />
ge<strong>nie</strong>ßen möchte, sollte den Farbraum 2<br />
anwählen, bei dem der Projektor den Grün-,<br />
Gelb- und Rotbereich weiter ausdehnt und<br />
sattere Farben zeigt. Eine zusätzliche dynamische<br />
Kontrastoptimierung wirkt zudem<br />
flauen Eingangssignalen entgegen. Bei der<br />
Bewegtbildschärfe gibt sich der Projektor<br />
keine Blöße: Der VPL-HW55ES erreicht<br />
zwar nur 100-Hertz-Niveau, doch arbeitet<br />
das SXRD-Panel über alle Helligkeitsstufen<br />
gleichmäßig, sodass Nachzieheffekte in dunklen<br />
Bildbereichen nicht auftreten. Die Zwischenbildberechnung<br />
Motionflow, die Filme<br />
„Bereits nach dem Einschalten<br />
trifft der Projektor die Vorgaben<br />
fast auf den Punkt genau.“<br />
etwas flüssiger und ruckelfreier darstellt,<br />
arbeitet in <strong>nie</strong>driger Stufe fast gänzlich ohne<br />
Artefakte und Aussetzer, sodass auch traditionelle<br />
Filmfans in Versuchung kommen<br />
werden, die Nachbearbeitung zu aktivieren.<br />
Die 3D-Darstellung fällt gut, aber nicht<br />
optimal aus: Helle Bildanteile flimmern, die<br />
Helligkeit ist nur bei geringen Bilddiagonalen<br />
überzeugend und Doppelkonturen sind,<br />
wenn auch nur selten, in dunklen Bildbereichen<br />
erkennbar.<br />
Kaum zu schlagen<br />
Ganz gleich ob Sie diesen Projektor im<br />
Heimkino, Wohnzimmer oder als Gaming-<br />
Lösung verwenden, der VPL-HW55ES<br />
leistet sich keine Ausrutscher. Einzige die<br />
fehlenden Bildoptionen zur Verbesserung<br />
der Bewegtbildschärfe und gleichmäßigen<br />
Darstellung von Farbverläufen trüben das<br />
Gesamtbild etwas. Im Kern ist der VPL-<br />
HW55ES genau das, was der VPL-HW50ES<br />
vor mehr als einem Jahr war: ein rundum<br />
empfehlenswerter und preislich attraktiver<br />
Heimkino- so<strong>wie</strong> Wohnzimmerprojektor.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Hohe Bildhelligkeit, exzellente Farbtreue<br />
+ Gute Schärfe & Zwischenbildberechnung<br />
+ Leiser Betrieb im hohen Lampenmodus<br />
+ Optimal spieletauglich<br />
Was uns stört<br />
– Fehlende Bildnachbearbeitungen<br />
– Gammaabstimmung nicht perfekt<br />
– Schwarz könnte noch satter sein<br />
– Lens-Shift, Fokus und Zoom manuell<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus Kino 1<br />
Realismus Ein (Auflösung: 20,<br />
Rauschfilter: Min.)<br />
Kinoschwarz Plus Erweit. Blende:<br />
Auto voll,<br />
Lampenregelung:<br />
je nach Wunsch<br />
Motionflow Filmprojektion: Aus,<br />
Bewegungsver.: Niedrig<br />
Kontrast 90<br />
Helligkeit 50<br />
Farbe 50<br />
Farbton 50<br />
Farbtemperatur D65<br />
Schärfe<br />
Minimum<br />
NR / MPEG NR Aus / Aus<br />
Filmmodus Auto 1<br />
Kontrastverstärk. Aus oder Niedrig<br />
Gammakorrektur 2.2<br />
x.v.Color<br />
Aus<br />
Farbraum<br />
BT.709 oder<br />
Farbraum 2 (erweit.<br />
Farbdarstellung)<br />
Overscan<br />
Aus<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
30 | 3.2014
Sony VPL-HW55ES<br />
Details<br />
Preis<br />
Farben<br />
Maße (B × H × T)<br />
Gewicht<br />
Bauweise<br />
Auflösung<br />
Lampenlaufzeit<br />
3D<br />
Stromverbrauch<br />
Zubehör<br />
Fernbedienung<br />
3D-Brille<br />
3 200 Euro<br />
Schwarz, Weiß<br />
40,7 × 17,9 × 46,4 cm<br />
9,6 kg<br />
SXRD<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
5 000 h<br />
ja (Shutter-Technik)<br />
210 – 265 W<br />
Standardfernbedienung<br />
beleuchtet (RM-PJ23)<br />
mitgeliefert (2 × Infrarotmodell<br />
TDG-PJ1), Funkbrillen<br />
und -sender optional<br />
Anschlüsse<br />
2 × HDMI (3D, CEC) 1 × Komponente 1 × PC<br />
1 × RS232<br />
Aufstellung<br />
Projektionsentfernung 1,35 – 2,16 × Bildbreite<br />
(1,6-fach Zoom)<br />
Lens-Shift vertikal: +/–71 %, horizontal: +/–25 %<br />
Motorisierte Optik<br />
nein<br />
Lens-Memory<br />
nein<br />
Projektorfunktionen<br />
Einschaltzeit<br />
ca. 30 s<br />
Lautstärke (1 m Entfernung) 25 – 30 dB<br />
Panelabgleich<br />
ja (144 Zonen)<br />
21 : 9-Vorverzerrung ja, auch in 3D<br />
Gaming<br />
Eingabeverzögerung<br />
mittel (55 ms), meist gut spielbar<br />
Spielemodus<br />
exzellent spielbar (25 ms),<br />
Voreinstellung „Spiel“,<br />
Bildeinstellungen gehen verloren<br />
Helligkeit/Schwarzwert<br />
Leuchtkraft 230 – 360 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,04 – 0,08 cd/m 2<br />
Auto-Iris/Blende<br />
ja (2 Voreinstellungen,<br />
nahezu stufenlose<br />
Helligkeitsanpassung)<br />
Helligkeitsverteilung<br />
75 % 85 % 75 %<br />
75 % 100 % 75 %<br />
75 % 85 % 75 %<br />
Durchzeichnung<br />
etwas aufgehellter Mitteltonbereich, Korrektur nicht optimal möglich<br />
Bildschärfe<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Detailnachschärfung<br />
ja, Reality Creation (kontrastbasierter<br />
Schärferegler)<br />
Bewegtbildschärfe<br />
gut, 100-Hertz-Niveau<br />
Nachzieheffekte<br />
Filmglättung<br />
kaum sichtbar<br />
Motionflow elimi<strong>nie</strong>rt im<br />
Modus „Hoch“ sämtliche Bildruckler<br />
erzeugt aber Artefakte, Voreinstellung<br />
„Niedrig“ empfohlen<br />
Farbdarstellung<br />
Farbraum<br />
nahezu neutral, Rottöne minimal<br />
abweichend, Korrektur möglich<br />
Farbtemperatur<br />
Voreinstellung präzise,<br />
Feinabstimmung möglich<br />
Bildfehler<br />
Clouding/Streifenbildung nein/nein<br />
Farbblitzer/Pixelrauschen nein/nein<br />
Abgestufte Farbübergänge gering<br />
3D-Darstellung<br />
Helligkeit 40 cd/m 2<br />
Doppelkonturen (Crosstalk) gering, nur in dunklen<br />
Bildbereichen dezent sichtbar<br />
3D-Brille flimmerfrei<br />
nein (zusätzlich Bildflimmern)<br />
Auflösung<br />
Full-HD-3D<br />
www.hdtvmagazin.com 31
Mehr Möglichkeiten<br />
für ein besseres Bild<br />
Sonys VPL-HW55ES kann Full-HD-Bilder nicht nur so darstellen, <strong>wie</strong> sie die Quelle liefert, sondern<br />
ist technisch zu deutlich mehr imstande. Kinofilmpuristen werden angesichts der Nachbearbeitungen<br />
zwar die Nase rümpfen, speziell im hellen Wohnzimmerumfeld können sich die kontraststeigernden<br />
Hilfsmittel aber positiv auswirken.<br />
Schalten Sie den Farbraum auf die Voreinstellung 2,<br />
erweitert der VPL-HW55ES das Farbspektrum bei<br />
steigenden Farbintensitäten.<br />
Dank guter Optik und Signalverarbeitung kann die<br />
Schärfedarstellung des Full-HD-Projektors überzeugen,<br />
doch es ist noch mehr möglich.<br />
Anhand des Burosch-Testbildes gut zu erkennen:<br />
Mit Sonys Reality Creation werden Strukturen<br />
kontraststärker herausgearbeitet.<br />
Mit der Farbraumabstimmung BT.709 zeigt Sonys Projektor Farben so, <strong>wie</strong> sie die<br />
Quelle liefert. In Räumen mit Restlicht könnte das Ergebnis aber flau erscheinen.<br />
Wechseln Sie auf die Farbraumerweiterung, erscheinen Bilder brillanter, ohne<br />
unnatürlich zu wirken. Dieser Effekt lässt sich in verschiedenen Stufen variieren.<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
32 | 3.2014
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GmbH, Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
gekündigt wurde.<br />
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Bilder: 20th Century Fox Home Ent., Auerbach Verlag<br />
Mir ist bekannt, dass ich innerhalb von<br />
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kann. Maßgeblich ist der Tag der<br />
Absendung (Poststempel genügt).<br />
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der Originalcoupon, inklusive IBAN und<br />
SWIFT-Code/BIC, per Post akzeptiert.<br />
Kartenprüfnummer<br />
Gültigkeit der Karte<br />
Visa Mastercard American Express<br />
Datum, Unterschrift<br />
SWIFT-Code/BIC<br />
Geldinstitut<br />
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Auerbach Verlag und Infodienste GmbH, Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig 0341–355 79-140 0341–355 79-111 abo@av.de
Die Optik muss komplett<br />
manuell bedient<br />
werden, durch den<br />
großen Zoomfaktor<br />
und Lens-Shift-Bereich<br />
lässt sich der Projektor<br />
aber in nahezu jede<br />
Umgebung integrieren.<br />
Ausstattung<br />
Epson<br />
EH-TW9100W<br />
3/2014<br />
Bildqualität<br />
Epson<br />
EH-TW9100W<br />
3/2014<br />
Nach dem Ausschalten wird die<br />
Optik wird durch eine Blende<br />
geschützt. Leider ist das Projektorinnere<br />
weniger effektiv gegenüber<br />
äußeren Einflüssen abgekapselt.<br />
Die Lüfterlautstärke des EH-TW9100W<br />
ist überraschend hoch, selbst im <strong>nie</strong>drigen<br />
Lampenmodus arbeitet der Projektor alles<br />
andere als flüsterleise.<br />
Zwei Shutter-Brillen mit Bluetooth-Verbindung<br />
liegen dem Projektor bei. Dank guter Bildhelligkeit<br />
und kaum sichtbaren Doppelkonturen lohnt sich<br />
das Ausprobieren der 3D-Funktion.<br />
Die weiße Variante des EH-TW9100 mit<br />
dem Namenszusatz „W“ wird exklusiv<br />
mit einem Drahtlos-HDMI-Transmitter<br />
ausgeliefert.<br />
Epson EH-TW9100W<br />
Mit dem EH-TW9100W stellt<br />
Epson einen echten Problemlöser<br />
für die Großbildinstallation in<br />
die Fachhändlerregale, denn der Projektor<br />
lässt sich flexibel installieren und empfängt<br />
Bildsignale wahlweise drahtlos.<br />
Greifen Sie zum weißen Modell mit dem<br />
Namenszusatz „W“, finden Sie im Karton<br />
nicht nur zwei 3D-Brillen, sondern auch<br />
ein kleines schwarzes Kästchen. Wird dieses<br />
an das Stromnetz angeschlossen, können<br />
Sie bis zu fünf HDMI-Zuspieler andocken,<br />
um Full-HD-Bilder drahtlos zum Projektor<br />
zu übertragen. Selbst 3D-Signale meistert<br />
das System. Im Test stellte sich die drahtlose<br />
Kommunikation jedoch nicht immer<br />
als stabil heraus, sodass es zu Bildausfällen<br />
kommen kann, wenn sich Transmitter und<br />
Projektor neu synchronisieren. Ein Sichtkontakt<br />
zwischen beiden Geräten ist zwingend<br />
erforderlich (das Streaming durch Wände gelingt<br />
nicht) und der Abstand sollte maximal<br />
zehn Meter betragen. Zusätzlich stattet Epson<br />
den Projektor mit einer Bild-in-Bild-Funktion<br />
aus, sodass Sie zwei Quellen (eine HDMIund<br />
eine analoge Quelle) parallel darstellen<br />
können. Dem nicht genug, steuern Sie über<br />
„Nicht nur auf dem Datenblatt,<br />
sondern auch in der Praxis<br />
erweist sich der EH-TW9100W als<br />
ungemein lichtstarker Projektor.“<br />
die beiliegende Fernbedienung Funktionen<br />
externer Quellen, wenn diese zum HDMI-<br />
CEC-Standard kompatibel sind.<br />
Überall aufstellbar<br />
Epsons EH-TW9100W verfügt über einen<br />
überdurchschnittlich großen Zoomfaktor<br />
und auch die Bildverschiebung lässt Sie flexibel<br />
bei der Installation agieren. Leider fehlt<br />
eine motorisierte Optik, sodass alle Einstellungen<br />
am Gerät vorgenommen werden müssen.<br />
Während die Installationsmöglichkeiten<br />
des EH-TW9100W begeistern, fällt die Lüfterlautstärke<br />
leider enttäuschend aus. Selbst<br />
im <strong>nie</strong>drigen Lampenmodus ist der Projektor<br />
gut wahrnehmbar, der hohe Lampenmodus<br />
ist für einen ruhigen Filmabend sogar<br />
gänzlich ungeeignet. Zwei Praxisfaktoren<br />
sprechen grundsätzlich gegen die verbaute<br />
LCD-Technik: Unser Testmodell zeigte einen<br />
störenden bläulich schimmernden Fleck in<br />
dunklen Bereichen, was auf ein Staubkorn<br />
im Inneren hindeutet. Gleichfalls ist das Pixelraster<br />
prägnanter als bei DLP, SXRD- oder<br />
D-ILA-Projektoren, sodass Leinwände mit<br />
Struktur Moiré-Effekte provozieren können.<br />
Hell, aber nicht kompromisslos<br />
Nicht nur auf dem Datenblatt, sondern auch<br />
in der Praxis erweist sich der EH-TW9100W<br />
als ungemein lichtstarker Projektor. Die<br />
immense Helligkeit hat aber ihren Preis,<br />
denn im „Wohnzimmermodus“ fährt der<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Epson<br />
34 | 3.2014
Farbfilter aus dem Lichtweg und nahezu alle<br />
Farbtöne werden verfälscht <strong>wie</strong>dergegeben.<br />
Je nach Umgebung und Quellmaterial ist der<br />
„Wohnzimmermodus“ dennoch ein guter<br />
Kompromiss, um z. B. Sportereignisse auch<br />
bei Tageslicht kontraststark auf die Leinwand<br />
zu werfen. Kinofilmfans sollten dagegen<br />
auf den Bildmodus „Natürlich“ umschalten,<br />
um die neutralste Darstellung zu erreichen.<br />
„Die immense Ausstattungsfülle<br />
macht den EH-TW9100W zu einem<br />
außergewöhnlichen Projektor.“<br />
In diesem Modus verliert der Projektor<br />
allerdings knapp 50 Prozent Bildhelligkeit<br />
und ist damit sogar dunkler, als SXRD- oder<br />
D-ILA-Projektoren mit deutlich geringerer<br />
maximaler Lichtleistung. Durch das hohe<br />
Lüftergeräusch ist der hohe Lampenmodus<br />
im Heimkino oder Wohnzimmer kaum<br />
nutzbar, sodass der EH-TW9100W unter<br />
diesen Voraussetzungen sehr limitiert agiert.<br />
Die Bildvoreinstellungen sind Epson nicht<br />
optimal gelungen: Der Kontrast ist meist zu<br />
hoch gewählt, die Durchzeichnung nicht<br />
auf dunkle Räume abgestimmt. Mit ein<br />
wenig Feintuning lässt sich dem Projektor<br />
dennoch eine filmreife Leistung entlocken,<br />
dabei sollten Sie aber<br />
beachten, dass die<br />
Signalverarbeitung auf<br />
RGB- und Farbkomponentensignale<br />
unterschiedlich<br />
reagiert.<br />
Unpraktisch ist, dass<br />
Epson den erweiterten<br />
Farbmodus für sattere<br />
Farbtöne strikt an die<br />
Voreinstellung „Kino“<br />
koppelt und die Farben<br />
in der Voreinstellung<br />
„Natürlich“ leicht<br />
ungesättigt <strong>wie</strong>dergegeben<br />
werden.<br />
Nachschärfung<br />
In Sachen Bildverarbeitung<br />
finden Sie im<br />
EH-TW9100W alles,<br />
was das Heimkinoherz<br />
begehrt. Kompromisslos<br />
arbeitet aber nur<br />
die kontrastbasierte<br />
Nachschärfung „Super<br />
Die Zusatztasten verraten es: Mit dieser Fernbedienung<br />
steuern Sie auch externe HDMI-Quellen.<br />
Resolution“, die Details stärker hervorhebt,<br />
ohne das Gesamtergebnis künstlich erscheinen<br />
zu lassen. Alle anderen Bildoptionen<br />
bieten gleichermaßen Vor- und Nachteile.<br />
So lassen sich die im Auslieferungszustand<br />
auffälligen Farbsäume durch einen LCD-<br />
Panelabgleich minimieren, die Detailschärfe<br />
leidet jedoch unter diesem Eingriff und die<br />
Farbverschiebung an den Bildkanten bleibt<br />
weiterhin bestehen. Durch eine automatische<br />
Iris können Sie die Schwarzdarstellung<br />
verbessern, aber die träge Wirkungsweise<br />
sorgt für ein Helligkeitspumpen im Bild<br />
und die Blende arbeitet gut hörbar. Mittels<br />
Zwischenbildberechnung erscheinen<br />
Filmbilder butterweich, doch Artefakte und<br />
Aussetzer zwingen dazu, die Funktion nur<br />
in geringer Intensität zu nutzen. In Summe<br />
kann der EH-TW9100W dennoch durch<br />
farbechte und kontraststarke Bilder punkten.<br />
Im 3D-Modus setzt Epson sogar weitere<br />
Akzente: Bildhelligkeit und das Fernbleiben<br />
von Doppelkonturen erfreuen, die Zwischenbildberechnung<br />
ist aber leider nicht nutzbar,<br />
sodass Kinofilme ruckeln. Gaming-Freunde<br />
kommen mit diesem Projektor nur bedingt<br />
auf ihre Kosten: Im normalen Bildmodus ist<br />
die Eingabeverzögerung sehr hoch, durch die<br />
versteckte Bildeinstellung „Bildverarbeitung<br />
schnell“ können Sie den Zeitversatz aber<br />
immerhin halbieren.<br />
Vielseitigkeitswunder<br />
Die immense Ausstattungsfülle macht den<br />
EH-TW9100W zu einem außergewöhnlichen<br />
Projektor, denn die drahtlose Bildübertragung,<br />
Bild-in-Bild-Funktion und der großzügige<br />
Zoom so<strong>wie</strong> Lens-Shift ermöglichen<br />
die Installation in jeder Umgebung. In der<br />
Praxis spielt Epson diese Vorteile aber nicht<br />
ohne Kompromisse aus: Den Helligkeitsvorteil<br />
kann der EH-TW9100W bei korrekten<br />
Farben nicht ausspielen. Dennoch handelt<br />
es sich um einen Projektor, der im Wohnzimmer<br />
und Heimkino durch innovative<br />
Funktionen zu überraschen weiß.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Hohe Bildhelligkeit<br />
+ Gute Bildschärfe<br />
+ Äußerst flexibel aufstellbar<br />
+ Drahtlose Bildübertragung, Bild-in-Bild<br />
Was uns stört<br />
– Farbsäume und verfärbte Bildränder<br />
– Bei korrekten Farben hoher Lichtverlust<br />
– Hohes Betriebsgeräusch<br />
– Staubanfällig<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Bildmodus<br />
Natürlich<br />
Helligkeit –1<br />
Kontrast 0<br />
Farbsättigung 2<br />
Farbton 0<br />
Schärfe<br />
Standard<br />
Abs. Farbtemp. 6 500 K<br />
Hautton 3<br />
Leistungsaufnahme Eco<br />
Adaptive Iris-Blende Aus<br />
Gamma 2,4<br />
Weißabgleich Offset R –7, G –7, B 0<br />
Weißabgleich Gain R 0, G –2, B –4<br />
Epson Super White Aus<br />
Farbtonskala <strong>HD<strong>TV</strong></strong><br />
Frame Interpolation Niedrig<br />
Super-Resolution 2<br />
Rauschunterdrück. Aus<br />
Overscan<br />
Aus<br />
Bildverarbeitung Fein<br />
www.hdtvmagazin.com 35
Epson EH-TW9100W<br />
Details<br />
Preis<br />
Farben<br />
Maße (B × H × T)<br />
Gewicht<br />
Bauweise<br />
Auflösung<br />
Lampenlaufzeit<br />
3D<br />
Stromverbrauch<br />
Zubehör<br />
Fernbedienung<br />
3D-Brille<br />
Sonstiges<br />
2 999 Euro<br />
Weiß, Schwarz<br />
46,6 × 14 × 39,5 cm<br />
8,6 kg<br />
LCD<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
5 000 Stunden<br />
ja (Shutter-Technik)<br />
240 – 310 W<br />
Standardfernbedienung beleuchtet,<br />
Zusatztasten für externe Gerätesteuerung<br />
2 × 3D-Brille ELPGS03,<br />
Funkverbindung<br />
Wireless-HDMI-Transmitter<br />
Anschlüsse<br />
2 × HDMI (3D, CEC) 1 × Komponente 1 × PC<br />
1 × RS232 1 × 12-V-Trigger<br />
5 × HDMI (Wireless-Transmitter) 1 × USB (Wireless-Transmitter)<br />
Aufstellung<br />
Projektionsentfernung 1,34 – 2,87 × Bildbreite<br />
(2,1-fach Zoom)<br />
Lens-Shift Vertikal: +/–96 %, horizontal: +/–47 %<br />
Motorisierte Optik<br />
nein<br />
Lens-Memory<br />
nein<br />
Projektorfunktionen<br />
Einschaltzeit<br />
ca. 40 s (75 s bis maximale<br />
Helligkeit erreicht ist)<br />
Lautstärke (1 m Entfernung) 35 – 48 dB<br />
Panelabgleich<br />
ja (187 Zonen)<br />
21 : 9-Vorverzerrung ja, auch in 3D<br />
Gaming<br />
Eingabeverzögerung<br />
hoch (145 ms), kaum spielbar<br />
Spielemodus<br />
nicht vorhanden, Bildeinstellung<br />
„Bildverarbeitung schnell“ reduziert<br />
Eingabeverzögerung auf 67 ms,<br />
befriedigend spielbar<br />
Helligkeit/Schwarzwert<br />
Leuchtkraft 250 – 310 cd/m 2 (450 – 600 cd/m 2<br />
bei verfälschten Farben)<br />
Schwarzwert 0,05 – 0,1 cd/m 2<br />
Auto-Iris/Blende<br />
ja (2 Voreinstellungen,<br />
träge Helligkeitsanpassung,<br />
Helligkeitspumpen, Störgeräusch)<br />
Helligkeitsverteilung<br />
80 % 90 % 80 %<br />
80 % 100 % 80 %<br />
80 % 90 % 80 %<br />
Durchzeichnung<br />
etwas aufgehellter Mitteltonbereich,<br />
umfangreiche Gamma-Korrektur möglich<br />
Bildschärfe<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Detailnachschärfung<br />
ja, Super-Resolution (kontrastbasierter<br />
Schärferegler)<br />
Bewegtbildschärfe<br />
gut, 100-Hertz-Niveau<br />
Nachzieheffekte<br />
Filmglättung<br />
kaum sichtbar<br />
Frame Interpolation sorgt ab mittlerer<br />
Intensität für ruckelfreie Kinobilder,<br />
allerdings häufig Aussetzer und<br />
Artefakte, Stufe „Gering“ empfohlen<br />
Farbdarstellung<br />
Farbraum<br />
erweitert oder leicht eingeschränkt,<br />
Zwischenstufen etwas ungenau<br />
Farbtemperatur<br />
Voreinstellung zu warm oder zu kühl,<br />
Feinabstimmung möglich<br />
Bildfehler<br />
Clouding/Streifenbildung nein/nein (aber Farbsäume und<br />
Farbverschiebung am Bildrand)<br />
Farbblitzer/Pixelrauschen nein/nein<br />
Abgestufte Farbübergänge gering<br />
3D-Darstellung<br />
Helligkeit 60 cd/m 2<br />
Doppelkonturen (Crosstalk) kaum sichtbar<br />
3D-Brille flimmerfrei<br />
nein<br />
Auflösung<br />
Full-HD-3D<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Epson, Sony<br />
36 | 3.2014
Multitalent im<br />
Wohnzimmer und Heimkino<br />
So innovativ kann ein Projektor ausfallen: Die außergewöhnlichsten Ausstattungsfunktionen des<br />
EH-TW9100W bringen wir Ihnen auf dieser Seite noch einmal im Detail näher.<br />
In dieser Preisklasse nicht selbstverständlich: Im ausgeschalteten Zustand wird das Objektiv durch eine Blende geschützt. Diese öffnet sich automatisch, sobald Sie den<br />
Projektor einschalten.<br />
Das Bild von externen Quellen können Sie auf Wunsch drahtlos zum Projektor übertragen (Reichweite circa zehn Meter). Der Sichtkontakt zwischen HDMI-Sender<br />
und Beamer muss aber gewahrt bleiben. Steuerbefehle über HDMI-CEC werden ebenfalls unterstützt.<br />
Reichen die Anschlüsse am Projektor nicht aus, können Sie bis zu fünf HDMI-<br />
Quellen mit der externen HDMI-Anschlussbox verbinden (vier Anschlüsse<br />
hinten, einer seitlich). Von dieser führen Sie ein Kabel zum Projektor, oder<br />
verwenden die drahtlose HDMI-Bildübertragung.<br />
Der externe Drahtlos-<br />
HDMI-Transmitter dient<br />
gleichzeitig als Energieliefe-<br />
rant für die 3D-Brillenak-<br />
kus. Mittels USB-Verbin-<br />
dung können Sie diese aber<br />
auch über andere externe<br />
Geräte auftanken.<br />
www.hdtvmagazin.com 37
Durch die immense<br />
Lichtleistung entsteht<br />
eine beträchtliche Abwärme.<br />
Leider wird der<br />
Projektor alles andere<br />
als leise gekühlt.<br />
KAUFTIPP<br />
Heimkino-Beamer<br />
BenQ<br />
W7500<br />
3/2014<br />
Ausstattung<br />
BenQ<br />
W7500<br />
3/2014<br />
Zoom und Fokus<br />
müssen Sie manuell<br />
am Objektiv einstellen,<br />
der kleine Schieberegler<br />
rechts daneben lässt<br />
Sie das komplette Bild<br />
verschieben.<br />
Bildqualität<br />
BenQ<br />
W7500<br />
3/2014<br />
Unüblich für diese<br />
Preisklasse kann sich<br />
das hintere Anschlussfeld<br />
sehen lassen:<br />
Analoge und digitale<br />
Bildeingänge sind<br />
ebenso vorhanden <strong>wie</strong><br />
ein 12-V- und RS-232-<br />
Anschluss.<br />
Die beiliegende 3D-Shutter-Brille wird wahlweise<br />
über den USB-Anschluss des Projektors<br />
aufgeladen. Die 3D-Darstellung gelingt fast<br />
flimmerfrei und ohne Doppelkonturen.<br />
BenQ W7500<br />
Vor einigen Jahren kostete ein Heimkinoprojektor<br />
mit DLP-Technik<br />
und den Leistungsdaten des W7500<br />
nicht selten einen fünfstelligen Betrag.<br />
Doch der Markt der Projektoren hat sich<br />
gewandelt, neben Sonys SXRD- gilt auch<br />
JVCs D-ILA-Technik als das Maß der Dinge<br />
im jeweiligen Preisbereich. Gehört DLP<br />
damit auf das Abstellgleis?<br />
Trotz des vergleichsweise <strong>günstig</strong>en Preispunktes<br />
geht BenQ keine Kompromisse bei<br />
der Ausstattung ein. Sämtliche gängigen<br />
Anschlüsse für den Heimkinobetrieb sind<br />
beim W7500 vorhanden. Spielen Sie neben<br />
einer digitalen auch eine analoge Quelle ein,<br />
können Sie mittels Bild-in-Bild-Funktion<br />
beide Inhalte gleichzeitig <strong>wie</strong>dergeben. Das<br />
Bild lässt sich dank Lens-Shift-Funktion<br />
flexibel zur Leinwand ausrichten, einzig<br />
beim Zoom sollten Sie einen etwas größeren<br />
Mindestabstand einplanen: Eine 2,5 Meter<br />
breite Leinwand wird erst ab einem Abstand<br />
von knapp vier Metern formatfüllend<br />
ausgeleuchtet. Für alle Installationsarten gilt:<br />
Installieren Sie den W7500 nicht zu nah am<br />
Hörplatz, denn die Lüfter sind deutlich hörbar.<br />
Dank der enormen Lichtreserven werden<br />
drei Meter breite Leinwände aber selbst im<br />
<strong>nie</strong>drigen Lampenmodus ansprechend ausgeleuchtet,<br />
sodass der hohe Lampenmodus<br />
nicht zwingend aktiviert werden muss: Der<br />
W7500 erreicht im <strong>nie</strong>drigen Lampenmodus<br />
„Derart ruckelfrei und gänzlich<br />
ohne Doppelkonturen<br />
sind wir bislang selten in 3D-<br />
Welten abgetaucht.“<br />
eine höhere Bildhelligkeit als vergleichbare<br />
Heimkinoprojektoren im hohen.<br />
Vorab zu klären<br />
Konstruktionsbedingt unterliegt die<br />
DLP-Technik gewissen Nachteilen, die mit<br />
anderen Projektionstechnologien nicht<br />
auftreten. Im Gegensatz 3-Chip-Projektoren<br />
auf SXRD-, D-ILA- oder LCD-Basis kommt<br />
bei der DLP-Technologie häufig (<strong>wie</strong> auch<br />
beim W7500) nur ein Bildchip zum Einsatz,<br />
sodass die Aufspaltung des Lichts in die<br />
RGB-Grundfarben nicht funktio<strong>nie</strong>rt. Stattdessen<br />
rotiert im Lichtweg ein Farbrad, das<br />
beim W7500 in sechs Segmente eingeteilt ist<br />
und jede Grundfarbe (Rot, Grün, Blau) pro<br />
Drehzyklus zweimal zeigt. Dank sechsfacher<br />
Drehgeschwindigkeit (abhängig vom<br />
Eingangssignal) werden die Einzelfarben in<br />
Sekundenbruchteilen nacheinander auf die<br />
Leinwand geworfen und durch die Trägheit<br />
unserer Wahrnehmung erscheinen Bilder<br />
komplett eingefärbt. Was in der Praxis tadellos<br />
funktio<strong>nie</strong>rt, birgt allerdings Nachteile in<br />
der Darstellungsqualität. So sind an kontraststarken<br />
Strukturen Farbblitzer zu erkennen<br />
und gleichmäßige Farbverläufe zeigen sich<br />
etwas stärker abgestuft als mit 3-Chip-Projektoren.<br />
In<strong>wie</strong>weit beide Faktoren das Filmerlebnis<br />
schmälern, ist nicht unwesentlich<br />
von der eigenen Wahrnehmung abhängig,<br />
meist ist der Effekt nur unterschwellig zu<br />
spüren. Doch die Reduzierung auf nur einen<br />
Bildchip bringt auch Vorteile: Während Sie<br />
bei anderen Projektoren die Konvergenz der<br />
drei Panels meist manuell angleichen müssen,<br />
zeigt der W7500 keine störenden Farbsäume<br />
Bilder: Auerbach Verlag, BenQ<br />
38 | 3.2014
und somit ein sehr scharfes Bild. Perfekt<br />
gelingt BenQ die Darstellung aber trotzdem<br />
nicht, was dem verbauten Objektiv geschuldet<br />
ist: Zum Randbereich hin nimmt die<br />
Bildschärfe minimal ab und es kommt doch,<br />
wenn auch nur sehr gering, zur Bildung von<br />
farbigen Doppelkonturen.<br />
Eintauchen in die XXL-Projektion<br />
Im Auslieferungszustand zeigt der W7500<br />
satte Rottöne, die sich über das Farbmanagement<br />
auf das gängige Niveau angleichen<br />
lassen. Die Bildhelligkeit des W7500 ist durch<br />
die Kombination aus leistungsstarker Lampe,<br />
DLP-Chip und „Brilliant-Color-Technologie“<br />
einzigartig im Heimkinobereich. Sämtliche<br />
Farben bleiben natürlich und Sie können die<br />
maximale Helligkeit ausreizen, ohne Kompromisse<br />
bei der Bilddarstellung eingehen<br />
zu müssen. Einzige Voraussetzung ist, dass<br />
die Bildquelle im RGB-Farbmodus zuspielt,<br />
denn eingespeiste Komponentenfarbsignale<br />
gab der W7500 häufig mit fehlerhaften<br />
Bildabstimmungen <strong>wie</strong>der. Die Bezeichnung<br />
„Brilliant Color“ ist zudem leicht irreführend,<br />
denn die Farben ändern sich bei Einsatz des<br />
Bildreglers kaum.<br />
Stattdessen werden<br />
Weißflächen mit<br />
deutlich höherer<br />
Bildhelligkeit<br />
<strong>wie</strong>dergegeben und<br />
der Kontrast in sehr<br />
hellen Bereichen<br />
leicht verstärkt. In<br />
Summe entsteht eine<br />
Bilddynamik, die<br />
über das gängige Niveau<br />
hinausgeht. Am<br />
anderen Ende der<br />
Skala, der Schwarzdarstellung,<br />
zeigt<br />
der W7500 dagegen<br />
Schwächen, denn<br />
Schwarz erscheint<br />
nur dunkelgrau.<br />
Durch die immense<br />
Bildhelligkeit wird<br />
das Auge aber gekonnt<br />
getäuscht. Zudem<br />
verbaut BenQ<br />
eine dynamische<br />
Blende, die in Echtzeit<br />
den Lichtstrom<br />
reduziert, wenn<br />
wenig Helligkeit im<br />
Bild erforderlich<br />
Alle Tasten sind beleuchtet und viele Sonderfunktionen<br />
ohne Umwege direkt abrufbar.<br />
ist. Zugleich hebt BenQ den Signalpegel von<br />
helleren Details an, sodass die Bildbrillanz<br />
erhalten bleibt. Geringe Überbelichtungen<br />
sind zwar teilweise auszumachen, aber mit<br />
aktivierter Blende wird die durchschnittliche<br />
Schwarzdarstellung auf ein gutes Niveau<br />
verbessert. Einziger Kritikpunkt: Ähnlich<br />
<strong>wie</strong> die hörbaren Lüfter macht leider auch<br />
die Blende durch Zusatzgeräusche auf sich<br />
„Der W7500 erreicht im <strong>nie</strong>drigen<br />
Lampenmodus eine höhere Bildhelligkeit<br />
als vergleichbare Heimkinoprojektoren<br />
im hohen.“<br />
aufmerksam. Die Zwischenbildberechnung<br />
funktio<strong>nie</strong>rt in geringer Stufe tadellos und<br />
ermöglicht auch im 3D-Modus eine flüssige<br />
Darstellung. Die Bewegtbildschärfe verbessert<br />
sich dagegen nicht: Der W7500 bietet<br />
hier einzig 60-Hertz-Niveau, durch die<br />
extrem schnelle Reaktionszeit des DLP-Chips<br />
kommt es aber zu keinerlei Schlieren. Während<br />
andere Projektoren im 3D-Modus durch<br />
48- oder 60-Hertz-Flackern enttäuschen,<br />
projiziert der W7500 mit jeweils 72 Hertz pro<br />
Auge (144 Hertz DLP-Frequenz), was exakt<br />
dem Dreifachen der 24-Hertz-Kinofilmfrequenz<br />
entspricht. Die Bildhelligkeit nimmt<br />
im 3D-Modus zwar ab, derart ruckelfrei und<br />
gänzlich ohne Doppelkonturen sind wir aber<br />
bislang selten in 3D-Welten abgetaucht. Die<br />
beiliegende Shutter-Brille zeigte im Test allerdings<br />
eine invertierte Perspektive, was sich<br />
durch einen Druck auf den Einschaltknopf<br />
schnell beheben lässt.<br />
Die Alternative für Sparfüchse<br />
Wenn Sie einen Spielpartner für riesige<br />
Leinwände suchen oder eine Projektion im<br />
Wohnzimmer anstreben, dann ist der W7500<br />
von BenQ eine echte Empfehlung. Mit seinen<br />
brillanten, kontraststarken, scharfen und<br />
farbechten Bildern liefert der W7500 genau<br />
das, was sich viele Großbildfans wünschen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Exzellente Helligkeit, sehr gute Farbtreue<br />
+ Gute Bildschärfe, ruckelfreie Kinobilder<br />
+ Sehr gutes 3D, Brille fast flimmerfrei<br />
+ Sehr gute Preis-Leistung<br />
– Farbblitzer, abgestufte Farbübergänge<br />
– Schwarz könnte noch satter sein<br />
– Betriebsgeräusch vergleichsweise hoch<br />
– Lens-Shift, Fokus und Zoom manuell<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Standardmodus Kino<br />
Helligkeit 50<br />
Kontrast 50<br />
Bildschärfe 1<br />
Hautton 3<br />
Farbttemp.<br />
Normal<br />
Vollbildinterpol. Niedrig<br />
Lampenleistung Je nach Wunsch<br />
Steuerung Schärfe Detailverb. 3,<br />
Geräuschred. 0<br />
Farbtemperatur Plus: R50/G43/B42<br />
(R50/G45/B41 mit<br />
Brilliant Color), Minus:<br />
R251/G265/B250<br />
Gamma-Auswahl 2,2<br />
Brilliant Color Ein oder Aus<br />
Farbmanagement Rot 58/50/49,<br />
Grün 59/50/50,<br />
Blau 60/50/50,<br />
Zyan 50/50/50,<br />
Magenta 65/50/47,<br />
Gelb 50/50/47<br />
Dynamic Black Ein<br />
Bildformat<br />
Real<br />
www.hdtvmagazin.com 39
BenQ W7500<br />
Details<br />
Preis<br />
2 399 Euro<br />
Farbe<br />
Schwarz<br />
Maße (B × H × T)<br />
42,8 × 14,5 × 31,7 cm<br />
Gewicht<br />
6,3 kg<br />
Bauweise 1-Chip-DLP (Darkchip 3,<br />
RGB-RGB-Farbrad, 6-fache<br />
Drehgeschwindigkeit)<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Lampenlaufzeit<br />
3 000 Stunden<br />
3D<br />
ja (Shutter-Technik)<br />
Stromverbrauch<br />
315 – 375 W<br />
Zubehör<br />
Fernbedienung<br />
Standardfernbedienung beleuchtet<br />
3D-Brille<br />
mitgeliefert (3D Glasses II), DLP-Link,<br />
Sichtkontakt zum Projektor erforderlich<br />
Anschlüsse<br />
2 × HDMI (3D, CEC) 1 × Komponente 1 × PC<br />
1 × RS232 1 × 12-V-Trigger 1 × USB<br />
Aufstellung<br />
Projektionsentfernung 1,62 – 2,43 × Bildbreite<br />
(1,5-fach Zoom)<br />
Lens-Shift vertikal: +/–120 %, horizontal: +/–40 %<br />
Motorisierte Optik<br />
nein<br />
Lens-Memory<br />
nein<br />
Projektorfunktionen<br />
Einschaltzeit<br />
ca. 60 Sekunden<br />
Lautstärke (1m Entfernung) 38 – 43 dB<br />
Panelabgleich<br />
nicht notwendig (1-Chip-DLP)<br />
21 : 9-Vorverzerrung ja, nicht in 3D<br />
Gaming<br />
Eingabeverzögerung<br />
mittel bis hoch (60 – 110 ms),<br />
akzeptabel spielbar<br />
Spielemodus<br />
nicht vorhanden, deaktivierte<br />
Zwischenbildberechnung mindert<br />
Eingabeverzögerung (60 ms)<br />
Helligkeit/Schwarzwert<br />
Leuchtkraft 310 – 500 cd/m 2<br />
Schwarzwert 0,07 – 0,3 cd/m 2<br />
Auto-Iris/Blende<br />
ja (reagiert schnell und<br />
unauffällig, aber Störgeräusche)<br />
Helligkeitsverteilung<br />
80 % 90 % 80 %<br />
80 % 100 % 80 %<br />
80 % 90 % 80 %<br />
Durchzeichnung<br />
minimale Überbelichtung in sehr dunklen und<br />
Unterbelichtung in dunklen Szenen, fast neutral<br />
Bildschärfe<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Detailnachschärfung<br />
ja, kontrastbasierte Detailnachschärfung<br />
Bewegtbildschärfe<br />
befriedigend, 60-Hertz-Niveau<br />
Nachzieheffekte<br />
nicht sichtbar<br />
Filmglättung<br />
ja, drei Stufen, flüssige Filmbilder ab<br />
mittlerer Stufe, aber Artefakte;<br />
<strong>nie</strong>drige Stufe empfohlen<br />
Farbdarstellung<br />
Farbraum<br />
Rottöne erweitert und stark gesättigt,<br />
neutrale Abstimmung möglich<br />
Farbtemperatur<br />
Voreinstellung mit Blau-Violettschimmer<br />
in dunklen Bildbereichen,<br />
neutraler Abgleich sehr leicht möglich<br />
Bildfehler<br />
Clouding/Streifenbildung nein/nein<br />
Farbblitzer/Pixelrauschen ja/gering<br />
Abgestufte Farbübergänge sichtbar<br />
3D-Darstellung<br />
Helligkeit 55 cd/m 2<br />
Doppelkonturen (Crosstalk) nicht sichtbar<br />
3D-Brille flimmerfrei<br />
nahezu flimmerfrei (72-Hertz-<br />
Shutterfrequenz pro Auge)<br />
Auflösung<br />
Full-HD-3D<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
40 | 3.2014
So funktio<strong>nie</strong>rt die DLP-Technik<br />
Zwei Millionen Mikrospiegel und ein rotierendes Farbrad sorgen im W7500 für brillante Bilder<br />
in echter Kinoqualität. Wie die Technologie im Projektorinneren aussieht, haben wir uns einmal<br />
genauer angeschaut.<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen Projektoren<br />
schlummert im W7500 nur ein Bildchip. Die<br />
winzige spiegelnde Fläche setzt sich aus knapp zwei<br />
Millionen Mikrospiegeln zusammen.<br />
Der Größenvergleich zeigt: Selbst ein winziges<br />
Ameisenbein erscheint im Verhältnis zu den Mikrospiegeln<br />
<strong>wie</strong> ein riesiges Ungetüm. Kaum zu glauben,<br />
dass jeder Spiegel einzeln angesteuert wird.<br />
Nur in der Mikroskopansicht erkennbar: Jeder Spiegel<br />
entspricht einem Bildpunkt. Je öfter ein Spiegel<br />
zur Lichtquelle kippt, desto heller erscheint ein Pixel<br />
auf der Leinwand.<br />
Damit das Bild nicht nur aus Graustufen besteht,<br />
sorgt ein Farbrad für die Einfärbung. Im BenQ<br />
W7500 kommt ein 6-Segment-Farbrad mit sechsfacher<br />
Drehgeschwindigkeit zum Einsatz.<br />
Durch die Trägheit unserer Wahrnehmung und die Schnelligkeit des Farbrads sehen wir die projizierten<br />
Bilder in voller Farbenpracht. Schalten Sie die Funktion „Brilliant Color“ hinzu, steigt die Bildbrillanz nochmals.<br />
Durch die einzelnen Segmente des Farbrads gelangen die jeweiligen Farben aber nicht zeitgleich auf die<br />
Leinwand, sondern zeitlich versetzt.<br />
Die Einzelbildaufnahmen einer Fotokamera zeigen: In Sekundenbruchteilen wirft der Projektor die Farb- und Helligkeitsabstufungen zeitlich versetzt zur Leinwand.<br />
Nur im Ausnahmefall können Sie kurzzeitige Farbblitzer wahrnehmen und gleichmäßige Farbübergänge erscheinen leicht abgestuft.<br />
www.hdtvmagazin.com 41
Ausstattung<br />
An Anschlüssen<br />
herrscht kein Mangel,<br />
digitale und analoge<br />
Bildeingänge sind<br />
ebenso zu finden <strong>wie</strong><br />
RS-232- und 12-Volt-<br />
Trigger-Schnittstellen.<br />
Optoma<br />
HD91<br />
3/2014<br />
Bildqualität<br />
Optoma<br />
HD91<br />
3/2014<br />
Trotz sparsamer<br />
LED-Beleuchtung setzt<br />
Optoma drei große<br />
Lüfter und mächtige<br />
passive Elemente zur<br />
Kühlung ein.<br />
Unserem Testmodell lagen zwei<br />
Shutter-Brillen und ein Funksender<br />
bei. Die 3D-Darstellung des<br />
HD91 fällt mustergültig aus.<br />
Zoom und Fokus müssen<br />
manuell am Objektiv eingestellt<br />
werden. Die Regler für<br />
die Bildverschiebung wurden<br />
etwas unpraktisch an der<br />
Unterseite angebracht.<br />
Optoma HD91<br />
Nahezu alle Projektoren am Markt<br />
teilen eine große Schwäche: Die<br />
verbaute UHP-Lampe. Diese erzeugt<br />
ein nicht optimales Farbspektrum, die<br />
Helligkeit lässt nach knapp 1 000 Stunden<br />
nach und die Lampe muss meist nach 3 000<br />
Stunden gewechselt werden. Optomas<br />
HD91 macht Schluss mit diesen Kompromissen,<br />
denn in diesem Projektor kommt<br />
eine LED-Beleuchtung zum Einsatz.<br />
Der Vorteil der LED-Beleuchtung ist auf<br />
den ersten Blick erkennbar: Einen Lampenschacht<br />
zum Ausbau der Lampe bietet<br />
der HD91 nicht, Optoma verspricht knapp<br />
20 000 Stunden Laufzeit ohne erkennbaren<br />
Helligkeitsverlust. Schalten Sie den HD91<br />
ein, vergehen nur wenige Sekunden, bis das<br />
Optoma-Logo auf der Leinwand erscheint<br />
und der Projektor die korrekte Farbtemperatur<br />
und maximale Helligkeit zeigt. Mit<br />
konventionellen Lampen würden einige<br />
Minuten ins Land ziehen, bis das Gesamtbild<br />
stimmig erscheint. Aufgrund der<br />
etwas trägen Signalerkennung müssen Sie<br />
zwar knapp 30 Sekunden warten, bis das<br />
Bild der angeschlossenen Quelle erscheint,<br />
dennoch darf der HD91 als Schnellstarter<br />
gewertet werden.<br />
Zweiter Frühling für DLP-Technik<br />
Durch den Einsatz einer LED-Lichtquelle<br />
(Optoma verbaut drei LEDs, eine für jede<br />
Grundfarbe, mit eigenen Kühlkörpern), entfällt<br />
das bei 1-Chip-DLP-Projektoren notwendige<br />
Farbrad. Die nacheinander projizierten<br />
Farben werden mit Optomas HD91 schneller<br />
„Die native Farbraumabdeckung<br />
des HD91 ist<br />
schlichtweg gigantisch.“<br />
denn je zur Leinwand geworfen, vollständig<br />
von Farbblitzern befreit zeigt sich aber auch<br />
der LED-Projektor nicht. Wer DLP-Projektoren<br />
bislang gemieden hat, sollte sich den<br />
HD91 dennoch unbedingt anschauen. Unsere<br />
Hoffnungen, dass gleichfalls das Betriebsgeräusch<br />
deutlich gesenkt wurde, erfüllten sich<br />
leider nicht: Zwar säuseln die drei großen Lüfter<br />
angenehm vor sich hin, doch bei steigender<br />
Helligkeit geht vom Bereich des LED-Moduls<br />
ein hochfrequentes Störgeräusch aus. Drosseln<br />
Sie die Bildhelligkeit, ist der Spuk vorbei, aufgrund<br />
der begrenzten Helligkeitsreserven ist<br />
dies aber kein praxistauglicher Kompromiss.<br />
LED-Power<br />
Nutzen Sie bei Projektoren mit UHP-Lampe<br />
ausschließlich den <strong>nie</strong>drigen Lampenmodus,<br />
so fällt die Bildhelligkeit des HD91 fast<br />
vergleichbar aus (knapp 80 %). Voraussetzung<br />
ist, dass Sie entweder den Foto- oder<br />
den Kinomodus aktivieren, die eine höhere<br />
Gesamthelligkeit aufweisen, ohne die Farbdarstellung<br />
zu stark zu verfremden. Apropos<br />
Farben: Die native Farbraumabdeckung des<br />
HD91 ist schlichtweg gigantisch und wir<br />
können diesen Farbmodus auch mit gängigen<br />
Video- und Filmquellen wärmstens empfehlen.<br />
Optoma verzichtet auf eine Übersättigung<br />
in den kritischen Hauttonbereichen und der<br />
HD91 zeichnet erst Farben nahe der Maximalsättigung<br />
deutlich kräftiger. Kinofilme<br />
bestaunen Sie mit dem LED-Projektor in<br />
bislang ungesehener Pracht, denn die Farben<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Optoma<br />
42 | 3.2014
erscheinen nicht nur satter, sondern auch<br />
reiner als mit herkömmlichen UHP-Lampen.<br />
Was der HD91 jedoch vermissen lässt, sind<br />
Bildeinstellungen, die es allen Kinoliebhabern<br />
recht machen. So bewirkt die Reduzierung<br />
des Farbraums auf gängige Videostandards<br />
nur anhand der Messungen des Farbdreiecks<br />
eine scheinbar präzise Abbildung, denn die<br />
Helligkeit der Farben verläuft unkoordi<strong>nie</strong>rt.<br />
Prinzipiell erscheinen Grün- und Cyantöne<br />
mit diesem Projektor zu dunkel, was sich<br />
auch mittels Farbkorrektur nicht vollständig<br />
ausgleichen lässt.<br />
Ruckelfreier Filmlook<br />
Sollen Kinobilder flüssig und ruckelfrei<br />
oder eher filmhaft erscheinen? Optomas<br />
HD91 bietet einen guten Kompromiss: Die<br />
Zwischenbildberechnung mindert in geringer<br />
Stufe die störendsten Ruckler, ohne Kinofilme<br />
zu künstlich <strong>wie</strong>derzugeben. Selbst im 3D-<br />
Modus leistet die Zwischenbildberechnung<br />
wertvolle Dienste, damit die Augen dem<br />
Geschehen besser folgen können (ohne Zwischenbildberechnung<br />
sichtbare Ruckler). Laut<br />
Optoma arbeitet der HD91 im 3D-Modus mit<br />
144 Hertz (72 Hertz pro Auge), was die fast<br />
flimmerfreie 3D-Darstellung trotz Shutter-<br />
Technik selbst bei Umgebungslicht erklärt.<br />
Optomas Zwischenbildberechnung beeinflusst<br />
aber lediglich die wahrgenommene<br />
Schärfe von Kinofilmmaterial, denn normale<br />
<strong>TV</strong>- und Videosequenzen in 50 oder 60 Hertz<br />
profitieren nicht von einer verbesserten Bewegtbildschärfe.<br />
Bildkontrast<br />
Sowohl die Bildhelligkeit<br />
als auch die<br />
Farbdarstellung stellen<br />
beim HD91 kein<br />
wesentliches Manko<br />
dar, bei der Schwarzdarstellung<br />
müssen<br />
wir aber Kritik üben.<br />
Ohne Einsatz der<br />
„Dynamic Black“-<br />
Funktion erscheinen<br />
dunkle Bildinhalte<br />
eher Grau, sodass der<br />
Gesamtkontrast zu<br />
wünschen übrig lässt.<br />
Mit Dynamic Black<br />
passt der Projektor<br />
die LED-Beleuchtung<br />
dem Bildinhalt an,<br />
Trotz übersichtlicher Tastenanzahl lässt die Fernbedienung<br />
des HD91 keine Wünsche aufkommen.<br />
was einem Vollbilddimming gleichkommt und<br />
die Schwarzdarstellung deutlich verbessert.<br />
Da gleichfalls der Videopegel angepasst wird,<br />
steigt der Kontrast auch nativ, lediglich bei<br />
der Messung von Schwarz- und Weißflächen<br />
klappt dieser Kontrasttrick nicht. Dynamic<br />
Black ist zugleich aber auch der Schwachpunkt<br />
des HD91, denn Optoma leistet sich bei der<br />
Programmierung einige Schnitzer. So klappte<br />
die Kontrastoptimierung bei unserem Testmodell<br />
nur in den Bildmodi „Foto“ und „Kino“<br />
zufriedenstellend. Zudem arbeitet nur die<br />
erste Stufe unmerklich, während Stufe 2 einen<br />
immensen Grünstich in dunklen Filmszenen<br />
hervorruft. Stufe 3 ist mit Stufe 2 identisch,<br />
hierbei schaltet der Projektor die LEDs bei<br />
„Dass der LED-Beleuchtung<br />
die Zukunft gehört, beweist<br />
der HD91 bereits jetzt.“<br />
vollflächiger Schwarzdarstellung aber komplett<br />
ab, was in diesem Sonderfall perfektes Schwarz<br />
ermöglicht. Unser Tipp: Trotz des leicht verzögerten<br />
Eingreifens und damit einhergehenden<br />
Helligkeitspumpens empfehlen wir Stufe 1 der<br />
Dynamic-Black-Funktion. Gleichzeitig sinkt<br />
die Energieaufnahme: Mit einem Verbrauch<br />
zwischen 60 und 130 Watt zeigt sich der HD91<br />
konkurrenzlos energieeffizient.<br />
Jetzt schon umsteigen?<br />
Die Benotung des HD91 fällt nicht leicht.<br />
Nach gängigen Messverfahren bewertet<br />
verfehlt Optoma das Ziel, die etablierte<br />
UHP-Lampentechnik abzulösen. Nutzt man<br />
dagegen alle Möglichkeiten der LED-Beleuchtung<br />
und kalibriert den Projektor nicht nach<br />
Norm, wird man angesichts der farbenprächtigen<br />
Bilder aus dem Staunen kaum herauskommen.<br />
Dass der LED-Beleuchtung die<br />
Zukunft gehört, beweist Optoma bereits jetzt:<br />
In Sachen Energiebilanz und Lampenlaufzeit<br />
spielt der HD91 in einer eigenen Liga.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Was uns gefällt<br />
+ Beeindruckende Farbraumabdeckung<br />
+ Gute Schärfe und Zwischenbildberechnung<br />
+ Sehr gutes 3D, Brille fast flimmerfrei<br />
+ LED-Beleuchtung mit vielen Praxisvorteilen<br />
Was uns stört<br />
– Helligkeit und Schwarzwert nicht optimal<br />
– Farbblitzer gemindert, aber noch sichtbar<br />
– Dynamic-Black-Funktion fehlerhaft<br />
– Hochfrequentes Störgeräusch<br />
Einstellungen für ein natürliches Bild<br />
Anzeigemodus Foto<br />
Kontrast –10<br />
Helligkeit –1<br />
Farbe 0<br />
Farbton 0<br />
Schärfe 7<br />
Gamma<br />
Standard<br />
Ultra Detail Ein<br />
Pure Color<br />
Aus<br />
Pure Motion Niedrig<br />
LED-Helligkeit Dynamic Black 1<br />
Farbtemp.<br />
D65<br />
Farbraum/CMS Nativ (erweiterter<br />
Farbraum) oder <strong>HD<strong>TV</strong></strong><br />
Verstärkung R/G/B –1/0/0<br />
Grundeinst. R/G/B 0/0/0<br />
Farbraum<br />
Automatisch<br />
Format<br />
Nativ<br />
CMS<br />
Helligkeitsanhebung<br />
für Grün, Cyan und<br />
Gelb empfohlen<br />
www.hdtvmagazin.com 43
Optoma HD91<br />
Details<br />
Preis<br />
Farbe<br />
Maße (BxHxT)<br />
Gewicht<br />
Bauweise<br />
Auflösung<br />
Lampenlaufzeit<br />
3D<br />
Stromverbrauch<br />
Zubehör<br />
Fernbedienung<br />
3D-Brille<br />
3 499 Euro<br />
Schwarz<br />
34,5 × 16,2 × 44,3 cm<br />
7 kg<br />
1-Chip-DLP (Darkchip 3, RGB-LED-<br />
Lichtquelle)<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
20 000 Stunden<br />
ja (Shutter-Technik)<br />
60 – 130 Watt<br />
Standardfernbedienung beleuchtet<br />
(TSFP-IR01)<br />
mitgeliefert (2x Shutter-Brille ZF2100),<br />
Funksender enthalten<br />
Anschlüsse<br />
2 × HDMI (3D, CEC) 1 × Komponente 1 × PC<br />
1 × RS-232 2 × 12-V-Trigger 1 × USB<br />
Aufstellung<br />
Projektionsentfernung 1,5 – 2,89 ×Bildbreite (1,9-fach Zoom)<br />
Lens-Shift horizontal: +/–10 %, vertikal: +/–60 %<br />
Motorisierte Optik<br />
nein<br />
Lens-Memory<br />
nein<br />
Projektorfunktionen<br />
Einschaltzeit<br />
Lautstärke (1m Entfernung)<br />
Panelabgleich<br />
21 : 9-Vorverzerrung ja, auch in 3D<br />
Gaming<br />
Eingabeverzögerung<br />
Spielemodus<br />
ca. 3 Sekunden (ca. 30 Sekunden bis<br />
Bild von Quelle angezeigt wird)<br />
36 – 40 dB<br />
nicht notwendig (1-Chip-DLP)<br />
hoch (80 – 130 ms), mäßig spielbar<br />
nicht vorhanden, deaktivierte<br />
Zwischenbildberechnung mindert<br />
Eingabeverzögerung (80 ms)<br />
Helligkeit/Schwarzwert<br />
Leuchtkraft<br />
150 – 200 cd/m 2 (nahezu stufenlose<br />
Helligkeitsanpassung möglich)<br />
Schwarzwert 0,02 – 0,2 cd/m 2<br />
Auto-Iris/Blende<br />
LED-Dimming in drei Stufen, leichtes<br />
Helligkeitspumpen erkennbar, Stufe 2<br />
und 3 provozieren Grünstich im<br />
Tiefschwarz<br />
Helligkeitsverteilung<br />
80 % 90 % 80 %<br />
85 % 100 % 85 %<br />
80 % 90 % 80 %<br />
Durchzeichnung<br />
ausgeglichene Durchzeichnung in Voreinstellung „Standard“<br />
Bildschärfe<br />
Auflösung<br />
1 920 × 1 080 Pixel<br />
Detailnachschärfung<br />
ja („Ultra Detail“)<br />
Bewegtbildschärfe<br />
befriedigend, 60-Hertz-Niveau<br />
Nachzieheffekte<br />
nicht sichtbar<br />
Filmglättung<br />
ja, „Pure Motion“ in drei Stufen,<br />
flüssige Filmbilder ab mittlerer Stufe<br />
aber Artefakte, <strong>nie</strong>drige Stufe<br />
empfohlen<br />
Farbdarstellung<br />
Farbraum<br />
Farbtemperatur<br />
Bildfehler<br />
Clouding / Streifenbildung<br />
Farbblitzer / Pixelrauschen<br />
Abgestufte Farbübergänge<br />
Ton<strong>wie</strong>dergabe<br />
Helligkeit<br />
Doppelkonturen (Crosstalk)<br />
3D-Brille flimmerfrei<br />
Auflösung<br />
extrem große Farbraumabdeckung,<br />
dennoch meist natürliche Darstellung,<br />
exakte Farbkalibrierung nicht möglich,<br />
viele Farbtöne in Relation zu dunkel<br />
vorbildlich neutrale Voreinstellung,<br />
Abgleich sehr leicht möglich<br />
nein / nein<br />
sehr gering / gering<br />
gering<br />
15 cd/m2<br />
nicht sichtbar<br />
nahezu flimmerfrei (72-Hertz-Shutterfrequenz<br />
pro Auge)<br />
Full-HD-3D<br />
Bilder: Auerbach Verlag<br />
44 | 3.2014
Auswirkungen der LED-Technik<br />
Optomas HD91 arbeitet als einziger Heimkinoprojektor im vierstelligen Preissegment mit einer<br />
LED-Beleuchtung. Welche Vor- und Nachteile dies für den Bildabgleich mit sich bringt, haben wir<br />
genauer untersucht.<br />
Der maximale Farbumfang ist gigantisch. Bis 50 %<br />
Sättigung zeigen sich Farben nahezu neutral.<br />
Die Farbdarstellung des HD91 (rechts) ist deutlich satter als die Projektion mit UHP-Lampen (links). Die<br />
kontrastreichere Darstellung hilft, ähnliche Farbtöne deutlicher voneinander unterscheiden zu können.<br />
Perfekt kalibrieren lässt sich der HD91 zwar nicht, doch die LED-Beleuchtung<br />
sorgt für ein reines Farbspektrum, das man live gesehen haben sollte.<br />
Die LED-Lichtquelle des HD91 reduziert die Energieaufnahme und erweitert<br />
die Nutzungsdauer, zudem ist kein Anlauf- oder Abkühlungsprozess vonnöten.<br />
Im Foto- und Kinomodus erreicht der HD91 die beste Helligkeit. Gleichfalls<br />
funktio<strong>nie</strong>rt die Kontrastverbesserung Dynamic Black ohne Bildfehler.<br />
In anderen Bildmodi <strong>wie</strong> „Film“ oder „Benutzer“ nimmt die Maximalhelligkeit<br />
ab und Dynamic Black erzeugt hässliche Abstufungen in dunklen Bereichen.<br />
Aktivieren Sie Stufe 1 von Dynamic Black, justiert der Projektor die LED-<br />
Beleuchtung passend zum Bildinhalt, was die Schwarzdarstellung verbessert.<br />
Stufe 2 und 3 von Dynamic Black provozieren einen störenden Grünstich im Bild<br />
und sollten deshalb trotz besserer Schwarzdarstellung gemieden werden.<br />
www.hdtvmagazin.com 45
Der Traum vom Wohnzimmerkino<br />
Die Wahl der richtigen oder vielmehr<br />
der passenden Leinwand<br />
ist nicht minder wichtig, als die<br />
Wahl des Projektors, doch allzu oft wird<br />
zugunsten des Preises zum falschen Tuch<br />
gegriffen.<br />
Die Projektion auf eine Oberfläche ist immer<br />
von äußeren Faktoren abhängig – nur<br />
im komplett abgedunkelten Heimkino und<br />
mit abgedunkelten Wänden sehen Sie die<br />
Bildqualität, die Ihr Projektor tatsächlich<br />
liefert. Sobald helle Wände das projizierte<br />
Licht reflektieren und Restlicht auf die<br />
Leinwand trifft, kommt es unweigerlich zum<br />
Kontrastverlust und zu Farbverfälschungen.<br />
Da eine Leinwand passiv arbeitet, wird<br />
jedes eintreffende Licht reflektiert, ganz<br />
gleich, ob es sich um Bildinformationen des<br />
Projektors oder Störeinflüsse von anderen<br />
Lichtquellen handelt. Damit die Projektion<br />
im Wohnzimmer kontraststark gelingt,<br />
greifen Leinwandhersteller tief in die Trickkiste,<br />
um unterschiedliche Materialien zu<br />
kombi<strong>nie</strong>ren, die Lichtwellen abhängig vom<br />
Einfallswinkel reflektieren oder absorbieren.<br />
Häufig werden Sie dabei auf zwei unterschiedliche<br />
Verfahren stoßen. Sogenannte<br />
High-Gain-Leinwände erhöhen den Reflexionsgrad<br />
des direkt einfallenden Lichts.<br />
Ein Gain-Wert von 1 besagt, dass das Licht<br />
in gleichem Maße reflektiert wird, <strong>wie</strong> es<br />
auf die Leinwand trifft. Höhere Gain-Werte<br />
zeigen den Faktor an, um den die Helligkeit<br />
zunimmt. Hierfür ist allerdings eine spezielle<br />
Beschichtung notwendig, die eine Art<br />
Glitzereffekt hervorrufen kann. Je stärker<br />
das Licht gebündelt wird (hoher Gain-Wert),<br />
desto heller erscheint das Bild bei frontaler<br />
Betrachtung, allerdings dunkelt es umso<br />
stärker bei einer seitlichen Betrachtung ab.<br />
Das zweite Verfahren setzt auf eine dunklere<br />
Clever: Die ausfahrbare Leinwand von Screen Innovations dient als Lichtblocker<br />
und hängt an dünnen Seilen. Damit wird nicht unnötig viel Fläche verdeckt.<br />
Die Cima-Serie von Stewart Filmscreen bietet einen preislich attraktiven Einstieg<br />
in die Welt der Wohnzimmerleinwände.<br />
Bilder: DNP, Screen Innovations, Stewart<br />
46 | 3.2014
und zugleich lichtmindernde Oberfläche<br />
(Gain-Wert kleiner als 1), sodass die<br />
Bildhelligkeit des Bildes abnimmt. Großer<br />
Vorteil im Vergleich zu High-Gain-Tüchern:<br />
Die Ausleuchtung gelingt gleichmäßiger, der<br />
Glitzereffekt ist geringer oder kommt überhaupt<br />
nicht zum Vorschein. Kombi<strong>nie</strong>rt man<br />
beide Verfahren, können Tücher mit guter<br />
Schwarzdarstellung und starker Lichtbündelung<br />
gefertigt werden.<br />
Der Geheimtipp: Das Leinwandmodell Blade von DNP<br />
erscheint <strong>wie</strong> ein schwebender Fernseher. Wählen Sie das<br />
Tuch Supernova 08-85, erhalten Sie bestmöglichen Kontrast,<br />
wenn der Projektor lichtstark genug ausfällt.<br />
Mehr als Kompromisse<br />
Schalten Sie den Projektor aus und betrachten<br />
Sie die Leinwandfläche bei Tageslicht, sehen<br />
Sie das bestmögliche „Schwarz“, das die<br />
Leinwand liefert. Im dunklen Heimkino sind<br />
alle Tücher gleich schwarz, im Wohnzimmer<br />
gibt es dagegen gravierende Unterschiede.<br />
Im Gegensatz zu weißen Heimkinotüchern<br />
„Damit die Projektion im<br />
Wohnzimmer gelingt, kombi<strong>nie</strong>ren<br />
Leinwandhersteller<br />
unterschiedliche Materialien,<br />
die Lichtwellen abhängig vom<br />
Einfallswinkel reflektieren<br />
oder absorbieren.“<br />
ist das optimale Wohnzimmertuch meist<br />
grau oder dunkelgrau, nur so erscheinen<br />
dunkle Bildbereiche bei Tageslicht plastisch.<br />
Großer Vorteil von Leinwandtüchern ist das<br />
Fernbleiben jedweder Spiegelung, sodass<br />
nichts vom Bildgenuss ablenkt. Zusätzlich<br />
reflektieren kontrastverstärkende Tücher das<br />
einfallende Licht nicht nach allen Richtungen<br />
gleichmäßig, sondern die speziell beschichtete<br />
Oberfläche erlaubt es, Lichtwellen<br />
in einer bestimmten Richtung zum Zuschauer<br />
zurückzuwerfen. Dadurch ist es möglich,<br />
dass das projizierte<br />
Bild eines Projektors mit<br />
hoher Helligkeit zum Zuschauer reflektiert<br />
wird, während seitlich einfallendes<br />
Umgebungslicht die Leinwandfläche kaum<br />
aufhellt. Die gerichtete Abstrahlung bedeutet<br />
aber gleichermaßen, dass die Bildecken der<br />
Leinwand häufig dunkler als die Bildmitte<br />
erscheinen. Tipp: Installieren Sie den Projektor<br />
weiter entfernt, um den Einfallswinkel<br />
zu den Bildseiten möglichst gering zu halten<br />
oder wählen Sie eine Leinwand mit ge-<br />
wölbter Bildfläche. Ebenso<br />
sollten Sie direkt vor der Leinwand<br />
Platz nehmen, denn bei einer seitlichen<br />
Betrachtung verliert das Bild stark an Helligkeit.<br />
In jedem Fall sollten Sie gegenüber<br />
der Leinwand nur den Projektor und keine<br />
Lichtquellen installieren. Gegenüberliegende<br />
Fenster müssen Sie komplett abdunkeln,<br />
um einen Kontrastverlust zu vermeiden.<br />
Für die Wohnzimmerinstallation gilt: Der<br />
Einfallswinkel des projizierten Lichts und<br />
der Blickwinkel sollten nicht zu steil ausfallen,<br />
um den bestmöglichen Bildkontrast zu<br />
erreichen.<br />
Leider nur als Importware erhältlich: die gekrümmte, fast rahmenlose Leinwand Black Diamond Zero Edge<br />
mit rückseitiger LED-Beleuchtung von Screen Innovations.<br />
Lautsprecher hinter Leinwand<br />
Wer eine Leinwand installieren will, stößt<br />
häufig an praktische Grenzen: Fährt die<br />
Leinwand vor den Fernseher, verdeckt sie<br />
meist ebenso die installierten Lautsprecher.<br />
Haben Sie den linken und rechten Lautsprecher<br />
Ihrer Heimkinoanlage weit genug vom<br />
Fernseher entfernt platziert, bieten einige<br />
Leinwandhersteller eine gute Kompromiss-<br />
www.hdtvmagazin.com 47
lösung: Motorisierte Leinwände mit Seilsystem<br />
besitzen keinen Vorlauf und verdecken<br />
somit nicht den Center-Kanal. Generell<br />
sollten Sie darauf achten, dass der Vorlauf<br />
der Leinwand exakt die Länge aufweist, die<br />
Sie in ihrem Wohnzimmer benötigen, sonst<br />
hängt die Leinwand zu hoch oder liegt auf<br />
dem Sideboard auf. Nicht immer gestatten<br />
ausfahrbare Leinwände eine stufenlose Anpassung<br />
der Länge, da das Seilspannsystem<br />
häufig nur funktio<strong>nie</strong>rt, wenn die Leinwand<br />
komplett ausgefahren wird. Haben Sie<br />
die Wahl zwischen einer fest installierten<br />
Rahmenleinwand und einer ausfahrbaren,<br />
sollten Sie zur Rahmenleinwand greifen.<br />
Jedes Einrollen strapaziert die Oberfläche<br />
und gerade die mehrfachbeschichteten<br />
High-Contrast-Leinwände reagieren sehr<br />
empfindlich. Sollte die Leinwand Lautsprecher<br />
gänzlich verdecken, stehen akustisch<br />
transparente Tücher zur Verfügung, die den<br />
Schall zum Großteil hindurchlassen. Bei<br />
dieser Lösung ist ebenfalls äußerste Vorsicht<br />
geboten, denn die Tücher reflektieren weniger<br />
Licht zum Zuschauer (dunkleres Bild)<br />
und dahinter liegende Objekte, insbesondere<br />
Flachbildfernseher mit spiegelnder<br />
Oberfläche, können durchschimmern.<br />
Leinwandhersteller <strong>wie</strong> Screen Research<br />
bieten mit einer zusätzlichen schwarzen<br />
Gewebestruktur eine passende Lösung<br />
(„Black-Backing-Layer“).<br />
Projektor ergänzt Fernseher<br />
Während Flachbildfernseher im ausgeschalteten<br />
Zustand <strong>wie</strong> Fremdkörper im<br />
Wohnzimmer erscheinen, lassen sich<br />
Leinwände meist unscheinbarer in die<br />
Wohnumgebung integrierten oder sogar<br />
einrollen. Auch das flexible Bildformat<br />
begeistert Kinofans: Ein Leinwandtuch<br />
im 21 : 9-Kinoformat ermöglicht die<br />
Filmprojektion ohne schwarze Balken<br />
und bei gleichbleibender Bildhöhe nimmt<br />
die projizierte Breite, und damit auch die<br />
Gesamtgröße des Bildes, dramatisch zu. Die<br />
„Die Abstimmung von Leinwand,<br />
Projektor und Raum ist der Schlüssel<br />
zu einem kontrastreichen Bild.“<br />
Abstimmung von Leinwand, Projektor und<br />
Raum ist der Schlüssel zu einem kontrastreichen<br />
Bild. Fällt die Wahl auf eine dunkle<br />
Leinwand mit <strong>nie</strong>drigem Gain-Wert, sollten<br />
Sie einen lichtstarken Projektor erwerben.<br />
Liegen die Lautsprecher<br />
hinter der<br />
Leinwand, sollte<br />
das Tuch akustisch<br />
transparent<br />
ausfallen. Hersteller<br />
<strong>wie</strong> Screen<br />
Research statten<br />
die Rückseite mit<br />
einer schwarzen<br />
Gewebestruktur<br />
aus, um ein<br />
Durch schimmern<br />
zu vermeiden.<br />
SXRD- und D-ILA-Projektoren<br />
ab 1 300 Lumen eignen sich hier ebenso<br />
<strong>wie</strong> DLP- und LCD-Projektoren mit 2 000<br />
Lumen (Herstellerangaben). Achten Sie<br />
darauf, dass der jeweilige Projektor nicht<br />
nur im <strong>nie</strong>drigen, sondern auch im hohen<br />
Lampenmodus leise arbeitet. Zwar lassen<br />
sich unter Wohnzimmerbedingungen die<br />
Gesetze der Physik nicht außer Kraft setzen,<br />
aber mit dem richtigen Leinwandtuch<br />
und der abgestimmten Installation viele<br />
Stolpersteine auf dem Weg zum brillanten<br />
Projektionsbild geschickt umgehen.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Kontrastoptimiert und akustisch transparent<br />
Leinwände mit hoher Lichtbündelung (hoher Gain-Wert) zeigen einen starken<br />
Helligkeitsabfall, wenn Sie seitlich auf die Bildfläche blicken.<br />
Selbst akustisch transparente Tücher sorgen für einen Pegelabfall bei hohen<br />
Frequenzen. Dies muss durch die Audioeinmessung kompensiert werden.<br />
Bilder: Screen Research<br />
48 | 3.2014
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und soll bis zu 14 Stunden durchhalten<br />
24.03.14 13:55<br />
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Fernseher über 65 Zoll<br />
Fernseher über 48 Zoll<br />
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In unserer Wertungsübersicht<br />
finden Sie eine Auswahl bislang<br />
getesteter <strong>TV</strong>s und Projektoren.<br />
Unsere Bewertung orientiert<br />
sich einzig an der Qualität.<br />
LG 84LM960V (UHD)<br />
Bildqualität<br />
LG 55LA8609<br />
Bildqualität<br />
Philips 60PFL8708S<br />
Bildqualität<br />
Sony KDL-55W955B<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
19 999 Euro 4/2013 www.lge.de<br />
2 599 Euro 6/2013 www.lge.de<br />
2 999 Euro 2/2014 www.philips.de<br />
1 800 Euro 3/2014 www.sony.de<br />
Samsung UE75ES9090<br />
Bildqualität<br />
LG 65LA9709 (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Philips 65PFL9708S (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Sony KDL-65W855A<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
7 999 Euro 1/2013 www.samsung.de<br />
5 999 Euro 8/2013 www.lge.de<br />
5 199 Euro 7/2013 www.philips.de<br />
3 199 Euro 2/2014 www.sony.de<br />
Samsung UE75F6470<br />
Bildqualität<br />
Loewe Reference ID 55<br />
Bildqualität<br />
Philips 55PFL7108K<br />
Bildqualität<br />
Sony KD-65X9005A (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
5 999 Euro 7/2013 www.samsung.de<br />
7 500 Euro 5/2013 www.loewe.de<br />
1 799 Euro 1/2014 www.philips.de<br />
4 499 Euro 5/2013 www.sony.de<br />
Samsung UE85S9 (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
34 999 Euro 6/2013 www.samsung.de<br />
Sharp LC-70LE857E<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
4 499 Euro 5/2013 www.sharp.de<br />
Sony KD-84X9005 (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
24 999 Euro 6/2012 www.sony.de<br />
Panasonic TX-L65WT600E (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Panasonic TX-L55WTW60<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
2 599 Euro 4/2013 www.panasonic.de<br />
Philips 60PFL6008<br />
Ausstattung<br />
5 999 Euro 7/2013 www.panasonic.de<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
1 999 Euro 8/2013 www.philips.de<br />
Samsung UE55F9090 (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
3 999 Euro 7/2013 www.samsung.de<br />
Samsung UE60F7090<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
3 299 Euro 8/2013 www.samsung.de<br />
Samsung UE65F8090<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
3 999 Euro 8/2013 www.samsung.de<br />
Sony KDL-55W905A<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
2 499 Euro 4/2013 www.sony.de<br />
Toshiba 58M8365<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
1 999 Euro 8/2013 www.toshiba.de<br />
Toshiba 65M9363DG (UHD)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
5 999 Euro 2/2014 www.toshiba.de<br />
Bilder: Auerbach Verlag, B&O, Benq, Epson, LG, Loewe, Metz, Optoma, Panasonic, Philips, Samsung, Sharp, Sony, Toshiba<br />
50 | 3.2014
Fernseher unter 49 Zoll<br />
Heimkinoprojektoren<br />
Panasonic TX-L47DTW60<br />
Bildqualität<br />
Samsung UE46F8090<br />
Bildqualität<br />
BenQ W7500<br />
Bildqualität<br />
Sony VPL-HW55ES<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
1 699 Euro 3/2013 www.panasonic.de<br />
1 849 Euro 3/2013 www.samsung.de<br />
2 399 Euro 3/2014 www.benq.de<br />
3 200 Euro 3/2014 www.sony.de<br />
Philips 46PFL8008S<br />
Bildqualität<br />
Sony KDL-40W905A<br />
Bildqualität<br />
Epson EH-TW9100W<br />
Bildqualität<br />
Sony VPL-VW500ES (4K)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
1 699 Euro 7/2013 www.philips.de<br />
1 299 Euro 8/2013 www.sony.de<br />
2 900 Euro 3/2014 www.epson.de<br />
9 900 Euro 1/2014 www.sony.de<br />
Philips 47PFL7108K<br />
Bildqualität<br />
Sony KDL-42W656A<br />
Bildqualität<br />
JVC DLA-X500R<br />
Bildqualität<br />
Sony VPL-VW1000ES (4K)<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
1 599 Euro 3/2013 www.philips.de<br />
749 Euro 8/2013 www.sony.de<br />
4 999 Euro 2/2014 www.jvc.de<br />
18 900 Euro 4/2012 www.sony.de<br />
Samsung UE46F6510<br />
Bildqualität<br />
Sony KDL-42W805A<br />
Bildqualität<br />
Optoma HD91<br />
Bildqualität<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
Ausstattung<br />
999 Euro 8/2013 www.samsung.de<br />
899 Euro 8/2013 www.sony.de<br />
3 499 Euro 3/2014 www.optoma.de<br />
Gaming-Ranking<br />
Eine hohe Hertzzahl steht nicht stellvertretend für eine schnelle Umsetzung von Eingabebefehlen:<br />
Je höher der Aufwand bei der Bildberechnung, desto träger werden Eingaben umgesetzt.<br />
Hersteller Serie Typ<br />
Eingabeverzögerung<br />
(Spielmodus)<br />
BenQ W7500 DLP-Beamer 60 ms<br />
Epson EH-TW9100W LCD-Beamer 67 ms<br />
JVC DLA-X500R D-ILA-Beamer 125 ms<br />
LG LA9709 LED-LCD (UHD) 115 ms<br />
LG LA8600 LED-LCD 50 ms<br />
LG LA7400 LED-LCD 40 ms<br />
LG LA6400 LED-LCD 60 ms<br />
LG 84LM960 LED-LCD (UHD) 75 ms<br />
Optoma HD91 LED-DLP-Beamer 80 ms<br />
Panasonic ETW60 LED-LCD 35 ms<br />
Panasonic DTW60 LED-LCD 35 ms<br />
Panasonic WTW60 LED-LCD 35 ms<br />
Panasonic WT600 LED-LCD (UHD) 35 ms<br />
Panasonic STW60 Plasma 75 ms<br />
Panasonic VTW60 Plasma 40 ms<br />
Panasonic GTW60 Plasma 45 ms<br />
Philips 60PFL8708 LED-LCD 55 ms<br />
Philips PFL6008 LED-LCD 50 ms<br />
Philips PFL7008 LED-LCD 50 ms<br />
Philips PFL8008 LED-LCD 50 ms<br />
Philips PFL9708 LED-LCD (UHD) 60 ms<br />
Hersteller Serie Typ<br />
Eingabeverzögerung<br />
(Spielmodus)<br />
Samsung F9090 LED-LCD (UHD) 65 ms<br />
Samsung F8090 LED-LCD 45 ms<br />
Samsung 65F8090 LED-LCD 75 ms<br />
Samsung F6400 LED-LCD 45 ms<br />
Samsung F7090 LED-LCD 45 ms<br />
Sharp LE625 LED-LCD 60 ms<br />
Sharp LE857 LED-LCD 60 ms<br />
Sharp LE757 LED-LCD 60 ms<br />
Sony W655 LED-LCD 15 ms<br />
Sony W805 LED-LCD 20 ms<br />
Sony W955B LED-LCD 20 ms<br />
Sony W905/W855 LED-LCD 20 ms<br />
Sony X9005 LED-LCD (UHD) 40 ms<br />
Sony R470 LED-LCD 45 ms<br />
Sony VPL-HW55ES SXRD-Beamer 25 ms<br />
Sony VPL-VW500ES SXRD-Beamer (4K) 120 ms<br />
Toshiba M9363 LED-LCD (UHD) 40 ms<br />
Toshiba L4363 LED-LCD 30 ms<br />
Toshiba L7363 LED-LCD 50 ms<br />
Toshiba M8365 LED-LCD 50 ms<br />
geringe Verzögerung (optimal spieletauglich) spürbare Verzögerung starke Verzögerung<br />
www.hdtvmagazin.com 51
Testhintergründe<br />
Auf dieser Doppelseite erhalten Sie wichtige Tipps zur Bildoptimierung und Einblicke in unsere<br />
komplexen Messgraphen: Vor dem Studieren unserer Tests unbedingt lesen!<br />
Glossar<br />
Einschaltzeit: Beschreibt die Geschwindigkeit, mit<br />
der ein Fernseher vom Stand-by in den Betrieb<br />
wechselt.<br />
Umschaltzeit: Gibt die Zeit an, die während eines<br />
Programmwechsels zwischen zwei <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-Sendern<br />
auf unterschiedlichen Transpondern verstreicht.<br />
Bildformatwahl: Kennzeichnet die Möglichkeiten<br />
des Fernsehers, unterschiedliche Bildformate <strong>wie</strong><br />
4 : 3 und 21 : 9 ins 16 : 9-Displayformat zu konvertieren<br />
und Inhalte ohne Bildbeschnitt (Overscan)<br />
<strong>wie</strong>derzugeben.<br />
EPG: Beschreibt die Qualität des elektronischen<br />
Programmführers.<br />
Eingabeverzögerung: Gibt die Verzögerung der<br />
Bilddarstellung bei Eingabebefehlen an. Videospiele<br />
lassen sich bei einer Eingabeverzögerung bis<br />
20 Millisekunden sehr gut steuern, Werte über 60<br />
Millisekunden beeinträchtigen die Spielbarkeit.<br />
Spielemodus: Beschreibt die Qualität des für<br />
Videospiele optimierten Bildmodus'.<br />
Leuchtkraft: Gibt die maximale Helligkeit des<br />
Fernsehers an. 45 cd/m 2 sind vergleichbar zur Bildhelligkeit<br />
in guten Kinosälen, 100 cd/m 2 sind für<br />
dunkle Wohnzimmer ausreichend, ab 200 cd/m 2 ist<br />
die Bilddarstellung auch in sehr hellen Wohnzimmern<br />
kontrastreich.<br />
Dimming: Beschreibt die Fähigkeit des Fernsehers,<br />
die Hintergrundeleuchtung unabhängig in<br />
Zonen zu steuern. Dadurch wird eine bestmögliche<br />
Schwarz- und Weißdarstellung in jedem Bild<br />
gewährleistet.<br />
Helligkeitsverteilung: Beschreibt die Ausleuchtung<br />
der gesamten Bildfläche in Prozent, aufgeteilt<br />
in Sektoren. Häufig weisen bei Edge-LED-LCDs<br />
die Randbereiche eine <strong>nie</strong>drigere Helligkeit als die<br />
Bildmitte auf.<br />
Detailnachschärfung: Beschreibt die Fähigkeit des<br />
Fernsehers, Objektkonturen kontraststark herauszuarbeiten,<br />
ohne Doppelkonturen zu erzeugen.<br />
Filmglättung: Beschreibt eine spezielle Funktion<br />
der Zwischenbildberechnung, bei der zusätzlich<br />
eingefügte Bilder bei Kinofilmen für einen ruckelfreien<br />
Bewegungsablauf sorgen.<br />
Clouding: Beschreibt eine ungenaue Ausleuchtung,<br />
<strong>wie</strong> sie vor allem bei Edge-LEDs auftreten<br />
kann. Dunkle Bereiche erscheinen dabei leicht<br />
fleckig.<br />
Farbtemperaturmessung. Die Ziffern<br />
der unteren Skala geben die Helligkeitsstufen<br />
an, beginnend bei 5 (sehr dunkel)<br />
bis 100 (Weiß). Die Balken sollten im<br />
Idealfall bei 100 Prozent liegen, sonst<br />
treten Verfärbungen auf.<br />
Farbraummessung mit abnehmender<br />
Sättigung. Die äußersten Punkte kennzeichnen<br />
den maximalen Farbraum,<br />
den das Display darstellen kann. Die<br />
inneren Punkte zeigen die Farbgenauigkeit<br />
bei geringerer Intensität.<br />
Die Delta-E-Analyse der Farbraummessung<br />
kennzeichnet die wahrgenommene<br />
Farbabweichung. Werte unter 1 sind<br />
kaum erkennbar, Abweichungen über<br />
3 sind im direkten Vergleich bereits<br />
sichtbar.<br />
Die Luminanzanalyse<br />
der<br />
Farben kennzeichnet<br />
ihre<br />
Leuchtkraft. Die<br />
grauen Balken<br />
symbolisieren die<br />
Referenzwerte.<br />
Delta-E-Analyse<br />
der Durchzeichnung.<br />
Liegen die<br />
grauen Balken<br />
unterhalb der<br />
grünen Li<strong>nie</strong>,<br />
sind die Abweichungen<br />
kaum<br />
erkennbar.<br />
Durchzeichnung. Die Ziffern unten geben<br />
die Helligkeitsstufen an, beginnend<br />
bei 5 (sehr dunkel) bis 100 (Weiß). Liegen<br />
Balken unterhalb von 2,2 tritt eine<br />
Überbelichtung auf, liegen sie oberhalb,<br />
kommt es zur Unterbelichtung.<br />
Messung der Sonderfarben. Spezielle<br />
Farbtöne <strong>wie</strong> Gold und Braun<br />
oder auch Hauttöne werden häufig<br />
nicht genau dargestellt. Anhand der<br />
Messpunkte können Sie die jeweilige<br />
Farbverschiebung erkennen.<br />
Die Delta-E-Analyse der Messung der<br />
Sonderfarben kennzeichnet die wahrgenommene<br />
Abweichung. Werte unter<br />
1 sind kaum erkennbar, Abweichungen<br />
über 3 sind im direkten Vergleich bereits<br />
sichtbar.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Burosch<br />
52 | 3.2014
Voreinstellung<br />
Nahezu jedes Fernsehermodell bietet<br />
vorgefertigte Einstellungen, die mit<br />
„Dynamik“ (auch „Kühl“), „Standard“<br />
oder „Kino“ (auch „Weich“) bezeichnet<br />
werden. „Dynamik“ ist der Modus mit<br />
der größten Leuchtkraft, das Bild wirkt<br />
hell, aber bläulich; Farben, Kontraste<br />
so<strong>wie</strong> Schärfe sind maßlos überbetont<br />
(Bild oben) und das Gesamtergebnis<br />
wirkt künstlich. „Standard“ erscheint<br />
im direkten Vergleich milder und<br />
kommt dem natürlichen Abbild der<br />
Wirklichkeit näher. „Kino“ ergibt den<br />
neu tralsten Eindruck, das Bild wirkt<br />
aber kontrastschwächer und dunkler<br />
(Bild unten). Eine neutrale Voreinstellung<br />
bietet beste Voraussetzungen für<br />
eine nachfolgende Bildoptimierung.<br />
Helligkeit<br />
Der Helligkeitsregler beeinflusst nicht<br />
die Helligkeit des Bildes, sondern die<br />
Differenzierung der Schwarzbereiche.<br />
Eine zu hohe Regelung reduziert den<br />
Kontrast, dunkle Bereiche wirken grau<br />
(Bild oben). Ist der Wert zu <strong>nie</strong>drig,<br />
sehen Sie keinerlei Abstufungen in<br />
dunk len Szenen (Bild unten). Die<br />
richtige Helligkeit ist eingestellt,<br />
wenn der Hintergrund des Testbildes<br />
tiefschwarz erscheint und die Kästen<br />
voneinander zu unterscheiden sind.<br />
Der HDMI-Schwarzwert beeinflusst<br />
ebenfalls die abgebildeten Graustufen.<br />
Die Abstimmung von Bildquelle und<br />
Fernseher sollte immer den gleichen<br />
Wertebereich aufweisen (Videonorm<br />
entspricht „eingeschränkt“).<br />
Kontrast<br />
Die Bildbrillanz steuern Sie nicht über<br />
den Helligkeits-, sondern den Kontrastregler.<br />
Erhöhen Sie den Kontrast so<br />
lange, bis das Weiß des Hintergrundes<br />
brillant erscheint und dennoch alle<br />
Graustufen sichtbar bleiben. Ein zu hoher<br />
Kontrast verschluckt Abstufungen<br />
(Bild oben), ein zu geringer Wert lässt<br />
das Weiß flau erscheinen (Bild unten).<br />
Ein Hinweis an alle Plasma-<strong>TV</strong>-Besitzer:<br />
Durch die Vielzahl an weißen Flächen<br />
im Testbild reduziert die Elektronik<br />
die Helligkeit automatisch. Nutzen<br />
Sie nach Optimierung des Bildkontrasts<br />
das Testbild ebenfalls zur Einstellung<br />
der Hintergrundbeleuchtung und des<br />
Lichtsensors, um die Bildhelligkeit auf<br />
Ihr Wohnzimmer abzustimmen.<br />
Farbe<br />
Um die Farbsättigung richtig einzustellen,<br />
sollten Sie die Farbe zunächst<br />
reduzieren: Das Burosch-Universaltestbild<br />
erscheint matt (Bild oben). Nun<br />
muss der Farbregler so weit nach rechts<br />
justiert werden, bis alle Farben klar<br />
erkennbar sind, die Inhalte der Kästen<br />
aber nicht ineinanderlaufen. Die Farbsättigung<br />
ist dann zu hoch, wenn die<br />
Kästen innerhalb der Farbfelder nicht<br />
mehr sichtbar sind (Bild unten) und die<br />
Hauttöne unnatürlich erscheinen. Einige<br />
Modelle bieten die Wahl des Farbraums<br />
zwischen „Normal“ und „Erweitert“<br />
(auch „x.v.Color“). Der „normale“ Farbraum<br />
entspricht meist dem Videostandard,<br />
was gerade Gesichtstönen zu mehr<br />
Natürlichkeit verhilft.<br />
Farbtemperatur<br />
Das Mischverhältnis der drei Grundfarben<br />
ist für die neutrale Graustufendarstellung<br />
verantwortlich. Rot, Grün<br />
und Blau im gleichen Verhältnis ergeben<br />
je nach Helligkeit Weiß, Grau oder<br />
Schwarz, zudem nimmt die Farbtemperatur<br />
starken Einfluss auf die Darstellungsgenauigkeit<br />
von Hauttönen. Mit<br />
dem Burosch-Testbild „Farbe“ können<br />
Sie dies überprüfen. Im Idealfall<br />
entsprechen die Hauttöne der Quelle.<br />
Wechseln Sie auf die Farbtemperaturen<br />
„Normal“ oder „Kalt“, werden Sie einen<br />
Blauüberschuss bemerken (Bild oben).<br />
Ist der Wert zu <strong>nie</strong>drig, färbt sich der<br />
Bildinhalt rötlich (Bild unten). Für eine<br />
neutrale Darstellung bietet sich häufig<br />
die Voreinstellung „Warm“ an.<br />
Bildschärfe<br />
Mit dem Schärfetestbild können Sie den<br />
Mittelweg aus Schärfe und Natürlichkeit<br />
finden. Drehen Sie zunächst den Regler<br />
nach links: Das Bild wird unscharf (Bild<br />
oben). Erhöhen Sie nun die Schärfe,<br />
bis um feine Li<strong>nie</strong>n weiße Ränder zu<br />
sehen sind (Bild unten). Reduzieren Sie<br />
daraufhin die Schärfe, bis die Doppelkonturen<br />
verschwinden. Um die Quelle<br />
möglichst genau abzubilden, sollten Sie<br />
die Schärfe direkt am Fernseher und<br />
nicht vom Sitzplatz aus einstellen. Spielen<br />
Sie die Bilder in HD-Qualität zu,<br />
sollte das Bildformat „Nicht skaliert“<br />
gewählt werden. Falls Sie die Testbilder<br />
via DVD zuspielen, nimmt die Signalverarbeitung<br />
des Players Einfluss auf die<br />
Bildung von Doppelkonturen.<br />
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Service anbieten, als der Wettbewerber in der Fläche oder im Internet.<br />
Dies belegen insbesondere auch die Auszeichnungen von Markt Intern,<br />
dem Branchen-Fachmagazin, zum 1A-Fachgeschäft und 1A-Fachwerkstatt<br />
– nunmehr das 7. Jahr in Folge.<br />
Sind Hbb<strong>TV</strong>-Dienste und Internetvideostreaming-Angebote nur etwas für die<br />
jüngere Zielgruppe?<br />
Nein, definitiv nicht. Neue Funktionen, <strong>wie</strong> z.B. die Loewe „follow<br />
me„- Funktion, oder auch VoD sind für jeden interessant, der gerne etwas<br />
mehr Komfort und Content erwartet. Das „lineare Fernsehen“ gehört<br />
meiner Meinung nach, bald der Vergangenheit an. Hierfür werden der<br />
weitere Ausbau der Vernetzbarkeit aller Komponenten und das Thema<br />
Hbb<strong>TV</strong> weiterhin wichtige Meilensteine in der Entwicklung sein. Der<br />
moderne Power-User hat es mit Geräten zu tun, die das Internet als<br />
Unterhaltungsquelle eingemeinden und über das Heimnetzwerk auch<br />
gleich noch Kontakte zu allerlei Festplatten und Computern aufnehmen.<br />
Somit sind Tablet-PCs und Smartphones die Navigatoren der Zukunft.<br />
Das Zusammenspiel der Loewe-Fernseher und iPhone oder iPad als<br />
Bedienungseinheit ist heute bei Loewe schon Standard.<br />
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Doch <strong>wie</strong> kommt Ultra HD nach mittlerweile<br />
über einem Jahr, seitdem erste Geräte<br />
im Handel zum Kauf zur Verfügung<br />
stehen, beim Kunden überhaupt an?<br />
Kaum ein Fachgeschäft, in dem nicht in<br />
großen Buchstaben mit UHD bzw. Ultra<br />
High Definition geworben wird, doch ist das<br />
Interesse seitens der Kunden wirklich vorhanden<br />
oder herrscht eine noch abwartende<br />
Haltung? Fragen, die nur vor Ort beantwortet<br />
werden können und das am besten<br />
dort, wo die Kunden auch anzutreffen sind.<br />
Aus diesem Grund haben wir uns mit zwei<br />
erfolgreichen Fachhändlern unterhalten, um<br />
die Lage in freier Wildbahn zu sondieren.<br />
Zwei, die es wissen müssen<br />
Mit Patrick Schappert von Grobi – die Großbildspezialisten<br />
in Kaarst bei Düsseldorf<br />
und Wolf Tauer von den Sound Brothers in<br />
Kassel standen uns zwei, ja man möchte fast<br />
sagen, alte Haudegen oder auch Urgesteine<br />
aus der Szene für unser Interview zur Verfügung,<br />
wobei wir mit „alt“ natürlich nur die<br />
Jahre an gesammelter Erfahrung meinen!<br />
Beide Herren haben wir mit den gleichen<br />
Fragen zum Thema Ultra HD konfrontiert,<br />
deren Beantwortung Sie auf den nächsten<br />
beiden Seiten finden und die wir auch<br />
unkommentiert so stehen lassen wollen,<br />
denn ein Interview spricht immer für sich<br />
selbst.<br />
WOLFGANG FLEISCHER<br />
Bilder: GROBI, Sound Brothers<br />
60 | 3.2014
Herr Schappert, Herr Tauer, vielen Dank,<br />
dass Sie sich für ein kurzes Gespräch Zeit<br />
nehmen. Sind Sie, als zwei der führenden<br />
deutschen Fachhändler, bereits privat<br />
auf ein Gerät mit UHD-Auflösung umgestiegen?<br />
Wolf Tauer: Beides. Im privaten Wohnzimmer<br />
habe ich den LG 65LA9709, wegen<br />
der Full-LED-Nano-Technologie und der<br />
bequemen Polfilter-3D-Technik. Und im<br />
Heimkino betreibe ich seit Neuestem den<br />
Sony VPL-VW500. Von beiden Geräten bin<br />
ich absolut begeistert!<br />
Patrick Schappert: Nein. Ich habe eine<br />
Leinwand mit 2,4 Meter-Bildbreite und da<br />
lohnt sich für mich die 4K-Auflösung auf<br />
der Leinwand noch nicht wirklich. Das gilt<br />
meiner Meinung nach auch für den Fernseher,<br />
der hinter der Leinwand mit 55 Zoll<br />
installiert ist. Bei meinem Sitzabstand von<br />
ca. 4,5 Metern sollte der Fernseher schon 60<br />
Zoll oder größer sein.<br />
Wie entwickeln sich seit Verfügbarkeit der<br />
ersten UHD-Geräte die Verkaufszahlen? Ist<br />
das Interesse vorhanden? Fragen die Kunden<br />
mehr nach <strong>TV</strong>s oder nach Beamern?<br />
Patrick Schappert: Grundsätzlich ist ein<br />
Interesse da. Auch die Verkäufe entwickeln<br />
sich langsam, aber stetig nach oben. Sie werden<br />
uns aber nicht aus den Händen gerissen.<br />
Bei uns hält sich das die Waage. Wobei die<br />
Kunden schon erkennen, dass die Vorteile<br />
von Ultra HD auf unseren großen Leinwänden<br />
deutlicher erkennbar sind.<br />
Wolf Tauer: Im August letzten Jahres war<br />
UHD faszi<strong>nie</strong>rend, aber bei Preisen, die<br />
deutlich über denen vergleichbarer Full-<br />
HD-Geräte lagen, war der Verkauf minimal.<br />
Das änderte sich dramatisch mit den Preissenkungen<br />
ab November. Mittlerweile verkaufen<br />
wir oberhalb von 2 000 Euro fast nur<br />
noch UHD-<strong>TV</strong>s. Im Beamerbereich ist das<br />
naturgemäß sch<strong>wie</strong>riger. Der Verkauf des<br />
„Quasi-4K“ DLA-X500 von JVC für 5 000<br />
Euro läuft gut, der des Sony VPL-VW500 für<br />
knapp 10 000 Euro ab und zu.<br />
Wie gestaltet sich Ihrer Meinung nach der<br />
Preis in Zukunft bei UHD-Geräten? Passen<br />
UHD und „billige“ Panel bzw. kleine Bildgrößen<br />
für Sie zusammen?<br />
Patrick Schappert: Nein. Ich mache mir mit<br />
den folgenden Aussagen in der Industrie<br />
sicherlich keine Freunde, aber Ultra-HD-<br />
Auflösung bei <strong>TV</strong>-Geräten mit weniger als<br />
50 Zoll machen nur bei kurzem Betrachtungsabstand<br />
– zwei oder drei Meter – Sinn.<br />
Zusätzlich laufen wir bei den preiswerten<br />
Geräten Gefahr, dass sie technisch gar<br />
nicht in der Lage sind, in Zukunft Ultra-<br />
HD-Signale zu verarbeiten, wenn sie denn<br />
geliefert werden. Stichwort HDMI 2.0 und<br />
HDCP 2.2. Da müssen auch wir als Händler<br />
sehr genau hinschauen und prüfen, was die<br />
Geräte in Zukunft können werden.<br />
Wolf Tauer: Der Preis für 55-Zoll-UHD-<strong>TV</strong>s<br />
wird sich zwischen 2 000 und 3 000 Euro einpendeln.<br />
Allerdings verkaufen wir bei Sound<br />
Brothers deutlich mehr 65-Zoll-Geräte und<br />
größer. Viele unserer Kunden wollen einfach<br />
das „volle Vergnügen“. Die 48- und 49-Zoll-<br />
Geräte sollen mit ordentlichen Panels<br />
kommen und werden auch laufen. UHD<br />
und „Billig-Panels“ passt überhaupt nicht<br />
zusammen, da würde ich jedem Kunden bei<br />
Preisgleichheit zu einem guten Full-HD-<br />
Panel raten.<br />
Wie beratungsintensiv ist das Thema UHD<br />
derzeit bei den Kunden?<br />
Wolf Tauer: Bei den Brothers ist eigentlich<br />
alles beratungsintensiv, losgelöst vom Thema.<br />
Das sind wir unseren Kunden schuldig.<br />
Bei uns heißt es: „Vorführen, Vorführen,<br />
Vorführen“. Und da ist UHD bei jeder<br />
Quelle so haushoch überlegen, dass fast alle<br />
Kunden den mittlerweile ja übersichtlichen<br />
Mehrpreis bezahlen.<br />
Patrick Schappert: Nicht mehr als bei<br />
normalen <strong>TV</strong>-Geräten. Die Bilder sprechen<br />
für sich.<br />
Ist der Markt in Deutschland überhaupt<br />
schon bereit für UHD?<br />
Wolf Tauer: Wie schon gesagt, UHD ist<br />
bessere Gegenwart und sichere Zukunft. Ein<br />
UHD-<strong>TV</strong> wird sicher zehn und mehr Jahre<br />
Freude machen – unabhängig vom Content.<br />
Ich meine, dass erst mal ein neues Disc-<br />
Format kommen muss. Ob Blu-ray Disc<br />
oder nur noch Festspeicher wird man sehen.<br />
Ich vermute, dass dem Internet da eine völlig<br />
neue Rolle zuwächst. Es wird spannend!<br />
Patrick Schappert: Ich rechne für die<br />
nächsten Jahre überhaupt nicht mit UHD-<br />
Programmen von den öffentlich-rechtlichen<br />
und privaten Sendern. Es wird derzeit<br />
nur für Pay-<strong>TV</strong>-Anbieter <strong>wie</strong> Sky oder<br />
Onlinedienste interessant sein. Sky kann<br />
demnächst ein Premiumangebot in Ultra<br />
HD gegen Aufpreis bereitstellen und die<br />
Onlineanbieter <strong>wie</strong> Netflix und Co. müssen<br />
Wolf Tauer, Geschäftsführer Sound Brothers.<br />
Patrick Schappert, Geschäftsführer Grobi – Die<br />
Großbildspezialisten.<br />
das Material nur abrufbereit anbieten. Der<br />
Aufwand ist kalkulierbar und wird direkt<br />
im Aboangebot rechenbar.<br />
Wann sind Ihrer Meinung nach erste Ultra-<br />
HD-Inhalte in Deutschland für den Massenmarkt<br />
verfügbar? Erwarten Sie Probleme<br />
bei der Einführung?<br />
Patrick Schappert: Wenn die ersten <strong>TV</strong>-<br />
Geräte oder separate Abspielgeräte mit dem<br />
neuen HEVC-Codec verfügbar sind. Das<br />
kann im zweiten Halbjahr 2014 losgehen.<br />
Aufgrund der höheren Bandbreite, die für<br />
www.hdtvmagazin.com 61
Mails haben auch bei <strong>nie</strong>driger Bandbreite<br />
funktio<strong>nie</strong>rt. Das sieht bei HD- und Ultra-<br />
HD-Streaming anders aus.<br />
Wolf Tauer: Nach fast 37 Jahren in der Branche<br />
kann ich eines ganz sicher sagen: Alles,<br />
was einfach und beherrschbar ist, läuft. Alles<br />
Komplizierte tut sich schwer. Wenn es für<br />
den „normalen“ Kunden intelligent, nachvollziehbar<br />
und preislich attraktiv gestaltet wird,<br />
kann sowas funktio<strong>nie</strong>ren und dann würden<br />
wir es auch vermitteln. Aber nur dann!<br />
Die Räumlichkeiten der Sound Brothers in Kassel. Auch in Göttingen und Berlin haben sich die Sound<br />
Brothers mittlerweile <strong>nie</strong>dergelassen.<br />
Glauben Sie, die Kunden sind bereit, die<br />
erst kürzlich erstandene Blu-ray-Sammlung<br />
auszumustern? Hat ein physikalisches<br />
Medium überhaupt noch Zukunft im UHD-<br />
Zeitalter?<br />
Patrick Schappert: Wir reden bei Ultra HD<br />
meiner Meinung nach nicht über einen zukünftigen<br />
kurzfristig erreichbaren Massenstandard.<br />
Das wird ein Premiumstandard<br />
für den Qualitätsfan sein und er wird auch<br />
bereit sein, die notwendigen Investitionen<br />
zu tätigen. Onlinedienste und ein neuer Bluray-Standard<br />
werden sich ergänzen.<br />
Wolf Tauer: Blu-ray ist nach <strong>wie</strong> vor toll und<br />
sieht auf einem UHD-<strong>TV</strong> noch besser aus.<br />
Also Entwarnung. Zum Thema „Hardware<br />
oder Streaming“ habe ich mich ja schon<br />
geäussert. Ich wage die Prognose: Wenn die<br />
Industrie schnell, preiswert und vor allem<br />
einheitlich UHD-Disc-Player mit Abwärtskompatibilität<br />
liefert, wird es gutgehen –<br />
ansonsten wird gestreamt.<br />
Präsentation eines LG-Ultra-HD-Fernsehers im Ladenlokal der Sound Brothers in Kassel.<br />
die Onlineangebote benötigt wird, wird es<br />
leider viele Regionen in Deutschland geben,<br />
die Ultra HD nicht empfangen können.<br />
Zusätzlich wird so manche HDMI-Kabelverbindung<br />
getauscht werden müssen. Wir sind<br />
aber vorbereitet.<br />
Wolf Tauer: Ich rechne damit, dass die<br />
großen Hardwareanbieter zur IFA mit<br />
Lösungen kommen. Wahrscheinlich <strong>wie</strong>der<br />
mit den obligatorischen Alleingängen in der<br />
Tradition von „Betamax“, „VHS“, „Video<br />
2000“ und „HD-DVD“. Schau'n wir mal. Ich<br />
ahne jedoch, da das Thema Streaming immer<br />
selbstverständlicher wird, dass das Netz auch<br />
UHD-Content bereitstellen wird. Dann geht<br />
alles ganz schnell, denn die Filme sind ja da.<br />
Gerätehersteller wollen ihren Kunden<br />
UHD-Inhalte in Zukunft wohl zunächst<br />
auf einer Festplatte anbieten. Was ist Ihre<br />
Empfehlung, wenn Kunden bei Ihnen ein<br />
UHD-Gerät erwerben und passende Inhalte<br />
zuspielen möchten?<br />
Patrick Schappert: Sie müssen schauen, dass<br />
sie in Zukunft ein schnelles Internet haben.<br />
Es ist nicht selten in unserem Tagesgeschäft,<br />
dass wir auch hier beratend zur Seite stehen<br />
müssen, da dieser Part in der Vergangenheit<br />
kaum eine Rolle gespielt hat. Musik oder<br />
Was ist Ihre Meinung zu gebogenen UHD-<br />
<strong>TV</strong>s oder gebogenen <strong>TV</strong>s im Allgemeinen?<br />
Haben diese Geräte eine Chance beim<br />
Kunden?<br />
Wolf Tauer: Ich habe Anfang März die neuen<br />
Samsung-Curved-<strong>TV</strong>s erleben dürfen.<br />
Anfangs war ich sehr skeptisch, aber dann<br />
doch faszi<strong>nie</strong>rt, <strong>wie</strong> viel mehr „Space“ und<br />
Tiefe das gebogene Bild vermittelt. Wir<br />
werden sehen, ob es dem Verbraucher ca.<br />
20 Prozent Aufpreis wert ist. Ich meine<br />
jedoch, dass gebogene Full-HD-<strong>TV</strong>s kaum<br />
eine Chance haben, da der Preis dem eines<br />
UHD-Flachbild-<strong>TV</strong>s entspricht.<br />
Patrick Schappert: Ja, der Markt wird diese<br />
Geräte annehmen. Schlussendlich ist der<br />
Preis für diese Geräte unserer Meinung nach<br />
sehr attraktiv, da er von den Top-HD-Geräten<br />
nicht mehr weit entfernt ist.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Grobi, Sound Brothers<br />
62 | 3.2014
zusätzlich erschwert wird. Soll das Kabel<br />
über Kabelkanäle sogar zur Decke geführt<br />
werden, ist Ärger vorprogrammiert, denn<br />
<strong>nie</strong>mand möchte Aufputzkabelkanäle im<br />
Wohnzimmer an der Decke sehen.<br />
Zwei Standards, dieselbe Aufgabe<br />
In den vergangenen Jahren haben sich<br />
zwei Standards zur drahtlosen Bild- und<br />
Tonübertragung im Consumer-Markt<br />
durchgesetzt, beide zwar mit Vor- und Nachteilen,<br />
jedoch zum Glück ohne erkennbare<br />
Qualitätsverluste im Bild. Die erste Funkvariante<br />
hört auf die passende Bezeichnung<br />
WirelessHD, abgekürzt „WiHD“. Verabschiedet<br />
wurde dieser Standard in der noch bis<br />
„Preis<strong>günstig</strong> sind leider<br />
beide Lösungen nicht, für<br />
die Anschaffung müssen Sie<br />
mindestens 150 Euro einplanen.“<br />
Bildempfang kabellos<br />
HDMI-Kabel zu verlegen, gehört<br />
mit zu den undankbarsten Aufgaben,<br />
die es beim Aufbau eines<br />
Heimkinos zu bewerkstelligen gilt. Vor<br />
allem wenn es darum geht, mit sehr langen<br />
HDMI-Kabeln größere Entfernungen zum<br />
Fernseher oder Projektor zu überbrücken,<br />
wünscht man sich schnell eine Alternative<br />
per Funk.<br />
werden, spart man gegenüber einer analogen<br />
Verkabelung zumindest schon mal ein<br />
Kabel ein. Dennoch besitzt ein sehr langes<br />
hochwertiges HDMI-Kabel von zehn Metern<br />
und länger einen durchaus beachtlichen<br />
Leitungsquerschnitt, sodass das Verlegen oft<br />
heute aktuellen Version 1.0 bereits im Januar<br />
2008. Man möchte fast meinen, damit der<br />
Kunde die beiden Standards garantiert nicht<br />
auseinanderhalten kann, wurde der zweite<br />
Standard ein Jahr später WHDI (Wireless<br />
Home Digital Interface) bezeichnet, umgangssprachlich<br />
oft auch Wireless-HDMI<br />
genannt. Beide Standards arbeiten jedoch<br />
in einem völlig verschiedenen Frequenzbereich.<br />
Während WiHD im 60-GHz-Freqenzspektrum<br />
funkt und maximal ca. 4 Gigabit<br />
pro Sekunde übertragen kann (ab Version<br />
1.1 sind Datenraten von bis zu ca. 28 GBit/s<br />
möglich), sendet WHDI die Signale ähnlich<br />
<strong>wie</strong> ein WLAN-Router im 5-GHz-Frequenzbandbereich<br />
und erreicht eine Übertragungsgeschwindigkeit<br />
von ca. 3 GBit/s. Die<br />
Übertragung läuft bei WHDI jedoch nicht<br />
<strong>wie</strong> bei einer konventionellen Netzwerkverbindung,<br />
sondern setzt auf einen speziellen<br />
Videodecoder, der die Datenpakete kontinuierlicher<br />
und so störungsfreier überträgt.<br />
Bilder: Epson, Marmitek<br />
Stehen Zuspielgeräte, <strong>wie</strong> etwa Blu-ray-<br />
Player, HD-Sat-Receiver oder Streamingbox<br />
in unmittelbarer Nähe zum Fernseher oder<br />
Projektor, ist eine Verkabelung meist kein<br />
Problem. Bei vielen Heimkinonutzern laufen<br />
die HDMI-Kabel zuerst in einen AV-Receiver<br />
und von dort aus zum Fernseher oder<br />
Beamer. Durch den Vorteil, dass über HDMI<br />
sowohl Bild- als auch Tondaten übertragen<br />
Epson setzt bei den aktuellen Projektormodellen mit dem Namenszusatz „W“ auf den WiHD-Standard. Der<br />
Empfänger ist direkt im Projektor integriert, der Sender (Bild) bietet durch mehrere HDMI-Eingänge zusätzlich<br />
die Funktionalität eines HDMI-Umschalters.<br />
www.hdtvmagazin.com 63
Ein Beispiel für ein WHDI-Modell mit sehr kompaktem HDMI-Sender ist das Marmitek<br />
GigaView 811. Bei Modellen dieser Art steht allerdings nur ein HDMI-Eingang zur Verfügung.<br />
Preis<strong>günstig</strong> sind leider beide Lösungen<br />
nicht, für die Anschaffung müssen Sie mindestens<br />
150 Euro einplanen. Für diesen Preis<br />
erhält man aber oft nur ein Einstiegsmodell<br />
mit lediglich einem HDMI-Eingang. Modelle,<br />
die gleich mehrere HDMI-Eingänge<br />
bieten, beginnen bei ca. 200 Euro. Oft ist der<br />
Preis dann auch das Argument Nummer<br />
eins, sich gegen eine HDMI-Funklösung zu<br />
entscheiden.<br />
Hindernisse sind ein Hindernis<br />
Bei der maximal möglichen überbrückbaren<br />
Funkdistanz unterscheiden sich beide<br />
Standards stark voneinander. Bei WiHD<br />
ist durch die Verwendung des ultrahohen<br />
60-GHz-Bandes die Dämpfung bereits so<br />
hoch, dass maximal zehn Meter Luftweg<br />
überbrückt werden können und sich nach<br />
Möglichkeit auch kein Gegenstand zwischen<br />
Sender und Empfänger befinden sollte.<br />
Größere Hindernisse, <strong>wie</strong> etwa Möbel oder<br />
Wände, dürfen schon gleich gar nicht im<br />
Weg sein, die Verbindung kann dann nicht<br />
aufgebaut werden oder reißt ständig ab.<br />
Bei WHDI hingegen beträgt die maximale<br />
Distanz zwischen 20 und 30 Meter, was aber<br />
meist auch nur bei direktem Sichtkontakt<br />
zwischen Sender und Empfänger störungsfrei<br />
funktio<strong>nie</strong>rt. Befinden sich größere<br />
Hindernissen <strong>wie</strong> Wände im Weg oder die<br />
Funkstrecke ist zu groß, kommt es auch bei<br />
WHDI schnell zu Problemen <strong>wie</strong> etwa Verbindungsaussetzern.<br />
Über kurze Strecken<br />
von bis zu ca. 15 Metern kann bei WHDI<br />
aber auch mal eine Wand dazwischen liegen.<br />
Beide Standards sind im Übrigen ohne<br />
Probleme in der Lage, sowohl 1 080p bis<br />
60 Hz als auch 3D-Signale zu übertragen,<br />
für Ultra-HD-Inhalte reicht die Bandbreite<br />
hingegen bei beiden Übertragungstechniken<br />
in der Version 1.0 nicht aus. Neue Versionen<br />
„Befinden sich Wände<br />
im Weg oder ist die Funkstrecke zu<br />
groß, kommt es schnell zu<br />
Verbindungsaussetzern.“<br />
sind allerdings in beiden Lagern bereits verabschiedet,<br />
bei WiHD wird UHD ab Version<br />
1.1 unterstützt, bei WHDI ab Version 2.0.<br />
Derzeit gibt es allerdings noch kein einziges<br />
Ein empfehlenswertes WHDI-Kit mit<br />
gleich zwei HDMI-Eingängen ist das<br />
Optoma WHD200. Mit ca. 200 Euro eines<br />
der <strong>günstig</strong>eren Modelle mit variablem 5-GHz-<br />
Frequenzband.<br />
HDMI-Wireless-Produkt auf dem Markt,<br />
das Ultra HD schon jetzt unterstützt.<br />
Geduld ist gefragt<br />
Von einer vollständig kabellosen Verbindung<br />
kann in der Praxis natürlich keine<br />
Rede sein, denn der Aufbau von Sender und<br />
Empfänger bedingt eine Menge Kabel, nur<br />
eben an anderer Stelle. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig<br />
und durchaus ein kleines<br />
Geduldsspiel: Der Verbindungsaufbau<br />
zwischen Sender und Empfänger. Zwischen<br />
10 bis 20 Sekunden kann es dauern,<br />
bis die Synchronisierung durchgeführt<br />
wurde. Ärgerlich sind im Betrieb natürlich<br />
Bilder: Marmitek, Optoma<br />
64 | 3.2014
Aussetzer, die den Filmspaß stark trüben.<br />
Da sich moderne Netzwerk-WLAN-Router<br />
ebenfalls im 5-GHz-Band tummeln, greifen<br />
die WHDI-Modelle auf einen Trick zurück<br />
und erweitern das Band für den Hand shake<br />
je nach Modell variabel zwischen 4,9 bis 5,9-<br />
GHz nach oben und unten, um so Störungen<br />
von anderen Geräte im selben Frequenzband<br />
entgegenzuwirken. Durch die große Anzahl<br />
zur Verfügung stehender Kanäle ist ein<br />
unterbrechungsfreier Verbindungsaufbau<br />
meist problemlos möglich. Vermeiden Sie es<br />
jedoch nach Möglichkeit, Kits zu erwerben,<br />
„Produkte mir WirelessHD-<br />
Technik (WiHD) sind optimal<br />
für kurze Distanzen von bis zu<br />
zehn Metern geeignet.“<br />
Typischer Aufbau eines WirelessHD-Kits<br />
Sender und Empfänger<br />
benötigen eine eigene<br />
Stromanbindung. Der<br />
Sender, oft auch als<br />
Transmitter bezeichnet,<br />
überträgt das Signal<br />
kabellos zum Empfänger.<br />
Je nach Modell können<br />
ein oder mehrere HDMI-<br />
Geräte angeschlossen werden.<br />
Verfügt der Sender<br />
über einen zusätzlichen<br />
HDMI-Ausgang, kann alternativ<br />
auch ein zweiter<br />
Fernseher oder Projektor<br />
per HDMI-Kabel verbunden<br />
werden.<br />
die nur auf einem festen Frequenzband<br />
senden können, hier ist Frust vorprogrammiert.<br />
Alternativ können Sie Ihren WLAN-<br />
Router zu Hause auch auf das 2,4-GHz-Band<br />
umstellen, was im Heimbereich meist nicht<br />
schlechter funktio<strong>nie</strong>rt als das 5-GHz-Band.<br />
Bei den WiHD-Modellen gibt es diese Probleme<br />
nicht, im 60-GHz Bereich funkt zu<br />
Hause meist kein anderes Gerät. Mit beiden<br />
Standards kann im Übrigen auch problemlos<br />
gezockt werden, wobei jedoch eine geringe<br />
Latenzzeit in Kauf genommen werden muss.<br />
Welcher Standard eignet sich?<br />
Der Einsatz von drahtlosen HDMI-Produkten<br />
spart zwar nicht zwangsläufig auch<br />
Kabel ein, dennoch bietet es eine gute Möglichkeit,<br />
größere Distanzen zwischen Quelle<br />
und Wiedergabegerät zu überbrücken.<br />
Produkte mit WirelessHD-Technik (WiHD)<br />
sind optimal für kurze Distanzen von bis zu<br />
zehn Metern geeignet, es dürfen sich jedoch<br />
keine Möbel oder Wände im Funkweg<br />
befinden. Wer größere Distanzen überbrücken<br />
möchte, sollte auf WHDI-Produkte<br />
zurückgreifen, hier können auch mal Hindernisse<br />
im Weg sein, eine Abstimmung mit<br />
dem zu Hause eingerichteten WLAN-Netz<br />
ist allerdings notwendig. Sie sehen, beide<br />
Techniken haben ihre Vor- und Nachteile.<br />
Weiterführende Informationen und derzeit<br />
verfügbare Produkte, die den jeweiligen<br />
Standard unterstützen, finden Sie für WHDI<br />
unter www.whdi.org und für WiHD unter<br />
www.wirelesshd.org.<br />
WOLFGANG FLEISCHER<br />
Damit das Bild vom<br />
Empfänger zum Fernseher<br />
oder Projektor<br />
weitergeleitet werden<br />
kann, muss ein HDMI-<br />
Kabel zum Wiedergabegerät<br />
verlegt werden. Von<br />
einer komplett kabellosen<br />
Bildübertragung kann<br />
also im Grunde keine<br />
Rede sein, das HDMI-<br />
Kabel fällt nur deutlich<br />
kürzer aus.<br />
Zu beachten gilt, dass der<br />
Bildaufbau zwischen 10<br />
und 20 Sekunden in Anspruch<br />
nehmen kann. Für<br />
Gamer wichtig: Störende<br />
Eingabeverzögerungen<br />
infolge der drahtlosen<br />
Bildübertragung treten<br />
nicht auf.<br />
www.hdtvmagazin.com 65
Achtung, Aufnahme:<br />
USB-Recording<br />
<strong>TV</strong>s sind heute bekanntlich „smart“.<br />
Ein besonderes Ausstattungsmerkmal<br />
bei vielen Smart-<strong>TV</strong>s ist das<br />
optionale USB-Recording auf Festplatte<br />
oder USB-Stick, oft auch mit „DVR ready“<br />
bezeichnet. Doch nicht jede Festplatte<br />
funktio<strong>nie</strong>rt und so kommt schnell Frust<br />
auf, wenn die erste programmierte Sendung<br />
nicht korrekt aufgezeichnet wurde.<br />
Die Bezeichnungen „DVR ready“, USB-Recording<br />
oder auch „PVR ready“ beschreiben<br />
ein und dieselbe Funktion. Der <strong>TV</strong> wandelt<br />
sich nach Anschluss einer USB-Festplatte<br />
oder eines USB-Sticks zum Videorekorder,<br />
der Programme fortan aufnehmen und<br />
zeitversetzt <strong>wie</strong>dergeben kann (Time-Shift),<br />
solange die Inhalte nicht kopiergeschützt<br />
sind. So entfällt bei den HD-Programmen der<br />
Privatsender die Aufnahmemöglichkeit meist<br />
komplett oder die Aufnahme steht nur für 90<br />
Minuten zum Abspielen bereit. Fernseher mit<br />
Einzeltunern ermöglichen es zudem nicht,<br />
während einer Aufnahme den Programmplatz<br />
zu wechseln.<br />
Wer die Wahl hat, hat die Qual<br />
Der Markt ist quasi überschwemmt mit<br />
externen Festplattengehäusen. So können<br />
Sie wählen zwischen Komplettangeboten mit<br />
verbauter Festplatte oder auch nur einfachen<br />
Leergehäusen mit Elektronik, in die Sie eine<br />
Festplatte, wahlweise eine SSD, einbauen<br />
können. Wir empfehlen nach Möglichkeit<br />
Modelle, in denen Festplatten mit 2,5-Zoll-<br />
Größe verbaut sind oder eingebaut werden<br />
können. Wer sparen möchte, kann zudem darüber<br />
nachdenken, sich lieber eine Festplatte<br />
und ein Gehäuse getrennt voneinander zu<br />
kaufen, was meist noch etwas <strong>günstig</strong>er ist als<br />
die Komplettangebote. Zusätzlich muss man<br />
sich noch entscheiden, ob ein Modell mit<br />
veraltetem USB-2.0-Anschluss oder Modelle<br />
mit aktueller USB-3.0-Schnittstelle erworben<br />
werden. Im Grunde ist die Entscheidung hier<br />
ganz einfach, da USB 3.0 abwärtskompatibel<br />
zu USB 2.0 ist und<br />
die Preise sich<br />
nicht mehr allzu<br />
viel voneinander<br />
unterscheiden. Bei<br />
der Größe empfehlen<br />
wir mindestens<br />
auf 1 Terrabyte<br />
große Festplatten<br />
zu setzten, 500 Gigabyte<br />
sind schnell<br />
belegt, vor allem<br />
Fernseher von Metz<br />
erlauben nicht nur die<br />
Nachbearbeitung von<br />
Aufnahmen, sondern<br />
auch den Export auf<br />
USB-Festplatten, um<br />
die Inhalte über andere<br />
Geräte anzeigen zu<br />
können.<br />
wenn man ganze Serien in HD-Qualität aufzeichnet.<br />
Möchten Sie eine Festplatte einzeln<br />
erwerben, empfehlen wir auf 2,5-Zoll-HDDs<br />
von Samsung/Seagate, Western Digital oder<br />
Toshiba zurückzugreifen, deren Modelle wenig<br />
Anlaufstrom benötigen. Einige Hersteller<br />
bieten auch sogenannte <strong>TV</strong>-Festplatten bzw.<br />
<strong>TV</strong>-Kits mit speziellem Halter an, die hinten<br />
am <strong>TV</strong> angebraucht werden. Diese Modelle<br />
sind meist optimiert für den Einsatz am <strong>TV</strong>,<br />
sodass diese an den USB-Ports tatsächlich<br />
funktio<strong>nie</strong>ren, allerdings sind sie oftmals wesentlich<br />
teurer als Einzellösungen. Möchten<br />
Sie Ihre ersten Aufnahmeversuche mit einem<br />
USB-Stick verwirklichen, achten Sie auf die<br />
Größe und die Schreibgeschwindigkeit: Ist<br />
letztere zu langsam, ist keine Aufnahme<br />
möglich. Viele <strong>TV</strong>-Hersteller empfehlen<br />
USB-Sticks mit einer Größe von 32 GB bis<br />
64 GB zu verwenden, bei größeren Sticks<br />
wird meist keine Garantie für eine korrekte<br />
Funktion übernommen.<br />
Durch Verschlüsselung gebunden<br />
Sind die technischen Voraussetzungen geschaffen<br />
und die Festplatte läuft einwandfrei,<br />
stellt sich der eine oder andere eventuell die<br />
Frage, ob die eigene Aufnahme weiterverarbeitet,<br />
oder die Festplatte zu einem Freund<br />
mitgenommen werden kann, um dort den<br />
Externe Speicher setzen meist auf Micro-USB- oder<br />
Mini-USB-Anschlüsse. Modelle ohne Stromanschluss<br />
sollten den <strong>TV</strong>-Spezifikationen entsprechen.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Grundig, Loewe, Logilink, Metz, Samsung, Toshiba<br />
66 | 3.2014
Eingeständige Lösungen <strong>wie</strong> „Movie Vision DR+“<br />
von Loewe erlauben den Export der aufgenommenen<br />
Inhalte und Wiedergabe auf weiteren <strong>TV</strong>s, in diesem<br />
Fall ebenfalls von Loewe.<br />
Spezielle <strong>TV</strong>-Kits, <strong>wie</strong> etwa das Toshiba-Store-Alu-<br />
<strong>TV</strong>-Kit oder das Freecom Mobile Drive SQ <strong>TV</strong><br />
(Bild rechts), liegen Preislich bei ca. 80 – 100 Euro<br />
für die 1-TB-Festplattenversion.<br />
aufgezeichneten Film gemeinsam zu schauen.<br />
Kurzum: Das geht meist nicht. Die Aufnahmen<br />
werden verschlüsselt gespeichert (auch<br />
von unverschlüsselten Sendern) und die<br />
Daten können nicht über einen Computer<br />
ausgelesen werden. Ausnahmen von dieser<br />
Regel bilden eigenständige Aufnahmelösungen<br />
z. B. von <strong>TV</strong>-Herstellern <strong>wie</strong> Metz,<br />
Technisat oder Loewe, bei denen sich die<br />
Daten exportieren oder über eine gesonderte<br />
externe Festplatte auf anderen Fernsehern<br />
<strong>wie</strong>dergeben lassen. Für den Großteil der<br />
<strong>TV</strong>-Marken gilt dagegen, dass für die Aufzeichnung<br />
eine individuelle, gerätegebunde<br />
Verschlüsselung durchgeführt wird, sodass<br />
wirklich nur der Fernseher, der die Daten<br />
tatsächlich aufgezeichnet hat, diese <strong>wie</strong>der<br />
entschlüsseln und <strong>wie</strong>dergeben kann. Selbst<br />
„Eine häufig nicht beachtete<br />
Fehlerquelle stellen USB-Verlängerungskabel<br />
und auch zu lange<br />
USB-Kabel dar, die eine stabile<br />
Stromversorgung erschweren.“<br />
baugleiche Modelle sind meist nicht zur Wiedergabe<br />
berechtigt, sodass ein Austausch des<br />
<strong>TV</strong>s aufgrund eines Garantiefalls mit dem<br />
Verlust sämtlicher aufgezeichneter Daten<br />
gleichzusetzen ist. Was das verwendetet Dateiformat<br />
betrifft, variieren die Möglichkeiten<br />
von <strong>TV</strong> zu <strong>TV</strong> ebenfalls. Viele, vor allem<br />
sehr <strong>günstig</strong>e <strong>TV</strong>s, unterstützen oft nur das<br />
FAT32-Dateiformat. NTFS, ein proprietäres<br />
Dateisystem von Microsoft, das auch große<br />
Dateigrößen unterstützt, bleibt meist außen<br />
vor. Der Nachteil von FAT32 liegt darin, das<br />
Dateigrößen von maximal 4 GB unterstützt<br />
werden. <strong>TV</strong>s, die nur FAT32 unterstützen,<br />
teilen ihre Aufnahmefiles daher meist in<br />
1 GB große Dateien auf. Von Bedeutung ist<br />
dieser Nachteil in der Praxis jedoch nicht,<br />
denn eine Weiterverarbeitung der Aufnahmen,<br />
z. B. am PC, ist durch die bereits zuvor<br />
erwähnte Verschlüsselung nicht möglich. Die<br />
Wiedergabe gewandelter Videodateien wird<br />
von den meisten Fernsehern zwar ebenfalls<br />
unterstützt, oft kommt es aber zu Problemen<br />
beim Ton, vor allem wenn digitaler DTS-<br />
Ton im Container enthalten ist. Achten Sie<br />
deshalb darauf, dass Ihr Fernseher nicht nur<br />
das benötigte Videodateiformat unterstützt,<br />
sondern auch einen DTS-Decoder vorweist.<br />
Auf die Stromversorgung achten<br />
Beim Einschalten und unter Maximallast<br />
sollte die externe USB-HDD eine Nennspannung<br />
von 5 V und einen Nennstrom<br />
von 500 mAh nicht überschreiten, was dem<br />
2.0-USB-Standard entspricht. Verfügt Ihr <strong>TV</strong><br />
bereits über USB-3.0-Anschlüsse, liegt die<br />
maximale Spannung bei 5 V und 900 mAh.<br />
Leider ist die Elektronik, bezüglich der<br />
Spannungsversorgung, bei vielen externen<br />
Gehäusen oft nur minderwertig ausgeführt,<br />
was zu Problemen im laufenden Betrieb<br />
führt. Diese äußern sich dann darin, dass die<br />
Festplatte mitten im Betrieb, meist unter Last,<br />
auf einmal nicht mehr erkannt wird oder<br />
die Aufnahme einfach abbricht. Sorgen Sie<br />
daher immer für eine ausreichende externe<br />
Spannungsversorgung. Verfügt das externe<br />
Gehäuse über kein zusätzliches Netzteil für<br />
die Stromversorgung oder es ist erst gar<br />
kein Stromanschluss am Gehäuse vorhanden,<br />
kann unter anderem ein USB-Hub mit<br />
Netzteil oder auch ein USB-Y-Kabel, was<br />
vielen externen Gehäusen beiliegt, helfen. Ein<br />
USB-Y-Kabel nutzt eine zweite USB-Buchse<br />
zur Stabilisierung der Stromversorgung.<br />
Natürlich muss dann am <strong>TV</strong> auch eine zweite<br />
USB-Buchse vorhanden sein, alternativ<br />
kann man aber auch ein Schaltnetzteil mit<br />
USB-Buchse verwenden. Aktuelle 2,5-Zoll-<br />
Festplatten und -Gehäuse kommen aber<br />
meist ohne zusätzliche Stromversorgung<br />
aus. Eine häufig nicht beachtete Fehlerquelle<br />
stellen USB-Verlängerungskabel und auch zu<br />
lange USB-Kabel dar, die eine stabile Stromversorgung<br />
erschweren. Vermeiden Sie es<br />
daher nach Möglichkeit, zu lange Kabel oder<br />
Verlängerungen einzusetzen. Die sicherste<br />
Möglichkeit ist allerdings immer noch, den<br />
neuen Wunschfernseher vor dem Kauf mit<br />
einer Festplatte zu testen, um wirklich ganz<br />
auf Nummer sicher zu gehen.<br />
WOLFGANG FLEISCHER<br />
Auch sogenannte USB-auf-SATA-Adapter, <strong>wie</strong> hier<br />
im Bild ein Logilink AU0013, können eingesetzt werden.<br />
Damit lassen sich Festplatten und SSDs jederzeit<br />
tauschen, ohne an ein Gehäuse gebunden zu sein.<br />
Ein USB-Y-Kabel sollten Sie immer dann einsetzten,<br />
wenn die Stromversorgung über einen einzelnen USB-<br />
Port für einen stabilen Betrieb nicht ausreicht und der<br />
Fernseher zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung stellt.<br />
www.hdtvmagazin.com 67
Videodaten komprimieren extrem<br />
Die Anforderungen an die Datenkomprimierung<br />
steigen ständig:<br />
Neben der effizienten Speicherung<br />
geht es vor allem um die Möglichkeit,<br />
Daten frequenzökonomisch und vor allem<br />
preiswert über alle erdenklichen Wege zu<br />
verbreiten. Im Fokus der Datenreduktion<br />
stehen besonders speicherintensive Videos,<br />
allen voran Inhalte im superhochauflösenden<br />
Ultra-HD-Format.<br />
Die Datenkomprimierung hat zum Ziel,<br />
überflüssige bzw. sich <strong>wie</strong>derholende<br />
Informationen aus einem Video herauszufiltern.<br />
Die MPEG-Komprimierung beruht<br />
auf der Tatsache, dass bis zu 95 Prozent<br />
der digitalen Daten eines Videobildes aus<br />
Wiederholungen bestehen. Sie lassen sich<br />
ohne nennenswerte Qualitätseinbußen<br />
komprimieren. MPEG setzt dabei auf die<br />
ähnlichen Inhalte aufeinanderfolgender<br />
Einzelbilder (Frames). Weiter berücksichtigt<br />
die Komprimierung, dass Bilder primär aus<br />
Flächen und Li<strong>nie</strong>n bestehen und die Helligkeitsverteilung<br />
über mehrere Frames meist<br />
vergleichbar ausfällt.<br />
Diese Fakten erlauben es, nicht mehr alle<br />
Einzelbilder (24 Bilder bei Film, bis zu 60<br />
Bilder bei Video) in ihrer Gesamtheit zu<br />
speichern, sondern nur noch wenige: pro<br />
Sekunde etwa zwei. Zwischen den Einzelbildern<br />
werden die in ihnen auftretenden Unterschiede<br />
erfasst und nur diese gespeichert.<br />
Stellen Sie sich dazu eine Landschaft bei<br />
„Was von einem digitalen Video<br />
übrig bleibt, sind so nur noch<br />
geringe Datenfragmente.“<br />
Sonnenschein vor, die ohne Kameraschwenk<br />
aufgenommen wurde und durch die ein<br />
Auto fährt. Die Landschaft bleibt in dieser<br />
Szene Bild für Bild stets die gleiche, weshalb<br />
die Bilddaten nur einmal gespeichert werden<br />
müssen. Was sich ändert, ist die Position des<br />
Autos und nur dessen Bewegung wird Einzelbild<br />
für Einzelbild neu erfasst. Im Detail<br />
wird dabei jedes Bild in kleine Segmente,<br />
sogenannte Coding Tree Units (CTU), in<br />
der Größe von vier mal vier bis 16 mal 16<br />
Pixeln zerlegt. Gleichzeitig wird nach weiteren<br />
Kästchen mit gleichen oder ähnlichen<br />
Inhalten gesucht. Die Datenreduktion ergibt<br />
sich, indem nur die Unterschiede der sich<br />
ähnelnden Kästchen gespeichert werden.<br />
Damit reduziert sich das Datenaufkommen<br />
auf wenige Prozent im Vergleich zur unkomprimierten<br />
Speicherung. Auch bei den<br />
sich ändernden Inhalten ist man bestrebt,<br />
den dafür erforderlichen Datenaufwand so<br />
weit als möglich zu reduzieren. Was von<br />
einem digitalen Video übrig bleibt, sind so<br />
nur noch geringe Datenfragmente und im<br />
Gegensatz zu einem analogen Film, bei dem<br />
jedes Einzelbild <strong>wie</strong> bei einem Daumenkino<br />
verwendbar wäre, würden Sie bei digitalen<br />
Daten oft nur noch Fragmente in Einzelbildern<br />
erkennen. Da die Wiedergabequelle<br />
Bilder: Amberfin, Auerbach Verlag, Digital Rapids, Ericsson, Thomas Riegler<br />
68 | 3.2014
allerdings genau weiß, <strong>wie</strong> sie den digitalen<br />
Datenstrom <strong>wie</strong>der zusammensetzen<br />
muss, sehen Sie auch im digitalen Zeitalter<br />
vollständige Bilder meist ohne erkennbaren<br />
Qualitätsverlust.<br />
Verlustbehaftete Komprimierung<br />
Bei ihr nimmt man bewusst in Kauf, dass<br />
komprimierte und anschließend <strong>wie</strong>der dekomprimierte<br />
Bilder in ihrer Qualität nicht<br />
mehr ganz an das Original heranreichen.<br />
Dabei achtet man darauf, welche Informationen<br />
entbehrlich sind. Als Grundlage dient<br />
dabei die Wahrnehmung des menschlichen<br />
Auges. Es löst Farben weniger stark auf<br />
als Helligkeitsunterschiede, weshalb die<br />
Farbauflösung meist auf ein Viertel der<br />
Schwarz-Weiß-Bildauflösung reduziert wird.<br />
Die bekanntesten Komprimierungsverfahren<br />
sind MPEG-2, MPEG-4 bzw. H.264 (AVC).<br />
MPEG-2 ist der ältere Standard und kommt<br />
heute noch beim digitalen Antennenfernsehen<br />
DVB-T, dem digitalen Kabel-<strong>TV</strong> und<br />
dem digitalen Satellitenfernsehen in Standardauflösung<br />
zum Einsatz. Erste <strong>HD<strong>TV</strong></strong>-<br />
Privatsender zum Start des hochauflösenden<br />
Fernsehens 2005 wurden über Satellit ebenfalls<br />
in MPEG-2 ausgestrahlt, was sogleich<br />
in einer Datenraten explosion mündete,<br />
sodass nur maximal zwei Programme auf<br />
einem Transponder Platz fanden. Ähnliche<br />
Probleme ergaben sich bei der Einführung<br />
der Blu-ray Disc: Auch dort setzte man zu<br />
Beginn auf MPEG-2 und Filme in Full-<br />
HD-Qualität sprengten die vorhandene<br />
Speicherkapazität der ersten Discs, was<br />
zu Qualitätseinbußen bei der Bildqualität<br />
führte. Erst mit der Einführung von MPEG-<br />
4 konnte die Effizienz der Datenreduktion<br />
etwa verdoppelt werden, sodass aufseiten<br />
der Satellitenübertragung vier HD-Sender<br />
auf einem Transponder untergebracht und<br />
im Bereich der Blu-ray Disc Filme ohne<br />
Qualitätskompromisse gespeichert werden<br />
konnten (AVC-Codec).<br />
H.265 für Ultra HD<br />
Ultra HD ist mit 3 840 x 2 160 Bildpunkten<br />
viermal so detailreich, <strong>wie</strong> Full HD mit seinen<br />
1 920 x 1 080 Pixeln. Damit benötigt das<br />
neue extrascharfe Fernsehen auch viermal<br />
„HEVC erreicht bei<br />
gleicher Bildqualität eine<br />
Halbierung des Datenvolumens.“<br />
mehr Übertragungskapazität als normales<br />
HD. Um diese Datenflut beherrschen zu<br />
können, braucht es abermals einen neuen<br />
Komprimierungsstandard, nämlich HEVC,<br />
auch als H.265 bekannt. High Efficiency<br />
Video Coding ist eine Entwicklung des<br />
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts und<br />
wird als Nachfolger von H.264 gehandelt. Es<br />
ist in der Lage, Videos mit einer Auflösung<br />
von bis zu 7 680 × 4 320 Pixeln (vierfache<br />
Ultra-HD-Auflösung) zu verarbeiten. Im<br />
Vergleich zu MPEG-4 wird das Videosignal<br />
bei HEVC um den Faktor 2 stärker komprimiert,<br />
was bei gleicher Bildqualität einer<br />
Halbierung des Datenvolumens entspricht.<br />
Grundsätzlich kommen bei H.265 die<br />
gleichen Komprimierungstechniken <strong>wie</strong><br />
bei den älteren Verfahren zum Einsatz, sie<br />
werden allerdings flexibler eingesetzt. CTUs<br />
verfügen über eine variable Größe zwischen<br />
16 x 16 bis 64 x 64 Pixel, wobei die großen<br />
Segmente beispielsweise für einheitliche<br />
Farbflächen zum Einsatz kommen und die<br />
kleinen zur exakten Umrechnung feiner<br />
Details. Im HEVC-Standard sind derzeit drei<br />
Profile standardisiert. Das Main-Profil arbeitet<br />
mit einer Bittiefe von 8 Bit je Farbkomponente<br />
und mit 4 : 2 : 0-Farbunterabtastung.<br />
Mit dem Main-10-Profil wird eine Farbtiefe<br />
von 10 Bit je Farbkomponente erreicht. Zumindest<br />
bei der Einführung einer Blu-ray-<br />
Disc 2.0 soll von größeren Farbräumen und<br />
besserer Farbauflösung Gebrauch gemacht<br />
werden, allerdings lassen diese Faktoren,<br />
trotz HEVC-Einsatz, die Datenraten <strong>wie</strong>der<br />
sprunghaft ansteigen.<br />
H.265 gegen VP9<br />
Bei der Satellitenübertragung wird H.265<br />
bereits in wenigen Jahren eine bedeutende<br />
Rolle spielen. Die enorme Datenkomprimierung<br />
erlaubt es, drei Ultra-HD-Programme<br />
über einen Transponder zu übertragen<br />
(mit H.264 nur ein UHD-Sender möglich).<br />
Selbstverständlich kann HEVC auch für<br />
weniger hoch aufgelöste Bilder Verwendung<br />
finden. So lassen sich damit künftig acht<br />
Full-HD-Sender auf einem Satellitentransponder<br />
unterbringen. Selbst in SD ausgestrahlte<br />
Kanäle können von HEVC profitieren.<br />
Werden diese <strong>wie</strong> gegenwärtig mit dem<br />
alten MPEG-2-Standard in DVD-Qualität<br />
über Satellit ausgestrahlt, finden nur fünf<br />
Programme auf einem Satellitentransponder<br />
Mehr Qualität, weniger Bandbreite<br />
Bildpunkte<br />
MBit/s<br />
8 Mio.<br />
7 Mio.<br />
6 Mio.<br />
5 Mio.<br />
4 Mio.<br />
3 Mio.<br />
2 Mio.<br />
-50 %<br />
Einsparung<br />
1 Mio.<br />
-50 %<br />
MPEG-2 H.264<br />
Einsparung<br />
H.265<br />
SD-Auflösung Full HD Ultra HD<br />
Die Grafik veranschaulicht, <strong>wie</strong> stark die Auflösung von SD zu Ultra HD<br />
ansteigt. Damit die Datenraten infolge der Pixelexplosion nicht zu stark anwachsen,<br />
sind effiziente Komprimierungsstandards gefordert.<br />
1994 2003 2013<br />
Mit der Einführung neuer Komprimierungsstandards wird die Effizienz im<br />
Vergleich zur jeweiligen Vorgängergeneration in etwa verdoppelt. H.265<br />
(HEVC) arbeitet damit rund viermal so effektiv <strong>wie</strong> MPEG-2.<br />
www.hdtvmagazin.com 69
Der Bildvergleich zeigt: Trotz Datenratenersparnis liefert HEVC die beste Qualität. Neben mehr Details (Rasenfläche) zeigen sich keine störenden Farbabstufungen<br />
(Himmel). Durch die komplexe Komprimierung der Daten müssen die verbauten Encoder- und Decoderchips allerdings ein Vielfaches an Rechenleistung aufweisen.<br />
Platz. Mit HEVC ließen sich 20 Programme<br />
in SD-Qualität ohne sichtbare Verluste<br />
unterbringen, sodass sich enorme Übertragungskosten<br />
einsparen lassen. HEVC ist in<br />
Deutschland auch für das neue digitale Antennenfernsehen<br />
DVB-T2 angedacht, es soll<br />
dafür sorgen, dass in einem einzigen Multiplex<br />
bis zu zehn HD-Kanäle übertragen<br />
werden können. Ein gewichtiger Konkurrent<br />
zu HEVC kommt aus dem Hause Google.<br />
VP9 ist ein vom Suchmaschinenhersteller<br />
entwickeltes, zu H.265 konkurrierendes<br />
Komprimierungsverfahren. Anders als<br />
Große Bilder kompakt gespeichert<br />
HEVC ist es lizenzgebührenfrei und damit<br />
in der Theorie <strong>günstig</strong>er in der Verbreitung.<br />
Derzeit ist VP9 für die Videokomprimierung<br />
von Internetanwendungen vorgesehen,<br />
z. B. Videos des Youtube-Portals, die bereits<br />
in Ultra-HD-Qualität abrufbar sind. Erste<br />
technische Analysen sprechen von einer<br />
Leistung leicht unterhalb des HEVC-Codecs,<br />
insbesondere die Komprimierung der<br />
Daten soll mit VP9 mehr Zeit in Anspruch<br />
nehmen. In<strong>wie</strong>weit VP9 im Wohnzimmer<br />
eine tragende Rolle spielen wird, lässt sich<br />
bislang noch nicht absehen, <strong>TV</strong>-Hersteller<br />
HEVC (rechts) setzt größere Rasterflächen bei gleichmäßigen Flächen ein, um noch mehr Speicherplatz im<br />
Vergleich zu MPEG-4 (links) zu sparen. In Detailbereichen greift die Komprimierung weniger stark ein.<br />
wollen mit zukünftigen UHD-<strong>TV</strong>s den Codec<br />
jedoch vom Start weg unterstützen. Für<br />
die obligatorische Blu-ray Disc 2.0 könnte<br />
VP9 ebenfalls eine Rolle spielen, denn die<br />
lizenzfreie Codec-Verwendung würde den<br />
Verkauf von entsprechenden Playern für die<br />
Hersteller lukrativer gestalten.<br />
Sehr hohe Rechenleistung<br />
Die enorme Datenreduktion hat zur Folge,<br />
dass immer weniger vom ursprünglichen<br />
Bildsignal übrig bleibt. Dies bedeutet einen<br />
enormen Arbeitsaufwand für die Elektronik<br />
und zwar umso mehr, je höher aufgelöst ein<br />
Bild ist. Im Datensignal fehlen immer mehr<br />
vollständige Einzelbilder zur Rekonstruktion<br />
und bezieht man die HEVC-Kompressionsparameter<br />
mit ein, wird schnell ersichtlich,<br />
dass im Bruchteil einer Sekunde eine gigantische<br />
Anzahl an Bildpunkten berechnet<br />
werden muss. Mit aktueller Computertechnik<br />
reichen bereits 24 Kinobilder aus, um<br />
die Hardware vollständig auszulasten, sodass<br />
die Wiedergabe häufig nur mit Bildrucklern<br />
gelingt. Im Schnitt erfordert Ultra HD in<br />
HEVC die zwei- bis dreifache Leistung im<br />
Vergleich zu Full HD in MPEG-4. Die Ultra-<br />
HD-Entwicklung hat somit noch einen<br />
langen Weg zu gehen, damit der Traum von<br />
acht Millionen Pixeln auch in der Praxis<br />
ausgelebt werden kann.<br />
THOMAS RIEGLER<br />
Bilder: © istock.com/ryasick, Amberfin<br />
70 | 3.2014
Fotografieren<br />
<strong>wie</strong> die Profis<br />
Wie kaum ein anderer Hersteller<br />
forciert Sony das Thema<br />
Bildqualität bei immer kompakteren<br />
Fotokameras. Mit den neuesten<br />
Modellen der Alpha-7-Serie soll dieser<br />
Siegeszug fortgesetzt werden, doch rechnet<br />
sich der Preisaufschlag zur Alleskönnerkamera<br />
DSC-RX100?<br />
In Testberichten liegt Sonys Alpha 7<br />
in Sachen Bildqualität deutlich vor der<br />
DSC-RX100 und dies völlig zu Recht. In<br />
Sonys Digitalkamera RX100 schlummert<br />
ein Bildsensor, der für Kompaktkameraverhältnisse<br />
zwar üppig dimensio<strong>nie</strong>rt<br />
ist, den Vergleich gegen die Alpha 7 aber<br />
deutlich verliert. Dort integriert Sony einen<br />
„Vollformat“-Sensor mit der rund siebenfachen<br />
Fläche des RX100-Gegenstücks. Dies<br />
drückt sich in einer enormen Lichtempfindlichkeit<br />
aus und bei gleichen Bildeinstellungen<br />
zeigt die Alpha 7 mehr Details und<br />
weniger Rauschen. Mehr noch: Eine nahezu<br />
vollständige Rauschfreiheit selbst bei maximaler<br />
Bildgröße (A3- bis A2-Ausdrucke)<br />
bietet nur die Alpha 7. Hier konnten wir<br />
bei ISO-Werten von 50 bis 200 keinerlei<br />
Bildfehler erkennen, während die RX100<br />
selbst beim <strong>nie</strong>drigsten ISO-Wert Details<br />
grober zeichnet und Bildrauschen erkennbar<br />
ist. Ähnlich deutlich verläuft der Vergleich<br />
bei hohen ISO-Werten: Während Sonys<br />
Alpha 7 bis ISO 3 200 detailscharf aufzeichnet,<br />
sollten Sie bei der RX100 den ISO-<br />
Wert auf 800 beschränken. Gut meistern<br />
beide Kameras die Speicherung der Daten<br />
im verlustbehafteten JPEG-Format, Sony<br />
spendiert der Alpha 7 sogar eine „extrafeine“<br />
Archivierung. Falls Sie das rechenintensive<br />
RAW-Format meiden, sollten Sie die digitale<br />
Nachschärfung um eine Stufe reduzieren<br />
und den Filter für hohe ISO-Rauschminderung<br />
auf das Minimum begrenzen.<br />
Die Objektivfrage<br />
Vergleicht man beide Kameras mit Objektiv<br />
(nur so lassen sich schließlich Fotos<br />
anfertigen) fällt die Analyse der Bildqualität<br />
gänzlich unterschiedlich aus. Das Standardobjektiv<br />
der Alpha 7 bietet den <strong>nie</strong>drigsten<br />
Blendenwert F3,5, sodass die Alpha 7 trotz<br />
des großen Sensors sehr schnell in hohe<br />
ISO-Bereiche vordringt. Das Problem:<br />
Sony ILCE-7 (Alpha 7)<br />
Marktpreis: ca. 1 299 Euro (Gehäuse)<br />
Auflösung: 24 Millionen Pixel<br />
Farbtiefe (effektiv): ca. 25 Bit<br />
Dynamikumfang (effektiv): ca. 14 Blendenstufen<br />
Maße: 12,7 × 9,4 × 4,8 cm (Gehäuse)<br />
Gewicht: 474 g (Gehäuse)<br />
Sucher: ja, elektronisch (OLED)<br />
Klappdisplay: ja<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
Der Star der Alpha 7 ist der integrierte 35-Millimeter-Sensor. Mit knapp 36 × 24 mm ist er rund siebenmal größer als der Bildsensor der RX100. Rauscharmut und<br />
Detailauflösung des 24-Megapixel-Sensors sind mustergültig.<br />
www.hdtvmagazin.com 71
Gehen Sie ins Detail: Makroaufnahmen<br />
die Sensorvorteile auch wirklich in Bildqualitätsvorteile<br />
ummünzen kann, müssen Sie in<br />
lichtstarke Festbrennweiten investieren oder<br />
entsprechende Langzeitbelichtungen in Kauf<br />
nehmen.<br />
Die 35-Millimeter-Festbrennweite von Carl Zeiss<br />
erfordert bei der Alpha 7 einen stattlichen Abstand<br />
zum aufgenommenen Objekt. Für Detailaufnahmen<br />
benötigen Sie ein weiteres Makroobjektiv.<br />
Die deutlich <strong>günstig</strong>ere RX100 ist flexibel einsetzbar<br />
und meistert Makroaufnahmen problemlos. Die<br />
Bildqualität weiß durch das lichtstarke Carl-Zeiss-<br />
Objektiv zu begeistern.<br />
Hohe ISO-Werte signalisieren, dass wenig<br />
Licht durch das Objektiv und somit auf den<br />
Sensor fällt und die Kamera durch eine digitale<br />
Signalpegelerhöhung für ausreichend<br />
Helligkeit im Bild sorgen muss. Neben<br />
einem Detailverlust tritt stärkeres Bildrauschen<br />
zutage, genau jene zwei Kriterien,<br />
die die Alpha 7 eigentlich von der RX100<br />
distanzieren sollen. Mehr noch: Schalten Sie<br />
die ISO-Automatik ein, bei der die Kameras<br />
die Lichtempfindlichkeit automatisch<br />
angleichen, werden Sie bei Sonys Alpha 7<br />
häufig am vorab gewählten ISO-Maximum<br />
arbeiten, da die Kamera eine Verschlusszeit<br />
von 1/60 Sekunde favorisiert. Sonys RX100<br />
arbeitet dagegen stets im <strong>nie</strong>drigen ISO-<br />
Bereich bei 1/30 Sekunde Verschlusszeit<br />
und verfügt über ein enorm lichtstarkes<br />
Objektiv mit einer Mindestblende von F1,8.<br />
Umgerechnet auf die Blendeneinstellungen<br />
der Kameras liegt die RX100 sechs Blendenstufen<br />
unter der Alpha 7 mit Kit-Objektiv,<br />
was dramatische Auswirkungen auf die<br />
Bildqualität mit sich bringt. Während wir<br />
bei der Alpha 7 in schlecht beleuchteten<br />
Innenräumen stets in ISO-Bereiche von<br />
1 000 bis 3 200 vordrangen, rangierte die<br />
RX100 bei gleichen Aufnahmebedingungen<br />
„Während die Alpha 7 bis ISO<br />
3 200 detailscharf aufzeichnet,<br />
sollten Sie bei der RX100 den ISO-<br />
Wert auf 800 beschränken.“<br />
zwischen ISO 200 und 640. Vergleicht man<br />
Aufnahmen unter diesen Bedingungen, fallen<br />
die Bildqualitätsunterschiede nur noch<br />
marginal aus: Durch den vierfach höheren<br />
ISO-Wert verliert die Alpha 7 den Detailvorteil<br />
und einzig bei einer Bildvergrößerung<br />
von 100 Prozent kann die Alpha 7 die<br />
RX100 in Schach halten. Damit die Alpha 7<br />
Alpha 7 schlägt zurück<br />
Mit der 35-Millimeter-Festbrennweite von<br />
Carl Zeiss ausgestattet verglichen wir beide<br />
Kameras erneut und endlich gelang es der<br />
Alpha 7, die zwei größten Trümpfe (Rauscharmut<br />
und Detailauflösung) auszuspielen.<br />
Zwar bietet das Carl-Zeiss-Objektiv mit<br />
einer Anfangsblende von F2,8 noch Luft<br />
nach oben (55-Millimeter-Objektiv mit<br />
Blende F1,8 erhältlich), doch ganz gleich<br />
unter welcher Aufnahmebedingung, die<br />
Bilder der Alpha 7 erscheinen schärfer,<br />
detaillierter und weisen kaum noch<br />
sichtbare Artefakte auf. Die RX100 fällt im<br />
direkten Vergleich zurück, denn neben der<br />
geringeren Detailauflösung gelingt auch die<br />
automatische Kontrastoptimierung weniger<br />
präzise, der automatische Weißabgleich<br />
lässt zu wünschen übrig und die generelle<br />
Farbgebung driftet leicht ins Künstliche. Die<br />
bei Fotografen beliebte Tiefenunschärfe lässt<br />
sich mit der Alpha 7 optimal realisieren,<br />
demgegenüber muss bei der RX100 häufig<br />
im Fotoprogramm digital nachgeholfen<br />
werden. Für Außenaufnahmen besonders<br />
wichtig: Mit einer maximalen Blende von<br />
F22 (Objektiv Carl Zeiss 35 mm) und<br />
Verschlusszeit von 1/8 000 Sekunde ist die<br />
Alpha 7 deutlich flexibler einsetzbar als die<br />
RX100, die bei grellen Lichtverhältnissen<br />
durch die Maximalblende von F11 und der<br />
Verschlusszeit von 1/2 000 Sekunde schnell<br />
zur Überbelichtung neigt. Durch den über-<br />
Sony DSC – RX100/M2<br />
Marktpreis: ca. 400 Euro (M2-Modell ca. 600 Euro)<br />
Auflösung: 20 Millionen Pixel<br />
Farbtiefe (effektiv): ca. 22 Bit<br />
Dynamikumfang (effektiv): ca. 12 Blendenstufen<br />
Maße: 10,2 × 5,8 × 3,6 cm<br />
Gewicht: 240 g<br />
Sucher: nein<br />
Klappdisplay: ja (nur M2-Modell )<br />
Für eine derart kleine Kompaktkamera fällt der Bildsensor mit rund 13 × 8,8 mm üppig aus. Verglichen zum XXL-Sensor der Alpha 7 ist er zwar geradezu winzig,<br />
dennoch finden rund 20 Millionen Bildpunkte auf ihm Platz.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sony<br />
72 | 3.2014
Die Alpha 7 arbeitet fast rauschfrei und Fotos<br />
zeigen selbst in dunklen Bereichen feinste Details.<br />
Ausdrucke im A3-Format sind mit dieser Kamera<br />
ohne Qualitätsnachteile möglich.<br />
ragenden Dynamikbereich lässt die Alpha 7<br />
den Wunsch nach HDR-Fotos (drei Bilder<br />
mit unterschiedlichen Belichtungszeiten<br />
werden zu einer Aufnahme zusammengefasst)<br />
kaum noch aufkommen.<br />
RX100: Das vielseitige Werkzeug<br />
Dass die Alpha 7 nicht in eine Jackentasche<br />
passt, war bereits vor dem Test klar, dass<br />
die Luxuskamera aber laute Klackgeräusche<br />
beim Auslösen von sich gibt, kam doch<br />
etwas überraschend. Unauffällig können<br />
Sie somit nur mit der RX100 fotografieren.<br />
Auch bei der Aufnahmetechnik leistet sich<br />
die Alpha 7 Schnitzer: Während der Autofokus<br />
der RX100 bei schlechteren Lichtbedingungen<br />
häufig treffsicher agiert, versagt<br />
der Autofokus der Alpha 7 bei schwachem<br />
Licht meist vollständig. Dank elektronischem<br />
Sucher und Fokushilfe gelingt das<br />
manuelle Scharfstellen aber präzise. Etwas<br />
überraschend fiel demgegenüber der Nachführfokustest<br />
aus: Hier reagierte die RX100<br />
häufig verzögert und die Alpha 7 meisterte<br />
die Scharfstellung schneller und besser. Die<br />
„Die kostspieligere Alpha 7<br />
ist das ideale Arbeitsgerät<br />
für alle Portrait- und<br />
Landschaftsfotografen.“<br />
Alpha 7 erlaubt es zwar, nahezu alle gängigen<br />
Objektive zu verwenden (Adapter für<br />
Objektive von Fremdherstellern erhältlich),<br />
doch schrauben Sie das Objektiv ab, liegt der<br />
Sensor vollkommen ungeschützt. Zudem<br />
ist bei der Alpha 7 der Bildstabilisator für<br />
verwacklungsfreie Freihandaufnahmen an<br />
Die RX100 zeigt stärkeres Rauschen und eine<br />
schwächere Detail<strong>wie</strong>dergabe. Fotoausdrucke<br />
weisen dennoch eine sehr gute Qualität auf,<br />
solange das A4-Format nicht überschritten wird.<br />
die Objektive gekoppelt und z. B. bei den<br />
Carl-Zeiss-Linsen nicht integriert.<br />
Keine Kamera kann alles<br />
Die kompakte Immer-dabei-Kamera<br />
DSC-RX100 eignet sich für unauffällige<br />
Fotoaufnahmen und enge Innenräume<br />
gleichermaßen, zudem sind Makroaufnahmen<br />
mit ihr kein Problem. Die kostspieligere<br />
Alpha 7 (2 000 bis 2 500 Euro mit Carl-Zeiss-<br />
Objektiv) ist dagegen das ideale Arbeitsgerät<br />
für alle Portrait- und Landschaftsfotografen,<br />
die nicht in Sekundenbruchteilen den<br />
Auslöser betätigen müssen. Unser Tipp:<br />
Tasten Sie sich mit der <strong>günstig</strong>en RX100 an<br />
die Profifotografie heran und erwerben Sie<br />
später die Alpha 7 oder Alpha 7R mit einer<br />
lichtstarken Festbrennweite von Carl Zeiss<br />
zu einem fairen Preis.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Ultra-HD-Fernseher verfügen zwar „nur“ über 8 Megapixel Auflösung, allerdings setzt sich jeder Bildpunkt<br />
aus roten, grünen und blauen Subpixeln zusammen, sodass sich insgesamt 24 Millionen Pixel die Bildfläche<br />
teilen. Wer die maximale Bildqualität ausloten will, sollte deshalb zu Fotokameras mit gleichwertiger Pixelanzahl<br />
greifen.<br />
Sonys Alpha 7 bietet einen Sensor mit 24 Millionen<br />
Pixeln. Obwohl alle Sensorpunkte während einer<br />
Aufnahme belichtet werden (Hell-Dunkel-Informationen),<br />
weisen sie eine abweichende Farbempfindlichkeit<br />
auf. Bei den meisten Sensoren sind 50<br />
Prozent der Pixel für Wellenlängen im Grünbereich<br />
empfindlich.<br />
www.hdtvmagazin.com 73
So gelingt das perfekte Foto<br />
Licht ist das zentrale Thema beim<br />
Fotografieren. Es entscheidet nicht<br />
nur, <strong>wie</strong> gut Fotos werden, sondern<br />
auch, welche Einstellungen an der Kamera<br />
vorzunehmen sind und welches Objektiv<br />
verwendet werden sollte.<br />
Die Lichtstärke eines Objektivs wird mit<br />
der Blendenzahl, allgemein als Blende<br />
bekannt, angegeben. Sie ist meist an der<br />
Vorderseite des Objektivs aufgedruckt.<br />
Geringe Blendenzahlen <strong>wie</strong> 1 : 1,4 deuten<br />
auf hohe Lichtstärke hin. Sie ist wichtig,<br />
wenn unter schlechten Lichtverhältnissen<br />
fotografiert wird. Preiswerte Objektive,<br />
etwa solche, die häufig Spiegelreflexkamera-<br />
Kits beigepackt sind, haben mitunter eine<br />
eher hohe Blendenzahl, sind also nicht<br />
sonderlich lichtstark. Eine Besonderheit<br />
stellen Zoomobjektive dar. Auf ihnen sind<br />
zwei Blendenzahlen angegeben, die in Zusammenhang<br />
mit dem Brennweitenbereich<br />
zu betrachten sind. So kann etwa auf einem<br />
Zoomobjektiv mit einer Brennweite<br />
von 18 bis 105 mm 1 : 3,5 – 5,6 zu lesen sein.<br />
Die 3,5 bezieht sich dabei auf die Brennweite<br />
18 (Weitwinkel) und die 5,6 auf die<br />
Brennweite 105 (Telebereich) – die Lichtstärke<br />
nimmt somit im Telebereich ab.<br />
Verschlusszeiten<br />
Die Verschluss- oder auch Belichtungszeit<br />
gibt an, <strong>wie</strong> lange ein Foto bzw. der<br />
Bildsensor belichtet wird. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein genügen kürzere Belichtungszeiten<br />
als etwa bei bedecktem Himmel oder<br />
beim nächtlichen Fotografieren. Bei Belichtungszeiten<br />
von 1/30 Sekunde oder länger<br />
steigt die Gefahr des Verwackelns, weshalb<br />
„Die Schärfentiefe wird durch<br />
die Eigenschaften des Objektivs<br />
und die Größe des Bildsensors in<br />
der Kamera beeinflusst.“<br />
dafür ein Stativ zu empfehlen ist oder auf<br />
Objektive bzw. Kameras mit einer Bildstabilisierung<br />
geachtet werden sollte. Weiter<br />
wird die Verschlusszeit von der Art der zu<br />
fotografierenden Motive bestimmt. Schnelle<br />
Bewegungen, <strong>wie</strong> bei Sportaufnahmen,<br />
erfordern sehr kurze Belichtungszeiten, da<br />
die Bewegung ansonsten als unangenehme<br />
Unschärfe abgebildet wird. Die Belichtungszeit<br />
sollte mindestens dem Kehrwert<br />
der Brennweite entsprechen. Bei einer<br />
Brennweite von 35 mm wäre dies dann 1/35<br />
Sekunde oder bei 200 mm 1/200 Sekunde.<br />
Diese Faustregel gewährleistet für Kameras<br />
oder Objektive ohne Bildstabilisator verwackelungsfreie<br />
Bilder.<br />
Blende einstellen<br />
Mit der Blendeneinstellung wird festgelegt,<br />
<strong>wie</strong> viel Licht auf den Bildsensor gelangen<br />
soll. Welches die größte Blende ist, wird<br />
vom Objektiv und von der eingestellten<br />
Brennweite bestimmt. Die Blende wird nicht<br />
stufenlos eingestellt, sondern nach sogenannten<br />
Blendenreihen. Am bekanntesten<br />
ist die sogenannte ganze Blendenreihe. Sie<br />
setzt sich aus den Blenden 1; 1,4; 2; 2,8; 4;<br />
5,6; 8; 11 und so weiter zusammen. Schließt<br />
man die Blende jeweils von einem Wert<br />
zum nächstkleineren, wird damit die zum<br />
Bildsensor dringende Lichtmenge halbiert.<br />
Um eine feinere Abstufung zu erreichen,<br />
arbeiten z. B. die Blenden in Objektiven für<br />
Spiegelreflexkameras in Drittelschritten.<br />
Die Werkzeuge der Fotografie<br />
Die Grafik zeigt, <strong>wie</strong> sich die einzelnen Einstellungsparameter<br />
der Kamera unmittelbar auf das geschossene<br />
Foto auswirken.<br />
Die Blendenzahl gibt an, <strong>wie</strong> oft der Durchmesser<br />
der Blendenöffnung zwischen Blende und Bildebene<br />
angereiht wird.<br />
Je weiter die Blende geschlossen wird (hoher Blendenwert),<br />
umso weniger Licht dringt zum Bildsensor und<br />
umso längere Belichtungszeiten sind erforderlich.<br />
Bilder: Thomas Riegler, Sony<br />
74 | 3.2014
Je mehr die Blende geschlossen ist (hoher<br />
Blendenwert), umso mehr Licht bzw. eine<br />
umso längere Belichtungszeit ist erforderlich,<br />
um ein optimal belichtetes Foto zu<br />
bekommen. Im Gegenzug sollte die Blende<br />
etwa bei Sportaufnahmen für sehr kurze Belichtungszeiten<br />
entsprechend weit geöffnet<br />
sein (<strong>nie</strong>driger Blendenwert).<br />
Schärfentiefe<br />
Die Blendeneinstellung beeinflusst unmittelbar<br />
die Schärfentiefe einer Aufnahme. Je<br />
weiter sie geöffnet ist (kleiner Blendenwert),<br />
umso geringer ist die Schärfentiefe. Dem<br />
entsprechend steigt sie, je weiter die Blende<br />
geschlossen wird (hoher Blendenwert).<br />
Mit der Schärfentiefe hat der Fotograf die<br />
Möglichkeit, das Auge des Betrachters auf<br />
das Wesentliche im Bild zu lenken und<br />
Nebensächlichkeiten in der Unschärfe zwar<br />
anzudeuten, aber doch verschwinden zu lassen.<br />
Auf diese Weise lässt sich auch Räumlichkeit<br />
in ein Bild bringen. Zu guter Letzt<br />
wird die Schärfentiefe auch vom Abstand<br />
des zu fotografierenden Objekts bestimmt.<br />
Befindet es sich nahe am Objektiv, ist nur<br />
eine geringe Schärfentiefe gegeben. Je weiter<br />
entfernt es ist, umso größer wird auch der<br />
Schärfebereich.<br />
Schärfentiefe, eine Sensorfrage<br />
Die Schärfentiefe ist für viele Bereiche der<br />
Fotografie ein sehr großes Gestaltungsmittel.<br />
Sie wird nicht nur durch die Eigenschaften<br />
des Objektivs beeinflusst, sondern auch von<br />
der Größe des Bildsensors in der Kamera.<br />
Große Sensoren, <strong>wie</strong> etwa in Spiegelreflexkameras,<br />
haben eine vergleichsweise<br />
kleine Schärfentiefe. Das gibt Fotografen<br />
die Gelegenheit, der Kreativität freien Lauf<br />
zu lassen. Allerdings will der Umgang mit<br />
der geringeren Schärfentiefe erst gelernt<br />
sein. Sehr kleine Sensoren von Handykameras<br />
haben eine sehr hohe Schärfentiefe.<br />
Mit ihnen ist es fast unmöglich, unscharfe<br />
Bilder zu schießen. Den Gelegenheitsknipser<br />
freut’s, den, der wirklich schöne, effektvolle<br />
Aufnahmen machen will, nicht.<br />
Lichtempfindlichkeit<br />
Der ISO-Wert ist ein Maß für die Lichtempfindlichkeit.<br />
Er steht gemeinsam<br />
mit der Blende und der Verschlusszeit in<br />
unmittelbarem Zusammenhang. In der<br />
analogen Fotografie entschied die Lichtempfindlichkeit<br />
des eingelegten Films, ob<br />
man damit nur tags im Freien oder auch<br />
abends bzw. drinnen fotografieren konnte.<br />
Digitalkameras erlauben das Einstellen der<br />
ISO-Empfindlichkeit in der Menüoberfläche.<br />
Neben Festwerten zwischen 100 und 3 200<br />
ISO sind auch noch höhere Lichtempfindlichkeiten<br />
möglich. Hersteller empfehlen für<br />
Aufnahme bei klarem Himmel und direkter<br />
Sonneneinstrahlung ISO-Empfindlichkeiten<br />
von 100 bis 200 und für dunkle Innenräume<br />
oder nachts bieten sich Empfindlichkeiten<br />
„Wenn es um Bildqualität geht,<br />
sollten Sie zu einer guten Fotokamera<br />
greifen und das Smartphone<br />
in der Hosentasche lassen.“<br />
über ISO 800 an. Hohe ISO-Werte haben allerdings<br />
einen entscheidenden Nachteil: Bei<br />
ihnen steigt das Helligkeits- und Farbrauschen.<br />
Um möglichst „saubere“ Aufnahmen<br />
zu erhalten, sollten Sie deshalb bevorzugt<br />
mit geringen ISO-Empfindlichkeiten<br />
arbeiten. Sie haben zwar den Nachteil, dass<br />
bei schwächerem Licht längere Belichtungszeiten<br />
erforderlich sind, andererseits ergeben<br />
sich dadurch oft stimmungsvolle Fotos. Je<br />
kleiner der Sensor ist, <strong>wie</strong> etwa in Kompaktoder<br />
in ihrer Extremform in Handykameras,<br />
umso stärker rauscht eine Aufnahme<br />
auch bei geringem ISO-Wert. Wenn es um<br />
Bildqualität und Gestaltungsspielraum geht,<br />
sollten Sie deshalb immer zu einer guten<br />
Fotokamera greifen und das Smartphone in<br />
der Hosentasche lassen.<br />
THOMAS RIEGLER<br />
Gestaltungsmittel<br />
Der Reiz des Augenblicks: Bei kurzer Belichtungszeit<br />
wirkt das Wasser <strong>wie</strong> eingefroren. Einzelne<br />
Tropfen sind gut zu erkennen.<br />
Bei möglichst langer Belichtung lässt sich das Fließen<br />
des Wassers deutlich besser veranschaulichen.<br />
Hohe Blendenzahlen sorgen für eine enorme Schärfentiefe,<br />
in diesem Fall lenkt der Hintergrund aber<br />
vom Vordergrund ab.<br />
Bei gleich bleibender Verschlusszeit muss mit einer<br />
weiter geöffneten Blende gearbeitet werden, je<br />
geringer der eingestellte ISO-Wert ist.<br />
Soll bei der Aufnahme der Blick auf ein bestimmtes<br />
Objekt gelenkt werden, sollte die Blende weiter<br />
geöffnet werden (kleiner Schärfebereich).<br />
Werden die Aufnahmeparameter auf eine <strong>nie</strong>drige<br />
Blendenzahl angepasst, setzt sich das Wappen<br />
gekonnt vom Geäst im Hintergrund ab.<br />
www.hdtvmagazin.com 75
Wie gut ist die digitale Kopie?<br />
Kauft man heutzutage einen<br />
Kinofilm auf Blu-ray, erhält man<br />
im Falle des Filmstudios Warner<br />
zugleich Zugriff auf die digitale Kopie.<br />
Aus der aufgeklappten Blu-ray-Hülle<br />
fällt ein kleines, bedrucktes Zettelchen,<br />
auf dem das schwarz-violette Ultraviolet-<br />
Logo prangt. Doch <strong>wie</strong> funktio<strong>nie</strong>rt dieses<br />
Ultraviolet-System überhaupt und welche<br />
Vorteile bringt es gegenüber der bislang<br />
verwendeten digitalen Kopie?<br />
Um diese Frage zu beantworten, muss man<br />
erst einmal wissen, was eine sogenannte<br />
Cloud überhaupt ist. Daten, die in einer<br />
Cloud abgelegt sind, werden über ein Netzwerk<br />
aus Servern zur Verfügung gestellt, die<br />
die Rechenleistung und den Speicherplatz<br />
teilen bzw. dem aktuellen Bedarf anpassen<br />
und somit das Potenzial stets optimal<br />
ausnutzen. Bei dem generell kostenlosen<br />
Ultraviolet-System werden aber nicht etwa die<br />
kompletten Filme in einer Cloud gespeichert.<br />
Jene sind nach <strong>wie</strong> vor von fixen Servern als<br />
Stream oder auch als Download abrufbar.<br />
Über die Cloud werden lediglich jene Daten<br />
gespeichert, die mit dem personenbezogenen<br />
digitalen Rechtemanagement der Filme zu tun<br />
haben. In der Praxis sieht das dann <strong>wie</strong> folgt<br />
aus: Sie kaufen sich einen Film auf Blu-ray,<br />
melden sich bei einem Streaming-Service an<br />
und fügen per Gutscheincode Ihrer persönlichen<br />
Filmliste den erstandenen Titel völlig<br />
kostenfrei hinzu. Auf diese Filmliste können<br />
Sie dann mit verschiedenen Geräten zugreifen,<br />
um z. B. bei Freunden den Streifen auch<br />
spontan auf Ihr Handy oder Ihr Tablet zu<br />
streamen. Alternativ kann der Film selbstverständlich,<br />
<strong>wie</strong> bereits bei der Digital Copy,<br />
heruntergeladen und auf dem Abspielgerät<br />
gespeichert werden. Wie das im Speziellen<br />
genau funktio<strong>nie</strong>rt, probierten wir mit dem<br />
Ultraviolet-Flyer aus der „Pacific Rim“-Bluray<br />
so<strong>wie</strong> einigen weiteren Titeln von Warner<br />
Bros., Universal Pictures, 20th Century Fox<br />
und Sony Pictures aus.<br />
Ultraviolet-Händler<br />
Theoretisch können Sie sich bei einem<br />
Ultraviolet-Händler Ihrer Wahl anmelden,<br />
um auf die Streaming- und Downloadinhalte<br />
zuzugreifen. So gibt die offizielle Onlineseite<br />
http://www.uvvu.com/de einen guten Überblick<br />
über die in Deutschland verfügbaren<br />
Anbieter, wobei dort momentan nur die von<br />
Warner Bros. betriebene Seite de.flixster.com<br />
aufgelistet ist. Beim Kauf einer Warner-Bluray<br />
mit Ultraviolet-Unterstützung können<br />
Blu-rays mit<br />
Ultraviolet-Registriercode<br />
Warner Bros.<br />
- Pacific Rim<br />
- 42 – Die wahre Geschichte ...<br />
- Wir sind die Millers<br />
- Conjuring – Die Heimsuchung<br />
- Gravity<br />
Universal Pictures<br />
- Kick-Ass 2<br />
- R.I.P.D. – Rest In Peace Department<br />
- The World’s End<br />
- Alles eine Frage der Zeit<br />
- Zugelassen – Gib der Liebe eine Chance<br />
Sony Pictures<br />
- Die Schlümpfe 2<br />
- White House Down<br />
- Breaking Bad – Die Finale Season<br />
- One Direction – This Is Us<br />
20th Century Fox<br />
- Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen<br />
- Prakti.com<br />
- Turbo<br />
- Runner Runner<br />
Bilder: 20th Century Fox, flixster.com, Universal Pictures, Warner Home Entertainment<br />
76 | 3.2014
Anmeldung<br />
Als Erstes geben wir den beiliegenden Ultraviolet-Code von „Kick-Ass 2“ auf der<br />
angegebenen Seite des Studios ein.<br />
Als Nächstes müssen wir den Händler, bei dem die Blu-ray gekauft wurde, so<strong>wie</strong><br />
den Ultraviolet-Anbieter angeben.<br />
Schritt 3 führt uns zur Verlinkung des jeweiligen Ultraviolet-Anbieters. In diesem<br />
Fall ist dies de.flixster.com.<br />
Nun erfolgt die Anmeldung auf das persönliche Ultraviolet-Konto und schon<br />
wird der Film der eigenen Sammlung hinzugefügt.<br />
Sie den beiliegenden Code also direkt über<br />
de.flixster.com eingeben. Andere Filmvertriebe<br />
<strong>wie</strong> z. B. Sony Pictures (uv.sonypictures.<br />
com/DE/de/redeem), 20th Century Fox<br />
(https://foxredeem.com/) und Universal<br />
Pictures (http://ultravioletuniversal.com)<br />
bieten eine jeweils eigene Seite an, auf der<br />
der entsprechende Code eingegeben werden<br />
muss. Nach der Eingabe wird derzeit automatisch<br />
auf de.flixster.com verlinkt, aber auch<br />
die Möglichkeit offen gehalten, einen anderen<br />
Anbieter <strong>wie</strong> z. B. den Sony Pictures Store<br />
(https://redeem.sonypicturesstore.com/DE/)<br />
Anschauen<br />
Geschafft! Kaum ist der Film registriert, kann man<br />
ihn streamen oder herunterladen.<br />
zu wählen, je nachdem, wo der Kunde sein<br />
Ultraviolet-Konto eingerichtet hat. Sie können<br />
also Ihre Filme unabhängig vom Filmvertrieb<br />
auf einem Konto speichern.<br />
Anmeldung<br />
Wir konzentrieren uns also auf de.flixster.com<br />
und landen sogleich auf der Startseite, wo der<br />
Einlösecode unserer Warner-Blu-ray („Pacific<br />
Rim“) direkt eingegeben werden kann. Da<br />
wir dort noch keinen Account haben, folgt<br />
danach das Anmeldeformular, das sich in<br />
eine Flixster- so<strong>wie</strong> in eine Ultraviolet-<br />
Universal-Filme können nicht auf Flixster, sondern<br />
nur auf der Seite des Filmvertriebs registriert werden.<br />
Anmeldung aufsplittet. Hier geben wir unsere<br />
persönlichen Daten an und staunen nicht<br />
schlecht über die Datenschutzregelungen von<br />
Ultraviolet, die nach dem US-amerikanischen<br />
Recht ausgelegt sind und verkünden, dass<br />
personenbezogene Daten von Amerika aus<br />
verwaltet werden. Da sich de.flixster.com<br />
zum Zeitpunkt der Anmeldung noch im<br />
Anfangsstadium befand, konnten wir auch die<br />
Datenschutzrichtli<strong>nie</strong>n so<strong>wie</strong> die AGB nicht<br />
einsehen. Ansonsten verlief die doppelte Anmeldung<br />
relativ reibungslos, sodass wir dies<br />
schnell hinter uns bringen konnten.<br />
Der Einlösecode selbst kann für „Pacific Rim“<br />
innerhalb der nächsten zwei Jahre eingelöst<br />
werden, bei „42“ und „Wir sind die Millers“<br />
hat man sogar drei Jahre Zeit.<br />
Streaming<br />
Die eigene Filmsammlung kann man sofort<br />
per Stream abspielen. Die Videoqualität ist in<br />
SD gehalten und ein guter Kompromiss zwischen<br />
ausreichender, visueller Qualität und<br />
geringer Datenrate, um den Stream flüssig zu<br />
halten. Eine HD-Version wird zurzeit noch<br />
www.hdtvmagazin.com 77
nicht angeboten, auch wenn unter dem Filmplakat<br />
ein HD-Symbol prangt. Zieht man das<br />
Bild auf Desktopgröße auf, ist ganz klar eine<br />
Treppchenbildung zu erkennen, das Farb-<br />
Banding hält sich aber in Grenzen, sodass<br />
von einer hochwertigen Codierung die Rede<br />
sein kann. Anders als bei der üblichen Digital<br />
Copy lassen sich keine Spracheinstellungen<br />
vornehmen, sodass der Film mit deutscher<br />
Synchronspur und ohne Untertitel geschaut<br />
werden muss. Die Sound<strong>wie</strong>dergabe erfolgt<br />
in Stereo.<br />
Download<br />
Alternativ lässt sich der Film auch herunterladen.<br />
Auf unseren iMacs geschahen nach<br />
dem Klick auf den Download-Button zwei<br />
Dinge. Zum einen wurde Adobe AIR (Adobe<br />
Integrated Runtime) installiert, eine Laufzeitumgebung,<br />
die die Anwendung von Apps<br />
direkt aus dem Web ermöglicht. Zum anderen<br />
wurde die Flixster-App installiert, die<br />
„Eine HD-Version wird<br />
zurzeit noch nicht angeboten,<br />
auch wenn unter dem Filmplakat<br />
ein HD-Symbol prangt.“<br />
ebenjene Laufzeitumgebung benötigt. Über<br />
diese App lassen sich die Filme herunterladen<br />
und auch ausschließlich darüber anschauen.<br />
Das Abspielen erfolgt also nicht <strong>wie</strong> sonst<br />
über iTunes oder den Windows Media Player,<br />
sondern über diese eigene Applikation. Ist<br />
das Gerät, über das die App betrieben wird,<br />
mit dem Netz verbunden, so kann man sich<br />
über die App beim Flixster-Konto anmelden<br />
und auf alle eingelösten Filme zugreifen. Im<br />
Offlinebetrieb <strong>wie</strong>derum sind nur jene Filme<br />
zu sehen, die man heruntergeladen hat. Je<br />
nach Länge des jeweiligen Films beträgt der<br />
hierfür benötigte Speicherplatz ungefähr<br />
1,5 bis 2 Gigabyte. Möchte man also nicht<br />
permanent online sein und keine Pufferzeiten<br />
riskieren, ist ein Download definitiv<br />
die bessere Alternative. Natürlich kann auch<br />
jeder heruntergeladene Titel jederzeit <strong>wie</strong>der<br />
gelöscht werden. Auf de.flixster.com darf<br />
der jeweilige Film aber insgesamt nur fünf<br />
Mal heruntergeladen werden (und nur drei<br />
Mal auf dasselbe Gerät). Es können auch<br />
nur ein Computer so<strong>wie</strong> ein mobiles Gerät<br />
diesen Download speichern. Das Streaming<br />
<strong>wie</strong>derum ist auf mehreren Geräten möglich.<br />
Da die einzige Vorgabe des Digital Entertainment<br />
Content Ecosystems (ein Zusammenschluss<br />
aus Hollywoodstudios, die hinter<br />
Ultraviolet stehen) an UV-lizenzierte Händler<br />
ist, dass die Inhalte mindestens für den Zeitraum<br />
eines Jahres und mindestens dreimal<br />
als Download angeboten werden müssen,<br />
gelten bei anderen, zukünftigen Anbietern<br />
eventuell andere Richtli<strong>nie</strong>n.<br />
Verwaltung<br />
Das Hinzufügen neuer Ultraviolet-Titel<br />
geht sehr schnell und problemlos, weshalb<br />
unsere Test-Bibliothek bald eine kleine<br />
Filmsammlung aufweisen kann. Die einzige<br />
Kinderkrankheit heirbei war die ständige<br />
Neuanmeldung auf dem Flixster-Konto, die<br />
eigentlich ein unnötiger Schritt war. Zudem<br />
gab es in dieser frühen Phase noch Probleme,<br />
die Sony-Pictures-Titel auf dem Flixster-Konto<br />
anzumelden. Besitzer von Apple-Geräten<br />
benötigen die iOS-Version 6.0 oder höher<br />
(iPhone 3GS, 4, 4S oder 5/ iPad 1-3 bzw.<br />
Mini, iPod Touch ab der 3. Generation). Benutzer<br />
von Android-Geräten benötigen Android<br />
OS v4.0 oder höher. Am Rechner wird<br />
mindestens Mac OS X v10.5 oder Windows<br />
XP so<strong>wie</strong> die neueste Browserversion samt<br />
aktuellem Adobe-Flash-Player-Plugin vorausgesetzt.<br />
Ähnlich <strong>wie</strong> in den USA wird es später<br />
zudem sicherlich auch möglich sein, über<br />
die Spielekonsole (z. B. Playstation) oder über<br />
einen Smart-<strong>TV</strong> auf das Ultraviolet-Konto<br />
zugreifen zu können. Laut der Hilfe-Seite<br />
von de.flixster.com können sich pro Haushalt<br />
bis zu fünf Personen für das Ultraviolet-<br />
Konto registrieren. Auf diese Weise könnten<br />
dann auch Altersbeschränkungen eingestellt<br />
werden, damit z. B. die Kinder nur auf die<br />
Filme bis zu zwölf Jahren zugreifen können.<br />
Angeboten wird dieser Teilen-Service jedoch<br />
nicht auf Flixster selbst. Dies geht nur über<br />
die zentrale Seite www.uvvu.com, über die<br />
sich sämtliche Ultraviolet-Konten bei den<br />
unterschiedlichen Händlern verwalten lassen,<br />
sobald das Betastadium der Seite beendet ist.<br />
Fazit<br />
Für den Kunden bedeutet Ultraviolet derzeit<br />
den Aufwand einer neuen Anmeldung und<br />
Installation einer App. Zugleich erhält er<br />
damit aber auch die Freiheit, die Filme auf<br />
bis zu drei mobilen Endgeräten gleichzeitig<br />
zu streamen. Entscheidet man sich für einen<br />
Download, so geht dieser recht unkompliziert<br />
vonstatten und kann in einer schönen<br />
Übersicht verwaltet werden. Die Kinderkrankheiten<br />
des aktuellen Entwicklungs-<br />
Stadiums sind überschaubar, sodass sich<br />
Filmfans ohne Frust an den neuen Dienst<br />
herantrauen können.<br />
FALKO THEUNER<br />
Flixster-Appp<br />
Im Onlinebetrieb können Sie sich per App anmelden<br />
und die Filme streamen oder herunterladen.<br />
Ein Download erfordert je nach Filmlänge ungefähr<br />
1,5 bis 2 Gigabyte Speicher auf Ihrem mobilen Gerät.<br />
Nach dem Download lässt sich der Film auch<br />
jederzeit im Offlinemodus anschauen.<br />
„Meine Sammlung“ zeigt Ihnen, welche Filme Sie<br />
registriert und bereits heruntergeladen haben.<br />
Bilder: 20th Century Fox, flixster.com, Universal Pictures, Warner Home Video<br />
78 | 3.2014
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Amazons VoD-Coup:<br />
Prime Instant Video<br />
Beobachter der Szene hatten es schon<br />
länger vorausgesehen, nun ist es<br />
Realität geworden: Amazon positio<strong>nie</strong>rt<br />
sich auch in Deutschland mit Prime<br />
Instant Video als Video-on-Demand-<br />
Anbieter und setzt damit die Mitbewerber<br />
mächtig unter Druck.<br />
Amazon gab jüngst die Einstellung des Video-on-Demand-Dienstes<br />
Lovefilm bekannt,<br />
stattdessen wird das Angebot unter der Marke<br />
Amazon Prime Instant Video direkt über<br />
Amazon weitergeführt. Die Integration in<br />
Amazon selber war weniger überraschend,<br />
gehörte der Anbieter Lovefilm bereits<br />
seit längerer Zeit zum Amazon-Konzern.<br />
Lovefilm wurde ursprünglich als ein reiner<br />
DVD-Versender aus England gegründet.<br />
Der deutsche Ableger startete 2006 und<br />
konnte sich mit Flatrateversandangeboten<br />
von DVDs und später Blu-rays schnell eine<br />
gute Marktposition sichern. Später kam ein<br />
Video-on-Demand-Angebot hinzu, welches<br />
aber zur Anfangszeit alles andere als überzeugen<br />
konnte. Seit 2008 gehörte Lovefilm<br />
zu Amazon und der Online versandhausriese<br />
baute in dieser Zeit vor allem auch das<br />
Video-on-Demand-Angebot mit zahlreichen<br />
Filmen und Serien aus.<br />
Lovefilm lebt weiter<br />
Für bisherige Lovefilm-Nutzer ändert sich<br />
erst einmal gar nichts. Diese können das<br />
bisher gewohnte Angebot auch unter dem<br />
Dach von Amazon weiter zu den bisherigen<br />
Konditionen nutzen. Günstiger wird es für<br />
reine On-Demand-Kunden: Zahlten diese<br />
bisher 6,99 Euro pro Monat, so kostet das<br />
Flatratestreamingangebot bei Amazon nun<br />
rechnerisch 4,08 Euro pro Monat. Allerdings<br />
dann mit jährlicher statt monatlicher<br />
Kündigungsfrist.<br />
Amazon Prime für 49 Euro<br />
Im Angebot ist nicht nur das grenzenlose<br />
Streamen der rund 12 000 Titel ohne zusätzliche<br />
Kosten enthalten, sondern auch die<br />
Versandkostenflatrate Amazon Prime. Das<br />
bedeutet: Die meisten Artikel von Amazon<br />
und viele Artikel von Drittanbietern werden<br />
dem Kunden versandkostenfrei per Premiumversand<br />
geliefert. Außerdem ist der<br />
Zugang zur Kindle-Leihbücherei mit zahlreichen<br />
kostenfreien Titeln enthalten. Der<br />
Grund ist die Verschmelzung des bisherigen<br />
Dienstes Amazone Prime und dem VoD-<br />
Angebot von Lovefilm zu Amazon Prime<br />
Instant Video. Das rechnet sich aber nicht<br />
für alle Kunden. Bisher konnten Nutzer den<br />
Service Amazon Prime für jährlich 29 Euro<br />
nutzen. Auch wenn diese nicht am Videoabruf<br />
interessiert sind, müssen sie ab dem<br />
nächsten Abrechnungszeitraum 49 Euro<br />
und damit satte 40 Prozent mehr im Jahr<br />
bezahlen, auch wenn sie kein einziges Video<br />
bei Amazon abrufen.<br />
12 000 Titel<br />
Amazon spricht beim Angebot von mehr als<br />
12 000 Titeln. Gemeint sind damit Filme und<br />
Serien auf Abruf, die jederzeit und beliebig<br />
oft kostenfrei angeschaut werden können<br />
– über die Jahresgebühr sind alle Kosten<br />
bereits abgedeckt. Und das Angebot wird<br />
natürlich ständig weiter ausgebaut. Aller-<br />
Bilder: Amazon, Auerbach Verlag<br />
80 | 3.2014
dings: Der Weg der angebotenen Inhalte<br />
auf das <strong>TV</strong>-Gerät ist nicht immer ganz so<br />
einfach. Keine Frage: Die Auswahl an nutzbaren<br />
Endgeräten ist nicht klein, so können<br />
das iPad und das Amazon Kindle Fire zum<br />
Abspielen von Inhalten genutzt werden. Eine<br />
entsprechende App gibt es kostenfrei im<br />
App Store. Leider aktuell nicht nutzbar sind<br />
die zahlreichen auf dem Markt vertretenen<br />
Android-Tablets.<br />
Offline Modus nur für Kindle Fire<br />
Eine mobile Nutzung unterwegs ist zwar<br />
möglich, leider fehlt Amazon Prime Instant<br />
Video beim iPad aber eine Offlinefunktion,<br />
<strong>wie</strong> sie die Konkurrenten Watchever und<br />
Snap by Sky bieten. Somit ist der Nutzer<br />
auf Datenvolumen ange<strong>wie</strong>sen, welches<br />
aufgrund der Datenmenge sehr schnell<br />
aufgebraucht ist. Da es momentan noch<br />
keine wirkliche mobile Datenflatrate in<br />
Deutschland gibt, ist eine mobile Nutzung<br />
nur in geringem Umfang möglich oder aber<br />
unbezahlbar teuer. Wir empfehlen deshalb<br />
den Einsatz von iPad und Co. nur bei bestehender<br />
WLAN-Verbindung. Lediglich das<br />
Kindle Fire HD und Fire HDX sind exklusiv<br />
in der Lage, auch Filme und Serien herunterzuladen<br />
und später ohne Internetverbindung<br />
abzuspielen.<br />
Videothek zu Hause<br />
Im Gegensatz zum Klassenprimus<br />
Maxdome, welcher praktisch auf jedem<br />
Smart-<strong>TV</strong>-tauglichen Endgerät genutzt<br />
werden kann, benötigen Instant-Video-<br />
Kunden entweder einen aktuellen Smart-<strong>TV</strong><br />
oder Blu-ray-Player von Sony, Samsung<br />
oder LG (jeweils Modellgeneration ab 2012).<br />
Nutzbar sind auch einige Spielkonsolen<br />
von Nintendo (Wii, Wii U), Sony (PS3 und<br />
PS4) so<strong>wie</strong> Microsoft (Xbox 360 und Xbox<br />
One). Schließlich können iPad-Nutzer das<br />
Bild auch über Airplay auf den Bildschirm<br />
zaubern, sofern ein Apple <strong>TV</strong> am Fernseher<br />
angeschlossen ist. Theoretisch würde dies<br />
Fernsehabend individuell<br />
auch mit Enigma2-Digitalreceivern funktio<strong>nie</strong>ren,<br />
da diese als Plugin einige Airplay-<br />
Anwendungen anbieten. Leider verhindert<br />
aber derzeit noch eine Verschlüsselung, dass<br />
die Filme auch tatsächlich angezeigt werden.<br />
Schließlich können Filme und Serien auch<br />
mit dem PC oder Mac abgespielt werden.<br />
Nicht alles abrufbar<br />
Nicht alle Filme, die beispielsweise während<br />
einer Suche gefunden werden, sind auch<br />
wirklich kostenfrei abspielbar. Nur Titel, die<br />
mit der kleinen Banderole „Prime“ versehen<br />
sind, können problemlos <strong>wie</strong>dergegeben<br />
werden. Andere Filme oder Serienepisoden<br />
werden zwar gefunden, können aber lediglich<br />
in der Watchlist abgelegt werden. So<br />
exemplarisch der Film „Don<strong>nie</strong> Darko“ vom<br />
Kultregisseur Richard Kelly. Auf dem iPad<br />
hat man anschließend über die Watchlist nur<br />
die Möglichkeit, den Trailer anzuschauen<br />
„Mit dem Kampfpreis von<br />
49 Euro macht sich der Konzern<br />
zweifelsohne unbeliebt bei<br />
den Mitbewerbern.“<br />
oder darauf zu warten, dass der Film möglicherweise<br />
eines Tages verfügbar sein wird.<br />
Im Internet und auf anderen Endgeräten<br />
hingegen bietet Amazon weitere Optionen<br />
an. So könnte dieser Film gegen Aufpreis<br />
von 3,99 Euro oder 4,99 Euro – jeweils für<br />
SD und HD – für 48 Stunden ausgeliehen<br />
werden. Bei einigen Filmen besteht zusätzlich<br />
auch eine Kaufmöglichkeit.<br />
FSK 18<br />
Eine Besonderheit nehmen Filme und Serien<br />
ein, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind.<br />
Die besonderen Jugendschutzvorschriften<br />
machen hier eine Altersverifikation erforderlich.<br />
Bei den Streamingtiteln ist diese<br />
aber schnell und problemlos durchgeführt.<br />
Man muss nur einen Verifizierungsprozess<br />
mittels Personalausweis und Kreditkarte<br />
durchlaufen und legt hierbei eine PIN fest,<br />
die dann beim Abspielen solcher Titel eingegeben<br />
werden muss. Die Freischaltung ist<br />
erfreulicherweise kostenfrei.<br />
Bild- und Tonqualität<br />
Zahlreiche Filme und Serien werden von<br />
Amazon in HD-Auflösung angeboten. Allerdings<br />
hängt der HD-Genuss von zwei Faktoren<br />
ab: Von einer entsprechend schnellen<br />
Internetanbindung und zum anderem vom<br />
richtigen Endgerät. So eignen sich iPads und<br />
iPhones nach Angaben von Amazon nur zur<br />
SD-Wiedergabe. Auch Kindles der Modellgeneration<br />
2011 sind noch nicht HD-tauglich.<br />
Anders sieht es bei anderen Endgeräten<br />
aus, die auch HD-Filme über den Flachbildfernseher<br />
<strong>wie</strong>dergeben können. Gestreamt<br />
wird laut Amazon in drei verschiedenen<br />
SD-und HD-Formaten. Diese unterscheiden<br />
sich bei SD in der Datenraten, während die<br />
Auflösung gleich bleibt (640 × 480 Pixel, dies<br />
entspricht nicht der vollen PAL-Auflösung<br />
von 720 × 576). Im Falle von HD gibt es zwei<br />
verschiedene Datenraten in 720p so<strong>wie</strong> die<br />
höchste Qualität in 1 080p. Für Letzteres ist<br />
ein ordentlich schneller DSL-Anschluss notwendig,<br />
da hier die maximale Datenrate bei<br />
etwa 15 Mbit/s liegt. Erfreulicherweise wird<br />
in Dolby Digital 5.1 gesendet. Das dürfte<br />
vor allem Cineasten mit entsprechenden<br />
Heimkinoanlagen freuen. Weniger begeistert<br />
werden Originaltonfans sein – denn<br />
Amazon bietet offensichtlich momentan<br />
alle Filme und Serien ausschließlich in der<br />
deutschen Synchronfassung an.<br />
Günstigstes Angebot<br />
Mit dem Kampfpreis von 49 Euro inklusive<br />
Amazon Prime macht sich der Konzern<br />
zweifelsohne unbeliebt bei den Mitbewerbern.<br />
Auch die Vielzahl an Serien und<br />
Filmen überzeugt und man kann von einem<br />
sehr attraktiven Angebot sprechen.<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Auf Sonys Playstation 3 und 4 kann Prime Instant<br />
Video als App heruntergeladen werden.<br />
Weder inhaltlich noch bei der Bedienung muss sich<br />
Amazon verstecken.<br />
Filme mit FSK-18-Freigabe können erst nach Eingabe<br />
der Kinderschutz-Pin abgespielt werden.<br />
www.hdtvmagazin.com 81
Onlinevideothek von Sky<br />
Mit dem Film- und Serienportal<br />
Snap wagt sich der Pay-<strong>TV</strong>-<br />
Anbieter Sky in das Geschäftsfeld<br />
Video-on-Demand. Der Abrufdienst richtet<br />
sich dabei vor allem an Kunden, die von<br />
den klassischen Pay-<strong>TV</strong>-Abos nicht angesprochen<br />
werden. Doch <strong>wie</strong> sieht Snap aus?<br />
Wie bei den Mitbewerbern ist der Abrufdienst<br />
Snap natürlich nicht kostenfrei zu<br />
haben. Gegen Entrichtung einer Monatspauschale<br />
stehen alle Filme und Serien zum<br />
beliebig häufigen Anschauen bereit. Inhalte<br />
zum Einzelabruf bei separater Bezahlung, <strong>wie</strong><br />
„Zahlreiche Filme und Serien<br />
stehen in hochauflösenden<br />
Formaten zur Verfügung. Viele<br />
Stücke können wahlweise im<br />
Originalton angeschaut werden.“<br />
etwa bei iTunes oder im Xbox Video Store,<br />
gibt es hingegen nicht. Während sich bei<br />
manchen Mitbewerbern der Preis nach gewähltem<br />
Paket richtet, gibt es bei Snap einen<br />
Monatsgrundpreis in Höhe von 9,90 Euro,<br />
der damit über dem vergleichbarer Portale<br />
liegt. Watchever beispielsweise verlangt 8,99<br />
Euro, bei Lovefilm sind 6,99 Euro fällig und<br />
Maxdome verlangt 7,99 Euro. Allerdings unterscheidet<br />
Sky zwischen Fremdkunden und<br />
Abonnenten. Letztere können das Angebot<br />
zu einem durchaus attraktiven Vorzugspreis<br />
nutzen: Besteht ein Abo mit dem Pay-<strong>TV</strong>-<br />
Anbieter, werden lediglich 4,90 Euro in<br />
Rechnung gestellt. Damit ist Snap für Kunden<br />
von Sky das mit Abstand preislich attraktivste<br />
Angebot auf dem deutschen Markt. Ob das<br />
auch inhaltlich gilt, steht natürlich auf einem<br />
anderen Blatt. Damit sich jeder Interessent<br />
Aktuelle Flachbildfernseher, Tablets und Smartphones von Samsung oder wahlweise<br />
das iPhone, iPad so<strong>wie</strong> PC und Mac dienen derzeit als Abspielgeräte.<br />
Die Kosten des Videodienstes belaufen sich auf 9,90 Euro pro Monat für Nichtabonnenten<br />
bzw. 4,90 Euro für Sky-Kunden.<br />
Bilder: Auerbach Verlag, Sky Deutschland<br />
82 | 3.2014
ein Bild vom Umfang und den Möglichkeiten<br />
des Dienstes machen kann, kann Snap im ersten<br />
Monat kostenfrei genutzt werden. Dank<br />
monatlicher Kündbarkeit gehen Interessenten<br />
in Verbindung mit dem Gratismonat also erst<br />
mal kein Risiko ein.<br />
Konkurrenz für Sky Go?<br />
Mit Sky Go hat der Bezahlsender bereits ein<br />
On-Demand-Angebot unter anderem mit<br />
Filmen und Serien im Angebot. Hier haben<br />
Abonnenten Zugriff auf aktuelle Blockbuster,<br />
<strong>wie</strong> sie auch in den Filmkanälen von Sky laufen.<br />
Mit Snap konzentriert sich der Pay-<strong>TV</strong>-<br />
Anbieter dagegen auf zeitlose Klassiker <strong>wie</strong><br />
die „Oceans“-Reihe, „ Mission Impossible“<br />
oder die „Star Trek“-Saga. Ähnlich verhält<br />
„In Verbindung mit einem Apple-<br />
<strong>TV</strong> Mediaplayer ist auch das<br />
Streamen via Airplay auf das<br />
heimische <strong>TV</strong>-Gerät möglich.“<br />
es sich mit Serien bei Snap. Zwar bietet Sky<br />
einige Serien von HBO („Die Sopranos“,<br />
„Band Of Brothers“, „Big Love“) oder Filme<br />
von Disney, meist sind es aber Inhalte älteren<br />
Datums. Möchte der Serienfan auf aktuelle<br />
Episoden zugreifen, bleibt nur der Griff zur<br />
Fernbedienung oder das Umschwenken auf<br />
Sky Go, wo aktuelle Staffeln verfügbar sind.<br />
Gerade dieser Umstand dürfte Abonnenten<br />
etwas verwirren. Fairerweise sei aber hinzugefügt,<br />
dass auch die Mitbewerberdienste<br />
oft nur ältere Folgen im Angebot haben oder<br />
manche Serien überhaupt nicht listen. Zum<br />
Testzeitpunkt waren insgesamt 961 Filme<br />
so<strong>wie</strong> 58 Serien verfügbar. Natürlich bestehen<br />
die Serien immer aus mehreren Episoden, sodass<br />
die Gesamtanzahl der Inhalte größer ist.<br />
Dennoch im Vergleich zu anderen Diensten<br />
keine wirklich beeindruckende Menge. So<br />
bietet der ebenfalls erst vor einigen Monaten<br />
gestartete Dienst Watchever immerhin knapp<br />
4 000 Filme – darunter über 900 in HD-<br />
Auflösung zum Abruf an. Sky hat allerdings<br />
schon eingeräumt, dass die Menge der Inhalte<br />
in den nächsten Monaten deutlich aufgestockt<br />
werden soll. Momentan jedoch wird<br />
das Angebot kaum einen Film- oder Serienfan<br />
vom Hocker hauen, selbst beim <strong>günstig</strong>en<br />
Pauschalpreis für Abonnenten.<br />
Apple-Nutzer im Vorteil<br />
Den Vorzug haben bei Snap mal <strong>wie</strong>der<br />
Geräte von Apple: Als Wiedergabemedium<br />
kommen nämlich das iPad und das iPhone<br />
infrage. In Verbindung mit einem Apple-<br />
Formate<br />
Zahlreiche Filme und Serien<br />
stehen in hochauflösenden<br />
Formaten zum Abruf zur Ver-<br />
fügung.<br />
Ebenso wird es Filmund<br />
Serienfans freuen, dass<br />
viele Stücke auch wahlweise im<br />
Originalton angeschaut werden<br />
können. Ein Manko beim Ton<br />
wird Audioenthusiasten aller-<br />
<strong>TV</strong> Mediaplayer ist auch das Streamen via<br />
Airplay auf das heimische <strong>TV</strong>-Gerät möglich.<br />
Außerdem ist die Wiedergabe auf Smart-<strong>TV</strong>s<br />
von Samsung möglich, sofern diese aktuellen<br />
Datums sind und die App von Snap installiert<br />
wurde. Schließlich kann Snap auch auf PCs<br />
mit Windows-Betriebssystem oder Macs genutzt<br />
werden. Insgesamt vier Wiedergabegeräte<br />
können registriert werden. Im Falle von<br />
Airplay schränkt Sky nach eigenen Angaben<br />
allerdings die Nutzung von HD ein. So heißt<br />
es: „Bei AirPlay sind ausgewählte Inhalte aus<br />
lizenzrechtlichen Gründen nur in SD verfügbar.“<br />
Einschränkungen<br />
gibt es bei der Nutzung<br />
mehrerer Endgeräte:<br />
Grundsätzlich können<br />
entweder ein PC oder maximal<br />
zwei verschiedene<br />
Endgeräte (iPad, iPhone,<br />
Samsung-<strong>TV</strong>) genutzt<br />
werden. Möchte der Nutzer<br />
den PC statt des iPads oder<br />
umgedreht zur Wiedergabe<br />
einsetzen, wird das Abspie-<br />
len auf dem anderen Gerät<br />
erst beendet und der Nutzer<br />
ausgeloggt.<br />
www.hdtvmagazin.com 83
„Snap ist die perfekte Ergänzung“<br />
Der Vice President On<br />
Demand Programming verrät,<br />
was hinter Snap steckt.<br />
dings nicht erfreuen: Entgegen dem im <strong>TV</strong><br />
üblichen Dolby-Digitalton mit fünf Kanälen<br />
müssen sich diese bei Sky Snap mit Zweikanalton<br />
begnügen.<br />
Offlinemodus<br />
Wie bei Watchever ist es möglich, Lieblingsfilme<br />
oder Serien vor dem Abspielen<br />
herunterzuladen und dann bei Bedarf<br />
<strong>wie</strong>derzugeben. 30 Tage lang kann der Nutzer<br />
die Wiedergabe beginnen und hat dann 48<br />
Stunden lang Zugriff auf den Film. Das macht<br />
vor allem Sinn, wenn die Internetverbindung<br />
sehr langsam ist und die Wiedergabe ins<br />
Stocken geraten könnte. Noch praktischer ist<br />
diese Funktion bei Tablets, die dann unterwegs<br />
ohne Internetverbindung zur Wiedergabe<br />
genutzt werden können.<br />
Fazit<br />
Bis auf kleine Stolpersteine zum Start läuft<br />
Snap recht gut, allerdings muss inhaltlich<br />
noch einiges passieren. Kurz vor Redaktionsschluss<br />
erreichte uns die Nachricht, dass<br />
die Geräteunterstützung zeitnah ausgebaut<br />
wird und auch Smartphones und Tablets von<br />
Samsung unterstützt werden.<br />
MIKE BAUERFEIND<br />
Herr Schulz, mit Snap bringt Sky einen<br />
eigenen Abo-Video-on-Demand-Dienst<br />
an den Start. Welche Überlegung steckt<br />
hinter dem Schritt?<br />
Snap ist für Sky-Kunden die perfekte<br />
Ergänzung zum bestehenden Sky-Abonnement.<br />
Damit erhalten sie völlig flexibel<br />
eine noch größere Auswahl mit tausenden<br />
zusätzlichen Filmhighlights aus den letzten<br />
Jahrzehnten so<strong>wie</strong> ganzen Serienstaffeln.<br />
Außerdem können nun erstmals auch<br />
Film- und Serienfans ohne klassisches<br />
Sky-Abonnement in den Genuss der<br />
herausragenden Sky-Programmqualität<br />
kommen. Einerseits bieten wir so unseren<br />
Bestandskunden noch mehr Programm,<br />
Auswahl und Flexibilität und andererseits<br />
sprechen wir mit Snap zusätzlich auch<br />
neue Zielgruppen an.<br />
In<strong>wie</strong>weit konnten Sie auf Erfahrungen<br />
zurückgreifen, die Sie bereits mit dem<br />
Abrufdienst Sky Go machen konnten?<br />
Sky Go und Snap ergänzen sich perfekt.<br />
Mit Sky Go, dem führenden OTT-Service<br />
mit einer unvergleichlichen Programmauswahl,<br />
haben wir bereits Pio<strong>nie</strong>rarbeit<br />
geleistet und selbstverständlich sind die<br />
daraus gewonnenen Erfahrungen in die<br />
Entwicklung von Snap eingeflossen.<br />
In Großbritan<strong>nie</strong>n hat der Pay-<strong>TV</strong>-Primus<br />
BSkyB bereits 2012 ein non-lineares Produkt<br />
neben dem klassischen Pay-<strong>TV</strong>-Abo<br />
eingeführt. In<strong>wie</strong>weit war eine Beobachtung<br />
des britischen Marktes für die<br />
Konzeption von Snap ausschlaggebend?<br />
Selbstverständlich beobachten wir den<br />
weltweiten Entertainment-Markt sehr<br />
genau und berücksichtigen das bei<br />
unserer Strategie und Konzeptio<strong>nie</strong>rung<br />
neuer Produkte. Now <strong>TV</strong> und Snap sind<br />
unterschiedliche Produkte mit ganz<br />
verschiedenen Positio<strong>nie</strong>rungen. Snap<br />
bietet zusätzliche Programmauswahl und<br />
Flexibilität in Ergänzung zum klassischen,<br />
linearen Programm. Das beinhaltet tausende<br />
Titel inklusive Box-Sets kompletter<br />
Staffeln preisgekrönter Serien und herausragender<br />
Hits von HBO, großartiger Filme<br />
Peter Schulz, Vice President On Demand<br />
Programming Sky Deutschland<br />
der letzten Jahrzehnte so<strong>wie</strong> zahlreiche<br />
Kinderprogramme mit exklusiven Programmhighlights<br />
von Disney.<br />
Mit welchen Inhalten oder Features soll<br />
sich Snap von anderen kostenpflichtigen<br />
Abrufdiensten abheben?<br />
Die Präsentation der Inhalte über Playlisten<br />
und Programmempfehlungen ist<br />
unvergleichbar. Zudem entsteht durch<br />
umfassende Kooperationen mit Hollywoodstudios<br />
<strong>wie</strong> Warner, Paramount<br />
und Fox so<strong>wie</strong> zahlreichen Independents<br />
eine einzigartige Vielfalt, die von<br />
„Hangover“ und „Happy Feet“ über<br />
„Mission Impossible 1-3“, „How I Met<br />
Your Mother“ bis hin zu allen Staffeln<br />
von „24“ reicht. Das Programmangebot<br />
wird kontinuierlich erweitert, so startet<br />
zum Beispiel jeden Tag mindestens ein<br />
neuer Film, wodurch immer neue Inhalte<br />
entdeckt werden können. Viele Inhalte<br />
können über Airplay auf den Fernseher<br />
gestreamt werden und Kunden haben die<br />
freie Wahl, ob sie auf Deutsch oder im<br />
Original schauen möchten.<br />
Planen Sie in Zukunft mit mehr Herstellern<br />
von Set-Top-Boxen und <strong>TV</strong>-Geräten<br />
zusammenzuarbeiten?<br />
Zum Start ist Snap im Web, auf dem iPad<br />
und auf Samsung-Smart-<strong>TV</strong>s erhältlich.<br />
Im Rahmen unserer Multi-Plattform-<br />
Strategie werden wir die Verfügbarkeit<br />
weiter ausbauen. So wird es Snap bereits<br />
in Kürze auch für das iPhone geben.<br />
Samsung- Galaxy-Produkte so<strong>wie</strong> weitere<br />
Plattformen und Geräte werden folgen.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Bilder: Sky Deutschland, Auerbach Verlag<br />
84 | 3.2014
Unser Tipp, wenn Sie wirklich ALLES über das<br />
digitale Fernsehen erfahren möchten<br />
täglich aktuell<br />
www.digitalfernsehen.de<br />
und als App für iOS und Android „Digi<strong>TV</strong>“<br />
D: 4,30 ¤ 5/2014<br />
EU:4,95 ¤ CH:8,40 CHF<br />
TESTS // WORKSHOPS // KAUFBERATUNG // APPS // MEDIATHEKEN // FREQUENZEN<br />
WELTPREMIEREE<br />
Selfsat-Antenne H50 empfängt<br />
auch sch<strong>wie</strong>rige Satpositionenonen<br />
VIDEO-KRIEG<br />
Amazon kickt Maxdome,<br />
Watchever und Co. ins Abseits<br />
DAB PLUS WISSEN<br />
Alle Vorteile des Digitalradioempfangs<br />
auf einen Blick<br />
MEHR KOMFORT<br />
Erweiterung des CI-Plus-Standards<br />
ermöglicht erstmals Aufnahme<br />
HEFT IM HEFT<br />
Alle neuen<br />
Sender und<br />
Frequenzen<br />
im Überblick<br />
Auch als App<br />
für iOS und<br />
Android!<br />
Sky tauscht Smartcards<br />
1 Informationen zum Tausch von Hardware und S02-Karten<br />
1 Hintergründe zum Pairing erklärt<br />
Neue Receivergeneration<br />
Enigma2-Modelle Gigablue,<br />
Quad-Plus und D-cube R2<br />
verdeutlichen, was mit den<br />
2014er-Modellen alles<br />
möglich ist<br />
Heimvernetzung<br />
Startschuss für UFSconnect! Kathrein-Receiver<br />
perfekt miteinander vernetzen und überall<br />
im Haus mobil fernsehen<br />
NEU<br />
am Kiosk<br />
ANTENNEN-TEST<br />
Neue Serien von Smart<br />
und Co. im Expertentest<br />
OCTOPUS SAT>IP<br />
Pay-<strong>TV</strong> streamen, Wechseltuner<br />
und LAN-Switch in einem Gerät<br />
BBC-EMPFANG<br />
Nützliche Tipps und Tricks zur<br />
Neuausrichtung der Antenne<br />
25 03 14 15:03<br />
Jetzt als Einzelheft bestellen, als ePaper oder Lese-App laden
Rush – Alles für den Sieg<br />
Biopic/Drama/Action<br />
OT: Rush<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Universum<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Ron Howard<br />
D: Chris Hemsworth,<br />
Da<strong>nie</strong>l Brühl,<br />
Alexandra Maria Lara<br />
LZ: 123 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 28.03.14 × 1 Preis: 18 Euro<br />
Ron Howard (Regisseur von „The<br />
Da Vinci Code“ und „Apollo 13“)<br />
bescherte uns mit „Rush“ 2013 den<br />
Überraschungscoup des Kinojahres. Seine<br />
Version der legendären Rivalität zwischen der<br />
österreichischen Formel-Eins-Legende Niki<br />
Lauda und dem britischen Sonnyboy James<br />
Hunt ist ohne jede Übertreibung der beste<br />
Rennsportfilm, der jemals gedreht wurde.<br />
Selbst absolute Racing-Muffel kann diese<br />
packende Story um zwei wagemutige und<br />
doch ganz unterschiedliche Männer nicht kalt<br />
lassen. „Rush – Alles für den Sieg“ ist eine<br />
nahezu perfekte Kombination aus Action,<br />
Entertainment, Drama, Biopic und Sportfilm,<br />
ein adrenalingeladenes Kinoereignis, das sich<br />
wirklich kein Filmfan entgehen lassen sollte!<br />
Doch trotz aller Lobeshymnen, die besonders<br />
auch die darstellerische Seite der Produktion<br />
hervorgehoben haben: Da<strong>nie</strong>l Brühl konnte<br />
uns mit seiner Interpretation von Niki Lauda<br />
nicht zu einhundert Prozent überzeugen. Er<br />
hat seine Momente, zweifellos, speziell die<br />
Schlussszene und das finale Voice-over haben<br />
Gänsehautgarantie, doch insgesamt wirkt der<br />
Akzent zu gewollt, die durchaus vorhandene<br />
Ernsthaftigkeit von Lauda zu verbissen und<br />
aufgesetzt, als dass man ihm die Verwandlung<br />
in einen der akribischsten und erfolgreichsten<br />
Rennfahrer der Formel-Eins-Historie wirklich<br />
abnehmen würde. Auch technisch kann die<br />
Blu-ray-Fassung glänzen: Bild und Ton fordern<br />
jede Heimkinoausstattung.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Captain Phillips<br />
Drama/Thriller<br />
OT: Captain Phillips<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Paul Greengrass<br />
D: Barkhad Abdi, Tom<br />
Hanks, Faysal Ahmed<br />
LZ: 134 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 14.03.14 × 1 Preis: 17 Euro<br />
Der ehemalige Dokumentarfilmer<br />
Paul Greengrass zeigt eine beängstigend<br />
reale Version eines „Piratenfilms“<br />
mit Tom Hanks in der Hauptrolle.<br />
Dabei verzichtet er auf dramaturgische<br />
Übertreibungen so<strong>wie</strong> simple Gut-Böse-<br />
Schemen und konzentriert sich auf die<br />
nachvollziehbaren Menschenschicksale.<br />
Jeder verfolgt aus plausiblen Gründen<br />
seine eigenen Ziele und ein Ausweg scheint<br />
unmöglich. Paul Greengrass' dokumentarischer<br />
Wackelkamerastil wird von den<br />
einen gefeiert und den anderen gefürchtet.<br />
In diesem Film kommt er ausgeglichen und<br />
kontrolliert vor, sodass ein guter Kompromiss<br />
zwischen Glaubwürdigkeit und<br />
Sehkomfort gefunden wurde. Trotz der<br />
sch<strong>wie</strong>rigen Drehbedingungen ist das Bild<br />
mit guten Parametern ausgestattet: Die Kanten-<br />
und Texturschärfe sucht ihresgleichen,<br />
und auch der Kontrast weiß zu überzeugen.<br />
Die Audioinsze<strong>nie</strong>rung lebt zum einen von<br />
Henry Jackmans Thriller-Soundtrack, der an<br />
einigen Stellen auch etwas zurückhaltender<br />
hätte sein können. Zum anderen tut sich die<br />
extrem gute Signalortung hervor. Als Bonus<br />
gibt es einen Audiokommentar von Paul<br />
Greengrass und ein 58-minütiges Feature<br />
mit Fakten zum realen Vorfall.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
Bilder: Highlight Film, Sony Pictures, Universum, Warner Home Video<br />
86 | 3.2014
Gravity<br />
Science-Fiction/Thriller<br />
OT: Gravity<br />
L: US, GB<br />
J: 2013<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DD 5.1<br />
R: Alfonso Cuarón<br />
D: Sandra Bullock, George<br />
Clooney<br />
LZ: 91 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 21.02.14 × 1 Preis: 25 Euro<br />
Niemand, der es nicht selbst erlebt<br />
hat, kann wohl begreifen, was es<br />
bedeutet, die Erde vom All aus zu<br />
betrachten. Unsere Illusion eines friedlichen<br />
Sternenhimmels können wir aber schnell<br />
<strong>wie</strong>der vergessen: Der Erdorbit ist ein Schrottplatz<br />
und ein Schlachtfeld. Wie Gewehrkugeln<br />
rasen die Trümmer durchs All, kollidieren,<br />
überschlagen sich und Sie sind mit Dr. Stone<br />
(Sandra Bullock) mittendrin. Regisseur<br />
Alfonso Cuarón („Children Of Men“) packt<br />
Sie mit seinem neuesten Film direkt an der<br />
Hand und zerrt Sie energisch hinter sich her,<br />
sodass Sie gar nicht mehr loslassen können.<br />
Geschmeidig und stürmisch kreist die<br />
Kamera um die Protagonistin herum, um sie<br />
schließlich <strong>wie</strong>der strikt an sich heranzuziehen<br />
und bis in ihre Perspektive zu schlüpfen.<br />
Sie erleben ihre Angst, ihre Panik, ihre Trauer<br />
und ihre Hoffnung. Dabei beherrscht Cuarón<br />
den Spagat zwischen packend insze<strong>nie</strong>rter<br />
Action und ruhiger Kontemplation nahezu<br />
perfekt. Beides hat gleichberechtigt Platz und<br />
ergänzt sich. Nicht zuletzt, weil die Technik<br />
komplett auf seiner Seite steht. In 3D fliegt<br />
einem jedes Trümmerteil um die Ohren, man<br />
versinkt in der Tiefe des Alls und die Erde<br />
wirkt faszi<strong>nie</strong>rend plastisch. Allerdings liegt<br />
nur die englische Tonspur im HD-Audio-Format<br />
vor und im IMAX-Kino war „Gravity“<br />
einfach noch beeindruckender.<br />
FELIX RITTER<br />
Filmwertung<br />
Ender’s Game<br />
Science-Fiction<br />
OT: Ender’s Game<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Highlight Film<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD HR 7.1<br />
R: Gavin Hood<br />
D: Asa Butterfield,<br />
Harrison Ford, Hailee<br />
Steinfeld<br />
LZ: 114 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 06.03.14 × 1 Preis: 19 Euro<br />
Andrew „Ender“ Wiggin (Asa<br />
Butterfield) ist ein Junge mit einem<br />
außergewöhnlichen strategischen<br />
Geschick. Obwohl er erst im Teenageralter<br />
ist, erhält er seine Ausbildung an einer Militärakademie<br />
und wird zu einem Befehlshaber<br />
herangezogen. Sein Alltag besteht aus<br />
Computersimulationen, Trainingsaufgaben<br />
aller Art, Manövern und dem Entwickeln von<br />
Überlebensstrategien gegen die Stinkstiefel<br />
an seiner Schule. Während er sich um all die<br />
Rivalitäten und seine Ausbildung kümmert,<br />
wird er von einem Erwachsenengremium<br />
überwacht, das sämtliche Aktionen der<br />
Kinder an der Schule bewertet und diese<br />
vor neue Herausforderungen stellt. Gavin<br />
Hood („Tsotsi“) hat mit diesem Werk eine<br />
handwerklich gute Arbeit abgeliefert, denn<br />
„Ender‘s Game“ ist unterhaltsam und<br />
moralisch fordernd. Zu dieser Glanzleistung<br />
tragen ebenfalls die beiden Hauptdarsteller<br />
Asa Butterfield und Harrison Ford bei, die<br />
ein perfektes Schüler-Mentor-Paar abgeben.<br />
Die Blu-ray ist ein audiovisuelles Glanzstück<br />
mit einer erinnerungswürdigen 7.1-Sound-<br />
Abmischung und einem glasklaren Bild. Zum<br />
rund 83 Minuten umfassenden Bonusmaterial<br />
gehören ein siebenteiliges Spezial zum<br />
Inhalt und ein Blick hinter die Kulissen.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
www.hdtvmagazin.com 87
Thor – The Dark Kingdom<br />
Fantasy/Action<br />
OT: Thor: The Dark World<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD HR 5.1<br />
R: Alan Taylor<br />
D: Chris Hemsworth, Tom<br />
Hiddleston, Natalie Portman<br />
LZ: 113 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.03.14 × 1 Preis: 19 Euro<br />
Auch im zweiten Teil über den hammerschwingenden<br />
Donnergottes geht<br />
es um seine große Liebe Jane Foster<br />
(Natalie Portman), die dummerweise von<br />
fremden Mächten vereinnahmt wird und<br />
plötzlich überhaupt nicht mehr „Everybody’s<br />
Darling“ ist. Die fast vergessene Rasse der<br />
Dunkelelfen tritt auf den Plan, und mit ihrem<br />
diabolischen Anführer Malekith (Christopher<br />
Eccleston) haben sie einen echten Gegner für<br />
unser aller Lieblingshammerwerfer in ihren<br />
Reihen. Klar, dass da guter Rat teuer ist, und<br />
so begräbt Thor kurzerhand das Kriegsbeil<br />
mit seinem hinterlistigen und ge<strong>wie</strong>ften Halbbruder<br />
Loki (Tom Hiddleston). Nur dieser ist<br />
in der Lage, ihm den Weg in die sagenumwobene<br />
„dunkle Welt“ zu weisen, wo der finale<br />
Showdown zwischen den Dunkelelfen und<br />
der Allianz aus Thor und seinen Verbündeten<br />
stattfindet. Blockbuster-Neuling Alan Taylor<br />
ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden: Er<br />
musste ein vor Figuren und Fantasiewelten<br />
überbordendes Skript bändigen und gleichzeitig<br />
aus dem Schatten von Kenneth Branagh<br />
treten, der mit dem Vorgänger so ziemlich das<br />
Maximum aus der „etwas anderen“ Marvel-<br />
Vorlage herausgeholt hatte. So ganz ist ihm<br />
diese Herkules-Aufgabe nicht gelungen, doch<br />
ein bunter, lauter und unterhaltsamer Superhelden-Clash<br />
ohne große Tiefe ist immerhin<br />
dabei herausgesprungen.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Die Tribute von Panem: Catching Fire<br />
Fantasy/Abenteuer/Drama<br />
OT: The Hunger Games:<br />
Catching Fire<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Studiocanal<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Francis Lawrence<br />
D: Jennifer Lawrence,<br />
Woody Harrelson,<br />
Elizabeth Banks<br />
LZ: 147 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.03.14 × 1 Preis: 19 Euro<br />
Der viel zu frühe<br />
Tod von Philip Seymour<br />
Hoffman traf die gesamte<br />
Filmwelt Anfang Februar <strong>wie</strong> ein Schock. In<br />
„Catching Fire“ kann man den großartigen<br />
und wandelbaren Schauspieler noch einmal<br />
erleben, und auch für das große Finale der<br />
Saga hatte er schon so manche Szene als<br />
„Plutarch Heavensbee“ gedreht. „Catching<br />
Fire“ – der Mittelteil der Science-Fiction-<br />
Trilogie – geht einen ganz selbstbewussten<br />
Weg und wirft den Zuschauer ohne jeglichen<br />
Rückblick auf den Vorgänger mitten in die<br />
turbulenten Ereignisse dieser faszi<strong>nie</strong>rendrauen<br />
Science-Fiction-Saga. Einmal pro Jahr<br />
werden aus den verschiedenen Gebieten des<br />
Reiches jeweils ein Junge und ein Mädchen<br />
im Teenageralter ausgewählt, um sich in<br />
einem tödlichen Wettstreit – den sogenannten<br />
Hungerspielen – bis aufs Blut mit<br />
den anderen Kandidaten zu messen. Der<br />
Alptraum für Katniss (Jennifer Lawrence)<br />
ist also noch nicht vorbei: Wieder muss<br />
sie sich perfider Fallen und gefährlicher Ungeheuer<br />
erwehren – und natürlich all ihren<br />
erfahrenen Widersachern stellen. Gleichzeitig<br />
nehmen die Unruhen in den Distrikten ungeahnte<br />
Ausmaße an, es kommt zu bürgerkriegsähnlichen<br />
Zuständen. Die schon jetzt<br />
heißerwartete Verfilmung des dritten und<br />
finalen Bandes („Mockingjay“ – in Deutschland<br />
„Flammender Zorn“) wird nun sogar in<br />
zwei Teilen ins Kino kommen.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Bilder: 20th Century Fox, Disney Home, Studicanal<br />
88 | 3.2014
Robocop<br />
Science-Fiction/Satire<br />
OT: Robocop<br />
L: US<br />
J: 1987<br />
V: 20th Century Fox<br />
B: MPEG-4, 1.85 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Paul Verhoeven<br />
D: Peter Weller, Nancy<br />
Allen<br />
LZ: 103 min<br />
FSK: 18<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 31.01.14 × 1 Preis: 14 Euro<br />
Paul Verhoevens Version eines<br />
Terminators trägt viele sozial- und<br />
medienkritische Züge in sich. Seit<br />
dem 31. Januar gibt es nun endlich auch<br />
in Deutschland eine ungeschnittene 103<br />
Minuten lange Blu-ray-Version des Films.<br />
Nachdem der Polizist Alex Murphy (Peter<br />
Weller) brutal zusammengeschossen wurde,<br />
erwacht er auf dem OP-Tisch der Firma<br />
Omni Consumer Products (OCP), die<br />
ihn zu einem Roboter-Mensch-Hybriden<br />
umgebaut hat. Fortan soll er auf den Straßen<br />
Detroids für Recht und Ordnung sorgen,<br />
doch sein größtes Interesse liegt in der<br />
Jagd nach seinen „Mördern“. Visuell wurde<br />
der über 26-jährige Film sehr gut über-<br />
arbeitet. Schmutzpartikel und Haarrisse<br />
wurden komplett entfernt, das Bildrauschen<br />
auf ein Minimum reduziert. Schärfe,<br />
Kontrast und Farben sehen <strong>wie</strong> neu aus,<br />
sodass sich der Kauf der Blu-ray nicht nur<br />
für Hardcorefans lohnt. Beim deutschen<br />
Ton sieht es schon anders aus, hier wurde<br />
die alte Originaltonspur genommen. Zwar<br />
werden alle sechs Kanäle angesteuert,<br />
wirklich akkurat wahrnehmbar ist aber<br />
nur der Ton aus dem Center-Lautsprecher.<br />
Die Dialoge klingen blechern und hohl,<br />
von einer Dynamik ist nichts zu spüren.<br />
Das Highlight der Blu-ray ist neben dem<br />
vollständigen Film das Bonusmaterial, das<br />
sich über Features mit einer Gesamtlänge<br />
von über 160 Minuten erstreckt.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
Rocketeer<br />
Abenteuer/Comicverfilmung<br />
OT: The Rocketeer<br />
L: US<br />
J: 1991<br />
V: Disney Home<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DD 2.0<br />
R: Joe Johnston<br />
D: Bill Campbell, Jennifer<br />
Connelly, Timothy Dalton<br />
LZ: 108 min<br />
FSK: 12<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 20.02.14 × 1 Preis: 18 Euro<br />
ßerst z<strong>wie</strong>lichtige Gestalten. Als dann auch<br />
noch Cliffs Herzensdame Jenny (Jennifer<br />
Connelly) zwischen die Fronten gerät, gibt<br />
es kein Zurück mehr. Flugs sind die zwei Superdüsen<br />
auf den Rücken geschnallt und der<br />
Rocketeer schwingt sich zu wagemutigen<br />
Heldentaten auf. Zwischen etwas Kitsch und<br />
ein wenig Pathos entwickelt sich zu Beginn<br />
ein durchaus spannendes Abenteuer im<br />
liebenswert nostalgischen Flair der 1930er.<br />
Zum charmanten Trash fehlt aber die nötige<br />
Selbstiro<strong>nie</strong>. Technisch können der Schärfeund<br />
Detailgrad überzeugen, lediglich die<br />
Kontraste und der Schwarzwert fallen etwas<br />
matt aus. Der Sound bleibt solide, allerdings<br />
nur in Stereo.<br />
FELIX RITTER<br />
Filmwertung<br />
Was ist ein Rocketeer? – So ein<br />
Kerl mit ’nem Raketenrucksack,<br />
der verrückte Abenteuer erlebt.<br />
Klingt nach einem Helden <strong>wie</strong> aus einem<br />
Comic und genau so ist es auch. Wie in der<br />
Vorlage finden hier der draufgängerische<br />
Pilot Cliff Secord und sein Mechanikerkumpel<br />
Peevy in L.A. von 1938 durch Zufall den<br />
Prototypen eines hoch entwickelten Raketenrucksacks.<br />
Da sie wegen eines Flugunfalls<br />
zuvor Schulden haben, beschließen sie, das<br />
Gerät zu behalten, um damit bei Kunstflugshows<br />
Geld zu verdienen. Zu ihrem<br />
Leidwesen ist aber nicht nur das FBI hinter<br />
dem Apparat her, sondern auch ein paar äuwww.hdtvmagazin.com<br />
89
The Councelor<br />
Thriller<br />
OT: The Counselor<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: 20th Century Fox<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS 5.1<br />
R: Ridley Scott<br />
D: Michael Fassbender,<br />
Cameron Diaz, Brad Pitt,<br />
Javier Bardem<br />
LZ: 117/137 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 02.04.14 × 1 Preis: 17 Euro<br />
Möchte man einen filmischen<br />
Schlag ins Gesicht, so ist dieser<br />
Streifen genau das Richtige. Alles<br />
beginnt mit einem paradiesischen Szenario:<br />
Der Counselor (Michael Fassbender) und<br />
seine Freundin Laura (Penélope Cruz) liegen<br />
gemeinsam im Bett und ge<strong>nie</strong>ßen ihre Zweisamkeit.<br />
Um das Glück zu vervollkommnen,<br />
will der Counselor einen großen Clou<br />
landen, der ihnen viel Geld einbringen kann.<br />
Zu diesem Zweck trifft er sich mit seinem<br />
Bekannten Reiner, einem schrägen, bunt gekleideten<br />
Paradiesvogel, so <strong>wie</strong> ihn eben nur<br />
Javier Bardem spielen kann. Dieser schlägt<br />
ihm vor, sich an dem Überfall eines Drogentransportes<br />
zu beteiligen. Wie man sich denken<br />
kann, ist das Chaos vorprogrammiert,<br />
besonders dann, wenn die Mafia einschreitet<br />
und der Hass und die ganze Wut auf einen<br />
einzigen Prügelknaben <strong>nie</strong>derprasseln.<br />
Umso spannender ist die Frage, ob und <strong>wie</strong><br />
sich der Counselor da <strong>wie</strong>der herauswinden<br />
kann. Die literarische Vorlage zum Film<br />
stammt übrigens von <strong>nie</strong>mand Geringerem<br />
als Cormac McCarthy („No Country For<br />
Old Men“, „The Road“), dessen Werke in<br />
Amerika Kultstatus besitzen. Die Blu-ray<br />
beinhaltet den 20 Minuten längeren und neu<br />
geschnittenen Extended Cut im englischen<br />
Originalton und bietet damit einen klaren<br />
Mehrwert auch für all diejenigen, die den<br />
Film bereits im Kino gesehen haben.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
Drecksau<br />
Thriller/Groteske<br />
OT: Filth<br />
L: GB<br />
J: 2013<br />
V: Ascot Elite Home<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Jon S. Baird<br />
D: James McAvoy,<br />
Jamie Bell, Imogen<br />
Poots<br />
LZ: 98 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 25.02.14 × 1 Preis: 14 Euro<br />
Wenn man an erwähnenswerte<br />
Verfilmungen der Romane des<br />
schottischen Kultautors Irvine<br />
Welsh dachte, dann fiel einem bisher immer<br />
nur Danny Boyles kongeniale Adaption von<br />
„Trainspotting“ aus dem Jahre 1996 ein. Mit<br />
Jon S. Baird musste erst ein Landsmann<br />
von der Insel daherkommen, um die völlig<br />
durchgedrehten Figuren und Geschichten<br />
von Welsh auf der Leinwand <strong>wie</strong>der einmal<br />
adäquat zum Leben zu erwecken. Das Drehbuch<br />
von „Drecksau“ basiert auf dem 1998<br />
veröffentlichten Roman „Filth“. Im Mittelpunkt<br />
steht der rücksichtslose Cop Bruce<br />
Robertson, der zur Durchsetzung von Recht<br />
und Ordnung so ziemlich jedes Gesetz bricht,<br />
das man sich nur vorstellen kann. Seine Sucht<br />
nach Sex, Drogen, Alkohol und Adrenalin<br />
springt ihm förmlich aus den Augen. Jungstar<br />
James McAvoy ist in dieser Rolle kaum<br />
<strong>wie</strong>derzuerkennen: Vor diesem Ausbund an<br />
Aggressivität, Übermut und Amoralität muss<br />
man als Zuschauer fast Angst bekommen.<br />
Nach dem Höllentrip dieses Films bleiben<br />
zwangsläufig jede Menge Fragen offen, man<br />
will einfach mehr wissen über die Köpfe, die<br />
hinter solch einem atemlosen Projekt stecken.<br />
Am meisten erfährt man in den Interviews<br />
mit James McAvoy und Regisseur Jon S.<br />
Baird im Bonusmaterial; dazu kommen noch<br />
Schnipsel von den anderen Darstellern.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Bilder: 20th Century Fox, Ascot Elite Home<br />
90 | 3.2014
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Mr. Morgan’s Last Love<br />
Tragikomödie<br />
OT: Mr. Morgan’s Last<br />
Love<br />
L: BE, DE, FR, US<br />
J: 2013<br />
V: Senator<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Sandra Nettelbeck<br />
D: Michael Caine,<br />
Michelle Goddet,<br />
Jane Alexander<br />
LZ: 116 min<br />
FSK: 6<br />
W-Cover: ja<br />
VÖ: 31.01.14 × 1 Preis: 15 Euro<br />
Obwohl mittlerweile drei Jahre vergangen<br />
sind, kommt der ehemalige<br />
Professor für Philosophie Matthew<br />
Morgan (Michael Caine) nicht über den<br />
Tod seiner krebskranken Frau Joan (Jane<br />
Alexander) hinweg. Vom Leben ermüdet,<br />
bestreitet der emigrierte Amerikaner kontinuierlich<br />
seinen Alltag in der Wahlheimat Paris,<br />
ohne auch nur ein einziges Wort Französisch<br />
zu sprechen. Eines Tages jedoch lernt Mr.<br />
Morgan die lebenslustige Pauline (Clémence<br />
Poésy) in einem Li<strong>nie</strong>nbus kennen. Matthew<br />
blüht in ihrer Gegenwart wahrlich auf und<br />
gemeinsam entdeckt das ungleiche Paar<br />
zahlreiche Schätze <strong>wie</strong> Freundschaft, Romantik<br />
und natürlich auch die Bedeutung von<br />
Familie. Durch Pauline nähert sich Matthew<br />
auch <strong>wie</strong>der seinem Sohn Miles an. Regisseurin<br />
Sandra Nettelbeck setzt sich in ihrem<br />
berührenden Drama mit der Angst vor dem<br />
Älterwerden und dem damit verbundenen<br />
Alleinsein auseinander. Nettelbeck gelingt es,<br />
dabei gängige Klischees zu vermeiden und<br />
dem Zuschauer trotz der tragischen Thematik<br />
ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Durch<br />
die traumhaften Kulissen von Paris wird die<br />
visuelle Umsetzung des Filmes in hervorragender<br />
Weise unterstützt. Akustisch umrahmt<br />
wird das Drama mit wunderbaren Klängen,<br />
die von Hans Zimmer kompo<strong>nie</strong>rt wurden.<br />
LYDIA FISCHER<br />
Filmwertung<br />
Blue Jasmine<br />
Tragikomödie<br />
OT: Blue Jasmine<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Warner Home Video<br />
B: MPEG-4, 2.40 : 1<br />
T: DD 5.1, DTS-HD MA 5.1<br />
(engl.)<br />
R: Woody Allen<br />
D: Cate Blanchett, Alec<br />
Baldwin, Sally Hawkins<br />
LZ: 99 min<br />
FSK: 6<br />
W-Cover: nein<br />
VÖ: 14.03.14 × 1 Preis: 15 Euro<br />
Das Echo nach den ersten Vorführungen<br />
von Woody Allens neuestem<br />
Streifen war eindeutig: Mit dieser<br />
grandiosen Leistung ist Cate Blanchett der<br />
Triumph bei sämtlichen wichtigen Preisverleihungen<br />
der Saison kaum noch zu nehmen.<br />
Und tatsächlich: „Blue Jasmine“ brachte<br />
ihr sowohl den Golden Globe als auch den<br />
langersehnten Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />
ein. Blanchett schafft es tatsächlich,<br />
einen Woody-Allen-Film zu ihrem eigenen<br />
zu machen – das ist bisher noch keinem<br />
Schauspieler gelungen: Chapeau! Die Figur,<br />
die sie auf so beeindruckende Weise zum<br />
Leben erweckt, ist eine ehemals gutsituierte<br />
Dame der New Yorker High Society, die<br />
plötzlich mitten in der Midlife-Crisis steckt.<br />
Nachdem ihr schwerreicher Ehemann (Alec<br />
Baldwin) von der Finanzaufsicht verhaftet<br />
wurde und im Gefängnis Selbstmord beging,<br />
ist ihr nichts geblieben vom Luxus von einst.<br />
Die letzte Rettung scheint ihre lebenslustige<br />
Halbschwester (Sally Hawkins), die im<br />
fernen San Francisco ein eher bescheidenes<br />
Leben führt. Doch die Konflikte zwischen<br />
den Frauen sorgen für jede Menge verbalen<br />
Zündstoff. Das gut getimte Wechselspiel ist<br />
mal komisch, mal tieftraurig und es wird stets<br />
getragen von Cate Blanchetts begeisterndem<br />
Spiel, das erst im englischen Original seine<br />
ganze Wirkung entfaltet.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Bilder: 20th Century Fox, Senator, Sony Pictures Home, Warner Home Video<br />
92 | 3.2014
Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen 2<br />
Animation<br />
OT: Cloudy With A<br />
Chance Of Meatballs 2<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Sony Pictures Home<br />
B: MVC, 2.40 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: C. Cameron, K. Pearn<br />
S: Robin Kahnmeyer,<br />
Palina Rojinski, Lutz<br />
Mackensy<br />
LZ: 95 min<br />
FSK: 0<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 27.02.14 × 2 Preis: 20 Euro<br />
Vor drei Jahren landete Sony mit<br />
seinen Animation Studios einen<br />
kleinen Überraschungshit: „Wolkig<br />
mit Aussicht auf Fleischbällchen“ war die<br />
gelungene Kinoadaption eines speziell in<br />
den USA sehr beliebten Kinderbuches. Die<br />
schwungvolle und witzige Story um den<br />
chaotischen, aber sehr sympathischen jungen<br />
Erfinder Flint Lockwood begeisterte vor allem<br />
die Kleinen. In Teil zwei hat die Wundermaschine,<br />
die riesige Essensmengen produziert,<br />
ihre angebliche Zerstörung überstanden und<br />
ist nun fleißig dabei, aus der Flora und Fauna<br />
einer Insel mannigfaltige „Naschtiere“ zu<br />
erschaffen. Diese fantasievollen Kreuzungen<br />
aus tierischen Dschungelbewohnern und<br />
leckeren Köstlichkeiten hören auf so illustre<br />
Namen <strong>wie</strong> „Shrimpansen“, „Frittantulas“<br />
oder „Flamangos“. Die bekannten Figuren aus<br />
Teil eins kommen einem vor <strong>wie</strong> gute alte Bekannte,<br />
die kreativen Tier- und Essenskombinationen<br />
sorgen für Kurzweil, und das Tempo<br />
des Films ist von Anfang an hoch. Dennoch<br />
wollen die ganz großen Spaßgranaten nicht<br />
zünden und das Finale erzielt bei Weitem<br />
nicht den Knalleffekt, den man sich nach all<br />
dem Vorlauf erhofft hatte. Was bleibt, ist ein<br />
kunterbunter und schneller CGI-Spaß, den<br />
man sich aber nur einmal anschaut.<br />
TIEMO WEISENSEEL<br />
Filmwertung<br />
Turbo – Kleine Schnecke, großer Traum<br />
Animation<br />
OT: Turbo<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: 20th Century Fox<br />
Home<br />
B: MVC, 2.35 : 1<br />
T: DTS HD MA 5.1<br />
R: David Soren<br />
S: Malte Arkona, Olaf<br />
Reichmann, Manuel<br />
Cortez<br />
LZ: 96 min<br />
FSK: 0<br />
W-Cover: ja<br />
und Farbvielfalt begeistert „Turbo“ enorm. Es<br />
ist nahezu problemlos möglich, kleinste Einzelheiten,<br />
<strong>wie</strong> etwa die feinen Härchen der<br />
Tomatenpflanzen, mit dem bloßen Auge zu<br />
erkennen. Auch die traumhaften Hintergründe<br />
der weiten Landschaften Amerikas wissen<br />
zu begeistern. Neben der hochwertigen Bildqualität<br />
überzeugt die blaue Scheibe mit einer<br />
nahezu perfekten 3D-Wiedergabe.<br />
LYDIA FISCHER<br />
VÖ: 14.02.14 × 1 Preis: 25 Euro<br />
Theo hat das triste Schneckenleben satt.<br />
Jeden Tag muss er mit seinem Bruder<br />
Chet zum Tomatenfeld kriechen,<br />
um mit den anderen Schnecken Gemüse zu<br />
ernten. Statt diesen stupiden Job auszuüben,<br />
möchte er viel lieber Rennfahrer <strong>wie</strong> sein<br />
absolutes Vorbild Guy Gagné werden. Um<br />
sein Ziel zu erreichen, übt er eifrig und legt<br />
in 17 Minuten locker mal 30 Zentimeter<br />
zurück. Trotz dieser „Rekordzeiten“ wird er<br />
für seine Trainingseinheiten von den anderen<br />
Gartenschnecken nur belächelt. Wie es das<br />
Schicksal jedoch will, wird Theo eines Tages<br />
von einer Krähe aufgepickt. Er landet auf<br />
einem Rennwagen mit Nitromotor und wird<br />
in den Tank des Autos gesogen, woraufhin<br />
er plötzlich überschneckige Fähigkeiten<br />
erhält: Er kann nicht nur Radiosender mit<br />
seinem Häuschen empfangen und mit seinen<br />
Augen die Straße beleuchten – er flitzt auch<br />
plötzlich mit 200 Sachen durch den Garten.<br />
Gerade durch die große Detailverliebtheit<br />
Filmwertung<br />
www.hdtvmagazin.com 93
Red Sky<br />
Action/Thriller<br />
OT: Red Sky<br />
L: US<br />
J: 2014<br />
V: Koch Media<br />
B: MPEG-4, 2.35 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Mario Van Peebles<br />
D: Cam Gigandet, Shane<br />
West, Bill Pullman<br />
LZ: 107 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.03.14 × 1 Preis: 13 Euro<br />
Seit „Top Gun“ in den 1980ern hat es<br />
kein weiterer Dogfight-Film geschafft,<br />
sich dermaßen in die Herzen der<br />
Kinozuschauer zu spielen, außer vielleicht<br />
„Independence Day“, bei dem es ja auch<br />
atemberaubende Luftkämpfe mit Millionen<br />
von Aliens gab. Schon im letztgenannten Film<br />
spielte der Publikumssympath Bill Pullman<br />
einen US-Präsidenten, der die Sache gerne<br />
selbst in die Hand nimmt und sich auch<br />
einmal hinter das Steuer eines Flugzeugs<br />
setzt, um sich für sein Volk zu opfern. In<br />
„Red Sky“ spielt er als oberster Staatsanwalt<br />
eine ganz ähnliche Rolle und schickt ein paar<br />
unehrenhaft entlassene Kampfjetpiloten in ein<br />
Krisengebiet, um einen unverzeihlichen Fehler<br />
<strong>wie</strong>dergutzumachen. Sieben Jahre zuvor<br />
gab es nämlich einen fehlgeleiteten Einsatz,<br />
bei dem Raketen auf ein angebliches Versteck<br />
von Massenvernichtungswaffen abgeschossen<br />
wurden, in denen sich noch die Ermittler der<br />
Nato befanden. Hauptschuldiger war dort der<br />
Pilot Butch Masters (Cam Gigandet), der sich<br />
nun, von Vorwürfen zerfressen, seiner Ver-<br />
antwortung stellt. Allein die US-russischen<br />
Freundschaftsbande, die hier geknüpft werden,<br />
und auch die mehrschichtige Darstellung<br />
des Aggressors machen aus diesem Film<br />
keinen 08/15-Patrioten-Actioner. Es gibt viele<br />
Anlehnungen an „Top Gun“, wobei neben<br />
den Szenen mit echten Flugzeugen eben die<br />
Szenen herausstechen, die computergenerierte<br />
Düsenjäger verwenden. Partielle Unschärfen<br />
im sonst sehr guten Bild sind auf Fokusfehler<br />
zurückzuführen, die manchmal über mehrere<br />
Minuten sichtbar sind. Die Tonspur ist relativ<br />
leise, bietet aber hohen Hörkomfort dank<br />
großartiger Synchronisation, angemessener<br />
Dynamik und einer angenehmen Signalortung.<br />
Bonusmaterial ist bis auf einen Trailer<br />
keines enthalten.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
Reasonable Doubt<br />
Thriller<br />
OT: Reasonable Doubt<br />
L: CA<br />
J: 2014<br />
V: Koch Media<br />
B: k. A.<br />
T: k. A.<br />
R: Peter Howitt<br />
D: Dominic Cooper,<br />
Samuel L. Jackson<br />
LZ: 91 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k.A.<br />
VÖ: 17.04.14 × 1 Preis: 15 Euro<br />
Ein begründeter Zweifel befällt Strafverteidiger<br />
Mitch Brockden (Dominic<br />
Cooper), als ein Mann wegen Mordes<br />
in Untersuchungshaft gesteckt wird. Der<br />
Grund: Clinton Davis (Samuel L. Jackson)<br />
wurde zwar mit der Leiche gefunden, jedoch<br />
handelte es sich bei der verstorbenen Person<br />
um jemanden, den Mitch am Vorabend<br />
angefahren hatte. Aus Angst floh der Anwalt<br />
vom Unfallort und überließ das Opfer<br />
seinem Schicksal. Und nun plagen ihn<br />
Gewissensbisse, dass jemand anderes für<br />
seine Tat büßen muss und, schlimmer noch,<br />
wegen Mordes verurteilt werden könnte.<br />
Prompt entscheidet er sich, die Verteidigung<br />
zu übernehmen, immer mit dem Gedanken<br />
im Hinterkopf, dass die Wahrheit um keinen<br />
Preis ans Licht kommen darf. Regisseur<br />
Peter Howitt dürfte den meisten durch<br />
seine Arbeit an dem starbesetzten Thriller<br />
„Startup“ (2001) so<strong>wie</strong> durch die Komödie<br />
„Johnny English“ (2003) bekannt sein. In<br />
„Reasonable Doubt“ hat er <strong>wie</strong>der einen<br />
interessanten Cast versammelt und neben<br />
Dominic Cooper („Need For Speed“) und<br />
Samuel L. Jackson („Captain America“) auch<br />
„Emergency Room“-Darstellerin Gloria<br />
Reuben für die Rolle als Ermittlerin Detective<br />
Blake Kanon verpflichtet. Die Blu-ray<br />
erscheint am 17. April.<br />
FALKO THEUNER<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Bilder: Koch Media, Sony Pictures<br />
94 | 3.2014
Grand Piano<br />
Thriller<br />
OT: Grand Piano<br />
L: ES<br />
J: 2013<br />
V: Koch Media<br />
B: k. A.<br />
T: k. A.<br />
R: Eugenio Mira<br />
D: Elijah Wood,<br />
John Cusack<br />
LZ: 90 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 17.04.14 × 1 Preis: 15 Euro<br />
Nur eine falsche Note und du bist<br />
tot! – Diese Nachricht liest Meisterpianist<br />
Tom Selznick (Elijah Wood)<br />
während seines großen Comeback-Konzerts<br />
auf einem seiner Notenblätter. Ein roter<br />
Laserpointer verweist auf den Scharfschützen,<br />
der irgendwo in den Zuschauerrängen<br />
zunächst auf die Hand, und dann auf den<br />
Kopf des Künstlers zielt. Selznicks Leben ist in<br />
äußerster Gefahr, wenn er seinem Erpresser<br />
nicht die großartigste Klaviervorstellung<br />
seines Lebens liefert. Toms Blick schweift zu<br />
seiner Frau (Kerry Bishé), die im Publikum<br />
sitzt und ihn ermutigt, seine Angst vor der<br />
Bühne zu überwinden und endlich zu zeigen,<br />
was für ein hervorragender Virtuose in ihm<br />
steckt. Sie ahnt noch nichts, doch bald wird<br />
sich die Thrillerhandlung verdichten und Tom<br />
muss auf und hinter der Bühne alles daran<br />
setzen, um sich und seine Angehörigen vor<br />
dem Fanatiker zu retten. Regisseur ist der<br />
spanische Filmkomponist Eugenio Mira, dem<br />
das Thema „Musik“ natürlich im Blut liegt<br />
und der bereits mit ein paar Filmen <strong>wie</strong> etwa<br />
„Agnosia“ (2010) Erfahrungen als Thrillerregisseur<br />
sammeln konnte. Auch Elijah<br />
Wood steht nicht zum ersten Mal für einen<br />
spanischen Filmemacher vor der Kamera.<br />
Auch in „The Oxford Murders“ (2008) jagt er<br />
als begabter Student einen anscheinend psychopathischen<br />
Mörder. An sein Frodo-Image<br />
ist inzwischen kaum noch zu denken, sodass<br />
er sich mit diesen anspruchsvollen Thrillern<br />
und auch mit Horrorszenarien <strong>wie</strong> „Alexandre<br />
Ajas Maniac“ einen Namen als vielfältig<br />
einsetzbarer Darsteller erarbeitet.<br />
FALKO THEUNER<br />
<strong>Vorschau</strong><br />
Cold Comes The Night<br />
Thriller<br />
OT: Cold Comes The Night<br />
L: US<br />
J: 2013<br />
V: Sony Pictures<br />
B: MPEG-4, 1.78 : 1<br />
T: DTS-HD MA 5.1<br />
R: Tze Chun<br />
D: Alice Eve,<br />
Bryan Cranston<br />
LZ: 90 min<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k.A.<br />
VÖ: 14.04.14 × 1 Preis: 14 Euro<br />
Neben dem anstehenden Megablockbuster<br />
„Godzilla“ spielt Bryan<br />
Cranston („Breaking Bad“) auch die<br />
Hauptrolle in so manch düsterem Thriller.<br />
Einer davon ist „Cold Comes The Night“, in<br />
dem Cranston den fast blinden Verbrecher<br />
Topo spielt. Der Plan lautet, mit einem Jeep<br />
voller gestohlenem Geld zu einem Treffpunkt<br />
zu gelangen, der nur noch wenige<br />
hundert Kilometer entfernt liegt. Da Topos<br />
Partner und Fahrer Quincy (Robin Taylor)<br />
plötzlich den Drang verspührt, sich mit einer<br />
Prostituierten zu vergnügen, lassen sich<br />
die beiden in einem Motel <strong>nie</strong>der, das von<br />
der Witwe und alleinerziehenden Mutter<br />
Chloe (Alice Eve) geführt wird. Mitten in<br />
der Nacht fällt ein Schuss und in seinem<br />
Zimmer wird Quincy sterbend neben der<br />
Leiche seiner Begleitung gefunden. Die<br />
Polizei konfisziert den Jeep und das darin<br />
befindliche Geld, Topos Alternativplan sieht<br />
daher die gewaltsame Entführung Chloes<br />
vor: Sie soll fortan seine Augen ersetzen,<br />
damit sie den Jeep <strong>wie</strong>derfinden. Tze Chuns<br />
erster Langfilm mit westlichen Darstellern<br />
baut hauptsächlich auf eine stimmungsvolle<br />
Suspense-Atmosphäre auf. Kalte Farben<br />
und eine leichte Überbelichtung lassen das<br />
Ambiente blass und unwirtlich wirken. Die<br />
Schärfe ist grandios, nur manchmal wirkt<br />
der Schwarzwert nicht ganz akkurat.<br />
FALKO THEUNER<br />
Filmwertung<br />
www.hdtvmagazin.com 95
Infamous: Second Son<br />
Action<br />
S: PS4<br />
OT: Infamous:<br />
Second Son<br />
L: US<br />
J: 2014<br />
P: Sony Computer<br />
Entertainment<br />
E: Sucker Punch<br />
L: circa 8 Stunden<br />
FSK: 16<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.03.2014 × 1 Preis: 60 Euro<br />
Noch bevor die X-Men die Kinoleinwand<br />
erneut unsicher machen, können<br />
Sie in Sonys „Infamous: Second<br />
Son“ ohne Gewissensbisse Superkräfte mitten<br />
in Seattle ausprobieren. Charaktermodelle<br />
mit immenser Detailpracht, scharfe Texturen<br />
selbst in den Seitengassen, fantastische Wettereffekte<br />
und eine effektvolle Beleuchtung<br />
verleiten mehr denn je dazu, die Share-Taste<br />
des Gampads zu drücken, um Momentaufnahmen<br />
festzuhalten. Abhängig von der<br />
aktuellen Mission ändern sich das Wetter und<br />
die Tageszeit, stilecht wird der Wechsel durch<br />
eine Zeitrafferaufnahme eingeleitet. Zur Geschichte:<br />
Mit Ihrem Bruder beginnen Sie die<br />
Jagd auf eine fragwürdige Hüterin des Rechts,<br />
die ebenfalls nicht vor dem Einsatz von Superkräften<br />
zurückschreckt. Die interessanten,<br />
politisch unkorrekten Charaktere sind vorrangig<br />
in den Zwischensequenzen vertreten,<br />
sodass Sie häufig als Einzelkämpfer unterwegs<br />
sind. Obwohl die Stadt nahezu frei erkundet<br />
werden kann, werden Sie stets von einem Objekt<br />
zum nächsten geleitet und erst am Ende<br />
des Spiels steht es Ihnen frei, die Superkräfte<br />
zu wechseln. Die Bilderbuchstadt ist oftmals<br />
nur Kulisse, Sie können weder Gegenstände<br />
noch Fahrzeuge nutzen und selbst Schwimmen<br />
ist nicht erlaubt. Doch wer schon immer<br />
davon geträumt hat, mit Superkräften durch<br />
eine imposante Kulisse zu hetzen, der wird<br />
sich im siebten Himmel wähnen: Fernab von<br />
Marvel liefert Sony einen unkonventionellen<br />
Superhelden, der mit Spraydose und losem<br />
Mundwerk bestens unterhält und das auch in<br />
der gelungenen deutschen Synchro.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Spielspaßwertung<br />
Metal Gear Solid V: Ground Zeroes<br />
Stealth-Action<br />
S: PS4, PS3, Xbox One,<br />
Xbox 360<br />
OT: Metal Gear Solid V:<br />
Ground Zeroes<br />
L: JP<br />
J: 2014<br />
P: Konami<br />
E: Kojima Productions<br />
L: circa 90 Minuten<br />
FSK: 18<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 20.03.2014 × 1 Preis: 30 Euro<br />
Eben lauschen Sie noch dem Friedenssong<br />
„Here's to you“ und kurz darauf<br />
stehen Sie als Big Boss vor den Toren<br />
einer gut gesicherten Anlage. Wer die beiden<br />
zu rettenden Kinder sind, warum Ihre Kollegen<br />
auf der Einsatzbasis in heller Aufregung<br />
sind und weshalb Sie sich in Kuba im Jahre<br />
1975 befinden, wird erst nach dem Studieren<br />
des elfseitigen Rückblicks inklusive dem<br />
Lauschen von Audiokassetten ersichtlich.<br />
Das Spielprinzip geht dagegen schnell in<br />
Fleisch und Blut über: Im Idealfall geduckt<br />
und im Schatten versteckt schleichen Sie von<br />
einer Barrikade zur nächsten und schalten<br />
Ihre Feinde lautlos aus. Das Militärcamp ist<br />
äußerst weitläufig gestaltet, sodass es keinen<br />
fest vorgegebenen Weg gibt. Aus ehemals<br />
engen Korridoren sind weitläufige Areale<br />
geworden und Waffen so<strong>wie</strong> Fahrzeuge<br />
können nach Belieben eingesetzt werden.<br />
Die Karte wird ohne Unterbrechung über<br />
ein Zusatzgerät eingeblendet und keine<br />
Anzeigen oder Menüs unterbrechen den<br />
Spielfluss. Einziger Kritikpunkt: Auch wer es<br />
langsam angehen lässt, hat den Haupteinsatz<br />
nach 90 Minuten abgeschlossen. Actionreiche<br />
Minimissionen und ein kostenloses Tabletspiel<br />
erweitern aber die Ground- Zeroes-<br />
Erfahrung. Mit exzellenten Wettereffekten,<br />
butterweichen 60 Bildern pro Sekunde und<br />
zumindest in der PS4-Version sehr scharfen<br />
Texturen in Full-HD-Auflösung stößt<br />
„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ das<br />
Tor zur Revitalisierung der Spieleserie weit<br />
auf: Bildgewalt, Soundabmischung und<br />
Story formen die von Fans geliebte Sogkraft.<br />
Kojima skizziert mit diesem Vorspiel zu „The<br />
Phantom Pain“ einen düsteren, brutalen<br />
und emotionalen Thriller, dessen tatsächliche<br />
Tragweite auch nach dem ergreifenden<br />
Abspann nur erahnt werden kann.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Spielspaßwertung<br />
Bilder: Konami, Nintendo, Sony Computer Entertainment,<br />
96 | 3.2014
Donkey Kong Country: Tropical Freeze<br />
Jump ‚n‘ Run<br />
S: Wii U<br />
OT: Donkey Kong Country:<br />
Tropical Freeze<br />
L: US<br />
J: 2014<br />
P: Nintendo<br />
E: Retro Studios<br />
L: circa 8 Stunden<br />
FSK: 0<br />
W-Cover: k. A.<br />
VÖ: 21.02.2014 × 1 Preis: 40 Euro<br />
Spielerisch geht es in diesem kunterbunten<br />
Jump'n'Run knüppelhart zur Sache<br />
und Fans werden richtig gefordert. Das<br />
punktgenaue Ausweichen und die perfekt getimten<br />
Sprungpassagen machen Spaß, können<br />
in sehr langen Levels aber auch frustrieren.<br />
Noch ärgerlicher ist es, wenn man bei den<br />
ausufernden Kämpfen gegen Endbosse stirbt,<br />
und der Kampf komplett von vorne beginnt.<br />
Neben der typischen Hüpferei bestreiten die<br />
Affen auch rasante Lorenfahrten und fliegen<br />
auf einem Raketenfass durch die Abschnitte.<br />
„Donkey Kong Country: Tropical Freeze“ ist<br />
ein Spielspaß-Hit, keine Frage, auch wenn es<br />
sich nicht so ausgereift <strong>wie</strong> etwa ein „Rayman<br />
Legends“- oder „Super Mario“-Titel spielt und<br />
die Fähigkeiten der Wii U, bis auf die 1:1-Spiegelung<br />
des Geschehens auf dem Tablet-<br />
Controller, nicht nutzt. Dafür punktet die HD-<br />
Grafik mit ungekannter Detailgenauigkeit. So<br />
erscheint alles knackscharf und extrem sauber,<br />
aber gerade diese Ausrichtung lässt den<br />
Charme der alten „Donkey-Kong-Country“-<br />
Teile vom SNES mit ihrer 2D-Rendergrafik<br />
etwas vermissen. Zudem wirken manche Objekte<br />
im Vordergrund des Spielgeschehens, <strong>wie</strong><br />
etwa Pflanzen, ziemlich grobpixelig. Dennoch<br />
sieht der Titel klasse aus, das Fell der Affen<br />
kommt ungemein plastisch daher, die Animationen<br />
laden immer <strong>wie</strong>der zum Schmunzeln<br />
ein und das Geschehen läuft butterweich über<br />
den Bildschirm. Nur an die unkonventionelle<br />
Musikuntermalung muss man sich erst einmal<br />
gewöhnen.<br />
DENNIS SCHIRRMACHER<br />
Spielspaßwertung<br />
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THE HOBBIT: THE DESOLATION OF SMAUG and THE HOBBIT, names of the characters, events, items and places therein, are trademarks of the Saul Zaentz Company<br />
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Gesucht: Fernseher im 21 : 9-Format<br />
Bei den diesjährigen Oscars räumte<br />
der Weltraumkatastrophenfilm<br />
„Gravity“ die meisten Preise ab und<br />
technisch gehört die Blu-ray-Disc-Version<br />
des Films in jedes gut sortierte Filmarchiv.<br />
Wie die meisten Kinofilme ist „Gravity“<br />
nicht im 16 : 9-Format, sondern im Superbreitbildformat<br />
21 : 9 produziert worden<br />
und wer das Glück hatte, der Kinovorstellung<br />
beizuwohnen, dürfte aus dem Staunen<br />
nicht mehr herausgekommen sein.<br />
Zuhause weisen Flachbildfernseher dagegen<br />
kein kinogerechtes Format auf, sondern der<br />
Superbreitbildfilm muss sich den Dimensionen<br />
des 16 : 9-Fernsehers unterwerfen.<br />
Dadurch entstehen Leerräume ober- und<br />
unterhalb des Bildes, die berühmten schwarzen<br />
Balken. Es handelt sich dabei um ein<br />
Größenparadoxon: Eigentlich zeigen Kinofilme<br />
im 21 : 9- bzw. Cinemascopeformat ein<br />
größeres Bild als reguläre 16 : 9-Sendungen,<br />
auf Flachbildfernsehern erscheint das Bild<br />
dagegen deutlich kleiner – rund 25 % der<br />
Bildfläche wird einfach verschenkt.<br />
21 : 9 bietet echtes Kinofeeling<br />
Noch gravierender fällt der Bildgrößenunterschied<br />
aus, wenn ein 21 : 9-Fernseher mit<br />
gleicher Bildhöhe <strong>wie</strong> ein 16 : 9-Fernseher<br />
zum Vergleich herangezogen wird: Während<br />
das Kinobild auf dem 16 : 9-Fernseher<br />
schrumpft, wird es im 21 : 9-Format<br />
Paradox: Kinofilme im Superbreitbildformat<br />
schrumpfen auf einem Fernseher zusammen und<br />
Sie sehen riesige schwarze Balken.<br />
Bei gleicher Bildhöhe können Fernseher im 21 : 9-Format deutlich<br />
größere Kinobilder zeigen und die schwarzen Balken ausblenden.<br />
balkenfrei und in voller Größe dargestellt. In<br />
Summe erscheint das Kinobild fast doppelt<br />
so groß! Zudem zeigen einzig Fernseher<br />
im 21 : 9-Format die richtige Bildrelation:<br />
Nachrichten- und Sportsendungen, die in<br />
16 : 9 produziert wurden, erscheinen kleiner<br />
(Balken links und rechts) als Kinofilme<br />
im Superbreitbildformat. Auf gängigen<br />
16 : 9-Flachbildfernsehern zeigt sich eine<br />
Nachrichtensendung (mit meist schlechter<br />
Bildqualität) dagegen in maximaler Bildgröße,<br />
während Kinofilme mit exzellenter Bildqualität<br />
<strong>wie</strong> „Gravity“ einer Schrumpfkur<br />
unterliegen. Je größer der Fernseher ausfällt,<br />
desto unangenehmer fällt dieser Nachteil ins<br />
Gewicht.<br />
21 : 9 verbessert Bildqualität<br />
Sogar aufseiten der <strong>TV</strong>-Herstellung bietet<br />
das 21 : 9-Format große Vorteile: Edge-LED-<br />
LCDs weisen in Bildgrößen ab 60 Zoll häufig<br />
eine zweiseitige LED-Beleuchtung auf, hierbei<br />
wird jeweils eine LED-Leiste an der Bildober-<br />
und Bildunterkante installiert, um die<br />
Ausleuchtung über die gesamte Bildfläche<br />
homogen zu gestalten. Gleichfalls können<br />
die LED-Gruppen die Helligkeit passend<br />
zum Bildinhalt justieren, was in einem Spaltendimming<br />
mündet. Würden Fernseher<br />
im 21 : 9-Format gefertigt, würden schwarze<br />
Balken bei 16 : 9- und 4 : 3-Inhalten nur links<br />
und rechts vom Bildinhalt entstehen und<br />
diese könnten durch das Spaltendimming<br />
pechschwarz dargestellt werden.<br />
21 : 9 ist ausgestorben<br />
Traurig, aber war: Auch wenn auf dem<br />
Papier nahezu alle Faktoren für ein<br />
21 : 9-Format bei XXL-<strong>TV</strong>s sprechen, zeigen<br />
die <strong>TV</strong>-Hersteller dem Kinoformat die<br />
kalte Schulter. Leidtragende sind Filmfans,<br />
die trotz horrender Summen für einen<br />
nagelneuen XXL-Ultra-HD-Fernseher mit<br />
geschrumpften Kinobildern vorliebnehmen<br />
oder eine Projektorinstallation im Wohnzimmer<br />
meistern müssen.<br />
Bleibt zu hoffen, dass sich die<br />
<strong>TV</strong>-Hersteller <strong>wie</strong>der ihrer<br />
ursprünglichen Innovationskraft<br />
besinnen und das<br />
21 : 9-Kinoformat erneut in<br />
den Markt einführen: Kinofilme<br />
<strong>wie</strong> „Gravity“ hätten<br />
diese Sonderbehandlung<br />
mehr als verdient.<br />
CHRISTIAN TROZINSKI<br />
Impressum<br />
Verleger:<br />
Auerbach Verlag und Infodienste GmbH<br />
Oststraße 40 – 44, 04317 Leipzig<br />
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Herausgeber:<br />
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Stefan Hofmeir, Florian Pötzsch<br />
Chefredaktion (ViSdP):<br />
Christian Trozinski<br />
Redaktion:<br />
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Katharina Stöckl (Lektorat), Falko Theuner,<br />
Tiemo Weisenseel<br />
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