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Umformen - Blechnet

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Die ganze Welt der Blechbearbeitung in einem Magazin<br />

<strong>Umformen</strong><br />

Blech gilt als hervorragendes<br />

Verpackungsmaterial,<br />

wie die Getränkedose zeigt.<br />

Bis sie jeoch indie Regale<br />

kommt, ist esein langer Weg.<br />

Seite 16<br />

<strong>Umformen</strong><br />

Servopressen liegen wegen<br />

ihrer Flexibilität im Trend.<br />

Dazu bietet ein Hersteller die<br />

Kombination von Servotechnik<br />

und Spindelantrieb an.<br />

Seite 28<br />

Stanzen<br />

Flansche für Abgassysteme<br />

in Automobilen sind Massenware.<br />

Dennoch ist bei<br />

der Herstellung auf einige<br />

Besonderheiten zuachten.<br />

Seite 38<br />

<strong>Blechnet</strong> trifft...<br />

Die Winterolympiade hat<br />

gerade erst begonnen. Über<br />

Sieg oder Niederlage entscheiden<br />

auch die Skikanten<br />

mit Hightech-Funktion.<br />

Seite 64<br />

1/2010<br />

15. Februar<br />

Euro 9.00<br />

B64944<br />

www.blechnet.com<br />

Jetzt mit<br />

VdLB-Nachrichten<br />

Seite 14


lechnet 1-2010<br />

Auf zuneuen Ufern<br />

editorial<br />

Annedore Munde,<br />

Redakteurin<br />

Sie gehören zu den Wintersport-Fans und haben die ersten Skisport-Wettbewerbe in<br />

Vancouver verfolgt? Dazu ein kühles dunkles Bier, das bereits beim Öffnen der Dose<br />

Appetit macht? Und sowieso schmecken Bier und Chips viel besser, seit Ihr Zahnarzt<br />

das neue Implantat eingesetzt hat. Das alles ist Alltag. Das alles ist selbstverständlich.<br />

Und –das alles gäbe es ohne Blech sonicht. In unserem Heft zeigen wir Ihnen diesmal<br />

an einigen Beispielen, wie selbstverständlich Blech unseren Alltag begleitet.<br />

Die Bierdose muss beispielsweise eine Reihe vonTests durchlaufen und bestehen, bevor<br />

der Verpackungsklassiker letztendlich indie Supermarktregale gelangt. Doch auch inder<br />

Medizin haben Bleche ihren festen Platz. In der Dentalorthopädie genauso wie in der<br />

Chirurgie. Gefragt sind für die Fertigung metallischer Präzisionskomponenten Bearbeitungsverfahren<br />

wie das CO 2 -Laserschweißen oder spezielle Ätzverfahren. Wenn die<br />

Medtec im März inStuttgart ihre Pforten öffnet, werden auch einige Blechbearbeiter<br />

präsent sein. Und das ist gut so. Ist es dochdie Medizintechnik-Industrie, die voneinem<br />

Wachstum von bis zu 9% für 2010 ausgeht. Neue Betätigungsfelder bergen gute Chancen<br />

für Präzisionsbearbeiter. Inunserer Rubrik ‚<strong>Blechnet</strong> trifft’ haben wir uns diesmal<br />

beim Wintersport umgeschaut. Wussten Sie, dass es vergüteter Bandstahl ist, der im<br />

Inneren des Ski maßgeblich dessen Haltbarkeit und Fahreigenschaften bestimmt?<br />

Natürlich sind die Hersteller von Blechbearbeitungsmaschinen oft Hightech-Schmieden,<br />

in denen ausgeklügelte technische Entwicklungen den Maßstab für die Fertigung setzen.<br />

Dochmanchmal scheint alles entdeckt und ausgereizt. So sind die Grenzen mechanischer<br />

und hydraulischer Pressen hinlänglichbekannt.Trotzdem gelingt es einem Unternehmen<br />

aus Sachsen, mit einem neuen konstruktiven Denkansatz die bekannten Wege zu verlassen.<br />

Mit einer servomotorisch angetriebenen Spindelpresse wird eine neue Ära für<br />

die Umformtechnik eingeläutet.<br />

Die Lohnfertiger und Zulieferer müssen ihrerseits mit dieser Anlagentechnik den täglichen<br />

Spagat zwischen Qualität, Kosten, Zeit, Innovation und Kundenanspruch erfolgreich<br />

meistern. Klingt simpel. Dass all das jedoch inKrisenzeiten wie diesen leichter gesagt<br />

als getan ist, wissen die Blechbearbeiter nur zu gut. Deshalb lohnt es sich, über den<br />

eigenen Tellerrand hinauszublicken. In Richtung Wintersport oder Medizintechnik beispielsweise.<br />

In eigener Sache sei gesagt, dass auchwir so manches Mal über denTellerrand geschaut<br />

haben. Nicht immer wareseinfach. Beider Einführung unserer Online-Portale beispielsweise.<br />

Vonuns Redakteuren erforderte das sogenannte crossmediale Denken, dass wir<br />

uns für neue Kommunikationsplattformen geöffnet haben und neben dem geschriebenen<br />

Text das Internet und damit verbundene weitere redaktionelle Umsetzungsformen wie<br />

Webcast oder Webinar akzeptiert haben. Dass auch Sie, unsere Zielgruppe, dies anerkennen<br />

und den Weg gemeinsam mit uns gehen, zeigen die vielen positiven Rückmeldungen<br />

–zum Heft und zu den Internetportalen.<br />

Warumalso nicht mal quer denken, über den eigenenTellerrand blickenund den Wegzu<br />

neuen Ufern in Angriff nehmen. Es lohnt sich.


inhalt<br />

Das Thermdrill-Fließlochbohr-<br />

Verfahren soll eine echte und<br />

kostengünstige Alternative zu<br />

Schweiß- und Nietmuttern<br />

sein –vor allem, wenn es um<br />

die Verbindung von dünnen<br />

Blechen geht.<br />

Seite 54<br />

Getränkedosen sind beliebt bei den Verbrauchern. Bevor sie aber ihren<br />

Weg indie Supermarktregale antreten, müssen sie zahlreiche Tests<br />

durchlaufen. Seite 16<br />

3 Kommentar<br />

Bleche gehören zum Alltag. Obbei<br />

der Bierdose, beim Skisport oder in<br />

der Medizintechnik.<br />

6 Aus der Branche<br />

Aktuelles, Hintergrundinformationen,<br />

News und Termine für<br />

die Blechbearbeitungsbranche.<br />

14 VdLB<br />

Unternehmensvorstellung, Nachrichten<br />

und Neuheiten des VdLB.<br />

15 <strong>Umformen</strong><br />

Außergewöhnliche Lösungen aus<br />

Aluminium und Edelstahl.<br />

16 <strong>Umformen</strong><br />

Bevor Getränkedosen in den<br />

Handel gelangen, müssen sie zahlreiche<br />

Tests durchlaufen.<br />

20 <strong>Umformen</strong><br />

Auf einer 8-Stufen-Umformanlage<br />

fertigt Mann+Hummel Wechselfilter<br />

für Nutzfahrzeughersteller.<br />

23 <strong>Umformen</strong><br />

Gewellter Stahl als Leichtbaukonzept<br />

für einen Sattelauflieger.<br />

24 <strong>Umformen</strong><br />

Die Medizintechnik bietet für<br />

Firmen aus der Blech- und Metallbearbeitung<br />

viel Potenzial.<br />

28 <strong>Umformen</strong><br />

Eine servomotorisch angetriebene<br />

Spindelpresse setzt Akzente.<br />

30 <strong>Umformen</strong><br />

Ein Biegelaser berücksichtigt die<br />

Rückfederung bei Schwenkbiegemaschinen.<br />

31 <strong>Umformen</strong><br />

Umformsimulation halbiert die<br />

Anzahl der Korrekturschleifen.<br />

32 <strong>Umformen</strong><br />

Wie man aus Leidenschaft zur<br />

Blechbearbeitung ein Unternehmen<br />

gründet und darüber hinaus noch<br />

erfolgreich macht.<br />

36 <strong>Umformen</strong><br />

Die größte Streckmaschine der<br />

Welt wird jetzt nach China geliefert.<br />

37 <strong>Umformen</strong><br />

Spaß bei der Arbeit –eine Biegemaschine<br />

bietet diesen Effekt!<br />

38 Stanzen<br />

Die Medtec Europe bietet vom<br />

23. bis 25. März auf dem<br />

Stuttgarter Messegelände eine<br />

Plattform für Hersteller und<br />

Zulieferer medizinischer Produkte.<br />

Auch Firmen aus der<br />

Blech- und Metallbearbeitung<br />

werden präsent sein.<br />

Seite 24<br />

Luftfilter, Ölfilter und Kraftstofffilter<br />

gehören zur Grundausstattung<br />

des Motorenbereiches.<br />

Doch die Herstellung<br />

dieser Standard-Komponenten<br />

erfordert aus Sicht der Hersteller<br />

weitreichende Kompetenz<br />

im Produktionsbereich.<br />

Seite 20<br />

Flansche für Abgassysteme in<br />

Automobilen werden im Präzisionsstanzverfahren<br />

hergestellt.<br />

blechnet 1-2010


Wie die Blechbearbeitung das Leben eines Mannes<br />

bestimmte und welchen Erfolg er damit hatte und hat,<br />

das wird an Jügen Bickel deutlich. Seite 32<br />

42 Stanzen<br />

Ein Händchen fürs Feine braucht<br />

man, um Ausgleichselemente<br />

in höchster Präzision im Stanzverfahren<br />

herzustellen.<br />

46 Stanzen<br />

Prozessmonitoring optimiert die<br />

Teilequalität beim Stanzen.<br />

47 Trennen und Verbinden<br />

Der Laserspezialist BLM bietet<br />

zwei neue Laserbearbeitungssysteme<br />

für Bleche und Rohre an.<br />

48 Trennen und Verbinden<br />

Eine Akku-Blechschere frisst sich<br />

ohne Kraftaufwand durch Metall.<br />

50 Trennen und Verbinden<br />

Eine Handmaschine schafft Grundlage<br />

für hochwertige Schweißnähte<br />

blechnet 1-2010<br />

inhalt<br />

Flansche für die Automobilindustrie<br />

werden als Präzisionsflansche im<br />

Stanzverfahren produziert. Seite 38<br />

52 Trennen und Verbinden<br />

Innovationsfabrik kreiert optimierte<br />

Verbindungslösungen.<br />

54 Trennen und Verbinden<br />

Fließlochbohren als Alternative zu<br />

Schweiß- und Nietmuttern.<br />

57 Oberflächentechnik<br />

Die Teilereinigung lässt sich flexibel<br />

programmieren.<br />

58 Produkte<br />

Neuheiten, Weiterentwicklungen<br />

und technische Eckdaten rund um<br />

Maschinen und Anlagen.<br />

62 Impressum/Inserenten<br />

64 <strong>Blechnet</strong> trifft …<br />

<strong>Blechnet</strong> trifft diesmal<br />

auf Skikanten. Sie zählen<br />

zu den Hightech-<br />

Produkten und werden<br />

aus Kaltband hergestellt.<br />

Eine scharfe<br />

Kante bringt den<br />

Rennläufer sicher und<br />

schnell durch den<br />

Schnee. Die C. D.<br />

Wälzholz produziert<br />

jährlich etwa 40000<br />

km Ski- und Snowboardkanten.<br />

Seite 64<br />

Titelbild: Fließlochbohren/Ontool


AUS DER BRANCHE<br />

Mit mehr Kapazitäten<br />

neue Wege beschreiten<br />

Sinn (am) – Die Holzapfel Group hat eine<br />

große Beschichtungsanlage umgerüstet,<br />

um der steigenden Nachfrage nach dem<br />

Verfahren Flexkorr gerecht zu werden. Damit<br />

wurden insgesamt 3Mio. Euro in Flexkorr<br />

investiert.<br />

Mit dem Flexkorr-Verfahren hat die Holzapfel<br />

Group 2008 als eines der ersten Unternehmen<br />

einen biegefähigen und formbaren<br />

Korrosionsschutz auf Zink/Nickel-Basis<br />

auf den Markt gebracht. Die Kapazitätserweiterung<br />

soll auchdazu dienen, mit dem<br />

Verfahren in neue Branchen, beispielsweise<br />

den Hydrauliksektor, vorzudringen.<br />

„Dank der neu eingerichteten Anlage<br />

können wir der wachsenden Nachfrage<br />

nachFlexkorrnun mit deutlichhöheren Kapazitäten<br />

begegnen“, erläuterte Hans-Ludwig<br />

Blaas, geschäftsführender Gesellschaf-<br />

Mit Flexkorr werden Rohrleitungen und ähnliche<br />

Produkte erst beschichtet und dann<br />

gebogen. Mit einer Anlagenumstellung hat<br />

die Holzapfel Group ihre Kapazitäten für das<br />

Verfahren nun erheblich erweitert.<br />

ter der Holzapfel Group, bei der Anlageneinweihung.<br />

„Wir haben unsere Produktionsmöglichkeiten<br />

für das Verfahren mit der<br />

Anlagenumrüstung mehr als verdoppelt.<br />

Zudem ermöglicht uns das XXL-Format der<br />

Anlage, auchgroße Formate zu beschichten<br />

und so dem Trend zu immer längeren Abmessungen<br />

gerecht zu werden.“ Jenach<br />

Größe und Geometrie der zu beschichtenden<br />

Teile können etwa 25 000 bis 30 000<br />

Teile pro Tagmit Flexkorr beschichtet werden.<br />

Die Holzapfel Group hat Flexkorrgemeinsam<br />

mit einem Verfahrenslieferanten und<br />

in enger Zusammenarbeit mit einem Kunden<br />

entwickelt. Der Korrosionsschutz ermöglicht<br />

es, Rohrleitungen nach dem Beschichtungsprozess<br />

zu biegen. Mit Flexkorr<br />

beschichtete Oberflächen machen den Biegeprozess<br />

mit und sind verformbar. Der<br />

Korrosionsschutz ist auch nach der Verformung<br />

in vollem Umfang gewährleistet. Das<br />

Verfahren bietet auchVorteile für Bauteile,<br />

die gebördelt werden müssen, und lässt<br />

sich zudem in der Umformtechnik einsetzen.<br />

Im Vergleich mit den herkömmlichen<br />

Methoden, bei denen bereits vorgeformte<br />

Teile beschichtet werden, bietet es Zeitund<br />

Kostenvorteile für den gesamten Produktionsprozess.<br />

Bild: Holzapfel<br />

Die geschäftsführenden Gesellschafter Jörn Struckmann vonATL (li) und Gerhard Koblenzer<br />

von LPW bieten ihren Kunden künftig ein kostengünstiges und effizientes Reinigungs-<br />

Gesamtsystem an.<br />

Künftige Bauteil-Reinigung inKooperation<br />

Riederich/Filderstadt (dk) – Die LPW Reinigungssysteme<br />

GmbH und die Anlagen<br />

Technik Luhden (ATL) geben ihre Kooperation<br />

in Sachen Bauteilreinigung bekannt.<br />

Die Unternehmens-Partnerschaft gründet<br />

auf einer Kooperation, deren Initiativedurch<br />

die Betreuung eines gemeinsamen Kunden,<br />

des Unternehmens Benseler in Marbach,<br />

zustande kam.<br />

„Nach einigen prozesstechnischen Versuchen<br />

sowie im Abgleich unserer Aktivitäten<br />

stellten wir fest, dass im Markt absolut<br />

Bedarf für eine kostengünstige<br />

und effiziente Gesamtlösung, wie wir sie<br />

Fragen zuStahl: Stahl-Lexikon gibt<br />

Auskunft zuüber 2000 Begriffen<br />

Von Manfred Feurer,<br />

Joachim Lueg und Heinz<br />

Schürmann, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel,<br />

November 2009,<br />

Stahl-Lexikon –eine Materialkunde<br />

für den<br />

Stahlhandel, die Stahlproduktion<br />

und Stahlverarbeitung<br />

zum Nachschlagen,<br />

346 Seiten,<br />

49,00 Euro.<br />

Als erster Band der<br />

Fachbuchreihe wurde<br />

1958 nach langer Vorbereitung<br />

das „Stahl-Lexikon“<br />

herausgegeben.<br />

Bis heute stellt es das<br />

Standardwerk für die<br />

stahlwirtschaftsbezogene<br />

Ausbildung,berufliche Fort- und Weiterbildung<br />

sowie die Berufsarbeit dar und<br />

gehört als Arbeitsmittel in die Hand eines<br />

jeden Mitarbeiters. Es vermittelt mit rund<br />

anbieten können, besteht“, sagt LPW-<br />

Geschäftsführer Gerhard Koblenzer. Deshalb<br />

taten sich der schwäbische Bauteilreinigungs-Profi<br />

und der Spezialist für thermisches<br />

Entgraten ATLaus Niedersachsen<br />

zusammen. Die Kooperation trägt jetzt erste<br />

Früchte.<br />

So konnte das Unternehmer-Gespann an<br />

das bayerische Unternehmen Remog ein<br />

Komplett-System für die Bereiche Luftfahrttechnik,<br />

Hydraulik und Maschinenbau liefern.<br />

Mittlerweile warten auch die ersten<br />

Aufträge aus dem Ausland auf ihre Umsetzung,<br />

heißt es.<br />

2000 Stichwörtern und<br />

etwa 77 Illustrationen<br />

sowie zahlreichen Minibildern<br />

das Grundwissen<br />

der Stahlwirtschaft,<br />

das heißt des Stahlhandels,<br />

der Stahlproduktion<br />

und der Stahlverarbeitung.<br />

Vor diesem<br />

Hintergrund sind die<br />

relevanten Begrifflichkeiten<br />

aus der Werkstoff-<br />

und Produktkunde<br />

sowie der Anarbeitung<br />

und Logistik der Stahldistribution<br />

ausgewählt<br />

und eindeutig definiert<br />

worden.<br />

Das neue Stahl-Lexikonwurde<br />

vonden drei<br />

kompetenten Autoren bis ins letzte Detail<br />

überarbeitet und kann über die Internetseite<br />

des BDS online zu dem angegebenen<br />

Preis bestellt werden.<br />

6 blechnet 1-2010<br />

Bild: LPW


Bild: LZH<br />

Orfa Visser investiert jeweils ineine neue<br />

Flanschwalz- und Bordiermaschine<br />

Dronten/Niederlande (am) – Um den wachsenden<br />

Anforderungen der Kunden nachzukommen,<br />

hat OrfaVisser unter anderem<br />

in eine neue Flanschwalzmaschine und in<br />

eine Beschneide- und Bordiermaschine investiert.<br />

Beide Maschinen wurden in Zusammenarbeit<br />

mit dem Hersteller speziell<br />

für das Unternehmen entwickelt. Anfang<br />

2010 sollen sie im Betrieb in Dronten (Niederlande)<br />

ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Als internationaler Zulieferbetrieb fürTeile<br />

aus den Bereichen Metalldrücken, Tiefziehen,<br />

Flanschwalzen, Schweißen und Apparatebau<br />

ist OrfaVisser in den unterschiedlichsten<br />

Branchen aktiv.<br />

Mit der Flanschwalzmaschine können an<br />

rund gewalzten und Längstnaht-geschweißten<br />

Mantelblechen an einer oder an beiden<br />

Seiten Flansche anwalzen kann. Nachdem<br />

Walzen können in der gleichen Aufspannung<br />

Löcher in die Flansche gestanzt werden.<br />

Die Flansche können rechtwinklig oder<br />

als Radius ausgeführt werden. Es ist sogar<br />

möglich, jeweils einen zweiten Rand zurückzurollen.<br />

Einströmdüsen unterschiedlichster<br />

Formen und Radien können auf<br />

Auf maßgeschneiderte<br />

Lasersysteme spezialisiert<br />

Hannover(dk) – Die Neo-Lase GmbH, eine<br />

Ausgründung aus dem Laser Zentrum Hannover<br />

e.V. (LZH), präsentierte sich vor<br />

kurzem erstmalig mit ihren Dienstleistungen<br />

auf der Photonics West 2010 in San<br />

José, California, USA. Neo-Lase entwickelt<br />

maßgeschneiderte Lasersysteme, die auf<br />

dem freien Markt nicht erhältlich sind.<br />

Team der Neo-Lase GmbHmit Geschäftsführer<br />

Dr. Maik Frede in der Mitte.<br />

„Wir entwickeln und vertreiben hochtechnologische,<br />

kundenspezifische Lasersysteme“<br />

betont Dr. Maik Frede, Geschäftsführer<br />

vonNeo-Lase. „Im Vordergrund stehen<br />

der Kunde und die spezifische Lösung seines<br />

Problems“. Langjährige Erfahrung und<br />

Kompetenz im Bereich der diodengepumpten<br />

Festkörperlaser hat Neo-Lase<br />

erstmalig auf der Photonics West angeboten.<br />

Das Unternehmen wurde 200 mit Sitz<br />

in Hannover gegründet.<br />

blechnet 1-2010<br />

diese Weise gewalzt werden. Während des<br />

Walzvorgangs wird das Mantelblech auf<br />

einer speziellen Spannvorrichtung fixiert,<br />

wodurch esseine runde Form behält. Dadurch<br />

werden die Flansche mit höchster<br />

Genauigkeit gewalzt<br />

Die Flanschwalzmaschine ist computergesteuert,<br />

wodurch alle Bewegungsabläufebei<br />

Walzen und Stanzen jederzeit reproduzierbar<br />

sind.<br />

Dr. Eckernkamp –Ein Verleger mit<br />

Verantwortung feiert seinen 75. Geburtstag<br />

Würzburg (dk) –Anlässlich des 5. Geburtstags (am<br />

14. Februar) von Dr. Kurt Eckernkamp, Verleger und<br />

Aufsichtsratvorsitzender vonVogel Business Media,<br />

wird am 25. Februar 2010 in Würzburg eine Festveranstaltung<br />

stattfinden. Dann wird Dr.Eckernkamp mit<br />

einigen Hundert geladenen Gästen im Vogel Convention<br />

Center seinen Ehrentag gebührend feiern. Ein<br />

ranghoher Festredner wird zu diesem Anlass sprechen,<br />

zudem wird eine Festschrift präsentiert. Der<br />

Geburtstag Eckernkamps bedeutet gleichzeitig auch<br />

das 10-jährige Jubiläum der „Vogel-Stiftung“, welche<br />

aus diesem Anlass eine erhebliche Spende für den<br />

Start eines Förderprojekts an der Universität Würzburg<br />

vergeben wird.<br />

Als Verleger und Aufsichtsratsvorsitzender vonVogel<br />

Business Media gestaltet Dr. Eckernkamp seit 40<br />

Jahren die Medienbranche aktiv mit. Bereits seit Jahrzehnten<br />

engagiert er sich darüber hinaus in zahlreichen<br />

Branchenverbänden, zum Beispiel dem VZB,<br />

aus der branche<br />

Die Maschine ist computergesteuert,<br />

wodurchalle Bewegungsabläufebeim Walzen<br />

und Stanzen jederzeit reproduzierbar<br />

sind. Das schafft immer ein gleichbleibendes<br />

Produkt.<br />

Bei der Beschneide- und Bordiermaschine<br />

handelt es sich umeine Allround-Maschine,<br />

die sich durch ihre Präzision, Flexibilität<br />

und schnellen Werkzeugwechsel<br />

auszeichnet. Das Verfahrensspektrum umfasst<br />

das Flanschen, das Beschneiden, das<br />

Bördeln und das Formen (beispielsweise<br />

Rillen und Sicken).<br />

Die neue Beschneide- und Bordiermaschine<br />

ist mit einem automatischen Zuführsystem<br />

ausgerüstet, wodurch bis zu zehn<br />

Ringe nacheinander bearbeitet werden können.<br />

DieAbfallstücke werden automatisch<br />

aus der Maschine entfernt. Eine automatische<br />

Anpassung der Geschwindigkeit<br />

während der Bearbeitung ist ebenfalls möglich.<br />

Weil auch diese Maschine computergesteuert<br />

ist, kann immer eine gleichbleibende<br />

Qualität garantiert werden.<br />

Durchdie Investition in die beiden neuen<br />

Anlagen möchte sich das Unternehmen<br />

auch zukünftig als Zulieferbetrieb präsentieren,<br />

der sich durchVerlässlichkeit, Qualität<br />

und Effizienz auszeichnet, heißt es.<br />

Der Verleger Dr. Kurt Eckernkamp,Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Vogel Business Media, beging<br />

am 14. Februar seinen<br />

75. Geburtstag.<br />

und der IHK Würzburg-Schweinfurt. Durch die Entwicklung der ersten Computerzeitschrift<br />

Deutschlands Chip leistete Dr. Eckernkamp Pionierarbeit und war deren<br />

erfolgreicher Ziehvater.<br />

Im Jahr 2000 gründete Dr. Eckernkamp gemeinsam mit seiner Frau Nina Eckernkamp-Vogel<br />

die „Vogel Stiftung“,die ihren Fokus auf die Förderung der vier Schwerpunkte<br />

Bildung,Wissenschaft, Medizin und Kultur setzt. „Ich finde ein Stifter soll<br />

anstiften! Das ist ein gutes Verständnis von bürgerlichem Engagement!“, betont<br />

Dr. Eckernkamp in einem Interview zum Thema Corporate Social Responsibility.<br />

<strong>Blechnet</strong> reiht sich indie lange Liste der Gratulanten ein und wünscht ihrem Verleger<br />

weiterhin Schaffenskraft und alles erdenklich Gute.<br />

Bild: Vogel


aus der branche<br />

Im Rahmen der Grundsteinlegung für den neuen Hallenkomplex in Riesa versenken (von<br />

links) Norbert Keusen (Vorsitzender der Geschäftsführung der V&MDeutschland GmbH),<br />

Dr.Thorsten Anke (Leiter des Rohrforschungszentrums), Architekt Gunnar Fischer, Dr. Rolf<br />

Kümmerling (Leiter des Rohrforschungszentrums), Roland Ledwa (Geschäftsführer WGR),<br />

Frank Gerlach (GeschäftsführerVFUP) und GertiTöpfer (Oberbürgermeisterin der Stadt Riesa)<br />

eine Edelstahlkapsel in den Boden.<br />

Neues Zentrum für die Forschung am Rohr<br />

Riesa (am) – Ende vergangenen Jahres<br />

wurde durchdie V&MDeutschland GmbH<br />

gemeinsam mit der Wohnungsgesellschaft<br />

Riesa (WGR) der Grundstein für den Bau<br />

des Rohrforschungszentrums in Riesa gelegt.<br />

Im Stadtteil Gröba entsteht ein<br />

2500 m 2 großer Hallenkomplex, in dem der<br />

Hersteller für nahtlos warmgefertigte Stahlrohre<br />

neuartige Produktionsverfahren unter<br />

praxisnahen Bedingungen testen kann. Die<br />

Forschungsergebnisse fließen unmittelbar<br />

in die Entwicklung innovativer Stahlrohrprodukte<br />

ein. Ab März2010 sollen dieTechniker<br />

und Ingenieure des Unternehmens in dem<br />

neuen Gebäude ihre Arbeit aufnehmen.<br />

Die Leiter der Einrichtung, Dr. Rolf Kümmerling<br />

und Dr.Thorsten Anke, sowie Roland<br />

Ledwa, Geschäftsführer der WGR,<br />

ließen im Rahmen der Grundsteinlegung<br />

eine Edelstahlkapsel in den Boden ein. „In<br />

Zentraler Entwicklungsstandort für die Presshärttechnik<br />

Baunatal (am) – Im Metakus, Zentrum für<br />

Metallformgebung, wird derzeit eine automatisierte<br />

Schmiedezelle in Betrieb genommen,<br />

bestehend aus einer 1000-t-Hydraulikpresse,<br />

Roboterautomatisierung und Induktionserwärmungsanlage.<br />

Hergestellt<br />

werden darauf beispielsweise Getriebekomponenten.<br />

Durch eine gezielte thermische<br />

Prozessführung sollen die Teile im<br />

Vergleich zum klassischen Schmieden aufgewertet<br />

werden. Ziel ist die endkonturna-<br />

Sie treiben die Entwicklungen im Metakus<br />

voran: Geschäftsführer Dr.-Ing.Ulf Schliephake<br />

(links) und der wissenschaftliche Leiter des<br />

Zentrums Prof.Dr.-Ing.Kurt Steinhoff.<br />

he Fertigung. „Voraussetzung dafür ist ein<br />

intelligenter Umgang mit Prozesstemperatur<br />

–lokalisiert, zeitabhängig, variabel. Die<br />

Randbedingungen sind höchstgenaue Endgeometrien<br />

und möglichst auchdie Einstellung<br />

von Endeigenschaften“, erläutert der<br />

Eine automatisierte Schmiedezelle mit einer<br />

1000-t-Hydraulikpresse, Roboterautomatisierung<br />

und Induktionserwärmungsanlage ergänzt<br />

das Leistungsspektrum.<br />

Bild: VMD/Ralf U. Heinrich<br />

Bilder: Munde<br />

Riesa entsteht eines der modernsten Rohrforschungszentren<br />

unserer Branche“, erklärt<br />

Norbert Keusen, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der V&M Deutschland<br />

GmbH. „Die gewonnenen Erkenntnisse<br />

ermöglichen es uns, neuartige Premium-<br />

Produkte nochschneller und effizienter zur<br />

Marktreifezubringen und bestehende Herstellungsverfahren<br />

zu optimieren. Wirlegen<br />

heute also aucheinen weiteren Grundstein<br />

für die Zukunft unseres Unternehmens.“<br />

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Riesa<br />

Gerti Töpfer ergänzt: „Das langfristige Engagement<br />

eines Konzerns wie Vallourec<br />

&MannesmannTubes gibt wertvolle<br />

Impulse für den Industrie-, Forschungs- und<br />

Ausbildungsstandort Riesa.“Das Unternehmen<br />

wird in Riesa nicht nur eigene Mitarbeiter<br />

weiterbilden. Darüber hinaus stellt<br />

es das Rohrforschungszentrum für die Ausbildung<br />

und Lehre weiteren Einrichtungen<br />

aus der Region zur Verfügung.<br />

V&MDeutschland hat seine Forschungsarbeiten<br />

in Riesa bereits im März 2009 in<br />

Kooperation mit dem Verein zur Förderung<br />

der Umform- und Produktionstechnik<br />

(VFUP) aufgenommen – einem bedeutenden<br />

Weiterbildungszentrum der Stahlrohrindustrie.<br />

Das Unternehmen wird das<br />

bereits vorhandene Universal-Schrägwalzwerk<br />

des VFUP modernisieren und erweitern.<br />

Ab März 2010 wird diese Anlage in<br />

den jetzt neu entstehenden Hallen untergebracht<br />

und mit einem neuen Drei-Walzen-Streckaggregat<br />

das Herzstückdes Forschungszentrums<br />

bilden.<br />

wissenschaftliche Leiter des Zentrums,<br />

Prof.Dr.-Ing.Kurt Steinhoff. Die bereits laufenden<br />

Projekte werden nach der wissenschaftlichen<br />

Betrachtung und einerTestphase<br />

direkt in die Praxis überführt. Dochauch<br />

die Erprobung vonWerkstoffenist ein Thema.<br />

Auf der neuen Anlage soll durch die<br />

Herstellung von Vorkonturen ausgelotet<br />

werden, inwieweit spanende Verfahren ersetzt<br />

und so teure Werkstoffe eingespart<br />

werden können.<br />

Die Schmiedezelle ist eine Ergänzung<br />

zum etablierten Portfolio des Metakus. Die<br />

Kernkompetenzen liegen im Bereich der<br />

thermo-mechanischen Umformung und der<br />

Entwicklung hochspezialisierter Lösungsansätze.<br />

Voreinem Jahr wurde das Zentrum<br />

offiziell eröffnet. Dass Global Player wie<br />

VW,Magna oder Arcelor heute zu den Auftraggebern<br />

zählen, hängt sicher auch mit<br />

der erfolgreichen Spezialisierung zusammen.<br />

„Wir haben uns als zentraler Entwicklungsstandort<br />

für die Presshärttechnik etablieren<br />

können“, sagt Steinhoff. Dass sein<br />

Team heute aus 15 internationalen Fachleuten<br />

besteht und das Zentrum ausgelastet<br />

ist, bestätigen das.<br />

blechnet 1-2010


29. Verformungskundliches Kolloquium auf der Planneralm<br />

Leoben, Österreich (dk)<br />

– Die unterschiedlichen<br />

Verfahren der Umformtechnik<br />

erlauben es, komplexe<br />

Bauteile in großen<br />

Stückzahlen wirtschaftlich<br />

und mit gezielten Eigenschaften<br />

herzustellen.<br />

Sind diese Verfahren zusätzlich<br />

mit den peripheren<br />

Wissensgebieten<br />

der Metallurgie, Messtechnik<br />

oder den Werkstoffwissenschaftenvernetzt,<br />

so können aus diesem<br />

Verbund neue und<br />

hochwertige Produkte<br />

herauswachsen. Den mit<br />

der Umformtechnik vernetztenWissensbereichen<br />

widmet sichdas 2 .<br />

Verformungskundliche<br />

Kolloquium, das von der<br />

Montanuniversität Leoben unter Leitung<br />

vonProf.Dr. Otto Harrer,Lehrstuhl für Umformtechnik,<br />

veranstaltet wird. Fast schon<br />

traditionell wurde als Veranstaltungsort das<br />

Universitätssportheim Planneralm gewählt.<br />

Das Kolloquium beginnt am Samstag, 27.<br />

Februar 2010,abetwa 16.00 Uhr und er-<br />

blechnet 1-2010<br />

streckt sich bis Dienstag,<br />

2. März. Die jeweiligen<br />

Tagesprogramme<br />

sehen interessanteThemen<br />

vor wie etwa: metallurgische<br />

Einflüsse<br />

auf die Umformbarkeit<br />

von Stählen, Thixoforming<br />

von Stahl, Feinschneiden<br />

und seine<br />

Vorteile, Hohl-Quer-<br />

Fließpressen von rohrförmigen<br />

Rohteilen für<br />

Leichtbaukomponenten,<br />

innovatives Faltenglättkonzept<br />

beim Rotationszugbiegen<br />

oder<br />

Wanddickenmessung<br />

und Bestimmung der<br />

Wanddickenverteilung<br />

am heißen Rohr.<br />

Anmeldungen können<br />

per E-Mail an otto.harrer@unileoben.ac.at<br />

oder auf der Webseite<br />

www.metalforming.at unter Veranstaltungen<br />

vorgenommen werden. Der Beitrag für<br />

alle Veranstaltungstage liegt bei 300 Euro,<br />

dazu kommen die Übernachtungs- und Verpflegungskosten<br />

von 380 Euro für eine<br />

Woche.<br />

aus der branche<br />

3D-Messtechnik in Automobil-<br />

und Zulieferindustrie<br />

Erlangen (am) – Eine Untersuchung von<br />

Fraunhofer Vision gibt einen Überblickzum<br />

Einsatz und zur Verbreitung von 3D-Messtechnik<br />

in den Produktions- und Entwicklungslinien<br />

der deutschen Automobil- und<br />

Zulieferindustrie. Befragt wurden einige<br />

Tausend Anwender über alle Stufen der<br />

automobilen Wertschöpfungskette. Durch<br />

die Einbeziehung vonErhebungen der Jahre<br />

1 und 2003 werden auchlangfristige<br />

Trends sichtbar. Zielsetzung ist eine differenzierte<br />

Betrachtung von neuer optischer<br />

3D-Messtechnik im Vergleichzutraditionell<br />

eingesetzten taktilen Verfahren.<br />

Schwerpunkte sind die Beschreibung<br />

typischer Messanforderungen und -objekte,<br />

Angaben zum Messablauf, Ableitungen<br />

zum Nutzerverhalten sowie mögliches Verbesserungspotenzial.<br />

Darüber hinaus werden<br />

Anbieter optischer 3D-Messtechnik im<br />

Rahmen von strukturierten Porträts aufgelistet<br />

und allgemeine Marktdaten zur Automobil-<br />

und Zulieferindustrie und den Bereichen<br />

Industrielle Bildverarbeitung und 3D-<br />

Messtechnik geliefert. Die rund 0-seitige<br />

Publikation ist als vierfarbige Druckversion<br />

oder als PDF-Dokument erhältlichund kann<br />

im Internet unter www.vision.fraunhofer.<br />

de/webshop bestellt werden.


Bild: Schuler<br />

aus der branche<br />

Seit 1967 fördert der Louis-Schuler-Fonds<br />

Nachwuchskräfte aus dem BereichTechnik.<br />

Dass großerWert auf die persönliche Betreuung<br />

gelegt wird, zeigt der Besuch der zwölf<br />

Stipendiaten bei Schuler in Göppingen.<br />

Persönliche Betreuung<br />

steht imMittelpunkt<br />

Göppingen (am) –Zwölf junge Frauen und<br />

Männer waren Mitte Januar zu Gast bei<br />

dem Pressenhersteller Schuler. Sie gehören<br />

zu den 34 Stipendiaten, die derzeit vom<br />

Louis-Schuler-Fonds unterstützt werden.<br />

Der Besuch der Stipendiaten ist Teil des<br />

Stipendienprogramms des Louis Schuler<br />

Fonds. Dieser hat den Auftrag,Nachwuchskräfte<br />

und Bildungseinrichtungen aus dem<br />

BereichTechnik gezielt zu fördern. Im Jahre<br />

1967 hat Louis Schuler den Fonds für Bildung<br />

und Wissenschaft e.V. gegründet.<br />

Jährlich werden Stipendien an angehende<br />

Ingenieure, Meister und Techniker vergeben.<br />

Zu den Kriterien, die über eine mögliche<br />

Förderung entscheiden, zählen Ausbildungs-<br />

oder Studienleistungen, soziale<br />

Kompetenz und die Bereitschaft zuüberdurchschnittlichem<br />

Engagement.<br />

Das Stipendienprogramm reicht über eine<br />

rein finanzielle Förderung weit hinaus.<br />

Die Stipendiaten werden während ihrer<br />

gesamten Studienzeit intensiv betreut. So<br />

werden sie regelmäßig zu studienbegleitenden<br />

Gesprächen zu Schuler nach Göppingen<br />

eingeladen. Auch jetzt hatten die<br />

Stipendiaten die Gelegenheit, Fragen zu<br />

ihrem bisherigen Studienverlauf sowie<br />

möglichen Auslandsaufenthalten in Form<br />

von Praktika an ausländischen Schuler-<br />

Standorten mit ihren Betreuern zu diskutieren.<br />

„Die persönliche Betreuung steht im<br />

Vordergrund. Wir beraten die Stipendiaten<br />

in Fragen rund um ihren Werdegang und<br />

ihre persönliche Entwicklung“, soRolf Kellenbenz,<br />

Vorsitzender des Louis-Schuler-<br />

Fonds. Neben dem Stipendienprogramm<br />

fördert der Fonds Forschungsvorhaben an<br />

Hochschulen; er beteiligt sichbeispielsweise<br />

an den Kosten für Laboreinrichtungen.<br />

Zweimal jährlich werden die drei besten<br />

Diplomarbeiten an der Fachhochschule Esslingen<br />

in den Studiengängen Mechatronikplus,<br />

Mechatronik/Feinwerktechnik und<br />

Mikrotechnik, Mechatronik/Automatisierungstechnik<br />

und Mechatronik/Elektrotechnik<br />

ausgezeichnet.<br />

Neues Verfahren senkt den Energieverbrauch<br />

beim Recycling von Stahl<br />

München (dk) – Ein neues Verfahren von<br />

Siemens soll den Energieverbrauch beim<br />

Recycling von Stahl senken und weniger<br />

Kohlendioxid (CO 2 )produzieren. Bei dem<br />

Prozess wird Stahlschrott inElektro-Lichtbogenöfen<br />

zu Rohstahl eingeschmolzen.<br />

Um möglichst wenig Wärme zu verlieren,<br />

wird die entstehende Schlacke aufgeschäumt,<br />

damit sie den heißen Stahl gegenüber<br />

der Ofenwand isoliert. Mit der<br />

neuen automatischen Steuerung bedeckt<br />

die Schaumschlacke Stahlbad und Lichtbogen<br />

immer gleichmäßig,was Energie spart.<br />

Die Lechstahlwerke inMeitingen konnten<br />

so ihren Stromverbrauch zum Schmelzen<br />

des Stahlschrotts um 2% und den CO 2 -Ausstoß<br />

um 12% senken. Es ist billiger und<br />

energiesparender, Stahl aus Alteisen zu<br />

gewinnen statt aus Roheisen. Recycling-<br />

Stahl trägt heute bereits 45% zur Stahlpro-<br />

Ein neues Verfahren von Siemens senkt den<br />

Energieverbrauch beim Recycling von Stahl<br />

und produziert weniger Kohlendioxid (CO 2 ).<br />

Fraunhofer LBF unterstützt Entwicklung<br />

von 3D-Laser-Schweißtechnik<br />

Darmstadt (dk) – Wenn im Hamburger<br />

Laserzentrum Nord neue lasergestützte<br />

Systemlösungen für das Verschweißen von<br />

Stahlelementen erforscht werden, ist das<br />

Darmstädter Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit<br />

und Systemzuverlässigkeit<br />

LBF mit an Bord. Im Rahmen des Projektes<br />

Quinlas (Qualitätsgerechte 3D-Laser-<br />

Schweißbearbeitung innovativer Schiffskonstruktionen)<br />

soll mit innovativen Fertigungslösungen<br />

durch Lasereinsatz vor<br />

allem der Schiffbau gestärkt werden. Aber<br />

auchder Fahrzeug- und Maschinenbau wird<br />

vom Forschungsprojekt profitieren.<br />

Ziel von Quinlas ist die automatisierte<br />

Herstellung großer dreidimensionaler Stahlstrukturen.<br />

Bislang werden die großenTeile<br />

zumeist manuell geschweißt, da eine Au-<br />

duktion bei. In einem Lichtbogenofen wummern<br />

mehr als 3500 °Cheiße Lichtbögen,<br />

die durch Hochspannung erzeugt werden,<br />

und schmelzen den Stahlschrott. Feinkohle<br />

und Sauerstoff werden zugegeben und<br />

schäumen –neben anderen Aufgaben –die<br />

Schlacke auf, die sich auf dem flüssigen<br />

Stahl bildet. Die Schaumschlacke breitet<br />

sich dann über Stahlbad und Lichtbogen<br />

aus und wirkt als Wärmeisolierung. Bisher<br />

kamen Feinkohle und Sauerstoff nach<br />

einem festgelegten Schema in den Ofen.<br />

Wardie Kohle zu hochdosiert, entwichsie<br />

als CO 2 in die Abgase, mit zuwenig Kohle<br />

bildete sich nicht genug Schaumschlacke.<br />

Der Anlagenbetreiber konnte nur schwer<br />

beurteilen, ob die Schaumschlacke Lichtbogen<br />

und Stahlbad ausreichend abdeckt.<br />

Siemens Corporate Technology und die<br />

Stahlanlagenexperten von Industry Solutions<br />

haben deshalb die automatische Steuerung<br />

entwickelt, die eine optimale<br />

Schaumschlackenbedeckung sicherstellt.<br />

Dazu muss die Schaumschlackenhöhe präzise<br />

erfasst werden. Dafür werden der<br />

Lichtbogenstrom und die Vibrationen gemessen,<br />

die sich vom Lichtbogen auf die<br />

Ofenwände übertragen. Ein Auswertealgorithmus<br />

berechnet die Verteilung der<br />

Schaumschlacke.Anhand der Daten dosiert<br />

das System Kohle und Sauerstoffund bringt<br />

sie in den Ofen ein, sodass Lichtbogen und<br />

Stahlbad immer optimal bedeckt sind.<br />

Mit dem Simelt FSM Schaumschlackenmanagerwird<br />

der Produktionsprozess effizienter<br />

und schneller. Das Stahlwerk verbraucht<br />

bis zu 30% weniger Kohle, spart<br />

Energie und verbessert seine Umweltbilanz.<br />

tomatisierung aufwendig und teuer ist. Im<br />

Rahmen des Forschungsprojektes wird nun<br />

eine lasergestützte Systemlösung entwickelt,<br />

die die Qualität erhöhen und die Kosten<br />

minimieren soll.<br />

Aufgabe des Fraunhofer LBF ist die Entwicklung<br />

einer Bemessungs- und Bewertungsempfehlung,<br />

die es ermöglicht, die<br />

lokalen Festigkeiten aufgrund vonSchweißnahtimperfektionen<br />

bei der Bemessung zu<br />

berücksichtigen. Weiterhin soll die Auswertung<br />

der Online-Schweißprozess-Überwachung<br />

und der zerstörungsfreien Postprozess-Schweißnahtqualitätsüberwachung<br />

eine Bewertung der tatsächlichen Festigkeit<br />

ermöglichen. Damit wollen die Darmstädter<br />

Forscher zu einer Reduzierung des Ausschusses<br />

beitragen.<br />

10 blechnet 1-2010<br />

Bild: Siemens


Die Hybridica –internationale Fachmesse zur Entwicklung und Fertigung hybrider Bauteile<br />

–findet vom 9.bis 12. November in München statt.<br />

Hybridica präsentiert das Potenzial für den Einsatz und<br />

die Herstellung hybrider Materialkomponenten<br />

München (am) – Nach der erfolgreichen<br />

Premiere der Hybridica im Herbst 2008<br />

geht die internationale Fachmesse zur Entwicklung<br />

und Fertigung hybrider Bauteile<br />

vom9.bis 12.November in München in die<br />

zweite Runde. Dabei baut die Parallelveranstaltung<br />

zur Weltleitmesse Electronica<br />

auf das bewährte Messekonzept, die Wertschöpfungskette<br />

hybrider Komponenten<br />

umfassend abzubilden: von Rohstoff, Entwicklung<br />

und Prototyping über Werkzeug<br />

und Formenbau, Fertigungsanlagen und<br />

Automatisierungskonzepte bis zu den Anwendungsfacetten<br />

hybrider Bauteile in den<br />

Hightech-Industrien. Aber auch neue Themenfelder<br />

werden integriert. So wird die<br />

Hybridica 2010 nicht nur Metall-Kunststoff-<br />

Komponenten zeigen, sondern auch Keramik<br />

als innovativen Verbundwerkstoff für<br />

Hybrid-Kombinationen abbilden.<br />

Zur Premiere 2008 versammelte die<br />

neue Messe für hybride Bauteile 130Aussteller<br />

aus zehn Ländern und über 7800<br />

Besucher aus 21 Ländern. Aussteller wie<br />

Besucher begrüßten das Konzept, hybriden<br />

Bauteilen und den damit verbundenen Fertigungsverfahren<br />

eine Messeplattform einzurichten,<br />

welche die Innovationskraft dieser<br />

Technologien in den Mittelpunkt rückt:<br />

Materialverbünde kombinieren Multifunktionalität<br />

mit Gestaltungsfreiheit, integrierte<br />

Fertigungsverfahren verbinden Automatisierung<br />

mit hoher Wertschöpfung und verbessern<br />

die Ressourcen-Bilanz.<br />

Das Konzept der Hybridica ist es, den<br />

Themen dieser sich inden letzten Jahren<br />

formierenden Branche eine eigene Plattform<br />

zu bieten, auf der Experten Wissen<br />

und Erfahrungen austauschen, sich über<br />

neueTrends und Innovationen informieren,<br />

neue Projekte mit potenziellen Kunden ver-<br />

abreden sowie neue Einsatzbereiche und<br />

Absatzmärkte erschließen können.<br />

Auch die Hybridica 2010 wird die gesamte<br />

Wertschöpfungskette der Hybrid-Technologie<br />

abbilden. Deshalb finden sowohl die<br />

Unternehmen, die Maschinen und Anlagen<br />

für die hybride Fertigung bauen, ihre Heimat<br />

auf der Hybridica als auchdie Hersteller<br />

der hybriden Bauteile. Diese präsentieren<br />

ihre gesamte Produkt-, Lösungs- und<br />

Materialkompetenz. Dazu zählen die hybriden<br />

Komponenten selbst, aber auch umfassendes<br />

Know-how inder Präzisionsbearbeitung<br />

von Metallen –Stanzen, <strong>Umformen</strong>,<br />

Oberflächenveredelung; der Kunststoffbearbeitung<br />

–Umspritzen von Einlegeteilen,<br />

Insert-Molding,Outsert-Molding,<br />

Hinterspritzen von Metallen oder mediendichtes<br />

Umspritzen; sowie Verbindungs-,<br />

Füge- und Montage-Technologien.<br />

aus der branche<br />

EinThemenschwerpunkt wird erneut der<br />

Fertigungsprozess sein. Die Fertigung hybrider<br />

Bauteile bedingt großes Know-how:<br />

angefangen vonder Rohstoff-Auswahl, der<br />

Prototypen-Entwicklung, dem Werkzeugund<br />

Formenbau, bis hin zur Anordnung und<br />

dem Ablauf aller Prozessschritte in der Produktion.<br />

Der Trend geht hin zu integrierten<br />

Verfahren, die aus bislang mehrstufigen<br />

Produktionsprozessen einstufige machen<br />

und damit eine besonders effiziente Fertigung<br />

mit hohen Margen erlauben.<br />

Aufder Messe werden aber nicht nur die<br />

Verbindungen aus Kunststoff und Metall,<br />

sondern neu auch Kunststoff-Kunststoffbeziehungsweise<br />

Keramik-Metall- oder<br />

Keramik-Kunststoff-Hybride präsentiert.<br />

„Unabhängig vonden Werkstoffverbünden<br />

verfolgen die Hersteller immer das gleiche<br />

Ziel: durch intelligente Kombinationen die<br />

jeweiligen Vorteile zu nutzen, Material und<br />

Gewicht einzusparen und mehr oder neue<br />

Funktionen zu integrieren“, erläutert Thomas<br />

Rehbein, stellvertretender Geschäftsbereichsleiter<br />

NeueTechnologien der Messe<br />

München GmbH, den erweiterten Ansatz<br />

der Hybridica. Rehbein weiter: „Wir<br />

haben bei der Vorbereitung der neuenThemen<br />

mit vielen Unternehmen gesprochen,<br />

die hybride Bauteile fertigen und die großes<br />

Potenzial in Keramik-Hybride sowie Kunststoff-Kunststoff-Verbindungen<br />

sehen. Das<br />

war für uns das Signal, hier auf dem richtigen<br />

Weg zusein.“<br />

Auch Maschinen- und Anlagenbauer profitieren<br />

davon. Denn beim Metall- oder<br />

Keramik-Spritzgießen finden die gleichen<br />

Lösungen Anwendung wie bei der Verwendung<br />

vonKunststoff: Präzisions-Spritzgießautomaten,<br />

Heißkanalsysteme, Werkzeugund<br />

Formenbau oder Fertigungsautomatisierung.<br />

Sie finden auf der Hybridica die<br />

Abnehmer für ihre Produkte, mit denen sich<br />

die Wertschöpfung bei diesen komplexen<br />

Fertigungsverfahren erhöhen lässt.<br />

Abgerundet wird die Hybridica auch indiesem Jahr durch ein umfangreiches Rahmen- und<br />

Vortagsprogramm.<br />

blechnet 1-2010 11<br />

Bilder: Messe München


Bild: Schneidforum<br />

aus der branche<br />

Brennschneider<br />

fit für den Aufschwung<br />

Solingen (dk) – Der Kongress der Stahl-<br />

Lohnschneider feiert Jubiläum –bereits<br />

zehn Veranstaltungen rund um das Thema<br />

Zuschnitt von Stahl stehen für Konstanz<br />

und Innovation.<br />

„Fit für den Aufschwung“ –wer den<br />

Brennschneidtag kennt, weiß, dass der<br />

Veranstalter ganzheitlich denkt. Wenn von<br />

Fitness die Rede ist, ist damit nicht allein<br />

der Automatisierungsgrad der Schneidanlagen<br />

gemeint, auch nicht allein die Wirtschaftlichkeit<br />

desTrennverfahrens, sondern<br />

das ganze Unternehmen steht im Fokus<br />

des Kongresses. Dabei wird auchvor finanziellen<br />

Fragestellungen nicht Halt gemacht<br />

–Stichwort Kreditklemme; und man mobilisiert<br />

auch die Ressourcen der im Unternehmen<br />

tätigen Menschen.<br />

Außer absoluten Neuheiten, beispielsweise<br />

der Wasserstrahl-Suspensions-Technik,<br />

dem True-Hole-Lochschneidverfahren<br />

Die Lohn-Brennschneider treffensichimApril<br />

zum diesjährigen Brennschneidtag; dabei<br />

werden wirtschaftliche und fertigungstechnische<br />

Themen besprochen und diskutiert.<br />

Informationen: www.schneidforum.de<br />

für Plasma, einer prozessgesteuerten Höhenregelung<br />

für bessere Schnitte mit geringeren<br />

Kosten, Roboteranwendungen für<br />

das automatisierte Fasen vonSchweißnahtkanten,<br />

der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

beim Einsatz einer Kaltenbach-Schneidanlage,<br />

werden neuste Software-Automations-Tools,<br />

effektiveFiltersysteme für das<br />

thermischeTrennen und vieles mehr vorgestellt.<br />

Darüber hinaus wird diesmal auchein<br />

Beratungsunternehmen des Landes NRW<br />

über öffentliche KfW-Fördertöpfe(Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau) referieren. Fit werden<br />

können dieTeilnehmer auchdurcheine<br />

begleitende Massage sowie durch kulinarische<br />

Gaumenfreuden in einer entspannten<br />

Atmosphäre eines historischen Bahnhof-Ambientes.<br />

Abgerundet wird das Event<br />

durch neue Coaching-Techniken, die Führungskräfte<br />

und Vertriebspersonal unterstützen.<br />

Am 21. April tagt in den gleichen<br />

Räumlichkeiten der Deutsche Schneidverband<br />

mit seinen Mitgliedern und lädt alle<br />

Besucher und Aussteller zur Come-Together-Party<br />

amVorabend ein.<br />

Stahlexperten sagen für 2010 einen<br />

langsamer Aufstieg aus dem Tal voraus<br />

Düsseldorf (am) – „Nach dem tiefen Sturz<br />

2009 mit einem Minus von28% auf knapp<br />

33 Mio. tRohstahl wird die Stahlproduktion<br />

in Deutschland 2010 wieder wachsen. Wir<br />

erwarten eine Zunahme zwischen 10 und<br />

15% auf dann 36 bis 38 Mio. t“, sagt Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl in Düsseldorf.<br />

Trotz dieser positiven Erwartung würden<br />

die Rahmenbedingungen für die Stahlunternehmen<br />

in Deutschland auch imkommenden<br />

Jahr unverändert herausfordernd<br />

sein: Nachfrage und Produktion blieben bei<br />

Eintreffen der Prognose noch unterhalb ihres<br />

langfristigen Trends. „Eine Rückkehr<br />

zumTrendwachstum ist frühestens 2011 zu<br />

erreichen“, hofft der Stahlverbandspräsident.<br />

Der erwartete Zuwachs imkommenden<br />

Jahr gründe sich vor allem auf die Stabilisierung<br />

des Lagerzyklus. In der ersten Jahreshälfte<br />

2009 hatte der Abbau von Lagerbeständen<br />

bei Stahlhändlern und -verarbeitern<br />

die Stahlkonjunktur erheblichbelastet.<br />

Beim Stahlbedarf wurde nur Stagnation<br />

unterstellt. Zwar hätten sichbei stahlverarbeitenden<br />

Branchen in den letzten Monaten<br />

die Signale gemehrt, dass derTiefpunkt<br />

durchschritten sei. „Die Lage ist jedoch<br />

weiterhin fragil und der Erholungsprozess<br />

noch nicht selbsttragend“, soKerkhoff.<br />

2010 lägen Aufwärtschancen und Risiken<br />

dicht nebeneinander. Auf der einen Seite<br />

scheine eine bessere Entwicklung möglich,<br />

sofern sich die Weltkonjunktur zügiger als<br />

erwartet erhole, das Vertrauen auf den Finanzmärkten<br />

sichfestige und die Zuversicht<br />

der Verbraucher erhalten bleibe. Sorge bereite<br />

auf der anderen Seite die sich zuspitzende<br />

Finanzierungssituation in einigen<br />

Neues Merkblatt: Strahlen von Stahl<br />

Düsseldorf (dk) – Mit dem vollständig<br />

überarbeiteten Merkblatt<br />

gibt das Stahl-Informations-Zentrum<br />

einen Überblick<br />

über die Bearbeitung von<br />

Stahloberflächen durch Strahlen.<br />

Die strahltechnische Behandlung<br />

von Oberflächen aus<br />

Stahl kann mehreren Zwecken<br />

dienen, sei es, die Oberfläche<br />

zu reinigen, zu entzundern, von<br />

altenFarbschichten zu befreien<br />

oder einfach aufzurauhen, um so die Haftung<br />

und Haltbarkeit nachfolgender Beschichtungen<br />

zu erhöhen. Auch die Dauerfestigkeit<br />

vonBauteilen aus Stahl lässt sich<br />

auf diese Weise verbessern. Das neue<br />

Merkblatt bietet eine Einführung in die<br />

stahlverarbeitenden Branchen. Risiken für<br />

die Stahlkonjunktur ergeben sich auch aus<br />

volatilen Rohstoffpreisen, die trotz der veränderten<br />

konjunkturellen Lage nachwie vor<br />

auf einem im langjährigen Vergleich sehr<br />

hohen Niveau liegen. „Vor diesem Hintergrund<br />

kommt der wettbewerbsgerechten<br />

Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen<br />

eine besondere Bedeutung zu“,<br />

mahnt der Stahlpräsident.<br />

Weltweit erhole sich die Stahlnachfrage<br />

zurzeit schneller als erwartet. Eine besondere<br />

Rolle komme China zu, wo das Stahlmarktvolumen<br />

in diesem Jahr –dank eines<br />

umfangreichen, auchauf die Stahlindustrie<br />

zugeschnittenen Konjunkturprogramms –<br />

um mehr als 20% wachse. Auch 2010 werde<br />

der chinesische Stahlmarkt, wenn auch<br />

abgeschwächt, weiter wachsen. In den<br />

meisten anderen aufstrebenden Volkswirtschaften,<br />

insbesondere in Asien, Südamerika,<br />

dem Nahen und Mittleren Osten sowie<br />

in Nordafrika, nimmt die Stahlkonjunktur<br />

ebenfalls im kommenden Jahr wieder mehr<br />

Fahrt auf. Die Welt-Stahlnachfrage werde<br />

voraussichtlichbereits im kommenden Jahr<br />

wieder zum Vorkrisen-Niveau aus dem Jahre<br />

2007 zurückkehren.<br />

„Im nächsten Jahr gehen weiterhin erhebliche<br />

Risiken vom Außenhandel aus“,<br />

prognostiziert Kerkhoff. Weltweit nähmen<br />

die Rohstahlkapazitäten zu. Allein in China<br />

würden 2010 weitere 40 Mio. tRohstahl<br />

zusätzlich produziert werden können. Ein<br />

erneutes Anziehen der chinesischen Exporte,<br />

die 2009 stark abgenommen haben,<br />

scheine daher möglich. Anzeichen für eine<br />

erneute Trendwende im chinesischen Außenhandel<br />

seien bereits seit August erkennbar.<br />

Grundlagen der Strahltechnik<br />

und erläutert die verschiedenen<br />

Strahlverfahren. Vorgestellt<br />

werden außerdem die<br />

wichtigsten Mess- und Prüfverfahren<br />

zur Qualitätssicherung<br />

für gestrahlte Oberflächen.<br />

Hinweise zur Anlagentechnik,<br />

zum Arbeits- und<br />

Umweltschutz, zu den Kosten<br />

des Strahlenssowie ein Überblick<br />

über einschlägige Normen<br />

runden das Informationsangebot ab.<br />

Die Publikation „Strahlen von Stahl“<br />

steht unter www.stahl-info.de zum Download<br />

bereit und kann in Einzelexemplaren<br />

kostenfrei beim Stahl-Informations-Zentrum<br />

bestellt werden.<br />

12 blechnet 1-2010


Maßgeschneiderte Lösung durch Tailored Orbitals<br />

macht Fahrzeuge umweltschonender<br />

Düsseldorf (dk) – In der Automobilproduktion<br />

setzen die Hersteller<br />

zunehmend auf Leichtbau-Elemente.<br />

Denn jedes Gramm Gewichtsersparnis<br />

reduziert den CO 2 -<br />

Ausstoß und macht die Fahrzeuge<br />

dadurch umweltschonender. Mit<br />

innovativen Lösungen unterstützt<br />

Thyssen-Krupp die Automobilindustrie<br />

in der Erreichung dieser<br />

Ziele. So hat die Thyssen-Krupp<br />

Tailored Blanks GmbH ein neuartiges<br />

Produktionsverfahren entwickelt,<br />

bei dem unterschiedliche<br />

Werkstoffe mit verschiedenen Dicken<br />

oder Beschichtungen per Laserschweißen<br />

zu einem Bauteil<br />

verbunden werden. Dieses Tailored-Prinzip<br />

ist auch auf rotationssymmetrische<br />

Komponenten ausgeweitet worden,<br />

die sogenanntenTailored Orbitals. In diesen<br />

Rohren kann jetzt auch Edelstahl zum Einsatz<br />

kommen –insbesondere in den Bereichen<br />

des Fahrzeugs, die einer hohen Beanspruchung<br />

durch Korrosion ausgesetzt<br />

sind. Daher eignen sich diese Bauteile vor<br />

allem für Rohre in Pkw-Abgassystemen.<br />

Die Kooperation vonThyssen-Krupp Tailored<br />

Blanks und Thyssen-Krupp Nirosta<br />

sowie die erfolgreiche Gemeinschaftsarbeit<br />

mit derThyssen-Krupp Steel Anwendungstechnik<br />

bei der Erprobung hat sich bisher<br />

schon auf den Einsatz vonEdelstahl bei den<br />

sogenannten Tailored Strips erstreckt. Zur<br />

Fertigung dieser maßgeschneiderten Stahlbänder<br />

werden zwei oder drei Coils unterschiedlicher<br />

Dicke oder Oberflächenbeschaffenheit<br />

mittels Laserstrahls miteinan-<br />

Repräsentative Bauelemente aus Stahl<br />

Kreuztal-Eichen (am) – Mehr als 100000 t<br />

der neuen Produktlinie Pladur ZM hat das<br />

Profit Center Color/Construction der Thyssen-Krupp<br />

Steel Europe AG seit Markteinführung<br />

im zweiten Quartal des Geschäftsjahres<br />

2008/2009 bereits verkauft. Jetzt<br />

ziehen die Spezialisten für organisch beschichtetes<br />

Feinblech und Bauelemente<br />

nach und präsentieren eine weiter entwickelte<br />

Produktreihe mit dem Namen<br />

Pladur ZM Premium. Das Produkt eignet<br />

sichunter anderem für Bauelemente, speziell<br />

für repräsentative Gebäude.<br />

Pladur ZM und Pladur ZM Premium basieren<br />

auf der neuartigen Oberfläche<br />

ZM Ecoprotect für schmelztauchveredeltes<br />

Feinblech. Die Oberfläche wurde am Dortmunder<br />

Oberflächenzentrum der Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe AG entwickelt. An die<br />

Stelle einer herkömmlichen Feuerverzin-<br />

Neues Produktionsverfahren erweitert die<br />

Möglichkeiten für einen umweltschonenden<br />

Einsatz von Edelstahl in Autoabgasanlagen<br />

mit den sogenannten Tailored Orbitals.<br />

der verbunden. Diese werden endlos verschweißt,<br />

das heißt Längen vonmehreren<br />

hundert Metern an einem Stück sind her-<br />

kung tritt eine Zink-Magnesium-Legierung<br />

mit doppelt so hohem Korrosionsschutz.<br />

Erzeugt wird ZM Ecoprotect auf den Feuerbeschichtungsanlagen<br />

in Kreuztal-Eichen,<br />

in Finnentrop und in Dortmund. Dabei wird<br />

kalt gewalztes Stahlband durch eine etwa<br />

460 Grad heiße Zinkschmelze geleitet und<br />

anschließend abgekühlt, sodass der Zinküberzug<br />

auf der Bandoberfläche erstarrt. Bei<br />

ZM Ecoprotect ist das Zinkbad mit rund 1%<br />

Magnesium angereichert. Die neue Oberfläche<br />

lässt sich genauso gut umformen,<br />

schweißen und lackieren wie eine klassische<br />

Feuerverzinkung.<br />

Das jetzt vorgestellte Produkt Pladur<br />

ZM Premium ist für Bauelemente aus Stahl<br />

mit dauerhaft repräsentativer Anmutung<br />

entwickelt worden. Eine der ersten Anwendungen<br />

ist eine renovierte Fassade des<br />

Kieler Yacht Club Hotels.<br />

aus der branche<br />

stellbar.Dabei sind auchverschiedene Edelstahl-Güten<br />

kombinierbar. Die so gefertigten<br />

Bauteile, deren Materialstärke und<br />

Werkstoffeigenschaft genau auf<br />

die jeweiligen lokalen Anforderungen<br />

abgestimmt sind, werden<br />

bereits für die Serienproduktion<br />

vonAutoschalldämpfern verwendet.<br />

„Das Prinzip, anders beschaffene<br />

Materialien zu einem neuen<br />

Bauteil zusammenzusetzen, ist<br />

bei Tailored Orbitals von Platinen<br />

auf Rohre übertragen worden“,<br />

beschreibt Dr. Klaus Zimmermann,<br />

LeiterTailored Orbitals. Für<br />

die Herstellung der Rohre wird<br />

eine eigens entwickelte, patentierte<br />

Laserschweißanlage für<br />

rotationssymmetrische Bauteile<br />

genutzt. Diese Anlage kann bis zu<br />

fünf Rohrsegmente stirnseitig zusammenfügen.<br />

Die einzelnen Komponenten werden<br />

aus endlos hergestelltem Rohr abgelängt<br />

und dann neu konfiguriert wieder verbunden.<br />

Daraus entstehen Tailored Orbital-<br />

Rohre mit einer Länge bis zu 2,5 m, einem<br />

Durchmesser zwischen 30 und 90 mm und<br />

einer Wandstärke von 0,7 bis 5mm.<br />

Veranstalter von Wire und Tube sind optimistisch<br />

Düsseldorf (am) – Nochdrei Monate, dann<br />

präsentieren die beiden Leitmessen Wire,<br />

Internationale Fachmesse Draht und Kabel,<br />

und Tube, Internationale Rohrfachmesse,<br />

bereits zum zwölften Mal gemeinsam neueste<br />

Trends und Technologien aus den Industriebereichen<br />

Drahtherstellung und<br />

Drahtverarbeitung, Rohrproduktion und<br />

Rohrveredelung in Düsseldorf. Hersteller,<br />

Anbieter und Zulieferer aus der ganzen Welt<br />

zeigen ihre Produktpalette in den Hallen 9<br />

bis 12, 15bis 17 und 1bis 7.0des Düsseldorfer<br />

Messegeländes. Erwartet werden<br />

vom 12. bis 16. April über 70 000 Fachbesucher<br />

aus der ganzen Welt.<br />

Mit 1087 Ausstellern aus 48 Ländernauf<br />

einer Nettofläche von43608 m 2 ist dieTube<br />

blechnet 1-2010 13<br />

Bild: Thyssen-Krupp<br />

Aktuelle Informationen zurWireund zurTube<br />

sind in den Internetportalen www.wire.de<br />

und www.tube.de zu finden.<br />

gut gebucht. Damit sind mit Stand vom<br />

Januar über 2000 m 2 mehr verkauftals zur<br />

Tube 2008 insgesamt. Mit 51 689 Nettoquadratmetern<br />

präsentieren sich die Wire-<br />

Aussteller. 2008 waren rund 53600 m 2<br />

belegt, ein Rückgang von knapp 2000 m 2 ,<br />

der auf bewusste Standgrößenreduzierung<br />

einzelner Aussteller zurückzuführen ist.<br />

Bild: Messe Düsseldorf


Bild: VdLB<br />

VDLB-NACHRICHTEN<br />

VdLB-Führungsnachwuchs<br />

traf sich in Bad Arolsen<br />

Der 5. und 6. November 2009 stand beim<br />

VdLB wieder ganz im Zeichen der Nachwuchsförderung.Unter<br />

der bewährten Leitung<br />

von Dipl.-Psych. Klaus Kaiser aus Bochum<br />

stand das Thema: „Führungskompetenz<br />

in der Krise“ auf der Agenda für die<br />

beidenTage. Die im Jahre 2008 begonnene<br />

Unterstützung für den VdLB-Nachwuchs<br />

zeigt offensichtlich fruchtbare Ansätze und<br />

wird vonden Mitgliedsunternehmen gerne<br />

wahrgenommen. Mittlerweile gilt die Nachwuchs-Riege<br />

des VdLB als besondere Community.<br />

Der Führungsnachwuchs des VdLB trifft sich<br />

mehrmals jährlich, um gemeinsam die Schulbank<br />

zu drücken; mittlerweile betrachten sich<br />

die Jungunternehmer und -unternehmerinnen<br />

als eingeschworene Gruppe.<br />

Tagesseminar: „Werkstoffinformationen<br />

Stahl“<br />

Am 12.3.2010 führt der VdLB mit dem genannten<br />

Titel ein Tagesseminar in Düsseldorf<br />

durch. Es findet in den Räumen der<br />

Handwerkskammer stattund wird vonden<br />

Unternehmen Thyssen-Krupp Materials International<br />

GmbH, Essen, und der Westfalen<br />

AG,Münster,unterstützt. Interessenten<br />

wenden sich für eine Teilnahme unter der<br />

Telefonnummer (0 21 03) 25 90 92 an die<br />

VdLB-Geschäftsstelle.<br />

Das moderne BVS-Verwaltungsgebäude in Böblingen.<br />

VdLB-Mitglieder stellen sich vor: BVS Blechtechnik GmbH<br />

Die BVS Blechtechnik GmbH in Böblingen<br />

konnte 2009 ihr 20-jähriges Firmenjubiläum<br />

feiern. Vonder Gründung 1989 mit damals<br />

einem Mitarbeiter und einer Maschine hat<br />

sich die BVS Blechtechnik zu einem 160<br />

Mitarbeiter starken Unternehmen entwickelt,<br />

welches alle Prozesse rund um das<br />

Thema Blechbearbeitung und -verarbeitung<br />

anbietet.<br />

BVS entwickelt und produziert von Einzelteilen,<br />

Gehäusen und Baugruppen bis<br />

hin zur Montage von komplexen Geräten<br />

alles nachindividuellen Anforderungen des<br />

Kunden, unabhängig davon, aus welchem<br />

Industriezweig der Auftraggeber kommt.<br />

Besonderen Wert legt BVS auf gut ausgebildete<br />

Mitarbeiter,die den hochmodernen<br />

Maschinenpark beherrschen und der seinesgleichen<br />

sucht. Nur damit lässt sichdie<br />

große Fertigungstiefe realisieren, die notwendig<br />

ist, um den unterschiedlichsten<br />

Kundenwünschen gerecht werden zu können.<br />

2009 wurden trotz der Konjunkturkrise<br />

3,5 Mio. Euro in weitere High-Tech-Maschinen<br />

investiert, um 2010 wieder voll durchstarten<br />

zu können.<br />

Wenn es darum geht, Kleinteile und<br />

Großserien kostengünstig und in ausge-<br />

zeichneter Qualität in China fertigen zu lassen,<br />

ist BVS auch dafür bestens gerüstet.<br />

2008 wurde in einem Joint Venture die BVS<br />

Chenghua (Jinan) Co. Ltd. gegründet. Ansprechpartner<br />

für den Kunden bleibt dabei<br />

immer BVSinBöblingen, sodass der Kunde<br />

sich nicht mit Sprachbarrieren und anderen<br />

Unwägbarkeiten auseinandersetzen<br />

muss.<br />

Ein weiterer Geschäftsbereich von BVS<br />

ist Infomedia. Das Unternehmen enwickelt<br />

und vertreibt hochwertige und von Designerhand<br />

gestaltete Präsentations- und<br />

Informationssysteme wie multimediale<br />

Rednerpulte, Informationsterminals und<br />

Großbildschirme. Informationen gibt es<br />

unter: www.bvs-gruppe.de.<br />

Nove-Mesto-Platz 7<br />

40721 Hilden<br />

Tel. (021 03) 259092<br />

Fax (02103) 259092<br />

www.vdlb.de<br />

Präsentieren so einfach wie noch nie<br />

Die infomedia Produktfamilie. Klares, schlankes Design.<br />

Hochwertige, aufeinander abgestimmte Materialien.<br />

Wand- und Standterminal, Multimedia-Pult,<br />

Multimedia-Display in Full-HD.<br />

www.bvs-gruppe.de<br />

14 blechnet 1-2010<br />

Bild: BVS


umformen<br />

Mit außergewöhnlichen Dünnblech-Lösungen aus Aluminium und Edelstahl wartetdas Band-Service-Center Diedrichs in Darmstadt auf.Die<br />

mit speziellen Oberflächen versehenen Bleche reichen bis in den Folienbereich mit Dicken von 0,02 bis 1,5 mm.<br />

Blech-Leichtgewichte –außergewöhnliche<br />

Lösungen aus Aluminium und Edelstahl<br />

In seinem Band-Service-Center verwandelt Zulieferer Diedrichs tagtäglich Aluminium-<br />

und Edelstahl-Coils in kundenspezifische Dünn- und Fleinblech-<br />

Zuschnitte. Das Besondere daran sind ihre geringen Materialdickenvon 0,02 bis<br />

1,5 mm sowie die spezielle Strukturierung der Oberflächen.<br />

MIRCO VON STEIN<br />

Mit kundengerechten Blechzuschnitten<br />

aus Aluminium oder Edelstahl<br />

können heute viele Zulieferer dienen.<br />

Geht es aber um geringe Wandstärken<br />

und besondere Oberflächen-Strukturen,<br />

trennt sich schnell die Spreu vomWeizen.<br />

In solchen Fällen benötigen Produktentwickler<br />

und Konstrukteure hochspezialisierte<br />

Blechumformer wie beispielsweise das<br />

Darmstädter Unternehmen Diedrichs. In<br />

dessen Band-Service-Center entstehen<br />

Stanzteile aus Aluminium (Al 99,5; AlMG3)<br />

und Tiefziehstahl mit ganz besonderen Eigenschaften:<br />

Sie sind je nachAnforderung<br />

nur 0,02 bis 1,5 mm dünn, verfügen über<br />

eine Mikroperforation oder eine profilierte<br />

Oberfläche (beispielsweise eine Kalotten-<br />

Prägung) und werden –jenach Kundenwunsch<br />

–als ein- und doppellagige Fertigprodukte<br />

oder Halbzeuge geliefert.<br />

Die Größe der gestanzten und geprägten<br />

Folien oder Platten reicht bis 1500 mm ×<br />

2000 mm (L xB). Neben einfachen Grundformen<br />

wie Rechteckoder Trapez realisiert<br />

Diedrichs auchjede gewünschte Geometrie<br />

als Formplatine. Dabei ist das Unternehmen<br />

aufgrund einer speziellen Produktionstechnik<br />

in der Lage, selbst außergewöhnliche<br />

Stanzteile und Zuschnitte so zu verschachteln,<br />

dass das vom Coil laufende<br />

Blechband optimal genutzt wird. Das minimiert<br />

den Verschnitt, schont die Ressourcen<br />

und führt zu einem niedrigen Endpreis.<br />

Erfordert es der Anwendungsfall, kann<br />

Diedrichs die gestanzten Aluminium- und<br />

Edelstahl-Dünnbleche auch mit weiteren<br />

technischen Merkmalen veredeln: Durch<br />

eine Mikroperforation erhalten die Formteile<br />

schalldämpfende Eigenschaften, durch<br />

eine spezielle Kalotten-Prägung leiten sie<br />

hohe Temperaturen ab und werden beide<br />

Merkmale kombiniert, entstehen multifunktionale<br />

Platinen oder Folien. Derartige Lösungen<br />

kommen zum Beispiel in der Energietechnik,<br />

in der Elektronik, im Fahrzeugbau<br />

oder bei der Herstellung von Küchengeräten<br />

zum Einsatz. Darüber hinaus bietet<br />

Diedrichs die Möglichkeit, die im Bänder-<br />

Service-Center gefertigten Folien mehrlagig<br />

–also etwa mit einer Zwischenlage aus<br />

Vlies, Kork oder Papier –auszuführen sowie<br />

mit einer Selbstklebeschicht zu versehen.<br />

Übrigens: International erfolgreiche Produkte<br />

von Diedrichs sind die festigkeitsoptimierten<br />

Aluminium-Strukturbleche vom<br />

TypNopal (eingetragenes Warenzeichen)<br />

sowie die Schall und Hitze dämpfenden<br />

Mehrschicht-Siegelfolien vomTyp Silopal<br />

(eingetragenes Warenzeichen). Zu den<br />

jüngsten Produktinnovationen des Unternehmens<br />

gehören die Hohlkammer-Folien<br />

vomTyp Foilsulation (eingetragenes Warenzeichen),<br />

ein Multilayer-System aus<br />

Alu- oder Edelstahlfolien, das sich für eine<br />

universelle thermoakustische Isolierung<br />

eignet.<br />

blechnet 1-2010 15<br />

Bild: Diedrichs


UMFORMEN<br />

Vorder leckeren Schaumkrone<br />

auf dem Bier steht der Test der Dose<br />

Getränkedosen erfreuen sich dank ihrer erfrischend jungen Anmutung, ihrer<br />

Convenience und Wandlungsfähigkeit hoher Beliebtheit bei den Verbrauchern.<br />

Bevor sie aber ihren Weg indie Supermarktregale antreten, müssen sie zahlreicheTests<br />

durchlaufen. Denn nur rundum geprüfte, qualitativ hochwertige und<br />

sichere Getränkedosen gelangen in den Handel. Ein BesuchimTechnical Center<br />

des Getränkedosenherstellers Ball Packaging Europe (BPE) in Bonn gibt Einblicke<br />

in die Welt desTestens und Entwickelns der metallenen Verpackungsklassiker.<br />

BARBARA HOTT<br />

Mehr als 70 Mitarbeiter, darunter<br />

Physiker, Chemiker, Ingenieure,<br />

Lebensmittel- und Getränketechnologen<br />

sowie Metallspezialisten, sind im<br />

Technical Center von BPE beschäftigt. Sie<br />

alle arbeiten in einer hochprofessionellen<br />

Umgebung: Die Labore, Mess- und Analy-<br />

segeräte und sonstigetechnische Ausstattung<br />

können so manchen Hochschuldirektor<br />

vor Neid erblassen lassen. Und alle Spezialisten<br />

des Technical Centers verfolgen ein<br />

gemeinsames Ziel: die Weiterentwicklung<br />

der Getränkedose. Dazu beraten sie Kunden,<br />

führen zahlreiche Tests und Analysen<br />

durchoder tüfteln an neuen Ideen, die auch<br />

die Umweltbilanz der Getränkedose betrifft.<br />

Denn diese hat sichinden zurückliegenden<br />

Jahren entscheidend verbessert. Mit der<br />

gleichen Menge Primärmaterial lassen sich<br />

heute dank Materialreduktion und Recycling<br />

rund dreimal mehr Dosen herstellen,<br />

als nochvor 30 Jahren. Während eine Halbliter-Stahldose<br />

nur noch 27gwiegt, bringt<br />

eine Halbliter-Aluminiumdose sogar weniger<br />

als die Hälfte, nämlich 13g,auf die<br />

Waage. Die Wandstärke der Fliegengewichte<br />

ist dabei mittlerweile so dünn wie<br />

ein menschliches Haar.<br />

Gleichzeitig werden Getränkedosen als<br />

wahre Hightech-Verpackungen höchsten<br />

Anforderungen gerecht. Die zylindrischen<br />

Gebindeformen aus Aluminium oder Stahl<br />

bieten zum Beispiel optimale Barriereeigenschaften:<br />

Undurchlässig für Licht und Sau-<br />

16 blechnet 1-2010


Die Chemie zwischen Dose und Getränk<br />

muss stimmen:Test im Technical Center<br />

Bonn des Getränkedosenherstellers Ball<br />

Packaging Europe.<br />

erstoff, schützen sie ihren Produktinhalt. Im<br />

Vergleich mit anderen Getränkeverpackungen<br />

aus Glas oder PET erweisen sie sich<br />

zudem als extrem druckstabil: Über 6bar<br />

halten die Metallverpackungen aus.<br />

Umfangreiche Test- und<br />

Analysemethoden<br />

Möglich macht all dies auch die Arbeit der<br />

Spezialisten im Technical Center von BPE,<br />

die täglichanden Feinheiten der Getränkedosen<br />

feilen. Auf dem Prüfstand befinden<br />

sich dabei nicht nur neue Dosen. Auch bereits<br />

auf dem Markt erhältliche Dosen werden<br />

fortlaufend kontrolliert, um gleichblei-<br />

Bei der Deckelprüfung kommt es auf’s Detail<br />

an.<br />

bende Qualität- und Sicherheitsstandards<br />

zu gewährleisten.<br />

„Um unsere Getränkedosen sowohl im<br />

Labor als auch direkt beim Kunden vor Ort<br />

zu prüfen, stehen uns verschiedene Messund<br />

Analysemethoden zur Verfügung. Außerdem<br />

nehmen wir Tests zur Qualitätssicherung<br />

bei laufender Produktion vor“, erklärt<br />

Klaus Markfort, Leiter der Qualitätssicherung<br />

bei Ball Packaging Europe.<br />

Da ist zum Beispiel der „Drop Test“, mit<br />

dem die mechanischen Eigenschaften bereits<br />

bei der Entwicklung von Dosen gemessen<br />

werden. Eine gefüllte Getränkedose<br />

wird dazu in einem vertikalen Gestänge<br />

platziert und kontrolliert aus verschiedenen<br />

Höhen fallen gelassen.Trotz der Wuchtdes<br />

Aufpralls geht sie nicht kaputt: „Bei diesem<br />

Test darf die Getränkedose auf gar keinen<br />

Fall auf- oder zerplatzen“,erläutert Markfort.<br />

Und wirklich: Obwohl die Dose deutliche<br />

Beulen aufweist, verschließt sie ihren Inhalt<br />

noch immer tropfdicht. Bei genauerer Betrachtung<br />

fällt allerdings auf,dass sichunter<br />

extremen Bedingungen, wie Drücke von<br />

über 6bar,insbesondere Deckelund Boden<br />

wölben: „Das ist unter diesen Bedingungen<br />

als Sicherheitsfunktion erwünscht“, unterstreicht<br />

Markfort. „Um bei einem Aufprall<br />

den Druck imInneren der Dose auszugleichen,<br />

sind Getränkedosen gezielt so kons-<br />

umformen<br />

Der tropfdichteDeckelverschluss wirdgetestet.<br />

truiert, dass sie bei Drücken von über<br />

6,2 bar nachoben und unten ausbeulen und<br />

nicht aufplatzen.“ Ein unschätzbarer Vorteil<br />

für den Verbraucher.<br />

Nächste Station bei der Entwicklung einer<br />

gewichtsreduzierten oder eines neuen<br />

Dosendesigns im Technical Center ist der<br />

„Can Abuse Resistance Test” (Cart). Hier<br />

prüfen die Labormitarbeiter die Integrität<br />

des Innenlackes, das heißt, ob die Porigkeit<br />

des Lackes sich verändert hat oder Risse<br />

auftreten. Ähnlich dem „Drop Test“ fährt<br />

auch hier das Messgerät die gefüllte Getränkedose<br />

auf eine zuvorfestgelegte Höhe<br />

und lässt sie zu Boden fallen. Dieser Vorgang<br />

wiederholt sich mehrmals –aus unterschiedlichen<br />

Fallhöhen. Mit diesemTest<br />

simulieren die Labormitarbeiter eine alltägliche<br />

Einkaufssituation: „Stellen Sie sich<br />

vor, Sie stehen im Supermarkt vorden Getränken,<br />

greifen nach der Cola-Dose und<br />

werfen sie schwungvoll in Ihren Einkaufswagen“,<br />

schildert Markfort. „Genau diese<br />

Aktion stellen wir hier im Labor nach.“<br />

In der Produktion der Dosen werden laufend<br />

die Axialfestigkeit, also die Stabilität<br />

um die Mittelachse, gemessen (in Newton),<br />

sowie der Ausbeuldruck (in Bar) und die<br />

Integrität der Innenlackierung (in mA). Dies<br />

garantiert eine stets gleichbleibende Qualität<br />

der Dosen beim Kunden. Daneben<br />

werden im Labor des Technical Centers in<br />

speziellen Tests Detailanalysen durchgeführt:<br />

Unter dem Rasterelektronenmikroskop<br />

suchen die Spezialisten nachetwaigen<br />

Lackbeschädigungen. Selbst äußerlichnicht<br />

erkennbare Mängel können sich gelegentlich<br />

auf den Verpackungsinhalt auswirken.<br />

„Vor ein paar Jahren verwendete einer unserer<br />

Lacklieferanten ein neues Rührwerk<br />

blechnet 1-2010 17


UMFORMEN<br />

Robert Jansen, Director Innovation bei Ball<br />

Packaging Europe: „Gemeinsam mit unseren<br />

Kunden und Lieferanten arbeiten wir an der<br />

optimalen Getränkedose, die keine Wünsche<br />

mehr offen lässt.“<br />

in der Produktion ohne den weiteren Produktionsablauf<br />

zu ändern“, erklärt Robert<br />

Jansen, Director Innovation bei Ball Packaging<br />

Europe. „Diese eigentlich unbedeutende<br />

Änderung verursachte jedoch winzige,<br />

mit dem bloßen Auge nicht sichtbare<br />

Krater auf der Oberfläche der Innenlackierung.<br />

Diese führten wiederum dazu, dass<br />

beim Öffnen einiger Dosen der Inhalt aufschäumte<br />

und heraussprudelte.“ Die winzigen<br />

Krater konnte man schließlich nur<br />

mithilfe eines noch höher auflösenden Mikroskops,<br />

des sogenannten Atomic-Force-<br />

Microscope, sehen. Das Gerät, das sonst<br />

eher in spezialisierten Hochschullaboren zu<br />

finden ist, zeigt Details der Lackoberfläche<br />

in atomarer Auflösung mit bis zu 0,01 Nanometer.Damit<br />

könnte man etwa den millionsten<br />

Teil eines menschlichen Haares<br />

sehen. Den BPE-Experten gelang es damit,<br />

die winzigenTopographieveränderungen zu<br />

messen und somit dem Problem auf die<br />

Schliche zu kommen.<br />

Dank Widget-<br />

Technologie entsteht<br />

beim Ausgießen<br />

eine leckere<br />

Schaumkrone.<br />

Getränkedosen aus Alu wiegen heute nur<br />

noch 13g.<br />

Doch mit seinen umfangreichen Tests<br />

stellt der Getränkedosenhersteller nicht nur<br />

die einwandfreie und verlässliche Qualität<br />

seiner Verpackungen sicher.<br />

Neues gemeinsam<br />

mit dem Kunden entwickeln<br />

Die verschiedenen Analyse- und Messmethoden<br />

eignen sichauch, um konkrete Kundenanfragen<br />

hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit<br />

zu prüfen. So wandte sich eines Tages<br />

der Diageo-Konzern, der das irische Nationalbier<br />

Guinness produziert, mit einem<br />

besonderen Wunsch anBPE: Das dunkle<br />

Bier sollte auch nach Ausgießen aus einer<br />

Dose die leckere weiße Schaumkrone bilden,<br />

für die es berühmt ist.<br />

„Diese Anfrage führte dann zur<br />

Widget-Technologie, die heute<br />

für alle möglichen Getränke<br />

genutzt wird“,erklärt Robert<br />

Jansen. „Wir haben eine<br />

Kapsel entwickelt, die<br />

ins Innere der Dose eingebaut<br />

wird und dann<br />

beim Ausgießen für<br />

eine appetitliche<br />

Schaumbildung<br />

sorgt.“Mit der neuen<br />

Widget-Dose<br />

gelang es Diageo,<br />

seine Biermarke<br />

„Guinness Draught“<br />

im Premiumsegment<br />

zu stärken.<br />

„Intern<br />

entwickelten<br />

wir dann die<br />

Technik weiter,<br />

um sie auchanderen<br />

Kunden,<br />

wie etwa Herstellern<br />

von CappucciCappuccino anzubieten. So entstehen<br />

Schrittfür SchrittNeuerungen in der<br />

Branche“, sagt Jansen.<br />

Reale Bedingungen simulieren<br />

Um Ergebnisse zu liefern, die direkt auf die<br />

tatsächliche Produktion übertragbar sind,<br />

steht im Technical Center eine Testabfülllinie<br />

bereit. In einem hohen Metallfass befindet<br />

sich das Testgetränk. Mitarbeiter<br />

stellen Leerdosen auf einen Zuführtisch.<br />

Diese laufen im Kreis in den Höhenfüller<br />

und werden mithilfe von Ventilen auf die<br />

exakte Höhe befüllt. Der Verschließer setzt<br />

dann den Dosendeckel auf und sorgt für<br />

eine saubere Verschlussnaht. Getränke, die<br />

zu Haltbarkeitszwecken wärmebehandelt<br />

werden müssen, kommen zusätzlichinden<br />

Pasteurisator. „Diese Produktionsbedingungen,<br />

die ein nur begrenztes Abfüllvolumen<br />

ermöglichen, sind zwar nicht ganz<br />

identisch mit den Bedingungen professioneller<br />

Linien, die Abfüllgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 120 000 Dosen pro Stunde erreichen“,<br />

erläutert Jansen. „Das ist für die<br />

Übertragbarkeit der Testergebnisse aber<br />

auch nicht notwendig: Wenn Sie zum Beispiel<br />

Druckstabilitäten messen wollen und<br />

austesten, inwieweit sie an die Grenzen<br />

gehen können, dann ist die Präzision das<br />

wichtigste und nicht die Menge oder<br />

Schnelligkeit. Und Präzision können wir mit<br />

unserer Testlinie immer garantieren.“Trotz<br />

ihrer bereits vorhandenen Vorteile in punc-<br />

18 blechnet 1-2010<br />

Bilder: Ball Packaging Europe


to Stabilität, Convenience und Recyclingfähigkeit<br />

steht die Entwicklung der Getränkedose<br />

nicht still.<br />

Materialreduzierung als Balanceakt<br />

Aspekte wie Nachhaltigkeit, hoher Kostendruck<br />

oder sich verändernde Produktionsprozesse<br />

fordern die Experten bei BPE<br />

täglichheraus. Beispielsweise ist die Wandstärkeeiniger<br />

Aluminiumdosen schon jetzt<br />

nur noch 0,097 mm„dick“, doch imTechnical<br />

Center wird daran gearbeitet, diesen<br />

Wert noch weiter zu verringern. Denn das<br />

spart –hochgerechnet auf den Gesamtausstoß<br />

der Produktion –große Mengen an<br />

Material, Energie und CO 2 -Emissionen und<br />

kommt damit der Umwelt zugute. Allerdings<br />

sind diesem Prozess auch Grenzen<br />

gesetzt: „Werden Alu- oder Stahldosen zu<br />

dünn, dann verlieren sie an Stabilität und<br />

büßen eine wertvolle Eigenschaftein. Und<br />

die Qualität steht für uns immer im Vordergrund“,<br />

unterstreicht Jansen. Zudem liegt<br />

die Herausforderung auch bei den Zulieferern:<br />

Nochdünneres Stahl oder Alu zu wal-<br />

Ball Packaging Europe auf einen Blick<br />

Ball Packaging Europe ist einer der führenden Getränkedosenhersteller Europas<br />

mit 2900Mitarbeitern und zwölf Produktionsstandorten in Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, den Niederlanden, Polen und Serbien. Das Unternehmen ist eine<br />

Tochtergesellschaft der Ball Corporation, die hochwertige Metall- und Kunststoffverpackungen<br />

für die Getränke-, Lebensmittel- und Haushaltswarenindustrie herstellt.<br />

Darüber hinaus liefert die Ball Corporation Luft- und Raumfahrttechnik sowie<br />

andere Technologien und Dienstleistungen vorwiegend an die US-amerikanische<br />

Regierung. Die Ball Corporation und ihre Tochtergesellschaften beschäftigen weltweit<br />

mehr als 14 000 Menschen und erwirtschafteten 2008 einen Umsatz von<br />

etwa 7,6Mrd. US-Dollar.<br />

zen, erhöht den Ausschuss und treibt die<br />

Kosten in die Höhe. „Die Gewichtsreduzierung<br />

der Dose ist also ein ständiger Balanceakt.<br />

Trotzdem arbeiten wir kontinuierlich<br />

daran, den Materialverbrauch weiter zu reduzieren<br />

und die Umweltfreundlichkeit der<br />

Dose weiter zu verbessern, bei gleichzeitiger<br />

Einhaltung aller hohen Standards hinsichtlich<br />

Qualität und optimaler Kosten-<br />

umformen<br />

strukturen“, soJansen. Und bei der Getränkedose<br />

sind längst noch nicht alle Entwicklungsmöglichkeiten<br />

ausgeschöpft:<br />

„Digital Printing oder Wiederverschließbarkeit<br />

werden künftig für Furore sorgen“,sagt<br />

Jansen voraus. „Gemeinsam mit unseren<br />

Kunden und Lieferanten arbeiten wir an der<br />

optimalen Getränkedose, die keine Wünsche<br />

mehr offen lässt.“


umformen<br />

Umformtechnische Kompetenz<br />

unter der Motorhaube<br />

Luftfilter, Ölfilter und Kraftstofffilter gehören zur Grundausstattung des Motorenbereiches.<br />

Doch was mit Blick auf das Fahrzeuginnenleben nach Standard<br />

klingt, erfordert aus Sicht der Hersteller weitreichende Kompetenz im Produktionsbereich.<br />

Damit die Teilequalität und die korrekten Prozessabläufe sichergestellt<br />

werden können, ist eine robuste und zuverlässige Anlagentechnik<br />

unabdingbar.<br />

ANNEDoRE MUNDE<br />

Warum die Pressen bei<br />

Mann+Hummel alle Frauennamen<br />

haben, lässt sichnicht mehr<br />

nachvollziehen. Leistungsfähig sind die<br />

technischen Damen jedoch allemal. Die<br />

‚Bettina‘ beispielsweise. Sie ist die Neue,<br />

eine 8-Stufen-Umformanlage, die bei<br />

Mann+Hummel in Marklkofen die ersten<br />

Monate der Bewährung zu aller Zufriedenheit<br />

überstanden hat.<br />

Aufder neuen Presse wird kaltgewalztes<br />

Blechvom Coil verarbeitet, in Materialstärken<br />

von 0,5 bis 1,5 mm. Hergestellt werden<br />

Wechselfilter für namhafte Nutzfahrzeughersteller.Der<br />

fertige Filter wird später<br />

in der Montage zusammengefügt und erhält<br />

dort die typische kundenspezifische<br />

Ausstattung.<br />

Großes Auftragsvolumen erforderte<br />

Kapazitätserweiterung<br />

Der Betrieb in Marklkofen war wie viele<br />

andere Zulieferer im Jahr 2008 sehr gut<br />

ausgelastet. Kapazitätserweiterungen waren<br />

notwendig und es sollte in neue Anlagentechnik<br />

investiert werden. Verbunden<br />

mit diesen Überlegungen kam die Firma<br />

Raster-Zeulenroda ins Spiel. Als diese ihr<br />

Portfolio bei Mann+Hummel vorstellte, war<br />

man dort gerade auf der Suche nach einer<br />

neuen Presse. So wurden die Thüringer in<br />

die Ausschreibung des Zulieferers einbezogen.<br />

Die Anforderungen für die zu realisierende<br />

Anlagentechnik lagen klar auf der<br />

Hand.<br />

„Wir sind sehr werteorientiert“,sagt Ludwig<br />

Bammersperger. Erverantwortet den<br />

Bereich technische Planung Teilefertigung<br />

bei Mann+Hummel. „Im Pressenbereich<br />

zählt für uns die Mechanik. Die eingesetzten<br />

Einzweckmaschinen sind auch wegen<br />

der hohen Teileausbringung keine Universalpressen,<br />

auf denen heute dieses Produkt<br />

und morgen das andere Produkt gefertigt<br />

wird. Wirbrauchen sehr zuverlässige<br />

Technik. Deswegen hat die Maschine auch<br />

einen üppigen mechanischenTransfer.Das<br />

ist heutzutage schon eine Seltenheit.“Dieser<br />

Punkt war dann auch für die Entschei-<br />

Heinz Adams, Leiter BereichTeilefertigung bei<br />

Mann+Hummel: „AufVerbesserungsvorschläge<br />

der Mitarbeiter legen wir großen Wert“.<br />

dungsfindung wichtig.Letztendlichdauerte<br />

der Auswahlprozess vom ersten Sortierungsgespräch<br />

bis zum fertig ausgearbeiteten<br />

Angebot, das dann bestellreif war,<br />

ungefähr ein Jahr.Die Entscheidung fiel auf<br />

eine mechanische Presse von Raster-Zeu-<br />

Vonder Ronde zum<br />

Filter: Ludwig Bammersperger,<br />

bei<br />

Mann+Hummel verantwortlich<br />

für den<br />

Bereich technische<br />

Planung Teilefertigung,<br />

erläutert die<br />

einzelnen Prozessschritte.<br />

lenroda: 260 tPresskraft, 630 mm Hub,<br />

eine maximale Hubzahl von 40Teilen pro<br />

Minute und ein Anlagen-Gesamtgewicht<br />

von 150 t.<br />

„Diese Anlage ist in der Lage, sehr robusteTeile<br />

mit einer sehr hohen Geschwin-<br />

20 blechnet 1-2010


Auf einen Blick: Die Mann+Hummel-Gruppe<br />

Die Mann+Hummel-Gruppe wurde 1941 in Ludwigsburg gegründet. Im Bereich<br />

Automotive entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Filter- und Ansaugsysteme<br />

sowie weitere Komponenten für die Automobilindustrie. Der Kfz-<br />

Teilehandel wird mit Filterelementen bedient, für den Maschinenbau, die Verfahrenstechnik<br />

und die industrielle Fertigung umfasst das Produktportfolio Industriefilter,<br />

ein Programm zur Senkung von Rußemissionen in Dieselmotoren, Filteranlagen<br />

und Anlagen sowie Geräte zum Fördern, Dosieren und Trocknen von rieselfähigen<br />

Kunststoffen. Mit weltweit 40 Standorten und 12 400Mitarbeitern erzielte<br />

Mann+Hummel im Jahr 2008 einen Umsatz von 1,825 Mrd. Euro.<br />

Das Werk in Marklkofen wurde 1962 gegründet und ist heute eines der bedeutendsten<br />

Produktionswerkeder Mann+Hummel-Gruppe und Leitwerk für 12 weitere<br />

ausländische Standorte. Fürden PKW-Bereichwerden in Marklkofen beispielsweise<br />

Luftfilterelemente, Ölwechselfilter oder Benzinfilterelemente gefertigt, für den<br />

LKW-BereichTrockenmittelboxen, Wechselfilter oder Innenraumfilterelemente.<br />

Insgesamt wurden 2008 128,4 Mio. Filter und Filterelemente an dem südbayrischen<br />

Standort produziert.<br />

umformen<br />

„Die Maschine muss das Werkzeug aufnehmen,<br />

das Material zuführen, in der Maschine<br />

weiter transportieren und dafür sorgen, dass<br />

die Prozesse störungsfrei laufen und dieWerkzeuge<br />

arbeiten können“, soLutz Heller, Prokurist<br />

und Leiter Technik bei Raster-Zeulenroda.<br />

digkeit zu produzieren“, sagt Ludwig Bammersperger.<br />

Für den Thüringer Pressenbauer war es<br />

somit wichtig,gemeinsam mit dem Kunden<br />

Mann+Hummel eine Anlagentechnik zu<br />

entwickeln, die eine optimale Herstellung<br />

der Teile möglich macht. „Die Tiefziehvorgänge,<br />

die auf der Anlage realisiert werden<br />

sollten, sind vom Streckverhältnis her teilweise<br />

schon grenzwertig. Und auch das<br />

Werkzeug des Kunden muss passen. Das<br />

bedeutet für einen Anlagenbauer immer<br />

eine Herausforderung“, weiß Lutz Heller,<br />

Prokurist und LeiterTechnik bei der Raster-<br />

Zeulenroda.<br />

Gemeinsame Entwicklung<br />

der geeigneten Anlagentechnik<br />

„Die Maschine muss das Werkzeug aufnehmen,<br />

muss das Material zuführen, in<br />

der Maschine weiter transportieren und<br />

dafür sorgen, dass die Prozesse störungsfrei<br />

laufen und die Werkzeuge arbeiten können“,<br />

soHeller weiter. Dass man als Hersteller<br />

der Maschine die Techniken des<br />

Kunden nicht unbedingt bis ins Detail kennt,<br />

ist für ihn dabei genauso selbstverständlich,<br />

wie die geforderte Flexibilität während des<br />

Projektablaufes. Die Presse, die seit Juni<br />

2009 in Marklkofen steht, wurde so auch<br />

speziell auf den Kunden Mann+Hummel<br />

blechnet 1-2010 21


umformen<br />

Auf einen Blick: Die Raster Zeulenroda GmbH<br />

Im Jahre 1868 wurde in der Lampenfabrik vonCarlTraugottKneusel der Grundstein<br />

für den Bau von Blechbearbeitungsmaschinen in Zeulenroda gelegt. 1883 gründete<br />

Paul Blell, ebenfalls in Zeulenroda, eine Firma für Drehmaschinen. Sein Fertigungsprogramm<br />

erweiterte sich zunehmend um Bohrwerke, Fräsmaschinen, Hobelmaschinen<br />

und andere Werkzeugmaschinen. 1919 kam mit der Firma Adolf Lang<br />

ein weiteres Unternehmen des Maschinenbaus an diesem Standort dazu. Am<br />

1. Januar 1955 wurden die drei großen Maschinenbaubetriebe der Stadt zum VEB<br />

Werkzeugmaschinenfabrik Zeulenroda, kurzWema, vereinigt. Bis 1989 warder VEB<br />

Wema Zeulenroda einer der bedeutendsten Maschinenbaubetriebe in der damaligen<br />

DDR, die unter dem Markennamen WMW weltweit Pressen und Umformmaschinen<br />

verkauften.<br />

1990 erfolgte die Privatisierung des traditionsreichen Betriebes und die Gründung<br />

der Werkzeugmaschinen GmbH Zeulenroda. Mit der Produktübernahme vonRaster<br />

und Ageo wurde 1994 die Raster Zeulenroda Werkzeugmaschinen GmbH gegründet.<br />

Mehr als 57 000 gefertigte Pressen und Umformmaschinen vonden Anfängen bis<br />

heute stehen für die Leistungskraft des Maschinenbaues in Zeulenroda.<br />

Zum Produktportfolio des Unternehmens zählen Stufenumformautomaten, Stanzund<br />

Umformautomaten, hydraulische Pressen, Werkzeugprobierpressen sowie<br />

Exzenter- und Sonderpressen. 2009 erwirtschaftete Raster Zeulenroda mit zirka<br />

100Mitarbeitern einen Umsatz von 9,2 Mio. Euro.<br />

In sechs Stufen werden die Wechselfilter auf der Presse ‚Bettina‘ hergestellt.<br />

zugeschnitten und die einzelnen Komponenten<br />

wurden kundenspezifisch angepasst.<br />

Seit mehr als sechs Monaten ist die Presse<br />

jetzt unter Serienbedingungen im Einsatz<br />

und Ludwig Bammersperger ist zufrie-<br />

den. „Sie werden bei uns keine Maschine<br />

vonder Stange finden. In unseren Bauteilen<br />

steckt über Jahrzehnte gewachsenes<br />

Know-how. Damit das gegeben ist, muss<br />

das Zusammenspiel Werkzeug und Maschine<br />

funktionieren. Und da brauchen wir ei-<br />

nen offenen Partner, den wir für unsere<br />

Ideen begeistern können und der diese<br />

entsprechend mit Engineering umsetzen<br />

kann.“<br />

Qualität beginnt firmenintern und<br />

endet beim internationalen Standard<br />

Qualität heißt bei dem Zulieferer jedoch<br />

nicht nur Teilequalität. Auch frühzeitig eingebrachte<br />

Verbesserungsvorschläge sind<br />

ein wichtiges Potenzial, auf welches im<br />

Unternehmen gern zurückgegriffen wird.<br />

ProMitarbeiter waren es 2008 durchschnittlich<br />

1,7.„Auf die Vorschläge unserer Mitarbeiter<br />

legen wir großen Wert“, sagt Heinz<br />

Adams, Leiter BereichTeilefertigung bei der<br />

Mann+Hummel GmbH. „Egal, ob die Vorschläge<br />

aus der Produktion, der Instandhaltung<br />

oder aus der Büroorganisation kommen.“Gute<br />

Beispiele werden dann als Best<br />

Practices auf andere Standorte übertragen.<br />

Was die Qualität der Produkte betrifft,<br />

sind für Mann+Hummel nicht nur die für<br />

Automobilzulieferer üblichen Zertifizierungen<br />

(ISO, VDA, Emas) selbstverständlich.<br />

Ein zusätzliches firmeneigenes Qualitätsmanagementsystem<br />

setzt frühzeitig<br />

Standards. „Bei unserem MMS –<br />

Mann+Hummel-Managemant-System –<br />

wird gezielt versucht, einheitliche Standards<br />

für alle Standorte weltweit zu formen“, erläutert<br />

Adams. Das fängt bei der Visualisierung<br />

an und hört vielleicht beim Office-<br />

Management auf.<br />

Das MMS-System, welches seit gut fünf<br />

Jahren im Unternehmen eingesetzt wird,<br />

setzt dezentral an. Das heißt, dass die Verantwortung<br />

für die MMS-Qualität in die<br />

Fertigungsbereiche übertragen wird. In der<br />

Teilefertigung wird dies beispielsweise<br />

durch eine PC-unterstützte Werker-Selbstprüfung<br />

realisiert. „Wir haben kein Prüfpersonal,<br />

das durch die Hallen läuft und in regelmäßigen<br />

Abständen die Teile prüft. Die<br />

Werker prüfen an speziellen Prüfplätzen<br />

ihre eigenenTeile selbst“,beschreibt Adams<br />

die Eigenverantwortlichkeit.<br />

Doch die Identifikation mit dem Unternehmen<br />

spiegelt sich inMarklkofen nicht<br />

nur durchVerbesserungsvorschläge, eigenständige<br />

Qualitätsprüfungen und eine sehr<br />

niedrige Fluktuation wieder.Weitere Stabilität<br />

für den Produktionsstandort kam jetzt<br />

durch die Anschaffung der neuen Presse<br />

dazu. Für das Werk Marklkofen, welches<br />

zweitgrößter Arbeitgeber der Region ist, ist<br />

diese Investition ein wichtiger Schritt, dass<br />

langfristig eine Versorgungssicherheit und<br />

Produktion gegeben ist.<br />

22 blechnet 1-2010


Gewellter Stahl –Konzept für einen<br />

leichten Sattelauflieger<br />

Stahlerzeuger sind permanent auf der Suche nach neuen Anwendungsfeldern.<br />

Insbesondere werden dabei Lösungen und Einsatzbereiche für die neuen hochund<br />

höchstfesten Stähle gefunden. Als Beispiel dafür gilt die Lösung für einen<br />

Leichtbau-Sattelauflieger,der voneinem spanischen Unternehmen mit ultrahochfestem<br />

Stahl entwickelt wurde.<br />

ANKE MEyEr<br />

Größere Ladekapazität und bessere<br />

Betriebswirtschaftlichkeit –durch<br />

diese Eigenschaften zeichnet sich<br />

ein neuer Sattelauflieger aus, der vondem<br />

spanischen Unternehmen Lecitrailer entwickelt<br />

wurde. Mit Hilfevon ultrahochfestem<br />

Stahl und einem neuen Lösungsansatz<br />

konnten die Konstrukteure das Gewicht des<br />

Aufliegers um rund 15% senken, so dass<br />

sich die bezahlte Last, die dadurch zusätzlich<br />

aufgenommen werden kann, um<br />

1000 kg erhöht. Aufgrund des neuen Aufliegers<br />

wurde Lecitrailer für den Swedish<br />

Steel Prize 2009 nominiert.<br />

Mit dem neuen Auflieger von Lecitrailer,<br />

der in Kürze inProduktion geht, kommt eine<br />

für die Transportbranche interessante<br />

Neuheit auf den Markt. Der Auflieger ist<br />

leichter und kann somit mehr Last befördern.<br />

Ausschlaggebend für die Gewichtseinsparung<br />

war der Einsatz von ultrahochfesten<br />

Stählen. Diese ermöglichten eine neuartige,<br />

robustere Konstruktion, bei der meh-<br />

rere Querträger entfallen konnten, da der<br />

neue, aus drei Schichten bestehende Boden<br />

wesentlichsteifer ist. Als Basismaterial<br />

dient dabei ein ultrahochfestes Stahlblech<br />

mit 1mmDicke mit einer Festigkeit von<br />

1000 MPa. Darüber liegt als nächste Schicht<br />

ein gewelltes Stahlblech derselben Qualität,<br />

wodurchdie StärkeundTorsionssteifigkeit<br />

des Bodens gewährleistet ist. In der<br />

Decklage befindet sich eine 9mmdicke<br />

Sperrholzplatte.<br />

„Die Bodenkonstruktion ist unerhört<br />

stark, obwohl wir auf die darunterliegenden<br />

Querträger verzichtet haben“, erklärt der<br />

Konstruktionsleiter bei Lecitrailer, Carlos<br />

Martin Lafuente. „Wir haben die Eigenschaften<br />

des hochfesten Stahls genutzt,<br />

um die Materialdicke zu reduzieren und<br />

zugleich eine stärkere Konstruktion zu erhalten.“<br />

Auch die zwei gut 30 mlangen<br />

Hauptträger wurden modifiziert. Hierfür<br />

wird ein warmgewalzter, extrahochfester<br />

Stahl mit einer Festigkeit von700 MPaverwendet,<br />

was einer Steigerung gegenüber<br />

umformen<br />

der bisher verwendeten Stahlqualität um<br />

355 MPa darstellt. Hier ließ sich die Materialdicke<br />

in etwa halbieren. Insgesamt führten<br />

alle diese Veränderungen zu einer<br />

1000 kg beziehungsweise rund 15% leichteren<br />

Aufliegerkonstruktion.<br />

Als Alternative hatten die Konstrukteure<br />

auch die Verwendung von Aluminium in<br />

Erwägung gezogen, dochdie damit verbundenen<br />

Kosten stiegen sprunghaft anund<br />

ließen sich nicht mehr vertreten. Mit dem<br />

Einsatz von hochfestem Stahl wurde die<br />

bestmögliche Kombination aus Gewichtseinsparung<br />

und Wirtschaftlichkeit in der<br />

Produktion erzielt.<br />

Während der gesamten zweijährigen Entwicklungsphase<br />

arbeitete Lecitrailer mit<br />

Universitäten und Industriedesignern sowie<br />

den Materialexperten des Materiallieferanten<br />

zusammen. Kurz vor Beginn der<br />

Produktion rechnet Lecitrailer mit einer sukzessiv<br />

ansteigenden Nachfrage nach den<br />

neuen Sattelaufliegern. Um die Produktion<br />

bewältigen zu können, wird das Unternehmen<br />

in neue Anlagen investieren, so unter<br />

anderen in neue Laserstrahlschweißanlagen.<br />

Die Produktionskapazität wird dann<br />

bei gut 40 Sattelaufliegern pro Tagliegen.<br />

Die neue Aufliegerkonstruktion eröffnet<br />

neue Exportmärkte. Bislang stellten die<br />

Frachtkosten eine Begrenzung dar,dochder<br />

neue Auflieger lässt sichzerlegen und kann<br />

in Containern transportiert werden.<br />

Durch eine neue konstruktive Überlegung konnte mit höchstfesten Stählen ein Leichtbau-Sattelauflieger entwickelt werden. Das Gewicht<br />

konnte umrund 15% gesenkt werden, was soviel bedeutet, wie dass jetzt eine zusätzliche Last von 1000 kg aufgenommen werden kann.<br />

blechnet 1-2010 23<br />

Bild: SSAB


umformen<br />

Plattform für know-how-intensive<br />

Blech- und Metallprodukte<br />

Die Medtec Europe ist die europäische Leitmesse für Hersteller und Zulieferer<br />

medizinischer Produkte. Sie findet vom 23. bis 25. März auf dem Stuttgarter<br />

Messegelände statt. Neben der Präsentation neuer Produkte und Verfahren<br />

werden dort Kontakte in die Branche aufgebaut und vertieft. Da die Medizintechnik<br />

nach wie vor mit stabilem Zuwachs rechnet, ist sie unter anderem für<br />

Firmen aus der Blech- und Metallbearbeitung von großem Interesse.<br />

PETER KLINGAUF<br />

Wer derzeit nach Industriebereichen<br />

mit Wachstum sucht, findet<br />

nicht allzu viele. Eine der wenigen<br />

Ausnahmen ist die Medizintechnik.<br />

Deshalb beobachten auchTop-Unternehmen<br />

aus der Blechbearbeitung die Medtec<br />

ganz genau und ziehen laut Gregor Bischkopf,<br />

Messemanager des Veranstalters<br />

Canon Communications, verstärkt eineTeilnahme<br />

in Betracht. Fürihn liegt der Hauptgrund<br />

darin, dass der Markt für Medizin-<br />

technik ein ungebrochenes Wachstum<br />

vorweisen kann.<br />

„Für die Jahre 2009 und 2010 wird von<br />

einem weltweiten Wachstum der Medizintechnik-Industrie<br />

von bis zu 9% ausgegangen“,<br />

erläutert Bischkopf. Innerhalb der EU<br />

sollten es immerhin noch andie 5% sein.<br />

Der Grund für dieses Wachstum ist unter<br />

anderem das steigende Durchschnittsalter<br />

der Weltbevölkerung und der erhöhte Bedarf<br />

an Medizintechnik. Auch in den asiatischen<br />

Märkten und den Ländern Osteuropas<br />

wird sie immer mehr nachgefragt,<br />

sodass der Gesamtbedarf an verbesserter<br />

gesundheitlicher Versorgung zunimmt. Dieser<br />

lässt sich nur mit Neuentwicklungen<br />

realisieren, in die massiv investiert wird.<br />

Die Messe spiegelt diese Marktentwicklung<br />

wider: So stiegen die Aussteller- und<br />

Besucherzahlen 2009 um etwa 20%.Auch<br />

für 2010 lässt die momentane Buchungssituation<br />

der Aussteller auf ein weiterhin<br />

ungebrochenes Wachstum der Messe<br />

schließen.<br />

Ätzen in Großserie<br />

und mit höchster Genauigkeit<br />

Ein interessanter Aussteller der Medtec ist<br />

die Micrometal GmbH, Spezialist für die<br />

industrielle Massenproduktion hoch genauer<br />

Mikrobauteile aus Blech- und Metallfolien.<br />

Basierend auf dem photo-chemischen<br />

Ätzen fertigt das Unternehmen in<br />

Müllheim (Baden) sehr hohe Stückzahlen<br />

metallischer Präzisionskomponenten in einzigartiger<br />

Genauigkeit.<br />

Der kontinuierliche Inline-Ätz-Prozess ist<br />

insbesondere für die Bearbeitung dünner<br />

Bild: Micrometal<br />

Der Geschäftsführer der Micrometal GmbH,<br />

Marzellinus Zipfel, hält die Messe für besonders<br />

geeignet, um die Ätzfähigkeiten seines<br />

Unternehmens in Großserien aufzuzeigen.<br />

Bleche mit sehr feinen Strukturen geeignet,<br />

die enge Toleranzen erfordern. Die Lieferung<br />

der Ätzteile kann dabei auf Endlosspulen<br />

erfolgen –genannt Reel-to-Reel. Dieses<br />

Ätzverfahren sucht weltweit seinesgleichen.<br />

Es vereinfacht die Weiterverarbeitung<br />

großer Stückzahlen erheblich.<br />

Geschäftsführer Marzellinus Zipfel hält<br />

die Medtec für besonders geeignet, um die<br />

Ätzfähigkeiten von Micrometal in Großserien<br />

aufzuzeigen. Er betont: „Wir erwarten,<br />

dass sichder Einsatz vonKomponenten aus<br />

der Mikrosystemtechnik in Diagnostik und<br />

Therapie beschleunigt.“ Die Produkte sei-<br />

nes Unternehmens in der Medizintechnik<br />

werden beispielsweise bei der Invitrodiagnostik<br />

oder in der Dentalorthopädie eingesetzt.<br />

Micrometal bearbeitet Bleche in Stärken<br />

von 10bis 350 µm aus Stahl, Edelstahl,<br />

Auf einen Blick: Good Manufacturing Practice<br />

Unter GMP (Good Manufacturing Practice, „Gute Herstellungspraktik“) versteht<br />

man Richtlinien zur Qualitätssicherung der Produktionsabläufe und -umgebung in<br />

der Produktion von Arzneimitteln, Wirkstoffen und Medizinprodukten, aber auch<br />

bei Lebens- und Futtermitteln. In der pharmazeutischen Herstellung spielt die<br />

Qualitätssicherung eine zentrale Rolle, da hier Qualitätsabweichungen direkte Auswirkungen<br />

auf die Gesundheit der Verbraucher haben können. Ein GMP-gerechtes<br />

Qualitätsmanagementsystem dient deshalb nicht nur der Gewährleistung der Produktqualität<br />

sondern auch der Erfüllung der für die Vermarktung verbindlichen Anforderungen<br />

der Gesundheitsbehörden. Entsprechende weltweit verbindliche<br />

Richtlinien für den Arzneimittelbereich definieren die Eckdaten für die Hersteller.<br />

24 blechnet 1-2010


Für die Medtec Europe 2010 erwarten die<br />

Veranstalter von Canon Communications<br />

ein knapp zweistelliges Wachstum gegenüber<br />

dem Vorjahr.<br />

Kupfer und Kupferlegierungen, Nickel und<br />

Nickellegierungen, Aluminium und Alu-Legierungen,<br />

Metall-Polymer-Laminate, plattierte<br />

Werkstoffe,Titan sowie Nitinol. Die<br />

Stückzahlen reichen von einigen Tausend<br />

bis in den zweistelligen Millionenbereich.<br />

„Unser Ätzverfahren ist gegenüber Lasertechniken<br />

gerade bei großen Stückzahlen<br />

wesentlich produktiver und wirtschaftlicher.<br />

Ebenfalls lassen sich Einzelteile<br />

quasi endlos im Band fertigen, waswiederum<br />

enorme Vorteile bei einer automatisierten<br />

Weiterverarbeitung bringt“,unterstreicht<br />

Zipfel die Vorteile des Verfahrens. Im Gegensatz<br />

zu anderen formgebenden Fertigungstechnologien<br />

entstünden beim Ätzen<br />

im Material keine Spannungen oder Veränderungen<br />

der Materialstruktur durch Energieeintrag<br />

wie beispielsweise beim Lasern<br />

oder Verformen durchStanzen oder Prägen.<br />

„Als spezielle Herausforderung der Medizintechnik<br />

an uns sehen wir die Ausrichtung<br />

unserer Qualitätssysteme an die Richtlinien<br />

und Erwartungen nach ‚Good Manufacturing<br />

Practice’ –kurz GMP –sowie nach<br />

nationalen und internationalen Zulassungsbehörden“,<br />

hebt er hervor.<br />

Metallspezialist und Global Player<br />

in der Stentherstellung<br />

Das Unternehmen Mekomit Sitz in Sarstedt<br />

bei Hannover hat sich auf die Bearbeitung<br />

von Metall und Blech spezialisiert. Neben<br />

den Standard-Blechzuschnitten bietet Meko<br />

auch Sonderbearbeitungen an, wie etwa<br />

Präzisionsschneiden, Laserfeinbearbeitung<br />

oder Mikrobearbeitung auf speziellen Lasermaschinen.<br />

Die Sarstedter haben den<br />

Markt der Medizintechnik bereits vor 15<br />

Jahren für sich entdeckt und sind inzwischen<br />

ein Global PlayerinSachen Stenther-<br />

umformen<br />

Mit dem Ätzverfahren produziertMicrometal<br />

definierte Spitzen, die schmerzfreie Einstiche<br />

ermöglichen.<br />

Hier findet eine definierte Sägezahnanätzung<br />

von zwei Seiten statt. Sie wird inder Medizintechnik<br />

für Mikrosägen gebraucht.<br />

Meko wird auf der Medtec neuartige Stents<br />

präsentieren.<br />

stellung durch den Einsatz von Laserbearbeitung.<br />

In Stuttgart wird Meko neue Produkte,<br />

Dienstleitungen und Technologien vorstellen.<br />

Generell werden Stents in der Kardiologie<br />

und Herzchirurgie angewandt. Ausgangsprodukt<br />

für deren Fertigung sind<br />

dünnwandige Rohre mit einem Durchmesser<br />

von 1,2 bis 2mmaus hochwertigen<br />

Metallen. Die ebenso komplexen wie filigranen<br />

Gitterstrukturen werden mittels hochpräziser<br />

Laserschneidtechnologie erzeugt.<br />

blechnet 1-2010 25<br />

Bild: Canon Communications<br />

Bild: Micrometal<br />

Bild: Micrometal<br />

Bild: Meko


umformen<br />

Meko setzt CO 2 -Laserschweißen bei der hochpräzisen Stentfertigung ein.<br />

Vonder Herstellung vonPrototypen bis zur<br />

Serienfertigung mit Tausenden vonTeilen<br />

bietet Meko die verschiedenen Prozessschritte<br />

der Stent-Fertigung an. Aufgrund<br />

der hohen Anforderungen werden medizinische<br />

Edelstähle und Nickel-Titanium im<br />

Herstellungsprozess verwendet. Eine besondere<br />

Herausforderung für die Metallbearbeitung<br />

stellen hierbei die Einhaltung der<br />

Toleranzen im Mikrometerbereich sowie<br />

deren Nachweis per Protokoll, einwandfreie<br />

Schneidqualität, ISO- und FDA-Konformität<br />

(Die US-amerikanische Food and Drug Administration<br />

(FDA) erteilt die Genehmigung<br />

für den Marktzugang vonMedizinprodukten<br />

in den USA) und die möglichst geringe thermische<br />

Belastung der Bauteile dar.„Hierzu<br />

braucht es entsprechendes Prozess-Knowhowund<br />

qualifizierte Mitarbeiter“,sagt Martin<br />

Kundrus, Projektingenieur bei Meko.<br />

Bild: Meko<br />

Auch er beobachtet, dass die Medizintechnikbranche<br />

noch nicht von der weltweiten<br />

Krise betroffen ist.<br />

Dochdie Ansprüche der Kunden steigen:<br />

Die Lieferzeiten verkürzen sich, der Qualitätsanspruchnimmt<br />

zu, und dieToleranzen<br />

werden enger. Erwartet werden zudem<br />

eine umfangreiche Materialhaltung,unkomplizierte<br />

Bemusterung sowie Added-Values<br />

wie erweiterte Analysemöglichkeiten oder<br />

Kontrollen. Zudem sollen die Hersteller als<br />

Partner in Entwicklungsfragen für ihre Kunden<br />

fungieren.<br />

FürKundrus kommen die zum Laserbohren<br />

alternativen Herstellungsverfahren mechanisches<br />

Bohren und chemisches Ätzen<br />

kaum in Frage: „Unser Schwerpunkt liegt<br />

auf dem Laserbohren, da sich damit Fertigungstoleranzen<br />

besser kontrollieren lassen.<br />

Meko ist technologisch ständig einen<br />

Schritt voraus, um den Kunden optimale<br />

Lösungen für ihre Anwendungen bieten zu<br />

können. Dazu zählt nicht nur qualifiziertes<br />

Personal, sondern eine Ausstattung mit<br />

dem höchst möglichen technischen Standard.<br />

Der Anteil an Eigenleistungen in der


Bild: Canon Communications<br />

umformen<br />

Gregor Bischkopf, Messemanager desVeranstalters Canon Communications<br />

LLC, betont: „Das Wachstum der Medtec Europe<br />

setzt sich fort.“<br />

Entwicklung vonProzessen und Maschinen ist so hoch, dass<br />

wir unabhängig sind. Die Weltmarktführerschaftinder Stentherstellung<br />

erleichtert dabei das Manövrieren in schwierigen<br />

Gewässern.“<br />

Markt der Medizintechnik bietet Wachstumschancen<br />

für Präzisionsbearbeiter<br />

So attraktiv der Markt der Medizintechnik ist, wer dort Fuß<br />

fassen möchte, muss einige Besonderheiten der Branche<br />

beachten. Gregor Bischkopf unterstreicht: „Unternehmen aus<br />

artverwandten Märkten, in denen Präzisionsbearbeitung gefordert<br />

ist, stellen immer wieder fest, dass die Eintrittsbarrieren<br />

in den Markt für Medizintechnik relativ niedrig und mit<br />

einem überraschend geringen Aufwand zu meistern sind.<br />

Interessierte Firmen müssen sich allerdings bewusst sein,<br />

dass die Aufträge aus der Medizintechnik oftmals vergleichsweise<br />

kleine Stückzahlen betreffen, die einen hohen Präzisionsgrad<br />

erfordern. Der Preisdruckinder Medizintechnik ist<br />

hingegen im Vergleich mit anderen Märkten gering, sodass<br />

ein niedriges Auftragsvolumen nicht unbedingt mit kleinem<br />

Auftragsumsatz gleichzusetzen ist.“<br />

Aufdie Vorteile der Messe in Stuttgart angesprochen, sagt<br />

der Messemanager: „Die Medtec Europe ist die europäische<br />

Leitmesse für die medizintechnische Fertigungsindustrie und<br />

weltweit zweitgrößte Veranstaltung für Medizintechnik nach<br />

der US-Canon-Messe „Medical Design &Manufacturing<br />

(MD&M) West“. Sie wird vom 23. bis 25. MärzTreffpunkt für<br />

die ganze Branche sein. Somit ist die Messe auch bestens<br />

für Blechbearbeiter geeignet, um den Eintrittinden Markt für<br />

Medizintechnik zu nutzen. Interessant ist, dass die Besucher<br />

der Messe mehrheitlich mit konkreten Projektplänen kommen,<br />

die innerhalb der jeweils folgenden zwölf Monate realisiert<br />

werden. 2009 handelt es sich hierbei um Projektanfragen<br />

mit einem durchschnittlichen Auftragsvolumen von<br />

187000 Euro.“ Doch Bischkopf weiß auch, dass Unternehmen,<br />

die in den Markt eintreten wollen, möglichst Zeit und<br />

Geld mitbringen sollten, denn: „Im Bereich der Medizintechnik<br />

werden Partnerschaften in den meisten Fällen über viele<br />

Jahre fortgesetzt, was unter anderem damit zu begründen<br />

ist, dass die Entwicklungen vielfachkosten- und insbesondere<br />

zeitintensiv sind.“<br />

blechnet 1-2010


umformen<br />

Auch Kunden der mechanischen Presse<br />

liebäugeln jetzt mit der Servotechnik<br />

Die Grenzen mechanischer und hydraulischer Pressen sind bekannt: Erstere sind<br />

weitestgehend starr inder Stößelbewegungsfunktion und in der Position der<br />

Umkehrpunkte und verfügen lediglich über einen schmalen Wirkbereich für die<br />

Umformung. Letztere sind zwar flexibler, haben aber eine sehr ungünstige<br />

Energiebilanz. Jetzt ruft ein Maschinenbauunternehmen eine neue Ära für die<br />

Metallumformung aus und stellt eine servomotorischangetriebene Spindelpresse<br />

vor.<br />

ANNEDoRE MUNDE<br />

Auf mehr als 50 Jahre Maschinenbauerfahrung<br />

in der Metallumformung<br />

blickt die H&T Produktionstechnologie<br />

GmbH zurück. Mit der Entwicklung der<br />

neuen Presse ist dem Unternehmen nun<br />

eine kleine Revolution in der Unformtechnik<br />

gelungen. Das jedenfalls lassen die zahlreichen<br />

Besucher auf der H&T-Hausmesse<br />

Ende vergangenen Jahres und auf der letzten<br />

Blechexpo in Stuttgart vermuten.<br />

„Das Hauptziel der Entwicklung der neuartigen<br />

Produktionspresse lag in der Erhöhung<br />

der Präzision durch die Ausregelung<br />

der Stößelkippung bei unsymmetrisch verteilten<br />

Umformkräften und der flexiblen<br />

Anpassbarkeit der Stößelbewegung an den<br />

Umformprozess. Einflussgrößen wie beispielsweise<br />

das Auffedern des Gestells<br />

sollten in Echtzeit ausgeglichen werden“,<br />

beschreibt Mike Gruner, Prokurist und Geschäftsbereichsleiter<br />

bei H&T,die Herangehensweise.<br />

Zur Blechexpo wurde die Presse<br />

der Öffentlichkeit präsentiert, wobei<br />

zwei Werkzeuge installiert waren. Mit dem<br />

Folgeverbundwerkzeug konnte gezeigt wer-<br />

Mathias Schwarzendahl: „Etwa 25% des<br />

Umsatzes werden durch die Maschinen zur<br />

Fertigung von Metallbälgen erwirtschaftet.“<br />

Wolf-Dietrich Graf erläutert die Hydraulik-Aggregate der Faltenbalgmaschine.<br />

den, dass unter Verwendung vonangepassten<br />

Stößelbewegungsfunktionen eine höhere<br />

Ausbringung an Teilen möglich wird.<br />

Mit dem zusätzlich eingebauten Stanz-Versuchswerkzeug<br />

konnte demonstriert werden,<br />

dass bei Pressen dieser Bauart praktisch<br />

kein Schnittschlag mehr vorhanden<br />

ist.<br />

Spindelantrieb sorgt für symmetrische<br />

und konstante Krafteinleitung<br />

Das mehrteilige Pressengestell wurde<br />

durch FEM-Berechnungen optimiert und<br />

verleiht der MSP-Baureihe eine sehr hohe<br />

Steifigkeit. Im Zusammenhang mit der aktiven<br />

Stößelparallelitätsregelung kann so<br />

eine große Präzision erreicht werden.<br />

Die eigentliche Besonderheit der Presse<br />

ist jedoch der Spindelantrieb. Je nach<br />

Baugröße und -form der Presse sind 2, 3<br />

oder 4Antriebe Standard. Sonderbaugrößen<br />

mit mehr als 4Spindeln sind ohne<br />

weiteres möglich.<br />

Die Minimierung von Massenträgheitsmomenten<br />

und die Eliminierung von spielbehafteten<br />

Bauteilen verleiht der Maschine<br />

die notwendige Dynamik und Präzision.<br />

„Die Antriebsbauart ermöglicht absolut<br />

symmetrische und konstante Krafteinleitungen<br />

auf den Stößel, völlig unabhängig<br />

davon, in welcher Position er sichdabei befindet.<br />

Aufgrund der stattfindenden reinen<br />

Rollbewegungen kann man voraussetzen,<br />

dass der Stößel bei Einhaltung der geforderten<br />

Einbaubedingungen der Lebensdauer<br />

der gesamten Presse entspricht“, erläutert<br />

Gruner die Vorteile.<br />

Reale Belastungen hat man bei H&T auf<br />

der Presse bereits getestet. Kunden haben<br />

auch schon die eigenen Werkzeuge mitgebracht.<br />

Diese wurden eingebaut und Testläufewurden<br />

gefahren. „Kürzlichhaben wir<br />

gemeinsam mit einem Kunden innerhalb<br />

eines halbenTages die Hubzahlen um 50%<br />

gesteigert haben“, sagt Geschäftsführer<br />

Mathias Schwarzendahl. „Der Kunde hat<br />

eine vergleichbare mechanische Presse, auf<br />

der die Werkzeuge ansonsten laufen. Durch<br />

die Servoantriebe sind wir in der Lage, die<br />

Zeiten ganz anders zu steuern und können<br />

so einfach eine ganz andere Hubzahl erreichen“,<br />

sagt Schwarzendahl weiter. „Es ist<br />

immer besser,den Kunden am praktischen<br />

Vergleich zuüberzeugen.“<br />

Die neuen Pressen mit Spindelantrieb<br />

gibt es für Presskräfte von650 bis 6000 kN<br />

und mit einer maximalen Hubhöhe bis<br />

500 mm.<br />

Ein wichtiges Element für die Handhabung,welches<br />

vomKunden sehr geschätzt<br />

28 blechnet 1-2010<br />

Bilder: Munde


wird, ist das Handrad für die Bedienung der<br />

Presse. Hiermit ist der Bediener in der Lage,<br />

den Stößel in einer angemessenen,<br />

langsamen Geschwindigkeit zu positionieren,<br />

da die maximale Presskraft jederzeit<br />

und in jedem Punkt zur Verfügung steht. Es<br />

muss auch keine gewisse Mindestgeschwindigkeit<br />

wie bei mechanischen Pressen<br />

eingehalten werden.<br />

Breites Einsatzspektrum für<br />

die Serie und für kleine Losgrößen<br />

In der Serienproduktion vonMetallformteilen<br />

eröffnen sich für die Multiservopresse<br />

aufgrund der freien Parametrierbarkeit der<br />

Stößelbewegung vielfältige Anwendungsbereiche<br />

und neue Möglichkeiten für die<br />

Herstellung von Serienteilen. Hochpräzise<br />

Tiefzieh- beziehungsweise Stanzteile können<br />

beispielsweise im Folgeverbund oder<br />

Transfer auch bei außermittigen Belastungen<br />

hergestellt werden.<br />

Durch die umgesetzte Produktionstechnik<br />

ist eine Erhöhung der Effizienz unter<br />

Beibehaltung der Werkzeugbelastung jederzeit<br />

möglich, ebenso die Werkzeuggestaltung<br />

nach den Belangen des Umformteils.<br />

Die Bearbeitung von höherfesten- oder<br />

Sonderwerkstoffen ist genauso wenig ein<br />

Problem wie die Ergänzung des Umformprozesses<br />

mit Operationen wie Fügen,<br />

Schweißen, Kleben, Clinchen oder Seitenlochen.<br />

Im Moment hat keiner mehr Kapazitätsprobleme.<br />

In so einer Phase ist es an der<br />

Zeit, die Entwicklung voranzutreiben und<br />

sich mit Neuem auseinander zu setzen.<br />

DochGeschäftsführer Schwarzendahl weiß<br />

auch, dass derzeit das Geld keinesfalls locker<br />

sitzt. „Alle, mit denen wir uns im Moment<br />

unterhalten, sagen: ‚Geld für eine<br />

neue Investition bekommen wir nur dann,<br />

wenn diese ein technischer Sprung in die<br />

Zukunft ist.’Vielleicht sind wir mit unserer<br />

Entwicklung im Bereichder Presstechnologie<br />

da zur rechten Zeit auf dem Markt gewesen.“<br />

Das Interesse der Kunden an der<br />

neuen Presse lässt es jedenfalls vermuten.<br />

„Die Kombination Servo-Spindelantrieb<br />

überzeugt auch langjährige Kunden. Auch<br />

die, die bisher ihren Fokus eher auf die mechanischen<br />

Pressen ausgerichtet hatten“,<br />

sagt Schwarzendahl.<br />

Neben dem Innovationsprodukt Servopresse<br />

mit Spindelantrieb gehörenTransferpressen,<br />

Servopressen, CNC-Transfersysteme,<br />

Metallprojektmaschinen, Feinschneidwerkzeuge<br />

und die ganzeForm der<br />

Prozessautomatisierung zum Portfolio des<br />

Crimmitschauer Unternehmens. „Wir sind<br />

50 Jahre Umformtechnik-Tradition<br />

im Herzen Sachsens<br />

einer der Wenigen in Europa, die Sondermaschinen<br />

zur Fertigung von Metallfaltenbälgen<br />

herstellen“, sagt Wolf-Dietrich Graf,<br />

Prokurist und Sales Director bei H&T.<br />

Anlagen zur Metallbalgfertigung sind<br />

Sonderprodukte und stabile Größe<br />

Für die Fertigung von Kompensatoren,<br />

Schwingungsentkopplern, Dichtungs- und<br />

Kupplungselementen werden Metallbälge<br />

in den verschiedensten Abmessungen verwendet.<br />

Die Fertigung kann je nach Größe<br />

und Form mit unterschiedlichen Technologien<br />

erfolgen, beispielsweise mit hydraulischen<br />

Auspressmaschinen, mit Maschinen<br />

zur Einzelwellenformung mit mecha-<br />

umformen<br />

Die H&T Produktionstechnologie GmbH gehört zur Heitkamp &Thumann Group,<br />

einer Gruppe international tätiger mittelständischer Unternehmen der Metall und<br />

Kunststoff verarbeitenden Industrie. Als Holding vereint Heitkamp &Thumann<br />

unter einem Dach 22mittelständische Unternehmen. Die dezentrale Struktur ermöglicht<br />

Flexibilität und kurze Entscheidungswege. Die Unternehmen profitieren<br />

vom weltweiten Austausch sowie der Nutzung von Synergien.<br />

Die H&T Produktionstechnologie entwickelt Maschinen, Werkzeuge und Verfahren<br />

für die Fertigung von Präzisionskomponenten.<br />

1953 wurde in Zwickau das Forschungsinstitut für bildsame Formgebung der Metalle<br />

gegründet. Dieses wurde 1970 zum zentralen Forschungszentrum für Umformtechnik<br />

im Kombinat Umformtechnik Erfurt. 1990 erfolgte dann die Übernahme<br />

durchein eigenes Management und die Umfirmierung in UTZ–Umformtechnisches<br />

Zentrum GmbH. 2000 war dann der Umzug von Zwickau nach Crimmitschau und<br />

2003 erfolgte die Übernahme durchdie H&T Group und die Umbenennung in H&T<br />

Produktionstechnologie GmbH.<br />

„Die Kombination Servotechnik-Spindelantrieb<br />

überzeugt auch langjährige Kunden.<br />

Auch die, die bisher ihren Fokus eher auf die<br />

mechanischen Pressen ausgerichtet hatten“,<br />

weiß Geschäftsführer Mathias Schwarzendahl.<br />

H&T bietet auch die Werkzeuge, die auf den<br />

Pressen zum Einsatz kommen, sowie<br />

Schwenkschneidwerkzeuge.<br />

nischem Expanding-Verfahren, mit Elastomerwerkzeug<br />

oder mit Rollform-Verfahren.<br />

Die H&T Produktionstechnologie kann hier<br />

die gesamte Bandbreite der Fertigungstechnologien<br />

abdecken.<br />

„Wir bauen diese Sondermaschinen zur<br />

Fertigung vonMetallfaltenbälgen für Durchmesser<br />

im Bereich von 10 mm bis<br />

5000 mm. Beiden größeren Durchmessern<br />

spricht man dann eigentlichnicht mehr von<br />

Metallbälgen, sondern das sind dann Kompensatoren<br />

für Rohrleitungssysteme oder<br />

auchSchwingungsentkoppler im Schiffsdiesel“,<br />

erläutert Wolf-Dietrich Graf die Bandbreite<br />

.Immerhin etwa 25% des Umsatzes<br />

werden durch die Maschinen erwirtschaftet.<br />

Ob Metallbalganlage oder Servopresse<br />

–die Sachsen haben nicht nur eine gefragte<br />

Produktpalette, sondern können unter dem<br />

Dach der Heitkamp und Thumann Group<br />

auchauf das Know-howeines Weltkonzerns<br />

zurückgreifen. „Unser großer Vorteil ist,<br />

dass wir sehr breit aufgestellt sind und zwischen<br />

den Produktendes Produktportfolios<br />

ein bisschen jonglieren können“, fasst Mathias<br />

Schwarzendahl die Positionierung<br />

seines Unternehmens zusammen.<br />

blechnet 1-2010 29


UMFORMEN<br />

Biegelaser berücksichtigt Rückfederung<br />

bei Schwenkbiegemaschinen<br />

Schwenkbiegemaschinen dienen zur spanlosen Umformung und Formgebung<br />

ebener Werkstücke. Der Umformprozess wird durch das Zusammenspiel von<br />

Ober-, Unter- und Biegewange realisiert. Das zu biegende Blech wird zwischen<br />

Ober- und Unterwange –ähnlich einer Zange –eingeklemmt und durch das<br />

Schwenken der Biegewange bis zu 180° verformt.<br />

GUSTAV-ADOLF HOCHSTRATE<br />

Das Unternehmen Hochstrate Maschinenbau<br />

Service & Vertrieb<br />

GmbH ist Hersteller von Schwenkbiegemaschinen.<br />

Die Produktlinie umfasst<br />

vollhydraulische Schwenkbiegemaschinen<br />

der Baureihe SBM 1000 bis 5000 sowie<br />

Sondermaschinen, die nach spezifischen<br />

Kundenwünschen gefertigt werden.<br />

Durch die ständige Weiterentwicklung<br />

der Schwenkbiegemaschine mit den erteilten<br />

Patenten und Gebrauchsmustern konnte<br />

sich das Unternehmen zwischenzeitlich<br />

auch international gut positionieren. Der<br />

Innovationsvorsprung zeigt sich amdeutlichsten<br />

in der einzigartigen, patentierten,<br />

hydraulisch-dynamischen Bombierung, die<br />

gewährleistet, dass die zu biegenden<br />

Bleche über die ganze Länge exakt gebogen<br />

werden.<br />

Im Rahmen von Diplomarbeiten der Uni<br />

Bochum und der Fachhochschule Dortmund<br />

wurden gemeinsam technische und marktpolitischeThemenkreiseerfolgreichbehandelt.<br />

So konnte Dr. Hochstrate jetzt an einen<br />

Energieanbieter eine besondere<br />

Bild: Dr. Hochstrate<br />

Schwenkbiegemaschinen wie die<br />

SBM-Baureihe bieten mit der hydraulisch-dynamischen<br />

Bombierung und dem patentierten Biegelaser interessante<br />

Lösungen für ein breites Spektrum der Blechumformung.<br />

Schwenkbiegemaschine des Typs 3000 ×<br />

20 liefern. Die Schwenkbiegemaschine ist<br />

in der Lage, bis zu 20 mm hochverschleißfeste<br />

Stahlbleche zu biegen.<br />

Bei dieser Maschine handelt es sich um<br />

eine Schwenkbiegemaschine, die aufgrund<br />

ihrer Biegeleistung und Funktionsvielfalt<br />

weltweit einmalig ist. Anwendungsgebiete<br />

für diese Maschine sind beispielsweise<br />

Kesselbefestigungen, verschleißfeste<br />

Staubleitungen für die Kohlenaufbereitung<br />

mit einem Durchmesser von2000 mm. Sie<br />

ist nicht nur in der Lage, Bleche mit einer<br />

Stärke von 20 mm auf 3000 mm und von<br />

1bis 135° zu biegen, sondern auch Halbschalen,<br />

Rohre und Kegel. Die vielfältigen<br />

Anwendungsbereiche gehen bis zu Baggerschaufeln<br />

und Schwenkarmen für Radlager.<br />

Bisher wurde die Funktion Rundbiegen<br />

nur durchaufwendige und teure Werkzeugwechsel,<br />

wie beispielsweise Radiusschienen<br />

oder Sonderschienen ermöglicht. Es<br />

war erforderlich, für jeden Radius eine korrespondierende<br />

Schiene einzusetzen. Nun-<br />

mehr ist mit einem patentierten Verfahren<br />

von Dr. Hochstrate das Rundbiegen auf<br />

Schwenkbiegemaschinen mühelos mit der<br />

herkömmlichen Spitzschiene und damit<br />

ohne Werkzeugwechsel möglich. Diese<br />

Neuerung wird maßgeblich durch den einmaligen<br />

Biegelaser unterstützt. Es handelt<br />

sichdabei ebenfalls um ein Dr.Hochstrate-<br />

Patent. Der Biegelaser ist in der Lage, bei<br />

jedem zu biegenden Blech die natürliche<br />

Rückfederung des Bleches –durchentsprechendes<br />

Nachbiegen – zu berücksichtigen.<br />

Die mit der Schwenkbiegemaschine geformten<br />

Radien unterscheiden sich nicht<br />

bezüglich der Exaktheit von den Radien einer<br />

Rundbiegemaschine. Die üblicherweise<br />

beim Rundbiegen auf herkömmlichen Abkantpressen<br />

oder Schwenkbiegemaschinen<br />

entstehenden Stufen-Segmente gibt es<br />

dabei nicht. Analog lassen sichauchandere<br />

Figuren wie beispielsweise Fassadenverkleidungen<br />

biegen.<br />

Durch die Schrägstellung der Biegewange<br />

ist es möglich, kegelartige Biegungen<br />

zu fertigen, Radien in einem Kantenverlauf<br />

zu verjüngen sowie von rund auf eckig zu<br />

kanten (bevorzugt angewandt bei der Fertigung<br />

vonHosenstücken). Mit der Gelenkaufhängung<br />

(ähnlich der kardanischen Aufhängung/Lagerung<br />

eines Kompasses) der<br />

Biegewange –patentiert –ist es möglich,<br />

die Schrägstellung der Biegewange stufenlos<br />

auf beiden Seiten zu erzeugen (zum<br />

Beispiel linker Abstand 3mmund rechter<br />

Abstand 55 mm oder rechter Abstand 3<br />

mm und linker Abstand 55mm; außerdem<br />

ist jeder beliebige Zwischenwert einstellbar).<br />

Durch diese Neuerung lassen sich<br />

im Bereichder Blechbearbeitung und dem<br />

Maschinenbau zudem Rohstoffe und Zeit<br />

sparen, indem Bearbeitungsschritte weg-<br />

fallen.<br />

So müssen beispielsweise nicht<br />

zwei Halbschalen mit zwei Schweißnähten<br />

zu einem Rohr weiterverarbeitet<br />

werden, sondernkönnennun<br />

in einem Arbeitsgang gekantet wer-<br />

den. Dadurch fällt mindestens eine<br />

Schweißnaht weg, sodass die aufwendigen<br />

Vor- und Nacharbeiten der<br />

Schweißnahtvorbereitung sowie die<br />

Schweißnaht selbst entfallen. Neben<br />

der Ersparnis an Zeit und Werkstoffenwird<br />

die Umwelt auch weniger belastet.<br />

Mit diesen zusätzlich innovativen Lösungen<br />

kann die Schwenkbiegemaschine<br />

von Dr. Hochstrate Maschinenbau nun ein<br />

noch breiteres Spektrum der Blechumformung<br />

abdecken.<br />

30<br />

blechnet 1-2010


Umformsimulation –Anzahl<br />

der Korrekturschleifen halbiert<br />

Autoform Engineering demonstriert in einem Projekt mit der Schuler Cartec,<br />

wie die Kompensation der Rückfederung im betrieblichen Alltag umsetzbar ist.<br />

Die Rückfederungskompensation ist der nächste logische Schritt, nachdem die<br />

Simulation der Rückfederung inzwischen so gute Ergebnisse liefert, dass deren<br />

Einsatz im industriellen Umfeld außer Frage steht. Als Demonstrationsbeispiel<br />

dient ein kniffliger Längsträger der E-Klasse von Daimler.<br />

MARKUS THOMMA<br />

Mit geschwungenen Formen in allen<br />

drei Achsrichtungen stellt der<br />

Längsträger ein komplexes Umformteil<br />

dar. Hochgestellte Flansche bringen<br />

zusätzliche Spannungen in das Bauteil<br />

und zahlreiche anzubauendeTeile verlangen<br />

eine hohe Genauigkeit. Mit ZStE 340 handelt<br />

es sich beim Bauteilwerkstoff umein<br />

gängiges, höherfestes, gleichwohl anspruchsvolles<br />

Material. Bemerkenswert am<br />

Träger ist, dass nicht bloß eine, sondern<br />

drei Operationen einzeln kompensiert werden.<br />

Das erhöht die Komplexität. Hinzu<br />

kommen Toleranzbänder, teilweise einseitig,<br />

von wenigen Zehntelmillimetern.<br />

Mit Hilfeder AutoformTooling andTryout<br />

Solution validiert Schuler Cartec die Methode<br />

und Ziehanlage, führt eine Beschnittanalyse<br />

durch und optimiert die Beschnittkonturen.<br />

In der Folge vertieft Autoform<br />

Engineering die Analyse. NachBerechnung<br />

der Rückfederung dienen die Ergebnisse<br />

Einfluss einer Ziehsicke auf eine bestimmte Ergebnisgröße nach einer Sensitivitätsanalyse<br />

mit Autoform-Sigma.<br />

Die Beschnittabwicklung erfolgte aufgrund einer Beschnittanalyse in der Autoform Tooling<br />

and Tryout Solution.<br />

umformen<br />

dazu, die Wirkflächen mit Hilfe von Autoform-Compensator<br />

zu kompensieren. Im<br />

Rahmen der Final Validation (Absicherung)<br />

zeigt Autoform-Sigma die Stabilität der Umformung<br />

und der Rückfederung unter realen<br />

Fertigungsbedingungen, das heißt mit<br />

streuenden Materialeigenschaften und Prozessparametern.<br />

Diese bereits während<br />

der Konstruktion zu berücksichtigen, gewährleistet<br />

einen robusten Fertigungsprozess.<br />

Nur so führt die Kompensation der<br />

Rückfederung zu fortwährend maßhaltigen<br />

Bauteilen. Positiv: Eventuelles Lehrgeld ist<br />

bis hierhin nur in Form vonSimulationsaufwand<br />

am Rechner zu zahlen, schließlich<br />

rotierte noch kein Fräser.<br />

Neben der Stabilitätsanalyse mit Autoform-Sigma<br />

hinsichtlich der nicht beeinflussbaren<br />

Streuungen ermittelt Autoform<br />

Engineering über eine Sensitivitätsanalyse<br />

den Einfluss vongezielt veränderbaren Parametern<br />

wie Ausgangsplatine, Blechhalterkraft,<br />

Reibwerte und Ziehsicken. Die<br />

ersten drei Parameter verhalten sichunauffällig.<br />

Zwei Sicken zeigen jedoch einen hohen,<br />

lokal begrenzten Einfluss bezüglich<br />

Versagen des Materials. Die Wirkung zweier<br />

weiterer Sicken präsentiert sich ähnlich<br />

stark, dazu allerdings sehr großflächig und<br />

in einemnicht erwarteten, entfernten Bauteilbereich.<br />

Die Simulation zeigt, dass sie<br />

das Materialversagen deutlich beeinflussen.<br />

Mit dieser in der Praxis nicht zu gewinnenden<br />

Erkenntnis lassen sich unnötige<br />

Korrekturschleifen in der Einarbeitungspresse<br />

mit den Kostenfolgen vermeiden.<br />

Der mechanischen Fertigstellung des<br />

Werkzeugs schließt sich der Tryout in der<br />

Einarbeitungspresse an. Einer ersten Korrekturschleife<br />

folgt eine weitere, nachdem<br />

einzelne Bereiche eine nochmalige Kompensation<br />

verlangten. Daraufhin überzeugen<br />

die Resultate. Statt der üblichen drei<br />

bis vier Korrekturschleifen gelingen maßhaltige<br />

Bauteile bereits nach deren zwei<br />

und damit der Hälfte. Davon profitiert Helmut<br />

Gründler, Leiter Montage sowie verantwortlichfür<br />

denTryout. Er fügt an: „Noch<br />

vorwenigen Jahren hätte ichein Bauteil mit<br />

derartigenToleranzbändern für nicht machbar<br />

gehalten. Heute gelingt das sogar mit<br />

den anspruchsvollen, modernen Werkstoffen.“<br />

Der höhere softwaremäßige Aufwand zu<br />

Beginn des Projekts inklusive der Rückfederungskompensation<br />

und einer Final Validation<br />

(Absicherung) des Werkzeugs erweist<br />

sich somit als gewinnbringende Investition.<br />

Überdies ergibt sichein zeitlicher<br />

Gewinn von achtWochen.<br />

blechnet 1-2010 31<br />

Bilder: Autoform/Schuler


Stanzen<br />

Durch und durch ein Leben<br />

für die Blechbearbeitung<br />

Die Bickel Metallbau und Blechtechnik GmbH in Oberderdingen hat ihre Aktivitäten<br />

ganz auf die Blechbearbeitung fokussiert. Getrieben von Jürgen Bickel,<br />

Firmengründer,Geschäftsführer und mit der Leidenschaftfür Blechausgestattet,<br />

hat das Unternehmen in den letzten 25 Jahren eine rasante und interessante<br />

Entwicklung hinter sich. Es warten noch zahlreiche Ideen, um in dem hervorragend<br />

ausgestatteten Fertigungsbetrieb in die Tatumgesetzt zu werden.<br />

DIETMAr KUHN<br />

Man schrieb die Zeit Mitte der 50iger<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts.<br />

Da begann ein offensichtlichhandwerklich<br />

hochbegabter Mann aus der Not<br />

heraus mit der Herstellung von haushaltlichen<br />

Gebrauchsgegenständen. Als Material<br />

verwendete er alles, waseraus Armeebeständen<br />

aus Blech nur kriegen konnte.<br />

Daneben spielte sein dreijähriger Enkel und<br />

dengelte ebenfalls mit Spaß auf irgendwelchen<br />

Blechabschnitten herum. Das warfür<br />

Jürgen Bickelder Beginn einer einzigartigen<br />

Blechgeschichte.<br />

Später absolvierte er eine Schlosserlehre<br />

in einem heimatlichen Metallbaubetrieb<br />

und das Schicksal zog ihn dort wieder zur<br />

Blechbearbeitung hin, die Bickel wie kein<br />

zweiter beherrscht. Nach Lehr- und Gesellenjahren<br />

stand seine Meisterprüfung auf<br />

derTagesordnung.Aber die warfür Jürgen<br />

Bickel nur eine reine Formsache. Denn<br />

längst war erinseiner Heimat als Blechspezialist<br />

bekanntgeworden.<br />

Nach Höhen und Tiefen –die üblichen in<br />

einem Berufsleben –fasste er sich 1983<br />

ein Herz und stieg indie Selbständigkeit<br />

ein. „Der Weg war steinig“, sagt Bickel,<br />

„aber ichhatte schon damals Begegnungen<br />

mit Menschen, die mir Mut machten und<br />

mich inirgend einer Weise unterstützten.“<br />

Manchmal, so ist aus seiner erzählten Geschichte<br />

herauszuhören, blies ihm aber<br />

auch scharfer Gegenwind ins Gesicht, den<br />

er jedoch erfolgreich überstand.<br />

Auf jeden Fall fing das Geschäft anzu<br />

laufen. „Damals, Mitte der 80er Jahre, habe<br />

ich fast rund um die Uhr geackert, um das<br />

erste Geld für ein paar ordentliche Maschinen<br />

zusammenzukriegen“,lässt Bickelwissen.<br />

Dann kam für ihn die Stunde, in der<br />

die erste große und für ihn bedeutende<br />

Investition anstand – eine gebrauchte<br />

Trumpf Trumatic Stanzmaschine mit Lochkartensteuerung.<br />

30000 DM musste er<br />

dafür berappen. „Dochdiese Investition hat<br />

sich gelohnt. Schon allein deswegen, weil<br />

mit der Anlage auchgleichein erster dicker<br />

Auftrag vom Maschinenverkäufer mit ins<br />

Haus flatterte“, so der angenehme Erzähler<br />

JürgenBickel, Geschäftsführer der BickelMetallbau<br />

und Blechtechnik GmbH in Oberderdingen<br />

vorseiner neuen Bystronic Hämmerle<br />

3P 250 Abkantpresse; er verkörpertdurch und<br />

durch den „Blechbearbeiter“,der trotz großer<br />

Erfolge seine Bodenhaftung nicht verloren<br />

hat.<br />

Jürgen Bickel. Dieser Auftrag hat ihm für<br />

zwei Jahre erst einmal die Existenz und die<br />

weitere Entwicklung seines Unternehmens<br />

gesichert.<br />

Heute sind bei Bickeletwa40Mitarbeiter<br />

in Brot und Lohn und von der anfänglichen<br />

Bauschlosserei ist kaum noch etwas zu<br />

sehen. Denn 1991 ist er in diese neue Fertigungshalle<br />

in Oberderdingen umgezogen,<br />

die seitdem mehrmals erweitert wurde.<br />

Vonseinen Mitarbeitern verlangt Bickeldie<br />

gleichen Qualitäten und Fertigkeiten, die er<br />

selbst besitzt. „Denn nur mit gut ausgebildeten,<br />

verantwortungsbewussten und zu-<br />

verlässigen Mitarbeitern können wir unsere<br />

anspruchsvollen Kunden zufriedenstellen“,<br />

sagt Bickel.<br />

Kundenzufriedenheit –die beginnt meist<br />

schon bei der Auftragsvergabe. Deshalb<br />

setzt Bickel auf die enge Zusammenarbeit<br />

mit seinen Auftraggebern. So beginnt die<br />

Prozesskette bereits im Konstruktionsbüro.<br />

An drei oder vier CAD-Arbeitsplätzen wird<br />

die Grundlage für das spätere Produkt gelegt.<br />

Die Produkte werden bereits an dieser<br />

32 blechnet 1-2010<br />

Bild: Kuhn


Stelle so gestaltet, dass eine reibungslose<br />

und schnelle Fertigung möglich ist –das<br />

spart Zeit, Ärger und Kosten.<br />

„Sobald wir wissen, wie das Produkt im<br />

Endstadium auszusehen hat, wird es an die<br />

Fertigung übergeben“,erläutert Bickel. Der<br />

moderne Maschinenpark lässt sowohl Einzelfertigung<br />

wie auchFertigung vonSerienteilen<br />

zu. Neben einer Trumpf-Trumatic<br />

Stanzmaschine mit Sheetmaster-Automatisierung<br />

finden sich mehrere Abkantma-<br />

Stanzen<br />

Diese Abkantpresse der Marke Bystronic Hämmerle 3P 250 hat Bickel ausführlich impraktischen<br />

Einsatz getestet –jetzt übernimmt sie der Blechbearbeiter in den Reigen seines<br />

umfangreichen Maschinenparks.<br />

blechnet 1-2010 33


a<br />

b<br />

Stanzen<br />

c<br />

Bickelverfügt über einen exzellenten und umfangreichen Maschinenpark(aeine Mazak Space<br />

Gear 510 MkIILasermaschine, beineTrumpfTrumatic 500 RStanzmaschine mit einer Sheetmaster<br />

Automationslösung, ebenfalls vonTrumpf, sowie ceine Bystronic By Cell 3015, automatischen<br />

Blechbearbeitung mit zwei nachfolgend angeordneten Laserschneidmaschinen),<br />

mit dem er allen Blechbearbeitungs-Aufgaben gewachsen ist. Bickel setzt auf Automation,<br />

wofür weitere Investitionen anstehen.<br />

schinen der MarkeLVD und Hämmerle und<br />

eine 5-Achs-Laserschneidanlage vonMazak<br />

in der Fertigungshalle. „Im Grunde genommen<br />

setze ich aber auf Maschinen von<br />

Bystronic“, verrät Bickel. Dass dies so ist,<br />

das beweisen die beiden unabhängig voneinander<br />

arbeitenden Bystar-Laserschneidanlagen.<br />

Dabei ist je eine Anlage mit einem<br />

3,5-kW-Laser und mit einem 4-kW-Laser<br />

ausgestattet. In Verkettung der beiden Laseranlagen<br />

mit einem automatischen Bycell-Lagerturm<br />

kann Bickel sorund um die<br />

Uhr mannlos arbeiten. Sollte es einmal passieren,<br />

dass dabei ein Fehler auftritt, so<br />

wird der entsprechende Mitarbeiter zu Hause<br />

automatischbenachrichtigt beziehungsweise<br />

kann über Internet auf die Anlage<br />

zugreifen.<br />

Als weitere Bystronic-Anlage steht eine<br />

Hämmerle-3P 250-Abkantpresse bei Bickel.<br />

Diese Maschine konnte Bickeljetzt seit gut<br />

einem Jahr im Testbetrieb fahren. Seiner<br />

Zufriedenheit verleiht er dadurchAusdruck,<br />

dass er die Maschine in Kürze für immer<br />

erwirbt.<br />

Produkte, die bei Bickel als Bauteil oder<br />

Baugruppe gefertigt werden, sind recht<br />

vielfältig.Über das Lasern, Stanzen, Biegen<br />

und Schweißen hinaus verlassen auchkomplett<br />

fertige Geräte und Apparate den Betrieb.<br />

Eine dominierende Produktreihe war<br />

bislang die Fertigung und Montage von<br />

Pfandautomaten, wie sie in den Supermärkten<br />

zu finden sind. Diese wurden als Fertigprodukt<br />

mit integriertem Flaschen-Shredder<br />

geliefert. Ein weiteres Produkt sind<br />

große Warensicherungsautomaten für Ta-<br />

34 blechnet 1-2010


Die BickelMetallbau und Blechtechnik GmbH<br />

ist nicht nur als Lohnfertiger aktiv, sondern<br />

bietet auch zahlreiche Eigenkonstruktionen<br />

an. Deshalb verfügt das Unternehmen auch<br />

über mehrere CAD-Arbeitsplätze.<br />

bakwaren, die montiert an Handelsketten<br />

gehen. Alles sauberste Arbeit! Dafür investierte<br />

Bickel seit 1998 über 3Mio. Euro.<br />

Darüber hinaus hat Bickelaber nochGroßes<br />

vor. „Ich werde mich künftig nicht mehr so<br />

sehr um das operativeGeschäftkümmern“,<br />

sagt er, „denn ich habe noch zahlreiche<br />

Ideen –natürlich inBlech –die ich inProdukte<br />

umsetzten möchte.“ Dazu verrät er<br />

verständlicherweise nicht Alles. Dochüber<br />

eines spricht er doch gerne und zwar über<br />

Cubick. Cubick ist eine neue Sparte, die<br />

Bickelaus einem Gemeinschaftsunternehmen<br />

mit Partnern heraus weiter vorantreibt.<br />

Dieses Unternehmen entwickelt und baut<br />

alles, was aus Blech ist und im Bereich<br />

Wohnhaus benötigt wird. Das fäng an bei<br />

edlen Mülltonnenboxen, die die grauen<br />

Waschbeton- oder Betonboxenverdrängen<br />

sollen, und geht über Briefkästen bis hin zu<br />

Carports. „Sobald diese Sparte richtig läuft“,<br />

konstatiert Bickel, „wird das ein eigenständiges<br />

Unternehmen, das vondem jetzigen<br />

Betrieb abgekoppelt wird.“<br />

Bickel und sein Unternehmen sind auch<br />

Mitglied im Interessensverband VdLB –Verband<br />

deutscher Laseranwender Blechbearbeitung.Was<br />

Jürgen Bickel dort schätzt ist<br />

die familiäre Organisation und die Freundschaften<br />

mit seinen Kollegen. „Innerhalb<br />

des VdLB sind schon viele Freundschaften<br />

entstanden, die auch imPrivatleben ge-<br />

b<br />

Bilder: Kuhn a<br />

c<br />

d<br />

Stanzen<br />

Bei Bickel werden nicht nur einfache Blechteile<br />

gefertigt, (wie aTribünenböden) sondern<br />

auch hoch anspruchsvolle Bauteile und Baugruppen<br />

bis hin zu fertigen Endgeräten (wie<br />

beispielsweise bFahrerkabinen für Gabelstapler,<br />

cWarensicherungsautomaten für Tabakwaren<br />

und dBaugruppe eines Pfandautomaten).<br />

pflegt werden“, sagt Bickel. Er selbst ist,<br />

dort ein hoch angesehener und äußerst<br />

beliebter Kollege und Förderer.<br />

blechnet 1-2010 35


umformen<br />

Größte Streckmaschine der<br />

Welt setzt Maßstäbe<br />

Wer glaubt, dass beim Metalldrücken schon alle Grenzen ausgelotet sind, der<br />

irrt. Ein westfälisches Unternehmen, das bereits über 90 Erfindungen zum Patent<br />

angemeldet hat, hat jetzt die größte Streckmaschine der Welt nach China<br />

ausgeliefert.<br />

AnnEDORE MUnDE<br />

Mit der ST 650 H9100präsentiert<br />

die Leifeld Metal Spinning GmbH<br />

jetzt eine Drückwalzmaschine mit<br />

gigantischen Maschinendimensionen (30 m<br />

Länge, 120 tGewicht), welche hochpräzise<br />

über 13 mRohr abstrecken kann. Im Rahmen<br />

einer internationalen Ausschreibung<br />

hatte sich Leifeld gegen den Wettbewerb<br />

durchsetzen können. Holger Hansen, CEO<br />

Leifeld, ist stolz auf die technische Errungenschaft.<br />

„Mit Anji Precision Pipe Manufacturer<br />

Co. haben wir einen renommierten<br />

Kunden gewonnen, mit dem wir das Maschinenkonzept<br />

der Streckanlage realisieren<br />

werden. Die logische Weiterentwicklung<br />

unserer ST-Baureihe stellt einen wichtigen<br />

Meilenstein in unserer Firmengeschichte<br />

dar.“<br />

Grundlage des erfolgreichen Abschlusses<br />

war nicht zuletzt auch die eingespielte Zu-<br />

sammenarbeit mit Leifelds langjährigem<br />

Handelspartner in China, der Ginweila Science<br />

&Tech Co. Ltd.. Die enge Abstimmung<br />

mit dem Headquarter, das technologische<br />

Know-how sowie überzeugende<br />

Präsentationen und intelligentes Verhandlungsgeschick<br />

haben sich als wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren ausgezahlt.<br />

Wuliangye Anji Precision Pipe Manufacturer<br />

Co. ist die Tochtergesellschaft der<br />

WuliangyeGroup, einem modernen, chinesischen<br />

Großkonzern. Der Fokus liegt auf<br />

der Herstellung von Kunststoffprodukten,<br />

Pharmazeutika und Rohren. Insgesamt beschäftigt<br />

die WuliangyeGroup über 30 000<br />

Mitarbeiter an verschiedenen Standorten<br />

in China.<br />

Die ST-Baureihe von Leifeld realisiert<br />

hochpräzise Umformung vonrotationssymmetrischen<br />

Hohlkörpern bei konstanten<br />

Die Maschine ist 30 mlang und 4mbreit, mit Montagefläche erfordert das den doppelten<br />

Platz.<br />

Spanlose Umformung<br />

im Blick<br />

Die Leifeld Metal Spinning GmbH ist<br />

ein weltweit agierendes Unternehmen<br />

in der Entwicklung und Fertigung<br />

von Werkzeugmaschinen der spanlosen<br />

Metallumformung. Die Traditionsmarke<br />

Leifeld ist seit über einem<br />

Jahrhundert auf dem Markt präsent.<br />

Bislang wurden etwa 6000 Anlagen<br />

hergestellt. Die Kunden kommen aus<br />

der Automobilindustrie, dem Maschinenbau,<br />

der Flugzeuge- und Raumfahrtindustrie<br />

oder der chemischen<br />

und medizinischen Industrie.<br />

Die Kernkompetenzen desTraditionsunternehmens,<br />

welches 1891 als<br />

Böttcherei Leifeld gegründet wurde,<br />

sind Drückenund Drückwalzen. Heute<br />

ist Leifeld ein international aufgestellter<br />

Konzern mit mehr als 30 Vertretungen<br />

in über 60 Ländern der<br />

Welt und insgesamt 110Mitarbeitern.<br />

Meilensteine für das Unternehmen<br />

sind beispielsweise die Entwicklung<br />

der ersten Drückmaschine der Welt<br />

(1945), die Entwicklung der weltweit<br />

ersten PnC gesteuerten Drückmaschine<br />

(1982) oder die Entwicklung<br />

und Fertigung der größten Streckmaschine<br />

der Welt (2009).<br />

oder veränderlichen Wandstärken. Mit der<br />

neuen ST 650 H9100ist es nun erstmals<br />

gelungen, ein Halbzeug höherer Qualität<br />

auf 9mdurch das Vorwärtsdrückwalzen<br />

abzustrecken. Diese Länge wird nochdurch<br />

das Rückwärtsdrückwalzen eines Rohres<br />

auf 13 mLänge übertroffen. Werner Hütter,<br />

CTOLeifeld: „Mit diesen Dimensionen bietet<br />

Leifeld eine einzigartige und neue Maschine<br />

der ST-Baureihe an.“Zur Realisierung<br />

sind komplett neue Wege, Konzepte und<br />

Detaillösungen vonden Leifeld-Ingenieuren<br />

erarbeitet worden. Mit der technischen<br />

Umsetzung,der wirtschaftlichen Fertigung<br />

und Montage sowie der Transportmöglichkeit<br />

dieser Präzisionsmaschine bei einem<br />

Gesamtgewicht von über 120 tund einer<br />

Länge von 30m,präsentiert sich das Unternehmen<br />

als solider und qualitätsbewusster<br />

Maschinenbauer. Bereits in Kürze<br />

soll die Anlage nachChina geliefert werden<br />

und anschließend dort in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

36 blechnet 1-2010<br />

Bild: Leifeld


Blechbearbeitungsmaschine<br />

mit Spaß-Faktor<br />

Mit einer neuen Universalpresse –der Profi 28<br />

Fun –soll nun auch indie Blechbearbei-<br />

Blechbearbeitung<br />

der Spaß-Faktor einkehren. Denn<br />

die Maschine soll sich insbesondere<br />

durch ihre Ergonomie beim Anwender<br />

beliebt machen. Die Universalpresse<br />

kann zum Abkanten, <strong>Umformen</strong>, Prägen,<br />

Stanzen und Einpressen verwendet<br />

werden.<br />

EDGAR GRUNDLER<br />

Zum Abkanten, <strong>Umformen</strong>, Prägen,<br />

Stanzen und Einpressen von Blechteilen<br />

bietet Boschert mit Sitz in Lörrach<br />

die Universalpressen der Baureihen<br />

Profi 28 und Profi 56 an. Diese sind mit den<br />

verschiedenen Arbeitslängen 1000, 1400<br />

und 2200 mmlieferbar. Dabei kann der<br />

Kunde zwischen SPS- und CNC-gesteuerten<br />

Varianten wählen. Ein umfassendes<br />

Zubehörprogramm rundet das Angebot ab.<br />

Neuerdings ist die Universalpresse Profi 28<br />

in der Sonderausstattung „Fun“ erhältlich.<br />

Diese Sonderausstattung steigert nach<br />

Herstellerangaben die Effizienz und Produktivität<br />

bei allen denkbaren Anwendungen.<br />

Davonausgehend, dass sichdurchden verstärkten<br />

Einsatz der Mechatronik auch die<br />

Bauteile und Baugruppen in Richtung Feinwerktechnik<br />

verkleinern und die Laufzeiten<br />

von Maschinen auf eine maximale Nutzungsdauer<br />

–ohne unproduktive Nebenzeiten<br />

– auszulegen sind, entwickelte<br />

Boschert mit der Profi 28 „Fun“ ein Universalpressensystem<br />

mit „MMS-Kopplung“<br />

(MMS =Mensch-Maschine-Schnittstelle).<br />

Die Profi 28 „Fun“ entspricht bezüglichder<br />

technischen Ausführung und Presskraftder<br />

Normalversion. Sie lässt sichmittels Werkzeugwechsel<br />

sehr schnell umrüsten. Außerdem<br />

hat sie einen breiten Auflagetisch<br />

zur Aufnahme verschiedener Werkzeuge<br />

für unterschiedliche Arbeiten. Eine Besonderheit<br />

stellt der systemintegrierte, ergonomische<br />

Sitz dar. Dieser ist natürlich optimal<br />

an jede Bedienperson anpassbar. Um<br />

den Sitz herum sind die Bedienelemente<br />

perfekt angeordnet. BeiBedarf lassen sich<br />

auchdiverse Griffschalen für Montagebauteile<br />

installieren. Dadurch ist eine ideale<br />

Griffweite gewährleistet, überflüssige<br />

Handlingwege entfallen. Um Ergonomie<br />

und Wohlbefinden –und damit auch die<br />

Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

–weiter zuunterstützen, zählen ein<br />

Becher- und Getränkehalter, eine Schallschutzkapselung,<br />

eine integrierte Radio-/<br />

Gepolsterte ergonomische Armauflage in<br />

optisch ansprechender und liebevoll angepasster<br />

Edelholzausführung zur Steigerung<br />

des „Wohlfühlfaktors“ und damit der Produktivität<br />

und Wirtschaftlichkeit.<br />

CD-Musikanlage und eine gepolsterte Armauflage<br />

in Edelholzausführung zur Ausstattung.<br />

Mit „Luxus-Arbeitsplatz“ hat das nichts<br />

zu tun. Diese Aufwertung des Arbeitsplatzes<br />

für mehr Lust an der Arbeit entspricht<br />

vielmehr dem Prinzip „Feel good<br />

and think positive“.Betrachtet man die Arbeitszeit,<br />

die eine Mitarbeiterin oder ein<br />

Mitarbeiter täglich ander Universalpresse<br />

verbringt, dann wird deutlich, dass sichne-<br />

UMFORMEN<br />

Spaß bei<br />

der Arbeit:<br />

Die Universalpresse<br />

Profi 28<br />

„Fun“ in<br />

kompletter<br />

und betriebsbereiter<br />

Ausstattung<br />

mit Schallschutzhaube<br />

und integriertem,ergonomischem<br />

Sitzplatz soll die<br />

Motivation steigern.<br />

ben einem angenehmen Arbeitsklima auch<br />

ein angenehmes Arbeitsumfeld positiv auf<br />

die Produktivität auswirkt. Das gilt vorallem<br />

dann, wenn sichdie Arbeiten aus dem raueren<br />

Werkstattbereich inden Bereich Produktion<br />

hochwertiger Qualitätskomponenten<br />

verlagert. Denn dies bringt neue Anforderungen<br />

mit sich. Testinstallationen bei<br />

Anwendern zeigten innerhalb kürzester Zeit<br />

sehr positiveErgebnisse. Boschert hat das<br />

Konzept der Profi 28 „Fun“ erstmals zur<br />

internationalen Fachmesse Blechexpo in<br />

Stuttgart präsentiert. Allein durch die Ausrüstung<br />

„Fun“ sollen Produktivitäts-Steigerungen<br />

in der Größenordnung von 15bis<br />

20% zu erzielen sein. Hierfür müssen keine<br />

hohen Summen investiert werden. Vielmehr<br />

sind diese Steigerungen durch gezielte<br />

Ergonomie- und Handling-Verbesserungen<br />

zu erreichen. Damit ist eine schnelle<br />

Amortisation für die Ausrüstung garantiert.<br />

blechnet 1-2010 37<br />

Bilder: Boschert


STANZEN<br />

Präzisionsstanzflansche –damit es<br />

mit dem Anschluss stimmt<br />

„World of Flange“–das wardas ungewöhnliche Konzept, mit dem sichdie Carl<br />

Wüst GmbH &Co. KG aus dem schwäbischen Remshalden im Dezember 2009<br />

auf der Messe Blechexpo in Stuttgart präsentierte. Damit wurde fast das komplette<br />

Programm an Stanzflanschen in künstlerischer Art und Weise vorgestellt,<br />

welche ihre Anwendungen in der Automobilindustrie und dort vorrangig bei<br />

Abgassystemen finden. Produziert wird nachdem Präzisionsstanzverfahren, das<br />

bei Carl Wüst entwickelt wurde.<br />

Flansche für Abgassysteme<br />

in Automobilen werden<br />

von der CarlWüst<br />

GmbH &Co. KG in Remshalden<br />

im sogenannten<br />

Präzisionsstanzverfahren<br />

hergestellt.<br />

38 blechnet 1-2010


DIETMAR KUHN<br />

Dumpfer Sound dringt aus verschiedenen<br />

Richtungen an mein Ohr.<br />

Wechselweise und doch gleichmäßig<br />

hört man die schweren Stanzpressen<br />

–meist MarkeSchuler –ihre Arbeit verrichten.<br />

Mit jedem Hub fällt ein fertiger Stanzflansch<br />

ineinen entsprechenden Behälter.<br />

Ort des Geschehens ist die Produktion bei<br />

der Carl Wüst GmbH &Co. KG in Remshalden.<br />

Dipl.-Ing. Hermann Bachmann, Geschäftsführer<br />

des Flanschenproduzenten<br />

erklärt: „Wir sind der Flanschenhersteller<br />

unter den Stanzern. Sicher gibt es im Stanzbereich<br />

zahlreiche Unternehmen, aber das<br />

Thema Stanzflansche ist das zentrale Thema<br />

bei Carl Wüst.“<br />

Das Unternehmen Carl Wüst kann auf<br />

eine lange, traditionsreiche und bewegte<br />

Geschichte zurückblicken. Bereits 1895<br />

vomNamensgeber des Unternehmens gegründet,<br />

startete man in Fellbach zunächst<br />

mit der Herstellung<br />

von Metallprodukten<br />

für<br />

Bild: Kuhn<br />

den Stahl- und Anlagenbau. Schon bald<br />

wurde die Richtung Automobilindustrie eingeschlagen.<br />

Präzision und Zuverlässigkeit<br />

haben sichdie Remstaler Schwaben schon<br />

immer auf die Fahne geschrieben. Es<br />

kommt deshalb auch nicht von ungefähr,<br />

dass das Unternehmen das Präzisionsstanzen<br />

entwickelt hat.<br />

Seit 2007 hat Carl Wüst seine<br />

Gründerstätte in Fellbach<br />

verlassen und<br />

fertigt die Flansche<br />

im nahe<br />

gelegenen<br />

STANZEN<br />

Die im Präzisionsstanzverfahren hergestellten Flansche gibt es in unterschiedlichen Größen<br />

und Materialien; sie sind in vielen bekannten Premium-Automobilen Deutschlands in Abgassystemen<br />

zu finden.<br />

Remshalden. „In Fellbach waren wir mittlerweile<br />

in einer reinen Wohngegend angekommen<br />

und hatten keinerlei Expansionschancen<br />

mehr“, sagt Bachmann. Mit über<br />

6000 m 2 Produktions- und Verwaltungsfläche<br />

ist vorerst genug Platz, um mit einer<br />

modernen und logistisch ausgeklügelten<br />

Fertigung die Kunden in der Automobil- und<br />

Zulieferindustrie bestens zu bedienen. Wo<br />

der Schwerpunkt der Carl-Wüst-Produktion<br />

„Hochpräzises Stanzen vonFlanschen, für die<br />

Automobilindustrie, das sogenannte Präzisionsstanzen,<br />

ist auch auf normalen Stanzanlagen<br />

möglich“,sagt Dipl.-Ing. Hermann Bachmann,<br />

Geschäftsführer der CarlWüst GmbH<br />

&Co. KG im schwäbischen Remshalden. Die<br />

Stanz-Geheimnisse lässt er sich aber nicht<br />

entlocken.<br />

blechnet 1-2010 39


Stanzen<br />

Eine vonmehreren Stanzpressen der Marke Schuler.Diese wirdüber ein Streifenladesystem,<br />

das bei CarlWüst selbst konzipiert wurde, mit Flachmaterial versorgt. Im anschließenden<br />

Stanzprozess entstehen dann die Präzisionsflansche.<br />

An dieser Stanzpresse werden die vorgestanzten Flanschrohlinge automatisiert und vereinzelt<br />

dem Stanzwerkzeug zugeführt.<br />

liegt, das erläutert Bachmann folgendermaßen:<br />

„Es gibt im Grunde genommen drei<br />

Flanschtypen, die für unsere Anwendungen<br />

in Frage kommen: den Schmiedeflansch,<br />

den Blechumformflansch und den Stanzflansch.<br />

Wir bieten derzeit ausschließlich<br />

Stanzflansche aus der Eigenfertigung an.“<br />

Diese werden vomRohmaterial ausgehend<br />

verarbeitet und als einbaufähige Produkte<br />

an den Kunden geliefert. Dieses Rohmaterial<br />

ist gespaltenes Streifenmaterial, also<br />

Flachmaterial in unterschiedlichen Dicken,<br />

meist aber zwischen 6und 12 mm, in Sonderfällen<br />

auch bis 15 mm. Bislang wurde<br />

dieses gespaltene Material über ein spezielles<br />

Magazin der Stanzpresse vereinzelt<br />

zugeführt. „In Zukunft“, so Bachmann,<br />

„werden wir die Präzisionsflansche aber<br />

auch vom Coil direkt ins Werkzeug fahren<br />

können.“ Die Entscheidung für die Investition<br />

in entsprechende Coilanlagen ist bei<br />

Bachmann bereits in der Endphase angekommen.<br />

Egal in welcher Form das Material (Flachstahl)<br />

der Stanze zugeführt wird, „es<br />

kommt immer auf eine optimale Aufteilung<br />

des Werkstücks an, um möglichst wenig<br />

Verschnitt zuhaben“, bemerkt Hermann<br />

Bachmann, „denn da liegt oftdas entscheidende<br />

Einsparpotenzial, um auf dem Markt<br />

kostengünstig anbieten zu können.“ Das<br />

Material selbst spielt auch eine entscheidende<br />

Rolle. Carl Wüst kauft seine Kontingente<br />

als sogenannte Streckengeschäfte<br />

bei einem Stahl-Service-Center ein und<br />

achtet dabei genauestens auf die Werkstoffzusammensetzung.<br />

„Die“, so Bachmann,<br />

„ist für uns sehr wichtig,weil davon<br />

auchdie Stanzergebnisse im Wesentlichen<br />

abhängen.“<br />

Das Präzisionsstanzen, das wie gesagt<br />

bei Carl Wüst entwickelt wurde, ist im Allgemeinen<br />

einfach zuerklären. VomStreifenmaterial<br />

werden die Flansche mit möglichst<br />

wenig Abfall ausgestanzt. Das macht<br />

man in Remshalden beispielsweise auf einer<br />

800-t-Presse. Heraus kommt die fertige<br />

Flanschform mit den gestanzten Schraubenlöchern<br />

und dem Mittelloch. „Die Außenkontur“,<br />

soBachmann, „ist in diesem<br />

Falle nicht relevant, sie hat keinerlei Funktion.“Worauf<br />

es aber ankommt, ist die Position<br />

der Löcher untereinander –also auf<br />

das Lochbild –und auf die Qualität der<br />

Stanzfläche des Mittelloches. Diese wird<br />

durch Nachstanzen –eben das Präzisionsstanzen<br />

–erreicht. Dieses Präzisionsstanzen<br />

findet bei Wüst auf einer nachgelagerten<br />

kleineren Stanzpresse statt. Dabei beherrscht<br />

man in Remshalden das Geheimnis<br />

die Stanzfläche so zu gestalten, wie es<br />

nach den Anforderungen des Kunden gewünscht<br />

oder dem Einsatzzweck gerecht<br />

wird. Dieses Geheimnis ist Hermann Bachmann<br />

im Detail doch nicht zu entlocken.<br />

Aufjeden Fall setzt der schwäbische Unternehmer<br />

auf das Präzisionsstanzen wüstscher<br />

Art und nicht auf das Feinstanzen.<br />

„Zwar ist das Feinstanzen in aller Munde“,<br />

so Bachmann, „und jeder setzt bei entsprechend<br />

dickemMaterial auf das Feinstanzen,<br />

dochwir sagen, bei ähnlichen Ergebnissen<br />

ist uns das zu teuer.“ Warum das so ist,<br />

rechnet Bachmann in einem einfachen Beispiel<br />

vor: „Nehmen wir mal eine 800-t-<br />

Feinstanze, mit der man in der Regel letztendlich<br />

nur zwei Drittel der Stanzkraft zur<br />

Verfügung hat, weil man dabei immer ge-<br />

40 blechnet 1-2010


VonCarlWüst werden einbaufertige Flansche an die Kunden geliefert, deshalb sind die Präzisionsflansche<br />

mit den entsprechenden Verbindungssystemen –zum Beispiel Schraubenbolzen<br />

–bestückt.<br />

gen das Hydraulikkissen stanzt. Dann haben<br />

wir etwa 550 tzur Verfügung. Eine<br />

solche Anlage liegt inklusiveeiner Coilanlage<br />

heute lockerbei 2Mio.EuroInvestition.<br />

Mit einer normalen mechanischen 800-t-<br />

Presse liegen wir dagegen bei etwa Faktor<br />

0,5 bis 0,6, also rund der Hälfte der Kosten<br />

einer reinen Feinstanzpresse.“ Was das<br />

Werkzeug angeht, so liegt man bei Carl<br />

Wüst und beim Präzisionsstanzverfahren<br />

bei den gleichen Standzeiten wie die<br />

Feinstanzer.<br />

Carl Wüst fertigt so pro Jahr viele Millionen<br />

Stanzflansche im Präzisionsstanzverfahren.<br />

Die meisten dieser Flansche kom-<br />

men in den Abgassystemen der bekannten<br />

Automarken, wie etwa Volkswagen, Audi,<br />

BMW und Mercedes, zum Einsatz. Sie werden<br />

in der Regel aus dem Edelstahl 1.4301<br />

hergestellt und sorgen dafür,dass dort eine<br />

gasdichte Verbindung gewährleistet ist.<br />

Dementsprechend sind die Verbindungsflächen<br />

der Flansche durchSchleifen bearbeitet.<br />

„Wir können Rauhtiefen bis R z größer<br />

oder gleich10µmprozesssicher herstellen,<br />

auch bei Edelstahl“, sagt Bachmann in diesem<br />

Zusammenhang. Auch die Verbindungen<br />

in Form von Schraubenbolzen gehören<br />

zu den Leistungen vonCarl Wüst. Für<br />

die richtige Positionierung werden entspre-<br />

Stanzen<br />

Entgraten und Schleifen der Flansch-Dichtflächen<br />

in sogenannten Segmenten, wobei es<br />

zum einen auf die Rautiefeund zum anderen<br />

auf die Ebenheit der Flächen ankommt.<br />

chende Lehren beziehungsweise Montagehilfen<br />

verwendet. Fertig und sicher verpackt<br />

erreichen die qualitativ hochwertigen<br />

und einbaufertigen Präzisionsflansche den<br />

Kunden.<br />

Mit derzeit etwa 50 Mitarbeitern erzielt<br />

der schwäbische Automobilzulieferer einen<br />

Umsatz von rund 10 Mio. Euro.<br />

blechnet 1-2010 41<br />

Bilder: Kuhn


STANZEN<br />

Aus einzelnen Segmenten werden Ringe, die<br />

als Ausgleichselemente beispielsweise in der<br />

Prozessindustrie zum Einsaz kommen. Sie<br />

bestehen aus mehreren Schichten<br />

und unterschiedlichen Werkstoffen.<br />

Die Ausgleichsdicke<br />

schält sich der Anwender<br />

selbst zurecht.<br />

Ausgleich inhöchster Präzision –damit<br />

es in der Montage stimmt<br />

Ein Händchen fürs Feine –das besitzen insbesondere die Mitarbeiter der Georg<br />

Martin GmbH im hessischen Dietzenbach. Der Umgang mit dünnsten Blechen<br />

bis herunter zu Foliendicken wird dort tagtäglich neu bewiesen. Die oft instabilen<br />

Stanzprodukte werden bei Martin meist nach Kundenspezifikation zu millimeterdicken<br />

Laminaten verpresst und dienen in vielen Industrieanwendungen<br />

als sogenannte Zwischenlagen zum Ausgleich von Toleranzen.<br />

DIETMAR KUHN<br />

Esgibt kaum einen Fall im Maschinenbau,<br />

der Antriebstechnik oder in der<br />

Verfahrens- und Prozesstechnik, wo<br />

zu montierende Elemente, Bauteile oder<br />

ganzeBaugruppen 100%ig zueinander passen<br />

–Toleranzen sind immer vorhanden. In<br />

vergangenen Tagen war esdameist erforderlich,<br />

nicht passgenaue Teile in irgendeiner<br />

Form nachzuarbeiten, das heißt, die<br />

Teile mussten im schlimmsten Fall vom<br />

Montageort wieder zurückauf die Bearbeitungsmaschine.<br />

Das war und ist auch heute<br />

noch der teuerste Weg, um eine einwandfreie<br />

Montage zu sichern. Aber wer<br />

kann sich solche unproduktiven und kostenexplodierenden<br />

Anpassungsarbeiten<br />

überhaupt noch leisten?<br />

An dieser Stelle schlägt für die Georg<br />

Martin GmbH in Dietzenbach nahe Frankfurt<br />

am Main die Stunde. Das 70 Mitarbeiter<br />

zählende Unternehmen wurde 1945<br />

gegründet und hat sichauf die Herstellung<br />

vonZwischenlagen alsToleranz-Ausgleichselemente<br />

spezialisiert. „Insbesondere“, so<br />

Christoph Martin, Geschäftsführer des Unternehmens<br />

in dritter Generation, „beherrschen<br />

wir sowohl die Stanz- als auch die<br />

Nibbeltechnik, um auch dünnste Materi-<br />

Bild: Kuhn<br />

alien aus Aluminium, Aluminiumknetlegierungen,<br />

Messing oder Edelstählen und<br />

daraus entsprechende Laminate zu fertigen.“<br />

Dafür steht dem innovativen Unternehmen<br />

ein hochmoderner Maschinenpark<br />

zur Verfügung. Dominierend zeigen sich<br />

darin die neuen Beutler-Nova-Stanzautomaten<br />

sowie die beiden Trumpf Trumatic<br />

2000R und 6000 als Stanz-Nibbel-Maschinen.<br />

Daneben stehen weitere Pressen der<br />

Marke Müller Weingarten, welche die filigranen<br />

Stanzaufgaben erledigen.<br />

Die Werkzeuge, die dort benötigt werden,<br />

stammen meist aus dem eigenen<br />

Werkzeugbau, der ebenfalls einen hochmodernen<br />

Eindruckhinterlässt. Als Werkzeuge<br />

kommen sowohl Einzelwerkzeuge wie auch<br />

Folgeverbundwerkzeuge zum Einsatz. „Um<br />

die Produktion der dünnen Blechteile beziehungsweise<br />

Folienteile wirtschaftlich<br />

aufrecht zu erhalten“, soMartin, „verfügen<br />

wir natürlichüber eine ausgefeilte Prozesskette.“<br />

Dies braucht so ein Unternehmen<br />

auch, weil es sichdabei dochumwechselndeTeile<br />

mit ebenso wechselnden Stückzah-<br />

42 blechnet 1-2010


Ein aus mehreren Lagen bestehendes Ausgleichselement,<br />

das insgesamt im Millimeter-<br />

Dickenbereich liegt. Die Lagen sind an einer<br />

Stelle zusammengeklebt und werden je nach<br />

benötigter Anwendungsdicke einfach von<br />

Hand abgetrennt.<br />

Ausgleichselemente müssen nicht immer<br />

rund sein und können auch aus einer bestimmten<br />

Lagemit fester Dicke bestehen –je<br />

nach Kundenwunsch und Anforderung. Als<br />

Schutz dient die im Bild rechts zu sehende<br />

Folie.<br />

STANZEN<br />

Der Stoffaus dem die Laminatehergestellt werden. Je nachGröße, Form und Dicke wirdaus<br />

der Tafel gestanzt oder.....<br />

....vom Coil abgearbeitet. In der Regel sind es Aluminiumwerkstoffe,Messingsowie unlegierte<br />

und nichtrostende Stähle, die zum Einsatz kommen.<br />

blechnet 1-2010 43


Stanzen<br />

Christoph Martin, Geschäftsführer der Georg<br />

Martin GmbH in Dietzenbach, zeigt zwei Produkte<br />

aus der M-Tech-Reihe (M-Tech =geschütztes<br />

Warenzeichen), die es in unterschiedlichen<br />

Größen gibt. „Innerhalb der M-<br />

Tech-Reihe stellen wir die metallischen Zwischenlagen<br />

in der Version „L“als abschälbar,<br />

in der Version „S“ als massiv und in der Version<br />

„P“ als paketierte Zwischenablage her.“<br />

Christoph Martin zeigt ein Segment einer<br />

Zwischenlage. Diese Dimensionen werden in<br />

einzelnen Laminat-Segmenten gefertigt und<br />

sie lassen sich ebenfalls auf die gewünschte<br />

Dicke abschälen (ist schön im Aufmacherbild<br />

zu sehen).<br />

len in Losgrößen von eins bis mehreren<br />

Tausend handelt. Die kleineren Zwischenlagen<br />

beziehungsweise Laminate werden<br />

immer als ein Teil ausgestanzt, während<br />

größere Abmessungen –dasind auch mal<br />

Meterabmessungen dabei, die in großen<br />

Absperrschiebern zur Anwendung kommen<br />

–aus einer Anzahl vonSegmenten gefertigt<br />

Die Ausgleichslagen werden teilweise auf einer 400-t-Müller Weingarten-Stanzpresse im<br />

Folgeverbund und im Einzelschnitt hergestellt.<br />

VorgerichteteStanzwerkzeuge. Etwa1500Werkzeugesind es, die bei Martin im Lager vorgehalten<br />

werden. Kommt ein neuer Auftrag herein, so werden dem Begleitzettel die entsprechenden<br />

Werkzeuge zugeordnet. Die Frage nach der Brauchbarkeit des Werkzeuges wird<br />

clever beantwortet, indem an jedem Werkzeug nach der letzten Stanzung ein Muster angehängt<br />

wird, das Rückschlüsse auf den Verschleiß bietet.<br />

werden. Rund 120tMaterial werden dafür<br />

pro Jahr verarbeitet. Um den Maschinenpark<br />

optimal auslasten zu können, müssen<br />

die Anlagen täglich und im Durchschnitt<br />

mindestens drei bis vier Mal umgerüstet<br />

werden.<br />

Insbesondere kommt es bei der Fertigung<br />

der Ausgleichselemente auf eine saubere<br />

Stanzung an. Denn für die dünnen<br />

Bleche beziehungsweise Folien besteht die<br />

Anforderung nach absoluter Gratfreiheit.<br />

Wie dies bei Martin erreicht wird, bleibt<br />

wohl für immer ein Firmengeheimnis. Aber<br />

in der Tatfallen die Teile mit gratfreien und<br />

angenehm anzufassenden, abgerundeten<br />

Kanten aus der Stanzpresse. „Jedes Teil<br />

muss diesen Standard bieten“, sagt Christoph<br />

Martin, „weil eine Nacharbeit an diesen<br />

dünnen Materialien nicht möglich ist.“<br />

Dafür ist der Werkzeugbau besonders gefordert.<br />

Insgesamt hält Martin etwa 1500<br />

Werkzeuge am Lager, die entweder für ein<br />

bestimmtes Produkt für Dauerkunden gebaut<br />

oder entsprechend modifiziert wurden.<br />

Im Fertigungsprozess selbst wird<br />

permanent sichergestellt, dass die Werkzeuge<br />

zu den entsprechenden Bestellungen<br />

passen und im Ernstfall sofort einsatzbereit<br />

sind. Dafür ist jedes Werkzeug mit<br />

einem Stanzmuster aus dem letzten Los<br />

versehen, das nachweist, dass das Werkzeug<br />

in Ordnung ist.<br />

Innerhalb der M-Tech-Reihe bietet Martin<br />

spezifische Kundenlösungen wie auch<br />

Standardlösungen mit unterschiedlichen<br />

Materialstrukturen an. Zu unterscheiden<br />

sind dabei die Materialstrukturen M-TechL,<br />

M-TechSund M-TechP.Dabei steht das „L“<br />

44 blechnet 1-2010


für abschälbare Zwischenlagen, das „S“ für<br />

massive Zwischenlagen und das „P“ für<br />

paketierte Zwischenlagen. Mit diesen klassischen<br />

Materialstrukturen der Zwischenlagen<br />

ist in der Praxis ein präziser, maßgenauer<br />

und anwendungsgerechter Toleranzausgleich<br />

garantiert.<br />

Die abschälbaren Laminate –M-Tech„L“<br />

–gibt es, wie bereits genannt, in verschiedenen<br />

Werkstoffausführungen. Sie bestehen<br />

aus 0,050 oder 0,075 mm dicken<br />

Schichten und sind in einer Gesamtdicke<br />

von 0,5 bis 3,2 mm lieferbar. Darüber hinaus<br />

ist, wie bereits erwähnt, jede kundenspezifische<br />

Lösung möglich. Das Besondere<br />

an diesen Laminaten ist, dass nachdem<br />

Abschälen einer Schicht keinerlei Rückstän-<br />

de des Klebstoffesvorhanden sind, die auf<br />

der Oberfläche kleben und das Ausgleichsmaß<br />

verändern könnten. Dies ist in entsprechendem<br />

Sinne auch bei der paketierten<br />

Lösung gegeben. Beiden M-Tech-„S“-Produkten<br />

handelt es sich umeine massive<br />

Zwischenlage, die es in Dicken zwischen<br />

0,015 und 3,0 mm gibt. Aufgrund der Dickenvielfalt<br />

und der Kombinationsmöglichkeit<br />

können damit sowohl kleinere als auch<br />

größere Toleranzen ausgeglichen werden.<br />

Die dritte Materialstruktur findet sich in<br />

der „P“-Reihe, die ebenfalls variable Ausgleichsmöglichkeiten<br />

bietet. Dabei sind die<br />

Schichten aber nur an einer bestimmten<br />

Stelle punktweise verklebt. Alle M-Tech-<br />

Produkte sind in unterschiedlichen Werkstoffen<br />

und, was ganz besonders wichtig<br />

ist, auch inallen Geometrievarianten möglich.<br />

Toleranzausgleiche der Marke Martin<br />

Bilder: Kuhn<br />

sollen insbesondere die Kosten bei der<br />

Montage vonBauteilen und Baugruppen in<br />

Anwendungsbereichen senken wie etwa<br />

in der Antriebstechnik (beispielsweise Einpassen<br />

des Lagerdeckels bei Wälzlagern),<br />

im Maschinenbau, in der Kraftwerkstechnik<br />

und der Prozessindustrie, bei Neuanwendungen<br />

oder in der Instandhaltung und<br />

Wartung. Bei allen Anwendungen sparen<br />

die Toleranzausgleichslösungen die Bearbeitung<br />

von Passflächen durch Schleifen,<br />

Fräsen oder Drehen. Das teure Nacharbeiten<br />

gehört damit endgültig der Vergangen-<br />

Stanzen<br />

Die GeorgMartin GmbH verfügt über einen hervorragend ausgestattetenMaschinenparkmit<br />

unter anderen mehreren neuen Beutler-Nova-Stanzautomaten sowie zwei Stanz-Nibbelmaschinen,<br />

einerTrumatic 6000 und, wie im Bild zu sehen, einerTrumatic 2000 Rotation von<br />

Trumpf.<br />

heit an. Ebenfalls zu vergessen ist die Suche<br />

nach einer selbstgeschneiderten Unterlage,<br />

weil Martin-Produkte stets in hoher<br />

Qualität und immer pass- und anwendungsgenau<br />

zur Verfügung stehen und somit eine<br />

lange Lebensdauer garantiert wird.<br />

„Toleranzausgleich“, sagt Christoph Martin,<br />

„ist an und für sichnichts Neues. Doch<br />

wir haben diese Lösung neu erfunden und<br />

beherrschen die dafür notwendigen Fertigungsmöglichkeiten<br />

und mit unserer Erfahrung<br />

gibt es aucheine kompetente Kundenberatung.“<br />

blechnet 1-2010 45


Stanzen<br />

Fehlerfreie Stanzteile<br />

sind gut für das Firmenimage<br />

Seit über einem Vierteljahrhundert ist die Marl GmbH auf hochwertige Metallund<br />

Kunststoffstanzteile spezialisiert. Mit elf gut ausgebildeten Mitarbeitern<br />

fertigte das Familienunternehmen aus Plettenberg im vergangenen Jahr 118<br />

Mio. Stanzteile im Presskraftbereichbis 1000 kN. Dabei macht dasTeam bei der<br />

Qualität keine Kompromisse und setzt auf Prozessmonitoring.<br />

AnDREAS STEInHAUER<br />

Marl liefert hochwertige Stanzteile<br />

in verschiedene Branchen. Die<br />

Metallteile kommen hauptsächlichinder<br />

Hausgeräteindustrie –bei Waschund<br />

Spülmaschinen –zum Einsatz. Für<br />

Geschirrspüler fertigt Marl auch Kunststoffstanzteile,<br />

zum Beispiel Geräuschisolierfolien.<br />

Die sogenannten Gummischürzen<br />

werden im Sockelbereich zur Geräuschdämmung<br />

eingesetzt. Weitere Abnehmer<br />

sind die Bau- und Beleuchtungsindustrie<br />

sowie die Elektroindustrie. Diese Branchen<br />

werden zum Beispiel mit Dichtscheiben für<br />

den Fassadenbau, Befestigungswinkeln,<br />

Fassungsblechen oder Einbauschiebern<br />

beliefert. Das Produktportfolio des sauerländischen<br />

Betriebs ist groß und umfasst<br />

alle Formen von Stanzbiegeteilen. Seit<br />

2005 sind bei Marl Prozessmonitoring-Systeme<br />

im Einsatz. „Die Entscheidung dafür<br />

fiel nacheiner Kundenreklamation“,erinnert<br />

sichGeschäftsführer Gerd Marl. „Ein Etikett<br />

war auf dem Band hängengeblieben und<br />

hatte bei der Weiterverarbeitung beim KundenTeile<br />

beschädigt. Ein Mitarbeiter eines<br />

großen Maschinenherstellers hat uns Brankamp<br />

zur Vermeidung solcher Produktionsfehler<br />

empfohlen. Ich wollte zuerst nicht<br />

glauben, dass die Systeme so sensibel reagieren,<br />

aber ich bin vom Gegenteil überzeugt<br />

worden.“<br />

Gut die Hälfte der Stanzautomaten bei<br />

Marl sind jetzt mit Brankamp ausgestattet,<br />

im Einsatz sind die Systeme Prokos 5000<br />

Gut die Hälfte der Stanzautomaten bei Marl<br />

sind jetzt mit Brankamp-Systemen ausgestattet.<br />

und PK 4U. Stanz-Experte Gerd Marl sieht<br />

neben den messbaren monetären Vorteilen<br />

durch gesunkene Reklamationen, weniger<br />

Ausschuss und geringere Verschrottungskosten<br />

einen weiteren Pluspunkt: „Der<br />

Imagevorteil ist nicht zu unterschätzen. Unsere<br />

Kunden vertrauen auf unsere hohe<br />

Qualität, die wir ihnen durch eine konsequent<br />

kontrollierte Fertigung bieten können.<br />

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46 blechnet 1-2010<br />

Bild: Marl


Hochreflektierende Werkstoffe<br />

präzise geschnitten<br />

Der Laserspezialist BLM stellt zwei neue Lasermaschinen vor, bei denen Faserlaser<br />

für das Schneiden vonBlechen und Rohren eingesetzt werden. Der Faserlaser<br />

schneidet zuverlässig hochreflektierende Werkstoffe wie Kupfer und Messing,aber<br />

auchAluminium, Eisen und Stahl. Damit sollen höhere Geschwindigkeiten<br />

und mehr Produktivität bei hoher Qualität erzielt werden.<br />

DIETMAR KuhN<br />

Die Faserlaserquelle wurde 2005 im<br />

Rahmen des ersten Internationalen<br />

Workshops Faserlaser in Dresden<br />

als absolute Neuheit im Sektor des Materialschneidens<br />

vorgestellt. Innerhalb weniger<br />

Jahre wurde die Anwendung dieser<br />

innovativenTechnologie bei der BLM Group<br />

real umgesetzt. Mit dieser neuartigen Laserquelle<br />

lassen sich einige Bearbeitungshindernisse<br />

überwinden, die die bislang<br />

eingesetzten CO 2 -Laser trotz ihrer bewährten<br />

und ausgereiften Technologie mit<br />

sich bringen.<br />

Dies gilt vorallem für das Schneiden von<br />

hochreflektierenden Werkstoffen wie Kupferund<br />

Messing,aber auchvon Aluminium<br />

(sowie von herkömmlichem Eisen und<br />

Stahl), mit Geschwindigkeiten und daraus<br />

resultierenden Produktivitätsniveaus, die<br />

sichbei CO 2 -Lasern nur schwerlicherzielen<br />

lassen.<br />

Insbesondere die Schnittqualität bei<br />

hochreflektierenden Werkstoffenist absolut<br />

exzellent, und dies eröffnet Möglichkeiten<br />

für zahlreiche neue Anwendungen, die bislang<br />

undenkbar waren. Zudem bedeutet<br />

der Einsatz einer Faserlaserquelle erhebliche<br />

Kostensenkungen pro Werkstückdank<br />

eines verminderten Verbrauchs an Elektrizität<br />

und Gas. Die Möglichkeit, höhere Geschwindigkeiten<br />

zu erzielen, verdeutlicht<br />

den Wert der Anlagen mit Faserlaser im<br />

Vergleich zuden momentan eingesetzten<br />

Schneidemaschinen.<br />

„Die Qualität der Produkte von BLM, in<br />

Kombination mit dem optimalen Einsatz der<br />

Faserlaserquelle”, erklärt Maurizio Toselli,<br />

Verkaufsleiter der BLM Group, „revolutio-<br />

Schneiden eines Bleches auf der LT Combo,die jetzt auch für das Schneiden von Kupfer und<br />

Messing eingesetzt werden kann; damit können Aluminium, Normalstahl und Edelstahl<br />

bearbeitet werden.<br />

Trennen und Verbinden<br />

niert den Sektor der Laserschneidemaschinen<br />

und definiert diesen neu.“LT(Lasertube)<br />

Combo und LT (Lasertube) Fibra werden<br />

die Laseranlagen genannt, die das BLM-<br />

Programm ab jetzt ergänzen.<br />

Beide Maschinen, die LT Combo und die<br />

LT Fibra, entsprechen höchsten Sicherheitsstandards,<br />

was beim Einsatz von Faserlaserquellen<br />

besonders wichtig ist, und sie<br />

sind das Ergebnis einer langjährigen Erfahrung<br />

im Bereich des Rohrschneidens.<br />

Die LT Combo ist wegen ihres flexiblen<br />

Einsatzspektrums sowohl für das Schneiden<br />

vonBlechen (mit Abmessungen bis zu<br />

3000 mm ×1500mm) als auchvon Rohren<br />

mit bis zu 225 mm Durchmesser geeignet<br />

und bietet eine 3kW-Laserquelle. Damit<br />

sind erweiterte Einsatzmöglichkeiten für<br />

das Schneiden vonKupfer (mit bis zu 3mm<br />

Dicke) und Messing (5 mm) gegeben. Sie<br />

ermöglicht zudem eine beträchtliche Produktivitätssteigerung<br />

beim Schneiden von<br />

Aluminium (bis 8mm), Normalstahl (bis 20<br />

mm) und Inox-Stahl (8 mm bis 10 mm).<br />

Die LT Fibra, das neue Mitglied der Lasertube-Familie,<br />

ist besonders für eine hohe<br />

Qualität und hohe Leistungen beim<br />

Rohrschneiden ausgelegt. Sie bietet eine<br />

Laserquelle mit 2kWfür das Schneiden<br />

vonKupferrohren (mit Dickenbis zu 3mm),<br />

Messingrohren (bis 5mm) und Aluminiumrohren<br />

(bis 5mm) mit Durchmessern bis<br />

zu 140mm. Die LT Fibra erweitert und vervollständigt<br />

die Produktreihe mit spezialisierten<br />

CO 2 -Laserquellen für das Schneiden<br />

von Eisen, Stahl und Aluminium (letzteres<br />

mit gewissen Einschränkungen).<br />

Formschneiden eines Rohrs mit Faserlaser,<br />

der es ermöglicht, Einschränkungen der bislang<br />

eingesetzten CO 2 -Technologie zu überwinden.<br />

blechnet 1-2010 47<br />

Bilder: BLM Group


Trennen und Verbinden<br />

Mit Akku-Blechschere ohne Kraftaufwand<br />

vier Mal schneller durch Metall<br />

Ihr Einsatzgebiet ist vor allem die Montage vor Ort, wenn Bauteile passend<br />

zugeschnitten werden müssen: Kompakte und leistungsstarke Akku-Blechscheren<br />

sind sowohl bei Gerad- als auch bei Kurvenschnitten bis zu vier Mal<br />

schneller als konventionelle Handscheren.<br />

VOLKEr AMANN<br />

Bei vielen Arbeiten vonDachdeckern,<br />

Fassadenbauern, Klempnern, Installateuren<br />

für Sanitär-, Heizungs- und<br />

Klimatechnik, Karosseriebauern, Kfz-Mechanikern,<br />

aber auch von Messe- und Behälterbauern<br />

ist eine Blechschere unverzichtbar.Werden<br />

beispielsweise Kaminverwahrungen<br />

oder Blechbedachungen erneuert,<br />

sind oftmals die Teile vor Ort genau<br />

einzupassen und entsprechend zuzuschneiden.<br />

Eine manuelle Blechschere ist schnell<br />

zur Hand und leicht an die Arbeitsstelle mitzunehmen.<br />

Die Arbeit mit ihr aber ist sehr<br />

mühsam und wenig effizient. Besonders<br />

bei dickeren Blechen erfordert das Schneiden<br />

von Hand hohen Kraftaufwand.<br />

Dagegen sorgt die Akku-Blechschere<br />

GSC 10,8 V-LI Professional von Bosch für<br />

einen schnellen Arbeitsfortschritt beim<br />

Schneiden von Metallen. Mit dem kompakten<br />

und leistungsstarken Gerät ist der<br />

Handwerker sowohl bei Gerad- als auchbei<br />

Kurvenschnitten bis zu vier Mal schneller<br />

als mit konventionellen Handscheren –und<br />

das ganz ohne ermüdenden Kraftaufwand.<br />

Dank der kompakten Bauform ist die Akku-<br />

Blechschere genauso leicht zu transportieren<br />

und stets zur Hand wie eine konventionelle<br />

Hand-Blechschere.<br />

Die Akku-Blechschere ist besonders geeignet<br />

bei Montagearbeiten in Handwerk<br />

und Industrie. Mühelos lassen sich beispielsweise<br />

neue Ausschnitte in bereits<br />

installierten Lüftungskanälen herstellen.<br />

Besonders in luftiger Höhe eines Daches,<br />

bei Arbeiten auf der Leiter und bei Überkopfarbeiten<br />

hat die hohe Mobilität und<br />

kabellose Freiheit eines kompakten Akkugeräts<br />

Vorteile, die effizientes und genaues<br />

Arbeiten ermöglichen und auch die Sicherheit<br />

erhöhen. So besteht beispielsweise<br />

bei einem Akkuwerkzeug nicht die Gefahr,<br />

sich das Kabel an scharfkantigen Blechen<br />

aufzuschlitzen oder abzutrennen. Zudem<br />

entfällt jegliche Suche nacheinem Netzanschluss<br />

und die Gefahr des Verhedderns<br />

eines Kabels. Dank der Lithium-Ionen-Technik<br />

bietet die GSC 10,8 V-LI Professional mit<br />

Die Blechscheremit 10,8-V-Lithium-Ionen-Akku<br />

sorgt für einen schnellen Arbeitsfortschritt<br />

beim Schneiden vonMetallen – und das auch<br />

bei Kurvenschnitten.<br />

nur einer Akkuladung eine Schnittleistung<br />

von bis zu 60 minStahl. Dabei bewältigt<br />

das Elektrowerkzeug Schnitte in Stahl bis<br />

zu 1,3 mm Dicke. Mit nur 1,4 kg Gewicht<br />

und der kompakten Bauform ermöglicht es<br />

48 blechnet 1-2010


esonders bei längeren Einsätzen auch<br />

über Kopf ein komfortables Arbeiten. Auch<br />

bei der Bearbeitung von Zink, Edelstahl,<br />

Kupfer, Aluminium, kunststoffbeschichteten<br />

Metallen oder Uginox bietet das Gerät<br />

besten Arbeitsfortschritt –selbst bei sehr<br />

langen Gerad- oder Kurvenschnitten mit<br />

einem kleinen Radius. Ein einstellbares<br />

Schnittspiel sorgt dabei für die optimale und<br />

materialgerechte Anpassung an die jeweilige<br />

Materialstärke.<br />

Zwei weitere Vorteile der Scherenkonzeption:<br />

Der Spanabweiser bietet hohen Bedienerschutz<br />

und die praktische Batterie-<br />

Ladezustandsanzeige mit drei LED gibt<br />

jederzeit Auskunft über die noch zur Verfügung<br />

stehenden Energiereserven. Besonders<br />

wirtschaftlichfür den Handwerker sind<br />

die vier Schnittkanten des Wendemessers.<br />

Die Lebensdauer der Akku-Blechschere<br />

wird zudem durchdas flexible Dura-Shield-<br />

Gehäuse erhöht: Selbst nach einem Sturz<br />

aus 1mHöhe ist das Werkzeug voll funktionsfähig.<br />

Bosch-Akkuwerkzeuge arbeiten mit den<br />

leistungsfähigen Lithium-Ionen-Akkus. Sie<br />

Mit dem 1,4 kg<br />

schweren Akku-Werkzeug<br />

können unterschiedliche<br />

Werkstoffe<br />

wie Zink, Edelstahl,<br />

Kupfer oder Aluminium<br />

bearbeitet werden.<br />

sind mit ihrer langen Akku-Laufleistung und<br />

der 400% längeren Lebensdauer anderen<br />

Akku-Techniken weit überlegen. Für die<br />

lange Lebensdauer sorgt die Electronic Cell<br />

Protection (ECP) vonBosch. Sie schützt den<br />

Akku sicher vor Überlastung, Überhitzung<br />

undTiefentladung.Zudem ist der Akkupack<br />

so robust, dass er selbst einen Fall aus 2m<br />

Höhe auf Beton voll funktionsfähig übersteht.<br />

Die besonders lange Akku-Laufleistung<br />

gewährleisten die Hochleistungs-Akkuzellen<br />

und ein intelligentes Strommanagement.<br />

Fürgeringe Energieverluste während<br />

Trennen und Verbinden<br />

des Ladevorgangs und während der Arbeit<br />

sorgen spezielle Zellen mit sehr niedrigem<br />

Innenwiderstand und der hochstromfähige<br />

Aufbau des Akkupacks. Zudem sorgt die<br />

perfekte Abstimmung der Elektronik mit<br />

Motor und Getriebe für eine hohe Effizienz<br />

des Antriebs sowie eine optimale Nutzung<br />

der Leistung der Zellen. Mit der „Hyper-<br />

Charge“-Ladetechnik von Bosch sind die<br />

Akkus bereits nach der Hälfte der Ladezeit<br />

zu 75% geladen. Ein Memory-Effekt bleibt<br />

dabei aus und die Akkus sind auch nach<br />

Monaten des Nicht-Gebrauchs voll einsatzbereit.<br />

Bilder: Bosch


TRENNEN UND VERBINDEN<br />

Saubere Kanten<br />

für hochwertige Schweißnähte<br />

Hochwertige Schweißverbindungen basieren auf sauber vorbereiteten Kanten.<br />

Eine Aufgabe, die sichmit Schweißkantenformern bestens erledigen lässt. Neue<br />

Geräte vonTrumpf mit automatischem Eigenantrieb sorgen dabei für metallisch<br />

blanke Schweißkanten.<br />

PETER KLINGAUF<br />

Das Kantenformen mit handbetriebenen<br />

Maschinen zählt zu den Spezialitäten<br />

des Geschäftsfeldes Elektrowerkzeuge<br />

vonTrumpf.Dabei unterscheidet<br />

das Unternehmen zweiVerfahrensarten:<br />

Kantenfräsen und Schweißkantenformen.<br />

Werkzeuge zum Kantenfräsen werden primär<br />

eingesetzt, um den Schnittgrat nach<br />

Trennvorgängen zu entfernen oder in kurzer<br />

Zeit metallisch blanke Sichtkanten und Radien<br />

zu erzeugen. Anders der Schweißkantenformer:<br />

Nach dem sogenannten Stoßstahlprinzip<br />

stößt das Werkzeug gleichmäßig<br />

Material ab und erzeugt auf diese<br />

Weise saubere Schweißkanten.<br />

In vielen Unternehmen im Stahlbaubereich<br />

sind Schweißkantenformer oftmals<br />

täglich inder Werkstatt oder auf der Baustelle<br />

im Einsatz und bereiten kilometerweise<br />

Bleche und Stahlträger mit sauberen<br />

Kanten für das Schweißen vor. Weder in<br />

puncto Produktivität, Flexibilität und Handhabung<br />

nochimHinblickauf die Gesundheit<br />

der Mitarbeiter können andere Verfahren<br />

mit dem Stoßstahlprinzip mithalten. Werner<br />

Cloos, Vertriebsleiter des Geschäftsfelds<br />

Elektrowerkzeuge bei Trumpf, bekräftigt:<br />

„Mit den Schweißkantenformern erzeugen<br />

Anwender in einem Arbeitsgang gleichmäßige,<br />

oxidfreie und metallisch blanke K-,<br />

V-,X-oderY-Kanten. Das geht schnell, sauber<br />

und liefert beste Voraussetzungen, um<br />

hochwertige Schweißnähte zu erzeugen.“<br />

Noch immer gibt es Unternehmen, die<br />

selbst lange Schweißkanten mit Winkelschleifern<br />

anfertigen lassen. Werner Cloos<br />

empfiehlt, dies so weit wie möglich einzuschränken<br />

–imSinne der Wirtschaftlichkeit<br />

sowie der Gesundheit der Mitarbeiter. Er<br />

erklärt: „Beim Schleifen kommt es zu sehr<br />

ungesunder Staubbildung,die Genauigkeit<br />

hängt stark von der Tagesform des Arbeiters<br />

ab und es ist ein langsames Verfahren,<br />

weil das Material in mehreren Schritten<br />

abgeschliffenwird. Unkontrollierbarer Funkenflug<br />

ist sowohl für den Anwender als<br />

auch für die unmittelbare Umgebung gefährlich.<br />

Auch die einhergehende Oxidbildung<br />

an der Kante liefert einen unerwünschten<br />

Nebeneffekt und innen liegende<br />

Konturen können häufig gar nicht bearbeitet<br />

werden “Jenach Bedarf und Anwendung<br />

bietet Trumpf verschiedene Schweißkantenformer:<br />

vom5,4 kg leichtenTru-ToolTKF<br />

700(Fasenlängen bis 7mman1bis 20 mm<br />

dickenBlechen) bis zum 16,5 kg schweren<br />

Tru-ToolTKF 1500 (Fasenlängen bis 15 mm<br />

an 4bis 40 mm dickenBlechen). Ergänzend<br />

gibt es denTKF 1500 mit Zweiganggetriebe<br />

oder Eigenantrieb, wasspeziell bei der Bearbeitung<br />

von geraden Blechkanten an<br />

großen Werkstücken von Vorteil ist, zum<br />

Beispiel an T- und Doppel-T-Trägern. Damit<br />

eignet sich das Werkzeug vor allem für<br />

Branchen wie den Maschinen-, Schiffs-,<br />

Behälter-, Nutzfahrzeug-, Stahl- und BrüBrückenbau. Werkzeug arbeitet ohne große<br />

Kraftanstrengung des Anwenders<br />

Das selbstlaufende Werkzeug erlaubt es,<br />

ohne große Kraftanstrengung zu arbeiten.<br />

Es wird am Blech angesetzt, läuft dann alleine<br />

und muss während des Bearbeitungsprozesses<br />

lediglich überwacht werden.<br />

Dadurchspart der Anwender Kraftund kann<br />

mit einer Arbeitsgeschwindigkeit von bis<br />

zu 2m/min sehr produktiv unterschiedliche<br />

Schweißkanten in hoher Qualität erzeugen.<br />

Dabei ist der Umgang mit dem Werkzeug<br />

besonders einfach. Bevorder Bediener den<br />

Bearbeitungsprozess startet, stellt er lediglich<br />

den Schrägungswinkel (stufenlos von<br />

20 bis 55°), die Fasenlänge und die Blechdicke<br />

ein. Anschließend startet er das Gerät,<br />

setzt es an der Vorderseite oder seitlich<br />

ins Blech und der Bearbeitungsprozess<br />

beginnt.<br />

Der Tru-Tool TKF 1500 kann mit einem<br />

Stoßstahl in Standardblechen (St37)<br />

Schweißkanten von etwa 350 mLänge erzeugen.<br />

Erst dann muss er getauscht werden,<br />

was ein geübter Bediener in weniger<br />

als fünf Minuten erledigt. Dies ist möglich,<br />

weil ein Werkzeugschnellverschluss den<br />

Austausch erleichtert. Zudem haben die<br />

Stoßstähle zwei Schneidkanten, die jeweils<br />

mehrfach nachgeschärft werden können.<br />

Sind an dünneren Blechen kleinere Kanten<br />

zu erzeugen, stehen mit den Tru-Tool<br />

TKF 1100,TKF 1101 und TKF 700 drei weitere<br />

Schweißkantenformer zur Verfügung.<br />

Der SchweißkantenformerTKF 1101-0ist speziell<br />

für die Schweißnahtvorbereitung an<br />

Baustahl und Aluminium ausgelegt.<br />

Für diese drei Geräte sind kurvenförmige<br />

Kanten mit engen Radien ab 40 mm ebenso<br />

wenig ein Problem wie Innenkonturen<br />

oder Rohre ab einem Innendurchmesser<br />

von 80mm.<br />

DerTKF 1100 spielt seine Stärken hauptsächlich<br />

bei der Bearbeitung von Edelstahl<br />

und anderen hochfesten Materialien aus.<br />

Mit ihm lassen sichan3bis 25 mm dicken<br />

Stahlblechen 9mm (600 N/mm²) oder<br />

6mm(800 N/mm²) lange Fasen anbringen.<br />

Sein Zwillingsbruder TKF 1101 ist für den<br />

Einsatz in weicherem Baustahl St 37 und<br />

Aluminium ausgelegt, wo er Fasenlängen<br />

50 blechnet 1-2010


Bilder: Trumpf<br />

TRENNEN UND VERBINDEN<br />

Der eigenangetriebene Schweißkantenformer<br />

Tru-Tool TKF 1500 spielt<br />

seine Stärken vor allem an großen<br />

Werkstücken sowie an T- und Doppel-T-Trägern<br />

aus.<br />

Blechdickenund Fasenhöhe können beim Schweißkantenformer<br />

Tru-Tool TKF 700 schnell und einfach eingestellt werden. Ferner<br />

stehen drei unterschiedlicheTrägerteile mit den Schrägungswinkeln<br />

30, 37,5 und 45° zur Verfügung.<br />

von 11mmineinem Arbeitsgang abträgt. Mit einem schnellen<br />

Getriebe ausgestattet, erreicht er eine etwa 30% höhere<br />

Hubzahl von 440 Stößen pro Minute. Die daraus resultierende<br />

hohe Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 2,5 m/min bringt<br />

in der Praxis eine um rund 20% höhere Arbeitsproduktivität.<br />

Der Tru-Tool TKF 700 rundet das Angebot der Schweißkantenformer<br />

nachunten ab. Er zeichnet sichinsbesondere durch<br />

sein geringes Gewicht von5,4 kg aus und wird für Bleche von<br />

1bis 20 mm verwendet. Die maximale Fasenlänge beiträgt<br />

4,9 mm in Stahl mit einer Festigkeit von 400 N/mm².<br />

blechnet 1-2010


Trennen und Verbinden<br />

Lösungen für kritische, neue und<br />

sicherheitsrelevante Verbindungselemente<br />

Das Endergebnis für eine gesuchte Lösung ist das eine, der Entwicklungsweg<br />

das andere. Um wirklich innovative Lösungsansätze zugenerieren, ist auch in<br />

der Verbindungstechnik oftein Spagat zwischen Kosten, Qualität, Zeit und technischer<br />

Machbarkeit zu meistern.<br />

ANNEDOrE MUNDE<br />

Im Bereich der Entwicklung von innovativen<br />

Verbindungslösungen hat die Arnold<br />

Umformtechnik GmbH &Co. KG<br />

mit der 2009 gegründeten Innovationsfabrik<br />

ein ganzheitliches Konzept entwickelt, welches<br />

sich über den gesamten Ideenfindungs-<br />

und Produktentwicklungsprozess<br />

hinweg bis zur fertigen Lösung erstreckt.<br />

Bereits in der Konzeptionsphase werden<br />

traditionelle Denkansätzedurchdie Anwendung<br />

vonmodernen Ideenfindungsprozessen<br />

ersetzt und darauf aufbauend Ansätze<br />

für verschiedene Problemlösungsszenarien<br />

erarbeitet. Durchdie unternehmenseigene<br />

Prototypenabteilung werden anschließend<br />

die konkreten Lösungsvorschläge der Inno-<br />

vationsfabrik in Funktionsmuster umge-<br />

setzt. Dabei wird bereits in diesem Stadium<br />

des Entwicklungsprozesses darauf geachtet,<br />

dass die Prototypen einer möglichst<br />

großseriennahen Qualität entsprechen und<br />

mit den selben Eigenschaften später in der<br />

eventuell folgenden Großserie mit einem<br />

möglichst wirtschaftlichen Produktionsverfahren<br />

hergestellt werden können. Durch<br />

diesen Großseriencheck wird somit eine<br />

marktkonforme Entwicklungsarbeit gewährleistet.<br />

Im hauseigenen Prüflabor werden<br />

abschließend umfangreicheTestreihen<br />

durchgeführt, um die ermittelten Lösungen<br />

auf den Prüfstand zu stellen. Somit wird<br />

über den gesamten Innovationsprozess<br />

hinweg alles getan, um für den Markt die<br />

optimale Lösung zu entwickeln.<br />

Sauberer Prozess minimiert die<br />

Fehlerquote der Verbindungselemente<br />

Arnold bündelt in der Innovationsfabrik<br />

Kompetenzen aus dem Marketing, dem<br />

Innovationsmanagement und der technischen<br />

Entwicklung.„Die hier arbeitenden<br />

neun Mitarbeiter haben das Ziel, neue<br />

Ideen zu generieren und bestehende Produktumsetzungen<br />

mit Blick auf Anwendungsoptimierungen<br />

zu hinterfragen. Dabei<br />

können sie selbstverständlichauchauf das<br />

im Unternehmen vorhandene Know-how<br />

zurückgreifen“, erläutert Geschäftsführer<br />

Dirk Döllner. Oft hilft auch das Triz-System<br />

des russischen Ingenieurs und Wissenschaftlers<br />

Genrich Saulowitsch Altschuller<br />

weiter.NachAltschuller stößt man bei Neu-<br />

Bild: Munde<br />

Hans-Peter Zeile, Projektleiter Cleancon, erläutert<br />

die Prozesskette, anderen Ende ein<br />

sogenanntes Sauberpack steht, welches die<br />

nach der Herstellung gereinigten und vakuumverpackten<br />

Verbindungselemente enthält.<br />

entwicklungen von Produkten und Prozessen<br />

immer wieder auf dieselben Konfliktmerkmale.<br />

Diese lassen sich durch dieselben<br />

abstrahierten Prinzipien auflösen.<br />

Durch eine entsprechende Verknüpfung<br />

erhält man dann abstrakte Lösungsvorschläge.<br />

Auch Cleancon ist eines der Projekte, die<br />

in der Innovationsfabrik entstanden sind.<br />

Mit der Entwicklung dieses speziellen Prozessablaufes<br />

demonstriert das Unternehmen,<br />

dass es bei Verbindungselementen<br />

für Blechteile noch jede Menge Verbesserungspotenzial<br />

gibt. Für den Herstellungsprozess<br />

der Elemente wurde dabei ein<br />

Ablauf entwickelt, dessen erfolgreicher<br />

Durchlauf quasi als Gütesiegel für das Endprodukt<br />

gilt.<br />

Der sogenannte Cleancon-Prozess zielt<br />

auf die konsequente Abstimmung aller,die<br />

Teilesauberkeit beeinflussenden Faktoren<br />

ab. Oftmals verursachen mikroskopisch<br />

kleine Schmutzpartikel auf Verbindungselementen<br />

Ausfälle in Steuereinheiten, die<br />

dann beispielsweise zu elektronikbedingten<br />

Fahrzeugausfällen führen. Durch eine sau-<br />

berkeitsorientierte Fertigung, eine Feinstreinigung<br />

sowie Gleitbeschichtung und<br />

Verpackung der Verbindungselemente unter<br />

reinraumähnlichen Bedingungen ist jedochbereits<br />

eine erhebliche Verbesserung<br />

der Sauberkeitswerte zu erreichen. Die exakten<br />

Werte wie Partikelgröße und -anzahl<br />

können durch analytische Messmethoden<br />

im hauseigenen Labor der Arnold Umformtechnik<br />

dargestellt werden. „Kunden der<br />

Automobil- und Zulieferindustrie fragen verstärkt<br />

nachProdukten auf Cleancon-Basis“,<br />

bestätigt ProjektmanagerHans-Peter Zeile<br />

das Interesse an den sauberen Verbindungselementen.<br />

So können später schwer<br />

zu identifizierende Fehler bereits am Anfang<br />

der Herstellkette vermieden werden.<br />

UnlösbareVerbindung als Schutz für<br />

sicherheitsrelevanteAnwendungen<br />

Manchmal erfordert eine einmal erzeugte<br />

Verbindung auchden gleichzeitigen Schutz<br />

vor dem ungewollten Lösen dieser Verbindung.<br />

Zum einen müssen höchst sensible<br />

Applikationen vorfalscher Handhabung geschützt<br />

werden. Darüber hinaus ist es notwendig,<br />

falsche Begehrlichkeiten nach<br />

technischen Innovationen durchgeeignete<br />

Sicherungsmechanismen zu verhindern.<br />

Speziell für diese Einsatzfälle wurden in der<br />

Vergangenheit unterschiedliche Verbindungssysteme<br />

entwickelt –mit mehr oder<br />

weniger großem Erfolg.<br />

Egal, ob es innerhalb der Kunststoffbranche<br />

gilt, Elektronikboxen und Sicherungskästen,<br />

welche hochsensible Materialien<br />

und Bausteine enthalten, vorfalscher Handhabung<br />

und nicht autorisiertem Zugriff zu<br />

schützen oder im Bereichder regenerativen<br />

Energien Solarmodule vor Diebstahl zu<br />

52 blechnet 1-2010<br />

Bild: Arnold


Das Loctec-System ist nicht<br />

nur eine Verbindungslösung,sondernbeispielsweise<br />

für Solarzellen<br />

auchein Diebstahlschutz.<br />

schützen –immer sind intelligente Sicherungsmechanismen<br />

notwendig,welche die<br />

Betriebssicherheit gewährleisten.<br />

Die Sicherung solcher Applikationen<br />

durcheine besondere Art vonVerbindungselement<br />

wird seit vielen Jahren praktiziert.<br />

Im hauseigenen Labor werden abschließend<br />

umfangreicheTestreihen durchgeführt, um die<br />

ermittelten Lösungen auf den Prüfstand zu<br />

stellen.<br />

Beginnend mit Abreißschrauben und -muttern<br />

über Sicherheitsantriebe, welche nur<br />

mit bestimmten Schraubenschlüsseln zu<br />

lösen sind, bis hin zum Einschlagen kleiner<br />

Stahlkugeln in die Schraubenantriebe gibt<br />

es eine Vielzahl von mehr oder weniger<br />

praktikablen Lösungen. Verbesserungsbedarf<br />

besteht jedochvor allem in der Sicherheit<br />

des Lösungsschutzes.<br />

Trennen und Verbinden<br />

blechnet 1-2010 53<br />

Bild: Arnold<br />

Der Schraubenantrieb Loctec optimiert<br />

die bisher verwendeten Systeme. Dabei<br />

handelt es sich umeine spezielle Schraubenantriebs-Werkzeugkombination<br />

mit deren<br />

Hilfe ein Lösen des Verbindungselements<br />

nur unter Zerstörung der Verbindung<br />

selbst möglichist. Durchdie spezielle Konstruktion<br />

des Verbindungselementes ist ein<br />

Lösen, selbst mit dem zur Montage verwendeten<br />

Sonderwerkzeug, nicht mehr<br />

möglich. Ein solcher Versuch endet dann<br />

mit dem selbstständigen Herausdrehen<br />

des Schraubwerkzeuges aus dem Schraubenkopf.<br />

Eine etwaige Demontage kann<br />

nur durch das mechanische Aufbohren der<br />

Schraube oder durch das Einfräsen einer<br />

Nut erfolgen. Beide Lösemöglichkeiten hätten<br />

zur Folge, dass Garantieansprüche verfallen<br />

beziehungsweise Diebstähle durch<br />

eine erhebliche Geräuschentwicklung verhindert<br />

werden können.<br />

Auch das Loctec-System wurde in der<br />

Innovationsfabrik entwickelt. Es ist in kundenindividuell<br />

abgestimmten Designs lieferbar<br />

und für die gängigen Schrauben- und<br />

Mutterntypen erhältlich.


Bild: Ontool<br />

Trennen und Verbinden<br />

DerThermdrill-Fließlochbohrer<br />

soll eine<br />

echte und kostensparendeAlternative<br />

zu Schweiß- und<br />

Nietmuttern bei Verbindungen<br />

dünner<br />

Bleche sein.<br />

54 blechnet 1-2010


Trennen und Verbinden<br />

Stabile Gewindeverbindungen –gerade<br />

wenn das Blech dünn wird<br />

Fließlochbohren ist ein Bearbeitungsverfahren, mit dem spanlos Durchzüge<br />

insbesondere in dünne Bleche eingebracht werden, die meist als Funktionsflächen<br />

für Schraubverbindungen dienen. Fließlochbohren bietet laut Expertenmeinung<br />

eine zeit- und kostensparende Alternativezur herkömmlichen Schweißund<br />

Nietmutter und es kann automatisiert ablaufen. Das Werkzeug besteht aus<br />

Hartmetall, aus einer Folge vonZentrierspitzeund unterschiedlichen Durchmessern<br />

und ist zylindrisch.<br />

DIETMAR KUHN<br />

Fertigungsprozesse zu optimieren, ist<br />

für ein Unternehmen, das langfristig<br />

wirtschaftlich und kosteneffizient arbeiten<br />

will, unerlässlich. Gleichzeitig muss<br />

dabei die Qualität der Arbeit und der Produkteauf<br />

einemhohen Levelgehalten werden.<br />

Neue Technologien werden zunehmend<br />

auf diese Ansprüche hin entwickelt.<br />

Beispiel dafür ist das Fließlochbohren –ein<br />

überraschend einfaches Verfahren, um stabile<br />

Schraubverbindungen in dünnwandigen<br />

Metallen herzustellen, die stärksten Belastungen<br />

standhalten. Ein Anbieter, der hierfür<br />

das nötige Equipment und Know-how<br />

liefert, ist das weltweit agierende Unternehmen<br />

Ontool.<br />

Stabile Schraubverbindungen herzustellen,<br />

ist vor allem bei dünnwandigen Materialien<br />

eine große Herausforderung.Überall<br />

dort, wo die vorhandene Materialdicke nicht<br />

ausreicht, wurden bisher traditionell<br />

Schweiß-, Niet- oder Pressmuttern eingesetzt.<br />

Das kostet Zeit und Geld, denn dadurchwerden<br />

mehrere zusätzliche Arbeitsgänge<br />

erforderlich. Hinzu kommen die<br />

Kosten für den Zukauf der Muttern und deren<br />

Lagerhaltung. Und eine einwandfreie<br />

Verbindung ist längst nicht gesichert. Experten<br />

kennen die Probleme: Nietmuttern<br />

können sich lösen und drehen sich beim<br />

Ein- und Ausschrauben mit. Bei Schweißmuttern<br />

kann ein Wärmeverzug entstehen<br />

und Schweißrückstände können das Gewinde<br />

beschädigen. Teure Nacharbeiten<br />

sind die Folge. Hier bietet das Fließlochbohren<br />

–Thermdrill genannt –eine echte Alternative,<br />

die sich wirtschaftlich rechnet.<br />

Das Loch entsteht einfach durch<br />

die so genannte Reibwärme<br />

Das Prinzip des Thermdrill-Verfahrens basiert<br />

auf der Erkenntnis der Physik: Durch<br />

Reibung entsteht Wärme. Der rotierende<br />

Fließlochbohrer erzeugt sofort nach dem<br />

Materialkontakt so viel Hitze, dass das Material<br />

am Kontaktpunkt weichund verformbar<br />

wird. Entscheidende Faktoren sind hier<br />

der Werkstoffdes Bohrers sowie seine besondere<br />

geometrische Bauweise. So entsteht<br />

aus dem verdrängten Material in<br />

Sekundenschnelle ein Loch mit einer Buchse<br />

(Durchzug). Das Besondere dabei ist,<br />

dass aus dem Material, das beim herkömmlichen<br />

Bohren normalerweise als Späne<br />

verloren geht und entsorgt werden muss,<br />

eine absolut verdrehsichere Buchse erzeugt<br />

wird. Im zweiten Schrittwird das Gewinde<br />

mit Hilfe eines Gewindeformers in einem<br />

spanlosen Kaltwalz-Verfahren ins Material<br />

gedrückt. „Die aus dem Material entstandene<br />

Buchse vergrößert daher die maximal<br />

erreichte Anzahl an Gewindegängen um<br />

das Drei- bis Vierfache“, verdeutlicht Ontool-<br />

Geschäftsführer Oliver Waldmann die Effektivität<br />

der Technologie. Auf diese Weise<br />

lassen sich problemlos stabile Schraubverbindungen<br />

in dünnwandigen Metallen herstellen.<br />

Der auf der Oberseite entstandene<br />

Materialaufwurf (Kragen) kann bei Bedarf<br />

im selben Arbeitsschritt zerspant werden.<br />

Zur Realisierung verschiedenster Anwendungen<br />

hält Ontool ein umfangreiches<br />

Standardprogramm an Bohrwerkzeugen für<br />

metrische Gewinde von M3bis M20, metrische<br />

feine und Rohrgewinde bis 1“ bereit.<br />

Mit dem Thermdrill können sowohl<br />

Stahl, Edelstahl als auch Bundmetalle und<br />

Aluminium bearbeitet werden. Egal ob in<br />

Blech, Vierkant- oder Rundrohr. Eseignet<br />

sich für Materialstärken zwischen 1und<br />

10 mm.<br />

Die Werkzeuge finden auf gängigen<br />

Industriebohrmaschinen ihren Einsatz<br />

Die Werkzeuge aus Vollhartmetall passen<br />

auf alle gängigen Industriemaschinen (Säulenbohrmaschinen,<br />

Bearbeitungszentren,<br />

Fräsmaschinen) und können eingeschränkt<br />

sogar auf Handbohrmaschinen eingesetzt<br />

werden. Somit sind für den Einsatz des<br />

Verfahrens keine hohen Investitionskosten<br />

erforderlich.<br />

Beispielsweise kommen bei der Befestigung<br />

von Glashaltern und Handläufen an<br />

Rundrohren für Treppen- und Balkongeländer<br />

die Vorteile des Verfahrens zur Geltung.<br />

DasProblem bisher: Bei nur wenigen möglichen Gewindegängen, vorallem in dünnen Blechen,<br />

mussten bisher Schweiß- und Nietmuttern verwendet werden.<br />

Die Verbindungs-Lösung bei dünnen Blechen: DasThermdrill-Verfahren verspricht in Sekundenschnelle<br />

eine stabile Gewindeverbindung. Der Vorgang kann automatisiert ablaufen.<br />

blechnet 1-2010 55


Trennen und Verbinden<br />

Mit dem Thermdrill-Verfahren sollen Anwender nicht nur Zeit und Material sparen, sondern<br />

auch Materialkosten. Auch bei der Belastbarkeit bietet Thermdrill Vorteile.<br />

Das Ankörnen, Vorbohren und Entgraten<br />

des Bohrloches für das Setzen der Nietmutter<br />

entfällt. Das Thermdrill-System vereint<br />

alle diese Arbeitsvorgänge in nur zwei Arbeitsschritten.<br />

Das reduziert Fehlerquellen<br />

und Nacharbeiten.<br />

Besonders nützlichist dasThermdrill-Verfahren<br />

auch dort, wo saubere Bohrlöcher<br />

ohne Beschädigung der Oberfläche entstehen<br />

sollen. Es eignet sichzum Beispiel auch<br />

zur Bearbeitung von Edelstahl-Konstruktionsteilen,<br />

die nach Endmontage sichtbar<br />

sind, beispielsweise bei der Konstruktion<br />

hochwertiger Bauteile.<br />

Eines der zahlreichen Unternehmen, die<br />

die Vorzüge des Thermdrill-Verfahrens zu<br />

schätzen wissen und regelmäßig einsetzen,<br />

VonAnbieter zu Anwender: Ontool-Geschäftsführer<br />

OliverWaldmann (rechts) demonstriert<br />

Markus Walter, Projektmanager bei der Kolb<br />

Zulieferungen GmbH, die neusten Produkte<br />

zum Thema Fließlochformen.<br />

ist die Kolb Zulieferungen GmbH. Das seit<br />

über 100Jahren im Familienbesitz befindliche<br />

Unternehmen mit Sitz im hessischen<br />

Babenhausen hat sich inerster Linie auf<br />

CNC-Blechbearbeitung, Baugruppenfertigung<br />

und Oberflächenbehandlung spezialisiert,<br />

wobei der Schwerpunkt auf der CNC-<br />

Blechbearbeitung liegt. Ob für den Apparatebau,<br />

Stahlbau oder Sondermaschinenbau<br />

–Kolb realisiert für die Kunden individuelle,<br />

teilebezogene Anwendungen. Dabei<br />

setzt das Unternehmen häufig für spezielle<br />

Anwendungen dasThermdrill-Verfahren ein.<br />

„0,8 bis 2mmEdelstahl –speziell für<br />

dieses Material gibt es wenige Alternativen“,gibt<br />

Markus Walter,Projektmanager<br />

bei Kolb als Grund an. Nach Worten des<br />

Anwenders ist das Fließlochbohren „sehr<br />

leicht anwendbar, unkompliziert und kostengünstig“.<br />

Das Fließlochbohren nutzt den<br />

vorhandenen Maschinenpark<br />

Kosteneffizient zu arbeiten ist für kleine und<br />

mittlere Unternehmen wichtig,umwettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Vorallem die Nutzung<br />

des vorhandenen Maschinenparks<br />

sieht Markus Walter als Pluspunkt für das<br />

Thermdrill-Verfahren. Und nicht zu vergessen<br />

die Rüstkosten: Bei Stanzmaschinen<br />

von 100 bis 130 twerden pro Werkzeug<br />

zirka fünf Minuten Rüstzeit erforderlich; bei<br />

anspruchsvollenTeilen kann auchschon mal<br />

eine halbe Stunde, um die Formteile auszuwechseln.<br />

„In einer halben Stunde habe<br />

ich schon einiges an Fließlochbohrungen<br />

gemacht“,verdeutlicht der Produktmanager<br />

und ergänzt: „Für Firmen, die Einzelprodukte<br />

herstellen und optimale Fertigungsabläuferealisieren<br />

möchten, ist dasThermdrill-Verfahren<br />

eine echte Alternative.“<br />

56 blechnet 1-2010<br />

Bilder: Ontool


Reinigungsflexibilität<br />

bei langen Teilen<br />

Hohe Anlagenflexibilität liefert in derTeilereinigung nicht nur<br />

die Steuerung,inForm einer SPS,über die sichProzessfolgen<br />

und -zeiten frei programmieren und überwachsen lassen.<br />

Mindestens genauso wichtig ist das konstruktive<br />

Konzept, wie der Anlagenhersteller<br />

Rosink anhand einer Entwicklung<br />

zeigt: der Anlage RCBC, die bei längeren<br />

Teilen bezüglichder Geometrie viel FreiFreiraum lässt.<br />

JOSEF KRAUS<br />

Mit it der Länge der Bauteile steigt<br />

der Schwierigkeitsgrad der maschinellen<br />

Reinigung. So begrenzt<br />

die Arbeitskammer konventioneller<br />

Toplader die Bauteillänge. Dagegen besteht<br />

bei Durchlaufanlagen die Gefahr, dass<br />

Teile ab einer bestimmten Länge<br />

über die Abmessungsgrenzen der<br />

einzelnen Reinigungsstufen oder<br />

sogar der Anlage hinausragen.<br />

Hohe Verschleppungsraten der<br />

Wasch- und Spülbäder wären die Folge.<br />

In diese Lücke stößt nun der Anlagenhersteller<br />

Rosink, Nordhorn: Zur<br />

Reinigung vonTeilen mit größeren Längen<br />

hat er die Anlage RCBC (Rosink Cross<br />

Beam Cleaner) entwickelt.<br />

Kennzeichnend für diese Anlage ist ein<br />

Düsenstock, der bei der Reinigung in Längsrichtung<br />

der Teile verfährt. Dieses Reinigungsprinzip<br />

ermöglicht unterschiedliche<br />

Anlagengrößen. So bedingten die Abmessungen<br />

von Kurbelwellen für Schiffsmotoren<br />

eine Anlagengröße von 4600 mm×<br />

1800 mm × 1480 mm. Die Reinigung von<br />

Kurbelwellen gab den Anstoß für die Anlagenentwicklung,<br />

zusammen mit Impulsen<br />

vonweiteren Herstellern größerer Bauteile,<br />

sodass sichheute mit dieser Anlagengröße<br />

ein breites Spektrum an Teilen abdecken<br />

lässt – einschließlich größerer flächiger<br />

Teile, zum Beispiel Gehäusebleche. Sie<br />

können beidseitig gereinigt werden. Dazu<br />

befinden sich schräg gestellte Flachstrahldüsen<br />

an der offenen Seite des bügelförmigen<br />

Düsenstocks unter dem Gitter.Düseneinstellungen<br />

und Düsenstockform lassen<br />

sich der jeweiligen Aufgabe anpassen.<br />

Zur Anwendung kommt eine zweistufige<br />

Spritzreinigung: ein Wasch- und Spülprozess<br />

auf wässriger Basis mit Kreislaufführung<br />

der Waschflüssigkeit inklusiveAufbereitung,<br />

die bei der Reinigung von Kurbelwellen<br />

aus einem Ölskimmer als Leichtstoffabscheider<br />

und einem Rücklauf über<br />

Filterkörbe besteht, jedoch aufgerüstet<br />

Zusätzliche Spritzdüsen<br />

an der offenen<br />

Seite des bügelförmigen<br />

Düsenstocks unter dem Gitter<br />

ermöglichen eine beidseitige Reinigung<br />

längerer, flächiger Teile.<br />

Zur Minimierung vonVerschleppungen<br />

wird das Auflagegitter<br />

schräg gestellt.<br />

werden kann, zum Beispiel mit einem Plattenphasentrenner,<br />

einem Vollstromfilter<br />

oder einer Mikrofiltration. Zur Minimierung<br />

vonVerschleppungen wird das Auflagegitter<br />

schräg gestellt. So kann die Waschflüssigkeit<br />

abfließen, die bei der Kurbelwellenreinigung<br />

aus 96% Wasser und 4% waschaktiven<br />

Substanzen besteht. Zum Spülen eignet<br />

sichvollentsalztes Wasser oder weiches<br />

Regenwasser. Plattenwärmeaustauscher<br />

an denTanks halten dieWasch- und Spülflüssigkeit<br />

auf Arbeitstemperatur.Ein Zeitrelais<br />

startet das Aufheizen vor Arbeitsbeginn.<br />

Nach dem Spülen fährt der Düsenstock<br />

indieAusgangslagezurück,dieHeißlufttrocknung<br />

beginnt. Spätestens dann, wenn die<br />

beiden in die Reinigungskammer ragenden<br />

Rohre wie ein großer Fönarbeiten, werden<br />

OBERFLÄCHENTECHNIK<br />

Bilder: Rosink<br />

Der bügelförmige Düsenstock verfährt<br />

beim Waschen und Spülen im Spritzverfahren<br />

in Längsrichtung derTeile. Bei der abschließenden<br />

Heißlufttrocknung funktionieren<br />

die beiden in die Reinigungskammer ragenden<br />

Rohre wie ein großer Fön.<br />

die letzten Verschleppungsreste von den<br />

Teilen geblasen. Gleichzeitig findet dieTrocknung<br />

statt. Die warme Luft entweicht am<br />

gegenüberliegenden Kammerende durch<br />

eine separate Öffnung aus der Anlage und<br />

gelangt durch ein Abluftrohr ins Freie. Bei<br />

Badwechsel erleichtern schräge Böden und<br />

Schieber an der tiefsten Stelle das Absaugen<br />

der Wasch- und Spülflüssigkeit aus den<br />

Tanks. Damit dieTeile beim Waschen, Spülen<br />

und Trocknen in Position bleiben, können<br />

sie auf dem Gitter befestigt werden.<br />

BeiGroßteilen mit ausreichend Gewicht ist<br />

das jedochnicht erforderlich. Auch bei Kleinteilen<br />

benötigt man keine besondere Fixierung.<br />

Sie lassen sich inKörben reinigen.<br />

Bis zu1000 kg kann das Beladungsgewicht<br />

bei der Reinigungsanlage für die Kurbelwellen<br />

betragen. Beim Waschen und<br />

Spülen wird der vierkantförmige Düsenstock<br />

mehrmals hin und her gefahren. Ein<br />

frequenzgeregelter Antrieb ermöglicht die<br />

Umsetzung eines frei programmierten Geschwindigkeitsprofils.<br />

Somit kann die Fahrgeschwindigkeit<br />

der Reinigungsaufgabe<br />

entlang des Verfahrwegs angepasst werden,<br />

der sichinfünf Stufen verkürzenoder<br />

verlängern lässt.<br />

blechnet 1-2010 57


produkte<br />

Exzenterwellen kompensieren die Rotationskräfte<br />

bei Stanz- und Umformautomaten<br />

Stanz- und Umformautomaten<br />

von Helmerding sind<br />

modular aufgebaut. Werkzeugkonzepte,Arbeitsprozesse<br />

und Arbeitsmethoden<br />

sowie die Werksinfrastruktur<br />

bilden die Basis für eine individuelle<br />

kundengerechte<br />

Anlage. Der Pressenkörper<br />

der Stanz- und Umformanlagen<br />

besteht aus einem geteilten,<br />

vorgespannten Rahmen.<br />

Dieses Konzept bietet<br />

im Vergleich zuMonoblockrahmen<br />

einige Vorteile, die<br />

sich vor allem in der Genauigkeit der Stößelführung<br />

bemerkbar machen. Bei der<br />

Helmerdinglösung bleiben die Seitenständer<br />

aufgrund der Konstruktion vomRahmen<br />

entkoppelt. Die Pressenantriebe zeichnen<br />

Hydraulische Zieh- und Stanzpressen<br />

zeichnen sich durch Vielseitigkeit aus<br />

Hydraulische Pressen der<br />

SH-Baureihe bieten durchihre<br />

hohe Flexibilität und Vielseitigkeit<br />

ein breites Spektrum<br />

an Anwendungsmöglichkeiten.<br />

SH-Pressen können<br />

als Einzelpressen, automatisierte<br />

Pressenlinien sowie<br />

als Transferpressen für<br />

Zieh-, Stanz- oder Prägeprozesse<br />

eingesetzt werden und<br />

zeichnen sich auch durch einen<br />

hohen Bedienkomfort<br />

aus. Für eine schnelle Verfügbarkeit baut<br />

der Anbieter Einzelpressen dieser Baureihe<br />

auf Vorrat. Damit kann der Anwender auf<br />

Hydraulische Universalpresse<br />

für alle Umformtechniken geeignet<br />

Diese Presse ist als neueste Entwicklung<br />

des Herstellers mit einem einzigartigen<br />

Pressenkonzept, das alle Produktionsverfahren<br />

kompromisslos erlaubt, heißt es. Die<br />

Presse kann zum Stanzen, Biegen, Prägen,<br />

Tiefziehen, Abstrecken, Richten, Kalibrieren,<br />

Verpressen, Feinschneiden, Kalt- und<br />

Warmumformen, Massivumformen, Fließpressen<br />

sowie zum Montieren eingesetzt<br />

werden. Sie bietet nachHerstellerangaben<br />

ideale Rüstzeiten, einen geringen Lärmpegel<br />

(kleiner als 80 dBA) und bis 1000 Hübe<br />

pro Minute. Der Stößelhub wird dabei maßgenau<br />

geregelt. Die Stößelführung erfolgt<br />

über acht vorgespannte Rollenführungen.<br />

sichinsbesondere durchzwei<br />

quer liegende Wellen aus geschmiedetem,hochvergütetem<br />

Chrom-Nickel-Stahl<br />

aus. Der Querwellenantrieb<br />

hat zwei sich entgegengesetzt<br />

drehende Pleuel. Bei<br />

diesem Antriebsprinzip drehen<br />

die beiden Exzenterwellen<br />

gegeneinander und kompensieren<br />

damit gegenseitig<br />

und ohne Zusatzmasse ihre<br />

Rotationskräfte. Somit wird<br />

keine Querkraftüber den Stößel<br />

in das Werkzeug geleitet.<br />

Als Hauptantrieb dient ein frequenzgeregelter<br />

Drehstrommotor.<br />

■ Helmerding hiw Maschinen GmbH,<br />

Tel. (05731) 20041-42, www.helmerding.de<br />

zuverlässige Anlagen mit<br />

hoher Verfügbarkeit und Reduzierung<br />

der Stückkosten<br />

durch hohe Ausbringungsleistung<br />

setzen. Die optimale<br />

Anlagenkonfiguration aus<br />

erprobten Komponenten<br />

sowie die hohe Wartungsfreundlichkeit<br />

durch gute<br />

Zugänglichkeit aller Bauteile<br />

sind weitere Pluspunkte<br />

dieser Anlagenbaureihe,<br />

betont der Hersteller.<br />

■ Schuler AG, Tel. (07161)66-0,<br />

www.schulergroup.de<br />

Die Abwärtsbewegung des Stößels verfügt<br />

über eine Überlast- und Verkippungskontrol-<br />

Universelle Maschine<br />

für viele Anwendungen<br />

Ob Biegen, Richten oder Prägen, die horizontale<br />

Biegemaschine der Stierli Bieger<br />

AG hat viele Anwendungsmöglichkeiten.<br />

Die offene Bauweise bringt nicht nur dem<br />

Stahl- und Metallbauer,sondern auchdem<br />

Blech- und Kupferverarbeiter Vorteile in der<br />

Fertigung, heißt es. Mit Standardwerkzeu-<br />

gen können geschlossene Formen, Kästen,<br />

Rohrstücke, Bügel oder ähnliche Teile<br />

schnell und präzise gebogen werden. Mit<br />

der Horizontalbiegemaschine lassen sich<br />

Flachstahl-Teile bis 300 mmLänge und<br />

30 mm Breite, Träger bis 300 mmLänge<br />

und Rohre mit Durchmessern bis G4“ formgenau<br />

biegen. Die Steuerungsmöglichkeiten<br />

des Stierli-Abschaltsystems, eine<br />

bedienerfreundliche NC-Steuerung mit<br />

Touchscreen oder eine CNC-Steuerung mit<br />

Winkelprogrammierung,können individuell<br />

angepasst werden. Somit kann eine wirtschaftliche<br />

Fertigung für Groß- und Kleinserien<br />

erreicht werden, erläutert Stierli.<br />

■ Stierli Bieger AG (Schweiz), Tel. (0041-<br />

41) 9202055, www.stierli-bieger.com,<br />

le, was einer Garantie für hohe Betriebssicherheit<br />

gleichkommt. Verarbeitet werden<br />

können Coilgewichte bis 2000 kg bei Materialbreiten<br />

von 300 mm und Materialdicken<br />

von0,5 bis 3mm. Die Presskraftliegt<br />

bei 1200 kN.<br />

■<br />

Wanzke Umformtechnologie GmbH,<br />

Tel. (0 60 28) 99 79 05, www.wanzke.de<br />

58 blechnet 1-2010


Zwei neue Rohrbiegemaschinen<br />

erweitern Maschinenangebot<br />

Mit dem Torbotron 60 und<br />

dem PB 60 hat Tracto-Technik<br />

zwei neue Biegemaschinen für<br />

Rohre mit einem Außendurchmesser<br />

bis 60 mm in sein Produktprogramm<br />

aufgenommen.<br />

Die CNC Rohrbiegemaschine Torbotron<br />

60 besitzt einen freistehenden Biegekopf<br />

für maximale Biegefreiheit beim Biegen<br />

komplexer Rohrfiguren. Sämtliche Funktionen<br />

sind automatisiert und die Achsgeschwindigkeiten<br />

frei programmierbar.Durch<br />

die äußerst robuste Konstruktion und einen<br />

starken Biegeantrieb ist die Maschine für<br />

das Biegen dickwandiger Rohre ebenso<br />

geeignet wie für das Biegen dünnwandiger<br />

Rohre mit Gliederdorn und Faltenglätter.Je<br />

nach gewünschter Ausstattung erfolgt die<br />

Bedienung der Maschine über ein Simatic<br />

Operator Panel oder einen Simatic Panel<br />

PC mit grafischer Benutzerführung.<br />

Der Klemmdruckist programmierbar.So<br />

lässt sichabhängig vonden Abmessungen<br />

und dem Material des Rohres immer der<br />

richtige Klemmdruck einstellen, um die<br />

Oberfläche des Rohres nicht zu beschädigen,<br />

trotzdem aber ein Durchrutschen des<br />

Rohres beim Biegen zu vermeiden. Über<br />

das Langhals-Spannfutter ist es möglich,<br />

das Rohr bis zum letzten Bogen –auch im<br />

Bereichdes Gleitstücks –sicher zu positio-<br />

3D-PDF im Web für Detail-Betrachtungen<br />

von Konstruktionen<br />

Die Website der Item Industrietechnik<br />

GmbH bietet<br />

seit neustem die Möglichkeit<br />

für jeden Besucher,<br />

sich exemplarische Komplettlösungen<br />

in 3D anzusehen.<br />

Der Anwender erhält<br />

durch die 3D-PDF-Dateien<br />

einen Einblick inunterschiedlicheAnwendungsbeispiele,<br />

die er in<br />

3D im Detail individuell betrachten kann.<br />

Ermöglicht wird dies durchden Adobe Acrobat<br />

Reader ab der Version 8.<br />

Unter der Rubrik Produkte/ Anwendungsbeispiele<br />

kann der Nutzer zunächst zwischen<br />

Produkt- und Branchenschwerpunkten<br />

entscheiden. Es folgt eine Auflistung<br />

von Anwendungsbeispielen, in der er sich<br />

für eine Konstruktion durcheinfaches Anklicken<br />

entscheiden kann. In einem neuen<br />

Karteireiter öffnet sichanschließend die 3D-<br />

PDF-Datei. Nach einem Klick auf die Grafik<br />

erscheint eine zusätzliche Menüleiste, mit<br />

der aus verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten<br />

das 3D-Modell betrachtet werden<br />

nieren. Wichtig ist dies, wenn die zu biegende<br />

Rohrfigur eine kurze Endlänge nach<br />

dem letzten Bogen aufweist. Serienmäßig<br />

ist auch die Schnittstelle zur Fernwartung<br />

der Maschinensteuerung via Internet. So<br />

ist bei auftretenden Problemen jederzeit<br />

und weltweit schnelle Hilfe durch die TT-<br />

Spezialisten gewährleistet, heißt es von<br />

Tracto.<br />

Mit der Pressbiegemaschine PB 60 hat<br />

Tracto-Technik sein Maschinenangebot<br />

auch indiesem Bereich erweitert. Das<br />

Pressbiegen ist für dickwandige Rohre und<br />

einfache Biegungen mit einem Radius ab<br />

etwa 3D aufwärts geeignet, da das Rohr<br />

bei diesem Verfahren nicht durch einen<br />

Dorn gestützt werden kann. Die robuste<br />

Maschine ist transportabel und auch für<br />

den Einsatz auf Baustellen geeignet.<br />

■ Tracto-Technik GmbH &Co.KG,<br />

Tel. (02725) 9540-0, www.tracto-technik.de<br />

kann. Mit Hilfeder Steuerungsoder<br />

Shifttaste kann je nach<br />

Wunsch das Modell entweder<br />

verschoben oder gezielt vergrößert<br />

werden. Es können Teile<br />

ausgeblendet oder transparent<br />

geschaltet werden, um einen<br />

besseren Einblick indie Konstruktion<br />

zu erhalten. Einzelne<br />

Produkte können über Rechtsklick<br />

unter Teiloptionen ausgeblendet<br />

werden. So können Details über<br />

die Konstruktion und Funktionalität des Produktes<br />

in Erfahrung gebracht werden.<br />

Die Anwendungsbeispiele werden kontinuierlich<br />

ergänzt und bieten viele Anregungen,<br />

wie eine Lösung aussehen könnte.<br />

Der Besucher erhält nicht nur visuelle Inspirationen<br />

auf der dreidimensionalen Ebene<br />

der Item-Produkte, sondern kann auch<br />

bei Fragen über die Seite direkt den neuen<br />

Call-Back-Service nutzen oder sich Unterlagen<br />

zukommen lassen.<br />

■ Item Industrietechnik GmbH,<br />

Tel. (0212)6580-300, www.item.info<br />

Kalibriersystem<br />

für Roboterwerkzeuge<br />

PRODUKTE<br />

Das Kalibriersystem sens-line TCP-3D ist<br />

laut Leoni für alle Roboter und Maschinen<br />

mit rotationssymmetrischen Werkzeugen<br />

einsetzbar und somit herstellerunabhängig.<br />

Es vermisst die Lage des Werkzeugs elektronisch<br />

indrei Dimensionen. Das Steue-<br />

rungsprogramm wird automatisch umdie<br />

gemessenen Abweichungen korrigiert und<br />

sorgt dafür, dass das Werkzeug stets an<br />

der korrekten Position arbeitet, so das Unternehmen.<br />

Die Fehlererkennung erfolgt<br />

inline durch das Sensoriksystem, die Korrektur<br />

findet im laufenden Produktionsprozess<br />

statt. Gemessen wird ohne Umorientierung<br />

und berührungslos. Einsatzbereiche<br />

sind das Schweißen, Kleben oder Fräsen.<br />

■ Leoni Special Cables GmbH,<br />

Tel. (0 4491)291-0,<br />

www.leoni-special-cables.com<br />

blechnet 1-2010 59


PRODUKTE<br />

Kleine Abkantbank für Blecharbeiten<br />

ist flexibel vor Ort einsetzbar<br />

Um Blecharbeiten sauber und präzise ausführen<br />

zu können, werden unter anderem<br />

Blechscheren, Rollformer und Abkantbänke<br />

benötigt. Werkzeughersteller Wuko hat mit<br />

der Wuko Uni Bender 2200eine der kleinsten<br />

Abkantbänke der Welt auf den Markt<br />

gebracht, so das Unternehmen. Sie ist<br />

handlich, flexibel vorOrt einsetzbar und mit<br />

einem Gewicht von 1,4 kg ein echtes<br />

Leichtgewicht, so der Hersteller weiter.Mit<br />

Empfindliche Oberflächen von Bauteilen<br />

sanft mit Ultraschall reinigen<br />

Zum Reinigen vonBauteilen mit hochempfindlichen<br />

Oberflächen oder feinsten Oberflächenstrukturen<br />

wurde der 1-MHz-Generator<br />

der Serie Ultrasonic Micro Cleaning<br />

(UMC) konzipiert. Je nachAusführung um-<br />

Zwei-Scheiben-Schleuderrad<br />

steigert Durchsatz beim Strahlen<br />

Der Anlagenhersteller Rösler hat das Zwei-<br />

Scheiben-Schleuderrad EVO 38auf Durchsatz<br />

getrimmt. So wurde die Turbine für<br />

eine Antriebsleistung von 11<br />

bis 37 kW konzipiert. Je nach<br />

Größe hat sie einen Durchmesser<br />

von340, 380<br />

und 400mm. Es wird<br />

ein Strahlmitteldurchsatz<br />

von bis zu 530<br />

kg/min erreicht. In der<br />

Ausführung EVO50ist<br />

bei einemTurbinendurchmesser<br />

von 500 mm und<br />

einer Antriebsleistung bis<br />

110kW(indirekter Antrieb) so-<br />

gar ein Maximaldurchsatz<br />

bis 1300 kg/min<br />

möglich. Beide Turbinengrößenwer-<br />

den aus Werkstoffen<br />

wie gehärtetem gehärtetem Werkzeug-<br />

stahl und Manganstahl gefertigt. Das<br />

Turbinengehäuse mit Verklinkungen ist lasergerecht<br />

ausgelegt. Beides sichert laut<br />

Rösler eine sehr robuste und langlebige<br />

der Anlage ist schnelles und sicheres Falzen<br />

möglich, ohne dabei die Oberfläche des<br />

Bleches zu beschädigen. Erstellen vonAufkanthöhen,<br />

Abkanten an geraden oder runden<br />

Blechen ist mit der kleinen Abkantbank<br />

schnell und einfach ausgeführt, erläutert<br />

der Anbieter.<br />

■ Wuko Maschinenbau GmbH (Österreich),<br />

Tel. (0043-7612) 775000, www.wuko.at<br />

fasst diese Modulgeneratorserie Leistungsgrößen<br />

mit 250 und 500W,was laut Ultrasonic<br />

eine spezifische Aufgabenanpassung<br />

ermöglicht. Bei der Serienkonzeption wurde<br />

großer Wert auf Bauraumminimierung<br />

gelegt. So lassen sichbis zu sechs Module<br />

der Serie in einem 19-Zoll-Gehäuse integrieren.<br />

Anwendungen für diese Generatorentwicklung<br />

werden in der Photovoltaik, Feinund<br />

Mikrooptik, Halbleiter-, Medizin-, Nanound<br />

Mikrosystemtechnik gesehen.<br />

■ Weber Ultrasonics GmbH,<br />

Tel. (0 72 48) 92 07-0,<br />

www.weber-ultrasonics.de<br />

Bauweise. Ein Stecksystem zur Befestigung<br />

der auswechselbaren Wurfschaufeln<br />

macht Schrauben und Federn überflüssig,<br />

wodurch der Schaufelwechsel erleichtert<br />

wird.<br />

■ Rösler Oberflächentechnik GmbH,<br />

Tel. (0 95 33) 924-0, www.rosler.com<br />

Neutralreiniger senkt die Betriebskosten<br />

beim Säubern von Wendeschneidplatten<br />

Durch Umstellung von einem alkalischen<br />

auf den neutralen wässrigen Reiniger Dansoclean<br />

N7000 haben sichdie Betriebskosten<br />

für die Reinigung von Wendeschneidplatten<br />

beim Werkzeughersteller Mapal<br />

reduziert. Der Anbieter Dansotec hat den<br />

Neutralreiniger speziell für die Reinigung<br />

und Entrostung korrosionsempfindlicher<br />

Teile in einem Arbeitsgang entwickelt. Angewendet<br />

werden kann dieses Produkt bei<br />

Spritz- und Tauchverfahren mit und ohne<br />

Ultraschallunterstützung. Der nicht kenn-<br />

Plasmaschneidanlage<br />

für Baustahl<br />

Die Auto-Cut-O2-Systeme vonThermal Dynamics<br />

sind automatisierte Plasmasysteme<br />

zum Schneiden von Baustahl mit hoher<br />

Schneidgeschwindigkeit. Die 200- und 300-<br />

A-Modelle haben eine maximale Schneiddicke<br />

von 75mm. Hochgeschwindigkeits-<br />

Plasmaanlagen, eingesetzt mit Sauerstoff,<br />

sind, so heißt es, die ideale Lösung für Produktionszuschnitte,<br />

die schlacke-und oxidfreie<br />

Kanten zum Schweißen benötigen.<br />

Die Verschleißteile können schnell gewechselt<br />

werden und eine Gasbox sorgt für einen<br />

genauen Gasdurchfluss. Durch die<br />

Anwendung des Wasser-Sekundär-Verfahrens,<br />

das Stickstoffals Plasmagas und Wasser<br />

als Schutzgas nutzt, kann Edelstahl bis<br />

30 mm Dicke geschnitten werden.<br />

■ Thermadyne Industries Ltd. (Großbritannien),<br />

Tel. (0044-1257) 2617 55,<br />

www.thermadyne.com<br />

zeichnungspflichtige Reiniger greift laut<br />

Anbieter die Schneidplattenoberflächen<br />

nicht an und bildet keine Hydroxide, die<br />

häufig einen Badwechsel erforderlich machen.<br />

Dadurch seien deutlich längere Badstandzeiten<br />

möglich. Nach der Reinigung<br />

werden bei Mapal die Wendeschneidplatten<br />

im CVD- oder PVD-Verfahren beschichtet.<br />

■<br />

Dansotec Metall-Reinigungstechnologie<br />

GmbH,<br />

Tel. (0 24 05) 47999-0, www.dansotec.de<br />

60 blechnet 1-2010


Optimierte Parameter verbessern<br />

die Qualität des Lochschneidens<br />

Mit einer neuen Lochschneidtechnik will<br />

Hypertherm die Leistungsfähigkeit von<br />

Hydefinition-Plasma deutlich erhöhen. Die<br />

Technik beruht auf einer speziellen Kombination<br />

vonSchneidparametern, die für den<br />

Einsatz an unlegiertem Stahl optimiert wurden.<br />

In internen Versuchen und Tests bei<br />

Kunden wurde ein um bis zu 50% besseres<br />

Endresultat hinsichtlich der Lochform erzielt,<br />

heißt es. Gleichzeitig wird bei Löchern<br />

mit einem gleichen Verhältnis von Durchmesser<br />

zu Dicke Kegel- und Dellenbildung<br />

nahezu eliminiert. Durch die deutliche Ver-<br />

besserung der mit Hyperformance-Plasma<br />

geschnittenen Löcher bestehe fast kein<br />

Unterschied mehr zum Laserschneiden.<br />

Zusätzlich zur verbesserten Lochqualität<br />

soll eine bis zu hundertprozentige Steigerung<br />

der Produktivität und eine bis zu 40%<br />

längere Lebensdauer der Verschleißteile<br />

durch die Verwendung einer neuen Brennerhöhensteuerung<br />

erreichbar sein.<br />

■ Hypertherm Europe B.V. (Niederlande),<br />

Tel. (0031-165)596932,<br />

www.hypertherm.com<br />

Anlage zur Dicken- und Profilprüfung von Metallbändern<br />

mit Profilsensoren für vergrößerten Überwachungsbereich<br />

Micro-Epsilon hat eine Anlage zur Dickenund<br />

Profilprüfung von Metallbändern entwickelt,<br />

die einen Messspalt von 190 mm<br />

bietet. Wie der Hersteller mitteilt, wurde<br />

der Spalt damit nahezu verdreifacht. Anstelle<br />

der bisherigen Punktlaser-Sensoren werden<br />

nun Profilsensoren verwendet, die<br />

unterschiedliche Bandmaterialien besser<br />

messen und den Überwachungsbereich<br />

signifikant vergrößern sollen. Die Anlage<br />

ermöglicht eine Dickenmessung mit einer<br />

Geneuaigkeit von 0,01 mmund dient der<br />

Prozessstabilisierung, Qualitätssicherung<br />

und Dokumentation. Durch den Einsatz<br />

einer speziellen Lichtschranke sei eine zuverlässige<br />

Kantendetektion auchbei verzogenen<br />

Bändern und damit eine robuste<br />

Breitenmessung mit höchster Zuverlässigkeit<br />

möglich. Auch einzelne Streifen über<br />

den gesamten Prozess bis hin zum lieferfertigen<br />

Ring sind dokumentierbar.Die Anlage<br />

arbeitet dank optischer Messverfahren<br />

strahlungsfrei und ist legierungs- und materialunabhängig.<br />

Während der Messung<br />

traversiert der Messkopf ständig über das<br />

Band, wodurch eine zuverlässige Aussage<br />

über Dicke, Profil und Abmessungen des<br />

Bandes stattfindet, heißt es. Die Anlage<br />

wird für Bänder bis 4mBreite eingesetzt.<br />

■ Micro-Epsilon Messtechnik GmbH &Co.<br />

KG, Tel. (0 85 42) 168-0,<br />

www.micro-epsilon.com<br />

Koordinatenmessgerät ist mit neuer Steuereinheit<br />

für schnelle Scangeschwindigkeit ausgestattet<br />

Carl Zeiss hat seine Produktfamilie Contura<br />

G2 durch das Koordinatenmessgerät Navigator<br />

erweitert. Die dynamische Navigator-<br />

Technik der Maschine bewirkt Herstellerangaben<br />

zufolge eine deutliche Steigerung<br />

der Scanninggeschwindigkeit, ohne dabei<br />

an Messgenauigkeit zu verlieren. Das Koordinatenmessgerät<br />

ist ausgestattet mit<br />

dem, wie es heißt, hochsensitiven aktiven<br />

Messkopf Vast XT Gold und der CAD-basierten<br />

Messsoftware Calypso. In Verbindung<br />

mit der Option Vast-Navigator und<br />

einer intelligenten Scanning-Engine als<br />

Steuereinheit erreiche das Messgerät eine<br />

deutlich höhere Produktivität als übliches<br />

Scanning. Der Hersteller hebt die kurzen<br />

Kalibrierzeiten, das schnelle Bestimmen<br />

produkte<br />

Faserlaser mit 2000 W<br />

für vielfältige Anwendungen<br />

Seine Faserlaser-Serie erweitert Rofin mit<br />

dem FL 020. Er hat eine mittlere Ausgangsleistung<br />

von 2000 Wund eignet sich zum<br />

Schweißen, Schneiden, Hartlöten, Beschichten<br />

oder Härten. Dank seines modularen<br />

Aufbaus ist dieser Laser auf eine<br />

hohe Industrietauglichkeit ausgelegt, so<br />

Rofin. Die verwendete All-in-glass-Technik<br />

garantiere dabei maximale Verfügbarkeiten.<br />

Ein modularer Optikbaukasten für die<br />

Strahlübertragung und verschiedene Faserdurchmesser<br />

ermöglichen zudem eine hohe<br />

Flexibilität. Die Faserlaser der FL-Serie<br />

zeichnen sich laut Angaben des Unternehmens<br />

durch hohe Schneidgeschwindigkeiten<br />

im Dünnblechbereich sowie ihre<br />

einfache Integrierbarkeit in 3D-Anlagen wie<br />

5-Achs-Maschinen oder Roboter aus.<br />

■ Rofin-Sinar Laser GmbH,<br />

Tel. (040)73363-0, www.rofin.de<br />

vonMaß, Form und Lage sowie das genaue<br />

Messen auch mit komplexen Tastersystemen<br />

hervor. Weitere Vorteile sind den<br />

Angaben zufolge die selbstzentrierende<br />

Antastfunktion, der mechanische Kollisionsschutz<br />

sowie die automatische<br />

Tarierung nach jedem Tasterwechsel sein.<br />

Einsetzbar sind Taster mit einer Länge<br />

vonmaximal 500 mmund einer Masse von<br />

maximal 500 g,führt der Hersteller aus.<br />

Das Messgerät ist mit den beiden Messbereichen<br />

700 mm×700 mm ×600 mm<br />

sowie 700 mm×1000 mm ×600 mm erhältlich.<br />

■<br />

Carl Zeiss Industrielle Messtechnik<br />

GmbH, Tel. (0 73 64) 20-0, www.zeiss.de<br />

blechnet 1-2010 61


INSERENTEN /IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis<br />

AP &TVertriebs-GmbH, Burbach 63<br />

ARKU Maschinenbau GmbH, Baden-Baden 63<br />

AutoForm Engineering Deutschland GmbH, Dortmund 35<br />

Carl H. Bartels GmbH, Horst 63<br />

C.E.U. Centro Esposizioni U.C.I.M. U, I-Cinisello Balsamo (MI) 19<br />

Dieffenbacher GmbH &Co.KG, Eppingen 63<br />

C. &E.Fein GmbH, Schwäbisch Gmünd 49<br />

Fischer Group,Achern 63<br />

Flügge Stanztechnik GmbH &Co. KG, Plettenberg 53<br />

Goudsmit Magnetic Systems BV, NL-Waalre 63<br />

HA-Beck Inh.M.Hasecke e.K., Sättelstädt 53<br />

Heimerle +Meule GmbH, Pforzheim 63<br />

HESSE +COMaschinenfabrik GmbH,A-Wiener Neudorf 46<br />

Jorns AG, CH-Lotzwil 2<br />

Kolk Maschinenbau GmbH, Recklinghausen 41<br />

MESA GmbH, Schmalkalden 53<br />

Micro-Epsilon Messtechnik GmbH &Co. KG, Ortenburg 5<br />

Walter Neff GmbH, Karlsruhe 63<br />

Friedrich Remmert GmbH, Löhne 63<br />

Schechtl Maschinenbau GmbH, Edling 63<br />

Schwer +Kopka GmbH,Weingarten 46<br />

SERAPID Deutschland GmbH, Bad Mergentheim 45<br />

SigmaTEK Systems LLC, USA-Cincinnati OH 9<br />

Bolzenschweißtechnik Heinz Soyer GmbH,Wörthsee 59<br />

Stein-Moser GmbH,A-Bischofshofen 63<br />

Storemaster KG, Barsinghausen 63<br />

Timesavers, NL-Goes 27<br />

Trafö Förderanlagen GmbH &Co. KG, Lauda 63<br />

VdLB Verband deutscher Laseranwender -Blechbearbeitung<br />

e.V., Hilden 14<br />

Westfalenhallen Dortmund GmbH, Dortmund 68<br />

Redaktion/Redaktionsanschrift<br />

Max-Planck-Str. 7/9, 97064 Würzburg,Tel. +49 (0)931 418-2340,<br />

Fax +49 (0)931 418-2770. Bitte Presseinfos nur einmal senden!<br />

Redaktionsdirektor: Ken Fouhy, Tel. +49(0)9 31 418-2203,<br />

ken.fouhy@vogel.de<br />

Leitender Redakteur: Dietmar Kuhn (dk),Tel. +49(0)931 418-2449,<br />

(verantwortlich) dietmar.kuhn@vogel.de<br />

Redakteure: Annedore Munde (am),Tel. +49(0)931 418-2818,<br />

annedore.munde@vogel.de<br />

Rüdiger Kroh (rk),Tel. +49(0)931 418-2562,<br />

ruediger.kroh@vogel.de<br />

Josef Kraus (jk),Tel. +49(0)931 418-2272,<br />

josef.kraus@vogel.de<br />

Internetredaktion: Stéphane Itasse (si),Tel. +49(0)931 418-2317,<br />

stephane.itasse@vogel.de<br />

Freie Mitarbeiter: Mirco von Stein, Barbara Hott, Anke Meyer,<br />

Peter Klingauf, Gustav-Adolf Hochstrate, Markus<br />

Thomma, Edgar Grundler, Andreas Steinhauer,<br />

Volker Amann, Heinz-Peter Günther,<br />

verantwortlich für VdLB-Nachrichten<br />

Layout: Manfred Bayerlein (Ltg.), Bruno Feser, Brigitte<br />

Henig, Michael Scheidler, Manfred Werner<br />

62 blechnet 1-2010<br />

Verlag:<br />

Anschrift: Vogel Business Media GmbH &Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9,<br />

97082 Würzburg,Tel. +49(0)931 418-0, Fax +49 (0)931 418-2022.<br />

Die Beteiligungsverhältnisse der Vogel Business Media GmbH &Co. KG<br />

lauten wie folgt: Persönlich haftende Gesellschafterin: Vogel Business<br />

Media Verwaltungs GmbH, Max-Planck-Straße 7/9 in 97082 Würzburg,<br />

Kommanditistin: Vogel Medien GmbH &Co. KG, Max-Planck-Straße 7/9 in<br />

97082 Würzburg.<br />

Geschäftsführung: Stefan Rühling,Tel. -22 05, Fax -20 02,<br />

stefan.rühling@vogel.de<br />

Herausgeber: Ralph Schiffler, (rs),Tel. +49(0)2174 3077-30,<br />

r.schiffler@blechnet.com<br />

Objektleitung: Winfried Burkard, Tel. -2686, Fax -2022,<br />

winfried.burkard@vogel.de<br />

Marketingleitung: Elisabeth Ziener,Tel. -2633, Fax -20 22,<br />

elisabeth.ziener@vogel.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

blechnet erscheint 6Mal pro Jahr.Angeschlossen der Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgern –<br />

Sicherung der Auflagenwahrheit. Bezugspreis: 9.00 Euro.<br />

Druck:<br />

Hoehl-Druck Medien +Service GmbH,<br />

Gutenbergstraße 1, 36251 Bad Hersfeld<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand: Würzburg<br />

Manuskripte:<br />

Fürunverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen.<br />

Sie werden nur zurückgesandt, wenn Rückporto beiliegt.<br />

Copyright:<br />

Vogel Business Media GmbH &Co. KG. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,<br />

digitale Verwendung jeder Art, Vervielfältigung nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung der Redaktion. Fotokopieren veröffentlichter Beiträge ist<br />

gestattet zu innerbetrieblichen Zwecken, wenn auf jedes Blatt eine Wertmarke<br />

der Verwertungsgesellschaft Wort, Abt. Wissenschaft, in 80336<br />

München 2, Goethestraße 49, nach jeweils geltendem Tarif aufgeklebt<br />

wird.<br />

Nachdruck und elektronische Nutzung:<br />

Wenn Sie Beiträge dieser Zeitschrift für eigene Veröffentlichung wie<br />

Sonderdrucke,Websites, sonstige elektronische Medien oder Kundenzeitschriften<br />

nutzen möchten, erhalten Sie Information sowie die erforderlichen<br />

Rechte über www.mycontentfactory.de oder Tel. +49(0)931 418-<br />

2786.<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Renate Zehnter,Tel. +49(0)931) 418-2839, Fax -2022,<br />

renate.zehnter@vogel.de<br />

ISSN 1864-1016


Bezugsquellen-Verzeichnis<br />

Edelmetalle<br />

Heimerle +Meule GmbH<br />

Dennigstr.16, 75179 Pforzheim<br />

Tel. (0 72 31) 940-0, Fax -21 99<br />

info@heimerle-meule.com<br />

www.heimerle-meule.com<br />

Halbzeuge,Recycling,<br />

Galvanik, Chemikalien<br />

Edelstahlrohre/<br />

Rohrtechnik<br />

Hydraulische Pressen<br />

Walter Neff GmbH<br />

Maschinenbau<br />

In den Kuhwiesen 4, D-76149 Karlsruhe<br />

Tel.: (0721) 97828-0, Fax: 97828-28<br />

www.neff-pressen.de,info@neff-pressen.de<br />

Umformtechnik –automatisierte<br />

Produktionsanlagen –Warmumformpressen<br />

Lagersysteme<br />

TRAFÖ Förderanlagen GmbH &Co. KG<br />

Bahnhofstraße 80, 97922 Lauda<br />

Tel. (0 93 43) 79 00-0, Fax -11<br />

verkauf@trafoe-foerderanlagen.de<br />

www.trafoe-foerderanlagen.de<br />

Lagertechnik<br />

Karl H. Bartels GmbH<br />

Max-Planck-Str. 6,25385 Horst<br />

Tel. (04126) 3968333,<br />

Fax (04126) 3968269<br />

info@bartels-logistic.de<br />

www.bartels-logistic.de<br />

Regalanlagen für Bleche,<br />

Tafelmaterial und Langgut<br />

Friedrich REMMERT GmbH<br />

Brunnenstraße 113, 32584 Löhne<br />

Tel. (0 57 32) 89 61 11<br />

Fax (05732) 89 61 52<br />

info@remmert.de,www.remmert.de<br />

Vollautomatische Lagertechnik für<br />

Bleche und Langgut<br />

storemaster ® KG<br />

Bunsenstraße 6c<br />

30890 Barsinghausen<br />

Tel.: +49(0) 51 05-77 95-0<br />

Fax.: +49(0) 51 05-77 95-79<br />

projekt@storemaster.de<br />

www.storemaster.de<br />

Blech Handling Lager Systeme<br />

Magnetisches<br />

Blechhandling<br />

www.magvacu.com<br />

Pressen<br />

AP&T Automation, Pressen &<br />

Werkzeuge Vertriebs-GmbH<br />

Ernst-Heinkel-Straße 28a<br />

57291 Burbach<br />

Tel. (0 27 36) 50977-0, Fax -27<br />

info@apt-deutschland.de<br />

www.aptgroup.com<br />

Pressen, Pressenautomation<br />

Buchen<br />

Sie Ihren<br />

Eintrag<br />

im<br />

Bezugsquellenverzeichnis<br />

Nächster Anzeigenschluss-Termin:<br />

16. 03. 2010<br />

IhreAnsprechpartnerin im Verkauf:<br />

Renate Zehnter<br />

Telefon (09 31) 418-28 39, Fax (09 31) 418-20 22<br />

E-Mail: renate.zehnter@vogel.de<br />

Richtmaschinen<br />

ARKU Maschinenbau GmbH<br />

Siemensstraße 11<br />

76532 Baden-Baden<br />

Tel. +49 (0)7221 5009-0,<br />

Fax +49 (0)7221 5009-11<br />

www.arku.de<br />

info@arku.de<br />

Richtmaschinen und Coilanlagen<br />

Schwenkbiegemaschinen/<br />

Tafelscheren<br />

Schechtl Maschinenbau GmbH<br />

Viehhauserstraße 4<br />

83533 Edling<br />

Tel. 08071 59 95 0, Fax 08071 59 95 99<br />

info@schechtl.de,www.schechtl.de<br />

Schwenkbiegemaschinen,Tafelscheren und<br />

Profiliermaschinen zum Versteifen der Bleche<br />

STEIN-MOSER GmbH<br />

Salzburgerstraße 77<br />

A-5500 Bischofshofen<br />

Tel. +43 (64 62) 30 30<br />

Fax +43 (64 62) 30 30-5<br />

info@stm.at, www.stm.at<br />

Auch Ihr<br />

Unternehmen<br />

könnte hier<br />

präsent sein!<br />

blechnet 1-2010 63


lechnet trifft ...<br />

Scharfe Kante –wie auf Schienen<br />

sicher über die Piste<br />

Erfolgreiche Skirennläufer wie auch Normalfahrer setzen auf Skikanten der<br />

C. D. Wälzholz-Gruppe (CDW). Eine scharfeKante ist für den Spaß und den Erfolg<br />

mit einem guten Ski das Aund O. Im österreichischen Götzis fertigt CDW jährlichStahlkanten<br />

für mehr als 4Millionen Paar Ski und Snowboards. Das entspricht<br />

einer Länge von über 40 000 km und ist damit sozusagen weltumspannend.<br />

Skikanten sind Hightech-Produkte, die aus vergütetem Bandstahl bestehen.<br />

Dietmar Kuhn<br />

64 blechnet 1-2010


C. D. Wälzholz gibt dem Ski nicht nur Profil, sondern<br />

auch seine Seele. Vergüteter Bandstahl bestimmt als<br />

Konstruktionselement in Form von Federbandstahlgurten<br />

imInneren des Ski maßgeblich seine Haltbarkeit<br />

und seine Fahreigenschaften.<br />

blechnettrifft ...<br />

blechnet 1-2010 65<br />

Bild: C. D. Wälzholz


BLECHNET TRIFFT ...<br />

Die Skiherstellung hat ihren Ursprung<br />

in Norwegen. Dort wurden zum Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts Holzskier<br />

handwerklichgefertigt. Stahl wurde damals<br />

in Form von Blechen nur zu Reparaturzwecken<br />

gebrochener Skier eingesetzt. Die<br />

ersten Skikanten zogen erst in den 40er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts in die Skitechnik<br />

ein. Damals wurden hartgewalzte<br />

Flacheisen in eine ausgefräste Nut der Skilauffläche<br />

eingeschraubt und die Skikanten<br />

waren segmentiert sowie mit Bohrungen<br />

für die Schrauben versehen. Zur besseren<br />

Verankerung wurden die einzelnen Segmente<br />

mit einer Nut- und Federstanzung<br />

versehen.<br />

Die Entwicklung der Profilkante begann<br />

in den 50er Jahren, wo vor allem französische<br />

und österreichische Skihersteller<br />

Kanten einsetzten, bei denen die Verschraubung<br />

durch den Laufbelag abgedeckt wurde.<br />

Die Skier mit verdeckter Kante hatten<br />

ein besseres Gleitverhalten und waren bereits<br />

bei der Winterolympiade 1952 in Oslo<br />

erfolgreichimEinsatz. 1956 gewann der im<br />

letzten Jahr bereits verstorbene Toni Sailer<br />

bei den Olympischen Spielen in Cortina<br />

d´Ampezzo seine Goldmedaillen auf Stahl-<br />

Skikanten von C.D.Wälzholz.<br />

Wie funktioniert die Skikante?<br />

Die Entwicklung der Skikante reichte von<br />

der Stückkante (1945/1950) über die durchgehende<br />

Kante (1950) über die einlaminierte<br />

Kante und optimierte Profil- und<br />

Stanzformen (1960) hin zur geprimerten<br />

Kante (1995) und gestrahlten und geprimerten<br />

Kante (2002).<br />

Durch die Weiterentwicklung der Kunststoff-<br />

und Klebetechnik konnte auf die Verschraubung<br />

der Kanten verzichtet werden.<br />

Eine angepasste Ausstanzung im flachen<br />

Kantenteil (Flansch) ermöglichte eine zusätzliche<br />

mechanische Verankerung.Später<br />

Skikanten bestehen aus schmalen, verschleißfesten und elastischen Stahlkantenprofilen.<br />

Hergestellt werden sie durch Stanzen, Vergüten, Lackieren und Primern.<br />

Für einen guten Ski ist die scharfe Kante das Aund O. Wichtig ist auch, dass die<br />

Kanten regelmäßig gepflegt werden,wenn sieihre Eigenschaften beibehalten und<br />

die Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtig werden sollen. Die Kante selbst ist ein<br />

winkelförmiges Profil, das in den Ski eingeklebt ist und die Tragfähigkeit sowie<br />

Steifigkeit des Skies übernimmt. Deshalb besitzt die Stahlkante beziehungsweise<br />

der Werkstoffbestimmte Eigenschaften, die in der Werkstoffmodifizierung oder im<br />

Fertigungsprozess berücksichtigt werden müssen. So darf eine Skikante niemals<br />

so hart sein, dass sie im Gebrauchbricht. Je nachSki werden auchunterschiedliche<br />

Legierungen verwendet. Hochwertige Kanten, wie sie bei C. D. Wälzholz im österreichischen<br />

Götzis produziert werden, bleiben länger scharf und trotzen auch dem<br />

Nachschleifen.<br />

Die Kanteist L-förmig in den Ski eingeklebt<br />

und ein tragendes Bauteil des Skis, das<br />

sich auf die Biegehärte auswirkt. Deshalb<br />

kann man eine Stahlkante nicht beliebig<br />

hart machen, da sonst entweder der Ski<br />

zu steif wirdoder die Kantebei der ersten<br />

starken Durchbiegung des Skis bricht.<br />

Aufbau undTechnik eines Alpine-Skis; die Kanten, die ab und zu auch nachgeschliffen werden<br />

müssen, geben dem Ski die Steifigkeit.<br />

Bilder: Carvingski Info<br />

Alle Skier werden heute mit einer abgehängten<br />

Kante ausgeliefert. Das heisst, die<br />

belagseitige Kante (1) wird unten schräg<br />

geschliffen, mit einem Winkel von zirka 1°<br />

zur Lauffläche (2). Der Ski wird dadurch<br />

drehfreudiger und gutmütiger.<br />

Bild: Kneissel<br />

Skikanten sind Hightech-Produkte aus kaltgewalztem<br />

Stahl. Sie unterstützen die Fahrleistung<br />

eines Skiläufers.<br />

gelang es durch Änderung der Profil- und<br />

Stanzformen, filigranere Profile herzustellen,<br />

die der jeweiligen Ski- und Snowboard-<br />

Konstruktion angepasst werden konnten.<br />

Neuere Entwicklungen sind die geprimerten<br />

oder gestrahlten und geprimerten<br />

Kanten, die schon bei der Kantenproduktion<br />

einen Epoxy- oder PU-Primer-Auftrag bekommen,<br />

mit der Absicht, die Verbindung<br />

der Kante mit den Kunststoffen inder Skikonstruktion<br />

zu verbessern. Das Kantenprofil<br />

wird exakt auf die Skikonstruktion<br />

abgestimmt. Das hat zur Folge, dass C. D.<br />

Wälzholz mehr als 170 Kantenformen für<br />

Ski- und Snowboardhersteller produziert.<br />

Wegen der hohen Verschleißgefährdung<br />

und aufgrund der Verarbeitungseigenschaften<br />

erweist sich insbesondere der<br />

Stahl als besonders leistungsfähig. Heute<br />

werden vor allem Kohlenstoffstähle mit<br />

hohem Reinheitsgrad und hoher Gleichmäßigkeit<br />

eingesetzt, wobei die Zähigkeit und<br />

Härte erhöht und damit die Dauerfestigkeit<br />

erhöht wird. Die Härte liegt dabei zwischen<br />

45 und 52 HRC, je nachSkikonstruktion und<br />

Anspruch des Skiherstellers. Die heutigen<br />

Kohlenstoffstähle weisen C-Gehalte von<br />

0,5 bis 1,0% auf.<br />

66 blechnet 1-2010

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