Der Campingmarkt in Deutschland 2009/2010 Studie Nr. 587 - BVCD
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IV. Wirtschaftsfaktor Camp<strong>in</strong>g<br />
s<strong>in</strong>d vor allem Rückgänge der Nachfrage, die sich am<br />
augen fälligsten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Rückgang der Zahl der<br />
Dauerstandplätze dokumentieren. E<strong>in</strong>e Aus gabensteigerung<br />
<strong>in</strong> Höhe des Preis<strong>in</strong>dex der Lebenshaltung<br />
kann diese Rückgänge allenfalls kompensieren, ge <br />
naue Angaben s<strong>in</strong>d jedoch mangels neuer Primäre r<br />
hebungen nicht verfügbar.<br />
Sowohl von den Umsätzen der Touristik- als auch<br />
der Dauercamper profitiert <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie das Gast gewerbe,<br />
wozu auch der Camp<strong>in</strong>gplatz selbst zählt. Auch<br />
der E<strong>in</strong>zelhandel empfängt durch beide Cam p<strong>in</strong>gnachfragesegmente<br />
erhebliche Umsatzanteile. Gut<br />
e<strong>in</strong> Viertel der Touristikcamp<strong>in</strong>g- und rund 38 % der<br />
Dauercamp<strong>in</strong>gumsätze fließen <strong>in</strong> dessen Kassen. Die<br />
übrigen Dienstleistungsbereiche (Kultur, Freizeit, lokaler<br />
Transport, usw.) verbuchen die restlichen Anteile.<br />
2. Ermittlung der jährlichen<br />
Nettoumsätze<br />
Basis für die Ermittlung der E<strong>in</strong>kommenswirkungen<br />
durch die Camp<strong>in</strong>gnachfrage s<strong>in</strong>d die Nettoumsätze,<br />
die sich nach Abzug der Mehrwertsteuer ergeben und<br />
die Grundlage für alle weiteren Berechnungen darstellen.<br />
Zu berücksichtigen ist dabei, dass neben der<br />
„normalen“ Mehrwertsteuer <strong>in</strong> Höhe von 19 % (z. B.<br />
Touristikcamp<strong>in</strong>g 7 , Gastronomie) bei bestimmten<br />
Aus gabearten auch die ermäßigte Mehrwertsteuer <strong>in</strong><br />
Höhe von zurzeit 7 % (z. B. für Lebensmittel, ÖPNV,<br />
Bücher und Zeitungen) oder e<strong>in</strong>e Steuerbefreiung<br />
(z. B. für Dauercamp<strong>in</strong>g, Theater, Konzerthäuser, Ausstellungen)<br />
<strong>in</strong> Ansatz zu br<strong>in</strong>gen s<strong>in</strong>d. Aus der jeweiligen<br />
Ausgabenstruktur der betrachteten Markt segmente<br />
ergibt sich e<strong>in</strong> gewichteter Durchschnitts wert<br />
von <strong>in</strong>sgesamt rund 12,6 % Mehrwertsteuer. <strong>Der</strong> Nettoumsatz<br />
durch die Ausgaben während des Auf ent haltes<br />
beläuft sich demnach auf <strong>in</strong>sgesamt 2.943,6 Mio. €.<br />
3. E<strong>in</strong>kommenswirkungen durch<br />
Camp<strong>in</strong>gtourismus<br />
3.1 Ermittlung der jährlichen E<strong>in</strong>kommenswirkungen<br />
1. Umsatzstufe<br />
Die E<strong>in</strong>kommenswirkungen der 1. Umsatzstufe resultieren<br />
aus den direkten Ausgaben der Camp<strong>in</strong>gtouristen.<br />
E<strong>in</strong>kommen bedeutet <strong>in</strong> diesem Zusammen<br />
hang nichts anderes als Löhne, Gehälter und<br />
Gew<strong>in</strong>ne. Die sogenannte Wertschöpfungsquote<br />
beschreibt den Anteil am Nettoumsatz, der zu E<strong>in</strong>kommen<br />
wird. Diese Wertschöpfungsquoten können<br />
aus branchenspezifischen Kostenstrukturen abgeleitet<br />
werden. Je nach Ausgabenstruktur der Camper<br />
ergeben sich unterschiedliche Wertschöp fungs quoten.<br />
Für die drei übergeordneten Aus gaben berei che<br />
(Gastgewerbe, E<strong>in</strong>zelhandel und sonstige Dienst leis<br />
Abb. 10: Von den Ausgaben der Camper profitierende Wirtschaftszweige<br />
Touristikcamper<br />
Bruttoumsatz: 2.147,9 Mio. €<br />
Dauercamper<br />
Bruttoumsatz: 1.167,7 Mio. €<br />
16,8 %<br />
Dienstleistungen<br />
11,7 %<br />
26,9 %<br />
E<strong>in</strong>zelhandel<br />
38,0 %<br />
56,3 %<br />
Gastgewerbe<br />
50,3 %<br />
Quelle: dwif <strong>2010</strong><br />
7 <strong>Der</strong> seit Januar <strong>2010</strong> für Beherbergungsleistungen gültige reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 % wurde für diese Untersuchung, die sich auf das Jahr <strong>2009</strong> bezieht, noch<br />
außer Acht gelassen.