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Ausgabe 02/04<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong><br />

combishape-Event<br />

Zu Gast in Spanien<br />

Märkte<br />

Die Region Südamerika


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

auf der Anuga FoodTec 2003 präsentierte<br />

SIG Combibloc der Fachöffentlichkeit<br />

erstmals das Verpackungssystem combishape.<br />

Ein Jahr später sind wir endgültig in der<br />

Praxis angekommen: Im Rahmen einer<br />

Hausmesse bei der Corporación Alimentaria<br />

Peñasanta S. A. (CAPSA), der führenden<br />

Gruppe der spanischen Milchindustrie, erlebten<br />

etwa 120 Kunden und Journalisten<br />

die jüngste Innovation von SIG Combibloc<br />

live in Produktion. Lesen Sie alles rund um<br />

dieses internationale Kunden- und Presse-<br />

Event in unserer aktuellen Titelstory. Ein<br />

besonders positives Echo fand dieses innovative<br />

Verpackungskonzept in Asien, wo seit<br />

langem nach einer erfolgreichen Strategie<br />

für die Positionierung von Markenprodukten<br />

im Premium-Getränkesegment gesucht<br />

wird.<br />

Zudem widmen wir uns in dieser Ausgabe<br />

dem Trend zum Sojaprodukt; die<br />

Heimat dieser proteinreichen Pflanze ist bekanntlich<br />

der Ferne Osten. Viele Speisen<br />

und Getränke, die uns mit der Wellness-<br />

Welle erreicht haben, gehören in China oder<br />

Thailand schon lange zum Alltag. Erst jetzt<br />

setzt sich jedoch auch weltweit die Erkenntnis<br />

durch, dass Sojagetränke als gesunde Alternative<br />

zu herkömmlichen Produkten ein<br />

großes Potenzial aufweisen.<br />

Aber auch auf anderen Kontinenten<br />

zeichnen sich interessante Entwicklungen<br />

ab. Hätten Sie vermutet, dass in Südamerika<br />

die Wachstumsraten für Getränkekartons<br />

über dem weltweiten Durchschnitt liegen?<br />

Wussten Sie, dass der russische Fruchtsafthersteller<br />

Nidan in Moskau eine Fabrik errichten<br />

ließ, die 350 Millionen Liter Saft im<br />

Jahr abfüllen kann? Dies und vieles mehr<br />

entdecken Sie in dieser Ausgabe von<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>.<br />

Dass unser Kundenmagazin Ihnen auch<br />

online zur Verfügung steht, mit vielen Extra-<br />

Features und Links zu verwandten Websites,<br />

wissen Sie sicher längst. Oder? Ein virtueller<br />

Besuch lohnt sich in jedem Fall.<br />

Viel Spaß beim Blättern und Surfen<br />

wünscht Ihnen Ihr<br />

Karl Eagle,<br />

CEO SIG Combibloc Asien<br />

Impressum<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>, Sommer 2004 Herausgeber SIG Combibloc International AG, Industrieplatz, CH-8212 Neuhausen am Rheinfall Verantwortlich für den Inhalt<br />

Dr. Bettina Horenburg Redaktion Dr. Bettina Horenburg, Carmen Stegmüller, Attakrit Singhaseni, Matthias Enste, Brigitte Rinscheid, Luciana Galvao, Lisa Wang,<br />

Martina Loewe, Dr. Isabella Claßen, RTS Rieger Team Konzeption und Realisierung RTS Rieger Team Werbeagentur GmbH, Düsseldorf Bildnachweis SIG Combibloc,<br />

Stockfood, Creatas, Mauritius, Corbis, Wolfgang Flamisch Lithographie Weß + Lüer GmbH, Willich Druck Druckerei Schlösser, Mönchengladbach Kontakt Telefon:<br />

+41 52 674 7756, Fax: +41 52 674 8124, E-Mail: carmen.stegmueller@<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong> Internet www.<strong>sig</strong><strong>combibloc</strong>.com. <strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> erscheint in deutscher, englischer,<br />

spanischer, französischer, italienischer, portugiesischer, polnischer und russischer Sprache. Alle Rechte sind vorbehalten. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Nachdruck und elektronische Verbreitung von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Inhaltsverzeichnis 2/3<br />

Inhalt Seite<br />

Editorial & Impressum 2<br />

News<br />

Candia-Biomilch: ökologisch vorteilhaft verpackt 4<br />

Ein neues Qualitätsbewusstsein beim Verbraucher sorgt für einen Boom bei Bioprodukten.<br />

Die Kartonpackung boomt mit, wie das Beispiel Candia in Frankreich zeigt.<br />

Titel<br />

combishape: Ortstermin bei CAPSA 6<br />

Form follows emotion. Eine Inhouse-Messe beim spanischen Milchgiganten CAPSA zeigte,<br />

dass die Packungsinnovation combishape in der Praxis funktioniert.<br />

Profil<br />

Frisch ans Werk 12<br />

350 Millionen Liter Saft pro Jahr liefert eine neue Fabrik in Moskau.<br />

Märkte<br />

Potenzial in Südamerika 14<br />

Ein Kontinent entdeckt seinen Durst.<br />

Der Absatz von Getränken in Kartonverpackungen steigt kontinuierlich an.<br />

Porträt<br />

Last Samurai 18<br />

Bargeldloser Zahlungsverkehr, Lean Production und Angebotsorientierung.<br />

New York im Jahr 2004? Nein, Edo (heute Tokio) um 1694. Der Mann mit diesen<br />

zukunftsweisenden Ideen heißt Takatoshi Mitsui.<br />

Facts & Trends<br />

Gesundes Wachstum 20<br />

Soja, die proteinreichste Anbaupflanze der Welt, hat die Grenzen ihrer Heimat Asien längst<br />

überschritten. Die Darbietungsformen der nahrhaften Bohne werden immer vielfältiger.<br />

Kulturen<br />

Spanien tischt auf 24<br />

Essen ist auf der iberischen Halbinsel ein kultureller Akt. Das macht Spanien<br />

zum Land der kleinen, feinen Häppchen in appetitlicher Vielfalt.<br />

Spektrum<br />

Auf Vorrat 28<br />

Das Mittelalter wird oft finster genannt. Schließlich gelang es allzu selten, das überlegene Wissen<br />

der Antike zu konservieren. Bei bestimmten Lebensmitteln war man da erfolgreicher.<br />

Nach bestem Wissen 30<br />

Jinan in der chinesischen Provinz Shandong war Tagungsort eines Seminars über<br />

aseptische Abfülltechnologie.<br />

Nicht von Pappe 31<br />

Was die Jungunternehmen CB Creations und asoir aus Kartonverpackungen anfertigen,<br />

kann sich sehen lassen.<br />

MUH sponsert Landesgartenschau 32<br />

Das deutsche Milchunternehmen präsentierte sich vor einem interessierten Publikum.<br />

Nachgefragt bei MUH 33<br />

Der Geschäftsführende Vorstand, Rainer Sievers, im Interview.<br />

Umwelt<br />

Neue Recyclinganlage in Schottland 34<br />

Getränkekartons werden jetzt auch im United Kingdom der Wiederverwertung zugeführt.<br />

Ökologische Vorteile bestätigt 35<br />

In Deutschland ist ökonomisch wertvoll, wenn eine Getränkeverpackung ökologisch<br />

empfehlenswert ist. Der Karton erzielt gute Noten – auch in der wiederverschließbaren Form.<br />

Artikel, die mit den folgenden Piktogrammen gekennzeichnet sind, enthalten im Online-Magazin zusätzlich<br />

Texte Links<br />

Bilder Audiodateien Videos<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


News<br />

Candia-Biomilch:<br />

ökologisch vorteilhaft verpackt<br />

In Frankreich wie auch in anderen europäischen Ländern haben die Lebensmittel-<br />

skandale der letzten Jahre das Bewusstsein der Konsumenten nachhaltig beeinflusst.<br />

Bioprodukte, die dem Verbraucher die Sicherheit geben, unbelastet und naturbelassen<br />

zu sein, sind auf dem Vormarsch.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Auch der stagnierende französische<br />

Milchmarkt erhält dadurch neue Impulse.<br />

Biomilch gehört mit einer Steigerungsrate<br />

von ca. 6% p. a. in den letzten beiden Jahren<br />

zu den wenigen Wachstumssegmenten<br />

in diesem Markt. Vor diesem Hintergrund<br />

sprach <strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> mit Florence Pierron,<br />

Marketingleiterin, verantwortlich für<br />

Innovation bei Candia (Cedilac S. A., Lyon),<br />

über die Einführung von „Candia – Lait<br />

Biologique“.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Frau Pierron, wie<br />

positioniert sich die Marke Candia im französischen<br />

Milchmarkt?<br />

Florence Pierron: Candia ist seit jeher<br />

führend auf dem französischen Milchmarkt.<br />

Wir haben immer eine starke Innovationspolitik<br />

verfolgt, sowohl was die Verpackung<br />

als auch was den Inhalt betrifft. Wir haben<br />

1986 die erste UHT-Flasche auf den Markt<br />

gebracht; 1990 waren wir der erste Anbieter<br />

von Kinder-Folgemilch; 1993 haben wir<br />

die erste wiederverschließbare <strong>combibloc</strong>-<br />

Kartonpackung eingeführt, und 1998 waren<br />

wir wiederum die Ersten, die mit Calcium<br />

und Vitamin D angereicherte Milch auf den<br />

Markt brachten. Diese Markteinführungen<br />

haben Candias Geschichte gestaltet und die


Marke Candia zu einer der bekanntesten<br />

Nahrungsmittel-Marken gemacht, die vom<br />

Verbraucher sehr geschätzt wird.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Welche Rolle spielt<br />

Biomilch in Frankreich, und wie wird sie<br />

sich in Zukunft entwickeln?<br />

Florence Pierron: Das Marktvolumen<br />

von Biomilch lag 2003 bei 72 Millionen<br />

Litern. Es ist eines der wenigen Segmente,<br />

die sich weiterentwickeln, mit einer Wachstumsrate<br />

von 6% zwischen 2002 und 2003.<br />

Die immer neuen Lebensmittelskandale<br />

haben den Verbraucher sehr sensibel gemacht<br />

in Bezug auf Lebensmittelsicherheit.<br />

Bioprodukte, die mit dem Biolabel gekennzeichnet<br />

und damit dem Bio-Lastenheft<br />

unterworfen sind, geben dem Konsumenten<br />

die Sicherheit, gesunde und unbelastete<br />

Nahrungsmittel zu kaufen.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Wie ist das neue Produkt<br />

in Ihrem Produktmix positioniert?<br />

Florence Pierron: Mit diesem neuen<br />

Angebot wollen wir ein ganz neues Konzept<br />

in dieses Marktsegment bringen, das<br />

weit über die bisherigen Ansätze hinausgeht.<br />

Daher haben wir uns entschieden, einen<br />

Florence Pierron, Marketingleiterin, verantwortlich<br />

für Innovation bei Candia.<br />

bisher einmaligen Schritt zu tun – nämlich<br />

eine Milch anzubieten, deren natürlicher<br />

Fettgehalt nicht modifiziert wird und je<br />

nach Jahreszeit und Art der Fütterung der<br />

Kühe zwischen 3,7 und 4,5% schwankt. Dies<br />

ist die Garantie für die vollkommene Natürlichkeit<br />

der Milch und für einen ganz und<br />

gar natürlichen Milchgeschmack, da unsere<br />

Biomilch für ihre Haltbarkeit nur einer<br />

thermischen Behandlung unterzogen wurde.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Dies ist seit zehn Jahren<br />

das erste Mal, dass Sie ein neues Produkt<br />

im Karton auf den Markt bringen. Warum<br />

haben Sie sich bei dieser Innovation für die<br />

Kartonpackung und für <strong>combibloc</strong> entschieden?<br />

Florence Pierron: Wir haben uns für<br />

die <strong>combibloc</strong>-Kartonpackung entschieden,<br />

weil diese Verpackung zu den Produktwerten<br />

der Biomilch – Umweltverträglichkeit<br />

und Natürlichkeit – perfekt passt. Diese<br />

Qualitätsverpackung mit ihrem „Papierkraft“-<br />

De<strong>sig</strong>n drückt die Authentizität des Produkts<br />

aus und teilt dem Verbraucher die<br />

besondere Positionierung unseres Produkts<br />

am besten mit. Ein weiterer Grund ist<br />

schließlich, dass diese Verpackung auf dem<br />

Markt unterrepräsentiert war und wir da-<br />

News 4/5<br />

Ein Promotion-Gebinde mit vier Packungen soll<br />

zum Testkauf anregen.<br />

mit eine weitere Möglichkeit der Differenzierung<br />

schaffen konnten.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Was sind Ihres Erachtens<br />

die besonderen Vorteile der Kartonpackung?<br />

Florence Pierron: Die Kartonpackung<br />

ist in Frankreich im Gegensatz zu Spanien<br />

immer weniger präsent. Aber sie bietet unleugbare<br />

Vorteile, was die Umweltverträglichkeit<br />

und die Lagerfähigkeit sowie die<br />

große Display-Fläche für unsere Marke und<br />

unsere Ernährungsinformationen anbelangt.<br />

Außerdem sind wiederverschließbare Öffnungssysteme<br />

jetzt so perfektioniert, dass die<br />

Convenience der Kartonpackung gegenüber<br />

der PET-Flasche wettbewerbsfähig ist.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Frau Pierron, wir<br />

danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/news<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Titel<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

combishape:<br />

Ortstermin bei CAPSA


Form follows emotion – unter diesem Motto erlebten etwa 120 Kunden und Journalisten die<br />

Titel 6/7<br />

jüngste Innovation von SIG Combibloc live in Produktion. Das combishape-Event beim spanischen<br />

Molkerei-Unternehmen Corporación Alimentaria Peñasanta S.A. (CAPSA) erbrachte den<br />

endgültigen Beweis, dass die aseptische Kartonverpackung ganz neue Formen annehmen kann.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Titel<br />

Die Costa Brava, eines der beliebtesten Badeparadiese<br />

des Mittelmeeres.<br />

Angesichts der stetig wachsenden Warenvielfalt<br />

im Markt stellen die großen<br />

Marken wichtige Orientierungshilfen für<br />

den Verbraucher dar. Dazu bedarf es der<br />

Differenzierung vom Wettbewerb, wobei die<br />

unverwechselbare Form der Verpackung<br />

einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Der<br />

Trend zur Differenzierung gab SIG Combibloc<br />

den Anstoß für einen Entwicklungsprozess,<br />

aus dem schließlich combishape hervorging.<br />

combishape ermöglicht die Befreiung<br />

der aseptischen Kartonverpackung von der<br />

rechteckigen Grundform. Das Geheimnis<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Oben: Die ehemalige Abtei Sant Pere del Bosc, oberhalb von Lloret de Mar,<br />

beherbergt heute ein Restaurant. Dort verbrachten die Gäste die Mittagszeit.<br />

Unten (l. u. r.): Das Hostal de la Gavina bietet unaufdringlichen Luxus abseits<br />

der üblichen Business-Hotels.<br />

dahinter ist eine neuartige Packungskonstruktion,<br />

bei der Mantel, Boden und<br />

Deckel in der Korpuskomponente der Füllmaschine<br />

zu einem Ganzen zusammengefügt<br />

werden. Der neuartige Schraubverschluss<br />

shapeTwist mit einem großen<br />

Durchmesser für leichtes Ausgießen sorgt<br />

zusätzlich für eine sehr gute Handhabung.<br />

Die Stunde der Pioniere<br />

Dieses revolutionäre Konzept wurde<br />

auf der Anuga FoodTec 2003 zum ersten<br />

Mal der Fachöffentlichkeit präsentiert, und<br />

zwar so praxisnah wie möglich: auf einer<br />

Füllmaschine mit Downstream in voller<br />

Aktion. Was wenige Messebesucher ahnten:<br />

CAPSA, führende Gruppe der spanischen<br />

Milchindustrie, hatte derweil bereits große<br />

Pläne mit combishape. Es galt, ein ebenso<br />

innovatives Getränk in den Markt zu bringen:<br />

eine Milch, die schlank macht.<br />

Das neue Produkt NATURLínea, das unter<br />

der Dachmarke Central Lechera Asturiana<br />

vermarktet wird, enthält Tonalin ® CLA. Dieser<br />

natürliche Wirkstoff hemmt die Bildung<br />

von Fettgewebe im Körper und fördert die<br />

Umwandlung von Fett in Energie. Figurbewusste<br />

spanische Konsumenten sollten die


Schlankheits-Milch in einem figurbetonten<br />

Outfit kennen lernen: der ovalen Form<br />

combishape cs R020.<br />

Weltpremiere in Katalonien<br />

Im Anschluss an die Anuga FoodTec<br />

machte sich ein Team von SIG Combibloc<br />

daran, den Prototypen im katalonischen<br />

Vidreres zu installieren. Als sich abzeichnete,<br />

dass die Maschine im März 2004 die<br />

Produktion aufnehmen würde, entstand<br />

die Idee für ein internationales Kundenund<br />

Presse-Event. Die Frage nach der Zielgruppe<br />

war rasch beantwortet: combishape<br />

ist besonders für große Markenartikler<br />

geeignet, die Produkte mit Zusatznutzen<br />

anbieten. Die Fachpresse war die zweite<br />

Gruppe, die es zu informieren galt.<br />

Der Fabrikdirektor von CAPSA, Josep<br />

Tarrés, kam SIG Combibloc weit entgegen:<br />

Er gestattete die Besichtigung der Maschine<br />

bei laufendem Produktionsprozess und<br />

stellte überdies eine komplette Etage oberhalb<br />

der Fertigungshalle als Messezentrum<br />

zur Verfügung.<br />

Von links nach rechts: W. Walter Schäfers, Geschäftsführer SIG Combibloc Westeuropa;<br />

José Armando Tellado, Marketing Director von CAPSA; Matthias Enste, International<br />

Product Manager combishape.<br />

Daraus entstand das Konzept für eine<br />

exklusive, sieben Tage dauernde Hausmesse,<br />

die umfassend über Theorie und<br />

Praxis von combishape informieren sollte.<br />

Die Resonanz war beachtlich: Neben etwa<br />

40 Fachjournalisten sagten über 80 Kunden<br />

von Unternehmen aus aller Welt zu.<br />

Malerische Unterkunft mit Meerblick<br />

Ort der Veranstaltung war Vidreres, gerade<br />

eine halbe Autostunde entfernt von<br />

der Costa Brava. In S’Agaró, direkt an der<br />

Küste, befand sich die Unterkunft sowohl<br />

für die Gäste als auch für das Team von<br />

SIG Combibloc: das Hostal de la Gavina.<br />

Angesichts des straffen Programms, das<br />

die geladenen Gäste erwartete, gewährte es<br />

die Aussicht auf einige wenige Momente<br />

der Ruhe und Entspannung. Direkt am<br />

Meer gelegen und mit Zugang zu einem<br />

traumhaften Sandstrand, bietet es einen<br />

reizvollen Kontrast zu den üblichen Business-Hotels.<br />

Als das Organisationsteam von SIG<br />

Combibloc am 7. Mai anreiste, blieb nicht<br />

Titel 8/9<br />

viel Zeit für Urlaubsstimmung; dafür waren<br />

die nächsten Tage zu arbeitsintensiv. Bei<br />

CAPSA vor Ort galt es, den Aufbau der<br />

Dekoration im Werk sowie die temporäre<br />

Umgestaltung zum Messezentrum zu realisieren,<br />

ohne die Gastfreundschaft des<br />

spanischen Partners über Gebühr zu beanspruchen.<br />

Am Sonntag, dem 9. Mai, trafen die ersten<br />

Gäste ein. An den Flughäfen Gerona<br />

und Barcelona wurden sie in Empfang genommen<br />

und zum Hotel gefahren.<br />

Im Foyer erwarteten sie Mitarbeiter<br />

von SIG Combibloc mit den Erläuterungen<br />

zum weiteren Ablauf. Wer früh kam, konnte<br />

den Nachmittag für einen Strandspaziergang<br />

nutzen; für ein beachgerechtes Outfit mit dezentem<br />

SIG Combibloc-Branding war gesorgt.<br />

Sofern das Wetter es zuließ, fanden die<br />

offiziellen Begrüßungen direkt am malerischen<br />

Pool des Hotels statt, bei einem Aperitif<br />

mit einigen Tapas. Ab 21 Uhr wurde in<br />

zwangloser Atmosphäre zu Abend gegessen,<br />

begleitet von den Klängen spanischer<br />

Gitarren.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Titel<br />

Weltpremiere mit Format: der Eingangsbereich<br />

des CAPSA-Standortes in Vidreres.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Die CSA F10 füllt nicht nur ab, sondern baut<br />

die Packung vorher aus ihren Einzelteilen zusammen.<br />

Ortstermin mit Beweis-Charakter<br />

Schon am nächsten Morgen hieß es Abschied<br />

nehmen vom Hostal de la Gavina. Via<br />

Bus-Shuttle fuhren die 20 bis 25 Köpfe starken<br />

Gruppen hinüber zum CAPSA-Standort<br />

in Vidreres. Drei Meter lange Banner mit<br />

dem Event-Motto „form follows emotion“<br />

wiesen schon aus der Ferne darauf hin, dass<br />

Ungewöhnliches im Gange war. Der Eingangsbereich<br />

war wie das Portal eines Premierentheaters<br />

gestaltet, komplett mit rotem<br />

Teppich und schweren Vorhängen.<br />

Im ersten Stock des Werks sprach Josep<br />

Tarrés, Werksleiter von CAPSA in Vidreres,<br />

die Grußworte des gastgebenden Unternehmens.<br />

Anschließend erläuterte Matthias Enste,<br />

International Product Manager combishape<br />

bei SIG Combibloc, den Hintergrund des<br />

Events: die Spitzenposition von CAPSA im<br />

spanischen Milchmarkt, die langjährige<br />

Partnerschaft mit SIG Combibloc, das neue<br />

Produkt NATURLínea sowie die Vision und<br />

Funktion von combishape. An einigen Tagen<br />

erläuterten CAPSA-Marketingmanager das<br />

Konzept von NATURLínea und den Ansatz<br />

der Markteinführungskampagne.<br />

Anschließend legte die Gruppe Schutzkleidung<br />

an und schritt zum Höhepunkt<br />

des gesamten Events: der Besichtigung von<br />

Füllmaschine und Downstream im Einsatz.<br />

Unter den Rhythmen mitreißender<br />

Musik und einer Lichtinszenierung hob sich<br />

der Vorhang vor der Fülllinie CSA F10.<br />

Zuverläs<strong>sig</strong> und schnell integriert die Linie<br />

den gesamten komplexen Prozess von der<br />

Adaptersiegelung bis zur Endverpackung.


In Gruppen von etwa 20 bis 25 Besuchern begutachteten<br />

Kunden aus aller Welt das combishape-<br />

System.<br />

combishape war den Gästen buchstäblich<br />

zum Greifen nah. Begleitet von Technikern<br />

beider gastgebender Unternehmen,<br />

hatten sie anderthalb Stunden Zeit, sich<br />

mit allen Details vertraut zu machen.<br />

Überdies konnte bei der Besichtigung das<br />

Produkt verkostet werden.<br />

Eine Vision in Aktion<br />

Die Reaktion des Publikums auf die<br />

Präsentation war positiv. Die Botschaft<br />

kam an, dass combishape aufwändige, anspruchsvolle<br />

Vorarbeiten für Marketing<br />

und Technik erfordert, aber auch entsprechende<br />

Resultate bringt. Viele der Besucher<br />

nutzten im Anschluss an das Mittagessen<br />

in Lloret de Mar die verbleibende Zeit zu<br />

einem spontanen Store-Check, um die<br />

eleganten NATURLínea-Verpackungen aus<br />

der Perspektive des Verbrauchers zu betrachten.<br />

CAPSA jedenfalls zeigte sich hochzufrieden<br />

mit den ersten Ergebnissen. Innerhalb<br />

von zwei Monaten sind etwa zwei<br />

Millionen Packungen in den Markt gegangen,<br />

was von CAPSA als Traumstart<br />

bewertet wird.<br />

Die Bedeutung dieses Erfolgs geht weit<br />

über eine gelungene Produktneueinführung<br />

hinaus. combishape demonstriert, dass<br />

der Getränkekarton auch die De<strong>sig</strong>n-<br />

Dimension erobern kann. Damit wird die<br />

aseptische Kartonverpackung für Unternehmen<br />

interessant, die bisher mit ganz anderen<br />

Packungslösungen gearbeitet haben.<br />

Für SIG Combibloc ist combishape ein neues,<br />

Titel 10/11<br />

NATURLínea in combishape: ein Produkt mit<br />

Zusatznutzen, das Schönheit und Wohlbefinden<br />

auslobt.<br />

im Höchstmaße flexibles Instrument, das<br />

Türen öffnen wird, die bisher verschlossen<br />

waren.<br />

In Spaniens Nachbarland Frankreich<br />

steht derzeit der zweite combishape-Kunde<br />

kurz vor der Markteinführung seines Produkts.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/titel<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Profil<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Frisch ans Werk<br />

In strategischer Zusammenarbeit realisierten der russische<br />

Fruchtsafthersteller Nidan und SIG Combibloc ein<br />

maßgeschneidertes Konzept: In kurzer Zeit entstand bei<br />

Moskau eine komplett neue Fruchtsaftfabrik – eine<br />

der wenigen in Russland mit westlichen Produktions-<br />

standards.<br />

Dementsprechend zufrieden äußerte<br />

sich Igor Shilov, Präsident der Nidan-Gruppe,<br />

über das gemeinsame Projekt: „Speziell erwähnen<br />

möchte ich, dass das SIG Combibloc<br />

Team sofort auf alle Fragen reagiert hat, die<br />

während der Projektierung und Installation<br />

auftauchten. Dies gab uns die Möglichkeit,<br />

diese Fabrik in sehr kurzer Zeit zu planen<br />

und zu errichten. Ein Ergebnis, das uns sehr<br />

zufrieden stellt.“<br />

Auf Erfolgskurs<br />

Nidan wurde 1993 als reine Vertriebsgesellschaft<br />

gegründet, die Fruchtsaft von<br />

ungarischen Produzenten nach Russland<br />

importierte. Der Einstieg in die eigene<br />

Fruchtsaftproduktion erfolgte 1998. Innerhalb<br />

kürzester Zeit entwickelte sich das<br />

Unternehmen zu einem der bedeutendsten<br />

Safthersteller in Russland. Mit den Marken<br />

„Champion“, „Meine Familie“ und „Da!“ hält


Quantensprung: Am neuen Produktionsstandort<br />

in Moskau können pro Jahr 350 Millionen Liter<br />

Saft produziert werden.<br />

Nidan einen Marktanteil von 12% – und<br />

damit den vierten Platz im gesamtrussischen<br />

Markt. Im sibirischen Nowosibirsk, dem<br />

Stammsitz des Unternehmens, hat Nidan<br />

einen Marktanteil von über 35%. Heute beschäftigt<br />

Nidan mehr als 2.000 Mitarbeiter<br />

an drei Standorten in Russland und der<br />

Ukraine.<br />

Das Projekt Gross<br />

Seit dem Einstieg in die Fruchtsaftproduktion<br />

ist das Unternehmen rasant gewachsen.<br />

Mittlerweile hat Nidan den Absatz<br />

auf ca. 260 Millionen Liter im Jahr 2003<br />

gesteigert. Und dieser Trend hält an: Die<br />

Produktionskapazität von Nidan im Werk<br />

Nowosibirsk mit fünf Füllmaschinen reichte<br />

nicht mehr aus. Deshalb entschloss sich der<br />

Fruchtsafthersteller, auf dem Firmengelände<br />

Gross bei Moskau ein neues Werk mit sieben<br />

Füllmaschinen modernster Bauart zu errichten.<br />

Mit diesen Füllmaschinen ist Nidan<br />

im neuen Werk nicht nur auf dem aktuellsten<br />

Stand der Technik, sondern auch in der<br />

Lage, Packungen in den verschiedensten<br />

Größen (von 200 ml bis 2.000 ml) und<br />

in den verschiedensten <strong>combibloc</strong>- und<br />

combifit-Formaten abzufüllen. Nach zwei<br />

Jahren Projektarbeit wurden im Dezember<br />

2002 die letzten Baumaßnahmen realisiert.<br />

Die fertig gestellte Fruchtsaftfabrik erstreckt<br />

sich über eine Gesamtfläche von sieben<br />

Hektar. Davon entfallen 10.000 m 2 auf die<br />

Bereiche Verwaltung, Produktion und das<br />

Fertigwarenlager. Für die Zukunft sind ein<br />

Forschungszentrum, ein Laboratorium, ein<br />

Rohmaterial-Lager und weitere Bürogebäude<br />

bereits in Planung. Im Werk werden auf<br />

einer Produktionsfläche von 20.000 m 2 etwa<br />

600 Mitarbeiter beschäftigt. Das Investitionsvolumen<br />

umfasste 60 Millionen US-Dollar.<br />

Im Rahmen dieses Projektes wurden<br />

zusätzliche Füllmaschinen für die Standorte<br />

in der Ukraine und Nowosibirsk geliefert sowie<br />

bereits bestehende Füllmaschinen aufgerüstet.<br />

Ein Großprojekt, das einen kompetenten<br />

Partner brauchte: SIG Combibloc.<br />

Der Weg in die Zukunft<br />

Nidan setzt in seiner strategischen Ausrichtung<br />

konsequent auf innovative Lösungen<br />

und Produkte. Um seine Marktposition<br />

auf dem dynamischen Fruchtsaftmarkt<br />

Russlands weiter ausbauen zu können,<br />

wurde das Werk in Moskau errichtet. Dort<br />

erreicht Nidan nun ein Produktionsvolumen<br />

von rund 350 Millionen Litern Saft pro<br />

Jahr. Zusätzlich zur Kernkompetenz – der<br />

Fruchtsaftproduktion – erweitert das Unternehmen<br />

laufend sein Produktportfolio: In<br />

Nowosibirsk produziert es bereits seit einigen<br />

Jahren unter anderem Milchprodukte,<br />

UHT-Milch und Joghurt. Damit ist Nidan einer<br />

von nur sehr wenigen Produzenten, die<br />

sowohl Saft als auch Milch abfüllen.<br />

Partnerschaft mit Perspektive<br />

Die bewährte Zusammenarbeit zwischen<br />

Nidan und SIG Combibloc soll mittels<br />

weit reichender Maßnahmen wie Marketing-<br />

Profil 12/13<br />

unterstützung, umfassendem Servicekonzept<br />

oder Online-Ersatzteilbestellung auch in<br />

Zukunft intensiviert werden.<br />

Ein gemeinsames Projekt startete zum<br />

Beispiel bereits Ende 2003: Für den Launch<br />

der bekannten Fruchtsaftmarke „Tropicana“<br />

in Russland mit insgesamt sieben Geschmacksrichtungen<br />

wurde eine zusätzliche<br />

Füllmaschine CFA 209 im Dezember 2003<br />

montiert; Produktionsbeginn war bereits<br />

kurz darauf im Januar 2004. Tropicana wird<br />

im Nidan-Werk Moskau in Lohnabfüllung<br />

für die Pepsi Bottling Group hergestellt. Die<br />

dadurch verbesserte Auslastung ermöglicht<br />

eine höhere Linieneffizienz. Mit solchen<br />

Projekten und der systematischen Verbindung<br />

von Qualität, Effizienz und Innovation<br />

wird der gemeinsame Erfolg von Nidan und<br />

SIG Combibloc im Markt gesichert.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/profil<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Märkte<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Potenzial in Südamerika<br />

Der südamerikanische Markt füllt pro Jahr über 7 Milliarden Liter Lebensmittel und<br />

Getränke in aseptische Kartonverpackungen und präsentiert damit Wachstumsraten,<br />

die über dem weltweiten Durchschnitt liegen. Grund genug für SIG Combibloc, vor Ort<br />

präsent zu sein.<br />

Mit einer Bevölkerung von rund 230<br />

Millionen Menschen sind Brasilien, Chile<br />

und Argentinien die wichtigsten Märkte in<br />

Südamerika. Hier werden ungefähr 94%<br />

der sieben Milliarden Liter Getränke und<br />

Lebensmittel produziert und in den Handel<br />

gebracht, die jährlich in aseptische Kartonverpackungen<br />

abgefüllt werden. Relativ betrachtet,<br />

entfallen 77% dieses Volumens auf<br />

Brasilien, gefolgt von Argentinien mit 17%<br />

und Chile mit 6%.<br />

Aus dieser Marktkonzentration erklärt<br />

sich die Strategie von SIG Combibloc für die<br />

Region, seine Aktivitäten in diesen drei<br />

Die berühmten bunten Blech- und Holzhäuser<br />

in La Boca, dem Hafenviertel von Buenos Aires<br />

(Argentinien).<br />

Ländern zu konzentrieren. Im Jahr 2003<br />

wurden neue Vertretungen in Buenos Aires<br />

(Argentinien) und Santiago (Chile) eröffnet,<br />

die eng mit der Zentrale in São Paulo (Brasilien)<br />

zusammenarbeiten, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens in<br />

dieser Region zu sichern.<br />

Die marktführenden Produkte<br />

Molkereiprodukte repräsentieren in<br />

Südamerika 80% des Marktvolumens. 2003<br />

wurden 5,6 Millionen Liter abgefüllt, und<br />

die konservativste Analyse für das Segment<br />

prognostiziert für die nächsten fünf Jahre<br />

Märkte 14/15<br />

Die Moais auf den chilenischen Osterinseln:<br />

gigantische Monumente aus Stein, mit denen die<br />

Ureinwohner vermutlich ihren Ahnen huldigten.<br />

durchschnittliche Wachstumsraten von 4%<br />

pro Jahr.<br />

Das wichtigste Produkt innerhalb dieser<br />

Kategorie ist UHT-Milch, die überwiegend<br />

in der 1-l-<strong>combibloc</strong>Standard-Packung gehandelt<br />

wird. Der Markt ist hart umkämpft<br />

und preissensibel. Dies hängt mit der<br />

regionalen Einkommensverteilungsstruktur<br />

zusammen, die von einer hohen Wohlstandskonzentration<br />

und einem niedrigen Pro-<br />

Kopf-Einkommen gekennzeichnet ist.<br />

Erfrischungsgetränke ohne Kohlensäure<br />

machen 8% des Marktes für aseptische<br />

Kartonverpackungen in dieser Region aus.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Märkte<br />

Markt für aseptische Kartons, Aufgliederung nach Ländern – 2003<br />

Insgesamt: 7,1 Milliarden l (Segmente: Fruchthaltige Getränke, UHT-Milch, Wein, Lebensmittel)<br />

Im Jahr 2003 wurden 600 Millionen Liter<br />

gehandelt, und die Wachstumsperspektiven<br />

sind weiterhin positiv. Schätzungen zufolge<br />

wird das durchschnittliche Wachstum pro<br />

Jahr 12% betragen. Nach dieser Prognose<br />

würden 2007 eine Milliarde Liter abgefüllt<br />

werden.<br />

Im Gegensatz zu Molkereiprodukten<br />

zeichnet sich dieses Segment durch höherwertige<br />

Produkte mit einem breiten Spektrum<br />

an Aromen und Verpackungen aus. Der<br />

Einsatz von hochwertigen Verschlüssen, die<br />

Family-Size-Volumina bequem und leicht<br />

konsumierbar machen, und von differenzierten<br />

Formaten ist hier häufiger zu verzeichnen.<br />

Die Lancierung von Single-Serve-<br />

Produkten, die unterwegs konsumiert<br />

werden können, ist für alle Marken mehr<br />

oder weniger ein Muss.<br />

Weitere wichtige Märkte für aseptische<br />

Kartonverpackungen sind Wein und Tomatenprodukte.<br />

In 2003 wurden in Südamerika<br />

600 Millionen Liter Wein, überwiegend in<br />

Argentinien und Chile, sowie 300 Millionen<br />

Kilo Tomatenprodukte abgefüllt.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Brasilien 72,3%<br />

Argentinien 16,3%<br />

Chile 5,6%<br />

Paraguay 0,9%<br />

Uruguay 0,7%<br />

Kolumbien 2,5%<br />

Venezuela 0,6%<br />

Bolivien 0,6%<br />

Peru 0,3%<br />

Ecuador 0,2%<br />

Quelle: CBSA Marketing<br />

Der Verpackungsmix<br />

Laut einer Analyse von Molkereiprodukten,<br />

CO 2-freien Erfrischungsgetränken,<br />

Weinen und Tomatenprodukten verzeichnen<br />

Karton- und Plastikverpackungen in Brasilien,<br />

Argentinien und Chile die höchsten<br />

Wachstumsraten. In absoluten Zahlen wuchs<br />

der Gesamtmarkt um rund 2,1 Milliarden<br />

Einheiten. Davon entfielen 66% auf Kartonverpackungen.<br />

Strategisches Potenzial für UHT-Milch<br />

in Brasilien<br />

Die Zahlen des Marktes sprechen für<br />

sich. Im Jahr 2003 produzierte Brasilien<br />

laut IBGE (Instituto Brasileiro de Geografia<br />

e Estatística) insgesamt 22 Milliarden Liter<br />

Milch. Davon wurden zehn Milliarden Liter<br />

zu Milchprodukten verarbeitet. Von dieser<br />

Gesamtmenge entfallen 4,3 Milliarden Liter<br />

auf UHT-Milch (43%), 200 Millionen Liter<br />

auf Milchgetränke (Molke- und Milchzubereitung),<br />

1,5 Milliarden Liter auf pasteurisierte<br />

Milch sowie jeweils 1,9 Milliarden<br />

Liter auf Rohmilch und auf Milchpulver.<br />

In dieser Analyse des Marktpotenzials<br />

für aseptische Kartonverpackungen wurden<br />

nicht nur die Wachstumsprognosen für<br />

den UHT-Markt selbst berücksichtigt, sondern<br />

auch Volumenzugewinne einbezogen,<br />

die durch die Option des Wechsels von<br />

Wettbewerbsprodukten wie pasteurisierter<br />

Milch, Rohmilch und Milchpulver zu UHT-<br />

Milch zustande kommen und die Attraktivität<br />

des Segments zusätzlich erhöhen.<br />

Weitere wichtige Erkenntnisse betreffen<br />

die Verteilung des Milchkonsums; auch<br />

wenn Brasilien geradezu kontinentale Ausmaße<br />

einnimmt, konzentrieren sich 90%<br />

des Verbrauchs an UHT-Milch und 62% des<br />

Verbrauchs an pasteurisierter Milch auf die<br />

Regionen im Süden und Südosten, die weniger<br />

als 30% der Gesamtfläche des Landes<br />

ausmachen.<br />

Mit besten Empfehlungen<br />

Die Systemflexibilität von SIG Combibloc<br />

wurde von großen Kunden in Südamerika<br />

getestet und für gut befunden. In Brasilien<br />

liefert das Unternehmen aseptische Karton-


Unilever Bestfoods (Brasilien) bietet seine Marke<br />

Lipton Ice Tea im <strong>combibloc</strong>Standard (1.000 ml)<br />

mit dem Wiederverschluss combiLift an.<br />

verpackungen an Pepsico (Ambev), Hersteller<br />

und Vertriebsunternehmen von<br />

Lipton Ice Tea in 1-l-<strong>combibloc</strong>Standard mit<br />

combiLift-Verschlusskappe.<br />

In Chile war der erste Kunde Viña San<br />

Pedro, der drittgrößte Weinhersteller des<br />

Landes, der seinen Gato-Wein in 1-l<strong>combibloc</strong>Premium<br />

und 2-l-<strong>combibloc</strong>Maxi<br />

abfüllt. Das Differenzierungspotenzial dieser<br />

innovativen Verpackungsformate trug<br />

mit dazu bei, das gute Qualitätsimage der<br />

Marke zu konsolidieren. Ein weiterer wichtiger<br />

Kunde in Chile ist die Unilever Group,<br />

die lokal mit den Tomatensoßenmarken<br />

Malloa, Doña Clara und Sabrosalsa vertreten<br />

ist. Die drei Qualitätsmarken werden<br />

alle im Format <strong>combibloc</strong>Small angeboten.<br />

Im vergangenen Jahr gelang es<br />

SIG Combibloc, zwei neue Kunden in der<br />

Region zu gewinnen. Im März 2003 lancierte<br />

die chilenische Cooperativa Agrícola<br />

y Lechera de Frutillar Ltda (Cafra) seine<br />

Cafra-UHT-Milch in 1-l-<strong>combibloc</strong>Standard.<br />

Für SIG Combibloc bedeutete dies den Einstieg<br />

in das Milchproduktsegment Chiles.<br />

UHT-Milch der Cooperativa Agrícola y Lechera<br />

aus Chile im <strong>combibloc</strong>Standard (1.000 ml) mit<br />

dem Verschlusssystem combiLift.<br />

Im Dezember 2003 startete Alimentos<br />

y Bebidas Cartellone aus Argentinien die<br />

Abfüllung von Wein in aseptische Kartonverpackungen.<br />

Die installierten Anlagen<br />

mit einer Kapazität von 10.000 Kartons pro<br />

Stunde arbeiten mit 1-l-<strong>combibloc</strong>Standard<br />

für Tafelweine der Marken Resero (Rot-,<br />

Weißwein und Rosé) und Zumuva (Rot-,<br />

Weiß- und süßer Weißwein). Die Formatflexibilität<br />

von SIG Combibloc ermöglichte<br />

es Cartellone, für Zumuva-Wein eine Promotion-Verpackung<br />

mit 1.100 ml zu kreieren.<br />

Dank dieser Verpackung verdoppelte das<br />

Unternehmen während der Sommerpromotion<br />

seine Absätze. Vor diesem Hintergrund<br />

plant das Unternehmen Cartellone<br />

neue Kampagnen mit dem „10% mehr“<br />

Produktkonzept, diesmal für die Marke<br />

Resero.<br />

Erfolg mit Format<br />

Die Struktur und die grafische Qualität<br />

der SIG Combibloc Verpackungen passen<br />

perfekt zur Strategie von Alimentos y Bebidas<br />

Cartellone, das in puncto Qualität seiner<br />

Märkte 16/17<br />

Die Alimentos y Bebidas Cartellone aus Argentinien<br />

füllt unter anderem Tafelweine ihrer Marke<br />

Resero in <strong>combibloc</strong>Standard (1.000 ml) ab.<br />

Produkte stets hohe Maßstäbe ansetzt. Das<br />

Unternehmen gehört derzeit zur Gruppe<br />

der wichtigsten Nahrungsmittel- und Getränkehersteller<br />

und ist auch auf internationalen<br />

Märkten vertreten. Cartellone führt<br />

elf Weinmarken, von denen die Marken<br />

Resero und Zumuva den Großteil des<br />

Konzernumsatzvolumens erzielen. Besonders<br />

stolz ist man bei Cartellone darauf,<br />

dass die Marke Resero der bekannteste<br />

Wein in der Provinz San Juan ist.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/maerkte<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Porträt<br />

Last Samurai<br />

Als 1616 der Samurai Sokubei Mitsui Adel und Schwert<br />

entsagte, um stattdessen lieber Sake zu brauen und Sojasoße<br />

zu verkaufen, ahnte niemand, dass dieser Entschluss den<br />

Beginn einer einzigartigen Unternehmensgeschichte markierte.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Zum Protagonisten dieses Aufstiegs<br />

avancierte Sokubeis Sohn Takatoshi Mitsui<br />

(1622–1694). Bereits mit 14 Jahren erwies<br />

er sich als derart geschäftstüchtig, dass die<br />

Mitsuis zwei Läden in Tokio, das damals<br />

noch Edo hieß, eröffnen konnten. Entgegen<br />

der damals üblichen Handelspraxis<br />

kaufte er billig ein und setzte auch beim<br />

Verkauf auf niedrige Preise, um sich von<br />

der Konkurrenz abzuheben. Dadurch gelang<br />

es Takatoshi, einen großen Kundenstamm<br />

aufzubauen und an das Geschäft zu<br />

binden.<br />

Das Ende des Exils<br />

Sein Erfolg blieb nicht ohne Folgen.<br />

Von Neid erfüllt, schickte ihn sein eigener<br />

Bruder Toshisugu in die Provinz zurück,<br />

was einem wirtschaftlichen Exil gleichkam.<br />

Der Hierarchie gehorchend, willigte Takatoshi<br />

ein. Aber seine große Stunde sollte<br />

noch kommen. Der Tod seines Bruders<br />

(1673) markierte auch das Ende seines<br />

Exils. 1674 eröffnete Takatoshi in Edo<br />

ein Textilgeschäft. Unabhängig von der<br />

Auftragslage stockte er den Warenbestand<br />

immer dann auf, wenn die Einkaufspreise<br />

am niedrigsten waren. Dadurch konnte er<br />

sein Angebot erweitern und die bewährte<br />

Niedrigpreispolitik weiter verfolgen.<br />

Zudem machte Takatoshi sich daran,<br />

neue Märkte zu schaffen. Er experimentierte<br />

mit kleineren Stoffbahnen und<br />

merkte schnell, dass seine Kunden bereit<br />

waren, denselben Preis für weniger Stoff<br />

zu bezahlen, wenn sie dafür nicht mit<br />

Resten hantieren mussten. Er führte den<br />

Maßschneider-Service in einem Tag ein,<br />

indem er den Produktionsprozess in einzelne<br />

Arbeitsschritte aufteilte. Dieselbe<br />

Produktionsidee, die Henry Ford über<br />

200 Jahre später bei seiner Automobilproduktion<br />

anwandte, erlaubte es Takatoshis<br />

Kunden, abends anzuziehen, was<br />

sie morgens ausgewählt hatten.<br />

Die Macht der Überzeugung<br />

Seine Geschäftstüchtigkeit kannte<br />

keine Grenzen: Als einer der Ersten setzte er<br />

direkte Kommunikationsmaßnahmen ein,<br />

also das, was heute Marketing genannt<br />

wird. Einen Handzettel mit dem Mitsui-<br />

Logo, der die Eröffnung eines neuen<br />

Ladens verkündete, ließ er tausendfach in<br />

Edos Straßen verteilen. Wer im Regen bei<br />

ihm einkaufte, erhielt einen Regenschirm<br />

mit dem Emblem des Unternehmens.<br />

Zudem erkannte er, wie ineffizient die<br />

Geldverteilung in Japan funktionierte.<br />

Takatoshi Mitsui bot der Regierung an, den


Die Metropole Tokio ist nicht nur die Hauptstadt<br />

Japans, sondern auch seit jeher Stammsitz des<br />

Konzerns Mitsui.<br />

Handel seiner Firma zwischenzufinanzieren.<br />

Statt Ochsenkarren verkehren zu lassen,<br />

gab die Regierung ihr Geld an die Mitsui-<br />

Vertretung in Osaka. Hier standen rie<strong>sig</strong>e<br />

Webereien und Lagerhäuser, von denen aus<br />

die gesamte Produktion und der Einkauf<br />

organisiert wurden – und zwar mit diesem<br />

staatlichen Geld. Die Ware wurde nach Edo<br />

verschifft, dort ausgeliefert und verkauft,<br />

und die Regierung bekam ihr Geld zurück.<br />

Dieses Abkommen verschaffte Mitsui nicht<br />

nur hohes Ansehen und Vertrauen; die<br />

zinslose Finanzierung eröffnete auch seiner<br />

1683 gegründeten Bank viel Spielraum, ihr<br />

Kapital gewinnbringend einzusetzen.<br />

Das ideelle Vermächtnis<br />

Als Takatoshi Mitsui 1694 im Alter von<br />

73 Jahren starb, hatte er den Groß- und<br />

Einzelhandel revolutioniert, das Bankwesen<br />

weiterentwickelt und die japanische<br />

„Werbeindustrie“ begründet. Für seine Nach-<br />

kommen hinterließ er ein firmenpolitisches<br />

Testament, das genau festlegte, wie Mitsui<br />

zukünftig geführt werden sollte. Er limitierte<br />

die Anzahl der Anteilseigner, um dem Zerfall<br />

der Firma vorzubeugen. Er untersagte<br />

seinen Nachkommen jegliche Ausschweifung,<br />

erhob Sparsamkeit zum obersten<br />

Prinzip, schrieb Regeln für die Wahl der<br />

Ehepartner vor und bestimmte die Höhe<br />

der Schulden, die gemacht werden durften.<br />

Die nachfolgenden Generationen hielten<br />

sich strikt daran und schufen innerhalb der<br />

nächsten 250 Jahre einen der größten Konzerne<br />

der Welt.<br />

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten<br />

weltweit drei Millionen Menschen für<br />

den Mitsui-Konzern. Das Unternehmen<br />

schürfte Gold und Kohle, bohrte nach Öl,<br />

kontrollierte fast 70% des Weltmarktes für<br />

Seide, war in jedem Bereich der Schwerindustrie<br />

tätig und dominierte das Bankwesen.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg zer-<br />

Porträt 18/19<br />

Die Keimzelle des heute global operierenden<br />

Mischkonzerns Mitsui: die Produktion von Sojasoße<br />

und Sake (japanischer Reiswein).<br />

schlugen die amerikanischen Besatzer das<br />

Konglomerat. Doch 1959 taten sich die<br />

alten Geschäftsführer zusammen und<br />

machten sich an den Wiederaufbau. Heute<br />

ist Mitsui & Co. eine börsennotierte Unternehmensgruppe<br />

mit einem Gesamtjahresumsatz<br />

von ca. 100 Milliarden US-Dollar,<br />

über 36.000 Mitarbeitern und einem weltumspannenden<br />

Netz mit Büros in mehr als<br />

90 Ländern sowie rund 880 Tochtergesellschaften,<br />

die vom Handmixer bis zum<br />

Containerschiff einfach alles herstellen.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/portraet<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Facts & Trends<br />

Gesundes Wachstum<br />

Seit Jahrhunderten ist Soja in Asien ein Hauptbestandteil der Ernährung.<br />

Auch auf dem globalen Markt erfreut es sich ständig wachsender Beliebtheit.<br />

In Ost wie West hat es sich mittlerweile zu einem der attraktivsten Produkte<br />

im Nahrungsmittel- und Getränkesektor entwickelt.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Die optimale Kombination aus innovativem<br />

Produkt und differenzierender Verpackung, die<br />

ein Höchstmaß an Convenience bietet, ist auch<br />

bei Sojagetränken der Schlüssel zum Erfolg.<br />

Soja ist die proteinreichste Anbaupflanze,<br />

die wir kennen, und war lange Zeit<br />

eines der bestgehüteten kulinarischen Geheimnisse<br />

Asiens. Der Anbau von Soja in<br />

China lässt sich bis ins Jahr 2838 v. Chr.<br />

zurückverfolgen, doch erst jetzt wächst<br />

im Westen das Bewusstsein. Dank seiner<br />

vorbeugenden Wirkung gegen zahlreiche<br />

Krankheiten, vor allen Dingen Krebs, Osteoporose<br />

und Erkrankungen der Herzkranzgefäße,<br />

wird Soja bereits als das „natürliche<br />

Functional Food“ gefeiert.<br />

Die besten Aussichten<br />

Seit der Bestätigung der gesundheitsfördernden<br />

Eigenschaften von Sojaprodukten<br />

durch die US-amerikanische Behörde zur<br />

Überwachung von Nahrungs- und Arzneimitteln<br />

(U.S. Food and Drugs Administration)<br />

im Jahr 1999 stehen die Hersteller<br />

Schlange, um vom Wachstum auf dem<br />

Markt für Sojaprodukte zu profitieren, dem<br />

für das Jahr 2007 ein Volumen von acht<br />

Milliarden US-Dollar prognostiziert wird.<br />

Das größte Wachstum ist hier bei den<br />

Ersatzprodukten für Milch, Joghurt und<br />

Speiseeis zu erwarten. Allein für Sojamilch<br />

beläuft sich der jährliche Umsatz weltweit<br />

auf mehr als 800 Millionen US-Dollar.<br />

Experten sagen dem Markt ein jährliches<br />

Wachstumspotenzial von 13 bis 20% voraus.<br />

Dies entspricht einer Menge von drei<br />

Milliarden Litern abgepackter und trinkfertiger<br />

Sojamilch im Jahr 2005 und mehr<br />

als vier Milliarden Litern im Jahr 2007.<br />

Weltweit in aller Munde<br />

Der westeuropäische Markt verzeichnet<br />

beim Absatz von Sojaprodukten, insbesondere<br />

von Sojagetränken, ein hohes<br />

Wachstum – und dies trotz eines relativ<br />

niedrigen Pro-Kopf-Verbrauchs: 28% der<br />

Europäer konsumieren ein oder mehrmals<br />

pro Woche Soja oder Sojagetränke. Für<br />

Nord- und Südamerika, den weltweit größten<br />

Sojaproduzenten (der US-Anteil am<br />

Weltmarkt beträgt 30%, gefolgt von Brasilien,<br />

Argentinien und Paraguay), liegt das<br />

Wachstum mit geschätzten 19% sechs Prozentpunkte<br />

über dem globalen Markt-<br />

Facts & Trends 20/21<br />

wachstum. Schätzungen gehen davon aus,<br />

dass der Verbrauch in den USA jährlich um<br />

10 bis 20% steigen wird. Der Umsatz von<br />

Sojagetränken im dortigen Einzelhandel<br />

wird für das Jahr 2005 auf mindestens eine<br />

Milliarde Dollar veranschlagt. In Australien,<br />

wo über 80% der trinkfertigen Sojaprodukte<br />

in aseptischer Verpackung verkauft werden,<br />

wächst der Markt jährlich um 10%<br />

und wird 2007 schätzungsweise ein Volumen<br />

von 99 Millionen Litern aufweisen. In<br />

den meisten Teilen Asiens bleibt die Nachfrage<br />

nach Sojagetränken weiterhin hoch<br />

und wächst jährlich um etwa 13 %. Märkte<br />

mit traditionell hohem Verbrauch wie<br />

beispielsweise Korea und Malaysia präsentieren<br />

Sojagetränke in neuen, innovativen<br />

Formen und erschließen damit neue Zielgruppen.<br />

Eine Frage des Geschmacks<br />

Zwar bevorzugen die Konsumenten in<br />

vielen Regionen der Welt noch den ursprünglichen,<br />

an Bohnen erinnernden Geschmack<br />

von Sojagetränken, doch expan-<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Facts & Trends<br />

Absatz an Sojamilch weltweit (in Millionen Litern) 1998–2007<br />

4.000<br />

2.000<br />

0<br />

1.352<br />

Weltweiter Sojamilchmarkt nach Regionen 2002<br />

Menge: 2.190 Millionen Liter<br />

Ein Trend, der anhalten wird: Weltweit wächst<br />

der Markt für Sojamilch. Die Region Asien verzeichnet<br />

heute schon eine große Nachfrage nach<br />

Sojagetränken.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

1.516<br />

1.721<br />

1.928<br />

2.190<br />

2.514<br />

2.896<br />

3.315<br />

3.714<br />

4.118<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Asiatisch-pazifischer Raum 75,5%<br />

Australien 3%<br />

Westeuropa 4%<br />

Nord- und Südamerika 17%<br />

Afrika und Naher Osten 0,5%<br />

Quelle: Euromonitor/CBAS Regional Marketing<br />

diert der Markt für Produkte mit schwachem<br />

Bohnengeschmack zunehmend. Während<br />

bei der Entwicklung entsprechender Getränke<br />

die westlichen Märkte im Zentrum<br />

der Aufmerksamkeit stehen, steigt auch in<br />

ganz Asien die Nachfrage nach diesen Produkten<br />

langsam an. Auf dem traditionell<br />

großen japanischen Markt für Sojaprodukte<br />

zum Beispiel waren Sojagetränke in den<br />

1980er und den frühen 1990er Jahren relativ<br />

schwach vertreten. In den letzten<br />

Jahren jedoch ist der Konsum von Sojagetränken<br />

stark gestiegen; nicht zuletzt<br />

dank der Bereitschaft der Hersteller, neue<br />

Geschmacksrichtungen zu entwickeln, wie<br />

etwa Getränke mit schwachem Bohnenaroma.<br />

Generell lassen sich bei den Produzenten<br />

von Sojagetränken ein wachsendes Bewusstsein<br />

und eine erhöhte Sensibilität für<br />

die Bedürfnisse ihrer Konsumenten erkennen.<br />

Sie entwickeln Getränkemischungen<br />

aus Soja und Fruchtsäften, die den sensorischen<br />

und gesundheitlichen Erwartungen an<br />

Milchprodukte entsprechen, und arbeiten<br />

sogar an Sojagetränken, die auf die spezifischen<br />

Ernährungsbedürfnisse bestimmter<br />

Zielgruppen zugeschnitten sind. Ein gutes<br />

Beispiel hierfür ist der australische Hersteller<br />

Sanitarium. Das für seine gesundheitsorientierte<br />

Produktpalette bekannte Unternehmen<br />

verbindet in seinen Trink-Frühstücken der<br />

Serie UP&GO die Vorzüge von Sojaproteinen<br />

mit Kalzium und Ballaststoffen und richtet


Vielfalt als Schlüssel zur steigenden Akzeptanz<br />

von Sojagetränken: Hanmis Geschmacksrichtungen<br />

„Black Bean“ und „Black Sesame“.<br />

sich damit an die moderne Zielgruppe der<br />

mobilen Verbraucher. Mit seiner auf Soja<br />

spezialisierten Marke „So Good“ führt Sanitarium<br />

neben den herkömmlichen Getränkesorten<br />

auch besondere Geschmacksrichtungen<br />

wie „Cappuccino“ und „Honeycomb“<br />

oder auch Soja-Smoothies mit Mango- und<br />

Bananengeschmack im Sortiment.<br />

Starke Marken in Asien<br />

Die strategische Mikrosegmentierung<br />

der Märkte wird nirgends so deutlich wie in<br />

Asien, wo 76% aller Sojagetränke abgesetzt<br />

und konsumiert werden. Die Mehrzahl der<br />

zehn größten Hersteller von Sojagetränken<br />

stammt von dort: Dr. Chung Food Co., Ltd.<br />

(Korea), Kibun Food Chemifa Co., Ltd.<br />

(Japan), Vitasoy International Holdings Ltd.<br />

(Hongkong), Green Spot Co., Ltd. (Thailand),<br />

Marusani Co., Ltd. (Japan), und Lactasoy<br />

(Thailand). Angesichts der steigenden<br />

Nachfrage nach immer raffinierteren Produkten<br />

auf dem weltgrößten Pro-Kopf-<br />

Absatzmarkt ist es für die asiatischen Hersteller<br />

besonders wichtig, ihre Produkte zum<br />

richtigen Zeitpunkt auf die richtigen Konsumentengruppen<br />

zuzuschneiden.<br />

Das gilt unter anderem für das thailändische<br />

Unternehmen Lactasoy, das in zwei<br />

Packungsformaten – <strong>combibloc</strong>Small und<br />

<strong>combibloc</strong>Mini – drei Geschmacksrichtungen<br />

für Sojagetränke von „Natur“ bis „Schokolade“<br />

anbietet. Dieses Produktangebot<br />

richtet sich vornehmlich an Verbraucher,<br />

Lactasoy, der führende Sojamilchhersteller Thailands,<br />

bietet eine breite Palette an Geschmackssorten<br />

in <strong>combibloc</strong>Small und <strong>combibloc</strong>Mini.<br />

die „mehr für ihr Geld“ möchten. Herkömmlicherweise<br />

wird Soja in Thailand gesüßt<br />

und enthält 2% Kuhmilch. Um sich<br />

von diesem Angebot abzugrenzen und<br />

exakt die Bedürfnisse der Konsumenten<br />

während des „Jae“- bzw. Vegetarier-Festes<br />

im Oktober anzusprechen, führt Lactasoy<br />

eine spezielle vegetarische Variante ein, die<br />

auf jegliche „tierischen“ Zusätze verzichtet.<br />

In Südkorea bietet Hanmi Whole Soymilk<br />

Co., Ltd., eine der maßgeblichen<br />

Wachstumskräfte auf dem asiatischen Sojamarkt,<br />

eine Vielzahl hochwertiger Sojagetränke<br />

mit Geschmacksrichtungen wie<br />

„Black Bean“ und „Black Sesame“ an. Sahm<br />

Yook, ein weiterer koreanischer Hersteller,<br />

stellt ebenfalls eine Sojamilchvariante mit<br />

„Black Sesame“-Geschmack sowie eine mit<br />

Kalzium angereicherte und eine speziell für<br />

Babys entwickelte Sorte her.<br />

In Malaysia, wo der Pro-Kopf-Verbrauch<br />

an Soja zu den weltweit höchsten<br />

zählt, vermarkten Sojahersteller wie Yeo’s<br />

und Drinho ihre mit funktionalen Zusätzen<br />

und Nahrungsergänzungen angereicherten<br />

Produkte für die ganze Familie.<br />

Auf der Welle des Erfolgs<br />

Eine kürzlich durchgeführte Studie in<br />

30 Ländern ergab, dass mindestens 95% der<br />

Verbraucher in Malaysia und auf den Philippinen<br />

gesundheitsbewusst einkaufen. Vor<br />

allem die malaysischen Verbraucher achten<br />

hierbei besonders auf die Ernährungsbe-<br />

Facts & Trends 22/23<br />

Mango-Smoothies und Cappuccino-Sojamilch:<br />

spezialisierte Lifestyle-Geschmacksrichtungen<br />

des australischen Herstellers Sanitarium.<br />

dürfnisse ihrer Kinder und die Behandlung<br />

und Kontrolle bestehender gesundheitlicher<br />

Probleme. Ein Kaufverhalten, das sich auch<br />

in Zukunft positiv auf die Entwicklung des<br />

globalen Marktes für Sojagetränke auswirken<br />

wird. Angesichts des nach wie vor<br />

einzigartigen Wachstums dieses Marktes<br />

müssen sich die Hersteller durch Innovation<br />

und Differenzierung von ihrer Konkurrenz<br />

abheben. Die optimale Kombination aus<br />

Produkt und Verpackung wird in Zukunft<br />

von entscheidender Bedeutung sein, um das<br />

Potenzial dieses in weiten Teilen noch unerschlossenen<br />

Marktes vollends auszuschöpfen.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/factsundtrends<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Kulturen<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Eine Spezialität ist die tortilla de patatas,<br />

Spaniens beliebtestes Omelett mit Kartoffeln.<br />

Spanien tischt auf<br />

Spanien ist ein Land voller Gegensätze, die nicht nur vom<br />

Kulturen 24/25<br />

Klima bestimmt werden, sondern insbesondere von einer wechsel-<br />

vollen Geschichte und Kultur. Griechen, Römer, Kelten,<br />

Mauren und viele andere Völker haben ihre Spuren hinter-<br />

lassen, auch im kulinarischen Bereich.<br />

Im Grunde genommen ist die spanische<br />

Küche urwüch<strong>sig</strong> und rustikal. Die einzelnen<br />

Lebensmittel kommen mit ihrem Eigengeschmack<br />

voll zur Geltung. Charakteristisch<br />

ist die Verwendung von Olivenöl, viel Knoblauch<br />

und frischen Produkten. Landesweite<br />

Grundgerichte sind solche mit Eiern und<br />

Reis, mit Fisch- und Meeresfrüchten sowie<br />

Eintöpfe. Aus der maurischen Zeit stammen<br />

neben einer Vielfalt von Früchten und<br />

Gemüsearten, wie zum Beispiel Datteln<br />

und Feigen, so orientalische Gewürze wie<br />

Zimt, Muskatnuss, Kümmel und Safran.<br />

Der Reichtum der einfachen Küchen<br />

Von der Tortilla über die Paella und<br />

den Gazpacho bis hin zur berühmten Crema<br />

Catalana bietet diese mediterrane Küche<br />

für jeden Geschmack und Anspruch etwas<br />

Besonderes. Dabei sind einige Gerichte zu<br />

so viel Ruhm gelangt, dass sie die Regionalgrenzen<br />

überschritten haben und mittlerweile<br />

in ganz Spanien zubereitet werden.<br />

Dennoch kann von einer typisch spanischen<br />

Küche nicht die Rede sein, vielmehr<br />

von einer variantenreichen regionalen Kochkunst,<br />

die jeweils von den ursprünglichen,<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Kulturen<br />

Die Paella wird zumeist mit Reis, Huhn, Fleisch,<br />

Meeresfrüchten, Bohnen und Erbsen zubereitet.<br />

gebietseigenen Lebensformen und klimatischen<br />

Gegebenheiten beeinflusst wird.<br />

Die nördlich gelegene Küstenprovinz<br />

Katalonien spielt nicht nur für den Weinanbau<br />

eine erhebliche Rolle, sondern auch<br />

für die Verbreitung hervorragender Fischgerichte.<br />

In dem weiter westlich gelegenen<br />

Gebiet von Navarra und Aragonien bestimmen<br />

interessante Paprikagerichte den Speiseplan.<br />

Die Einwohner verstehen sich auf die<br />

Kombination von verschiedenen Fleischund<br />

Fischsorten in pikanten Saucen. Unmittelbar<br />

an diese Region grenzen die<br />

baskischen Provinzen, die dem Gourmet den<br />

höchsten Grad spanischer Kochkunst offenbaren.<br />

Die Basken sind ausgesprochene Feinschmecker<br />

und teilen mit den Franzosen<br />

die Vorliebe für raffinierte Saucen. Zudem<br />

sind sie auch Künstler in der Zubereitung<br />

von Suppen. Die Begeisterung für Suppen<br />

und Saucen reicht bis an die Westküste<br />

Galiziens.<br />

In der trockenen spanischen Hochebene,<br />

dem so genannten Altkastilien, und in<br />

Zentralspanien zeichnet sich die Küche<br />

weitgehend durch ihre Fleischgerichte aus.<br />

Rund um Spaniens Hauptstadt Madrid ist<br />

das Waidwerk verbreitet. Und so werden im<br />

Herbst Rebhuhn, Fasan, Taube, Kaninchen<br />

und Hase, Reh und Wildschwein bevorzugt.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Darüber hinaus ist die Mittelregion für ihre<br />

hervorragenden Eintöpfe bekannt. Überhaupt<br />

schätzen die Spanier ihre Suppen, die<br />

„sopa“, über alles; sei es als Vorspeise,<br />

Hauptgericht oder Zwischenmahlzeit. Die<br />

wohl berühmteste und über alle Grenzen<br />

ihres Heimatlandes bekannt ist die andalusische<br />

Gazpacho: eine kalte Suppe aus Brotkrumen,<br />

hart gekochten Eiern, Es<strong>sig</strong>, Öl,<br />

Gurken, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch,<br />

Pfefferschoten und Gewürzen.<br />

Der Süden Spaniens erinnert noch<br />

heute in vielerlei Hinsicht an die lange Zeit<br />

der Maurenherrschaft. Kulinarisch hat sich<br />

die Vorliebe für frittierte Lebensmittel, wie<br />

Fisch, Geflügel und Gemüse, und für die<br />

sehr süßen Schleckereien, die Tortas, Torteras,<br />

Cortados und Yemas erhalten.<br />

Für den kleinen Hunger zwischendurch<br />

Gutes Essen und Trinken gehört in<br />

Spanien einfach zum Lebensstil: Die Liebe<br />

zum leiblichen Genuss hat eine eigene<br />

Esskultur hervorgebracht, die mittlerweile<br />

international bekannt ist. „Tapas variadas“<br />

heißt das Zauberwort der spanischen Küche.<br />

Gemeint sind die Vorspeisen und Appetithäppchen,<br />

die sich im Laufe der Zeit zu einer<br />

echten kulinarischen Spezialität für Feinschmecker<br />

entwickelt haben und heute<br />

nicht mehr aus der spanischen Alltagskultur<br />

wegzudenken sind. Der Legende<br />

nach, gehen die Häppchen auf Alfons den<br />

Weisen zurück, der sich vor rund 700 Jahren<br />

über die Trunksucht seiner Soldaten ärgerte.<br />

Er versuchte, die Trinkfreudigkeit einzuschränken,<br />

indem er einen Deckel (tapa)<br />

mit einer Kleinigkeit zu essen darauf auf jedes<br />

Glas legen ließ. Erst nach deren Genuss<br />

durfte man trinken. Waren es seinerzeit ein<br />

paar Oliven, eine Scheibe Wurst, Schinken<br />

oder Brot, die den Schluck Sherry oder<br />

Wein bekömmlicher machen sollten, kann<br />

man heute zum Aperitif nicht selten unter<br />

einem Dutzend Tapas und mehr wählen.<br />

„Tortilla de patatas“, Käse, Schinken, Oliven,<br />

spanische Paprikawurst (chorizo), süße Blutwurst<br />

(morcilla), Kartoffeln mit würzigen<br />

Saucen, frittierte Tintenfische, maurische<br />

Fleischspießchen … Nirgendwo auf der<br />

Welt ist die Kunst, verführerische kleine<br />

Köstlichkeiten zu servieren, höher entwickelt<br />

als in Spanien.<br />

Die Macht der Gewohnheit<br />

So unterschiedlich und vielfältig die<br />

spanischen Provinzen und ihre kulinarischen<br />

Genüsse auch sein mögen, in puncto<br />

Essgewohnheiten sind sich die Spanier<br />

fast einig. Das erste Frühstück, genannt


Safran wird aus den Blütennarben einer Krokusart<br />

gewonnen. Er verleiht der Paella ihre<br />

goldgelbe Farbe.<br />

„desayuno“, besteht nur aus Kaffee oder<br />

Schokolade, etwas Toast oder Gebäck.<br />

Gegen elf Uhr wird dann eine Zwischenmahlzeit<br />

(„almuerzo“) eingenommen. Diese<br />

besteht aus einem „café con leche“ (Milchkaffee)<br />

oder einem Espresso und einem<br />

Stück tortilla (spanisches Omelett). In Südspanien<br />

besonders beliebt sind „churros“,<br />

kleines, in Öl frittiertes Schmalzgebäck.<br />

Beim Mittagessen, der „comida“, gehen<br />

die Meinungen auseinander. In den Regionen<br />

des Nordens und an besonderen Feiertagen<br />

kann es aus mehreren Gängen bestehen.<br />

Überwiegend aber wird zwischen 14 und<br />

15 Uhr nur ein Salat aus Gemüse, Fleisch<br />

oder Fisch, eine Suppe, ein Eintopf oder ein<br />

Reisgericht eingenommen.<br />

Zur „merienda“ am Nachmittag werden<br />

zum Kaffee einige der vielen Süßigkeiten<br />

gereicht. Erst gegen 22 Uhr beginnt<br />

dann die „cena“, das gemeinsame Abendessen<br />

mit der Familie. Dieses kann mehrere<br />

Stunden dauern und aus vielen kulinarischen<br />

Gängen bestehen. Den Auftakt bildet<br />

meist eine Vorspeise, die „entremeses“, aus<br />

Salaten, Gemüseaufläufen oder Pasteten.<br />

Dann folgt eine Suppe. Als Hauptgang wird<br />

Fisch, Fleisch, Geflügel oder Wild serviert,<br />

begleitet von schmackhaften Saucen und<br />

Gemüse. Anschließend genießt man Käse,<br />

Die Region Rioja in Kastilien ist das bedeutendste<br />

Rotweingebiet Spaniens.<br />

Gebäck oder Obst der Jahreszeit. Vor dem<br />

Kaffee mit Weinbrand gibt es dann noch den<br />

typischen „flan“, einen Eierpudding mit<br />

Karamell, oder andere Nachspeisen („natillas“).<br />

Zum Essen wird überwiegend Wein<br />

getrunken.<br />

Der Geist des Weines<br />

Südspanien gehört zu den ältesten<br />

Weinbaugebieten Europas. Bereits die Phönizier<br />

gründeten vor rund 3.000 Jahren die<br />

heutigen Städte Cádiz und Malaga. In unmittelbarer<br />

Folge begann der Rebanbau,<br />

der von den Römern fortgeführt wurde.<br />

Im ganzen Land verteilt gibt es heute ca.<br />

60 verschiedene Weinanbaugebiete. Lange<br />

Zeit wurden Spaniens normale Exportweine<br />

vorwiegend als Deck- und Verschnittweine<br />

benutzt. Bald nach dem Krieg<br />

konnte sich das Anbaugebiet Rioja aus der<br />

Anonymität herauslösen. Es genießt heute<br />

bei Weinfreunden ein hohes Ansehen.<br />

Das britische Interesse an spanischem<br />

Wein, das etwa im 16. Jahrhundert begann,<br />

führte dazu, dass englische Weinhändler<br />

weitgehend die Produktionsmethoden für<br />

Süß- und Dessertweine beeinflussten. Vor<br />

diesem Hintergrund entwickelten die Winzer<br />

im südandalusischen Sherrygebiet ein<br />

ausgeklügeltes System zur Qualitätssteige-<br />

Kulturen 26/27<br />

rung. Eine wichtige Voraussetzung war dabei<br />

die exakte Begrenzung des Anbaugebietes<br />

auf rund 100 km 2 in der Umgebung der<br />

Stadt Jerez de la Frontera. Kalkböden, Winterregen,<br />

extrem heiße Sommersonne und<br />

Wind vom Atlantik lassen hier einen einzigartigen<br />

Wein wachsen. Seine hohe Qualität<br />

gewinnt der Sherry jedoch erst durch<br />

die Rebsortenwahl, die Traubenbehandlung,<br />

die Mischung von jungen und alten Weinen<br />

und die Fassreife. Während seiner mehrjährigen<br />

Reifezeit (drei bis neun Jahre)<br />

erhält er seinen typischen Geschmack. Der<br />

Sherry ist in mehreren Varianten erhältlich:<br />

unter anderem süß und braun („cream“),<br />

klar und leicht („fino“), herb und leicht<br />

nach Kamille riechend („manzanillo“).<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/kulturen<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Spektrum<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Auf Vorrat<br />

Im zweiten Teil unserer historischen Serie über das Konservieren von Lebensmitteln<br />

widmen wir uns dem Mittelalter. Der Speiseplan der Menschen in dieser Zeit wurde<br />

in viel stärkerem Maße als heute von der natürlichen Jahreszeit, dem Kirchenkalender<br />

und den Konservierungsmöglichkeiten bestimmt.<br />

Frische Nahrungsmittel gab es im Frühjahr,<br />

im Sommer und zum Teil noch im<br />

Herbst, aber im Winter konnten sich die<br />

Menschen im Mittelalter nur von dem<br />

ernähren, was sie vorher fachgerecht eingelagert<br />

hatten. Ein gängiges Konservierungsverfahren<br />

der damaligen Zeit war das<br />

Einsalzen oder Pökeln von Lebensmitteln.<br />

Gesalzene Fische zum Beispiel spielten im<br />

Mittelalter schon wegen der vielen Fastentage<br />

eine wichtige Rolle im Speiseplan jeder<br />

Familie. Schließlich war der Verzehr von<br />

Fleisch, Milch, Butter, Eiern und Käse in<br />

der Fastenzeit strengstens untersagt.<br />

Frischer Fisch?<br />

In dem Maße, wie Adel und Klöster als<br />

Besitzer der Bäche und Teiche den Zugang<br />

zu Süßwasserfischen einzuschränken versuchten,<br />

gewannen gedörrte, geräucherte<br />

und eingesalzene Seefische an Bedeutung.<br />

Symbol der Fastenzeit war der eingesalzene<br />

Hering. Aber auch Lachs, Hecht, Barsch,<br />

Neunaugen, Aal, Kabeljau und Austern wurden<br />

gepökelt. Das geschah normalerweise<br />

in Gewerbebetrieben, wurde aber zuweilen<br />

von der Hausfrau selbst vorgenommen. Im<br />

privaten Haushalt war zur Konservierung<br />

von Fisch auch Es<strong>sig</strong> gefragt. Man legte den<br />

Fisch oder Fischteile in ein Fässchen oder in<br />

einen Steinguttopf, fügte Petersilie hinzu und<br />

goss über das Ganze Es<strong>sig</strong>. Das geschlossene<br />

Gefäß grub man schließlich in frische Erde,<br />

um den Inhalt kühl zu lagern. Entnahm<br />

man dem Fischtopf etwas, musste die entsprechende<br />

Menge Es<strong>sig</strong> nachgefüllt werden.<br />

Der Weg allen Fleisches<br />

Die beste Schlachtzeit für Rinder,<br />

Schweine und Schafe lag in den Monaten


Oktober und November. Dieser spät im Jahr<br />

gelegene Schlachttermin brachte zwei Vorteile<br />

mit sich: Zum einen mussten die Tiere<br />

nicht über den Winter gefüttert werden;<br />

zum anderen bot die kalte Jahreszeit die<br />

besseren Möglichkeiten für die Verarbeitung<br />

und Konservierung des Fleisches. In<br />

dieser Jahreszeit wurden Blutwürste, Kochwürste<br />

und andere frische Produkte hergestellt,<br />

die rasch verzehrt werden mussten.<br />

Pökel- oder Rauchfleisch und Speck wurden<br />

im Salzfass konserviert, aus dem die<br />

nötige Menge für den täglichen Bedarf geschöpft<br />

wurde. Fleisch wurde zur Haltbarmachung<br />

zum Teil getrocknet und mitunter<br />

anschließend geräuchert, nicht selten aber<br />

auch in Es<strong>sig</strong> oder Wein gebeizt. Zur kurzfristigen<br />

Aufbewahrung übergoss man das<br />

Fleisch mit heißem Öl, Fett oder Talg. Zum<br />

Schutz vor Ratten und Mäusen mussten<br />

Speisen wie Würste auf Stangen aufgehängt<br />

werden. Fleisch bewahrte man in<br />

eisernen, aber luftdurchläs<strong>sig</strong>en Behältern<br />

auf und umgab es mit Fliegennetzen.<br />

Obst, Gemüse und Käse<br />

Im Allgemeinen wurde Obst in trockenen<br />

Sand, in Asche, Haferspreu und ähnliche<br />

Stoffe gelegt, die den Früchten die<br />

Feuchtigkeit entzogen. Einige Früchte konservierte<br />

man durch Bestreichen mit einer<br />

Schicht Gips, Lehm oder Töpferton, andere<br />

wurden in Oxymel, einem Gemisch aus<br />

Es<strong>sig</strong> und Honig, oder in Wein eingelegt.<br />

Birnen, Pflaumen, Kirschen und Weinbeeren<br />

wurden im Backofen gedörrt und<br />

dann in einem luftigen Behälter gelagert.<br />

Eingemachte Früchte oder eingedickte<br />

Fruchtsäfte, deren Wassergehalt durch<br />

langes Kochen so weit reduziert worden<br />

war, dass nur noch eine zähflüs<strong>sig</strong>e Substanz<br />

übrig blieb, wurden nach Zugabe von<br />

Honig und erlesenen Gewürzen in dünnen<br />

Scheiben luftgetrocknet. Gemüse wurde,<br />

wenn überhaupt, mit Salz, Weines<strong>sig</strong> und<br />

Lorbeerblättern konserviert. Zum Beispiel<br />

wurde Kohl oft eingesäuert. Das Ergebnis<br />

kennen wir heute noch: Sauerkraut.<br />

Die genialste Methode war aber, das<br />

Verderben selbst zu steuern und die biologischen<br />

Veränderungen, die dabei entstehen,<br />

für das Konservieren nutzbar zu machen.<br />

So wurde Milch zum Beispiel zu Käse verarbeitet.<br />

Das Produkt geronnener Milch<br />

und fortschreitender Vergärung ließ sich<br />

aufbewahren – und damit das Nahrhafte<br />

der Milch.<br />

Trotz all dieser Methoden waren die<br />

Möglichkeiten, Lebensmittel über längere<br />

Zeit haltbar zu machen, äußerst begrenzt.<br />

Die Folge war, dass im Frühjahr oft ein akuter<br />

Nahrungsmangel auftrat. Erst in der<br />

Neuzeit entdeckten die Menschen andere<br />

Möglichkeiten, ihre Nahrung länger essbar<br />

zu halten. Aber darüber lesen Sie mehr in<br />

unserer nächsten Ausgabe.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/spektrum<br />

Spektrum 28/29<br />

Gerade Fisch wurde im späten Mittelalter bereits<br />

gewerbsmäßig durch Einsalzen und Räuchern<br />

konserviert und in den Handel gebracht.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Spektrum<br />

Nach bestem Wissen<br />

Am 26. und 27. Februar 2004 veranstalteten die beiden Divisionen der SIG-<br />

Gruppe, SIG Combibloc und SIG Beverages, gemeinsam das erste Seminar zu<br />

aseptischer Abfülltechnologie in Jinan in der chinesischen Provinz Shandong.<br />

Oben: Douglas Broughton, Geschäftsführer von<br />

SIG Combibloc China (CBCN), bei seiner Begrüßungsrede.<br />

Unten (v. l. n. r.): Douglas Broughton, Li Yu<br />

(Aufsichtsratsvorsitzender von Jiabo Dairy),<br />

Klaus Andresen (Technischer Direktor CBCN)<br />

und Jan Schuermann (Marketing & Business<br />

Development Director CBCN) besichtigen die<br />

neue Fabrik der Jinan Jiabo Dairy Co. Ltd.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Da der Schwerpunkt des Seminars eindeutig<br />

auf technischen Fragestellungen<br />

lag, stammte die Mehrzahl der über hundert<br />

Teilnehmer aus dem Maschinenbau<br />

und Ingenieurwesen und war mit technischen<br />

oder produktionsbezogenen Aufgaben<br />

betraut. Dementsprechend nahmen<br />

Fragen wie der Transfer von theoretischem<br />

Wissen über aseptische Technologien oder<br />

die Einführung neuer technischer Entwicklungen<br />

innerhalb der SIG-Gruppe viel<br />

Raum ein.<br />

Um die breit gefächerten Themen rund<br />

um aseptische Technologien und deren jeweilige<br />

Vorteile für die Karton- und Kunststoffprodukte<br />

von SIG möglichst optimal<br />

zu behandeln, vereinte das Seminar in<br />

Jinan die Kompetenz der chinesischen SIG-<br />

Mitarbeiter mit der der internationalen<br />

Kollegen. In den einzelnen Vorträgen ging<br />

es um Themen wie die aseptische Technologie<br />

des SIG Combibloc Systems, zukünftige<br />

Entwicklungen bei aseptischen Kartons<br />

oder aseptische Abfülltechnologien für PET-<br />

Flaschen.<br />

Auf dem Laufenden<br />

An beiden Tagen waren die Nachmittage<br />

für die Besichtigung laufender Fertigungsanlagen<br />

reserviert. Mit einer Grundfläche<br />

von 4 km 2 und einem Investitionsvolumen<br />

von 500 Millionen RMB (ca. 50 Millionen<br />

Euro) bot die neue Fabrik der Jinan Jiabo<br />

Dairy Co., Ltd. ein Musterbeispiel für die<br />

Verarbeitung von Molkereiprodukten auf<br />

dem neuesten Stand der Technik. Um einen<br />

reibungslosen und hochprofessionellen Betrieb<br />

zu gewährleisten, wurden dort mehrere<br />

SIG Combibloc Abfülllinien installiert, durch<br />

die Jinan Jiabo aseptische Kartonverpackungen<br />

in Familien- und Portionsgröße auf<br />

dem chinesischen Markt anbieten kann.<br />

Am zweiten Nachmittag besichtigten die<br />

Teilnehmer die brandneue Anlage von SIG<br />

Beverages bei der Beijing Huiyuan Group in<br />

Laiwu, die unter anderem über zwei aseptische<br />

PET-Hochgeschwindigkeitslinien verfügt.<br />

Nach zahlreichen neuen Eindrücken,<br />

umfangreichen Informationen und fruchtbaren<br />

Diskussionen ging das Seminar am<br />

späten Freitagnachmittag mit sehr positiver<br />

Resonanz, von Seiten der Teilnehmer wie<br />

der eingeladenen Medienvertreter, zu Ende.<br />

In den zwei Tagen der Veranstaltung ist es<br />

SIG China gelungen, Aseptik-Kompetenz<br />

mit individuell angepassten Service- und<br />

innovativen Produktkonzepten an seine<br />

chinesischen Kunden weiterzugeben.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

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Nicht von Pappe<br />

Dass packende Ideen keine Frage des Alters und Kartonverpackungen nicht von<br />

Pappe sind, beweisen die beiden Jungunternehmen CB Creations und asoir. Wer<br />

kann da noch behaupten, dass Kartonverpackungen nur zum Verpacken gut sind?<br />

In der Küche der Maria-Ward-Schule wird geklebt,<br />

gestanzt und genäht. So werden aus Kartonverpackungen<br />

praktische Büromaterialien.<br />

Die Schülerinnen der Nürnberger<br />

Maria-Ward-Schule sicher nicht: Denn die<br />

17 Mädchen, die alle die neunte Klasse<br />

besuchen, produzieren Büroartikel der<br />

packenden Art – im Schulgebäude.<br />

Recycling Style<br />

So wird in der Schulküche nicht gekocht,<br />

sondern geschnitten, geklebt, genäht<br />

und gestanzt. Und das für 42 Cent Stundenlohn:<br />

Denn noch steht für CB Creations<br />

nicht das Geld, sondern die Idee im Mittelpunkt.<br />

Als Material dienen Getränkeverpackungen<br />

im Apfel-, Orangen- und<br />

Bananen-Nektar-De<strong>sig</strong>n, die als Fehldruck<br />

von SIG Combibloc geliefert wurden. Aus<br />

ihnen entstehen originelle Ordnerhüllen,<br />

Jurismappen und Federmäppchen.<br />

Die Idee mit der Schülerfirma ist ein<br />

Juniorprojekt der Deutschen Wirtschaft<br />

Köln in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk<br />

der Bayerischen Wirtschaft. Das<br />

Projektziel lautet, wirtschaftliche Zusammen-<br />

Neben Jurismappen und Federmäppchen produziert<br />

und vermarktet CB Creations auch Ordnerhüllen.<br />

hänge zu erkennen, Teamarbeit zu fördern,<br />

Eigeninitiative sowie Selbstständigkeit zu<br />

praktizieren. Anforderungen, die CB Creations<br />

auszeichnen: Die Schülerinnen nahmen<br />

am 12. Mai 2004 beim Landeswettbewerb<br />

„Bestes Junior-Unternehmen Bayern 2004“<br />

teil und belegten den vierten Platz.<br />

Accessoires De<strong>sig</strong>n<br />

Ein weiteres Beispiel für den kreativen<br />

Umgang mit Kartonverpackungen ist die<br />

Firma asoir. Dahinter verbergen sich vier<br />

Jungunternehmer aus der Region Baden<br />

(Schweiz), die Portemonnaies aus Getränkeverpackungen<br />

von SIG Combibloc produzieren<br />

und vermarkten.<br />

asoir besitzt die Genehmigung des<br />

Großverteilers Migros für die Herstellung<br />

und den Verkauf ihrer Produkte mit dem in<br />

der Schweiz schon „kultigen“ Budget-De<strong>sig</strong>n.<br />

Guten Stil beweist die Firma auch auf anderer<br />

Ebene: Die Geldbörsen werden in der<br />

Behindertenwerkstatt arwo produziert. Bei<br />

Spektrum 30/31<br />

Das Unternehmen asoir formt aus Kartonverpackungen<br />

von SIG Combibloc trendige<br />

Portemonnaies.<br />

dieser Entscheidung stand der soziale<br />

Aspekt im Vordergrund, nicht der kommerzielle.<br />

Was aber die Jungunternehmer nicht<br />

davon abhält, mit ihren beiden Geschäftspartnern<br />

Visionen zu verfolgen. Ziel ist es,<br />

individuelle Produkte zu fertigen, die im<br />

Web von den Interessenten selbst zusammengestellt<br />

werden.<br />

Die Produkte dieser beiden kreativen<br />

Unternehmen können direkt über die<br />

jeweiligen Homepages bestellt werden.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/spektrum<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Spektrum<br />

MUH sponsert<br />

Landesgartenschau<br />

„Ein Markenzeichen der Natur“ – unter diesem Motto präsentiert sich die Milch-<br />

Union Hocheifel eG (MUH) vom 22. April bis 24. Oktober 2004 als Hauptsponsor<br />

auf der Landesgartenschau (LGS) in Trier. Um den zahlreichen Besuchern das<br />

Thema Milch nahe zu bringen, gibt es ausschließlich MUH-Milchprodukte vor Ort.<br />

Diese Milch macht’s: die MUH-Milch-Bar auf<br />

der Landesgartenschau in Trier.<br />

Die länderübergreifende Wirkung der<br />

LGS in Richtung Ostbelgien und Luxemburg<br />

ist für die MUH interessant, da hier<br />

auch viele Kunden des 1966 gegründeten<br />

Unternehmens sitzen. Mit Veranstaltungsstickern<br />

und einem Gewinnspiel fungieren<br />

derzeit die MUH-Schokomilchkartons von<br />

SIG Combibloc als Werbeträger für die LGS.<br />

Auch die Gewinne passen ins Naturkonzept:<br />

Der erste Preis bietet eine Woche<br />

Ferien auf dem Bauernhof für maximal<br />

vier Personen. Darüber hinaus können<br />

Besucher in der MUH-Milch-Bar mit erfrischenden<br />

Milchshakes und Kaffeespezialitäten<br />

etwas für ihr Wohlbefinden tun oder<br />

sich im MUH-Internet-Café digital weltweit<br />

vernetzen.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

SIG Combibloc unterstützte die MUH im Rahmen<br />

der Landesgartenschau mit der Kreation einer<br />

gemeinsamen Umweltausstellung.<br />

Gemeinsame Umweltausstellung<br />

SIG Combibloc unterstützt das Engagement<br />

der MUH mit einer eigens kreierten<br />

Umweltausstellung, die den Lebensweg<br />

eines Milchkartons vom Rohstoff bis zum<br />

Recycling auch für Laien ansprechend verdeutlicht.<br />

Hier sind die Lebenswegstationen<br />

vom Rohstoff zum Karton, vom Karton zur<br />

Milchpackung und von der gebrauchten<br />

Milchpackung bis hin zur umweltgerechten<br />

Entsorgung allgemeinverständlich dargestellt.<br />

Der Hintergrund dieser Kooperation<br />

ist neben der räumlichen Nähe beider<br />

Unternehmen auch die langjährige Geschäftsbeziehung.<br />

Seit der Entwicklung der<br />

UHT-Kondensmilch im Getränkekarton<br />

(1984) hat die Milch-Union Hocheifel eG<br />

Die MUH ist einer der führenden deutschen<br />

Hersteller von Handels- und Eigenmarken für<br />

Milchprodukte.<br />

als erster Kondensmilch-Kunde gemeinsam<br />

mit SIG Combibloc Erfolgsgeschichte geschrieben.<br />

In der Zwischenzeit ist in Pronsfeld<br />

eine weitere Produktionshalle für aseptische<br />

Abfüllanlagen in Betrieb gegangen.<br />

Die MUH ist heute Europas größter Produzent<br />

von H-Milch, der sich in der deutschen<br />

Milchindustrie einen Namen als führender<br />

Hersteller von Handels- und Eigenmarken<br />

für H-Milch, Kondensmilch und haltbare<br />

Milchprodukte gemacht hat.


Nachgefragt bei MUH<br />

Rainer Sievers, Geschäftsführender Vorstand der MUH,<br />

über die Bedeutung des Themas Umwelt und den Erfolg der<br />

Landesgartenschau in Trier. Ein Interview.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Herr Sievers, welche<br />

Bedeutung hat das Thema Umwelt für die<br />

MUH und für die MUH-Milchprodukte?<br />

Sievers: Für uns als einen der größten<br />

Abfüller des Naturprodukts Milch spielt die<br />

Vermeidung von unnötigen Umweltbelastungen<br />

eine zentrale Rolle. In Pronsfeld<br />

betreiben wir einen sehr modernen Produktionsbetrieb.<br />

Jedes Jahr investieren wir<br />

hohe Millionenbeträge in Ausbau und<br />

Optimierung der Anlagen. Dabei spielen<br />

Umweltgesichtspunkte eine große Rolle.<br />

Mit der Kartonverbundverpackung – wir<br />

füllen fast 900 Millionen Einheiten jährlich<br />

davon ab – setzen wir auf die bei unseren<br />

Distributionsstrukturen umweltfreundlichste<br />

Verpackungsart: den voll recyclingfähigen<br />

Getränkekarton.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Ist das einer der<br />

Gründe für die Beteiligung der MUH an der<br />

Landesgartenschau in Trier?<br />

Sievers: Die enge Verbundenheit unseres<br />

Unternehmens zur Region und die<br />

Natürlichkeit unserer Produkte spiegeln<br />

sich hervorragend in der Konzeption der<br />

Landesgartenschau wider. Wir können<br />

einerseits über Verpackungskommunikation<br />

und Gewinnspiel zum Erfolg dieser<br />

Veranstaltung beitragen und andererseits<br />

Positives für das Image der MUH und ihrer<br />

wichtigsten Verpackung – des Getränkekartons<br />

– leisten.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Welche Eindrücke<br />

und Erfahrungen hat die MUH bisher auf<br />

der LGS gesammelt? Sind Sie zufrieden mit<br />

dem eigenen Auftritt?<br />

Sievers: Ja, sehr. Die Bevölkerung und<br />

besonders auch die MUH-Mitarbeiter und<br />

-Landwirte nehmen diesen Event außerordentlich<br />

interessiert und positiv auf. Sowohl<br />

die Umweltausstellung von SIG Combibloc<br />

als auch die MUH-Milchbar – übrigens an<br />

den Sportanlagen gelegen – gelten als außerordentlich<br />

gelungen.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Wie kam es zur Kooperation<br />

mit SIG Combibloc in Bezug auf<br />

die Umweltausstellung?<br />

Sievers: Wir stellen unsere neue Milchmischgetränkeserie<br />

„MUH’s Brothers“ in<br />

der 250-ml-Packung auf der Landesgartenschau<br />

vor. Außerdem wollten wir den Getränkekarton<br />

positiv kommunizieren. Da<br />

auch SIG Combibloc in der weiteren Region<br />

zu Hause ist, war das Unternehmen der<br />

natürliche Partner für dieses Engagement.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Wie bewerten Sie in<br />

dem Zusammenhang die Zusammenarbeit<br />

mit SIG Combibloc?<br />

Sievers: Professionell, sehr angenehm<br />

und unkompliziert. Sicher wussten wir beide<br />

am Anfang nicht so genau, auf was wir uns<br />

mit der Landesgartenschau eingelassen<br />

haben. Aber wir haben pragmatisch alle<br />

Hürden gemeistert und freuen uns jetzt auf<br />

viele Gäste auf der Landesgartenschau, die<br />

uns dort in der MUH-Milchbar und der<br />

SIG Combibloc Umweltausstellung in der<br />

Offiziersmesse besuchen.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>: Herr Sievers, vielen<br />

Dank für das Gespräch!<br />

Spektrum 32/33<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/spektrum<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


Umwelt<br />

Neue Recyclinganlage<br />

in Schottland<br />

Die Vorbereitungen zur Eröffnung der ersten Getränkekarton-Recyclinganlage im<br />

Vereinigten Königreich (Großbritannien und Nordirland) laufen auf Hochtouren.<br />

Die Anlage wird im Sommer 2004 offiziell in Betrieb gehen. Ein Vorbericht.<br />

Seit zwei Jahren engagieren sich die<br />

„Liquid Food Carton Manufacturers Association“<br />

(LFCMA) und das Unternehmen<br />

Smith, Anderson and Company Ltd. in<br />

einer Kooperationsinitiative für die in Fife,<br />

Schottland, gelegene Anlage. Die LFCMA<br />

ist die Interessenvereinigung der Kartonverarbeiter<br />

im Vereinigten Königreich, vergleichbar<br />

mit dem deutschen Fachverband<br />

Kartonverpackungen für flüs<strong>sig</strong>e Nahrungsmittel<br />

e.V. (FKN). Die Smith Anderson<br />

Gruppe ist der führende unabhängige Recycler<br />

und zugleich Hersteller von Papier,<br />

Verpackungspapier und Briefumschlägen in<br />

Europa.<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04<br />

Investition in die Zukunft<br />

Vorausgegangen waren zweijährige<br />

Forschungen und Versuche zur praktischen<br />

Nutzung der Zellstofffasern aus Getränkekartons.<br />

Dank ihrer Investitionen in neue<br />

Recyclingtechnologien ist Smith Anderson<br />

nun in der Lage, auch große Mengen an<br />

Getränkekartons zu recyceln. Die Recyclinganlage<br />

wird 20% der Marktmenge an<br />

Getränkekartons im Vereinigten Königreich<br />

verarbeiten können.<br />

In der ersten Phase werden alle Produktionsabfälle<br />

der Getränkekartonhersteller<br />

verwertet. Dazu zählen auch die der<br />

Produktionsstätte von SIG Combibloc im<br />

Standortvorteil: Im schottischen Fife geht die<br />

erste Recyclinganlage für Getränkekartons im<br />

Sommer 2004 offiziell in Betrieb.<br />

Nordosten Englands. In der zweiten Phase<br />

sollen in Pilotprojekten unter anderem<br />

Sammel- und Rücknahmesysteme für Endverbraucher<br />

und Schulen entwickelt werden.<br />

SIG Combibloc befürwortet die Recyclinginitiative<br />

im Vereinigten Königreich<br />

sehr und wird das Projekt tatkräftig unterstützen.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/umwelt


Ökologische Vorteile bestätigt<br />

Die Bilanz stimmt: Auch wiederverschließbare Getränkekartons sind ökologisch vorteilhaft.<br />

Umwelt 34/35<br />

So das Ergebnis der neuen „Ökobilanz Getränkekarton für Saft – Bezugsjahr 2002“, die nun<br />

in Deutschland veröffentlicht wurde.<br />

In Deutschland spielt die Frage, ob eine<br />

Getränkeverpackung ökologisch empfehlenswert<br />

ist oder nicht, eine existenzielle<br />

Rolle für Hersteller und Abfüller, Handel<br />

und Verbraucher. Schließlich sind nur ökologisch<br />

vorteilhafte Getränkeverpackungen<br />

wie beispielsweise Mehrwegflaschen und<br />

Getränkekartons seit dem 1. Januar 2003<br />

frei von einem Zwangspfand.<br />

Positive Bilanz<br />

Die deutschen Hersteller von Getränkekartons<br />

wollten deshalb wieder genau<br />

wissen, wie es um das Umweltprofil ihrer<br />

Produkte bestellt ist, besonders im Hinblick<br />

auf die zunehmende Ausstattung von Kartons<br />

mit Kunststoffverschlüssen. Der Fachverband<br />

Kartonverpackungen für flüs<strong>sig</strong>e<br />

Nahrungsmittel e.V. (FKN) in Wiesbaden<br />

hat deshalb eine weitere Ökobilanz auf aktueller<br />

Datenbasis in Auftrag gegeben. Die<br />

Ergebnisse dieser neuen „Ökobilanz Getränkekarton<br />

für Saft – Bezugsjahr 2002“,<br />

in der die Umweltauswirkungen von Getränkekartons<br />

und Mehrwegglasflaschen<br />

verglichen werden, liegen nun vor. Das Fazit:<br />

„Sowohl der 1-l-Getränkekarton als auch<br />

die 1-l-Glasmehrwegflasche zeigen mittlerweile<br />

sichtlich verbesserte Umweltwirkungsprofile.<br />

Die Verbesserungen beider Systemtypen<br />

halten sich in etwa die Waage.“<br />

Vor allem in den Wirkungskategorien<br />

Treibhauseffekt und Sommersmog schlagen<br />

die Optimierungen beider Systeme deutlich<br />

zu Buche. Darüber hinaus wirken sich beim<br />

Glassystem die verringerten LKW-Emissionen<br />

günstig aus, die auf die Modernisierung<br />

des allgemeinen Nutzfahrzeug-Bestandes<br />

zurückzuführen sind.<br />

Beim Getränkekarton rechneten die<br />

Wissenschaftler positiv an die verbesserte<br />

Kunststoffherstellung, die Reduktion des<br />

Anteils fossiler Energieträger in der Rohkartonherstellung<br />

und die erhöhte Verwertungsquote.<br />

Wichtig für die deutschen Getränkekartonhersteller<br />

ist die Tatsache, dass sich<br />

das Umweltprofil ihrer Verpackungen auch<br />

bei zunehmender Ausstattung mit Kunststoffverschlüssen<br />

insgesamt nicht verschlechtert<br />

hat.<br />

Auf dem neuesten Stand<br />

Die „Ökobilanz Getränkekarton für Saft“<br />

des FKN wurde beim Institut für Energieund<br />

Umweltforschung (IFEU) in Heidelberg<br />

gemäß DIN-/ISO-Normenreihe 14040 ff.<br />

durchgeführt. Die Studie schreibt die Ökobilanzen<br />

des Umweltbundesamtes (UBA)<br />

zu Verpackungen für CO 2-freie Getränke<br />

fort. Sie berücksichtigt dabei den methodischen<br />

Ansatz und die Bewertungsmethode<br />

des UBA. Untersucht wurden die 1-l-Glasmehrwegflasche<br />

und der 1-l-Getränkekarton<br />

sowie die marktrelevanten Gebindegrößen<br />

des 1,5-l- und 0,2-l-Getränkekartons.<br />

Während sich die UBA-Ökobilanz noch auf<br />

den Verpackungsmarkt 1997 bezieht, arbeitet<br />

die FKN-Studie mit aktuellen Marktdaten<br />

aus dem Jahr 2002.<br />

In der Natur der Sache: Die neue Ökobilanz<br />

bescheinigt dem wiederverschließbaren Getränkekarton<br />

ein positives Umweltprofil.<br />

Weitere Informationen finden Sie in<br />

unserem Online-Magazin unter:<br />

www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong>/umwelt<br />

<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong> 02/04


www.<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>/<strong>combibloc</strong><br />

SIG Combibloc International AG<br />

Industrieplatz<br />

CH-8212 Neuhausen am Rheinfall<br />

Telefon: +41 52 674 8111<br />

Fax: +41 52 674 8123<br />

info.cbin@<strong>sig</strong>.<strong>biz</strong>

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