Berichte über Landwirtschaft - Bundesministerium für Ernährung ...

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378 Birthe Lassen 2.2 Stichprobenbeschreibung und Einordnung in die Grundgesamtheit Vonden 2611 Teilnehmern der EDF-agri benchmark Snapshot-Befragung sind 83 % Betriebsleiter bzw. Betriebsleiterinnen, die übrigen Teilnehmer sind etwa zu gleichen Teilen Hofnachfolger/Innen, leitende Angestellte oder Partner/Innen des Betriebsleiters bzw. Altenteilers. Die Beteiligung in den jeweiligen Ländern war sehr unterschiedlich (vgl. Tab. 1). Die meisten Teilnehmer kamen aus Deutschland, gefolgt von Frankreich, Belgien, Schweden, den Niederlanden und Spanien. Inden anderen Ländern lag die Teilnehmerzahl bei weniger als 100 Milcherzeugern je Land. Aufgrund der sehr heterogenen Stichprobengröße in den Ländern werden im Folgenden zwei unterschiedliche Stichprobenzuschnitte verwendet: Zur Feststellung allgemeiner Zusammenhänge, beispielsweise zwischen bestimmten Standort- oder Betriebsfaktoren und der Melktechnik, werden alle Betriebe in die Analysen einbezogen. Für regionalisierte Analysen auf Länderebene werden jedoch nur die Länder berücksichtigt, in denen sich 30 oder mehr Betriebe beteiligt haben. Die befragten Betriebe sind durchschnittlich größer und haben höhere durchschnittliche Milchleistungen als der Landesdurchschnitt laut Statistik (vgl. Tab. 1). In der Befragung geben 44 %der Teilnehmer an, sich selbst zu den 25 %wirtschaftlich besten Betrieben ihrer Region zu zählen. Aufgrund der vergleichsweise guten ökonomischen Situation, plant die Mehrheit der Teilnehmer (88 %) auch in 2016 noch Kühe zu melken. Die Stichprobe kann somit nicht als repräsentativ für die Gesamtheit der europäischen Milcherzeu- Tabelle 1. Vergleich der Herdengröße und Milchleistung inder Stichprobe mit den jeweiligen Landesdurchschnitten �� Quelle: 1) (9); 2) (1); 3) eigene Berechnung auf Basis der Daten des EDF-agri benchmark Snapshots (2011) Buel_3_11.indb 378 17.11.2011 08:13:09
Zusammenhang zwischen Betriebsstruktur, Melktechnik und Produktivität ger gesehen werden. Sie erlaubt es jedoch, für eine große Anzahl überdurchschnittlicher Betriebe Aussagen zur Entwicklung der Melktechnik abzuleiten. 2.3 Analyserahmen 379 Zunächst werden die Stichprobendaten deskriptiv ausgewertet und so Veränderungen im Einsatz unterschiedlicher Melktechniken herausgearbeitet. Anschließend werden die im Rahmen der Literaturanalyse identifizierten Hypothesen über den Einfluss bestimmter Betriebs- und Standortfaktoren auf die Wahl der Melktechnik mittels Kontingenzanalysen überprüft. Die Beziehung zwischen den zu analysierenden Variablen kann mittels des Chi-Quadrat-Tests nach pearsOn überprüft werden. Dieser untersucht die statistische Hypothese, dass beide Variablen voneinander unabhängig sind. Ist der Chi-Quadrat-Wert (X 2 )bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 5%größer als 0,05, kann diese Null-Hypothese nicht abgelehnt werden. Ist X 2 kleiner als 0,05 muss die Null-Hypothese verworfen werden und ein Zusammenhang zwischen den Variablen kann angenommen werden. Eine Aussage über die Stärke oder Richtung des Zusammenhangs ist damit jedoch nicht verbunden. Darüber hinaus erlaubt der Chi-Quadrat-Test keine Aussage über Einflüsse weiterer Variablen (2). Sofern diese bekannt sind, werden sie jedoch bereits beim Aufbau der jeweiligen Kontingenztabelle berücksichtigt,umihren Einfluss zu reduzieren. Wird im Rahmen der Kontingenzanalysen eine Gruppierung einzelner Variablen notwendig, wird diese entsprechend der Verteilung in der Stichprobe so vorgenommen, dass ähnlich große Gruppen entstehen. Um die durchschnittliche Produktivität der Betriebe bei unterschiedlichen Melktechniken zu vergleichen, werden Varianzanalysen (ANOVA, analysis of variance) durchgeführt. Mittels einer Varianzanalyse wird die statistische Hypothese untersucht, dass die unabhängigen Variablen nicht auf die abhängige Variable wirken. Mittels F-Test können die Hypothesen überprüft werden. Liegt der empirische F-Wert über dem theoretischen F-Wert, kann die Null-Hypothese verworfen werden. ANOVA-Analysen im Statistikprogramm SPSS ermitteln neben dem F-Wert gleichzeitig auch das Signifikanzniveau der F-Statistik sowie das partielle Eta 2 .Letzteres zeigt die Erklärungskraft der einzelnen Faktoren für die abhängige Variable (2). 3 Veränderter Einsatz der Melktechnik im Zeitablauf Für die Analyse von Entwicklungen in der Melktechnik wurde im Fragebogen die Melktechnik zu drei Zeitpunkten abgefragt: Neben der heutigen Melktechnik (2011) ist auch die Melktechnik von vor fünf Jahren (2006) sowie die Melktechnik bekannt, mit der die Betriebe voraussichtlich in fünf Jahren melken werden (2016). Für die folgendenAnalysen wurden nur Betriebe ausgewählt, die für alle drei Analysezeitpunkte ihre Melktechnik angegeben haben (n =2302). Die Bedeutung der jeweiligen Melktechnik kann in der vorliegenden Studie mit drei Variablen gemessen werden: ● Anteil der Betriebe in der Stichprobe, die mit einer bestimmten Melktechnik melken, ● Anteil derKühe in der Stichprobe, die mit einer bestimmten Technik gemolken werden ● und Anteil der von den teilnehmenden Betrieben produzierten Milch, die mit einer bestimmten Melktechnik ermolken wird. Während der Anteil der Betriebe, die mit einer bestimmten Melktechnik melken, auf den Verbreitungsgrad der jeweiligen Melktechnik hinweist, zeigt der Anteil der Kühe, die mit einer bestimmten Technik gemolken werden, die Bedeutung der jeweiligen Melkstand- Buel_3_11.indb 379 17.11.2011 08:13:09
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