Pressearbeit für Buchhandlungen - Börsenverein des Deutschen ...
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<strong>Pressearbeit</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Buchhandlungen</strong><br />
Ein Leitfaden
Impressum:<br />
© <strong>Börsenverein</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Deutschen</strong> Buchhandels e.V.<br />
Sortimenter-Ausschuss<br />
Großer Hirschgraben 17-21<br />
60311 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 1306-318<br />
Fax: 069 / 1306-392<br />
E-Mail: soa@boev.de<br />
Internet: www.boersenverein.de<br />
Autor<br />
Adela Zivakovic<br />
Gestaltung<br />
IDEENREICH<br />
Digital- und Printmedien, Würzburg<br />
Druck<br />
Rachfahl Druck, Bad Vilbel<br />
November 2009<br />
Das Werk einschließlich seiner Einzelbeiträge<br />
und Abbildungen ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung<br />
außerhalb der engen Grenzen <strong>des</strong> Urheberrechtsgesetzes<br />
ist ohne Zustimmung<br />
<strong>des</strong> Herausgebers unzulässig<br />
und strafbar. Dies gilt insbesondere<br />
<strong>für</strong> Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung<br />
und Verarbeitung in elektronischen<br />
Systemen.<br />
Disclaimer<br />
Dieses Dokument wurde gewissenhaft<br />
und sorgfältig zusammengestellt, trotzdem<br />
übernehmen Autor und Herausgeber<br />
keinerlei Gewähr <strong>für</strong> die Aktualität,<br />
Korrektheit, Vollständigkeit oder sonstige<br />
Qualität der Angaben.
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Was ist <strong>Pressearbeit</strong>? ................................................................ 4<br />
Die Werkzeuge der Pressarbeit ..........................................................6<br />
2. Die Themenauswahl ................................................................. 7<br />
Wie Redaktionen arbeiten ...................................................................7<br />
Die zehn Nachrichtenfaktoren ............................................................8<br />
3. Welche Medien sind geeignet? ............................................... 10<br />
Wen möchten Sie erreichen? ............................................................10<br />
Definieren Sie Ihre Bezugsgruppen ..................................................10<br />
4. Die Pressemitteilung............................................................... 12<br />
Das AIDA-Prinzip ...............................................................................12<br />
Die sechs W-Fragen ..........................................................................13<br />
Die Informationsarchitektur...............................................................13<br />
Der Informationsstil ........................................................................... 17<br />
5. Der Presseverteiler.................................................................. 18<br />
Presseverteiler first ...........................................................................18<br />
Qualität statt Quantität ......................................................................18<br />
Ansprechpartner recherchieren ........................................................19<br />
Wie Sie Kontakte finden ....................................................................20<br />
Die Verteiler-Datenbank ....................................................................23<br />
Der Versand per E-Mail .....................................................................24<br />
6. Nutzen Sie Ihre Website <strong>für</strong> die <strong>Pressearbeit</strong> ......................... 27<br />
Das Pressefoto online .......................................................................27<br />
7. Kontrollieren Sie Ihre Erfolge ................................................ 29<br />
8. Wenn Sie professionelle Unterstützung möchten ................... 30<br />
Hier finden Sie Informationen ...........................................................30<br />
Klare Zielvorgaben ............................................................................30<br />
3
1. Was ist <strong>Pressearbeit</strong>?<br />
Die <strong>Pressearbeit</strong> ist ein wichtiger<br />
Teilbereich der PR (Public Relations).<br />
PR kann man etwas freier<br />
übersetzt als „Beziehungen zur<br />
Öffentlichkeit“ bezeichnen. Im Vergleich<br />
zu Werbemaßnahmen wie<br />
z. B. Anzeigen, die gezielt den Abverkauf<br />
von bestimmten Produkten<br />
unterstützen sollen, geht es bei der<br />
Öffentlichkeitsarbeit vorrangig darum,<br />
Imagepflege zu betreiben und<br />
die öffentliche Meinung über das<br />
eigene Unternehmen positiv zu beeinflussen.<br />
Bei der <strong>Pressearbeit</strong> werden Themen<br />
aufbereitet, um im redaktionellen Teil<br />
eines Mediums zu erscheinen. Ein<br />
Artikel in der lokalen Tageszeitung<br />
beispielsweise wird von Lesern als<br />
glaubwürdiger eingestuft als der In-<br />
4<br />
halt einer Werbeanzeige, da diese<br />
bekanntermaßen gezielt „verkaufen“<br />
soll. Zudem beeinflusst das Wissen<br />
der Leser und Empfänger um die<br />
Hintergründe von Werbemaßnahmen<br />
deren Wirkung. Empfänger sind<br />
sich in der Regel im Klaren darüber,<br />
dass Werbung im Auftrag erstellt<br />
wird und gezielt die Stärken <strong>des</strong> Absenders<br />
betont.<br />
Mit einer regelmäßigen redaktionellen<br />
Präsenz in journalistischen<br />
Medien erreichen Sie zwei wichtige<br />
Dinge: Sie beeinflussen Ihr Image<br />
entsprechend Ihres PR-Ziels und<br />
erhalten sozusagen regelmäßig<br />
„Empfehlungsschreiben“ der veröffentlichenden<br />
Medien, da diese<br />
in den Augen der Leser/Kunden die<br />
Verfasser <strong>des</strong> Inhaltes sind.
Erfolgreiche <strong>Pressearbeit</strong> ist ohne<br />
großes Budget möglich. Hilfreich<br />
dabei ist, die Ansprüche von Journalisten<br />
an eine Pressemitteilung inhaltlich<br />
und formal zu erfüllen, denn<br />
wenn Ihre Meldung Nachrichtenwert<br />
hat und in das Konzept <strong>des</strong> jeweiligen<br />
Mediums passt, vergrößern Sie<br />
Ihre Chancen, dass Journalisten Ihre<br />
Pressemeldungen veröffentlichen.<br />
Im Laufe einer dauerhaften <strong>Pressearbeit</strong><br />
werden Sie idealerweise<br />
mit den Redaktionen der <strong>für</strong> Sie<br />
wichtigen Medien vertrauensvolle<br />
Beziehungen aufbauen können, die<br />
das eigentliche Fundament erfolgreicher<br />
<strong>Pressearbeit</strong> sind.<br />
Ein guter persönlicher Kontakt zu<br />
verschiedenen Medienvertretern ermöglicht<br />
es Ihnen, bei Ihrer <strong>Pressearbeit</strong><br />
auf Veränderungen in der Presselandschaft<br />
zu reagieren.<br />
Mit diesem Leitfaden möchten wir<br />
Ihnen erste Einblicke in die Gegebenheiten<br />
der Pressewelt bieten.<br />
Sie erfahren zum Beispiel, wie Sie<br />
zugkräftige Themen <strong>für</strong> Ihre Pressemitteilungen<br />
finden können.<br />
1. Was ist <strong>Pressearbeit</strong>?<br />
Sie erhalten Anregungen, wie Sie<br />
diese journalistisch und aufmerksamkeitsstark<br />
formulieren können.<br />
Zudem finden Sie viele Informationen<br />
und Tipps, zum Beispiel wie Sie Kontakte<br />
zu den Medien recherchieren<br />
können, welche Ansprüche Medienvertreter<br />
inhaltlich sowie formal an<br />
<strong>Pressearbeit</strong> stellen und wie Sie<br />
E-Mail und das Internet <strong>für</strong> Ihre <strong>Pressearbeit</strong><br />
nutzen können.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!<br />
5
Die Werkzeuge der <strong>Pressearbeit</strong><br />
Erfolgreiche <strong>Pressearbeit</strong> folgt im<br />
Grunde einfachen Regeln und verfügt<br />
über verschiedene Werkzeuge<br />
bzw. Kommunikationsmittel. Dieser<br />
Leitfaden konzentriert sich auf die<br />
Pressemitteilung, da diese neben<br />
der Pressekonferenz das klassische<br />
Werkzeug der <strong>Pressearbeit</strong> ist. Im<br />
Laufe Ihrer <strong>Pressearbeit</strong> werden Sie<br />
die Werkzeuge sicherlich erweitern<br />
können. Im Überblick sind das diese:<br />
Die Pressemitteilung (PM) ist<br />
das entscheidende Bindeglied zwischen<br />
Ihnen, dem Informationsanbieter,<br />
sowie den Journalisten (Informationsverwertern).<br />
Sie enthält<br />
Informationen zu einem Hauptthema.<br />
Mittlerweile werden Pressemeldungen<br />
überwiegend per E–Mail an<br />
die Empfänger verschickt.<br />
Eine Pressemappe sammelt umfang<br />
reiche detaillierte Informa tionen<br />
zu einem Thema. Das können<br />
zum Beispiel sein: Fotos, Unterneh<br />
mensdarstellung, Hin ter grundinformationen<br />
zu Produkten und beteiligten<br />
Personen.<br />
Ein Redaktionsbesuch ist ein offizieller<br />
Termin bei Ihrem Ansprechpartner,<br />
um sich kennenzulernen<br />
und die Basis einer möglichen Zusammenarbeit<br />
zu erörtern.<br />
6<br />
1. Was ist <strong>Pressearbeit</strong>?<br />
Das Pressegespräch folgt dem<br />
Prinzip der Pressekonferenz, im<br />
Hinblick auf Personenanzahl, Themenbrisanz<br />
sowie Budget hat es<br />
einen kleineren Rahmen.<br />
Die Pressekonferenz versammelt<br />
eine Vielzahl von Vertretern unterschiedlicher<br />
Medien. Dieser Presse-<br />
Event verlangt ein sehr wichtiges<br />
Thema sowie ein großes Budget.<br />
TIPP<br />
Das wichtigste Werkzeug <strong>für</strong><br />
eine erfolgreiche <strong>Pressearbeit</strong><br />
ist eine verlässliche, vertrauenswürdige<br />
Beziehung zu Journalisten.
2. Die Themenauswahl<br />
Was muss getan werden, um eine<br />
Veröffentlichung zu erreichen? Entscheidend<br />
dabei ist unter anderem<br />
der Nachrichtenwert einer Meldung.<br />
Journalisten sind in erster Linie daran<br />
interessiert, den redaktionellen Inhalt<br />
<strong>des</strong> Mediums, <strong>für</strong> das sie schreiben,<br />
hochwertig und zielgruppengerecht<br />
zu gestalten. Um im von Zeitdruck<br />
und Redaktionsschluss geprägten<br />
Journalistenleben Aufmerksamkeit<br />
zu erregen, sollten Sie einige Punkte<br />
beachten.<br />
Wie Redaktionen arbeiten<br />
Redaktionen werden täglich von<br />
Meldungen überflutet und wählen<br />
aus einer nahezu unüberschaubaren<br />
Menge die Themen mit dem höchsten<br />
Nachrichtenwert aus. Journalisten<br />
arbeiten in der Regel unter hohem<br />
Zeitdruck und müssen sich mit<br />
einer Vielzahl von Themen beschäftigen.<br />
Erfolgreiche <strong>Pressearbeit</strong>er<br />
berücksichtigen die Umstände <strong>des</strong><br />
journalistischen Alltags, indem Sie<br />
Inhalte liefern, die <strong>für</strong> das Medium<br />
interessant sind und keinen Zusatzaufwand<br />
verursachen.<br />
In einer Flut von Informationen Aufmerksamkeit<br />
zu wecken, kann gelingen,<br />
wenn Ihre Meldung auf den<br />
ersten Blick als interessant eingestuft<br />
wird. Für diesen Fall ist es hilfreich,<br />
sich die „Journalistenbrille“<br />
aufzusetzen.<br />
Der Schlüssel <strong>für</strong> eine Veröffentlichung<br />
liegt im Nachrichtenwert einer<br />
Meldung. Der Nachrichtenwert<br />
orientiert sich an den sogenannten<br />
Nachrichtenfaktoren. Nach Untersuchungen<br />
in der kommunikations-<br />
wissenschaftlichen Forschung haben<br />
sich die folgenden bewährt.<br />
Die zehn Nachrichtenfaktoren<br />
I. Geografische Nähe<br />
II. Aktualität<br />
III. Prominenz<br />
IV. Fortschritt<br />
V. Human Interest<br />
VI. Dramatik<br />
VII. Folgenschwere<br />
VIII. Konflikt<br />
IX. Kuriosität<br />
X. Sex/Liebe<br />
7
I. Geografi sche Nähe<br />
(lokal, regional)<br />
Die Meldung hat einen lokalen<br />
Bezug, ist im Verbreitungsgebiet<br />
<strong>des</strong> Mediums von Belang,<br />
z. B. eine von Ihnen organisierte<br />
Lesung vor Ort, eine Aktion mit<br />
der örtlichen Schule etc.<br />
II. Aktualität<br />
Damit ist zeitliche Nähe gemeint.<br />
Diese orientiert sich am Publikationsrhythmus<br />
<strong>des</strong> Mediums.<br />
Tageszeitungen, Fernsehen und<br />
Rundfunk berichten hochaktuell.<br />
Wochenzeitungen oder monatlich<br />
erscheinende Medien haben<br />
einen größeren Spielraum.<br />
III. Prominenz<br />
Das öffentliche Interesse an bekannten<br />
Persönlichkeiten ist meist<br />
sehr stark. Je bekannter eine<br />
Person ist, <strong>des</strong>to eher wird eine<br />
Nachricht veröffentlicht. Da<strong>für</strong><br />
bieten sich z. B. Autorenlesungen,<br />
Signierstunden, Lesefestivals an.<br />
8<br />
2. Die Themenauswahl<br />
Quelle: www.buchhandlung-meyer.de, 6. November 2009, 18 Uhr<br />
IV. Fortschritt<br />
Der Nachrichtenfaktor „Fortschritt“<br />
meint Veränderungen<br />
oder Verbesserungen in Bezug<br />
auf Ihre Buchhandlung. Das<br />
können z. B. sein: ein Umzug in<br />
größere Räume, Einführung von<br />
Dienstleistungen, die ein noch<br />
angenehmeres oder interessanteres<br />
Kauferlebnis ermöglichen.<br />
V. Human Interest<br />
Darunter fallen soziale Themen,<br />
die emotional besonders ansprechend<br />
sind, von Menschlichkeit<br />
und Mitgefühl handeln.<br />
Das können z. B. Aktionen sein,<br />
deren Erlös zugunsten eines<br />
karitativen Zwecks eingesetzt<br />
wird.<br />
VI. Dramatik<br />
Hier sind Themen gemeint, die<br />
im Kern unglückliche Ereignisse<br />
beschreiben, wie bspw. das der<br />
Buchhandlung Meyer aus Weißenburg.
VII. Folgenschwere<br />
Hierzu gehören Ereignisse, die<br />
<strong>für</strong> Ihre Kunden, Ihr lokales Umfeld<br />
zwingend Veränderungen<br />
nach sich ziehen, z. B. der Bau<br />
eines Einkaufscenters und sich<br />
dadurch ändernde Anfahrten,<br />
Laufwege; Einführung einer<br />
Innenstadt-Maut etc.<br />
VIII.Konfl ikt<br />
Konfl ikte, das sind meist starke<br />
Nach richtenfaktoren, von denen<br />
jedoch sparsam berichtet werden<br />
sollte.<br />
IX. Kuriosität<br />
Außergewöhnliche, nicht alltägliche<br />
Geschichten sind sehr<br />
beliebt. Der Fuhrpark der Buchhandlung<br />
Stephan Jaenicke in<br />
Detmold beispielsweise besteht<br />
aus Oldtimern, die nicht nur als<br />
auffällige Werbeträger Dienst<br />
tun, sondern auch als Auslieferungsfahrzeuge<br />
genutzt werden.<br />
Foto: Buchhandlung Stephan Jaenicke<br />
2. Die Themenauswahl<br />
X. Sex/Liebe<br />
Ein Thema, das in der Regel<br />
von Jung und Alt als interessant<br />
empfunden wird. Der konkrete<br />
Bezug zum eigenen Unternehmen<br />
sei hier der Fantasie <strong>des</strong><br />
Einzelnen überlassen ...<br />
Die ersten beiden Nachrichtenfaktoren<br />
„Nähe“ und „Aktualität“ setzen<br />
Journalisten grundsätzlich als<br />
Bedingung voraus. Selbst wenn alle<br />
anderen Faktoren erfüllt sind, ist<br />
die Meldung keine Nachricht mehr,<br />
wenn „Nähe“ und „Aktualität“ nicht<br />
gegeben sind.<br />
Je mehr von den restlichen Faktoren<br />
berücksichtigt sind, <strong>des</strong>to höher<br />
steigt der Nachrichtenwert und damit<br />
die Chance, dass die Meldung das<br />
Interesse <strong>des</strong> Journalisten weckt.<br />
Auch wenn eine Meldung zahlreiche<br />
Nachrichtenfaktoren erfüllt,<br />
sollten Sie einen Nachrichtenkern<br />
(Aufhänger) haben, damit das Thema<br />
nicht überfrachtet wirkt.<br />
9
3. Welche Medien sind geeignet?<br />
Mit <strong>Pressearbeit</strong> steuern und planen<br />
Sie gezielt Kommunikationsprozesse<br />
mit Ihren Bezugsgruppen in<br />
der Öffentlichkeit. Bezugsgruppen<br />
sind diejenigen Zielgruppen, die Sie<br />
mit Ihren Meldungen ansprechen<br />
wollen. Die Medien fungieren dabei<br />
als Vermittler, die Ihre Informationen<br />
weitergeben.<br />
Wen möchten Sie erreichen?<br />
Journalisten geben Informationen<br />
nur weiter, wenn diese <strong>für</strong> die Empfänger<br />
<strong>des</strong> Mediums interessant<br />
sind. Einfach gesagt: ein Fachmedium<br />
<strong>für</strong> Gartenbau wird keine<br />
Meldung aus der Welt <strong>des</strong> Buches<br />
veröffentlichen.<br />
Deshalb ist es sinnvoll, Ihre möglichen<br />
Bezugsgruppen zu defi nieren.<br />
Dabei sollten Sie nicht ausschließlich<br />
an Ihren bestehenden Kundenkreis<br />
10<br />
denken und recherchieren, welche<br />
Medien Ihre Kunden konsumieren,<br />
sondern überlegen, welche Bezugsgruppen<br />
darüber hinaus wichtig <strong>für</strong><br />
Sie sein können.<br />
Diese Fragen können Ihnen die Defi<br />
nition von Bezugsgruppen erleichtern:<br />
• Wer könnte Sie an potenzielle<br />
Kunden weiterempfehlen?<br />
• Wie erfahren Kunden von<br />
Ihnen?<br />
• Mit wem sind Ihre Kunden<br />
im Gespräch?<br />
• Wer wirkt auf Ihre Kunden ein?<br />
• Welche potenziellen Kooperationspartner<br />
sollten von Ihnen<br />
wissen?<br />
Zudem ist es wichtig, dass Sie sich<br />
überlegen, welches Ziel die <strong>Pressearbeit</strong><br />
haben soll:<br />
• Wer soll von Ihnen erfahren?<br />
• Mit welchem Thema möchten<br />
Sie bekannt werden?<br />
• In welchen Medien ist eine<br />
Veröffentlichung sinnvoll?
Defi nieren Sie Ihre Bezugsgruppen<br />
Wenn Sie sich mit der Frage auseinandersetzen,<br />
an welche Medien Sie<br />
sich wenden, ist es hilfreich, eine<br />
Liste mit allen <strong>für</strong> Sie relevanten<br />
Medien zu erstellen, die als Basis<br />
<strong>für</strong> Ihren persönlichen Presseverteiler<br />
genutzt werden kann. Zu den relevanten<br />
Medien zählen diejenigen,<br />
mit denen sich Ihre Bezugsgruppen<br />
beschäftigen.<br />
Investieren Sie Zeit, um sich einen<br />
Überblick über alle regionalen sowie<br />
auch überregionale Medien zu<br />
verschaffen und sortieren Sie nach<br />
diesen Kriterien aus:<br />
• Nutzt Ihre Bezugsgruppe Publikumsmedien<br />
und/oder Fachmedien?<br />
3. Welche Medien sind geeignet?<br />
Quelle: www.presseundbuecher.de, 6. November 2009, 18 Uhr<br />
• Erreichen Sie Ihre Bezugsgruppen<br />
durch lokale, regionale oder<br />
überregionale Medien?<br />
• Welche Medien nutzen Ihre Bezugsgruppen?<br />
Print, Radio, TV<br />
oder Online-Medien?<br />
Seien Sie <strong>für</strong> alle Medien offen, denn<br />
jede Veröffentlichung verschafft Ihnen<br />
Vorteile, wenn Sie einen Journalisten<br />
auf sich aufmerksam machen<br />
möchten. Wenn bereits von Ihnen<br />
berichtet wurde, können Sie einen<br />
Journalisten leichter <strong>für</strong> eines Ihrer<br />
Themen interessieren. Wie Sie Kontakte<br />
recherchieren, erfahren Sie in<br />
Kapitel 5, Der Presseverteiler.<br />
11
4. Die Pressemitteilung<br />
Die Pressemitteilung ist ein zentrales<br />
Instrument der <strong>Pressearbeit</strong>.<br />
Sie ist im Vergleich zu der Organisation<br />
eines Pressegesprächs mit<br />
deutlich weniger Aufwand verbunden.<br />
Eine Pressemitteilung sollte stets im<br />
Nachrichtenstil verfasst sein. Dadurch<br />
kann ein Journalist ein Thema<br />
leichter verstehen und einordnen.<br />
Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass die Pressemeldung<br />
ihr Ziel erreicht: die Zielgruppe<br />
Journalisten zu einem Medienbericht<br />
zu motivieren.<br />
Eine Pressemeldung hat durchaus<br />
auch die Funktion einer Visitenkarte.<br />
Deshalb ist ihre möglichst professionelle<br />
äußere Form ebenso wichtig<br />
wie ihr Inhalt.<br />
Der Inhalt sollte grundsätzlich zwei<br />
Prinzipien erfüllen: Zum einen das<br />
aus dem Marketing bekannte AIDA-<br />
Prinzip, und zum anderen sollten<br />
die sogenannten sechs W-Fragen<br />
beantwortet sein.<br />
12<br />
Das AIDA-Prinzip<br />
Das AIDA-Prinzip soll im Fall der<br />
<strong>Pressearbeit</strong> die Zielgruppe Journalisten<br />
zum Handeln motivieren. Es<br />
baut auf vier Faktoren auf:<br />
Attention (Aufmerksamkeit)<br />
Interest (Interesse)<br />
Desire (Wunsch/Vorhaben)<br />
Action (Handlung)<br />
Aufmerksamkeit<br />
Bereits die Überschrift weckt Interesse.<br />
Interesse<br />
Die Meldung wird gelesen.<br />
Wunsch<br />
Die Meldung soll veröffentlicht werden.<br />
Handlung<br />
Die Meldung wird kopiert, redigiert<br />
oder der Journalist nimmt Kontakt<br />
auf, um mehr zu erfahren.
Informationsarchitektur und -stil<br />
Eine Pressemeldung folgt inhaltlich<br />
sowie formal einer Informationsarchitektur,<br />
die auch ohne journalistischen<br />
Hintergrund umsetzbar ist.<br />
Die Hauptmerkmale sind:<br />
• Nachrichtenstil<br />
• die sechs W-Fragen<br />
• Informationsaufbau folgt dem<br />
Prinzip einer umgekehrten<br />
Pyramide (das Wichtige zuerst)<br />
• feste redaktionelle Bausteine<br />
• Form und Sprache nach journalistischen<br />
Grundsätzen<br />
Die sechs W-Fragen<br />
Der Nachrichtenstil erfüllt die Anforderung,<br />
ein Thema möglichst sachlich<br />
darzustellen. Im Inhalt sollten<br />
diese sogenannten sechs W-Fragen<br />
beantwortet sein:<br />
Wer?<br />
Wann?<br />
Was?<br />
Wo?<br />
Wie?<br />
Warum?<br />
4. Die Pressemitteilung<br />
Die Informationsarchitektur<br />
Generell gilt: Eine Pressemitteilung<br />
sollte eine Kernbotschaft (die Hauptnachricht)<br />
enthalten. Diese Kernbotschaft<br />
finden Sie, indem Sie die Aussage<br />
in einen Satz zusammenfassen,<br />
wie z. B. „Nobelpreisträger/in zu Besuch“.<br />
Es ist sinnvoll, erst mit dem Erstellen<br />
der Pressemitteilung zu beginnen,<br />
wenn Sie die Kernbotschaft<br />
definiert haben. Die Kernaussage<br />
bildet die Basis <strong>für</strong> eine klare Textstruktur<br />
sowie eine sinnvolle Ausrichtung.<br />
Das ist <strong>für</strong> die Zielgruppe<br />
der Journalisten ebenso wichtig<br />
wie <strong>für</strong> die Leser Ihrer Botschaft.<br />
TIPP<br />
Es sind die Fakten, die eine Pressemitteilung<br />
spannend machen.<br />
Benennen Sie alle Inhalte und<br />
wichtigen Details <strong>des</strong>halb möglichst<br />
konkret. „Die Buchhandlung<br />
XY engagiert sich in Sachen<br />
Ausbildung“ ist inhaltlich sicher<br />
richtig. Die Formulierung: „Die<br />
Buchhandlung XY startet mit<br />
vier Azubis in das nächste Ausbildungsjahr“,<br />
macht das Thema<br />
deutlich greifbarer, mit Details<br />
wirkt es interessanter.<br />
13
Sobald Sie die Kernaussage gefunden<br />
haben, kann es mit dem Schreiben<br />
losgehen. Stellen Sie dabei den<br />
zentralen Inhalt immer an den Anfang<br />
Ihrer Meldung. Dies ist <strong>für</strong> jeden<br />
Redakteur eine Selbstverständlichkeit,<br />
denn die Informationsarchitektur<br />
einer Nachricht folgt dem Prinzip<br />
einer umgekehrten Pyramide.<br />
Der inhaltliche Aufbau einer Meldung<br />
sollte diesem Schema folgen:<br />
I. Kerninformation<br />
• Überschrift<br />
• Kernbotschaft<br />
• Sechs W-Fragen<br />
II. Zusatzinformation<br />
• Hintergründe<br />
• Ursachen<br />
III. Hintergrundinformation<br />
• Wirkungen<br />
• Zusammenhänge<br />
14<br />
4. Die Pressemitteilung<br />
Kern<br />
Zusatz<br />
Hintergrund<br />
Das hat mehrere Gründe: Aus Bleisatzzeiten<br />
stammt die Tradition, bei<br />
Kürzungen vom Ende <strong>des</strong> Textes<br />
her zu beginnen. Davon unabhängig<br />
zeigen wissenschaftliche Untersuchungen,<br />
dass nicht jeder Leser<br />
den Text zu Ende liest. Der letzte<br />
Absatz eines Artikels wird von sehr<br />
viel weniger Personen beachtet als<br />
die Überschrift.
Bausteine der<br />
Informationsarchitektur<br />
Eine Meldung sollte diese Elemente<br />
enthalten:<br />
A. Kennzeichnung<br />
(hier: Presse-Info)<br />
B. Überschrift<br />
C. Unterzeile<br />
D. Einstieg<br />
E. Fließtext<br />
F. Kontaktdaten<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
4. Die Pressemitteilung<br />
15
16<br />
4. Die Pressemitteilung<br />
A. Kennzeichnung<br />
Versehen Sie die Pressemitteilung<br />
oberhalb der Überschrift<br />
deut lich mit dem Wort „Pressemitteilung“<br />
(Pressemeldung oder<br />
Presse-Info oder mit dem Kürzel<br />
PM) damit sofort ersichtlich ist,<br />
worum es sich handelt.<br />
B. Überschrift<br />
Die sogenannte Headline ist<br />
der Aufmacher und soll in dieser<br />
Funktion Aufmerksamkeit<br />
wecken. Gehen Sie nach dem<br />
AIDA-Prinzip vor und überlegen<br />
Sie sich eine emotionale Formulierung,<br />
die die Journalisten neugierig<br />
macht. In dem Fachbuch<br />
„Die Überschrift“ (Berlin 2002)<br />
formulieren Wolf Schneider und<br />
Detflef Esslinger fünf Kriterien,<br />
die Überschriften journalistischer<br />
Texte – also von Nachrichten wie<br />
von Pressemeldungen – erfüllen<br />
sollen:<br />
• Die Überschrift muss<br />
eine klare Aussage haben.<br />
• Die Aussage sollte die<br />
zentrale Aussage <strong>des</strong><br />
Textes sein.<br />
• Sie darf den Text nicht<br />
verfälschen.<br />
• Sie muss korrekt, leicht<br />
erfassbar sowie unmissverständlich<br />
formuliert sein.<br />
• Sie sollte Leseanreiz bieten.<br />
C. Unterzeile<br />
Die sogenannte Subline erläutert<br />
die Überschrift, die nicht<br />
<strong>für</strong> sich alleine erklärt, um was<br />
es geht, sondern als Aufmacher<br />
gezielt auf Aufmerksamkeitsstärke<br />
ausgerichtet ist.<br />
D. Einstieg<br />
Der sogenannte Lead sollte alle<br />
wichtigen Fakten beinhalten, also<br />
idealerweise bereits die sechs<br />
W-Fragen beantworten. Innerhalb<br />
<strong>des</strong> Einstiegs wird der erste<br />
Satz (Lead-Satz) als besonders<br />
aufmerksamkeitsstark eingestuft<br />
und soll zum Text hinführen und<br />
Interesse wecken. Ein anderer<br />
Weg ist, den Einstieg mit der Antwort<br />
auf die erste W-Frage zu geben.<br />
E. Fließtext<br />
Nach dem Einstieg werden Zusatz-<br />
und Hintergrundinformationen<br />
verarbeitet. Das kann in<br />
einem ausführlichen Textblock<br />
geschehen. Zugunsten der Lesbarkeit<br />
und einer sichtbaren<br />
Struktur ist es ratsam, den Fließtext<br />
nochmals in einzelne Absätze<br />
mit Zwischenüberschriften zu<br />
unterteilen, die jeweils einen Aspekt<br />
<strong>des</strong> Themas hervorheben.
F. Kontaktdaten<br />
Geben Sie in der Pressemitteilung<br />
vollständige Kontaktdaten<br />
eines PR-Ansprechpartners an.<br />
Journalisten entscheiden gern<br />
selber, ob sie per Telefon, E-Mail<br />
oder Fax mit Ihnen in Verbindung<br />
treten.<br />
Informationsstil<br />
Journalisten schätzen es, wenn sie<br />
Texte nicht mehr umformulieren müssen.<br />
Diese Dinge können Sie bei der<br />
sprachlichen Gestaltung beachten:<br />
Kurze Sätze: Maximal 17 Wörter<br />
in einem Satz gelten als Länge, die<br />
ein Leser gut verstehen kann. Lange<br />
Sätze kosten Energie und Konzentration,<br />
um diese zu verstehen,<br />
was Leser und Journalisten dazu<br />
verleiten kann, nicht weiterzulesen.<br />
Hauptsätze: Verwenden Sie statt<br />
Schachtelsätzen besser Hauptsätze.<br />
Das erleichtert das Verständnis<br />
und Inhalte können dadurch schneller<br />
erfasst werden.<br />
Aktive Verben: Formulieren Sie<br />
mit aktiven Verben. Diese machen<br />
Sätze lebendig, während passive<br />
Verben zum einen bürokratisch<br />
klingen können und zum anderen<br />
eine Distanz <strong>des</strong> Autors zum Thema<br />
suggerieren. Wenn Sie aktiv formulieren,<br />
ist der Inhalt gehaltvoller.<br />
4. Die Pressemitteilung<br />
Abkürzungen: Journalisten vermeiden<br />
in der Regel alles, was den<br />
Lesefluss behindern könnte. Bei<br />
Abkürzungen muss der Leser kurz<br />
überlegen, wo<strong>für</strong> diese stehen.<br />
Berufe und Titel: Aus demselben<br />
Grund werden Berufe und Titel<br />
ebenfalls ausgeschrieben.<br />
Zahlen: Das Prinzip der Lesbarkeit<br />
gilt auch bei Zahlen. Niedrige Zahlen<br />
von eins bis zwölf werden ausgeschrieben,<br />
höhere Zahlen werden<br />
auf- oder abgerundet.<br />
17
5. Der Presseverteiler<br />
Die klassischen journalistischen<br />
Medien sind Presse, Rundfunk<br />
und Fernsehen. Das Internet ist<br />
mittlerweile ebenfalls ein wichtiges<br />
Medium <strong>für</strong> <strong>Pressearbeit</strong>. Nahezu<br />
alle Medien haben heutzutage eine<br />
adäquate Abbildung ihrer redaktionellen<br />
Inhalte auf einer eigenen<br />
Website. Je größer und reichweitenstärker<br />
das Medium ist, <strong>des</strong>to wahrscheinlicher<br />
ist es, dass es eine<br />
Print-Redaktion und eine selbständige<br />
Online-Redaktion gibt. Das bedeutet,<br />
dass es beispielsweise <strong>für</strong><br />
ein und dieselbe Tageszeitung zwei<br />
Ansprechpartner/Adressaten gibt.<br />
Presseverteiler first<br />
Aus zwei Gründen sollten Sie einen<br />
Presseverteiler aufbauen, bevor Sie<br />
mit der <strong>Pressearbeit</strong> beginnen: Erstens<br />
benötigt der Aufbau eines Presseverteilers<br />
viel Zeit und es könnte<br />
<strong>des</strong>halb passieren, dass das Thema<br />
bereits veraltet ist, bis Sie den passenden<br />
Ansprechpartner recherchiert<br />
haben.<br />
Zweitens können Sie die Pressemitteilungen<br />
zielgerichteter formulieren.<br />
Eine Fachzeitschrift beispielsweise<br />
stellt andere inhaltliche Ansprüche<br />
als eine Tageszeitung.<br />
18<br />
TIPP<br />
Je zielgerichteter und besser<br />
vorbereitet Sie versenden, umso<br />
höher sind die Chancen, dass<br />
Ihre Meldung veröffentlicht wird.<br />
Deshalb lohnt es sich, Journalistenkontakte<br />
so zu verwalten,<br />
dass sie nach Art <strong>des</strong> Mediums<br />
sowie nach Region selektiert<br />
werden können.<br />
Qualität statt Quantität<br />
Bei der <strong>Pressearbeit</strong> gilt nicht das<br />
Motto „Je mehr Empfänger, <strong>des</strong>to<br />
wahrscheinlicher eine Veröffentlichung“.<br />
Recherchieren Sie <strong>des</strong>halb,<br />
ob Ihre Themen grundsätzlich<br />
in das Konzept <strong>des</strong> Mediums<br />
passen.<br />
Ein Medium, das beispielsweise<br />
keinen Veranstaltungskalender hat,<br />
wird eine Terminankündigung nicht<br />
veröffentlichen. Grundsätzlich ist es<br />
ratsam, den Verteiler vor jeder Versendung<br />
zu prüfen um nicht passende<br />
Adressaten auszusortieren.
Welcher Sender?<br />
Welche Sendung?<br />
Ableger von<br />
Print/Radio?<br />
Reine<br />
Internetangebote?<br />
Ansprechpartner recherchieren<br />
Bevor Sie Kontakte recherchieren,<br />
lohnt es sich, systematisch zu überlegen,<br />
<strong>für</strong> welche Redaktionen Ihre<br />
Pressemeldungen interessant sind.<br />
Welcher Sender?<br />
Welche Sendung?<br />
Fernsehen<br />
Online<br />
Radio<br />
5. Der Presseverteiler<br />
Welche Redaktionen<br />
will ich ansprechen? Kundenzeitschriften<br />
Freie Journalisten<br />
Welche Tageszeitung?<br />
Auch Sonntagszeitungen?<br />
Welche Redaktion (Teile/Beilagen)?<br />
Lokalausgaben/-redaktionen?<br />
Tageszeitungen<br />
Anzeigenblätter<br />
Welche Wochenblätter?<br />
Auch Gemeindeblätter?<br />
Fachzeitschriften<br />
Publikumszeitschriften<br />
Quelle: Praxisbuch <strong>Pressearbeit</strong>, Andreas<br />
Lutz und Isabel Nitzsche, LINDE VERLAG<br />
Wien, Wien 2007<br />
19
20<br />
5. Der Presseverteiler<br />
Wie Sie Kontakte finden<br />
Zeitschriftenhandel<br />
Um sich einen Überblick über die<br />
Medienlandschaft zu verschaffen ist<br />
es lohnend, zu einem gut sortierten<br />
Zeitschriftenhändler zu gehen. Hier<br />
finden Sie Medien aus anderen Regionen<br />
und Ländern sowie ein breites<br />
Spektrum von Fachzeitschriften.<br />
Nehmen Sie die Medien mit nach<br />
Hause, die <strong>für</strong> Ihren Presseverteiler<br />
infrage kommen und werten Sie<br />
das jeweilige Impressum aus oder<br />
recherchieren Sie die Redaktionsadresse<br />
im Internet.<br />
Kaufen Sie die Tageszeitungen, in<br />
denen Sie sich eine Berichterstattung<br />
über sich vorstellen können.<br />
Überlegen Sie, welche verschiedenen<br />
Rubriken <strong>für</strong> Sie infrage kommen:<br />
nur der Kulturteil und der Lokalteil<br />
oder ebenfalls die Beilage,<br />
der Veranstaltungskalender?<br />
Bei größeren Tageszeitungen ist<br />
<strong>für</strong> jede Rubrik eine andere Redaktion<br />
zuständig. Wenn es bei der<br />
einen mit dem Kontakt oder einer<br />
Veröffentlichung nicht klappt, haben<br />
Sie eventuell bei der anderen<br />
eine Chance.<br />
Machen Sie sich ebenfalls ein Bild<br />
über die Inhalte von Boulevardzeitungen,<br />
Wochen- und Gemeindeblättern.<br />
Denn auch diese werden<br />
gelesen.<br />
Wenn <strong>für</strong> Sie Radio und Fernsehen<br />
infrage kommen, finden Sie in der<br />
Regel die Programmstruktur und<br />
die Sendeformate ebenso im Internet<br />
wie die Redaktionen der jeweiligen<br />
Sendungen.<br />
Bei lokalen Fernseh- und Radiosendern<br />
gibt es manchmal nicht<br />
<strong>für</strong> jede einzelne Sendung eine eigenständige<br />
Redaktion. Hier lohnt<br />
es sich, anzurufen und zu erfragen,<br />
wer z. B. <strong>für</strong> die Kultursendung inhaltlich<br />
verantwortlich ist.<br />
TIPP<br />
Beim Aufbau <strong>des</strong> Presseverteilers<br />
lohnt es sich, wählerisch<br />
zu sein. Ziel ist es, besonders<br />
aussichtsreiche Empfänger zu<br />
finden.<br />
Sobald Sie mit der Medienanalyse<br />
begonnen haben, werden Sie<br />
Medien, mit denen Sie täglich in<br />
Kontakt kommen, bewusster wahrnehmen,<br />
infrage kommende Journalisten<br />
und Redaktionen erkennen<br />
und Ihren Verteiler schrittweise<br />
vervollständigen.
Rathaus<br />
Fragen Sie in der Pressestelle Ihres<br />
Rathauses nach. Kommunale<br />
Pressestellen gelten als öffentliche<br />
Einrichtungen und geben <strong>des</strong>halb<br />
auf Anfrage Presseverteiler heraus<br />
– gratis. Ratsam ist jedoch, die Aktualität<br />
der Adressen zu überprüfen.<br />
Nachschlagewerke<br />
Viel Zeit <strong>für</strong> Recherchen können Sie<br />
sparen, wenn Sie Zugang zu einer<br />
Datenbank haben, die Journalistenadressen<br />
enthält.<br />
Die bekanntesten Verlage, die Adressen<br />
zum Kauf anbieten sind der<br />
Verlag Dieter Zimpel (www.zimpel.<br />
de) und der Stamm Verlag (www.<br />
stamm.de). Beide Angebote sind<br />
kostenpflichtig. Der Verlag Dieter<br />
Zimpel bietet beispielsweise Zugang<br />
zu 90.000 Redaktions- und Journalistenadressen.<br />
Angeboten werden<br />
die Adressen als Online-Abo, auf<br />
CD-ROM oder als Loseblattwerke.<br />
Ein weiteres Angebot <strong>des</strong> Verlags<br />
ist der Zugriff auf den „Themenplan“,<br />
ein Verzeichnis mit jährlich<br />
rund 30.000 redaktionellen Sonderthemen,<br />
Beilagen und Sonderheften.<br />
Da die Redaktionen bei solchen<br />
Gelegenheiten relativ intensiv<br />
über ein Thema berichten, haben<br />
Sie bei frühzeitiger Zusendung<br />
von Presseinformationen bessere<br />
Chancen auf eine Veröffentlichung<br />
als gewöhnlich.<br />
5. Der Presseverteiler<br />
Der Stamm Verlag verspricht einen<br />
Zugriff auf über 100.000 Adressen,<br />
wobei neben den Redaktionsadressen<br />
auch Kontaktdaten der Anzeigenabteilungen<br />
enthalten sind.<br />
Die Daten werden im zweimonatigen<br />
Aktualisierungszyklus auf CD-<br />
ROM ausgeliefert, einen Online-Zugang<br />
gibt es hier nicht.<br />
Etwas günstiger ist die Stamm Medien-CD,<br />
die halbjährlich als elektronische<br />
Ausgabe <strong>des</strong> „Stamm Leitfaden<br />
durch Presse und Werbung“<br />
herausgegeben wird. In Buchform<br />
ist der „Stamm“ in vielen Bibliotheken<br />
zu finden.<br />
Seit Jahren veröffentlicht der Kroll-<br />
Verlag (www.kroll-verlag.de) handliche<br />
Pressetaschenbücher zu den<br />
unterschiedlichsten Themenbereichen,<br />
die zahlreiche Kontaktdaten<br />
von spezialisierten Journalisten und<br />
Redaktionen der Fach- und Tagespresse,<br />
von Funk und Fernsehen<br />
enthalten.<br />
Über 23.000 Adressen bietet „Redaktions<br />
Adress“, ein halbjährlich<br />
erscheinen<strong>des</strong> Handbuch aus dem<br />
Media Daten Verlag (www.mediadaten.de).<br />
21
22<br />
5. Der Presseverteiler<br />
Der richtige Ansprechpartner<br />
Name und Anschrift einer Redaktion<br />
sind relativ leicht herauszufinden,<br />
jedoch kein Garant da<strong>für</strong>,<br />
dass die Meldung beim richtigen<br />
Ansprechpartner ankommt.<br />
Falls Sie keinen direkten Ansprechpartner<br />
recherchieren konnten,<br />
empfiehlt sich, zumin<strong>des</strong>t den Ressortleiter<br />
der jeweiligen Rubrik anzuschreiben.<br />
Fragen Sie direkt bei der<br />
Redaktion an. Falls Sie auf Nachfrage<br />
eine allgemeine Redaktionsadresse<br />
erhalten, liegt das an der Organisationsstruktur<br />
der Redaktion.<br />
!<br />
HINWEIS<br />
Wenn Sie einer Person regelmäßig<br />
E-Mails schicken möchten,<br />
benötigen Sie aus rein rechtlichen<br />
Gründen grundsätzlich<br />
eine ausdrückliche Zustimmung<br />
<strong>des</strong> Empfängers. Schon <strong>des</strong>halb<br />
ist es sinnvoll, vorab telefonisch<br />
Kontakt aufzunehmen.<br />
Allerdings sind die meisten Redaktionen<br />
in diesem Punkt nicht<br />
so streng, da ein berufliches<br />
Interesse gegeben ist, Pressemeldungen<br />
zu erhalten.<br />
Der Zimpel Verlag wirbt damit, dass<br />
alle Journalistenadressen autori-<br />
siert sind. Bei solchen Verzeichnissen<br />
können Sie davon ausgehen,<br />
dass die jeweiligen Adressaten mit<br />
einer Kontaktaufnahme einverstanden<br />
sind.<br />
TIPP<br />
Der umfassende Medienbeobach<br />
tungs dienst LandauMedia<br />
(www.landaumedia.de) ermittelt<br />
regelmäßig deutschlandweit alle<br />
Neuerscheinungen und Einstellungen<br />
von Medien. Diese Informationen<br />
werden gratis als Online-Download-Dokumente<br />
zur<br />
Verfügung gestellt. Zu finden ist<br />
dieser Service online unter der<br />
Rubrik „Service/Medienmarkt“.<br />
Die erste Kontaktaufnahme<br />
In der Praxis fehlt vor dem Versand<br />
der ersten Pressemitteilung die<br />
Zeit, alle Empfänger persönlich zu<br />
kontaktieren, dennoch sollten Sie<br />
zumin<strong>des</strong>t die wichtigsten Medien<br />
bzw. deren Vertreter bereits gesprochen<br />
haben. Die Anrufe bei den<br />
anderen Medien können Sie im Anschluss<br />
an den ersten oder zweiten<br />
Versand nachholen. Bei dieser Gelegenheit<br />
können Sie auch fragen,<br />
ob Meldungen dieser Art grundsätzlich<br />
interessant sind und weiter<br />
zugeschickt werden dürfen.
Die Verteiler-Datenbank<br />
Für eine effektive Weiterverarbeitung<br />
und Pflege der Empfängerdaten<br />
ist eine Excel-Liste vorteilhaft:<br />
Es lassen sich Filterfunktionen und<br />
verschiedene Kategorien einrichten.<br />
Zudem können die Daten unkompliziert<br />
in andere Programme übernommen<br />
werden, um Serienbriefe,<br />
-faxe oder -E-Mails zu versenden.<br />
Noch komfortabler ist ein Adressverwaltungsprogramm.<br />
Das empfiehlt<br />
sich, wenn Sie einen sehr großen<br />
Presseverteiler aufbauen möchten<br />
oder bereits ein solches Programm<br />
zur Kundenverwaltung verwenden.<br />
Sie sollten in Ihrem Verteiler je<strong>des</strong><br />
Detail eines Kontaktes erfassen<br />
können. Diese Angaben sind<br />
grundsätzlich ratsam:<br />
• Kontaktdatum und -art:<br />
Aufnahme in Verteiler,<br />
Kontaktaufnahme, Anruf etc.<br />
• Anlass: Empfehlung,<br />
Informationsanfrage<br />
• Erscheinung/Sendetermin<br />
(Falls eine Veröffentlichung<br />
geplant ist, wann oder in<br />
welcher Ausgabe?)<br />
• Anrede<br />
• Vor- und Zuname<br />
• Telefonnummer<br />
• E-Mail-Adresse<br />
5. Der Presseverteiler<br />
• Position: Chefredakteur,<br />
freier Redakteur etc.<br />
• Medium<br />
• Redaktion: bestimmte<br />
Ressorts wie z. B. Kultur,<br />
Lokalteil, Redaktion<br />
Veranstaltungshinweise<br />
• Medienkategorie<br />
• Einzugsbereich: Frankfurt,<br />
Hessen, bun<strong>des</strong>weit<br />
Falls Sie in Erfahrung bringen konnten,<br />
welchen Versandweg (Post,<br />
Fax, E-Mail) der Ansprechpartner<br />
bevorzugt, sollten Sie den bevorzugten<br />
Versandweg in einem eigenen<br />
Feld notieren und solche<br />
Wünsche beim Versand berücksichtigen.<br />
TIPP<br />
Auch wenn es etwas zeitaufwendig<br />
ist: Notieren Sie jeden<br />
Vorgang im Zusammenhang<br />
Ihrer <strong>Pressearbeit</strong> im Verteiler,<br />
um den Überblick behalten zu<br />
können. Im Laufe einer erfolgreichen<br />
<strong>Pressearbeit</strong> werden<br />
Sie zahlreiche unterschiedliche<br />
Kontakte zu Journalisten<br />
aufbauen.<br />
23
Entwickeln Sie den Presseverteiler<br />
systematisch weiter<br />
In den Redaktionen können Ansprechpartner<br />
schnell wechseln.<br />
Bereits beim ersten Verdacht auf<br />
einen Personalwechsel sollten Sie<br />
anrufen, um herauszufinden, wer<br />
von nun an <strong>für</strong> Sie zuständig ist. Im<br />
besten Fall haben Sie einen neuen<br />
Pressekontakt erhalten und herausfinden<br />
können, wohin Ihr bisheriger<br />
Ansprechpartner gewechselt hat.<br />
Zu einer wirksamen Verteilerpflege<br />
gehört auch, Abbestellungen ernst<br />
zu nehmen. Löschen Sie die betreffende<br />
Adresse umgehend aus<br />
Ihrem Verteiler.<br />
Der Versand per E-Mail<br />
Pressemitteilungen werden inzwischen<br />
fast ausschließlich per<br />
E-Mail verschickt, wodurch viele<br />
Vorteile entstehen: Ein E-Mail-Versand<br />
ist im Vergleich schnell und<br />
mit wenigen Mitteln durchführbar.<br />
Der Empfänger hat den Vorteil,<br />
die Texte direkt übernehmen<br />
und weiterverarbeiten zu können.<br />
Beim E-Mail-Versand sollten diese<br />
Punkte berücksichtig werden:<br />
Absender und Betreffzeile: Journalisten<br />
erhalten täglich hunderte<br />
E-Mails. Sie ent scheiden in Sekunden,<br />
wie sie mit einer E-Mail ver-<br />
24<br />
5. Der Presseverteiler<br />
fahren: Wird sie gelöscht, in einen<br />
Themenordner verschoben, sofort<br />
gelesen oder ausgedruckt?<br />
Um diese Blitzentscheidung positiv<br />
zu beeinflussen, sollte bereits<br />
die Betreffzeile eine aufmerksamkeitsstarke<br />
Information enthalten.<br />
Kennzeichnen Sie eine E-Mail in<br />
der Betreffzeile als Pressemeldung.<br />
Nutzen Sie da<strong>für</strong> zu Beginn der Betreffzeile<br />
das platzsparende Kürzel<br />
„PM“ oder „Presse-Info“. Formulieren<br />
Sie das Kernthema kurz und<br />
knapp, denn abhängig von den Programmeinstellungen<br />
<strong>des</strong> Empfängers<br />
zeigt eine Betreffzeile den Inhalt<br />
nicht zwingend vollständig an.<br />
TIPP<br />
Formulieren Sie den Betreff<br />
wie eine gut getextete Headline,<br />
die informiert und <strong>für</strong> Aufmerksamkeit<br />
sorgt. Vermeiden<br />
Sie reißerische Begriffe, damit<br />
Ihre Nachricht nicht von Spam-<br />
Filtern abgefangen wird.<br />
Damit Ihre Absicht sofort korrekt<br />
eingeschätzt wird, ist es ebenfalls<br />
hilfreich, eine spezielle E-Mail-<br />
Adresse <strong>für</strong> Ihre <strong>Pressearbeit</strong> einrichten<br />
zu lassen, wie zum Beispiel<br />
presse@firmenname.de.
Anschreiben und Anhang: Verschicken<br />
Sie die Pressemitteilung<br />
nicht als Anhang, sondern direkt<br />
als E-Mail-Text. E-Mails mit Anhang<br />
werden häufi g von Spamfi<br />
ltern abgefangen. Es kann auch<br />
sein, dass der Empfänger den Anhang<br />
vorsichtshalber löscht, denn<br />
auch Word-Dokumente können Viren<br />
enthalten.<br />
Haben Sie auf Ihrer Website einen<br />
Pressebereich eingerichtet, können<br />
Sie von der Pressemitteilung<br />
aus bequem auf diese zusätzliche<br />
Ressource verlinken. Auf ein Anschreiben<br />
kann beim E-Mail-Versand<br />
verzichtet werden.<br />
TIPP<br />
Versenden Sie Ihre Presse-<br />
E-Mails auch an sich selbst,<br />
um einschätzen und prüfen<br />
zu können, auf welche Weise<br />
diese bei den Empfängern ankommen.<br />
5. Der Presseverteiler<br />
HTML oder „Nur Text“: Moderne<br />
E-Mail-Programme bieten zahlreiche<br />
Formatierungsmöglichkeiten.<br />
Beim Versand mit HTML können Sie<br />
nahezu jeden grafi schen Wunsch<br />
(z. B. Bilder, Grafi ken, Animationen,<br />
Farben) umsetzen. Abhängig von<br />
den individuellen Empfangseinstellungen<br />
kann die Anordnung von<br />
Text und Bildern unterschiedlich<br />
sein oder durcheinandergeraten.<br />
Auch können HTML-Elemente das<br />
Kopieren oder Ausdrucken erschweren.<br />
Deshalb ist es empfehlenswert<br />
auf Abbildungen und Formatierungen<br />
weitestgehend zu verzichten. Ein<br />
dezenter Einsatz der Formatierungsmöglichkeiten,<br />
zum Beispiel eine etwas<br />
größere Schriftart und die Einfärbung<br />
der Überschriften, ist dagegen<br />
äußerst sinnvoll.<br />
Serienmail-Programm: Um kleinere<br />
Fehlerquellen beim Versand<br />
zu umgehen, lohnt sich der Einsatz<br />
eines Serienmail-Programms. Darin<br />
können Sie die jeweils selektierten<br />
Kontaktdaten direkt aus Ihrer<br />
Verteilerliste übernehmen und die<br />
Pressemitteilung personalisieren.<br />
Jede E-Mail wird einzeln versendet,<br />
wodurch sich schnell Fehler<br />
lokalisieren lassen. Erweist sich<br />
beispielsweise eine Nachricht als<br />
unzustellbar, wird die Verarbeitung<br />
der Fehlermeldungen, der sogenannten<br />
„Bounces“, erleichtert.<br />
25
26<br />
5. Der Presseverteiler<br />
Nützlicher Online-Verteiler:<br />
Presseportale<br />
Viele Journalisten nutzen Presseportale<br />
im Internet, da sie dort eine Vielzahl<br />
an Pressemitteilungen, unterteilt<br />
in verschiedene Kategorien, fi nden<br />
können. Eines der bekanntesten Portale<br />
ist der kostenpfl ichtige deutsche<br />
Pressedienst dpa. Nach diesem Vorbild<br />
haben sich mittlerweile preiswertere<br />
beziehungsweise sogar kostenfreie<br />
Alternativen entwickelt, wie zum<br />
Beispiel:<br />
www.pr-inside.com/de<br />
www.live-pr.com<br />
www.openPR.de<br />
www.fi rmenpresse.de<br />
www.prcenter.de<br />
www.pressetext.de<br />
www.pressrelations.de<br />
www.businessportal24.com<br />
www.pressemitteilung.ws<br />
www.news4press.com<br />
Quelle: www.pressetext.de, 6. November 2009, 18 Uhr
6. Nutzen Sie Ihre Website <strong>für</strong> die <strong>Pressearbeit</strong><br />
Das Einrichten eines Pressebereichs<br />
auf Ihrer Website hat mehrere<br />
Vorteile. Zum einen lassen sich<br />
dort alle Informationen einstellen,<br />
die Sie bei einer Presse-E-Mail als<br />
Anhang mitschicken müssten. Da<br />
dies nicht empfohlen wird (siehe<br />
Seite 25) ist der Online-Pressebereich<br />
der richtige Ort, um zusätzliches<br />
Material zur Verfügung zu<br />
stellen:<br />
• Pressefotos von Personen<br />
oder Produkten<br />
• Unternehmenslogo<br />
• O-Töne von Interviews oder<br />
vielleicht sogar Mitschnitte<br />
einer Autorenlesung.<br />
• Hintergrundmaterial bzw.<br />
Weiterverlinkung zu weiterführenden<br />
Informationen<br />
• Pressespiegel<br />
Zum anderen finden Journalisten<br />
bei Bedarf schnell und unkompliziert<br />
presserelevante Informationen<br />
über Ihre Buchhandlung. Besonders<br />
wichtig ist die vollständige Angabe<br />
der Kontaktdaten Ihres Presse-Ansprechpartners.<br />
Die Pressemeldung sollte innerhalb<br />
Ihrer Website homogen als<br />
„echte Seite“ eingestellt sein. Falls<br />
Sie Word-Dokumente zur Verfügung<br />
stellen möchten, bieten Sie<br />
diese als Download an. Fügen Sie<br />
einer Pressemitteilung min<strong>des</strong>tens<br />
ein geeignetes Pressemotiv hinzu.<br />
Das Pressefoto online<br />
Die am häufigsten verbreiteten Grafikformate<br />
im Internet sind GIF und<br />
JPG. Für die Darstellung im Internet<br />
(auch auf anderen Websites) genügt<br />
eine Auflösung von 72 dpi (Bildpunkte<br />
pro Zoll). Für Printmedien ist eine<br />
Auflösung von 300 dpi nötig.<br />
TIPP<br />
Im Hinblick auf benutzerfreundliche<br />
Ladezeiten ist es empfehlenswert,<br />
auf Ihrer Website ein<br />
72-dpi-Motiv als Vorschaubild<br />
einzustellen, das 300-dpi-Motiv<br />
zum Download anzubieten.<br />
27
28<br />
6. Nutzen Sie Ihre Website <strong>für</strong> die <strong>Pressearbeit</strong><br />
Zwei Beispiele:<br />
Die Seite „Veranstaltungen im Rückblick“<br />
der Osi anderschen Buchhandlung<br />
aus Tübingen:<br />
Quelle: www.osiander.de, 6. November 2009, 18 Uhr<br />
Die Buchhandlung Proust setzt auf<br />
der Website einen sogenannten Presse<br />
spiegel ein:<br />
Quelle: www.buchhandlung-proust.de, 10. November 2009, 18 Uhr
7. Kontrollieren Sie Ihre Erfolge<br />
Anzeigenabteilungen verschicken<br />
an ihre Werbekunden selbstverständlich<br />
Belegexemplare. Zeitungsredaktionen<br />
bieten diesen Service<br />
sehr selten an. In der Regel fehlt <strong>für</strong><br />
diesen zusätzlichen Arbeitsschritt die<br />
Zeit oder besonders bei Printmedien<br />
die Organisationsstruktur.<br />
Idealerweise hatten Sie bereits bei<br />
einem persönlichen Gespräch die<br />
Gelegenheit, den Punkt Belegexemplare<br />
anzusprechen und abzuklären,<br />
inwieweit Sie von redaktioneller Seite<br />
über Veröffentlichungen informiert<br />
werden können.<br />
Im Laufe einer erfolgreichen <strong>Pressearbeit</strong><br />
wird es immer öfter passieren,<br />
dass eine Meldung veröffentlicht<br />
wird, ohne dass Sie im Vorfeld oder<br />
im Anschluss daran benachrichtigt<br />
werden konnten. Ein Weg, um zuverlässig<br />
von Veröffentlichungen zu<br />
erfahren, ist die Beauftragung eines<br />
kostenpfl ichtigen „Ausschnittdienstes“.<br />
Dieser durchsucht die <strong>für</strong> Sie<br />
wichtigen Zeitungen und Zeitschriften<br />
und sendet Ihnen die relevanten<br />
Ausschnitte (Clippings) zu.<br />
Eine Faustregel besagt, dass die<br />
Kosten <strong>für</strong> die Erfolgskontrolle fünf<br />
bis zehn Prozent <strong>des</strong> PR-Budgets<br />
betragen dürfen. Eine zwar nicht<br />
gleichwertige, da<strong>für</strong> jedoch kostenfreie<br />
Alternative zu Ausschnittdiensten<br />
bieten Nachrichten-Suchmaschinen<br />
wie Google News oder<br />
Newsexpress. Google News (http://<br />
news.google.de) deckt nach eigenen<br />
Angaben 700 ständig aktualisierte,<br />
deutschsprachige Nachrichtenquellen<br />
ab, das von AOL und<br />
web.de verwendete www.newsexpress.de<br />
durchstöbert 900 Quellen.<br />
Bei beiden Anbietern ist das Abonnieren<br />
von Suchergebnissen möglich.<br />
Sie werden in der Folge sofort<br />
oder einmal täglich informiert, sobald<br />
einer der von Ihnen im Vorfeld<br />
festgelegten Suchbegriffe in einem<br />
neuen Artikel vorkommt.<br />
Quelle: www.rotezora.de, 6. November<br />
2009, 18 Uhr<br />
29
8. Wenn Sie professionelle Unterstützung möchten<br />
<strong>Pressearbeit</strong> kann, konsequent<br />
betrieben, viel bewirken. Falls Sie<br />
ahnen, dass Sie zu wenig Zeit da<strong>für</strong><br />
aufbringen können, ist es sinnvoll,<br />
sich professionelle Hilfe zu holen.<br />
Im Idealfall finden Sie mit der Beauftragung<br />
einer PR-Agentur oder eines<br />
PR-Beraters einen Partner, der<br />
nicht nur professionell Ihre Vorgaben<br />
umsetzt und Ihnen den Hauptteil der<br />
Pressarbeit abnehmen kann, sondern<br />
der Sie bereits bei der Ideenfindung<br />
unterstützt. Die Einarbeitungsphase<br />
kann zeitlich aufwendig sein,<br />
da ein externer Dienstleister viele Informationen<br />
von Ihnen benötigt, um<br />
auf Ihr Unternehmen zugeschnittene<br />
<strong>Pressearbeit</strong> umsetzen zu können.<br />
Hier finden Sie Informationen<br />
Die wichtigsten deutschen Berufsverbände<br />
sind die Deutsche Public<br />
Relations Gesellschaft e. V. (DPRG,<br />
www.dprg.de) und die Gesellschaft<br />
Public Relations Agenturen e. V.<br />
(GPRA, www.pr-guide.de). Die Verbände<br />
bieten auch Nichmitgliedern<br />
nützliche Informationen, zum Beispiel<br />
Musterverträge, um die Zusammenarbeit<br />
mit einem PR-Dienstleister<br />
zu regeln.<br />
30<br />
Besonders im regionalen Bereich<br />
kann ein freiberuflicher PR-Berater<br />
Sie sinnvoll unterstüzen, da dieser<br />
sich in der örtlichen Medienlandschaft<br />
wie auch der Geschäftswelt<br />
auskennt.<br />
Klare Zielvorgaben<br />
Wenn Sie einen PR-Dienstleister<br />
beauftragen möchten, sind im ersten<br />
Gespräch (das in der Regel gratis<br />
ist) Informationen zu folgenden<br />
Punkten hilfreich, damit Umsetzungsmöglichkeiten<br />
und -vorgaben<br />
sowie Aufwände eingeschätzt werden<br />
können:<br />
• Ihre Kernbotschaften<br />
• Ihre Hauptzielgruppen<br />
• wichtige Termine (Messen,<br />
Jahreszeiten etc.)<br />
• Medien, in denen Sie Veröffentlichung<br />
erreichen möchten<br />
• bisherige Ergebnisse Ihrer<br />
<strong>Pressearbeit</strong><br />
• Versand von Pressemitteilungen<br />
in den letzten 12 Monaten<br />
• Veröffentlichungen, die sich<br />
daraus ergeben haben<br />
• Umfang <strong>des</strong> aktuellen Verteilers<br />
• Aufgaben, die Sie weiterhin<br />
übernehmen möchten<br />
• Aufgaben <strong>des</strong> PR-Dienstleisters