in Hamburg - Katholische Pfarrgemeinde Mariä Himmelfahrt

Liebe Leserin, lieber Leser!
Bald beginnt die Heilige Woche mit dem Palmsonntag. Wir hören dann von dem
phantastischen Einzug Jesu in Jerusalem. Alles ist für das Festmahl gerichtet. Das
Fest beginnt und die Stimmung ist gut. Man sitzt und isst und Jesus sagt fast so
nebenbei: „Seht, der Mann, der mich verrät und ausliefert, sitzt mit mir am Tisch.
Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh
dem Menschen, durch den er verraten wird.“ Rums!
So eine Situation möchte ich
nicht erleben. Ich würde mir
sofort die Frage stellen, wer ist
der Verräter oder vielleicht bin
ich es sogar selber. Wie kommt
Jesus dazu, die schöne Stimmung
so kaputt zu machen?
Außerdem ist es doch wie ein
Schlag ins Gesicht. Wie kann er
eine solche Aussage beim Essen
äußern? Er verdächtigt
doch jeden, der da ist, also
auch mich. Oder?
Wie geht es Ihnen nun?
Was geht Ihnen durch den
Kopf? …
Ich selber habe mich bei der
Frage wieder gefunden: Wie Das letzte Abendmahl auf unserem Tabernakel
handle ich denn, wenn es nicht so läuft, wie ich es will oder wenn es brenzlich
wird? Werde ich dann auch zu so einem Wackelkandidaten und verrate die gute
Sache, von der ich eigentlich überzeugt bin? Gott sei Dank darf jeder Mensch frei
denken, denn ich glaube, das haben auch die Jünger getan, die in diesem Moment
und kurze Zeit später mächtig Angst hatten. Selbst Petrus ist zum Wackelkandidaten
geworden, als er Jesus verleugnet hat.
Jetzt kommt es aber: Die Jünger haben über Jesus nachgedacht und haben ihm
vertraut. Sie haben sich zwar abgewandt, aber sie sind zu ihm zurückgekehrt. Sie
haben sich an den Bund mit Jesus erinnert und haben diesen Bund angenommen.
Jesus hat dieses gewusst und grüßt nach der Auferstehung die Jünger mit den
Worten: Friede sei mit euch!
Mariä Himmelfahrt – Rahlstedt Seite 3