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gründergeschichten - Hochschulgründernetzwerk Sachsen-Anhalt ...

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Gründerseminare<br />

1<br />

Gründernetzwerk<br />

GRÜNDERGESCHICHTEN<br />

Gründerberatung<br />

www.hochschulgruender.net


2<br />

Ein starkes Netzwerk für Gründer<br />

Das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> betreut Studierende, Absolventen und<br />

wissenschaftliche Mitarbeiter an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

des Landes bei ihrem Schritt in die Selbstständigkeit und<br />

unterstützt sie im gesamten Gründungsprozess.<br />

Das bieten wir Ihnen:<br />

• Individuelle Beratung und Projektbegleitung<br />

• Unterstützung bei der Erstellung eines Businessplans<br />

• Förder- und Finanzierungsberatung<br />

• Praxisnahe Gründerqualifizierung und Netzwerkveranstaltungen<br />

• Bereitstellung von Gründerwerkstätten und Infrastrukturen<br />

Das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> wird im Rahmen der ego.-Existenzgründungsoffensive<br />

des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> durchgeführt und aus<br />

Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und der Europäischen Union: Europäischer Sozialfonds<br />

(ESF) gefördert. Beratung, Qualifizierung und Vermittlung an Experten<br />

und Mentoren sind kostenlos. Das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong><br />

koordiniert die Aktivitäten seiner Partner – der Hochschule Merseburg,<br />

des Univations Gründerservice der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

(MLU) sowie des FOUND IT! Gründerzentrums der Hochschule<br />

<strong>Anhalt</strong> – und bietet den Initiativen eine gemeinsame Plattform.<br />

Durch die Nähe zu den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des<br />

Landes, die enge Zusammenarbeit mit der Univations GmbH Institut<br />

für Wissens- und Technologietransfer an der MLU sowie mit Partnern<br />

aus der Wirtschaft und der ego.-Existenzoffensive des Landes erhalten<br />

Gründer den Zugang zu einem starken Netzwerk.<br />

Vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstberatungsgespräch mit<br />

unseren erfahrenen Gründungsberatern.<br />

Ansprechpartner für interessierte GründerInnen:<br />

Martin Pietzonka<br />

Dipl.-Kaufmann<br />

Fon: 0345-55 229 58<br />

E-Mail: pietzonka@hochschulgruender.net<br />

Steffen Ahrens<br />

Dipl.-Kaufmann<br />

Fon: 0345-55 229 58<br />

E-Mail: ahrens@hochschulgruender.net<br />

<strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> Süd<br />

Beratungsbüro im Technologie- und Gründerzentrum (TGZ 1)<br />

Technologiepark weinberg campus<br />

Weinbergweg 23<br />

06120 Halle


Gründer<br />

und ihre Geschichten<br />

Inhaltsübersicht<br />

Kreative Köpfe mit neuartigen marktfähigen Problemlösungen – das<br />

zeichnet Gründer und junge Unternehmen aus den Hochschulen in<br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> aus. In diesem Heft stellen wir Gründerinnen und<br />

Gründer vor, die im Projektzeitraum 2012 bis 2013 vom <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong><br />

betreut wurden und sich selbstständig gemacht<br />

haben. Menschen, die intelligent, neugierig und mutig genug waren,<br />

Neuland zu betreten und sich bewusst für <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> als Standort<br />

für ihre Unternehmung entschieden haben.<br />

Jeden Monat drängen Gründer aus unserem Netzwerk raus in den<br />

Markt und wollen ihr Produkt, ihre Dienstleistung, ihre Technologie<br />

platzieren und im Wettbewerb bestehen lassen. Studierende, Absolventen<br />

und Wissenschaftler treten damit den Beweis an, dass akademisches<br />

Wissen, wirtschaftliche Teilhabe und gesellschaftliche Gestaltung<br />

miteinander vereinbar, ja für unsere Wirtschaft unverzichtbar sind.<br />

Die im Heft vorgestellten Gründerinnen und Gründer wurden vom<br />

<strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> als „Gründung des Monats“ ausgezeichnet.<br />

Mit diesem Angebot wollen wir Gründern und ihren individuellen<br />

Geschichten eine Plattform bieten, die auch andere motivieren und die<br />

öffentliche Wahrnehmung schärfen sollen.<br />

Lassen Sie sich inspirieren!<br />

Gründer des Monats<br />

Nordlicht<br />

horchmal!<br />

LUXAA<br />

Zeithistorischer Städtefilm<br />

Nanoptics Innovation GmbH<br />

conVela – Erinnerungskultur<br />

IFTO GmbH<br />

Kerstin Klein<br />

Designatelier Mairaum<br />

Useful<br />

Kleemann-TTC<br />

IDbreeder UG (haftungsbeschränkt)<br />

AppsolutEinfach<br />

Gruppenhaus Zwei Schwalben<br />

codemacher UG (haftungsbeschränkt)<br />

FastChange GmbH<br />

Monique Marterstich<br />

Herz & Beck GbR<br />

4<br />

6<br />

8<br />

10<br />

12<br />

14<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

26<br />

28<br />

30<br />

32<br />

34<br />

36<br />

38


Juli 2012<br />

5<br />

Nordlicht<br />

Was die Großmütter mehrerer Generationen in der Vergangenheit noch<br />

in Verzücken versetzte, könnte dank Anka Büchler bald ein Trend nicht<br />

nur bei Freunden des Retro-Designs werden: Omas feine Sammeltassen<br />

und andere schöne Geschirrstücke wie Zuckerdosen, Suppenterrinen,<br />

Teekannen und Kristallgläser funktioniert sie zu dekorativen Recycling-<br />

Lampen um, die ihren ganz eigenen Charme ausstrahlen. „Fantassima“<br />

nennt die Künstlerin ihre originellen handgefertigten Unikate und<br />

macht damit auf ihr Designstudio „Nordlicht“ aufmerksam, das neben<br />

der Gestaltung von eigenen kleinen Produkten hauptsächlich Dienstleistungen<br />

grafischer Art, wie Illustrationen für Bücher und Magazine,<br />

die Gestaltung von Buch- und Magazinformaten (Editorial Design), die<br />

Markenkommunikation für kleine Unternehmen (Corporate Design)<br />

und das Entwerfen von Infografiken, Orientierungssystemen und Ausstellungsgestaltungen<br />

(Informationsdesign), anbietet.<br />

Geboren 1983 in Wismar an der Ostsee, lag der Name ihres Studios<br />

für Anka Büchler nahe. Noch in ihrer mecklenburgischen Heimat<br />

absolvierte sie eine Ausbildung zur Grafikdesignerin, bevor sie 2005<br />

zum Studium ins Ostsee-ferne Halle kam. Hier studierte sie Kommunikationsdesign<br />

an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und<br />

sammelte nach ihrem Studienabschluss 2009 erste Arbeitserfahrungen<br />

in Berliner und Hallenser Agenturen. Allerdings musste die damalige<br />

Berufseinsteigerin bald die Probleme des heutigen Arbeitsmarktes<br />

kennenlernen und entschloss sich im April 2012 schließlich, ihren<br />

beruflichen Erfolg nun selbst in die Hand zu nehmen und den Schritt in<br />

die Selbstständigkeit zu wagen. Schon während des Studiums hatte die<br />

Designerin mit den Vorteilen eigenständiger Arbeit geliebäugelt: die<br />

nun neu geschaffene Unabhängig erlaube ihr etwa die freie Einteilung<br />

von Zeit und Arbeitspensum, als Jungunternehmerin könne sie sich<br />

selbst ihre Projekte aussuchen und unterschiedliche Dinge ausprobieren.<br />

Nach den zunächst ernüchternden Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt<br />

kann sie nun selbstbestimmt an ihre Projekte herangehen, kennt<br />

ihre eigenen Anforderungen und deren realistische Erfüllbarkeit. So<br />

gesehen, stellten sich die zwischenzeitlichen Umwege rückblickend als<br />

notwendige Etappen für ihre Gründungsentscheidung heraus. Die Liebe<br />

zu altem Porzellan und die Inspiration zur Produktlinie „Fantassima“<br />

entdeckte die leidenschaftliche Sammlerin auf Trödelmärkten und dem<br />

heimischen Dachboden, auf dem die Familie aussortiertes Geschirr verstaute.<br />

Hinter der neuen Nutzung des alten Porzellans steht allerdings<br />

nicht nur eine nostalgische Ader, sondern vielmehr ein ganz aktueller<br />

Aspekt: das Recyceln und Verwerten von Konsumgütern unserer<br />

schnelllebigen Gesellschaft. Wie könnte man scheinbar wertlos gewordene<br />

Materialien nachhaltig nutzen? Anka Büchlers kreative Antwort<br />

darauf ist nicht nur umweltschonend, sondern dekorativ zugleich. Auf<br />

Wunsch ihrer Kunden arbeitet die Gestalterin aber auch gerne die<br />

von der eigenen Oma geerbten Lieblingsstücke zur Unikat-Lampe um.<br />

Künftig kann sich Anka Büchler vorstellen, auch kleine Cafés oder Bars<br />

mit ihren Lampen auszustatten und beabsichtigt, die Angebotspalette<br />

ihrer grafischen Produkte weiter auszubauen.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2012<br />

Anka Büchler<br />

Produktdesign<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

www.anka-buechler.de<br />

„Angehende Gründer sollten sich und ihren Idealen treu bleiben<br />

und versuchen, Schritt für Schritt ihren eigenen Weg zu<br />

gehen, ohne anderen dabei etwas vorzuspielen.“


August 2012<br />

7<br />

horchmal!<br />

Bei Michael Wünsche dreht sich beruflich alles um Töne, Klänge und<br />

feine Nuancen. Der Sound ist sein Metier. Schon in seiner Kindheit<br />

begeisterte er sich für Musik und erlernte das Orgelspiel. Aus seiner<br />

Leidenschaft für die Musik wurde seine Profession. Im Herbst 2010<br />

gründete der heute 33-Jährige sein Unternehmen horchmal! in Halle.<br />

Hinter horchmal! verbirgt sich kein ortsfestes, sondern ein mobiles<br />

Tonstudio, das sich an Künstler und Klangkörper richtet, die nicht in<br />

einem Tonstudio, sondern lieber vor Ort aufnehmen möchten. Zu den<br />

Leistungen des mobilen Tonstudios von Michael Wünsche gehören<br />

komplette Audio- und Musikproduktionen, Auftragskompositionen<br />

für Film und Fernsehen sowie Dienstleistungen in der Postproduktion<br />

und im Tonstudiotechnikverleih. Als Musikproduzent deckt Michael<br />

Wünsche mit seinem eigenen und gleichnamigen Musiklabel horchmal!<br />

alle Bereiche der CD-Produktion ab: Aufnahme, Mix, Mastering, Herstellung<br />

der CD (Pressung) und des Artworks (Grafikentwurf, Druck),<br />

GEMA- und Label-Abwicklung. Zudem erstellt Michael Wünsche<br />

musikwissenschaftliche Publikationen und Gutachten. Derzeit arbeitet<br />

der Familienvater an einer eigenen Kinderlieder-CD.<br />

Bevor sich der junge Unternehmer für die Selbstständigkeit entschied,<br />

war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich der systematischen<br />

Musikwissenschaft am Institut für Musik der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg tätig. Dort hielt er unter anderem Seminare zu<br />

Themen der Tonstudiotechnik, musikalischen Akustik und Musikproduktion.<br />

Bereits während des Studiums komponierte er für Film und<br />

Fernsehen Musik und beschäftigte sich theoretisch sowie praktisch<br />

mit Tontechnik. Es entstanden zahlreiche Tonaufnahmen vorrangig im<br />

klassischen Bereich. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er freiberuflich<br />

als Tontechniker sowie Filmmusikkomponist für Digim, RM Arts,<br />

Arthaus und die malsehn! studios. Durch seine musikwissenschaftliche<br />

und musikalische Ausbildung sowie die praktische Erfahrung im<br />

Bereich der Tontechnik bündelt der Unternehmer eine Vielfalt wichtiger<br />

Kernkompetenzen auf professionellem Niveau. Genau darin sieht er<br />

die Besonderheit seines Unternehmens: „Gerade in einem so sensiblen<br />

Bereich wie der Musik ist es wichtig, für sämtliche Aspekte Empathie<br />

aufbringen zu können und dies klar zu kommunizieren. Wichtig ist<br />

auch, einen guten Umgang mit den Künstlern zu pflegen und ihnen<br />

genug Raum zur künstlerischen Entfaltung zu bieten. Die eigene<br />

Interpretation sollte nicht im Vordergrund stehen“, sagt Michael Wünsche,<br />

der sich als Handwerker und Dienstleister für Künstler versteht.<br />

horchmal! arbeitet bereits in der Planungsphase von Projekten eng<br />

mit Künstlern und Auftraggebern zusammen. Eine verständliche wie<br />

deutliche Kommunikation und schnelle Arbeitsabläufe führen zu einer<br />

zeitnahen Umsetzung der Ziele.<br />

Unterstützung bei der Existenzgründung erhielt der Ton-Experte vom<br />

<strong>Hochschulgründernetzwerk</strong>, unter anderem bei der Erstellung des Businessplans.<br />

Finanziell entlastete der Gründungszuschuss der Agentur für<br />

Arbeit den Einstieg in die Selbstständigkeit. Mit den ersten Einnahmen<br />

konnte Michael Wünsche das notwendige Equipment, v.a. Technik,<br />

anschaffen, das sich mit der positiven Entwicklung des halleschen Tonstudios<br />

stets vergrößert. Bei der Anschaffung legt Michael Wünsche<br />

vor allem auf die Qualität seiner Geräte großen Wert, denn der gute<br />

Sound ist sein Markenzeichen und sein Kapital.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2010<br />

Michael Wünsche<br />

Musik/Medien<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.horchmal.com<br />

„Jeder, der sich für die Selbstständigkeit entscheidet, sollte sich<br />

vorher ganz realistisch die Frage beantworten, ob die Geschäftsidee<br />

so gut ist, dass man davon leben kann.“


September 2012<br />

9<br />

LUXAA<br />

Anne Trautwein blickt stolz auf ihre aktuelle Modekollektion, insgesamt<br />

17 Teile sind es geworden: Kleider, Röcke, Hosen, Overalls,<br />

Pullover, Shirts, eine Jacke – die erste Kollektion unter dem Ende<br />

Oktober 2011 gegründeten Label „Luxaa“. Ein Name, der Luxus<br />

verspricht – und hält. Strahlend weiß sind die meisten Kleidungsstücke,<br />

federleicht und weich der Stoff. Doch was ist das, wirklich Stoff? Anne<br />

Trautwein erklärt, dass es sich beim Grundmaterial um Tyvek handelt,<br />

eine atmungsaktive Membran mit papierartiger Haptik, bei der feinste<br />

Spinnfasern thermisch miteinander verpresst wurden. Bisher wurde es<br />

vor allem in der Architektur eingesetzt.<br />

Erstmalig stieß die Absolventin der Kunsthochschule Burg Giebichenstein<br />

in Halle vor drei Jahren darauf, als sie ein ungewöhnliches<br />

Material für ihre Diplomarbeit suchte. Inzwischen hat die Designerin<br />

daraus ein modetaugliches Gestrick entwickelt. Viele Auszeichnungen<br />

gab es dafür schon, die Nominierung zur „Besten Erfindung<br />

Mitteldeutschlands 2011“, Preise beim Scidea-Ideenwettbewerb<br />

„Innovatives Produkt“ sowie beim Businessplanwettbewerb für das<br />

Unternehmenskonzept „Tywear - Textile Solutions“ oder den 2. Platz<br />

beim „Deutschen Innovationspreis“, Kategorie Textil, verliehen vom<br />

Gesamtverband Textil & Mode. Der sogenannte Papierstrick und seine<br />

Herstellungsweise wurden zum Patent angemeldet. Er kratzt nicht, ist<br />

Schmutz abweisend, bei 90 Grad waschbar und wird mit den Wäschen<br />

immer weicher. Zudem erfüllt er den Standard der Nachhaltigkeit und<br />

ist bis zu 100% recycelbar. Ende des Jahres 2012 wird ein neunmonatiges<br />

Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung des Stoffes starten,<br />

in Zusammenarbeit mit einem Dresdner Institut, einem Chemnitzer<br />

Garnhersteller und einer Strickfirma aus Apolda. Erforscht wird, ob das<br />

Material in Zukunft auch auf dem Wellness- und Gesundheitsmarkt<br />

eingesetzt werden kann. Dafür würde es z. B. mit Lotionen versetzt,<br />

die den Wohlfühlcharakter erhöhen bzw. es für Menschen mit Neurodermitis<br />

und anderen Erkrankungen sehr gut tragbar machen.<br />

Vor einem Jahr war Anne Trautwein auf der Suche nach Produktionsstädten<br />

und stieß auf Widerstand, viele sagten was sie sich vorstelle,<br />

ginge nicht umzusetzen. Neun Monate später war der erste Prototyp<br />

im Studio, „dieses Gefühl war großartig und hat mich darin bestätigt,<br />

mich nicht aufhalten zu lassen“. Das Geld für Image-Katalog und<br />

Fashion-Show, 3.000 Euro, hatte die gebürtige Erfurterin mit einer<br />

neuen Form der Finanzierung zusammengetragen, dem Crowdfunding,<br />

bei dem das Label im Internet Investoren suchte, die an die Idee glauben<br />

und die Firma fördern wollen. Unterstützt wurde sie dabei von der<br />

Plattform VisionBakery und dem Netzwerk Kreativmotor.<br />

Die Tochter aus einer Arztfamilie wusste früh, was sie einmal werden<br />

will: Chirurgin oder Modedesignerin. Beides habe mit Schneiden und<br />

Nähen zu tun, sagt die 30-Jährige mit schelmischem Lächeln. Gut, dass<br />

es an der Burg geklappt hat und man hier ihrer Experimentierlust keine<br />

Grenzen setzte. Auch ihr Praktikum und die anschließende „Auszeit“<br />

beim Sportartikelhersteller Adidas, wo sie u. a. die Teamausstattung<br />

der englischen Cricket Nationalmannschaft für die Spielsaison 2009<br />

entwickelte, sowie das Schmuckdesign-Studium mit einem Auslandsstipendium<br />

in Valencia haben Selbstständigkeit und Kreativität gefördert.<br />

Im Sommer 2012 holte sie sich Anja Schneemann ins Team, die alle<br />

Aufgaben des operativen Managements sowie die Pressearbeit des<br />

Labels übernimmt. Es sind zehn Monate seit der Gründung von Luxaa<br />

vergangen. Das Label ist jetzt schon auf den Laufstegen in Paris zu<br />

sehen, die Anfragen von Fernsehsendern und Agenturen häufen sich.<br />

Nicht zuletzt das Feedback der Kunden stimmt Anne Trautwein positiv,<br />

dass sie mit Luxaa eine populäre Marke platzieren kann.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

„Glaub an deine Idee!“<br />

2012<br />

Anne Trautwein<br />

Modedesign<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

www.luxaa.de


Oktober 2012<br />

11<br />

Zeithistorischer Städtefilm<br />

Wie rückt man eine Stadt filmisch ins rechte Licht? Abseits von<br />

austauschbaren Imagefilmen, die mit immer gleichen Superlativen und<br />

blumigen Worten das Besondere einer Kommune bewerben wollen,<br />

sucht Dr. Ulrike Schwab nach mehr Tiefgründigkeit in der filmischen<br />

Darstellung von Städten. Das Projekt „Zeithistorischer Städtefilm“ der<br />

habilitierten Medienwissenschaftlerin und Historikerin aus Halle setzt<br />

da an, wo der Imagefilm an seine Grenzen stößt, wenn es um die<br />

wahrheitsgetreue Abbildung einer historisch gewachsenen Stadt mit<br />

ihren individuellen Eigenheiten geht.<br />

Immer mehr Städte wollen heute einen solchen „Städtefilm“ ihr Eigen<br />

nennen. Sie beauftragen Werbefirmen mit Imagefilmen, die die Vorzüge<br />

der Stadt als kultureller und wirtschaftlicher Standort ausstellen<br />

sollen. Damit verbunden ist die Erwartung, dass die Bilderschau auf<br />

der offiziellen Website den Tourismus belebt sowie die Hoffnung, im<br />

Imagefilm möge die besondere „eigene Note“ der Stadt eingefangen<br />

sein. Dr. Ulrike Schwab erscheint es dabei fraglich, ob diese rein nach<br />

Werbeaspekten erstellten Imagefilme tatsächlich die gewünschte<br />

Wirkung beim Publikum entfalten. Denn was geeignet ist, Aufmerksamkeit<br />

auf ein industrielles Produkt und die Herstellerfirma zu lenken,<br />

funktioniert deshalb noch lange nicht beim Porträt einer Stadt. Wie ist<br />

es dann um die begehrte „eigene Note“ bestellt? Eine Stadt verdiene<br />

mehr, daher dürfe ein Städtefilm viel komplexer sein, stellt Medienexpertin<br />

Dr. Ulrike Schwab fest. Doch wird das erst möglich, wenn neben<br />

Sonnenseiten Schatten sichtbar sind, Errungenschaften als Folge von<br />

Bemühungen und Rückschlägen verständlich werden. Nur so entsteht<br />

ein plastisches Bild von der Stadt, mit einmaligen und anregenden Zügen.<br />

Dafür gilt es, die Stadt im Wandel zu zeigen und zugleich Neues<br />

an ihr zu entdecken, und zwar auf der Basis von historischen Film- und<br />

Fotodokumenten.<br />

Mit der Gründung ihres Unternehmens im Oktober 2012 will Dr.<br />

Ulrike Schwab einerseits dazu beitragen, dass Städte eine profunde<br />

Medienkultur erhalten. Auf der anderen Seite soll der „Zeithistorische<br />

Städtefilm“ Bürger und Besucher für die Stadt einnehmen – eben<br />

nicht mit Werbehochglanz oder nostalgischem Rückblick, sondern mit<br />

eindrucksvollen Bildern und aussagekräftigen Worten. Ansprechpartner<br />

und potenzielle Auftraggeber sind Stadtdirektionen, Kulturreferate,<br />

Stadtmarketing sowie städtische Archive und Museen, die ihre Stadt<br />

beispielsweise bei einem Jubiläum mit einem solchen Film angemessen<br />

präsentieren möchten.<br />

Dr. Ulrike Schwab recherchiert dazu auf wissenschaftlicher Basis geeignetes<br />

Filmmaterial zur Stadtgeschichte in den Archiven, vor Ort und<br />

extern, und konzipiert daraus mit neuen Elementen eine Filmerzählung,<br />

die dann von einer Filmfirma ästhetisch-technisch umgesetzt wird. Um<br />

diese Dienstleistung zu erbringen, sind gut funktionierende Netzwerke<br />

unverzichtbar. Langfristig hat Dr. Ulrike Schwab durch ihre Tätigkeiten<br />

als Referentin, Dozentin und Researcher im medienwissenschaftlichen<br />

wie medienpraktischen Bereich ein weites Netzwerk an kompetenten<br />

Partnern geknüpft und baut es gezielt aus. Neue Kooperationen<br />

ergaben sich auf ihre eigene Initiative hin durch die Vermittlung von<br />

Expertenseite: das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> begleitete die Jungunternehmerin<br />

bei den bürokratischen Schritten; ein Empfehlungsschreiben<br />

der Wirtschaftsförderung Halle öffnete ihr die Türen zu potentiellen<br />

Kooperationspartnern und Interessenten.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2012<br />

Dr. Ulrike Schwab<br />

Film<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.adfontesfilm.de<br />

„Ein offenes Zugehen auf Menschen und Institutionen, eigene<br />

Anliegen ausformulieren zu können, Kontaktangebote wahrzunehmen<br />

und sich bekannt zumachen, das sind Handlungsziele,<br />

die sich ein angehender Gründer setzen sollte.“


November 2012<br />

13<br />

Nanoptics Innovation GmbH<br />

Auf den ersten Blick sieht man es der durchsichtigen Folie, die Wilfried<br />

Schipper und sein elfköpfiges Team mit einem neuartigen Verfahren<br />

produzieren, nicht an. Aber: hier steckt Hightech drin! Kleinste Nanostrukturen,<br />

10tausend Mal feiner als ein Haar, sitzen auf der Oberfläche<br />

der Folie. Zu ertasten sind sie nicht. Und doch können sie viel: So<br />

sorgt die Struktur auf der Folie dafür, dass Solarzellen dank gezielter<br />

Lichtlenkung mehr Licht einfangen können oder der Luftwiderstand<br />

von Autos und Flugzeugen gesenkt wird. Bis zu fünf Prozent weniger<br />

Widerstand und damit weniger Energieaufwand werden erreicht, klebt<br />

man die Folie beispielsweise auf die Rotorblätter von Windrädern.<br />

Auch für die Vermeidung von Reflektion, beispielsweise auf Bildschirmen<br />

und Smartphones, kann die Hightech-Folie genutzt werden.<br />

Das Vorbild für die neue Technologie vom Weinberg Campus in Halle<br />

liefert die Natur. Die mikroskopisch kleinen Strukturen sind der Oberfläche<br />

von Mottenaugen nachempfunden, welche die Reflexion von<br />

Licht sehr wirkungsvoll unterdrücken. Bislang war dieses Prinzip jedoch<br />

kaum für technische Zwecke nutzbar. Die Tüftler der Nanoptics Innovation<br />

GmbH aus Halle (Saale) haben einen Weg gefunden. Drei Jahre<br />

lang entwickelten der Diplom-Physiker Wilfried Schipper, Geschäftsführer<br />

von Nanoptics, und seine Kollegen ein Verfahren, mit dem sich<br />

die funktionellen Strukturen auf Endlosfolien oder Glasplatten mit<br />

einer Breite von 600 Millimeter prägen lassen. Gegenüber bisherigen<br />

Verfahren können nun Folien in praktikabler Größe produziert werden,<br />

die schnell bedruckbar und qualitativ hochwertig sind. Die industrielle<br />

Fertigung ermöglicht größere Stückzahlen bei geringeren Kosten. Für<br />

ihre neuartige selbstentwickelte Replikationstechnik im Roll-zu-Rolleverfahren<br />

bekam das im Jahr 2009 gegründete Unternehmen den<br />

diesjährigen IQ Innovationspreis Halle 2012. Ab Mitte 2013 soll die<br />

Serienproduktion der funktionellen Folien in der neuen Produktionshalle<br />

auf dem Weinberg Campus in Halle starten.<br />

Der Kopf des innovativen Unternehmens hat bereits viel Erfahrung,<br />

wenn es darum geht, Neues zu entwickeln und für die Anwendung<br />

marktreif zu machen. Wilfried Schipper ist Unternehmer mit Herzblut.<br />

Gleich im Anschluss an sein Studium der Physik an der Universität in<br />

Oldenburg gründete er sein erstes Unternehmen, das sich auf klassische<br />

Holografie spezialisierte. Später arbeitete Schipper in München<br />

und war unter anderem an der Entwicklung der Hologramme auf<br />

Personalausweisen beteiligt. Mit der Gründung seines Unternehmens<br />

„Hologram Company“, 1993 in Hamburg, spezialisierte er sich auf die<br />

Entwicklung fälschungssicherer, holografischer Sicherheitsetiketten,<br />

mit denen beispielsweise Autokonzerne oder die Musikindustrie ihre<br />

Produkte schützen. Im Jahre 2008 packte den Physiker erneut der<br />

Erfindergeist und er beschäftigte sich verstärkt mit optischen Nanostrukturen.<br />

Mit einem Team aus Maschinenbauern, Elektronikern,<br />

Konstrukteuren und Kaufmännern entwickelte er die Idee, Nanostrukturen<br />

auf Oberflächen zu bringen, weiter. Heute, vier Jahre später, ist<br />

die Technologie marktreif und für die Serienproduktion erprobt.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2009<br />

Wilfried Schipper<br />

Nanotechnologie<br />

Carl von Oszietky Universität Oldenburg<br />

www.nanoptics.de<br />

„Nicht den Hunger verlieren! Unternehmer zu sein, heißt alle<br />

Freiheiten und Möglichkeiten zu haben, Dinge selbst und immer<br />

wieder neu zu gestalten und sich selbst dabei zu verwirklichen.“


Dezember 2012<br />

15<br />

conVela – Erinnerungskultur<br />

Wenn am 9. Dezember weltweit der verstorbenen Kinder gedacht wird,<br />

dann werden tausende Lichter leuchten. Einige Menschen werden als<br />

Zeichen der Trauer und Anteilnahme eine kleine weiße Trauernadel, ihren<br />

Lichtpunkt, tragen. Dieses äußere Symbol der Traurigkeit verbindet<br />

all jene, die Verlust erfahren haben mit denen, die Anteil nehmen. Für<br />

die Schöpferinnen dieser Form der Erinnerungskultur, die Künstlerin<br />

Stefanie Oeft-Geffarth (Foto) und die Kommunikationswissenschaftlerin<br />

Juliane Uhl, ist die Trauernadel mehr als nur ein Produkt. Die Vision<br />

der Unternehmerinnen, die sich im Sommer 2011 als GbR unter dem<br />

Namen conVela (Begleitwolke) zusammengefunden haben, ist größer:<br />

Sie wollen mit ihren Erinnerungselementen und der gesamten Unternehmensphilosophie<br />

einen gesellschaftlich-kulturellen Beitrag leisten.<br />

Im Mittelpunkt ihrer täglichen Arbeit stehen die Themen Abschied und<br />

Trauer – der Tod gehört zum (Geschäfts)Leben. Traurig sind die beiden<br />

Gesichter hinter conVela deshalb nicht. Die Frauen sind kreativ, ehrgeizig<br />

und erfolgreich mit ihrer Geschäftsidee, die in diesem sensiblen<br />

gesellschaftlichen Bereich angesiedelt ist und die alte Traditionen der<br />

Erinnerung neu gestaltet. Ihre feinfühligen und qualitativ hochwertigen<br />

Erinnerungselemente, die sie selbst in ihrer kleinen Manufaktur<br />

herstellen, orientieren sich an Wünschen und Bedürfnissen derer, die<br />

sie nutzen. Neben der Trauernadel gehören individualisierte Schmuckstücke<br />

wie Ringe und Amulette sowie Behausungen – besondere Aufbewahrungsorte<br />

für die Schmuckstücke – und Grabbeigaben zu den<br />

Erinnerungsstücken. So finden beispielsweise Handschriften und Zeichnungen<br />

Platz auf einem Amulett, das bereits zu Lebzeiten gestaltet,<br />

ein sehr persönlicher Ausdruck des Abschieds sein kann. Entstanden<br />

ist diese Produktreihe aus eigenen erlebten Erfahrungen der Initiatorinnen.<br />

Trauer sichtbar zu machen, zu teilen, sich mit anderen symbolisch<br />

zu verbinden und der Erinnerung auch im Alltag einen guten Platz zu<br />

geben, das sind die Leitgedanken hinter allem, was conVela kreiert.<br />

Der Markt für die begleitenden Erinnerungen ist groß und bislang noch<br />

nicht vollständig erschlossen. Doch das soll sich ändern, denn zukünf-<br />

tig will sich das Unternehmen größer aufstellen, wachsen und nicht allein<br />

in Deutschland, sondern weltweit mit dem Thema Erinnerungskultur<br />

verbunden werden. Für den Vertrieb ihrer Produkte arbeitet conVela<br />

mit mehr als 60 Partnern zusammen, zu denen Bestattungsunternehmen<br />

und Trauerredner, Hospize und Seelsorger gehören. Über 8.000<br />

Bestatter gibt es allein in Deutschland – großes Potential für das junge<br />

Unternehmen, das mit seinen Angeboten bislang einzigartig ist. Hinter<br />

den Macherinnen, die die zentralen Ideen und Vorstellungen entwickeln,<br />

steht ein Netzwerk aus regionalen Künstlern und Designern:<br />

Grafiker auf der Suche nach einer neuen Symbolsprache; Künstler, die<br />

Behausungen und Plastiken für diesen Kontext entwickeln, Bildhauer<br />

und Designer, erfahrene Schmuckhersteller und Schmuckdesigner.<br />

Neben der Etablierung der Marke und der Steigerung der Umsätze für<br />

ihre Produkte wollen die Gründerinnen für die Themen Trauer und Tod,<br />

auch unter Einbezug sozialer Medien wie Blogs, Facebook und Twitter,<br />

ein gesellschaftliches Forum schaffen. „Der Tod gehört zum Leben,<br />

dieses Bewusstsein wollen wir erwecken und Handlungsoptionen für<br />

den Umgang mit Trauer und Erinnerung aufzeigen“, sagt Stefanie Oeft-<br />

Geffarth, die Bildende Kunst an der Kunsthochschule Halle studierte,<br />

eine Kommunikationsagentur führte und nun conVela als alleinige Geschäftsführerin<br />

weiter führen wird. In den Dialog mit Betroffenen und<br />

Interessierten treten sie unter anderem in ihrem Blog conVelaKultur.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2011<br />

Stefanie Oeft-Geffarth<br />

Produktdesign<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

www.convela.eu<br />

„Bei der strategischen Ausrichtung seines Unternehmens sollte<br />

man sich die Erfahrung und Expertise externer Mentoren zu<br />

Nutze machen, beispielsweise erfolgreicher Unternehmer.“


Januar 2013<br />

17<br />

IFTO GmbH<br />

Sprache bestimmt unseren Alltag, geschrieben und gesprochen<br />

verbindet sie miteinander und ist unverzichtbar für die Kommunikation<br />

zwischen den Menschen. Das Verstehen von Sprache in einem besonderen<br />

Kontext haben sich Dr. Susanne Wagner und Ulrich Peinhardt zur<br />

Aufgabe gemacht: mit der Ausgründung des „Instituts für Textoptimierung“<br />

(IFTO) an der halleschen Universität setzen sie sich für den<br />

Nachteilsausgleich von Menschen mit geringer Schriftsprach-Kompetenz<br />

ein. Besonders bei Prüfungsaufgaben im Rahmen der Berufsausbildung<br />

haben Hörbehinderte, Menschen mit Migrationshintergrund<br />

oder Lernschwache mit der komplizierten Prüfungssprache mehr zu<br />

kämpfen als Prüflinge mit guten Deutsch-Kenntnissen. Das Ergebnis:<br />

Wer gut Deutsch kann, macht die bessere Mathe- oder Technologie-<br />

Prüfung. Mit textoptimierten Prüfungen wird dagegen niemand aus<br />

sprachlichen Gründen benachteiligt, ist die Überzeugung der IFTO-<br />

Gründer. Wissenschaftliche Studien belegen zudem, dass Auszubildende<br />

mit textoptimierten Aufgaben bis zu 20 Prozent weniger Lesezeit<br />

brauchen und dabei signifikant weniger Fehler machen.<br />

Bei der Formulierung von Prüfungsaufgaben übernimmt die Linguistin<br />

Dr. Susanne Wagner die Perspektive der Gehörlosen. Als promovierte<br />

Sprachwissenschaftlerin kennt sie die Besonderheiten der Gebärdensprache,<br />

die auf einer anderen Grammatik als die Lautsprache der<br />

Hörenden basiert. Lese- und Verstehensprozesse laufen bei Gehörlosen<br />

entsprechend anders ab, deshalb ist es notwendig Texte zu optimieren.<br />

So werden vorhandene Sprachbarrieren, wie etwa Schachtelsätze,<br />

gezielt abgebaut. Zur Unterstützung der Optimierungsprozesse<br />

entwickelte der Diplom-Informatiker Ulrich Peinhardt eine eigene<br />

Software sowie eine Plattform, auf der die Auftraggeber den Bearbeitungsstand<br />

verfolgen können. Neben den beiden Gründern gehören<br />

die drei Mitarbeiterinnen Susanne Scharff, Carmen Götting und Sylvia<br />

Scholz zum Ifto-Team. In dem fünfköpfigen Team herrscht generell eine<br />

„natürliche Arbeitsteilung“, die Kollegen arbeiten gleichberechtigt und<br />

unhierarchisch. Die freundschaftliche Beziehung im Team schätzen alle<br />

IFTO-Beschäftigten.<br />

Die Methoden zur Textoptimierung stammen direkt aus der linguistischen<br />

Forschung an den Universitäten Heidelberg (bis 1997) und<br />

Halle. Dr. Susanne Wagner und Ulrich Peinhardt arbeiten seit 2007<br />

gemeinsam an verschiedenen Projekten der „Forschungsstelle zur<br />

Rehabilitation von Menschen mit kommunikativer Behinderung“ (FST)<br />

an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die sich bereits seit<br />

über 20 Jahren mit dem Potential der Textoptimierung befasst. Um die<br />

Ergebnisse der langjährigen Forschung endlich in der Praxis anwenden<br />

und vor allem das gewonnene Wissen weitergeben zu können, wurde<br />

im April 2011 das Institut für Textoptimierung gegründet.<br />

Nicht nur Prüfungsaufgaben werden seitdem von der IFTO GmbH<br />

sprachlich optimiert. Auch Fragebögen, Bedienungsanleitungen,<br />

Anweisungen, Behörden-Formulare und -Bescheide sowie alle Arten<br />

von Unternehmenskommunikation gehören zum Leistungsangebot<br />

der Firma. Die große bundesweite Nachfrage nach Schulungen und<br />

Seminaren zur Textoptimierung seitens der Berufsschullehrer und<br />

Personen aus der Praxis stimmen Dr. Susanne Wagner und Ulrich<br />

Peinhardt zuversichtlich für die weitere erfolgreiche Entwicklung ihres<br />

Unternehmens.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2011<br />

Dr. Susanne Wagner und Ulrich Peinhardt<br />

Textoptimierung<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.ifto.de<br />

„Wenn du zu 110% von deiner Idee überzeugt bist, geh sie<br />

gezielt an!“


Februar 2013<br />

19<br />

Kerstin Klein Dipl.-Restauratorin<br />

Wenn Kerstin Klein anfängt über ihre Objekte zu erzählen, dann<br />

kommt sie ins Schwärmen. Die Leidenschaft für ihren Beruf als Dipl.-<br />

Restauratorin für Holzobjekte merkt man ihr sofort an. Mit Begeisterung<br />

erzählt sie von der Geschichte der Spätrenaissance-Kanzel aus<br />

dem Jahre 1588, die sie gemeinsam mit der Restauratorin Katrin Brinz<br />

im Auftrag der Franckeschen Stiftungen Halle von Grund auf erneuert.<br />

Hochwertige Fassungen und viele Gravuren trägt das wertvolle und<br />

bedeutende Objekt, das nun in vielen Monaten akribischer Arbeit<br />

zu neuem Glanze gebracht werden soll. Für Kerstin Klein eine tolle<br />

Herausforderung. Genau das ist es, was die 34-Jährige an ihrer Arbeit<br />

liebt. „Die Magie der Objekte“, denen sie in genauer Detailarbeit und<br />

mit geschickten Händen wieder Leben einhaucht.<br />

Alte Kunst erhalten und die Ästhetik alter Handwerkstechniken wieder<br />

erlebbar machen, das ist die grundlegende Geschäftsidee, mit der sich<br />

die junge Unternehmerin 2011 selbstständig machte. Bei diesem Schritt<br />

holte sie sich Hilfe, unter anderem bei den Experten von Univations.<br />

Zahlreiche namhafte Projekte hat sie seither umgesetzt und kann sich<br />

über stetige Aufträge freuen. Nicht nur ihre positive Ausstrahlung und<br />

ihr handwerkliches und gut ausgebildetes Geschick tragen dazu bei,<br />

auch aufgrund ihrer Expertise für historische Materialien und Techniken<br />

sowie ihres Spezialwissens für Holzschutz, Schädlingsbekämpfung<br />

und kontaminierte Objekte ist sie als Restauratorin gefragt. Durch ihre<br />

guten Netzwerke und die Zusammenarbeit mit Restauratoren anderer<br />

Spezialisierungen und weiterer Fachleute ist sie in der Lage, Projekte im<br />

Gesamten umzusetzen und Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten.<br />

Neben der Brinz + Klein Restauratorinnen GbR, die sie eigens für die<br />

Aufbereitung der Kanzel gegründet haben, arbeitet Kerstin Klein in<br />

einer Gemeinschaft mit der Dipl.-Bildhauerein und Holzbildhauerin<br />

Katharina Günther. Die beiden Frauen teilen sich klimatisierte Werkstatträume<br />

(zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit zum Schutz der<br />

Holzobjekte), die sie in einem alten Neonröhrenwerk in Halle<br />

eingerichtet haben. Auf rund 90 Quadratmetern können sie mit<br />

speziellen Maschinen und Werkzeugen zur Holzbearbeitung auch<br />

komplizierte Rekonstruktionen von historischen Elementen realisieren.<br />

Schnitzereien, Abgüsse, Vergoldungen, Marmorierungen, Schablonentechniken,<br />

Lacke nach alten Rezepturen, Polituren, Furnierarbeiten – all<br />

das gehört zum Repertoire der Jungunternehmerin.<br />

Bevor Kerstin Klein tatsächlich am Objekt arbeiten, alte Farbschichten<br />

vorsichtig abheben und neue, nach alten Rezepturen angemischte Farben,<br />

Lacke und Leime auftragen kann, ist viel Detektivarbeit angesagt.<br />

„Es ist wichtig, zu allererst die Geschichte eines Bauwerks oder eines<br />

Objekts zu verstehen“, sagt Kerstin Klein, die eine Tischlerausbildung<br />

absolvierte und im Anschluss an der Fachhochschule Potsdam im<br />

Fachbereich Konservierung und Restaurierung von Holzobjekten studierte.<br />

Nach der kunsthistorischen und baugeschichtlichen Recherche,<br />

die sie oft in Archive und an andere interessante Orte führt, schließt<br />

sich meist eine umfassende Analyse der Materialien an. Die einzelnen<br />

Bestandteile werden untersucht, Schadensursachen ermittelt und<br />

darauf hin Vorschläge und Konzepte für die Restaurierung erstellt. Oft<br />

arbeitet Kerstin Klein dazu auch mit Laboren zusammen oder holt sich<br />

fachmännischen Rat von anderen ihrer Zunft. Immer wieder übernimmt<br />

sie auch eine Vermittlerrolle zwischen privaten Bauherren, Kirchengemeinden,<br />

Ämtern, Stiftungen und Fördervereinen.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründerin:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2011<br />

Kerstin Klein<br />

Restaurierung<br />

FH Potsdam<br />

www.restaurierung-halle.de<br />

„Einfach mal anfangen, losgehen, selbstbewusst sein und sich<br />

und sein Können herausstellen!“


März 2013<br />

21<br />

Designatelier Mairaum<br />

Ansprechender Funktionalität und erfrischender Ästhetik geben Anne<br />

Rossner und Ulrike Mutschke einen ganz individuellen Raum mit den<br />

Produkten ihrer Unternehmensgründung „Mairaum“. Natürlichkeit,<br />

Erwachen und Erneuerung werden gemeinhin mit dem Wonnemonat<br />

assoziiert, in dem der Frühling seine wohl schönsten Blüten treibt.<br />

Dieser lebendigen Stimmung im eigenen Geschäftskonzept Ausdruck<br />

zu verleihen und die Vision, den Lebens-, Wohn- und Kreativraum von<br />

Menschen mit eigenen Produktentwicklungen zu bereichern, inspirierte<br />

die Gründerinnen zu dieser frühlingshaften Namenswahl. Ein frisches<br />

Grün und natürlich gewachsene Materialien durchziehen deshalb programmatisch<br />

fast die gesamte Produktpalette, die beispielsweise eine<br />

Arbeitsplatzleuchte mit integrierter Buchstütze, ein variierbares Wandpaneel<br />

für einen aufgeräumten Schreibtisch oder originelle „Fütter<br />

mich!“-Taschen als Ordnungshilfen für Kleine(s) umfasst. Der besondere<br />

Ansatz der „Mairaum“-Produkte ist es, Alltagsgegenstände mit einer<br />

betont individuellen Komponente zu kreieren: entsprechend seiner<br />

eigenen Bedürfnisse kann der Nutzer Elemente der Einrichtungsgegenstände<br />

variieren und erlebt sich somit als kreativer (Mit-)Gestalter<br />

seines eigenen Lebensraums. Diese Flexibilität in der Benutzungsweise<br />

der Produkte, eine zusätzliche Funktion und das gezielte Bedienen des<br />

menschlichen „Spieltriebs“ schaffen den charakteristischen Mehrwert<br />

gegenüber konventionellen Einrichtungsgegenständen, die auf dem<br />

Markt zu finden sind.<br />

Die Idee einer gemeinsamen Unternehmensgründung keimte in einem<br />

gemeinsamen Studienprojekt der damaligen Studentinnen des Industriedesigns<br />

an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Bei dieser<br />

praxisbezogenen Zusammenarbeit stellte sich schnell dieselbe Wellenlänge<br />

sowohl auf menschlicher, als auch auf der Ebene des Designverständnisses<br />

heraus - aus Kommilitoninnen wurden Freundinnen, die<br />

ihre gemeinsame Vision verwirklichen wollten. Die kreativen Freigeister<br />

schätzen das unabhängige Umsetzen der eigenen Designvorstellungen<br />

im Freiraum ihrer Selbstständigkeit. Vorgeschriebene Wege, wie etwa<br />

in Praktika beschritten, wollten sie bewusst verlassen, um ihren persönlichen<br />

Tatendrang auszuleben, den „eigenen Gestalterrhythmus“<br />

zu erkennen und weiterzuentwickeln. Dieses „Learning by doing“ im<br />

eigenen Unternehmen empfinden Anne Rossner und Ulrike Mutschke<br />

als strategisch wertvoll und als echte Alternative zur heute verbreiteten<br />

Unterordnung im Dasein als Dauerpraktikant. Passenderweise<br />

gründeten sie im Mai 2012 schließlich ihr Designatelier, das neben dem<br />

ganzheitlichen Produkt- und Möbeldesign (vom Konzept und Entwurf,<br />

über Funktionsmodelle bis hin zur Fertigung) auch eigene Kollektionen<br />

und Entwicklungen für externe Auftraggeber, sowie Leistungen im<br />

Grafikdesgin anbietet.<br />

Diese positive Resonanz auf ihre Produkte bestärkt die jungen Unternehmerinnen<br />

in ihrer Arbeit. Neben stetigen Aufträgen wurde auch die<br />

Fachpresse auf „Mairaum“ aufmerksam. So verlieh die renommierte<br />

Einrichtungs-Zeitschrift „Schöner Wohnen“ dem Hallenser Designatelier<br />

im Februar 2013 offiziell die Auszeichnung „styleproved“ und<br />

stellte exemplarisch die Arbeitsplatzleuchte vor. Einen weiteren Erfolg<br />

konnten die Designerinnen beim Businessplanwettbewerb ego.-<br />

BUSINESS im April 2012 verbuchen, bei dem beteiligte Business Angels<br />

ihr Interesse bekundeten. Bei der Erstellung ihres prämierten Businessplans<br />

wurden sie vom <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> unterstützt.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2012<br />

Anne Rossner und Ulrike Mutschke<br />

Design<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

www.mairaum.de<br />

„Die eigenen Ansprüche und Ziele in wenigen Sätzen auf den<br />

Punkt zu bringen, schafft Klarheit und ist ein guter roter Faden<br />

für künftige Entscheidungen. Einflüssen von außen sollten<br />

Gründer offen gegenüber stehen, letztlich aber authentisch<br />

bleiben und auf das Bauchgefühl hören.“


April 2013<br />

23<br />

Useful – Katja Strebe<br />

Wer kennt es nicht? Man bestellt online ein Ticket und findet sich auf<br />

der Webseite des Anbieters einfach nicht zurecht. Oder man möchte<br />

anhand der Bedienungsanleitung das neue Smartphone in Betrieb<br />

nehmen, doch die Anleitung mit ihren Abbildungen und Texten<br />

entspricht nicht den Darstellungen auf dem Telefon. „Egal ob beim<br />

Onlineshopping oder bei der Benutzung von Gebrauchsgegenständen<br />

wie Haushaltsgeräten oder Unterhaltungselektronik. Oft werden die<br />

Kunden nicht richtig an die Hand genommen und verzweifeln“, sagt<br />

Katja Strebe, Expertin für Usability und User Experience.<br />

Damit dies nicht geschieht und sowohl Hersteller als auch Endkunden<br />

zufrieden sind, hat sich Katja Strebe mit ihrer Firma „Useful - Usability<br />

& Technische Dokumentation“ im Januar 2013 selbstständig gemacht.<br />

Mit ihrem Beratungsangebot richtet sie sich an Firmen, die ihre<br />

Produkte hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit (Usability) und des<br />

Nutzererlebnisses (User Experience) verbessern wollen. Zudem bietet<br />

sie Unterstützung bei der Konzeption, Erstellung, Überarbeitung und<br />

Pflege von (technischen) Dokumenten und Benutzerinformationen an.<br />

„Unter Usability versteht man die Gebrauchstauglichkeit oder auch die<br />

Bedienfreundlichkeit eines Produktes. Eine optimale Usability ist die<br />

Grundvoraussetzung für eine intuitive Benutzbarkeit. Damit wird sichergestellt,<br />

dass Nutzer bei der Interaktion mit Produkten schnell und<br />

intuitiv ihre Aufgaben erledigen und damit ihr Ziel erreichen können“,<br />

erklärt die diplomierte Technikredakteurin. Doch mit guter Usability<br />

allein ist es nicht getan. Die Usability ist nur ein Teilaspekt der User<br />

Experience, die das Gesamterlebnis einer Person bei der Nutzung eines<br />

Produktes beschreibt. „Das Nutzererlebnis ist natürlich von einer einwandfreien<br />

und zielführend Bedienung abhängig. Aber auch Empfindungen<br />

wie Freude oder Spaß bei der Anwendung müssen in gleichem<br />

Maß Berücksichtigung finden. Produkte die technisch 100-prozentig<br />

funktionieren aber einfach nicht sexy sind, werden nur wenig Anklang<br />

finden“, sagt die 33-jährige Unternehmerin.<br />

Katja Strebe weiß wovon sie spricht. Nach ihrem Abschluss an der<br />

Fachhochschule Merseburg 2006 arbeitete sie knapp sieben Jahre bei<br />

der GfK SirValUse Consulting GmbH in München, dem führenden deutschen<br />

Unternehmen im Bereich Usability. Hier hat sie die Methoden<br />

gelernt und das Know-how entwickelt, das sie jetzt Unternehmen zur<br />

Verfügung stellt. Mit Erfolg: Zu ihrem Kundenstamm gehören bereits<br />

namhafte Unternehmen wie DATEV, Deutsche Bahn, Telekom und<br />

TOTAL. Zu ihren Dienstleistungsangeboten zählen neben Nutzertests,<br />

Beratungsleistungen und Workshops unter anderem auch Expertengutachten.<br />

Diese eignen sich vor allem, um schnell und kostengünstig<br />

Usability-Probleme von Webseiten aufzudecken.<br />

Den Entschluss, ein eigenes Unternehmen zu gründen, fasste sie nach<br />

der Babypause und vor dem Hintergrund, Familie und Beruf besser unter<br />

einen Hut zu bringen. Da es ihr in puncto Unternehmensgründung<br />

jedoch an Know-how fehlte, wendete sie sich an das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong><br />

<strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> Süd. In Zusammenarbeit mit den Beratern<br />

erstellte sie ihren Businessplan und arbeitete die Alleinstellungsmerkmale<br />

von Useful heraus. Bis jetzt ist Katja Strebe mit dem Start ihres<br />

Unternehmens zufrieden. Doch sie ist davon überzeugt, dass dies erst<br />

der Anfang ist. In ein bis zwei Jahren möchte sie ein eigenes Testlabor<br />

aufbauen und erste Mitarbeiter einstellen.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründerin:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2012<br />

Katja Strebe<br />

Technische Dokumentation und<br />

Usabilty-Testing & Beratung<br />

Hochschule Merseburg<br />

www.use-ful.de<br />

„Unbedingt externes Know-how und Beratung in Anspruch<br />

nehmen – vor allem wenn die professionellen Dienstleistungen<br />

wie beim <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> kostenfrei angeboten<br />

werden.“


Mai 2013<br />

25<br />

Kleemann-TTC<br />

Den Weg in die richtige Richtung zu finden, raus aus der gedanklichen<br />

Sackgasse und hin zu neuen Herausforderungen - mit ihrer Gründung<br />

bietet Dagmar Kleemann Trainings und Coachings für Unternehmen an,<br />

die neue Wege in ihrem Firmenalltag beschreiten wollen. „KLEEMANN<br />

- TRAINING, TEAMBUILDING, COACHING“ ist darauf spezialisiert, Mitarbeiter<br />

und Führungskräfte zu mehr Kommunikation innerhalb ihrer<br />

Teams zu verhelfen, Potenziale des Personals zu erkennen und gezielt<br />

auszubauen sowie lösungs- und prozessorientiertes Arbeiten zu schulen.<br />

Mit der Gründung ihres Einzelunternehmens im Oktober 2012 hat<br />

Dagmar Kleemann ihren ganz eigenen Pfad eingeschlagen und schöpft<br />

bei ihren Trainings auch aus dem persönlichen Erfahrungsschatz: die<br />

gebürtige Drohndorferin war 2005 zum Studium der Geografie nach<br />

Halle gekommen, mit dem Diplom in der Tasche galt es nunmehr, sich<br />

den bescheidenen Jobperspektiven für Geografen in der Region zu<br />

stellen. Schließlich entschied sie sich, den Berufseinstieg in einer ganz<br />

anderen Richtung zu wagen.<br />

Neben ihrem Studium engagierte sich Dagmar Kleemann bereits seit<br />

2007 aktiv im halleschen Lokalkomitee der internationalen Organisation<br />

AIESEC. Nach zwei Jahren der Teamleitung, des Projektmanagements<br />

und der Arbeit im Vorstand der AIESEC Halle e.V. entschloss<br />

sie sich, ihr Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen weiterzugeben<br />

und absolvierte dazu im Oktober 2009 ihre erste zertifizierte Weiterbildung<br />

zum Trainer für Personalmanagement und Wissenstransfer. Ihre<br />

neu entdeckte Leidenschaft für das Trainieren bereicherte Dagmar<br />

Kleemann in den folgenden Jahren durch Weiterbildungen im Bereich<br />

„Interkulturelle Kompetenz“ und „Gruppenprozesse und -dynamik“.<br />

Beide Bereiche fließen nun ihn ihre Trainings, Teambuildings und<br />

Coachings ein. Das positive Feedback und die vermehrten Anfragen<br />

nach den ersten selbst durchgeführten Trainings bestärkten Dagmar<br />

Kleemann darin, eine eigene Trainingsfirma zu gründen.<br />

Mit dem Slogan „Ihre Ecken und Kanten sind Ihr größtes Potenzial“<br />

motiviert die Trainerin die Teilnehmer ihrer Trainings, die sie nach vorheriger<br />

Absprache individuell an die Teams und Problemstellungen anpasst.<br />

In der individuellen und kontinuierlichen Weiterbildung sieht die<br />

Trainerin den Schlüssel zum nachhaltigen Erfolg, ob für sich oder ihre<br />

Kunden. Der „Lehrer als Schüler“ ist Dagmar Kleemanns Berufsideal,<br />

denn sie selbst sammelt mit jedem Training neue Eindrücke und damit<br />

automatisch wertvolle Erfahrungen, die sie zur ansteckend-optimistischen<br />

Überzeugung bringen: „Mit jedem Auftrag werde ich besser!“.<br />

Diese erfrischende Philosophie teilt Dagmar Kleemann mit ihren Trainings-Teilnehmern<br />

und ermuntert sie dazu, unkonventionelle Bahnen<br />

einzuschlagen, um sich selbst aus eventuellen Sackgassen freizulaufen.<br />

Umwege und vermeintliches Scheitern beispielsweise haben immer<br />

auch etwas Positives, einen wichtigen Lerneffekt, dessen Konsequenzen<br />

für das weitere Vorgehen genutzt werden können, meint die<br />

Trainerin aus Erfahrung.<br />

Langfristig plant Dagmar Kleemann in großen Dimensionen, denn bis<br />

2014 ist sie beinahe schon ausgebucht. Wenn sich ihre Trainingsfirma<br />

mit einem größeren Kundenstamm etabliert hat, kann sich die Inhaberin<br />

von KLEEMANN-TTC in den nächsten 10 bis 15 Jahren ein eigenes<br />

Trainingsinstitut in ihrem Heimatort vorstellen, in dem sich Firmen für<br />

die Zwecke des konzentrierten Lernens und für Teambuildings in der<br />

Abgeschiedenheit des Südharzes einbuchen können.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2012<br />

Dagmar Kleemann<br />

Teambuilding, Training, Coaching<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.kleemann-ttc.de<br />

„Scheue keine Grenzen, die du dir selbst gezogen hast. Probiere<br />

dich aus und lerne, Hindernisse zu überwinden –<br />

es lohnt sich!“


Juni 2013<br />

27<br />

IDbreeder UG (haftungsbeschränkt)<br />

Ein aufgeräumter Schreibtisch, der unschöne Kabel und Anschlüsse<br />

geschickt unsichtbar macht und damit komfortables Arbeiten ermöglicht.<br />

Das Ganze in edlem, puristischem Design, individuell anpassbar<br />

und hochwertig verarbeitet. Mit diesem Angebot will IDbreeder<br />

Kunden ansprechen, die Wert auf innovatives Design, Funktionalität<br />

und Qualität legen.<br />

Die Idee für ihre Innovation, die das Land <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> seit Oktober<br />

2012 mit dem Förderprogramm ego.-START unterstützt, kam den<br />

Gründern bei der Arbeit. Walter Precht und Stephan Hagedorn, beide<br />

Absolventen der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und<br />

nach dem Studium als freiberufliche Web- und Produktdesigner tätig,<br />

wollten Ordnung am Arbeitsplatz schaffen. Der Schreibtisch sollte<br />

nicht länger nur als Auf- und Ablage, sondern selbst als funktionales<br />

Möbel dienen und sich dem Nutzer anpassen. So entwickelten sie<br />

eine vorkonfigurierbare Funktionsplatte mit integrierten Anschlüssen,<br />

Kabelführungen und Bedienelementen und damit eine Schnittstelle zu<br />

technischen Geräten am Arbeitsplatz. Dabei dient die Funktionsplatte<br />

als Tischauflage. Viel Wert legen die Macher vor allem auf Ergonomie<br />

– das Design ihres Tisches „Slash“ passt sich den menschlichen<br />

Bedürfnissen an, maßgerecht und entsprechend der Vorstellungen ihrer<br />

Kunden. Die werden frühzeitig in den Gestaltungsprozess einbezogen<br />

und können, so die Vision der Gründer, zukünftig per Mausklick mithilfe<br />

eines Online-Konfigurators ihren idealen Arbeitsplatz gestalten.<br />

Abmessungen, Materialität und Ausstattung können dabei vom Nutzer<br />

selbst festgelegt werden. Die notwendige Software für das Programm<br />

entwickelt Stephan Hagedorn, im dreiköpfigen Team für die Programmierung<br />

und multimediale Produktentwicklung zuständig.<br />

Trotz hoher Individualität streben die Jungunternehmer eine industrielle<br />

Fertigung ihrer Produkte an – genau dieses wird derzeit erprobt. Mit<br />

Hochdruck arbeitet das Team an einem weiteren Prototyp des Schreibtisches.<br />

Dabei ist insbesondere Industriedesigner Walter Precht gefragt,<br />

der die Produktgestaltung übernimmt und nicht nur das Design kreiert,<br />

sondern auch verschiedene Konstruktionen und alternative Materialien<br />

für computergestützte Fertigungsverfahren prüft. Für die zukünftige<br />

Herstellung ihrer Produkte wollen sie mit Unternehmen der Region zusammenarbeiten,<br />

das gehört zum Selbstverständnis der Gründer. Alle<br />

drei sind Wahl-Hallenser, kommen aus Bayern, Baden-Württemberg<br />

und Thüringen, und haben sich nach dem Studium aufgrund der guten<br />

Standortbedingungen für Halle als Firmensitz entschieden.<br />

Um die Zahlen, die strategische Ausrichtung des Start-ups und den<br />

Vertrieb kümmert sich Matthias Will, Volkswirt und Absolvent der<br />

Universität Halle. Mit seinem wirtschaftlichen Know-how ergänzt er<br />

das kreative Designer-Duo. Seine Aufgabe ist es, mit geschicktem<br />

Marketing sowohl Privatkunden also auch kleine und mittelständische<br />

Unternehmen von einer maßgeschneiderten Schreibtischlösung zu<br />

überzeugen. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Innenarchitekten, die<br />

ihren Kunden angepasste Einrichtungen anbieten, verstärkt werden.<br />

Der erste Schritt in den Markt ist im Spätsommer 2013 geplant.<br />

Langfristig möchte das hallesche Unternehmen eine ganzheitliche<br />

Produktpalette etablieren und viele Kunden, national und international,<br />

überzeugen.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2013<br />

Stephan Hagedorn, Walter Precht,<br />

Matthias Georg Will<br />

Produktdesign/Entwicklung<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, MLU<br />

www.idbreeder.de<br />

„Netzwerke wie das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> und Univations<br />

sind wichtig für die ersten Schritte. Später ist man selbst<br />

verantwortlich für die Dinge, die man tut. Man sollte den Mut<br />

haben, frühzeitig seine Ideen öffentlich zu machen und sich<br />

eine Meinung von außen einzuholen.“


Juli 2013<br />

29<br />

AppsolutEinfach UG (haftungsbeschränkt)<br />

Die Ideen für neue Apps (Applikationen für mobile Endgeräte) kommen<br />

Hendrik Bugdoll meist im Alltag. Zum Beispiel die App „Zulassungsbescheinigung“<br />

für Autofahrer stammt aus dem Entwicklerstudio<br />

„AppsolutEinfach“, das der junge Unternehmer im Mai 2011 in Halle<br />

gründete. Mit wenigen Klicks können Nutzer dieser App in ihrer<br />

Fahrzeug-Zulassung nachschauen, welche Bedeutung welche Abkürzung<br />

hat bzw. wo bestimmte Informationen in den Papieren zu finden<br />

sind. Voraussetzung ist, dass der Nutzer über ein iPhone oder iPad<br />

verfügt, denn Hendrik Bugdoll entwickelt spezielle Software für die<br />

iOS-Plattform von Apple. Nach seinem Informatikstudium an der Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg (MLU) war dafür eine spezielle<br />

Weiterbildung notwendig, die ihn heute als registrierten iOS-Entwickler<br />

zertifiziert. Neben der Programmierung von Apps für den App Store<br />

konzentriert sich der IT-Experte vor allem auf die Entwicklung von<br />

Inhouse-Applikationen für kleine und mittelständische Unternehmen,<br />

eine Dienstleistung, die zunehmend nachgefragt wird und für Hendrik<br />

Bugdoll großes Potenzial bedeutet.<br />

Inhouse-Applikationen sind individuelle auf das Unternehmen angepasste<br />

Anwendungen, mit denen beispielsweise Arbeitsabläufe und<br />

Prozesse optimiert werden können. Sie funktionieren wie eine Art<br />

mobile Website, sind jedoch stärker an das jeweilige mobile Endgerät<br />

angepasst, schneller und für den Anwender intuitiver gestaltet. Erste<br />

Referenzen kann der Entwickler unter anderem bei der „Wiesecker<br />

Group“, ein Unternehmen, das bundesweit Arbeitsbühnen und Autokräne<br />

verleiht, vorweisen. Für den Vertrieb der Geräte entwickelte der<br />

Hallenser einen elektronischen Lieferschein - in Form einer iPad-App.<br />

Das Verleih-Management der Firma wird damit vereinfacht, Zeit und<br />

Kosten können gespart werden. Eine Inhouse-Applikation könnte<br />

beispielsweise auch ein interaktiver Produktkatalog sein, der Vertriebsmitarbeitern<br />

die Bestellung via App direkt und mobil beim Kunden<br />

vor Ort ermöglicht. Großes Potenzial sieht Hendrik Bugdoll auch bei<br />

Anwendungen im Bereich Augmented Reality, hier wird das reale Kamerabild<br />

durch computergenerierte Grafik erweitert. Derartige Apps,<br />

deren Entwicklung der Informatiker perspektivisch plant, würden dann<br />

etwa das virtuelle 3D-Modell eines Gebäudes in eine reale Umgebung<br />

setzen. Anwendung könnte solch eine App in der Architektur- und<br />

Landschaftsplanung finden, aber auch im Medizinsektor.<br />

Der Name AppsolutEinfach, den sich der Unternehmer als Wortmarke<br />

schützen ließ, ist für Hendrik Bugdoll Programm. Für ihn ist eine gute<br />

App vor allem einfach zu bedienen. Intuitiv soll der Benutzer in höchstens<br />

zwei bis drei Schritten zum gewünschten Ergebnis kommen. Im<br />

Entwicklungsprozess verwendet er deshalb mindestens die gleiche Zeit<br />

für die Konzeption wie für die spätere Programmierung mithilfe einer<br />

objektorientierten Programmsprache. Eine gründliche Testphase gehört<br />

ebenso zu jedem Entwicklungsprozess. Bevor er sich für die eigene<br />

Unternehmensgründung als UG (haftungsbeschränkt) entschied, war<br />

Hendrik Bugdoll mehr als vier Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

im Institut für Informatik an der MLU tätig. Der Unternehmergeist<br />

steckte aber schon immer in ihm. Großvater, Vater und Bruder waren<br />

selbst unternehmerisch tätig. Seine eigenen Ideen nach seinen Regeln<br />

verwirklichen war und ist seine Vision, die er mittlerweile erfolgreich<br />

umsetzt. In naher Zukunft wird er freie Mitarbeiter hinzuholen,<br />

perspektivisch sogar anstellen, später will er das Unternehmen in eine<br />

GmbH überführen.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2011<br />

Hendrik Bugdoll<br />

IT<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.appsoluteinfach.de<br />

„Bei dem Start einer Unternehmung sollte man genügend<br />

Pufferzeiten einplanen, da Behördengänge, Genehmigungen<br />

und Bewilligungen oft länger dauern als man denkt. Wichtig<br />

ist auch, dass man immer aktiv ist, sich engagiert, präsentiert<br />

und ein gutes Netzwerk aufbaut.“


August 2013<br />

31<br />

Gruppenhaus Zwei Schwalben<br />

Wenn man im Haus „Zwei Schwalben“ in Sandau an der Elbe angelangt<br />

ist, per Rad oder Paddelboot, mit der Fähre, via Bahn oder Auto,<br />

ist man schon nach kurzer Zeit angekommen. Angekommen in idyllischer<br />

Ruhe und familiärer Atmosphäre, den Elberadweg und einzigartige<br />

Naturschutzgebiete vor der Haustür. In den hohen, im Sommer<br />

angenehm kühlen Räumen der alten Stadtvilla, die Johanna Kinzel<br />

Zukova liebevoll und in langer Fleißarbeit hergerichtet hat, ist der<br />

Alltag schnell vergessen. Jeder Raum hat seinen eigenen und besonderen<br />

Charme, keiner gleicht dem anderen. Schöne alte, neu polierte<br />

Möbelstücke aus dem Antiquitätenladen mischen sich mit farbenfrohen<br />

modernen Accessoires, schaffen Gemütlichkeit und bieten dennoch<br />

viel (Frei)Raum für den Gast. Fast alle Räume im Gruppenhaus sind als<br />

Mehrbettzimmer konzipiert, geeignet für Familien und Gruppen von 6<br />

bis 15 Personen, die gemeinsam Zeit verbringen wollen.<br />

Der Gedanke, selbst einmal ein Hotel oder ein Gasthaus zu betreiben,<br />

schlummerte schon lange im Kopf der gebürtigen Hallenserin, die<br />

selbst gern Gastgeberin ist und Besuch empfängt. Mit Unterstützung<br />

des Jobcenters (Einstiegsgeld für Gründer) sowie dem KfW-Gründerkredit<br />

„Startgeld“ konnte sich die ausgebildete Psychologin diesen<br />

Traum im Juni dieses Jahres mit der Eröffnung des Domizils „Zwei<br />

Schwalben“ erfüllen. Dabei wird der Gründerin der Start nicht leicht<br />

gemacht, da der gesamte Elbe-Havel-Winkel durch das Hochwasser<br />

im Juni 2013 schwere Schäden genommen hat und es noch einige Zeit<br />

dauern wird, bis sich die Umgebung davon erholt hat. Dennoch ist<br />

Johanna Kinzel Zukova optimistisch.<br />

Für das Örtchen Sandau, mit ca. 1000 Einwohnern eine der kleinsten<br />

Städte Deutschlands ganz im Norden von <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>, hat sich<br />

die Unternehmerin bewusst entschieden. Malerisch liegt Sandau vom<br />

Deich geschützt an der Elbe, auf der Straße der Romanik, wenige<br />

Kilometer von der Stadt Havelberg entfernt. Die Region kennt sie gut,<br />

sie selbst hat einige Jahre in einem kleinen Ort in der Nähe von Sandau<br />

verbracht und ist mit dem neuen Domizil nun wieder hier verwurzelt.<br />

Die schöne Landschaft und die ländliche Idylle sollen vor allem Großstädter<br />

aus dem nahegelegenen Berlin, aus Potsdam, Magdeburg oder<br />

Braunschweig und allen anderen Orten Deutschlands nach Sandau und<br />

ihre Herberge locken. Johanna Kinzel Zukova sieht das Potenzial für<br />

ihr Haus vor allem vor dem zunehmenden Trend der Gruppenaktivitäten.<br />

Ob Kochgruppen, Filzgruppen, Sprach- oder Singgruppen, Yoga-,<br />

Sport- und Wandergruppen - immer mehr Interessengruppen unternehmen<br />

gemeinsam Ausflüge und suchen geeignete Unterkünfte für ihre<br />

Hobbies. Auf den zwei Etagen des Hauses mit jeweils etwa 150qm ist<br />

genug Platz für Aktivitäten jeder Art. Die Etagen sind durch ein Treppenhaus<br />

verbunden, können aber auch einzeln von kleineren Gruppen<br />

oder Familien genutzt werden. Die zwei großen Wohnküchen ermöglichen<br />

gemeinsames Kochen und Essen und können als Seminarräume<br />

genutzt werden. Sie verfügen jeweils über Ausgänge in den Garten,<br />

in dem bei gutem Wetter die Möglichkeit besteht, die gemeinsamen<br />

Mahlzeiten einzunehmen oder einfach auf der Wiese zu liegen. An<br />

kälteren Abenden kann man geschützt in einer Laube am Kaminfeuer<br />

sitzen. Auf jeder der zwei Etagen befinden sich außerdem drei große<br />

helle Schlaf-Wohnräume, mit bis zu drei Schlafplätzen und möglicher<br />

Aufbettung. Doch nicht nur weitgereiste Gäste sollen sich unter dem<br />

Dach der Zwei Schwalben wohlfühlen. Auch die Nachbarn und Bewohner<br />

der umliegenden Ortschaften von Sandau möchte die Betreiberin<br />

ansprechen und ihre Räume für Feierlichkeiten aller Art anbieten.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2011<br />

Johanna Kinzel Zukova<br />

Tourismus<br />

Humboldt-Universität zu Berlin<br />

www.gruppenhaus-zweischwalben.de<br />

„Es ist wichtig, an seinen Traum zu glauben, sich nicht zuviel<br />

reinreden zu lassen und trotzdem bereit zu sein, alles immer<br />

wieder neu zu überdenken.“


September 2013<br />

33<br />

codemacher UG (haftungsbeschränkt)<br />

codemacher : / / Dahinter stehen vier IT-Experten, die eigene Ideen,<br />

vor allem aber Ideen anderer weiterentwickeln und daraus Produkte<br />

machen. Bereits 2010 schlossen sich die vier Einzelunternehmer zu<br />

einer Bürogemeinschaft zusammen. Im Zuge der Zusammenarbeit in<br />

den letzten drei Jahren ist aus den vier Machern ein Team gewachsen,<br />

das sich im Januar 2013 zu einer UG – Unternehmensgesellschaft<br />

(haftungsbeschränkt) verbunden hat. Nicht nur bei der Akquise potenzieller<br />

Kunden und bei der Teilnahme an Ausschreibungen machen sich<br />

die Vorzüge der neu gegründeten UG bemerkbar. Vor allem bei der<br />

Realisierung größerer Projekte können Michael Hoffmann, geschäftsführender<br />

Gesellschafter des Unternehmens, die beiden Gesellschafter<br />

Marcel Deutschel und Thomas Rokohl sowie Stephan Weigelt Hand in<br />

Hand arbeiten und effektiver umfangreiche Leistungen anbieten.<br />

Die Absolventen der Martin-Luther-Universität in Halle, die Informatik<br />

und im Rahmen eines Verbundprojekts im Nebenfach Design-Informatik<br />

an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle studierten, arbeiten<br />

gemeinsam an verschiedenen Projekten. Ein Standbein der Firma<br />

ist die Umsetzung von Internetseiten für Unternehmen und öffentliche<br />

Einrichtungen. Dabei kommt ihnen die Ausbildung an der Kunsthochschule<br />

zugute. Sie verstehen die Sprache der Designer und können bei<br />

der Programmierung von Beginn an gestalterische Aspekte berücksichtigen.<br />

Als Dienstleister entwickeln sie beispielsweise in Kooperation<br />

mit der Berliner apprime GmbH Anwendungen für iOS und Android.<br />

Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts, unter Federführung<br />

der Universität in Montréal, tüfteln die codemacher außerdem<br />

an neuartigen Software-gestützten Arbeitsmitteln. Dafür haben sie<br />

eine überdimensionale Panorama-Leinwand in ihrer am Entwicklerbüro<br />

angeschlossenen Werkstatt im halleschen Designhaus aufgebaut.<br />

Die Aufgabe der halleschen IT-Spezialisten ist es in diesem Projekt, Entwurfswerkzeuge<br />

für Architekten und Designer zu entwickeln. Statt am<br />

Reißbrett entstehen Skizzen direkt in einer virtuellen dreidimensionalen<br />

Umgebung. Mehrere Akteure – Architekten und Designer an verschiedenen<br />

Orten weltweit – können mit der neuen Technik gemeinsam und<br />

zeitgleich an einem Entwurf arbeiten. Ein weiteres Großprojekt setzen<br />

die Entwickler gemeinsam mit der halleschen Kunsthochschule um. Für<br />

das dortige Bibliothekssystem haben sie spezielle Soft- und Hardware<br />

entwickelt, die mittels elektromagnetischer Wellen Gegenstände wie<br />

Bücher automatisch identifiziert und lokalisiert.<br />

In ihrer täglichen Zusammenarbeit ergänzen sich die vier Programmierer<br />

optimal, jeder für sich hat spezielle Fähigkeiten und bringt Erfahrungen<br />

aus anderen Projekten mit ein. Marcel Deutschel und Thomas<br />

Rokohl sind Spezialisten für die Programmierung von Anwendungen für<br />

iOS- und Android-Systeme. Michael Hoffmann ist Experte, wenn es um<br />

dreidimensionale Darstellungen geht. Stephan Weigelt bringt Expertise<br />

aus der Arbeit bei einem großen Münchner Softwareentwickler mit<br />

und kennt die Sichtweise industrieller Auftraggeber. Für das hallesche<br />

Start-up ist das eine wichtige Bereicherung.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründerin:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2013<br />

Michael Hoffmann, Marcel Deutschel, Thomas<br />

Rokohl, Stephan Weigelt<br />

IT<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, MLU<br />

www.codemacher.de<br />

„Gleichberechtigung im Team ist wichtig, in der Projektarbeit<br />

jedoch sollten eindeutige Verantwortlichkeiten festgelegt<br />

werden. In jedem Projekt sollte einer den Hut aufhaben und<br />

entscheiden.“


Oktober 2013<br />

35<br />

FastChange GmbH<br />

Wer bereits mit der Aufgabe betraut war, eine ansprechende Firmenpräsentation<br />

zu erstellen, kennt die Problematik. Man klickt sich durch<br />

Menüs, sucht Funktionen, positioniert Grafiken und es vergeht Stunde<br />

um Stunde. Diese Erfahrung machten auch die Kollegen Falko Steponat<br />

und Christoph Halder regelmäßig in ihrem Berufsalltag. Sie entwickelten<br />

aus dieser „Not“ heraus die ersten hilfreichen Zusatzfunktionen für<br />

Microsoft PowerPoint®. Die von ihnen programmierten Erweiterungen<br />

stellten sie auch anderen Mitarbeitern zur Verfügung und erhielten<br />

sehr positive Resonanz, so dass diese firmenspezifischen Lösungen im<br />

ganzen Unternehmen eingeführt wurden. Dies ließ sie zu dem Schluss<br />

kommen, dass auch andere Unternehmen Interesse an einer solchen<br />

Software haben würden und sie entschlossen sich zur Gründung eines<br />

eigenen Unternehmens, mit Sitz in Halle (Saale).<br />

Christoph Halder ist Absolvent der Universität Augsburg, an welcher<br />

er erfolgreich Betriebswirtschaftslehre studierte. Im Anschluss an sein<br />

Studium konnte er seine wissenschaftlichen Kenntnisse durch Praxiserfahrung<br />

als Unternehmensberater festigen und war dort technischer<br />

Experte für Modellentwicklungen und Microsoft Office-Produkte. Falko<br />

Steponat (Foto) erweiterte im Anschluss an sein Studium der Wirtschaftsinformatik<br />

an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

seine Kenntnisse durch Praxiserfahrungen als Gründungsberater und<br />

als Consultant eines DAX-Konzerns. Beide Gründer erwarben so die<br />

fachliche Eignung für die selbstständige Tätigkeit.<br />

Mehrere Monate programmierten die Gründer ihr ersten Produkt,<br />

die FastChange-Toolbar für PowerPoint®, welche sich einerseits<br />

durch einen umfassenden Funktionsumfang und andererseits durch<br />

übersichtliche Strukturen auszeichnet. Intelligente Zusatzfunktionen<br />

automatisieren umständliche Arbeitsschritte und erleichtern dadurch<br />

die Arbeit. Diese und andere meistgenutzte Funktionen werden auf<br />

einer neuen Funktionsleiste positioniert, wodurch zahlreiche sonst<br />

notwendige Klicks in Untermenüs wegfallen und somit eine effizientere<br />

Arbeitsweise ermöglicht wird.<br />

Nach dem Motto „Der richtige Weg ist der einfachste.“ achteten die<br />

Gründer auf eine einfache und intuitive Handhabung, so dass für den<br />

User der Software trotz der funktionellen Komplexität das Programm<br />

schnell zu erfassen ist. Um ein ansprechendes und einheitliches<br />

Erscheinungsbild zu garantieren, können Corporate Design Standards<br />

eingebunden werden und eine automatische Serversynchronisation<br />

gewährleistet den Zugriff auf die stets aktuellsten Vorlagen und Bibliotheken,<br />

sowohl online als auch offline. Wer eine Lizenz erwirbt, erhält<br />

mit dieser auch ein Handbuch mit Erläuterungen sowie regelmäßige,<br />

kostenfreie Updates und Support. Individuelle Schulungen werden darüber<br />

hinaus ebenfalls angeboten. Das Lizenzmodell bietet den Vorteil,<br />

dass die Anwender stets die passende Version zu ihrem jeweiligen<br />

Microsoft-Produkt zur Verfügung haben. Erste Kunden bestätigen<br />

bereits ihre Zufriedenheit und die Effizienzsteigerung bei der Erstellung<br />

von Präsentationen. FastChange hat sich zudem erfolgreich für das<br />

Start-up-Förderprogramm „BizSpark“ von Microsoft beworben und<br />

eine Zertifizierung als „MS-Office Specialist“ erhalten. Falko Steponat<br />

und Christoph Halder bieten auch für andere Office®-Produkte die<br />

Entwicklung und Integration von Zusatzfunktionalitäten an, wie bspw.<br />

den Aufbau komplexer automatisierter Excel®-Modelle und unterstützen,<br />

falls notwendig, bei der Einführung.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2013<br />

Falko Steponat<br />

IT<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.fastchange.de<br />

„Frühzeitiges Planen erspart böse Überraschungen. Ein gut<br />

strukturiertes Konzept hilft, die Vision greifbar zu machen.<br />

Zudem ist es wichtig Einnahmen und Ausgaben sorgfältig zu<br />

planen und vorhandene Netzwerke und Fördermöglichkeiten,<br />

wie bspw. das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong>, zu nutzen.“


November 2013<br />

37<br />

Monique Marterstich<br />

Ein Hauch von Nostalgie und stilvoller Schick begegnen sich. Statt auf<br />

überflüssigen Schnörkel setzt Monique Marterstich in ihrer „Framed<br />

Darling“ Accessoirekollektion auf eine schlichte Formsprache. Sie kreiert<br />

Handtaschen, Börsen und Etuis, kombiniert dabei edles Leder mit<br />

Taschenbügeln aus Metall und entfaltet so einen mondänen Charme.<br />

Einzigartige, von Hand gedruckte oder gemalte Grafiken veredeln<br />

die individuellen Schmuckstücke und praktischen Accessoires und<br />

verleihen ihnen eine Nuance von Extravaganz. Neben dem Design und<br />

der Herstellung von Accessoires entwirft die junge Designerin Mode<br />

und fertigt individuelle Einzelstücke für ihre Kunden. Für die Zukunft<br />

schwebt ihr außerdem vor, das Repertoire ihres Labels mit eigenständigen<br />

Modekollektionen zu erweitern.Vorerst aber konzentriert sich die<br />

gebürtige Sächsin auf den Vertrieb ihrer Taschen- und Schmuckkollektion.<br />

Diese entwirft, präsentiert und verkauft sie in ihrem Designatelier<br />

„Campo Animo Halle“, das sie gemeinsam mit der Designerin Annika<br />

Hofestädt im September 2013 eröffnete. „Schritt für Schritt“, das ist<br />

die Devise der jungen Unternehmerin, die bereits 2011 den Weg in die<br />

Selbstständigkeit wagte und sich mit ihrem Label Monique Marterstich<br />

erfolgreich in der hiesigen Kreativbranche etabliert hat.<br />

Ihr Talent zum Gestalten, Nähen und Handwerken entdeckte sie schon<br />

frühzeitig, mit 14 Jahren hatte sie die erste eigene Nähmaschine und<br />

den Wunsch, Modedesignerin zu werden. Gleich im Anschluss an<br />

ihren Schulabschluss machte sie ein einjähriges Praktikum bei einer<br />

Modedesignerin, die ihr hauptsächlich im handwerklichen Bereich das<br />

Rüstzeug für den späteren Werdegang mitgab. Zum Studieren kam<br />

Monique Marterstich schließlich an die Kunsthochschule Burg Giebichenstein<br />

Halle. Von dort ging es in die Kunst- und Modemetropole<br />

Rom, wo sie im achtmonatigen Auslandsstudium an der Accademia di<br />

Belle Arti Roma im Fachbereich Malerei studierte. In ihrer studienfreien<br />

Zeit jedoch widmete sie sich begeistert der italienischen Sprache und<br />

machte sich ein Bild von der internationalen Fashionszene.<br />

Während eines Praktikums bei dem deutschen Luxusmode-Konzern<br />

Hugo Boss entwickelte die Diplom-Designerin ihre Vorliebe für das<br />

Material Leder, heute ein wesentlicher Bestandteil ihrer Kollektionen.<br />

Vor allem fachlich habe sie bei dem renommierten Modehersteller viel<br />

gelernt. Viel Raum selbst kreativ zu sein, eigene Ideen und Kreationen<br />

umzusetzen, hatte sie dort jedoch nicht. Genau das ist ihr Anspruch<br />

und darum entschloss sich die Wahlhallenserin für die Gründung ihres<br />

eigenen Labels. Worauf sie dabei Wert legt weiß sie ganz genau.<br />

Ihr Label „Monique Marterstich“ steht für Design und Produkte mit<br />

höchsten qualitativen und ästhetischen Ansprüchen. Ihre Kreationen<br />

verstehen sich als eine Symbiose von schlichter Formschönheit, klarer<br />

Funktionalität, liebevoller Details und hochwertiger Qualität.<br />

Für die nahe Zukunft hat sie ehrgeizige Pläne. Industriepartner in der<br />

Region wollen gefunden werden, um die Produktion auszubauen<br />

und der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Auch über neue<br />

Investitionen und Finanzierungsmodelle macht sich die Unternehmerin<br />

Gedanken, neue Absatzmärkte möchte sie akquirieren, ihre Kollektion<br />

auf Onlineplattformen anbieten und den bereits bestehenden Vertrieb<br />

über andere Design-Läden ankurbeln.<br />

Mit der Eröffnung des Ateliers hat sich die Designerin einen Traum erfüllt.<br />

Vor allem der direkte Kontakt zu ihren Kunden, die sowohl 20 als<br />

auch 75 Jahre alt sind, ist ihr wichtig. Ohrringe, Halsketten, Geldbörsen,<br />

Handytaschen, Handtaschen und originelle Einzelstücke kann man<br />

im Campo Animo zu Preisen zwischen 29 Euro und 400 Euro finden.<br />

Wer individuelle und maßgefertigte Mode sucht, ist hier ebenso richtig.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründerin:<br />

Branche:<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

2013<br />

Monique Marterstich<br />

Modedesign<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

www.moniquemarterstich.com<br />

„Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, braucht man<br />

Leidenschaft für seine Arbeit und Durchhaltevermögen.“


Dezember 2013<br />

39<br />

Herz & Beck GbR<br />

Andrea Herz und Anja Beck begegneten sich am ersten Tag ihres Studiums<br />

und es entstand eine Freundschaft, die natürlich auf Sympathie,<br />

aber auch auf gemeinsamen Interessen gründet. Die Verbundenheit<br />

führte sie schließlich auf denselben beruflichen Weg und zur Gründung<br />

eines Unternehmens, der Herz & Beck GbR.<br />

In ihrer Arbeit widmen sich die beiden Frauen, die an der Martin-<br />

Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) Psychologie (Diplom) und<br />

im Nebenfach BWL studierten und derzeit an der Promotion arbeiten,<br />

einen Thema besonders intensiv: Stress-Prävention für Frauen in Pflegeberufen.<br />

Gemeinsam mit der Physiotherapeutin Sabine Kuhlmann<br />

entwickelten sie „Plan B – Ein Anti-Stress-Coaching für Frauen“. Das<br />

„B“ steht für Balance – die Balance zwischen Psyche und Physis. Geist<br />

und Körper stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander, welche<br />

nach wie vor bei vielen am Markt etablierten Präventions- und Behandlungsmethoden<br />

keine Berücksichtigung findet. Genau da setzt das<br />

Programm der Gründerinnen an. Das modular aufgebaute, integrative<br />

Konzept von „Plan B“ basiert auf einer individuellen Bedarfsanalyse,<br />

dem maßgeschneiderten Anti-Stress-Coaching auf psychologischer<br />

und physiologischer Ebene und einer langfristigen Nachbetreuung,<br />

die nachhaltig die Gesundheit der Mitarbeiterinnen stärkt. So können<br />

Arbeitgeber Leistungsminderungen oder Fehlzeiten als Folgen anhaltenden<br />

Arbeitsstresses minimieren.<br />

Das Anti-Stress-Coaching richtet sich in erster Linie an Frauen in<br />

Helfer- und Pflegeberufen, kann aber bei Bedarf modifiziert und somit<br />

auch Frauen anderer Berufsgruppen angeboten werden. Besonders<br />

im Bereich der Pflegeberufe ist der Anteil der Burn-Out-Patienten sehr<br />

hoch, effektive Hilfsangebote gibt es jedoch insbesondere in den neuen<br />

Bundesländern kaum. „Vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels sind Unternehmen im Gesundheitswesen herausgefordert,<br />

die Gesundheit und damit die Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter zu<br />

erhalten – eine Herausforderung, die mit unserem Konzept erfolgreich<br />

zu bewältigen ist“, sagt Andrea Herz.<br />

Mit Unterstützung des <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong>s <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Süd beantragten sie in diesem Jahr erfolgreich eine Förderung des<br />

Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong>. Das Gründerstipendium ego.-START ermöglicht<br />

ihnen nun die Weiterentwicklung und Etablierung des Programms<br />

„Plan B“ am Markt. Als erste Zielgruppen bietet das Team seine Leistungen<br />

regionalen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen an. Von<br />

einigen Krankenkassen erhielten sie bereits positives Feedback und die<br />

Aussicht auf eine gemeinsame Zusammenarbeit.<br />

Bereits während des Studiums spezialisierten sich Herz und Beck auf<br />

den Bereich der Arbeits- und Organisationspsychologie. Sie beendeten<br />

ihr Studium mit einer gemeinsamen empirischen Diplomarbeit zu dem<br />

Thema „Transformationale Führung und Kundenzufriedenheit“, die<br />

bereits auf mehreren Kongressen der Arbeits- und Organisationspsychologen<br />

vorgestellt und letztlich in einer renommierten Fachzeitschrift<br />

veröffentlicht wurde. Durch ihre Spezialisierung auf den Bereich<br />

Personalwirtschaft hatten beide die Möglichkeit, als wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterinnen im Fachbereich BWL der MLU zu arbeiten und weiter<br />

an personalwirtschaftlichen Themen zu forschen. Zudem konnten sie<br />

am Lehrstuhl psychologische Trainings für Unternehmen im Bereich<br />

Personalentwicklung selbstständig durchzuführen und so erste Berufserfahrungen<br />

für die Gründung im September 2013 sammeln.<br />

Gründungsjahr:<br />

Gründer:<br />

Branche<br />

Hochschule:<br />

Internet:<br />

„Love it, change it or leave it.“<br />

2013<br />

Anja Beck und Andrea Herz<br />

Consulting/Training<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

www.herz-beck.de


40<br />

Impressum<br />

Technologiepark weinberg campus<br />

Weinbergweg 23<br />

06120 Halle/Saale<br />

Fon: 0345.552 29 55<br />

Fax: 0345. 55 27 579<br />

info@hochschulgruender.net<br />

www.hochschulgruender.net<br />

www.facebook.com/hochschulgruender<br />

Redaktion: Annekatrin Lacroix (verantwortlich)<br />

Redaktionelle Mitarbeit: Carolin Behrens, Marlene Köhler, Edelgard Sorge<br />

Redaktionsschluss: 06.12.2013<br />

Bildnachweise: Matthias Behne, behnelux.de<br />

Satz und Layout: SORGE – Agentur für visuelle Kommunikation<br />

Das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> Süd arbeitet eng mit den Hochschulen<br />

im Süden des Landes, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, den Hochschulen <strong>Anhalt</strong> und<br />

Merseburg sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen.<br />

Das <strong>Hochschulgründernetzwerk</strong> wird im Rahmen der ego.-Existenzgründungsoffensive<br />

des Landes <strong>Sachsen</strong>- <strong>Anhalt</strong> durchgeführt und aus Mitteln des Ministeriums<br />

für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> und der<br />

Europäischen Union: Europäischer Sozialfonds (ESF) gefördert.<br />

koordiniert von:<br />

gefördert durch:

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