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Schwerpunkt - Bundeskoordination Studentischer Ökologiearbeit

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<strong>Schwerpunkt</strong>: Wald<br />

26<br />

3.1. 3.1. Die Die letzten letzten Urwälder Urwälder... Urwälder ...<br />

Waldtypen Waldtypen nach<br />

nach<br />

Klimazonen<br />

Klimazonen<br />

a) Tropische Regenwälder finden sich vorallemin<br />

äquatorialen Gebieten und haben<br />

ganzjährig hohen Temperaturen über 20°C<br />

bei geringen Schwankungen sowie große<br />

Niederschlagsmengen und Luftfeuchtigkeit<br />

(75-80%). Sie sind immergrün und haben<br />

eine sehr große Produktionsleistung.<br />

b) Hartlaubwälder finden sich im Mittelmeergebiet<br />

(Chile, Südaustralien und Kalifornien).<br />

Sie brauchen mediterranes Klima<br />

mit trockenen und warmen Sommern und<br />

niederschlagsreichen, milden Wintern sowie<br />

nährstoffarme Böden. Dort siedelt sich vor<br />

allem Vegetation mit Verdunstungsschutzeinrichtungen<br />

und ausgeprägtem Wasserhaushalt<br />

an, welche meist immergrün ist mit<br />

mittlerer Produktionsleistung.<br />

c) gemäßigte Regenwälder oder temperaten<br />

Regenwälder gedeihen dort, wo feuchte<br />

Meeresluft und Wolken auf Küstengebirge<br />

treffen und viel Regen fällt. Entlang der<br />

Westküste Kanadas, eingebettet zwischen<br />

den Rocky Mountains und dem pazifischen<br />

Ozean, konzentriert sich ein Viertel des weltweit<br />

noch erhaltenen Bestandes.<br />

c) Sommergrüne Laubmischwälder sind<br />

vor allem in China, Japan, Nordamerika und<br />

weiten Teilen Europas zu finden. Sommergrün<br />

heißen sie wegen ihrer temperaturbedingten<br />

Vegetationspause von 3 bis 4<br />

Monaten im Winter. Sie haben eine mittlere<br />

Produktionsleistung im Frühjahr und Sommer,<br />

an deren Ende im Herbst der Laubfall<br />

einsetzt.<br />

d) Die Borealen Nadelwälder sind in Nordamerika,<br />

Europa und Nordasien angesiedelt<br />

und schließen an die Laub-/ Mischwaldzone<br />

an. Dort herrschen lange kalte Winter von<br />

bis zu 6 Monaten, in denen Frosttrockenheit<br />

herrscht, so daß die Vegetationspause und<br />

die Vegetationsperiode mit 6 Monaten<br />

gleich lang sind. Während der Vegetationsperiode<br />

steht für die immergrünen Nadelwälder<br />

viel Niederschlag zur Verfügung.<br />

Wie die Situation der einzelnen Waldzonen<br />

ist, kann eingesehen werden unter:<br />

www.globalforestwatch.org oder<br />

www.earthtrends.wri.org<br />

Schutz Schutz der der T TTaigawälder<br />

T aigawälder<br />

Die nördlichen, borealen Taigawälder bilden<br />

ein überwiegend aus Nadelwäldern bestehendes<br />

breites Band um die nördliche Erdhalbkugel.<br />

Es reicht von Alaska über Kanada,<br />

Norwegen, Schweden, Finnland, Rußland<br />

bis Sibirien. Ein Drittel der Wälder der<br />

Erde wächst hier. Die Taigawälder werden<br />

zunehmend durch die industrielle Holzernte<br />

bedroht. In Fennoskandia (Norwegen,<br />

Schweden, Finnland) ist bis auf einen Rest<br />

von etwa fünf Prozent (Old Growth) der gesamte<br />

produktive Wald in intensiv bewirtschaftete<br />

Sekundärwälder bzw. Plantagen<br />

umgewandelt. In Teilen Kanadas und im europäischen<br />

Teil Rußlands ist die Situation<br />

ähnlich.Nur in Alaska, Kanada und Sibirien<br />

sind größere Bereiche der Primärwälder (Urwälder)<br />

noch intakt.<br />

Old Growth-Wälder<br />

In den Old Growth-Wäldern ist die genetische<br />

und biologischeVariabilität<br />

der Tierund<br />

Pflanzen<br />

deutlich höher<br />

als in den kommerziellgenutztenForsten.<br />

Große<br />

alte Laubbäume,<br />

wie die in<br />

den skandinavischen<br />

Forsten<br />

durch massive<br />

Bekämpfung<br />

selten gewor-<br />

dene Zitterpappel, bilden oft für 50 verschiedene<br />

bedrohte Arten einen Lebensraum. Eine<br />

davon, das im Norden stark bedrohte Flughörnchen<br />

(Pteromys volans), lebt ausschließlich<br />

in Old Growth-Laubmischwäldern. Gerade<br />

sehr alte oder abgestorbene Bäume, die<br />

in den Forsten zumeist fehlen, bieten die dringend<br />

benötigten ökologischen Nischen für die<br />

am stärksten gefährdeten Arten. Totes Holz<br />

wird oft über hunderte von Jahren langsam<br />

immer weiter abgebaut. Dabei arbeiten verschiedenste<br />

Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen<br />

eng aufeinander abgestimmt zusammen.<br />

Unter extremen Bedingungen sind hier sensible<br />

Ökosysteme gewachsen. So unterschiedlich<br />

die temperaten Regenwälder, die<br />

borealen Wälder des Nordens und die<br />

Tropenwälder des Südens auch sind, eines<br />

haben sie gemein:<br />

sie alle sind durch den grenzenlosen Holzverbrauch<br />

der Industrieländer bedroht.<br />

Quelle: www.taigarescue.org<br />

(Der helle Teil im Bild ist komplett abgeholzt,<br />

daneben der noch intakte Waldgürtel in Kanada.)

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