Der Wert meines Lebens? - Holtzwurm.de
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Predigt:<br />
Worin liegt <strong>de</strong>r <strong>Wert</strong> <strong>meines</strong> <strong>Lebens</strong>?<br />
Lisa Holtzheimer<br />
Meine Freundin war vor ein paar Jahren einmal mit einigen Kolleginnen im Urlaub in <strong>de</strong>r<br />
TÅrkei. Sehr schnell hat sie dort die Aufmerksamkeit vieler MÇnner auf sich gezogen,<br />
<strong>de</strong>nn sie ist wirklich ausgesprochen hÅbsch – dazu hat sie noch lange, lockige blon<strong>de</strong><br />
Haare. Ein beson<strong>de</strong>rs hartnÇckiger Verehrer lieÉ sich Åberhaupt nicht abschÅtteln, son<strong>de</strong>rn<br />
fuhr stun<strong>de</strong>nlang im Auto neben <strong>de</strong>n Frauen, die zu FuÉ unterwegs waren, her und<br />
meinte irgendwann im Brustton <strong>de</strong>r Ñberzeugung: „Ich gebe <strong>de</strong>inem Vater 20 Kamele<br />
und Gold.“<br />
Ob das nun viel o<strong>de</strong>r eher wenig ist, kann ich nicht beurteilen – Kamele sind in Deutschland<br />
als Zahlungsmittel nicht zugelassen. Und Gott sei Dank ist es hier auch nicht Åblich,<br />
Frauen ihrem Vater abzukaufen.<br />
Das Ganze klingt fÅr uns witzig – und mit ein wenig Abstand konnte auch meine Freundin<br />
darÅber lachen – aber letztlich kommt uns so etwas in abgewan<strong>de</strong>lter Form doch gar<br />
nicht so unbekannt vor. Sicher, wir messen <strong>de</strong>n <strong>Wert</strong> eines Menschen nicht in Kamelen<br />
und Gold. Aber wir messen <strong>de</strong>n <strong>Wert</strong> von Menschen sehr oft in an<strong>de</strong>ren – ÇuÉerlichen –<br />
Dingen. Und dazu mÅssen wir gar nicht „weit weg <strong>de</strong>nken“. Das begegnet uns je<strong>de</strong>n Tag.<br />
Sobald wir <strong>de</strong>n Fernseher einschalten o<strong>de</strong>r eine Zeitschrift durchblÇttern – sÇmtliche<br />
Werbung zielt letztlich darauf, Menschen ein bestimmtes <strong>Wert</strong>gefÅhl zu vermitteln. NatÅrlich<br />
immer eins, das ihnen suggeriert: so, wie ich bin, bin ich nicht wirklich okay. Um<br />
wertvoll zu sein – o<strong>de</strong>r zu wer<strong>de</strong>n! - , muss ich 20 kg abnehmen; muss ich auch mit 60<br />
noch keine einzige Falte im Gesicht haben; dÅrfen auch mit 70 meine Haare nicht grau<br />
sein, son<strong>de</strong>rn mÅssen in <strong>de</strong>r strahlen<strong>de</strong>n ursprÅnglichen Farbe glÇnzen; muss ich gebil<strong>de</strong>ter,<br />
hÅbscher, gráÉer, kleiner, dicker, dÅnner ... sein. Die Liste lieÉe sich bis ins Unendliche<br />
fortsetzen. Je<strong>de</strong>r fin<strong>de</strong>t sich in einem o<strong>de</strong>r mehreren Punkten wie<strong>de</strong>r. Die Werbung<br />
suggeriert uns selbst mit SprÅchen wie „ich will so bleiben, wie ich bin“, dass genau<br />
das eben nicht die richtige Einstellung ist. Denn sonst brÇuchte eben diese Firma ja keine<br />
Werbung zu machen. Dahinter steht versteckt die Aussage: du bist eben nicht so, wie<br />
dieses Mo<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>r Werbung, also kannst du nicht so bleiben, wie du bist.<br />
Und wie reagieren wir darauf? Diese ganzen Hersteller von DiÇtprodukten, HaarfÇrbemitteln,<br />
Cremes gegen Falten, die Anbieter von Sportkursen, Abnehmkursen, Bildungskursen<br />
und ganz an<strong>de</strong>re z. T. dubiose Unternehmen kánnten ihre millionenteure Werbung<br />
nicht bezahlen, wenn wir nicht immer wie<strong>de</strong>r auf diese Suggestion hereinfallen wÅr<strong>de</strong>n.<br />
Doch was wird uns <strong>de</strong>nn hier suggeriert – unterschwellig als Wahrheit verkauft? So, wie<br />
ich bin, bin ich wertlos. Und daran kann ich selbst auch gar nichts Çn<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rn ich<br />
brauche dazu unbedingt die angebotenen Produkte. Das fÅhrt letztlich dazu, dass ich<br />
mich als Person Åberhaupt nicht mehr selbst annehmen kann. Die auf <strong>de</strong>n ersten Blick<br />
positiv stimulieren<strong>de</strong> Werbung bewirkt unterschwellig genau das Gegenteil – und das ist<br />
die Absicht <strong>de</strong>r Hersteller, <strong>de</strong>nn sonst wÅr<strong>de</strong>n sie ihr Zeug ja nicht verkaufen.<br />
Und unsere Gesellschaft steigt voll auf diesen Trend ein. Schon lange bist du nur dann<br />
wertvoll, wenn du eine ganze Reihe von I<strong>de</strong>alvorstellungen erfÅllst. Das fÇngt ja schon<br />
bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn im Kin<strong>de</strong>rgarten an – wer keine Markenklamotten trÇgt, wird z. T. schon<br />
als AuÉenseiter behan<strong>de</strong>lt; wer irgen<strong>de</strong>ine kárperliche EinschrÇnkung hat, muss sich<br />
schon mit 3 Jahren von Gleichaltrigen anháren, dass er so, wie er ist, nichts wert ist.<br />
Kein Wun<strong>de</strong>r eigentlich, dass wir uns selbst Åberhaupt nicht als wertvoll empfin<strong>de</strong>n. Wo<br />
wir doch so genau wie kein an<strong>de</strong>rer wissen, wo unsere Schwachstellen sind. Und wir wissen<br />
auch ganz genau, dass wir uns noch so sehr anstrengen kánnen – wir wer<strong>de</strong>n einfach<br />
nie das I<strong>de</strong>al erreichen. Etwas wird immer fehlen.<br />
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Lisa Holtzheimer – Worin liegt <strong>de</strong>r <strong>Wert</strong> <strong>meines</strong> <strong>Lebens</strong>? - 1 -
Aber ganz so neu scheint dieses Problem gar nicht zu sein. Wir fin<strong>de</strong>n es nÇmlich auch<br />
schon in <strong>de</strong>r Bibel. BerÅhmte biblische Persánlichkeiten hatten schon dasselbe Problem.<br />
Salomo, <strong>de</strong>r Sohn <strong>de</strong>s Kánigs David, spÇter selbst Kánig Åber Israel, <strong>de</strong>r fÅr seine Weisheit<br />
bekannt war, schreibt:<br />
Pred<br />
2,11<br />
Pred<br />
4,4<br />
Als ich mich aber umsah nach allen meinen Werken, die meine HÇn<strong>de</strong> gemacht<br />
hatten, und nach <strong>de</strong>r MÅhe, die ich mir gegeben hatte, um sie zu vollbringen,<br />
siehe, da war alles nichtig und ein Haschen nach Wind, und nichts Bleiben<strong>de</strong>s<br />
unter <strong>de</strong>r Sonne.<br />
Ich sah auch, dass alle MÅhe und alles Gelingen im GeschÇft nur <strong>de</strong>n Neid <strong>de</strong>s<br />
einen gegen <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren weckt. Auch das ist nichtig und ein Haschen nach<br />
Wind.<br />
Hier aus <strong>de</strong>m Buch Prediger kánnte ich einen Vers nach <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren zitieren – es geht<br />
„munter so weiter“. Fazit: Wir kánnen uns sprichwártlich ein Bein ausreiÉen, wir kánnen<br />
arbeiten bis zum Umfallen, wir kánnen uns bil<strong>de</strong>n noch und nácher, wir kánnen immer<br />
neue Wege suchen, um unseren <strong>Wert</strong> zu steigern. Unterm Strich bleibt es immer ein<br />
„Haschen nach Wind“. Und versucht mal, <strong>de</strong>n Wind zu erhaschen, zu fangen ... Versucht<br />
mal, die Luft um euch her zu fangen. Egal, welches GefÇÉ ihr dazu benutzt – es ist auch<br />
nach Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s „Fangens“ noch genauso leer wie vorher. Wind lÇsst sich nicht fangen.<br />
So eine Ñbung ist also von vornherein aussichtslos.<br />
Und Salomo sagt uns in seinem Buch Kohelet, dass alle unsere BemÅhungen, unseren<br />
<strong>Wert</strong> zu steigern, genauso aussichtslos sind.<br />
Was machen wir nun damit? Wenn wir hier stehen bleiben, stÅrzen wir alle in Depressionen,<br />
<strong>de</strong>nn dann gibt es keine Hoffnung mehr fÅr uns. Wir alle sehnen uns ja danach,<br />
wertvoll zu sein. Je<strong>de</strong>r von uns máchte geliebt, anerkannt und geschÇtzt – also wert geachtet<br />
– wer<strong>de</strong>n. Wohl niemand hier kánnte ehrlichen Herzens von sich sagen, dass ihm<br />
das alles piepsegal ist. Je<strong>de</strong>r von uns hat ein sogenanntes SelbstwertgefÅhl – und beinahe<br />
allen Menschen sagt dieses SelbstwertgefÅhl all das, was wir gera<strong>de</strong> schon gehárt haben.<br />
Und wenn wir auf <strong>de</strong>r menschlichen Ebene bleiben, dann bekommt das SelbstwertgefÅhl<br />
auch mehr als es gesund ist Recht. Denn wie schon gesagt, unsere Gesellschaft misst mit<br />
Messlatten, die kein Mensch erreichen kann, unsere Gesellschaft ist grausam gegenÅber<br />
an<strong>de</strong>ren Menschen, und das fÇngt schon im Kin<strong>de</strong>rgarten an.<br />
Aber wir wollen hier ja nicht stehen bleiben. Keiner von uns hat vermutlich Lust, <strong>de</strong>n<br />
Rest seines <strong>Lebens</strong> in Depressionen zu verbringen o<strong>de</strong>r damit, immer neuen <strong>Wert</strong>emaÉstÇben<br />
nachzujagen, immer háheren AnsprÅchen gerecht wer<strong>de</strong>n zu mÅssen – und letztlich<br />
das gefor<strong>de</strong>rte Ziel doch nie zu erreichen.<br />
Gehen wir also weiter. Auf <strong>de</strong>r menschlichen Ebene kommen wir nicht weiter – wie gut!<br />
Ein weiterer Blick in die Bibel eráffnet uns nÇmlich ganz neue Perspektiven. Da schreibt<br />
z. B. David – Salomos Vater:<br />
Psalm<br />
40,5<br />
Wohl <strong>de</strong>m, <strong>de</strong>r sein Vertrauen auf <strong>de</strong>r Herrn setzt und sich nicht zu <strong>de</strong>n Aufgeblasenen<br />
wen<strong>de</strong>t und zu <strong>de</strong>n abtrÅnnigen LÅgnern.<br />
Und weiter:<br />
Psalms<br />
56,5b<br />
Auf Gott vertraue ich und fÅrchte mich nicht; was kann ein Mensch mir antun?<br />
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Hier wer<strong>de</strong>n wir auf die richtige Spur gebracht. Nicht das, was Menschen sagen, ist wichtig.<br />
Menschen blasen sich auf gegenÅber an<strong>de</strong>ren Menschen, sie lÅgen und suchen nur<br />
das Ihre. Gott aber geht ganz an<strong>de</strong>rs mit uns um. Er lÅgt nicht, er suggeriert uns nicht,<br />
dass wir irgen<strong>de</strong>twas seien, was wir nicht sind, o<strong>de</strong>r dass wir irgen<strong>de</strong>twas Çn<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
wer<strong>de</strong>n kánnten, wenn wir bestimmte Dinge tun o<strong>de</strong>r lassen. Gott ist die Wahrheit und er<br />
sagt uns die Wahrheit. Und seine Gedanken Åber dich sind die Gedanken, die wirklich<br />
wichtig sind. Und <strong>de</strong>n Grundgedanken Åber uns hat er uns auch in seinem Wort zugÇnglich<br />
gemacht:<br />
Jer<br />
29,11<br />
Denn ich weiÉ, was fÅr Gedanken ich Åber euch habe, spricht <strong>de</strong>r Herr. Gedanken<br />
<strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns und nicht <strong>de</strong>s Unheils (Lei<strong>de</strong>s), um euch eine Zukunft und eine<br />
Hoffnung zu geben.<br />
Das ist die Kernaussage <strong>de</strong>ssen, was Gott Åber dich <strong>de</strong>nkt. Gott hat Gedanken <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns<br />
Åber dich. Gedanken <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns sind keine Negativwertungen Åber <strong>de</strong>in Aussehen,<br />
Åber <strong>de</strong>ine Bildung, Åber <strong>de</strong>ine Haarfarbe, <strong>de</strong>in Gewicht, <strong>de</strong>inen Kontostand o<strong>de</strong>r<br />
was auch immer. All diese Dinge interessieren Gott kein StÅck. Von all diesen – und vielen<br />
an<strong>de</strong>ren ÇuÉerlichen Dingen – macht Gott <strong>de</strong>inen <strong>Wert</strong> nicht abhÇngig.<br />
Gott macht <strong>de</strong>inen <strong>Wert</strong> von ganz etwas an<strong>de</strong>rem abhÇngig. Und eins muss dir ganz klar<br />
wer<strong>de</strong>n: Nur das, was Gott von dir <strong>de</strong>nkt, ist wirklich wichtig. Nur das, was Gott Åber<br />
dich sagt, hat eine echte Be<strong>de</strong>utung fÅr <strong>de</strong>in Leben.<br />
Gott macht <strong>de</strong>inen <strong>Wert</strong> von ganz etwas an<strong>de</strong>rem abhÇngig. Davon nÇmlich, dass er dich<br />
gewollt hat! Er kannte dich schon, bevor er Åberhaupt die Er<strong>de</strong> erschaffen hat! Und<br />
schon zu diesem Zeitpunkt, <strong>de</strong>r vállig auÉerhalb <strong>de</strong>s fÅr uns Åberhaupt Vorstellbaren<br />
liegt, hat er dich erwÇhlt. In Eph 1 kánnen wir das nachlesen:<br />
Eph<br />
1,3 ff<br />
Gepriesen sei <strong>de</strong>r Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, <strong>de</strong>r uns gesegnet<br />
hat mit je<strong>de</strong>m geistlichen Segen in <strong>de</strong>n himmlischen Regionen in Christus,<br />
wie er uns ihn ihm auserwÇhlt hat vor Grundlegung <strong>de</strong>r Welt, damit wir heilig<br />
und ta<strong>de</strong>llos vor ihm seien in Liebe.<br />
Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft (und auch zur Táchterschaft !) fÅr<br />
sich selbst durch Jesus Christus, nach <strong>de</strong>m Wohlgefallen seines Willens<br />
zum Lob <strong>de</strong>r Herrlichkeit seiner Gna<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>r er uns begnadigt hat in <strong>de</strong>m Geliebten.<br />
Gott hat dich erwÇhlt, bevor es diese Er<strong>de</strong> gab. Er hat dich schon zu diesem Zeitpunkt<br />
geliebt. Alle, die Kin<strong>de</strong>r haben, kánnen sich vielleicht ein winzig kleines StÅck mehr in<br />
diesen Gedankengang ein<strong>de</strong>nken als die, die keine Kin<strong>de</strong>r haben. Vielleicht habt ihr euch<br />
schon lange Kin<strong>de</strong>r gewÅnscht, bis sich dann das erste endlich ankÅndigte. Aber in euren<br />
Gedanken, in euren GefÅhlen, habt ihr schon auf dieses Kind hingelebt, obwohl es noch<br />
keinen einzigen Hinweis darauf gab.<br />
Ihr habt euch schon Åberlegt, wie ihr dann, wenn es endlich so weit ist, das Kin<strong>de</strong>rzimmer<br />
einrichten wer<strong>de</strong>n, ihr habt vielleicht schon lange vor einer Schwangerschaft <strong>de</strong>n<br />
schánsten aller Namen ausgesucht, ihr habt euch Åberlegt, wie wohl euer Kind aussehen<br />
wird, wie sein Charakter wird, ob es blon<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r schwarze Haare haben wird. Wenn es<br />
gráÉer sein wÅr<strong>de</strong>, was wÅr<strong>de</strong> es gerne tun? Bestimmt haben die zukÅnftigen VÇter sich<br />
Åberlegt, dass sie ihrem Kind das FuÉballspielen beibringen máchten, das Kind mitnehmen<br />
zum Zelten, mit ihm ein Baumhaus bauen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re spannen<strong>de</strong> Dinge tun.<br />
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Sicherlich wolltet ihr auch alles dafÅr tun, dass es <strong>de</strong>m Kind gut geht, dass es sich wohl<br />
fÅhlt, dass es weiÉ, dass es unendlich geliebt ist – und ihr wÅr<strong>de</strong>t es vor allem Básen beschÅtzen<br />
wollen.<br />
Und vermutlich ging es euch mit je<strong>de</strong>m weiteren Kind, das ihr euch gewÅnscht habt,<br />
Çhnlich. Denn je<strong>de</strong>s Kind ist einmalig, je<strong>de</strong>s Kind hat vállig an<strong>de</strong>re Eigenschaften, und<br />
auf je<strong>de</strong>s Kind, das man sich so sehr wÅnscht, freut man sich neu genauso sehr wie auf<br />
das erste. O<strong>de</strong>r nicht?<br />
Gott hat sich auch gefreut. Bevor er diese Welt aus <strong>de</strong>m Nichts durch sein Wort geschaffen<br />
hat, hat er sich schon unbÇndig auf dich gefreut! Er hat sich <strong>de</strong>n schánsten aller Namen<br />
fÅr dich ausgedacht (und dieser Name muss nicht unbedingt <strong>de</strong>r Name sein, <strong>de</strong>n dir<br />
<strong>de</strong>ine Eltern gegeben haben), er hat sich genau Åberlegt, welche Haarfarbe zu dir passen<br />
wÅr<strong>de</strong>. Blaue Augen o<strong>de</strong>r braune Augen? O<strong>de</strong>r vielleicht grÅne – das passt zu ihrem Charakter.<br />
Wenn er mal erwachsen ist, wird ihm ein schwarzer Dreitage-Bart gut stehen!<br />
Gott hat sich unbÇndig auf dich gefreut. Er wollte, dass du „heilig und unta<strong>de</strong>lig“ vor ihm<br />
bist. So war sein Grundgedanke. In seinen Gedanken schon vor Grundlegung dieser Welt<br />
warst du heilig und unta<strong>de</strong>lig vor ihm.<br />
Als die Welt dann geboren war, dauerte es nicht sehr lange, bis ein nicht eingeplanter<br />
„Unfall“ passierte. Adam und Eva lieÉen sich von <strong>de</strong>r Schlange verfÅhren, und dadurch<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m Feind Gottes das Tor geáffnet, um die Menschen nicht mehr heilig und unta<strong>de</strong>lig<br />
zu machen. Das allerdings hat immer noch Åberhaupt nichts mit <strong>de</strong>m <strong>Wert</strong> zu tun,<br />
<strong>de</strong>n uns seit jeher unsere Mitmenschen vermitteln wollen. Auch nach <strong>de</strong>m so genannten<br />
„SÅn<strong>de</strong>nfall“ interessiert es Gott noch herzlich wenig, ob du groÉ o<strong>de</strong>r klein, dick o<strong>de</strong>r<br />
dÅnn, UniversitÇtsprofessor o<strong>de</strong>r Hilfsarbeiter bist.<br />
Aber etwas an<strong>de</strong>res interessiert ihn umso mehr. Deine Seele ist es, um die es ihm geht.<br />
Deine Seele ist ja letztlich <strong>de</strong>in Ich, das, wo <strong>de</strong>ine GefÅhle, <strong>de</strong>in Empfin<strong>de</strong>n sitzt. Das,<br />
was angreifbar ist. Wenn jemand dich mit einer verletzen<strong>de</strong>n Bemerkung trifft, dann verletzt<br />
er <strong>de</strong>ine Seele. Wenn du <strong>de</strong>pressiv wirst, ist <strong>de</strong>ine Seele Åberlastet und sieht keinen<br />
Ausweg mehr.<br />
Die Seele ist es auch, durch die SÅn<strong>de</strong> in <strong>de</strong>in Leben kommt – in das Leben aller Menschen<br />
gekommen ist durch <strong>de</strong>n Ungehorsam <strong>de</strong>r ersten bei<strong>de</strong>n Menschen. Satan wusste<br />
sehr genau, wo er ansetzen muss, um das zu schaffen, was er geplant hatte. Als er Eva<br />
verfÅhrte, die verbotene Frucht zu essen, hat er genau diesen Punkt gezielt getroffen. Er<br />
hat ihr suggeriert, dass Gott sie nicht fÅr wert genug achtet, diese Frucht essen zu dÅrfen.<br />
Schon die ersten Menschen sind darauf hereingefallen, dass es immer noch etwas<br />
mehr gibt, das ihnen erst ihren „echten“ <strong>Wert</strong> bringt. Man kánnte meinen, Satan habe<br />
sich von einem geschickten Werbeprofi beraten lassen ... „Wenn ihr von dieser Frucht<br />
esst, dann – und erst dann – wer<strong>de</strong>t ihr wirklich genauso viel wert sein wie Gott.“<br />
Kennen wir das? Wenn wir diesen Joghurt essen, wenn wir jenen Saft trinken, wenn wir<br />
dieses und jenes und welches tun – dann wer<strong>de</strong>n wir so sein wie die „besseren“ Menschen.<br />
Manche esoterischen o<strong>de</strong>r religiásen Anbieter gehen auch einen Schritt weiter und<br />
bieten direkt an, dann so zu sein wie Gott.<br />
Gott geht es um <strong>de</strong>ine Seele. Seit dieser ersten VerfÅhrung in <strong>de</strong>r Menschheitsgeschichte<br />
ist unsere Seele das Einfallstor fÅr die SÅn<strong>de</strong>. Und keiner kann sich davon freisprechen.<br />
Die Bibel sagt uns, dass die SÅn<strong>de</strong> durch einen Menschen in die Welt kam – und dadurch<br />
ist sie geblieben.<br />
Aber auch hier kánnen wir noch nicht stehen bleiben. Gott hat das ja – Gott sei Dank!<br />
nicht einfach hingenommen und es dann halt auf sich beruhen lassen. Nein, er hat einen<br />
Plan aus <strong>de</strong>r Tasche gezogen. Man kánnte auch sagen, Plan B. Denn ursprÅnglich war<br />
das Paradies nicht nur fÅr Adam und Eva und ein paar Tiere seinerzeit gedacht – Gottes<br />
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Plan war, dass alle Menschen zu allen Zeiten mit ihm zusammen in diesem Paradies leben<br />
sollten. Friedlich und ohne Sorgen. Doch <strong>de</strong>r Teufel hat ihm einen Strich durch diese<br />
Rechnung gemacht. Seither ist das Paradies verschlossen, kein Mensch kann es mehr betreten.<br />
<strong>Der</strong> Ungehorsam <strong>de</strong>s einen Menschen hat alle Menschen fÅr alle Zeiten mitgezogen<br />
in die Trennung von Gott. Nur durch bestimmte Opfer konnte diese Trennung Åberwun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n – immer und immer wie<strong>de</strong>r. Ich will darauf jetzt nicht nÇher eingehen,<br />
das wÅr<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Rahmen heute sprengen.<br />
Plan B beinhaltete nun ein einmaliges Opfer, das fÅr immer gÅltig war. Und Plan B ging<br />
soweit, dass Gott sich selbst zum Opfer machte. In Jesus, seinem Sohn. Durch dieses<br />
endgÅltige Opfer hat Gott die Trennung, die durch Adam und Eva begann, aufgehoben.<br />
Durch dieses Opfer ist <strong>de</strong>ine Seele wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Lage, zu Gott zurÅckzukehren. Und nur<br />
dies ist <strong>de</strong>r Grund, warum Gott seinem Sohn diesen schweren Weg zugemutet hat. Er hat<br />
dich so sehr geliebt, dass er <strong>de</strong>n Gedanken nicht ertragen konnte, dass du – <strong>de</strong>ine Seele,<br />
<strong>de</strong>in Ich – einmal fÅr alle Ewigkeit von ihm getrennt sein musst. Dass du die Ewigkeit bei<br />
seinem Çrgsten Feind verbringen musst. Du bist Gott so viel wert, dass er sein Leben fÅr<br />
dich gegeben hat. Das ist auch die Grundaussage <strong>de</strong>r ganzen Bibel, die in Joh 3, 16 zusammengefasst<br />
ist:<br />
Joh<br />
3, 16<br />
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab,<br />
damit je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r an ihn glaubt, nicht verloren geht, son<strong>de</strong>rn das ewige Leben<br />
hat.<br />
Hierin liegt <strong>de</strong>r wahre <strong>Wert</strong> <strong>de</strong>ines <strong>Lebens</strong>. Dass Gott dich erwÇhlt hat, bevor er diese<br />
Welt aus <strong>de</strong>n Angeln gehoben hat. Dass Gott dich bis zum Umfallen liebt und es nicht ertragen<br />
kann, dass du einmal nicht mit ihm zusammen sein kánntest.<br />
Wenn dich Gedanken einfangen wollen, die dir suggerieren, dass du so, wie du bist,<br />
nichts wert bist, dann jag sie weit weg und besinne dich auf das, was Gott Åber dich<br />
sagt. Ein guter Einstieg dazu ist <strong>de</strong>r Psalm 139. Hier heiÉt es u. a.:<br />
Psalm<br />
139<br />
Ich sitze o<strong>de</strong>r stehe auf, so weiÉt du es, du verstehst meine Gedanken von ferne.<br />
Du beobachtest mich, ob ich gehe o<strong>de</strong>r liege, und du bist vertraut mit allen meinen<br />
Wegen.<br />
Du hast meine Nieren gebil<strong>de</strong>t; du hast mich gewoben im SchoÉ meiner Mutter. Ich<br />
danke dir dafÅr, dass ich erstaunlich und wun<strong>de</strong>rbar gemacht bin.<br />
Deine Augen sahen mich schon als ungeformten Keim, und in <strong>de</strong>in Buch waren geschrieben<br />
alle Tage, die noch wer<strong>de</strong>n sollten, als noch keiner von ihnen war.<br />
Gott hat uns gesehen und geliebt, als es diese Welt noch nicht gab, lange, lange, bevor<br />
Åberhaupt unser „Keim“ angelegt war. Das macht <strong>de</strong>inen – das macht meinen – <strong>Wert</strong><br />
aus!<br />
Amen<br />
à Lisa Holtzheimer<br />
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