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Schianbliamltol<br />

Informationszeitschrift des Martelltales, Nr. 5/2011 - www.martell.it<br />

4. Jahrgang / Dezember 2011 - Herausgegeben vom Bildungsausschuss Martell. - erscheint 4 x jährlich - Druck: KOFEL KG, Schlanders<br />

Friedhofssanierung<br />

abgeschlossen


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Glückwünsche<br />

Sepp bäckt<br />

Kekse<br />

Das Weihnachtsfest, es wir bald kommen,<br />

vom Sepp ist alle Ruh genommen.<br />

Ein jeder bäckt, denn so ist’s Brauch,<br />

drum versucht er das Backen auch.<br />

Zucker, Mandeln, Honig, Nüsse,<br />

leider keine Zeit für Küsse.<br />

Walken, rühren, formen, kneten,<br />

leider keine Zeit zum Beten.<br />

Muss die Kekse noch verzieren,<br />

darf leider keine Zeit verlieren.<br />

Die Gemeindeverwaltung<br />

wünscht allen<br />

Bürgern, Freunden und Gästen<br />

ein gesegnetes und friedvolles<br />

Weihnachtsfest<br />

und ein gesundes und<br />

erfolgreiches Jahr 2012.<br />

Backen will er dreizehn Sorten,<br />

sie dann in den Dosen horten,<br />

wo sie lagern bis zur Nacht,<br />

die uns das Christkind hat gebracht.<br />

Jetzt geht es auf die Kekse los.<br />

Wer isst das viele Zeug nun bloß?<br />

Die Gemahlin wünscht Gemüse,<br />

er verabscheut alles Süße,<br />

und der Besuch sagt: Danke schön,<br />

wir müssen leider auch gleich geh’n.<br />

Die Kinder möchten Pizza essen.<br />

Die Kekse kann er glatt vergessen.<br />

Der Sommer kommt mit ersten Rosen,<br />

und immer noch sind voll die Dosen.<br />

Wen könn’t er mit Keks beglücken?<br />

Ja! Die Henne mit den Küken!<br />

Ein Ei als Dank kriegt er zurück<br />

und freut sich wie der Hans im Glück.<br />

(von Margareth Matzneller -<br />

aus dem Reimmichl 2011)<br />

2


Inhalt Dezember 2011<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

6 8<br />

4 Im Blickpunkt: Friedhofssanierung<br />

abgeschlossen<br />

6 Neuer Wald- und<br />

Weidebehandlungsplan<br />

7 Kinder haben Rechte<br />

Autorenbegegnung<br />

8 Biathlon ASV Martell<br />

Athleteninterviews<br />

Inhalt Dezember 2011<br />

10 Almabtrieb<br />

Schafkörung<br />

11 Cäcilienfeier<br />

Vollversammlung Taifun<br />

12 Nahversorgung belebt<br />

die Dorfgemeinschaft<br />

14 Bergrettung Martell<br />

Arbeitsbeschaffung vor 50 Jahren<br />

10<br />

13<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Bildungsausschuss Martell, Bürgerhaus 227,<br />

39020 Martell; presserechtlich verantwortlich: Luis Mahlknecht;<br />

Koordination: Regionalentwicklungs-Genossenschaft Martell<br />

3B, Meiern 96, 39020 Martell; Redaktion: Martin Stricker, Albin<br />

Pfitscher, Leander Regensburger, Waltraud Spechtenhauser,<br />

Brigitte Kuenz Fleischmann, Andrea Stricker; Druck: Druckerei<br />

Kofel KG, Vetzan/Schlanders Auflage: 400 Stück<br />

PR-Artikel<br />

Frohe Festtage.<br />

Die Verwaltung, die Geschäftsführung<br />

und die Mitarbeiter der<br />

Raiffeisenkasse Latsch bedanken sich<br />

für das Vertrauen und wünschen<br />

allen Mitgliedern und Kunden<br />

Frohe Weihnachten und ein<br />

gesundes, erfolgreiches Neues Jahr.<br />

3


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Im Blickpunkt: Friedhofssanierung<br />

Im Blickpunkt<br />

Friedhofssanierung abgeschlossen<br />

Am Sonntag, 6. November 2011<br />

wurde nach der heiligen Messe der<br />

neue Friedhofstrakt durch Seelsorger<br />

Alois Wallnöfer eingeweiht.<br />

Damit konnte nun eines der wichtigsten<br />

Vorhaben der Gemeindeverwaltung<br />

abgeschlossen werden.<br />

Bereits seit einigen Jahren gab es in Martell<br />

den Bedarf einer Erweiterung des<br />

Friedhofs. Aufgrund des Mangels an freien<br />

Gräbern auf dem bestehenden Friedhof<br />

herrschte dringender Handlungsbedarf.<br />

Vor einigen Jahren wurde bereits<br />

ein erstes Projekt zur Erweiterung des<br />

Friedhofs durch das Ingenieurbüro Pohl<br />

Siegfried in Latsch ausgearbeitet. Dieses<br />

sah die Erweiterung des Friedhofsteils<br />

Nordwest, oberhalb des bestehenden<br />

Friedhofs, vor. Geplant war die Errichtung<br />

von 150 neuen Gräber und 75<br />

Stellen für Urnenbestattungen. Dieses<br />

umfassende Projekt hätte jedoch an die<br />

900.000 Euro gekostet und wäre für eine<br />

Kleingemeinde wie Martell nicht finanzierbar<br />

gewesen. So musste nach einer<br />

alternativen Lösung gesucht werden.<br />

Nach kurzer Diskussion kam man zum<br />

Ergebnis, dass es am sinnvollsten und finanziell<br />

am günstigsten wäre, den Friedhof<br />

im Bereich Südost entlang des Zugangsweges<br />

zur Kirche neu zu gestalten<br />

und durch eine Neuanlegung des Weges<br />

Platz für neue Gräber zu schaffen.<br />

Es wurde wieder das Ingenieurbüro Pohl<br />

Siegfried mit der Ausarbeitung eines Projektes<br />

beauftragt. Dieses zweite Projekt<br />

sah Kosten im Umfang von 150.000 Euro<br />

vor, wobei 70% durch ein Leader Projekt<br />

als Beitrag abgerechnet werden können<br />

und die Gemeinde die Restfinanzierung<br />

von 30% zu tragen hat.<br />

Die Arbeiten wurden schließlich an die<br />

Firma Mair Josef aus Kortsch vergeben,<br />

welche im Frühjahr 2011 mit der Umsetzung<br />

begann. Unter der Bauleitung von<br />

Geometer Philipp Platzgummer vom Ingenieurbüro<br />

Pohl Siegfried und dem Baustellenkoordinator<br />

Armin Oberhofer von<br />

der Firma Mair Josef wurden die Arbeiten<br />

mit sehr viel Fachkompetenz, Behutsamkeit<br />

und Gefühl durchgeführt. Die<br />

Exhumierung der Gräber wurde von der<br />

Spezialfirma O.F.A.T des Walter Vettori<br />

aus Trient in Zusammenarbeit mit dem<br />

Totengräber und unter der Aufsicht von<br />

4<br />

Gemeindereferent Stefan Kobald und<br />

dem Standesbeamten Leander Regensburger<br />

durchgeführt. In den neuen Gräbern<br />

wurden die Verstorbenen nach genauer<br />

vorheriger Dokumentation wieder<br />

beigesetzt.<br />

Im neuen Friedhofsteil entstanden neue<br />

Einzelgräber. Im Eingangsbereich beim<br />

Grabstein des „Lateiners“ befindet sich<br />

das Gemeinschaftsgrab, wo alle Gebeine<br />

der nicht zugeordneten Verstorbenen<br />

beigesetzt wurden. Ebenfalls neu errichtet<br />

wurde das Ossarium, wo alle Gebeine<br />

der Verstorbenen von aufgelassenen Gräbern<br />

Platz finden. Es wurde vom Marteller<br />

Künstler Walter Kuenz gestaltet.<br />

Der Zugang zur Kirche wurde Richtung<br />

Kirchenmauer verlegt um den Dachlawinen<br />

im Winter auszuweichen und gleichzeitig<br />

eine Trockenlegung der Fundamente<br />

der Kirchenmauer zu erreichen.<br />

Im Bodenbereich wurde eine Beleuchtung<br />

angebracht, weiters wurde eine<br />

neue Sprechanlage für die schalltechnische<br />

Abdeckung des gesamten Friedhofs<br />

installiert. Schließlich wurden alle Weißwasserleitungen<br />

neu verlegt sowie die<br />

Kirchenmauer teilweise neu bemalt.<br />

Rechtzeitig vor Allerheiligen konnten alle<br />

Arbeiten termingerecht abgeschlossen<br />

und der neue Friedhofsteil seiner Bestimmung<br />

übergeben werden.<br />

Bei seiner Rede anlässlich der Einweihung<br />

des Friedhofs bedankte sich der<br />

Bürgermeister Georg Altstätter bei allen<br />

Beteiligten für die gute Zusammenarbeit,<br />

insbesondere beim Seelsorger<br />

Alois Wallnöfer, dem Pfarrgemeinderat<br />

mit Präsident Peter Wachter, den Vertretern<br />

der Friedhofskommission, der Firma<br />

Mair Josef in Vertretung durch Baustellenkoordinator<br />

Armin Oberhofer, dem


Im Blickpunkt: Friedhofssanierung<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Künstler Walter Kuenz, Kunstschmied<br />

Michael Schwienbacher, dem Ingenieurbüro<br />

Pohl Siegfried und dem Gemeindereferent<br />

Stefan Kobald, welcher für die<br />

erfolgreiche Umsetzung dieses Projektes<br />

verantwortlich zeichnete. Nach der<br />

Einweihung des neuen Friedhofsteils<br />

gab es im Bürgerhaus einen kleinen Umtrunk,<br />

wo nochmals auf die Baugeschichte<br />

zurückgeblickt und auf den erfolgreichen<br />

Abschluss der Arbeiten angestoßen<br />

wurde. Hierfür ebenfalls ein herzliches<br />

Vergelt’s Gott an die Freiwilligen, welche<br />

das Buffet für den Umtrunk vorbereitet<br />

hatten.<br />

Erläuternde Gedanken zur Friedhofssanierung<br />

Von Walter Kuenz<br />

Im Eingangsbereich zum Friedhof, linker<br />

Hand, unmittelbar hinter dem Eisengitter, befindet<br />

sich ein Gemeinschaftsgrab. Hier sind<br />

wertvolle alte Grabsteine und ein Weihwasserstein<br />

aufgestellt. Vor allem das Grabdenkmal<br />

des „Lateiners von Martell“ findet hier<br />

seinen gebührenden Platz. Eine sehr sinnvolle<br />

bauliche Maßnahme stellt die Verlegung<br />

des Weges aus denkmalpflegerischer Sicht<br />

dar. Die Trockenlegung der Fundamente soll<br />

das Problem der Feuchtigkeit im Inneren der<br />

Kirche einigermaßen unterbinden. Mehr Sicherheit<br />

für die Kirchenbesucher im Winter<br />

ist dadurch auch gewährleistet (Dachlawinen).<br />

Vor dem südlichen Haupteingang der<br />

Kirche, oberhalb des „Beinkirchleins“ wurde<br />

ein Ossarium neu errichtet (unterirdischer<br />

Raum für Gebeine aufgelassener Gräber).<br />

Die mit Marmor gepflasterte rechteckige<br />

Umrandung am Boden zeichnet die Ausmaße<br />

des Ossariums nach. Somit sind die<br />

Proportionen des Raumes nachvollziehbar.<br />

Die drei Elementarformen KREIS, DREIECK,<br />

QUADRAT, ebenfalls in weißen Pflastersteinen<br />

innerhalb des Rahmens, haben symbolische<br />

Bedeutung: Gott ist größer als jedes<br />

Bild, das sich der Mensch von ihm macht.<br />

Künstler suchten schon immer einen Ausweg<br />

in den Symbolen. Durch ein Symbol wird eine<br />

geistige Wirklichkeit in einem Zeichen sinnlich<br />

wahrnehmbar. Das Symbol des Kreises<br />

versinnbildlicht das Kosmische, die Unendlichkeit<br />

des Ewigen, Göttlichen, da kein Anfang<br />

und kein Ende sichtbar ist. Das gleichschenklige<br />

Dreieck mit der waagrechten Linie<br />

als Basis ist ein altes Gotteszeichen und wurde<br />

im Christentum zum Zeichen für die Dreifaltigkeit:<br />

Vater, Sohn und Hl. Geist in der einen<br />

Gottheit. Das Quadrat ist ein Symbol für<br />

das Irdische, die vier Elemente: Erde, Wasser,<br />

Feuer, Luft. Die griechische philosophische<br />

Weltanschauung, also die Geisteswissenschaften<br />

unserer abendländischen Kultur,<br />

leitet das Entstehende, Werdende, Lebende<br />

und Vergehende von den vier Elementen ab.<br />

Das Lebensrad mit den sieben Menschengestalten<br />

zeigt bildhaft diese Thematik. Die<br />

Bronzetafel, angebracht am Zustieg zum Ossarium,<br />

ist inhaltlich in diesem Kontext zu<br />

betrachten. Die Doppelsymbole Alpha und<br />

Omega, dargestellt in den vier Ecken des Reliefs,<br />

bedeuten Anfang und Ende des Lebens.<br />

Im Zentrum der Komposition ist ein Auge<br />

dargestellt, Sinnbild der Allmacht, Allwissenheit<br />

Gottes. Das im Auge dargestellte Lamm<br />

steht für Jesus, den von Gott Gesandten. Die<br />

Ossarium Martell<br />

Lebensrad, der Einstieg ins Ossarium<br />

sieben dargestellten Menschengestalten umkreisen<br />

die besprochenen göttlichen Symbole.<br />

Der Kreis gibt den Figuren Halt und Geborgenheit<br />

im göttlichen Prinzip, Hoffnungsträger<br />

allen Glaubens.<br />

5


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Wald- und Weidebehandlungsplan / Beschlüsse<br />

Neuer Wald- und Weidebehandlungsplan<br />

in der Gemeinde Martell<br />

Der Wald hat für unser Tal sehr<br />

vielfältige Funktionen zu erfüllen:<br />

• Lebensraumfunktion für eine<br />

vielfältige Flora und Fauna<br />

• Schutzfunktion gegen Lawinen,<br />

Steinschlag und Erosion<br />

• Nutzfunktion zur Deckung des<br />

Brenn- und Nutzholzbedarfs<br />

• Kulturfunktion als Erholungsund<br />

Freizeitraum<br />

Der neue Wald- und Weidebehandlungsplan<br />

für den Zeitraum 2010-2019 liegt<br />

nun vor. Er wurde der Gemeindeverwaltung<br />

bereits von der Forsteinrichterin Dr.<br />

Imelda Ellecosta im Beisein der zuständigen<br />

Forstfachleute vorgestellt.<br />

Der Plan umfasst eine Gesamtfläche von<br />

12.993 ha, wovon 3.046 ha Wald, 4.272<br />

ha Almen und Weiden und 5.671 ha unproduktive<br />

Fläche sind. Je nach Einteilung<br />

sind dabei verschiedene Pflegemaßnahmen<br />

wie Durchforstungen, Entrümpelungen<br />

oder Holznutzungen vorgesehen<br />

sowie der zulässige Hiebsatz<br />

festgelegt. Gemeinsam mit dem Bauernbund<br />

wird die Gemeindeverwaltung für<br />

Februar eine Vorstellung des Planes mit<br />

anschließender Diskussion für die Bevölkerung<br />

organisieren. Mit dabei werden<br />

dann auch der neue Forstinspektor Dr.<br />

Mario Broll sowie unser Forststationsleiter<br />

Christian Santer sein.<br />

Nicht nur für Inhaber der bürgerlichen<br />

Nutzungsrechte, sondern auch für Naturfreunde<br />

und alle interessierten Bürger<br />

dürfte dies eine interessante und informative<br />

Veranstaltung werden.<br />

Ich bin der Wald.<br />

Ich bin uralt.<br />

Ich hege den Hirsch,<br />

ich hege das Reh -<br />

ich schütz Euch vor Sturm,<br />

ich schütz Euch vor Schnee.<br />

Ich wehre den Frost,<br />

ich wahre die Quelle,<br />

ich hüte die Scholle -<br />

ich bin immer zur Stelle.<br />

Ich bau Euch das Haus,<br />

ich heiz Euch den Herd -<br />

darum ihr Menschen,<br />

haltet mich wert!<br />

Die Waldarbeiter der<br />

Gemeinde Martell:<br />

Peter Paul Platzgummer,<br />

Erwin Moser,<br />

Othmar Kuenz<br />

Gemeinderat<br />

Beschlussnr. Datum Betreff Gesamtbetrag<br />

25 10.10.2011 Genehmigung einer Vereinbarung mit der Gemeinde Schlanders betreffend die Umbauarbeiten<br />

am Altersheim Schlanders.<br />

26 10.10.2011 Genehmigung des Projektes betreffend die Errichtung von Stützmauern und Systemierungsarbeiten<br />

292.229,74 Euro<br />

entlang der Gemeindestraße 49.2 zwischen km 0+000 und km 0+227.<br />

27 10.10.2011 Genehmigung des Projektes betreffend die Errichtung von Stützmauern und Systemierungsarbeiten<br />

236.316,38 Euro<br />

entlang der Gemeindestraße 49.2 zwischen km 0+227 und km 0+483.<br />

28 10.10.2011 Genehmigung des Projektes zur Systemierung der Kehre und Errichtung einer Oberflächenentwässerung<br />

140.576,75 Euro<br />

entlang der Gemeindestraße 49.2 zwischen km 0+502 und km 0+680.<br />

Gemeindeausschuss<br />

Beschlussnr. Datum Betreff Gesamtbetrag zuz. MwSt.<br />

219 14.09.2011 Systemierung des Sportplatzes Martell:<br />

111.171,99 Euro<br />

Genehmigung und Liquidierung des Endstandes.<br />

220 14.09.2011 Genehmigung des Projektes betreffend die Erweiterung<br />

65.282,00 Euro<br />

der bestehenden Feuerwehrhalle.<br />

222 14.09.2011 Errichtung von Stützmauern und Systemierungsarbeiten beim 1. Straßenabschnitt der Straße nach Waldberg -<br />

17.965,73 Euro<br />

Abschnitt „A“: Beauftragung der Fa. Gluderer Stefan aus Martell mit der Durchführung von Zusatzarbeiten.<br />

226 21.09.2011 Errichtung einer Hackschnitzelanlage für die Freizeitanlage Trattla: Beauftragung der Fa. Elektroteam OHG<br />

7.687,76 Euro<br />

aus Schlanders mit der Durchführung der Elektroarbeiten.<br />

227 21.09.2011 Errichtung einer Hackschnitzelanlage für die Freizeitanlage Trattla: Beauftragung der Fa. Schwienbacher<br />

10.240,00 Euro<br />

Michael aus Martell mit der Durchführung der Schlosserarbeiten.<br />

236 27.09.2011 Beauftragung des Ökoinstitut Südtirol mit der Durchführung des Projektes „Ökologische Schule“<br />

850,00 Euro<br />

an der Grundschule Martell.<br />

253 05.10.2011 Wiedererrichtung der Stützmauer und des Gehsteiges auf der LS 02:<br />

63.106,71 Euro<br />

Genehmigung und Liquidierung des Endstandes.<br />

270 26.10.2011 Bau des Sozial- und Gesundheitszentrums Martell<br />

6.191,78 Euro<br />

Beauftragung mit der Lieferung und Montage der Beschilderung.<br />

288 16.11.2011 Genehmigung des Kostenvoranschlages zur Projektierung der<br />

15.602,59 Euro<br />

Kanalisierung Sonnenberg in der Gemeinde Martell.<br />

290 23.11.2011 Vergabe des Schatzamtsdienstes der Gemeinde Martell für die<br />

Fünfjahresperiode 2012 - 2016.<br />

292 23.11.2011 Interne Arbeiten zur Systemierung und außerordentlicher Instandhaltung am bestehenden Gebäude<br />

164.667,67 Euro<br />

(Ex-Schwimmbad) in Trattla - Baumeisterarbeiten: Ausschreibung der Arbeiten.<br />

293 23.11.2011 Interne Arbeiten zur Systemierung und außerordentlicher Instandhaltung am bestehenden Gebäude<br />

(Ex-Schwimmbad) in Trattla - Zimmermannsarbeiten: Ausschreibung der Arbeiten.<br />

53.278,64 Euro<br />

6


Grundschule / Ministranten / Autorenlesung<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Kinder haben Rechte<br />

Die 4. und 5. Klasse der Grundschule<br />

Martell fuhren am 16.11.2011 nach<br />

Schlanders zum Musical „Kinder haben<br />

Rechte“. Uns gefiel das Musical gut. In<br />

der Schule sprachen wir darüber und gestalteten<br />

später Plakate.<br />

Natascha Fuchs, Janine Holzknecht,<br />

Mattias Tscholl, Andreas Pircher<br />

Alle Kinder haben die gleichen Rechte,<br />

unabhängig von ihrer Hautfarbe, Sprache<br />

und Religion, ganz gleich, ob Junge<br />

oder Mädchen, ob reich oder arm:<br />

• Recht auf Gleichheit • Recht auf gesunde<br />

Nahrung • Recht auf Freizeit und Spiel • Recht<br />

auf freie Meinungsäußerung • Recht auf Bildung<br />

• Recht auf Schutz vor Gewalt, Missbrauch<br />

und Ausbeutung • Recht auf Freiheit<br />

Ministrantentreffen<br />

Am Sonntag, 16. Oktober 2011 haben sich bei herrlichem<br />

Herbstwetter ca. 20 Ministranten zu Spiel, Spaß und gemeinsamem<br />

Essen auf dem Sportplatz getroffen. Beim „Fahndlstehlen“<br />

und Völkerball haben die Jungen und Mädchen ihr Geschick und<br />

ihre Ausdauer unter Beweis gestellt. Ein großes Vergelt’s Gott an<br />

alle, die uns mit Speis und Trank versorgt haben. Insbesondere<br />

unserem Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, Peter Wachter,<br />

der für uns auch noch Kastanien gebraten hat. Ein herzliches<br />

Dankeschön auch an alle Ministranten für ihr Dabeisein und für<br />

ihren wertvollen Dienst.<br />

Autorenbegegnung mit Marianne Ilmer Ebnicher<br />

Am 17. Oktober 2011 wurde die<br />

diesjährige Sommer- Leseaktion der<br />

öffentlichen Bibliothek Martell mit<br />

einer Autorenlesung im Bürgerhaus<br />

abgeschlossen<br />

Der BVS (Bibliotheksverband Südtirol)<br />

veranstaltete am 22.10.2011 den 3. Tag<br />

der Bibliotheken mit zahlreichen Angeboten<br />

in verschiedenen Bibliotheken<br />

des Landes. Die Bibliothek Martell lud<br />

zu diesem Anlass bereits am 17. Oktober<br />

die Grundschüler mit ihren Lehrpersonen<br />

sowie Interessierte zu einer Autorenlesung<br />

mit Marianne Ilmer Ebnicher<br />

ein. Die Buchautorin, die aus Goldrain<br />

stammt und in Bozen wohnt, erzählte<br />

von großen und kleinen Leuten aus ihrem<br />

Bilderbuch „Frau Ottilie - Herr Fridolin“.<br />

Frau Ottilie, eine riesengroße Dame,<br />

sucht verzweifelt nach Mitteln und<br />

Wegen, um kleiner zu werden. Doch weder<br />

der neuartige Schrumpfapparat eines<br />

berühmten Erfinders noch ein blitzsaurer,<br />

bitterer Zaubertrank können ihr<br />

helfen. Der kleine Herr Fridolin hingegen<br />

würde alles dafür geben, endlich größer<br />

zu sein und nicht ständig übersehen zu<br />

werden. Aber nichts hilft, auch nicht die<br />

extra hohen Schuhe, die er sich anfertigen<br />

lässt. Erst als sich die beiden zufällig<br />

V.l.: Manuel Gurschler, Jasmin Gluderer, Raphaela Oberhofer, Sarah Oberhofer, Fabian Stricker, Roman<br />

Perkmann, Marianne Ilmer Ebnicher und Bibliotheks-Mitarbeiterin Uschi Kuenz. Die Mittelschülerinnen<br />

Tamara Eberhöfer und Julia Gurschler fehlen auf dem Bild<br />

begegnen, bemerken sie, dass es eigentlich<br />

gar nicht so wichtig ist, wie groß oder<br />

klein jemand ist.<br />

Im zweiten Teil ihrer Lesung gab die Autorin<br />

bereits einen Vorgeschmack auf ihr<br />

neues Buch „Märchen und Sagen aus<br />

Südtirol“, in dem es um Hexen und Zauberer,<br />

Drachen und Räuber, Riesen und<br />

Zwerge und viele andere phantastische<br />

Wesen geht.<br />

Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer<br />

am Sommer- Leser- Preis, nämlich drei<br />

Grundschüler, drei Grundschülerinnen<br />

und zwei Mittelschülerinnen, aus den<br />

Händen der Autorin einen kleinen nützlichen<br />

und einen kleinen süßen Preis als<br />

Anerkennung für ihren Fleiß in den Ferien.<br />

Zusammen hatten sie während der<br />

Sommermonate 90 Bücher ausgeliehen<br />

und gelesen- Bravo!<br />

Die extra hohen Schuhe des kleinen Herrn Fridolin<br />

7


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Marteller Biathleten im Interview<br />

Biathlon ASV Martell – Start in die neue Saison 2011/2012<br />

Sportschule nicht immer ein Zuckerschlecken<br />

oder der genialste Ort der Welt?<br />

Eine neue Saison steht an. Der<br />

Schnee ließ in diesem Jahr lange auf<br />

sich warten. Voller Ungeduld<br />

warteten die Athleten auf die weiße<br />

Pracht von oben, um endlich auf<br />

den Skiern in eine neue erfolgreiche<br />

Saison starten zu können.<br />

Für den einen oder anderen Athleten bedeutet<br />

es nicht nur einen Neubeginn innerhalb<br />

der Saison, sondern auch einen<br />

neuen Lebensabschnitt, eine neue Schule,<br />

eine neue Herausforderung. Grund genug,<br />

um einige Marteller Biathleten an<br />

dieser Stelle „auspacken“ zu lassen: Im<br />

Interview Felix und Lisa Ratschiller, Philipp,<br />

Peter und Patrick Tumler. Hören wir<br />

uns an, was sie zu sagen haben:<br />

Felix Ratschiller ist 2003 geboren und<br />

seit dem Kindergarten<br />

auf den Langlaufskiern.<br />

Er ist mit<br />

Begeisterung beim<br />

Biathlon dabei und<br />

einer der jüngsten<br />

Athleten des Vereins.<br />

ASV Martell: „ Felix, was sind deine sportlichen<br />

Ziele in dieser Saison?“<br />

Felix Ratschiller: „Ich darf in diesem<br />

Jahr endlich an allen Rennen teilnehmen<br />

und ich freue mich auf die neue Saison.<br />

Ich werde alles geben. Vielleicht gewinne<br />

ich ja einmal, das wäre toll. Dann gehe<br />

ich wie meine Schwester Lisa in die<br />

Sportschule.“<br />

Philipp Tumler ist im Jahr 2002 geboren<br />

und ist nicht nur<br />

begeisterter Biathlet,<br />

sondern auch<br />

Fußballer.<br />

ASV Martell: „ Hallo<br />

Philipp, bei so vielen<br />

biathlonbegeisterten<br />

Familienmitgliedern<br />

kommt man um diesen Sport wohl nicht herum,<br />

oder? Erzähl ein bisschen von dir und<br />

vom Biathlon!“<br />

Philipp Tumler: “Fußball spielen im<br />

Sommer und im Winter Biathlon, das ist<br />

eine tolle Kombination und ich will dieses<br />

Jahr unbedingt aufs Podium. Das Sommertraining<br />

hat mir gut gefallen und<br />

jetzt freue ich mich auf den Winter. Ich<br />

8<br />

mag Fußball genauso gerne wie Biathlon<br />

und beides macht viel Spaß. In ein paar<br />

Jahren gehe ich natürlich in die Sportschule.“<br />

Für die jüngsten Athleten des ASV Martell<br />

Biathlon bedeutet der Sport vor allem<br />

Spaß und eine tolle Freizeitgestaltung.<br />

Aber was ist mit jenen, die sich im<br />

nächsten Jahr für einen Beruf oder für eine<br />

sportliche Karriere entscheiden müssen?<br />

Und was sagen jene, die sich bereits<br />

für den Sport entschieden haben und diesen<br />

jetzt auch zum Teil ihres schulischen<br />

Lebens werden lassen? Hören wir, was es<br />

hier zu sagen gibt.<br />

Peter Tumler ist Jahrgang 1998, besucht<br />

die dritte Klasse<br />

der Mittelschule,<br />

macht im nächsten<br />

Jahr seinen Abschluss<br />

und muss<br />

sich entscheiden.<br />

ASV Martell: „ Peter,<br />

letzte Saison bist du<br />

Italienmeister geworden. Was sind deine<br />

Wünsche für die Zukunft? Weißt du schon,<br />

was du machen möchtest und was ist mit<br />

deinem ärgsten Konkurrenten, aber auch<br />

Freund „Brauni“? (Anm.: der Biathlet Patrik<br />

Braunhofer aus Ridnaun). Wirst du ihn dieses<br />

Jahr schlagen?“


Marteller Biathleten im Interview<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Peter Tumler: „Ja, Brauni aus Ridnaun<br />

ist mein Freund und natürlich werde ich<br />

alles versuchen um ihn „zu putzen“. Ich<br />

weiß jetzt schon, dass ich auf die Sportschule<br />

gehen werde. Ich konnte schon in<br />

diesem Sommer mit den Schülern der<br />

Sportschule und dem Trainer Klaus Höllrigl<br />

zum Rollern mitgehen und ich war total<br />

begeistert. Ich möchte auf jeden Fall<br />

weiter Biathlon machen und in dieser<br />

Saison werde ich alles geben, um einen<br />

guten Start in der Sportschule zu haben.“<br />

Lisa Ratschiller ist im Jahr 1997 geboren.<br />

Sie besucht seit<br />

diesem Herbst die<br />

Sportschule in Mals.<br />

Sie hat sich für den<br />

Sport entschieden!<br />

ASV Martell: „Hey Lisa,<br />

wie geht es dir?<br />

Erzähl uns ein wenig<br />

von deinem neuen Leben. Was hat sich verändert,<br />

bereust du es? Warum bist du diesen<br />

Weg gegangen? Und was ist der Unterschied<br />

zwischen Vereinstraining und Sportschultraining?<br />

Lisa Ratschiller: „Hallo! Ja verändert<br />

hat sich ganz viel für mich. Eine neue<br />

Schule, aber auch eine ganz neue Situation.<br />

Ich wohne jetzt die Woche über bei<br />

meiner Tante und meinem Onkel in Prad<br />

und komme nur am Wochenende nach<br />

Hause. Ich telefoniere ganz viel mit meiner<br />

Familie und am Wochenende machen<br />

wir etwas zusammen. Das heißt, ich hab<br />

eigentlich kein Heimweh. In der Schule<br />

in Mals fühle ich mich total wohl. Die<br />

Trainingsgruppe ist einfach genial und<br />

der Zusammenhalt passt super. Wir haben<br />

einen Physiotherapeuten und einen<br />

„Mental-Coach“ und der sagt, so eine<br />

harmonische Gruppe wie unsere hat<br />

es noch nie gegeben. Das liegt sicherlich<br />

auch an unserem „weltbesten Trainer aller<br />

Zeiten“ Klaus Höllrigl (lacht). Ich habe<br />

mich für den Sport entschieden, obwohl<br />

ich eine super Schülerin bin und sicher<br />

auch auf ein Lyzeum hätte gehen<br />

können. Aber für mich steht fest, und das<br />

schon seit der Grundschule, ich möchte<br />

einmal am Weltcup teilnehmen. Und das<br />

werde ich auch schaffen. In der Schule<br />

in Mals ist momentan wenig Unterricht<br />

und viel Training angesagt. Das Training<br />

hier ist im Gegensatz zum Verein viel anspruchsvoller<br />

und individueller. Ich muss<br />

aber sagen, dass ich von meinen Vereinstrainern<br />

gut vorbereitet wurde. Vielleicht<br />

hätte das Training etwas individueller<br />

sein können, besonders im letzten Jahr<br />

als direkte Vorbereitung auf die Sportschule.<br />

Es hat mir aber immer viel Spaß<br />

gemacht! Sport ist mein Leben!<br />

Patrick Tumler hat die Sportschule abgeschlossen.<br />

Er ist<br />

jetzt 20 Jahre und<br />

blickt zurück.<br />

ASV Martell: „ Hey<br />

Pati, dein größter Erfolg<br />

war der 13. Platz<br />

bei der Jugendweltmeisterschaft,<br />

an der<br />

Jugendolympiade hast du auch teilgenommen.<br />

Du hast viele andere Siege und Platzierungen<br />

erzielt, auf deinem Schrank stehen<br />

ganz viele Pokale. Würdest du es wieder so<br />

machen, die Sportschule besuchen und dem<br />

Sport diesen wichtigen Platz in deinem Leben<br />

geben? Was rätst du deinen Brüdern?<br />

Patrick Tumler: „Ich hab in der Grundschule<br />

mit Biathlon angefangen. Da war<br />

alles noch ganz anders: die Trainingsstätten,<br />

die Trainer, das Material. Ich<br />

würde aber immer wieder diesen Weg gehen.<br />

Ich habe den Mittelschulabschluss<br />

mit „ausgezeichnet“ bestanden und überlegt,<br />

was ich machen soll. Der Sport ist<br />

aber mein Leben gewesen, und wenn du<br />

nicht die Sportschule besuchst, dann<br />

hast du im Biathlon nach der Mitteschule<br />

fast keine Chance, diesen Sport weiter zu<br />

machen und erfolgreich zu sein. Das ist<br />

schade. Denn sicher würden einige gerne<br />

weitermachen, ohne die Sportschule<br />

in Mals zu besuchen. Dieser Bereich<br />

ist sicherlich noch ausbaufähig. Ich hatte<br />

in meiner Karriere Höhen und Tiefen.<br />

Zwischendurch gab es auch Momente, wo<br />

ich gedacht habe, jetzt schmeiß‘ ich alles<br />

hin. Aufgebaut wurde ich von meinem<br />

Trainer Andy Kuppelwieser und vom damaligen<br />

Sportvereins-Präsidenten Georg<br />

Altstätter. Der hat mich schon öfter mal<br />

in den „Arsch“ getreten und gesagt. „Du<br />

packst das!“ Generell würde ich es wieder<br />

so machen. Denn die Matura hast du<br />

auch auf der Sportschule und was man<br />

daraus macht, bleibt immer jedem selber<br />

überlassen. Und Glück muss man haben,<br />

in eine Trainingsgruppe zu kommen,<br />

einen Sponsor zu finden, immer gesund<br />

und leistungsfähig zu sein. Dieses Glück<br />

hatte ich nicht immer. Jetzt werde ich<br />

natürlich weiter Sport machen, an Wettkämpfen<br />

teilnehmen und vielleicht studieren<br />

gehen. Warten wir ab, was die Zukunft<br />

bringt.“<br />

Derzeit besuchen sieben Biathleten des<br />

ASV Martell/Raiffeisen die Sportoberschule<br />

in Mals: Lena Traut, Andreas Rinner,<br />

Jonas Stieger, Andrea Ladurner,<br />

Paul Traut, Lisa Ratschiller, Jan Kuppelwieser.<br />

Betreut werden sie, wie Lisa so<br />

schön im Interview gesagt hat vom „weltbesten“<br />

Trainer Klaus Höllrigl. Lisa Ratschiller<br />

und Jan Kuppelwieser sind bereits<br />

in die Gruppe des Landeskaders<br />

vorgerückt und trainieren zum Teil auch<br />

mit Andy Kuppelwieser. Alle haben die<br />

Ambitionen, einmal Weltcup-Teilnehmer<br />

zu werden. Aber der Besuch der Sportschule<br />

ist alles andere als ein „Zuckerschlecken“.<br />

Neben dem normalen Lernstoff<br />

stehen jede Menge harte Trainingseinheiten<br />

auf dem Programm, Sommer<br />

wie Winter, an Sonn- und Feiertagen. Zusätzlich<br />

kommen die Wettkämpfe in den<br />

Wintermonaten dazu. Und wenn es für<br />

Freunde der Athleten heißt „In die Disco“,<br />

bedeutet es für unsere Sportschüler,<br />

beizeiten schlafen zu gehen, um fit<br />

zu sein für den anstehenden Wettkampf.<br />

Ein großer Leistungsdruck lastet auf den<br />

Jungs und Mädels. Wird man von einer<br />

Krankheit zurückgeworfen, muss nicht<br />

nur das Leistungsniveau wieder erreicht,<br />

sondern auch der versäumte Lernstoff<br />

nachgeholt werden. Keine leichte Aufgabe<br />

für alle, die diesen Weg nach der Mitteschule<br />

wählen und sich dieser Aufgabe<br />

stellen. Sicherlich auch eine sehr schöne<br />

und lohnende Aufgabe. Und wie wir in<br />

den verschiedenen Befragungen gehört<br />

haben, trifft dieses immer noch zu. Wir<br />

wünschen unseren Biathleten weiterhin<br />

Erfolg im Wettkampf, in der Schule und<br />

auf ihrem weiteren Lebensweg. Ein großer<br />

Dank an alle Athleten, die weiterhin<br />

für den ASV Martell Siege einfahren. Wir<br />

werden versuchen, euch in jeder Weise<br />

zu unterstützen. Dank auch an die Trainer<br />

Andy und Klaus für ihren großen Einsatz.<br />

ASV Martell/Sektion Biathlon<br />

Claudia Stricker<br />

9


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Almabtrieb / Schafkörung<br />

Almabtrieb<br />

Am Sonntag, den 11. September<br />

2011 drehte sich in Martell alles um<br />

den traditionellen Almabtrieb mit<br />

großem Fest in der Freizeitanlage<br />

„Trattla“, das jedes Jahr dort<br />

stattfindet und immer wieder<br />

zahlreiche Besucher anzieht. Auch<br />

heuer strömten bei herrlichem<br />

Spätsommerwetter hunderte<br />

Besucher ins Martelltal, um der<br />

Heimkehr der Kühe von den Almen<br />

des Tales beizuwohnen.<br />

Ein großes Publikum, aus zahlreichen<br />

Einheimischen und Feriengästen, wartete<br />

gespannt auf das Eintreffen der knapp<br />

100 festlich geschmückten Kühe, die aus<br />

ihrer Sommerfrische von den Almen des<br />

hinteren Martelltales zurückkehrten.<br />

Trotz ihres langen Marsches von den<br />

Weiden der Lyfi- und Enzianalm präsentierten<br />

die für ihre Milchleistung preisgekrönten<br />

Kühe stolz und hocherhobenen<br />

Hauptes ihre farbenprächtig und kunstvoll<br />

gewundenen Kränze den vielen er-<br />

Einige Daten und Fakten zu den Almen:<br />

Lyfialm:<br />

Anzahl der Kühe: 78; Weidedauer: vom<br />

22.06. bis 11.09.2010; Milchleistung:<br />

ca. 60.000 kg Milch; Verarbeitet zu: ca.<br />

5.800 kg Käse und 600 kg Butter<br />

Enzianalm:<br />

Anzahl der Kühe (keine Milchkühe): 84<br />

Weidedauer: vom 22.06 bis 11.09.2010<br />

staunten Bewunderern. Sie machten mit<br />

lautem Glockengeläut auf ihre Rückkehr<br />

ins Tal aufmerksam. Gebührend empfangen<br />

wurden die Kühe vom „Schnöllen“<br />

der „Marteller Goaßlschnöller“, die zusammen<br />

mit der Musikgruppe „Die Südtiroler“<br />

für gute Stimmung auf dem Almabtriebsfest<br />

sorgten.<br />

Einen weiteren Höhepunkt des Festes<br />

stellte der tolle Glückstopf mit Verlosung<br />

dar. Die Hauptpreise: eine wertvolle Kuhglocke,<br />

gesponsert vom Ferienparadies<br />

Latsch-Martell; ein Zuchtschaf, gesponsert<br />

von der Baufirma Gluderer Stefan<br />

Martell; ein Geschenkskorb, gespendet<br />

von Herbert Gluderer, sowie Gutscheine,<br />

Käselaibe von der Lyfialm und andere<br />

schöne Sachpreise. Diese wurden im<br />

Anschluss an die Ziehung an die glücklichen<br />

Gewinner übergeben. Die Alminteressentschaft<br />

Martell bedankt sich herzlich<br />

bei den zahlreichen Sponsoren für<br />

die großzügige Unterstützung; Insbesondere<br />

beim Tourismusverein Latsch-Martell,<br />

der Raiffeisenkasse Latsch sowie bei<br />

der Gemeinde Martell.<br />

Schafkörung in Martell<br />

Am 8. Oktober 2011 fand in Martell die 2. Schafkörung statt.<br />

Es wurden insgesamt 39 Tiere aufgetrieben.<br />

Vertreten waren: das weiße Tiroler Bergschaf,<br />

das schwarz-braune Bergschaf aus<br />

Martell, Steinschafe aus Goldrain und<br />

das Schnalserschaf aus St. Martin im Kofel.<br />

Für die Herdebuch-Mitglieder ist es<br />

Pflicht, die männlichen Tiere von 1 Jahr<br />

bis 18 Monaten und die weiblichen Tiere<br />

bis 2 Jahre einer Kommission vorzuführen.<br />

Bewertet werden dabei Typ, Rahmen,<br />

Form, Fundament und Wolle. Bei<br />

der Schafkörung in Martell nahmen Engelbert<br />

Messner aus dem Pustertal und<br />

Norbert Gamper aus Ulten die Bewertung<br />

vor. Die Bewerter lobten die gute Qualität<br />

der Zuchttiere.<br />

Der Schafzuchtverein Martell zählt 65<br />

Mitglieder, davon neun A-Züchter.<br />

Für Speis und Trank bei der Körung<br />

sorgten Robert und Hannes. Ein großes<br />

Vergelt’s Gott allen Helfern und an den<br />

Bürgermeister für die Bereitstellung des<br />

Platzes. Der Schafzuchtverein Martell<br />

10


Musikkapelle / Taifun<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Cäcilienfeier<br />

Am 22. November war der Gedenktag<br />

der heiligen Cäcilia. Sie<br />

lebte um das Jahr 200 in Rom. Sie<br />

wird oft mit einer Lyra dargestellt,<br />

die auch viele Musikkapellen und<br />

Chöre auf ihren Fahnen abgebildet<br />

haben. Von den Musikanten und<br />

Sängern wird sie als ihre Schutzpatronin<br />

verehrt und am letzten<br />

Sonntag des Kirchenjahres besonders<br />

gefeiert.<br />

Reinhard Tscholl, Obmann Andreas Fuchs, Kapellmeister Manfred Horrer und BM Georg Altstätter.<br />

Aus organisatorischen Gründen muss<br />

die Musikkapelle ihre Feier immer auf<br />

den 1. Adventsonntag verlegen. Nach einem<br />

von ihr feierlich gestalteten Gottesdienst<br />

spielte sie auf „d´Goss“ noch einige<br />

Märsche. Dann trafen sich die Mitglieder<br />

der Musikkapelle zum Mittagessen<br />

im Gasthaus Waldheim. Der Obmann<br />

Andreas Fuchs begrüßte die Anwesenden<br />

und dankte ihnen für ihren Einsatz<br />

im Laufe des Jahres. Auch der Kapellmeister<br />

Manfred Horrer schloss sich dem<br />

Dank an. Seine Aufgabe war es auch, den<br />

Obmann für seine 10jährige Tätigkeit zu<br />

danken und zu ehren. Auch der Bürgermeister<br />

Georg Altstätter lobte in seiner<br />

Ansprache die Arbeit des Vereines und<br />

hofft auf eine weitere gute Zusammenarbeit.<br />

Der Kapellmeister, der gleichzeitig<br />

auch Obmann des Bezirkes ist, bedankte<br />

sich beim zufällig anwesenden Obmann<br />

der Raiffeisenkasse Latsch, Herrn Walter<br />

Rizzi, für die Unterstützung. In seinen<br />

Grußworten sicherte Herr Rizzi diese<br />

auch weiterhin der Musikkapelle zu.<br />

Am Nachmittag konnte der Obmann auch<br />

die Fahnenpatin Regina Fleischmann begrüßen.<br />

Die Feier schloss in fröhlicher<br />

Runde.<br />

Vollversammlung mit Neuwahlen<br />

im Jugendclub „Taifun“<br />

Am 27. Oktober 2011 fand die<br />

Vollversammlung mit Ausschusswahlen<br />

im „Taifun“ statt.<br />

Die Mitglieder wurden über den Tätigkeitsbericht<br />

des vergangenen Jahres, das<br />

Tätigkeitsprogramm, den Kassenbericht<br />

und Allfälliges informiert.<br />

Nach vier Jahren hat Simone Wiedenhofer<br />

ihr Amt als Präsidentin des Jugendclubs<br />

„Taifun“ niedergelegt. Ihr Nachfolger<br />

und neuer Präsident im „Taifun“<br />

ist Martin Gamper. Martin ist seit einigen<br />

Jahren schon Ausschussmitglied im<br />

„Taifun“ und bringt viel Erfahrung in der<br />

Jugendarbeit mit.<br />

Infoabend<br />

Einige Mitglieder des „Taifun“<br />

Am 17. November, bei der ersten Ausschusssitzung,<br />

wurde Martin einstimmig<br />

zum neuen Präsidenten gewählt. Simone<br />

wird ihn als Vizepräsidentin unterstützen.<br />

Neu im Ausschuss sind Martin<br />

Gluderer und Michael Pöhl. Die beiden<br />

Elternvertreterinnen Doris Pircher und<br />

Margit Stricker sowie die langjährigen<br />

Ausschussmitglieder Lotte Kuenz und<br />

Christian Kathrein haben den Ausschuss<br />

verlassen. Der Ausschuss möchte sich bei<br />

allen herzlich für die Mitarbeit und die<br />

Unterstützung bedanken und freut sich<br />

auf die kommende Zeit im „Taifun“.<br />

11


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Nahversorgung<br />

Nahversorgung belebt die Dorfgemeinschaft<br />

Geschäfte im Ort bedeuten<br />

Lebensqualität für die Bevölkerung<br />

Die Geschäfte im Ort sind in verschiedener<br />

Hinsicht wichtig für die<br />

Dorfgemeinschaft: Zum einen für<br />

die Grundversorgung der Bevölkerung,<br />

zum anderen sorgt der<br />

Einzelhandel in den Dörfern für<br />

lebendige und attraktive Orte.<br />

Dadurch, dass der Einzelhandel in den<br />

Dörfern ausgeübt wird, findet er dort<br />

statt, wo die Menschen leben. Das bedeutet<br />

Nähe zum Menschen und somit<br />

Lebensqualität. Vor allem für die älteren<br />

und weniger mobilen Menschen (z.B. Eltern<br />

mit Kleinkindern) ist die Nähe entscheidend<br />

und wertvoll. Der Einzelhandel<br />

übt daher auch eine soziale Funktion<br />

aus und bedeutet für viele Menschen eine<br />

zusätzliche - oder sogar die einzige -<br />

Treffpunktmöglichkeit.<br />

Südtirols Einzelhändler bemühen sich<br />

um ein attraktives Angebot, sie sind die<br />

Pfleger der Orte, so wie unsere Bauern<br />

die Landschaftspfleger sind.<br />

12<br />

Foto: Erwin Fleischmann<br />

Georg Altstätter, Gerlinde Götsch, Dietmar Spechtenhauser und Walter Holzeisen.<br />

In unseren Nachbarregionen (z.B. Tirol,<br />

Trentino, Veneto), wo Einkaufszentren<br />

außerhalb der Ortszentren entstanden<br />

sind und entstehen, sind ganze Dörfer<br />

und Stadtzentren z.T. ausgestorben,<br />

Geschäftslokale stehen leer und Gastbetriebe<br />

schließen. Es findet kein Leben<br />

mehr statt, die Orte sind nicht mehr attraktiv,<br />

die Immobilien verlieren an Wert,<br />

und es wird nicht mehr in diese investiert,<br />

es wird nicht mehr renoviert. Leerstände<br />

oder Verödung der Ortskerne und<br />

Wohngebiete sind die Folgen. Die Versorgung<br />

ist in jeder Südtiroler Gemeinde garantiert,<br />

in Tirol hingegen gibt es 58 Gemeinden<br />

ohne jegliche Nahversorgung.<br />

Bereits in 12 Prozent der Alpendörfer der<br />

Arge-Alp-Länder gibt es bereits keinerlei<br />

Einkaufsmöglichkeiten mehr.<br />

Dadurch, dass der Einzelhandel in Südtirol<br />

kapillar in allen Gemeinden und Bezirken<br />

ausgeübt wird, schaffen die knapp<br />

7000 Einzelhandelsbetriebe qualifizierte<br />

Arbeitsplätze und Lehrstellenplätze direkt<br />

vor Ort. Die Menschen finden noch<br />

in ihrer Heimatgemeinde oder in der Nähe<br />

einen Arbeitsplatz und müssen nicht<br />

weite Strecken auf sich nehmen, um zur<br />

Arbeit zu fahren. Derzeit sind im heimischen<br />

Einzelhandel über 15.000 Menschen<br />

beschäftigt.<br />

Zu den Besonderheiten des Südtiroler<br />

Einzelhandels gehören die überdurchschnittlich<br />

hohe Anzahl an Familienbetrieben<br />

und somit die große Anzahl von<br />

mitarbeitenden Familienmitgliedern.<br />

Wenn man bedenkt, wie viele Familien,<br />

Mitarbeiter bzw. Arbeitsplätze damit zusammenhängen,<br />

ist es umso wichtiger,<br />

diese Struktur zu erhalten.<br />

Die Situation im Südtiroler Einzelhandel<br />

ist Italien- und Europaweit einzigartig.<br />

Es besteht noch ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen kleinen, mittleren und<br />

größeren Einzelhandelsbetrieben. Daraus<br />

folgt eine einzigartige Vielfalt in der<br />

Betriebsgröße einerseits sowie im Sortiment<br />

und Warenangebot andererseits.<br />

Die zwei Lebensmittelgeschäfte und die<br />

Bäckerei sind sehr wichtig für die Nahversorgung<br />

in unserem Tal. Das Warensortiment<br />

ist groß und vielfältig, ständig<br />

werden den Kunden interessante und<br />

preisgünstige Sonderangebote, sowie<br />

Angebote im Warensortiment für Schulanfang,<br />

Backzeit, Ostern usw. angeboten.<br />

Beim kürzlichen Treffen des hds-Bezirkspräsidenten<br />

Dietmar Spechtenhauser, der<br />

Ortsobfrau Gerlinde Götsch und dem Bezirksleiter<br />

Walter Holzeisen mit dem Bürgermeister<br />

Georg Altstätter wurden die<br />

Themen regionale Produkte, Nahversorgung<br />

und Abwanderung angesprochen.<br />

Ein großes Anliegen des Bürgermeisters<br />

ist die Sensibilisierung der Bürger im Ort<br />

einzukaufen. Der Bezirkspräsident Dietmar<br />

Spechtenhauser betonte, dass es eine<br />

Bewusstseinsbildung für das Einkaufen<br />

im Ort brauche. Auch das Zusammenspiel<br />

der Wirtschaftssektoren wie Handel,<br />

Handwerk und Tourismus ist von<br />

größter Wichtigkeit.


Bergrettung Martell / Arbeitsbeschaffung vor 50 Jahren<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Bergrettung Martell<br />

Neuer Bohrhammer und Stromaggregat<br />

Schon seit einigen Jahren arbeiten die<br />

beiden Bergrettungsdienste (CNSAS und<br />

BRD-AVS) von Martell erfolgreich zusammen.<br />

Die Bergrettungsdienste Martell<br />

haben heuer bereits 30 Einsätze erfolgreich<br />

gemeinsam geleistet. Es wurden<br />

die verschiedensten Einsätze ausgeführt,<br />

wie z.B. Suchaktionen, Bergungen<br />

von Verletzten oder übermüdeten Wanderern,<br />

Lawineneinsätze und Bergungen<br />

aus Gletscherspalten.<br />

Viele Einsätze wurden auch in Zusammenarbeit<br />

mit dem Landesrettungshubschrauber<br />

gemacht. Auch beim schon<br />

traditionellen Schitourenrennen leisten<br />

die Bergrettungsdienste aus dem ganzen<br />

Vinschgau wertvolle Dienste. Es sind<br />

sämtliche Rettungsstellen aus dem Mittel<br />

und Obervinschgau vertreten: BRD-<br />

Latsch, BRD-Schlanders, BRD-Prad, BRD-<br />

Mals, CNSAS-Sulden, CNSAS-Langtaufers,<br />

CNSAS-Reschen und natürlich die<br />

Rettungsstellen aus Martell, welche auch<br />

bei der Organisation des Rennens mitwirken.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchten<br />

wir uns bei den Freunden und Kollegen<br />

aus dem Vinschgau herzlich bedanken.<br />

Speziell für die Bergung von verletzten<br />

Bergsteigern aus engen Gletscherspalten<br />

wurde vom CNSAS Martell ein Stromaggregat<br />

und ein elektrischer Bohrhammer<br />

angekauft. Mit diesem Bohrhammer wird<br />

bei Bedarf die Gletscherspalte erweitert, in<br />

die ein Verletzter gestürzt ist, damit man<br />

dann zum Verletzten vordringen kann.<br />

Die Raiffeisenkasse Latsch hat die Bergrettung<br />

Martell für dieses Projekt großzügig<br />

unterstützt. Auf diesem Wege möchten<br />

wir uns dafür herzlich bedanken.<br />

Der neue Bohrhammer mit Stromaggregat<br />

wird demnächst bei einer Gemeinschaftsübung<br />

ausprobiert. Auch bei der<br />

Gemeindeverwaltung möchten wir uns<br />

für die gute Zusammenarbeit und die Unterstützung<br />

bedanken.<br />

Der Rettungsstellenleiter des Nationalen<br />

Bergrettungsdienstes CNSAS Martell<br />

Gottfried Ratschiller<br />

Arbeitsbeschaffung vor 50 Jahren<br />

Fritz Junghans leitete in Burgau in der<br />

Nähe von Ulm eine Strickfabrik. 1962<br />

kam er nach Martell und suchte Arbeiterinnen<br />

für sein Unternehmen. Fünf Frauen<br />

zeigten Interesse an dieser Arbeit. Sie<br />

und Franz Lampacher fuhren dann im<br />

Herbst mit dem Zug nach Ulm. Für die<br />

meisten war es die erste Fahrt ins Ausland<br />

und hatte etwas Abenteuerliches an<br />

sich. Zudem waren sie in Burgau in verschiedenen<br />

Häusern untergebracht. Die<br />

Frauen erlernten das Stricken, der „Partl<br />

Franz“ wurde im Reparieren der Strickmaschinen<br />

angelernt. In der Hauptsache<br />

mussten sie die Fingerteile an Handschuhe<br />

anstricken. Nach einem halben Lernjahr<br />

kehrten sie zurück und konnten ihre<br />

Arbeit im alten Schulhaus (heute Gemeinde)<br />

in Martell aufnehmen. Dort wurden<br />

ihnen drei Klassenräume zur Verfügung<br />

gestellt. Weitere Frauen schlossen sich<br />

den Strickerinnen an.<br />

Leider machte der italienische Zoll immer<br />

wieder Schwierigkeiten. Die Wolle<br />

wurde nicht termingerecht geliefert, sodass<br />

die Fabrik die Arbeit nach zwei Jahren<br />

wieder einstellte. Albin Pfitscher<br />

Auf dem Foto sind einige der fleißigen Strickerinnen zu sehen. Wer erkennt sich und die anderen noch?<br />

1. Reihe (kniend): Elsa Fleischmann Spechtenhauser, Marianna Hanny, Ida Preiss Fleischmann, Erika<br />

Schlattinger. 2. Reihe (stehend): Maria Kobald Eberhöfer (Gstattlegg), Josefa Ratschiller Gamper, Luisa<br />

Ratschiller Jäger, Fritz Junghans (Chef), Franz Lampacher. 3. Reihe (stehend): Katharina Rieder Altstätter,<br />

Ida Stricker Karnutsch, Maria Rieder Schönweger, Karolina Rieder Altstätter, Vorarbeiterin aus Ulm.<br />

13


Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

Pedergeläute / Geburtstag<br />

Das Pedergeläute (eine Sage aus dem Martelltal, erzählt von Matthias Kobald - „Max Reit“)<br />

Wie wir schon im letzten „Schianbliamltol“<br />

sehen konnten, war<br />

Matthias Kobald, der „Max Reit“<br />

ein sehr guter Geschichtenerzähler.<br />

Hier nun die Sage vom Pedergeläute,<br />

wie er sie erzählt.<br />

Tief drinnen im Martelltale ist weit<br />

oben auf dem Nordhang des Tales die<br />

schon in vielen anderen Sagen erwähnte<br />

Pederalm. Ein einsamer, tiefdunkler<br />

Wald kriecht dieselbe Talseite empor<br />

und ganz oben, wo die alten Zirbelkiefern<br />

und knorrigen Lärchenstämme<br />

nur noch vereinzelt stehen und mit<br />

ihren Rissen, Schwämmen und dürren,<br />

weit abstehenden Ästen Zeugnis ablegen<br />

von harten Wintern und Wettern, steht<br />

ganz versteckt eine armselige Hirtenhütte<br />

und einige Schritte daneben ein „Pfarra“<br />

(Viehstall). Vor vielen, vielen Jahren<br />

ist nun einmal ein Bäuerlein aus dem Tale<br />

im Spätherbste auf die Pederalm gegangen,<br />

um den Dünger zu „knollen“, damit<br />

er denselben im Winter leichter mit<br />

Schlitten auf die einige Stunden weiter<br />

draußen liegenden Bergwiesen fahren<br />

könne. Es war schon sehr spät abends,<br />

als er bei der Hütte ankam, und da ihm<br />

ein verflucht kalter Wind um die Ohren<br />

pfiff und sein Magen auch schon anfing<br />

zu knurren, ging er daran, Feuer zu machen<br />

und sich ein Nachtmahl zu bereiten.<br />

Er wollte ja die ganze Nacht hindurch arbeiten<br />

und dazu müsse man Kraft haben,<br />

meinte er. Und damit ihm das Feuer bei<br />

seiner Arbeit Licht spende, beschloss er,<br />

nicht erst die Hütte aufzusuchen, sondern<br />

das Feuer in einer Ecke des Pfarra anzuzünden.<br />

So trug er Holz in den öden,<br />

dunklen Raum, aus dem ihm bei seinem<br />

Eintritte der ihm wohlbekannte Viehgeruch<br />

in die Nase stieg.<br />

Dr. Heinrich Ahrens<br />

(erzählt von Friedrich Lampacher, aufgeschrieben von Stricker Antonia)<br />

Dr. Heinrich Ahrens war Besitzer von Schloss<br />

Gojen in Schenna, das er mit zwei Schwestern<br />

bewohnte. Er verkaufte das Schloss<br />

und erwarb für die Schwestern eine Villa in<br />

Schenna. Für sich und seine Wirtschafterin<br />

Lisa Prantl aus Morter, die er später heiratete,<br />

kaufte er die Burg Schenna am Eingang<br />

ins Passeiertal.<br />

Dr. Ahrens hielt sich öfters in Martell auf.<br />

Er marschierte von Goldrain nach Lifi. Dabei<br />

hatte er meistens einen großen Rucksack,<br />

ein Gewehr und im Winter die Schier.<br />

Er ging gerne auf die Jagd, weshalb er die<br />

Jagd in Martell gepachtet hatte. Er war ein<br />

großer, kräftiger Mann und trug Bergsteigerkleidung.<br />

Manchmal kehrte er in Rona<br />

ein um Eier zu kaufen, die er in einem „Zegger“<br />

(Handkorb) verstaute.<br />

1931 erwarb er von Martin Breitenberger<br />

(Max) die Gandmühle mit etwas Grund,<br />

damit die zwei „Gartenegger Jos und Klas“<br />

und die „Mühl Vrona“ bleiben konnten.<br />

Ansonsten hätten sie das Wohnrecht verloren,<br />

da sie die Miete nicht mehr bezahlen<br />

konnten. Dr. Ahrens war sehr hilfsbereit,<br />

besonders armen Leuten gegenüber.<br />

Im Herbst fragte er die „Simatn“ Mutter<br />

immer, ob sie für den Winter eine Geiß hätte.<br />

Hatte sie keine, kaufte er ihr eine, meistens<br />

in Waldberg.<br />

Er kaufte auch einige Mahdwiesen mit den<br />

„Walder Kesseln“ auf Lifi, darunter zwei<br />

Bergwiesen vom Triniger, ein Mahd vom<br />

Schlattinger und eines von Alois Kuenz von<br />

der Obergand. Die Bergwiesen wurden von<br />

Martellern gemäht, die meisten vom Lampacher<br />

(Simatlar) von der Gand. Mit diesen<br />

unterhielt Dr. Ahrens gute Freundschaft. Einen<br />

Stadel ließ er sich in Lifi zum Wohnen<br />

ausbauen. In diesem verbrachten die<br />

Schwestern Gigglberger aus München ihre<br />

Ferien. 1948 verkaufte er die Bergwiesen<br />

dann wieder, ebenso die Gandmühle.<br />

Dr. Ahrens war ein belesener und weitblickender<br />

Mann, der schon damals sagte:<br />

„Wir in Europa fürchten die Russen, aber<br />

das große Übel kommt nicht von Russland,<br />

sondern von Amerika. Europa wird<br />

einmal unter dem Rauschgift und anderen<br />

Schlechtigkeiten zu leiden haben.“ Ob er<br />

recht hatte? Dr. Ahrens starb in den 50er<br />

Jahren in Meran.<br />

Manchmal fiel ihm dabei das Pedermandl<br />

ein, das auch den strengsten Winter<br />

hier über hausen soll und manchen<br />

Hirten und Bauern schon einen großen<br />

Schabernack gespielt hatte. Als ihm jedoch<br />

bei diesem Gedanken eine gewisse<br />

Furcht beschleichen wollte, sagte er laut<br />

und deutlich: „Geister gibt´s kuani, Geister,<br />

na nit! Gibt`s kuani!“<br />

Das Pedermandl war nämlich der Geist<br />

eines pflichtvergessenen Senners, der<br />

hier in alter Zeit einmal die Kühe betreute,<br />

den Bauern erkleckliche Mengen an<br />

Butter und Käse unterschlug und dafür<br />

nun bis zum Jüngsten Tage hier in der<br />

Verbannung leben müsse. Viele der Bauern<br />

wollten ihn schon einmal gesehen<br />

haben und erzählten sich gruselige Geschichten<br />

darüber.<br />

Das Bäuerlein hatte schon den Holzhaufen<br />

angezündet und blickte versonnen<br />

in die zischenden Flammen und der<br />

Wind blies mit vollen Backen in die lodernde<br />

Glut und bald war der Raum hell<br />

80. Geburtstag<br />

Am 13. Dezember feierte unser Seelsorger Herr Alois Wallnöfer seinen<br />

80. Geburtstag. Der Gemischte Chor und die Musikkapelle brachten<br />

ihm ein Ständchen dar, worüber er sich sehr freute. Auch der Bürgermeister<br />

Georg Altstätter fand sich als Gratulant ebenso wie Vertreter<br />

von verschiedenen Vereinen. Die Mitglieder des Pfarrgemeinderates<br />

mit ihren Vorsitzenden Peter Wachter hatten einen Imbiss vorbereitet.<br />

Die Pfarrgemeinde hofft, dass der Seelsorger ihr mit Gottes Segen noch<br />

lange erhalten bleibt. Bereits am Nachmittag überbrachten die Schüler<br />

und Lehrpersonen die Glückwünsche.<br />

14


Pedergeläute / Vitallanglauf<br />

Schianbliamltol Nr. 5 - Dezember 2011<br />

erleuchtet. Das Bäuerlein schaute sich<br />

gar nicht um, es saß am Feuer und kaute<br />

an einer dicken Wurst, die ihm sein Weib<br />

eingepackt hatte. Das Pedermandl! Wenn<br />

es halt doch eins gäbe? „Ah, i glabs nit,<br />

nia und nimmar“, murmelte es, stand auf<br />

und griff rasch nach Gabel und Schaufel,<br />

um an die Arbeit zu gehen. Da blieb er erschreckt<br />

stehen. Ein fernes, wildes Rufen<br />

drang draußen durch die tiefe Nacht: „Hü<br />

– hei – hü – hoi – hoi!“<br />

„Jessas, Jessas, liaber Sankt Antoni, jaz<br />

kimbs! In Gottsnommen, in Gottsnommen!“<br />

schrie der arme Bauer. Wie versteinert<br />

blieb er stehen. Nur seinen Blick<br />

richtete er gegen das große, weit geöffnete<br />

Tor, um gegebenenfalls durch dasselbe<br />

zu entfliehen. In das Rufen des Senners<br />

mischte sich nun ein Schellen und<br />

Klingen, als käme eine große Herde Kühe<br />

daher. Immer lauter wurde das Getöse,<br />

immer deutlicher konnte man das Treiben<br />

des Hirten vernehmen. Es war kein<br />

Zweifel mehr, der Unhold trieb heute wieder<br />

einmal seine Kühe durch den großen<br />

Wald. Da wurde dem Bauern ganz ängstlich<br />

zumute. Sicher wird der alte „Pederer“,<br />

wie ihn die Bauern nannten, die Herde<br />

in den Pfarra treiben, und was wird<br />

mit mir geschehen, wenn er mich hier antrifft,<br />

dachte sich das geängstigte Bäuerlein.<br />

Schon vernahm er das Getrampel der<br />

Tiere. Die laute, helle Stimme des alten<br />

Senners gellte an sein Ohr, als stünde er<br />

schon draußen vor dem Tore. Da blitzte<br />

dem Bauern ein Gedanke durch den Kopf.<br />

Er rechnete: der Stall hat zwei Tore, die<br />

einander gegenüberstehen. Kommt die<br />

Jagd dort bei dem oberen herein, suche<br />

ich durch das untere das Weite, kommt sie<br />

unten, entfliehe ich durch das obere. Da<br />

wurde er keck. Er stellte sich in die Mitte<br />

des großen Pfarras und horchte hinaus,<br />

dass sein Hals um das Doppelte seiner<br />

Länge zunahm. Aber an den Toren rüttelte<br />

niemand. Unter der Almhütte zog die<br />

Herde hinaus in den dunklen Wald. Allmählich<br />

verklang auch das Schellen und<br />

Gebrüll der Tiere, nur die schrillen Pfiffe<br />

und Hoi-Rufe des Hirten gellten durch<br />

die öde Einsamkeit. Als dabei dem Bäuerlein<br />

leichter zu Mute wurde, standen<br />

ihm trotzdem die kalten Schweißtropfen<br />

auf der Stirne. Das Feuer war inzwischen<br />

ausgegangen, nur einige Kohlen glühten<br />

noch durch den unheimlichen Raum und<br />

an den Säulen malten sich geisterhafte<br />

Schatten. Da nahm der Bauer sein rundes<br />

Hütlein vom Kopfe und wischte sich<br />

mit dem großen, blauen Schnupftuch den<br />

Schweiß von Stirn und Haar, lugte noch<br />

einmal nach dem glimmenden Kohlenhaufen<br />

und schritt dann durch ein Tor ins<br />

Freie. Mit seiner Arbeitslust war es gänzlich<br />

vorbei und darum trat er noch in derselben<br />

Nacht den Heimweg an.<br />

Vitallanglauf - fit und<br />

gesund durch den Winter<br />

Der Beginn der kalten Jahreszeit<br />

bedeutet nicht gleichzeitig, dass die<br />

sportlichen Aktivitäten an der frischen<br />

Luft eingestellt werden müssen. Eine<br />

der besten Möglichkeiten für gesunde<br />

Bewegung im Winter ist Langlaufen.<br />

Langlauf ist schonend für die Gelenke,<br />

weist ein geringes Verletzungsrisiko auf,<br />

kurbelt den Stoffwechsel an und stärkt<br />

das Immunsystem. Die richtige Technik<br />

kann schnell mit einem Einsteigerkurs<br />

erlernt werden und in einer Gruppe<br />

macht es sowieso am meisten Spass. Das<br />

Biathlonzentrum Martell zusammen mit<br />

der Langlaufschule Martell setzen deshalb<br />

bereits zum zweiten Mal das Projekt<br />

„Vitallanglauf“ um.<br />

Diese Initiative beinhaltet:<br />

> Medizinische Voruntersuchung<br />

> Nacht-Langlaufkurs inklusive<br />

individueller Betreuung<br />

und Beratung<br />

> Medizinische Nachuntersuchung<br />

Zielgruppe:<br />

> All jene, die bereits in früheren Jahren<br />

an einem Kurs teilgenommen haben<br />

> Personen aus dem Vinschgau<br />

und Burggrafenamt<br />

> Personen, die alleine den<br />

„inneren Schweinehund“ nicht<br />

überwinden und die Motivation<br />

in der Gruppe brauchen<br />

> Personen, die auf den Ausdauersport<br />

im Winter an der frischen Luft<br />

nicht verzichten wollen<br />

Teilnehmer:<br />

> Für die Initiative „Vitallanglauf“<br />

max. 25 Personen<br />

Preise:<br />

> Langlaufkurs inkl.<br />

Untersuchungen: 120 €<br />

> Skiverleih: 30 €<br />

Anmeldung:<br />

> Biathlonzentrum Martell<br />

Tel. 0473 74 55 09<br />

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Die Marke Raiffeisen.<br />

Dieses Thema war in den letzten Jahren Gegenstand von<br />

Marktforschungsaktivitäten. Kundenbefragungen, Studien<br />

und MediaWatch-Analysen haben zu 9 Aussagen geführt, die<br />

unser Erscheinungsbild bei unseren Mitgliedern und Kunden<br />

nachhaltig geprägt haben. Beginnend mit einem topaktuellen<br />

Thema werden wir Sie mit diesen Aussagen, in dieser und<br />

in den nächsten Ausgaben des InfoForums Latsch, bekannt<br />

machen.<br />

"Da ist mein Geld<br />

absolut sicher"<br />

Die 48 Raiffeisenkassen verfügen mit 1,5 Milliarden Euro über das höchste<br />

Eigenkapital aller Banken in Südtirol und liegen damit weit über den Vorgaben<br />

der Aufsichtsbehörde.<br />

Die Raiffeisenkasse Latsch hat eine Risikoabsicherung durch Eigenkapital<br />

von 31,59%. Der Durchschnitt der Südtiroler Raiffeisenkassen liegt bei<br />

beruhigenden 20,49%, während die systemrelevanten internationalen<br />

Großbanken wie z.B. UBS, Credit Swiss, Deutsche Bank usw. bei ihrer<br />

Kapitalausstattung noch Aufholbedarf haben. Laut Vorgaben der Europäischen<br />

Union „Basel III“ sind diese angehalten, ihre Eigenkapitalsdeckung auf<br />

mindestens 9% aufzustocken.<br />

Die Raiffeisenkassen Südtirols bieten ihren Kunden einen Einlagenschutz,<br />

der über die staatlichen Sicherungssysteme hinausreicht.<br />

Raiffeisenkasse Latsch

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