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Mit Kindern durch Schweinfurt

Mit Kindern durch Schweinfurt ist ein Stadtführer für Kinder für Schweinfurt

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<strong>Mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>durch</strong><br />

<strong>Schweinfurt</strong><br />

Ein Stadtführer für Kinder


Anfang 2011 wiederentdeckte Teile der<br />

Stadtbefestigung an der Mainlände<br />

Gedenktafeln der Gesellschaft Harmonie e.V.<br />

<strong>Schweinfurt</strong> 1827<br />

Brauhaus am Markt Obere Straße Oberndorf<br />

Gefördert <strong>durch</strong> die Gesellschaft Harmonie e.V. <strong>Schweinfurt</strong> 1827


<strong>Mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schweinfurt</strong><br />

Ein Stadtführer für Kinder von 8 bis 88 Jahren<br />

zusammengestellt von Dieter Bauer<br />

“<strong>Mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schweinfurt</strong>” bedeutet einmal, dass Kinder mit<br />

ihrer Familie, als Gruppe oder mit Freunden die Stadt <strong>Schweinfurt</strong><br />

kennen lernen können. Es bedeutet aber auch, dass dieser Stadtführer<br />

<strong>durch</strong> die Fragen von <strong>Kindern</strong> für Kinder entstanden ist.<br />

Die vielen Seiten der Stadt <strong>Schweinfurt</strong> werden in den einzelnen<br />

Kapiteln gezeigt. Wichtig: kurze Texte, viele Fotos, Illustrationen,<br />

Stadtpläne und Straßenschilder tragen dazu bei, dass Wege nicht<br />

mit vielen Worten beschrieben werden müssen.<br />

Was <strong>Schweinfurt</strong> als moderne Stadt an attraktiven Möglichkeiten<br />

und vielfältigen Aktivitäten für Kinder im Bereich von Kultur, Sport<br />

und Freizeit anbietet und wo jeweils aktuelle Informationen<br />

darüber zu erhalten sind, habe ich in den “Adressen für Kinder”<br />

zusammengestellt.<br />

Ich bedanke mich bei allen, die mich mit Informationen versorgt und<br />

Materialien zur Verfügung gestellt, mir ihre Zeit gewidmet und<br />

Wohlwollen sowie große Begeisterung entgegengebracht haben.<br />

Auch meiner Tochter Stefanie möchte ich danken, da sie mir<br />

ständig Löcher in den Bauch gefragt hat und mich somit auf die Idee<br />

zum Stadtführer für Kinder gebracht hat.<br />

Dieter Bauer<br />

4. komplett überarbeitete Auflage


Hallo Kinder<br />

Stellt Euch einmal vor, wir wären uns vor vielen Jahren zufällig auf<br />

dem Marktplatz in <strong>Schweinfurt</strong> begegnet.<br />

Ich habe damals so ausgesehen:<br />

Vielleicht hätten wir ein Gespräch geführt, dass etwa so gelaufen<br />

wäre:<br />

Dieter<br />

Du<br />

Dieter<br />

Wohnst Du auch in <strong>Schweinfurt</strong>?<br />

Nein, ich bin in den Ferien hier, ich wohne in einem<br />

Dorf in der Nähe einer Stadt am Fluss. Dort gibt es<br />

schöne Parks, alte Häuser und Kirchen.<br />

Das haben wir in <strong>Schweinfurt</strong> auch. Aber alte Häuser<br />

und Kirchen, das ist doch langweilig.<br />

Ich weiß nicht, was wir uns noch erzählt hätten. Alte Häuser und<br />

Kirchen, Türme und Denkmäler erzählen viel, wenn man sich die<br />

Mühe macht, diese aufzusuchen und Fragen zu stellen. <strong>Mit</strong> diesem<br />

Stadtführer kannst Du viele Antworten finden.<br />

“<strong>Mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schweinfurt</strong>” wird Dir sicher gefallen!<br />

Seite 2


<strong>Mit</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>durch</strong> <strong>Schweinfurt</strong>...<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Stadt <strong>Schweinfurt</strong><br />

Friedrich Rückert<br />

Älteste Kirchen<br />

Museen<br />

Brunnen<br />

Stadtmauer<br />

<strong>Schweinfurt</strong>er Burg<br />

Rundgang<br />

Seite 3


Der Name <strong>Schweinfurt</strong><br />

Schwein -<br />

Stammt von swin, früheres Wort<br />

für Sumpf<br />

- furt Eine Furt war eine seichte Stelle<br />

in einem Fluss, welche man ohne<br />

Brücke oder Boot überqueren<br />

konnte.<br />

Swinfurt<br />

Furt am Sumpf; im Laufe der Zeit<br />

wurde aus Swinfurt <strong>Schweinfurt</strong>.<br />

Dazu dichtete Friedrich Rückert<br />

Kann man eine Stadt erbauen, um<br />

den Namen dann ihr zu geben, den<br />

mit Grauen man nur nennen kann.<br />

Hättest Mainfurt, hättest Weinfurt,<br />

da du führtest Wein, heißen können,<br />

aber <strong>Schweinfurt</strong>, <strong>Schweinfurt</strong><br />

sollt es sein.<br />

Seite 4


Über <strong>Schweinfurt</strong> ....<br />

Die erste Siedlung lässt sich Ende des 8. Jahrhunderts<br />

am östlichen Ufer des Marienbaches urkundlich belegen.<br />

Sie gehörte um die Jahrtausendwende zu einer Burg auf<br />

der Peterstirn, dem Stammsitz der mächtigen Markgrafen<br />

von <strong>Schweinfurt</strong>. Im Laufe des 12. Jahrhunderts entstand<br />

westlich davon eine weitere Ansiedlung vermutlich im<br />

Bereich der St. Johanniskirche.<br />

Fundamente von Vorgängerbauten lassen sich<br />

in diese Zeit datieren.<br />

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde<br />

<strong>Schweinfurt</strong> unter dem Einfluss des Reiches zur<br />

Stadt ausgebaut. Die Gründung des Nikolaus-<br />

Spitales, eine Reichsmünzstätte und Bauarbeiten<br />

an St. Johannis sind für diesen Zeitraum in<br />

Urkunden und Chroniken überliefert.<br />

Bei Auseinandersetzungen zwischen den benachbarten<br />

Grafen von Henneberg und den Bischöfen von Würzburg<br />

um die Macht in der Stadt wurde diese vor der <strong>Mit</strong>te des<br />

13. Jahrhunderts vollständig zerstört. Erneut wieder<br />

aufgebaut, belegt <strong>durch</strong> eine Urkunde König Rudolfs von<br />

Habsburg aus dem Jahr 1282, wurde <strong>Schweinfurt</strong> endgültig<br />

Reichsstadt. Stolz führt sie fortan den Adler in<br />

ihrem Siegelbild.<br />

Ältestes Bauwerk ist die gotische St. Johanniskirche.<br />

Daneben zeugt eine Reihe von Gebäuden, die nach der<br />

Zerstörung im Zuge des Markgräfler Krieges von<br />

1553/ 1554 errichtet wurden, von der einstigen<br />

Reichsstadt: das Alte Gymnasium, die ehemalige<br />

Reichsvogtei, das frühere Zeughaus sowie am<br />

Marktplatz das von Nikolaus Hofmann erbaute prachtvolle<br />

Rathaus.<br />

Seite 5


Die Stadt <strong>Schweinfurt</strong><br />

Die Stadt <strong>Schweinfurt</strong> ist eine kreisfreie Stadt<br />

in Unterfranken, hat eine Fläche von 35,63km²,<br />

liegt 220 m ü. N.N. ( die Höhenmarke findest<br />

Du am Rathaus neben dem Torbogen ).<br />

Eine kurze Zeitreise der Stadtgeschichte:<br />

791 Erste urkundliche Erwähnung<br />

1234 Erste Erwähnung als Reichsstadt<br />

1240 Erstes Stadtverderben<br />

1437 Kauf der Deutsch-Ordenburg auf der Peterstirn<br />

1542 Übertritt zum Protestantismus<br />

1554 Zweites Stadtverderben im Markgräfler Krieg - Zerstörung der Stadt<br />

1632 Gustav Adolf in der Stadt<br />

1802 Verlust der Reichsunmittelbarkeit / <strong>Schweinfurt</strong> wird Teil Bayerns<br />

1814 Erfindung des <strong>Schweinfurt</strong>er Grün<br />

1852 Anschluss an die Eisenbahn<br />

1872 Gründung der Firma Kugelfischer<br />

1890 Gründung der Kugellagerfabrik Fries & Höpflinger<br />

1895 Gründung der Firma Fichtel & Sachs<br />

1919 Eingemeindung von Oberndorf<br />

1943 bis 1945 schwere Kriegsschäden ( Drittes Stadtverderben )<br />

Söhne der Stadt<br />

1473 Johannes Cuspinian, Humanist<br />

1605 Johann Lorenz Bausch, Mediziner<br />

1695 Johannes Lorenz Bach, Komponist<br />

1705 Johann Elias Bach, Komponist<br />

1788 Friedrich Rückert, Orientalist und Dichter<br />

1812 Philipp Moritz Fischer, Erfinder und Konstrukteur<br />

1848 Friedrich Fischer, Erfinder der Kugelmühle<br />

1867 Ernst Sachs, Erfinder der Torpedo-Freilaufnabe<br />

1896 Georg Schäfer, Unternehmer<br />

1914 Andreas “Ander” Kupfer, Fußballnationalspieler<br />

1937 Paul Maar, Kinderbuchautor ( Das Sams )<br />

Seite 6


Das Rathaus<br />

Kurze Geschichte des Rathauses<br />

1570 - 1572<br />

Neubau des Rathauses, so wie wir es heute<br />

kennen<br />

Baumeister<br />

Nikolaus Hofmann<br />

Einweihung 19. Mai 1572<br />

1955 bis 1958<br />

Neubau des Verwaltungsbaues<br />

1958 bis 1960<br />

Umbau des “Alten Rathauses”<br />

20. April 1959<br />

Rathausbrand<br />

Herbst 1959<br />

Aufstellung der neuen Giebelfiguren<br />

Seite 7


Das Rathaus erkunden<br />

Das obere Ziffernblatt zeigt<br />

mit der Pfeilspitze des<br />

großen Zeigers die volle<br />

Stunde an, der kleine Zeiger<br />

dient nur der Verzierung<br />

Das untere Ziffernblatt zeigt<br />

jeweils die Viertelstunden<br />

an, wobei man die Minuten<br />

dazwischen abschätzen muss<br />

Das Wappen von<br />

Kaiser Maximilian II<br />

Kirchliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

vom<br />

Erzbistum Trier<br />

Kirchliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

vom<br />

Erzbistum Köln<br />

Kirchliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

vom<br />

Erzbistum Mainz<br />

Weltliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

vom<br />

Königreich Böhmen<br />

Weltliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

der<br />

Pfalzgrafschaft<br />

bei Rhein<br />

Weltliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

vom<br />

Herzogtum<br />

Sachsen<br />

Weltliches<br />

Kurfürstenwappen<br />

der<br />

Markgrafschaft<br />

Brandenburg<br />

Seite 8


Das Rathaus erkunden<br />

Das Informationsschild zum Rathaus und die<br />

Höhenmarke der Stadt findest Du rechts neben<br />

dem Durchgang des Rathausbogens<br />

Im Rathausbogen liegt der Eingang<br />

zu einem alten Gefängnis der Stadt,<br />

Finsterloch genannt, da es keinen Lichteinfall gab.<br />

Inschrift über der Türe (übersetzt):<br />

Die Guten hassen die Sünde aus Liebe zur Tugend<br />

die Bösen meiden die Sünde aus Furcht vor Strafe<br />

Im Treppenabgang hingen zwei Steinwappen: einmal der Stadtadler und einmal<br />

das Wappen der Franken. Am untersten Treppenabsatz war der Grundstein<br />

des Rathauses zu sehen (verdeckt <strong>durch</strong> den Wandbrunnen).<br />

Früher stand im Gastraum das alte Weinfaß auf Holz gelagert<br />

(jetzt auf dem Dachboden des Baubetriebshofs).<br />

Im Nebenraum der Gaststube ist ein alter Brunnen zu entdecken.<br />

Das Brunnenstübchen war an der Wand und an der Decke mit Malereien über<br />

die Stadt von Isi Huber verziert. Diese wurden beim Umbau leider entfernt.<br />

Dieses Fass wurde 1740 auf dem<br />

zugefrorenen Main gebüttnert.<br />

Am 12. März wurde damit begonnen<br />

und am 14. März war es fertiggestellt.<br />

Feierlich wurde dieses Fass dem Rat<br />

geschenkt - es erinnert an den extrem<br />

langen und kalten Winter von 1740.<br />

Seite 9


Nord (Markt) Seite<br />

Westgiebel<br />

Ostgiebel<br />

Süd Seite<br />

Westgiebel<br />

Ostgiebel<br />

Giebelfiguren<br />

jeweils von unten nach oben<br />

Wappen der <strong>Schweinfurt</strong>er Industrie<br />

Symbol des Handwerks<br />

Herbst<br />

Winter<br />

Wappen der “Deutschen Akademie der Naturforscher” Leopoldina<br />

Landwirtschaft<br />

Erde<br />

Luft<br />

jeweils von unten nach oben<br />

Wappen von Franken (Symbol für Wein)<br />

Merkur<br />

Frühling<br />

Sommer<br />

Handwerkszeichen und Wappen von <strong>Schweinfurt</strong><br />

Fischerei und Schifffahrt<br />

Wasser<br />

Feuer<br />

Am First Ost und West<br />

Vorderbaugiebel<br />

Ostseite<br />

Herolde mit <strong>Schweinfurt</strong>er Wappen und Lanze<br />

Gerechtigkeit<br />

Weisheit<br />

Westseite<br />

Mäßigkeit<br />

Stärke<br />

Seite 10


Giebelfiguren Rathaus<br />

Handwerkszeichen mit<br />

Wappen von <strong>Schweinfurt</strong><br />

Ostgiebel Südseite<br />

Bauhandwerk<br />

Ostgiebel Südseite<br />

Merkur - Zeichen<br />

für den Handel<br />

Westgiebel Südseite<br />

<strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Industrie<br />

Westgiebel Nordseite<br />

Einige restaurierte Giebelfiguren<br />

Bis etwa1860 zierten Kriegerfiguren die Giebel des Rathauses. Nach ca. 100<br />

Jahren ohne Figuren wurden nach dem Rathausbrand im April 1959 zehn<br />

unterfränkische Bildhauer mit der Anfertigung der 22 Figuren beauftragt. Die<br />

Kosten von ca. 37.000 Euro brachte die Bevölkerung <strong>durch</strong> Spenden auf. Die<br />

Figuren wiegen jeweils ca. 300 Kilogramm und sind aus grünem Sandstein aus<br />

Obersteinbach/ Ebrach. Die Figuren sind 1,30 Meter hoch und stehen jeweils auf<br />

einem 60 Zentimeter hohen Sandsteinsockel. Die Figuren wurden 2008 aufwendig<br />

restauriert, der Herold auf dem Westgiebel wurde dabei komplett ersetzt.<br />

Die Sanierung kostete 130 000 Euro.<br />

Seite 11


Rathausdiele 1. Stock<br />

Zwei lebendgroße Abbilder von im Main gefangenen Stören<br />

Im äußeren Main ist von den <strong>Schweinfurt</strong>er Fischern<br />

Bürgern ein Stoer gefangen worden welcher gewigt 170<br />

Anno 1593 ahm 1. Juni.<br />

Anno Christa 1575 ahm 2. Tag des Herbstmonats ist von<br />

den Fischern Bürgern alhie zu <strong>Schweinfurt</strong> oberhalb der Statt bei<br />

nuder Euerheim im Main ein Stoer gefangen und lebendig hiehero<br />

= Zeichen für Pfund = 500g<br />

gebracht worden welcher gewigt 197 ½ sein leng gewesen 9 statt<br />

merkschich die Rundung der mittels dicken 7/4 des Ellen<br />

Wappenstein vom Mühltor<br />

stand am Ende der Rückertstraße<br />

Schnitzereien in der Rathausdiele<br />

im 1. Stock des Alten Rathauses<br />

Seite 12


Rathausbilder<br />

Rathaus vom Osten 1935<br />

Rathaus vom Westen 1935<br />

Rathaus von der Rückertstraße heute und 1935<br />

Seite 13


Rathausbilder<br />

1954 Foto<br />

Hans Uhlenhuth<br />

Rathaus mit Marktständen<br />

Rathausbrand 20.04.1959<br />

Bilder <strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt<br />

Seite 14


Friedrich Rückert<br />

Geboren 16. Mai 1788 in <strong>Schweinfurt</strong><br />

Dichter - Übersetzer - Orientalist<br />

Denkmal<br />

Errichtet 1890 von<br />

Friedrich von Thiersch<br />

und Wilhelm von Rühmann.<br />

Zu beiden Seiten sitzen<br />

zwei Sinnbilder für zwei<br />

Werke von Rückert.<br />

Das Geburtshaus von Friedrich Rückert steht<br />

an der Ecke Marktplatz - Rückertstraße. Am<br />

Haus auf der Marktseite ist eine Steintafel und<br />

auf der Seite der Rückertstraße beginnt der<br />

Rückert Wanderweg<br />

Seite 15


Friedrich Rückert Denkmal<br />

Auf dem Sockel kannst Du<br />

den Dichter Friedrich Rückert<br />

erkennen. Auf seinem Knie<br />

liegen einige seiner Werke.<br />

Links und rechts sitzen zwei Sinnbilder für<br />

Werke Rückerts (Allegorien)<br />

Sinnbild für die<br />

“Geharnischte<br />

Sonetten “<br />

einem Spottgedicht<br />

zur Herrschaft von<br />

Napoleon in Europa<br />

Sinnbild für<br />

“Die Weisheit des<br />

Brahmanen “<br />

Seite 16


Leben und Wirken<br />

Werke<br />

Kurzfassung<br />

Am 16. Mai 1788 in <strong>Schweinfurt</strong> geboren, in Oberlauringen aufgewachsen.<br />

Aus dieser Zeit stammen die “Erinnerungen aus den<br />

Kinderjahren eines Dorfamtmannssohns”. Populär wurde er mit<br />

seinen “Geharnischte Sonetten”, die er unter dem Pseudonym<br />

Freimund Reimar gegen die napoleonische Besatzung schrieb.<br />

Von 1820 bis 1826 lebte Rückert als Privatlehrer vornehmlich in<br />

Ebern und Coburg. Er übersetzte in dieser Zeit zum Teil den Koran.<br />

Er heiratete Luise Wiethaus-Fischer.<br />

Nach der Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV. in Preußen wurde<br />

er 1841 nach Berlin berufen, wo er mit häufigen Unterbrechungen<br />

bis 1848 wohnte.<br />

Eine Auswahl:<br />

Geharnischte Sonetten<br />

Kranz der Zeit<br />

Napoleon, eine politische Komödie in zwei Stücken<br />

Die Verwandlung des Ebu Seid<br />

Rostem und Suhrab. Eine Heldengeschichte in 12 Büchern<br />

Die Weisheit des Brahmanen<br />

Zwei kleine Weisheiten<br />

Der Teufel hat die Welt verlassen, weil er weiß,<br />

die Menschen machen selbst die Hölle einander heiß.<br />

In einer Stunde streckt man einen Baum zu Erden,<br />

der hundert Jahre hat gebraucht, um groß zu werden.<br />

Seite 17


Leben und Wirken ( Etwas ausführlicher )<br />

Am 16. Mai 1788 wurde Friedrich Rückert als erstes Kind des<br />

Advokaten (Rechtsanwalt) Johann Adam Rückert in<br />

<strong>Schweinfurt</strong> geboren ( Geburtshaus steht am Marktplatz ).<br />

1792 verzog die Familie Rückert nach Oberlauringen. 1802<br />

kehrte Rückert in seine Geburtsstadt zurück, um für drei<br />

Jahre das Gymnasium zu besuchen.<br />

Ab 1805 studierte er erst Rechtswissenschaft, wechselte<br />

jedoch bald zu Philologie (Sprache und Literatur) und<br />

Philosophie.<br />

Während der Befreiungskriege von 1812 bis 1815 dichtete Rückert den<br />

Zyklus “Deutsche Gedichte” mit dem bedeutensten Abschnitt:<br />

GEHARNISCHTE SONETTEN - ( Sonette bedeutet Klanggedicht ) siehe<br />

auch das Sinnbild am Rückert Denkmal linke Seite.<br />

Von 1815 bis 1817 war Rückert Redakteur in Stuttgart. 1817 unternahm<br />

Rückert eine Reise nach Italien. Dort lernte er auch Carl Barth - seinen<br />

Freund und Kupferstecher - kennen. 1818 reiste er über Wien nach Hause.<br />

1820 siedelte er dann nach Coburg. 1826 erfolgte seine Berufung an die<br />

Universität Erlangen als Professor der Orientalistik. Dort lebte er bis<br />

1841, wo er die kreativste Zeit hatte. In dieser Zeit schrieb er das große<br />

Lehrgedicht:<br />

DIE WEISHEIT DES BRAHMANEN<br />

Für dieses Werk findest Du das Sinnbild rechts vom Rückert Denkmal.<br />

Um die Jahreswende 1833/ 34 verstarben innerhalb von nur zwei Wochen<br />

zwei seiner Kinder: die dreijährige Luise und der fünfjährige Ernst.<br />

Nach dem schmerzlichen Verlust<br />

entstand der Zyklus<br />

“Die Kindertotenlieder”<br />

mit mehr als 400 Gedichten.<br />

Stadtbücherei: ROKRUE<br />

Seite 18


1841 wechselte Friedrich Rückert nach dem Ruf von König Friedrich<br />

Wilhelm IV an die Universität Berlin.<br />

Ab 1848 lebte er auf seinem Gut in Neuses bei Coburg.<br />

Am 31. Januar 1866 nahm ihm der “Herr über Leben und Tod” die Feder<br />

aus der Hand.<br />

Falls Du noch mehr über den berühmten Sohn <strong>Schweinfurt</strong>s erfahren<br />

willst, kannst Du Dir in der Stadtbücherei zwei kleine, aber feine Bücher<br />

ausleihen.<br />

Damit Du nicht lange suchen mußt, hier die Suchkennwörter:<br />

ROK RUE und PYB 2 Rue.<br />

Laß Dir ruhig vom Personal helfen, die machen das gerne.<br />

Kupferstich von Carl Barth,<br />

seinem Freund und<br />

Kupferstecher<br />

Das Wohnhaus von Friedrich Rückert<br />

in Neuses bei Coburg<br />

Seite 19<br />

Radierung Rückerts von<br />

Karl Bauer


St. Johanniskirche<br />

Ältestes Bauwerk der Stadt <strong>Schweinfurt</strong>, das erstmalig<br />

urkundlich am 6. Januar 1325 erwähnt wurde.<br />

Zentrum der evangelischen Gemeinde seit 21.09.1542.<br />

Frühgotisches<br />

Portal<br />

Spätromanisches<br />

Brautportal<br />

Das Türmerzimmer war bis Anfang 1900 noch bewohnt. Dort lebte zum<br />

Schluss ein Schuster mit seiner Familie.<br />

Seite 20


Die St. Johanniskirche ist das ältestes Gebäude<br />

der Stadt <strong>Schweinfurt</strong>, Baubeginn um 1200.<br />

Erster Gottesdienst des <strong>Schweinfurt</strong>er Reformators<br />

Johannes Sutellius am<br />

21. September 1542.<br />

Der Hochaltar wurde von Materno Bossi<br />

geschaffen. Er ist knapp 12 Meter hoch.<br />

Das ursprüngliche Altarbild wurde von Johann<br />

Adam Phillip Stößel gemalt und im Krieg<br />

vermutlich komplett <strong>durch</strong> die Bombenangriffe<br />

zerstört. Das neue Altarbild wurde 1959 von<br />

Adolf Kleemann gemalt und soll die Auferstehung<br />

Christi darstellen. Auf den Figurenkonsolen<br />

stehen Holzfiguren: ein Bischof ohne<br />

Attribut, Johannes der Täufer, Johannes der<br />

Evangelist und Maria mit dem Jesuskind. Das<br />

Triumphkreuz hängt seit 1911 im Chorbogen.<br />

Das Kreuz stammt aus dem 15. Jahrhundert.<br />

Besonders zu beachten ist, dass das Haupthaar<br />

und der Bart aus echtem Haar bestehen.<br />

Die Kanzel ist reich mit Gold verziert. Schau Dir<br />

an, wie das Gold glänzt. Die Kanzel erzählt die<br />

Geschichte vom Alten Testament über Moses,<br />

der die 10 Gebote erhielt, bis hin zum Neuen<br />

Testament und Christi Himmelfahrt. Die Kanzel<br />

wurde von Andreas Tauber gestiftet.<br />

In der Taufkapelle steht das Taufbecken. Es<br />

besteht aus einem achteckigen Steinblock. Die<br />

Bilder stellen Szenen aus dem Leben des<br />

Täufers dar.<br />

Aufgestellt wurde es am 1. August 1367. Der<br />

hölzerne Deckel des Taufsteines entstand im<br />

17. Jahrhundert. Ein Bild auf der Unterseite<br />

stellt die Taufe Jesu dar.<br />

Seite 21


Die Kanzel der Johanniskirche ist<br />

einer besonderen Betrachtung<br />

wert!<br />

Die Kanzel stellt viele Szenen aus<br />

der Bibel dar.<br />

Unten stützt Moses die Kanzel, im<br />

Kanzelkranz sind die Evangelisten<br />

und Johannes der Täufer abgebildet.<br />

Von links Matthäus - Markus -<br />

Johannes der Täufer - Lukas -<br />

Johannes.<br />

Unter dem Schalldeckel ist die<br />

Taube als Symbol des Heiligen<br />

Geistes dargestellt.<br />

Auf dem Kanzeldeckel stehen die<br />

Apostel von links nach rechts:<br />

Matthäus, Paulus, Andreas, Petrus,<br />

Jakobus der Ältere und Philippus.<br />

Andreas steht in leuchtend rotgrünem<br />

Gewand vorne, als Erinnerung<br />

an den Stifter Andreas<br />

Tauber.<br />

Darüber sind Engel mit den Marterwerkzeugen:<br />

Schwamm mit Stab - Dornenkrone -<br />

Nägel und Hammer - Lanze - Leiter.<br />

Auf dem Blütenkelch steht ganz<br />

oben der auferstandene Christus<br />

mit Siegesfahne.<br />

Seite 22


Turm und Turmkapelle sind der älteste Teil der Kirche.<br />

Oben im Turm in 31 Meter Höhe liegt die Türmerstube.<br />

Der Johanniskirchturm wurde von der Reichsstadt auch<br />

militärisch genutzt. Genau wie die Stadttortürme war<br />

auch er von einem Türmer besetzt. Die Türmer mussten<br />

ein Blasinstrument spielen können, um im Notfall<br />

Alarm geben zu können. Sie fungierten auch als<br />

Feuerwache. Der letzte Türmer hieß Wilhelm<br />

Rauscher und wohnte Manggasse 11 und betrieb in der<br />

Türmerstube eine Schusterwerkstatt. Seit 1916 gibt es<br />

auf dem Turm keinen Türmer mehr.<br />

Die Orgel seit 1992<br />

Die Orgel der St. Johanniskirche besteht aus 3740 Orgelpfeifen. Sie<br />

bestehen aus Metall (Zinn/Blei) und Holz (Kiefer/Eiche). Die größte<br />

Orgelpfeife ist 5 Meter groß und die kleinste nur 7 mm.<br />

Seite 23


Heilig-Geist-Kirche<br />

Die Wurzeln der Heilig-Geist-Kirche reichen bis in die <strong>Mit</strong>te des 15. Jahrhunderts.<br />

Das Spital (Spitaltor) Heilig Geist erhält eine Kirche, die im 16.<br />

Jahrhundert zerstört und als Friedhofskapelle dem heutigen Kirchenbau<br />

gegenüber (alter Friedhof) wieder aufgebaut wurde.<br />

Ende des 19. Jahrhunderts wurde Pfarrer Heßdörfer in das evangelische<br />

<strong>Schweinfurt</strong> geschickt, der gleich einen Kirchenbauverein gründete. Erst<br />

entstand das Pfarrhaus, dann eine Notkirche.<br />

1886 wird die alte “Spitalkirche” abgerissen, bald darauf der Grundstein<br />

für die Heilig-Geist-Kirche vom Würzburger Architekten Leipold gelegt.<br />

1902 sind die Kirchenschiffe fertiggestellt, 1911 auch der Turm. Der Turm<br />

ist mit 56 Metern genau so hoch, wie die Kirche lang ist.<br />

Die Gattin des Fichtel&Sachs Inhabers, Hedwig Fichtel, stiftete die<br />

schwerste der 5 Glocken. Der spätere Inhaber von Kugelfischer, Georg<br />

Schäfer, lieferte die Türbeschläge und die schmiedeeisernen Verzierungen.<br />

Vor über hundert Jahren hatte Baumeister Leipold von seinem Werk<br />

gesagt: “Beim Weltuntergang muss der liebe Gott schon ein paar mal<br />

rütteln; so fest habe ich meine Kirche gebaut!”<br />

Seite 24


Die freie Reichsstadt <strong>Schweinfurt</strong> hatte sich 1542 der reformierten Lehre<br />

Luthers angeschlossen, so dass bis zum Anschluss an das Kurfürstentum<br />

Bayern im Jahre 1802 über 260 Jahre hinweg kein Katholik mehr Bürgerrecht<br />

in ihren Mauern erhielt. Nachdem die Macht vom <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

Stadtmagistrat auf den Bayerischen Kurfürsten übergegangen war,<br />

richtete der ehemalige Heidenfelder Chorherr Peter Papius wieder regelmäßigen<br />

katholischen Gottesdienst ein, finanziert alleine <strong>durch</strong> seine<br />

Kloster-Pension. Durch Zuzug aus dem katholischen Umland begann die<br />

Stadt zu wachsen und im Jahre 1806 erhielt Papius vom inzwischen zum<br />

bayerischen König erhobenen Maximilian I Joseph die Zusage regelmäßiger<br />

<strong>Mit</strong>tel zur Führung einer ordentlichen Pfarrei.<br />

Über dem Eingang ist das von<br />

Bildhauer Wrba geschaffene<br />

Tympanon, welches die<br />

12 Apostel bei der Ausgießung<br />

des Heiligen Geistes zeigt<br />

Bogen über Nebenportal<br />

rechte Kirchenseite<br />

Taufe Jesu<br />

Bogen über Nebenportal<br />

linke Kirchenseite<br />

Verkündigungsszene<br />

König David<br />

Hauptportal<br />

König David, der in<br />

seinen Psalmen die<br />

Sendung des<br />

Heiligen Geistes<br />

vorhersagte.<br />

Prophet Jesaia<br />

Portal linke<br />

Seite<br />

“Ecco Virgo conspiet”<br />

“Siehe, die Jungfrau<br />

wird empfangen”<br />

Prophet Zacharias<br />

Portal rechte<br />

Seite<br />

“In illa die erit fons patens”<br />

“In jenen Tagen wird die<br />

Quelle (des Heils) sich<br />

öffnen”<br />

Seite 25<br />

Marienstatue<br />

mehrere Meter<br />

hoch auf der<br />

Turmspitze


Rechte Seite<br />

Linke Seite<br />

Vorderseite<br />

Rückseite<br />

Richtung Rathaus<br />

Städtischer Adler<br />

und fränkischer Rechen<br />

Richtung Bahnhof<br />

“Hora Tua Qualis Erit”<br />

Wie wird Deine letzte Stunde sein?<br />

Zuerst waren nur drei Zifferblätter<br />

geplant, das vierte Ziffernblatt war<br />

für die Bewohner von entfernteren<br />

Stadtteilen und den Spitalsee gedacht<br />

Die Ziffernblätter sind 11 qm groß ( 3,3 x 3,3 Meter ), der große<br />

Zeiger ist 1,7 m lang und 50 kg schwer!!<br />

Laufe um die Kirche herum, sie hat viele Ansichten<br />

Die größte Glocke ist 84 Zentner ( 4200 kg ) schwer !!<br />

Auch im Innenraum gibt es viel zu entdecken<br />

Seite 26


Altes Gymnasium<br />

Martin Luther Platz 12<br />

Das Museum im Alten Gymnasium hat<br />

folgende heimatgeschichtliche<br />

Schwerpunkte: Frühgeschichte des<br />

9. Jahrhunderts, die Reichsstadtzeit,<br />

die Bürgerkultur, das Zunftleben und<br />

der Beginn der Industrialisierung. Ein<br />

Rundgang gibt Einblick in die<br />

mittelalterliche und reichsstädtische<br />

Vergangenheit. Gezeigt werden<br />

Ausschnitte aus den Erfindungen von<br />

<strong>Schweinfurt</strong>ern: das Tretkurbelfahrrad<br />

von Philipp Moritz Fischer, eine<br />

Kugelmühle von 1890 und die<br />

Farbpalette von Wilhelm Sattler. Dem<br />

Orientalisten und Dichter Friedrich<br />

Rückert ist ein eigener Teil gewidmet. Nimm Dir Zeit und Interesse<br />

für die Geschichte der Stadt mit. Du wirst erstaunt und begeistert<br />

sein.<br />

Bestimmt.<br />

Ein Highlight im Alten Gymnasium: Das Rückertzimmer<br />

Seite 27


Stadtkasse Modell der Spitalkirche Modell des Mühltores<br />

u.a. Tretkurbelfahrrad von<br />

Philipp Moritz Fischer<br />

Kugelmühle aus dem Jahr 1890<br />

Altes Bett mit<br />

Nachttopf<br />

Produktpalette von<br />

Wilhelm Sattler<br />

(<strong>Schweinfurt</strong>er Grün)<br />

Spielzeugabteilung<br />

Seite 28


Naturkundliches Museum<br />

Brückenstraße 39 - Harmonie<br />

Im Naturkundlichen Museum sind 300<br />

Vögel ausgestellt, vorwiegend vom<br />

europäischen Kontinent.<br />

Die Lebensräume sind naturgemäß<br />

nachgebildet. Ein Besuch ist ein<br />

Erlebnis für alle Naturliebhaber.<br />

Hier ein paar Innenaufnahmen von der Sammlung<br />

der Brüder Schuler - selber anschauen ist besser!<br />

Seite 29


Gunnar-Wester-Haus<br />

Martin-Luther-Platz 5<br />

Im Gunnar- Wester-Haus dreht sich alles um die Entwicklung des<br />

Feuerzeuges und der Beleuchtung.<br />

Die Gegenstände wurden von<br />

Friedrich Graf Luxburg (1871-<br />

1956) <strong>durch</strong> eine Schenkung zum<br />

Besitz der Städtischen Sammlungen.<br />

Es gibt eine Vielfalt von<br />

Zündwerkzeugen, Leuchten,<br />

Lampen und Leuchtern zu bewundern.<br />

Aus der Zeit des Barock und<br />

des Biedermeier sind frühe<br />

Zündmaschinen ausgestellt.<br />

Schau Dir im Gunnar-Wester-Haus<br />

an, wie früher Lampen, Leuchten,<br />

Taschenlampen und Öllampen<br />

ausgesehen haben.<br />

Da gab es noch keinen Strom aus<br />

der Steckdose!<br />

Seite 30


Museum Georg Schäfer<br />

Brückenstraße 20<br />

Das Museum Georg Schäfer beherbergt die weltweit bedeutendste<br />

Privatsammlung der Kunst des 19. und des Anfangs des 20.<br />

Jahrhunderts aus dem deutschsprachigen Raum. Bekannte Werke<br />

sind die Bilder von Carl Spitzweg. Es sind aber auch viele andere<br />

Künstler mit Ihren Werken vertreten. Der abgefangene Liebesbrief Der Bücherwurm<br />

Kunsthalle im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad<br />

Rüfferstraße 4<br />

In der Kunsthalle werden die städtischen Kunstsammlungen, die<br />

Exponate des Kunstvereins <strong>Schweinfurt</strong> und die Sammlung Joseph<br />

Hierling ausgestellt.<br />

Weitere Museen kannst Du unter folgenden Adressen finden:<br />

Künstlerhof in Oberndorf - Hauptstraße 13; Museum Otto Schäfer - Judithstraße 16;<br />

Das kleine Museum - Luitpoldstraße 45 - Weitere Infos: MuSe Tel.: 51215<br />

Seite 31


<strong>Schweinfurt</strong>er Brunnen<br />

Leider sind nicht mehr alle Brunnen in Betrieb. Wie am Schuttberg,<br />

wurden viele Brunnen stillgelegt oder sogar zugeschüttet.<br />

2006 wurde der Wehrbrunnen saniert. Auch wurde der Brunnen an<br />

der Kunsthalle 2009 aufwendig saniert. Dies ist eine positive<br />

Entwicklung.<br />

Brunnen am Schuttberg<br />

Brunnen im kleinen<br />

Park an der Auenschule<br />

Im Goethepark<br />

an der Niederwerrner Straße<br />

Seite 32


<strong>Schweinfurt</strong>er Brunnen<br />

Marktplatz<br />

untere Seite<br />

Sparkasse<br />

Roßmarkt<br />

Georg Wichtermann<br />

Platz<br />

4 Röhren Brunnen<br />

Albrecht-Dürer-Platz<br />

Neuester Brunnen am Schillerplatz<br />

neben dem Gerichtsgebäude<br />

Im Zürch<br />

Am Fischerrain<br />

Seite 33


Wehranlagen Springbrunnen und am Spielplatz<br />

Klingenbrunnen<br />

Philosophengang<br />

An der Stadtmauer nähe Theater<br />

Rathaus Innenhof<br />

Seite 34<br />

Brunnen am Theater


Der Rossbrunnen vor der neuen Kunsthalle<br />

im ehemaligen Ernst-Sachs-Bad<br />

vor und nach der aufwendigen<br />

Sanierung 2009<br />

Seite 35


Die Stadtmauer<br />

Etwa um 1200, nach dem die erste <strong>Schweinfurt</strong>er Siedlung zerstört<br />

wurde, zogen die Siedler (westlich) in die Gegend, wo heute der<br />

Marktplatz ist und gründeten ein “neues” <strong>Schweinfurt</strong>. Um die Stadt<br />

<strong>Schweinfurt</strong> führte eine starke Mauer. Sie wurde zum Schutz gegen<br />

Feinde errichtet.<br />

Die erste Stadtmauer umfasste die<br />

heutige Kernstadt. Die Außengrenzen<br />

gingen vom Oberen und Unteren Wall<br />

bis vor zum Fischerrain, über den<br />

alten Postplatz hoch zur St. Johanniskirche<br />

und hinter dem alten Gymnasium<br />

und Stadtschreiberhaus zum<br />

Oberen Wall. In der Rosengasse gibt<br />

es einen “Gullydeckel”, der auf<br />

Fundstücke der alten<br />

Stadtmauer hinweist.<br />

Die Inschrift vom Gully in<br />

der Rosengasse:<br />

Bei Bauarbeiten im Jahre<br />

1984 wurden hier Reste<br />

eines Brunnens und Reste<br />

einer Stadtmauer aus<br />

dem 14. Jahrhundert<br />

entdeckt. Verlauf und<br />

Lage sind im Pflaster<br />

markiert.<br />

Links ist der Verlauf der<br />

ersten Stadtmauer zu<br />

erkennen.<br />

Seite 36


Als dieser Mauerring zu eng wurde, baute man weiter draußen eine<br />

zweite Mauer. Diese war jedoch höher und dicker. An drei Seiten<br />

war sie von einem tiefen Wassergraben umgeben. Im Süden lag ein<br />

natürlicher Wassergraben, der Main. Auf der Innenseite dieser<br />

Mauer befand sich ein Wehrgang. In der Mauer waren 40 Türme und<br />

Türmchen eingebaut, von denen heute noch sechs stehen: der<br />

Samtturm nahe dem Obertor, der Jägerturm, der Weiße Turm am<br />

Oberen Wall, ein Wohnturm und ein Pulverturm am Unteren Wall.<br />

Ein Turm steht noch in der Neuen Gasse im Hof vom Kindergarten<br />

An den Schanzen.<br />

Rechts:<br />

Der Weiße Turm,<br />

2005 renoviert,<br />

stand neben der<br />

Hauptwache<br />

am Oberen Wall<br />

Links:<br />

Der Samtturm<br />

( nähe Obertor )<br />

In die Stadtmauer waren fünf Stadttore integriert. Das Obertor im<br />

Norden, das Mühltor im Osten, das Brückentor im Süden, am Main<br />

die Fischerpforte und im Westen das Spitaltor.<br />

Seit 2010 sind der Jägersturm und<br />

das angrenzende Stück Stadtmauer<br />

in Richtung Samtturm samt Zinnen<br />

und den vier Schießscharten instand<br />

gesetzt.<br />

Vom Main bis zum Obertor standen<br />

übrigens insgesamt sieben Türme.<br />

Seite 37


Die zweite Stadtmauer<br />

Auf den nächsten Seiten findet Ihr Bilder und die Beschreibung der<br />

Stadtmauerteile, die Ihr heute noch finden könnt. Auf dem<br />

Rundgang weiter hinten legt Ihr übrigens einen großen Teil der<br />

Strecke entlang der Stadtmauer zurück. Ihr werdet dort viele neu<br />

freigelegte und generalsanierte Stadtmauerteile sowie die gut<br />

erhaltenen Reste der Spitaltorbrücke entdecken.<br />

Seite 38


Die Stadttore<br />

Es gab fünf Stadttore:<br />

im Norden das Obertor<br />

im Osten das Mühltor<br />

im Süden das Brückentor (einziges Doppeltor)<br />

und die Fischerpforte,<br />

sowie im Westen das Spitaltor.<br />

Bilder der alten Stadttore in der Stadt-Apotheke<br />

Brückentor Fischerpforte Mühltor Spitaltor Obertor<br />

Es war ein Doppeltor.<br />

Auf dem äußerem Tor<br />

standen die Verse:<br />

Gott lasse stets in<br />

Deutschlands Grenzen<br />

Die neue Friedenssonne<br />

glänzen.<br />

Der äußere Torturm<br />

wurde 1832 abgetragen,<br />

der innere 1833. Diese<br />

Tortürme mussten als<br />

erste der Neuzeit<br />

weichen.<br />

Sie wurde auch<br />

Maintor genannt.<br />

Das Tor diente den<br />

Fischern als Einund<br />

Ausgang.<br />

Die Fischerpforte<br />

wurde 1853 wegen<br />

des Bahnbaus nach<br />

Würzburg<br />

abgerissen.<br />

Das Mühltor war das<br />

festeste und schönste<br />

Stadttor. Es stand am<br />

östlichen Ende der<br />

heutigen Rückertstraße.<br />

Vor dem Tor befand sich<br />

eine Schanze. Zwischen<br />

Tor und Schanze war<br />

ein Graben, über den eine<br />

Schlagbrücke führte.<br />

Das Vortor wurde 1860, das<br />

Mühltor selbst 1876 abgetragen.<br />

Im Anwesen Rückertstraße, Ecke<br />

Parkhauszufahrt Marienbach ist<br />

im Treppenhaus an der Decke<br />

das Mühltor abgebildet.<br />

Dieses Tor lag<br />

neben einem Spital<br />

(daher auch der Name).<br />

Dieses Stadttor<br />

wurde 1870<br />

abgerissen.<br />

Dieses Tor stand am<br />

Ende des Kornmarktes<br />

neben dem<br />

Fichtelschen Haus.<br />

Dieses Tor wurde<br />

mehrmals beschossen<br />

und teilweise zerstört,<br />

1554 und 1647. Nach der<br />

Einnahme <strong>durch</strong> die<br />

Schweden 1648<br />

wieder hergestellt,<br />

wurde dieses Stadttor<br />

1872 eingerissen.<br />

Leider wurden die Stadttore im Laufe der Jahre wegen deren Enge<br />

und zum besseren Verkehrsfluss abgerissen - eigentlich bedauerlich.<br />

Seite 39


Oberer Wall<br />

Samtturm mit Mauerstück - Jägerturm - Wallgraben mit Gedenkstein<br />

Weißer Turm - mit Gedenktafel und Maueranlagen<br />

Der Obere Wall ging vom<br />

Obertor zum Mühltor. An<br />

der Ecke, an der früher das<br />

Mühltor stand (am Ende<br />

der heutigen Rückertstraße),<br />

steht ein Haus, in<br />

dessen Treppenhaus an der<br />

Decke ein Bild des Mühltores<br />

zu sehen ist.<br />

Seite 40


Unterer Wall<br />

Unterer Wall mit Wallgraben und Pulverturm vor der Sanierung 2005<br />

Unterer Wall mit Wallgraben und Pulverturm nach der Sanierung 2007<br />

Seite 41


Südliche Stadtmauer<br />

Mauerteile entlang des Paul-Rummert-Rings - Rückseite des Zürchs<br />

Teile der westlichen Mauer<br />

Freigelegte Spitaltorbrücke vor und nach Sanierung<br />

mit Fundamenten des Spitaltores<br />

Neben dem alten Friedhof - Stadtmauerteile mit Jungfernkuss<br />

Seite 42


Westliche Stadtmauer Außenseite<br />

Anfang hinter ehemaligem Ernst-Sachs-Bad - Höpperle mit Durchgang - Ende<br />

Westliche Stadtmauer Innenseite<br />

Die Rückseite der Stadtmauer ist gut begehbar, erst auf unterer<br />

Ebene im Graben, dann auf Höhe des Wehrganges<br />

Seite 43


Nördliche Stadtmauer Neue Gasse<br />

In der Neuen Gasse findest Du Reststücke der Stadtmauer, einige davon<br />

wurden 2007 saniert und integriert. Diese Ansicht findest Du, wenn Du<br />

<strong>durch</strong> den Torbogen in der Neuen Gasse gehst.<br />

Mauerreste am Ende<br />

der Neuen Gasse<br />

Dieses schöne Stück alte Stadtmauer mit<br />

einem bewohnten Turm findest Du,<br />

wenn Du rechts neben dem<br />

Hotel ALTE REICHSBANK in den Hof gehst.<br />

Seite 44


Die <strong>Schweinfurt</strong>er Burg<br />

Peterstirn<br />

Die Peterstirn liegt am westlichen Ende der<br />

Mainleite, wo der Höllenbach in den Main<br />

mündet. Die Peterstirn hat ihren Namen von<br />

einem Frauenkloster, welches die fromme<br />

Gemahlin Heila vom Markgrafen zu<br />

<strong>Schweinfurt</strong> Berthold I stiftete. Dieses<br />

Nonnenkloster wurde dem heiligen Petrus<br />

geweiht. Peterstirn: nicht die Stirn des<br />

Peters, sondern der Stern des Petrus “Stella<br />

Petri”.<br />

Die bewegte Geschichte der Peterstirn<br />

Dort, wo heute der Aussichtsturm steht, erhob sich die Reichsburg<br />

des Markgrafen Berthold I. Der Tümpel am Pfad zum Aussichtsturm<br />

ist ein Rest des Burggrabens. Seine Gemahlin Heila ließ ein<br />

Nonnenkloster und eine Kirche errichten. Nach dem Tode Berthold I<br />

übernahm sein erster Sohn Markgraf Heinrich von <strong>Schweinfurt</strong><br />

(960-1017) - genannt Hezilo - Besitz und öffentliche Ämter des<br />

Hauses. Nach “Unstimmigkeiten” mit König Heinrich II befahl<br />

dieser dem Bischof Heinrich I von Würzburg und dem Abt von<br />

Fulda, Erhanbold, mit einem Heer die Burg und Besitztümer in<br />

Asche zu legen. Eila, die Mutter Hezilos, bereitete den Herren<br />

allerdings einen gastlichen Empfang, welcher den Herren<br />

entsprach. Erst als sie erfuhr, welchen Grund der “Besuch” hatte,<br />

ging sie erhobenen Hauptes in die Kirche und ließ sich lieber mit<br />

verbrennen als lebend der Brandstiftung zu weichen. Da haben die<br />

Herren den Befehl des Königs eigenmächtig geändert und die<br />

Mauern und Gebäude symbolisch <strong>durch</strong> Herauslösen von Steinen<br />

“zerstört”. Für den Fall der Begnadigung Hezilos haben diese den<br />

Wiederaufbau auf ihre Kosten zugesichert.<br />

Seite 45


Ende 1004 wurde Hezilo begnadigt. Er erhielt alle Besitztümer und<br />

Rechte zurück. Dass Heinrich von <strong>Schweinfurt</strong> weiterhin bei den<br />

Großen des Reiches höchstes Ansehen genoss, zeigte sein<br />

Begräbnis 1017. Er wurde von den Bischöfen Heinrich ( Würzburg),<br />

Evurhard (Bamberg) und Rinulf (Triest) an der Nordseite des<br />

Hausklosters beigesetzt. Hezilo vererbte Burg samt Besitztümern<br />

seinem Sohn Otto von <strong>Schweinfurt</strong>, dem späteren Herzog von<br />

Schwaben. Nach dessen Tod erbte die Tochter Beatrix die Burg und<br />

das Kloster. Sie verkaufte beides, doch fiel ihr der Besitz wieder zu.<br />

Sie verstarb 1105 und wurde auch in <strong>Schweinfurt</strong> begraben.<br />

Es erbte der Bischof von Eichstätt, Eberhard, der das Erbe an das<br />

dortige Hochstift vermachte. Nach Eberhards Tod richteten die<br />

neuen Herren ein Benediktiner-Männerkloster auf der Peterstirn<br />

ein (1112). Im 13. Jahrhundert wurde das Kloster an den Deutschen<br />

Orden übergeben. 1371 wurden die alten Burganlagen abgerissen<br />

und das Kloster befestigt. 1435 beklagte Graf Wilhelm von<br />

Henneberg - ein verbündeter der Stadt <strong>Schweinfurt</strong> - der Deutsche<br />

Orden habe die Kirche verfallen lassen, das Kloster befestigt und<br />

mit Laien besetzt. 1437 konnte die Stadt <strong>Schweinfurt</strong> das Kloster<br />

und die befestigten Anlagen aufkaufen. Ein unliebsamer Besitzer<br />

war somit beseitigt. In der Folge wurden Burg und Befestigungen<br />

von den Bürgern der Stadt <strong>Schweinfurt</strong> abgebrochen und das<br />

Gelände als Steinbruch genutzt. In der jetzigen Peterstirn sind auf<br />

drei Marmortafeln die Namen derjenigen <strong>Schweinfurt</strong>er<br />

verzeichnet, die 1870/ 71 gegen Frankreich mitgekämpft hatten. In<br />

einem Schuppen stehen die zwei Kanonen, die im Jahr 1834 von der<br />

<strong>Schweinfurt</strong>er Landwehr feierlich empfangen wurden. Im Turmzimmer<br />

des viereckigen Turmes ist eine kleine Waffensammlung,<br />

ein riesiger, verrosteter Schlüssel und an der Decke ein Gemälde<br />

von H. Thoma, welches die vier Jahreszeiten zeigt, zu sehen.<br />

Die jetzige Peterstirn ließ Karl Sattler als burgähnliches Gebäude<br />

1871 bis 1873 errichten. Das heißt, die heute stehenden Peterstirnteile<br />

sind keine Überreste aus der damaligen Zeit.<br />

Seite 46


Eingangstor Sattlerwappen Altes Wappen<br />

von <strong>Schweinfurt</strong><br />

Kanone von 1565 auf den Main gerichtet<br />

Seite 47


Rundgang <strong>durch</strong> die Stadt<br />

So, nun hast Du genug von <strong>Schweinfurt</strong> erfahren, bis<br />

jetzt aber nur blanke Theorie. Jetzt schnüre Deine<br />

Schuhe und schnaufe noch einmal <strong>durch</strong>, der Rundgang<br />

<strong>durch</strong> <strong>Schweinfurt</strong> beginnt. Ich denke, der<br />

Rundgang ist in ca. 1 - 1,5 Stunden zu bewältigen.<br />

Wir beginnen am Rathaus. Wenn Du vor dem<br />

Rathaus stehst, betrachte Dir die Wappen, diese wurden sehr<br />

schön restauriert. Die Bedeutung der Wappen findest Du weiter<br />

vorne auf der Seite 8. Rechts neben dem Rathausbogen befinden<br />

sich die Informationstafel zum Rathaus und die Höhenmarke. Auf<br />

der linken Seite ist die Stadt-Apotheke. Sollte die Apotheke geöffnet<br />

sein, gehe rein und betrachte die Bilder der Stadttore an der Decke.<br />

Neben dem Rathaus steht das Geburtshaus<br />

des Dichters und Orientalisten Friedrich<br />

Rückert. Auf der Gedenktafel findest Du<br />

weitere Informationen. Jetzt gehe hoch zum<br />

Denkmal. Oben auf dem Sockel sitzt er nun<br />

und denkt nach, was das Zeug hält.<br />

Solltest Du Dich fragen, wer wohl die<br />

beiden Mädels rechts und links von<br />

Rückert sind, dann geben Dir die<br />

Tafeln Auskunft. Es sind Allegorien,<br />

das heißt, es sind Sinnbilder für zwei<br />

von Rückerts Werken. Die eine steht<br />

(sitzt) für “Die Weisheit des<br />

Brahmanen”, die andere für die<br />

“Geharnischte Sonetten”. Weiter<br />

geht es hoch zur Oberen Straße rechts<br />

neben dem Brauhaus. Auf der rechten<br />

Seite gibt es eine Tafel in<br />

Schweineform, die an Herrn<br />

Schwanhäuser erinnert, den Erfinder<br />

der <strong>Schweinfurt</strong>er Schlachtschüssel.<br />

Seite 48


Weiter oben, im Eingang der Gaststätte Brauerei Roth,<br />

hängt der sogenannte Dunnerkeil.<br />

“Galgen Rad und Rabenstein - böser Buben Warnung<br />

sein. Auch zur Warnung dir und mir, dieser Donnerkeil<br />

hängt hier” Anno 1627.<br />

Die nächste Gasse rechts rein und<br />

dann links hoch, so kommst Du<br />

zum Jägersturm mit einem Stück<br />

Stadtmauer inklusive Schießscharten.<br />

Wenn Du am Ende der<br />

Mauer Richtung Park abbiegst<br />

und nach links schaust, kannst Du<br />

noch den Samtturm entdecken.<br />

Laufe nun den Weg wieder zurück<br />

Richtung Donnerkeil. Jetzt geht es<br />

über die Straße und <strong>durch</strong> das Wenkheimer Gässchen Richtung<br />

Johanniskirche, dem ältesten Bauwerk der Stadt <strong>Schweinfurt</strong>. Die<br />

erste urkundliche Erwähnung ist der 6. Januar 1325. Seit dem<br />

21.09.1542 ist diese das Zentrum der evangelischen Gemeinde.<br />

Gehe ruhig einmal rein und schaue Dich kurz um. Genaueres zur<br />

Kirche erfährst Du auf den Seiten ab Seite 20. Gleich neben der<br />

Kirche stehen das Alte Gymnasium und das Gunnar-Wester-Haus.<br />

Der Rundgang führt Dich jetzt weg von der Johanniskirche über den<br />

Martin-Luther-Platz rechts hoch zur Bauerngasse. Diese musst Du<br />

überqueren und <strong>durch</strong> die Gasse gegenüber hoch zur Neuen Gasse<br />

laufen. Jetzt geht es links weiter, achte dabei auf die Reste der<br />

Stadtmauer auf der rechten Seite. Die Stadtmauer ist manchmal<br />

gut und manchmal schlecht zu erkennen.<br />

Rechts am Ende der Neuen Gasse sind<br />

zum Beispiel nur Mauerreste zu erkennen.<br />

Jetzt kannst Du schon die sehr<br />

gut erhaltene Stadtmauer auf der<br />

anderen Straßenseite erkennen.<br />

Überquere nun die Straße an der Ampel.<br />

Seite 49


Der Weg führt jetzt die Treppe zur Stadtmauer hoch und an ihr<br />

entlang. Wenn Du nach rechts schaust, siehst Du das Theater der<br />

Stadt. Treppe runter und wieder hinauf bis zum Ende der<br />

Stadtmauer. Am Ende der Stadtmauer musst Du Dich rechts halten<br />

und bei der Kunsthalle nach links Richtung Kaufhof gehen. Hier<br />

kannst Du vor der Kunsthalle den Rossbrunnen entdecken. Beim<br />

Kaufhof geht es über die Ampel und rechts vom Kaufhof gerade aus<br />

bis zur nächsten Ampel. Links weiter zum <strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt.<br />

Die Heilig-Geist-Kirche kannst Du Dir bei Gelegenheit näher<br />

ansehen. Unter dem “<strong>Schweinfurt</strong>er Tagblatt” ist die restaurierte<br />

Spitaltorbrücke zu sehen - ein<br />

richtiges Highlight! Ein Modell<br />

und eine Infotafel geben<br />

weitere Auskunft. Gleich<br />

daneben sind im Boden der<br />

Verlauf der Stadtmauer und die<br />

Lage eines Turmes zu erkennen.<br />

Auch die nächsten<br />

Stadtmauerteile mit dem Jungfernkuss<br />

wurden aufwendig<br />

saniert. Nimm Dir ruhig etwas<br />

Zeit, um Dir die Stadtmauerteile<br />

von vorne und hinten zu<br />

betrachten. Auf der Rückseite<br />

findest Du unter anderem den<br />

Grabstein von Rückerts Eltern.<br />

Jetzt führt Dich der Weg rechts<br />

an der Bahnlinie entlang zur<br />

Unterführung zum Main. Links<br />

abbiegen und dem Main folgen.<br />

Du kommst hier am ersten<br />

Walzenwehr der Welt vorbei. Auf der Tafel, die am Walzenwehr<br />

angebracht ist, kannst Du mehr darüber erfahren. Weiter bis zum<br />

Kran, dann geht es links <strong>durch</strong> die Unterführung der Bahn.<br />

Seite 50


In der Unterführung befindet sich an der Wand<br />

ein Bild von der Fischerpforte, die hier stand.<br />

Oben angekommen, mußt Du die Straße an der<br />

Insel überqueren und bis zum Durchgang an<br />

der Rosengasse weitergehen. Die Rosengasse<br />

gehst Du entlang. Nach ein paar Metern kommt<br />

ein Gullydeckel der besonderen Art. Lies Dir<br />

den Text <strong>durch</strong> und wenn Du wieder gerade<br />

laufen kannst, gehe Richtung Schrotturm<br />

<strong>durch</strong> den Torbogen. Gleich nachdem Du<br />

den Torbogen <strong>durch</strong>quert hast, siehst Du<br />

links an der Wand eine Tafel, die über die<br />

Sanierung der südlichen Altstadt<br />

berichtet. Auf der rechten Seite musst Du<br />

<strong>durch</strong> den nächsten Torbogen und dann<br />

links die Judengasse hoch. Das Museum<br />

Georg Schäfer läßt Du rechts und das<br />

Rathaus links liegen. Die Brückenstraße<br />

wird nun überquert und Du kommst in den<br />

Stadtteil Zürch.<br />

Wofür Zürch steht, kannst Du an einigen Schildern an den Wänden<br />

sehen. Gleich am Anfang steht der Ebracher Hof - auch aufwendig<br />

saniert. Hier ist die Stadtbücherei untergebracht. Einst war der<br />

Ebracher Hof eine “Außenstelle” des Zisterzienserklosters. Im<br />

Obergeschoss der Zehntscheune diente eine Kapelle den<br />

<strong>durch</strong>reisenden und verwaltenden Mönchen zum Beten.Im zweiten<br />

Stadtverderben 1554 wurde er völlig bis auf die Außenmauern<br />

<strong>durch</strong> Feuer zerstört. Geradeaus geht es weiter bis zur St. Salvator<br />

Kirche und danach rechts in der Frauengasse die Treppe hoch. An<br />

den Gebäuden sind viele Hinweisschilder zu Gebäuden und zur<br />

Entstehung der Straßennamen zu finden. Links geht es nun zur<br />

Stadtmauer ( halte Dich an der Gabelung rechts auf dem schmalen<br />

Weg).<br />

Seite 51


Du befindest Dich jetzt auf den aufwendig<br />

sanierten Wallanlagen. Früher war hier alles<br />

zugewuchert und verkommen.<br />

Entlang der Stadtmauer geht es zum<br />

Pulverturm und <strong>durch</strong> den Pulverturm<br />

hinunter in den Wallgraben. Über den<br />

Holzsteg und danach links weiter. Der<br />

Pulverturm kann als kleine Weinstube genutzt<br />

werden. Am Ende der Mauer neben<br />

einem Tor sind wieder einige Informationen<br />

zu lesen.<br />

Auf der gegenüberliegenden Straßenseite<br />

findest Du am Haus den Hinweis, dass an<br />

dieser Stelle das Mühltor stand und im<br />

Treppenhaus an der Decke ist ein Gemälde<br />

vom Mühltor angebracht. Nun ist es noch ein<br />

kurzer Weg <strong>durch</strong> den angrenzenden Park<br />

hin zum Weißen Turm. In diesen Turm kommt<br />

man rein, wenn man an einer Stadtführung<br />

der Touristinformation teilnimmt.<br />

Hier am Weißen Turm endet nun der<br />

Rundgang und Du hast Dir eine große Pause<br />

mit einer Brotzeit verdient.<br />

Ich hoffe, Du hast einiges über <strong>Schweinfurt</strong><br />

erfahren und bist an Ecken gekommen, wo<br />

Du vorher sicherlich noch nicht gewesen<br />

bist.<br />

Geschafft!<br />

ENDE<br />

Seite 52


Sonst noch Erlebenswertes<br />

Wildpark an den Eichen<br />

Bequem mit der Buslinie 51 zu erreichen<br />

Baggersee mit Kletterwald<br />

Gut geeignet für eine Fahrradtour - Verpflegung gibt es vor Ort<br />

Seite 53


Adressen/ Telefonnummern für Kinder<br />

<strong>Schweinfurt</strong> 360<br />

Städtische Bücherei<br />

Sport- und Freizeitbad Silvana<br />

Wildpark an den Eichen<br />

Kommunale Jugendarbeit<br />

O<br />

Tourismus rund um die Stadt und Land - www.schweinfurt360.de - 09721 513600<br />

Im Ebracher Hof - www.stadtbuecherei-schweinfurt.de - 09721 51150<br />

An den Unteren Eichen 1 - www.silvana.de - 09721 931399<br />

Bus-Station Wildpark an den Eichen Linie 51 - www.wildpark-schweinfurt.de<br />

Metzgergasse - 09721 510 dann verbinden lassen<br />

Stadt <strong>Schweinfurt</strong> - Bürgerservice<br />

Markt 1/ Rathaus - www.schweinfurt.de - 09721 510<br />

Kletterwald am <strong>Schweinfurt</strong>er Baggersee<br />

Baggersee <strong>Schweinfurt</strong> - www.kletterwald-am-see.de - 0151 50628302<br />

Impressum:<br />

4. Auflage<br />

Bildnachweis<br />

Dieter Bauer / Stadtarchiv<br />

Herausgeber<br />

Dieter Bauer<br />

Konzeption und Redaktion<br />

Dieter Bauer<br />

Gestaltung<br />

Dieter Bauer<br />

Druck<br />

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