gwf Wasser/Abwasser Wasserzähler auf dem Prüfstand (Vorschau)
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4/2014<br />
Jahrgang 155<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
ISSN 0016-3651<br />
B 5399<br />
Qualität <strong>auf</strong> den ersten Blick!<br />
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Service ist unser Markenzeichen, denn Zufriedenheit ist noch immer die beste Empfehlung.<br />
PLASSON GmbH<br />
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Telefon: (0281) 9 52 72-0 • E-Mail: info@plasson.de • Internet: www.plasson.de • www.serie19.de
KSB <strong>auf</strong> der IFAT 2014:<br />
5. – 9. Mai in München<br />
Halle A6, Stand 321/420<br />
Ein Kreisl<strong>auf</strong>, eine Lösung –<br />
<strong>Wasser</strong>technik von KSB<br />
<strong>Wasser</strong> ist ein Stoff von entscheidender Bedeutung für unser Überleben – für jeden<br />
Einzelnen von uns, aber auch für ganze Völker und Nationen. Sauberes <strong>Wasser</strong><br />
sowie effiziente <strong>Abwasser</strong>behandlung sind heute wichtiger denn je. Unser aller<br />
Wohlergehen hängt davon ab. Das Know-how sowie das umfangreiche Pumpenund<br />
Armaturenprogramm von KSB helfen Ihnen dabei, die Anforderungen rund um<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>behandlung effizient und preiswert zu erfüllen.<br />
Wir gehören zu den wenigen Anbietern weltweit, die für alle Stationen im <strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong><br />
ganzheitliche Lösungen zur Verfügung stellen - von der <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
bis hin zur <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
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| STANDPUNKT |<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Zugang zu sauberem Trinkwasser, <strong>Wasser</strong>knappheit,<br />
konsequentes und effektives<br />
Recycling, Schonung und Wahrung der Ressourcen<br />
– all’ diese Themen beschäftigen uns seit Jahren<br />
und sind gerade heute aktuell wie nie.<br />
Diese Entwicklung spiegelt sich auch <strong>auf</strong> der<br />
IFAT wider: Mit einer Fläche von 230 000 Quadratmetern<br />
legt die weltweit wichtigste Umwelttechnologiemesse<br />
im Vergleich zu 2012 nochmals<br />
um 15 000 Quadratmeter zu. Auch bei den Ausstellern<br />
wird mit rund 3 000 Unternehmen aus<br />
50 Ländern eine neue Bestmarke erwartet. Zu<strong>dem</strong><br />
werden insgesamt 56 Gemeinschaftsbeteiligungen<br />
aus 13 Ländern teilnehmen. Auch <strong>auf</strong>grund<br />
dessen sind wir sehr optimistisch, dass der Anteil<br />
internationaler Aussteller im Vergleich zu den<br />
Vorveranstaltungen weiter zunehmen wird.<br />
Die erneut hohe Resonanz zeigt, welchen<br />
Stellenwert die IFAT international einnimmt:<br />
Sie ist der Treffpunkt des Sektors und dabei<br />
die größte und bedeutendste Messe für<br />
Umwelttechnologien weltweit. Auf keiner<br />
anderen Branchenveranstaltung trifft man so gebündelt<br />
die Key Player und Entscheider. Zu<strong>dem</strong><br />
ist die IFAT die Messe, <strong>auf</strong> der Neu heiten erstmals<br />
präsentiert werden: Unternehmen richten ihren<br />
Innovationszyklus an der IFAT aus und nutzen sie<br />
als Präsentationsplattform für ihre Produkte.<br />
Aber bei aller Begeisterung für die großartigen<br />
Technologien, die präsentiert werden, möchte ich<br />
auch das erneut fachlich hochklassige Rahmenprogramm<br />
hervorheben: Über die gesamte Messel<strong>auf</strong>zeit<br />
bieten die Foren in den Hallen A5 und B1<br />
wieder Länder- und Themenspecials, Podiumsdiskussionen,<br />
Seminare und Ausstellerpräsentationen.<br />
Experten aus aller Welt diskutieren hier zu aktuellen<br />
Fragestellungen und Herausforderungen.<br />
Eine wichtige Neuerung der diesjährigen IFAT<br />
ist zu<strong>dem</strong> das Thema „intelligent urbanization“.<br />
Mit diesem Konzept bündeln wir die Kompetenzen<br />
unserer internationalen Veranstaltungen in<br />
den Bereichen Umwelt, Infrastruktur, Logistik und<br />
IKT. Das Thema Urbanisierung wird so in der<br />
Breite als auch in der Tiefe gezeigt und Synergien<br />
zwischen unterschiedlichen Interessengruppen<br />
hergestellt. Über 1,1 Millionen Kompetenzträger,<br />
die sowohl <strong>auf</strong> der Website www.intelligenturbanization.com<br />
als auch in messebegleitenden<br />
Veranstaltungen gebündeltes Wissen erhalten<br />
und sich austauschen können, werden so miteinander<br />
vernetzt. 56 Aussteller der IFAT zeigen unter<br />
der Marke „intelligent urbanization“ ihre Lösungen<br />
und Kompetenzen in diesem Feld. Darüber hinaus<br />
finden im Rahmenprogramm insgesamt drei<br />
Themenblöcke zu „intelligent urbanization“ statt.<br />
Zum Auftakt dieser Themenrunde spricht die<br />
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau<br />
und Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hendricks.<br />
Die IFAT präsentiert in diesem Jahr aber noch<br />
weitere Premieren. Wir freuen uns, dass wir als<br />
Gastgeber die GreenTec Awards im Rahmen der<br />
IFAT in München begrüßen dürfen. Die Awards<br />
verbinden die Themen Umwelttechnologien,<br />
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung mit<br />
einem positiven Image. Wir sind überzeugt, dass<br />
sie mit ihrer einzigartigen Mischung aus fachlichem<br />
Know-how und Entertainment der ideale<br />
Auftakt für die IFAT sind. Ein weiteres Novum<br />
<strong>auf</strong> der IFAT ist die Sonderschau zum Thema<br />
„Autorecycling“. Organisiert wird die Veranstaltung<br />
von einem neuen Partner der IFAT, der<br />
Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />
Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV).<br />
Der zweite neue Partner der diesjährigen<br />
Veranstaltung ist der Verband der Baubranche,<br />
Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM),<br />
der eine Live-Demonstration zum Thema<br />
„Verwertung von Baustoffabfällen“ organisiert.<br />
Last but not least wird es erstmalig <strong>auf</strong> der IFAT ein<br />
Jobcenter und zwar in der Halle B0 geben: Hier<br />
können Aussteller ihre Unter nehmen präsentieren<br />
und mit interessierten Bewerberinnen und Bewerbern<br />
Gespräche führen. Die Halle B0 steht mit weiteren<br />
Angeboten unter <strong>dem</strong> Titel „Think Green –<br />
Think Future“. Dabei geht es um Forschung,<br />
Bildung und Personalentwicklung. Organisiert<br />
wird das Jobcenter in enger Abstimmung mit der<br />
Messe München von der Deutschen Vereinigung<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />
(DWA) und ihrer Servicegesellschaft GFA.<br />
Ich bin überzeugt, dass auch die diesjährige<br />
IFAT neue Maßstäbe für den Umwelttechnologiesektor<br />
setzen wird und wünsche unseren Ausstellern<br />
und Besuchern <strong>auf</strong> diesem Wege eine<br />
erfolgreiche und begeisternde Veranstaltung<br />
und eine schöne Zeit bei uns in München.<br />
Eugen Egetenmeir<br />
Geschäftsführer<br />
Messe München GmbH<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 367
| INHALT<br />
|<br />
© Dieter Schütz, pixelio.de<br />
Immer weniger <strong>Wasser</strong>verbrauch wird mit immer mehr<br />
<strong>Wasser</strong>zählern gemessen. Frage ist, ob sich eine höhere<br />
Messgenauigkeit durch Austausch alter Zähler überhaupt<br />
für die Kunden rechnet. Ab Seite 504<br />
Durch das Inkrafttreten der neuen Biozidverordnung in der<br />
EU ergeben sich diverse Änderungen für die Bereitstellung<br />
und Verwendung von Biozidprodukten. Betroffen hiervon<br />
sind auch Biozidprodukte, die vor Ort (in situ) für die<br />
Trinkwasserdesinfektion hergestellt werden. Ab Seite 510<br />
Fachberichte<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
504 H. Schonlau und H. Rubach<br />
<strong>Wasser</strong>zähler <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Prüfstand</strong> –<br />
Sind die vorgeschriebenen Eichfristen<br />
noch zeitgemäß?<br />
Water Meters at Test Plant – Do Prescribed Calibration<br />
Terms Still fit?<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
510 H. Krüger<br />
Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />
– Ein Überblick<br />
Biocides Regulations and Drinking Water<br />
Disinfection – an Overview<br />
516 G. Graß, K. Morschhäuser und A. Uhlenbroch<br />
Biozidrecht und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
– Lösungen für In-situ-Anlagen?<br />
522 Stellungnahme des BDEW zum<br />
Regierungsentwurf der Verordnung<br />
über Anlagen zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />
Tagungsbericht<br />
530 Rohrleitungssysteme kein<br />
Ausl<strong>auf</strong>modell – Beim<br />
28. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
standen<br />
Hybridnetze im Fokus<br />
534 Netze zwischen Technik,<br />
Kommerz und Personalwirtschaft<br />
– 21. Tagung<br />
Rohrleitungsbau in Berlin<br />
540 So werden die Kanalnetze<br />
fit – 1. Sanierungsplanungskongress<br />
2014 rückt die<br />
Bedarfsplanung in den Fokus<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> Mai 2014<br />
Erscheinungstermin: 16.05.2014<br />
Anzeigenschluss: 24.04.2014<br />
April 2014<br />
368 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| INHALT |<br />
© Thomas Müller, pixelio.de<br />
Stellungnahme des BDEW zum Regierungsentwurf<br />
der Verordnung über Anlagen zum Umgang<br />
mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />
Bundesratsdrucksache Nr. 77/14, Berlin,<br />
10. März 2014. Ab Seite 522<br />
Tagungsberichte zum 28. Oldenburger Rohrleitungsforum, zur<br />
21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin und zum 1. Sanierungsplanungskongress<br />
in Kassel. Ab Seite 530<br />
Interview<br />
372 <strong>Wasser</strong>branche zwischen Tradition<br />
und Wettbewerb – <strong>gwf</strong> im Gespräch<br />
mit Gotthard Graß, Hauptgeschäftsführer<br />
der Bundesvereinigung der Firmen<br />
im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V., figawa,<br />
Köln<br />
Netzwerk Wissen<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
465 Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall und Umwelt<br />
(IWAU) an der Universität Kassel<br />
Fokus<br />
IFAT 2014<br />
376 IFAT München – Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-,<br />
<strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
378 Neueste Produkte und Verfahren der<br />
Aussteller<br />
Nachrichten<br />
Branche<br />
481 Unterirdisch: Die Stadt der Zukunft – Neue<br />
Infrastrukturen verknüpfen <strong>Wasser</strong> und Energie<br />
482 Rastlose Flussläufe – Adernetz aus Flussläufen<br />
sind dynamischer, als bisher angenommen<br />
484 Donau so bunt: mehr Plastikmüll als Jungfische<br />
in Europas zweitgrößtem Fließgewässer<br />
485 Identifizierung lebender Legionellen<br />
anhand spezifischer metabolischer<br />
Lipopolysaccharide<br />
486 <strong>Wasser</strong> für Zentralasien – Länderübergreifendes<br />
<strong>Wasser</strong>management in trockenen<br />
Regionen Zentralasiens<br />
488 Gesetzliche Neuregelungen <strong>auf</strong> einem<br />
guten Weg – Fachexperten für Mess- und<br />
Eichwesen in Wolfenbüttel zu Gast<br />
490 Wer bezahlt, bestellt! – Qualitätssicherung<br />
durch Zertifikate<br />
492 Berliner Trinkwasser um 15 Prozent preiswerter<br />
492 „Right2Water“ – EU-Kommission kündigte<br />
erste konkrete Schritte an<br />
493 Werterhalt der Immobilie steht im Vordergrund<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 369
| INHALT<br />
|<br />
Im Interview: Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur Gotthard Graß,<br />
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Firmen<br />
im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e.V., figawa, Köln. Ab Seite 372<br />
Im Fokus: Großer Sonderteil zur IFAT München, der Weltleitmesse<br />
für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.<br />
Ab Seite 376<br />
Veranstaltungen<br />
494 Legionellen in der Luft – Maßnahmen zur<br />
Risikominderung<br />
495 Krisenkommunikation in der Trinkwasserversorgung<br />
– Wenn es zwischen <strong>Wasser</strong>versorger<br />
und Gesundheitsamt nicht rund<br />
läuft<br />
496 Hitze, Hochwasser, Nitrat – drei Herausforderungen<br />
für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
von morgen<br />
496 Beirat der acqua alta 2014 gegründet<br />
497 Seminar „Nürnberger <strong>Wasser</strong>wirtschaftstag<br />
2014“<br />
498 MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />
Mess-, Regel- und Steuerungstechnik<br />
Leute<br />
499 Trauer um Hans G. Huber<br />
499 Dr. Fritz Holzwarth neuer Geschäftsführer<br />
des Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />
Recht und Regelwerk<br />
500 Neues DWA-Arbeitsblatt erschienen<br />
501 DWA: Aufruf zur Stellungnahme –<br />
Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 704<br />
502 DVGW: Ankündigung zur Fortschreibung<br />
des DVGW-Regelwerks<br />
502 DDVGW: Zurückgezogene Regelwerke<br />
502 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />
Praxis<br />
544 Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle<br />
– Betriebserfahrungen mit URANEX®<br />
und CARIX®<br />
552 Füllstandsmessung mit Ultraschall:<br />
Ein moderner Klassiker<br />
556 Mit <strong>dem</strong> Pflug klappte es wie am<br />
Schnürchen: Neue Hochdruckleitungen<br />
für Kavernenspeicher in Epe<br />
559 Ein gutes Argument für Umwelt und<br />
Geldbeutel: INNOLET für sauberes<br />
Oberflächenwasser<br />
Produkte und Verfahren<br />
563 Viel Kraft bei schmalen Abmessungen:<br />
Kompaktbohrgerät B 50<br />
563 Membranbelüfter mit geringstem<br />
Druckverlust<br />
April 2014<br />
370 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| INHALT |<br />
Netzwerk Wissen: Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall<br />
und Umwelt (IWAU) an der Universität Kassel im<br />
Porträt. Ab Seite 465<br />
564 Überdruck schützt Wand und <strong>Wasser</strong><br />
565 Auffangwannen – alles unter Kontrolle<br />
mit SAFE<br />
Information<br />
509 Buchbesprechung<br />
„Eine echte Alternative zu<br />
Ultraschall zum erstaunlich<br />
günstigen Preis.“<br />
567 Impressum<br />
568 Termine<br />
Recht und Steuern<br />
Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach,<br />
Ausgabe 3/4, 2014<br />
Technik mit Weitblick: Radar-Füllstandmessung<br />
speziell für den Bereich <strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong>.<br />
Der Radarsensor VEGAPULS WL 61 ist ideal zur Pegel-,<br />
Füllstand und Durchflussmessung.<br />
Unbeeindruckt von Witterungseinflüssen oder Schaum<br />
ermöglicht die Radartechnik eine präzise Erfassung der<br />
<strong>Wasser</strong>pegel und sorgt so für zuverlässige Messdaten.<br />
IFAT 2014: Halle A5, Stand 227/326<br />
Dieses Heft enthält folgende Beilage:<br />
– Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />
Mobil zur Webseite:<br />
www.vega.com/abwasser<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 371
| INTERVIEW<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>branche zwischen Tradition und Wettbewerb<br />
Anfang Mai 2011 übernahm Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur Gotthard Graß die Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung<br />
der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e.V., figawa, Köln. Mit rund 1 000 Mitgliedsunternehmen<br />
ist die figawa der mitgliederstärkste technisch-wissenschaftliche Verband von Hersteller- und Dienstleistungsunternehmen<br />
für die Gas- und <strong>Wasser</strong>technik und den Rohrleitungsbau. Über die Position der deutschen<br />
<strong>Wasser</strong>branche im europäischen Standardisierungsprozess, Herausforderungen durch einen wachsenden Wettbewerb<br />
sowie notwendige Maßnahmen zur Sicherung einer zukunftsfähigen Infrastruktur sprach Gotthard Graß<br />
mit Christine Ziegler im Interview.<br />
<strong>gwf</strong>: Herr Graß, bevor Sie die Hauptgeschäftsführung<br />
der figawa übernommen<br />
haben, waren Sie viele Jahre<br />
für den ZVEI, den Zentralverband<br />
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie,<br />
tätig. Inwiefern unterscheidet sich<br />
die <strong>Wasser</strong>branche von anderen Wirtschaftszweigen?<br />
Graß: In der <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>technik finden heute Entwicklungen<br />
statt, wie die zunehmende<br />
Europäisierung und Internationalisierung,<br />
die in der Elektroindustrie<br />
bereits vor gut 20 Jahren<br />
begonnen haben. Für die deutsche<br />
Industrie hat dieser Wandel neue<br />
Chancen aber natürlich auch mehr<br />
Wettbewerb und mehr Innovationen<br />
gebracht. Die meisten Unternehmen,<br />
gerade viele Mittelständler,<br />
haben sich sehr erfolgreich <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> größeren Markt zurechtgefunden.<br />
Es ist ein Ziel der figawa, unseren<br />
Mitgliedern durch die technisch-wissenschaftliche<br />
Arbeit dabei<br />
zu helfen, ihre Chancen in<br />
europäischen und internationalen<br />
Märkten zu nutzen. Dabei wollen<br />
wir den Fortschritt mitgestalten<br />
aber auch <strong>auf</strong> mögliche Risiken und<br />
Veränderungen hinweisen.<br />
Eine Besonderheit ist, dass es in<br />
der technisch-wissenschaftlichen Arbeit<br />
im <strong>Wasser</strong>fach – trotz des zunehmenden<br />
Wettbewerbs der Unternehmen<br />
– immer noch einen sehr<br />
ausgeprägten Gemeinschaftssinn<br />
gibt. Noch ein Unterschied: Unsere<br />
Kunden, also Unternehmen der Versorgungswirtschaft,<br />
der Bau- und<br />
letztlich der Immobilienwirtschaft,<br />
also diejenigen Märkte, in denen sich<br />
unsere Firmen bewegen, sind überwiegend<br />
national geprägt, während<br />
Zulieferer und Hersteller sich zunehmend<br />
international <strong>auf</strong>stellen.<br />
Die Lage verändert sich also zusehends.<br />
Verantwortliche Unternehmer<br />
ziehen daraus die einzig richtige<br />
Schlussfolgerung: Für neues<br />
Wachstum müssen weitere Märkte<br />
erschlossen werden – über die<br />
Für neues Wachstum müssen weitere Märkte<br />
erschlossen werden – über die Grenzen hinaus in<br />
Europa und auch <strong>auf</strong> globaler Ebene.<br />
Grenzen hinaus in Europa und auch<br />
<strong>auf</strong> globaler Ebene. Diese Herausforderungen<br />
gilt es zu meistern; dafür<br />
müssen wir als Verband gemeinsam<br />
mit unseren Mitgliedern konstruktive<br />
Antworten finden.<br />
<strong>gwf</strong>: Es gibt ja verschiedene Initiativen,<br />
deutschen Unternehmen den<br />
Weg <strong>auf</strong> den internationalen Markt<br />
zu ebnen – beispielsweise seitens der<br />
Industrie- und Handelskammern oder<br />
mithilfe des Netzwerks „German Water<br />
Partnership“. Wie unterstützt die<br />
figawa ihre Mitgliedsunternehmen?<br />
Graß: German Water Partnership ist<br />
eine sehr intelligent gemachte Exportinitiative.<br />
Die deutschen Auslands-Handelskammern<br />
sind sicherlich<br />
in allen rechtlichen und lokalen<br />
Fragen ausgesprochen interessante<br />
Partner. Aber keiner von beiden hat<br />
die Expertise für den technischen<br />
Marktzugang, für Standardisierungs-<br />
und Zertifizierungsverfahren.<br />
Genau das ist aber die Stärke<br />
unseres technisch-wissenschaftlichen<br />
Vereins, insbesondere aber<br />
des DVGW oder der DWA.<br />
Im Moment besteht unsere<br />
wichtigste Aufgabe darin, unsere<br />
Ideen und Lösungen stärker in die<br />
europäische und in die internationale<br />
Normung einzubringen. Die<br />
Frage ist, wie kommen wir auch in<br />
diesem Markt zu einer Umgebung,<br />
in der gilt: „one standard, one test,<br />
accepted everywhere“? Im Gassektor<br />
haben wir heute fast durchgängig<br />
harmonisierte EN Standards und<br />
die weltweite Normung in ISO spielt<br />
eine zunehmende Rolle, in der Elektrotechnik<br />
gibt es eine fast flächendeckendr<br />
CENELEC- beziehungsweise<br />
IEC-Standardisierung. Hier<br />
hat die <strong>Wasser</strong>branche sicher noch<br />
etliche Gestaltungs<strong>auf</strong>gaben vor<br />
sich.<br />
<strong>gwf</strong>: Woran liegt das? Warum schienen<br />
einheitliche Standards im <strong>Wasser</strong>bereich<br />
bislang nicht vordringlich<br />
zu sein?<br />
Graß: Da gibt es ganz klar historisch<br />
gewachsene Unterschiede. In südlichen<br />
Ländern etwa kommt niemand<br />
<strong>auf</strong> die Idee, <strong>Wasser</strong> zur Bereitung<br />
von Baby-Nahrung der Leitung<br />
zu entnehmen. Trinkwasser wird<br />
dort üblicherweise in Flaschen gek<strong>auf</strong>t.<br />
Ganz anders in Deutschland:<br />
Trinkwasser ist hier das Nahrungsmittel<br />
Nummer Eins – es kommt in<br />
bester Qualität aus <strong>dem</strong> Hahn.<br />
April 2014<br />
372 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| INTERVIEW |<br />
Wollte man das Niveau angleichen,<br />
also beispielsweise in Marokko<br />
deutsche Standards durchsetzen,<br />
müsste man sich zuerst fragen, was<br />
sinnvoll und nachhaltig ist. Ist es<br />
wirklich der Weisheit letzter Schluss,<br />
eine kosten<strong>auf</strong>wändige Infrastruktur<br />
<strong>auf</strong>zubauen, um dann <strong>Wasser</strong>,<br />
das in solchen Ländern ein knappes<br />
Gut ist, in Trinkwasserqualität zum<br />
Bewässern und Toilettenspülen zur<br />
Verfügung zu stellen?<br />
<strong>gwf</strong>: Ist es also gar nicht sinnvoll,<br />
überall die gleichen wassertechnischen<br />
Standards einführen zu wollen?<br />
Graß: Doch, aber nach meinem Verständnis<br />
ist es wichtig, mit Rücksicht<br />
<strong>auf</strong> die regional unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen und Erwartungen<br />
saubere und argumentativ<br />
begründete Lösungen zu finden.<br />
Wir müssen ein neues Gleichgewicht,<br />
eine zukunftsweisende Balance<br />
zwischen den verschiedenen<br />
gesellschaftlich geprägten Verhaltensmustern<br />
und Anforderungen<br />
herstellen, ohne einfach immer wieder<br />
in das Muster nationaler Regulierung<br />
zu verfallen.<br />
Dies ist keine Einbahnstraße: Bei<br />
näherer Betrachtung wird man<br />
überraschende neue Konstellationen<br />
entdecken – etwa dass Schwellenländer<br />
ganze Entwicklungsphasen<br />
überspringen. Nehmen Sie zum<br />
Beispiel andere infrastrukturgebundene<br />
Technologien wie die Telekommunikation:<br />
Kein Mensch käme<br />
heutzutage <strong>auf</strong> die Idee, in einem<br />
sich entwickelnden Land ein flächendeckendes,<br />
fest verdrahtetes<br />
Telekommunikationsnetz <strong>auf</strong>zubauen.<br />
Dort wird gleich hochleistungsfähige<br />
Mobilkommunikation<br />
installiert, mit einem teils deutlich<br />
dichteren Netz als in Deutschland.<br />
In einigen technologisch sehr fortschrittlichen<br />
Ländern wird beispielsweise<br />
im <strong>Wasser</strong>bereich intensiv<br />
an weitgehend geschlossenen<br />
Trinkwasserkreisläufen gearbeitet –<br />
ein Thema, gegen das es sicher bei<br />
uns noch gewisse Vorbehalte gibt.<br />
Umgekehrt haben wir bei der Kreisl<strong>auf</strong>führung<br />
von Industriewasser in<br />
den letzten Jahren weltweit Vorbildliches<br />
geleistet. Wichtig ist, sich<br />
solchen Entwicklungen zu öffnen,<br />
<strong>auf</strong>geschlossen gegenüber neuen<br />
Ideen und Partnerschaften zu sein<br />
und dabei mögliche Risiken auch<br />
als Chancen zu begreifen.<br />
<strong>gwf</strong>: Auf der einen Seite sind dies<br />
mögliche Chancen für die deutsche<br />
Wirtschaft <strong>auf</strong> internationalen Märkten.<br />
Sehen Sie andererseits die Notwendigkeit,<br />
dass sich auch der deutsche<br />
<strong>Wasser</strong>markt den Aktivitäten internationaler<br />
Unternehmen öffnen<br />
sollte?<br />
Graß: Das ist eine absolut legitime<br />
Frage – gerade angesichts der aktuellen<br />
Diskussion um die deutschen<br />
Exportüberschüsse. Schließlich haben<br />
wir ja in den letzten 30 Jahren<br />
enorm davon profitiert, dass ganz<br />
Europa deutsche Autos fährt und<br />
deutsche Maschinen einsetzt. Wir<br />
können nicht von unseren Partnerländern<br />
erwarten, dass sie es akzeptieren,<br />
wenn wir bestimmte Teilmärkte<br />
verschlossen halten. In Europa<br />
gibt es sehr viele gut qualifizierte<br />
Menschen und sehr viele erfolgreiche<br />
Unternehmen, die auch einen<br />
Teil vom Kuchen haben wollen.<br />
<strong>gwf</strong>: Die <strong>Wasser</strong>branche sollte sich<br />
also <strong>dem</strong> Wettbewerb stellen …?<br />
Graß: Für die Industrie hat dieser<br />
Wettbewerb ja durchaus etwas<br />
Sportliches. Statt zu klagen, sollten<br />
wir uns lieber mit den Spielregeln<br />
vertraut machen und unseren Beitrag<br />
zur Entwicklung dieser europäischen<br />
und internationalen Spielregeln<br />
leisten. Sonst besteht die<br />
Gefahr, an Wettbewerbsfähigkeit zu<br />
verlieren.<br />
Eines der großen Probleme beim<br />
Export deutscher <strong>Wasser</strong>technik besteht<br />
aber darin, dass Kunden nicht<br />
nur Produkte k<strong>auf</strong>en, sondern auch<br />
das Know-how für deren Einsatz er-<br />
Dipl.-<br />
Wirtschafts-<br />
Inge nieur<br />
Gotthard Graß,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der Bundesvereinigung<br />
der<br />
Firmen im<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
e.V.,<br />
figawa, Köln.<br />
© Christine Ziegler<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 373
| INTERVIEW<br />
|<br />
werben wollen. Das reicht von der<br />
Unterstützung bei Inbetriebnahme<br />
und beim Einfahren, beim Betreiben<br />
und Warten von Anlagen, über die<br />
Einrichtung eines Mess- oder Abrechnungswesens,<br />
bis hin zu Angeboten<br />
professioneller Finanzierung.<br />
Aber Kooperationen zwischen Herstellern<br />
und Betreibern – zum Beispiel<br />
bei Großprojekten im Ausland<br />
– sind eher selten. Ja, wir sehen sogar<br />
eine gewisse Tendenz, dass<br />
kommunale Unternehmen vor solchen<br />
Aufgaben wieder sehr starke<br />
Zurückhaltung zeigen. Auch wenn<br />
gewisse Risiken bestehen, sollte<br />
hier ein Umdenken stattfinden, um<br />
den Wettbewerbern aus Europa<br />
und im internationalen Geschäft<br />
nicht nachzustehen.<br />
<strong>gwf</strong>: Sind denn Bedenken berechtigt,<br />
dass durch einen offenen Wettbewerb<br />
mehr Billiganbieter <strong>auf</strong> Kosten der<br />
Qualität zum Zuge kommen?<br />
Graß: Die Befürchtung, mindere<br />
Qualität durch europaweite Ausschreibungen<br />
zu erhalten, trifft nicht<br />
zu. Mit heutigem Know-how sind wir<br />
in der Lage, wettbewerbsorientiert<br />
auszuschreiben und dennoch ein<br />
hohes Qualitätsniveau zu fordern<br />
und zu erreichen. Nicht der europäische<br />
oder internationale Anbieter<br />
an sich ist das Problem – dieses lässt<br />
sich durch ein klug gemachtes<br />
Regelwerk in den Griff bekommen.<br />
Schließlich interessieren sich immer<br />
mehr internationale Unternehmen<br />
für unseren Markt und unsere technischen<br />
Regelwerke, sie halten diese<br />
ein und wollen sie mitgestalten.<br />
Nein – entscheidend ist die Einrichtung<br />
einer gut funktionierenden<br />
Marktüberwachung, die möglichst<br />
viele schwarze Schafe vom Markt<br />
fernhält. Übrigens: Schwarze Schafe<br />
gibt es nicht nur im Ausland.<br />
<strong>gwf</strong>: Welche Auswirkungen hat aus<br />
Ihrer Sicht die Entscheidung des Europäischen<br />
Gerichtshofes in Sachen<br />
frabo gegen den DVGW?<br />
Graß: Ich bin kein Jurist – aber soviel<br />
ist klar: Der Bundesgerichtshof<br />
Wir müssen ein neues Gleichgewicht, eine<br />
zukunftsweisende Balance zwischen den<br />
verschiedenen gesellschaftlich geprägten Verhaltensmustern<br />
und Anforderungen herstellen, ohne<br />
einfach immer wieder in das Muster nationaler<br />
Regulierung zu verfallen.<br />
(BGH) wird die Grundsatzentscheidung<br />
des Europäischen Gerichtshofes<br />
(EuGH) nicht korrigieren können.<br />
Im Falle einer Revision dürfte<br />
der EuGH seine Auffassung aller Voraussicht<br />
nach bekräftigen.<br />
Manch einer mag das bedauern,<br />
aber diese Entwicklung war schon<br />
länger absehbar. Frage ist, was machen<br />
wir nun? Denn nicht nur in<br />
Deutschland steht jetzt das bewährte<br />
und erfolgreiche System der<br />
technischen Selbstverwaltung vor<br />
grundlegenden Herausforderungen<br />
und weitreichenden Veränderungen.<br />
Auch in allen anderen Mitgliedsländern<br />
der Europäischen<br />
Union und des europäischen Wirtschaftsraums<br />
wird diese Entscheidung<br />
die Frage <strong>auf</strong>werfen, welche<br />
nationalen Regelungen und Vorgaben<br />
für Produkte im Kontakt mit<br />
Trinkwasser noch mit den Grundprinzipen<br />
des gemeinsamen europäischen<br />
Binnenmarktes vereinbar<br />
sind.<br />
<strong>gwf</strong>: Welche Konsequenzen sind daraus<br />
zu ziehen?<br />
Graß: Die angestoßenen Veränderungen<br />
sollten wir nicht als Gefahr<br />
sondern vor allem als Chance begreifen.<br />
Die eigentliche Botschaft<br />
ist: Wir brauchen eine neue Balance<br />
zwischen Europa und seinen Mitgliedsstaaten,<br />
zwischen rechtlichen,<br />
marktbezogenen, technischen und<br />
gesellschaftlichen Anforderungen<br />
und Herangehensweisen.<br />
Natürlich stehen wir hinter <strong>dem</strong><br />
Gedanken der Nachhaltigkeit. Beim<br />
Trinkwasser steht die Hygiene an<br />
erster Stelle: Risiken für Leib und<br />
Leben müssen nach allgemein anerkanntem<br />
Stand der Technik bestmöglich<br />
ausgeschlossen werden.<br />
Aber eine Nullrisikogesellschaft<br />
kann es nicht geben. Kosten-Nutzen-Analysen<br />
sind kein Teufelswerk<br />
sondern in vielen Lebensbereichen<br />
notwendige und alltägliche Werkzeuge,<br />
mit denen man Entscheidungen<br />
vorbereitet. Und gerade das sogenannte<br />
Vorsorgeprinzip, das die<br />
EU seit Jahren hochhält, bietet gute<br />
Chancen, den Nutzen auch qualitativ<br />
hochwertiger und innovativer<br />
Produkte und Lösungen speziell in<br />
der <strong>Wasser</strong>technik europaweit zu<br />
etablieren.<br />
Genau deshalb ist es sinnvoll, die<br />
Entscheidung des EuGH und auch<br />
des OLG Düsseldorf gründlich zu lesen.<br />
Zwei Aussagen machen die Sache<br />
interessant. Erstens: Auch weiterhin<br />
darf <strong>auf</strong> nationaler Ebene im<br />
Sinne des Gesundheits- und Umweltschutzes<br />
zusätzlich zu europäischen<br />
Vorgaben geregelt werden.<br />
Zweitens: Hinreichende Belege<br />
müssen erbracht werden, dass die<br />
Regelung aus wohlerwogenen<br />
Gründen vorgenommen wird und<br />
nicht der Marktabschottung dient.<br />
Aus meiner Sicht gab es bisher<br />
deutlich zu wenige Versuche auszuloten,<br />
was das konkret bedeutet.<br />
Keine <strong>dem</strong>okratisch gewählte Regierung<br />
kann heute in einer offenen<br />
Informationsgesellschaft ein wirkliches<br />
Interesse daran haben, erkannte<br />
Risiken gerade beim Umgang<br />
mit <strong>Wasser</strong> zu erhalten oder<br />
herunterzuspielen – es geht also in<br />
erster Linie darum, klar zu belegen,<br />
welche Risiken warum und wie<br />
reduziert werden müssen.<br />
April 2014<br />
374 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| INTERVIEW |<br />
Der Königsweg führt also in folgende<br />
Richtung: Wenn man schon<br />
den Beleg für eine notwendige Regelung<br />
erbringen kann, sollte man<br />
dieses doch gleich <strong>auf</strong> europäischer<br />
Ebene tun oder dies zumindest versuchen.<br />
<strong>gwf</strong>: Also die Fokussierung <strong>auf</strong> nationalstaatliche<br />
Lösungen <strong>auf</strong>geben?<br />
Graß: Das ist doch schon längst der<br />
Fall. Mit der Bauproduktenverordnung<br />
haben wir bereits in 28 Mitgliedstaaten<br />
sowie wichtigen Partnerländern<br />
wie der Türkei, Norwegen<br />
oder auch der Schweiz<br />
geltendes europäisches Recht. Innerhalb<br />
der nächsten zehn Jahre<br />
wird dies die technische Bibel für<br />
jegliche Bautätigkeit und für die in<br />
allen Bauwerken verwendeten Produkte<br />
werden – vergleichbar mit<br />
der Maschinenrichtlinie, der Gasgeräterichtlinie<br />
oder der Druckgeräterichtlinie<br />
der EU für die jeweiligen<br />
Anwendungsbereiche. Nationale<br />
Gesetzgeber und Regelsetzer können<br />
und sollten hier meines Erachtens<br />
keine Sonderwege mehr einschlagen,<br />
sondern sich und ihre<br />
Lösungsansätze aktiv in die europäische<br />
Arbeit einbringen. Und noch<br />
eins: Änderungen an der Verordnung<br />
sind nur noch über Rat und<br />
Parlament der Europäischen Union<br />
machbar.<br />
Kurz gesagt, am Ende dieser Entwicklung<br />
wird stehen: „Ein Standard,<br />
ein Test, überall akzeptiert“ – und<br />
zwar über nationale Grenzen hinaus.<br />
Lediglich regionale Unterschiede<br />
wie klimatische Umgebungsbedingungen<br />
oder lokale Mentalitäten<br />
und Verhaltensweisen könnten<br />
zum Beispiel in Form von Leistungsklassen<br />
einfließen, wie das die Bauproduktenverordnung<br />
ja ausdrücklich<br />
vorsieht. Diese Vorgaben jetzt<br />
auszugestalten, ist Aufgabe der<br />
europäischen Normung; das sind<br />
Strukturen und Prozesse, die mit<br />
der technischen Selbstverwaltung<br />
durchaus viele Parallelen haben. Dar<strong>auf</strong><br />
sind wir gerade im deutschen<br />
Gas- und <strong>Wasser</strong>fach zu Recht seit<br />
über 150 Jahren stolz.<br />
Mit heutigem Know-how sind wir in der<br />
Lage, wettbewerbsorientiert auszuschreiben<br />
und dennoch ein hohes Qualitätsniveau<br />
zu fordern und zu erreichen.<br />
<strong>gwf</strong>: Mit Blick <strong>auf</strong> die eigene Region,<br />
<strong>auf</strong>s eigene Land: Welche Aufgaben<br />
gilt es aus Ihrer Sicht, vorrangig hierzulande<br />
anzupacken?<br />
Graß: Eine gewaltige Aufgabe besteht<br />
darin, den Investitionsstau bei<br />
der wassertechnischen Infrastruktur<br />
<strong>auf</strong>zulösen. Denn im L<strong>auf</strong>e von rund<br />
20 Jahren wurden öffentliche Investitionen<br />
nach und nach <strong>auf</strong> einen<br />
historischen Tiefstand gefahren. Jeder<br />
K<strong>auf</strong>mann weiß aber, wenn zu<br />
wenig investiert wird, l<strong>auf</strong>en am Ende<br />
die Kosten davon. Stattdessen<br />
sollte bedarfs- und abschreibungsgerecht<br />
erhalten und erneuert werden.<br />
Es wäre klug, mit <strong>dem</strong> Thema<br />
sehr viel offensiver und deutlicher<br />
umzugehen, politisch klare Signale<br />
zu setzen. Sonst wird man von den<br />
Ereignissen überholt: Vermehrt <strong>auf</strong>tretende<br />
Hochwasserereignisse <strong>auf</strong>grund<br />
des Klimawandels sowie der<br />
<strong>dem</strong>ografische Wandel verstärken<br />
den Handlungsbedarf bei Sanierung<br />
und Ausbau der wassertechnischen<br />
Infrastrukturen.<br />
Eine vernünftige, zielgerichtete<br />
Investitionsplanung und -umsetzung<br />
in allen Bereichen, in denen<br />
die öffentliche Hand Einfluss <strong>auf</strong> Investitionen<br />
nimmt, tut dringend<br />
Not. Ein Beispiel: Die massiven<br />
Schwierigkeiten der Energiewende<br />
sind das Ergebnis fehlender Investitionen<br />
in die Netzinfrastruktur.<br />
Ähnliche Investitionsstaus gibt es<br />
auch im <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />
<strong>gwf</strong>: Hat ein technisch-wissenschaftlicher<br />
Verband bei solchen Fragen<br />
irgendwelche Einflussmöglichkeiten?<br />
Graß: Nein. Das ist nicht unsere<br />
Baustelle. Strategisch können wir<br />
sicherlich unterstützend wirken.<br />
Aber in diesem Feld gibt es sowieso<br />
schon zu viele Partikularinteressen,<br />
wir bringen aber gerne unser<br />
technisches Know-how ein.<br />
Und wir wehren uns gegen Fehlentwicklungen<br />
wie zum Beispiel<br />
den Versuch, Kommunikationskabel<br />
durch Trinkwasserleitungen zu ziehen.<br />
Unsere Aufgabe als technischwissenschaftliche<br />
Vereinigung ist<br />
es, einen tragfähigen an Wirtschaftlichkeit,<br />
Technologie und Zukunftskriterien<br />
ausgerichteten technischen<br />
Regulierungsrahmen zu schaffen<br />
und zugleich für Wissen und für<br />
Spielräume für erfolgreiche Innovationen<br />
zu sorgen. Wir sind zwar<br />
politisch nicht blind, aber wir sehen<br />
uns nicht als Lobbyisten.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 375
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT<br />
Die Messe IFAT München ist die Weltleitmesse für<br />
<strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />
und das Grundwasser verunreinigen.<br />
Außer<strong>dem</strong> erhöht in die Kanalisation<br />
eindringendes Fremdwasser<br />
die Betriebskosten der Kläranlagen.<br />
Weiterhin kann es zu Bodenausspülungen<br />
kommen. Die damit<br />
im Extremfall verbundenen Senkungen<br />
können dann die darüber liegenden<br />
Infrastruktureinrichtungen<br />
und Gebäude gefährden.<br />
Der Markt bietet eine Vielzahl<br />
von qualitativ hochwertigen und<br />
wirtschaftlich tragfähigen Sanierungslösungen.<br />
Die neuesten Technologien<br />
in diesem Bereich präsentieren<br />
die Aussteller <strong>auf</strong> der Messe<br />
in München.<br />
Nach Angaben des Statistischen<br />
Bundesamts hat das Kanalnetz in<br />
Deutschland derzeit eine Länge von<br />
fast 562 000 km. Die Deutsche Vereinigung<br />
für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />
und Abfall (DWA) geht davon<br />
aus, dass rund 20 % aller <strong>Abwasser</strong>kanalhaltungen<br />
hierzulande<br />
schadhaft sind. Otto Schaaf, DWA-<br />
Präsident und Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln, weiß,<br />
dass „für viele dieser Schadensfälle<br />
Reparatur- und Renovierungsverfahren<br />
mittlerweile qualitativ und<br />
wirtschaftlich echte Alternativen<br />
zur Kanalnetzerneuerung sind – vorausgesetzt<br />
natürlich, Planung und<br />
Umsetzung stimmen.“<br />
In den Hallen B4 und B5 sowie<br />
<strong>auf</strong> einem Teil des Freigeländes werden<br />
Aussteller <strong>auf</strong> insgesamt rund<br />
20 000 m 2 einen umfassenden<br />
Marktüberblick über die neuesten<br />
Injektions-, Reling-, Einzieh- und Beschichtungsverfahren<br />
der Kanalsanierung<br />
geben.<br />
Nach zwei Veranstaltungen unter<br />
<strong>dem</strong> Namen IFAT ENTSORGA<br />
kehrt die Leitmesse für Umwelttechnologien<br />
zu ihrem ursprünglichen<br />
Namen IFAT zurück. Eugen<br />
Egetenmeir, Geschäftsführer der<br />
Messe München GmbH, erklärt: „Der<br />
Name ENTSORGA wurde 2010 in<br />
den Messenamen <strong>auf</strong>genommen,<br />
um der Branche den Umzug der Veranstaltung<br />
von Köln nach München<br />
zu kommunizieren. Das ist inzwischen<br />
gelernt. Wir kehren daher zur<br />
ursprünglichen und kompakten Bezeichnung<br />
IFAT zurück.“<br />
Zusätzlich zum Namenswechsel<br />
präsentiert sich die IFAT mit <strong>dem</strong><br />
neuen Claim „resources. innovations.<br />
solutions.“, der die Bandbreite<br />
und den Anspruch der Messe prägnant<br />
ausdrückt. Dabei werden die<br />
Bereiche <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> und Abfall/Sekundärrohstoffe<br />
übergreifend<br />
vom Begriff Ressourcen umfasst.<br />
Die Markenidentität der IFAT wird<br />
auch bildlich durch ein neues und<br />
ansprechendes Key Visual transportiert.<br />
Kanalsanierung<br />
Von undichten Kanälen gehen diverse<br />
Gefahren aus. So kann austretendes<br />
Schmutzwasser den Boden<br />
© Messe München<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>branche<br />
präsentiert sich<br />
ideenreich<br />
Trinkwassergewinnung und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
sowie die dazugehörigen<br />
Transport-, Managementund<br />
Überwachungs<strong>auf</strong>gaben zählen<br />
zu den zentralen Ausstellungsthemen<br />
der IFAT. Die Branche wird<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Münchner Messegelände<br />
erneut zeigen, dass bei allen Teilaspekten<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft<br />
noch immer Raum für Innovationen<br />
ist.<br />
Wie der <strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong> selbst,<br />
so ist auch die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>branche<br />
in ständiger Bewegung.<br />
Innovative Produkte ersetzen Vorgängerlösungen,<br />
während sich Firmen<br />
und Märkte in neuen Konstellationen<br />
ordnen.<br />
Desinfektionssysteme weltweit<br />
zunehmend gefragt<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung und -<strong>auf</strong>bereitung<br />
sowie <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
gehören zu den zentralen<br />
Produktgruppen der IFAT. Bereits<br />
2012 nahm dieser Bereich rund<br />
115 000 der insgesamt 215 000 m 2<br />
ein.<br />
Der Weltmarkt für <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>desinfektionssysteme soll<br />
im Jahr 2019 ein Umsatzvolumen<br />
von annähernd drei Milliarden US-<br />
Dollar erzielen. Das prognostiziert<br />
die internationale Unternehmensberatung<br />
Frost & Sullivan in einer<br />
aktuellen Studie. Für das Jahr 2012<br />
ermittelten die Analysten eine<br />
April 2014<br />
376 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT | FOKUS |<br />
May 5–9, 2014<br />
World’s Leading Trade Fair for Water, Sewage,<br />
Waste and Raw Materials Management<br />
Produktgruppen<br />
Product groups<br />
Wissenschaft, Forschung,<br />
Technologietransfer<br />
Science, research, technology transfer<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung / <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Water extraction / Water and<br />
sewage treatment<br />
Abläufe, Armaturen und Ventile<br />
Outlets, fittings and valves<br />
Mess-, Regel- und Labortechnik<br />
Measuring, control and<br />
laboratory technology<br />
Pumpen und Hebeanlagen<br />
Pumps, lifting systems<br />
Rohre, Leitungen /<br />
Küsten-, Hochwasser- und Gewässerschutz<br />
Pipes and pipelines / Coastal protection /<br />
Flood and waterbodies control<br />
Kanalsanierung, -inspektion und -reinigung<br />
Sewer rehabilitation, inspection and cleaning<br />
Thermische und biologische Behandlung,<br />
Deponierung / Energiegewinnung aus Abfallstoffen /<br />
Altlastensanierung, Boden<strong>auf</strong>bereitung /<br />
Abgas- und Abluftreinigung, Luftreinhaltung /<br />
Lärmminderung und Schallschutz<br />
Thermal and biological treatment, landfills /<br />
Generating energy from waste materials /<br />
Decontamination of old sites, soil treatment /<br />
Flue-gas scrubbing and air extraction /<br />
Noise reduction and sound insulation<br />
Abfallsammlung und -beförderung<br />
Refuse collection and transport<br />
Dienstleistungen<br />
<strong>Wasser</strong> / <strong>Abwasser</strong>, Abfall / Sekundärrohstoffe<br />
Services water, sewage, waste and<br />
secondary raw materials<br />
Abfallbehandlung, Recycling / Rückgewinnung<br />
und Verwertung von Rohstoffen<br />
Refuse treatment / Recycling and utilisation<br />
of raw materials<br />
Fahrzeuge, Aufbauten / Straßenreinigung,<br />
Straßenbetriebs- und -winterdienst<br />
Vehicles and superstructures / Street cleaning,<br />
maintenance and winter road services<br />
Außenbereich / Outdoor area<br />
Freigelände<br />
Open-air site<br />
Live-Demonstration & Sonderveranstaltungen<br />
Live <strong>dem</strong>onstration & special events<br />
Think Green – Think Future<br />
Forschung, Bildung, Personalentwicklung<br />
Think Green—Think Future<br />
Research, Training, Human Resources<br />
Berufswettkampf (DWA)<br />
Professional Competition (DWA)<br />
Praxistage (VDMA)<br />
Practical Days (VDMA)<br />
Trucks in Action (VAK)<br />
Autorecycling (BDSV mit BMW)<br />
Car recycling (BDSV incl. BMW)<br />
Bausstoffrecycling (VDBUM)<br />
Building material<br />
recycling (VDBUM)<br />
Marktgröße von knapp zwei Milliarden<br />
US-Dollar. Sie rechnen für die<br />
kommenden Jahre mit einer stabilen<br />
jährlichen Wachstumsrate von<br />
über 6 %.<br />
Für die erwarteten hohen Zuwächse<br />
gibt es eine Reihe von Gründen.<br />
Da sind z. B. die Trends der<br />
weltweiten Urbanisierung und Industrialisierung,<br />
die zu einer noch<br />
inten siveren Nutzung, Aufbereitung<br />
und Wiederverwendung der knappen<br />
Ressource <strong>Wasser</strong> drängen.<br />
Vandhana Ravi, Frost & Sullivan-<br />
Analyst und einer der Autoren der<br />
Studie, weiß, „dass neben ihrer<br />
Funktion in der Trinkwasserversorgung<br />
die Desinfektion zunehmend<br />
Bedeutung gewinnen wird in der<br />
Aufbereitung von Prozess- und<br />
Nutzwasser – beispielsweise für die<br />
Non-Food-Bewässerung oder die industrielle<br />
Kühlung“. Seiner Einschätzung<br />
nach werden sich gerade die<br />
wasserintensiven Industrien, wie<br />
Energieerzeugung, Nahrungsmittelund<br />
Getränkeproduktion oder Pharmazie,<br />
als Motoren für den Markt<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>desinfektion<br />
erweisen.<br />
Länder-Specials<br />
Seit vielen Jahren sind die Länder-<br />
Specials ein fester Bestandteil des<br />
Rahmenprogramms der IFAT. Was<br />
passiert in welchem Markt? Was<br />
sind die dortigen Herausforderungen<br />
und welche Lösungen gibt es?<br />
Aufstrebende Märkte präsentieren<br />
sich ebenso wie etablierte: In Kooperation<br />
mit <strong>dem</strong> Staatsministerium<br />
für Umwelt und Verbraucherschutz<br />
(StMUV) organisiert die Messe<br />
München die Länder-Specials<br />
Indien, China und Mexiko/Mittelamerika.<br />
Die „<strong>Wasser</strong>- und Energiewirtschaft<br />
der Zukunft“ in Kanada<br />
werden gemeinsam mit <strong>dem</strong><br />
StMUV, der kanadischen Regierung<br />
sowie den Regierungen von Québec,<br />
Ontario, Alberta und British Columbia<br />
und der Unterstützung der<br />
Bayerischen Forschungsallianz erörtert.<br />
Das Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
(BMUB) nimmt sich<br />
in Zusammenarbeit mit German<br />
Water Partnership (GWP) der Besonderheiten<br />
des türkischen Marktes<br />
an. GWP organisiert zu<strong>dem</strong> das<br />
zweite Länder-Special Indien. Erstmals<br />
wird sich auch Österreich – in<br />
Kooperation mit Advantage Austria<br />
– im Forenprogramm präsentieren.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 377
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Beratung der <strong>Wasser</strong>wirtschaft an den<br />
Schnittstellen von Recht und Technik<br />
Die Bereiche der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />
sind klar durch „die Technik“<br />
dominiert – das muss auch so sein.<br />
Schließlich bilden die technischen<br />
Anlagen und ihr Zustand die wesentliche<br />
Grundlage dafür, dass<br />
hierzulande die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und die <strong>Abwasser</strong>beseitigung <strong>auf</strong><br />
qualitativ sehr hohem Niveau erfolgen.<br />
Aber auch diese sehr technisch<br />
geprägten Gebiete sind in einen<br />
Rechtsrahmen eingebettet. Die<br />
Rechtsfragen, die sich Monteuren,<br />
Meistern, Technikern und Ingenieuren<br />
stellen, betreffen häufig das<br />
Tagesgeschäft. Wenn sie vor Ort in<br />
Kontakt zu den Kunden treten, müssen<br />
sie beispielsweise darüber entscheiden,<br />
ob sie das Grundstück eines<br />
Kunden betreten dürfen, wo ein<br />
Hausanschluss verlegt wird und<br />
welche Arbeiten der Kunde selbst<br />
vornehmen muss oder darf. Zugleich<br />
haben technische Maßnahmen<br />
oft unmittelbare Auswirkungen<br />
für die Kunden und bergen daher<br />
besondere Haftungsrisiken. So<br />
beschäftigen beispielsweise die folgenden<br />
Themen vorrangig die Mitarbeiter<br />
des technischen Bereichs:<br />
A. <strong>Wasser</strong>hausanschlüsse<br />
Rund um die Herstellung und Änderung<br />
von Hausanschlüssen stellt<br />
meist weniger die Technik, sondern<br />
der Kunde die technischen Mitarbeiter<br />
vor Herausforderungen.<br />
Bei Errichtung eines Gebäudes<br />
denkt der Bauherr an vieles, aber<br />
selten an die (technischen) Bedürfnisse<br />
seines Versorgungsunternehmens.<br />
Zwar schreiben die technischen<br />
Regeln vor, dass Anschlussleitungen<br />
möglichst geradlinig,<br />
rechtwinklig zur Grundstücksgrenze<br />
und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> kürzesten Wege von<br />
der Versorgungsleitung zum Gebäude<br />
zu führen sind. Oftmals fällt<br />
die Planung des Bauherrn aber anders<br />
aus – so sieht dieser nicht selten<br />
die Einführung der Hausanschlussleitung<br />
<strong>auf</strong> der Rückseite des<br />
Gebäudes vor. Was tun – die Hausanschlussleitung<br />
um das Gebäude<br />
herumführen oder <strong>auf</strong> der regelkonformen<br />
Verlegung bestehen? Nur<br />
Letzteres kann empfohlen werden.<br />
Je länger die Hausanschlussleitung,<br />
um so kostenintensiver ist das für<br />
den <strong>Wasser</strong>versorger; schließlich<br />
trägt in der Regel er die Unterhaltungslast<br />
und muss im Fall einer<br />
Leckage die Reparatur finanzieren.<br />
Dennoch wurden und werden<br />
oftmals die Hausanschlüsse aus Gefälligkeit<br />
um das Gebäude herumverlegt<br />
und <strong>auf</strong> der Rückseite in<br />
dasselbe eingeführt. Entschließt<br />
sich der <strong>Wasser</strong>versorger zu einem<br />
späteren Zeitpunkt, z. B. wenn die<br />
Anschlussleitung erneuert werden<br />
muss, diese nunmehr in einer geänderten<br />
Trasse in das Gebäude einzuführen,<br />
so kommt es nicht selten zu<br />
Auseinandersetzungen darüber, ob<br />
er dies darf, inwieweit der Kunde an<br />
der Entscheidung zu beteiligen ist<br />
und wer die Kosten tragen muss.<br />
Die Kosten der Hausanschlussverlegung<br />
unterfallen im Regelfall der<br />
Unterhaltungspflicht des <strong>Wasser</strong>versorgers.<br />
Wird durch die geänderte<br />
Trassenführung die Anpassung<br />
der Kundenanlage erforderlich, so<br />
hat die hieraus resultierenden Kosten<br />
aber grundsätzlich der Kunde zu<br />
tragen.<br />
B. Löschwasserversorgung<br />
Im Regelfall ist nach den landesrechtlichen<br />
Vorgaben die Löschwasserversorgung<br />
als Teil des Brandschutzes<br />
eine von der öffentlichen<br />
(Trink-)<strong>Wasser</strong>versorgung zu unterscheidende,<br />
selbstständige kommunale<br />
Aufgabe (Ausnahmen: Rheinland-Pfalz<br />
und Baden-Württemberg).<br />
Schließt eine Kommune mit<br />
ihrem örtlichen <strong>Wasser</strong>versorger einen<br />
<strong>Wasser</strong>konzessionsvertrag, betrifft<br />
dieser daher grundsätzlich nur<br />
die Versorgung der Bevölkerung mit<br />
Trinkwasser. Eine darüber hinausgehende<br />
Pflicht, dieses Trinkwasser, das<br />
sich in den <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />
befindet, auch zu Löschzwecken zur<br />
Verfügung zu stellen, besteht nur<br />
dann, wenn eine entsprechende<br />
vertragliche Regelung das vorsieht.<br />
Ist die Frage der Löschwasserversorgung<br />
zumindest im Verhältnis<br />
zur Kommune geklärt, so verbleiben<br />
Schwierigkeiten im Umgang<br />
mit Kunden, welche private Löschwasseranlagen<br />
an die öffentliche<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung anschließen wollen.<br />
Vor allem „große“ Kunden (Industrie,<br />
Gewerbe, Krankenhäuser<br />
etc.) werden <strong>auf</strong>grund baurechtlicher<br />
Vorschriften im Rahmen des<br />
Brandschutzes oft zur privaten<br />
Löschwasservorhaltung verpflichtet.<br />
Um dieser Pflicht nachzukommen,<br />
kann der Kunde entweder eine<br />
eigene Löschwasservorhaltung errichten,<br />
beispielsweise in Form<br />
eines Löschwasserspeichers, oder<br />
er kann mit <strong>dem</strong> örtlichen <strong>Wasser</strong>versorger<br />
eine Vereinbarung treffen,<br />
dass dieser ihm die benötigten <strong>Wasser</strong>mengen<br />
vorhält. Die Vorhaltung<br />
der entsprechenden <strong>Wasser</strong>mengen<br />
bedarf nicht selten einer Hausanschlussleitung<br />
und eines <strong>Wasser</strong>zählers,<br />
deren Dimensionierung sich<br />
am Löschwasserbedarf orientiert und<br />
nicht am eigentlichen Trinkwasserbedarf.<br />
Hieraus ergeben sich hygienische,<br />
haftungs- und auch eichrechtliche<br />
Probleme, die zu klären sind.<br />
C. <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
Auch die modernste Kläranlage<br />
kommt um die <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
nicht herum. Die <strong>Abwasser</strong>abgabe ist<br />
eine Lenkungsabgabe – ihre Höhe<br />
richtet sich unmittelbar danach, wie<br />
belastet das <strong>Abwasser</strong> ist, das in ein<br />
Gewässer eingeleitet wird. Die <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
knüpft an die wasserrechtliche<br />
Gestattung an, die Voraussetzung<br />
für jede <strong>Abwasser</strong> einleitung<br />
April 2014<br />
378 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
in ein Gewässer ist und in der Regel<br />
<strong>Abwasser</strong>menge sowie Schadstoffkonzentration<br />
festlegt. Diese Werte<br />
werden für die <strong>Abwasser</strong>abgabe herangezogen.<br />
Möglich ist jedoch auch<br />
der Nachweis des Anlagenbetreibers,<br />
dass die Schadstoffeinleitung tatsächlich<br />
geringer war, entsprechende<br />
Messdaten vorausgesetzt. Die Schadstofffracht<br />
wird für den Abgabenzeitraum<br />
nach einem Umlageschlüssel<br />
in Schadeinheiten umgerechnet; pro<br />
vollständiger Schadeinheit wird eine<br />
Abgabe in Höhe von 35,79 € fällig.<br />
Die Auslastung einer Kläranlage<br />
unterliegt naturgemäß Schwankungen;<br />
dies kann sich bei der <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />
rächen. Die auch nur<br />
kurzfristige Überschreitung der<br />
zulässigen Schadstoffwerte kann<br />
nämlich eine erhöhte Abgabe nach<br />
sich ziehen. <strong>Abwasser</strong>vermeidung<br />
hingegen wird belohnt: Investitionen<br />
in die Technik einer <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage<br />
können<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
mit der Abgabenlast verrechnet<br />
werden. Das gilt ebenfalls für grundlegende<br />
Investitionen, durch die<br />
eine bestehende <strong>Abwasser</strong>einleitung<br />
qualitativ verbessert wird und<br />
erstmals die vom <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz<br />
definierten Mindestanforderungen<br />
erreicht werden. Wer sich<br />
bereits bei der Gestattung zur <strong>Abwasser</strong>einleitung<br />
den strengen Vorgaben<br />
der <strong>Abwasser</strong>verordnung<br />
unterwirft und diese Werte einhält,<br />
für den ermäßigt sich die Abgabe<br />
sogar generell um 50 %.<br />
D. Vergaberecht<br />
Der Betrieb der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>beseitigung wird nicht<br />
BBH I Becker Büttner Held<br />
BBH ist eine Partnerschaft von Rechtsanwälten,<br />
Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern. BBH betreut<br />
derzeit mit einem Stamm von rund 500 Mitarbeitern<br />
über 3000 Mandanten. BBH ist in der<br />
Energie- und Infrastrukturwirtschaft verwurzelt<br />
und berät überwiegend diesen Bereich – so erarbeitete<br />
sich die Kanzlei ihren Namen als „Stadtwerke-Kanzlei“.<br />
Neben den klassischen Stadtwerken<br />
berät BBH auch örtliche Ver- und Entsorger in anderer<br />
Rechtsform (wie bspw. Eigenbetriebe, Zweckund<br />
<strong>Wasser</strong>verbände), die Industrie, Verkehrsunternehmen,<br />
Investoren sowie die Politik u. v. a. m.<br />
immer in Eigenregie durchgeführt,<br />
oftmals werden das fachliche Knowhow<br />
und die technische Ausrüstung<br />
von Dritten benötigt.<br />
Beschafft die öffentliche Hand<br />
als Aufgabenträger entsprechende<br />
Liefer-, Dienst- oder Bauleistungen,<br />
so ist zu prüfen, ob und inwieweit<br />
das Vergaberecht zur Anwendung<br />
kommt. Dies gilt auch für privatrechtlich<br />
organisierte Unternehmen,<br />
die als sogenannte Sektoren<strong>auf</strong>traggeber<br />
im Bereich der Trinkwasserversorgung<br />
tätig sind.<br />
Sofern kein vergabefreier Ausnahmetatbestand<br />
(z. B. Inhouse-Vergabe<br />
oder Konzernprivileg) greift und die<br />
Voraussetzungen nach <strong>dem</strong> Vierten<br />
Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän<br />
kungen (öffentlicher Auftraggeber,<br />
öffentlicher Auftrag, Erreichen<br />
bzw. Überschreiten des Schwellenwertes)<br />
erfüllt sind, ist ein europaweites<br />
Vergabeverfahren nach den<br />
einschlägigen Verfahrensvorschriften<br />
(Vergabeordnungen bzw. Sektorenverordnung)<br />
durchzuführen. Unterhalb<br />
der Schwellenwerte finden das<br />
Haushaltrecht sowie die Gesetzesvorgaben<br />
und Erlasse der jeweiligen<br />
Länder Anwendung.<br />
Die Vorbereitung und Durchführung<br />
eines europaweiten Vergabeverfahren<br />
müssen gut geplant werden,<br />
da durch die Vergabeordnungen<br />
bzw. die Sektorenverordnung<br />
eine Vielzahl formeller Schritte und<br />
Fristen eingehalten werden müssen,<br />
um ein rechtssicheres Verfahren nach<br />
den Grundsätzen der Transparenz,<br />
der Diskriminierungsfreiheit und des<br />
Wettbewerbs zu führen.<br />
Mittlerweile sind auch die neuen<br />
Vergaberichtlinien durch Veröffentlichung<br />
im EU-Amtsblatt in Kraft getreten<br />
und müssen spätestens zwei<br />
Jahre nach ihrem Inkrafttreten in<br />
nationales Recht umgesetzt werden.<br />
Hierdurch werden einige positive<br />
Änderungen, z. B. in den Bereichen<br />
der Ausnahmetatbestände,<br />
erfolgen. Wie der nationale Gesetzgeber<br />
die neuen Richtlinien umsetzen<br />
wird, bleibt allerdings abzu warten.<br />
BBH <strong>auf</strong> der IFAT<br />
Am Stand von BBH kann sich der<br />
Besucher über die eben dargestellten<br />
und andere Themen an der<br />
Schnittstelle zwischen Recht und<br />
Technik informieren.<br />
Kontakt:<br />
BBH Becker Büttner Held,<br />
Magazinstraße 15–16,<br />
D-10179 Berlin,<br />
Tel. (030) 61128400,<br />
Fax (030) 611284099,<br />
E-Mail: bbh@bbh- online.de,<br />
www.bbh-online.de<br />
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Zertifizierungen: ISO 9001: 2008 Qualitätsmanagement<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 379
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Programme und Konzepte für ein nachhaltiges<br />
Ressourcenmanagement<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH präsentiert<br />
in München zukunftsfähige<br />
Programme und Konzepte<br />
für den Sektor <strong>Wasser</strong>- und Energiemanagement.<br />
Verfahren zur Effizienzsteigerung<br />
und Betriebskostensenkung<br />
wasserwirtschaftlicher Anlagen <strong>auf</strong><br />
der Grundlage eines nachhaltigen<br />
Ressourcenmanagements sind derzeit<br />
international und national sehr<br />
gefragt. Im Fokus des Leipziger Unternehmens<br />
stehen derzeit<br />
••<br />
Programme zur Reduzierung<br />
von <strong>Wasser</strong>verlusten und<br />
••<br />
Konzepte zur Senkung des<br />
Energieverbrauchs.<br />
Reduzierung von<br />
<strong>Wasser</strong>verlusten<br />
In der weltweiten Verbesserung der<br />
Trinkwasserversorgung sieht die<br />
Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH ihre Kernkompetenz.<br />
<strong>Wasser</strong>knappheit ist<br />
nicht nur in ariden und semiariden<br />
Regionen ein Problem. Sie entsteht<br />
auch bei enormen <strong>Wasser</strong>verlusten<br />
infolge einer vernachlässigten Instandhaltung<br />
und Reparatur der<br />
wasserwirtschaftlichen Anlagen.<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH setzt hier<br />
mit diesen Leistungen an:<br />
••<br />
Entwicklung von <strong>Wasser</strong>verlustreduzierungsprogrammen<br />
(Konzepte, Maßnahmen) und<br />
deren Umsetzung,<br />
••<br />
Durchführung eines <strong>Wasser</strong>-<br />
Audit,<br />
Erstellung einer <strong>Wasser</strong>bilanz,<br />
••<br />
Durchführung von Leckortungsprogrammen,<br />
••<br />
Aufdeckung illegaler<br />
Anschlüsse,<br />
••<br />
Technische Unterstützung im<br />
Anlagenmanagement (Betrieb,<br />
Wartung, Instandhaltung, Reparatur)<br />
und<br />
••<br />
Training des Betriebspersonals.<br />
Im Rahmen einer Energieoptimierung wird vor Ort derzeit die Energieeffizienz<br />
wasserwirtschaftlicher Anlagen nachhaltig erhöht. Dr. Bernd<br />
Kuse, zertifizierter Energiemanagement-Be<strong>auf</strong>tragter (TÜV), erfasst die<br />
energiebezogenen Daten eines Trinkwasserbrunnens, <strong>Wasser</strong>werk<br />
Mukhiani, Georgien.<br />
Projekte (Auswahl): Albanien, Bosnien-Herzegowina,<br />
Brasilien, Georgien,<br />
Libanon, Mazedonien, Montenegro,<br />
Palästina, Serbien, Syrien,<br />
Türkei.<br />
Senkung des<br />
Energieverbrauchs<br />
Parallel zu den stetig wachsenden<br />
technologischen und ökologischen<br />
Anforderungen an das Betreiben<br />
wassertechnischer Anlagen steigt<br />
auch der Kostendruck für die Aufgabenträger.<br />
Der Energieverbrauch stellt im<br />
Anlagenbetrieb den größten Kostenfaktor<br />
dar.<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH setzt<br />
der Strompreisspirale nachhaltige<br />
Energiesparkonzepte entgegen.<br />
Trinkwasser/Einführung<br />
von Energiemanagementsystemen<br />
In der 2013 in Deutschland in Kraft<br />
gesetzten Gesetzesnovelle zur Erstattung<br />
der Stromsteuer nach § 10<br />
des StromStG wird die nachweisliche<br />
Einführung eines Energiemanagementsystems<br />
nach DIN EN<br />
ISO 50001 als zwingende Voraussetzung<br />
benannt.<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH unterstützt<br />
Trinkwasserversorger bei<br />
diesem Vorhaben mit diesen Leistungen:<br />
••<br />
Bestands<strong>auf</strong>nahme des Unternehmens,<br />
••<br />
Erstellung eines Arbeitsplanes<br />
zur EnMS-Einführung,<br />
••<br />
Umsetzung der energetischen<br />
Bewertung mit Bilanz über<br />
April 2014<br />
380 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Bezug und Verbrauch sowie<br />
Kennziffernbildung,<br />
••<br />
Einführung von Routinen für das<br />
EnMS,<br />
••<br />
Begleitung der Zertifizierung.<br />
Trink- und <strong>Abwasser</strong>/<br />
Energieoptimierung<br />
Das Ziel der Energieoptimierung<br />
wasserwirtschaftlicher Anlagen ist<br />
es, deren Energieverbrauch zu senken,<br />
deren Energieeffizienz nachhaltig<br />
zu erhöhen und somit die<br />
Energiekosten wesentlich zu senken.<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH unterstützt<br />
Trinkwasserver- und <strong>Abwasser</strong>entsorger<br />
<strong>auf</strong> nationaler und<br />
internationaler Ebene mit diesen<br />
Leistungen:<br />
••<br />
Aufnahme und Auswertung der<br />
Ist-Daten,<br />
••<br />
Identifizierung, Bewertung,<br />
Begleitung und Erfolgsauswertung<br />
von Energieeffizienzmaßnahmen,<br />
••<br />
Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />
zum Umgang mit<br />
energiebezogenen Zielsetzungen.<br />
EINTAUCHEN:<br />
DIE WELT DES WASSERS WARTET<br />
AUF DER IFAT.<br />
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IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
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für <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Sie finden uns in den Hallen:<br />
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A5 – Messen & Analysieren<br />
A3 – UV- & Ozontechnik<br />
Projekte (Auswahl): Bosnien-Herzegowina,<br />
Brasilien, Deutschland, Georgien,<br />
Mexiko, Montenegro, Russland.<br />
Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH nutzt<br />
ihre Präsenz am Gemeinschaftsstand<br />
der Mitglieder von German<br />
Water Partnership e. V., <strong>dem</strong> Fachpublikum<br />
aktuelle Projektaktivitäten<br />
zu präsentieren und bestehende<br />
Beziehungen zu ihren Partnern<br />
zu vertiefen.<br />
Kontakt:<br />
Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH,<br />
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D-04103 Leipzig,<br />
Tel. (0341) 96933-33,<br />
Fax (0341) 96933-66,<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 381
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Sauberes Trinkwasser durch optimierte<br />
Separationsprozesse<br />
Auf der IFAT stellt das Oberhausener Forschungsinstitut Fraunhofer UMSICHT als Beispiele zu Entwicklungen<br />
in der Prozessintensivierung beschichtete Mikrosiebe und cellulosebasierte, chemisch modifizierte Adsorbenzien<br />
als neue Trennmaterialien in den Fokus seines Messe<strong>auf</strong>tritts. Ebenfalls werden Aktivitäten zu nachwachsenden<br />
Rohstoffen vorgestellt: einerseits thermo-katalytisches Reforming zur Energiewandlung und -speicherung,<br />
andererseits neue Verwertungskonzepte zur stofflichen und energetischen Nutzung von Biomasse im<br />
Rahmen des Innovationsclusters Bioenergy.<br />
Hygienisch und toxikologisch unbedenkliches<br />
Trinkwasser ist in<br />
vielen Teilen der Welt eine ebenso<br />
kostbare wie endliche Ressource.<br />
Filtrationsverfahren können durch<br />
die gezielte Trennung von Stoffströmen<br />
in einzelne, wiederverwertbare<br />
Komponenten <strong>Wasser</strong>kreisläufe<br />
schließen, <strong>Abwasser</strong> reinigen und<br />
<strong>Wasser</strong> in Trinkwasserqualität überführen.<br />
Bei Fraunhofer UMSICHT<br />
werden Filtrationsprozesse optimiert<br />
und Mikrofilter für die <strong>Wasser</strong>technik<br />
hergestellt. Im Rahmen des<br />
vom Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung (BMBF) geförderten<br />
Projekts nanoEfficiency wurde ein<br />
Beschichtungsverfahren für Mikrofilter<br />
entwickelt, das Schichten erzeugt,<br />
die eine Antifoulingwirkung<br />
besitzen. Sie sind nicht dicker als<br />
100 Nanometer, antikorrosiv und<br />
dauerhaft haltend. Auch nach längerem<br />
Gebrauch bilden sich keine<br />
nennenswerten Deckschichten<br />
(Fouling), die die Filtrationsleistung<br />
negativ beeinflussen.<br />
Modifizierte biogene Materialien adsorbieren PFT<br />
aus kontaminierten Wässern.<br />
Umweltfreundliche Rückgewinnung<br />
strategischer<br />
Metalle<br />
Die Nachfrage nach Seltenerdmetallen<br />
(SEM) oder Platingruppenelementen<br />
(PGE) steigt kontinuierlich.<br />
Die Verknappung dieser strategischen<br />
Rohstoffe, die teilweise hohe<br />
Importabhängigkeit und unzureichende<br />
Recyclingraten waren Motivation<br />
für S-Sieve, ein Kooperationsprojekt<br />
(gefördert durch die AiF)<br />
von Fraunhofer UMSICHT mit <strong>dem</strong><br />
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />
(HZDR) und <strong>dem</strong> Institut für<br />
Verfahrens-, Umwelt-und Bergb<strong>auf</strong>orschung<br />
IVUB e. V. Zur Rückgewinnung<br />
von gelösten Metallen<br />
aus wässrigen Systemen wurde<br />
ein Bioverbundmaterial, bestehend<br />
aus Surface-Layern (S-Layer,<br />
Proteinschichten) und neuartigen<br />
Mikrosieben, entwickelt. Mikrosiebe<br />
werden mit bakteriell erzeugten<br />
Prote inen (S-Layer-Proteine)<br />
beschichtet, die Metalle wie<br />
Platin, Palladium oder Gold binden<br />
können. Erwartet werden<br />
auch gute Bindungseigenschaften<br />
für verschiedene Vertreter der<br />
Seltenerdmetalle. Die beschichteten<br />
Mikrosiebe können mehrfach verwendet<br />
werden, denn sie sind<br />
mittels pH-Shift oder verschiedene<br />
Spülverfahren regenerierbar.<br />
Dementsprechend komplexe<br />
Mikrosiebe werden bei Fraunhofer<br />
UMSICHT mittels eines<br />
Ultrakurzpulslasers hergestellt, der<br />
kleinste Mikrostrukturen bis ein<br />
Mikrometer fertigt. Der Laser<br />
kann nahezu alle Werkstoffe verarbeiten,<br />
auch ist das Porenmuster<br />
beliebig einstellbar.<br />
Abtrennung von kürzerkettigen<br />
perfluorierte Tensiden<br />
Ein weiteres neues Trennmaterial<br />
sind cellulosebasierte, chemisch modifizierte<br />
Adsorbenzien, die perfluorierte<br />
Tenside (PFT) aus <strong>Wasser</strong> abtrennen.<br />
PFT werden in verschiedenen<br />
Bereichen eingesetzt, etwa in<br />
wasser- und schmutzabweisenden<br />
Beschichtungen für Textilien sowie<br />
als Netz- und Antischleiermittel in<br />
der Galvanik. Sie sind persistent, das<br />
heißt sie werden <strong>auf</strong> natürlichem<br />
Wege nicht abgebaut und lassen<br />
sich auch nicht mit den üblichen Verfahren<br />
zerstören. Längerkettige PFT<br />
wie Perfluoroctansulfonat (PFOS)<br />
lassen sich relativ gut mit herkömmlicher<br />
Aktivkohle entfernen und sind<br />
mittlerweile in der Mehrzahl verboten.<br />
Die Forscher von Fraunhofer<br />
UMSICHT haben sich daher <strong>auf</strong> die<br />
kürzerkettigen, hydrophilen Vertreter<br />
konzentriert. Hierzu zählt<br />
z. B. Perfluorbutansulfonsäure (PFBS).<br />
Die bereits patentierten Adsorbenzien,<br />
die in Zusammenarbeit mit<br />
der Cornelsen Umwelttechnologie<br />
GmbH entwickelt wurden, basieren<br />
<strong>auf</strong> Hanfschäben und Holzspänen.<br />
Nach Beladung sollen die Adsorbenzien<br />
künftig bei hohen Temperaturen<br />
verbrannt werden, wodurch<br />
auch die PFT in ihre Elemente zerlegt<br />
werden und somit keine Belastung<br />
mehr für die Umwelt darstellen.<br />
Neue Verwertungskonzepte<br />
zur stofflichen und<br />
energe tischen Nutzung<br />
von Biomasse<br />
Die stoffliche und energetische Biomassennutzung<br />
wird künftig einen<br />
wichtigen Beitrag zur Deckung des<br />
April 2014<br />
382 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
weltweiten Rohstoff- und Energiebedarfs<br />
einnehmen. Der Fraunhofer-Innovationscluster<br />
Bioenergy<br />
betrachtet neben der Behandlung<br />
trockener vor allem nasse und lignocellulosehaltige<br />
Biomasse. Es sollen<br />
mobil und dezentral einsetzbare<br />
Technologien bereitgestellt werden,<br />
um aus lignocellulosehaltiger und/<br />
oder feuchter Biomasse sowie entsprechenden<br />
Reststoffen lager- und<br />
transportfähige Zwischenprodukte<br />
wie Pflanzenkohlen, Pyrolyseöl, getrocknete<br />
bzw. entwässerte Biomasse<br />
als Energieträger oder zur weiteren<br />
stofflichen Nutzung herzustellen.<br />
Mögliche Einsatzstoffe sind<br />
Stroh, Bio- und Grünabfälle oder<br />
Produktionsreste aus der Lebensmittelindustrie.<br />
Der Innovationscluster<br />
befindet sich mit seinem<br />
Standort in NRW in einer Region,<br />
die durch Landwirtschaft, energieund<br />
(petro-)chemische Industrie geprägt<br />
ist. Viele namhafte Firmen haben<br />
hier ihren Hauptsitz oder eine<br />
Vertretung. Außer<strong>dem</strong> bietet das<br />
dichte Netz an Universitäten und<br />
universitären Einrichtungen beste<br />
Zugangsmöglichkeiten für innovative<br />
Forschung. Die Region kann sich<br />
somit als Schwerpunktregion für<br />
den Bereich Bioenergie präsentieren.<br />
Der Cluster wird gefördert vom<br />
Ministerium für Innovation, Wissenschaft<br />
und Forschung des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen (MIWF) aus<br />
Mitteln des Europäischen Fonds für<br />
regionale Entwicklung und mit<br />
Mitteln der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />
Energieumwandlung <strong>auf</strong><br />
Basis von organischen Reststoffen<br />
Einen umweltfreundlichen Beitrag<br />
zur Energiewende kann thermo-katalytisches<br />
Reforming (TCR) leisten,<br />
entwickelt von Fraunhofer UM-<br />
SICHT beim Institutsteil in Sulzbach-<br />
Rosenberg. Durch ein mehrstufiges<br />
thermo-chemisches Verfahren werden<br />
verschiedenste organische Abfälle<br />
wie Agrarrückstände, Klärschlämme<br />
und Recyclingabfälle aus<br />
der Papierindustrie in Öl, Gas und<br />
Biokoks umgewandelt. Die TCR-Anlagen<br />
wandeln in einem robusten<br />
und kontinuierlichen Prozess über<br />
75 % des Energieeinsatzes in qualitativ<br />
hochwertige Energieträger<br />
um. Für den produzierten Biokoks<br />
ist eine stoffliche Nutzung als Bodenverbesserer<br />
vorstellbar. Durch<br />
eine hohe Kapitaleffizienz ist der<br />
dezentrale Einsatz von semimobilen<br />
Einheiten möglich. Die große Flexibilität<br />
hinsichtlich der möglichen<br />
Einsatzstoffe und Verwertungswege<br />
für die Produkte verspricht eine<br />
hohe Investitionssicherheit.<br />
Ein erstes großes Potenzial für<br />
den TCR-Prozess in Deutschland<br />
stellen die zahlreichen Biogasanlagen<br />
dar. Die Gärreste aus der anaeroben<br />
Fermentation können umgesetzt<br />
und in flüssige, feste und gasförmige<br />
Produkte überführt werden.<br />
Durch die folgende Phasentrennung<br />
wird die flüssige Phase im<br />
Anschluss in eine wässrige und eine<br />
Ölphase <strong>auf</strong>geteilt. Das abgeschiedene<br />
Prozesswasser, welches einen<br />
Ergebnis TRC-Prozess: qualitativ hochwertige<br />
Energieträger.<br />
hohen Bestandteil an kurzkettigen,<br />
biologisch abbaubaren Kohlenstoffverbindungen<br />
<strong>auf</strong>weist, kann in die<br />
Biogasanlage zurückgeführt werden<br />
und zur Steigerung der Methanausbeute<br />
beitragen. Das produzierte<br />
und <strong>auf</strong>bereitete Reformer-Öl sowie<br />
das Gas werden in einem Blockheizkraftwerk<br />
zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />
genutzt, der feste<br />
Rückstand eignet sich beispielsweise<br />
für landwirtschaftliche Zwecke als<br />
Bodenverbesserer.<br />
Kontakt:<br />
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />
Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT,<br />
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D-46047 Oberhausen,<br />
Tel. (0208) 8598-0,<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 383
| FOKUS<br />
|<br />
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dabei die <strong>Wasser</strong>analyse. Hieraus lassen sich Korrosivität gegenüber einzusetzenden<br />
Materialien sowie entsprechende Gegenmaßnahmen ableiten. Die Eigenschaften des<br />
<strong>Wasser</strong>s werden außer von seinen Inhaltsstoffen auch von den Betriebsbedingungen<br />
Temperatur und Druck beeinflusst.<br />
Für die Umsetzung in der Praxis werden Aufbereitungsverfahren ausführlich<br />
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PAPAPB2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher 384 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
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und wichtigsten Bestandteil in industriellen<br />
Herstellungsprozessen<br />
und der Landwirtschaft. Doch häufig<br />
treten Verunreinigungen durch<br />
Mikroorganismen <strong>auf</strong>. Viren, Bakterien<br />
oder Parasiten, die nicht mit<br />
einfachen Filtertechniken entfernt<br />
werden können. Mit der Wedeco<br />
UV-Technologie von Xylem können<br />
diese gefährlichen Begleiter <strong>auf</strong> umweltfreundliche<br />
Art und ohne Einsatz<br />
chemischer Stoffe unschädlich<br />
gemacht werden.<br />
Wie funktioniert UV<br />
Desinfektion?<br />
UV-Licht ist ein natürlicher Bestandteil<br />
des Sonnenlichts. Die Wellenlänge<br />
des UV-Lichtes von 100 bis 400<br />
Nanometern hat mit ihrer hohen<br />
Energie die einzigartige Fähigkeit,<br />
Mikroorganismen (Bakterien, Viren,<br />
Parasiten etc.) im <strong>Wasser</strong> und in der<br />
Luft zu inaktivieren, in<strong>dem</strong> Sie direkt<br />
<strong>auf</strong> den Erbinformationsträger<br />
einwirken. Durch die Veränderung<br />
der DNA wird die Zellteilung des<br />
Mikroorganismus unterbunden– er<br />
kann sich nicht mehr vermehren<br />
und verliert seine gesundheitsschädigende<br />
Wirkung. Mit der UV-Technologie<br />
ist es möglich, mehr als<br />
99,99 % aller Krankheitserreger innerhalb<br />
von Sekunden abzutöten.<br />
Eine Vermehrung dieser Organismen,<br />
welche Infektionen und Krankheiten<br />
hervorrufen können, wird also<br />
durch den Einsatz von UV-Licht<br />
gestoppt. Anders als chemische Reinigungsmethoden,<br />
ist UV-Licht „einfach“<br />
nur Lichtenergie, die die DNA<br />
gefährlicher Mikroorganismen zersetzt.<br />
Dadurch werden alle wichtigen<br />
Lebensfunktionen zerstört<br />
und der Mikroorganismus stirbt ab.<br />
Da keine Chemie eingesetzt wird,<br />
können auch keine gefährlichen<br />
Wedeco Spektron-Anlage.<br />
© Xylem Water Solutions Deutschland GmbH<br />
Rückstände oder Nebenprodukte in<br />
Badegewässer oder Trinkwasser gelangen.<br />
Kontakt:<br />
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH,<br />
Bayernstraße 11,<br />
D-30855 Langenhagen,<br />
Tel. (0511) 7800-0,<br />
Fax (0511) 782 893,<br />
E-Mail: info.de@xyleminc.com,<br />
www.xylemwatersolutions.com/de<br />
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Halle A5, Stand 135/234<br />
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Für eine sichere Trinkwasserversorgung<br />
Standrohre und Zubehör mit Sicherungseinrichtungen nach DIN EN 1717 und W408<br />
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oder Rückfl ießen von Löschwasser ins Trinkwassernetz<br />
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Telefon: +49 531 37005-0 . www.ewe-armaturen.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 385
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Siemens zeigt effiziente und smarte Lösungen<br />
für die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Unter <strong>dem</strong> Motto „Making Things<br />
Right“ präsentiert Siemens <strong>auf</strong><br />
der diesjährigen IFAT intelligente<br />
Automatisierungs- und Antriebsysteme<br />
sowie Industriesoftware für<br />
eine effiziente <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Im Mittelpunkt stehen<br />
durchgängige Lösungen, welche<br />
Industrie und Kommunen dabei<br />
unterstützen, den Ressourcen- und<br />
Energieverbrauch zu minimieren<br />
sowie ein Maximum an Versorgungssicherheit<br />
sicher zu stellen.<br />
Dies schließt integrierte Planungsund<br />
Engineeringtools ebenso ein<br />
wie ein nahtloses Zusammenspiel<br />
von Automatisierungs- und Antriebskomponenten.<br />
Ein weiterer<br />
Fokus des Messe<strong>auf</strong>tritts liegt <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Thema Smart Water – intelligente<br />
Lösungen <strong>auf</strong> Basis von Industriesoftware.<br />
Hier zeigt Siemens<br />
mit <strong>dem</strong> Water Management System<br />
SIWA eine modulare Anwendung,<br />
mit der die Betriebsweise<br />
von <strong>Wasser</strong>netzen optimiert sowie<br />
Kanalsysteme und <strong>Abwasser</strong>ströme<br />
intelligent gesteuert werden können.<br />
Ebenso lassen sich über die<br />
entsprechenden Softwaremodule<br />
Leckagen in <strong>Wasser</strong>transportsystemen<br />
und <strong>Wasser</strong>verteilnetzen identifizieren<br />
und komplexe Rohrleitungssysteme<br />
computergeschützt<br />
simulieren.<br />
Effiziente <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
beginnt bereits bei der<br />
Planung. Mit der sogenannten Consultant<br />
DVD stellt Siemens <strong>auf</strong> der<br />
IFAT ein umfangreiches Planungstool<br />
vor, das über vorgefertigte Ausschreibungstextmodule,<br />
Handbücher,<br />
Produktinformationen und<br />
Quicklinks verfügt. Anlagenplaner<br />
werden damit wirkungsvoll in allen<br />
Planungsphasen für Anlagen der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft unterstützt. Darüber<br />
hinaus zeigt Siemens, wie sich<br />
mit integriertem Engineering Arbeitsabläufe<br />
effizient parallelisieren,<br />
Siemens erweitert sein Motormanagement-System Simocode pro um eine neue Gerätereihe<br />
der Einstiegsklasse. Simocode pro S bietet häufig benötigte Schutz-, Steuerungs- und<br />
Überwachungsfunktionen zu einem attraktiven Preis in einem Grundgerät und einem<br />
optionalen Multifunktionsmodul. © www.siemens.com/presse<br />
Kosten senken und Ressourcen sparen<br />
lassen. Über die Engineeringund<br />
Datenplattform COMOS sowie<br />
das Prozessleitsystem Simatic PCS7<br />
wird über die Planungs- und Engineeringphase<br />
bis hin zur Betriebsphase<br />
eine zentrale Datenhaltung<br />
für Anlagenplaner und -betreiber<br />
ermöglicht. Dies erlaubt ein effizientes<br />
ganzheitliches Anlagenmanagement<br />
über den gesamten<br />
Lebenszyklus einer Industrieanlage,<br />
sodass Markteinführungszeiten verkürzt,<br />
Kosten gespart und die Qualität<br />
gesteigert werden können.<br />
„Making things right“ in der <strong>Wasser</strong>-<br />
und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft bedeutet<br />
auch, Anlagen sowie <strong>Wasser</strong>und<br />
<strong>Abwasser</strong>netze intelligent zu<br />
managen. So zeigt Siemens <strong>auf</strong> der<br />
Messe das modulare Water Management<br />
System SIWA für Pipelines,<br />
Trink- und <strong>Abwasser</strong>netze. Diese<br />
Smart Water-Lösung basiert <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Prozessleitsystem Simatic PCS<br />
7 und beinhaltet Softwaremodule,<br />
die flexibel miteinander kombinierbar<br />
sind. Je nach Anforderungen<br />
des Betriebes unterstützen diese<br />
den Betreiber dabei, den Anlagenbetrieb<br />
zu optimieren, Leckagen zu<br />
erkennen und zu lokalisieren sowie<br />
eine dynamische Simulation von<br />
Rohrleitungssystemen durchzuführen.<br />
Dabei kann mithilfe von effizienten<br />
Fahrplänen für Pumpen, Behälter<br />
und <strong>Wasser</strong>werken der Betrieb<br />
von <strong>Wasser</strong>netzen optimal<br />
ausgelegt werden. Durch die computergestützte<br />
Simulation des hydraulischen<br />
Verhaltens im <strong>Wasser</strong>versorgungssystem<br />
wiederum lassen<br />
sich komplexe Wechselwirkungen<br />
innerhalb des Netzes untersuchen.<br />
Auch für Betreiber von Kanalnetzen<br />
und Kläranlagen sind Softwaremodule<br />
vorhanden, die eine Steuerung<br />
des Kanalsystems und eine Regelung<br />
der <strong>Abwasser</strong>ströme ermöglichen,<br />
sodass Kläranlagen gleichmäßiger<br />
ausgelastet werden.<br />
April 2014<br />
386 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Neben intelligenten Automatisierungs-<br />
und Softwarelösungen ist<br />
für einen wirtschaftlichen Betrieb<br />
von <strong>Wasser</strong>anlagen ebenso energieeffiziente<br />
und zuverlässige Antriebstechnik<br />
gefragt. Im Rahmen<br />
seines IFAT-Mess<strong>auf</strong>tritts zeigt Siemens<br />
deshalb unter <strong>dem</strong> Stichwort<br />
„Integrated Drive Systems“ das Potenzial<br />
von integrierten Antriebssystemen<br />
<strong>auf</strong>. So lässt sich durch<br />
das Zusammenspiel des neuen<br />
Umrichter-Schrankgeräts Sinamics<br />
G120P Cabinet mit Simotics-Motoren<br />
ein überaus wirtschaftlicher<br />
Betrieb von Pumpenparks erzielen.<br />
Durch die optimale Abstimmung<br />
der Komponenten erreicht das Gesamtsystem<br />
einen Wirkungsgrad<br />
von 98 Prozent. Integrierte Energiesparfunktionen<br />
des Umrichters tragen<br />
außer<strong>dem</strong> zu einer hohen Energieeffizienz<br />
bei. Über applikationsspezifische<br />
Funktionalitäten wiederum<br />
lassen sich unter anderem die<br />
Antriebsdrehzahl in Abhängigkeit<br />
von Prozessgrößen wie Temperatur,<br />
Druck, Durchfluss und Luftqualität<br />
kontrollieren, zusätzliche Pumpen<br />
ein- und ausschalten sowie mechanische<br />
Resonanzen und damit Schäden<br />
im Rohrsystem vermeiden.<br />
Da sich Anlagenstillstände in der<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>industrie als<br />
äußerst kostenintensiv erweisen,<br />
zeigt Siemens <strong>auf</strong> der IFAT ebenso<br />
Lösungen, die zu einer hohen Verfügbarkeit<br />
beitragen. Dazu gehört<br />
unter anderem das modular <strong>auf</strong>gebaute<br />
Motormanagementsystem<br />
Simocode pro S für Niederspannungsmotoren.<br />
Es überwacht alle<br />
wichtigen Leistungsparameter und<br />
schaltet bei Überlast oder Kurzschlüssen<br />
die angeschlossenen<br />
Motoren sicher ab. Dadurch wird<br />
die Prozessführungsqualität erhöht<br />
Mit der neuen Version 10.1 der Softwarelösung Comos weitet die Siemens-Division Indus try<br />
Automation ihr Industriesoftwareangebot für die Prozessindustrie im Bereich der An lagenplanung<br />
und des Anlagenmanagements aus. Die Comos Enterprise Platform für effiziente<br />
und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit wurde um die neue Comos-Industriedatenbank<br />
(Comos iDB) weiterentwickelt. Sie ist <strong>auf</strong> branchenspezifische Anforderungen<br />
unterschiedlichster Industrien ausgelegt. Neue Projekte lassen sich einfach und schnell<br />
installieren, da weniger kundenspezifische Anpassungen erforderlich sind. Die Comos<br />
Enterprise Platform ermöglicht auch bei wachsender Menge an Projektdaten eine schnelle<br />
Datenbearbeitung und sichere Datenverwaltung. © www.siemens.com/presse<br />
und die Kosten durch geringere<br />
Stillstandzeiten reduziert. Darüber<br />
hinaus sind <strong>Wasser</strong>anlagen häufig<br />
durch eine dezentrale Struktur mit<br />
zahlreichen Außenstationen gekennzeichnet.<br />
Diese Außenstationen<br />
können mithilfe der Fernwirktechnik<br />
wie sie Siemens <strong>auf</strong> der Messe<br />
mit WinCC und PCS 7-Telecontrol<br />
zeigt, an das zentrale Prozessvisualisierungssystem<br />
angebunden werden.<br />
Je nach den individuellen Anforderungen<br />
der Betreiber lässt sich<br />
das System flexibel konfigurieren<br />
und ermöglicht es, alle Informationen<br />
der Außenstationen einzubeziehen.<br />
Dies schafft Transparenz und ist eine<br />
Voraussetzung zur Optimierung der<br />
Gesamtanlage. Die Folgen sind eine<br />
deutliche Reduzierung der Kosten<br />
für Installation, Inbetriebnahme und<br />
Wartung.<br />
Kontakt:<br />
Siemens AG,<br />
D-90475 Nürnberg,<br />
www.siemens.com<br />
Halle A1, Stand 530<br />
Trinkwasserbehälter<br />
Ultra-Clean mit Überdruck<br />
Terminabsprache Herr Risse 0172 5273734 • IFAT München 05.-09. Mai 2014<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 387
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
VACON erstmals <strong>auf</strong> der IFAT<br />
Der finnische Wechselrichterhersteller präsentiert Produkthighlights wie den flüssiggekühlten<br />
Frequenzumrichter NXP sowie den Universalumrichter VACON 100.<br />
Universalumrichter VACON 100. © Vacon GmbH<br />
Der flüssiggekühlte Frequenzumrichter<br />
NXP mit integrierter<br />
Pumpenfunktion ist das Synonym<br />
für Hochleistungsumrichter an Orten,<br />
an denen die Luftkühlung<br />
schwierig beziehungsweise der<br />
Platz begrenzt ist. Er garantiert einen<br />
hochgradigen Schutz in anspruchsvollen<br />
Umgebungen. Luftschächte<br />
sind nicht nötig. Das Leistungs-Größen-Verhältnis<br />
des NXP<br />
zählt zu den Besten und ermöglicht<br />
eine Vielfalt an Kombinationen. Der<br />
NXP mit einem Leistungsbereich<br />
von 7,5 kW bis 5,3 MW spart Zeit und<br />
Kosten. Denn ein zusätzliches Softwareengineering<br />
ist nicht erforderlich.<br />
Auch große Klimatisierungssysteme<br />
werden nicht benötigt.<br />
VACON 100 ist ein Universalumrichter,<br />
der seinem Namen alle Ehre<br />
macht und bei Hunderten von verschiedenen<br />
Anwendungen eingesetzt<br />
werden kann. Er ist einfach zu<br />
bedienen und instand zu halten. Ein<br />
eingebautes Ethernet garantiert eine<br />
einfache Integration in die Werksautomation.<br />
Auch der Betrieb aus<br />
der Ferne ist dank VACON live jederzeit<br />
möglich.<br />
Kontakt:<br />
Vacon GmbH,<br />
Gladbecker Straße 425, D-45329 Essen,<br />
Tel. (0201) 80670-0, Fax (0201) 80670-99,<br />
E-Mail: vacon@vacon.de, www.vacon.com<br />
Halle A6, Stand 503<br />
Mitsubishi Electric mit speziellen Lösungen<br />
für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
Mitsubishi Electric und ME-Automation Projects<br />
präsentieren <strong>auf</strong> der IFAT viele Neuheiten, darunter<br />
Lösungen zur Energie einsparung beim Betrieb von<br />
Pumpen mithilfe der neuen Frequenzumrichter<br />
Generation FR-A800.<br />
Auf der IFAT präsentiert Mitsubishi<br />
Electric zusammen mit seinem<br />
Tochterunternehmen ME-Automation<br />
Projects GmbH (ehem. KH-Automation<br />
Projects) eine Reihe von Neuheiten<br />
rund um den <strong>Wasser</strong>markt.<br />
Ein Fokus des Messe<strong>auf</strong>tritts liegt<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Leitsystem PMSXpro, das am<br />
Stand anschaulich von der Bedienung<br />
bis zum Engineering dargestellt wird.<br />
Uwe Siebert, Leiter Marketing der ME-<br />
Automation Projects GmbH, erklärt:<br />
„Das durchgängige Leitsystem PMSXpro<br />
von ME-Automation Projects ist<br />
mittlerweile fester Bestandteil des<br />
Mitsubishi Electric Portfolios. Damit<br />
ist Mitsubishi Electric in der Lage,<br />
komplette EMSR-Projekte (EMSR:<br />
Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik)<br />
zu realisieren und mit eigener,<br />
im Markt bewährter Leittechnik<br />
auszustatten. PMSXpro ist beispielsweise<br />
in den Kläranlagen in<br />
Hamburg, Nürnberg, Stuttgart und<br />
Düsseldorf Nord sehr erfolgreich im<br />
Einsatz.“<br />
Im Mittelpunkt stehen außer<strong>dem</strong><br />
Lösungen zur Energieeinsparung<br />
beim Betrieb von Pumpen mithilfe<br />
der neuen Frequenzumrichter-Generation<br />
FR-A800 von Mitsubishi<br />
Electric sowie Energiemanagement-<br />
Lösungen, die für Stromkosteneinsparung<br />
bei Verbrauchsspitzen sorgen.<br />
Hinzu kommen Produkte zur<br />
Zustandsüberwachung von Pumpen<br />
und Motoren zwecks Früh erkennung<br />
z. B. von mechanischem Verschleiß.<br />
Kontakt:<br />
Mitsubishi Electric Europe,<br />
Niederlassung Deutschland,<br />
Gothaer Straße 8, D-40880 Ratingen,<br />
Tel. (02102) 486-0, Fax (02102) 486-1120,<br />
E-Mail: pr@meg.mee.com,<br />
www.mitsubishielectric.com<br />
Halle A5, Stand 425/524<br />
April 2014<br />
388 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Elektronisches Differenzdrucksystem<br />
zur Füllstandmessung<br />
Sicherheit bei korrosiven und abrasiven Medien mit der<br />
Keramikmesszelle im Deltabar FMD71<br />
Endress+Hauser erweitert sein<br />
bestehendes elektronisches Differenzdruckportfolio<br />
um den Deltabar<br />
FMD71. Dieser ist mit einer Keramikmesszelle<br />
ausgestattet, die es<br />
ermöglicht, den Füllstand von abrasiven<br />
und korrosiven Medien zu<br />
messen. Zu<strong>dem</strong> ist die Keramikmesszelle<br />
vollkommen vakuumfest<br />
und somit bestens geeignet, in Vakuumanwendungen<br />
zuverlässige<br />
Messergebnisse zu liefern. Ein weiterer<br />
Vorteil der Keramikmesszelle<br />
ist die Selbstüberprüfung, d. h. die<br />
Messzelle erkennt sofort, wenn sie<br />
beschädigt ist und meldet dies. Bei<br />
einer Konfiguration mit hygienischen<br />
Anschlüssen wird <strong>dem</strong> Deltabar<br />
FMD71 zu<strong>dem</strong> eine besonders<br />
kondensatfeste Keramikmesszelle<br />
eingesetzt.<br />
Mit diesen Vorteilen kommt die<br />
keramische Messzelle besonders in<br />
den Branchen Chemie, Lebensmittel<br />
und Pharma zur Geltung.<br />
Typische Anwendungen sind Füllstand-,<br />
Masse- oder Volumenmessungen<br />
von Flüssigkeiten in<br />
drucküberlagerten Behältern, Vakuumtanks,<br />
Reaktoren und Destillationskolonnen.<br />
Der Deltabar FMD71 bringt die<br />
typischen Vorteile eines elektronischen<br />
Messsystems zur Füllstandmessung<br />
mit sich. Durch den<br />
Der Deltabar<br />
FMD71 ist mit<br />
einer vollkommen<br />
vakuumfesten<br />
Keramikmess zelle<br />
ausgestattet und<br />
liefert in Vakuumanwendungen<br />
zuverlässige<br />
Messergebnisse.<br />
Verzicht <strong>auf</strong> Kapillare und Impulsleitungen<br />
ist die Füllstandmessung<br />
sehr zuverlässig und bietet eine<br />
hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.<br />
Zu<strong>dem</strong> wird die Sicherheit<br />
erhöht, da keine Leckagen mehr<br />
entstehen können. Messtechnische<br />
Probleme durch Vereisung, Verstopfung<br />
oder Kondensation treten<br />
nicht mehr <strong>auf</strong>. Die einfache Montage,<br />
kostengünstige Installation und<br />
der geringe Aufwand für Wartung<br />
und Instandhaltung machen das<br />
elektronische Differenzdrucksystem<br />
besonders kosteneffizient.<br />
Kontakt:<br />
Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />
Colmarer Straße 6, D-79576 Weil am Rhein,<br />
Tel. (07621) 975-01, Fax (07621) 975-555,<br />
E-Mail: info@de.endress.com,<br />
www.de.endress.com<br />
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• Variable Durchmesser bis DN 3000<br />
• Mit oder ohne integrierter Bedienund<br />
Schieberkammer<br />
• Parallel angeordnete Behälter<br />
• Gleichbleibende Trinkwasserqualität<br />
• Korrosionsbeständiges Material<br />
• Komplettlösung<br />
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<strong>auf</strong> der IFAT!<br />
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• Individuelle Fertigteilbauweise<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 389
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Smart gelöst<br />
Das neue wireless M-Bus-Funksystem von ZENNER ermöglicht die exakte Fernablesung von <strong>Wasser</strong>zählern,<br />
Wärmezählern und anderen Messgeräten.<br />
EDC-Funkmodul.<br />
Smarte und innovative Technologien<br />
zur Zählerdatenerfassung,<br />
-auswertung und -verarbeitung<br />
sind in der <strong>Wasser</strong>- und Energiemesstechnik<br />
längst ein Standard.<br />
Stadtwerke, Industrieunternehmen<br />
und Messdienste setzen zunehmend<br />
<strong>auf</strong> die zeit- und kostensparende<br />
Fernauslesung von Zählern.<br />
ZENNER hat jetzt ein neues wireless<br />
M-Bus-Funksystem entwickelt, mit<br />
<strong>dem</strong> sich <strong>Wasser</strong>- und Wärmezähler<br />
präzise aus der Ferne ablesen lassen.<br />
Herzstück des Funksystems, das<br />
den Namen „Opera“ trägt, ist im Hinblick<br />
<strong>auf</strong> die <strong>Wasser</strong>zähler das neu<br />
entwickelte EDC-Modul (Electronic<br />
Data Capture = elektronische Datenerfassung).<br />
Dieses Abtastmodul<br />
passt <strong>auf</strong> alle Trockenläufer-Zählwerke<br />
von ZENNER mit induktiv und<br />
rückwirkungsfrei (d. h. ohne Beeinflussung<br />
der Messgenauigkeit des<br />
Zählers) abtastbarer Modulatorscheibe.<br />
Neben den Einstrahlzählern<br />
ETKD und ETWD sind das derzeit<br />
die Mehrstrahlzähler MTKD und<br />
Alle Abbildungen: © ZENNER International GmbH & Co. KG<br />
MTWD sowie die neuen Ringkolbenzähler<br />
RTKD und RTKD-P.<br />
Das EDC-Modul wird <strong>auf</strong> den<br />
Zähler <strong>auf</strong>gesetzt, tastet die Modulatorscheibe<br />
ab und überträgt den<br />
so ermittelten exakten Stand des<br />
Rollenzählwerks über Funk via wireless<br />
M-Bus. Dabei erkennt die Elektronik,<br />
wie oft und in welche Richtung<br />
sich die Modulatorscheibe des<br />
Zählwerks bei durchfließen<strong>dem</strong><br />
<strong>Wasser</strong> dreht. So kann das EDC-Modul<br />
auch rückwärts l<strong>auf</strong>ende Zähler<br />
registrieren und falsch eingebaute<br />
Zähler erkennen. Beim neuen ZEN-<br />
NER-Energiezähler für Wärme und<br />
Kälte „zelsius C5“ ist das wireless M-<br />
Bus Modul bereits integriert.<br />
Besteht bei einem Kunden, der<br />
das neue wireless M-Bus-Funksystem<br />
einführen will, bereits ein Bestand<br />
an installierten Zählern, hat<br />
ZENNER auch hierfür entsprechende<br />
Lösungen entwickelt. „Bereits<br />
vorhandene impulsvorbereitete<br />
Zäh ler lassen sich unkompliziert<br />
über ein entsprechendes Splitt-Modul<br />
(Pulse data capture) in das wireless<br />
M-Bus-Funksystem integrieren.<br />
So machen wir quasi aus je<strong>dem</strong><br />
Zähler einen smarten Zähler“, erklärt<br />
Thomas Buchholz, Leiter Marketing<br />
und Produktmanager Systemtechnik<br />
bei ZENNER.<br />
Datensicherheit garantiert<br />
Das mobile Funksystem arbeitet<br />
mit unidirektionaler Datenübertragung.<br />
Die Messgeräte senden in<br />
bestimmten Intervallen eigenständig<br />
ein Datenprotokoll. Die Funkprotokolle<br />
sind aus Gründen der<br />
Datensicherheit nach neuestem<br />
technischem Stand verschlüsselt.<br />
Ringkolbenzähler mit EDC-Funkmodul.<br />
Dank OMS einfache Einbindung<br />
in intelligente Netze<br />
Speziell für den europäischen<br />
Markt hat ZENNER das EDC-Funkmodul<br />
nach <strong>dem</strong> europäischen<br />
Standard OMS (Open-Metering-System)<br />
entwickelt. Für die Betreiber<br />
von Messstellen ist das ein wichtiger<br />
Aspekt, der die Messtechnik zukunftsfähig<br />
macht und für Investitionssicherheit<br />
sorgt. OMS regelt<br />
die Einbindung batteriebetriebener<br />
Funkwasser- und Wärmezähler in<br />
Smart-Metering-Systeme. Alle OMS-<br />
Zähler sind unabhängig vom Hersteller<br />
mit Smart Meter Gateways<br />
kompatibel. So lassen sich OMS-<br />
Zähler einfach in das neue wireless<br />
M-Bus-Funksystem von ZENNER<br />
einbinden.<br />
Kontakt:<br />
ZENNER International GmbH & Co. KG,<br />
Römerstadt 6,<br />
D-66121 Saarbrücken,<br />
Tel. (0681) 99676-30,<br />
Fax (0681) 99 676-3100,<br />
E-Mail: info@zenner.com,<br />
www.zenner.com<br />
Halle A5, Stand 512<br />
April 2014<br />
390 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Höhere Genauigkeit bei schwierigen<br />
Messbedingungen<br />
NIVUS GmbH forscht in der Echtzeitdurchfluss Modellierung<br />
mithilfe von Geschwindigkeitsprofil messungen nach<br />
Störungen in offenen Gerinnen<br />
Der Messtechnikspezialist für<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>systeme<br />
hat eine Doktorarbeit in Auftrag gegeben,<br />
um Problemstellungen aus<br />
der Praxis in Zukunft noch besser<br />
begegnen zu können. Die Ergebnisse<br />
der Doktorarbeit wurden jetzt der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam<br />
mit der Universität Straßburg hat<br />
Dr.-Ing. Laurent Solliec das Fließ- und<br />
Strömungsverhalten von <strong>Wasser</strong> in<br />
offenen Kanälen und Gerinnen nach<br />
Störungen untersucht. Der Fokus lag<br />
bei der effizienten Erfassung der<br />
genauen lokalen Geschwindigkeiten,<br />
um eine höhere Genauigkeit in der<br />
Durchflussmessung zu erzielen.<br />
Die vorliegende Doktorarbeit<br />
konzentriert sich <strong>auf</strong>grund der<br />
geforderten Messgenauigkeit <strong>auf</strong><br />
Geschwindigkeitsprofilmessungen<br />
mittels Kreuzkorrelations-Technologie<br />
<strong>auf</strong> Ultraschallbasis. Das Ziel<br />
war die Erstellung eines genauen<br />
mathematischen Echtzeitmodells,<br />
um aus den gemessenen lokalen<br />
Geschwindigkeiten bei teilgefüllten<br />
Kanälen mit Störungen die reale<br />
mittlere Geschwindigkeit zu berechnen.<br />
Durch bauliche Gegebenheiten<br />
ist es in der Praxis oft nicht möglich,<br />
die notwendigen Beruhigungsstrecken<br />
einzuhalten, um ein optimales<br />
Fließprofil zu erhalten. Dadurch<br />
sind Messungen häufig an<br />
Stellen notwendig, die durch Gerinnebögen<br />
oder seitliche Zuläufe<br />
beeinträchtigt werden. Bisher wurde<br />
die Genauigkeit dieser Messstellen<br />
beispielsweise durch teure bauliche<br />
Maßnahmen kompensiert. Mit <strong>dem</strong><br />
neuen hydraulischen Ansatz können<br />
künftig bei hoher Genauigkeit<br />
Kosteneinsparungen erzielt werden.<br />
Damit ermöglichen die Ergebnisse<br />
der Doktorarbeit genauere und effizientere<br />
Durchflussmessungen für<br />
künftige Messgerätegenerationen.<br />
Kontakt:<br />
NIVUS GmbH,<br />
Herbert Gauderer,<br />
Im Täle 2,<br />
D-75031 Eppingen,<br />
Tel. (07262) 9191-834,<br />
Fax (07262) 9191-999,<br />
E-Mail: info@nivus.com, www.nivus.de<br />
Halle A5, Stand 235/334<br />
<strong>Wasser</strong><br />
Analytik<br />
05.05 - 09.05 • Halle A5 • Stand 333<br />
Floc-Tester<br />
■ Stufenlos regelbare<br />
Rührgeschwindigkeit<br />
für das Labor und den<br />
mobilen Einsatz<br />
■ Für verschiedene<br />
Applikationen,<br />
z.B. Prüfung der Wirksamkeit<br />
von Flockungs- bzw.<br />
Fällungsmitteln<br />
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Schleefstraße 12<br />
44287 Dortmund<br />
Tel. (+49)231/94510-755<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 391<br />
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| FOKUS<br />
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IFAT Sonderteil<br />
Messgeräte zur Beurteilung und Verbesserung<br />
von Qualitätsparametern<br />
Die BTG Instruments GmbH stellt<br />
<strong>auf</strong> der Messe transportable<br />
Messgeräte zur Beurteilung und Verbesserung<br />
von Qualitätsparametern<br />
für Industrieanwendungen und Forschung<br />
aus. Der Particle Charge Detector<br />
(PCD) misst Strömungspotenziale<br />
kolloidal gelöster Substanzen in<br />
wässrigen Proben. Hiermit können<br />
Produkte charakterisiert und prozessabhängig<br />
ausgewählt werden. Als<br />
innovative Messapparatur ermöglicht<br />
das Drainage Freeness Retention<br />
(DFR) Gerät die Simulation von<br />
<strong>Abwasser</strong>behandlungen, um insbesondere<br />
die Schlammentwässerung<br />
zu optimieren.<br />
BTG Instruments ist ein führender<br />
Hersteller von Produkten für die Papier-<br />
und Zellstoffindustrie, diese finden<br />
aber auch zunehmend Einsatz in der<br />
Umwelt- und Lebensmitteltechnik sowie<br />
der chemischen Zuliefererindustrie.<br />
Das Produktportfolio umfasst Laborgeräte<br />
zur Qualitätskontrolle sowie<br />
Sensoren und Analysatoren für die<br />
kontinuierliche Messung im Prozess.<br />
Kontakt:<br />
BTG Instruments GmbH,<br />
Arzbergerstraße 10, D-82211 Herrsching,<br />
Tel. (08152) 9312-0, Fax (08152) 9312-900,<br />
E-Mail: instruments@btg.com, www.btg.com<br />
Halle A3, Stand 534<br />
Mütek DFR-05 Drainage Freeness<br />
Retention.<br />
Optische Trübungsmessung mit <strong>dem</strong> Sensor<br />
JUMO ecoLine NTU<br />
Die Trübungsmessung nach DIN<br />
EN ISO 7027 ist ein effizientes<br />
und weitverbreitetes Messverfahren<br />
zur Qualitätskontrolle und Gütebestimmung<br />
insbesondere von Wässern<br />
mit geringer bis mittlerer Trübung.<br />
Mit <strong>dem</strong> optischen Trübungssensor<br />
ecoLine NTU bietet JUMO<br />
jetzt ein solches Verfahren an. Der<br />
Spezialist für Mess- und Regeltechnik<br />
erweitert damit sein Programm an<br />
Mit <strong>dem</strong> Sensor ecoLine NTU bietet JUMO erstmals<br />
einen Sensor zur Trübungsmessung an.<br />
Sensoren für die Flüssigkeitsanalyse<br />
um eine neue Messgröße und baut<br />
gleichzeitig das Angebot an optischen<br />
und digitalen Messverfahren aus.<br />
Das Messprinzip des JUMO eco-<br />
Line NTU basiert <strong>auf</strong> einer Infrarotlichtmessung<br />
nach <strong>dem</strong> 90°-Streulichtprinzip.<br />
Durch die Trübungsmessung<br />
bei einer Wellenlänge von<br />
880 nm und einem Messbereich von<br />
0 bis 4000 NTU ist der Sensor für die<br />
Anwendung in vielfältigen Bereichen<br />
geeignet. Trinkwasserüberwachung,<br />
kommunale und industrielle<br />
<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung, <strong>Abwasser</strong>endkontrolle,<br />
Gewässer-Monitoring<br />
oder der Einsatz in Fischzuchtbetrieben<br />
sind nur einige Beispiele.<br />
Der Sensor ist für Einsatztemperaturen<br />
von 0 bis 50 °C geeignet.<br />
Das Sensorgehäuse besteht aus PVC<br />
und zeichnet sich durch eine schlanke<br />
und robuste Bauweise aus. Die<br />
Speicherung der Kalibrierdaten und<br />
die Kalibrierhistorie erfolgen in der<br />
implementierten Elektronik. Das ermöglicht<br />
einen schnellen Einsatz<br />
ohne ständige Rekalibrierung. Als<br />
Zubehör sind sowohl Eintauch- als<br />
auch Durchflussarmaturen erhältlich.<br />
Der JUMO ecoLine NTU wird<br />
über die digitale Schnittstelle RS485<br />
an das Anzeigegerät/Regler JUMO<br />
AQUIS 500 RS angeschlossen und ist<br />
so als komplette Messeinheit vor Ort<br />
einsatzfähig. Der JUMO AQUIS 500 RS<br />
verfügt zu<strong>dem</strong> über je zwei Analogund<br />
Schaltausgänge und eignet sich<br />
somit sehr gut zur Anbindung an<br />
übergeordnete Systeme. Klartext-<br />
Anzeigen im Display erleichtern<br />
die Bedienung, eine Hintergrundbeleuchtung<br />
erlaubt das Ablesen auch<br />
bei ungünstigen Lichtverhältnissen.<br />
Kontakt:<br />
JUMO GmbH & Co. KG,<br />
Moritz-Juchheim-Straße 1, D-36039 Fulda,<br />
E-Mail: mail@jumo.net, www.jumo.net<br />
Halle A5, Stand 327<br />
April 2014<br />
392 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Viega Geopress-Anbohrarmatur:<br />
schnell, sicher, wirtschaftlich.<br />
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Viega. Eine Idee besser ! Endlich eine Anbohrarmatur, die Ihnen witterungsunabhängiges Arbeiten ermöglicht. Die Geopress-<br />
Anbohrarmatur für Gas- und <strong>Wasser</strong>-Hausanschlüsse lässt sich dank der Viega Presstechnik ebenso schnell wie sicher verarbeiten<br />
und dank Traceability Code zurückverfolgen. Mehr Informationen: Technische Beratung Telefon +49 2722 61-1100 · www.viega.de<br />
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<strong>Wasser</strong>-Hausanschluss<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 393
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
NANOCOLOR® Analysensystem zur schnellen<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>analytik<br />
Thermoblock NANOCOLOR ® VARIO C2: konstante Aufschlussbedingungen, maximale<br />
Sicherheit für den Anwender.<br />
NANOCOLOR ® Reagenzien sind analytische Reagenzien<br />
für die Routineanalytik, Eigenüberwachung<br />
und Betriebsanalytik.<br />
Kontakt:<br />
MACHEREY-NAGEL<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Postfach 10 13 52,<br />
D-52313 Düren<br />
Tel. (02421) 969-0,<br />
Fax (02421) 969-199,<br />
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sales@mn-net.com,<br />
www.mn-net.com<br />
Halle A5,<br />
Stand 223/322<br />
MACHEREY-NAGEL bietet ein<br />
breites Spektrum von Produkten<br />
aus den Bereichen Filtrieren &<br />
Testen, <strong>Wasser</strong>analytik, Chromatographie<br />
und Bioanalytik und steht<br />
dabei für hohe Qualität, Innovation<br />
und Zuverlässigkeit in der molekularbiologischen<br />
und chemischen<br />
Analytik. Besonders als Spezialist für<br />
<strong>Wasser</strong>analytik hat sich das weltweit<br />
tätige Familienunternehmen<br />
als einer der führenden Hersteller<br />
etabliert. Mit <strong>dem</strong> NANOCOLOR®<br />
Analysensystem bietet das Unternehmen<br />
<strong>dem</strong> Anwender von der<br />
Probenvorbereitung bis zur Messung<br />
komplette Lösungen für eine<br />
schnelle und zuverlässige <strong>Wasser</strong>und<br />
<strong>Abwasser</strong>analytik.<br />
Das NANOCOLOR® Analysensystem<br />
umfasst hochwertige Photometer<br />
und Thermoblöcke, Rundund<br />
Rechteckküvettenteste, Sonderchemikalien,<br />
umfangreiches<br />
Analysenzubehör, ein System zur<br />
analytischen Qualitätssicherung sowie<br />
zahlreiche Serviceleistungen.<br />
NANOCOLOR® Reagenzien sind<br />
analytische Reagenzien für die Routineanalytik,<br />
Eigenüberwachung<br />
und Betriebsanalytik, welche durch<br />
ihre besonders einfache Handhabung<br />
bestechen. Die genaue und<br />
praktische Vordosierung gewährt<br />
<strong>dem</strong> Anwender gleichzeitig eine<br />
höchste Mess- und Arbeitssicherheit.<br />
Ausgewertet werden alle NANO-<br />
COLOR® Teste <strong>auf</strong> den NANOCO-<br />
LOR® Photometern, z. B. mit <strong>dem</strong><br />
Spektralphotometer NANOCOLOR®<br />
VIS oder <strong>dem</strong> neuen NANOCOLOR®<br />
UV/VIS II. Alle NANOCOLOR® Photometer<br />
sind einfach zu bedienen und<br />
überzeugen durch eine klare und<br />
übersichtliche Benutzerführung.<br />
Die NANOCOLOR® Barcode Technologie<br />
(NBT) ermöglicht durch die<br />
vollautomatische Blitz-Küvettenerkennung<br />
eine einfache und schnelle<br />
Routineanalytik. Der Aufruf der<br />
Testmethode, die Messung und die<br />
Speicherung des Messergebnisses<br />
erfolgen automatisch ohne weiteren<br />
Tastendruck. NANOCOLOR®<br />
Photometer können über modernste<br />
Schnittstellen und den Computer<br />
in kürzester Zeit mit neuen Testen<br />
und Methoden aktualisiert werden.<br />
Neben vorprogrammierten Testen<br />
und photometrischen Basisfunktionen<br />
können <strong>auf</strong> den Spektralphotometern<br />
sogar DIN-konforme Trübungsmessungen,<br />
Farbmessungen,<br />
brautechnische Analysenmethoden<br />
sowie enzymatische Messungen<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Thermoblöcke NANOCOLOR®<br />
VARIO 4, NANOCOLOR® VARIO C2<br />
und NANOCOLOR® VARIO HC ermöglichen<br />
<strong>dem</strong> Anwender eine schnelle<br />
und sichere Durchführung aller in<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>analytik<br />
erforderlichen Proben<strong>auf</strong>schlüsse.<br />
Standardprogramme für Routine<strong>auf</strong>schlüsse,<br />
wie z. B. für CSB, TOC, gesamt-Stickstoff,<br />
gesamt-Phosphor<br />
und Metalle sind in den Thermoblöcken<br />
vorprogrammiert und helfen<br />
<strong>dem</strong> Anwender, Fehler zu vermeiden.<br />
Das einzigartige NANOCOLOR®<br />
T-Set ist ein elektronischer Thermofühler,<br />
der zur Temperaturkontrolle<br />
und automatischen Kalibrierung aller<br />
Thermoblöcke geeignet ist. Zur<br />
internen Qualitätskontrolle können<br />
die Thermoblöcke mit <strong>dem</strong> NANO-<br />
COLOR® T-Set eigenständig vom Anwender<br />
überprüft werden.<br />
Mit NANOCONTROL bietet MA-<br />
CHEREY-NAGEL ein innovatives System<br />
für die analytische Qualitätskontrolle.<br />
Dies beinhaltet u. a. Einzelund<br />
Multistandards, die für spezielle<br />
Anwendungsgebiete entwickelt<br />
wurden. Der regelmäßige Gebrauch<br />
von NANOCONTROL Standards<br />
führt zu einem objektiven Beweis<br />
der Genauigkeit der photometrischen<br />
Analytik und bestätigt <strong>dem</strong><br />
Anwender die Verlässlichkeit der erzielten<br />
Messergebnisse.<br />
Das NANOCOLOR® System für<br />
die photometrische <strong>Wasser</strong>analytik<br />
und das NANOCONTROL System für<br />
die analytische Qualitätssicherung<br />
stehen für die zukunftsorientierte<br />
Kombination von sicherer <strong>Wasser</strong>analytik<br />
und vollständiger Qualitätskontrolle.<br />
April 2014<br />
394 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />
GASFACHLICHE &<br />
WASSERFACHLICHE<br />
AUSSPRACHETAGUNG<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
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2014 in Karlsruhe<br />
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Gas-/<strong>Wasser</strong>-Fachmesse<br />
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30.9 1.10<br />
Mo Di Mi<br />
Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihren Besuch!<br />
Mit den kostenfreien Newslettern „watNews“ und<br />
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www.wat-dvgw.de/<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 395
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Neues von ProMinent<br />
ProMinent: Experts in Chem-Feed and Water Treatment<br />
Unter <strong>dem</strong> Claim „Experts in<br />
Chem-Feed and Water Treatment“<br />
beweist ProMinent <strong>auf</strong> der<br />
IFAT seine Kompetenz in den Bereichen<br />
Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und Prozess-/Kühlwasser.<br />
Auf <strong>dem</strong> Messestand<br />
verdeutlicht der Hersteller mit<br />
„Produkt-Inseln“ die unterschiedlichen<br />
Einsatzmöglichkeiten seiner<br />
Komponenten und Systeme.<br />
Auf unterschiedlichen Produkt-<br />
Inseln sind Magnet- und Motordosierpumpen,<br />
Dosierstationen,<br />
Mess- und Regelgeräte, Polymeransetz-<br />
und Dosieranlagen sowie Elektrolyse-<br />
und Chlordioxidanlagen zu<br />
sehen.<br />
Zur einfachen Zuordnung der<br />
Bereiche Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> sowie<br />
Prozess-/Kühlwasser sind die<br />
Inseln farblich differenziert und die<br />
Exponate entsprechend gekennzeichnet.<br />
Alle Komponenten, Systeme<br />
und Technologien können dadurch<br />
einfach und eindeutig den<br />
Modulare Dosierstationen, ausgestattet mit<br />
Motordosierpumpe Sigma.<br />
Bereichen zugeordnet werden, in<br />
denen sie zum Einsatz kommen.<br />
Mit seinen Verfahren wird ProMinent<br />
auch <strong>dem</strong> Minimierungsgebot<br />
der Trinkwasserverordnung gerecht:<br />
Das bedeutet beispielsweise<br />
eine chemikalienfreie <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />
durch Behandlung mit ultraviolettem<br />
Licht. Oder, sofern notwendig,<br />
mit einer Desinfektion mit<br />
möglichst geringem Einsatz von<br />
Chemikalien. Mit einer ProMaqua ®<br />
Chlordioxid- oder Elektrolyseanlage<br />
lässt sich das Desinfektionsmittel<br />
gemäß Trinkwasserverordnung vor<br />
Ort erzeugen.<br />
Wie flexibel die Einsatzmöglichkeiten<br />
seiner Dosiersysteme sind,<br />
beweist der Hersteller auch mit<br />
seinen plattenmontierten Dosiersystemen<br />
Dulcodos DSWa: Die<br />
Lösungen reichen von der Dosierung<br />
von Bioziden und Inhibitoren<br />
in Kühlwasser, der pH-Neutra lisation<br />
durch exakte Zugabe von<br />
Laugen und Säuren, der Entsalzung<br />
von Prozesswässern bis hin zur Dosierung<br />
von Fällmitteln (Eisen-III-<br />
Chlorid) zur <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Ausgestattet mit einer Membrandosierpumpe<br />
delta mit geregeltem<br />
Magnetantrieb Optodrive in Kombination<br />
mit <strong>dem</strong> Durchflussmess gerät<br />
Dulcoflow, gewährleisten die Stationen<br />
eine effiziente Chemi ka lienzugabe<br />
mit hoher Dosiergenauigkeit.<br />
Mit einem weiteren Exponat, einer<br />
Polymeransetz- und Dosierstation<br />
Polymore, lässt sich die Klärschlammentwässerung<br />
optimieren. Mit dieser<br />
Anlage können, in Kombination mit<br />
einem Big-Bag-Entleerungssystem für<br />
pulverförmige Polymere, Flockungsmittel<br />
sehr genau in gelöster Form<br />
zudosiert werden.<br />
Staubfreie Entleerung und<br />
hohe Dosiergenauigkeit<br />
In nahezu allen Bereichen der Industrie<br />
wird Schüttgut, sprich Granulate<br />
oder pulverförmige Stoffe,<br />
Mess- und Regelgerät DULCO<br />
METER ® diaLog DACa.<br />
verarbeitet. Das Handling ist eine<br />
Herausforderung – es kann beispielsweise<br />
verklumpen oder Staub<br />
entwickeln. Mit seiner Big-Bag-<br />
Entleerungsstation in Kombination<br />
mit Multischneckendosierer gewährleistet<br />
ProMinent eine staubfreie<br />
Entleerung und eine genaue<br />
Dosierung des Schüttgutes.<br />
Tomal Big-Bag Entleererstationen<br />
sind für die Verwendung von<br />
Einweg- als auch von Mehrwegsäcken<br />
konstruiert. Die Entleerungseinrichtung<br />
dient zur Aufnahme<br />
und zur Entleerung eines Big Bag<br />
bis 1000 kg. Der Big Bag wird mithilfe<br />
des Hebekreuzes in das Gestell<br />
eingehängt.<br />
Die Entleerstation ist bei Einsatz<br />
von Einwegsäcken mit Pyramiden-<br />
Messer, bei Verwendung von Mehrwegsäcken<br />
mit einer Klappe ausgestattet.<br />
Der Big-Bag wird mithilfe<br />
eines Hebekreuzes in das Gestell<br />
eingehängt. Der Entleerungstrichter<br />
ist <strong>auf</strong> die verwendete Sackgröße<br />
abgestimmt. Eine spezielle Gummidichtung<br />
sorgt für eine minimale<br />
Staubentwicklung. Als Austragshilfe<br />
dient eine Rütteleinrichtung, die<br />
von <strong>dem</strong> Leerniveaumelder unter<br />
<strong>dem</strong> Ausl<strong>auf</strong> angesteuert wird. Der<br />
30 Liter Pulvervorlagebehälter dient<br />
zur Übergabe des Pulvers in eine<br />
Fördereinrichtung. In Kombination<br />
April 2014<br />
396 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
mit <strong>dem</strong> TOMAL Multischneckendosierer<br />
lassen sich frei- oder<br />
schwerfließende Schüttgüter entleeren<br />
und dosieren.<br />
Mit seiner einzigartigen Konstruktion<br />
ist der Tomal Multischneckendosierer<br />
hervorragend für die<br />
Dosierung von Pulvern und Granulaten<br />
geeignet. Die selbstreinigende<br />
Konstruktion gewährleistet eine sichere<br />
Siloentleerung mit einer großen,<br />
aktiven Einl<strong>auf</strong>fläche. Die Tomal<br />
Dosierer können in nahezu jeden<br />
Prozess integriert werden, egal ob<br />
kontinuierlich oder diskontinuierlich.<br />
Die volumetrischen Dosierer sind<br />
für eine sichere Siloentleerung mit<br />
gleichzeitiger hoher Dosiergenauigkeit<br />
für nahezu alle Feststoffe konzipiert.<br />
Er kann in Kombination mit<br />
Wiegetechnik zu einem gravimetrischen<br />
Dosiersystem ausgebaut<br />
werden. Dies bietet sich bei großen<br />
Schwankungen im Schüttgewicht an.<br />
Modulare Dosierstationen<br />
Die modular <strong>auf</strong>gebauten Dulcodos-<br />
Dosierstationen sind für die präzise<br />
Dosierung von Chemikalien und<br />
Zusatzstoffen geeignet.<br />
Dafür sorgt als Herzstück eine<br />
Motordosierpumpe Sigma. Sie arbeitet<br />
besonders sicher, hat eine Genauigkeit<br />
von besser als 2 % und kann<br />
mengen- und messwertabhängig,<br />
zeit- und pulsgesteuert dosieren.<br />
Die Stationen lassen sich an den<br />
individuellen Einsatzzweck anpassen.<br />
Der einheitliche modulare Aufbau<br />
aus Standardkomponenten macht’s<br />
möglich, verkürzt gleichzeitig die<br />
Lieferzeiten, auch von Ersatzteilen,<br />
und begrenzt die Kosten. Für die<br />
Rohre und die medienberührten Teile<br />
der Pumpen stehen verschiedene<br />
Werkstoffe zur Wahl.<br />
Basis-Ausführung oder<br />
Vollausstattung<br />
Bereits die Basis-Ausführung ist<br />
komfortabel ausgestattet und bietet<br />
Überstrom- und Rückschlagventile,<br />
dazu einen Spülanschluss, der die<br />
Reinigung der gesamten Station<br />
beim Chemikalienwechsel ermöglicht.<br />
Die Erweiterungsoptionen wie<br />
Pulsationsdämpfer, Manometer und<br />
Spritzschutz sind in der voll ausgestatteten<br />
„Full Feature“-Version<br />
bereits standardmäßig enthalten.<br />
Kontakt:<br />
ProMinent GmbH,<br />
Im Schuhmachergewann 5-11,<br />
D-69123 Heidelberg,<br />
Tel. (06221) 842-0,<br />
Fax (06221) 842-215,<br />
E-Mail: info@prominent.com,<br />
www.prominent.com<br />
Halle A3, Stand 431<br />
TOMAL<br />
Big-Bag<br />
Entleererstationen.<br />
TOMAL Multischneckendosierer.<br />
Gas, <strong>Wasser</strong>,<br />
Fernwärme, <strong>Abwasser</strong>,<br />
Dampf, Strom<br />
Vollständige Funktionalität unter<br />
WINDOWS, Projektverwaltung,<br />
Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />
Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />
Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />
Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />
Stationäre und dynamische Simulation,<br />
Topologieprüfung (Teilnetze),<br />
Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />
Mischung von<br />
Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />
Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />
Schwachlast und Kondensation,<br />
Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />
Speicherung von<br />
Rechenfällen<br />
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TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />
INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 397
| FOKUS<br />
|<br />
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Standardwerk zur Errichtung und<br />
Sanierung von Quellfassungen<br />
Edition<br />
Quellfassungsanlagen zur<br />
Trinkwasserversorgung<br />
Das neue, umfangreiche Fachbuch beschäftigt sich mit Quellen zur Trinkwasser<br />
gewinnung und klammert die Mineralwasser-, Thermalwasserund<br />
Heilwasserquellen bewusst aus, da hier andere Bewertungsmaßstäbe<br />
und Nutzungskonzepte gelten. Mit dieser Neuerscheinung über den<br />
Bau und Betrieb von Quellfassungen für die Trinkwasserversorgung wird<br />
die Reihe der Standardwerke zur <strong>Wasser</strong>gewinnung im Deutschen Industrieverlag<br />
fortgeführt. Das Buch wendet sich gleichermaßen an Betreiber<br />
wie Planer und Genehmigungsbehörden, die mit der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
beschäftigt sind.<br />
Christoph Treskatis, Horst Tauchmann<br />
1. Auflage 2013<br />
692 Seiten, vierfarbig, 170 x 240 mm, Hardcover<br />
Erhältlich in 2 Varianten<br />
www.di-verlag.de<br />
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1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7125-6<br />
für € 128,- (zzgl. Versand)<br />
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mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />
1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7127-X<br />
für € 148,- (zzgl. Versand)<br />
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Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
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Bankleitzahl<br />
Kontonummer<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
PAQZT2013<br />
Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher 398 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Analysenautomat zur qualitativen<br />
Bestimmung der <strong>Wasser</strong>härte<br />
Die <strong>Wasser</strong>härte wird im Wesentlichen<br />
durch die Konzentration<br />
von Calzium- und Magnesiumionen<br />
im <strong>Wasser</strong> bestimmt. Die Enthärtung<br />
des <strong>Wasser</strong>s durch Ionentauscher<br />
oder Membranfiltrationsanlagen ist<br />
bei einer Vielzahl von Pro zessen<br />
notwendig, etwa bei der Aufbereitung<br />
von Speisewasser für Kraftwerke<br />
oder Dampfkesselanlagen, in der<br />
chemischen Industrie, bei der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
oder in der<br />
Herstellung von Mikroelektronik.<br />
Für die automatisierte Bestimmung<br />
der <strong>Wasser</strong>härte gibt es bisher<br />
zwei verschiedene Verfahren:<br />
Mit <strong>dem</strong> ersten, sogenannten titrimetrischen<br />
Verfahren zur qualitativen<br />
Bestimmung der <strong>Wasser</strong>härte<br />
lässt sich die <strong>Wasser</strong>härte je nach<br />
zugegebener Menge eines Reagenzes<br />
absolut bestimmen. Dabei wird<br />
so lange Reagenz zugegeben, bis ein<br />
Farbumschlagspunkt photometrisch<br />
detektiert und ein Wert angegeben<br />
wird. Das Verfahren ist jedoch<br />
fehlerträchtig und dauert lange, da<br />
nach jeder Zugabe von Reagenz<br />
eine chemische Reaktion abgewartet<br />
werden muss. Ein Ergebnis ist nur in<br />
groben Schritten zu erzielen, da die<br />
Zahl der Titrationsschritte bei einer<br />
feineren Mess<strong>auf</strong>lösung unpraktikabel<br />
hoch werden würde.<br />
Beim zweiten, <strong>dem</strong> quantitativen<br />
Verfahren, wird durch einmalige<br />
Zugabe eines Reagenzes lediglich<br />
ermittelt, ob die <strong>Wasser</strong>härte<br />
ober- oder unterhalb eines Wertes<br />
liegt. Also etwa kleiner 0,2 °dH.<br />
Nicht bestimmt wird, ob der reale<br />
Wert nun 0,02 oder 0,19 °dH beträgt.<br />
In der Praxis macht dies aber<br />
einen großen Unterschied.<br />
Bei einem von Weidner-Technik<br />
neuentwickelten Verfahren ist es<br />
möglich, mit einer schnellen einmaligen<br />
Zugabe eines Reagenzes<br />
einen <strong>auf</strong> 0,01 °dH genauen Wert<br />
zwischen 0,01 °dH und 0,5 °dH zu<br />
bestimmen.<br />
Durch niedrigen Reagenzverbrauch<br />
und eine schnelle Reaktion<br />
kann eine <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlage<br />
nun im Minutentakt überwacht werden.<br />
Eine bedarfsgerechte Auslösung<br />
der Regeneration zum Ende des<br />
Betriebsspiels ist möglich. Potenziell<br />
sind Einsparungen bei Regenerationssalz<br />
und Regenerationswasser in Höhe<br />
von 5 % möglich. Die Dokumentation<br />
der Messwerte kann über eine eingebaute<br />
SD-Karte oder einen integrierten<br />
Webserver erfolgen. Die gesamte<br />
Konstruktion wird industriegerecht<br />
durch geführt und ist auch harten<br />
Anforderungen gewachsen. Optional<br />
ist ein Schutzgehäuse erhältlich.<br />
Kontakt:<br />
Weidner <strong>Wasser</strong>technik GmbH,<br />
Zechenstraße 25 b, D-45699 Herten,<br />
Tel. (02366) 1809-0,<br />
E-Mail: info@wasserchemie.de,<br />
www.wasserchemie.de<br />
Halle A4, Stand 201B<br />
Analysenautomat von Weidner-<br />
Technik: Durch niedrigen Reagenzverbrauch<br />
und eine schnelle<br />
Reaktion kann eine <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlage<br />
nun im<br />
Minutentakt überwacht werden.<br />
www.funkegruppe.de<br />
Funke Kunststoffe GmbH<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 399
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Klärungsbedarf: WELTEC optimiert kommunale<br />
<strong>Abwasser</strong>anlagen<br />
Die anaerobe Vergärung und Verwertung von Klärschlamm aus kommunalen <strong>Abwasser</strong>anlagen wird in<br />
Zukunft eine zunehmend größere Rolle spielen. Um eine ökonomisch und ökologisch tragfähige Lösung zu<br />
garantieren, entscheiden sich immer mehr Kommunen für eine energetische Optimierung ihrer Kläranlagen. In<br />
der Anlagen-Größenklasse von 20 000 bis 30 000 EW (Einwohnerwert) bietet der Biogasanlagenhersteller<br />
WELTEC BIOPOWER aus Vechta ein lukratives Nachrüstungs-Paket für die anaerobe Klärschlammbehandlung.<br />
Klärung: WELTEC sieht energetisches Optimierungspotenzial<br />
in der anaeroben Klärschlammbehandlung<br />
für Anlagen von 20 000 bis 30 000 EW.<br />
Nachhaltige Strategien der Klärschlammbehandlung<br />
sind dringend<br />
erforderlich – nicht zuletzt,<br />
weil die Bundesregierung plant, die<br />
Klärschlammausbringung zu Düngezwecken<br />
zu beenden. Zu<strong>dem</strong> ist<br />
die ungenutzte Energieausbeute,<br />
die in <strong>dem</strong> Energieträger schlummert<br />
und im Kläranlagenbetrieb<br />
teilweise noch nicht verwertet wird,<br />
unverändert hoch. Diese Rahmenbedingungen<br />
verstärken den Handlungsdruck<br />
für die Kommunen,<br />
auch <strong>auf</strong>grund steigender Energiepreise.<br />
Daher hat WELTEC BIOPOWER<br />
für die anaerobe Klärschlammbehandlung<br />
einen verfahrenstechnischen<br />
Optimierungsansatz entwickelt:<br />
Nach der Vorbehandlung des<br />
<strong>Abwasser</strong>s und der Entfernung der<br />
Schmutzstoffe ist gerade die anaerobe<br />
Klärschlammvergärung, bei<br />
der das Klärgas entsteht, der Prozessschritt,<br />
der ein hohes Energieverwertungs-<br />
und damit Einsparpotenzial<br />
für die Kläranlage bietet.<br />
„Mit dieser Möglichkeit, Strom<br />
für den Eigenverbrauch zu generieren,<br />
können die Energiekosten der<br />
Klärwerke um bis zu ein Viertel gesenkt<br />
werden“, unterstreicht Hajo<br />
Schierhold, Vertriebsleiter von<br />
WELTEC BIOPOWER. „Auch die vom<br />
Blockheizkraftwerk produzierte<br />
Wärme kann direkt und kostengünstig<br />
zur Beheizung von Gebäuden<br />
sowie des Fermenters und damit<br />
zur Beschleunigung des gesamten<br />
Vergärungsprozesses eingesetzt<br />
werden“, ergänzt Schierhold.<br />
Zusätzlich verringert sich infolge<br />
der Vergärung die Menge des Klärschlamms,<br />
was unter <strong>dem</strong> Strich zu<br />
geringeren Kosten für die Schlammentsorgung<br />
führt. „Dies senkt<br />
nochmals die Betriebskosten der<br />
Kläranlage“, erläutert Hajo Schierhold.<br />
Neben <strong>dem</strong> betriebswirtschaftlichen<br />
entsteht noch ein gesamtwirtschaftlicher<br />
Nutzen für die<br />
Ökobilanz: Durch die Reduktion<br />
werden schädliche Klimagasemissionen<br />
vermieden, die bei der aeroben<br />
Schlammstabilisierung in die<br />
Atmosphäre diffundieren.<br />
Der Genuss dieser Nutzenvorteile<br />
setzt jedoch den Einbau der passenden<br />
Anlagentechnologie voraus:<br />
Notwendig ist eine geeignete,<br />
an den Eigenschaften des Klärschlamms<br />
ausgerichtete Anaerobstufe<br />
zur Schlammstabilisierung,<br />
ausgerüstet mit einem Spezialdach,<br />
das als Zwischenspeicher des Energieträgers<br />
Faulgas für die BHKW-<br />
Versorgung ausgelegt ist.<br />
Dafür eignen sich speziell die in<br />
Modulbauweise errichteten Fermenter<br />
von WELTEC BIOPWER: In<br />
diesen bewährten Bioreaktoren aus<br />
Edelstahl werden die schädlichen<br />
Kohlenstoffverbindungen durch mikrobiologische<br />
Abbauprozesse unter<br />
Luftabschluss effizient zu Methan<br />
umgewandelt. „Bei steigenden<br />
Energiepreisen und den Vorteilen<br />
einer reduzierten Klärschlammmenge<br />
wird die Umstellung von Kläranlagen<br />
<strong>auf</strong> energetische Faulgasverwertung<br />
speziell in den Größenklassen<br />
von 10 000 bis 30 000 EW<br />
interessant“, erklärt Hajo Schierhold.<br />
Besonders bei einem Einwohnerwert<br />
von 20 000 besitzen die Anlagen<br />
den höchsten Anteil an Eigenenergieverbrauch<br />
und damit das<br />
höchste Einsparpotenzial.<br />
Dies hat sich bereits bis nach Ungarn,<br />
Frankreich und Finnland herumgesprochen,<br />
denn in diesen Ländern<br />
investieren Betreiber bereits in<br />
das WELTEC-Paket aus speziell ausgelegten<br />
Fermentern, hochwertigen<br />
Komponenten und verfahrenstechnischer<br />
Optimierung der Energieausbeute.<br />
Zu<strong>dem</strong> scheint es hier<br />
gerade das Ergebnis des umfangreichen<br />
Know-hows aus der Biogastechnologie<br />
zu sein, das die Investoren<br />
überzeugt: die individuelle<br />
Komplettlösung – beginnend bei<br />
der Bodenplatte über die Fermentertechnik<br />
bis hin zum BHKW.<br />
Kontakt:<br />
WELTEC BIOPOWER GmbH,<br />
Zum Langenberg 2,<br />
D-49377 Vechta,<br />
Tel. (04441) 99978-0,<br />
Fax (04441) 99978-8,<br />
E-Mail: info@weltec-biopower.de,<br />
www.weltec-biopower.de<br />
Halle A3, Stand 523<br />
April 2014<br />
400 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Optimierung von Kläranlagen<br />
Verbesserung der Reinigungsleistung durch Polstofffiltration<br />
Mit zunehmender allgemeiner Leistung von Kläranlagen wird die Abl<strong>auf</strong>qualität in immer stärkerem Maße<br />
durch die an suspendierte Feststoffe gebundenen Schmutzanteile (BSB 5 , CSB, N, P u. s. w.) bestimmt, sodass<br />
eine möglichst effektive Feststoffentnahme die Grundvoraussetzung für jegliche Form der weitergehenden<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung ist. Neue CO 2 Ziele und steigende Energiepreise erhöhen das Investitionspotenzial für<br />
energieeffiziente Verfahren.<br />
Tuchfiltration mit Polstoffen<br />
Mecana Polstofffilter werden heutzutage<br />
in fast allen Fällen eingesetzt,<br />
in denen Feststoffe aus <strong>dem</strong><br />
<strong>Wasser</strong> entfernt werden müssen.<br />
Die bei diesem patentierten Verfahren<br />
eingesetzten Polstoffe sind<br />
in ihrer Struktur einem Pelz vergleichbar.<br />
Die während der Filtrationsphase<br />
flach liegenden Polfasern<br />
bilden eine dichte und sehr abscheidewirksame<br />
Faserschicht. Beim Absaugvorgang<br />
werden die Fasern<br />
innerhalb der Absaugeinrichtung<br />
kurzzeitig <strong>auf</strong>gestellt, sodass die<br />
zurückgehaltenen Feststoffe leicht<br />
ausgetragen werden können.<br />
Reinigungsstufe zur Elimination<br />
von Spurenstoffen<br />
Die Polstofftechnologie bietet auch<br />
die Möglichkeit, sehr feine Fasern<br />
einzusetzen und entsprechend hohe<br />
Abscheideleistungen zu erzielen.<br />
Dies ist z. B. erforderlich für die Filtration<br />
von Pulveraktivkohle (PAK).<br />
Die Tuchfiltration kann mit einer<br />
PAK-Adsorptionsstufe kombiniert<br />
werden.<br />
Besondere Vorteile der<br />
Tuchfiltration<br />
••<br />
Hohe Feststoffbelastung<br />
möglich<br />
••<br />
Keine Hebung des <strong>Abwasser</strong>s<br />
erforderlich<br />
••<br />
Kein Spülwasserspeicher<br />
erforderlich<br />
Geringer Grundflächenbedarf<br />
Kontinuierliche Betriebsweise<br />
••<br />
Unempfindlich gegen Stoßbelastungen<br />
Kein Ausfall bei Überlastung<br />
••<br />
Hohe Betriebssicherheit<br />
Scheibenfilter im Betrieb.<br />
• Auch in aggressiven Medien be-<br />
• Geringer Spülabwasseranfall<br />
•<br />
ständige Filtertücher<br />
• Einfacher Tuchwechsel<br />
•<br />
mittel erforderlich<br />
Geringer Wartungsbedarf<br />
Geringe Betriebskosten<br />
Geringe Investitionskosten<br />
••<br />
Einfache Montage<br />
• Keine chemischen Reinigungs-<br />
Geringer Energiebedarf<br />
Tuchfilter sind energieeffiziente Filtrationssysteme,<br />
da zum einen keine<br />
Hebung des <strong>Abwasser</strong>s erforderlich<br />
ist und die Filtertücher eine hohe<br />
Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität erreichen.<br />
Außer<strong>dem</strong> muss bei einer Absaugung<br />
nur ein kleiner Teil des Filters<br />
gespült werden im Gegensatz<br />
z. B. zu Sandfiltern, müssen bei einem<br />
Tuchfilter viel geringere <strong>Wasser</strong>mengen<br />
gefördert werden. Je<br />
nach Feststoffbelastung liegt der<br />
Energiebedarf bei nur 1–5 Wh/m 3<br />
<strong>Abwasser</strong>. Zum Vergleich dazu verbraucht<br />
ein kontinuierlicher Sandfilter<br />
ca. 75–100 Wh/m 3 <strong>Abwasser</strong>.<br />
Konakt:<br />
Mecana Umwelttechnik GmbH,<br />
Industriestrasse 39, CH-8864 Reichenburg<br />
Tel. +41 55 464 12 00, Fax +41 55 464 12 01,<br />
E-Mail: info@mecana.ch,<br />
www.mecana.ch<br />
Halle A1,<br />
Stand 115/214<br />
Scheibenfilter<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 401
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />
<strong>Abwasser</strong><br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
Wir laden Sie herzlich ein!<br />
Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der IFAT 2014 vom<br />
5. bis 9. Mai 2014 in München <strong>auf</strong> unserem<br />
Stand 525 in Halle A2. Testen Sie die Zeitschrift<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> und informieren Sie<br />
sich über unser Buchprogramm.<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
<strong>auf</strong> der IFAT 2014<br />
in München<br />
Rätsel lösen und gewinnen<br />
Beantworten Sie fünf Fragen rund ums Thema <strong>Wasser</strong>. Mit den richtigen<br />
Antworten und etwas Glück zählen Sie zu den Gewinnern des <strong>gwf</strong>-Preisrätsels.<br />
2. Maß für den<br />
sauren und<br />
basischen Charakter<br />
einer wässrigen<br />
Lösung?<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
p<br />
3 1<br />
o<br />
–<br />
6 2<br />
1. Wichtige Veranstaltung in München<br />
rund ums Thema <strong>Wasser</strong>?<br />
t<br />
9 4<br />
3. Worin wird<br />
<strong>Wasser</strong> und<br />
<strong>Abwasser</strong><br />
transportiert?<br />
4. Wodurch<br />
lassen sich<br />
Keime im <strong>Wasser</strong><br />
reduzieren?<br />
4.<br />
5.<br />
D<br />
Lösungswort:<br />
7<br />
10<br />
d w<br />
f<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />
a<br />
5<br />
8<br />
5. Wie nennt man<br />
die unterirdische<br />
Ansammlung von<br />
<strong>Wasser</strong>?<br />
© CCaetano/iStockphoto.<br />
Schreiben Sie die Antworten in die vorgesehenen Kästchen. Die gekennzeichneten<br />
Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge das Lösungswort.<br />
April 2014<br />
402 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Viel Glück!<br />
Beantworten Sie die Fragen<br />
unseres Gewinnspiels und<br />
bringen Sie Ihre Lösungskarte<br />
mit zu unserem Stand <strong>auf</strong><br />
der IFAT 2014. Unter den<br />
Teilnehmern verlosen wir als<br />
Hauptpreis der Woche einen<br />
Jochen-Schweizer-Erlebnis<br />
Gutschein. Dazu kommen<br />
täglich tolle Sachpreise.<br />
Vorbeikommen und<br />
mitmachen lohnt sich also!<br />
1. Preis<br />
der Hauptgewinner<br />
der Woche erhält einen<br />
Wertgutschein für ein<br />
Jochen-Schweizer-<br />
Erlebnis<br />
<strong>gwf</strong><br />
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Alle Bilder: © www.jochen-schweizer.de<br />
2. Preis<br />
von Montag bis Freitag zu<br />
gewinnen: täglich ein<br />
Abonnement der technischwissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
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jeden Tag drei wertvolle Bücher<br />
zu Themen rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
aus <strong>dem</strong> Programm der<br />
Edition <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
... und weitere<br />
30 Sachpreise!<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 403
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Weitere mobile Membrankläranlage für das<br />
niederländische UN-Kontingent<br />
A3 Water Solutions errichtet hoch effiziente Kläranlage in Mali<br />
Bilder eines baugleichen A3-Containers, den die Niederländische<br />
Armee bereits im afghanischen Tarin<br />
Kowt im Einsatz hatte.<br />
Die A3 Water Solutions GmbH,<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsspezialist<br />
und Tochterunternehmen der EnviTec<br />
Biogas AG, errichtet eine mobile<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlage für<br />
das niederländische Kontingent der<br />
UN-Blauhelmmission in Mali.<br />
Im Rahmen der UN-Mission MI-<br />
NUSMA entsendet die niederländische<br />
Armee Soldaten und Helikopter<br />
in die malische Stadt Gao. Der<br />
dortige Flughafen dient als Stützpunkt<br />
der Niederländer und beherbergt<br />
bereits UN-Soldaten aus vielen<br />
Teilen der Welt.<br />
Bei der Reinigung der anfallenden<br />
Abwässer aus <strong>dem</strong> niederländischen<br />
Camp setzen die Soldaten <strong>auf</strong><br />
modernste Technik aus <strong>dem</strong> Hause<br />
A3. Das Konzept hat sich bereits<br />
vielfach bewährt, denn auch die<br />
Bundeswehr und die Norwegische<br />
Armee betreiben in ihren Feld lagern<br />
in Afghanistan mehrere A3-Anlagen<br />
gleicher Bauart. Die niederländische<br />
Armee hat bereits umfangreiche Erfahrung<br />
mit <strong>dem</strong> hoch effizienten<br />
Verfahren gesammelt. Im Feldlager<br />
Tarin Kowt in Afghanistan war eine<br />
baugleiche Anlage für die Reinigung<br />
der Abwässer von rund<br />
300 Soldaten erfolgreich im Einsatz.<br />
Der einfache Betrieb und die hervorragenden<br />
Reinigungsergebnisse<br />
überzeugten die Kunden, diese<br />
Technik auch in Mali einzusetzen.<br />
Die mobile Anlage besteht aus<br />
einem 20 Fuß Standardcontainer.<br />
Damit kann sie weltweit <strong>auf</strong> allen<br />
gängigen Transportwegen einfach<br />
verfrachtet werden. Darüber hinaus<br />
ist die Anlage schlüsselfertig konzipiert<br />
und lässt sich innerhalb kürzester<br />
Zeit <strong>auf</strong>- und abbauen und<br />
bietet damit eine Flexibilität, die gerade<br />
in Krisengebieten gefragt ist. In<br />
<strong>dem</strong> Klärmodul wird das Sanitär-,<br />
Küchen- und Wäschereiabwasser<br />
mit <strong>dem</strong> Membranbelebungsverfahren<br />
gereinigt. Das membranfiltrierte<br />
<strong>Wasser</strong> ist anschließend so<br />
sauber, dass es als Brauchwasser<br />
wieder verwendet, in öffentliche<br />
Gewässer eingeleitet oder versickert<br />
werden kann.<br />
Das Membranbelebungsverfahren<br />
basiert <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> biologischen<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsverfahren, bei<br />
<strong>dem</strong> die Biomasse, der sogenannte<br />
belebte Schlamm, unter Sauerstoffzufuhr<br />
die gelösten Inhaltsstoffe im<br />
<strong>Wasser</strong> abbaut. Durch Anlegen eines<br />
Unterdrucks wird das <strong>Wasser</strong><br />
durch Filtrationsmembranen gesaugt.<br />
Dadurch verbleiben Feststoffe,<br />
feinste Schwebstoffe und sogar<br />
Bakterien im Becken. Eine Filtratpumpe<br />
fördert das saubere <strong>Wasser</strong><br />
dann zur <strong>Wasser</strong>entnahmestelle für<br />
die weitere Verwendung. Zusätzlich<br />
werden Luftbläschen an den Membranen<br />
entlang geführt, um die<br />
Membranoberfläche durch die Aufströmbewegung<br />
abzureinigen. Sie<br />
versorgen gleichzeitig die aeroben<br />
Bakterien, die für den Kohlenstoffabbau<br />
zuständig sind, mit Sauerstoff<br />
und verhindern ein Absetzen<br />
des belebten Schlamms.<br />
Kontakt:<br />
A3 Water Solutions GmbH,<br />
Steffen Richter,<br />
Boschstraße 2<br />
D-48369 Saerbeck,<br />
Tel. (0209) 98099- 821,<br />
Fax (0209) 98099-801,<br />
E-Mail: steffen-richter@a3-gmbh.com,<br />
www.a3-gmbh.com<br />
Halle A3, Stand 113/212<br />
April 2014<br />
404 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Innovation von MICRODYN-NADIR<br />
Membran-Bio- Reaktoren<br />
sind heutzu tage<br />
eine etablierte und<br />
nicht wieder aus<br />
<strong>dem</strong> Markt wegzudenkende<br />
Technologie im<br />
Bereich der <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Mit <strong>dem</strong> BIO-<br />
CEL® Membran Bio<br />
Reaktor und der eigens<br />
dafür entwickelten,<br />
prozessintegrierten, mechanischen<br />
Reinigungstechnologie, MCP, ist<br />
MICRODYN-NADIR ein erfolgreiches<br />
Unternehmen <strong>auf</strong> diesem Markt.<br />
Um den sich ändernden<br />
Marktanforderungen<br />
Folge zu leisten, sind<br />
kontinuierliche<br />
Produktweiterentwicklungen<br />
grundlegend.<br />
MICRODYN-<br />
NADIR stellt <strong>auf</strong><br />
der IFAT die<br />
nächste Generation<br />
des BIO-CEL® vor.<br />
Näheres über das<br />
neue Produkt und die ersten Betriebserfahrungen<br />
erhält man am<br />
Messestand des Unternehmens.<br />
Kontakt:<br />
Kathrin Sauter,<br />
Head of Marketing & Communication,<br />
MICRODYN-NADIR Group,<br />
Kasteler Straße 45,<br />
D-65203 Wiesbaden,<br />
Tel. (0611) 962-5868,<br />
Fax (0611) 962-9893,<br />
E-Mail: info@microdyn-nadir.de,<br />
www.microdyn-nadir.de<br />
Halle A2, Stand 216<br />
Gemeinschaftsstand<br />
des GWP, Halle A5,<br />
Stand 111/210 und 112<br />
Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> unserem<br />
Messestand in München:<br />
Halle B6 Stand 227/326<br />
05.05.2014 – 09.05.2014<br />
Die ACO Systemkette<br />
Das ACO Tiefbauprogramm: das ideale<br />
Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />
Entwässerungslösungen<br />
Herzlich Willkommen <strong>auf</strong> der IFAT 2014!<br />
ACO Tiefbau steht in der ersten Reihe, wenn es um innovative<br />
Lösungen für die Infrastruktur geht.<br />
Unsere richtungsweisenden Technologien sind <strong>auf</strong> die erhöhten<br />
Anforderungen der Zukunft ausgerichtet: eine steigende Verkehrsbelastung,<br />
veränderte Umweltbedingungen, verantwortungsvoller<br />
Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong> und insgesamt mehr Wirtschaftlichkeit.<br />
www.aco-tiefbau.de<br />
Gerne stellen wir Ihnen unsere Produktneuheiten <strong>auf</strong> unserem<br />
Messestand <strong>auf</strong> der IFAT persönlich vor.<br />
ACO. Die Zukunft<br />
der Entwässerung.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 405
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Mit PowerBacteria® die Nitrifikation stabilisieren<br />
Nitrifizierende Bakterien für Kläranlagen<br />
Die Nitrifikation ist ein komplexer<br />
und störungsanfälliger Prozess.<br />
Externe Einflüsse, wie z. B. Temperaturschwankungen,<br />
aber auch<br />
die Einleitung von Giftstoffen oder<br />
eine plötzliche und drastische Erhöhung<br />
der eingebrachten Ammoniumfracht,<br />
können zu einer Hemmung<br />
oder Abtötung der Nitrifikanten<br />
führen. Der dadurch gestörte<br />
N-Abbau führt zu erhöhten Werten<br />
im Abl<strong>auf</strong> und im schlimmsten Fall<br />
zu einem Überschreiten von Grenzwerten.<br />
Für Anlagenbetreiber gilt es, Störfälle<br />
dieser Art unter jeden Umständen<br />
zu vermeiden. Denn die Behebung<br />
von Störungen ist <strong>auf</strong>wendig<br />
PowerBacteria ® bringen Stabilität in die Nitri fikation.<br />
Hochaktive Ammoniumoxidierer mit VIT ® direkt in<br />
der Schlammprobe unter <strong>dem</strong> Fluoreszenzmikroskop<br />
sichtbar gemacht. Alle Abbildungen: © vermicon AG<br />
und seitens des Gesetzgebers drohen<br />
empfindliche Strafen bei einem<br />
Überschreiten der Grenzwerte. Doch<br />
was können Betreiber von kommunalen<br />
und industriellen Kläranlagen<br />
unternehmen, um die Nitrifikation<br />
im Falle einer Störung schnell wieder<br />
herzustellen und die erforderliche<br />
Abbauleistung zu erreichen?<br />
Bisher waren die Möglichkeiten<br />
begrenzt und beschränkten sich <strong>auf</strong><br />
den Versuch, die Lebensbedingungen<br />
für die Bakterien in den betroffenen<br />
Becken zu verbessern oder <strong>auf</strong><br />
das Überimpfen mit Klärschlamm<br />
aus anderen Anlagen. Dieses Vorgehen<br />
birgt jedoch großes Risikopotenzial<br />
für die Anlage. Denn mit <strong>dem</strong><br />
fremden Schlamm können z. B. filamentöse<br />
Bakterien, die dann wiederum<br />
Bläh- oder Schwimmschlämme<br />
verursachen, eingebracht werden.<br />
Zu<strong>dem</strong> setzt die Wirkung der enthaltenen<br />
Bakterienpopulationen oft<br />
stark zeitverzögert ein und ist darüber<br />
hinaus oft nicht ausreichend.<br />
Doch nun gibt es eine Lösung<br />
zur Stabilisierung und Steigerung<br />
der Nitrifikation: Die PowerBacteria®<br />
der vermicon AG. Damit steht <strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen<br />
eine in<br />
ihrer Wirksamkeit weltweit einmalige,<br />
konzentrierte, hochaktive<br />
Lösung aus nitrifizierenden Bakterien<br />
zur Verfügung, die speziell<br />
für die Anforderungen von sowohl<br />
kommunalen als auch industriellen<br />
Anlagen entwickelt wurde. Das<br />
komplexe Gemisch aus Ammonium-<br />
und Nitritoxidierern stabilisiert<br />
und reetabliert die Nitrifikation.<br />
PowerBacteria® können als<br />
Stoßzugabe im Falle eines akuten<br />
Störfalles eingesetzt, jedoch auch<br />
vorsorglich kon tinuierlich zudosiert<br />
werden. In je<strong>dem</strong> Fall ist die<br />
Wirkung dieser Bakterien nach<br />
einer kurzen Etablierungsphase<br />
sofort messbar und die Abbauleistung<br />
der Kläranlage wird wieder<br />
deutlich gesteigert.<br />
Für Anlagen bedeutet dies:<br />
••<br />
schnelle und wirksame Erste-<br />
Hilfe-Maßnahme bei Störfällen<br />
••<br />
nachhaltige Stabilisierung der<br />
Nitrifikation<br />
••<br />
hochkonzentrierte Lösung an<br />
nitrifizierenden Bakterien –<br />
keine anderen störenden Mikroorganismen<br />
(z. B. filamentöse<br />
Bakterien) werden in die Anlage<br />
gebracht<br />
••<br />
hohe Aktivität für schnelle<br />
Wirkung<br />
••<br />
weltweit einzigartige Leistung<br />
durch l<strong>auf</strong>ende Qualitäts kontrolle<br />
mit VIT® Gensonden<br />
während der Produktion<br />
Vor Anwendung der PowerBacteria®<br />
wird von der vermicon AG ein<br />
PowerBacteria®-Check durchgeführt.<br />
Damit wird die Eignung der<br />
Anlage für die Zugabe von Power-<br />
Bacteria® ermittelt und die Dosierung<br />
bestimmt. Die Zugabe der<br />
PowerBacteria® erfolgt durch Beimischen<br />
in das Becken.<br />
Die PowerBacteria® der vermicon<br />
AG sind eine konzentrierte und<br />
hochaktive Lösung an nitrifizierenden<br />
Bakterien und in ihrer Wirksamkeit<br />
einmalig. Damit sind sie die erste<br />
Wahl für kommunale und industrielle<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen<br />
bei Störungen der Nitrifikation.<br />
Kontakt:<br />
vermicon AG,<br />
Emmy-Noether-Straße 2, D-80992 München,<br />
Tel. (089) 158820, Fax (089) 15882100,<br />
E-Mail: info@vermicon.com,<br />
www.vermicon.com<br />
Halle A5, Stand 514<br />
April 2014<br />
406 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Lösungen für <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und<br />
Klärschlammentwässerung<br />
Auf der Messe präsentiert die<br />
GKD Filter- und Prozessbandlösungen<br />
zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
und Klärschlammentwässerung.<br />
Ob <strong>Abwasser</strong>, Brauchwasser<br />
oder Trinkwasser: Immer strengere<br />
Vorgaben an Umweltschutz und<br />
Reinheit betreffen alle Be reiche der<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung. Kosten- und<br />
Ressourceneffizienz erweitern das<br />
Anforderungs profil für nachhaltig<br />
erfolg reiche Anlagen und Prozesse.<br />
Dem passenden Filtermedium<br />
kommt dabei von der Vorfiltra tion<br />
von <strong>Abwasser</strong>, über die Aufbereitung<br />
von Kreisl<strong>auf</strong>- und Brauchwasser<br />
für die Industrie bis hin zur<br />
Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung eine besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Filtersegmente für feinste<br />
Abscheideraten<br />
Optimierte Tressengewebe (ODW)<br />
des Geschäftsbereichs SOLID<br />
WEAVE bieten in Scheibenfiltern<br />
zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung eine besonders<br />
hohe Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität<br />
mit Abscheideraten im<br />
Mikrofiltra tionsbereich bis zu<br />
10 μm. Die besondere Struktur der<br />
auch Optimized Dutch Weave genannten<br />
Gewebe bewährt sich<br />
überall dort, wo zusätzlich hohe<br />
Durchflussraten und gutes Reinigungsverhalten<br />
der Filter erforderlich<br />
sind. Ihre schlitzartigen<br />
Poren an der Gewebeoberfläche<br />
sind kleiner als die Poren im Gewebeinneren.<br />
Partikel unterhalb der<br />
geforderten Abscheidegrenze passieren<br />
das Innere des Filters, ohne<br />
ihn zu verblocken. Größere Partikel<br />
hingegen werden direkt an der<br />
Gewebeoberfläche abgeschieden,<br />
wo sie schnell einen Filterkuchen<br />
<strong>auf</strong>bauen, der die Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität<br />
zusätzlich erhöht.<br />
Einfaches Rückspülen reinigt das<br />
Gewebe problemlos und ermöglicht<br />
lange Standzeiten der robusten<br />
Filter.<br />
Beschichtungen für<br />
optimierte Prozessbilanz<br />
Auf die individuellen Anforderungen<br />
abgestimmte Beschichtungen<br />
erhöhen die Leistungsfähigkeit der<br />
Filterscheiben aus GKD-Metallgeweben<br />
zusätzlich. Antisticking-Beschichtungen<br />
verbessern die Gesamtbilanz<br />
der Filtrationsprozesse<br />
durch kürzere Reinigungszeiten<br />
und verringerten <strong>Wasser</strong>verbrauch.<br />
Antifouling-Beschichtungen eignen<br />
sich darüber hinaus für besonders<br />
anspruchsvolle Abscheideprozesse<br />
in der Nutz- oder <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />
Erste Tests zu neu entwickelten<br />
Strukturbeschichtungen für<br />
Filterscheiben erreichen feinste<br />
Abscheideraten unterhalb von 10 μm<br />
und eröffnen damit vielversprechende<br />
Möglichkeiten für erweiterte<br />
Anwendungsbereiche.<br />
Lösungspartner für neue<br />
Einsatzgebiete<br />
Neben der kommunalen und industriellen<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung bewähren<br />
sich Filterlösungen von GKD<br />
auch bei der Aufbereitung von<br />
Brackwasser. Umfangreiche Erfahrungen<br />
aus der Ballastwasserfiltration<br />
machen GKD zum Partner der Wahl<br />
für die Entwicklung optimaler Filterkonstruktionen<br />
für diese Anwendung.<br />
Filter in der<br />
Kläranlage.<br />
MAXFLOW<br />
Bandfilter mit<br />
selbstreinigen<strong>dem</strong><br />
Edelstahlgewebeband.<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 407
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Die Thermofixierung<br />
gewährleistet<br />
die<br />
präzise einstellbare,<br />
reproduzierbare<br />
Qualität der<br />
GKD-Bänder.<br />
Neben den Filtersegmenten zur<br />
Abscheidung von Partikeln kleiner<br />
50 μm ist hier der MAXFLOW<br />
Bandfilter des Geschäftsbereiches<br />
COMPACT FILTRATION zur Vorfiltration<br />
von Partikeln über 80 μm gefragt.<br />
Sein selbstreinigendes Endlos-Edelstahlgewebeband<br />
ermöglicht<br />
die notwendige, hohe Durchsatzleistung.<br />
Er ist bereits in zahlreichen<br />
anderen Anwendungen wie<br />
beispielsweise der Filtration von<br />
Prozessflüssigkeiten und Prozessabwässern<br />
der Chemie- und Umweltindustrie<br />
vielfach bewährt. Dank<br />
des robusten Edelstahlgewebebandes<br />
entfallen die oft hohen Verbrauchs-<br />
und Entsorgungskosten<br />
für Papierbänder. Der anfallende<br />
Filterschlamm kann durch anschließende<br />
Trocknung und Verbrennung<br />
umweltgerecht entsorgt werden.<br />
Mit der Entwicklung und Herstellung<br />
innovativer Gewebelösungen<br />
und Filtersysteme setzt der<br />
Spezialist aus Düren regelmäßig<br />
neue Maßstäbe. Die prozessspezifische<br />
Auslegung der Gewebe mithilfe<br />
modernster Simulationstechnik,<br />
branchenübergreifende Beratungskompetenz<br />
und individueller<br />
Service machen GKD zum Lösungspartner<br />
für Filtrationsanwendungen<br />
der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />
Die umweltgerechte und kostengünstige<br />
Entsorgung des anfallenden<br />
Klärschlamms ist für<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ein entscheidender<br />
Erfolgsfaktor. Zukunftsorientierte<br />
Kläranlagen verwerten<br />
deshalb den Schlamm in Trocknungs-<br />
und thermischen Verwertungsanlagen<br />
direkt vor Ort. Als<br />
Sekundärbrennstoff erfüllt der getrocknete<br />
Schlamm einen großen<br />
Teil des dafür anfallenden Energiebedarfs.<br />
Mitent scheidend für eine<br />
positive Energiebilanz ist jedoch ein<br />
möglichst hoher Trockenheitsgrad<br />
bei der Verbrennung. Hochleistungsfähige<br />
Prozessbänder zur Vorentwässerung,<br />
für Siebbandpressen<br />
und Bandtrockner leisten dazu<br />
einen maßgeblichen Beitrag.<br />
Gemeinsam mit den führenden<br />
Maschinen- und Anlagenbauern<br />
entwickelt GKD branchenindividuelle<br />
Bandlösungen, die <strong>auf</strong><br />
schweren Spe zialwebmaschinen für<br />
Metallgewebe gefertigt werden.<br />
Durch die anschließende Thermofixierung<br />
werden die Bänder in präzise<br />
einstellbarer, reproduzier barer<br />
Qualität verfestigt.<br />
Maßgeschneiderte<br />
Entwässerung<br />
Die spezifischen Anforderungen an<br />
Prozessbänder für Vorentwässerung<br />
und Siebbandpressen erfüllt GKD<br />
mit jeweils optimal angepassten<br />
Bandtypen. Eine gute Schlammrückhalterate<br />
bei gleichzeitig offener<br />
Struktur ist für Vorentwässerungsbänder<br />
entscheidend, um den<br />
nassen Schlamm im ersten Schritt<br />
effizient von einem Großteil des<br />
<strong>Wasser</strong>s zu trennen. Die großen<br />
Kräfte, die im nächsten Schritt in der<br />
Siebbandpresse <strong>auf</strong> die Bänder einwirken,<br />
erfordern darüber hinaus<br />
höchste Belastbarkeit. Bandtypen<br />
wie das robuste Polyestergewebeband<br />
1003 sichern durch die geringere<br />
Maschenöffnung ein klares Filtrat.<br />
Dem steigenden Bedarf an immer<br />
kompakteren Anlagen sowie<br />
schnelleren und effizienteren Prozessen<br />
trägt GKD mit neuesten Entwicklungsansätzen<br />
Rechnung: Erste<br />
Tests mit einem Bandtyp, der die<br />
Anforderungen für Vorentwässerung<br />
und Siebbandpressen in sich<br />
vereint, lassen vielversprechendes<br />
Optimierungspotenzial erahnen.<br />
Robuste, aber besonders feine<br />
Monofilamente ermöglichen einen<br />
höheren Durchsatz bei gleichzeitig<br />
feinster Rückhalterate und halten<br />
den enormen Pressdrücken stand.<br />
Perspektivisch lässt sich so eine<br />
höhere Entwässerungsleistung mit<br />
der in den Siebbandprozess integrierten<br />
Vorentwässerung erreichen,<br />
was den Prozess beschleunigen<br />
würde.<br />
Leistungsstarke<br />
Trocknerbänder<br />
Immer mehr Kläranlagenbetreiber<br />
ersetzen energieintensive Hochtemperatur-<br />
Bandtrockner oder<br />
Trommeltrockner durch sparsame<br />
Niedertemperatur-Bandtrockner<br />
(NTT). Durch Nutzung von Sekundärenergie,<br />
zum Beispiel mit Blockheizkraftwerken,<br />
sind die NTT deutlich<br />
kosten- und ressourceneffizienter.<br />
GKD bietet eine Bandbreite von<br />
NTT-Trocknerbändern aus verschiedenen<br />
Materialien und in Abmessungen<br />
von bis zu acht Metern Breite<br />
und 200 Metern Länge. Die Bandtype<br />
5099 aus hochbelastbarem<br />
PPS hält hohen Temperaturbereichen<br />
von bis zu 160 °C problemlos<br />
stand, ist aber auch bei niedrigeren<br />
Temperaturen besonders leistungsfähig.<br />
Polyestergewebebänder für<br />
Niedertemperatur-Bandtrockner<br />
sind für einen Temperaturbereich<br />
bis zu 100 °C ausgelegt. Mit den<br />
Bändern vom Typ CONDUCTO mit<br />
eingewebten Bronzedrähten bietet<br />
GKD Schutz gegen Staubexplosionen<br />
gemäß ATEX-Norm.<br />
Exklusive Nahtverbindung<br />
Die im Vergleich zu herkömmlich<br />
<strong>auf</strong>gebauten Klammernähten ex trem<br />
flache PAD-Naht sorgt bei Prozessbändern<br />
für zusätzlichen Halt und<br />
April 2014<br />
408 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
leichte Handhabung. Im Heißschmelzverfahren<br />
wird ein Spezialpad<br />
in das Band eingebracht und<br />
zusammen mit den Nahtklammern<br />
verpresst. So verbessert die PAD-Naht<br />
die Haltbarkeit, Festigkeit und Bandl<strong>auf</strong>eigenschaften.<br />
Sie verhindert<br />
Störungen an der Nahtstelle beim<br />
Einsatz von Schabern, Schlammverteilern<br />
und Abdichtungen. Die PAD-<br />
Naht ist exklusiv bei GKD erhältlich<br />
und kann vierfarbig bedruckt werden<br />
– beispielsweise mit Firmenlogo,<br />
Barcode oder Teilenummer.<br />
Kontakt:<br />
GKD – GEBR. KUFFERATH AG,<br />
Metallweberstraße 46, D-52353 Düren,<br />
Tel. (02421) 803-0,<br />
Fax (02421) 803-227,<br />
E-Mail: info@gkd.de, www.gkd.de<br />
Halle A2, Stand 312<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 409
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Technologie für die biologische <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
Um die Effizienz ihrer <strong>Abwasser</strong>belebungsbecken zu verbessern und die Betriebskosten zu optimieren hat sich<br />
die Firma Waste Recycling S. p.A. in Italien für Gebläseaggregate der Baureihe ROBOX evolution von Robuschi<br />
entschieden.<br />
Umweltservice von<br />
WASTE RECYCLING S.p.A.<br />
Die Waste Recycling-Gruppe wurde<br />
in Castelfranco di Sotto, in der Provinz<br />
Pisa, gegründet und arbeitet<br />
seit mehr als 20 Jahren mit ihren Betrieben<br />
im Bereich der Entsorgung<br />
und Verwertung von Industrieabfällen.<br />
Dank der in diesem Bereich<br />
gesammelten Erfahrung, <strong>dem</strong><br />
hochqualifizierten Personal sowie<br />
den hochmodernen Anlagen und<br />
Ausrüstungen, über die das Unternehmen<br />
verfügt – darunter ein modernes<br />
und perfekt ausgestattetes<br />
Labor für chemische Analysen und<br />
Forschungen mit der Unterstützung<br />
von Fachhochschulen und technischen<br />
Fachschulen –, ist Waste Recycling<br />
in der Lage, die besten Lösungen<br />
für die fachgerechte Entsorgung<br />
aller Arten von Rückständen<br />
anzubieten, die bei den unterschiedlichsten<br />
Prozessen anfallen können.<br />
Zuverlässigkeit, Seriosität und ein<br />
fairer Preis für die Entsorgung haben<br />
Die innovativen, ölfreien Niederdruck-Schraubenkompressoren<br />
der Baureihe ROBOX evolution bis<br />
zur neuen Baureihe ROBOX screw. ermöglichen eine<br />
Energieeinsparung von bis zu 30 % im Vergleich zu<br />
den herkömmlichen Drehkolbenverdichtern.<br />
© SALVATORE ROBUSCHI & C. s.r.l.<br />
das Unternehmen zu einem konkurrenzfähigen<br />
und soliden Anbieter in<br />
ganz Italien gemacht.<br />
Der Anwendungsfall<br />
Die Anlagen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände von<br />
Waste Recycling verfügen über einen<br />
Bereich für die herkömmliche<br />
biologische <strong>Abwasser</strong>reinigung,<br />
u. a. mit zwei <strong>Abwasser</strong>belebungsbecken.<br />
Nach mehreren Jahren des<br />
Stillstands wurde dieser Teil der Aufbereitungsanlage<br />
jetzt wieder in Betrieb<br />
genommen. Die ursprüngliche<br />
Anlage verfügte über sechs Verdichter<br />
mit Zentrifugaltechnik, die jedoch<br />
wenig geeignet für die Anforderungen<br />
eines modernen Betriebs<br />
waren.<br />
Roberto Boschi, verantwortlich<br />
für die <strong>Abwasser</strong>reinigung bei Waste<br />
Recycling S.p.A. erläutert das Projekt:<br />
„Die Maschinen, über die wir<br />
früher verfügten, lieferten gute Leistungen,<br />
entsprachen aber nicht voll<br />
und ganz unseren Ansprüchen. Sie<br />
waren nicht modulierbar, übermäßig<br />
empfindlich und hatten hohe<br />
Wartungskosten. Aus diesem Grund<br />
haben wir im März 2013 beschlossen,<br />
sechs neue Gebläseaggregate<br />
vom Typ ROBOX evolution (ES 106)<br />
mit Schallhaube und Frequenzumrichter<br />
zu installieren. Diese Lösung<br />
hat sich als optimal erwiesen, denn<br />
das System ist besonders flexibel<br />
was die Menge der eingesetzten<br />
Luft betrifft. Durch die Anpassung<br />
der Fördermengen an die ideale<br />
Sauerstoffanreicherung der Anlage,<br />
konnten wir die Energiekosten optimieren<br />
und Energieverschwendung<br />
vermeiden: Wir haben die Möglichkeit,<br />
die Fördermenge vom Minimalwert<br />
bis zu einem Maximum bei<br />
54 Hz zu variieren. Die Zusammenarbeit<br />
mit Robuschi hat es uns ermöglicht,<br />
auch den im Kompressorenraum<br />
zur Verfügung stehenden<br />
Platz optimal zu nutzen, es wurde<br />
ein funktionelles Layout entwickelt<br />
und die Maschinen wurden mit einer<br />
Schalldämmung ausgestattet.<br />
Die vielversprechenden Ergebnisse<br />
hinsichtlich der Energieeinsparung,<br />
zusammen mit sehr einfachem<br />
Betrieb und Wartung dieser Maschinen,<br />
sowie das sehr niedrige<br />
Betriebsgeräusch der Anlage haben<br />
uns dazu veranlasst, Robuschi auch<br />
für unsere biologische Anlage mit<br />
MBR-Membranen zu wählen. Dort<br />
wurden im Juli dieses Jahres zwei<br />
Kompressoren aus <strong>dem</strong> Hause Robuschi<br />
für die Sauerstoffanreicherung<br />
der Abwässer und zwei Kompressoren,<br />
ebenfalls von Robuschi,<br />
für die Luftreinigung der Membranen<br />
installiert, damit diese nicht<br />
verstopfen“.<br />
Einer der vorrangigen Aspekte<br />
der neuen Konzeption war eine realisierbare<br />
Energieeinsparung –<br />
schließlich wirkt sich die Energieeffizienz<br />
der Anlage <strong>auf</strong> die Betriebskosten<br />
des Unternehmens aus. So<br />
lässt sich ein marktgerechter Preis<br />
für die Entsorgung beibehalten,<br />
wodurch eine starke Marktpräsenz<br />
gesichert werden kann. Weitere<br />
wichtige Punkte: Die Anlage sollte<br />
möglichst flexibel zu betreiben sein<br />
sowie einfach und kostengünstig zu<br />
warten.<br />
Kontakt:<br />
SALVATORE ROBUSCHI & C. s.r.l.,<br />
Via Segrè, 11/A,<br />
I-43122 Parma (Italien),<br />
Tel. +39 0521 606285,<br />
Fax +39 0521 606278,<br />
E-Mail: com@ salvatorerobuschi.com,<br />
www.srpumps.com<br />
Halle A6, Stand 116<br />
April 2014<br />
410 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />
H2O GmbH <strong>auf</strong> der IFAT: Effiziente <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung schützt die Umwelt<br />
und spart bares Geld<br />
Knapp 3 000 Aussteller präsentieren<br />
in 17 Hallen <strong>auf</strong> der IFAT ihre<br />
innovativen Technologien rund um<br />
die Frage „wie schützen wir wertvolle<br />
Ressourcen und halten unsere<br />
Umwelt sauber?“. Unter den Ausstellern<br />
ist auch die H2O GmbH aus<br />
<strong>dem</strong> badischen Steinen, die sich <strong>auf</strong><br />
die nachhaltige Aufbereitung von<br />
Industrieabwasser spezialisiert hat.<br />
„<strong>Wasser</strong> ist zu kostbar, um es nur<br />
ein Mal zu verwenden“, so H2O-Geschäftsführer<br />
Matthias Fickenscher.<br />
„Deshalb bereiten wir seit über<br />
25 Jahren Industrieabwasser effizient<br />
<strong>auf</strong> und verwenden es in der Produktion<br />
wieder.“ Damit schützen die VA-<br />
CUDEST Vakuumdestillationsanlagen<br />
von H2O wertvolle Frischwasserressourcen<br />
und verhindern, dass belastetes<br />
<strong>Abwasser</strong> in die Umwelt gelangt.<br />
Diese Methode schützt aber<br />
nicht nur die Umwelt, sie spart auch<br />
bares Geld. Die Entsorgungskosten<br />
entfallen fast komplett, die Betriebskosten<br />
im Vergleich zu anderen<br />
Aufbereitungsanlagen verringern<br />
sich um ein Vielfaches. So lohnt<br />
sich die Investition in eine VACU-<br />
DEST Vakuumdestillationsanlage<br />
schon in weniger als zwei Jahren.<br />
„Wir schlagen also zwei Fliegen<br />
mit einer Klappe“, freut sich der<br />
Geschäftsführer.<br />
Kontakt:<br />
H2O GmbH,<br />
Wiesenstrasse 32, D-79585 Steinen,<br />
Tel. (07627) 9239-0, Fax (07627) 9239-100,<br />
E-Mail: info@h2o-de.com, www.h2o-de.com<br />
Halle A2, Stand 121<br />
VACUDEST Vakuumdestillationssysteme.<br />
<strong>Abwasser</strong>- und Destillatprobe.<br />
Lösungen aus duktiLem guss<br />
nachhaltig überlegen<br />
informieren sie sich im internet unter www.duktus.com<br />
Besuchen sie uns <strong>auf</strong> der iFat in Halle a1, stand 337!<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 411
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Weltweit neue Reihe kationischer Flockungshilfsmittel<br />
in Pulverform<br />
Zetag ® ULTRA – Neue<br />
Reihe kationischer<br />
Flockungshilfsmittel in<br />
Pulverform zur verbesserten<br />
Entwässerung bei<br />
niedriger Dosierung.<br />
Die BASF lanciert mit Zetag® ULT-<br />
RA weltweit eine neue Reihe<br />
ultra-hochmolekularer kationischer<br />
Flockungshilfsmitteln in Pulverform<br />
zur Fest-Flüssigtrennung in der<br />
industriellen und kommunalen <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Bei der Entwicklung hat die BASF<br />
ihre langjährige Anwendungserfahrung<br />
in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
mit umfangreichem Know-how in<br />
der Polymerforschung verbunden.<br />
Dabei erfolgte eine Ausrichtung <strong>auf</strong><br />
spezifische Kundenanforderungen<br />
und die Berücksichtigung von Umweltaspekten.<br />
Zetag® ULTRA ergänzt das bestehende<br />
Sortiment der BASF-Flockungshilfsmittel,<br />
um somit zukünftige<br />
Markttrends bei den<br />
Entwäs serungsaggregaten besser<br />
bedienen zu können.<br />
Zetag® ULTRA ermöglicht durch<br />
sein wirksameres Bindungsvermögen<br />
eine stärkere Entwässerungsleistung.<br />
Es bietet eine verbesserte<br />
Flockenstabilität, um hohen Scherkräften<br />
standzuhalten, und ist damit<br />
besonders geeignet für die Anwendung<br />
in Zentrifugen und der<br />
Druckentspannungsflotation.<br />
„Heutzutage stehen industrielle<br />
und kommunale Kläranlagen vor<br />
der großen Herausforderung, bei<br />
steigen<strong>dem</strong> Kostendruck die maximale<br />
Leistungsfähigkeit zu erbringen“,<br />
sagt Marcus Fuest vom Industriemarketing<br />
des globalen Business<br />
Managements Water Solutions. „Zetag®<br />
ULTRA hat seine hervorragende<br />
Wirksamkeit in einer Vielzahl von<br />
umfangreichen Anwendungstests<br />
weltweit bestätigt. Unsere Kunden<br />
vermerken einen Anstieg des<br />
Feststoffgehalts im entwässerten<br />
Schlamm von durchschnittlich<br />
15 %. Andere Versuche zeigen eine<br />
signifikante Dosierungsersparnis<br />
von bis zu 20 %. Darüber hinaus ist<br />
das Zentrat klarer, heller und enthält<br />
weniger Feststoffe. Zetag® ULTRA<br />
ist die ultimative Lösung, um die<br />
steigenden Anforderungen unserer<br />
Kunden zu erfüllen.“<br />
Die neuen leistungsfähigen Flockungshilfsmittel<br />
ermöglichen es,<br />
Kläranlagen effizienter und effektiver<br />
zu betreiben. Die einzigartige<br />
molekulare Architektur ermöglicht<br />
<strong>dem</strong> Kunden, Betriebskosten einzusparen.<br />
Der höhere Feststoffanteil<br />
im Austrag ist vorteilhaft für die<br />
Umwelt, da weniger Energie für<br />
Transport, Entsorgung und Verbrennung<br />
verbraucht wird, was sich<br />
positiv <strong>auf</strong> die CO 2 -Bilanz der Kläranlage<br />
auswirkt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.basf.com<br />
Halle A3, Stand 237/336<br />
April 2014<br />
412 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Clevere kleine Anlage ermöglicht mehr<br />
Energieeffizienz und Betriebssicherheit<br />
Wärmeübertrager sorgt für zuverlässige Funktion von <strong>Abwasser</strong>anlagen plus<br />
Rückgewinnung von Wärme aus <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong>strom<br />
Viele Unternehmen benötigen in<br />
ihrer Produktion warmes Prozesswasser.<br />
Eine innovative Anlage<br />
der Dresdner DAS Environmental<br />
Expert GmbH ermöglicht nun eine<br />
Wärmeübertragung vom <strong>Abwasser</strong><br />
zum Prozesswasser. Das hilft, die<br />
Temperaturen der <strong>Wasser</strong>ströme zu<br />
optimieren, wodurch sowohl der<br />
Energieeinsatz als auch die <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
selbst deutlich an<br />
Effizienz gewinnen.<br />
Erfahrungen mit einem solchen<br />
Wärmetauscher hat die Schumacher<br />
Packaging GmbH in ihrem<br />
Werk in Schwarzenberg gesammelt.<br />
Das inhabergeführte mittelständische<br />
Unternehmen hat sich <strong>auf</strong><br />
maßgeschneiderte Verpackungslösungen<br />
aus Well- und Vollpappe<br />
spezialisiert. Es beschäftigt 2 200<br />
Mitarbeiter und erwirtschaftet<br />
knapp 400 Mio. € Jahresumsatz. Das<br />
Stammhaus des 1948 gegründeten<br />
Unternehmens befindet sich in<br />
Ebersdorf bei Coburg.<br />
In Schwarzenberg im Erzgebirge<br />
stellt die Schumacher Packaging<br />
GmbH Pappe her. Dazu wird Altpapier<br />
<strong>auf</strong>bereitet. „Für diesen Prozess<br />
wird sehr viel <strong>Wasser</strong> benötigt“,<br />
berichtet Bernd Dzedzig, verantwortlicher<br />
Projektleiter bei der DAS<br />
Environmental Expert GmbH. „Es<br />
wird aus einem Fluss, der Großen<br />
Mittweida, entnommen. Dieses<br />
<strong>Wasser</strong> kommt im Winter relativ kalt<br />
an, mit Temperaturen um die 5 °C. Es<br />
wird vorgereinigt und musste bisher<br />
mithilfe von Dampf oder anderen<br />
externen Wärmequellen <strong>auf</strong>gewärmt<br />
werden.“<br />
Die Schumacher Packaging<br />
GmbH hat nun die Kapazität der<br />
Papiermaschine erhöht. Damit verbunden<br />
war eine Anhebung der<br />
Prozesstemperatur <strong>auf</strong> bis zu 55 °C<br />
– viel zu viel für die nachfolgende<br />
Querschnitt der doppelwandigen<br />
Thermoplatten des Wärmeübertragers.<br />
biologische <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />
Denn die Mikroorganismen sterben<br />
ab, wenn das <strong>Wasser</strong> zu heiß ist. Das<br />
Resultat: „Die Kläranlage würde bei<br />
diesen Temperaturen nicht mehr<br />
funktionieren“, erläutert Dzedzig.<br />
Um eine Schädigung des Flusses zu<br />
vermeiden, gilt zu<strong>dem</strong> für die Einleitung<br />
von Abwässern eine behördlich<br />
festgelegte Temperatur-Obergrenze<br />
von 30 °C.<br />
Aus diesem Grunde suchte die<br />
Schumacher Packaging GmbH nach<br />
einer Möglichkeit, das <strong>Abwasser</strong><br />
über ein möglichst pfiffiges Konzept<br />
zu kühlen, damit die biologische<br />
<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung weiterhin<br />
zuverlässig arbeitet. Die DAS<br />
Environmental Expert GmbH konnte<br />
mit ihrem Anlagenkonzept überzeugen:<br />
Der Wärmeübertrager nutzt<br />
das <strong>Wasser</strong>, das zu warm aus <strong>dem</strong><br />
Prozess kommt, um damit das kalte<br />
Frischwasser zu erwärmen. Erfreulicher<br />
Zusatzeffekt: Die Schumacher<br />
Packaging GmbH kann damit sogar<br />
ihren Energieverbrauch reduzieren.<br />
Durch den Einsatz des Wärmeübertragers<br />
kann die Fabrik 40 % des bisher<br />
benötigten Erdgases einsparen.<br />
Die Investition amortisiert sich so<br />
bereits im ersten Jahr.<br />
Der Wärmeübertrager der DAS<br />
Environmental Expert GmbH beruht<br />
<strong>auf</strong> doppelwandigen Platten („Thermoplatten“),<br />
die durch ein einfaches<br />
Reinigungssystem ständig sauber<br />
gehalten werden (siehe Info grafik).<br />
Das Kühlwasser wird gleichmäßig<br />
<strong>auf</strong> alle Thermoplatten verteilt und<br />
strömt ringförmig einmal durch den<br />
Wärmeübertrager. Das <strong>Abwasser</strong><br />
wird von unten in den Wärmeübertrager<br />
geleitet und strömt <strong>auf</strong>wärts<br />
durch den Behälter, um an der<br />
Oberseite abgeleitet zu werden.<br />
Doppelwandige Thermoplatten<br />
des Wärme übertragers.<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 413
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Kostensenkung mittels Wärmeübertrager<br />
Aus <strong>Abwasser</strong> Wärme gewinnen<br />
Eintrittstemperatur<br />
<strong>Abwasser</strong><br />
www.das-deutschland.de<br />
Eintrittstemperatur<br />
Prozesswasser<br />
Austrittstemperatur<br />
<strong>Abwasser</strong><br />
Zieltemperatur<br />
Prozesswasser<br />
Thermoplatten-Wärmeübertrager:<br />
Thermoplatten-Wärmeübertrager bestehen aus einer Anordnung von jeweils zwei<br />
Wärmeübertragungsblechen, die an den Rändern vollständig und <strong>auf</strong> der Wärmeübertragungsfläche<br />
durch Punktschweißungen miteinander verbunden sind. Die<br />
verschweißten Bleche sind zum erforderlichen Kanalquerschnitt hydraulisch <strong>auf</strong>geweitet.<br />
Position, Anzahl und Muster der Punktschweißungen sowie die Kanalquerschnitte<br />
bestimmen den möglichen Betriebsdruck und die Art der Strömung.<br />
Infografik.<br />
Ohne Wärmeübertrager<br />
Wärmeerzeugung<br />
100%<br />
Erdgas<br />
Mit Wärmeübertrager<br />
40%<br />
Wärmeübertrager<br />
60%<br />
Erdgas<br />
Amortisation im ersten Jahr<br />
Betriebskosten ca. 2.000 EUR/a<br />
Effizient und Selbstreinigend:<br />
Die rotierenden Bürsten sorgen nicht nur für eine permanente Reinigung<br />
der Wärmeübertragerflächen, sondern auch für hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />
und damit verbunden eine höhere Wärmeübertragerleistung.<br />
Funktionsprinzip:<br />
Das Kühlwasser wird gleichmäßig <strong>auf</strong> alle Thermoplatten verteilt und<br />
strömt ringförmig einmal durch den Wärmeübertrager. Das <strong>Abwasser</strong><br />
wird von unten in den Wärmeübertrager geleitet und strömt nach der<br />
Verteilung <strong>auf</strong> alle Ringspalte <strong>auf</strong>wärts durch den Behälter, um an der<br />
Oberseite abgeleitet zu werden. Durch die Drehbewegung der Bürsten<br />
wird das <strong>Abwasser</strong> zusätzlich in einen spiralförmigen Uml<strong>auf</strong> gebracht<br />
(Spiral-WÜ). Dadurch wird der Effekt eines Gegenstrom-<br />
Wärmeübertragers erzielt.<br />
Dieses Konstruktionsprinzip erlaubt eine Installation im Abl<strong>auf</strong> bestehender<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ohne die Notwendigkeit, zusätzliche<br />
Pumpen zur Überwindung der sonst entstehenden Druckverluste<br />
zu installieren.<br />
Im Inneren der Thermoplatten fließt<br />
also das kalte Flusswasser und <strong>auf</strong><br />
der Außenseite das heiße <strong>Abwasser</strong>.<br />
Der Wärmeübertrager besteht<br />
aus Edelstahl. Im Kontakt mit <strong>dem</strong><br />
<strong>Abwasser</strong> verschmutzen Metallflächen<br />
relativ schnell, erklärt Dzedzig:<br />
„Es bildet sich rasch ein Biofilm, der<br />
rapide wächst, wenn Wärmetauscher<br />
nicht gereinigt werden. In der<br />
Folge sinkt die Übertragungsleistung.“<br />
Normalerweise ist es daher<br />
notwendig, die Systeme regelmäßig<br />
auseinanderzubauen und manuell<br />
zu säubern. Die Dresdner Umwelt-<br />
Experten fanden auch dafür eine<br />
clevere technische Lösung: Durch<br />
ein kontinuierlich rotierendes Bürstensystem<br />
wird die Verschmutzung<br />
<strong>auf</strong> ein Minimum reduziert und die<br />
Wärmeübertragung optimiert.<br />
Die rotierenden Bürsten sorgen<br />
nicht nur für die permanente Reinigung<br />
der Wärmeübertragerflächen,<br />
sondern auch für eine hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />
und damit<br />
verbunden eine höhere Wärmeübertragerleistung.<br />
Durch die Drehbewegung<br />
der Bürsten wird das<br />
<strong>Abwasser</strong> zu<strong>dem</strong> in einen spiralförmigen<br />
Uml<strong>auf</strong> gebracht. Dadurch<br />
wird der Effekt eines Gegenstrom-<br />
Wärmeübertragers erzielt. Dieses<br />
Konstruktionsprinzip erlaubt eine<br />
Installation im Abl<strong>auf</strong> bestehender<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ohne<br />
den Einsatz zusätzlicher Druckerhöhungspumpen.<br />
Auch <strong>auf</strong>wendige<br />
Mess- und Regeltechnik ist dazu<br />
nicht erforderlich.<br />
MBBR Kläranlage bei Schumacher Packaging.<br />
Wärmeübertrager im Zul<strong>auf</strong> der Kläranlage.<br />
April 2014<br />
414 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Einblick in den Wärmeübertrager bei Schumacher Packaging.<br />
Im Moment wird mit <strong>dem</strong> Wärmeübertrager kaltes Flusswasser<br />
von 5 <strong>auf</strong> 20 °C vorgewärmt. „Das ist sehr viel für ein<br />
derartig großes Volumen“, betont Dzedzig. „Die Anlagen in<br />
Schwarzenberg bewältigen jeweils 65 m 3 <strong>Abwasser</strong> pro<br />
Stunde, also 1560 m 3 <strong>Wasser</strong> am Tag.“ Installiert wurden<br />
zwei Systeme. Sie können einzeln oder aber parallel betrieben<br />
werden. Dadurch lässt sich der Wärmeaustausch<br />
beeinflussen. Das ist wichtig, denn wenn das <strong>Abwasser</strong> zu<br />
kalt wird, dann beeinträchtigt das ebenfalls den Stoffwechsel<br />
der Mikroorganismen in der biologischen <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />
Für die Wärmeübertrager sieht DAS-Geschäftsbereichsleiter<br />
René Reichardt einen großen Markt: „Es ist in der Industrie<br />
sehr oft der Fall, dass Abwässer zu warm sind. Und<br />
der sparsame Einsatz von Energie ist überall ein wichtiges<br />
Thema.“ Nicht nur Papierfabriken haben Probleme mit der<br />
<strong>Wasser</strong>temperatur am Ausl<strong>auf</strong>. Auch beispielsweise für<br />
Betreiber von Biogas-Anlagen, Gießereien und Härtereien,<br />
Färbereien, Großwäschereien oder aber für die Lebensmittelindustrie<br />
dürfte sich daher eine solche Anlage lohnen. „Interessant<br />
ist das für alle, die mit heißem <strong>Wasser</strong> arbeiten“,<br />
meint Reichardt. Der Wärmeübertrager der DAS Environmental<br />
Expert GmbH gestattet es, Temperatur-Grenzwerte<br />
einzuhalten und zugleich Wärme aus <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong> zurückzugewinnen<br />
– effektiv und mit wenig Betriebs<strong>auf</strong>wand.<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 415
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Eingebauter<br />
Blendenregulierschieber.<br />
Der richtige Druck und kompetente Wartung<br />
steigern die Energie-Effizienz von biologischen<br />
Kläranlagen<br />
Norbert Barlmeyer<br />
Jede biologisch arbeitende Kläranlage<br />
benötigt für die Sauerstoffversorgung<br />
des Belebungsbeckens<br />
eine Druckluft-Station. Diese<br />
Station arbeitet aber nur dann mit<br />
höchstmöglicher Energie-Effizienz,<br />
wenn ein erhöhter Anlagendruck<br />
durch das nachgeordnete System,<br />
überhöhte Ansaugtemperaturen<br />
durch unzureichende Be- und Entlüftung<br />
und/oder erhöhte Betriebsstunden<br />
durch unzureichende Wartung<br />
ausgeschlossen sind. Die folgenden<br />
Praxisbeispiele aus <strong>dem</strong><br />
Bereich biologisch arbeitender Kläranlagen<br />
zeigen, dass diese Kriterien<br />
die Energieeffizienz eines Gebläses<br />
sehr negativ beeinflussen und zu<br />
ganz erheblichen Energiemehrkosten<br />
führen können. Berechnet wurden<br />
die jährlichen Mehrkosten jeweils<br />
für ein mittelgroßes Gebläse.<br />
Da Druckluftstationen in Kläranlagen<br />
aber aus bis zu vier und mehr<br />
Einzelanlagen bestehen können,<br />
summiert sich der Energiemehr<strong>auf</strong>wand<br />
schnell zu mehreren zigtausend<br />
Euro pro Jahr.<br />
Beispiel 1: Erhöhter<br />
Anlagendruck verursacht<br />
durch das nachgeschaltete<br />
System<br />
Jedes Gebläse wird vor der Auslieferung<br />
<strong>auf</strong> einen vordefinierten Druck<br />
eingestellt. Die <strong>auf</strong> diesen Druck<br />
verdichtete Luft wird dann zumeist<br />
über eine Ringleitung mit mehreren<br />
Stichleitungen und Zuleitungsschläuchen<br />
zu den im Becken verlegten<br />
Ausströmern geführt.<br />
Vorausaussetzung für einen optimalen<br />
Betrieb sind unter anderem<br />
korrekt angesteuerte Blendenregulierschieber<br />
am Eintritt in das Becken.<br />
Falsch eingestellte Schieber<br />
führen schnell zu einem erhöhten<br />
Druck im Zuleitungsnetz, sodass die<br />
Verdichter dann gegen einen höheren<br />
Druck arbeiten müssen, wodurch<br />
die Energiekosten sofort<br />
steigen. Aber noch ein zweites<br />
Argument ist wichtig: Die Blendenregulierschieber<br />
werden über eine<br />
Druckkonstanthaltung angesteuert,<br />
sodass die Zuleitungen automatisch<br />
geschlossen werden, sobald der geforderte<br />
Sauerstoffgehalt im Becken<br />
erreicht ist. Die oftmals frequenzgeregelten<br />
Gebläse werden nach <strong>dem</strong><br />
Schließen des Schiebers zeitverzögert<br />
heruntergefahren. Bei einer zu<br />
lange eingestellten Verzögerungszeit<br />
(Karenzzeit) l<strong>auf</strong>en die Gebläse<br />
dann zunächst weiter in Volllast gegen<br />
die geschlossenen oder teilweise<br />
April 2014<br />
416 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
geschlossenen Schieber mit der<br />
Folge, dass die Luft über die Druckventile<br />
entweicht. Das führt nicht<br />
nur zu Luftverlusten, im Extremfall<br />
kann ein erhöhter Gegendruck sogar<br />
zur Beschädigung und zur Zerstörung<br />
der Druckventile und der<br />
Gebläsestufen führen.<br />
Der Gegendruck kann aber auch<br />
steigen, wenn die Ausströmer (Zuleitungsschläuche/Plattenbelüfter<br />
o. ä.) im Becken durch chemische<br />
Bestandteile im <strong>Abwasser</strong> gealtert<br />
sind. Oder wenn sich die Rohrleitungen<br />
und/oder Ausströmer im L<strong>auf</strong><br />
der Zeit zugesetzt haben, weil die<br />
Druckschalldämpfer der Drucklufterzeuger<br />
mit Adsorptionsmaterial<br />
ausgekleidet sind, das sich mit der<br />
Zeit löst und dann über das Netz in<br />
das System eingetragen wird. Bei<br />
Aerzener Drehkolbengebläsen ab<br />
Baujahr 1995 und bei den Aerzener<br />
Drehkolbenverdichtern der neuen<br />
Baureihe Delta HYBRID besteht<br />
diese Gefahr jedoch nicht, weil bei<br />
diesen Anlagen der Grundträger als<br />
Pulsationsschalldämpfer ausgebildet<br />
ist und die Geräuschreduzierung<br />
durch Luftumlenkungen und nicht<br />
durch Adsorptionsmaterial erreicht<br />
wird.<br />
Wenn der Sauerstoff nicht<br />
mit Drehkolbengebläsen und/oder<br />
Drehkolbenverdichtern, sondern mit<br />
Turboverdichtern erzeugt wird,<br />
besteht bei Überdrücken im Netz<br />
zusätzlich die Gefahr, dass die<br />
Turboverdichter an der sogenannten<br />
Pumpgrenze gefahren werden.<br />
Dann können starke Vibrationen,<br />
Druckstöße und Temperaturanstieg<br />
sehr schnell erhebliche Folgeschäden<br />
verursachen. Außer<strong>dem</strong> sinkt<br />
bei Turboverdichtern die Energieeffizienz<br />
bei einem Druckanstieg<br />
deutlich stärker. Demgegenüber<br />
verursacht eine Druckerhöhung<br />
bei zwangsfördernden Verdichtern,<br />
wie Drehkolbengebläsen oder den<br />
neuen Aerzener Drehkolbenverdichtern<br />
der Baureihe Delta HYB-<br />
RID, nur höhere Energiekosten, so<br />
lange das maschinentechnisch<br />
vorgegebene Limit nicht überschritten<br />
wird.<br />
Steigende Strommehrkosten<br />
durch erhöhten Anlagendruck<br />
Ein praktisches Rechenbeispiel soll<br />
zeigen, welche Strommehrkosten<br />
entstehen, wenn der Druck bei einem<br />
<strong>auf</strong> 500 mbar ausgelegten<br />
Drehkolbengebläse durch die oben<br />
geschilderten Entwicklungen um<br />
nur 50 mbar <strong>auf</strong> 550 mbar steigt. Als<br />
Verdichter wurde ein Aerzener<br />
Drehkolbengebläse des Typs GM<br />
30 L gewählt. Durch die Erhöhung<br />
der Klemmleistung von 37,26 kW<br />
(bei 500 mbar) <strong>auf</strong> 40,47 mbar (bei<br />
550 mbar) entstehen bei einer L<strong>auf</strong>zeit<br />
von 5000 Bh/a und einem<br />
Strompreis von 0,18 €/kWh beachtliche<br />
Energiemehrkosten von fast<br />
2 900,00 € pro Jahr und Verdichter<br />
(siehe Tabelle 1).<br />
Beispiel 2: Überhöhte<br />
Temperatur der angesaugten<br />
Luft<br />
Da die Luft für Verdichtung und<br />
Kühlung eines Gebläses in biologisch<br />
arbeitenden Kläranlagen in<br />
vielen Fällen aus <strong>dem</strong> Aufstellungsraum<br />
entnommen und nicht über<br />
Zuluftkanäle den Verdichtern direkt<br />
von außerhalb des Raumes zugeführt<br />
wird, beeinflusst die Raumtemperatur<br />
sehr wesentlich die<br />
Energiebilanz der Anlage. Eine erhöhte<br />
Raumtemperatur entsteht,<br />
••<br />
wenn die Be- und Entlüftungsöffnungen<br />
falsch positioniert<br />
und/oder zu klein sind (Anmerkung:<br />
für eine intensive Durchlüftung<br />
sollte die Zuluftöffnung<br />
unten, die Abluft-Öffnung an der<br />
gegenüberliegenden Seite oben<br />
liegen),<br />
••<br />
wenn die Luftführung nicht<br />
durch thermostatgesteuerte<br />
Ventilatoren unterstützt wird<br />
oder wenn deren Leistung nicht<br />
ausreicht,<br />
••<br />
wenn das Dach des Kompressorenraumes<br />
nur unzureichend gegen<br />
intensive Sonneneinstrahlung<br />
gedämmt ist,<br />
••<br />
wenn die Druckluftleitungen innerhalb<br />
der Station nicht oder<br />
nur unzureichend isoliert sind.<br />
Blendenregulierschieber.<br />
Tabelle 1. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />
Normvolumenstrom<br />
Druckerhöhung<br />
Ansaugvolumenstrom<br />
Klemmleistung bei 500 mbar<br />
Klemmleistung bei 550 mbar<br />
Klemmleistungsdifferenz<br />
Strommehrkosten*<br />
Mit der Erhöhung der Raumtemperatur<br />
steigt nicht nur die Temperatur<br />
der zu verdichtenden Luft. Sie führt<br />
auch zu einer erhöhten Druckluft-<br />
Temperatur und damit zu einem<br />
verringerten Sauerstoffgehalt der<br />
Druckluft, zu einem schlechteren<br />
Befüllungsgrad und zu einer<br />
schlechteren Kühlung der Verdichter.<br />
Alle Kriterien haben nur eine<br />
einzige Konsequenz: der Verdichter<br />
muss länger arbeiten, um die benötigte<br />
Sauerstoffmenge zu fördern.<br />
Steigende Stromkosten durch<br />
erhöhte Ansaugtemperatur<br />
Das führt zwangsläufig zu steigenden<br />
Energiekosten. Als Faustformel<br />
gilt: Ein Anstieg der Ansaugtemperatur<br />
um 3 °C bewirkt einen<br />
Energiemehr<strong>auf</strong>wand von rund 1 %.<br />
1669 Nm³/h<br />
von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />
1 844 m³/h<br />
37,26 kW<br />
40,47 kW<br />
3,21 kW<br />
2 889,00 €/a<br />
* bei 5000 Bh/a und 0,18 €c/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />
ist in den Werten der Motor-Klemmenleistung nicht<br />
berücksichtigt; Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und<br />
Kupplungsleistung jeweils ± 5 %.<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 417
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Tabelle 2. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />
Normvolumenstrom<br />
Arbeitsdruck<br />
Ansaugvolumenstrom<br />
Klemmleistung bei einer<br />
Raumtemperatur von 10 °C<br />
Klemmleistung bei einer<br />
Raumtemperatur von 30 °C<br />
Klemmleistungsdifferenz<br />
Strommehrkosten durch<br />
erhöhte Raumtemperatur*<br />
1669 Nm³/h<br />
500 mbar<br />
1767 m³/h / 1934 m³/h<br />
35,52 kW<br />
39,30 kW<br />
3,78 kW<br />
3 402,00 €/a<br />
* bei 5000 Bh/a und 0,18 €/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />
ist in den Werten der Motorklemmenleistung nicht berücksichtigt;<br />
Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und Kupplungsleistung<br />
jeweils ± 5 %.<br />
Tabelle 3. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />
Normvolumenstrom<br />
Anlagendruck<br />
Temperatur im Gebläse<strong>auf</strong>stellungsraum<br />
Klemmleistung<br />
bei Nennvolumenstrom<br />
1474 m³/h<br />
Klemmleistung beim erhöhten<br />
Nennvolumenstrom von<br />
1844 m³/h<br />
Klemmleistungsdifferenz pro<br />
Gebläse<br />
Strommehrkosten*<br />
1669 Nm³/h<br />
500 mbar<br />
20 °C<br />
29,71 kW<br />
37,26 kW<br />
7,55 kW<br />
6 795,00 €/a<br />
* bei 5000 Bh/a und 0,18 €/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />
ist in den Werten der Motorklemmenleistung nicht berücksichtigt;<br />
Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und Kupplungsleistung<br />
jeweils ± 5 %.<br />
Filterwechsel:<br />
Erhöhter Anlagendruck<br />
oder<br />
unzureichende<br />
Wartung<br />
können sich<br />
nachteilig <strong>auf</strong><br />
die Energiebilanz<br />
eines<br />
Drehkolbengebläses<br />
und<br />
damit einer<br />
Kläranlage<br />
auswirken.<br />
Im folgenden Rechenbeispiel bleibt<br />
der Druck des Gebläses mit 500<br />
mbar konstant, es verändert sich lediglich<br />
die Raumtemperatur. Die Berechnung<br />
basiert wieder <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Aerzener Drehkolbengebläse GM<br />
30 L mit einem Normvolumenstrom<br />
von 1 669 Nm³/h. Tabelle 2 zeigt,<br />
dass die (Klemm-)Leistung durch<br />
den Anstieg der Raumtemperatur<br />
von 10 <strong>auf</strong> 30 °C und der daraus<br />
resul tierenden höheren Luftmenge<br />
bei gleicher Sauerstoffmenge um<br />
3,78 kW steigt. Daraus folgt: Bei einer<br />
jährlichen Gesamtl<strong>auf</strong>zeit von<br />
5000 Bh/a und einem Strompreis<br />
von 0,18 €/kWh – ausschließlich verursacht<br />
durch den Anstieg der<br />
Raumtemperatur von 10 <strong>auf</strong> 30 °C –<br />
entstehen Energiemehrkosten von<br />
3 402,00 € pro Jahr und Gebläse.<br />
Beispiel 3: Unzureichende<br />
Wartung<br />
Nachteilig <strong>auf</strong> die Energiebilanz eines<br />
Drehkolbengebläses kann sich<br />
aber auch eine nicht den Vorgaben<br />
des Herstellers entsprechende Wartung<br />
auswirken. Ein klassisches Beispiel<br />
ist das defekte Druckventil.<br />
Wenn ein Gebläse z. B. für einen<br />
Höchstdruck von 500 mbar bestellt<br />
wird, wird das Druckventil <strong>auf</strong> einen<br />
um 50 mbar erhöhten Druck, in diesem<br />
Fall <strong>auf</strong> 550 mbar, eingestellt.<br />
Sobald der Druck durch erhöhte Widerstände<br />
im Bereich der Druckluftanwendung<br />
<strong>auf</strong> 550 mbar ansteigt,<br />
spricht das Druckventil an. Diese erhöhten<br />
Widerstände können durch<br />
die oben bereits genannten Kriterien<br />
verursacht werden, wie z. B.<br />
durch zu alte und verschlammte<br />
Ausströmer im Becken, durch verschlammte<br />
Rohrleitungen, durch<br />
einen beim Einregulieren des Blasenbildes<br />
zu hoch eingestellten<br />
Anlagendruck oder durch eine nicht<br />
optimal arbeitende Regelung des<br />
Blendenregulierschiebers oder aber<br />
auch durch alte verschlissene Luftansaugfilter.<br />
Durch das ständige Ansprechen<br />
des Druckventils wird die Dichtlippe<br />
der Ventilglocke zerstört, sodass<br />
während des Betriebs Förderluft –<br />
sog. Leckluft – ausströmen kann.<br />
Diese Leckluft reduziert die Liefermenge<br />
des Gebläses und damit die<br />
Einleitungsmenge des Sauerstoffs<br />
in das Belebungsbecken.<br />
Steigende Stromkosten durch<br />
erhöhte L<strong>auf</strong>zeiten<br />
Dieser Leckluftverlust kann nur<br />
durch verlängerte L<strong>auf</strong>zeiten des<br />
Gebläses ausgeglichen werden, was<br />
zwangsläufig zu einem erhöhten<br />
Energie<strong>auf</strong>wand führt. Tabelle 3<br />
zeigt die in diesem Fall entstehenden<br />
Mehrkosten ebenfalls wieder<br />
am Beispiel eines Aerzener Drehkolbengebläses<br />
des Typs GM 30 L. Bei<br />
einem gleichbleibenden Anlagendruck<br />
von 500 mbar steigt die<br />
Klemmleistung durch die verlängerte<br />
L<strong>auf</strong>zeit pro Gebläse von 29,71<br />
um 7,55 <strong>auf</strong> 37,26 kW. Das führt zu<br />
einer für dieses Beispiel angenommenen<br />
Erhöhung des Nennvolu-<br />
Manometer.<br />
April 2014<br />
418 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Mall-Substratfilter ViaPlus<br />
Entwässerung von<br />
Verkehrs flächen bis zu 3.000 m 2<br />
Sicherheits ventile.<br />
menstroms von 1474 m³/h <strong>auf</strong> 1844 m³/h.<br />
Dieser Anstieg der Klemm leistung um 7,55 kW<br />
erfordert pro Verdichter und Jahr einen Mehr<strong>auf</strong>wand<br />
an elektrischer Energie in Höhe von<br />
6 795,00 €.<br />
Die in diesem Beispiel ermittelten zusätzlichen<br />
Energiemehrkosten von fast 6 800,00 €<br />
entstehen ausschließlich durch die verlängerten<br />
L<strong>auf</strong>zeiten des Gebläses, verursacht durch<br />
die angenommenen Leckluftverluste durch<br />
das defekte Druckventil. Ursächlich für das<br />
defekte Druckventil ist jedoch der Anstieg des<br />
Druckes im Gebläse von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />
durch die oben beschriebenen möglichen Ursachen<br />
(Verschmutzungen, falsche Einstellungen<br />
usw.). Deshalb müssen zu den in Tabelle 3<br />
ausgewiesenen Mehrkosten für die verlängerten<br />
L<strong>auf</strong>zeiten in Höhe von fast 6 800,00 €<br />
pro Jahr und Verdichter noch die Mehrkosten<br />
für die Druckerhöhung von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />
hinzugerechnet werden, die sich gemäß Beispiel<br />
1 bereits <strong>auf</strong> etwa 2 900,00 € je Verdichter<br />
und Jahr summieren. Demzufolge ergeben<br />
sich für die Summe aus den angenommenen<br />
Leckluftverlusten und der Druckerhöhung<br />
von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar durch ein defektes<br />
Druckventil Gesamtkosten von 9 700,00 € pro<br />
Jahr und Verdichter.<br />
Fazit<br />
Alle drei Beispiele wurden jeweils nur für einen<br />
einzigen Verdichter und mit praxisbezogenen<br />
Werten gerechnet. Da Druckluftstationen<br />
in biologisch arbeitenden Kläranlagen<br />
jedoch im Normalfall aus mehreren Verdichtern<br />
bestehen, können sich die energetischen<br />
Mehrkosten sehr schnell <strong>auf</strong> mehrere zigtausend<br />
Euro pro Jahr summieren. Die dargestellten<br />
Argumente und Berechnungen sollen<br />
den Betreiber einer biologisch arbeitenden<br />
Kläranlage lediglich sensibilisieren und einen<br />
Hinweis dar<strong>auf</strong> geben, welche Kosten entstehen,<br />
wenn die geschilderten Ursachen nicht<br />
beachtet und deshalb auch nicht korrigiert<br />
werden. Das beginnt schon bei einem mit<br />
Tiefenfiltration arbeitenden Luftfilter <strong>auf</strong> der<br />
Ansaugseite des Gebläses. Wenn dieser Luftfilter,<br />
nur um vielleicht 50 € zu sparen, nicht<br />
ausgetauscht, sondern von Zeit zu Zeit nur<br />
ausgebaut, unzureichend ausgeblasen und<br />
dann wieder eingebaut wird, steigt bereits<br />
der Energiebedarf des Verdichters. Als Faustformel<br />
gilt: Eine Reduzierung des Druckes <strong>auf</strong><br />
der Ansaugseite um 10 mbar reduziert die<br />
Energiekosten um rund 1 %. Steigende Energiekosten<br />
durch erhöhten Anlagendruck<br />
durch nachgeschaltete Systeme, durch erhöhte<br />
Temperaturen der angesaugten Luft<br />
und durch erhöhte L<strong>auf</strong>zeiten der Aggregate<br />
durch defekte Druckventile lassen sich am<br />
besten vermeiden, wenn alle Gebläse vorschriftsmäßig<br />
durch die Service abteilungen<br />
des Herstellers und/oder des Betreibers gewartet<br />
werden. Denn schließlich betragen die<br />
Energiekosten eines Verdichters – bezogen<br />
<strong>auf</strong> dessen lange L<strong>auf</strong>zeit – bis zu 90 % der<br />
Gesamtkosten der Anlage. Und nur rund 10 %<br />
entfallen <strong>auf</strong> die Investitions- und Wartungskosten.<br />
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J Geprüft <strong>auf</strong> Einhaltung der<br />
Gering fügigkeitsschwellenwerte<br />
der LAWA<br />
J Hohe Standzeiten des Filters durch<br />
patentierte Abl<strong>auf</strong>konstruktion<br />
J Gleichzeitige Beseitigung von<br />
Schwermetallen, abfiltrierbaren<br />
Stoffen und minera lischen Kohlenwasserstoffen<br />
J Leicht zugänglicher Schlammraum<br />
J DIBT-Zulassung Z-84.2-12<br />
Literatur-Tipp<br />
Ratgeber Regenwasser<br />
von Klaus W. König<br />
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<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 419<br />
Ökologie aktuell<br />
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Versickern und Behandeln<br />
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Klaus W. König<br />
Ratgeber<br />
Regenwasser<br />
5. Auflage
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Kaeser bringt erstmals Schraubengebläse<br />
<strong>auf</strong> den Markt und zeigt hocheffiziente<br />
Baukompressoren<br />
Baukompressor „Mobilair<br />
20“ mit PE-Haube<br />
Die neue Schallschutzhaube aus rotationsgesintertem<br />
Polyethylen (PE)<br />
mit integrierten Radkästen ist ein<br />
echter Blickfang <strong>auf</strong> der Baustelle.<br />
Aber sie sieht nicht nur gut aus, sondern<br />
bietet darüber hinaus auch einige<br />
handfeste Vorteile: Sie ist korrosionsfrei,<br />
kratzfest und überhaupt<br />
sehr widerstandsfähig. Und sie weist<br />
dar<strong>auf</strong> hin, was unter der Haube<br />
steckt: Stärke, Effizienz, Anwenderfreundlichkeit<br />
und umweltschonendes<br />
Betriebsverhalten.<br />
Der Mobilair 20 (Bild 1) beweist,<br />
dass Leistungsstärke nicht unbedingt<br />
an ein hohes Betriebsgewicht<br />
gekoppelt sein muss. Mit einer Liefermenge<br />
von 2 m³/min verfügt er<br />
einerseits über genügend Kraftreserven<br />
zum Antrieb eines schweren<br />
Drucklufthammers und bringt andererseits<br />
nicht einmal 460 kg Betriebsgewicht<br />
<strong>auf</strong> die Waage. Diese<br />
Eigenschaften verdankt er einer<br />
ausgefeilten Konstruktion, seinem<br />
energiesparenden Schraubenkompressorblock<br />
mit strömungstechnisch<br />
optimiertem „Sigma Profil“,<br />
einem Übertragungsverluste vermeidenden<br />
1:1-Antrieb und nicht<br />
Bild 1. Der Baukompressor Mobilair 20 mit PE-Haube betreibt mühelos<br />
einen schweren Drucklufthammer. Er ist dank geringer Abmessungen<br />
und niedrigem Betriebsgewicht sehr wendig, arbeitet leise und kraftstoffsparend.<br />
Alle Abbildungen: © Kaeser Kompressoren GmbH<br />
zuletzt einem wassergekühlten<br />
Kubota-Dreizylinder-Dieselmotor.<br />
Außer<strong>dem</strong> ist der Mobilair 20<br />
serienmäßig mit einer patentierten<br />
Anti-Frost-Regelung ausgestattet.<br />
Das bringt besonders in der Übergangszeit<br />
mit relativ niedrigen<br />
Außentemperaturen einen wichtigen<br />
Vorteil: Die eingesetzten<br />
Druckluftwerkzeuge werden bestmöglich<br />
vor <strong>dem</strong> Einfrieren und vor<br />
Korrosionsschäden geschützt, was<br />
ihre Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />
erhöht.<br />
Auch Verarbeitungsqualität, Wartungs-<br />
und Bedienerfreundlichkeit<br />
der Maschine lassen nichts zu<br />
wünschen übrig: So bieten etwa<br />
Zinkvorbehandlung und Pulverbeschichtung<br />
aller metallischen Karosserieteile<br />
dauerhaften Korrosionsschutz,<br />
und alle wartungsrelevanten<br />
Bauteile sind leicht zugänglich. Die<br />
Bedienung über nur einen Schalter<br />
ist denkbar einfach; sie wird zu<strong>dem</strong><br />
durch leicht verständ liche Piktogramme<br />
<strong>auf</strong> der Karosseriehaube<br />
(unterhalb der Armaturentafel) unmissverständlich<br />
erklärt.<br />
Bild 2. Der neue<br />
„Mobilair M 31“<br />
überzeugt nicht<br />
nur durch seine<br />
hohe Liefermenge.<br />
Verschiedene<br />
Ausstattungsoptionen<br />
machen diesen<br />
effizienten Baukompressor<br />
zu<br />
einem wahren<br />
Druckluft<br />
Multitalent.<br />
Baukompressor „Mobilair<br />
M 31“ mit PE-Haube<br />
Unter der Schalldämmhaube des<br />
„Mobilair M 31“ (Bild 2) aus kratzfestem,<br />
korrosionsfreiem, rotationsgesintertem<br />
Polyethylen steckt ein<br />
echtes Kraftpaket: Der Schraubenkompressorblock<br />
mit <strong>dem</strong> energiesparenden<br />
„Sigma Profil“ ist für hohe<br />
Dauerbelastung ausgelegt und<br />
wird von einem leistungsstarken,<br />
wassergekühlten Kubota-Turbodieselmotor<br />
angetrieben. Damit bringt<br />
es der „Mobilair M 31“ <strong>auf</strong> eine Liefermenge<br />
von 3,15 m³/min bei 7 bar<br />
April 2014<br />
420 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
– deutlich mehr als sein Vorgänger<br />
und mehr als genug Druckluft für<br />
den Betrieb von zwei 20-kg-Hämmern<br />
oder anderen Werkzeugen,<br />
wie z. B. Druckluftlanzen, -spaten,<br />
Erdraketen oder Strahlgeräten. Der<br />
leicht handhabbare Kompressor<br />
kann je nach Bedarf für 7, 10, 12 und<br />
14 bar ausgelegt werden. Zu<strong>dem</strong><br />
bietet er einige optional erhältliche,<br />
interessante Zusatzausstattungen:<br />
So kann er mit integriertem Nachkühler<br />
und Kondensatabscheider<br />
für kühle, trockene Druckluft und/<br />
oder 6,5-kVA-Generator geliefert<br />
werden.<br />
Auch kalte Morgenstunden können<br />
den Kompressor nicht schrecken:<br />
Eine serienmäßig eingebaute,<br />
patentierte Anti-Frost-Regelung<br />
schützt die eingesetzten Werkzeuge<br />
vor Frost- und Korrosionsschäden.<br />
Alle Wartungsstellen sind dank der<br />
weit öffnenden Schallschutzhaube<br />
leicht und schnell zu erreichen. Als<br />
praktisches Sonderzubehör kann<br />
ein Schlauch<strong>auf</strong>roller mit 20-m-<br />
Leichtschlauch geliefert werden. So<br />
ist der Druckluftschlauch platzsparend<br />
<strong>auf</strong>bewahrt, statt als Stolperfalle<br />
im Weg zu liegen.<br />
<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung:<br />
Gebläse punkten mit<br />
Schraubeneffizienz<br />
Leiser, effizienter, sparsamer als andere:<br />
Das Sigma Profil von Kaeser<br />
Kompressoren gibt es jetzt auch für<br />
Gebläseanlagen. Auf der Messe<br />
stellt der Druckluftspezialist erstmals<br />
das hocheffziente Schraubengebläse<br />
EBS (Bild 3) für den Niederdruckbereich<br />
vor.<br />
Damit ist es gelungen, die versierte<br />
Technik – Mehr Druckluft weniger<br />
Energie –, die schon im Kompressorenbereich<br />
für deutliche<br />
Energieeinsparungen sorgt, <strong>auf</strong> den<br />
Niederdruckbereich zu übertragen.<br />
Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Drehkolbengebläsen sind die neuen<br />
Kaeser-Schraubengebläse um<br />
bis zu 30 % effizienter und bieten<br />
auch im Vergleich zu vielen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt befindlichen Schraubengebläsen<br />
energetische Vorteile.<br />
Die integrierte Steuerung Sigma<br />
Control 2 sorgt bei je<strong>dem</strong> Einzelgerät<br />
für umfangreiche Überwachung<br />
und einfache Anbindung an Kommunikatiosnetzwerke<br />
bei je<strong>dem</strong><br />
Einzelgerät und bei kompletten Gebläsestationen<br />
kommt zum ersten<br />
Mal die neue maschinenübergreifende<br />
Steuerung, der Sigma Air Manager<br />
(SAM), mit spezieller Gebläsesoftware<br />
zum Einsatz für noch<br />
mehr Produktivität und Energieersparnis.<br />
Branchen und Anwendungen,<br />
wie z. B. <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />
pneumatische Fördersysteme,<br />
Energieerzeugung, Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie, pharmazeutische<br />
Industrie, chemische Industrie,<br />
Zellstoff- und Papierindustrie,<br />
Textilindustrie, Baustoffindustrie und<br />
allgemeine Industrie, können durch<br />
die führende Schraubentechnologie<br />
profitieren.<br />
Natürlich verfügen die EBS-Gebläse,<br />
Made in Germany, auch über<br />
die anderen herausragenden Eigenschaften<br />
von Kaeser-Produkten. Sie<br />
sind einfach zu installieren, sind sichere<br />
Dauerläufer und sehr robust<br />
und langlebig. Dank einer durchdachten<br />
Anordnung der Bauteile ist<br />
sowohl eine Wand- als auch eine<br />
Seite-an-Seite-Aufstellung möglich und<br />
die Wartung wird zum Kinderspiel.<br />
Kontakt:<br />
KAESER KOMPRESSOREN SE,<br />
Postfach 2143, D-96410 Coburg,<br />
Tel. (09561) 640-0, Fax (09561) 640-130,<br />
E-Mail: produktinfo@kaeser.com, www.kaeser.de<br />
Halle A1, Stand 133/232; Halle B4, Stand 135<br />
Bild 3. Das neue Schraubengebläse<br />
EBS von Kaeser Kompressoren<br />
bietet höchste Energieeffizienz bei<br />
der <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />
Nachhaltig<br />
bauen<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 421
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Modellpremieren bei Caprari<br />
Für zahlreiche<br />
Anwendungen:<br />
Neue Reinwasserpumpe<br />
CVX<br />
von Caprari mit<br />
hervorragen<strong>dem</strong><br />
Wirkungsgrad.<br />
Alle Abbildungen:<br />
© Caprari<br />
IFAT-Neuheit<br />
E8P Energy:<br />
Effiziente Reinwasserpumpe<br />
mit reichlich<br />
Toleranz beim<br />
Feststoffanteil.<br />
Der Aussteller deckt mit seinen<br />
Pumpen eine Vielzahl von Anwendungen<br />
im Trink-, Brauch- und<br />
<strong>Abwasser</strong>bereich ab. Für viele Anwender<br />
relevant dürften die neuen<br />
Modellreihen Energy, Endurance,<br />
Desert und Hightech sein. Die Bezeichnungen<br />
dieser Tauchmotorpumpen<br />
der „Next Generation“ geben<br />
den Einsatzschwerpunkt vor,<br />
für den sie konstruktiv optimiert<br />
wurden.<br />
Die Energy-Reihe zeichnet sich<br />
durch ihre Energieeffizienz aus,<br />
während bei der Endurance die<br />
Standzeit im Vordergrund steht. Die<br />
Desert-Reihe hingegen hat man <strong>auf</strong><br />
Robustheit auch bei hohen Sandkonzentrationen<br />
getrimmt, die<br />
Hightech <strong>auf</strong> maximale Leistung.<br />
Die neue Pumpengeneration ist für<br />
Fördermengen bis 50 L/s und -höhen<br />
bis 850 m je nach Modell ausgelegt.<br />
Sie integriert sich in das<br />
rund 40 Modellreihen umfassende<br />
Sortiment des Herstellers, das auch<br />
Mega-Pumpen bis 18 000 m³/h umfasst.<br />
E8P-ENERGY IM FOKUS<br />
Als eine der effizientesten Tauchmotorpumpen<br />
für Reinwasser rückt Caprari<br />
die neue E8P aus der Energy-<br />
Reihe in den Fokus. Diese Modelle<br />
mit 8 Zoll Durchmesser sind mit<br />
halbaxialen L<strong>auf</strong>rädern ausgestattet<br />
und modular <strong>auf</strong>gebaut. Sie bewegen<br />
bis zu 48 L/s bei 92 kW Motorleistung,<br />
wobei ihnen selbst ein<br />
Feststoffanteil von 100 g/m 3 nichts<br />
ausmacht.<br />
Um Capraris Edelstahlpumpen<br />
gegen Umwelteinflüssen bestmöglich<br />
resistent zu machen, sind sie<br />
mit der Eigenentwicklung „Defender“<br />
ausgestattet: Die weltweit<br />
patentierte Technik verleiht <strong>dem</strong><br />
Material einen zusätzlichen Passivierungsschutz,<br />
der die Standzeit in<br />
aggressiven Umgebungen erhöhen<br />
soll. Alle Pumpen des Herstellers<br />
erfüllen die Ökodesign-Richtlinie<br />
2009/125/EG, viele liegen sogar<br />
Der Frequenzumrichter<br />
Cap<br />
Drive passt die<br />
Pumpenleistung<br />
stufenlos den Erfordernissen<br />
an<br />
und verhindert<br />
Laststöße.<br />
energetisch im Bestfeld der Branche.<br />
CVX MIT CAPDRIVE<br />
Das gilt auch für die mehrstufige<br />
vertikale Kreiselpumpe CVX für<br />
Reinwasser, ebenfalls eine der IFAT-<br />
Neuheiten des Herstellers in der<br />
Energy-Reihe. Mit ihrem Mindesteffizienzindex<br />
(MEI) bis 0,7 verfügt<br />
die neue Pumpe über einen Wirkungsgrad<br />
der Spitzenklasse, der<br />
den der Ökodesign-Richtlinie (MEI<br />
0,1) weitaus übertrifft.<br />
Für ein breites Anwendungsfeld<br />
von der Gebäudeinstallation bis zur<br />
industriellen Prozessversorgung sowie<br />
für Bewässerungen, Feuerschutz<br />
oder allgemein zur Druckerhöhung<br />
wurde diese Universalpumpe<br />
konzipiert. Die Serie umfasst<br />
sechs Modelle für den ein- und dreiphasigen<br />
Betrieb. Mit 0,37 bis 30 kW<br />
Motorleistung werden Förderleistungen<br />
bis 600 L/min und Förderhöhen<br />
bis 255 m erzielt. Durch ihr<br />
Inline-Baukonzept, also mit Saugund<br />
Druckstutzen <strong>auf</strong> einer Achse,<br />
ist die CVX für engste Einbauverhältnisse<br />
geeignet.<br />
Neben der Wirtschaftlichkeit<br />
lässt sich der Betriebskomfort dieser<br />
und anderer Pumpen des Herstellers<br />
mit <strong>dem</strong> koppelbaren Frequenzumrichter<br />
„CapDrive“ verbessern,<br />
der auch <strong>auf</strong> der Messe gezeigt<br />
wird. Dessen elektronischer Drehzahlregler<br />
passt die Pumpenleistung<br />
stufenlos den Erfordernissen<br />
an und verhindert den Laststoß<br />
beim Anfahren. Über die Steuerungskonsole<br />
mit LCD-Display sind<br />
verschiedene Betriebspunkte definierbar,<br />
z. B. Teillast im Nachtbetrieb.<br />
Auch eine Erweiterung oder<br />
Verkleinerung des <strong>Wasser</strong>versorgungssystems<br />
ist ganz einfach<br />
pumpenseitig zu berücksichtigen,<br />
sodass Förderleistung, Energieverbrauch<br />
und Materialbeanspruchung<br />
stets im Optimum liegen. Ein<br />
„CapDrive“ kann einzeln oder im<br />
Verbund sogar mehrere Pumpen<br />
steuern. Die Montage erfolgt platzsparend<br />
direkt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Pumpenkopf<br />
oder separat.<br />
TABLET KOMPLETT<br />
Damit professionelle Anwender jederzeit<br />
und an je<strong>dem</strong> Ort umfassende<br />
Hilfe bei der Auswahl der richtigen<br />
Pumpe erhalten, hat Caprari<br />
mit „iPumpMobile“ zu<strong>dem</strong> eine kostenlose<br />
App für alle gängigen Tablets<br />
und Smartphones geschaffen.<br />
Sie enthält sämtliche Dokumentationen,<br />
technische Daten und Einsatzempfehlungen<br />
des Herstellers. Sie<br />
wird <strong>auf</strong> der Messe präsentiert und<br />
ist über die bekannten Download-<br />
Stores erhältlich.<br />
Kontakt:<br />
Caprari Pumpen GmbH,<br />
Stefan Hörnschemeyer,<br />
Kleemanngasse 15, D-90765 Fürth,<br />
Tel. (0911) 61093-0, Fax (0911) 61093-49,<br />
www.caprari.de<br />
Halle A6, Stand 325/424<br />
April 2014<br />
422 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Komplettangebot von Pumpen, Zubehör und<br />
Service für den <strong>Abwasser</strong>- und Umweltbereich<br />
Zerkleinern, pumpen, dosieren, mischen – die mit der Förderung flüssiger Medien verbundenen Aufgaben sind<br />
vielfältig, besonders im <strong>Abwasser</strong>- und Umweltbereich. Dabei sind hier – wie auch in der Biogas-Produktion –<br />
reibungslose Abläufe essenziell. Störungen in den Systemen erzeugen erhebliche Probleme. Die NETZSCH<br />
Pumpen & Systeme GmbH bietet für diese Bereiche unterschiedlichste Pumpenlösungen, Zubehör und Serviceleistungen<br />
<strong>auf</strong>einander abgestimmt aus einer Hand an: von verschiedenen Pumpentypen, wie Pumpen mit<br />
Flanschanschlüssen, verschiedenste Ausführungen der Trichterpumpe, Mischpumpen, Eintauchpumpen,<br />
TORNADO Drehkolbenpumpen, über NETZSCH Zerkleinerer und Zubehör, wie das aBP-Modul zur Verhinderung<br />
von Brückenbildung und den Trockenl<strong>auf</strong>schutz, bis hin zur Überholung in die Jahre gekommener Pumpen.<br />
Das gesamte Produkt-Portfolio mit seinen flexiblen Konfigurations- und Einsatzmöglichkeiten wird <strong>auf</strong><br />
der diesjährigen IFAT vorgestellt.<br />
Die NEMO ® B.Max-Exzenterschneckenpumpe ist mit ihrer Fördermischschnecke und<br />
<strong>dem</strong> spziellen Zuführstutzen besonders <strong>auf</strong> die Vermischung von Substraten im Biogas-<br />
Bereich ausgelegt. Alle Abbildungen: © NETSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />
Seit über 60 Jahren entwirft und<br />
fertigt NETZSCH im bayerischen<br />
Waldkraiburg Pumpen und Zerkleinerer.<br />
Der ursprünglich <strong>auf</strong> die Exzenterschneckenpumpe<br />
spezialisierte<br />
Betrieb entwickelte sich in<br />
dieser Zeit auch zum Experten für<br />
Drehkolbenpumpen. Bei der Wahl<br />
der geeigneten Pumpe für einen<br />
bestimmten Anwendungsfall werden<br />
die Kunden anforderungsbezogen<br />
und umfassend beraten. Die<br />
NEMO®-Exzenterschneckenpumpen<br />
eignen sich besonders für Drücke<br />
bis 48 bar (höhere Drücke <strong>auf</strong> Anfrage)<br />
und für Medien mit hohem Trockensubstanzgehalt,<br />
beispielsweise<br />
entwässerte Schlämme oder Gülle,<br />
Silage und Bioabfälle für die Biogas-<br />
Vergärung. Ihr Förderprinzip basiert<br />
<strong>auf</strong> einem Rotor, der sich oszillierend<br />
in einem feststehenden Stator<br />
dreht. Bedingt durch die Geometriepaarung<br />
ergeben sich zwischen<br />
Rotor und Stator Förderkammern,<br />
in denen das Medium durch die<br />
Drehbewegung des Rotors im Stator<br />
von der Saug- zur Druckseite<br />
transportiert wird. Dies geschieht<br />
unabhängig von seiner Konsistenz<br />
oder Viskosität volumen- und druckstabil.<br />
Für besonders viskose Medien<br />
kann zusätzlich eine Förderschnecke<br />
eingebaut werden. Bei<br />
der Biogaserzeugung kommt u. a.<br />
die NEMO®-B.Max®-Mischpumpe<br />
zum Einsatz, die über speziell ausgerichtete<br />
Zuführstutzen für Gülle<br />
verfügt und damit die Vorvermischung<br />
verschiedener Substrate innerhalb<br />
der Pumpe optimiert. Das<br />
homogenisierte Substrat gelangt so<br />
in den Fermenter, wo es sofort von<br />
den Bakterien verarbeitet werden<br />
kann. Das Bilden einer Schwimmschicht<br />
wird vermieden. Der<br />
Misch<strong>auf</strong>wand im Fermenter wird<br />
dadurch reduziert.<br />
Der innovative iFD-Stator 2.0 für<br />
NEMO®-Exzenterschneckenpumpen<br />
macht die Instandhaltung besonders<br />
leicht: Da das Elastomer nicht<br />
im Stator einvulkanisiert ist, sondern<br />
nur formschlüssig eingespannt,<br />
kann er bei Abnutzung einfach<br />
herausgenommen und als sortenreiner<br />
Abfall entsorgt werden.<br />
Ebenso schnell ist ein neuer Stator<br />
eingesetzt und fixiert, da er sich im<br />
nichtgespannten Zustand leicht <strong>auf</strong><br />
den Rotor <strong>auf</strong>schieben lässt. Seine<br />
Entwicklung wurde von der Stiftung<br />
„Umwelt“ gefördert. Zu<strong>dem</strong> verringert<br />
die Konstruktion die nötigen<br />
Drehmomente für Start und Betrieb<br />
und reduziert so die Energiekosten.<br />
Robuste Pumpen für<br />
schwierige Bedingungen<br />
und Medien<br />
In Bereichen mit beengten Platzverhältnissen<br />
oder für mobile Einsätze<br />
bietet sich die kompakte und robuste<br />
TORNADO®-Drehkolbenpumpe an.<br />
Dank ihres großen freien Kugeldurchgangs<br />
handhabt sie auch<br />
stückige Medien ohne Verstopfungsgefahr.<br />
Mit einer Förderleistung<br />
von bis zu 1000 m³/h bewältigt die<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 423
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
T2 einfach <strong>dem</strong>ontieren, da ein freier<br />
Zugriff <strong>auf</strong> den Pumpenraum<br />
von Flansch zu Flansch gewährleistet<br />
ist. Die Flansche der Rohrleitungen<br />
müssen dazu nicht gelöst werden.<br />
Die Befestigung der Kolben erfolgt<br />
außerhalb des Pumpenraums.<br />
Durch ihre Robustheit und den unempfindlichen<br />
Riementrieb sorgt die Drehkolbenpumpe<br />
TORNADO ® T2 für hohe Betriebssicherheit.<br />
Zerkleinerungssysteme von<br />
NETZSCH verhindern Verstopfungen<br />
durch Störstoffe.<br />
TORNADO® selbst große <strong>Abwasser</strong>mengen.<br />
Beim Modell T2 gibt es auch die<br />
Möglichkeit, den Motor oberhalb<br />
des Förderraums anzuflanschen,<br />
wodurch eine der kürzesten Pumpen<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt entsteht. Diese<br />
B<strong>auf</strong>orm ist besonders geeignet,<br />
auch <strong>auf</strong> einem Transportanhänger<br />
(TORNADO® Mobil) oder einer Fahrvorrichtung<br />
montiert und mobil<br />
von Einsatzort zu Einsatzort verfahren<br />
zu werden.<br />
Der Riementrieb der T2 gewährleistet<br />
einen sehr ruhigen L<strong>auf</strong>, einen<br />
ölfreien Betrieb und vermeidet<br />
einen Totalschaden, wie er bei<br />
konventionellen Synchronisationsgetrieben<br />
<strong>auf</strong>treten kann. Das<br />
Besondere des Riementriebs liegt<br />
im Doppelzahnriemen, der Kraftübertragung<br />
und Synchronisation<br />
der Kolben in einem ermöglicht.<br />
Beiden Pumpenarten können,<br />
in Ausführung und Werkstoffauswahl<br />
jeweils den Medieneigenschaften<br />
und Förder<strong>auf</strong>gaben<br />
angepasst werden. Auf diese Weise<br />
wird ein langer, verschleißarmer<br />
Betrieb sichergestellt. Darüber hinaus<br />
arbeiten die NEMO®- und<br />
TORNADO®-Pumpen drehrichtungsreversibel<br />
und in ihrem Fördervolumen<br />
proportional zur Drehzahl.<br />
Letzteres führt zu einer hohen Dosiergenauigkeit.<br />
Beide Pumpenarten sind mit Fokus<br />
<strong>auf</strong> eine unkomplizierte Wartung<br />
und Reinigung konstruiert.<br />
Beispielsweise lassen sich nach Lösen<br />
des Pumpendeckels die Drehkolben<br />
und der Gehäuseeinsatz der<br />
Umfangreiches Zubehör ergänzt das Pumpenprogramm. Das aBP-Modul sorgt bei verstopfungsgefährlichen<br />
Medien für eine störungsfreie Förderung.<br />
Flexibel anpassbar durch<br />
Zubehör<br />
Je nach Anwendungsanforderungen<br />
können die Pumpen durch unterschiedliches<br />
Zubehör ergänzt<br />
werden. Dazu zählt unter anderem<br />
das aBP-Modul®, das die Brückenbildung<br />
beim Einfüllen stichfester<br />
oder krümeliger Medien verhindert.<br />
Dazu wird ein Aufsatz <strong>auf</strong> den Trichter<br />
der Pumpe gesetzt, der innen an<br />
den Längsseiten jeweils ein Edelstahl-Speichenrad<br />
trägt. Mittels<br />
zweier Schneckengetriebe werden<br />
diese unabhängig voneinander gegeneinander<br />
gedreht. Die sich dabei<br />
entwickelnden Scherkräfte reißen<br />
Materialbrücken schon im Entstehen<br />
auseinander, noch bevor es<br />
zu Verstopfung kommen kann. Zum<br />
Schutz vor Schäden durch Trockenl<strong>auf</strong><br />
des Stators können die NEMO®-<br />
Pumpen mit einem Stator-Protektor<br />
ausgerüstet werden. Hinzu kommen<br />
Kontaktmanometer zur Messung<br />
von Über- oder Unterdruck,<br />
Druckmessumformer, Frequenzumrichter,<br />
Fahrvorrichtungen und<br />
Steuerungen.<br />
Störstoffe effizient<br />
entfernen<br />
Zur sicheren Förderung von Medien<br />
mit groben Störstoffen, wie sie sich<br />
häufig in Abwässern befinden, aber<br />
auch zur Zerkleinerung des Substrats<br />
für die Biogas-Produktion bietet<br />
NETZSCH verschiedene Zerkleinerer<br />
an. Der kompakte Grobstoffzerkleinerer<br />
M-Ovas® arbeitet mit einer<br />
doppelseitig verwendbaren Schneidplatte<br />
aus gehärtetem Stahl und<br />
einem Messerkopf mit Hartmetall-<br />
Schneiden, der von einer Schwungscheibe<br />
unterstützt wird. Schwerstoffe,<br />
z. B. Steine, werden beim<br />
Durchströmen der Anlage in einem<br />
integrierten Sammelabschei-<br />
April 2014<br />
424 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Anzeige RoS 3Q_Layout 1 11.03.14 07:28 Seite 1<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
der <strong>auf</strong>gefangen und können über dessen separate Reinigungs-<br />
und Ablassöffnung entfernt werden. Sind die Feststoffe<br />
besonders groß oder stabil, kommt stattdessen<br />
der NETZSCH Doppelwellenzerkleinerer zum Einsatz. Bei<br />
diesem sind die Schneidwerke als einteilige Cartridge-<br />
Elemente mit je sechs Messern aus Spezialstahl sowie sechs<br />
Distanzscheiben ausgeführt, die zur Wartung einfach als<br />
Einheit aus getauscht werden können. Zu<strong>dem</strong> kann sich das<br />
System durch die wechselnde, sehr langsame Drehzahl<br />
selbst reinigen. Sein Durchsatz liegt bei bis zu 300 m³/h bei<br />
einem Trockenrückstandsgehalt von bis zu 10 %.<br />
Bei allen Belangen steht das Serviceteam von NETZSCH<br />
<strong>dem</strong> Kunden auch vor und nach <strong>dem</strong> K<strong>auf</strong> der Pumpe zur<br />
Seite. So bietet das Unternehmen Vor-Ort-Schulungen an<br />
den neuen Geräten an und begleitet auch die Inbetriebnahme.<br />
Im Schadensfall helfen die Spezialisten bei der<br />
Fehlersuche oder sorgen mit ihren internationalen Niederlassungen<br />
dafür, dass Original-Ersatzteile innerhalb<br />
kürzester Zeit weltweit geliefert werden können. Auch<br />
ältere Anlagen werden mit den passenden Komponenten<br />
versorgt oder <strong>auf</strong> Wunsch mit neuer Technologie <strong>auf</strong>gerüstet.<br />
Dieser Service in Kombination mit <strong>dem</strong> breiten<br />
Produktportfolio und dessen Einsatzmöglichkeiten helfen<br />
dabei, Standzeiten zu erhöhen, Betriebskosten zu senken<br />
und für jedes Medium die passende Pumpe zu finden.<br />
Kontakt:<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 425
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Pump- und Zerkleinerungstechnik<br />
Neue Produkte für die Entsorgungsbranche und den <strong>Abwasser</strong>bereich<br />
Die Hugo Vogelsang Maschinenbau<br />
GmbH präsentiert sich <strong>auf</strong><br />
der IFAT als Spezialist für zuverlässiges<br />
Pumpen und Zerkleinern. Im<br />
Fokus steht der Einsatz der Vogelsang-Technik<br />
in der Recycling- und<br />
Entsorgungsbranche, insbesondere<br />
im Lebensmittelbereich. „In der Lebensmittelbranche<br />
werden viele<br />
Roh- und Zwischenprodukte, Hilfsund<br />
Zusatzstoffe sowie Abfälle verarbeitet.<br />
Um diese anspruchsvollen<br />
Medien effizient zu fördern und zu<br />
zerkleinern, ist eine zuverlässige<br />
Pump- und Zerkleinerungstechnik<br />
erforderlich. Die Drehkolbenpumpen<br />
der IQ-Baureihe sowie die erweiterte<br />
Serie der VX-Baureihe und<br />
die erweiterten Modelle des Zweiwellen-Zerkleinerers<br />
XRipper sind<br />
durch ihre robuste Bauweise <strong>auf</strong> hohe<br />
Beanspruchungen ausgelegt“,<br />
sagt Harald Vogelsang, Geschäftsführer<br />
der Hugo Vogelsang Maschinenbau<br />
GmbH.<br />
VX-Serie der Vogelsang-Drehkolbenpumpe.<br />
IQ-Serie der Vogelsang-Drehkolbenpumpe. Alle Abbildungen: © Vogelsang<br />
Kerne, Knochen und<br />
Fertigungsabfälle zuverlässig<br />
fördern<br />
Die Vogelsang-Drehkolbenpumpen<br />
fördern zuverlässig abrasive und viskose<br />
sowie fremdkörper- und faserstoffreiche<br />
Medien, die beispielsweise<br />
Kerne, Knochen, Steine und Fasern<br />
enthalten. Durch ihre Bauweise sind<br />
sie besonders robust und leicht zu<br />
warten. Zu<strong>dem</strong> weisen sie eine gute<br />
Ansaugfähigkeit sowie Trockenl<strong>auf</strong>unempfindlichkeit<br />
<strong>auf</strong>; die Förderrichtung<br />
lässt sich einfach umkehren.<br />
Durch die beiden neuen Baureihen<br />
VX230 und VX215 bietet Vogelsang<br />
eine große Bandbreite an Förderleistungen<br />
an – von 3 bis 1400 m³/h.<br />
Fremdkörper bis zur Größe eines<br />
Tennisballs können die Pumpe –<br />
ohne sie zu beschädigen – passieren.<br />
Der freie Kugeldurchgang der Baureihe<br />
VX215 beträgt sogar 90 mm.<br />
Vogelsang-Drehkolbenpumpen<br />
werden damit den speziellen Anforderungen<br />
in der Lebensmittel- und<br />
Entsorgungsindustrie gerecht. Sie kommen<br />
sowohl beim schonenden und<br />
störungsfreien Pumpen von Rohstoffen<br />
wie Öl als auch von Molkereiund<br />
Zuckerprodukten (Flüssigzucker,<br />
Melasse, Sirup) oder Obst und Gemüse<br />
zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete<br />
sind das Befüllen und<br />
Entleeren von Tanks sowie die Entsorgung<br />
von Lebensmittelabfällen.<br />
Hier ist außer<strong>dem</strong> für die zuverlässige<br />
Zerkleinerung großvolumiger Feststoffe<br />
wie Gemüse, Konfiskate (Fleisch,<br />
Innereien) sowie Verpackungseinheiten<br />
der robuste Zweiwellen-<br />
Zerkleinerer XRipper geeignet.<br />
<strong>Abwasser</strong>bereich:<br />
Erweiterung beim XRipper<br />
So stellt Vogelsang <strong>auf</strong> der Messe<br />
auch seine neuesten Entwicklungen<br />
im Bereich Zerkleinerungstechnik<br />
vor. Neben <strong>dem</strong> Nasszerkleinerer<br />
RotaCut werden zwei erweiterte<br />
Modelle des Zweiwellen-Zerkleinerers<br />
XRipper <strong>auf</strong> der IFAT präsentiert.<br />
Entwickelt für die Zerkleinerung<br />
von Störstoffen in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung,<br />
zeichnet sich der<br />
XRipper durch die monolithische<br />
B<strong>auf</strong>orm der Rotoren aus, die das<br />
Aufkommen von Blockaden stark<br />
reduziert und Folgeschäden verhindert.<br />
So werden Pumpen und Fördersysteme<br />
geschont, Ausfälle verhindert<br />
und Betriebsunterbrech ungen für<br />
Service und Wartung minimiert. Der<br />
Austausch der Ripper-Rotoren ist,<br />
verglichen mit konventionellen Systemen,<br />
einfach und benötigt wenig<br />
Zeit, da nur zwei – bei der größten<br />
Baugröße maximal sechs – Ripper-<br />
Rotoren getauscht werden müssen.<br />
XRipper XRL mit SIK (Sewer<br />
Integration Kit)<br />
Die neue B<strong>auf</strong>orm erleichtert den<br />
Einbau im Kanal und die Wartungsarbeiten:<br />
An einer Führungsschiene<br />
wird der XRipper XRL mit SIK herausgezogen<br />
und kann direkt gewartet<br />
werden. Anschließend wird<br />
er darüber wieder in Position gebracht<br />
und rastet automatisch in<br />
seine Halterung ein.<br />
April 2014<br />
426 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
XRipper XRS-QG<br />
Für <strong>Abwasser</strong>rohrleitungen und bei<br />
beengten Platzverhältnissen wie in<br />
einem Schacht eignet sich der neue<br />
XRipper XRS-QG. Er wird inline in<br />
die Rohrleitung eingebaut. Für Service<br />
und Wartung kann das Getriebe<br />
samt Wellen und Ripper-Rotoren<br />
einfach aus <strong>dem</strong> Gehäuse des XRS-<br />
QG nach oben herausgehoben werden.<br />
Alle weiteren Arbeiten erfolgen<br />
dann außerhalb des engen<br />
Schachtes. Die optimale Zugänglichkeit<br />
der Rotoren und Dichtung<br />
erleichtert den Teilewechsel deutlich.<br />
Kompaktes BioCrack-Modell<br />
für kleine Kläranlagen<br />
Komplettiert wird das Messeausstellungsprogramm<br />
von Vogelsang<br />
durch das kompakte BioCrack-Modell<br />
S. Die kleinere Bauvariante des<br />
bewährten Systems für die elektrokinetische<br />
Desintegration wurde<br />
<strong>auf</strong> die geringeren Schlammmengen,<br />
die insbesondere in kleinen<br />
und mittleren Kläranlagen vorkommen,<br />
ausgelegt. Das Modell Bio-<br />
Crack S schafft Durchflussmengen<br />
von 25–50 m³/h (abhängig vom TS-<br />
Gehalt). Durch das elektrokinetische<br />
Desintegrationsverfahren mit Bio-<br />
Crack werden die organischen Stoffe<br />
besser und schneller abgebaut.<br />
Die Entsorgungskosten lassen sich<br />
durch weniger Klärschlamm und<br />
Flockungsmittelbedarf reduzieren.<br />
Kläranlagen, die einen Faulturm<br />
nutzen, können den Gasertrag des<br />
Faulturms durch den Einsatz von<br />
BioCrack um bis zu 15 % erhöhen.<br />
Kontakt:<br />
Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH,<br />
Postfach 12 64, D-49628 Essen/Oldb.,<br />
Tel. (05434) 83-0, Fax (05434) 83-10,<br />
E-Mail: info@vogelsang-gmbh.com,<br />
www.vogelsang-gmbh.com<br />
Halle A6, Stand 237/336<br />
Der XRipper XRL-SIK in<br />
neuer B<strong>auf</strong>orm.<br />
BioCrack-Modul im Schnitt.<br />
INSPIRING ANSWERS<br />
IFAT<br />
05.-09. Mai 2014<br />
HALLE A5<br />
STAND 423/522<br />
„Wer sagt eigentlich, dass man<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 427
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Neuheit aus Japan<br />
Für den Pumpenhersteller Tsurumi ist die IFAT Pflicht: Hier zeigen die Japaner stets Lösungen für Schmutzund<br />
<strong>Abwasser</strong>. In diesem Jahr stehen die TRN-Tauchbelüfter und Rührwerkspumpen für Medien mit hohem<br />
Feststoffanteil im Fokus. Zu<strong>dem</strong> soll eine neue, bislang nirgends gezeigte Pumpe erstmals der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt werden.<br />
Die Neuentwicklung kommt erst<br />
kurz vor Messebeginn aus Japan<br />
und geht von Tsurumis Europa-<br />
Zentrale in Düsseldorf direkt nach<br />
München. Unter der Bezeichnung<br />
KTD 22.0 geführt, soll sie <strong>auf</strong> der<br />
bewährten KTZ-Serie robuster<br />
Vielzweckpumpen basieren. Gemäß<br />
Tsurumis Modellcode erwartet die<br />
Anwender ein Gerät mit 2-Zoll-<br />
Druckstutzen und 2,0 kW Motorleistung.<br />
Damit tritt diese Pumpe in einem<br />
hart umkämpften Marktsegment<br />
an.<br />
Anwendungsspezialist Carsten Bode vom japanischen<br />
Hersteller Tsurumi aus Düsseldorf zeigt einen der<br />
wartungsarmen TRN-Tauchbelüfter vor der Auslieferung.<br />
Mit doppelter Stärke geht die<br />
ebenfalls präsentierte KRS2-80 ans<br />
Werk. Die schwere Sedimentpumpe<br />
ist bereits <strong>auf</strong> Tsurumis Homepage<br />
gelistet. Mit ihrem Gehäuse aus<br />
massivem Gusseisen und <strong>dem</strong> 4-poligen<br />
Motor mit 4 kW Leistung ist sie<br />
für harte Einsätze gedacht, wenn also<br />
Medien mit großem Anteil nicht<br />
flüssiger Komponenten zu handhaben<br />
sind. Bis zu 1 670 Liter pro Minute<br />
setzt sie in Bewegung, wobei die<br />
Pumpenleistung für eine maximale<br />
Förderhöhe von 15,8 Metern ausgelegt<br />
ist. Ob Schlamm, Schlicker,<br />
Sand, Betonit, Kies und mehr: Was<br />
nicht flüssig ist, wird flüssig gemacht!<br />
Zu diesem Zweck ist ein<br />
Rührwerk vor der Einl<strong>auf</strong>öffnung<br />
montiert, um das Fördergemisch zu<br />
zerkleinern und somit fließfähiger<br />
zu machen. Wie gut das gelingt, <strong>dem</strong>onstriert<br />
Tsurumi in einem Kiesbecken<br />
live am Stand.<br />
In der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
mittels Sauerstoff- oder Gaseintrag<br />
sorgt der Hersteller mit seinen<br />
mechanischen TRN-Tauchbelüftern<br />
stets für Gesprächsstoff, treten sie<br />
doch gegen die verbreiteten Membransysteme<br />
an. Im Gegensatz zu<br />
diesen benötigen die TRN keinen<br />
Kompressor, müssen nicht starr<br />
montiert werden, besitzen keine<br />
empfindlichen und wartungsanfälligen<br />
Komponenten wie Membranen,<br />
können bei l<strong>auf</strong>en<strong>dem</strong> Klärbetrieb<br />
gewartet werden und lassen<br />
sich lastabhängig zu- oder abschalten.<br />
Obendrein wird damit eine zusätzliche<br />
Durchmischung des Beckens<br />
erzielt. Mit <strong>dem</strong> gezeigten<br />
Modell 32TRN21.5 lassen sich bis zu<br />
22 m³ Luft pro Stunde eintragen.<br />
Vorhandene Anschlüsse sind oft<br />
nutzbar, sodass die TRN Altsysteme<br />
problemlos ersetzen können. Auch<br />
TRN-Tauchbelüfter der Marke<br />
Tsurumi: Den Systemvorteil gegenüber<br />
Membransystemen erläutert<br />
der Hersteller <strong>auf</strong> der IFAT.<br />
Alle Abbildungen: © Tsurumi<br />
dieser Tauchbelüfter wird in einem<br />
Schaubecken im Dauerbetrieb l<strong>auf</strong>en,<br />
wie im Übrigen weitere Pumpen,<br />
beispielsweise der ultra-effiziente<br />
Flachsauger LSC. Mehr vorab<br />
dazu unter www.tsurumi.de im Internet.<br />
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Tel. (0211) 417937-450,<br />
Fax (0211) 417937-460,<br />
www.tsurumi.eu,<br />
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Halle A6, Stand 236<br />
April 2014<br />
428 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Neue Pumpen und Systeme von KSB<br />
Auf der diesjährigen IFAT präsentiert sich<br />
die KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal,<br />
als Komplettanbieter von Pumpen und Systemen<br />
für den <strong>Wasser</strong>transport, die <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />
die Entwässerung, den <strong>Abwasser</strong>transport<br />
sowie die <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />
Ein Höhepunkt der Präsentation wird eine<br />
neue Ausführung des hocheffizienten <strong>Abwasser</strong>transportsystems<br />
AmaDS³ sein. Die Anlage<br />
ist eine Kombination aus einem patentierten,<br />
trocken <strong>auf</strong>gestellten Feststoff-Trennsystem<br />
und zwei <strong>Abwasser</strong>pumpen in Prozessbauweise.<br />
Aufgrund des großen Markterfolges,<br />
den der Pumpenhersteller in den letzten Jahren<br />
mit dieser sehr energiesparenden Art des<br />
<strong>Abwasser</strong>transportes hatte, wird diese Baureihe<br />
weiter ausgebaut. So zeigt man <strong>auf</strong> der<br />
Messe eine B<strong>auf</strong>orm, die für besonders enge<br />
Platzverhältnisse konstruiert wurde.<br />
Zum ersten Mal stellt KSB in München einen<br />
neu entwickelten permanentmagneterregten<br />
Synchronantrieb für 6-Zoll-Unterwassermotorpumpen<br />
aus. Dieser benötigt zur Erzeugung<br />
seines Drehmoments im Gegensatz zu Asynchronmotoren<br />
keinen Strom im Läufer, da er<br />
sein Rotorfeld durch Magnete erzeugt. Deshalb<br />
hat dieser Antrieb keine Stromwärmeverluste<br />
im Läufer und kann deutlich bessere Wirkungsgrade<br />
erreichen als der klassische Asynchronmotor.<br />
Dank einer sehr hohen Leistungsdichte<br />
Ein Höhepunkt der Präsentation wird eine<br />
neue Ausführung des hocheffizienten<br />
<strong>Abwasser</strong>transportsystems AmaDS³ sein.<br />
© KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />
ist der Antrieb sehr kompakt. Für seinen Betrieb<br />
ist ein Frequenzumrichter erforderlich.<br />
Natürlich wird auch die jüngste Ausführung<br />
des von KSB in Serie gefertigten Synchron-<br />
Reluktanz motors SuPremE zu sehen sein. Dieser<br />
hat im Gegensatz zu Asynchronmotoren<br />
auch noch einen guten Wirkungsgrad, wenn<br />
er nicht mit voller Leistung läuft. Genau das<br />
kommt in der Realität aber sehr häufig vor, da<br />
viele Antriebe im geregelten Betrieb hauptsächlich<br />
mit abgesenkter Drehzahl arbeiten.<br />
Er wird in Kombination mit der neuesten<br />
Ausführung der meistverk<strong>auf</strong>ten <strong>Wasser</strong>normpumpe<br />
der Welt – der Etanorm – zu sehen<br />
sein. Dank ihrer sparsamen Hydraulik erfüllt die<br />
Baureihe heute schon die EU-Anforderungen<br />
(ErP-Richtlinie) der Durchführungs verordnung<br />
547/2012/EU für <strong>Wasser</strong>pumpen, die 2015 in<br />
Kraft treten.<br />
Drehzahlregelsysteme, wie der neue in<br />
München gezeigte PumpDrive, bieten die<br />
Möglichkeit, durch die Anpassung der Förderleistung<br />
an den tatsächlichen Bedarf Energiekosten<br />
zu senken. Alle Baugrößen haben ein<br />
durchgängiges Design bis zu einer Motorleistung<br />
von 55 kW. Sie können <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Motor,<br />
an der Wand oder im Schaltschrank verbaut<br />
werden und sind die einzigen Drehzahlregler,<br />
die neben Asynchron- auch Synchron-Reluktanzmotoren<br />
ansteuern können. Für größere Leistungen<br />
bis 1,4 MW stehen Frequenzumrichter<br />
in Buchformat mit der Schutzart IP20 zum<br />
Einbau in einen Schaltschrank zur Verfügung.<br />
Als Repräsentanten für das große Armaturenprogramm<br />
zeigt der Frankenthaler Hersteller<br />
weichdichtende Absperrklappen der Baureihe<br />
Isoria und BOAX. In <strong>dem</strong> französischen La Roche-<br />
Chalais und im spanischen in Burgos fertigt<br />
KSB Absperrklappen für den <strong>Wasser</strong>transport<br />
sowie die <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung bis zu einer<br />
Nennweite von 4,7 Metern.<br />
Auf einem Extra-Bereich stellt die KSB-<br />
Service GmbH ihr umfangreiches Portfolio vor.<br />
Dieses reicht von klassischen Instandhaltungsthemen<br />
über Energie-Effiziensberatung bis<br />
hin zu Retrofitting und Reverse-Engineering.<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 429
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Hoher Wirkungsgrad durch optimierte Motoren<br />
und Hydrauliken<br />
HOMA stellt neue Tauchmotorpumpen-Generation vor<br />
Um einen hohen Gesamtwirkungsgrad zu erzielen,<br />
wurden bei der EffTec-Baureihe sowohl die Motoren<br />
als auch die Hydrauliken neu konzipiert: Insbesondere<br />
die wesentlichen Komponenten jeder Kreiselpumpe,<br />
das L<strong>auf</strong>rad und das Pumpengehäuse,<br />
wurden komplett neu entwickelt.<br />
© HOMA Pumpenfabrik GmbH<br />
Energieeffizienz ist inzwischen<br />
auch in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
von höchster Bedeutung, bestimmt<br />
sie doch maßgeblich die<br />
Wirtschaftlichkeit. Um daher den<br />
Wirkungsgrad der hier verwendeten<br />
Tauchmotorpumpen noch weiter<br />
zu erhöhen, hat die <strong>auf</strong> diese<br />
Technologie spezialisierte HOMA<br />
Pumpenfabrik GmbH jetzt Motor<br />
und Hydraulik ihrer Aggregate neu<br />
konzipiert: Nicht nur die Effizienz<br />
der Motoren wurde verbessert,<br />
dank einer permanenten Motorkühlung<br />
können auch alle Typen der<br />
neuen EffTec-Baureihe getaucht<br />
oder trocken betrieben werden.<br />
Hierbei sind vielfältige Überwachungsmöglichkeiten<br />
schon ab der<br />
kleinsten Motorgröße realisierbar.<br />
Die Hydrauliken wurden mechanisch<br />
optimiert, wodurch sie sich<br />
nun neben ihrem hohen Wirkungsgrad<br />
auch durch eine besondere<br />
L<strong>auf</strong>ruhe auszeichnen, was die Lebensdauer<br />
der insgesamt bereits<br />
sehr robusten Konstruktion zusätzlich<br />
erhöht. Die Neuentwicklungen<br />
werden zusammen mit den bewährten<br />
Schneidwerkpumpen von<br />
HOMA <strong>auf</strong> der IFAT in München erstmals<br />
präsentiert.<br />
„Eine Tauchmotorpumpe muss<br />
in all ihren Komponenten – sowohl<br />
Motor als auch Hydraulik – effizient<br />
arbeiten, um den größtmöglichen<br />
Gesamtwirkungsgrad und damit<br />
den geringsten Energieverbrauch<br />
erreichen zu können“, erklärt Martin<br />
Senkowski, Leiter Konstruktion und<br />
Entwicklung bei HOMA. Zu diesem<br />
Zweck entwickelte das Unternehmen,<br />
dessen Kernkompetenz in diesem<br />
Bereich liegt, zunächst ein neues<br />
Konzept für die Motoren, die sich<br />
nun wahlweise nass oder trocken<br />
<strong>auf</strong>stellen lassen. Möglich wird dies<br />
durch das PermaCool-System, eine<br />
neuartige, permanente Motorkühlung.<br />
Darüber hinaus erlaubt es die<br />
neue Motorengeneration, noch<br />
spezifischer <strong>auf</strong> Sonderwünsche der<br />
Kunden einzugehen: Unter anderem<br />
wurde bei der Konstruktion der<br />
Aggregate dar<strong>auf</strong> Wert gelegt, dass<br />
alle üblichen Überwachungseinrichtungen<br />
selbst bei kleinen Motorgrößen<br />
realisierbar sind. So kann<br />
beispielsweise ein Schwimmer als<br />
Leckageüberwachung der oberen<br />
Gleitringdichtung verwendet oder<br />
das zum Patent angemeldete Pumpendiagnosesystem<br />
HOMA VICON<br />
eingesetzt werden.<br />
Erhöhung der Wirkungsgrade<br />
bei geringer Verstopfungsgefahr<br />
Gleichzeitig sorgt das neue Design<br />
dafür, dass sich der Kühlmantel<br />
nicht mit Feststoffen zusetzen kann,<br />
wodurch eine hohe Betriebssicherheit<br />
erreicht wird. Dies wird noch<br />
unterstützt durch die mechanisch<br />
sehr robuste Konstruktion und die<br />
geringe Wicklungstemperatur, die<br />
zu einer niedrigeren thermischen<br />
Beanspruchung und damit zu einer<br />
längeren Lebensdauer führt. Der<br />
Wirkungsgrad der Motoren konnte<br />
deutlich verbessert werden, die Modelle<br />
der EffTec-Baureihe erreichen<br />
damit die Klasse Premium Efficiency<br />
IE 3.<br />
Um einen hohen Gesamtwirkungsgrad<br />
zu erzielen, wurden zusammen<br />
mit den Motoren auch die<br />
Hydrauliken verändert: Insbesondere<br />
die wesentlichen Komponenten<br />
jeder Kreiselpumpe, das L<strong>auf</strong>rad<br />
und das Pumpengehäuse, wurden<br />
komplett neu entwickelt. „Die Beschaffenheit<br />
des <strong>Abwasser</strong>s hat sich<br />
in den letzten Jahren deutlich verändert,<br />
es enthält immer mehr Feststoffe<br />
und immer weniger <strong>Wasser</strong>.<br />
Daher wird eine Pumpe benötigt,<br />
die auch unter solchen Bedingungen<br />
zuverlässig arbeitet“, erläutert<br />
Senkowski. Die neue Baureihe verwendet<br />
deshalb ausschließlich geschlossene<br />
Einkanalräder mit großen<br />
Kugeldurchgängen, das heißt<br />
einem großen freien Durchgang für<br />
Feststoffe. Für die technisch sehr<br />
schwierige Optimierung dieser<br />
Komponenten griff das Unternehmen<br />
<strong>auf</strong> seine jahrzehnte-<br />
April 2014<br />
430 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
lange Erfahrung zurück und kombinierte<br />
diese mit modernster Strömungssimulationssoftware.<br />
Auf diese Weise<br />
konnten die Wirkungsgrade der Einkanalräder<br />
deutlich verbessert werden, bei weiterhin<br />
geringer Verstopfungsgefahr. Zu<strong>dem</strong><br />
wurden die Hydrauliken mechanisch<br />
dahingehend überarbeitet, dass die Eff-<br />
Tec-Baureihe eine sehr hohe L<strong>auf</strong>ruhe <strong>auf</strong>weist,<br />
die die Beanspruchung aller Bauteile<br />
minimiert.<br />
Bewährte Schneidwerkstechnik für<br />
feststoffhaltige Fördermedien<br />
Auf der Messe werden die Neuentwicklungen<br />
erstmals präsentiert. Darüber hinaus<br />
werden hier auch die bekannten HOMA-<br />
Schneidwerkpumpen für <strong>Abwasser</strong>technik<br />
ausgestellt, die zu den technisch führenden<br />
Lösungen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt zählen. So zerkleinert<br />
das vorgeschaltete, 55 HRC harte<br />
Edelstahl-Schneidwerk der Barracuda GRP-<br />
Baureihe Feststoffe im Fördermedium zuverlässig,<br />
wodurch in den nachfolgenden<br />
Leitungen auch Rohre mit kleineren Durchmessern<br />
verbaut werden können.<br />
Für Pumpstationen mit großen Fördermengen<br />
wurde daneben das ASC-System<br />
mit einem freien Durchgang bis 100 mm<br />
entwickelt, das in seiner einstellbaren<br />
Schneideinrichtung zwei rotierende und<br />
ein feststehendes Hartmetall-Messer der<br />
Härte 90 HRA verbindet und so gleich<br />
doppelt vor einem Blockieren der Pumpe<br />
schützt.<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 431
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
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und industriellen <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />
Neu im Programm und<br />
<strong>auf</strong> der Messe erstmals präsentiert<br />
ist die UNIPUMP-V, eine Pumpengeneration<br />
für Vakuumentwässerungssysteme.<br />
Gesteigerte Effizienz für die<br />
<strong>Abwasser</strong>technik<br />
Ein besonderer Schwerpunkt <strong>auf</strong><br />
der Messe liegt <strong>auf</strong> energieeffizienten<br />
und leistungsstarken Pumpenlösungen<br />
– angetrieben mit Motoren<br />
der höchstmöglichen Energieveffizienz.<br />
Mit <strong>dem</strong> Einsatz der<br />
äußerst effizienten PM-Motoren<br />
(Permanent-Magnet-Motoren) bzw.<br />
leistungsoptimierter Asynchronmotoren<br />
erzielen die Herborner <strong>Abwasser</strong>blockpumpen<br />
der UNIVERS-<br />
A- Typen enorme Energieeinsparungen<br />
und verbessern dabei merklich<br />
den Wirkungsgrad um bis zu 13 %.<br />
Sie erreichen somit durchgehend<br />
jetzt schon die Motorenwirkungsgrade<br />
der Premium Efficiency Class<br />
(IE3), die erst ab <strong>dem</strong> Jahr 2015 per<br />
Gesetz verlangt werden.<br />
Für den Antrieb von PM-Mo -<br />
toren werden Frequenzumrichter benötigt,<br />
womit sich die Pumpen <strong>auf</strong><br />
die korrekten Anlagenbedürfnisse<br />
einstellen lassen. Das macht weitere<br />
Energieeinsparung möglich.<br />
Neben der Weiterentwicklung<br />
der <strong>Abwasser</strong>blockpumpen wurde<br />
von der Herborner Pumpenfabrik<br />
auch die Tauchmotorenbaureihe<br />
unter die „Energielupe“ genommen<br />
und einer Untersuchung zur Verbesserung<br />
der Wirkungsgrade unterzogen.<br />
Hierbei wurde die Motorentechnik<br />
weiterentwickelt und die<br />
Tauchmotorpumpen, obwohl sie<br />
von der Gesetzgebung bezüglich<br />
der Verbesserung der Wirkungsgrade<br />
nicht betroffen waren, ebenfalls<br />
<strong>auf</strong> IE3 angehoben. Die neue Generation<br />
der UNIVERS-T-IE3-Pumpen<br />
helfen den Betreibern hierüber erhebliche<br />
Einsparungen zu erzielen.<br />
Mehr Leistung durch höhere<br />
Wirkungsgrade, weniger Betriebskosten<br />
dank geringerem Energieverbrauch<br />
und dadurch auch ein<br />
geringer CO 2 - Ausstoß – das sind die<br />
maßgeblichen Merkmale der neuen<br />
IE3-Motorentechnik. Gerade für den<br />
Einsatz im <strong>Abwasser</strong>bereich sind die<br />
Herborner <strong>Abwasser</strong>pumpen somit<br />
optimal geeignet.<br />
„Der wesentliche Vorteil unserer<br />
energetisch optimierten <strong>Abwasser</strong>pumpen<br />
besteht darin, dass sie den<br />
Wirkungsgrad erheblich verbessern.<br />
So sorgen sie für mehr Leistung bei<br />
sehr geringen Life-Cycle-Costs“, erklärt<br />
Sascha Korupp, technischer<br />
Leiter der Herborner Pumpenfabrik.<br />
Daher macht sich eine Investition in<br />
die neue <strong>Abwasser</strong>pumpentechnik<br />
auch schnell bezahlt. Je nach Pumpenleistung<br />
und -l<strong>auf</strong>zeit amortisiert<br />
sich die Investition in die höherwertige<br />
Technologie in weniger<br />
als 1,5 Jahren.<br />
Die Neuentwicklung der UNI-<br />
PUMP-V ist speziell für Unterdruckentwässerungssysteme<br />
konzipiert<br />
worden. Hierbei zeigt sich der große<br />
Vorteil der extrem kompakten Bauweise<br />
einer <strong>Abwasser</strong>pumpe für die<br />
kommunale <strong>Abwasser</strong>technik, welche<br />
über einen Riementrieb mit<br />
gleichem Antrieb auch die für den<br />
Betrieb des Entwässerungssystems<br />
notwendige Vakuumpumpe treibt.<br />
Der Anlagenbetreiber erhält somit<br />
ein Kompaktaggregat zur <strong>Abwasser</strong>förderung<br />
und kann nach bisher<br />
im Markt gängigen Konzepten einen<br />
zusätzlichen Antrieb für die<br />
Vakuumpumpe vermeiden.<br />
Kontakt:<br />
Herborner Pumpenfabrik,<br />
J.H. Hoffmann GmbH & Co. KG,<br />
Littau 3-5,<br />
D-35745 Herborn,<br />
Tel. (02772) 933-0,<br />
Fax (02772) 933-100,<br />
E-Mail: info@herborner-pumpen.de,<br />
www.herborner-pumpen.de<br />
Halle A6, Stand 218<br />
April 2014<br />
432 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Alldur-Statoren von Colfax Fluid Handling<br />
mit bis zu dreifacher Standzeit<br />
Die Allweiler GmbH, ein Unternehmen<br />
der Colfax Corp., stellt <strong>auf</strong><br />
der Messe ein neues Statormaterial<br />
vor. „Alldur“ ist speziell für den Einsatz<br />
in Kläranlagen und die Förderung<br />
von abrasiven Abwässern entwickelt.<br />
Durch die neue Rezeptur des Elastomers<br />
und der Weiterverarbeitungsmethode<br />
steigt die Standzeit bis <strong>auf</strong><br />
das Dreifache. „Alldur“-Statoren sind<br />
ab sofort für alle Exzenterschneckenpumpen<br />
des Herstellers lieferbar.<br />
Jährlich liefert das Bottroper Werk<br />
weltweit etwa 8 500 Exzenterschneckenpumpen<br />
für Klärwerke aus.<br />
Das Bottroper Werk ist seit mehr<br />
als 50 Jahren einer der führenden<br />
deutschen Hersteller von Exzenterschneckenpumpen.<br />
Diese sind <strong>auf</strong><br />
den Einsatz in der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
optimiert.<br />
Allweiler produziert als einer der<br />
wenigen Hersteller alle Teile seiner<br />
Exzenterschneckenpumpen selbst in<br />
Deutschland. Besonders wichtig sind<br />
die Statoren der Pumpen, die exakt<br />
<strong>auf</strong> das jeweilige Fördermedium abgestimmt<br />
werden. Elvis Kovačević,<br />
verantwortlich für die Exzenterschneckenpumpen<br />
bei Allweiler:<br />
„Wir wählen aus 20 Elastomermischungen<br />
jeweils die aus, die für den<br />
Anwender im Klärwerk am wirtschaftlichsten<br />
ist.“. Der neue „Alldur“-<br />
Stator hält bis zu dreimal länger als<br />
andere bisher eingesetzte Statoren.<br />
Die „Alldur“-Rezeptur ist dar<strong>auf</strong><br />
abgestimmt, gegen mechanische<br />
Einwirkungen maximalen Widerstand<br />
zu bieten. „Die Abnutzung ist<br />
selbst im Dauerbetrieb bei der Förderung<br />
stark verunreinigter und mit<br />
Feststoffen belasteter Abwässer äußerst<br />
gering“, so Alfred Paul, der als<br />
Entwicklungsleiter bei Allweiler für<br />
die neue Rezeptur verantwortlich ist.<br />
Der neue Stator ist zu<strong>dem</strong> besonders<br />
elastisch und zugfest, besitzt einen<br />
sehr hohen Weiterreiß widerstand und<br />
ist über einen großen Temperaturbereich<br />
einsetzbar.<br />
Kontakt:<br />
Allweiler GmbH,<br />
Elvis Kovačevič,<br />
Kirchhellener Ring 77–79,<br />
D-46244 Bottrop,<br />
Tel. (02045) 966-660,<br />
Fax (02045) 966-679,<br />
E-Mail: e.kovacevic@<br />
allweiler.de,<br />
www.allweiler.de<br />
Halle A6, Stand 129/230<br />
Excellence in Fluid Technology<br />
Eine Dosieranlage für Fällmittel in<br />
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Das neue<br />
Statormaterial<br />
„Alldur“ hat<br />
die Allweiler<br />
GmbH speziell<br />
für den Einsatz<br />
in Kläranlagen<br />
und die Förderung<br />
von<br />
ab rasiven<br />
Abwässern<br />
entwickelt.<br />
© Allweiler GmbH<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 433
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
SOLID, das innovative Safe Operation<br />
Logic Impeller Design von Wilo<br />
So wirkungsvoll wie ein Kanalrad,<br />
so zuverlässig wie ein Freistroml<strong>auf</strong>rad<br />
– die vom Dortmunder<br />
Pumpenproduzenten Wilo entwickelte<br />
L<strong>auf</strong>radform SOLID (Safe<br />
Operation Logic Impeller Design)<br />
vereint die Vorzüge beider Konstruktionsansätze<br />
und führt die Förderung<br />
von Rohabwasser mit hohem<br />
Feststoffanteil zur Perfektion.<br />
Wilo-SOLID vermindert Ablagerungen,<br />
minimiert Vibrationen und entwickelt<br />
dabei hydraulische Wirkungsgrade<br />
von bis zu 81 %. Mit<br />
diesem Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit<br />
und Effizienz setzt Wilo<br />
Maßstäbe. Das Einsparpotenzial<br />
beim Pumpenbetrieb kann bis zu<br />
einem Viertel der Stromkosten ausmachen<br />
– so berechnet im Vergleich<br />
mit <strong>dem</strong> Verbrauch von Freistroml<strong>auf</strong>rädern.<br />
L<strong>auf</strong>rad-Geometrie<br />
der Extraklasse<br />
Die Stärken von Wilo-SOLID sind genau<br />
<strong>auf</strong> die Herausforderungen in<br />
der modernen <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
abgestimmt. Einerseits gefährdet<br />
der durch sparsamen Umgang<br />
mit <strong>Wasser</strong> erhöhte Feststoffanteil<br />
im <strong>Abwasser</strong> den reibungslosen<br />
Betrieb der Entsorgungssysteme:<br />
Es kommt immer häufiger zu<br />
Verstopfungen, die sich nur mit<br />
größerem Arbeits- und Energie<strong>auf</strong>wand<br />
wieder beseitigen lassen. Andererseits<br />
lautet die Maßgabe jedoch,<br />
mit Energie effizient zu wirtschaften.<br />
Dieses Dilemma löst Wilo-<br />
SOLID: Die neue L<strong>auf</strong>rad-Geometrie<br />
bietet optimale hydraulische Eigenschaften,<br />
in<strong>dem</strong> sie eine hohe Betriebssicherheit<br />
gewährt und einen<br />
sehr guten Wirkungsgrad entfaltet.<br />
Die neuartige Geometrie des L<strong>auf</strong>rads Wilo-SOLID sorgt für eine definierte<br />
Strömungsführung, die Ablagerungen verhindert und die Pumpenleistung<br />
unterstützt. Damit lässt sich selbst Rohabwasser effizient<br />
und sicher fördern. Alle Abbildungen: © WILO SE<br />
Strömungsführung fördert<br />
Leistung und Sicherheit<br />
Um die Kombination dieser Vorteile<br />
zu realisieren, wurde Wilo-SOLID<br />
mit einer optimierten Feststoffführung<br />
versehen. Strömungsnuten im<br />
Saugmund verursachen leichte Verwirbelungen,<br />
was Ablagerungen<br />
vermindert sowie Stillstandzeiten<br />
und Servicekosten reduziert. Groß<br />
dimensionierte Durchgänge lassen<br />
auch gröbere Partikel problemlos<br />
passieren. Dabei unterstützt das Design<br />
von Wilo-SOLID zugleich auch<br />
die Pumpenleistung, denn die Geometrie<br />
des Austrittkanals ermöglicht<br />
eine äußerst homogene Strömungsführung.<br />
So kommt das L<strong>auf</strong>rad<br />
<strong>auf</strong> Volumenströme von bis zu<br />
630 L/s und Förderhöhen bis maximal<br />
50 m.<br />
Vibrationen reduziert,<br />
Standzeit maximiert<br />
Wilo-SOLID arbeitet auch nach längerem<br />
Einsatz noch mit außergewöhnlich<br />
hoher Zuverlässigkeit. Dazu<br />
trägt die enorme L<strong>auf</strong>ruhe bei,<br />
die sich aus der innovativen Form<br />
ergibt. Dadurch, dass dank der optimierten<br />
Strömungswege Vibrationen<br />
minimiert werden, werden die<br />
Lager und damit auch die gesamte<br />
Anlage in deutlich geringerem Maß<br />
beansprucht. Auch ein Härten der<br />
Kanten ist <strong>auf</strong>grund des geringen<br />
Verschleißes nicht erforderlich. Darüber<br />
hinaus besteht für den Einsatz<br />
in besonders aggressiven Fördermedien<br />
die Möglichkeit, das L<strong>auf</strong>rad<br />
mit der Beschichtung Wilo-Ceram<br />
zu versehen, die korrosiven sowie<br />
abrasiven Verschleiß nachhaltig<br />
verringert und die Langlebigkeit<br />
der Installation zusätzlich fördert.<br />
Energie- und Servicekosten<br />
deutlich gesenkt<br />
Nicht zuletzt die Lebenszykluskosten<br />
beweisen, dass Wilo-SOLID eine<br />
der effizientesten Lösungen zur Förderung<br />
von Rohabwasser ist. Gegenüber<br />
vergleichbaren, beispielsweise<br />
mit Freistroml<strong>auf</strong>rädern ausgerüsteten<br />
Pumpen fallen die<br />
Anschaffungskosten nicht höher<br />
aus, dafür aber die Einsparungen:<br />
April 2014<br />
434 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Dank geringerer Energie- und Service<strong>auf</strong>wendungen<br />
eröffnet Wilo-SOLID<br />
ein Einsparpotenzial von 36 235 €<br />
gegenüber Freistroml<strong>auf</strong>rädern. Die<br />
Werte sind für eine fünfjährige<br />
Betriebszeit errechnet und verdeutlichen,<br />
wie sich mit der innovativen<br />
Konstruktion in kurzer Zeit schon<br />
große Geldbeträge sparen lassen.<br />
Wer sich für Wilo-SOLID entscheidet,<br />
muss dabei nicht zwingend in<br />
eine komplett neue <strong>Abwasser</strong>pumpe<br />
investieren: Mehrere Typen der<br />
Baureihe Wilo-EMU FA können auch<br />
nachträglich noch mit den neuen<br />
L<strong>auf</strong>rädern umgerüstet werden.<br />
Kontakt:<br />
WILO SE,<br />
Nortkirchenstraße 100, D-44263 Dortmund,<br />
Tel. (0231) 41020, Fax (0231) 41027363,<br />
E-Mail: wilo@wilo.com, www.wilo.com<br />
Halle A5, Stand 111/210<br />
Halle A6, Stand 337/436<br />
Wilo-SOLID weist im Saugmund Strömungsnuten<br />
<strong>auf</strong>, die leichte Verwirbelungen hervorrufen<br />
und so Ablagerungen vorbeugen.<br />
Dadurch kommt es weitaus seltener zu<br />
kostspieligen Stillstandzeiten und Serviceeinsätzen.<br />
Das unterstützt einen sparsamen<br />
Betrieb: Bei einem Vergleich der Lebenszykluskosten<br />
erweist sich Wilo-SOLID als bis<br />
zu 36 235 € günstiger als Freistroml<strong>auf</strong>räder.<br />
Die Durchgänge des Wilo-SOLID-Designs<br />
sind gezielt groß dimensioniert, damit auch<br />
gröbere Partikel reibungslos gefördert<br />
werden können. Da die Geometrie des<br />
Austrittkanals eine homogene Strömungsführung<br />
gewährt, wird auch die Pumpenleistung<br />
verbessert: Volumenströme bel<strong>auf</strong>en<br />
sich <strong>auf</strong> bis zu 630 L/s und Förderhöhen bis<br />
maximal 50 m.<br />
Opera wireless M - Bus - Funksystem<br />
Walk - by Funksystem von ZENNER<br />
nach <strong>dem</strong> europäischen<br />
OMS - Standard<br />
6. bis 8. Mai Köln<br />
Messe Stand A 60<br />
5. bis 9. Mai, Messe<br />
München Halle A5,<br />
Stand 512<br />
EnergieTechnik<br />
Speziell für den europäischen Markt hat ZENNER das wireless M-Bus-Funksystem Opera<br />
nach <strong>dem</strong> europäischen Standard OMS (Open-Metering-System) entwickelt. Den Betreibern<br />
von modernen Smart Metering Messsystemen bietet OMS zukunftsfähige Messtechnik und<br />
Investitionssicherheit, denn alle OMS-Zähler mit wM-Bus-Schnittstelle lassen sich - unabhängig<br />
vom Hersteller - in das wireless M-Bus-Funksystem von ZENNER einbinden.<br />
www.zenner.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 435<br />
Alles, was zählt.
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Flygt Experior von Xylem – Qualität und Innovation<br />
treffen <strong>auf</strong> Energieeffizienz<br />
Flygt Experior von Xylem.<br />
Der Flygt Experior von Xylem<br />
setzt neue Maßstäbe im <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />
Die Kombination<br />
aus innovativer Hydraulik, effizienten<br />
Motoren und intelligenter Steuerungstechnologie<br />
ist das erste<br />
energiesparende Gesamtkonzept<br />
für Pumpstationen. Komponenten<br />
und Funktionen können je nach Anwendung<br />
und Erfordernis kombiniert<br />
werden.<br />
© Xylem Water Solutions Deutschland GmbH<br />
Adaptive N-Hydraulik<br />
Durch die Erweiterung der bisherigen,<br />
erfolgreichen Technologie um<br />
das adaptive N-L<strong>auf</strong>rad können nun<br />
langfaserige, dicke und feste Materialien<br />
verstopfungsfrei transportiert<br />
werden. Die für mehr Komfort<br />
veränderten Hygienemittel in europäischen<br />
Haushalten machten eine<br />
solche Adaption mehr als sinnvoll,<br />
um den effizienten Betrieb moderner<br />
Kläranlagen dauerhaft zu gewährleisten<br />
– denn dafür steht die<br />
Marke Flygt inzwischen seit mehr<br />
als 50 Jahren.<br />
Wie funktioniert die adaptive N-<br />
Technologie? Treffen feste oder<br />
langfaserige Stoffe <strong>auf</strong> das L<strong>auf</strong>rad,<br />
bewegt es sich <strong>dem</strong> steigenden<br />
Druck entsprechend axial nach<br />
oben, befördert die Feststoffe hindurch<br />
und senkt sich wieder in die<br />
Ausgangsposition ab – Flexibilität,<br />
die sich auszahlt.<br />
Intelligente SmartRun<br />
Steuerung<br />
Die intelligente SmartRun-Steuerung<br />
ist das zweite Highlight von<br />
Flygt Experior. Neben der schnellen<br />
Installation, der intuitiv einfachen<br />
Bedienung sowie der Kompatibilität<br />
mit anderen Steuerungselementen<br />
sprechen die Funktionen von Smart-<br />
Run für sich: Energiesparfunktion,<br />
Reinigungsfunktionen für Hydraulik,<br />
Pumpensumpf und Rohre sowie<br />
Temperatur- und Leckageüberwachung.<br />
Das sorgt bei der Installation<br />
und im täglichen Betrieb für eine<br />
enorme Steigerung an Benutzerfreundlichkeit<br />
und sichert den störungsfreien<br />
Betrieb. Alle wichtigen<br />
Parameter sind voreingestellt – das<br />
spart Zeit bei der Installation. Der<br />
Energiebedarf wird automatisch reguliert<br />
– auch durch diese Neuerung<br />
spart der Betreiber. Die Sensorik<br />
der SmartRun-Steuerung erkennt<br />
außer<strong>dem</strong> Verstopfungen und reinigt<br />
diese sowie die Rohre und den<br />
Pumpensumpf in regelmäßigen Abständen,<br />
wodurch sich Wartungskosten<br />
drastisch reduzieren lassen.<br />
Premium-Motoren<br />
Technologie<br />
Die dritte Komponente sind die<br />
hocheffizienten Motoren. Klein,<br />
leicht und dennoch robust und ausdauernd<br />
sind sie optimiert für <strong>Abwasser</strong>-Pumpanwendungen.<br />
Die<br />
neue Motorengeneration profitiert<br />
von den 50 Jahren Erfahrung, die<br />
Flygt als weltweit führender Entwickler<br />
und Hersteller von Motoren<br />
für <strong>Abwasser</strong>pumpen hat. Einige<br />
Modelle verfügen heute bereits<br />
über hocheffiziente Permanentmagnetmotoren<br />
(LSPM). Die dadurch<br />
erreichte Leistungssteigerung von<br />
vier Prozent macht sich im Dauereinsatz<br />
schnell bemerkbar. Die<br />
LSPM-Ausstattung, die weltweit erste<br />
für eine <strong>Abwasser</strong>pumpe, wurde<br />
erstmals 2009 in einem Flygt Kompakt-Rührwerk<br />
eingeführt.<br />
Auf insgesamt drei Messeständen<br />
präsentiert sich der <strong>Wasser</strong>technologie-Spezialist:<br />
in Halle A3,<br />
Stand 420 zum Thema Mikroverunreinigungen<br />
sowie in Halle A5 Stand<br />
135/234 zum Thema Messen und<br />
Analysieren. Der größte Stand mit<br />
rund 500 m 2 befindet sich in Halle<br />
A6, Stand 439/539. Hier wird die<br />
ganze <strong>Wasser</strong>welt von Xylem zu sehen<br />
sein.<br />
Kontakt:<br />
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH,<br />
Bayernstraße 11,<br />
D-30855 Langenhagen,<br />
Tel. (0511) 7800-0,<br />
Fax (0511) 782 893,<br />
E-Mail: info.de@xyleminc.com,<br />
www.xylemwatersolutions.com/de<br />
April 2014<br />
436 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Putzmeister Performance Line<br />
Das neue hydraulisch angetriebene<br />
Doppelkolben-Pumpsystem der<br />
Putzmeister Performance Line bietet für<br />
den Kunden alle Vorteile einer ökonomischen<br />
Serienproduktion. Es ist die Synergie<br />
aus Leistungsoptimierung und<br />
Serien-Konzept-Gestaltung – <strong>auf</strong> das<br />
Wesentliche konzentriert – für ein optimales<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Die langjährige Erfahrung zeigt die<br />
beste Konfiguration. Denn die Putzmeister<br />
Performance Line beinhaltet<br />
die Ingenieurs- und Planungs-Leistung<br />
aus unzähligen Projekten – Made in<br />
Germany. Ob in der Industrie, im Bergbau,<br />
bei der Öl- und Gasförderung, der<br />
Kraftwerkstechnik, oder im Umgang<br />
mit Klärschlamm und Biomasse.<br />
Das vorgeplante System<br />
ist optimiert <strong>auf</strong> alle Arten<br />
von Dickstoffen<br />
Nach 30 Jahren Erfahrung in der Förderung<br />
von Schlämmen und schwer<br />
pumpbaren Medien, wurde eine<br />
Maschinentechnik entwickelt, deren<br />
Komponenten optimal <strong>auf</strong> einander<br />
abgestimmt sind und die höchste Funktionssicherheit<br />
bietet. Insbesondere ist<br />
das Herzstück, die Putzmeister KOS-<br />
Doppelkolbenpumpe mit S-Rohrweiche,<br />
zur Förderung von hochviskosen<br />
Schlämmen und Fördermaterialien mit<br />
hohem Grobkörperanteil geeignet. Das<br />
Haupteinsatzgebiet der KOS-Reihe sind<br />
Materialien mit extremsten Anforderungen,<br />
wie z. B. Bioabfälle aus <strong>dem</strong><br />
Hausmüll, Rezirkulat einer Biogasanlage,<br />
entwässerte Klärschlämme, Ölschlämme,<br />
Drillcuttings, Dickstoffe mit hoher<br />
Viskosität.<br />
Putzmeister KOS 1040 Performance Line.<br />
Das Performance Line System besteht<br />
aus folgenden Komponenten:<br />
••<br />
Die Pumpe: ölhydraulische<br />
Doppelkolbenpumpe mit<br />
S-Rohrweiche (KOS)<br />
••<br />
Die Zuführeinrichtung: elektrisch<br />
betriebene frequenzgesteuerte<br />
Schnecke/Misch-Schnecke<br />
••<br />
Der Antrieb: hydraulikaggregat<br />
der Serie CE und CI; 10 000-fach<br />
bewährte Technologie<br />
••<br />
Die Steuerung: modernes Automatisierungs-<br />
und Visualisierungssystem<br />
••<br />
Das Zubehör: technisch erprobtes<br />
und abgestimmtes Zubehör im<br />
Industriestandard<br />
Die KOS Doppelkolben-Pumpe erlaubt<br />
eine große Querschnittförderung und<br />
pumpt störungsfrei Fremdkörper von<br />
100 mm (KOS 1040) bis zu 120 mm (KOS<br />
1070) Größe. Sie ist ausgelegt für einen<br />
24-Stunden/7-Tage-Betrieb und erzielt<br />
eine hohe Pumpleistung (bis 60 m³/h)<br />
bei geringem Energieverbrauch. Die<br />
optimierte Steuerung sorgt für eine einfache<br />
Bedienung und optimale Visualisierung<br />
sowie eine einfache Einbindung<br />
in die übergeordnete Wartensteuerung,<br />
Neben niedrigeren Servicekosten<br />
durch lange Standzeiten mit wartungsarmen<br />
und wenig bewegten Bauteilen<br />
ist sie sehr servicefreundlich. Der einfache<br />
Aufbau dieser Pumpe ermöglicht<br />
eine optimale Zugänglichkeit. Zu<strong>dem</strong><br />
ermöglicht ein konsequentes Schraubkonzept,<br />
dass viele Wartungsarbeiten<br />
selbst durchgeführt werden können.<br />
Zusätzlich zu den geringeren Betriebskosten<br />
hat sie eine kurze Lieferzeit.<br />
Kontakt:<br />
Putzmeister Solid<br />
Pumps GmbH,<br />
Max-Eyth-Straße 10,<br />
D-72631 Aichtal,<br />
Tel. (07127) 599-1034,<br />
Fax (07127) 599-988,<br />
E-Mail: psp@<br />
putzmeister.de,<br />
www.putzmeister.de<br />
Halle A6,<br />
Stand 239/338<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
<strong>auf</strong> einen Streich<br />
<strong>auf</strong> einen Streich<br />
…so lautet das Messe-Motto von<br />
…so lautet das das Messe-Motto von von<br />
NETZSCH …so lautet für das das die IFAT Messe-Motto 2014. von von<br />
NETZSCH für für die die IFAT 2014.<br />
NETZSCH für für die die IFAT 2014.<br />
Wie das tapfere Schneiderlein im Märchen<br />
Wie der Wie Gebrüder das das tapfere Grimm Schneiderlein täglich neue im im Herausforderungen<br />
Wie das Gebrüder das tapfere meistern Grimm Schneiderlein muss, täglich so neue im neue sieht im Märchen Heraus-<br />
sich<br />
auch forderungen jeder, Gebrüder mit meistern Grimm der Förderung täglich muss, so neue so neue sieht sieht flüssiger<br />
Heraus-<br />
sich sich<br />
Märchen<br />
Wie<br />
auch Medien forderungen auch jeder, beschäftigt der mit meistern mit der ist, der immer muss, Förderung so wieder so sieht sieht flüssiger sich sich<br />
auch mit auch Medien anspruchsvollen jeder, beschäftigt der der mit mit der ist, Herausforderungen<br />
ist, immer Förderung wieder<br />
flüssiger<br />
mit konfrontiert. Medien mit anspruchsvollen beschäftigt Dann ist, ist, man Herausforderungen<br />
immer froh einen wieder<br />
mit kompetenten mit konfrontiert. anspruchsvollen zuverlässigen Dann ist ist man Herausforderungen<br />
man froh Partner froh einen an<br />
seiner konfrontiert. kompetenten Seite zu wissen. Dann zuverlässigen ist ist man man froh froh Partner einen an an<br />
kompetenten seiner Seite Seite zu zuverlässigen wissen.<br />
Partner an an<br />
NETZSCH seiner Seite Seite Pumpen zu zu wissen. & Systeme bietet Ihnen<br />
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NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />
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& &<br />
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<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 437<br />
an.
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Grundfos GO – schnelle Funk-/IR-Kommunikation<br />
mit noch mehr Modellen<br />
Mit der Einführung<br />
der neuen<br />
MGE-Hocheffizienz-<br />
Motore kann die<br />
drahtlose Diagnoseund<br />
Parametrierlösung<br />
Grundfos GO<br />
jetzt mit mehr als einem<br />
Dutzend Pumpen-Baureihen<br />
in<br />
Echtzeit kommunizieren.<br />
Die im letzten<br />
Jahr vorgestellten<br />
neuen MGE-Motoren<br />
sind hocheffiziente<br />
Antriebseinheiten in<br />
Permanentmagnet-<br />
Technik, die selbst<br />
mit integriertem Frequenzumformer<br />
die<br />
höchsten Anforderungen<br />
der Effizienzklasse<br />
IE4 (gemäß IEC TS<br />
60034-31 Ed.1) übertreffen.<br />
Ein wichtiges<br />
Merkmal der neuen<br />
Motorengeneration ist<br />
neben <strong>dem</strong> modularen<br />
Aufbau mit unterschiedlichen<br />
Bediendisplays<br />
und Funktionsmodulen<br />
auch eine integrierte<br />
Funkschnittstelle, die sich<br />
u. a. für die schnelle, drahtlose Kommunikation<br />
nutzen lässt. Damit stehen<br />
bei der Fernbedienung mit<br />
Grundfos GO wichtige Betriebsdaten<br />
permanent in Echtzeit zur Verfügung.<br />
Das Grundfos GO ist eine innovative<br />
Diagnose- und Parametrierlösung<br />
für iPod Touch, iPhone, iPad<br />
und Android-Smartphones. Sie besteht<br />
aus einer App und einem kleinen<br />
Hardware-Dongle mit der erforderlichen<br />
Funk- und Infrarotschnittstelle<br />
für die Kommunikation<br />
mit der Pumpe. Über die Funkschnittstelle<br />
lassen sich alle Magna3-Modelle<br />
und – in Verbindung<br />
mit <strong>dem</strong> neuen MGE-Motor – die<br />
Baureihen CRE, CME,<br />
CMBE, TPE, NKE,<br />
NBE, die Druckerhöhungsanlagen<br />
Hydro<br />
Multi-E und Hydro<br />
MPC sowie die Pumpen<br />
der Hilge-Baureihen<br />
ansteuern. Darüber<br />
hinaus ist Grundfos<br />
GO rückwärts<br />
kompatibel und<br />
kann per Infrarotschnittstelle<br />
auch mit<br />
älteren, elektronisch<br />
geregelten Grundfos-Pumpen<br />
und<br />
Steuerungen kommunizieren.<br />
Der Funktionsumfang<br />
von Grundfos GO<br />
geht weit über die<br />
Möglichkeiten einer<br />
herkömmlichen<br />
Fernbedienung hinaus.<br />
Per iPod Touch<br />
oder Smartphone hat<br />
man komfortablen Zugriff<br />
<strong>auf</strong> alle Betriebsdaten,<br />
Einstellungen und<br />
Meldungen der Pumpe.<br />
Die zentrale Cockpit-Anzeige<br />
liefert einen schnellen<br />
Überblick über die wichtigsten<br />
Daten wie Pumpenmodell, Förderhöhe,<br />
Förderstrom, Sollwert, Betriebsmodus<br />
und Alarmstatus. Über<br />
ein Untermenü können alle von der<br />
Pumpe ermittelten Betriebsdaten<br />
abgerufen werden. Warn- und<br />
Alarmmeldungen werden als verständlicher<br />
Klartext angezeigt, bei<br />
Pumpen mit Echtzeituhr auch mit<br />
der Uhrzeit des Ereignisses.<br />
Das Ändern von Einstellungen<br />
und Verwalten mehrerer Pumpen<br />
ist denkbar einfach. Sollwerte lassen<br />
sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> berührungssensitiven<br />
Display eines Mobiltelefons<br />
direkt durch Verschieben <strong>auf</strong> der<br />
grafischen Anzeige der Kennlinie<br />
verändern. Mehrere Pumpen können<br />
zu Gruppen zusammengefasst<br />
und die Einstellungen einzeln oder<br />
für die ganze Gruppe verändert<br />
werden. Außer<strong>dem</strong> lassen sich Pumpen<br />
„klonen“, um Einstellungen von<br />
einer Pumpe bequem <strong>auf</strong> andere zu<br />
übertragen. Die Bedienung ist intuitiv,<br />
und wenn doch einmal eine Frage<br />
<strong>auf</strong>taucht, steht <strong>dem</strong> Benutzer<br />
eine kontextbezogene Hilfe zur Verfügung.<br />
Neben der Parametrierung und<br />
Diagnose bietet Grundfos GO viele<br />
nützliche Zusatzfunktionen, die in<br />
der Praxis Zeit sparen. Per Online-<br />
Zugriff <strong>auf</strong> WebCAPS stehen Produktdokumentationen<br />
und Austauschlisten<br />
für den Pumpentausch<br />
jederzeit aktuell zur Verfügung. Besonders<br />
praktisch ist der direkte<br />
Online-Zugriff <strong>auf</strong> die Betriebsanleitung:<br />
Man scannt einfach den QR-<br />
Code an der Pumpe und gelangt<br />
sofort zum passenden Dokument.<br />
Auch Inbetriebnahmeprotokolle<br />
sind denkbar einfach. Mit einem integrierten<br />
pdf-Generator erstellt<br />
Grundfos GO automatisch Protokolle<br />
mit allen relevanten Einstelldaten,<br />
dabei lassen sich auch eigene Kommentare<br />
und sogar Unterschriften<br />
und Handyfotos von der Einbausituation<br />
einbinden.<br />
Mit diesem Funktionsumfang<br />
und <strong>dem</strong> Zugriff <strong>auf</strong> unzählige Pumpenmodelle<br />
ist Grundfos GO damit<br />
ein ebenso vielseitiges wie praktisches<br />
Werkzeug für Betreiber und<br />
Fachhandwerk.<br />
Kontakt:<br />
GRUNDFOS GMBH,<br />
Schlüterstraße 33,<br />
D-40699 Erkrath,<br />
Tel. (0211) 92969-0,<br />
Fax (0211) 92969-3699,<br />
E-Mail: E-Mail: infoservice@grundfos.de,<br />
www.grundfos.de<br />
Halle A6, Stand 229/328<br />
Halle B3, Stand 421/520<br />
April 2014<br />
438 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
NEU<br />
4. Praxistag am 05. November 2014 in Rheine<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />
Begleitende<br />
Ausstellung und<br />
Vorführungen<br />
Programm<br />
Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />
iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />
Wann und Wo?<br />
Block 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />
Optimale fahrweise von Pumpen und Turbinen<br />
Dr. Gebhardt, aquatune, Aarbergen; Dr. Wolters, 3S Consult,<br />
München<br />
Rahmenbedingungen einer Zielnetzplanung<br />
Dr. Esad Osmancevic, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />
ISO 55 000 – Der Standard für das Asset Management<br />
Mike Beck, Fichtner Water & Transportation GmbH, Berlin<br />
Block 2: Strategien zur Netzspülung<br />
Reinigung einer Rohwasserleitung mit <strong>dem</strong> Impulsspülverfahren<br />
Carsten Utke, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />
Auswahlkriterien für Spül- und Reinigungsverfahren<br />
Dominik Nottarp-Heim, Hessenwasser, Groß-Gerau;<br />
Dr. Christian Sorge, IWW, Biebesheim am Rhein<br />
Block 3: Armaturenwechsel und -instandhaltung<br />
Wechsel von Anbohrarmaturen bei Betriebsdruck<br />
N. N., Flintab GmbH, Brüsewitz<br />
Im Fokus: Armatureninstandhaltung<br />
Axel Sacharowitz, 3S Antriebe, Berlin<br />
Block 4: Druckprüfung von Rohrleitungen<br />
Fehlerhafte Druckprüfungen bei <strong>Wasser</strong>leitungen<br />
René Stangl, Hamm<br />
DVGW-Arbeitsblatt W 400-2 Druckprüfung von neu verlegten<br />
Rohrleitungen - Grundlagen, Verfahren, Anforderungen<br />
Jürgen Kurz, Esders GmbH, Haselünne<br />
Block 5: Netzbetrieb - Überwachung<br />
Schallgeschwindigkeit im Rohrnetz<br />
Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />
Online Netzüberwachungssysteme zur Versorgungssicherheit<br />
Stefan Neuhorn, Hinni AG, Biel-Benken (CH)<br />
Erhöhte Rohrleitungsschwingungen in einem <strong>Wasser</strong>werk<br />
Dr. Christian Jansen, KÖTTER Consulting Engineers GmbH & Co. KG<br />
Veranstalter:<br />
Veranstalter<br />
3R, iro<br />
Termin: Mittwoch, 05.11.2014,<br />
9:00 Uhr – 16:45 Uhr<br />
Ort:<br />
Zielgruppe:<br />
Rheine<br />
Mitarbeiter von Stadtwerken<br />
und <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />
Dienstleister im Bereich<br />
Netzplanung, -inspektion und<br />
-wartung<br />
Teilnahmegebühr*:<br />
3R-Abonnenten<br />
und iro-Mitglieder: 410,- €<br />
Nichtabonnenten: 450,- €<br />
Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />
wird ein Rabatt von 10 % <strong>auf</strong> den jeweiligen<br />
Preis gewährt.<br />
Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />
sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />
* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />
möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine<br />
schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn<br />
zu begleichen ist. Bei Absagen nach <strong>dem</strong> 24.<br />
Oktober 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />
für den Verwaltungs<strong>auf</strong>wand in Rechnung gestellt. Die Preise<br />
verstehen sich zzgl. MwSt.<br />
Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />
www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Fax-Anmeldung: 0201-82002-40 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />
Ich bin 3R-Abonnent<br />
Ich bin iro-Mitglied<br />
Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Firma/Institution<br />
E-Mail<br />
Straße/Postfach<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Nummer<br />
✘<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 439
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Neues von PLASSON<br />
Flex-Fixierblock.<br />
Auf der IFAT wird die PLASSON<br />
GmbH neben <strong>dem</strong> vielfältigen<br />
Produktprogramm auch zahlreiche<br />
Sortimentserweiterungen präsentieren.<br />
Ventilanbohrarmaturen<br />
PLASS 360<br />
Das bereits <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bewährte<br />
Programm der Ventil-Anbohrarmaturen<br />
PLASS 360 mit oder ohne<br />
integrierte Hilfsabsperrung ist konstruktiv<br />
und konzeptionell <strong>auf</strong> ein<br />
hohes Maß an Betriebssicherheit<br />
ausgelegt. Die PLASSON GmbH bietet<br />
die Ventil-Anbohrarmaturen für<br />
die verschiedenen Rohrarten Duktilguss,<br />
Stahl, AZ, PVC sowie PE an.<br />
Abhängig von der Ausführung sind<br />
die Armaturen für den Gas- und<br />
<strong>Wasser</strong>bereich einsetzbar. Zusätzlich<br />
zu den bestehenden Abmessungen<br />
d 32 und d 40 mm wurde<br />
die Ausführung d 63 mm sowie weiteres<br />
Werkzeug neu in das Produktsortiment<br />
<strong>auf</strong>genommen.<br />
Das Produkt kennzeichnet sich<br />
durch einen um 360° schwenkbaren<br />
PE-Stutzen aus, welcher sich entsprechend<br />
der Einbausituation ausrichten<br />
lässt. Sämtliche Einzelkomponenten<br />
der Armatur wurden dahingehend<br />
konzipiert, dass kein<br />
stagnierendes <strong>Wasser</strong> die Trinkwasserqualität<br />
belastet. Die teleskopierbare<br />
Einbaugarnitur bildet zusammen<br />
mit der Armatur eine fest<br />
verschraubte Einheit, die ohne Verstiftung<br />
an der Kuppelmuffe arbeitet.<br />
Durch den integrierten PE-Abgangstutzen<br />
ist eine direkte Anbindung<br />
mit den bekannten PLASSON<br />
Klemm-, Steck- oder Elektroschweißfittings<br />
möglich. Korrosionsanfällige<br />
Gewindeübergänge entfallen.<br />
Die kompakte und universelle<br />
Anbohrarmatur wird den<br />
kontinuierlich wachsenden Anforderungen<br />
des Marktes gerecht.<br />
SmartFuse Elektroschweißfittings<br />
Im Anwendungsfeld des Elektroschweißens<br />
verfügt PLASSON seit<br />
vielen Jahren über das SmartFuse-<br />
System, welches die sichere und<br />
kostengünstige Verbindung von PE<br />
80, PE 100, PE 100 RC und PE- Xa-<br />
Rohren ermöglicht. Neben <strong>dem</strong><br />
umfangreichen Fittingprogramm<br />
Ventil-Anbohrarmaturen PLASS 360.<br />
finden Kunden modernste Schweißgeräte,<br />
die u. a. den hohen An -<br />
forderungen der Bauteilrückver -<br />
folgung gerecht werden. Durch<br />
Weiterentwicklungen wird das Sortiment<br />
fortl<strong>auf</strong>end um verschiedene<br />
Neuerungen erweitert, beispielsweise<br />
um die Dimensionsergänzung<br />
der Muffen bis d 800 mm. Die<br />
neuen Schweißsättel mit Anschlussstutzen<br />
für den Großrohrbereich<br />
aus PE 80 und PE 100 sind sowohl in<br />
der Neuverlegung als auch für den<br />
nachträglichen Anschluss von Zuund<br />
Abgangsleitungen geeignet.<br />
Als Innovation ist der neue Flex-<br />
Fixierblock zu nennen, der das<br />
Zusammenziehen von PE-Rohren<br />
<strong>auf</strong>grund von Temperaturschwankungen<br />
verhindert. Der Fixierblock<br />
kann axiale Zug- und Schubkräfte<br />
<strong>auf</strong>nehmen und ist für unterschiedliche<br />
Einsatzmöglichkeiten geeignet.<br />
Er lässt sich beispielsweise als<br />
Auszugssicherung, zur Fixierung<br />
von Sinkgewichten oder für den<br />
Einsatz als Fixpunkt in gegossenen<br />
Betonwänden verwenden. Der Fixierblock<br />
ist für PE-Rohre von d 160<br />
– 1600 mm und zur Aufnahme von<br />
Kräften bis 31 kN pro Fixierblock<br />
geeignet.<br />
LightFit <strong>Abwasser</strong>programm<br />
Die Zielsetzung des PLASSON Light-<br />
Fit-<strong>Abwasser</strong>programmes für drucklose<br />
Entsorgungsleitungen aus<br />
PE 80 und PE 100 ist das „vollverschweißte<br />
<strong>Abwasser</strong>system“. In <strong>dem</strong><br />
umfangreichen Programm findet<br />
der Anwender neben Muffen auch<br />
flexible Winkel und Anschlusssättel,<br />
die in der Praxis ein Höchstmaß an<br />
Arbeitserleichterung und Zeitersparnis<br />
bieten. Übergänge <strong>auf</strong><br />
unterschiedliche Werkstoffe sowie<br />
passende Formteile und Bögen aus<br />
PE runden das Programm ab. Die<br />
neuen LightFit Schweißwinkel in<br />
der Farbe Hellgrau ermöglichen den<br />
einfachen und platzsparenden Richtungswechsel<br />
bei Hausanschlussleitungen<br />
aus PE 80 und PE 100.<br />
Durch Dimensionserweiterungen<br />
im gesamten Programm sind u. a.<br />
die LightFit-Elektroschweißmuffen<br />
bereits bis zur Dimension von<br />
April 2014<br />
440 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
SEMINAR<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
LightFit Muffe<br />
d 800 mm.<br />
Innovative <strong>Abwasser</strong>gebühren –<br />
Auswege aus der Fixkostenfalle<br />
d 800 mm und die LightFit Schachtanschlüsse bis d 630 mm<br />
verfügbar. Zu<strong>dem</strong> erweitern die neuen LightFit Anschlusssättel<br />
d 560 – 710 mm x 160 mm die Anschlusslinie aus<br />
<strong>dem</strong> PLASSON LightFit Programm. Mit nunmehr fünf Anschlusssätteln<br />
kann der Hauptleitungsdimensionsbereich<br />
von d 200 bis 710 mm abgedeckt werden.<br />
Serie 19/Serie 18<br />
Als Verbindungsspezialist für PE-Rohre bietet PLASSON mit<br />
<strong>dem</strong> Steckfitting-Programm „Serie 19“ für die Verbindung<br />
von Trinkwasserrohren eine innovative Produktlinie an. Die<br />
Steckfittings der neuen Serie 19 wurden speziell für den<br />
Einsatz in der Trinkwasserversorgung konzipiert. Basierend<br />
<strong>auf</strong> den Erfahrungen der PLASSON Serie 18 Klemmfittings<br />
wurde in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern ein<br />
praxisorientiertes Anwendungsprofil erstellt und umgesetzt.<br />
Zusammen mit den Klemmfittings der Serie 18 bietet<br />
PLASSON ein weiteres umfangreiches Bauteilprogramm für<br />
vielfältige Anwendungen in der <strong>Wasser</strong>versorgung an.<br />
Hohe Serviceorientierung, starke Innovationskraft und<br />
Qualitätssicherung sind maßgeblich für den Erfolg von<br />
PLASSON. Mit <strong>dem</strong> vielseitigen Produktsortiment gewährleistet<br />
PLASSON individuelle Lösungen für alle Anwendungsbereiche.<br />
Kontakt:<br />
PLASSON GmbH,<br />
Postfach 10 11 24, D-46467 Wesel,<br />
Tel. (0281) 95272-0, Fax (0281) 9527227,<br />
E-Mail: info@plasson.de, www.plasson.de<br />
Halle B6, Stand 337/436<br />
Steckfittings Serie 19.<br />
Aus <strong>dem</strong> Inhalt<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen<br />
für Gebühren und<br />
Beiträge<br />
Möglichkeiten und Grenzen<br />
RA Dr. Till Elgeti, Fachanwalt<br />
für Verwaltungsrecht, Wolter<br />
Hoppenberg Rechtsanwälte<br />
Partnerschaft mbB, Hamm<br />
Welches Grundgebühren-<br />
Modell eignet sich<br />
Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische<br />
Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />
Einführung von Grundgebühren, ein Erfahrungsbericht<br />
Heiko Pagel, <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>verband Bad Salzungen<br />
Vereinheitlichung von Gebühren beim Zusammenschluss<br />
Darstellung eines Verbandes der mehrere Gebühren systeme,<br />
<strong>auf</strong> Grund Neuordnung, neu berechnen musste<br />
Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische Treuhand<br />
GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />
Demografie- und Nachfragerobuste Entgeltsysteme für Trinkund<br />
<strong>Abwasser</strong> – Kommunikation bei Politik und Bürgern<br />
Systempreismodell der RWW – Entwicklung und Einführung<br />
eines Entgeltsystems mit 50%igem Fixpreisanteil<br />
Siegfried Gendries – Leiter Marketing und Kommunikation,<br />
RWW Rheinisch-Westfälische <strong>Wasser</strong>werksgesellschaft mbH<br />
Leitung<br />
RA Dr. Till Elgeti, Fachanwalt für Verwaltungsrecht,<br />
Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Hamm<br />
Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische ‚<br />
Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />
Zielgruppe<br />
Vertreter von Kommunen und Verbänden sowie<br />
beratende Ingenieure<br />
Termin<br />
03. Juli 2014, Hamm<br />
Veranstaltungsort<br />
Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Hamm<br />
Münsterstr. 1-3 · 59065 Hamm<br />
Teilnahmegebühren<br />
DWA-Mitglieder: 320 €; Nichtmitglieder: 390 €.<br />
Einschließlich Tagungsunterlagen und Tagesverpflegung.<br />
Mitglieder der DACH-Kooperationspartner (ÖWAV, SWV und VSA)<br />
und BWK erhalten den Mitgliedspreis. Preise für Studenten und<br />
Pensionäre <strong>auf</strong> Anfrage.<br />
Information und Anmeldung<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V. · Belinda Höcherl<br />
Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />
Tel.: 02242 872-206 · Fax: 02242 872-135<br />
E-Mail: hoecherl@dwa.de<br />
April 2014<br />
Internet: www.dwa.de <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 441
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Neue Rohrsysteme von SIMONA<br />
Die SIMONA AG, einer der führenden<br />
Hersteller von thermoplastischen<br />
Kunststoffprodukten, zeigt<br />
<strong>auf</strong> der Messe zahlreiche Innovationen<br />
umwelt- und sicherheitsrelevanter<br />
Rohrleitungssysteme. Neben anschaulichen<br />
Exponaten werden die<br />
SIMONA® Rohrsysteme <strong>dem</strong> Fachpublikum<br />
auch interaktiv präsentiert.<br />
SIMONA ® Mehrschichtrohre.<br />
Weltweit erster nahtloser<br />
Bogen bis da 1000 mm<br />
SIMONA erweitert die Produktgruppe<br />
der nahtlosen Bögen um den Dimensionsbereich<br />
da 710 mm bis da<br />
1000 mm. Damit ist das Unternehmen<br />
der erste Produzent, der nahtlose<br />
Bögen bis zu dieser Größe fertigt.<br />
Im Gegensatz zu segmentgeschweißten<br />
Bögen sind die<br />
nahtlosen Bögen voll druckbelastbar<br />
und haben <strong>auf</strong>grund der glatten<br />
Innenfläche sehr gute hydraulische<br />
Eigenschaften. Mit einem eindrucksvollen<br />
Exponat da 1000 mm wird die<br />
Innovation <strong>auf</strong> der IFAT präsentiert.<br />
SIMODUAL² Industriedoppelrohre<br />
– Standardisiertes<br />
Komplettsystem für den<br />
sicheren Transport aggressiver<br />
Medien<br />
Mit einem standardisierten Komplettsystem<br />
erweitert die SIMONA<br />
AG ihr Angebot für sicherheitsrelevante<br />
Anwendungen. Einzigartig<br />
am SIMODUAL² Doppelrohrsystem<br />
ist die volle Druckbelastbarkeit des<br />
Schutzrohres, die eine Aufrechterhaltung<br />
der Prozessstabilität auch<br />
im Havariefall gewährleistet. Ferner<br />
werden beim SIMODUAL² Doppelrohr<br />
die Festpunkte mechanisch<br />
fixiert und nicht geschweißt. Das<br />
verkürzt die Installationszeiten und<br />
trägt zu Kosteneinsparungen bei.<br />
Neben den Rohrmodulen ist ein<br />
komplettes Formteilprogramm in<br />
doppelwandiger Ausführung erhältlich.<br />
Verschiedenste Werkstoffkombinationen<br />
aus PE und PP bei<br />
Medien- und Schutzrohr sind hierbei<br />
realisierbar.<br />
SIMONA® Mehrschichtrohre<br />
mit funktionalen Schichten –<br />
Abriebfeste Transportleitungen<br />
für höchste Beanspruchungen<br />
Beim hydraulischen Transport feststoffhaltiger<br />
Medien, wie z. B. Sand,<br />
Kies oder Lockergestein, werden die<br />
Innenflächen eines Kunststoffrohres<br />
durch Abrieb und Schläge stark belastet.<br />
Die coextrudierten SIMONA®<br />
PE 100 Rohre werden mit additiven<br />
oder integrierten Innenschichten<br />
aus höhermolekularem PE oder modifizierten<br />
Polyolefinen gefertigt. Sie<br />
weisen eine hohe Abriebfestigkeit<br />
<strong>auf</strong> und halten dadurch extremen<br />
mechanischen Belastungen stand.<br />
Die coextrudierten Rohre sind bis da<br />
630 mm/SDR 11 erhältlich.<br />
SIMONA® Doppelrohrsystem<br />
– Nachhaltige Lösungen für<br />
den Einsatz in Trinkwasserschutzzonen<br />
Die SIMONA® Doppelrohrsysteme für<br />
wassergefährdende Medien fangen<br />
SIMODUAL².<br />
evtl. austretendes Schmutzwasser<br />
aus <strong>dem</strong> Medienrohr im Schutzrohr<br />
<strong>auf</strong>. Über Prüfvorrichtungen in angeschlossenen<br />
Schachtbauwerken<br />
kann die Havarie geortet und das<br />
<strong>Abwasser</strong> sicher entsorgt werden.<br />
Eine Dichtheitsprüfung des Zwischenraumes<br />
ist während des Betriebes<br />
jederzeit möglich. SIMONA®<br />
Doppelrohrsysteme sind sowohl im<br />
Druck- als auch im Freispiegelbereich<br />
einsetzbar. Neben Doppelrohrrevisionsschächten<br />
bietet die<br />
Firma auch alle gängigen Doppelrohrformteile<br />
an.<br />
SIMONA® SPC RC-Line<br />
Schutzmantelrohre und<br />
SIMOFUSE® Rohrmodule –<br />
Kanalsanierungen mit zertifizierten<br />
Produkttypen<br />
Die SIMONA® SPC RC-Line Schutzmantelrohre<br />
sind coextrudierte<br />
Mehrschichtrohre. Sie bestehen aus<br />
einem PE 100 RC Kernrohr und einem<br />
additiven Schutzmantel aus<br />
extrem abriebfestem Polypropylen.<br />
Die SIMONA® Schutzmantelrohre<br />
erfüllen die Anforderungen nach<br />
der PAS 1075 und sind durch den<br />
TÜV Süddeutschland fremdüberwacht.<br />
Die SIMOFUSE® Verbindungstechnik<br />
wurde für Druckanwendungen<br />
weiterentwickelt und transportiert<br />
mit einem Betriebsdruck<br />
von bis zu 8 bar das Medium sicher<br />
April 2014<br />
442 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
und leckagefrei durch das Erdreich.<br />
Die entsprechende Produktzertifizierung<br />
ist durch die Materialprüfanstalt<br />
(MPA) Darmstadt erfolgt.<br />
Durch das Stecksystem sind<br />
die Rohrmodule auch unter beengten<br />
Verhältnissen einfach zu verschweißen.<br />
SIMONA® PP Rohre und<br />
Formteile in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
– Systemkomponenten<br />
aus einer Hand<br />
Das Unternehmen bietet für die<br />
Bereiche der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung in<br />
<strong>Wasser</strong>werken oder Entsalzungsanlagen<br />
zuverlässige Komplettsysteme<br />
aus PE und PP. Als einer<br />
der wenigen Produzenten fertigt<br />
SIMONA die Rohre in Dimensionen<br />
bis da 1200 mm. Neben extrudierten<br />
Rohren und druckklassengerechten<br />
Spritzgusskomponenten<br />
kann auch eine Vielzahl an Sonderformteilen<br />
nach Kundenwunsch in<br />
der eigenen Kunststoffwerkstatt<br />
realisiert werden.<br />
SIMONA® <strong>Wasser</strong>rohrleitungssysteme<br />
– Umfassendes<br />
Produktprogramm für<br />
Anwendungen im Ver- und<br />
Entsorgungsbereich<br />
Die SIMONA® <strong>Wasser</strong>rohrleitungssysteme<br />
sind innovative Komplettrohrsysteme<br />
aus hochwertigen<br />
Kunststoffen – sei es für die offene<br />
oder grabenlose Sanierung oder die<br />
Neuverlegung. Große Flexibilität<br />
und Beständigkeit gepaart mit<br />
hoher Funktionalität zeichnen die<br />
SIMONA® Rohrsysteme aus.<br />
Im Gegensatz zu traditionellen<br />
Werkstoffen leiten sie <strong>Abwasser</strong><br />
schadlos ab, ohne dass es austritt<br />
und unkontrolliert versickert, und<br />
fördern Trinkwasser sauber und zuverlässig<br />
ans Ziel.<br />
Kontakt:<br />
SIMONA AG,<br />
Teichweg 16,<br />
D-55606 Kirn,<br />
Tel. (06752) 14-0,<br />
Fax (06752) 14-211,<br />
E-Mail: mail@simona.de,<br />
www.simona.de<br />
Halle B6, Stand 321/418<br />
HOBAS präsentiert Druckvortriebsrohr DA 3270<br />
Die originalen HOBAS GFK-<br />
Schleuderrohre werden seit<br />
Anfang der 1980er Jahre in Vortriebsprojekten<br />
für Druck- und Freispiegelleitungen<br />
eingesetzt. Im Fokus<br />
der diesjährigen Präsentation<br />
<strong>auf</strong> der IFAT steht ein HOBAS Druckrohr<br />
DA 3270, welches für die Verlegung<br />
mittels Vortrieb geeignet ist.<br />
Dank des speziellen Rohrdesigns<br />
und der außenbündigen FWC-<br />
Kupplung kann HOBAS solche<br />
Druckleitungen anbieten. Sie halten<br />
zum einen hohen Presskräften beim<br />
Vortrieb stand und sind z. B. für<br />
einen Systeminnendruck von PN 6<br />
ausgelegt – eine 2 in 1-Lösung. Ein<br />
Mantel oder Trägerrohr ist nicht<br />
notwendig.<br />
Ein weiteres Highlight <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Stand wird das Model eines Entlastungssystems<br />
für Mischwasserkanäle<br />
(Combined Sewer Overflow<br />
– CSO) sein, welches als modulares<br />
Kompaktbauwerk werksseitig hergestellt<br />
wird. Bei Trockenwetter<br />
stellt es einen herkömmlichen <strong>Abwasser</strong>kanal<br />
dar, bei starkem Regen<br />
verhindert es eine Überlastung des<br />
Systems, in<strong>dem</strong> es grobstoffliche<br />
Verunreinigungen getrennt zur<br />
Kläranlage abführt und das grobstofffreie<br />
<strong>Abwasser</strong> in einen Stauraum<br />
oder in den Vorfluter leitet.<br />
Natürlich werden auch die bewährten<br />
nicht kreisrunden HOBAS<br />
Profile zur Sanierung von Altkanälen<br />
zu sehen sein.<br />
Kontakt:<br />
HOBAS Rohre GmbH,<br />
Wilfried Sieweke,<br />
Gewerbepark 1,<br />
D-17039 Trollenhagen,<br />
Tel. (0395) 4528-0,<br />
Fax (0395) 4528-100,<br />
E-Mail: wilfried.sieweke@hobas.com,<br />
www.hobas.de<br />
Halle B6, Stand 245/340<br />
Druckrohrvortrieb mit HOBAS Rohren DA 1720 PN 6<br />
in Venedig (Italien).<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 443
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
REHAU setzt neue Maßstäbe<br />
Der Systemanbieter REHAU stellt<br />
dieses Jahr <strong>auf</strong> der IFAT unter<br />
<strong>dem</strong> Motto „REHAU setzt neue Maßstäbe“<br />
einige Neuheiten und bewährte<br />
Programme in den Mittelpunkt<br />
seines Messe<strong>auf</strong>tritts.<br />
Neues aus der Kanaltechnik<br />
Auf <strong>dem</strong> REHAU Messestand lernen<br />
die Besucher u. a. das Schachtprogramm<br />
AWASCHACHT kennen. Mit<br />
den Schächten DN 1000, 800 und<br />
600 sowie passenden Rohr- und Anschlusssystemen<br />
aus hochwertigem<br />
Polypropylen bietet der Polymerspezialist<br />
für jede Anwendung eine<br />
bedarfsgerechte Lösung. Umfassende<br />
Serviceleistungen runden das<br />
Programm ab.<br />
REHAU arbeitet in der Kanaltechnik<br />
stetig an Weiterentwicklungen<br />
und stellt deshalb ein neues Verfahren<br />
zur Sanierung von korrodierten<br />
oder undichten Betonschächten<br />
vor. Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung<br />
wird in den bestehenden<br />
Betonschacht ein AWASCHACHT<br />
der nächstkleineren Nennweite eingesetzt.<br />
Der alte Schacht verbleibt<br />
als sogenannte „verlorene Schalung“<br />
im Boden. Das vorhandene<br />
und meist beschädigte Gerinne<br />
wird ausgestemmt und durch ein<br />
Mit AWADUKT FLEX CONNECT präsentiert REHAU<br />
eine universelle Verbindung von Kanalrohrsystemen<br />
fast aller Materialien und Durchmesser.<br />
Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung wird in den bestehenden Betonschacht<br />
ein AWASCHACHT der nächstkleineren Nennweite eingesetzt.<br />
präzise vorgefertigtes PP-Gerinne<br />
ersetzt. Mittels Absperrblasen wird<br />
das AWASCHACHT-Unterteil schließlich<br />
sohlgleich zum Kanalrohr ausgerichtet.<br />
Der noch verbleibende<br />
Ringspalt zwischen neuem und altem<br />
Schacht wird mit hydraulisch<br />
abbinden<strong>dem</strong> Spezialvergussmörtel<br />
ausgegossen. Es entsteht ein<br />
neuer, wasserdichter Schacht, der<br />
nicht nur statisch selbsttragend,<br />
sondern auch chemisch und thermisch<br />
belastbar ist – eine wirtschaftliche<br />
und vor allem dauerhafte<br />
Lösung.<br />
Die langjährig bewährten Hochlastkanalrohrsysteme<br />
AWADUKT PP<br />
SN10 und AWADUKT HPP SN16 setzen<br />
ebenfalls neue Maßstäbe – und<br />
das nicht nur in Bezug <strong>auf</strong> die Erfüllung<br />
der Eigenschaften der Norm<br />
DIN EN 1852.<br />
Eine universelle Verbindung von<br />
Kanalrohrsystemen fast aller Materialien<br />
und Durchmesser stellt REHAU<br />
mit AWADUKT FLEX CONNECT vor.<br />
Die neue Rohrkupplung ist mit nur<br />
acht Produktvarianten für den Abmessungsbereich<br />
DN 110 bis DN 630<br />
für jeden Anwendungsfall gewappnet.<br />
Egal ob Beton, Steinzeug, Guss,<br />
PVC oder PP mit gewellter, gerippter<br />
oder glatter Oberflächenstruktur<br />
– Leitungen können im Handumdrehen<br />
miteinander verbunden<br />
werden. Ein teurer Stillstand der<br />
Baustelle kann so verhindert werden.<br />
Durch die zusätzliche Q-TE-C<br />
Dichtung und die höheren Einstecktiefen<br />
im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Standardkupplungen<br />
setzt AWADUKT FLEX-CON-<br />
NECT Maßstäbe beim Thema<br />
Sicherheit.<br />
Lösungen für die Regenwasserbewirtschaftung<br />
Für den schonenden Umgang mit<br />
der kostbaren Ressource <strong>Wasser</strong><br />
präsentiert REHAU verschiedene<br />
Systeme für die Regenwasserbewirtschaftung.<br />
So zeigt das Unternehmen<br />
beispielsweise seine bewährten<br />
Speichersysteme RAUSIK-<br />
KO Box als komplettes und variables<br />
System mit den passenden Systemschächten.<br />
Da das Niederschlagswasser<br />
von Verkehrsflächen erhebliche<br />
Belastungen <strong>auf</strong>weist, ist es<br />
notwendig, dieses vor der Versickerung<br />
oder Einleitung in die Vorflut<br />
zu reinigen. Hierfür werden die<br />
geprüften Systeme zur Vorbehandlung<br />
von Niederschlagswasser<br />
vorgestellt. Zu<strong>dem</strong> können die<br />
Besucher den neuen polymeren<br />
April 2014<br />
444 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Straßenabl<strong>auf</strong> RainSpot kennenlernen, der <strong>auf</strong>grund<br />
seines Materials und Aufbaus besonders robust und<br />
verlegefreundlich ist.<br />
Telekommunikation und kommunale<br />
Wärme versorgung<br />
Der voranschreitende Breitbandausbau und die Installation<br />
von Nahwärmenetzen sind für Kommunen<br />
derzeit besonders wichtige Themen. REHAU wird<br />
hierzu im Rahmen der Messe durchdachte Lösungen,<br />
wie beispielsweise das Mikrokabelrohrsystem oder<br />
das Nahwärmerohrsystem RAUTHERMEX vorstellen.<br />
Kontakt:<br />
REHAU AG + Co,<br />
Ytterbium 4,<br />
D-91058 Erlangen,<br />
Tel. (09131) 92-50,<br />
Fax (09131) 771430,<br />
E-Mail: erlangen@rehau.com,<br />
www.rehau.com<br />
Halle B6, Stand 221/320<br />
Mit <strong>dem</strong> Mikrokabelrohrsystem<br />
stellt REHAU<br />
eine Lösung<br />
aus <strong>dem</strong> Bereich<br />
Telekommunikation<br />
vor.<br />
Der neue<br />
polymere<br />
Straßenabl<strong>auf</strong><br />
RainSpot ist<br />
<strong>auf</strong>grund<br />
seines Materials<br />
und<br />
Aufbaus<br />
besonders<br />
robust und verlegefreundlich.<br />
IFAT.90x128_Vacon 05.03.14 15:15 Seite 1<br />
Von NXP <strong>auf</strong> 100<br />
Die Erfolgsbeschleuniger aus <strong>dem</strong> Hause Vacon<br />
www.icd-marketing.de<br />
Leistungspunkte NXP:<br />
Leistungsbereich von 7,5 kW bis 5,3 MW<br />
5 integrierte Erweiterungssteckplätze für<br />
weitere E/A-, Feldbus- und Funktionssicherheitskarten<br />
Umfassendes Sortiment schlüsselfertiger<br />
Anwendungen<br />
Hochleistungsdesign für flüssiggekühlte<br />
Frequenzumrichter<br />
Kompakte Größe und hohe Leistungsdichte<br />
Der flüssigkeitsgekühlte Frequenzumrichter NXP<br />
Leistungspunkte Vacon 100:<br />
Leistungsbereich von 1,1 kW bis 160 kW<br />
3 integrierte Erweiterungssteckplätze für<br />
weitere E/A-, Feldbus- und Funktionssicherheitskarten<br />
Umfassendes Sortiment schlüsselfertiger<br />
Anwendungen<br />
Hohe Schutzart verfügbar (IP66)<br />
Kompakte Größe und hohe Leistungsdichte<br />
Ein Goldenes Jubiläum für einen Global<br />
Player in der <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />
Tuchfilter sind in mehr als 1100 Anlagen<br />
weltweit in Betrieb.<br />
Kunststoff-Kettenräumer sind in mehr als<br />
600 Anlagen weltweit in Betrieb.<br />
Über 1‘000‘000m 2 Scheibentauchkörper<br />
sind weltweit in Betrieb.<br />
Der flexible Universalumrichter Vacon 100<br />
Vacon stellt aus:<br />
in Halle A6, Stand 503<br />
5.–9. Mai, 2014 | MESSE MÜNCHEN<br />
Keyvisual (korrigierte Version 2)<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Halle A1, Stand 115/214<br />
Vacon GmbH • 45329 Essen • vacon@vacon.de • www.vacon.de<br />
Tel. +49 201 80670 0 • Fax +49 201 80670 99<br />
Mecana Umwelttechnik GmbH<br />
CH-8864 Reichenburg | T +41 55 464 12 00 | www.mecana.ch | info@mecana.ch<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 445
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Das egeplast SLM ® 3.0 für die Anwendungsbereiche Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und Gas erfüllt alle technischen<br />
Anforderungen der PAS 1075 an Rohre mit Schutzmantel (Typ 3) und ist zugelassen und zertifiziert.<br />
Produktinnovation SLM® 3.0 – einfach mehr Sicherheit<br />
Seit Markteinführung<br />
im Januar<br />
konnten mit<br />
<strong>dem</strong> Schutzmantelrohr<br />
SLM ® 3.0<br />
positive<br />
Er fahrungen<br />
gesammelt<br />
werden.<br />
Die Produktneuheit SLM® 3.0<br />
steht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> IFAT-Stand von<br />
egeplast im Fokus. Sie ermöglicht<br />
das Stumpfschweißen, ohne abzumanteln,<br />
und begründet damit eine<br />
neue Generation von Schutzmantelrohren.<br />
Positive Erfahrungsberichte<br />
mit <strong>dem</strong> seit Januar eingesetzten<br />
Neuprodukt zeigen: Es ist einfacher<br />
zu verarbeiten, einfacher zu verschweißen<br />
und bietet höchste Sicherheit.<br />
Basis ist ein modifizierter<br />
Schutzmantel aus einem speziellen<br />
PEplus, der das werkstoffhomogene<br />
und somit DVS gerechte Stumpfschweißen<br />
ohne Mantelrückschnitt<br />
ermöglicht und zu<strong>dem</strong> abriebfester<br />
ist als sein Vorgänger. Die optimierte<br />
Mantelschicht macht das Rohrsystem<br />
noch flexibler und vereinfacht<br />
das Handling und die Verarbeitung.<br />
Die neue, direkt schweißbare Generation<br />
SLM® 3.0 ist mit grünen<br />
Dreifachstreifen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Schutzmantel<br />
gekennzeichnet. Das egeplast<br />
SLM® 3.0 für die Anwendungsbereiche<br />
Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Gas erfüllt alle technischen Anforderungen<br />
der PAS 1075 an Rohre mit<br />
Schutzmantel (Typ 3) und ist zugelassen<br />
und zertifiziert. Auf insgesamt<br />
acht Themeninseln stellt egeplast<br />
weitere Neuheiten für die Kanalisation<br />
sowie für Strom und FTTX vor.<br />
egeplast ist ein hochinnovativer<br />
und seit Jahrzehnten Maßstäbe<br />
setzender Hersteller von Kunststoffrohrsystemen.<br />
Kunden in über<br />
30 Ländern vertrauen <strong>auf</strong> Beratungslösungen<br />
und Qualitätsprodukte<br />
von egeplast für den<br />
Transport von <strong>Wasser</strong>, Gasen und<br />
Daten. Unter den Kunden des<br />
inhaber geführten Unternehmens<br />
befinden sich einige der größten<br />
Versorgungsunternehmen und Netzbetreiber<br />
weltweit.<br />
Kontakt:<br />
egeplast international GmbH,<br />
Robert-Bosch-Straße 7, D-48268 Greven,<br />
Tel. (02575) 9710-0,<br />
E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />
www.egeplast.de<br />
Halle B6, Stand 437/536<br />
part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />
NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />
EAZ Netzwerk 1.indd 1 3.9.2012 15:25:06<br />
April 2014<br />
446 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Hailo Professional präsentiert innovative<br />
Serien- und Sonderbaulösungen für die Schachtausrüstungstechnik<br />
Als Europas größter Steiggerätehersteller<br />
baut Hailo Professional<br />
auch den Geschäftsbereich Verkehrs-<br />
und Schachtausrüstungstechnik<br />
kontinuierlich aus. Kanäle<br />
und Schachtbauwerke sind ein wesentlicher<br />
Teil ihrer modernen Infrastruktur.<br />
Dabei sind sie und insbesondere<br />
auch ihre Abdeckungen<br />
unterschiedlichsten Belastungen<br />
ausgesetzt, denen sie standhalten<br />
müssen: von hohen Verkehrsbelastungen<br />
über starke und gar aggressive<br />
Abwässer bis hin zu klimatischen<br />
Einflüssen. Aber auch Sicherheit<br />
und einfache Bedienbarkeit<br />
spielen bei der Produktentwicklung<br />
eine zentrale Rolle, da die Schachtabdeckungen<br />
in regelmäßigen Abständen<br />
von Arbeitern geöffnet<br />
werden müssen, um den darunter<br />
liegenden Schacht zu warten oder<br />
zu reparieren. Somit muss die<br />
Schachtabdeckung leicht zu handhaben<br />
sein und gleichzeitig vor unbefugtem<br />
Zugriff schützen. Neben<br />
diesen Schachtabdeckungen gibt<br />
es auch kleinere Öffnungen im Belag<br />
oder <strong>auf</strong> Bürgersteigen, die keine<br />
Schächte darunter liegen haben.<br />
Dort sind z. B. Absperrventile für<br />
städtische Versorgungsleitungen<br />
verborgen. Aber auch Gas- und<br />
Elektrizitätswerke oder Telefongesellschaften<br />
benötigen Zugänge zu<br />
ihren Versorgungsleitungen. Für all<br />
diese verschiedenen Anforderungen<br />
liefert Hailo die passenden Produktlösungen.<br />
Als starke Marke kann Hailo <strong>auf</strong><br />
namhafte Kunden verweisen, die<br />
<strong>auf</strong> die Produktqualität und technische<br />
Kompetenz vertrauen. Dabei<br />
ist der Spezialist für Steigtechnik neben<br />
der Entwicklung und Produktion<br />
von Produkten für die Serienfertigung<br />
auch jederzeit in der Lage,<br />
knifflige Aufgaben im Sinne des<br />
Kunden als kompetenter Partner<br />
und Problemlöser zu meistern. Sonderbau<br />
ist keine Besonderheit, sondern<br />
tägliches Geschäft. Das gesamte<br />
Produktspektrum ist normgerecht<br />
einsetzbar und überzeugt<br />
durch hohe Qualität. Auf der diesjährigen<br />
IFAT präsentiert Hailo einen<br />
Querschnitt seiner Leistungsfähigkeit<br />
aus <strong>dem</strong> Bereich der Schachtausrüstungstechnik.<br />
Zentrale Produkte<br />
<strong>auf</strong> der Messe sind die befahrbare<br />
Unterflur-Versorgungseinheit<br />
sowie die Schwerlast-Schachtabdeckungen<br />
HS 8 und HS 14.<br />
Schachtabdeckung Typ HS 8<br />
Diese rechteckige Schachtabdeckung<br />
aus Edelstahl ist tagwasserdicht,<br />
befahrbar, geruchssicher und<br />
zum ebenerdigen Einbau vorgesehen.<br />
Die stabile und hoch belastbare<br />
Schachtabdeckung HS 8 ist sogar<br />
für den fließenden Verkehr geeignet<br />
und kann somit auch <strong>auf</strong> öffentlichen<br />
Verkehrsflächen oder Firmengeländen<br />
mit KFZ- bzw. LKW-Verkehr<br />
eingesetzt werden. „Mit dieser<br />
Innovation schließt Hailo Professional<br />
eine Lücke im Bereich Schachtabdeckung<br />
<strong>auf</strong> viel befahrenen<br />
Verkehrswegen. Versorgungskanäle<br />
können nun direkt unter die Fahrbahn<br />
gelegt werden und dort, wo<br />
nötig, zugänglich gemacht werden“,<br />
so Gunther Bastian, Leitung Professional<br />
Schacht. Die Schachtabdeckung<br />
wurde durch das Materialprüfungsamt<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
nach EN 124 Klasse B und D geprüft<br />
und offiziell zertifiziert. Bei diesem<br />
Produkt sind nicht nur Standardausführungen<br />
lieferbar, sondern<br />
auch kundenspezifische Größenund<br />
Ausstattungsvarianten möglich:<br />
mehr teilige Modelle mit oder<br />
ohne Trennstege, Versionen mit integrierten<br />
Sicherungsgittern oder<br />
Geländern und vieles mehr. HS 8 hat<br />
einen Verschluss mit Messingmutter<br />
für einen Dreikantschlüssel, ist aber<br />
auch für einen Schließeinsatz mit<br />
Sicherheitsschloss vorbereitet. Neben<br />
der Standardsicherung im Deckel<br />
gibt es auch überflutungs- und<br />
rückstausichere Varianten. Die Basismodelle<br />
sind quadratisch und haben<br />
eine Größe von 600 x 600, 800 x<br />
800 oder 1000 x 1000 mm, <strong>auf</strong> Kundenwunsch<br />
auch bis maximal 1300<br />
x 1300 mm. Als Sonderformat ist die<br />
HS 8 auch in rechteckiger Form erhältlich.<br />
Die maximale Abmessung<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 447
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
beträgt dabei 1400 mm in Tragstabrichtung<br />
und 3000 mm in der Querrichtung.<br />
Neu im Programm ist seit<br />
2011 eine runde Variante der HS 8.<br />
Als Material kommt hochwertiger,<br />
gebeizter und passivierter Edelstahl<br />
zum Einsatz. Extrem langlebig, robust<br />
und funktional.<br />
HS 14 – die besonders belastbare<br />
Schachtabdeckung<br />
Mit der Schachtabdeckung HS 14<br />
beweist Hailo Professional einmal<br />
mehr, dass das Unternehmen stets<br />
als kompetenter Problemlöser für<br />
seine Kunden aktiv ist und für jeden<br />
Einsatzzweck die beste Lösung entwickelt.<br />
So ist HS 14 speziell <strong>auf</strong> die<br />
Anforderungen bei stärksten Belastungen<br />
bis zu 90 Tonnen (Klasse F)<br />
entwickelt und ausgerichtet worden<br />
– und eignet sich somit etwa<br />
für den Einsatz <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rollfeld eines<br />
Flughafens. Die Standardausführung<br />
der Schwerlastabdeckung<br />
ist rechteckig mit den Maßen 1200 x<br />
1200 mm und ist konzipiert für einen<br />
ebenerdigen Einbau.<br />
Die ebenen Auflageflächen dienen<br />
der Abstützung der Gesamtkraft,<br />
während schräge Auflageflächen<br />
eventuelle Schubkräfte abfangen.<br />
Der uml<strong>auf</strong>ende Ringanker um<br />
die Abdeckung dient der sicheren<br />
Einbindung des kompletten Rahmens<br />
in den Beton. Dabei spielt es<br />
für einen festen Sitz keine Rolle, ob<br />
HS 14 bodengleich asphaltiert oder<br />
einbetoniert wird. Zu<strong>dem</strong> ist die Abdeckung<br />
durch innovative Dichtungstechnik<br />
überflutungs- und<br />
rückstausicher. Die hydraulische<br />
Öffnung wurde von Hailo mit einem<br />
Zwei-Stufen-Teleskopzylinder versehen,<br />
der mit einem elektrischen<br />
Hydraulikaggregat betrieben wird.<br />
In Notfällen lassen sich die Schwerlastabdeckungen<br />
dieses Typs auch<br />
mit einer handbetätigten Hydraulikpumpe<br />
von außerhalb öffnen. Elektrische<br />
Steuerungen mit Notaus-<br />
Funktion und Schlüsselschalter sowie<br />
klappbare Sicherheitsgitter sind<br />
ebenfalls lieferbar.<br />
HS 14 lässt sich dank ihrer Variantenvielfalt<br />
genau an den Einsatzort<br />
anpassen. Die Schachtabdeckung<br />
wird verzinkt oder aus Edelstahl<br />
gefertigt und bietet hervorragende<br />
Voraussetzungen für eine<br />
extrem lange Nutzungsdauer.<br />
Befahrbare Unterflur<br />
Versorgungseinheit<br />
Die Unterflur-Versorgungseinheit<br />
von Hailo kommt überall dort<br />
zum Einsatz, wo Elektroanschlüsse<br />
in befahrenen oder begehbaren<br />
Flächen benötigt werden. „Uns<br />
war es wichtig, eine Unterflur-Versorgungseinheit<br />
zu entwickeln, die<br />
die Nutzung von Strom <strong>auf</strong> öffentlichen<br />
und stark frequentierten<br />
Orten wie beispielsweise Wochenmärkten,<br />
Campingplätzen oder<br />
Jahrmärkten absolut sicher macht“,<br />
so Gunther Bastian, Leitung Professional<br />
Schacht.<br />
Die notwendige Technik wird<br />
bei diesem Modell elegant und<br />
ebenerdig in den entsprechenden<br />
Flächen versenkt und bietet den<br />
Nutzern höchsten Komfort bei einfacher<br />
Handhabung: Verschiedene<br />
vor installierte Elektroanschlüsse<br />
sind steckerfertig und leicht zugänglich.<br />
Stolperfallen durch lange<br />
Kabel lassen sich effektiv vermeiden,<br />
da die Stromverteilung effizient<br />
und dezentral in der Fläche<br />
verteilt werden kann.<br />
Die Elektroeinheiten werden bei<br />
eindringen<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> durch ein<br />
Luftglockenprinzip geschützt. „Der<br />
notwendige Einsatz von Elektrik <strong>auf</strong><br />
Campingplätzen oder bei öffent -<br />
lichen Veranstaltungen ist somit<br />
selbst bei starken Niederschlägen<br />
und drücken<strong>dem</strong> Flutwasser sicher“,<br />
berichtet Frank Peter Koch, Leitung<br />
Marketing/Kommunikation bei Hailo<br />
Professional.<br />
Zum Nutzen der integrierten<br />
Anschlüsse kann die Unterflur-<br />
Versorgungseinheit mit <strong>dem</strong> entsprechenden<br />
Schlüssel leicht geöffnet<br />
werden, während des Betriebes<br />
ist sie dann wieder sicher<br />
gegen unbefugten Zugriff verschlossen.<br />
Sie ist in verschiedenen Ausstattungs-<br />
und Installationsvarianten<br />
erhältlich, stets integriert in einer<br />
soliden Edelstahlkonstruktion. Diese<br />
ist hoch belastbar und in der Ausführung<br />
B 125 befahrbar. Bei<br />
der Klasse D 400 kn ist sie sogar<br />
April 2014<br />
448 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Condition Monitoring<br />
Einfach Intelligent<br />
DEHNrecord SCM XT:<br />
Monitoring von Blitz- und<br />
Überspannungsschutz<br />
für den fließenden Verkehr geeignet, <strong>auf</strong> vielen<br />
öffentlichen Plätzen mit regelmäßigem Verkehrsfluss<br />
ist dies unbestreitbar notwendig.<br />
Kontakt:<br />
Hailo-Werk,<br />
Postfach 1262,<br />
D-35702 Haiger,<br />
Tel. (02773) 82-0,<br />
Fax (02773) 82-239,<br />
E-Mail: info@hailo.de,<br />
www.hailo-professional.de<br />
Halle B5, Stand 449/552<br />
- Optimale Lösung für maximale Anlagenverfügbarkeit<br />
- Drahtlose Zustandserkennung ohne zusätzliche<br />
Verdrahtung und Spannungsversorgung der<br />
Schutzgeräte<br />
- Einfachste Integration selbst in bestehenden<br />
Anlagen<br />
- Auch einsetzbar für Schutzgeräte in Ex(i)- oder<br />
SIL-Kreisen<br />
Für mehr Informationen:<br />
www.dehn.de/anz/2430<br />
DEHN schützt.<br />
Überspannungsschutz, Blitzschutz / Erdung, Arbeitsschutz<br />
DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG.<br />
Postfach 1640, 92306 Neumarkt, Germany<br />
Tel. +49 9181 906-1123, info@dehn.de<br />
April 2014<br />
Anz_DEHNre. SCM XT_<strong>Abwasser</strong>_22.4._89x250.indd 1 08.02.14 10:42<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 449
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
PUR–Schachtsohlenauskleidung<br />
Die Schachtsohlen aus PUR können<br />
alle herkömmlich verwendeten<br />
Materialien, die bisher zur<br />
Schachtauskleidung verwendet werden,<br />
ersetzen und bieten diesen<br />
gegenüber große Vorteile.<br />
IMR-Schachtvollaus kleidung<br />
Die IMR-Schachtauskleidung ist von<br />
der Sohle bis zur Oberkante einschließlich<br />
des Spitzenden komplett<br />
mit Polyurethan ausgekleidet.<br />
Die Anschlussmuffen des jeweilig<br />
gewählten Rohrsystems, die ebenfalls<br />
aus Polyurethan hergestellt<br />
werden, sind fugenfrei, ohne<br />
Klebestellen und ohne zusätz liche<br />
Dicht elemente mit der Schachtauskleidung<br />
monolithisch verbunden.<br />
IMR-Schachtauskleidungen sind<br />
in DN 1000, DN 1200, DN 1500 und<br />
DN 2000 lieferbar. In jeweiligen<br />
Schachtauskleidungen können<br />
Gerinneführungen von DN 100 –<br />
DN 1200 eingebaut werden.<br />
Das Spitzende für den Aufbau<br />
von Schachtringen und -Konen<br />
kann nach DIN 4034 Teil 1 von<br />
DN 1000 bis DN 2000 oder zur Aufnahme<br />
von Econorm®-Schacht <strong>auf</strong>bau<br />
ten von DN 1000 und DN 1500<br />
ausgeführt werden. Die Abwickelungen<br />
der Gerinne, zusätzliche<br />
Zuläufe und Gefälle der Zu- und<br />
Abl<strong>auf</strong>muffen werden passend<br />
nach Kundenwunsch gefertigt und<br />
bieten somit ein Höchstmaß an<br />
Genauigkeit für die Baustelle.<br />
Die IMR-Schachtringe-, Konen-,<br />
Übergangsplatten und Abdeckplattenauskleidungen<br />
sind ebenfalls mit<br />
Polyurethan in beiden Muffenbereichen<br />
ausgekleidet. Das Produktprogramm<br />
reicht in DN 1000 von Ringen<br />
in Bauhöhen von 250 mm bis<br />
1000 mm, Konen DN 1000 /625/600<br />
und Abdeckplatten DN 1000/625<br />
Abdeckplatten bis hin zu Übergangsplatten<br />
von DN 1200 und<br />
DN 2000. Selbstverständlich sind<br />
auch hier alle Möglichkeiten für Sonderanfertigungen<br />
gegeben.<br />
Schachtboden DN 1000<br />
mit außenliegen<strong>dem</strong><br />
Untersturz DN 300.<br />
IMR-Schachtauskleidung<br />
mit außenliegen<strong>dem</strong><br />
Absturz DN 1000<br />
Zur Überbrückung von Sohldifferenzen<br />
größer 60 cm bietet die IMR-<br />
Schachtauskleidung mit außenliegen<strong>dem</strong><br />
Untersturz, der in der<br />
Schachtwand einzubauen ist, ein<br />
breites Angebot von Einsatzmöglichkeiten.<br />
Das Unterteil wird monolithisch<br />
als ein Bauteil bis zu einer Höhe<br />
von 2 m Sohldifferenz in DN 1000 und<br />
bis zu 1,50 m in DN 1200 hergestellt.<br />
In die Zul<strong>auf</strong>muffe wird ein T-Stück<br />
integriert, von <strong>dem</strong> eine Fallleitung<br />
DN 200 nach unten geführt und mit<br />
einem in sich geläufigen Bogen ins<br />
Gerinne eingeleitet wird.<br />
Weitere Zuläufe dieser Art sowie<br />
weitere sohlengleiche Zuläufe<br />
können, soweit technisch machbar,<br />
noch mit eingebaut werden. Die<br />
IMR-Schachtauskleidung erstreckt sich<br />
auch hier von Sohle Ausl<strong>auf</strong> bis Oberkante<br />
Schachtunterteil einschließlich<br />
des gesamten Spitzendes.<br />
Bei Höhendifferenzen von mehr<br />
als 2 m wird die IMR-Schachtauskleidung<br />
in mehreren Teilstücken hergestellt.<br />
In der jeweiligen IMR-Schachtauskleidung<br />
für das Schachtunterteil<br />
wird das Fallrohr mit 3 Stück 30°-Bögen<br />
DN 200 eingebaut, um so einen<br />
einwandfreien Abfluss zu gewährleisten.<br />
Auf das Schachtunterteil werden<br />
dann Schachtringe mit einer IMR-<br />
Auskleidung bis zur gewünschten<br />
Höhe gesetzt. Die gewünschte und<br />
<strong>auf</strong> das anzuschließende Rohr abgestimmte<br />
IMR-Schachtmuffe wird zur<br />
Aufnahme des gewünschten Rohrsystems,<br />
in <strong>dem</strong> ein Abzweig DN 200<br />
für das Fallrohr integriert ist, im<br />
Schachtring eingebaut. Im Zuge des<br />
Schachteinbaus und der Verlegung<br />
der Rohrleitung wird das Schachtunterteil<br />
mit <strong>dem</strong> Gelenkstück mittels<br />
eines Fallrohres DN 200 verbunden.<br />
IMR-Schachtauskleidung<br />
DN 1000 und DN 1200 mit<br />
Schwanenhals<br />
Die Schussrinne wird nach ATV 157<br />
und 241 gefertigt, wobei dar<strong>auf</strong> zu<br />
achten ist, dass der Höhenunterschied<br />
zwischen <strong>dem</strong> Einl<strong>auf</strong> und <strong>dem</strong> Ausl<strong>auf</strong><br />
bei DN 1000 max. 60 cm und bei<br />
DN 1200 max. 80 cm betragen sollte.<br />
Die IMR-Schacht auskleidung ausgebildet<br />
als Schwanenhals ist auch hier von<br />
Sohle Ausl<strong>auf</strong> bis Oberkante Schachtunterteil<br />
einschließlich des Spitzendes.<br />
IMR-Schachtmuffe<br />
Die IMR-Schachtmuffe ist an der<br />
IMR-Schachtauskleidung fugenfrei,<br />
klebestellenfrei und ohne weitere<br />
Dichtelemente am Schachtkörper<br />
monolithisch integriert, um Gelenkstücke<br />
mit der IMR-Schachtaus-<br />
April 2014<br />
450 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
kleidung zu verbinden. Wie vorher<br />
beschrieben kann die IMR-Schachtmuffe<br />
mit einer oder auch mehreren<br />
Dichtungen versehen werden. Diese<br />
gibt es auch als Einzelteil für den<br />
Einbau in gemauerte Schächte oder<br />
andere Fertigteilschächte, um auch<br />
hier die höchstmögliche Sicherheit<br />
zu gewährleisten. Es ist möglich, das<br />
gewünschte Dichtungselement in<br />
der Muffenwand zu integrieren.<br />
IMR-Schachtauskleidung zur<br />
Energieumwandlung N 1000<br />
Zur Überbrückung von höheren<br />
Sohldifferenzen und zur gleichzeitigen<br />
Verringerung der Fließgeschwindigkeit<br />
kann die IMR-Schachtauskleidung<br />
zur Energieumwandlung<br />
eingesetzt werden. Der Zul<strong>auf</strong><br />
ist am Außenradius der Schachtwand<br />
eingebaut, wobei der Abl<strong>auf</strong><br />
zentrisch im Boden der Mitte der<br />
IMR-Schachtauskleidung ausgerichtet<br />
ist, sodass das <strong>Abwasser</strong> durch<br />
den versetzten Zu- und Abl<strong>auf</strong> strudelförmig<br />
herausläuft und sich somit<br />
selbst die Energie aus <strong>dem</strong> zul<strong>auf</strong>enden<br />
Medium nimmt. Die Mindestsohldifferenz<br />
zwischen Einl<strong>auf</strong> und<br />
Ausl<strong>auf</strong> beträgt 60 cm. Die Größe<br />
der anzuschließenden Rohre liegt<br />
zwischen DN 200 und DN 500.<br />
Vorteile:<br />
••<br />
IMR-Schachtauskleidungen werden<br />
komplett fugenlos und frei<br />
von Klebestellen hergestellt<br />
••<br />
Monolithisch eingebaute Anschlussmuffen,<br />
keine zusätzlichen<br />
Dichtungselemente<br />
••<br />
Vollauskleidung einschließlich<br />
des Spitzendes<br />
••<br />
Viele Sonderausführungen<br />
möglich<br />
••<br />
IMR-Schachtauskleidung des<br />
gesamten Schachtes einschließlich<br />
Schachtringe, Übergangsplatten<br />
und Konen<br />
Chemische Widerstandsfähigkeit<br />
••<br />
Hohe Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkeit<br />
••<br />
Gute hydraulische Eigenschaften<br />
durch die glatte Oberfläche<br />
Temperaturbeständigkeit<br />
Hohe Schlagzähigkeit<br />
Hohe Maßgenauigkeit<br />
••<br />
Sofort einsetzbar dank<br />
kom pletter Vorfertigung<br />
••<br />
Praktisch wartungsfrei für viele<br />
Jahre<br />
••<br />
Nahezu Wartungs- und Unterhaltungsfrei<br />
••<br />
Sehr lange Lebensdauer, da die<br />
IMR-Schachtauskleidung überdurchschnittliche<br />
Abriebs-Werte<br />
<strong>auf</strong>weist<br />
Der Werkstoff Polyurethan<br />
Dieser Werkstoff ist hochresistent<br />
gegen Abwässer und langfristig beständig<br />
gegen Chemikalien und Mikroben,<br />
widersteht Mineralsäuren,<br />
Basen und konzentrierten Salzlösungen<br />
in hohem Maße, und schützt<br />
den Beton gegen biogene Schwefelsäurekorrosion.<br />
Zu<strong>dem</strong> überzeugt er<br />
durch eine hohe Abrieb- und Nassverschleißfestigkeit<br />
sowie Schlagzähigkeit.<br />
Aufgrund seiner <strong>Wasser</strong>undurchlässigkeit<br />
sind Infiltration und<br />
Exfiltration ausgeschlossen. Durch<br />
die extrem glatte Oberflächenbeschaffenheit<br />
des fertigen Produktes<br />
und die niedrige Wandrauhigkeit<br />
verfügt die IMR-Schachtauskleidung<br />
über hervorragende hydraulische<br />
Gleiteigenschaften.<br />
Kontakt:<br />
IMR GmbH & Co.KG,<br />
Gewerbegebiet Steinbruch 1,<br />
D-57520 Langenbach b. Kirburg,<br />
Tel. (02661) 6878,<br />
Fax (02661) 7249,<br />
E-Mail: info@imr-gmbh.de,<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 451
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Esders definiert die Grenzen der <strong>Wasser</strong>leckortung<br />
zur IFAT neu<br />
Korrelator Eureka3.<br />
Der Leckortung bei erdverlegten<br />
<strong>Wasser</strong>leitungen sind enge<br />
technische Grenzen gesetzt. Die<br />
Esders GmbH präsentiert zwei neue<br />
Systeme, mit denen die bisherigen<br />
Grenzen stark erweitert werden.<br />
TouchME – einfache Bedienung per Touchscreen.<br />
Das neue Korrelationssystem Eureka3<br />
erreicht in Verbindung mit Hydrofonen<br />
die mehrfache Reichweite<br />
gegenüber Kontaktschall-Mikrofonen.<br />
Das Spürgerät Hunter H 2 ortet<br />
kleinste Leckstellen, bei denen elektro-akustische<br />
Lecksuche oder Korrelation<br />
an ihre Grenzen stoßen,<br />
mittels Spürgas.<br />
„Wir wollen die IFAT nutzen, um<br />
unser Wachstum <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet<br />
der <strong>Wasser</strong>leckortung weiter voranzutreiben“,<br />
sagt Geschäftsführer<br />
Bernd Esders. Der <strong>Wasser</strong>bereich ist<br />
neben der Gasmess- und Druckprüftechnik<br />
die dritte Säule des<br />
emsländischen Familienunternehmens.<br />
Hierzu soll auch das Korrelationssystem<br />
Eureka3, die Weiterentwicklung<br />
der bewährten Eureka2R-<br />
Serie, beitragen. Das System besteht<br />
aus zwei Funksendern, der PC Software<br />
Enigma, einem Kopfhörer und<br />
der zentralen Bedieneinheit Touch<br />
ME mit Touchscreen sowie internen<br />
Mikrofonen. „Das ist sozusagen ein<br />
Tablet-PC im Offroad-Gewand“, verdeutlicht<br />
Bernd Esders. Denn der<br />
Touch ME ist mit robustem Kantenschutz,<br />
sich automatisch anpassender<br />
Hintergrundbeleuchtung und<br />
einem Touchscreen, der sich sogar<br />
mit Handschuhen bedienen lässt,<br />
optimal für den rauen Außeneinsatz<br />
gewappnet. Ein stabiler Transportkoffer<br />
mit eingebautem Ladegerät,<br />
ein Netzteil sowie ein Fahrzeugladekabel<br />
runden das System ab.<br />
Das Beste aus <strong>dem</strong> Leckgeräusch<br />
herausholen<br />
Ein stromsparender Dual-Core-Prozessor<br />
beschleunigt die rechen<strong>auf</strong>wendige<br />
Frequenzanalyse, Filterung<br />
und Korrelation der Leckgeräusche,<br />
sodass die 16-bit-<br />
Berechnung praktisch verzögerungsfrei<br />
dargestellt wird. „Mit der<br />
einfach zu bedienenden Analyse<br />
holen Sie das Beste aus den Geräuschen<br />
heraus“, sagt Bernd Esders.<br />
Eureka3 ist um externe Mikrofone<br />
und insbesondere Hydrofone erweiterbar:<br />
In<strong>dem</strong> die empfindlichen<br />
Sensoren in die unter Betriebsdruck<br />
stehende <strong>Wasser</strong>säule eingebaut<br />
werden, erreicht der Schall diese<br />
mit maximaler Intensität. Das verlängert<br />
die Ortungsreichweite bei<br />
PVC- und PE-Leitungen enorm, beziehungsweise<br />
macht kleinere Leckagen<br />
mit niedriger Geräuschentwicklung<br />
erst messbar. Zu<strong>dem</strong> wird<br />
<strong>auf</strong> der IFAT als Messeneuheit erstmals<br />
die Ergänzung des Eureka3 mit<br />
einem Funk-Bodenmikrofon vorgestellt.<br />
Bei kleinsten Leckstellen kommt<br />
der neue Esders Hunter H 2 zum Einsatz.<br />
In die entleerte Leitung wird<br />
ein aus 95 Vol.% Stickstoff und<br />
5 Vol.% <strong>Wasser</strong>stoff bestehendes<br />
Spürgas eingebracht. <strong>Wasser</strong>stoff<br />
hat als kleinstes und leichtestes Element<br />
die Eigenschaft, durch jede<br />
noch so kleine Fehlstelle auszutreten,<br />
es durchdringt auch poröse<br />
Baustoffe wie Estrich oder Beton. So<br />
kann das nach oben wandernde<br />
Gas oberhalb der Leckstelle durch<br />
die Sonde des Hunter H 2 geortet<br />
werden. Über die Konzentrationsanzeige<br />
ist leicht feststellbar, wo sich<br />
die stärkste <strong>Wasser</strong>stoffanreicherung<br />
befindet.<br />
Kontakt:<br />
Esders GmbH,<br />
Hammer-Tannen-Straße 26-28,<br />
D-49740 Haselünne,<br />
Tel. (05961) 9565-0,<br />
Fax (05961) 9565-15,<br />
E-Mail: info@esders.de,<br />
www.esders.de<br />
Halle A5, Stand 137<br />
April 2014<br />
452 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Leitungen präzise orten mit SEWERIN-Technologie<br />
Bei Betrieb und Instandhaltung<br />
von Rohr- und Kabelnetzen ist<br />
die Dokumentation der Leitungslagen<br />
nicht selten lückenhaft. Zu<strong>dem</strong><br />
verl<strong>auf</strong>en Leitungen nicht nur im urbanen<br />
Umfeld unter Straßen, Plätzen<br />
und Wegen, sondern auch in unbebautem<br />
Gebiet. Die genaue Kenntnis<br />
der jeweiligen Leitungslage reduziert<br />
den Instandhaltungs<strong>auf</strong>wand<br />
und vermeidet zuverlässig Fehl- oder<br />
Sondierungsgrabungen. Die Produkte<br />
zur Leitungsortung von SEWERIN<br />
bieten umfangreiche Lösungen für<br />
unterschiedliche Arbeitssituationen.<br />
Das Aushängeschild im Bereich<br />
Rohr- und Kabelortung von<br />
SEWERIN ist das neue UT 9000. Seit<br />
Kurzem ergänzt zusätzlich das UT<br />
830 das Produktportfolio. Beide Geräte<br />
zeichnen sich durch ein vollkommen<br />
neues, ergonomisches Design<br />
und zahlreiche technische Features<br />
aus, die <strong>dem</strong> Anwender die<br />
Arbeit deutlich erleichtern.<br />
Das „Raumwunder“ UtiliTrac mit<br />
<strong>dem</strong> zusammenfaltbaren Gehäuse<br />
und <strong>dem</strong>, in den Koffer integrierten<br />
Generator, stellt eine weitere, platzsparende<br />
Lösung dar.<br />
Glasfaser-Sonden-Systeme von<br />
SEWERIN, die sowohl mit <strong>dem</strong> UT<br />
9000 als auch <strong>dem</strong> UtiliTrac zum<br />
Einsatz kommen, ermöglichen die<br />
Ortung von nicht-metallischen Leitungsverläufen<br />
in Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrnetzen<br />
sowie im <strong>Abwasser</strong>netz.<br />
Dieses umfangreiche Geräteprogramm<br />
erfüllt die Anforderungen<br />
ganz verschiedener Anwender <strong>auf</strong><br />
unterschiedlichen Märkten.<br />
Das UT 9000 besticht durch innovative<br />
Technik. Hervorragend<br />
ausbalanciert, leicht und dennoch<br />
robust, das sind die Bedingungen,<br />
die das UT 9000 mit Leichtigkeit erfüllt.<br />
Es überzeugt zu<strong>dem</strong> mit einem<br />
hoch<strong>auf</strong>lösenden und auch unter<br />
starker Sonneneinstrahlung hervorragend<br />
ablesbaren Display und einer<br />
großartig strukturierten, schnell<br />
verständlichen Menüführung zur<br />
intuitiven Handhabung.<br />
Das UT 9000 ist mit seinen mehr<br />
als 70 Frequenzen eines der flexibelsten<br />
Leitungsortungsgeräte am<br />
Markt. Mit der einzigartigen Möglichkeit,<br />
vor der Besendung einer<br />
Leitung die vorhandenen Umgebungsfrequenzen<br />
zu scannen, bietet<br />
das UT 9000 Hilfestellung bei der<br />
Wahl der richtigen Frequenz. Unerwünschte<br />
Störfelder werden erfolgreich<br />
unterbunden. Das Orten von<br />
versehentlich mit besendeten Leitungen<br />
wird vermieden.<br />
Via Funkkommunikation zwischen<br />
Empfänger und Generator<br />
können Sendeleistung und Frequenzen<br />
zur optimalen Ortung<br />
angepasst werden. Mit einem der<br />
leistungsstärksten Generatoren<br />
überzeugt das UT 9000 gerade bei<br />
der Ortung sehr langer Leitungsabschnitte.<br />
Auch Betreiber von Kabelnetzen<br />
und deren Wartungspersonal werden<br />
die Vorzüge des UT 9000 schnell<br />
zu schätzen wissen. Denn das Gerät<br />
eignet sich nicht nur zur Suche der<br />
Leitungen, sondern kann auch bei<br />
der Kabelfehlersuche effektiv eingesetzt<br />
werden.<br />
Das UT 830 ermöglicht mit der<br />
Ortungsfrequenz von 83 kHz die<br />
punktgenaue Lokalisation einer Leitung<br />
über isolierte Anschlussstellen<br />
hinaus. Es ist daher besonders für<br />
die Ortung erdverlegter Gas und<br />
<strong>Wasser</strong>leitungen geeignet. Die vollautomatische<br />
Tiefenmessung ermöglicht<br />
den genauen Überblick<br />
über die Leitungslage. Die Detektion<br />
von Haupt- und abgehenden<br />
Leitungen gelingt mit <strong>dem</strong> UT 830<br />
spielend einfach. Die Möglichkeit<br />
zur passiven Ortung von Strom- und<br />
KKS-Leitungen macht es auch im<br />
Baugewerbe zum idealen Begleiter.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 453<br />
Das UT 830<br />
ermöglicht mit<br />
der Ortungsfrequenz<br />
von<br />
83 kHz die<br />
punktgenaue<br />
Lokalisation<br />
einer Leitung<br />
über isolierte<br />
Anschlussstellen<br />
hinaus.<br />
▶▶
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Das UT 9000<br />
besticht durch<br />
innovative<br />
Technik. Hervorragend<br />
ausbalanciert,<br />
leicht und dennoch<br />
robust,<br />
das sind die<br />
Bedingungen,<br />
die das UT<br />
9000 mit<br />
Leichtigkeit<br />
erfüllt.<br />
Mit einem Gesamtgewicht<br />
von weniger<br />
als 7 kg ist der<br />
UtiliTrac absolut<br />
feldtauglich<br />
für jeden Anwender,<br />
der im<br />
Feld oder <strong>auf</strong><br />
Baustellen<br />
Rohr- oder<br />
Kabelnetze zu<br />
orten hat.<br />
Die einfache Bedienung des UT<br />
830 reduziert Trainingszeiten drastisch.<br />
Auch wenig erfahrenen Anwendern<br />
eröffnet sich das Bedienkonzept<br />
nahezu intuitiv. Die schnelle<br />
und zuverlässige optische Darstellung<br />
von Richtungspfeilen oberhalb<br />
der zu ortenden Leitung ist<br />
einzigartig. Die PEAK-Funktion ist<br />
eine zusätzliche Besonderheit. Mit<br />
dieser Funktion werden <strong>auf</strong> Knopfdruck<br />
alle umgebenden Leitungen<br />
ausgeblendet, die <strong>auf</strong>grund der<br />
hohen Frequenz mit besendet werden.<br />
Bereits seit einigen Jahren setzt<br />
der UtiliTrac R1XX Maßstäbe in der<br />
Rohr- und Kabelortung. Das zusammenfaltbare<br />
Gerät zeigt <strong>dem</strong> Anwender<br />
die Lage der gesuchten Leitung<br />
dreidimensional an. Der Koffer<br />
beherbergt außer<strong>dem</strong> den Generator.<br />
Mit einem Gesamtgewicht von<br />
weniger als 7 kg ist der UtiliTrac absolut<br />
feldtauglich für jeden Anwender,<br />
der im Feld oder <strong>auf</strong> Baustellen<br />
Rohr- oder Kabelnetze zu orten hat.<br />
Auf der IFAT wird SEWERIN das<br />
neue, breit <strong>auf</strong>gestellte Leitungsortungs-Programm<br />
ausführlich vorstellen.<br />
Bereits im Vorfeld können<br />
Interessierte mit den SEWERIN-Vertriebsingenieuren<br />
einen Vorstellungstermin<br />
vereinbaren.<br />
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Hermann Sewerin GmbH,<br />
Robert-Bosch-Strasse 3,<br />
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April 2014<br />
454 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
®<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
BEULCO mit neuem Produkt<br />
Egal ob <strong>auf</strong> Baustellen, Festplätzen, Messen, Events oder in der<br />
Landwirtschaft – Sicherheit und Hygiene von Trinkwasser müssen<br />
an erster Stelle stehen. Mit der neuen Trinkwasser-Anschlusseinheit<br />
präsentiert BEULCO die optimale Lösung für die sichere Übergabe<br />
von Trinkwasser in verschiedenen Anwendungsgebieten.<br />
Durch die zunehmenden Sicherheitsstandards in der zeitlich<br />
befristeten Trinkwasserversorgung haben sich die Anforderungen<br />
insbesondere an mobile Trinkwasserent nahmevorrichtungen<br />
deutlich verschärft. Auf die strengen Vorgaben der europäischen<br />
Normung hat BEULCO im Rahmen der Sicherheit sofort reagiert<br />
und bereits in den letzten Jahren ein umfangreiches Programm an<br />
Standrohren mit Systemtrenner BA <strong>auf</strong>gebaut. Dieses Sortiment<br />
wurde nochmals deutlich erweitert. So findet sich nun neben<br />
Standrohren mit Systemtrenner BA auch die flexible Trinkwasser-<br />
Anschlusseinheit im Sortiment wieder.<br />
Die Anschlusseinheit ist standardmäßig mit einem 1-fach-Systemtrenner<br />
BA ausgestattet, der für einen <strong>Wasser</strong>zähler vorbereitet<br />
ist und <strong>auf</strong> bis zu vier Entnahmestellen erweitert werden kann.<br />
Somit bietet er die optimale Lösung zur Absicherung des Trinkwassernetzes<br />
gegen Rückdrücken, -saugen und -fließen von Nichttrinkwasser<br />
bis einschließlich Flüssigkeitskategorie 4. Durch die<br />
vorinstallierte GEKA-Kupplung ist ein flexibler Anschluss gegeben.<br />
Der robuste, abschließbare Metallschrank stellt eine manipulationssichere<br />
Einheit dar, die vollautomatisch arbeitet, keine<br />
zusätzlichen Schaltorgane benötigt und das unbekannte Risiko an<br />
der Übergabestelle aus der Versorgungsleitung minimiert.<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 455
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Janssen Light – ein neues Injektionsverfahren<br />
zur Kanalreparatur<br />
Seit fast 30 Jahren ist „Janssen Process“ als Injektionsverfahren zur Riss- und Scherbensanierung sowie Stutzensanierung<br />
erfolgreich im Einsatz. Nun erhält die bewährte Methode „Janssen Process“ zur Reparatur<br />
schadhafter Kanalrohre einen kleinen Bruder: Auf der Messe stellt die SubTech GmbH aus <strong>dem</strong> niederrheinischen<br />
Goch die Injektionstechnologie „Janssen Light“ vor. Das Verfahren eignet sich zur schnellen, sicheren<br />
und dauerhaften Stutzenanbindung im Hauptkanal und bei Stutzenanbindungen im Inliner. Rissbildungen<br />
und undichte Muffen werden ebenfalls mit abgedeckt.<br />
Das „Janssen Light“-Verfahren<br />
basiert <strong>auf</strong> einer Zwei-Komponenten-Injektionstechnologie<br />
<strong>auf</strong><br />
Polyurethan-Basis. Das speziell entwickelte<br />
Injektionsmaterial (JaGo-<br />
Fast) wird über Schläuche vom Fahrzeug<br />
oder Anhänger zum Packer<br />
gepumpt und reagiert in einer kurzen<br />
Zeit von rund 15 Minuten. Seine<br />
Stärken kann das Verfahren bei<br />
Stutzenanbindungen im Inliner und<br />
unter Grundwasserinfiltration ausspielen,<br />
denn: hier sind schnelle Verarbeitungszeiten<br />
und Grundwasserresistenz<br />
gefragt.<br />
Mehrdimensionale<br />
Gerätschaft<br />
Mit „Janssen Light“ ist das Kanalsanierungsverfahren<br />
darüber hinaus<br />
mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />
durchzuführen. Durch eine<br />
kurze Einbaulänge und bewegliche<br />
Verbindungsgelenke kann die Installation<br />
des Sanierungspackers in<br />
den Kanal unproblematisch erfolgen.<br />
Über eine Selbstfahr-/Positioniereinheit<br />
wird der jeweilige Packer<br />
dann in Position gebracht,<br />
ein zweiter Schacht<br />
ist daher nicht erforderlich.<br />
„Janssen Light“ kommt in<br />
Bereichen von DN 180 bis<br />
DN 600 zum Einsatz,<br />
Stutzensanierungen<br />
im Eiprofil sind<br />
ebenfalls möglich.<br />
Die Packer sind<br />
zu<strong>dem</strong> mehrdimensional,<br />
nicht für jeden<br />
Rohrdurchmesser muss daher ein<br />
eigenes Packersystem angeschafft<br />
werden. Das neuartige Verfahren<br />
bietet einen weiteren Vorteil: Sowohl<br />
zur Sanierung der Stutzen als auch<br />
zur Sanierung der Schäden im<br />
Hauptkanal kommt nur ein Harz<br />
zum Einsatz. Durch die besonderen<br />
Eigenschaften von Packer und Harz<br />
sind die Anschaffungskosten daher<br />
vergleichsweise niedrig.<br />
Da der Packer nur über Druckluft<br />
gesteuert wird, kommt er außer<strong>dem</strong><br />
ohne <strong>auf</strong>wendige Elektronik<br />
aus. Die Kosten für Wartung und<br />
Der „Janssen light“-Packer ist<br />
von DN 180 bis DN 600 einsetzbar.<br />
Alle Bilder: © SUBTECH GmbH<br />
Reparatur sind somit vergleichsweise<br />
gering. Dennoch wird <strong>auf</strong><br />
moderne Überwachungsmethoden<br />
wie Drucksensoren und Kamerasysteme<br />
beim Packer weiterhin nicht<br />
verzichtet.<br />
Wer sich das neue Injektionsverfahren<br />
und seine Funktionsweise im<br />
Detail ansehen möchte, hat dazu<br />
während der diesjährigen IFAT in<br />
München Gelegenheit. Vom 5. bis<br />
zum 9. Mai wird „Janssen Light“ am<br />
Stand der Sub-Tech GmbH in Halle<br />
B4 am Stand 419 präsentiert. Besucher<br />
der Messe sind herzlich eingeladen,<br />
sich persönlich ein Bild vom<br />
neuen Verfahren zu machen.<br />
Das Sanierungsfahrzeug<br />
„Janssen light“<br />
von SubTech.<br />
Kontakt:<br />
SUBTECH GmbH,<br />
von-Monschaw-Straße 4,<br />
D-47574 Goch,<br />
Tel. (02823) 9392-27,<br />
Fax (02823) 9392-29,<br />
E-Mail: info@subtech.info,<br />
www.subtech.info<br />
Halle B4, am Stand 419<br />
April 2014<br />
456 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
MACHEREY-NAGEL<br />
EN ISO 9001: 2008<br />
ZERTIFIZIERT<br />
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Kabellose TV-Inspektion von Rohrleitungen<br />
mit integrierter Leckortung<br />
Für <strong>Abwasser</strong>-, Trinkwasser-, Öl-, Gas- und Fernwärmeleitungssysteme<br />
Die MTA Messtechnik GmbH stellt<br />
ihre Neuentwicklung, den Pipe-<br />
Inspector®, <strong>auf</strong> der Messe in München<br />
vor. Pipe-Inspector® ermöglicht<br />
erstmals die kabellose TV-Inspektion<br />
von Transportleitungen bis zu 50 km<br />
Länge, incl. 90° Bögen. Untersuchungen<br />
von DN 50 bis DN 3000<br />
sind mit unterschiedlichen Größen<br />
des Pipe-Inspector® möglich.<br />
Pipe-Inspector® ist auch in schwer<br />
zugänglichen Rohrleitungen wie<br />
z. B. <strong>auf</strong> Flug häfen, Autobahnen,<br />
Industrie oder in anderen zugangssensiblen<br />
Arealen einsetzbar und<br />
für alle Materialien und Medien<br />
geeignet.<br />
So funktioniert Pipe Inspector®<br />
Pipe-Inspector® schwimmt batteriebetrieben<br />
ohne Kabel frei im<br />
Medienstrom des Leitungssystems<br />
und liefert aus <strong>dem</strong> Inneren der<br />
Rohrleitung kontinuierlich Daten<br />
zur Zustandserfassung der untersuchten<br />
Leitungsstrecke. Das Produkt<br />
bietet:<br />
••<br />
optische TV-Untersuchung<br />
••<br />
Geräusch<strong>auf</strong>nahme zur Ortung<br />
von Kleinst-Leckagen, punktgenau<br />
bis 10 L/h<br />
••<br />
Druck<strong>auf</strong>zeichnung über die<br />
gesamte Rohrlänge<br />
Trübungsmessung<br />
••<br />
Leitfähigkeitsmessung<br />
••<br />
Längenmessung<br />
•<br />
in HD- Qualität<br />
•<br />
mit Meter angabe<br />
• Video<strong>auf</strong>zeichnung<br />
• keine Aufgrabungen oder<br />
Rohrtrennungen nötig<br />
Kontakt:<br />
MTA Messtechnik GmbH,<br />
Mag. Sylvia Petschnig, Marketing,<br />
Handelsstraße 14-16,<br />
A-9300 St. Veit an der Glan,<br />
Tel. +43.4212.71491-15, Fax +43.4212.72298,<br />
E-Mail: s.petschnig@mta-messtechnik.at,<br />
www.mta-messtechnik.at,<br />
www.europeanpipelinecenter.eu<br />
Halle B5, Stand Nr. 219<br />
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E-Mail: info@mn-net.com E-Mail: sales-ch@mn-net.com E-Mail: sales-fr@mn-net.com<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 457
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG:<br />
Wegweisende Technologien und neues<br />
Standkonzept<br />
Anlässlich der IFAT 2014 präsentiert<br />
die DIRINGER & SCHEIDEL<br />
ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG<br />
<strong>auf</strong> 144 m² Standfläche eine breitgefächerte<br />
Produktpalette für alle<br />
gängigen Verfahren der grabenlosen<br />
Leitungssanierung. Zu den<br />
Ausstellungsschwerpunkten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
neu gestalteten Messestand, der<br />
mit der D&S Rohrsanierung, der<br />
Pipe-Robo-Tec GmbH & Co. KG und<br />
der schweizerischen Gfenntech AG<br />
ein umfassendes Sanierungs-<br />
Know-how unter einem gemeinsamen<br />
Dach vereint, zählt neben<br />
<strong>dem</strong> sogenannten RS Blue-Line-<br />
Beim Compact-Pipe-System wird ein werkseitig C-förmig vorverformtes<br />
HDPE-Rohr in die gereinigte Haltung eingezogen. Druck und Wärme<br />
sorgen dann beim weiteren Arbeitsabl<strong>auf</strong> dafür, dass der Inliner sich<br />
durch den sogenannten Memory-Effekt close-fit an die Innenwandung<br />
des alten Rohres legt. © DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG<br />
Verfahren die RedEx® Manschettentechnik.<br />
Wichtigster Baustein des speziell<br />
für die Sanierung von Trinkwasser-,<br />
Kraftwerks-, Löschwasserleitungen<br />
und Rohrleitungen in der industriellen<br />
Produktion entwickelten<br />
RS-BlueLiner®-Systems ist ein elastischer<br />
Glas-Filz-Schlauch mit allen<br />
erforderlichen Zulassungen, auch<br />
für den Trinkwassereinsatz. Der üblicherweise<br />
für Nennweiten von<br />
DN 100 bis DN 1000 und in Wanddicken<br />
von 5 bis 21 mm produzierte<br />
Schlauch wird in einer mobilen,<br />
eigens für dieses System entwickelten<br />
Tränkanlage vor Ort mit<br />
einem 2-Komponenten-Epoxidharz<br />
getränkt.<br />
„Ein Vorteil des Liners ist seine<br />
Bogengängigkeit bis 45°, bei Radien<br />
> 3 D auch mehr. So ist der Liner<br />
auch für die Sanierung von Dückerleitungen<br />
einsetzbar“, erläutert<br />
D&S-Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
Stefan Schikora. Aufwendige Messund<br />
Regeltechnik garantiert kontrollierte<br />
Verfahrensabläufe; prozessrelevante<br />
Daten wie Tag, Uhrzeit,<br />
Komponententemperatur und Kalibrierparameter,<br />
wie Rollenabstand,<br />
Antriebsgeschwindigkeit und Vakuumdruck,<br />
werden dabei kontinuierlich<br />
<strong>auf</strong>gezeichnet. Schikora: „Mit der<br />
Aufnahme des RS Blue-Line-Verfahrens<br />
in unser Portfolio reagieren<br />
wir <strong>auf</strong> die verstärkte Nachfrage<br />
nach bogengängigen Sanierungstechniken<br />
im Druckbereich und<br />
unterstreichen unseren Anspruch,<br />
unseren Kunden wirtschaftliche,<br />
speziell <strong>auf</strong> ihren Bedarf zugeschnittene<br />
Komplettlösungen <strong>auf</strong> höchstem<br />
Qualitätsniveau und für sämtliche<br />
gängigen Verfahren für die Sanierung<br />
unterirdischer Leitungsinfrastruktur<br />
zu bieten – vom Berstlining<br />
über Compact Pipe, DS CityLiner,<br />
DynTec, Haus- und Industrieliner bis<br />
April 2014<br />
458 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
hin zu Robotertechnik, UV-Liner<br />
und Zementmörtelauskleidung.“<br />
Manschettentechnik für<br />
begehbare Rohrleitungen<br />
Mit der RedEx®-Innendicht manschette<br />
bietet Pipe-Robo-Tec seinen<br />
Kunden jetzt erstmals auch eine<br />
Lösung für begehbare Rohrleitungen<br />
in Nennweitenbereichen von DN 800<br />
bis DN 6000. Die RedEx®-<br />
Innendichtmanschette eignet sich<br />
für den Einsatz in Temperaturbereichen<br />
zwischen -20° und 140°<br />
und für verschiedenste Medien wie<br />
Trinkwasser, Brauchwasser, <strong>Abwasser</strong>,<br />
Salzwasser, Öl, Gas, Laugen<br />
und Säuren; darüber hinaus kann<br />
die RedEx®-Innendichtmanschette<br />
als Liner-Endmanschette (LEM)<br />
DN 200-1200 eingesetzt werden.<br />
Geballtes Know-how<br />
Neu ist auch das Standkonzept, mit<br />
<strong>dem</strong> die DIRINGER & SCHEIDEL<br />
ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG<br />
sich in München präsentiert und<br />
das erstmals Lösungen von D&S,<br />
Pipe-Robo-Tec und Gfenntech <strong>auf</strong><br />
einem Ausstellungsstand vereint.<br />
Spezialisiert <strong>auf</strong> die Entwicklung<br />
und den Vertrieb von Kameratechnik,<br />
Hausanschlussrobotern und<br />
Hydraulikmotoren stellen Pipe-<br />
Robo-Tec und die Schweizer Gfenntech<br />
<strong>dem</strong> Markt hochtechnisierte<br />
und leistungsstarke Komponenten<br />
rund um die Robotertechnik zur<br />
Verfügung. Schikora: „Unsere gemeinsamen<br />
Kunden werden zukünftig<br />
nicht nur von umfangreichen, <strong>auf</strong><br />
ihre speziellen Anforderungen zugeschnittenen<br />
Dienstleistungspaketen<br />
profitieren, sondern außer<strong>dem</strong> von<br />
geballtem Know-how, einer schnellen<br />
Auftragsabwicklung und einer<br />
bestens eingespielten Logistik.“<br />
Sämtliche von D&S für die Sanierung<br />
eingesetzten Geräte werden<br />
im Unternehmen gewartet, instandgesetzt<br />
und weiterentwickelt. Gemäß<br />
seinem Selbstverständnis als<br />
Anbieter von Komplettlösungen<br />
setzt D&S konsequent <strong>auf</strong> die Rundumbetreuung<br />
seiner Kunden vor<br />
und während der Baumaßnahme.<br />
Engagierte Mitarbeiter sowie ein<br />
flächendeckendes Netz von Standorten<br />
sorgen für Kundennähe, dank<br />
der Vielfalt und Leistungsstärke der<br />
D&S-Produktpalette profitieren die<br />
Auftraggeber des Unternehmens<br />
von individuellen Baulösungen aus<br />
einer Hand, die gleichermaßen<br />
technisch ausgefeilt wie wirtschaftlich<br />
sind.<br />
Kontakt:<br />
DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Wilhelm-Wundt-Straße 19,<br />
D-68199 Mannheim,<br />
Tel. (0621) 8607440, Fax (0621) 8607449,<br />
E-Mail: zentrale.rohrsan@dus.de,<br />
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gegen zehn Meter <strong>Wasser</strong>säule stets zuverlässig Luft mit 1100 mbar Überdruck<br />
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<strong>Wasser</strong>versorgung und für Fließgewässer<br />
für die Plattformen CARD/1, RZI Tiefbau,<br />
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... mehr <strong>auf</strong> der IFAT in München, Halle B3, Stände 260 und 179/276<br />
05.-09. Mai 2014<br />
Halle A1 – Stand 133/232<br />
Halle B4 – Stand 135<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 459
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem –<br />
quadratisch, stabil, nachhaltig<br />
Die Versiegelung großer Flächen<br />
unterbricht den natürlichen<br />
<strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong>. Produkte zum Regenwassermanagement<br />
vermeiden<br />
eine Überlastung der <strong>Abwasser</strong>kanäle<br />
und beugen damit Überflutungen<br />
vor. Zur Versickerung und<br />
Rückhaltung des Regenwassers<br />
werden heute Speichersysteme aus<br />
Kunststoff, sogenannte Füllkörperrigolen,<br />
sehr erfolgreich eingesetzt.<br />
Das neue Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem<br />
überzeugt vor allem<br />
durch die einfache Montage der<br />
Module. Zu<strong>dem</strong> wird der Graf Eco-<br />
Das neue Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem überzeugt<br />
vor allem durch die einfache Montage der Module.<br />
Das Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem ist zur<br />
Regenrückhaltung und der kontrollierten Regenwasserversickerung<br />
geeignet.<br />
Bloc Inspect zu 100 % aus recyceltem<br />
Kunststoff hergestellt.<br />
Das Rigolensystem ist zur Regenwasserversickerung<br />
und Regenrückhaltung<br />
bestens geeignet. In<br />
der Größe 420 Liter entspricht das<br />
System gängigen Außenabmessungen<br />
von 80 x 80 x 66 cm. Dank des<br />
quadratischen Grundmaßes bieten<br />
die Module planerische Freiheit und<br />
können somit individuell an die<br />
örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />
werden. Die mögliche Verlegung in<br />
bis zu sieben Lagen bei einer maximalen<br />
Einbautiefe von 5 m spart<br />
beim Einbau Fläche und Kosten. Bei<br />
hohen Grundwasserständen hingegen<br />
bietet sich der Graf EcoBloc<br />
Inspect 230 Liter mit einer Einbautiefe<br />
von nur 60 cm als Lösung an.<br />
Die Verarbeiter schätzen die einfache<br />
Handhabung beim Transport<br />
und der Montage. Durch die vormontierten<br />
Module wird beim Graf<br />
EcoBloc Inspect wenig Zubehör und<br />
Werkzeug benötigt. Dank der integrierten<br />
Zentrierung müssen die<br />
Module nur noch horizontal verbunden<br />
werden. So werden sie mit<br />
wenigen Verbindungselementen zu<br />
einem hochstabilen Blockverbund<br />
zusammengefügt.<br />
Die Stirnseiten der Rigole werden<br />
mit Endplatten verschlossen.<br />
So kann das System an allen Seiten<br />
über definierte Anschlussflächen<br />
mit den gängigen Rohrdimensionen<br />
DN 100, 150 und 200 verbunden<br />
werden. Aufgrund der stabilen Konstruktion<br />
ist das Rigolensystem von<br />
einem LKW bis SLW 60 befahrbar.<br />
Als europäischer Marktführer für<br />
Produkte zur Regenwassernutzung<br />
definiert Graf den Begriff Nachhaltigkeit<br />
nicht nur für die Anwendung.<br />
Der Graf EcoBloc Inspect ist das erste<br />
Rigolensystem am Markt, das ausschließlich<br />
aus recyceltem Kunststoff<br />
hergestellt wird. Dank einem<br />
hauseigenen Rohstoffrecycling stellt<br />
das Unternehmen eine konstant<br />
hohe Rohstoffqualität sicher und<br />
trägt <strong>dem</strong> Nachhaltigkeitsgedanken<br />
des EcoBloc Inspect in der gesamten<br />
Wertschöpfungskette Rechnung.<br />
Neben <strong>dem</strong> hochwertigen Regranulat<br />
reduziert Graf durch ein sehr<br />
energieeffizientes Spritzgießverfahren<br />
den Ressourceneinsatz bei der<br />
Produktion.<br />
Das Rigolensystem überzeugt<br />
durch eine Nutzungsdauer von<br />
50 Jahren unter Berücksichtigung<br />
einer zweifachen Sicherheit. Zur<br />
dauerhaft hohen Versickerungsleistung<br />
trägt auch der integrierte<br />
Inspek tionskanal bei. Der Graf<br />
EcoBloc Inspect ist mit gängigen<br />
Inspektionskameras DN 200 inspizierbar.<br />
Zu<strong>dem</strong> können die Module<br />
bei Bedarf mit hohem Druck gespült<br />
werden.<br />
Das Unternehmen unterstützt<br />
Verarbeiter und Planer bei der<br />
möglichst wirtschaftlichen Planung<br />
und Ausführung mit einer<br />
kostenlosen Bemessung nach<br />
Arbeitsblatt DWA-A 138 und der<br />
termingerechten Lieferung zum<br />
Einbauort. Mehr Informationen<br />
zum Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem<br />
werden in der Rubrik Graf<br />
TV <strong>auf</strong> der Website angeboten.<br />
Kontakt:<br />
Otto Graf GmbH,<br />
Kunststofferzeugnisse,<br />
Carl-Zeiss-Straße 2–6,<br />
D-79331 Teningen,<br />
Tel. (07641) 5890,<br />
Fax (07641) 58950,<br />
E-Mail: mail@graf.info,<br />
www.graf-online.de<br />
Halle A3, Stand 403<br />
April 2014<br />
460 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
Ob Regenwasser oder <strong>Abwasser</strong> – immer die<br />
richtige Lösung<br />
Der Mall-Messestand <strong>auf</strong> der IFAT<br />
steht ganz im Zeichen des <strong>Abwasser</strong>s:<br />
Die Gewässerschutz-Experten<br />
präsentieren in München die<br />
5. Auflage des „Ratgebers Regenwasser“,<br />
die beiden Regenwasserbehandlungsanlagen<br />
ViaStorm und<br />
ViaSave sowie die neue Kompaktpumpstationen-Familie<br />
Leva.<br />
Das Unternehmen steht für<br />
professionelle Kompetenz rund um<br />
den Gewässerschutz: Egal ob als<br />
Regenwasser oder als <strong>Abwasser</strong> aus<br />
Abscheidern, Kläranlagen oder Biogasanlagen:<br />
Mall hat das passende<br />
System zur Behandlung und anschließenden<br />
Einleitung in Kanalisation<br />
oder Vorfluter. In der nunmehr<br />
5. Auflage des „Ratgebers Regenwasser“<br />
von Architekt Klaus W. König<br />
bündeln sich die aktuellen Diskussionen<br />
der Siedlungswasserwirtschaft.<br />
Neue Ideen setzt Mall mit den<br />
beiden Regenwasserbehandlungsanlagen<br />
ViaStorm und ViaSave um:<br />
Während ViaStorm durch eine erhöhte<br />
Trennschärfe zwischen Regen-<br />
und Schmutzwasser dafür<br />
sorgt, dass weniger oft gepumpt<br />
werden muss als bei klassischen Regenklärbecken,<br />
eignet sich der Retentionsfilter<br />
ViaSave zur Behandlung<br />
von Niederschlagswasser aus<br />
Verkehrsflächen, das in hydraulisch<br />
gering belastbare Gewässer eingeleitet<br />
werden soll. Die vorausgerüsteten<br />
und deshalb wirtschaftlichen<br />
Kompaktpumpstationen<br />
LevaPur und LevaPol kommen zum<br />
Einsatz, wenn <strong>Abwasser</strong> <strong>auf</strong> das<br />
Niveau der Kanalisation gepumpt<br />
werden muss.<br />
Kontakt:<br />
Mall GmbH,<br />
Hüfinger Straße 39-45,<br />
D-78166 Donaueschingen,<br />
Tel. (0771) 8005-0, Fax (0771) 8005-100,<br />
E-Mail: info@mall.info, www.mall.info<br />
Halle A1, Stand 401/502<br />
Auf <strong>dem</strong> IFAT-Messestand in München zu sehen:<br />
Eine Kompaktpumpstation mit Rückstauschleife, die<br />
verhindert, dass beim Anstieg des <strong>Wasser</strong>spiegels<br />
Räumlichkeiten unter der Rückstauebene mit <strong>Wasser</strong><br />
geflutet werden. Alle Abbildungen: © Mall GmbH<br />
Stahlbetonbehälter von Mall kommen überall dort<br />
zum Einsatz, wo Flüssigkeiten gesammelt, gespeichert<br />
oder gereinigt werden, hier als Löschwasserbehälter<br />
beim Lingnerschloss in Dresden.<br />
IFAT Stand-Nr. B5.411/510, 5. bis 9. Mai 2014<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH<br />
Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />
Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />
Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />
www.aquadosil.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 461
| FOKUS<br />
|<br />
IFAT Sonderteil<br />
Die Zukunft der Entwässerungstechnik<br />
ACO Tiefbau präsentiert Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />
Entwässerungslösungen<br />
Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> unserem<br />
Messestand in München:<br />
Halle B6 Stand 227/326<br />
05.05.2014 – 09.05.2014<br />
Herzlich Willkommen <strong>auf</strong> der IFAT 2014!<br />
Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />
ACO Tiefbau steht in der ersten Reihe, wenn es um innovative<br />
Unsere richtungsweisenden Technologien sind <strong>auf</strong> die erhöhten<br />
Anforderungen der Zukunft ausgerichtet: eine steigende Verkehrsbelastung,<br />
veränderte Umweltbedingungen, verantwortungsvoller<br />
Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong> und insgesamt mehr Wirt-<br />
Gerne stellen wir Ihnen unsere Produktneuheiten <strong>auf</strong> unserem<br />
Eine steigende Verkehrsbelastung,<br />
veränderte Umweltbedingungen<br />
und der verantwortungsvolle<br />
Umgang mit der Ressource<br />
<strong>Wasser</strong> Die ACO stellen Systemkette die Entwässerungstechnik<br />
vor neue Herausforderungen.<br />
Gefragt sind richtungsweisen-<br />
Das ACO Tiefbauprogramm: das ideale<br />
de Technologien, Entwässerungslösungen die <strong>auf</strong> die erhöhten<br />
Anforderungen der Zukunft<br />
ausgerichtet sind und innovative<br />
Lösungen für die Infrastruktur bieten.<br />
Mit ACO hat die Zukunft der Entwässerungstechnik<br />
bereits begonnen.<br />
Lösungen<br />
Denn<br />
für<br />
mit<br />
die<br />
der<br />
Infrastruktur<br />
ACO Systemkette<br />
geht.<br />
werden innovative Einzellösungen<br />
zu einem durchgängigen, abgestimmten<br />
System. Der von ACO geprägte<br />
Begriff der Systemkette defischaftlichkeit.<br />
www.aco-tiefbau.de<br />
niert die ganzheitliche Betrachtung<br />
der Messestand Aufnahme, <strong>auf</strong> der IFAT Reinigung, persönlich vor. Rückhaltung<br />
und Ableitung von Niederschlags-/Oberflächenwasser.<br />
ACO. Die Zukunft Die<br />
der Entwässerung.<br />
vier Bausteine der Systemkette erfüllen<br />
die gestellten Anforderungen,<br />
die Umwelt zu schützen und<br />
die Entwässerung sicherer und effizienter<br />
zu machen.<br />
Kontakt:<br />
ACO Tiefbau Vertrieb GmbH,<br />
Postfach 320,<br />
D-24755 Rendsburg,<br />
Tel. (04331) 354-500,<br />
Fax (04331) 354-358,<br />
E-Mail: tiefbau@aco.com,<br />
www.aco-tiefbau.de<br />
Halle B6, Stand 227/326<br />
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Klärschlammmanagement:<br />
ÖKOLOGISCH,<br />
PLANUNGS SICHER,<br />
POLITISCH KORREKT.<br />
Der künftige Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung ist politischer<br />
Wille. Weil die Zukunft schon gleich beginnt, haben wir bereits jetzt wegweisende<br />
Lösungen für das Klärschlammmanagement kleiner und mittlerer Kommunen.<br />
Wirtschaftlich und zukunftssicher. So sieht ein Ausstieg aus!<br />
April 2014<br />
EKO-PLANT GmbH 462 | Karlsbrunnenstraße <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 11 | 37249 Neu-Eichenberg | info@eko-plant.de | www.eko-plant.de<br />
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Betrieb und Verwertungsmanagement<br />
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MÜNCHEN | HALLE A2<br />
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mit Frau Ute Bachmann:<br />
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IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />
522 m /h<br />
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9037 m 3<br />
132,7 m 3 /h<br />
344 m<br />
757,23 m 3<br />
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138,8 m 3 /h<br />
997,5 m 3<br />
8725 m 3 /h<br />
97,5 m 3 997,5 m 3<br />
Entwässerungslösungen für heute und morgen<br />
Klare Lösungen für klares <strong>Wasser</strong>:<br />
Hauraton stellt in München seine<br />
Produktneuheiten und -weiterentwicklungen<br />
vor.<br />
Der Spezialist für Oberflächenentwässerung<br />
und <strong>Wasser</strong>reinigung<br />
präsentiert <strong>dem</strong> internationalen<br />
Fachpublikum optimierte Lösungen<br />
für das Regenwassermanagement.<br />
Wie können effiziente Entwässerungssysteme<br />
den Grundwasserhaushalt<br />
in Balance halten und<br />
ebenso die kommunalen Kassen<br />
schonen? Welche Neuausführungen<br />
bereits bekannter Produkte halten<br />
höheren hydraulischen Anforderungen<br />
Stand, wo konnten wichtige<br />
technische Fortschritte gemacht<br />
werden? Das und mehr können<br />
Besucher <strong>auf</strong> anschauliche<br />
Weise am Stand entdecken.<br />
Der Messestand des rund um<br />
den Globus tätigen Unternehmens<br />
wird erneut thematisch passend als<br />
spannender Entdeckungsparcours<br />
<strong>auf</strong>gebaut sein: In einer überdimensionierten<br />
begehbaren Entwässerungsrinne<br />
kann der Besucher an<br />
verschiedenen Stationen die Neuheiten<br />
und optimierten Klassiker<br />
391 m 3 /h<br />
m 3<br />
Weiter, schneller, präziser:<br />
HYDRUS misst smarter.<br />
594,3 m 3 /h<br />
925 m 3<br />
195,4 m 3 896<br />
aus <strong>dem</strong> Hause Hauraton und deren<br />
Vorteile „live“ erleben, sogar selbst<br />
aktiv werden und sich die Details<br />
und Besonderheiten erklären lassen.<br />
Produkte und Lösungen<br />
erleben und verstehen<br />
Zentrales Ziel des Messestandes ist<br />
es, den Besuchern konkreten Nutzen<br />
nachvollziehbar und unmittelbar<br />
am Produkt und Werkstoff <strong>auf</strong>zuzeigen.<br />
Sicherheit in der Planung,<br />
Langlebigkeit, und Kostenersparnis<br />
bei zuverlässiger Funktionalität der<br />
Entwässerungslösungen von Hauraton<br />
verleihen Bauplanern und -unternehmen<br />
Reputation und ihren<br />
Projekten höchste Qualität.<br />
„Dafür haben wir ein großartiges<br />
Konzept und ein interessantes<br />
Messemotto“, freut sich Dieter<br />
Bas tian, Hauraton-Vertriebsleiter für<br />
Deutschland und Österreich, <strong>auf</strong><br />
das Branchentreffen. „Die IFAT ist<br />
nach wie vor eine unserer wichtigsten<br />
Messen. Sie ist besonders wertvoll<br />
für uns, weil wir hier das Fachpublikum<br />
erreichen und mit den<br />
Marktteilnehmern direkt ins Gespräch<br />
kommen.“<br />
Kontakt:<br />
HAURATON GmbH & Co. KG,<br />
Werkstraße 13, D-76437 Rastatt,<br />
Tel. (07222) 958-0, Fax (07222) 958-100,<br />
E-Mail: info@hauraton.com, www.hauraton.com<br />
Halle B6, Stand 441/538<br />
Der HYDRUS Ultraschallzähler sorgt für eine präzise Verbrauchsmessung - und eine vollautomatische Auslesung.<br />
Das integrierte Funkmodul und die einfache Installation per Plug & Play machen HYDRUS zum perfekten Messgerät für<br />
Systemtechnik und Smart Metering. Dank der Ultraschall-Technologie misst er präzise und langzeitstabil. Für eine effiziente<br />
<strong>Wasser</strong>nutzung und einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb.<br />
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Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der IFAT in München - Halle A5, Stand 300<br />
322,5 m 3<br />
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9037 m 3<br />
132,7 m 3 /h<br />
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563,5 m 3<br />
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HAURATON-Messestand <strong>auf</strong> der IFAT 2012.<br />
522 m 3 /h<br />
12,98 m 3 344 m<br />
757,23 m /h<br />
3<br />
3<br />
814 m<br />
563,5 m 3<br />
3 /h<br />
138,8 3 /h<br />
391 m 3 /h<br />
195,4 m<br />
896 m 3<br />
3<br />
322,5 m 3<br />
253,5 m 3 /h<br />
792,5 3<br />
20<br />
9037 m 3 m 3<br />
997,5 m 3<br />
132,7 m 3 /h<br />
8725 m 3 /h<br />
97,5 m 3 997,5 m 3<br />
594,3 m 3 /h<br />
925 m 3<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 463
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für das <strong>Wasser</strong>- und<br />
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allen wichtigen Fragen rund um die <strong>Wasser</strong> versorgung<br />
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Alle Preise sind Jahrespreise und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen<br />
vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug zu regulären Konditionen um ein Jahr.<br />
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Vorname, Name des Empfängers<br />
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Land, PLZ, Ort<br />
Antwort<br />
Leserservice <strong>gwf</strong><br />
Postfach 91 61<br />
97091 Würzburg<br />
Telefon<br />
E-Mail<br />
Branche / Wirtschaftszweig<br />
Telefax<br />
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />
Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach<br />
9161, 97091 Würzburg.<br />
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Ort, Datum, Unterschrift<br />
PAGWFW2014<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />
dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
NETZWERK WISSEN<br />
Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />
Forschung und Entwicklung<br />
© Universtität Kassel<br />
Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall und Umwelt (IWAU) an der Universität Kassel<br />
Studieren im interaktiven Verbund an der Universität Kassel<br />
Der Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />
• Trinkwasser, elektronische Nasen und PAUL: ein genauer Blick <strong>auf</strong> das Fachgebiet Siedlungs-<br />
Das Labor und Versuchsfeld Siedlungswasserwirtschaft<br />
Tiefe Einblicke in die Fachwelt der IFAT<br />
• Abfall – das tragende Element: das Fachgebiet Abfalltechnik im Kurzporträt<br />
• Kassel: Wo <strong>Wasser</strong> zu Kunst wird<br />
•<br />
wasserwirtschaft<br />
•<br />
Forschungsprojekte und Ergebnisse<br />
••<br />
Aktuelle Forschung in der Abfalltechnik<br />
PAUL – der <strong>Wasser</strong>rucksack für Katastrophen-Fälle<br />
Weitere Forschungsprojekte des FG Siedlungswasserwirtschaft<br />
Von Kassel in die ganze Welt – internationale Kooperationen<br />
• Trubel, Musik und bittere Armut: ein studentischer Erfahrungsbericht
| NETZWERK WISSEN |<br />
Porträt<br />
Wo <strong>Wasser</strong> zu Kunst wird<br />
Die Stadt im Herzen Deutschlands<br />
Erst vergangenes Jahr feierte Kassel sein 1100-jähriges Bestehen. Bis heute bietet die Stadt mit ihren rund<br />
200.000 Einwohnern mit die höchste Lebensqualität aller deutschen Großstädte.<br />
Blick über Kassel. © Kassel Marketing GmbH<br />
Kunst von Weltrang und schöne<br />
Parklandschaften sind mit <strong>dem</strong><br />
Namen Kassel ebenso fest verbunden,<br />
wie das Leben und Wirken der<br />
Brüder Grimm. 30 Jahre lang lebten<br />
und arbeiteten sie in Kassel. Generationen<br />
von Kindern weltweit sind<br />
mit den „Kinder- und Hausmärchen“<br />
der Brüder Grimm <strong>auf</strong>gewachsen.<br />
Die Handexemplare der<br />
Brüder Grimm befinden sich noch<br />
immer im Bestand der Universitätsbibliothek<br />
und wurden 2005 zum<br />
UNESCO-Welterbe erklärt.<br />
Mit <strong>dem</strong> Bergpark Wilhelmshöhe<br />
beherbergt die nordhessische Metropole<br />
eine weltweit einzigartige<br />
Parkanlage. Dieser Landschaftspark<br />
stellt mit einer Fläche von 2,4 km²<br />
ein ausgedehntes Naherholungsgebiet<br />
dar und gilt als größter Bergpark<br />
Europas. Die Besichtigung der<br />
Löwenburg – als Ruine errichtet zum<br />
Ergötzen der Landgrafen – offenbart<br />
historische Möbel und eine umfangreiche<br />
Waffensammlung. Für Kunstliebhaber<br />
ist das Schloss Wilhelmshöhe<br />
ein beliebter Anl<strong>auf</strong>punkt,<br />
denn hier befinden sich die Gemäldegalerie<br />
„Alte Meister“ und die Antikensammlung.<br />
Der einzigartige<br />
Baum- und Pflanzenreichtum, die<br />
Museen und Sehenswürdigkeiten<br />
und außergewöhnliche architektonische<br />
Elemente wie Apollotempel,<br />
Cestius-Pyramide, Grabmal des Virgil,<br />
Eremitage des Sokrates, Merkur-<br />
Tempel, Plutogrotte und das chinesische<br />
Dorf Mou-lang locken jährlich<br />
Besucher aus aller Welt in den Park.<br />
Eine besondere Attraktion stellen<br />
in den Monaten Mai bis Oktober<br />
die <strong>Wasser</strong>künste dar. Vom Fuß des<br />
Herkules fließt das <strong>Wasser</strong> über große<br />
<strong>Wasser</strong>treppen, <strong>Wasser</strong>fälle und<br />
verschlungene Pfade und Grotten<br />
bis zum Fontänenteich am Schloss,<br />
wo es die 52 m hohe Große Fontäne<br />
bildet. Von Mai bis September lassen<br />
sich abends die „Beleuchteten<br />
<strong>Wasser</strong>spiele“ erleben. Der Bergpark<br />
Wilhelmshöhe und die <strong>Wasser</strong>künste<br />
wurden erst 2013 in die Liste<br />
UNESCO-Welterbe <strong>auf</strong>genommen.<br />
Auch die Kunst hat in Kassel einen<br />
festen Platz. 1955 wurde die<br />
erste „documenta“ – die inzwischen<br />
weltweit bedeutendste Ausstellung<br />
zeitgenössischer Kunst – eröffnet<br />
und haucht der Stadt seither in regelmäßigen<br />
Abständen zusätzliches<br />
Leben ein. Während die Ausstellung<br />
selbst nur alle fünf Jahre für Künstler<br />
und Kunstbegeisterte aus aller Welt<br />
ihre Pforten öffnet, prägen zahlreiche<br />
Kunstwerke dauerhaft das<br />
Stadtbild Kassels.<br />
Nicht nur der Bergpark Wilhelmshöhe<br />
und die documenta machen<br />
Kassel zu einem beliebten<br />
Ausflugsziel. Die Stadt verfügt über<br />
zahlreiche weitere Museen und Sehenswürdigkeiten.<br />
So befindet sich<br />
am Rande des Bergparks, im Habichtswald,<br />
die Künstler-Nekropole,<br />
ein außergewöhnliches Beispiel für<br />
Kunst im öffentlichen Raum. Namhafte<br />
Kunstschaffende werden eingeladen,<br />
ihre eigenen Grabstätten<br />
in der Nekropole zu errichten. Neben<br />
<strong>dem</strong> Museum für Sepulkralkultur,<br />
welches als einmalig in<br />
Deutschland gilt, bietet Kassels Museumslandschaft<br />
ein breit gefächertes<br />
Angebot, darunter das Brüder<br />
Grimm-Museum, das Astronomisch-<br />
Physikalische Kabinett, das Kasseler<br />
Ba<strong>dem</strong>useum, das Naturkun<strong>dem</strong>useum,<br />
ein Straßenbahnmuseum,<br />
das Schifffahrtsmuseum Fuldaschifffahrt<br />
und noch viele weitere.<br />
Weit über die Grenzen Nordhessens<br />
hinaus ist auch der „Kasseler<br />
Märchenweihnachtsmarkt“ bekannt.<br />
Jeweils am letzten Oktoberwochenende<br />
laden die Kasseler<br />
K<strong>auf</strong>leute zur „Casseler Freyheit“.<br />
Der „Zissel“ hat in Kassel Tradition<br />
und gilt als größtes Heimat- und<br />
<strong>Wasser</strong>fest Nordhessens.<br />
Egal ob für Naturfreunde, Kunstbegeisterte<br />
oder Museumsliebhaber,<br />
ein Besuch in Kassel lohnt sich<br />
immer.<br />
Anja C. Günther<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kassel-marketing.de/<br />
Das Brüder Grimm-Denkmal.<br />
© Kassel Marketing GmbH<br />
April 2014<br />
466 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Junge Universität mit langer Geschichte<br />
Studieren im interaktiven Verbund an der Universität Kassel<br />
Die Universität Kassel ist eine junge, moderne, lebendige und stetig wachsende Universität. Als solche bietet<br />
sie ein außergewöhnliches Profil mit den Themen Natur, Technik, Kultur und Gesellschaft. Kaum eine andere<br />
Hochschule in Deutschland kann mit einem solch breiten Spektrum an Studiengängen <strong>auf</strong>warten.<br />
Das Profil der Universität Kassel<br />
bietet zahlreiche spannende<br />
Chancen. Traditionell stark sind<br />
an der nordhessischen Hochschule<br />
auch die Human-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften<br />
sowie die<br />
Lehrerausbildung. Der Bereich der<br />
umweltbezogenen Bildung und<br />
Nachwuchsförderung ist ein Markenzeichen<br />
der Universität.<br />
Gegründet wurde die Universität<br />
Kassel erst 1971 als Reformhochschule.<br />
Ihre Geschichte reicht jedoch<br />
deutlich weiter zurück. So bildet<br />
die 1580 ins Leben gerufene<br />
Landesbibliothek einen Teil der<br />
heutigen Universitätsbibliothek. Die<br />
1777 gegründete Aca<strong>dem</strong>ie de<br />
Peinture et Architecture lebt in den<br />
Fachbereichen Architektur, Stadtplanung,<br />
Landschaftsplanung an<br />
der Universität Kassel sowie durch<br />
die Kunsthochschule Kassel weiter.<br />
Die Ingenieurwissenschaften hielten<br />
bereits seit 1832 durch die<br />
Polytechnische Lehranstalt Einzug.<br />
Der europaweit einzigartige Fachbereich<br />
Ökologische Agrarwissenschaften<br />
hat sich aus der „Deutschen<br />
Kolonialschule“ von 1898 in<br />
Witzenhausen entwickelt.<br />
In jüngerer Hochschulgeschichte<br />
hat sich die Universität Kassel<br />
durch zahlreiche innovative Konzepte<br />
für praxisorientiertes Lernen<br />
und Forschen einen Namen gemacht.<br />
Die Universität Kassel sieht<br />
Reformen als einen ihrer wichtigen<br />
Prozesse an. Das heutige übliche<br />
System gestufter Studiengänge (Bachelor-<br />
und Master-System) wurde<br />
in Kassel bereits vor über 30 Jahren<br />
als Kasseler Modell (Diplom I und<br />
Diplom II) eingeführt. Die Umstellung<br />
<strong>auf</strong> das Bachelor- und Master-<br />
System konnte aus diesem Grund<br />
vergleichsweise einfach vollzogen<br />
Jung, umweltorientiert und transparent: die Universität Kassel. © Universität Kassel<br />
werden. Die Universität besitzt im<br />
Bereich gestufter Studiengänge einen<br />
deutlich größeren Erfahrungsschatz<br />
als andere deutsche Hochschulen,<br />
wovon Studierende profitieren<br />
können. Als weltoffene<br />
Hochschule steht die Universität<br />
Kassel neuen Themen und Änderungen<br />
nicht nur bei Studium, Lehre<br />
und Forschung <strong>auf</strong>geschlossen gegenüber.<br />
Umwelt- und Nachhaltigkeitsbelange<br />
sind als Querschnittsthemen<br />
in allen Fachbereichen verankert.<br />
Mit jährlich über 200 Lehrveranstaltungen<br />
zu Umweltthemen und<br />
20 Studiengängen mit Umweltbezug<br />
sowie vielfältigen Promotionskollegs<br />
und weiterbildenden Studienprogrammen<br />
aus <strong>dem</strong> Umweltbereich<br />
nimmt die Hochschule eine<br />
nationale Spitzenposition in Sachen<br />
Umweltforschung und -lehre ein.<br />
Anfang 2003 hat es sich die Hochschulleitung<br />
zur Aufgabe gemacht,<br />
die Profilbildung im Umweltbereich<br />
weiter zu verstärken. Das Graduiertenzentrum<br />
für Umweltforschung<br />
und -lehre koordiniert und unterstützt<br />
alle Aktivitäten in diesem<br />
Bereich und diskutiert Fragen der<br />
Nachhaltigkeit an der Hochschule.<br />
Das Graduiertenzentrum (Gradz)<br />
Umwelt verbindet derzeit sechs<br />
Fachbereiche wie etwa den Fachbereich<br />
Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />
und drei Promotionskollegs.<br />
Dadurch werden disziplinübergreifende<br />
Kompetenzen und<br />
Fähigkeiten bei den Studierenden<br />
<strong>auf</strong>gebaut und gefördert.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.uni-kassel.de/uni/universitaet/<br />
aktuelles.html<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 467
| NETZWERK WISSEN |<br />
Porträt<br />
Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit sind bei<br />
Planung und Bauausführung unverzichtbar<br />
Der Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />
Die Entwicklung des Fachbereichs Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen der Universität Kassel lässt sich<br />
wohl am besten beschreiben mit <strong>dem</strong> Attribut Beständigkeit im Wandel.<br />
Von der Königlichen Baugewerkschule<br />
von 1896 über die Staatliche<br />
Baugewerkschule seit 1918,<br />
die Staatliche Ingenieurschule für<br />
Bauwesen von 1963 und schließlich<br />
als Teil der Fachhochschule (1970)<br />
und seit 1971 als Teil der Gesamthochschule<br />
Kassel entwickelte sich<br />
der Fachbereich Bauingenieur- und<br />
Umweltingenieurwesen der Universität<br />
Kassel. Der Fachbereich gliedert<br />
sich derzeit in 18 Fach- und<br />
Sachgebiete, die in sechs Instituten<br />
zusammengefasst sind. Sie repräsentieren<br />
die gesamte fachliche<br />
Breite des Bauingenieurwesens. Zu<strong>dem</strong><br />
verfügt der Fachbereich über<br />
zwei Technische Betriebseinheiten:<br />
die Amtliche Materialprüfanstalt für<br />
das Bauwesen (AMPA) sowie die Versuchsanstalt<br />
und Prüfstelle für Umwelttechnik<br />
und <strong>Wasser</strong>bau (VPUW).<br />
Zurzeit sind rund 1 200 Studierende<br />
am Fachbereich eingeschrieben, die<br />
von 135 Mitarbeitenden und 16 Professoren<br />
betreut werden.<br />
Der intensive Blick <strong>auf</strong> <strong>Wasser</strong>wesen<br />
und Umwelttechnik ist im<br />
Studiengang Bauingenieurwesen<br />
tief verankert. © Universität Kassel<br />
Der Fachbereich bietet zwei Bachelor-<br />
und zwei Masterstudiengänge<br />
an. Zum einen den Bachelor- und<br />
Masterstudiengang Bauingenieurwesen,<br />
der im Wintersemester<br />
2008/2009 aus den Diplom I & II-<br />
Studiengängen hervorging und<br />
zum anderen den ebenfalls im Wintersemester<br />
2008/2009 gestarteten<br />
Bachelor- und Masterstudiengang<br />
Umweltingenieurwesen. Auch ein<br />
dualer Studiengang Bauingenieurwesen<br />
in Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />
gehört zum Angebot,<br />
und in Zusammenarbeit mit anderen<br />
Fachbereichen die weiterführenden<br />
Masterstudiengänge ÖPNV<br />
+ Mobilität und Wind Energy Systems.<br />
Der hohe Zuspruch, den die<br />
Studiengänge in den vergangenen<br />
Jahren unter den Studienanfängerinnen<br />
und -anfängern erfahren haben,<br />
bestärkt den Fachbereich in<br />
seiner Überzeugung, dass Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit<br />
bei der Planung und der Bauausführung<br />
unabdingbar sind.<br />
Schwerpunktprofil Umwelt<br />
Aktuell studieren im Wintersemester<br />
2013/2014 243 Studienanfängerinnen<br />
und -anfänger im zulassungsfreien<br />
Bachelor-Studiengang<br />
Bauingenieurwesen, 109 im zulassungsbeschränkten<br />
Bachelor-Studiengang<br />
Umweltingenieurwesen sowie<br />
10 im Bachelor-Studiengang<br />
Wirtschaftsingenieurwesen. Hinzu<br />
kommen 14 Neuimmatrikulierte im<br />
Master-Studiengang Bauingenieurwesen<br />
und 19 im Master-Studiengang<br />
Umweltingenieurwesen.<br />
Die sehr große fachliche Breite<br />
des Bauingenieurwesens spiegelt<br />
die Profile der sechs Institute<br />
Baustatik und Baudynamik, Bauwirtschaft,<br />
Geotechnik und Geohydraulik,<br />
Konstruktiver Ingenieurbau,<br />
Verkehrswesen und <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />
Umwelt wider. Darüber hinaus hat<br />
der Fachbereich die drei Schwerpunkte<br />
Neue Werkstoffe, Umwelt<br />
sowie Verkehrsinfrastruktur mit ihrem<br />
großen institutsübergreifenden<br />
Kooperationspotenzial als besonders<br />
zukunftsrelevant identifiziert.<br />
Das Umweltingenieurwesen war<br />
bereits lange Jahre in den Vertiefungsrichtungen<br />
<strong>Wasser</strong>wesen und<br />
Umwelttechnik im Studiengang<br />
Bauingenieurwesen verankert, bevor<br />
der Fachbereich 2008 den<br />
grundständigen Studiengang Umweltingenieurwesen<br />
einrichtete.<br />
Dieser verbindet hochaktuelle umweltrelevante<br />
Fragestellungen mit<br />
wissenschaftlichem und technologischem<br />
Know-how des Ingenieurwesens.<br />
In der Forschung wurde das<br />
Umweltprofil intensiv weiterentwickelt<br />
und geschärft.<br />
2005 wurde das Institut für <strong>Wasser</strong>,<br />
Abfall, Umwelt (IWAU) gegründet.<br />
Es besteht aus den Fachgebieten<br />
Abfalltechnik, Siedlungswasserwirtschaft<br />
sowie <strong>Wasser</strong>bau und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Die Forschungen<br />
und Entwicklungen des IWAU beschäftigen<br />
sich v. a. mit der Wechselwirkung<br />
von Mensch und Umwelt in<br />
den Forschungsfeldern <strong>Wasser</strong>, Gewässer,<br />
Abfall und Energie. Derzeit<br />
wird das Institut von Univ.-Prof. Dr.-<br />
Ing. Franz-Bernd Frechen geleitet.<br />
Weitere Informationen:<br />
http://www.uni-kassel.de/fb14/iwau/<br />
April 2014<br />
468 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Porträt<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Von Lehre bis<br />
Forschung: Das<br />
FG SWW der<br />
Universität<br />
Kassel hat viel<br />
zu bieten. © Universität<br />
Kassel<br />
Trinkwasser, elektronische Nasen und PAUL<br />
Ein genauer Blick <strong>auf</strong> das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft (FG SWW) besteht seit <strong>dem</strong> Jahr 1985. Seit 1996 wird es von<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen geleitet.<br />
Derzeit befasst sich das Fachgebiet<br />
vor allem mit den Themen<br />
Trinkwasser<br />
••<br />
<strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
••<br />
Kommunale und industrielle <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
und Schlammbehandlung<br />
••<br />
Mischwasserbehandlung<br />
• Erneuerbare Energie aus anaero-<br />
• Membran-Bioreaktor-Anlagen<br />
•<br />
ben Prozessen und <strong>Abwasser</strong><br />
••<br />
Geruch – Messung, Emissionsund<br />
Immissionsermittlungen,<br />
Abluftbehandlung<br />
••<br />
Elektronische Nasen<br />
Das Vorlesungsangebot richtet sich<br />
an Studierende des Bauingenieurwesens<br />
und Umweltingenieurwesens<br />
sowie angrenzender Fachdisziplinen<br />
wie Architektur, Stadt- und<br />
Landschaftsplanung, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />
Regenerative Energien,<br />
Ökologie und Biologie.<br />
Forschungsschwerpunkte sind<br />
der Einsatz der Membrantechnologie<br />
zur Trink- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />
die Mischwasserbehandlung<br />
in Retentionsbodenfiltern, Biofilm-Verfahren,<br />
Behandlung schwermetallhaltiger<br />
und salzgesättigter<br />
Industrieabwässer. Eine Besonderheit<br />
stellt die umfassende Bearbeitung<br />
des Problemkreises „Geruch“<br />
dar, die Tätigkeitsfelder wie Geruchs-Messung,<br />
Emissions- und Immissionsprognose,<br />
Abluftbehandlung<br />
und Einsatz elektronischer<br />
Nasen umfasst. Zum Bereich der<br />
erneuerbaren Energien gehört die<br />
<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung ebenso<br />
wie die Untersuchung der Prozessabläufe<br />
in Versuchs- und großtechnischen<br />
Biogasanlagen, deren<br />
Simulation und Abbildung in mathematischen<br />
Modellen.<br />
Eine Sonderrolle am FG SWW<br />
spielt sicher der <strong>Wasser</strong>rucksack<br />
PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving),<br />
ein tragbares <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsgerät<br />
für den Soforteinsatz in<br />
Katastrophensituationen und mittlerweile<br />
auch für den regulären Dauereinsatz<br />
zur dezentralen Versorgung<br />
mit trinkbarem <strong>Wasser</strong>. Im Rahmen<br />
des Wettbewerbes „365 Orte im<br />
Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft<br />
des Bundespräsidenten<br />
wurde das Projekt PAUL – trinkbares<br />
<strong>Wasser</strong> in Katastrophenfällen 2011<br />
gleich zweifach ausgezeichnet: zum<br />
einen als „Aus gewählter Ort im Land<br />
der Ideen“ und in der Folge sogar als<br />
Bundessieger in der Kategorie „Gesellschaft“.<br />
Anlässlich der Einladung<br />
zur Woche der Umwelt 2012 ins<br />
Schloss Bellevue übergab Prof. Frechen<br />
Bundespräsident Gauck einen<br />
USB-Stick und erklärte <strong>dem</strong> Politiker<br />
den <strong>Wasser</strong>rucksack PAUL.<br />
Weitere Informationen und Kontakt:<br />
Universität Kassel<br />
Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />
Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />
Tel.: (0561) 804-2869<br />
E-Mail: siwawi@uni-kassel.de<br />
www.uni-kassel.de/fb14/siwawi<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />
© FG SWW<br />
Studium des Bauingenieurwesens<br />
und Promotion<br />
an der RWTH Aachen<br />
8 Jahre Beratender Ingenieur<br />
Seit 1996 Lehrstuhlinhaber<br />
und Leiter des Fachgebiets<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
Leiter des Instituts für<br />
<strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 469
| NETZWERK WISSEN |<br />
Porträt<br />
Das Labor und Versuchsfeld Siedlungswasserwirtschaft<br />
Einen besseren Standort kann es für<br />
ein Labor und Versuchsfeld wohl<br />
kaum geben: direkt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />
des Zentralklärwerks Kassel mit<br />
direktem Zugang zu <strong>Abwasser</strong> und<br />
Fuldawasser. Studierende absolvieren<br />
hier das Praktikum „<strong>Wasser</strong>chemie“.<br />
Zu<strong>dem</strong> werden hier Projekt-,<br />
Bachelor- oder Masterarbeiten an<br />
Versuchsständen mit eigenen Analysen<br />
durchgeführt.<br />
Im Labor findet man natürlich<br />
sowohl die Ausstattung als auch das<br />
Know-how für Routineparameter<br />
wie CSB, BSB, Stickstoff- und Phosphorverbindungen.<br />
Meist ist aber<br />
viel mehr gefragt, um Prozesse <strong>auf</strong>zuklären<br />
oder neue Konzepte und<br />
Verfahren zu testen. Zwei Beispiele:<br />
Versuchsfeld <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände der Kläranlage<br />
Kassel. © FG SWW<br />
Dipl.-Chemie-Ing. Ursula Telgmann<br />
© FG SWW<br />
Laborleiterin am Fachgebiet<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
Hypothetische Struktur von Huminsäure. © Christmann et al., 1989.<br />
Wer sich mit Membranen in der<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung beschäftigt,<br />
kommt am Thema „Fouling“ nicht<br />
vorbei. Als wichtige Vertreter möglicher<br />
biologischer Foulants werden<br />
die Extrazellulären Polymeren Substanzen<br />
(EPS) genannt, Makromoleküle,<br />
die in <strong>dem</strong> komplexen Prozess<br />
der biologischen Reinigung von Mikroorganismen<br />
erzeugt werden. Die<br />
chemische Analyse ist schwierig<br />
und nicht normiert, lediglich gibt es<br />
Hinweise in der einschlägigen Fachliteratur.<br />
Im Kasseler Labor wird eine<br />
Extraktionsmethode und nachfolgende<br />
Analyse des TOC (total organic<br />
carbon) sowie der Stoffgruppen<br />
Proteine, Huminstoffe und Kohlenhydrate<br />
angewandt. Mithilfe dieser<br />
Analysen konnten bereits intensive<br />
Messreihen zum Foulingverhalten<br />
von Membranen durchgeführt werden.<br />
Das zweite Beispiel: Halophile Mikroorganismen<br />
brauchen zum Gedeihen<br />
eine Salzkonzentration von<br />
mindestens 15 Prozent. Sie sind in<br />
der Lage, Kohlenstoffverbindungen<br />
zu nutzen und können so zur biologischen<br />
Reinigung hochsalzhaltiger<br />
Abwässer genutzt werden. Ein großes<br />
Problem ist die chemische Analytik.<br />
Schon bei Chloridgehalten<br />
über 1 g/l muss ein <strong>auf</strong>wendiges Verfahren<br />
zur Bestimmung des CSB angewandt<br />
werden und bei vielen anderen<br />
Parametern ist Salz ein Störfaktor,<br />
der die Analyse nur schwer<br />
oder gar nicht zulässt. Für diese Abwässer<br />
braucht es spezielle Analysetechniken.<br />
Teilweise wurden diese<br />
im Labor noch entwickelt – Beispiel<br />
Trockensubstanz: Bei Salzgehalten<br />
von 300 g/l und einem TS unter 1 g/l<br />
ist die Bestimmung äußerst schwierig.<br />
Es war die Etablierung eines Aufbereitungsschrittes<br />
notwendig, um<br />
die Biomasse verlustfrei von Salz zu<br />
trennen. Erst dann konnte die Bestimmung<br />
der Trockensubstanz<br />
durchgeführt werden.<br />
Mit dieser Mischung aus Altbekanntem<br />
und Neuem ist das Labor<br />
an der Universität Kassel ein perfekter<br />
Ort zur Unterstützung von Forschung<br />
und Ausbildung. Mit Angeboten<br />
wie <strong>dem</strong> regelmäßigen<br />
Labor training für das Personal von<br />
Klärwerken besteht außer<strong>dem</strong> eine<br />
sehr gute Einbindung in die Region.<br />
Im Zul<strong>auf</strong>bereich der Kläranlage<br />
Kassel finden sich zu<strong>dem</strong> das Versuchs-Freigelände<br />
und die Versuchshalle,<br />
die mit 100 m² Platz bietet<br />
für Versuchsanlagen verschiedenster<br />
Art.<br />
April 2014<br />
470 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
PAUL – der <strong>Wasser</strong>rucksack für Katastrophen-Fälle<br />
Aktuelles aus der Forschung des FG SWW<br />
In Not- und Katastrophenfällen ist die Versorgung mit trinkbarem <strong>Wasser</strong> neben medizinischer Erstversorgung<br />
die wichtigste Hilfsmaßnahme. Dabei gibt es zwei Szenarien: Versorgung von Menschen in Ballungsräumen,<br />
die von außen noch erreichbar sind. Hier gibt es Lösungen, die bekannten mobilen <strong>Wasser</strong>werke. Anders sieht<br />
es im Hinterland aus. Zerstörte Infrastruktur macht es äußerst schwer, die Menschen dort zu erreichen. Viele<br />
kleine Gruppen von Notleidenden, meist verstreut im ländlichen Bereich, müssen versorgt werden.<br />
Diese dezentrale Versorgung zu<br />
sichern, ist Aufgabe des vom<br />
Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
mit Unterstützung der Deutschen<br />
Bundesstiftung Umweltschutz<br />
DBU entwickelten <strong>Wasser</strong>rucksacks<br />
PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving).<br />
Er ist ca. 23 kg schwer und filtert<br />
verschmutztes <strong>Wasser</strong> nach <strong>dem</strong><br />
in Kassel entwickelten Ultra Low<br />
Pressure Ultrafiltration (ULPUF) Process<br />
mit einem Membranfilter. PAUL<br />
arbeitet ohne Energie, Chemikalien,<br />
Wartung und ohne geschultes Bedienpersonal<br />
und bereitet etwa<br />
1200 Liter <strong>Wasser</strong> pro Tag <strong>auf</strong>. 400<br />
Menschen können sich selbst helfen,<br />
vier einfache Piktogramme ermöglichen<br />
dies selbst Analphabeten, was<br />
im Katastrophenfall oft entscheidend<br />
ist. Untersuchungen des Umweltbundesamtes<br />
ergaben Wirkungsgrade<br />
für Bakterien und Viren<br />
von 99,9 % bis über 99,9999 %.<br />
Erstmals zum Einsatz kam PAUL<br />
nach <strong>dem</strong> Erdbeben in Chile Anfang<br />
2010. Mittlerweile sind über 1100<br />
<strong>Wasser</strong>rucksäcke in über 50 Ländern<br />
von Afghanistan bis Zimbabwe<br />
im weltweiten Einsatz. Da PAUL eine<br />
sehr hohe Lebensdauer von mindestens<br />
zehn Jahren hat, wird er<br />
immer öfter für die Dauerversorgung,<br />
z. B. an Schulen, Krankenhäusern,<br />
Dörfern eingesetzt. Die DBU<br />
wollte auch wissen, wie sich PAUL<br />
im Einsatz bewährt, sodass Mitarbeiter<br />
des FG SWW in verschiedenen<br />
Ländern vor Ort waren, wie die<br />
folgenden Berichte zeigen.<br />
PAUL in Peru<br />
Nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung<br />
ist für einen Großteil<br />
der peruanischen Bevölkerung<br />
noch nicht selbstverständlich. 20 %<br />
der Gesamtbevölkerung haben keinen<br />
Zugang zu Trinkwasser, über<br />
40 % keine adäquate Sanitärversorgung.<br />
Seit 2011 sind insgesamt<br />
neun <strong>Wasser</strong>rucksäcke in der Obhut<br />
der Kinderhilfe Cusco-Peru e. V.<br />
(KHC). KHC engagiert sich seit vielen<br />
Jahren für die Verbesserung der<br />
Lebenssituation peruanischer Kinder<br />
in der Region Cusco, im Zentrum<br />
des peruanischen Andenhochlandes<br />
<strong>auf</strong> ca. 3 400 m Höhe.<br />
Dr.-Ing. Wernfried Schier<br />
© FG SWW<br />
Im März 2013 besuchten Mitarbeiter<br />
des FG SWW die Region zur<br />
Durchführung von hydraulischen<br />
und mikrobiologischen Kontrollmessungen<br />
an den <strong>Wasser</strong>rucksäcken.<br />
Dabei wurde u. a. ein <strong>Wasser</strong>rucksack<br />
in einem von Ordensschwestern<br />
geführten Kinderheim<br />
im Bergdorf Cusibamba ge testet. In<br />
diesem Kinderheim werden täglich<br />
bis an die 100 Kinder und zeitweise<br />
auch deren Eltern mit Nahrung und<br />
Lebensmitteln versorgt. Ihr Trinkwasser<br />
beziehen die Bewohner aus<br />
Oberingenieur am Fachgebiet<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
Einer von neun PAULs, die seit 2011 im Dienste der<br />
Kinderhilfe Cusco-Peru e.V. (KHC) stehen. © FG SWW<br />
In Peru ist der Bedarf an zuverlässiger <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
groß. © Gravenkötter<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 471
| NETZWERK WISSEN |<br />
Aktuell<br />
zwei offenen Schachtbrunnen, die<br />
mikrobiologisch verunreinigtes<br />
<strong>Wasser</strong> liefern.<br />
Die mikrobiologische Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>Wasser</strong>rucksäcke war<br />
nach einer Betriebszeit von maximal<br />
zwei Jahren sehr gut. In den Filtraten<br />
aller <strong>Wasser</strong>rucksäcke konnte<br />
keine Trübung festgestellt werden.<br />
Die hydraulische Leistungsfähigkeit<br />
der <strong>Wasser</strong>rucksäcke zeigte sich bei<br />
allen Aggregaten <strong>auf</strong> einem sehr<br />
hohen Niveau bis zu rund 5000 L/d.<br />
In Cusibamba berichteten die Ordensschwestern,<br />
dass sich die Anzahl<br />
an Erkrankungen bei den<br />
Kindern merklich reduziert hätte.<br />
Überall wurde Bedarf an weiteren<br />
<strong>Wasser</strong>rucksäcken geäußert.<br />
PAUL in Kolumbien<br />
Im Rahmen des DBU-Projektes PAUL<br />
wurden gemeinsam mit der Firma<br />
Martin Systems AG sechs <strong>Wasser</strong>rucksäcke<br />
nach Kolumbien verschickt<br />
und an unterschiedlichen<br />
Standorten verteilt. Ziel dieses Projektteils<br />
waren der Einsatz der Filter<br />
vor Ort, das Testen und die Erfassung<br />
der Messwerte der <strong>Wasser</strong>qualität,<br />
sowie die Untersuchung des<br />
<strong>Wasser</strong>durchflusses nach einer bestimmten<br />
Nutzungsdauer. Die Untersuchung<br />
des Permeats (ge filtertes<br />
<strong>Wasser</strong>) ergab bei allen <strong>Wasser</strong>analysentests<br />
eine hervorragende <strong>Wasser</strong>qualität.<br />
Die Leistungsfähigkeit<br />
konnte anhand der Rückhaltung der<br />
Trübung bzw. mikrobiologischen<br />
Belastung (etwa von E.Coli-Bakterien)<br />
nachgewiesen werden.<br />
Je nach Einsatzort wird den <strong>Wasser</strong>rucksäcken<br />
sehr unterschiedlich<br />
Beachtung geschenkt. In einigen<br />
Gemeinden wird PAUL täglich angewandt,<br />
während er in einem anderen<br />
Dorf nur gelegentlich zum Einsatz<br />
kommt. Dennoch halten die<br />
Menschen an allen Standorten den<br />
Filter gern freiwillig funktionstüchtig,<br />
da er als einzige Option weit<br />
und breit sauberes <strong>Wasser</strong> spendet<br />
und die <strong>Wasser</strong>qualität immens verbessert.<br />
Standorte von<br />
PAUL in Kolumbien.<br />
© FG SWW<br />
Am Standort Cauca (4) hat das<br />
<strong>Wasser</strong> eine hohe Trübung und<br />
Keimbelastung. Dort ist PAUL ein<br />
besonders wertvolles Geschenk.<br />
Denn hier versorgt nur er die Kinder<br />
vor Ort mit sauberem <strong>Wasser</strong>. An<br />
<strong>dem</strong> Standort Cundinamarca (2) errichteten<br />
die Bewohner ein extra<br />
Häuschen für PAUL, das sie liebevoll<br />
<strong>Wasser</strong>-Tempel nannten. Hier kann<br />
zurzeit die gesamte Gemeinde mit<br />
kostenlosem Trinkwasser versorgt<br />
werden. Zuvor waren sie dar<strong>auf</strong> angewiesen,<br />
Flaschenwasser privater<br />
Firmen zu k<strong>auf</strong>en.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.wasserrucksack.de/<br />
Jose Abdón Ordoñez Andrade, M.Sc.<br />
Doktorand am Fachgebiet<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
© FG SWW<br />
PAUL im „<strong>Wasser</strong>-Tempel“<br />
in<br />
Cundinamarca.<br />
© FG SWW<br />
April 2014<br />
472 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Weitere Forschungsprojekte<br />
des FG Siedlungswasserwirtschaft<br />
Der Sulfid- und Geruchsmessschrank (SGM)<br />
Die<br />
<strong>Abwasser</strong>konditionierung<br />
mittels Chemikaliendosierung<br />
in Kanalnetzen dient <strong>dem</strong> aktiven<br />
Korrosionsschutz und ist eine Möglichkeit<br />
zur Limitierung der Geruchsstoffe<br />
im <strong>Abwasser</strong>. Eine Chemikaliendosierung<br />
ist aber nur<br />
dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn<br />
die Dosierung bedarfsgerecht erfolgt:<br />
Es darf weder über- noch unterdosiert<br />
werden.<br />
Bisherige Dosierungen arbeiten<br />
mittels H 2 S-Messung der Kanalluft,<br />
oder die Anlagen dosieren abflussproportional.<br />
Eine sulfid- und geruchsbezogene<br />
Dosierung, basierend<br />
<strong>auf</strong> der <strong>Wasser</strong>qualität, existiert<br />
bislang noch nicht. Dies wäre<br />
aber erforderlich. Die Anwesenheit<br />
von H 2 S in der Kanalluftatmosphäre<br />
ist nämlich nur das letzte Glied in<br />
der Kette Sulfatbelastung – anaerobe<br />
Zustände in der Sielhaut – Sulfidbildung<br />
im <strong>Wasser</strong> – Schwefelwasserstoff-Freisetzung<br />
in die Kanalatmosphäre.<br />
Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
hat mehrere Prototypen<br />
entwickelt, welche in der Lage<br />
sind, in Anlehnung an VDI 3885/1<br />
Sulfid und Geruch in der Flüssigphase<br />
zu messen<br />
Atmosphere<br />
und somit eine<br />
sulfid- sowie geruchsbezogene und<br />
daher wirtschaftliche und effiziente<br />
Dosierung ermöglichen. E-nose Diese haben<br />
bereits in abgewickelten Projekten<br />
ihre Funktionsfähigkeit bewiesen.<br />
H 2 S<br />
H 2 S<br />
Measurement Measurement<br />
Über (OdaTrak) die H 2 S-Konzentration (OdaTrak) in<br />
der in Reaktor ausgestrippten Abluft<br />
kann <strong>auf</strong>grund der pH-Wert-<br />
HCl Absenkung Reactor im AReaktor Reactor der Sulfidgehalt<br />
in der Flüssigphase errechnet<br />
B<br />
werden. Dieser wird zur Regelung<br />
der Dosierung verwendet.<br />
Wastewater<br />
Die Bestimmung der Geruchsstoffkonzentration<br />
erfolgt effective in sulphide, einem<br />
Total sulphide<br />
zweiten Reaktor. Die at ausgestrippte<br />
actual pH-value<br />
Abluft wird an ein Sensorarray, umgangssprachlich<br />
auch elektronische<br />
Nase genannt, angeschlossen.<br />
Anhand der Messwerte kann<br />
über statistische Verfahren <strong>auf</strong> die<br />
Geruchsstoffkonzentration in der<br />
Abluft geschlossen werden. Auf<br />
eine zeit- und personal<strong>auf</strong>wändige<br />
Bestimmung der Geruchsstoffkonzentration<br />
an einem Olfaktometer<br />
kann somit verzichtet werden, und<br />
der Messwert steht sofort für die<br />
Dipl.-Ing. Jan Romaker<br />
© FG SWW<br />
Technischer Mitarbeiter<br />
am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 473<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
und<br />
Effizienz unterschiedlicher<br />
Dosierstrategien.<br />
© FG SWW<br />
SGM am <strong>Abwasser</strong>kanal Bottrop (links) und <strong>auf</strong> der KA Hannover (rechts). © FG SWW
| NETZWERK WISSEN |<br />
Aktuell<br />
Auswahl der geeigneten Dosierstrategie<br />
zur Verfügung.<br />
160.000<br />
140.000<br />
Biogas<br />
Biogas ist einer der wichtigsten erneuerbaren<br />
Energieträger. Gegenstand<br />
der Forschung im Bereich<br />
Erneuerbare Energien am FG SWW<br />
ist deshalb u. a. die Steigerung der<br />
Gasausbeute bei verschiedenen Inputmaterialien.<br />
Dazu stehen Laborversuchsanlagen<br />
mit einem Reaktorvolumen<br />
von mehreren Litern<br />
zur Verfügung, die als Batchreaktoren<br />
oder als kontinuierlich beschickte<br />
Durchflussreaktoren einoder<br />
mehrstufig betrieben werden,<br />
siehe Abbildung.<br />
Einer der Forschungsschwerpunkte<br />
ist das Restgaspotenzial von<br />
Gärresten, welches sich als erheblich<br />
herausgestellt hat und bei den<br />
großtechnischen Anlagen, deren<br />
Material untersucht wurde, zu anlagentechnischen<br />
Optimierungen<br />
geführt hat.<br />
In weiteren Versuchsreihen wurde<br />
die Wirkung von unterschiedlichen<br />
Enzympräparaten untersucht.<br />
Durch die Zugabe von Additiven<br />
Menge [mL]<br />
120.000<br />
100.000<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
Gas mit Enzymgemisch<br />
Gas ohne Enzymgemisch<br />
20.000<br />
Methan mit Enzymgemisch<br />
Methan ohne Enzymgemisch<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />
Versuchstag<br />
Verl<strong>auf</strong> der Biogas- und Methanmenge mit und ohne Enzympräparat.<br />
© FG SWW<br />
Christian Fortenbacher, M.Sc.<br />
© FG SWW<br />
Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Fachgebiet<br />
Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
Eudiometer und 5-L-Laboranlage. © FG SWW<br />
kann die Prozessstabilität verbessert,<br />
die Abbaugeschwindigkeit von<br />
schwer abbaubaren Substraten beschleunigt<br />
und auch die Biogasausbeute<br />
erhöht werden.<br />
Die Abbildung oben zeigt den<br />
Verl<strong>auf</strong> der Biogas- und Methanmenge<br />
eines durchgeführten Versuchs<br />
mit und ohne Enzympräparat.<br />
Die Methanmengen sind in allen<br />
durchgeführten Versuchen um<br />
mehr als 13 % und die Biogasmengen<br />
um über 10 % erhöht worden.<br />
Sie bringen Fachwissen in der Trinkwasserhygiene mit<br />
und wir bringen Ihnen das Verk<strong>auf</strong>en bei.<br />
Interessiert? Dann bewerben Sie sich als<br />
Fachberater (m/w) für Trinkwasserhygiene<br />
im Verk<strong>auf</strong>saußendienst, Region Bayern<br />
Mehr erfahren Sie unter www.witty.de<br />
Witty-Chemie GmbH & Co. KG, 86424 Dinkelscherben<br />
April 2014<br />
474 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong> Festbett – ein neues<br />
Reaktorkonzept<br />
Dr.-Ing. Wal<strong>dem</strong>ar Dinkel<br />
Festbettreaktoren mit Biofilm sind<br />
bekannt für ihre hohe Raumumsatzleistung<br />
bei geringem Platzbedarf.<br />
Am FG SWW wurde ein neues Festbett-Reaktorkonzept<br />
entwickelt und<br />
erprobt, bei <strong>dem</strong> das Festbett um<br />
die vertikale Achse rotiert. Der Vorteil<br />
dieser Anordnung ist, dass das<br />
System von Kurzschlüssen und Verblockungen<br />
im Festbett frei bleibt,<br />
nach längeren Betriebszeiten eine<br />
Pfropfenströmung ausbilden kann,<br />
und dass eine einfache mathematische<br />
Modellierung möglich ist.<br />
Der Bioreaktor besteht u.a. aus<br />
einem aus Draht oder Drahtgeflecht<br />
hergestellten, drehbaren Halteelement,<br />
das das gesamte Festbett in<br />
der Pfropfenströmung bewegen<br />
kann. Eine axiale Durchmischung<br />
der das Festbett bildenden Schüttkörper<br />
erfolgt nicht. Hierdurch wird<br />
die Anlagerung und Anreicherung<br />
von verschiedenen Mikroorganismenarten<br />
axial begünstigt. Durch<br />
die schwimmenden Füllkörper werden<br />
lokale Verblockungen vermieden.<br />
Es bildet sich dauerhaft eine<br />
Pfropfenströmung aus.<br />
Der Rührkessel unter <strong>dem</strong> Halteelement<br />
homogenisiert das eintretende<br />
mit <strong>dem</strong> vorhandenen Fluid.<br />
Im Halteelement selbst sind radial<br />
und horizontal ausgerichtete, fluiddurchlässige<br />
Trennwände vorgesehen,<br />
durch die im Halteelement einzelne<br />
Kammern ausgebildet werden.<br />
Das Fluid tritt homogen in das<br />
Festbett ein. Drehzahl und Drehrichtung<br />
des Rührwerkes sind stets<br />
optimal einstellbar, was <strong>dem</strong> Bioreaktor<br />
einen zusätzlichen Freiheitsgrad<br />
verleiht.<br />
Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />
Festbett hat folgende Vorteile:<br />
••<br />
keine Kurzschlüsse und<br />
Verblockungen,<br />
••<br />
der vollständige Abbau organischer<br />
Stoffwechsel-Zwischenprodukte<br />
und eine effektive Produktausbeute<br />
werden begünstigt,<br />
••<br />
kann in aeroben, anoxischen<br />
und anaeroben Prozessen eingesetzt<br />
werden,<br />
••<br />
die Pfropfenströmung lässt einfache<br />
eindimensionale mathematische<br />
Modellierung zu,<br />
© FG SWW<br />
••<br />
die Verwendung von schwimmen<strong>dem</strong><br />
und nicht schwimmenden<br />
Schüttkörpern ist<br />
möglich,<br />
••<br />
auch als berieselter Festbettreaktor,<br />
z.B. für biologische Gasreinigung,<br />
mit allen obengenannten<br />
Vorteilen zu betreiben.<br />
Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />
Festbett wurde im Zuge eines<br />
DFG-Projektes in einer Laboranlage<br />
erfolgreich getestet (Patente<br />
DE102004055151A1,<br />
DE102004055152A1).<br />
Gastwissenschaftler am<br />
Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
der Universität<br />
Kassel<br />
Tiefe Einblicke in die Fachwelt der IFAT<br />
Das FG Siedlungswasserwirtschaft <strong>auf</strong> der IFAT<br />
Auf der Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall & Rohstoffwirtschaft ist auch das FG SWW der Universität<br />
Kassel bereits zum dritten Mal mit einem eigenen Messestand vertreten.<br />
Auch in diesem Jahr freuen sich<br />
unsere Mitarbeiter in der Messehalle<br />
B0 an Stand 210B <strong>auf</strong> anregende<br />
Gespräche und lebhafte Diskussionen.<br />
Die etwa 40 Studierenden<br />
der Studiengänge Bauingenieur-<br />
und Umweltingenieurwesen<br />
erleben tiefe Einblicke in die Fachwelt<br />
der Messe. In Kleingruppen erkunden<br />
Studierende die ausgestellten<br />
Technologien mit <strong>dem</strong> Ziel, die<br />
ihnen gestellten Recherche<strong>auf</strong>gaben<br />
bestmöglich zu erfüllen und zu<br />
lernen, wie eine internationale Messe<br />
als Medium genutzt wird. Zum<br />
Programm gehört zu<strong>dem</strong> die Besichtigung<br />
der Trinkwassergewinnung<br />
im Mangfalltal sowie eine<br />
Stadtführung zur Seuchengeschichte<br />
und der Entwicklung der modernen<br />
Hygiene Münchens. Hinzu<br />
kommt ein kulturelles Event und ein<br />
gemütliches Zusammensein bei<br />
bayerischen Spezialitäten in einem<br />
von Münchens Biergärten am letzten<br />
Abend der Exkursion.<br />
Dr. rer. nat. Alice Schneider<br />
© FG SWW<br />
Lehrkraft für besondere<br />
Aufgaben am Institut für<br />
<strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 475
| NETZWERK WISSEN |<br />
Aktuell<br />
Von Kassel in die ganze Welt<br />
Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft international<br />
Versuchsanlage in Bilbao. © FG SWW<br />
Versuchsanlage in Bilbao<br />
In einer Anlage zur Regranulierung<br />
von PE-Verpackungsabfällen in der<br />
Nähe der nordspanischen Stadt Bilbao<br />
fällt organisch hochbelas tetes<br />
Prozessabwasser aus der Reinigung<br />
und <strong>dem</strong> Recycling von Kunststofffolien<br />
an.<br />
Dieses Prozessabwasser wurde<br />
bislang mechanisch gereinigt, zu<br />
einem Großteil kostenpflichtig abgeleitet<br />
und zu einem kleinen Teil in<br />
den Produktionsprozess zurückgeführt.<br />
Zukünftig soll dieses Prozessabwasser<br />
überwiegend wiederverwendet<br />
werden, sodass der<br />
kostenintensive Frischwasserbedarf<br />
reduziert werden kann und die<br />
Einleitgrenzwerte für den auch bei<br />
Prozesswasser<strong>auf</strong>bereitung noch<br />
ab zuleitenden <strong>Abwasser</strong>strom eingehalten<br />
werden können. Eine <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
hinsichtlich der organischen<br />
Belastung war also zwingend<br />
zu erreichen, jedoch keine<br />
Nährstoffelimination.<br />
Wie dies mittels des Membran-<br />
Bioreaktor-Verfahrens (MBR) möglich<br />
ist, war das Kernthema einer<br />
Untersuchung, die vom FG SWW<br />
unter Verwendung einer halbtechnischen<br />
Pilotanlage für eine Betriebsdauer<br />
von ca. 15 Wochen<br />
durchgeführt wurde. Hauptkriterium<br />
für die Wahl des MBR-Verfahrens<br />
war das geringe Platzangebot in der<br />
Produktionsstätte. Diese Untersuchungen<br />
hatten Grundlagencharakter,<br />
da der Einsatz der Membrantechnik<br />
für derartige Abwässer bislang<br />
nicht betrachtet wurde.<br />
Die Pilotanlage wurde in Kassel<br />
weitgehend vorgefertigt, per Spedition<br />
nach Spanien transportiert<br />
und vor Ort von Mitarbeitern des<br />
FG SWW installiert und in Betrieb<br />
genommen. Während des Betriebes<br />
wurden die Anlage von Mitarbeitern<br />
des Industriebetriebes betreut<br />
und die <strong>auf</strong>gezeichneten und analysierten<br />
Daten zur Auswertung nach<br />
Kassel geschickt. Insgesamt zeigte<br />
sich die hervorragende Eignung des<br />
MBR-Verfahrens für dieses spezifische<br />
<strong>Abwasser</strong>, sodass die Einleitanforderungen<br />
an die organische<br />
Restverschmutzung permanent eingehalten<br />
werden konnten.<br />
<br />
Dr.-Ing. Wernfried Schier<br />
Kooperation mit Russland<br />
Exemplarisch für die internationalen<br />
Aktivitäten des FG SWW sei die<br />
Kooperation mit der Staatlichen<br />
Erdöltechnischen Universität Ufa/<br />
Staatliche Erdöltechnische Universität Ufa. © FG SWW<br />
Russland (UGNTU) genannt. Sie<br />
geht zurück <strong>auf</strong> eine in Kassel unterzeichnete<br />
Kooperationsvereinbarung<br />
vom 28. Februar 2003, die<br />
im Rahmen einer Delegationsreise<br />
nach Ufa am 12. Mai 2009 fortgeschrieben<br />
wurde. Dieser Vereinbarung<br />
voraus ging ein gemeinsames<br />
DFG-Forschungsprojekt zum Thema<br />
„Schwermetall- und Sulfatelimination<br />
aus Industrieabwasser mithilfe<br />
der sulfatreduzierenden Bakterien“.<br />
Die Kooperation brachte regen<br />
studentischen Austausch. Viele Studierende<br />
der UGNTU absolvierten<br />
Praxis- und Studiensemester an der<br />
Universität Kassel in den Studiengängen<br />
Bauingenieurwesen oder<br />
Umweltingenieurwesen. Zu<strong>dem</strong><br />
wurden in den Jahren 2004 und<br />
2006 in Kassel Fortbildungsseminare<br />
für Fachingenieure und Betriebspersonal<br />
der in Ufa für die Bereiche<br />
Kanalisation und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
verantwortlichen Betreibergesellschaft<br />
Ufavodokanal durchgeführt.<br />
Deutsch-Russische wissenschaftliche<br />
<strong>Abwasser</strong>seminare mit<br />
Fachvorträgen beider Partner fanden<br />
in den Jahren 2005 und 2009 in<br />
Ufa statt. Dr.-Ing. Wal<strong>dem</strong>ar Dinkel<br />
April 2014<br />
476 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Trubel, Musik und bittere Armut<br />
Eine Studentin berichtet von ihren Praktikumserfahrungen in Benin 2012<br />
Als ich das erste Mal <strong>auf</strong> das Projekt des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft in Kooperation mit der Gesellschaft<br />
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Benin zur Langzeituntersuchung des <strong>Wasser</strong>rucksacks<br />
PAUL <strong>auf</strong>merksam wurde, musste ich erst mal <strong>auf</strong> der Weltkarte nachsehen: Westafrika. Schließlich bewarb<br />
ich mich erfolgreich für ein Praktikum und durfte von April bis Juli 2012 einen Einblick in die Tätigkeit der<br />
Entwicklungszusammenarbeit werfen.<br />
Mein Arbeitsplatz lag im ländlichen<br />
Lokossa im Südosten<br />
von Benin. Der Wirkungsbereich des<br />
Trinkwasserprogrammes der GIZ erstreckt<br />
sich von Cotonou aus in die<br />
ländlichen Dienststellen für die<br />
Trink- und <strong>Abwasser</strong>verwaltung.<br />
Meine ersten Eindrücke von Benin<br />
waren überwältigend. Der Trubel in<br />
der Stadt, die für europäische Ohren<br />
fremd klingende Sprache Fon, die<br />
Musik, die am Abend aus den vielen<br />
kleinen Lokalen strömte, aber auch<br />
die sichtbare Armut prägten meine<br />
Eingewöhnungsphase.<br />
Während ich mich langsam <strong>auf</strong><br />
das Leben im ländlichen Benin einstellte,<br />
konnte ich mich an meinem<br />
Arbeitsplatz in Lokossa über die<br />
Trinkwassersituation informieren.<br />
Dabei fällt sofort die Unterversorgung<br />
der ländlichen Bevölkerung<br />
Benins mit Trinkwasser aus sicheren<br />
Quellen <strong>auf</strong>. 45 % der Bevölkerung<br />
beziehen ihr <strong>Wasser</strong> aus hygienisch<br />
bedenklichen Trinkwasserquellen<br />
wie Oberflächenwasser, <strong>Wasser</strong>löchern<br />
oder offenen Brunnen. Nur<br />
55 % der Bevölkerung haben Zugang<br />
zu gesicherten Trinkwasserquellen.<br />
Selbst in den Städten erwerben<br />
viele Bewohner ihr Trinkwasser<br />
von Personen, die an ein<br />
Netz angeschlossen sind. So ist ein<br />
informeller Markt für Leitungswasser<br />
um die urbanen Zentren gewachsen.<br />
Während der L<strong>auf</strong>zeit des<br />
Projektes der GIZ (von 2004 bis<br />
2015) soll der Zugang zu Trinkwasser<br />
<strong>auf</strong> 75 % gesteigert werden.<br />
Im ersten Monat meines Praktikums<br />
reiste PAUL mit seinen Entwicklern<br />
von der Universität Kassel<br />
nach Benin. Wir installierten sechs<br />
dieser mobilen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />
in drei Dörfern und<br />
einer Schule im Südwesten des Landes.<br />
Über den Zeitraum eines Jahres<br />
hinweg wurde der Gebrauch von<br />
PAUL dokumentiert. Die Evaluation<br />
zeigte eine durchgehend hohe Akzeptanz<br />
durch die Bewohner, die<br />
eine spürbare Verbesserung in der<br />
<strong>Wasser</strong>qualität und somit ihrer Gesundheit<br />
vermeldeten.<br />
Durch meinen Aufenthalt in Benin<br />
habe ich gelernt, wie wichtig die<br />
Entwicklungszusammenarbeit ist.<br />
Aber ich habe auch gesehen, dass<br />
man viel Geduld <strong>auf</strong>bringen muss<br />
und Erfolge nicht umgehend sichtbar<br />
werden. Es ist wichtig, zwischen<br />
<strong>dem</strong> Stand der Technik, der Situation<br />
der Bevölkerung und auch deren<br />
Katherina Schimani, B.Sc.<br />
© FG SWW<br />
Mentalität eine Brücke zu schlagen.<br />
Auch das Wohnen und Leben in Benin,<br />
das sich so grundlegend von<br />
meinem Leben in Deutschland unterscheidet,<br />
hat sehr zu meiner persönlichen<br />
Weiterentwicklung beigetragen.<br />
Weitere Informationen und Kontakt:<br />
Universität Kassel<br />
Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />
Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />
Kurt-Wolters-Str. 3, 34125 Kassel<br />
Tel.: (0561) 804-2869<br />
E-Mail: siwawi@uni-kassel.de<br />
www.uni-kassel.de/fb14/siwawi<br />
Studentische Hilfskraft<br />
am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />
der<br />
Universität Kassel<br />
Kinder holen <strong>Wasser</strong> von einem mit Fußpumpe<br />
betriebenen Schachtbrunnen. © FG SWW<br />
Durch PAUL verbessern die Bewohner die Qualität<br />
ihres Trinkwassers. © FG SWW<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 477
| NETZWERK WISSEN |<br />
Porträt<br />
Abfall – das tragende Element<br />
Das Fachgebiet Abfalltechnik im Kurzporträt<br />
Das Fachgebiet Abfalltechnik wurde 1993 von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban im damaligen Fachbereich<br />
Bauingenieurwesen gegründet und stellt seit Installation des IWAU ein tragendes Element für den im Jahr 2008<br />
neu geschaffenen Studiengang Umweltingenieurwesen dar. Im Fachgebiet Abfalltechnik arbeiten derzeit neun<br />
Mitarbeiter, darunter sechs Wissenschaftler.<br />
Thematisch werden hier alle vorund<br />
nachsorgenden Abfall- und<br />
Rückstandsbehandlungs- und -entsorgungsverfahren<br />
bearbeitet. Im<br />
Vordergrund stehen jeweils die Prozesse,<br />
die Anlagen- und Verfahrenstechnik<br />
und die Bauwerke. Behandelt<br />
wird neben der Optimierung der<br />
einzelnen Verfahrensschritte und<br />
Aggregate auch die Optimierung der<br />
gesamten Anlage einschließlich ihrer<br />
Wirtschaftlichkeit. Inhaltliche Erweiterungen<br />
erfolgten im Bereich der<br />
nachwachsenden Rohstoffe und deren<br />
Co-Nutzungen und Verwertungen<br />
mit geeigneten Abfallfraktionen<br />
sowie in den Be reichen moderner<br />
Sammelsysteme sowie Abfallvermeidungsmaßnahmen.<br />
Für die experimentellen Arbeiten<br />
verfügt das Fachgebiet über<br />
mehrere Labore und außerhalb des<br />
Universitätsstandortes <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />
des Müllheizkraftwerkes Kassel<br />
über ein Technikum insbesondere<br />
mit mechanischen und thermischen<br />
Kleinanlagen.<br />
Universitätsprofessor Dr.-Ing. Arnd I. Urban<br />
© Universität Kassel<br />
Studium des Chemieingenieurwesens<br />
an der Universität<br />
(TH) Karlsruhe<br />
und des Environmental<br />
Engineering am M.I.T.,<br />
Cambridge, USA. Promotion<br />
an der Technischen<br />
Universität Berlin. Bereichsingenieur<br />
bei der<br />
Bayer AG, Leverkusen.<br />
Seit 1993 an der heutigen<br />
Universität Kassel<br />
Studium und Lehre<br />
Basierend <strong>auf</strong> einer grundlegenden<br />
Einführungsvorlesung für Umweltingenieure<br />
und Bauingenieure werden<br />
mit <strong>auf</strong>einander <strong>auf</strong>bauenden integrierten<br />
Lehrveranstaltungen (Vorlesungen<br />
incl. Übungseinheiten) insbesondere<br />
die mechanischen und die<br />
thermischen Entsorgungsverfahren<br />
behandelt. Gemäß <strong>dem</strong> praxisorientierten<br />
Ansatz im Fachbereich werden<br />
weiterhin zwei Praktika angeboten<br />
sowie mehrere Seminarveranstaltungen.<br />
Insgesamt handelt es sich<br />
um folgende Lehrveranstaltungen:<br />
••<br />
Grundlagen der Abfalltechnik<br />
(AT-G)<br />
••<br />
Sammlung und Transport<br />
(AT-SUT)<br />
••<br />
Mechanische Abfall<strong>auf</strong>be -<br />
reitung und Recycling (AT-MV)<br />
Bauabfall-Recycling (AT-BAR)<br />
••<br />
Abfallverbrennung (AT-TV I)<br />
••<br />
Energetische Verwertung und<br />
thermische Entsorgungsverfahren<br />
(AT-TV II)<br />
••<br />
Reaktoren und Rauchgasreinigung<br />
für die thermische Verwertung<br />
und Entsorgung (AT-TV III)<br />
••<br />
Altlasten-Sanierungsverfahren<br />
(AT-ASV)<br />
• Einführungspraktikum Abfall-<br />
Praktikum Abfalltechnik (AT-P)<br />
• Kolloquium Abfalltechnik (AT-K)<br />
••<br />
Sonderabfall behandlung<br />
(AT-SAV)<br />
•<br />
technik (AT-ExpUT)<br />
••<br />
Seminar <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />
Umwelt<br />
Projekte<br />
Im Fachgebiet Abfalltechnik werden<br />
permanent theoretische und<br />
experimentelle Projekt-, Bachelorund<br />
Masterarbeiten durchgeführt,<br />
wobei infolge der thematisch interdisziplinären<br />
Ausrichtung neben<br />
Umweltingenieuren zahlreiche Studierende<br />
aus den Bereichen Bauingenieur-<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen<br />
sowie Maschinenbau und<br />
Elektrotechnik betreut werden.<br />
Weitere Informationen und Kontakt:<br />
Universität Kassel, Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />
Umwelt, Fachgebiet Abfalltechnik,<br />
Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban,<br />
Mönchebergstraße 7, 34125 Kassel,<br />
Tel.: (0561) 804-3744,<br />
E-Mail: abfalltechnik@uni-kassel.de,<br />
www.uni-kassel.de/fb14bau/<br />
institute/iwau/abfalltechnik/startseite.html<br />
April 2014<br />
478 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Aktuell<br />
|<br />
NETZWERK WISSEN<br />
|<br />
Aktuelle Forschung in der Abfalltechnik<br />
Bei der Wahl der Forschungsthemen legt das FG Abfalltechnik einerseits besonderen Wert <strong>auf</strong> interdisziplinäre<br />
Ansätze, z.B. gemeinsam mit Agrarwissenschaftlern, Juristen und/oder Wirtschaftswissenschaftlern. Andererseits<br />
zählen auch anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in enger Kooperation mit<br />
kommunalen, gewerblichen und industriellen Partnern.<br />
Erfolgversprechende abfalltechnische<br />
Ideen, Konzeptionen, Optimierungen<br />
und Begutachtungen<br />
können so unter realistischen Randbedingungen<br />
erstellt werden und<br />
sich schnell praktisch bewähren.<br />
Schwerpunkte bei den Forschungsthemen<br />
betreffen die thermische<br />
Abfallbehandlung, nachhaltige<br />
Stoff stromsysteme, RFID-Anwendungen<br />
in der Entsorgung, innovative<br />
Abfallsammelsysteme und angepasste<br />
Abfallentsorgungstechniken<br />
in abfallwirtschaftlichen Entwicklungsländern.<br />
Littering das achtlose<br />
Wegwerfen und Liegenlassen<br />
von Abfällen<br />
Littering hat <strong>auf</strong>grund gesellschaftlich<br />
bedingter Verhaltens- und Konsumveränderungen<br />
in den letzten<br />
Jahren deutlich zugenommen.<br />
Kurzlebige Verpackungen, die meist<br />
aus Kunststoff oder Kunststoffverbunden<br />
bestehen, stellen <strong>auf</strong>grund<br />
der persistenten Eigenschaften dieser<br />
Materialien sowie der in ihnen<br />
enthaltenen Beimengungen ein erhebliches<br />
Gefahrenpotenzial für die<br />
Umwelt dar.<br />
Als Teilaspekt dieses Themenkomplexes<br />
wird die Relevanz des<br />
Litterings für den Eintrag von Abfällen<br />
in die deutschen Binnengewässer<br />
erforscht. Im Rahmen der<br />
Untersuchungen an verschiedenen<br />
Gewässertypen werden das Ab -<br />
fall<strong>auf</strong>kommen sowie die verschiedenen<br />
Eintrags- und Austragspfade<br />
der Abfälle mit Stoffstrommodellen<br />
erfasst und<br />
quantifiziert (Bild 1). Anhand der<br />
Ufernutzungsarten und akteurssowie<br />
produkt spezifischen Klassifizierungen<br />
der Abfälle, werden die<br />
Littering-intensiven Bereiche und<br />
typische Produkte identifiziert. Auf<br />
der Basis der Untersuchungsergebnisse<br />
werden rechtliche, ordnungspolitische<br />
und technische Vermeidungsmaßnahmen<br />
erarbeitet und<br />
bewertet.<br />
Nach den ersten Ergebnissen<br />
sind im Bereich der Makroabfälle<br />
(> 5 mm) gemessen an den Stückzahlen<br />
Folien die häufigste Abfallart,<br />
gefolgt von Lebensmittel-, Getränke-<br />
und sonstigen Verpackungen.<br />
Kunststoffe sind mit 70 % bis<br />
95 % der Abfallteile die häufigste<br />
Stoffklasse. Untersuchungen an<br />
der Saale in Thüringen nach etwa<br />
50 % deren Flusslänge ergaben<br />
eine Gesamtmenge von durchschnittlich<br />
0,7 Tonnen Abfälle pro<br />
Jahr, bei einer Stückzahl von etwa<br />
Marco Breitbarth, M.Sc.<br />
© Universität Kassel<br />
▶▶<br />
Prozessintegrierter<br />
Umweltschutz, B.<br />
Eng., FH Jena; Umweltingenieurwesen,<br />
M.Sc., Universität<br />
Kassel; Wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter und<br />
Doktorand im Forschungsgebiet<br />
Littering/<br />
Abfälle in<br />
Binnengewässern<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 479<br />
Bild 1. Stoffstrommodell<br />
für Abfälle in<br />
Binnengewässern.<br />
© Universität<br />
Kassel
| NETZWERK WISSEN |<br />
Aktuell<br />
Bild 2. Mikrokunststoffe<br />
im<br />
Gewässer<br />
> 1 mm (links)<br />
und < 1 mm<br />
(rechts).<br />
© Universität<br />
Kassel<br />
Dipl.-Ing. Gregor Dürl<br />
© Universität Kassel<br />
240 000 Abfallteilen. Mikroabfälle<br />
(
Branche | NACHRICHTEN |<br />
Unterirdisch: Die Stadt der Zukunft<br />
Neue Infrastrukturen verknüpfen <strong>Wasser</strong> und Energie<br />
Städtische Ballungsräume wachsen weltweit rasant. Forscher entwickeln deshalb nachhaltige Konzepte für die<br />
Stadt der Zukunft. Elektrofahrzeuge, Solartankstellen und Plusenergiehäuser prägen das visionäre Stadtbild.<br />
Aber wie sehen Metropolen künftig unter der Erde aus? Aktuelle Forschungsarbeiten des ISOE – Insitut für<br />
sozial-ökologische Forschung beschäftigen sich mit neuen Lösungen für „unterirdische“ <strong>Abwasser</strong>probleme.<br />
Bereits heute leben zwei Drittel<br />
der Menschen in Städten oder<br />
Ballungsgebieten. Die Kanalisationssysteme<br />
kommen an ihre Grenzen,<br />
auch in Deutschland. Im 19. Jahrhundert<br />
gebaut und stetig weiterentwickelt,<br />
weist die <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
heute zwar hohe Technikund<br />
Hygienestandards <strong>auf</strong>. Doch<br />
es wird immer schwieriger, mit<br />
<strong>dem</strong> schnellen Bevölkerungsanstieg<br />
Schritt zu halten. Auch werden die<br />
Auflagen hinsichtlich des Umweltund<br />
Klimaschutzes steigen. „Den<br />
notwendigen Anforderungen an<br />
Energie- und Ressourceneffizienz<br />
können die herkömmlichen Systeme<br />
kaum gerecht werden“, sagt ISOE-<br />
<strong>Wasser</strong>experte Engelbert Schramm.<br />
Kanalisation der Zukunft:<br />
Mit flexiblen Modulen <strong>Abwasser</strong><br />
als Ressource nutzen<br />
Zukunftsfähige <strong>Wasser</strong>infrastrukturen<br />
setzen deshalb <strong>auf</strong> eine nachhaltige<br />
Umnutzung der bestehenden <strong>Wasser</strong>und<br />
<strong>Abwasser</strong>wirtschaftssysteme. Das<br />
bedeutet eine gezielte Umgestaltung<br />
der <strong>Wasser</strong>ver- und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
in deutlich kleineren Größenordnungen<br />
– mit flexiblen Modulen,<br />
die intelligent miteinander vernetzt<br />
werden können. „Die Kanalisation<br />
der Zukunft sieht nämlich nicht<br />
mehr vor, dass alle Haushalte ihr<br />
gesamtes <strong>Abwasser</strong> zusammen abführen“,<br />
sagt Schramm, „vielmehr<br />
trennen wir nach <strong>Abwasser</strong>qualitäten<br />
und nutzen <strong>Wasser</strong> somit als<br />
Ressource. Je nach Art der Verschmutzung<br />
kann es <strong>auf</strong>bereitet<br />
und wiederverwendet werden.“<br />
Konventionell wird aus den<br />
Haushalten das gesamte <strong>Abwasser</strong><br />
zusammen in die Kläranlage geführt.<br />
Egal ob stark verschmutztes<br />
Toilettenwasser oder gering verschmutztes<br />
<strong>Wasser</strong> aus Küche oder<br />
Bad – alles fließt als Gemisch durch<br />
die Kanalisation in die entfernt gelegene<br />
zentrale Kläranlage, wo es<br />
dann erst behandelt wird. „Wenn wir<br />
die unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>ströme<br />
und -qualitäten aber schon im<br />
Gebäude trennen und nahe am Verbrauchsort<br />
behandeln, können wir<br />
es den Haushalten für einen entsprechenden<br />
Gebrauch, etwa für<br />
die Toilettenspülung, gleich wieder<br />
zuführen“, erklärt <strong>Wasser</strong>forscher<br />
Schramm. Für viele Verbraucher sei<br />
das <strong>Wasser</strong>sparen ja nicht nur aus<br />
Umweltgründen attraktiv, sondern<br />
auch angesichts der Kosten.<br />
Beitrag zur Energiewende:<br />
Das energetische Potenzial<br />
von <strong>Abwasser</strong><br />
Vor allem in kleineren Bebauungseinheiten,<br />
die über gemeinsame<br />
Systeme zur Wieder<strong>auf</strong>bereitung<br />
von Grauwasser verfügen, ergibt<br />
sich laut Schramm ein weiterer<br />
Vorteil: Diese Systeme können sich<br />
<strong>dem</strong> Bevölkerungswachstum flexibel<br />
anpassen. Die neuartigen, flexiblen<br />
Komponenten haben zu<strong>dem</strong> den<br />
Vorteil, dass sie ressourceneffizienter<br />
betrieben werden können. „Aus<br />
<strong>Abwasser</strong> Energie zu gewinnen, ist<br />
natürlich keine ganz neue Idee“,<br />
erläutert Engelbert Schramm. „Neu<br />
ist die Nutzung des energetischen<br />
Potenzials von <strong>Abwasser</strong> im großen<br />
Stil, wie wir sie derzeit in Pilotprojekten<br />
erforschen und wie sie für<br />
die Energiewende relevant werden<br />
kann.“<br />
Schramm ist Leiter des Forschungsschwerpunkts<br />
<strong>Wasser</strong>infrastruktur<br />
und Risikoanalysen am ISOE. Mit<br />
seinem Team unterstützt er derzeit<br />
die weltgrößte Umsetzung einer<br />
neuartigen Frischwasserver- und<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung im chinesischen<br />
Qingdao unter der Leitung der<br />
Technischen Universität Darmstadt.<br />
Außer<strong>dem</strong> analysieren die ISOE-<br />
Expertinnen und -Experten das<br />
Nutzerverhalten der Bewohner<br />
des in Deutschland bislang erstmals<br />
<strong>auf</strong> Quartiersdimension umgesetzten<br />
Entwässerungs- und Energiegewinnungskonzept<br />
HAMBURG WATER<br />
Cycle in der Jenfelder Au. Auch in<br />
einem neuen Wohngebiet im Frankfurter<br />
Stadtteil Bockenheim werden<br />
innovative Systemvarianten erprobt.<br />
In der Salvador-Allende-Straße ist<br />
ein Passivhausneubau mit rund<br />
70 Wohnungen geplant, in <strong>dem</strong> die<br />
Wärmerückgewinnung aus <strong>dem</strong><br />
<strong>Abwasser</strong> als Maßnahme der energetischen<br />
Optimierung des Wohnblocks<br />
umgesetzt wird.<br />
Weitere Informationen:<br />
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung,<br />
Hamburger Allee 45,<br />
D-60486 Frankfurt am Main,<br />
Tel. (069) 707 69 19-0, Fax (069) 707 69 19-11,<br />
E-Mail: info@isoe.de, www.isoe.de<br />
© Rainer Sturm/pixelio.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 481
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
Rastlose Flussläufe<br />
Die Landmassen der Erde sind von einem Adernetz aus Flussläufen überzogen. Sie formen die Landschaft,<br />
bilden Grenzen und bieten Lebensraum. Und sie sind dynamischer, als bisher angenommen, wie Forschende<br />
der ETH und des MIT in Boston nun zeigen.<br />
Der Tiber floss bereits durch Rom,<br />
als Julius Cäsar regierte und<br />
fließt auch heute noch beständig<br />
unter den Füßen der Touristen, welche<br />
die Engelsbrücke überqueren.<br />
Unser Bild von Flüssen ist das von<br />
unveränderlichen Bestandteilen der<br />
Landschaft. Dieser Schein trügt, wie<br />
Forschende des MIT und der ETH<br />
Zürich nun zeigen: Flussläufe sind<br />
viel veränderlicher, als bisher angenommen.<br />
Und erstmals können<br />
sie Vorhersagen treffen, wie und in<br />
welche Richtung sich Flussläufe<br />
verschieben.<br />
Sean Willett, ETH-Professor am<br />
Institut für Geologie, und seine<br />
Kollegen an der ETH und vom Massachusetts<br />
Institute of Technology<br />
(MIT) entwickelten eine Berechnungsmethode,<br />
welche den Grad des Gleichgewichts<br />
zwischen Flusssystemen<br />
bestimmt. Je ausgeglichener benachbarte<br />
Flusssysteme sind, desto<br />
weniger werden sie sich im L<strong>auf</strong>e<br />
der Zeit verändern. Befinden sich<br />
Flusssysteme im Ungleichgewicht,<br />
verändert sich das Flussnetzwerk,<br />
um ein Gleichgewicht herzustellen,<br />
das heißt, dass sich Flussarme verschieben.<br />
„Dabei kann sogar ein<br />
Fluss einem anderen buchstäblich<br />
das <strong>Wasser</strong> abgraben und sein<br />
Flussbett nahezu trocken legen“,<br />
erklärt Willett.<br />
Das Streben nach Balance<br />
Fällt Regen <strong>auf</strong> eine Landschaft und<br />
sammelt sich erst in Rinnsalen, die<br />
sich dann zu einem Bach zusammenfinden,<br />
nennen Forscher dieses Stück<br />
Landschaft ein <strong>Wasser</strong>einzugsgebiet.<br />
Liegen zwei <strong>Wasser</strong>einzugsgebiete<br />
getrennt von einer Bergkuppe und<br />
ist das Gelände <strong>auf</strong> beiden Seiten<br />
unterschiedlich steil abfallend, erodiert<br />
der Boden <strong>auf</strong> einer Seite der<br />
<strong>Wasser</strong>scheide schneller als <strong>auf</strong> der<br />
© A. Kriewel/pixelio.de<br />
anderen. So entsteht ein Ungleichgewicht<br />
zwischen den beiden Einzugsgebieten.<br />
Im L<strong>auf</strong>e mehrerer<br />
Millionen Jahre trägt das <strong>Wasser</strong> die<br />
eine Seite des Berges schneller ab<br />
als die andere, sodass sich das eine<br />
<strong>Wasser</strong>einzugsgebiet hin zum anderen<br />
verschiebt, bis beide in der<br />
Balance sind.<br />
Mit der neuen Berechnungsmethode,<br />
die Charakteristika wie<br />
die Geometrie der Flussläufe und<br />
ihre Höhenlage über <strong>dem</strong> Meer<br />
berücksichtigt, untersuchten Willett<br />
und seine Kollegen drei große Flusssysteme<br />
und die sie umgebenden<br />
Landschaften: im Lössplateau in<br />
China, in der östlichen Zentralkette<br />
Taiwans und im Südosten der USA.<br />
Im tektonisch stabilen Lössplateau<br />
hat das dortige Flussnetzwerk einen<br />
nahezu ausbalancierten Zustand<br />
erreicht, während in der erdgeschichtlich<br />
relativ jungen Zentralkette<br />
Taiwans noch ein hoher Grad<br />
an Ungleichgewicht vorliegt. Dementsprechend<br />
sind die Flussläufe<br />
dort in steter – wenn auch langsamer<br />
– Veränderung. Anhand ihrer Berechnungen<br />
können die Forschenden<br />
auch vorhersagen, in welche<br />
Richtung sich die Grenzen zwischen<br />
den verschiedenen <strong>Wasser</strong>einzugsgebieten<br />
verschieben.<br />
Dynamische Landschaften<br />
und Artenvielfalt<br />
Unerwartet waren insbesondere die<br />
Ergebnisse im Südosten der USA:<br />
Obwohl die Gegend seit hunderten<br />
Millionen Jahren relativ stabil war –<br />
das heißt, nicht durch Kontinentaldrift<br />
oder Erdbeben verändert wurde<br />
– sind auch dort die Flusssysteme<br />
im Ungleichgewicht und in Bewegung.<br />
Die Forschenden können aus<br />
<strong>dem</strong> Grad der Dysbalance zwischen<br />
den Einzugsgebiet zweier Flüsse in<br />
Georgia und South Carolina ablesen,<br />
dass der Savannah River <strong>dem</strong><br />
Apalachicola River das <strong>Wasser</strong> abgräbt.<br />
Hydrologen haben vor Ort<br />
bereits Anzeichen dafür gefunden,<br />
dass dies tatsächlich geschieht. Vor<br />
allem für im <strong>Wasser</strong> lebende Tiere<br />
April 2014<br />
482 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
und Pflanzen bedeutet dies, sich<br />
an neue Gegebenheiten anzupassen.<br />
Durch Veränderungen der<br />
Landschaft können Populationen<br />
getrennt oder zusammengeführt<br />
werden, sodass sich Genpools entweder<br />
separat weiterentwickeln<br />
oder neu durchmischen.<br />
Flüsse sind nicht nur selbst ein<br />
Ökosystem, sie bilden auch eine<br />
natürliche Grenze zwischen verschiedenen<br />
Ökosystemen. Die Dynamik<br />
von Flussläufen und die Artenvielfalt<br />
hängen deshalb direkt zusammen.<br />
Je mehr sich eine Landschaft<br />
verändert – und Flüsse sind eine<br />
treibende Kraft hinter solchen<br />
Veränderungen – desto eher verändert<br />
sich die Zusammensetzung<br />
der in diesem Gebiet vorkommenden<br />
Arten. So hat die große Artenvielfalt<br />
des US-amerikanischen<br />
Südostens, der weltweit als<br />
Hotspot der Biodi ver sität gilt,<br />
vermutlich auch damit zu tun, dass<br />
sich die dortigen Flusssysteme<br />
wandeln.<br />
Entstehungsgeschichte<br />
enträtseln<br />
„Bisher dachten Wissenschaftler, es<br />
brauche zwischen einer und zehn<br />
Millionen Jahre, bis ein Flusssystem<br />
ein Gleichgewicht erreicht“, sagt<br />
Willett. Betrachte man den Südosten<br />
der USA, wo tektonisch seit fast<br />
200 Millionen Jahren kaum etwas<br />
passiert ist, und wo die Flusssysteme<br />
noch immer weit davon<br />
entfernt sind, ausgeglichen zu sein,<br />
müsse man eher von mehreren<br />
hundert Millionen Jahren ausgehen.<br />
„Da sich während dieser Zeit<br />
die Landschaft durch Erdbeben<br />
und Vulkanausbrüche verändert,<br />
erreichen Flusssysteme vermutlich<br />
nie ein stabiles Gleichgewicht.“<br />
Mithilfe ihrer Berechnungsmethode<br />
wollen Willett und seine<br />
Kollegen nun weitere Flusssysteme<br />
der Erde untersuchen und ihrer<br />
Dynamik <strong>auf</strong> den Grund gehen.<br />
Insbesondere den Einfluss unterschiedlicher<br />
tektonischer Aktivität und<br />
verschiedener Klimabedingungen<br />
gelte es weiter zu ergründen, so<br />
Willett.<br />
Die neue Berechnungs me thode<br />
sei ein wertvolles Werkzeug, um zu<br />
verstehen, wie sich die Landschaft<br />
im L<strong>auf</strong>e der Jahr millionen geformt<br />
hat und aus der Moment<strong>auf</strong>nahme<br />
der heutigen Landschaften ihre<br />
Entste hungs geschichte zu entschlüsseln.<br />
WAHNBACHTALSPERRENVERBAND<br />
Literatur:<br />
[1] Willett, S.D., McCoy, S.W., Perron, J.T.,<br />
Goren, L., Chen, C.Y.: Dynamic Reorganization<br />
of River Basins. Science,<br />
March 6, 2014, DOI: 10.1126/<br />
science.1248765<br />
Weitere Informationen:<br />
Eidgenössische Technische<br />
Hochschule Zürich (ETH Zürich),<br />
https://www.ethz.ch<br />
Der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) versorgt ca. 800.000 Menschen<br />
in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahr mit rd. 41,5 Mio. m³ Trinkwasser im<br />
Jahr. Neben der Wahnbachtalsperre betreibt der WTV zu diesem Zweck<br />
mit insgesamt rd. 160 Mitarbeitern 2 Grundwasserfassungen in der Siegniederung,<br />
eine Talsperren- und 2 Grundwasser<strong>auf</strong>bereitungsanlagen,<br />
rd. 230 km Transportleitungen für Roh- und Trinkwasser, 16 Trinkwasserbehälter<br />
mit einem Gesamtspeichervolumen von rund 113.000 m³<br />
sowie 17 Pumpwerke zur Druckerhöhung.<br />
Wir suchen zum nächstmöglichen Termin für unsere Betriebsabteilung<br />
eine/-n<br />
Ingenieur/-in Verfahrenstechnik<br />
oder Chemieingenieur/-in<br />
(Diplom/Master FH/U/TU/TH)<br />
Die Betriebsabteilung des WTV zeichnet mit insgesamt rd. 85 Mitarbeitern<br />
in 2 Fachgebieten (mit 5 Sachgebieten) verantwortlich für den<br />
Betrieb und die l<strong>auf</strong>ende Instandhaltung der Anlagen der Rohwasserförderung<br />
und -vorbehandlung, der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, des<br />
Trinkwassertransports und der Trinkwasserspeicherung, des zentralen<br />
Leitstandes, der Energie- und MSR-Technik und der Prozessleittechnik.<br />
Aufgaben:<br />
• Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs und der Instandhaltung<br />
der Betriebsanlagen und -einrichtungen mit <strong>dem</strong> Ziel einer<br />
sicheren Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser<br />
unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
• Mittelfristig sind die Übernahme der Leitung der Betriebsabteilung<br />
und der Leitung des Fachgebietes Prozessleit-, Elektro- und<br />
Messsteuerungstechnik vorgesehen<br />
• Technisches Sicherheitsmanagement (TSM)<br />
• Energiemanagement (DIN EN ISO 50001)<br />
Folgende Kriterien sollten Sie möglichst weitgehend erfüllen:<br />
• Abgeschlossenes Studium in den o. g. Fachrichtungen oder eine<br />
vergleichbare Qualifikation<br />
• Mehrjährige Berufserfahrung in den oben beschriebenen<br />
betrieblichen Aufgabenfeldern<br />
• Mehrjährige Erfahrung in leitender Funktion<br />
• Einsatzfreude, Verantwortungsbereitschaft,<br />
kostenbewusstes Handeln<br />
• Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und souveränes Auftreten<br />
Wir bieten:<br />
• Eine vielseitige, interessante und verantwortungsvolle Tätigkeit<br />
• Leistungsgerechte Vergütung nach Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe<br />
(TV-V) einschließlich der zusätzlichen Altersversorgung<br />
bei der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK)<br />
Sind Sie interessiert? Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
schriftlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Postweg unter Angabe des Kennwortes<br />
„Betriebsingenieur“ bis zum 31. Mai 2014 an:<br />
Wahnbachtalsperrenverband • Siegelsknippen • 53721 Siegburg<br />
Rückfragen richten Sie bitte an:<br />
Norbert Eckschlag (Geschäftsführer), Tel. 02241/128-101, oder<br />
Dirk Radermacher (Stv. Geschäftsführer), Tel. 02241/128-105<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 483
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
Donau so bunt: mehr Plastikmüll als Jungfische in<br />
Europas zweitgrößtem Fließgewässer<br />
Alarmierende Ergebnisse liefern Limnologen und Limnologinnen der Universität Wien: Sie führten im Zuge<br />
eines Forschungsprojekts über Jungfische in der Donau erstmals eine Mengenabschätzung der Plastikfracht in<br />
Europas zweitgrößtem Fließgewässer durch und fanden heraus, dass die Donau in den Uferbereichen zwischen<br />
Wien und Bratislava mehr Plastikpartikel als Fischlarven transportiert. Dieses Ergebnis publiziert ein Team<br />
um Hubert Keckeis im Fachjournal „Environmental Pollution“.<br />
Plastikmüll akkumuliert sich weltweit<br />
in sämtlichen Ökosystemen.<br />
Diesbezügliche Studien in Gewässern<br />
fokussieren fast ausschließlich <strong>auf</strong><br />
die Situation in den Meeren; allgemein<br />
bekannt sind die riesigen<br />
schwimmenden Plastikteppiche im<br />
Atlantik und Pazifik. Sämtliche bisher<br />
untersuchten und beschriebenen<br />
Konsequenzen, die sich durch die<br />
Anreicherung von Plastik in marinen<br />
Systemen ergeben, sind auch in<br />
Flüssen zu befürchten.<br />
Fische verwechseln Plastikmüll<br />
mit Nahrung<br />
So können z. B. Fische die driftenden<br />
Plastikteilchen mit Nahrungspartikeln<br />
Junge Fischlarve (etwa 12 mm) aus der Donau mit<br />
einem Plastikpartikel im Darmtrakt. © R. Krusch<br />
Unterschiedliche Kategorien von Plastik, die in der<br />
Donau quantifiziert wurden: Pellets (etwa 4 mm<br />
Durchmesser), Flocken (rund 2,8 mm Länge), Kugeln<br />
(etwa 2,9 mm), anderes Material (rund 15,0 mm).<br />
© A. Lechner<br />
(Kleinkrebse, Insektenlarven, Fischeier)<br />
verwechseln. Die potenziellen<br />
Folgen reichen von einem „vorgetäuschten“<br />
Sättigungsgefühl über<br />
mechanische Verstopfung und Verletzung<br />
des Darmtraktes bis zum<br />
Exodus. Vieles weist dar<strong>auf</strong> hin, dass<br />
die Aufnahme von Plastikpartikeln<br />
zu einer Bioakkumulation der löslichen<br />
Zusatzstoffe (Phthalate, Bisphenol A<br />
etc.) in der Nahrungskette führen<br />
kann. Dies würde in letzter Konsequenz<br />
auch den Menschen betreffen.<br />
In nahezu allen entnommenen Driftproben<br />
des Donauwassers fanden<br />
die Forscher und Forscherinnen neben<br />
Fischlarven eine beträchtliche<br />
Anzahl kleiner, makroskopisch<br />
sichtbarer Plastikpartikel. Bei einem<br />
Großteil (79 %) davon handelte es<br />
sich um industrielles Rohmaterial<br />
in unterschiedlichsten Variationen<br />
(Pellets, Spherules, Flakes), der Rest<br />
bestand aus anderen, nicht näher<br />
zuordenbaren Teilen und geht<br />
wahrscheinlich <strong>auf</strong> kommunalen<br />
Abfall zurück.<br />
4,2 Tonnen Plastikmüll<br />
pro Tag<br />
Die Mengenabschätzung zeigte,<br />
dass die Donau zwischen Wien<br />
und Bratislava in den Uferbereichen<br />
im Durchschnitt 317 Plastikpartikel<br />
(4,8 g) und 275 Fischlarven<br />
(3,2 g) pro 1000 m³ <strong>Wasser</strong><br />
transportiert. „Eine konservative<br />
Hochrechnung dieser Mengen ergibt<br />
einen geschätzten Eintrag<br />
von rund 4,2 Tonnen Plastikmüll<br />
pro Tag von der Donau in das<br />
Schwarze Meer“, erklärt Hubert<br />
Keckeis vom Department für Limnologie<br />
und Ozeanographie der<br />
Universität Wien.<br />
Gefährdete Fischfauna<br />
Die Donau in Österreich ist durch<br />
eine hohe Anzahl von Fischarten<br />
gekennzeichnet, von denen zwei<br />
Drittel von Experten als gefährdet<br />
eingestuft werden. Die Fisch gemeinschaften<br />
leiden nicht nur unter der<br />
<strong>Wasser</strong>verschmutzung, sondern auch<br />
unter anderen, mannigfaltigen Nutzungsansprüchen<br />
(<strong>Wasser</strong>nutzung,<br />
Energiegewinnung, Transport, Fischerei)<br />
und den daraus resultierenden<br />
Änderungen im Ökosystem. Flächenverluste,<br />
Stauhaltungen, Sicherungsund<br />
Stabilisierungsmaßnahmen (Uferbefestigung,<br />
Querbauwerke) und<br />
die herab gesetzte Konnektivität der<br />
Donau mit Seitenarmen und Nebenflüssen<br />
wirken sich äußerst negativ<br />
<strong>auf</strong> die Fischbestände aus. Be sonders<br />
schwerwiegend betroffen sind Reproduktionsmöglichkeiten<br />
(Anzahl, Qualität<br />
und Erreich barkeit von Laichplätzen,<br />
Laichwanderungen) und die<br />
Aufwuchshabitate der Jungfische.<br />
Publikation in „Environmental<br />
Pollution“:<br />
[1] Aaron Lechner, Hubert Keckeis, Franz<br />
Lumesberger-Loisl, Bernhard Zens,<br />
Reinhard Krusch, Martin Glas, Michael<br />
Tritthart, Elisabeth Schludermann:<br />
The Danube so colourful: a potpourri<br />
of plastic litter outnumbers<br />
fish larvae in Europe’s second largest<br />
river. In: Environmental Pollution<br />
http://authors.elsevier.com/ sd/<br />
article/S0269749114000475<br />
DOI: 10.1016/j.envpol.2014.02.006<br />
Wissenschaftlicher Kontakt:<br />
Ao. Univ.-Prof. Dr. Hubert Keckeis,<br />
Department für Limnologie und Ozeanographie,<br />
Universität Wien, A-1090 Wien,<br />
Althanstraße 14 (UZA I),<br />
Tel. +43-1-4277-764 12,<br />
E-Mail: hubert.keckeis@univie.ac.at<br />
April 2014<br />
484 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
Jagd <strong>auf</strong> den Killerkeim<br />
Identifizierung lebender Legionellen anhand spezifischer metabolischer Lipopolysaccharide<br />
Der Erreger der Legionärskrankheit<br />
ist noch immer schwer zu<br />
verfolgen. Französische Forscher<br />
haben jetzt eine Methode entwickelt,<br />
mit der sich lebende Vertreter dieses<br />
gefährlichen Pathogens wesentlich<br />
rascher als mit herkömmlichen Verfahren<br />
detektieren lassen. Wie sie in<br />
der Zeitschrift Angewandte Chemie<br />
berichten, werden die Proben mit<br />
einer Azid-modifizierten Verbindung<br />
versetzt, die die Erreger spezifisch in<br />
ihre Hülle aus Zuckerbausteinen<br />
einbauen. Eine an die Azidgruppen<br />
ansetzende Fluoreszenzmarkierung<br />
identifiziert die Erreger.<br />
Im Sommer 1976 brach während<br />
einer Zusammenkunft der Veteranenorganisation<br />
American Legion in<br />
Philadelphia eine zuvor unbekannte<br />
Krankheit aus. 221 Menschen wurden<br />
infiziert, 34 starben. Die in der Folge<br />
als Legionärskrankheit bezeichnete<br />
Infektion brach seit<strong>dem</strong> immer<br />
wieder aus. Als Verursacher wurde<br />
das Bakterium Legionella pneumophila<br />
identifiziert, das sich in<br />
Systemen mit stehen<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong><br />
zwischen 25 und 50 °C vermehren<br />
kann, beispielweise in <strong>Wasser</strong>reservoirs,<br />
Boilern, Springbrunnen,<br />
Whirlpools oder nur zeitweise<br />
genutzten <strong>Wasser</strong> leitungen. Während<br />
das Trinken verseuchten<br />
<strong>Wasser</strong>s unproblematisch ist, führt<br />
das Einatmen von Tröpfchen zu<br />
schweren Lungenentzündungen.<br />
Um Epi<strong>dem</strong>ien zu vermeiden,<br />
ist eine Überwachung gefährdeter<br />
Systeme notwendig. Traditionelle,<br />
<strong>auf</strong> Bakterienkulturen basierende<br />
Testverfahren benötigen allerdings<br />
10 Tage, bis die Erreger identifiziert<br />
sind – viel zu spät, um bei einem<br />
Verdachtsfall rechtzeitig einzugreifen.<br />
Sam Dukan, Boris Vauzeilles<br />
und ihr Team vom Institut de Chimie<br />
des Substances Naturelles (CNRS,<br />
Gif-sur-Yvette), <strong>dem</strong> Institut de Chimie<br />
Moléculaire et des Matériaux<br />
d’Orsay (CNRS/Université Paris-Sud)<br />
und <strong>dem</strong> Institut de Microbiologie<br />
de la Méditérranée (CNRS/Aix-Marseille<br />
Université) haben jetzt eine<br />
neue Methode entwickelt, mit<br />
deren Hilfe sich lebende Bakterien<br />
der Gattung Legionella pneumophila<br />
innerhalb nur eines Tages identifizieren<br />
lassen.<br />
Legionellen sind gram-negative<br />
Bakterien mit einem für jede Spezies<br />
typischen Muster an Zuckermolekülen<br />
<strong>auf</strong> der Oberfläche, den<br />
Li popolysacchariden. Bei Legionella<br />
pneumophila enthalten diese einen<br />
speziellen Zuckerbaustein, den andere<br />
Bakterien nicht haben. Für den<br />
neuen Test versetzen die Forscher<br />
die Probe mit einer Vorläuferverbindung<br />
dieses Zuckers, die eine<br />
zusätzliche Azid-Gruppe (–N3) trägt.<br />
Sind die gesuchten Bakterien vorhanden,<br />
nehmen sie diese Substanz<br />
<strong>auf</strong>, bauen daraus den Zuckerbaustein<br />
und ihre Lipopolysaccharide –<br />
die dann Azidgruppen tragen. Über<br />
diese Azidgruppen lassen sich anschließend<br />
diverse Moleküle an die<br />
Zelloberflächen knüpfen, beispielsweise<br />
ein fluoreszierender Marker.<br />
So markierte Bakterien leuchten unter<br />
<strong>dem</strong> Mikroskop. Da nur Legionella<br />
pneumophila den speziellen Zuckerbaustein<br />
synthetisiert, werden andere<br />
Legionellen-Spezies nicht markiert.<br />
Die neue Methode ist die erste<br />
erfogreiche Lipopolysaccharid-Metabolitmarkierung<br />
mit einem spezifischen<br />
Zuckerbaustein, die eine<br />
Spezies selektiv nachweisen kann.<br />
Permalink to the article:<br />
http://dx.doi.org/10.1002/ange.201309072<br />
Autor:<br />
Boris Vauzeilles,<br />
Institut de Chimie des<br />
Substances Naturelles du CNRS,<br />
Gif-sur-Yvette (France),<br />
E-Mail: boris.vauzeilles@cnrs.fr<br />
part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />
NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />
EAZ Netzwerk 2.indd 1 3.9.2012 15:24:16<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 485
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
<strong>Wasser</strong> für Zentralasien<br />
In den trockenen Regionen Zentralasiens wollen mehrere Staaten ein länderübergreifendes <strong>Wasser</strong>management<br />
einrichten. Geografen der Universität Würzburg unterstützen sie dabei.<br />
Professor<br />
Christoph<br />
Conrad (links)<br />
und seine<br />
Diplomandin<br />
Elisabeth<br />
Fliemann<br />
besprechen mit<br />
kirgisischen<br />
und tadschikischen<br />
Fachleuten<br />
Methoden zur<br />
Erstellung von<br />
Landkarten.<br />
© privat<br />
Nördlich des Hindukusch liegen<br />
die Gebirge Pamir, Alai und<br />
Tienshan. Für einige Länder Zentralasiens<br />
sind sie eine wichtige<br />
<strong>Wasser</strong>quelle, denn ihr <strong>Wasser</strong><br />
macht den Anbau von Baumwolle,<br />
Reis und Weizen in sehr trockenen<br />
Gebieten möglich. Dafür sorgt ein<br />
Bewässerungssystem: Es besteht<br />
aus Stauseen im Gebirge, die der<br />
Regulierung der Flüsse dienen, und<br />
einem Kanalnetz im Flachland.<br />
Das Bewässerungssystem geht<br />
noch <strong>auf</strong> die Zeit der Sowjetunion<br />
zurück. Seit deren Zerfall Anfang<br />
der 1990er Jahre allerdings wird es<br />
nicht mehr von einer einzigen Hand<br />
betrieben, sondern von fünf<br />
zentralasiatischen Staaten, die damals<br />
von der Sowjetunion unabhängig<br />
wurden. Und das hat<br />
Konsequenzen.<br />
Die Länder am Oberl<strong>auf</strong> der<br />
Flüsse in der Region lassen aus den<br />
Stauseen im Winter zunehmend<br />
<strong>Wasser</strong> ab, um Strom zu erzeugen.<br />
Im Frühling und Sommer fehlt<br />
dadurch am Unterl<strong>auf</strong> <strong>Wasser</strong> für<br />
die Landwirtschaft – denn Schneeschmelze<br />
und Niederschläge liefern<br />
nicht ausreichend Nachschub für<br />
die Stauseen. Außer<strong>dem</strong> geht aus<br />
<strong>dem</strong> Kanalnetz viel <strong>Wasser</strong> verloren,<br />
weil die Kanäle zum großen Teil<br />
nicht betoniert sind. Der Klimawandel<br />
kann diese Situation in Zukunft<br />
noch verschärfen.<br />
<strong>Wasser</strong>management-Projekt<br />
von der GIZ gefördert<br />
Ganz wichtige Beiträge für die<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung leisten daher<br />
gerade die kleineren Flussgebiete,<br />
die häufig Landesgrenzen überschreiten.<br />
Dazu gehört der Fluss<br />
Isfara. Er strömt durch Kirgistan<br />
und Tadschikistan und mündet im<br />
usbekischen Teil des Fergana-Tals<br />
in den großen Syr Darya. Am Isfara<br />
stehen vor allem die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
der Landwirtschaft und<br />
Naturrisiken mit teils erheblichen<br />
Schäden durch Murenabgänge im<br />
Vordergrund.<br />
„Dieses Beispiel zeigt, dass ein<br />
gemeinsames <strong>Wasser</strong>management<br />
für die zentralasiatischen Länder<br />
sehr wichtig ist“, sagt Prof. Christopher<br />
Conrad von der Universität<br />
Würzburg. Das haben auch die<br />
Regierungen der beiden Länder<br />
erkannt: Sie streben die Einrichtung<br />
einer staatenübergreifenden „<strong>Wasser</strong>behörde“<br />
an. Unterstützt wird dieser<br />
Prozess von der Deutschen Gesellschaft<br />
für internationale Zusammenarbeit,<br />
der GIZ. Finanziert<br />
werden die Arbeiten von der Europäischen<br />
Union im Projekt „Water<br />
Management and Basin Organisations<br />
in Central Asia“.<br />
An <strong>dem</strong> Projekt sind auch zwei<br />
Arbeitsbereiche der Würzburger<br />
Geografie beteiligt: Professor Christopher<br />
Conrad (Fernerkundung) mit<br />
seinen Doktoranden Fabian Löw<br />
und Gunther Schorcht sowie der<br />
Diplomandin Elisabeth Fliemann;<br />
außer<strong>dem</strong> Professor Heiko Paeth<br />
(Klimaforschung) mit seiner Doktorandin<br />
Birgit Mannig.<br />
An Workshops in Zentralasien<br />
teilgenommen<br />
Erst vor Kurzem waren die Würzburger<br />
Wissenschaftler in Zentralasien vor<br />
Ort. Dort haben sie staatliche<br />
Einrichtungen in Tadschikistan und<br />
Kirgistan bei Workshops unterstützt,<br />
bei denen die Einrichtung der<br />
länderübergreifenden „<strong>Wasser</strong>behörde“<br />
vorbereitet wurde.<br />
„Wir haben den Landplanern<br />
unter anderem gezeigt, wie man<br />
geografische Informationssysteme<br />
als Arbeitswerkzeuge nutzt und<br />
wie man mit einfachen Mitteln<br />
Landnutzungskarten erstellt“, sagt<br />
Prof. Conrad. Diese Karten geben<br />
Aufschluss darüber, welche Flächen<br />
für die Landwirtschaft oder anderweitig<br />
genutzt werden, wie die<br />
Böden beschaffen sind, wie Flüsse<br />
und Kanäle verl<strong>auf</strong>en.<br />
Die Karten zeigen den Planern<br />
vor Ort erstmals auch, wie stark<br />
welche Regionen im Gebirgsbereich<br />
des Isfara-Flusses von Geröll-<br />
und Schlammlawinen (Muren)<br />
gefährdet sind. „Muren richten dort<br />
jedes Jahr große Schäden an“,<br />
April 2014<br />
486 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
Beispiel für eine Karte, die die Landbedeckung und Landnutzung in der Region Isfara-Fluss in Zentral<br />
zeigt. © CAWA-Projekt<br />
erklärt Conrad. Mit den Karten<br />
können die Behörden vor Ort nun<br />
erstmals gemeinsam klären, wo<br />
neue Schutzeinrichtungen nötig<br />
sind und wo bestehende saniert<br />
werden müssen.<br />
Klimamodelle und ihre<br />
Leistung vorgestellt<br />
Die Klimaforschungsgruppe von<br />
Prof. Paeth hatte bei den Workshops<br />
ein besonderes Anliegen: „Wir<br />
wollten bei den Fachleuten vor Ort<br />
ein Bewusstsein dafür schaffen,<br />
welche Klimamodelle es heute gibt<br />
und was sie leisten können“, sagt<br />
Doktorandin Birgit Mannig.<br />
Schwierig sei beispielsweise eine<br />
Voraussage darüber, wie sich die<br />
Erderwärmung <strong>auf</strong> die zentralasiatischen<br />
Gletscher auswirkt.<br />
Denn die Gletscher dort sind in der<br />
Regel von Schutt bedeckt und<br />
erscheinen darum nicht weiß,<br />
sondern grau. Darum lassen sie<br />
sich <strong>auf</strong> Satellitenbildern nicht<br />
von der Umgebung abgrenzen,<br />
und somit ist es schwierig, ihre<br />
jeweilige Ausdehnung exakt zu<br />
erfassen.<br />
Einbindung einer weiteren<br />
Region geplant<br />
Der Prozess, den die Geografen in<br />
Tadschikistan und Kirgistan begleiten,<br />
soll nun <strong>auf</strong> eine weitere<br />
grenzüberschreitende Flussregion<br />
in Zentralasien ausgedehnt werden.<br />
Einen Teil ihrer Methodik haben die<br />
Wissenschaftler <strong>auf</strong> diese Region<br />
schon angewendet, weitere Aktivitäten<br />
sollen folgen.<br />
Würzburger Geografie im<br />
CAWA-Projekt<br />
Mit Zentralasien sind die Würzburger<br />
Geografen bestens vertraut. Seit<br />
2008 sind sie an einem Projekt<br />
beteiligt, das ein nachhaltiges <strong>Wasser</strong>management<br />
in dieser Region anstrebt.<br />
Das Projekt heißt CAWA<br />
(Central Asian Water) und wird unter<br />
anderem vom Auswärtigen Amt<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
finanziell gefördert.<br />
Zur Homepage des CAWA-Projekts:<br />
http://www.cawa-project.net<br />
Kontakt:<br />
Prof. Dr. Christopher Conrad,<br />
Lehrstuhl für Fernerkundung,<br />
Universität Würzburg,<br />
Tel. (0931) 31-84960,<br />
E-Mail: christopher.conrad@uni-wuerzburg.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 487
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
140 Fachexperten für Mess- und Eichwesen<br />
in Wolfenbüttel zu Gast<br />
Gesetzliche Neuregelungen <strong>auf</strong> einem guten Weg<br />
Rund 140<br />
Fachexperten<br />
besuchten das<br />
Symposium<br />
an der Ostfalia<br />
Hochschule in<br />
Wolfenbüttel.<br />
Rund um das Thema Mess- und<br />
Eichwesen ging es am 20. Februar<br />
2014 beim a:m+i-Fachsymposium<br />
an der Fakultät Elektrotechnik der<br />
Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel.<br />
Rund 140 Fachexperten aus der gesamten<br />
Bundesrepublik diskutierten<br />
<strong>auf</strong> Einladung der Agentur für Messwertqualität<br />
und Innovation e. V. mit<br />
Sitz an der Ostfalia über Fragen des<br />
Mess- und Eichwesens.<br />
Zielsetzung<br />
„a:m+i hat sich <strong>dem</strong> Verbraucherschutz<br />
und der Sicherung eines fairen<br />
Wettbewerbs im gesetzlichen Messwesen<br />
verpflichtet und setzt sich<br />
dafür ein, dass eine hohe Qualität<br />
der Messwerte durch korrektes<br />
Messen und innovative Prozesse<br />
auch in Anbetracht der anstehenden<br />
Neuregelungsprozesse im Messund<br />
Eichwesen in Deutschland<br />
erhalten bleibt“, berichtet Prof. Dr.<br />
Peter Stuwe, Vorstandsvorsitzender<br />
a:m+i und Dekan der Fakultät Elektrotechnik.<br />
Mitglieder der Agentur<br />
sind u. a. Messgerätehersteller, Messstellenbetreiber,<br />
Messdienstleister,<br />
Netzbetreiber, Instandsetzer, Prüfstellen,<br />
Energieversorger, Behörden<br />
und Wissenschaftler.<br />
Symposium<br />
Im Vordergrund des diesjährigen<br />
Symposiums standen die aktuellen<br />
politischen, wirtschaftlichen und<br />
spartenübergreifenden technischen<br />
Entwicklungen. Ausgewiesene Experten<br />
stellten in Vorträgen u. a. die<br />
zukünftige Arbeit der staatlich anerkannten<br />
Prüfstellen vor.<br />
Dr. Norbert Leffler vom Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und<br />
Energie (BMWi) in Berlin informierte<br />
über den aktuellen Stand der Neuregelung<br />
des gesetzlichen Messwesens.<br />
Er gab dabei bekannt, dass<br />
sowohl die Stichprobenprüfung als<br />
auch die Eichung von Verbrauchsmessgeräten<br />
für Energie und <strong>Wasser</strong><br />
zukünftig abweichend vom bisher<br />
bekannten Diskussionsstand des<br />
Verordnungsentwurfes doch nur<br />
von Behörden oder staatlich anerkannten<br />
Prüfstellen durchgeführt<br />
wird. „Dieser Punkt war uns als Mitglieder<br />
der Agentur sehr wichtig, da<br />
wir in <strong>dem</strong> bisher vorgelegten<br />
Verordnungsentwurf große Gefahren<br />
für den Verbraucherschutz der Bundesrepublik<br />
gesehen haben. Bei der<br />
zurzeit anstehenden Rechtssetzung<br />
geht es um Einiges, sagt Prof. Dr.<br />
Stuwe und meint damit den neuen<br />
Gesetzentwurf des BMWi zur Neuregelung<br />
des gesetzlichen Messwesens.<br />
Dieser wurde im vergangenen<br />
Jahr erlassen und tritt am 1. Januar<br />
2015 in Kraft. Das Gesetz regelt u. a.<br />
das sogenannte Inverkehrbringen<br />
neuer Messgeräte, das einer europäischen<br />
Richtlinie folgend nur<br />
noch durch private Stellen erfolgen<br />
kann. Die aus früheren Zeiten<br />
bekannte behördliche Ersteichung<br />
gibt es damit faktisch nicht mehr.<br />
Allerdings regelt das Gesetz auch<br />
die Verwendungsüberwachung der<br />
Messgeräte. Diese soll nach <strong>dem</strong><br />
Willen des Gesetzes weiterhin einschließlich<br />
der Eichungen durch<br />
staatliche Stellen erfolgen. Dies sind<br />
grundsätzlich die Eichbehörden und<br />
bei Messgeräten für Energie und<br />
<strong>Wasser</strong> hauptsächlich die staatlich<br />
anerkannten Prüfstellen.<br />
„Zum Gesetz gehört auch eine<br />
Mess- und Eichverordnung (MessEV),<br />
deren Entwurf zurzeit diskutiert<br />
wird. Diese Verordnung erscheint<br />
den Fachleuten der a:m+i insgesamt<br />
gelungen. Aber es gibt im bisher<br />
bekannten Entwurf neben kleinerem<br />
Korrekturbedarf einen wichtigen<br />
Punkt, der aus Sicht der Agentur in<br />
der Konsequenz „durch die Hintertür“<br />
die Abschaffung der hoheitlichen<br />
Eichung im Rahmen der Verwendungsüberwachung<br />
bewirken kann.<br />
Hiermit verbunden ist eine Gefahr,<br />
dass viele staatlich anerkannte Prüfstellen<br />
zukünftig <strong>auf</strong>geben könnten<br />
und dass die seit Jahrzehnten bewährte<br />
eichtechnische Infrastruktur<br />
in Deutschland in ihrer Existenz gefährdet<br />
wird. Wenn man bedenkt,<br />
dass allein mit den mehr als hundert<br />
Millionen Messgeräten für<br />
Energie- und <strong>Wasser</strong> jährlich ein<br />
Umsatzvolumen in der Größenordnung<br />
von über 100 Milliarden Euro<br />
<strong>auf</strong> der Grundlage von Messwerten<br />
im gesetzlich geregelten Bereich<br />
April 2014<br />
488 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
abgerechnet wird, ist diese Frage<br />
von großer Bedeutung für den<br />
Verbraucherschutz in Deutschland“,<br />
erklärt Prof. Dr. Stuwe.<br />
Der Vorstand der Agentur und<br />
viele weitere Fachleute haben<br />
deshalb das neue Gesetz und den<br />
Entwurf der Verordnung genau<br />
analysiert und sind zu <strong>dem</strong> Ergebnis<br />
gekommen, dass das kürzlich erlassene<br />
Mess- und Eichgesetz diesen<br />
zentralen Punkt ganz anders vorschreibt,<br />
als der bisher bekannte<br />
Verordnungsentwurf. Daher hat sich<br />
die Agentur für Messwertqualität<br />
und Innovation e. V. dafür eingesetzt,<br />
diesen wichtigen Punkt im<br />
Verordnungsentwurf zu korrigieren.<br />
Um die Erkenntnis, dass der bisherige<br />
Entwurf der MessEV nicht<br />
mit höherrangigem Recht vereinbar<br />
ist, überprüfen zu lassen, hat die<br />
Kanzlei „Becker Büttner Held“ im<br />
Auftrag der a:m+i ein Rechtsgutachten<br />
erstellt, welches nachweist,<br />
dass der Verordnungsentwurf<br />
nicht verfassungskonform ist und in<br />
einem wesentlichen Punkt geändert<br />
werden muss: An der Durchführung<br />
der Stichprobenverfahren für Verbrauchsmessgeräte<br />
für Energie und<br />
<strong>Wasser</strong> gemäß § 35 des Verordnungsentwurfs<br />
dürfen nur Eichbehörden<br />
oder staatlich anerkannte Prüfstellen<br />
beteiligt werden – keinesfalls aber<br />
private Dritte wie z. B. Konformitätsbewertungsstellen.<br />
Die Aussage von Dr. Leffler in<br />
seinem Vortrag vor <strong>dem</strong> versammelten<br />
Auditorium war, dass dieser Punkt<br />
wunschgemäß korrigiert wird und<br />
dass damit der Zeitplan zum erfolgreichen<br />
Erlass der Verordnung noch<br />
im Jahre 2014 eingehalten werden<br />
soll. „Ein Erfolg der a:m+i, die mit<br />
ihrem Rechtgutachten einen wesentlichen<br />
Teil zur Klärung dieser wichtigen<br />
Frage beitragen konnten“, freut<br />
sich der Vorstandsvorsitzende von<br />
a:m+i, Prof. Dr. Stuwe – und sagt:<br />
„Jetzt sind die gesetzlichen Neuregelungen<br />
<strong>auf</strong> einem guten Weg.“<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 489
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
Wer bezahlt, bestellt!<br />
„Ob überhaupt ein Zertifikat gefordert wird und wenn ja, welches Zertifikat, entscheidet<br />
allein der Auftraggeber“ 1<br />
Das übergeordnete Ziel einer<br />
Gütesicherung ist die mangelfreie<br />
Leistung. Öffentliche und private<br />
Auftraggeber suchen deshalb<br />
geeignete Unternehmen. Besonders<br />
solche, die eine systematische Gütesicherung<br />
mit strukturierter Eigenüberwachung<br />
durchführen. Auftraggeber<br />
vergewissern sich, dass Bieter<br />
in fachtechnischer Hinsicht geeignet<br />
sind, den konkreten Auftrag auszuführen.<br />
Eine Unterstützung bei dieser<br />
Aufgabe sind Systeme zur Bewertung<br />
von Fachkunde, fachtechnischer Leistungsfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
der Bieter. Die vorwettbewerbliche<br />
Ausstellung von Nachweisen zur<br />
technischen Leistungsfähigkeit erleichtert<br />
<strong>dem</strong> Auftraggeber so die<br />
Prüfung, ob ein Bieter zur Ausführung<br />
einer konkreten Maßnahme in<br />
Frage kommt.<br />
Grundlage sind u.a.:<br />
„Die Prüfung der Eignung [...] obliegt<br />
[...] <strong>dem</strong> Auftraggeber. Er allein<br />
hat darüber zu befinden, ob er einem<br />
Bieter eine fachgerechte und<br />
reibungslose Vertragserfüllung zutraut.“<br />
(OLG Koblenz, Beschluss vom<br />
15.10.2009, 1 Verg. 9/09).<br />
„Auftraggeber können Präqualifikationssysteme<br />
einrichten oder<br />
zulassen, mit denen die Eignung von<br />
Unternehmen nachgewiesen werden<br />
kann.“ (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen,<br />
GWB §97 (4a)).<br />
Auftraggeber-Interessen sind in der RAL-Gütesicherung<br />
Kanalbau gleichberechtigt vertreten.<br />
Alle Abbildungen: © Güteschutz Kanalbau<br />
Geeignete Systeme vorhanden<br />
Öffentliche Auftraggeber und Auftragnehmer<br />
haben mit der Gütesicherung<br />
Kanalbau gemeinsam<br />
differenzierte Anforderungen an die<br />
Qualifikation ausführender Unternehmen<br />
formuliert. Diese Anforderungen<br />
haben Auftraggeber zur<br />
Grundlage ihrer Eignungsprüfung<br />
gemacht. Auftraggeber legen bei<br />
der Prüfung, ob Unternehmen diese<br />
Anforderungen erfüllen, besonderen<br />
Wert <strong>auf</strong> Neutralität. Daher sind<br />
sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer<br />
in der Gütegemeinschaft<br />
Kanalbau vertreten. Es besteht damit<br />
ein grundlegender struktureller Unterschied<br />
zwischen der Gütesicherung<br />
RAL-GZ 961 und anderen Zertifizierungen,<br />
die ausschließlich von Seiten<br />
der Unternehmen getragen sind.<br />
Auftraggeber entscheidet<br />
Beim Thema „Prüfung der Bietereignung<br />
im Rahmen der öffentlichen<br />
Auftragsvergabe“ gilt grundsätzlich,<br />
dass gleichwertige Nachweise vom<br />
Auftraggeber anerkannt werden.<br />
Was in diesem Zusammenhang jedoch<br />
als gleichwertig anzusehen ist,<br />
kann der Auftraggeber bezogen <strong>auf</strong><br />
den konkreten Einzelfall bewerten<br />
und entscheiden. Er trägt die Verantwortung<br />
für die Prüfung der Bietereignung<br />
und damit für die Be<strong>auf</strong>tragung<br />
eines qualifizierten Unternehmens.<br />
Bei dieser Prüfung kann<br />
er sich <strong>auf</strong> die Zuarbeit von Dienstleistern<br />
stützen, wie z. B. die der<br />
Gütegemeinschaft Kanalbau oder<br />
anderer Prüforganisationen. Der Auftraggeber<br />
kann umgekehrt jedoch<br />
nicht gezwungen sein, Prüfergebnisse<br />
Dritter ohne inhaltliche Prüfung<br />
zu übernehmen. Zumal dann, wenn<br />
er aus eigener Erfahrung abweichende<br />
Einschätzungen bzgl. der<br />
Qualifikation eines Unternehmens hat.<br />
Damit stehen unterschiedliche Prüforganisationen<br />
in einem Wettbewerb<br />
bezogen <strong>auf</strong> die Verlässlichkeit ihrer<br />
eigenen Leistung bzw. bezogen <strong>auf</strong><br />
die Aussagekraft des von ihnen ausgestellten<br />
Nachweises.<br />
In jüngster Vergangenheit gab<br />
es Versuche von Prüforganisationen,<br />
die Anerkennung des eigenen Systems<br />
bzw. der eigenen Prüfergebnisse<br />
durch Auftraggeber zu erzwingen.<br />
Diese Versuche sind gescheitert,<br />
sowohl im Geltungsbereich der Sektorenrichtlinie<br />
2004/17/EG als auch<br />
im Anwendungsbereich der VOB,<br />
für welchen z. B. aktuell die Oberste<br />
Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern, für Bau und<br />
Verkehr eine pointierte Klarstellung<br />
1 formuliert hat.<br />
Dies bedeutet, dass ein Auftraggeber<br />
Beurkundungen von Zertifizierern<br />
nicht gegen besseres Wissen<br />
bzw. gegen eigene Erkenntnisse und<br />
Erfahrungen anerkennen muss. Es<br />
bleibt dabei: Der jeweilige Auftraggeber<br />
selbst kann und muss bewerten,<br />
ob die vorgelegten Nachweise,<br />
die von ihm in der Ausschreibung<br />
definierten Eignungsanforderungen<br />
gleichwertig belegen. Denn die Bewertung<br />
der Aussagekraft ausgestellter<br />
Nachweise im konkreten Einzelfall<br />
kann ausschließlich vom Auftraggeber<br />
selbst vorgenommen werden.<br />
Höchste Ansprüche<br />
Weiterhin ist es für Auftraggeber<br />
und Unternehmen wichtig, dass<br />
Transparenz und – ganz wichtig – ein<br />
einheitliches Anforderungsniveau<br />
bestehen. Daher ist die zentrale<br />
Bewertung der Prüfberichte durch<br />
genau ein Gremium maßgebend für<br />
die Wirksamkeit der Gütesicherung.<br />
Der grundsätzlich und zwangsläufig<br />
vorhandene Bewertungsspielraum<br />
soll durch ein Fachgremium des<br />
1 Oberste Baubehörde im Bayerischen<br />
Staatsministerium des Innern, für Bau<br />
und Verkehr, Schreiben vom 7. Jan. 2014<br />
April 2014<br />
490 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
Vertrauens in einheitlicher Weise<br />
konsequent ausgefüllt werden. Die<br />
Aufgabe der unabhängigen Bewertung<br />
der Bietereignung – sozusagen<br />
als Dienstleister des Auftraggebers<br />
– stellt allerhöchste Ansprüche an<br />
die Unparteilichkeit sowohl in Bezug<br />
<strong>auf</strong> wirtschaftliche Aspekte als auch<br />
hinsichtlich der Interessensneutralität.<br />
Hier<strong>auf</strong> haben Auftraggeber und<br />
Auftragnehmer das System Gütesicherung<br />
Kanalbau einvernehmlich<br />
ausgerichtet. Firmen mit Gütezeichen<br />
Kanalbau melden alle Baustellen<br />
und folglich können alle Maßnahmen<br />
unangekündigt besucht werden, um<br />
Qualifikation, Technische Leistungsfähigkeit<br />
und Zuverlässigkeit des<br />
Unternehmens kontinuierlich zu<br />
bewerten. Darüber hinaus hat der<br />
Auftraggeber innerhalb der RAL-<br />
Gütesicherung die Möglichkeit,<br />
Baustellenprüfungen selbst zu veranlassen.<br />
Zu<strong>dem</strong> beinhaltet die<br />
RAL-Gütesicherung Kanalbau ein<br />
abgestuftes Ahndungssystem, das<br />
bei festgestellten Mängeln in der Gütesicherung<br />
zur Anwendung kommt.<br />
Hierbei werden vom Güteausschuss<br />
verschiedenste Maßnahmen beschlossen,<br />
z. B. zusätzliche Auflagen,<br />
Verwarnungen oder der befristete<br />
oder dauernde Zeichenentzug.<br />
Gemeinsam beschlossen<br />
Alle Prüfberichte werden <strong>dem</strong> Güteausschuss<br />
zur Bewertung vorgelegt.<br />
Damit beurteilt ein ehrenamtlich<br />
tätiges und vom Prüfergebnis unabhängiges<br />
Gremium mit direkter<br />
Vertretung von Auftraggeber-Interessen<br />
bei Gütezeichenverleihung<br />
und Beschluss von Ahndungsmaßnahmen.<br />
Hinzu kommt: Wichtige<br />
Entscheidungen, wie z. B. die Änderung<br />
der Güte- und Prüfbestimmungen<br />
werden in der Mitgliederversammlung<br />
der Gütegemeinschaft<br />
mit paritätischen Stimmen von Auftraggebern<br />
und Auftragnehmern<br />
beschlossen. Änderungen durchl<strong>auf</strong>en<br />
das RAL-Revisionsverfahren<br />
mit Beteiligung der einschlägigen<br />
Fach- und Verkehrskreise.<br />
Die Aufgabe der Bewertung der<br />
Bietereignung erfordert vom Auftraggeber<br />
Vertrauen in das von ihm<br />
zum Maßstab gemachte Referenzsystem.<br />
Auftraggeber wollen sicher<br />
sein, dass ihre Interessen in der Prüforganisation<br />
vertreten sind. Nicht<br />
zuletzt deshalb, weil sie <strong>auf</strong> die<br />
Aussagekraft des Qualifikationsnachweises<br />
und die Gütesicherung<br />
<strong>auf</strong> der Baustelle vertrauen wollen, um<br />
einen fairen Wettbewerb zwischen<br />
qualifizierten Bietern zu ermöglichen.<br />
Die RAL-Gütesicherung Kanalbau<br />
hat sich dieses Vertrauen bei<br />
vielen Auftraggebern erworben infolge<br />
der hohen Spezialisierung<br />
und damit einhergehenden Fachkompetenz<br />
im speziellen Bereich<br />
Kanalbau, der Neutralität der Organisation<br />
sowie der Transparenz in<br />
Bezug <strong>auf</strong> Prüfabläufe, handelnde<br />
Personen und Prüfungsergebnisse.<br />
Auftraggeber wissen, dass ihre<br />
Interessen in der RAL-Gütesicherung<br />
gleichberechtigt vertreten sind und<br />
stützen sich seit mehr als 20 Jahren<br />
<strong>auf</strong> dieses System.<br />
Zusätzlich können Auftraggeber<br />
– wie die Gütezeicheninhaber selbst<br />
– innerhalb der RAL-Gütesicherung<br />
Kanalbau <strong>auf</strong> ein umfangreiches<br />
Dienstleistungspaket rund um das<br />
Thema Qualitätssicherung zurückgreifen.<br />
Hierzu gehören beispielsweise<br />
Fachveranstaltungen wie Erfahrungsaustausche<br />
und Seminare<br />
sowie ein umfangreiches und kostenloses<br />
Programm von Informationsschriften.<br />
Alle Informationen hierzu<br />
stehen <strong>auf</strong> der Homepage der Gütegemeinschaft<br />
zur Verfügung unter<br />
www.kanalbau.com<br />
Kontakt:<br />
RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau,<br />
Postfach 1369, D-53583 Bad Honnef,<br />
Tel. (02224) 9384-0, Fax (02224) 9384-84,<br />
E-Mail: info@kanalbau.com,<br />
www.kanalbau.com<br />
Bei unangekündigten<br />
Baustellenbesuchen<br />
werden Qualifikation,<br />
Technische<br />
Leistungsfähigkeit<br />
und<br />
Zuverlässigkeit<br />
der Unternehmen<br />
kontinuierlich<br />
bewertet.<br />
Auftraggeber<br />
haben innerhalb<br />
der RAL-<br />
Gütesicherung<br />
die Möglichkeit,<br />
Baustellenprüfungen<br />
zu<br />
veranlassen.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 491
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Branche<br />
Berliner Trinkwasser um 15 Prozent preiswerter<br />
Gutschriften für 2012 und 2013 sind endgültig<br />
© Tommy S./pixelio.de<br />
Das Berliner Trinkwasser wird<br />
günstiger. In seiner ersten<br />
Sitzung nach <strong>dem</strong> vollständigen<br />
Rückk<strong>auf</strong> der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />
durch das Land hat der Aufsichtsrat<br />
unter Vorsitz von Finanzsenator<br />
Dr. Ulrich Nußbaum die Preissenkung<br />
um 15 % für die Jahre 2014<br />
und 2015 beschlossen. Damit kostet<br />
seit <strong>dem</strong> 1. Januar 2014 ein Kubikmeter<br />
Trinkwasser 1,813 € statt 2,169 €.<br />
Die Grundpreise bleiben gleich. Des<br />
Weiteren bleiben die Gutschriften<br />
für die Jahre 2012 und 2013 endgültig.<br />
Die Berliner <strong>Wasser</strong>kunden<br />
erhalten für die vergangenen beiden<br />
Jahre jeweils durchschnittlich 13,50 €<br />
rückvergütet. Mit der Preissenkung<br />
und der Erstattung für 2013 fällt die<br />
Jahresrechnung 2014 – bei gleicher<br />
<strong>Wasser</strong>menge – für die Berliner also<br />
in mehrfacher Hinsicht geringer aus.<br />
Stadtwerke nehmen Arbeit<br />
<strong>auf</strong>: regionaler Ökostrom und<br />
Dienstleistungen im Fokus<br />
Zu<strong>dem</strong> hat der Aufsichtsrat die<br />
Gründung der Berliner Stadtwerke<br />
GmbH beschlossen. Damit setzen<br />
die Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe den<br />
Willen des Abgeordnetenhauses um,<br />
das am 24. Oktober 2013 den Aufbau<br />
eines Stadtwerks unter <strong>dem</strong><br />
Dach der <strong>Wasser</strong>betriebe beschlossen<br />
hatte. Die Berliner Stadtwerke<br />
werden sich <strong>auf</strong> Energiedienstleistungen<br />
für Unternehmen sowie<br />
Investitionen in Ökostrom vor allem<br />
aus der Region konzentrieren. Als<br />
erster Schritt soll dafür die Er richtung<br />
von Windrädern <strong>auf</strong> den Rieselfeldern<br />
der Berliner Stadtgüter geprüft<br />
werden.<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Nußbaum: wichtige<br />
Beschlüsse für Berlin<br />
und die Berliner<br />
„Wir haben mit der Festschreibung<br />
der 15-prozentigen Senkung des<br />
Trinkwasserpreises und der Gründung<br />
des Stadtwerks zwei wichtige<br />
Beschlüsse für das Land und die<br />
Berlinerinnen und Berliner getroffen“,<br />
erklärt Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Dr. Ulrich Nußbaum. „Die Berliner<br />
<strong>Wasser</strong>betriebe werden nach der<br />
Rekommunalisierung noch stärker<br />
als bisher eine verantwortliche Rolle<br />
für Berlin übernehmen.“<br />
Weitere Informationen:<br />
www.bwb.de<br />
Reaktion <strong>auf</strong> die erfolgreiche europäische<br />
Bürgerinitiative „Right2Water“<br />
EU-Kommission kündigte erste konkrete Schritte an<br />
So soll die Öffentlichkeit künftig<br />
besser über Daten zu kommunalem<br />
<strong>Abwasser</strong> und Trinkwasser<br />
informiert und eine öffentliche<br />
Konsultation zur bestehenden Trinkwasserrichtlinie<br />
gestartet werden.<br />
Gleichzeitig appellierte die EU-<br />
Kommission an die Mitgliedsstaaten,<br />
sich im Rahmen ihrer eigenen<br />
Zuständigkeit dafür einzusetzen,<br />
dass gesundheitlich unbedenkliches,<br />
sauberes und erschwingliches <strong>Wasser</strong><br />
für alle zur Verfügung steht. Die<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung und -versorgung<br />
sowie <strong>Abwasser</strong>entsorgungsleistungen<br />
sind bereits ausdrücklich vom<br />
Anwendungsbereich der grenzüberschreitenden<br />
Dienstleistungsfreiheit<br />
ausgeschlossen. Im vergangenen<br />
Jahr hatte die EU-Kommission<br />
als direkte Folge von Bedenken der<br />
Öffentlichkeit zu<strong>dem</strong> die Bereitstellung<br />
von <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />
aus der Richtlinie über die Konzessionsvergabe<br />
ausgeschlossen.<br />
Kommissionsvizepräsident Maroš<br />
Šefčovič sagte dazu: „Die Bürgerinnen<br />
und Bürger Europas haben ihr<br />
Anliegen vorgebracht, und die<br />
Kommission hat positiv dar<strong>auf</strong><br />
© berwis/pixelio.de<br />
April 2014<br />
492 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Branche | NACHRICHTEN |<br />
reagiert. Als direktes Ergebnis dieser<br />
ersten gesamteuropäischen <strong>dem</strong>okratischen<br />
Teilhabe der Bürger an<br />
einem politischen Prozess kommen<br />
<strong>Wasser</strong>qualität, Infrastruktur, <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
und Transparenz<br />
allen Menschen – in Europa und in den<br />
Entwicklungsländern – zugute. Ich<br />
beglückwünsche die Organisatoren<br />
zu ihrem Erfolg.“ Die Organisatoren<br />
der europäischen Bürgerinitiative<br />
„Right2Water“ hatten die Kommission<br />
dazu <strong>auf</strong>gerufen, allen Bürgerinnen<br />
und Bürgern der EU das Recht <strong>auf</strong><br />
<strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />
zu garantieren, die<br />
Versorgung mit Trinkwasser und die<br />
Bewirtschaftung von <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />
von den Binnenmarktregeln und<br />
der Liberalisierung auszuschließen<br />
und weitere Anstrengungen zu unternehmen,<br />
um weltweit universellen<br />
Zugang zu <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />
<strong>Abwasser</strong>entsorgung zu sichern.<br />
Die Reaktion der Kommission ist<br />
Gegenstand einer Mitteilung, in der<br />
als Erstes dargelegt wird, dass die EU<br />
bereits viel für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
und <strong>Abwasser</strong>entsorgung getan hat.<br />
So hat sie für ihr Gebiet ehrgeizige<br />
Standards für die <strong>Wasser</strong>qualität<br />
vorgegeben und Finanzmittel für<br />
den Ausbau und die Verbesserung<br />
der <strong>Wasser</strong>infrastruktur in Mitgliedsstaaten<br />
bereitgestellt. Gleichzeitig<br />
verwies sie dar<strong>auf</strong>, dass die Entscheidung<br />
über die optimale Verwaltung<br />
von <strong>Wasser</strong>dienstleistungen fest in<br />
den Händen der Behörden in den<br />
Mitgliedsstaaten liegt.<br />
Die europäische Bürgerinitiative<br />
wurde im April 2012 als wichtiges<br />
Instrument eingeführt, mit <strong>dem</strong><br />
die Bürgerinnen und Bürger ihre<br />
An liegen <strong>auf</strong> die Tagesordnung<br />
bringen können. Sie ermöglicht<br />
einer Million Menschen aus mindestens<br />
einem Viertel der EU-<br />
Mitgliedsstaaten, die Europäische<br />
Kommission zum Handeln in Bereichen<br />
<strong>auf</strong>zufordern, in denen diese<br />
Handlungsbefugnis hat. Die erste<br />
erfolgreiche europäische Bürgerinitiative,<br />
Right2Water, sammelte 1,68 Millionen<br />
Unterschriften, wobei sie in<br />
13 Mitgliedsstaaten die Mindestzahl<br />
erreichte – damit lag sie weit über<br />
<strong>dem</strong> rechtlich vor geschriebenen Minimum.<br />
Bis heute haben insgesamt<br />
mehr als 5 Millionen Bürgerinnen und<br />
Bürger der EU über 20 verschiedene<br />
Initiativen unterzeichnet.<br />
Infos zur Bürgerinitiative:<br />
http://ec.europa.eu/citizens-initiative/<br />
public/welcome<br />
Werterhalt der Immobilie steht im Vordergrund<br />
Der Arbeitskreis Grundstücksentwässerungsanlagen<br />
(AK GEA)<br />
des RSV-Rohrleitungssanierungsverband<br />
e. V. stellte im Rahmen eines<br />
Baustellenbesuches sein neues Poster<br />
vor. Der AK GEA, ein Zusammenschluss<br />
von Experten aus den Bereichen<br />
Ausführenden Firmen der<br />
Kanalsanierung, Vertreter von Kommunen<br />
und Netzbetreibern sowie<br />
Planern beschäftigt sich seit Jahren<br />
mit <strong>dem</strong> Themenfeld der Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />
Ziel hierbei<br />
ist die Bewusstseinsbildung und fachliche<br />
Beratung für private Grundstückseigentümer<br />
genauso wie die Unterstützung<br />
der kommunalen Vertreter.<br />
Das nun aktuell vorgestellte Poster<br />
soll das Kernthema „Werterhalt von<br />
Immobilien“ in den Fokus der Wahrnehmung<br />
bringen, denn hier liegt ein<br />
Hauptinteresse des Eigentümers. In<br />
den letzten Jahren wurden primär die<br />
gesetzlichen Fristen diskutiert, ohne<br />
den Substanzerhalt oder die durchaus<br />
alltäglichen Gefahren, die von Schäden<br />
im <strong>Abwasser</strong>netz ausgehen, hinreichend<br />
zu berücksich tigen.<br />
Mithilfe des grafisch plakativ<br />
gestalteten Posters können kommunale<br />
Vertreter genauso wie andere<br />
Fachleute aus <strong>dem</strong> Themenfeld der<br />
Entwässerungstechnik die Problematik<br />
schnell und einfach auch<br />
Nichtfachleuten vermitteln. Gerade<br />
auch im Hinblick <strong>auf</strong> die noch verstärkte<br />
Beratungsverpflichtung der<br />
Kommunen in der neuen Selbstüberwachungsverordnung<br />
<strong>Abwasser</strong><br />
(Süw VO Abw) in NRW, kann das<br />
Poster eine gute und einfache Hilfestellung<br />
bieten.<br />
Das in den letzten Jahren von DIN<br />
CERTCO <strong>auf</strong>gebaute, unab hängige<br />
Zertifizierungsverfahren für die Grundstückentwässerung<br />
bildet einen<br />
Grundstein für die Gewährleistung<br />
qualitativ hochwertiger und wirtschaftlich<br />
sinnvoller Projektbearbeitungen<br />
durch zertifizierte Fachfirmen.<br />
Die Zertifizierung schützt den Eigentümer<br />
vor technisch fragwürdigen und<br />
unwirtschaftlichen Sanierungen.<br />
Das Poster „Wissen Sie, wie es unter<br />
Ihrem Haus aussieht?“ kann über die<br />
RSV-Geschäftsstelle bezogen werden.<br />
In den kommenden Monaten<br />
sind weitere Informationsmaterialien<br />
geplant. Die Homepage des Arbeitskreises<br />
GEA wird ebenfalls das Thema<br />
aktuell und informativ erklären. Hier<br />
finden Interessierte und Fachleute<br />
gleichermaßen Informationen rund um<br />
die Entwässerungstechnik und speziell<br />
auch die Grundstücksentwässerung.<br />
Kontakt:<br />
RSV - Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />
Dipl.-Volkswirt Horst Zech,<br />
Eidechsenweg 2, D-49811 Lingen (Ems),<br />
Tel. (05963) 98108-77, Fax (05963) 98108-78,<br />
E-Mail: rsv-ev@t-online.de, www.rsv-ev.de<br />
Mario Brenner, Obmann des AK GEA, Thorsten<br />
Lingnau, <strong>Abwasser</strong>- Service Volkner, Mitglied des AK,<br />
Horst Zech, Geschäftsführer RSV e. V., Thorsten<br />
Stamm, Swietelsky Faber, Mitglied des AK (v.l.n.r.).<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 493
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
Legionellen in der Luft – Maßnahmen zur<br />
Risikominderung<br />
VDI-Expertenforum am 28. Mai 2014 im BMUB, Bonn gibt Antworten<br />
<strong>auf</strong> wichtige Fragen<br />
Die jüngsten Legionellen-In -<br />
fek tionen im nordrheinwestfälischen<br />
Warstein haben viele<br />
Fragen hervorgerufen. Die im <strong>Wasser</strong><br />
lebenden Bakterien lösen unter<br />
anderem Erkrankungen wie das<br />
Pontiac-Fieber oder die Legionellenpneumonie<br />
aus. Schätzungen zufolge<br />
gibt es jährlich 15 000 bis<br />
30 000 ambulant erworbene – das<br />
heißt nicht durch Krankenhausinfektionen<br />
verursachte – Lungenentzündungen<br />
durch Le gionellen.<br />
Zwar sind Legionellen infektionen<br />
meldepflichtig, aber nicht jede wird<br />
erkannt. Der VDI veranstaltet gemeinsam<br />
mit <strong>dem</strong> Bundesministerium<br />
für Umwelt, Natur schutz, Bau und<br />
Reaktor sicherheit (BMUB) sowie <strong>dem</strong><br />
Umweltbundesamt am 28. Mai 2014<br />
in Bonn ein Expertenforum zum<br />
Thema „Legionellen in der Luft –<br />
Maß nahmen zur Risikominderung“.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass<br />
der Infektionsweg immer lungengängige<br />
legionellenhaltige Aerosole<br />
sind. Eine mögliche Quelle sind<br />
Verdunstungskühlanlagen, wie sie<br />
in großer Zahl verwendet werden,<br />
um überschüssige Wärme aus Prozessen<br />
jeglicher Art abzuführen. Die<br />
Zahl der in Deutschland installierten<br />
Verdunstungskühlanlagen ist unbekannt,<br />
aber wenn man alle Anlagen,<br />
von den großen Kraftwerkskühltürmen<br />
bis hin zu kleinen Anlagen<br />
z. B. für Rechenzentren, zusammennimmt,<br />
darf man von mehr als einer<br />
Million Anlagen ausgehen.<br />
Verdunstungskühlanlagen dieser<br />
Art unterliegen bislang keiner Meldepflicht.<br />
Nur Großanlagen sind gut<br />
erkennbar; die vielen Klein- und<br />
Kleinstanlagen sind unscheinbar und<br />
nur <strong>auf</strong>findbar, wenn man weiß, wo<br />
man suchen muss. Entsprechend<br />
schwierig gestaltet sich die Suche<br />
nach der Quelle, wenn es zu Legionelleninfektionen<br />
kommt. Aufgrund<br />
eines aktuellen Beschlusses des<br />
Bundesrats sollen nun für die<br />
Errichtung und den Betrieb von<br />
Verdunstungskühlanlagen immissionsschutzrechtliche<br />
Regelungen erlassen<br />
werden (BRDrs. 795/13).<br />
Im Rahmen des Expertenforums<br />
„Legionellen in der Luft – Maßnahmen<br />
zur Risikominderung“ liefern<br />
ausgezeichnete Fachleute aktuelles<br />
Wissen zu folgenden Fragen:<br />
••<br />
Was sind Legionellen, wie beeinträchtigen<br />
sie den Menschen<br />
und wie wird eine Legionellenpneumonie<br />
diagnostiziert?<br />
••<br />
Wie findet man die Quellen von<br />
Legionelleninfektionen?<br />
••<br />
Welche Verantwortung hat der<br />
Betreiber?<br />
••<br />
Wie sieht der hygienisch einwandfreie<br />
– risikominimale –<br />
Betrieb aus?<br />
••<br />
Welche Konsequenzen sind aus<br />
den aktuellen Erkenntnissen zu<br />
ziehen?<br />
Als Bestandteil der Unterlagen<br />
erhält man die Entwürfe der Richtlinien<br />
VDI 2047 Blatt 2 „Rückkühlwerke;<br />
Sicherstellung des hygienegerechten<br />
Betriebs von Verdunstungskühlanlagen<br />
(VDI-Kühlturmregel)“<br />
und VDI 4250 Blatt 2 „Bioaerosole<br />
und biologische Agenzien; Umweltmedizinische<br />
Bewertung von<br />
Bio aerosol-Immissionen; Risiko beur<br />
teilung von legionellenhaltigen<br />
Aerosolen“.<br />
VDI-Expertenforum<br />
„Legionellen<br />
in der<br />
Luft – Maßnahmen<br />
zur Risikominderung”.<br />
© Baltimore Aircoil<br />
International nv<br />
Zum Expertenforum (Anmeldung)<br />
online unter:<br />
www.vdi.de/legionellen2014anmeldung<br />
Weitere Informationen:<br />
Dr. Isabelle Franzen-Reuter,<br />
Tel. (0211) 6214-268,<br />
Fax (0211) 6214-157,<br />
E-Mail: franzen-reuter@vdi.de,<br />
www.vdi.de/legionellen<br />
April 2014<br />
494 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
Krisenkommunikation in der Trinkwasserversorgung<br />
Die Trinkwasserverordnung lässt<br />
einigen Auslegungsspielraum.<br />
Bei mikrobiologischen und chemischen<br />
Belastungen kommt es<br />
deshalb immer wieder vor, dass<br />
<strong>Wasser</strong>versorger und Gesundheitsamt<br />
unterschiedliche Meinungen<br />
vertreten: Wie lange muss gechlort<br />
werden? Wie lange muss das Abkochgebot<br />
<strong>auf</strong>rechterhalten werden?<br />
Reicht eine UV-Anlage – oder<br />
muss kosten<strong>auf</strong>wendig eine Ultrafiltration<br />
eingebaut werden? Muss<br />
die lokale Trinkwasserversorgung<br />
<strong>auf</strong>grund der nicht beherrschbaren<br />
Kontamination <strong>auf</strong>gegeben werden,<br />
um sich an einen Fernwasserversorger<br />
anzuschließen? Die Meinungsverschiedenheiten<br />
werden gelegentlich<br />
sogar vor den Verwaltungsgerichten<br />
ausgetragen – was für alle Seiten zu<br />
unerfreulichen Schlagzeilen führt. Die<br />
Reibereien zwischen <strong>Wasser</strong>versorger<br />
und Gesundheitsamt sind alles<br />
andere als förderlich, wenn es gilt, die<br />
betroffenen Trinkwasserkonsumenten<br />
sachgerecht über die notwendigen<br />
Schritte bei einer Kontamination<br />
der Rohwasserressourcen und des<br />
Trinkwassers <strong>auf</strong>zuklären. Mit der<br />
Risiko- und Krisenkommunikation<br />
in der Trinkwasserversorgung beschäftigt<br />
sich in enger Zusammenarbeit<br />
mit <strong>Wasser</strong>versorgern und<br />
Gesundheitsämtern seit drei Jahren<br />
das BMFB-geförderte Forschungsprojekt<br />
„Präventives Risikomanagement<br />
in der Trinkwasserversorgung“<br />
(PRiMaT – siehe www.primat.tv). Am<br />
7. und 8. Mai wird bei der Thüringen<br />
<strong>Wasser</strong> GmbH in Erfurt der dritte PRi-<br />
MaT-Workshop stattfinden, wo nach<br />
Wegen gesucht werden soll, Missstimmungen<br />
und Kontroversen zwischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorger und Gesundheitsamt<br />
erst gar nicht ent stehen zu lassen. Ferner<br />
werden <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Workshop anhand<br />
von kritischen Praxisbeispielen weitere<br />
Herausforderungen der Risiko- und<br />
Krisenkommunikation zwischen <strong>Wasser</strong>versorgern,<br />
Gesundheitsämtern<br />
und kritischer Öffentlichkeit erörtert.<br />
Eingeladen sind <strong>Wasser</strong>werker und<br />
Mitarbeiter von Gesundheitsämtern,<br />
die schon unliebsame Erfahrungen<br />
mit einer aus <strong>dem</strong> Ruder gel<strong>auf</strong>enen<br />
Krisenkommunikation sammeln<br />
mussten – oder die es erst gar nicht<br />
dazu kommen lassen wollen. Dank<br />
der BMFB-Förderung ist die Teilnahme<br />
an <strong>dem</strong> Workshop kostenlos.<br />
Weitere Auskunft und Anmeldung:<br />
regioWASSER e.V.,<br />
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Mittwoch, 4. Juni 2014<br />
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Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und<br />
zeigen neue Trends in der Automatisierung <strong>auf</strong>. Die Messe wendet sich an<br />
alle Interessierten, die <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet der Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
sowie der Prozessautomation tätig sind.<br />
Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Workshops und der Imbiss<br />
sind für die Besucher kostenlos.<br />
Weitere Informationen finden Interessierte <strong>auf</strong> unserer Internetseite.<br />
www.meorga.de<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 495
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
Hitze, Hochwasser, Nitrat – drei Herausforderungen<br />
für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung von morgen<br />
Fachkonferenz IWW und <strong>Wasser</strong>verbandstag am 4. Juni 2014 in Hannover<br />
Ob Klimawandel oder besondere<br />
Launen des Wetters – Tatsache<br />
ist, dass in den letzten zwei Jahrzehnten<br />
außergewöhnlich oft die<br />
langjährigen Planungswerte zum<br />
Niederschlag, zur Dauer von Trockenperioden<br />
oder zur Häufigkeit von<br />
Hochwässern überschritten wurden.<br />
Steigende Nitratkonzentrationen sind<br />
in den meisten Regionen eine Folge<br />
übermäßiger Nährstoffeinträge aus<br />
der Landwirtschaft, die durch den<br />
Klimawandel bei längeren Vegetationsperioden<br />
noch zunehmen können.<br />
Die besondere Herausforderung<br />
liegt in der langfristigen Perspektive<br />
der öffentlichen Trinkwasserversorgung.<br />
Godehard Hennies, Geschäftsführer<br />
des <strong>Wasser</strong>verbandstages in<br />
Hannover stellt fest: „Grundwasserschonende<br />
Landwirtschaft, Anpassung<br />
der Aufbereitungstechnik und<br />
des Verteilungsnetzes gehen nicht<br />
von heute <strong>auf</strong> morgen.“<br />
Mittlerweile stehen leistungsfähige<br />
Prognoseinstrumente bereit,<br />
die die Änderungen im <strong>Wasser</strong>haushalt<br />
und der Lufttemperatur vorausberechnen<br />
sowie die Nitratkonzentrationen<br />
im Grundwasser für viele<br />
Grundwasserleiter modellieren können.<br />
Auf dieser Basis kann langfristig<br />
die Anpassung der regionalen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung und Landwirtschaft<br />
geplant werden. Doch auch<br />
für Dr. Wolf Merkel, Geschäftsführer<br />
des Forschungsinstituts IWW Zentrum<br />
<strong>Wasser</strong>, gibt es noch viele Fragen:<br />
„Wie gut sind die Prognosemodelle<br />
heute? Welche Erfahrungen haben<br />
<strong>Wasser</strong>versorger mit Prognosemodellen<br />
gemacht? Wie gehen<br />
ganz praktisch einzelne <strong>Wasser</strong>versorger<br />
mit <strong>Wasser</strong>konkurrenzen,<br />
steigenden Nitratkonzentrationen in<br />
ihren Grundwasserleitern oder extremen<br />
Hochwasserereignissen um?“<br />
Die Fachkonferenz „Hitze, Hochwasser,<br />
Nitrat: Drei Herausforderungen<br />
für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
von morgen“ am 4. Juni 2014<br />
im HCC Hannover Congress Centrum<br />
stellt das aktuelle Anpassungswissen<br />
vor: Hydrochemiker und Klimaforscher,<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaftler und<br />
<strong>Wasser</strong>versorger berichten vom Stand<br />
des Wissens und der praktischen<br />
Vorsorge gegen Nitrat im Grundwasser,<br />
beginnenden Verteilungskonflikten<br />
um die Grundwasserressourcen<br />
und den Schutz vor<br />
Hochwässern.<br />
Mit dieser Fachkonferenz<br />
sprechen die beiden Veranstalter,<br />
der <strong>Wasser</strong>verbandstag und das<br />
IWW, die Fachleute und Praktiker<br />
der <strong>Wasser</strong>versorgung und der<br />
Siedlungs wasserwirtschaft, die Umwelt-,<br />
Gesundheits- und <strong>Wasser</strong>wirtschaftsbehörden<br />
der Länder<br />
und des Bundes, Planungsbüros,<br />
die Kommunen und die Vertreter<br />
der Wissenschaft an.<br />
Anmeldungen und Programm:<br />
IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>,<br />
Frau Servatius/Frau Bonorden,<br />
Tel. (0208) 40303-102/-101,<br />
E-Mail: h.servatius@iww-online.de,<br />
s.bonorden@iww-online.de,<br />
www.iww-online.de<br />
Geballte Fachkompetenz: Beirat der acqua alta<br />
2014 gegründet<br />
Partner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unterstützen neue Veranstaltung<br />
der Messe Essen zu Hochwasserschutz<br />
In seiner konstituierenden Sitzung<br />
stellte der Fachbeirat der acqua<br />
alta die Weichen für die nächste<br />
Veranstaltung am 18. und 19. November<br />
2014, die erstmals in der<br />
Messe Essen stattfindet. Die Experten<br />
aus Wirtschaft, Politik und<br />
Wissenschaft waren sich einig: Konzeptionell<br />
soll sich die acqua alta<br />
stärker <strong>auf</strong> ihre Wurzeln zurückbesinnen.<br />
Das bedeutet: In erster Linie<br />
werden Fachkongress und begleitende<br />
Ausstellung in terdisziplinär<br />
die für Deutschland und die angrenzenden<br />
Staaten aktuellen Themen zu<br />
Hochwasserschutz, Klimafolgen und<br />
Katastrophenschutz beleuchten.<br />
Zum Fachbeirat der acqua alta<br />
gehören:<br />
••<br />
der Europaverband Hochwasserschutz<br />
e. V.,<br />
••<br />
die Stadtentwässerungsbetriebe<br />
Köln, die AöR – Hochwasserschutzzentrale<br />
Köln,<br />
••<br />
die Ruhr Universität Bochum (RUB),<br />
Lehrstuhl für Hydrologie, <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
und Umwelttechnik,<br />
••<br />
die MOBILDEICH GmbH,<br />
© neurolle – Rolf/pixelio.de<br />
April 2014<br />
496 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />
••<br />
die Technische Universität München<br />
(TUM),<br />
••<br />
die Bayerische Aka<strong>dem</strong>ie der Wissenschaften<br />
München, Kommission<br />
für Erdmessung und Glaziologie,<br />
••<br />
die RWTH AACHEN UNIVERSITY,<br />
Lehrstuhl und Institut für <strong>Wasser</strong>bau<br />
und <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
••<br />
der Deutscher Städte- und Gemeindebund<br />
e. V.,<br />
die BAUER Spezialtiefbau GmbH,<br />
der THW – Landesverband NRW,<br />
••<br />
die Feuerwehr Essen und das Ministerium<br />
für Klimaschutz, Umwelt,<br />
Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />
des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Kongress mit vier<br />
Schwerpunkten<br />
In der Fachbeiratssitzung wurden<br />
auch erste Inhalte des begleitenden<br />
Kongresses der acqua alta vor gestellt.<br />
Ein Thema wird die Klimaentwicklung<br />
und ihre Folgen <strong>auf</strong> nationaler und<br />
internationaler Ebene sein. Der zweite<br />
Kongressblock widmet sich <strong>dem</strong> mobilen<br />
und technischen Hochwasserschutz<br />
und der Hochwasserprävention.<br />
Der dritte Themenbereich hat das<br />
Motto „Flüssen mehr Raum geben“.<br />
Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft<br />
und Retentions flächen<br />
stehen hier im Fokus. Katastrophenschutz<br />
und -hilfe mit den Aspekten<br />
Koordination von frei willigen Helfern<br />
sowie Trinkwasserversorgung bilden<br />
den vierten Themenblock.<br />
acqua alta beteiligt sich an<br />
acqua alta alpina<br />
vom 12. bis 14. März 2014 findet die<br />
Kongressmesse acqua alta al pina in<br />
Salzburg statt. Die acqua alta präsentiert<br />
sich dort mit einem Stand. Das<br />
Projektteam der Hochwasserschutzmesse<br />
in formiert über die kommende<br />
Veranstaltung und steht bei Fragen<br />
zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.messe-essen.de<br />
www.wassertermine.de<br />
Seminar „Nürnberger <strong>Wasser</strong>wirtschaftstag 2014“<br />
Zum bereits zehnten Mal findet<br />
in diesem Jahr der Nürnberger<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaftstag in der kleinen<br />
Meistersingerhalle in Nürnberg statt.<br />
Am 26. Juni 2014 bietet diese Veranstaltung<br />
wiederum allen Fachleuten<br />
und Entscheidungsträgern aus Kommunen,<br />
Behörden und Ingenieurbüros<br />
die Gelegenheit, sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Gebiet der <strong>Wasser</strong>wirtschaft <strong>auf</strong> den<br />
neuesten Stand zu bringen.<br />
Eingeleitet werden die fachlichen<br />
Seminarreihen mit einem Festvortrag<br />
des Präsidenten des Bayerischen<br />
Landesamtes für Umwelt, Claus<br />
Kumutat. Anschließend gibt ein<br />
Vortrag zum Thema „Starkregen und<br />
urbane Sturzfluten“ einen Überblick<br />
über die Problemstellungen, die sich<br />
<strong>auf</strong>grund der Klimaveränderung ergeben.<br />
In zwei separaten Vortragsreihen<br />
wird anschließend über interessante<br />
Themen aus den Bereichen <strong>Abwasser</strong><br />
und Gewässer berichtet. Das Seminar<br />
<strong>Abwasser</strong> stellt Strategien zur<br />
Sanierung und Ertüchtigung von<br />
Kläranlagen im ländlichen Raum<br />
vor, informiert über praxiserprobte<br />
Beispiele bei der Betriebsoptimierung<br />
oder den aktuellen Stand<br />
zum Thema „Legionellen <strong>auf</strong> Kläranlagen“.<br />
Der Themenblock Kanal<br />
steht unter <strong>dem</strong> Schwerpunkt der<br />
Regenrückhaltebecken und Regenüberl<strong>auf</strong>becken.<br />
Die Seminarreihe Gewässer stellt<br />
zunächst die Frage „Hochwasser<br />
2013 – was haben wir gelernt?“ und<br />
versucht Antworten zu finden. Der<br />
Sachstand zum Sedimentmanagement<br />
und Erkenntnisse zur Gewässerverschlammung<br />
durch Ackererosion<br />
werden im zweiten Themenblock<br />
beleuchtet. Vom schwierigen Umgang<br />
mit Gewässern im urbanen Raum am<br />
Beispiel des Wöhrder Sees in Nürnberg<br />
berichtet der Themenblock zur Gewässerentwicklung.<br />
Informationen<br />
über den aktuellen Stand bei der Umsetzung<br />
der <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />
runden das Seminar ab.<br />
Begleitend zu den Seminarreihen<br />
findet auch dieses Jahr wieder eine<br />
Fachausstellung statt, bei der rund<br />
40 Firmen und Ingenieurbüros ihre<br />
Produkte und Dienstleistungen aus<br />
allen Bereichen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
präsentieren. Die Seminarpausen<br />
bieten wiederum eine gute Möglichkeit<br />
zu Beratung und Fach gesprächen.<br />
Das detaillierte Programm einschließlich<br />
der Anmel<strong>dem</strong>öglich keiten<br />
kann auch im Internet unter www.dwabayern.de<br />
abgerufen werden oder<br />
wird <strong>auf</strong> Wunsch gerne zugesandt.<br />
Kontakt:<br />
DWA-Landesverband Bayern,<br />
Friedenstraße 40, D-81671 München,<br />
Tel. (089) 233-62590,<br />
Fax (089) 233-62595,<br />
E-Mail: info@dwa-bayern.de,<br />
www.dwa-bayern.de<br />
Impressionen vom letzten Nürnberger<br />
<strong>Wasser</strong> wirtschaftstag.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 497
| NACHRICHTEN<br />
|<br />
Veranstaltungen<br />
MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme, Mess-,<br />
Regel- und Steuerungstechnik in Leverkusen<br />
MEORGA veranstaltet am 4. Juni 2014 in der Smidt-Arena in Leverkusen eine regionale<br />
Spezialmesse für Prozessleitsysteme, Mess-, Regel- und Steuerungstechnik<br />
Bei der Messe zeigen rund 120<br />
Fachfirmen der Mess-, Steuer-,<br />
Regel- und Automatisierungstechnik<br />
Geräte und Systeme, Engineering- und<br />
Serviceleistungen sowie neue Trends<br />
im Bereich der Automatisierung.<br />
Die regionale Messe: Produkte, Systeme und<br />
Informationen vor der Haustür.<br />
Die Messe wendet sich an Fachleute<br />
und Entscheidungsträger, die<br />
in ihren Unternehmen für die Optimierung<br />
der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette verantwortlich<br />
sind. Der Eintritt zur Messe und die<br />
Teilnahme an den Workshops sind für<br />
die Besucher kostenlos und sollen<br />
ihnen Informationen und interessante<br />
Gespräche ohne Hektik oder<br />
Zeitdruck ermöglichen.<br />
MEORGA organisiert seit mehreren<br />
Jahren mit großem Erfolg regionale<br />
Spezialmessen für die Mess-,<br />
Steuerungs-, Regelungs- und Automatisierungstechnik.<br />
Durch den<br />
wachsenden Kostendruck in den<br />
Unternehmen und die damit einhergehenden<br />
Restriktionen bei Dienstreisen<br />
finden lokale Messen – vor der<br />
Haustür – immer größeren Anklang<br />
und sind ein Gewinn für Aussteller<br />
wie für Besucher. Sowohl die Anzahl<br />
der Aussteller, als auch die der Besucher<br />
der von MEORGA organisierten<br />
Messen hat sich in den letzten drei<br />
Jahren mehr als vervierfacht.<br />
Kontakt:<br />
MEORGA GmbH,<br />
Sportplatzstraße 27, D-66809 Nalbach,<br />
Tel. (06838) 8960035, Fax (06838) 983292,<br />
E-Mail: info@meorga.de, www.meorga.de<br />
S1 / 2013<br />
Volume 154<br />
INTERNATIONAL<br />
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ISSN 0016-3651<br />
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2/2014<br />
Jahrgang 155<br />
Established in 1858, »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« is regarded<br />
as the leading publication for water and wastewater<br />
technology and science – including water production,<br />
water supply, pollution control, water purification and<br />
sewage engineering.<br />
It‘s more than just content: The journal is a publication<br />
of several federations and trade associations. It comprises<br />
scientific papers and contributions re viewed by experts, offers<br />
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publishes subject laws and rules.<br />
In other words: »<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong>« opens a direct way to<br />
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Spoerel@di-verlag.de<br />
Phone: +49 89 203 53 66-22<br />
Fax: +49 89 203 53 66-99
Leute | NACHRICHTEN |<br />
Trauer um Hans G. Huber<br />
Plötzlich und unerwartet ist am<br />
15. März 2014 der Aufsichtsratsvorsitzender<br />
und Seniorchef Dr.-Ing.<br />
E.h. Hans G. Huber im Alter von<br />
71 Jahren verstorben.<br />
Er hat seit seinem Eintritt in den<br />
elterlichen Betrieb im Jahr 1967 das<br />
Unternehmen und den Aufbau der<br />
HUBER-Gruppe maßgeblich geprägt.<br />
Zielstrebig und konsequent hat er die<br />
Entwicklung des Unternehmens zum<br />
weltweit führenden Umwelttechnikunternehmen<br />
und zum Lösungsanbieter<br />
für die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
vorangetrieben.<br />
Hans Huber studierte von 1961<br />
bis 1967 an der Technischen Universität<br />
München Verfahrenstechnik. Er<br />
übernahm 1967 gemeinsam mit seinem<br />
Bruder Karl-Josef die Geschäftsführung<br />
des seit über 130 Jahren<br />
bestehenden Familienunternehmens<br />
Hans Huber GmbH (ab 2003 Hans<br />
Huber AG, seit 2009 Huber SE). Die<br />
Konzentration <strong>auf</strong> Entwicklung, Produktion<br />
und Vertrieb von Maschinen<br />
und Anlagen zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
sowie die konsequente<br />
Positionierung als Lösungsanbieter<br />
für die Behandlung von <strong>Wasser</strong>,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Schlamm verdankt<br />
das Unternehmen seinen Impulsen.<br />
Auch der in den letzten Jahrzehnten<br />
erfolgte Ausbau zum weltweit tätigen<br />
Unternehmen geht vor allem<br />
<strong>auf</strong> sein Engagement zurück.<br />
Neben seiner unternehmerischen<br />
Tätigkeit engagierte sich der Seniorchef<br />
in zahlreichen Ehrenämtern<br />
und war aktives Mitglied in vielen<br />
nationalen und internationalen Verbänden.<br />
Er wurde mit zahlreichen<br />
Auszeichnungen geehrt, die er stets<br />
auch als Anerkennung für das Unternehmen<br />
und seine Mitarbeiter<br />
verstand. Unter anderem erhielt er<br />
den deutschen Umweltpreis, die<br />
Umweltmedaille des Freistaates<br />
Bayern und das Bundesverdienstkreuz<br />
sowie den Bayerischen Verdienstorden.<br />
Seit der Gründung des Umweltcluster<br />
Bayern im Jahr wirkte er<br />
bis 2013 als Clustersprecher und<br />
wurde zuletzt zum Ehrenclustersprecher<br />
ernannt. Im Oktober 2007<br />
wurde Dr. Huber für seine außergewöhnlichen<br />
Leistungen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet<br />
des technischen Umweltschutzes<br />
die Ehrendoktorwürde der Technischen<br />
Universität München verliehen.<br />
Er war 2006 Initiator für die<br />
Gründung der „Huber Technology<br />
Stiftung“, deren Ziel es ist, das Bewusstsein<br />
um „das Element <strong>Wasser</strong>“<br />
in der Öffentlichkeit zu erhöhen<br />
sowie den Nachhaltigkeitsgedanken<br />
zu symbolisieren.<br />
„Sein Verlust macht uns tief<br />
betroffen. Seine Persönlichkeit und<br />
Lebensleistung werden in der<br />
Geschichte unseres Unternehmens<br />
und unserer Firmengruppe einen<br />
Ehrenplatz einnehmen und für<br />
immer unsere Arbeit prägen. Unser<br />
Mitgefühl gilt vor allem der Familie<br />
und den engsten Angehörigen.“<br />
Vorstand und Betriebsrat<br />
der HUBER SE, Berching<br />
Dr. Fritz Holzwarth neuer Geschäftsführer des<br />
Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />
Dr. Fritz Holzwarth ist seit <strong>dem</strong><br />
1. März 2014 neuer Geschäftsführer<br />
des Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />
Er hat das Amt vom langjährigen<br />
Geschäftsführer Arnd Böhme übernommen.<br />
Dr. Fritz Holzwarth war<br />
seit 1991 beim Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
(BMU, seit Dezember 2013<br />
BMUB) tätig und leitete seit 1996<br />
die Unterabteilung <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />
Er war an führender Stelle in zahlreichen<br />
wasserwirtschaftlichen Ämtern<br />
<strong>auf</strong> Bundesebene sowie europäischer<br />
und globaler Ebene für die<br />
Binnengewässer und den Meeresschutz<br />
zuständig.<br />
Dr. Fritz Holzwarth zu seinem neuen<br />
Amt: „Als Geschäftsführer des Vereins<br />
WASSER BERLIN e. V. möchte ich an<br />
der Erfolgsgeschichte der Messe<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
konstruktiv mitwirken.“<br />
Der Verein WASSER BERLIN e. V.<br />
vereinigt unter seinem Dach<br />
23 Mitglieder. Dabei handelt es sich<br />
um Verbände und Institu tionen der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Sein Vorstandsvorsitzender<br />
ist Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender<br />
der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe.<br />
Seit seiner Gründung im<br />
Jahr 1963 hat der Verein WASSER<br />
BERLIN e. V. mithilfe seiner Mitglieder<br />
WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />
bekannt gemacht. Er organisiert<br />
und veranstaltet den WBI-Kongress.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 499
| RECHT UND REGELWERK<br />
|<br />
Neues DWA-Arbeitsblatt erschienen<br />
Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />
Zur statischen Berechnung von<br />
Vortriebsrohren haben die<br />
Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />
(DWA) und der DVGW das Arbeitsblatt<br />
DWA-A 161 bzw. DVGW<br />
GW 312 überarbeitet. Für die Neufassung<br />
wurden die bodenmechanischen<br />
Modellvorstellungen überprüft<br />
und <strong>dem</strong> derzeitigen Erkenntnisstand<br />
angepasst.<br />
Die überarbeitete Fassung enthält<br />
folgende Änderungen und Ergänzungen:<br />
••<br />
Kunststoffe wurden als Rohrwerkstoffe<br />
zur Anwendung beim<br />
Vortrieb <strong>auf</strong>genommen.<br />
••<br />
Für die steuerbaren und nichtsteuerbaren<br />
Verfahren (vgl.<br />
DWA-A 125 bzw. DVGW GW 304)<br />
wurden die maßgebenden Belastungszustände<br />
(Einwirkungen)<br />
detailliert angegeben.<br />
••<br />
Die Ermittlung von Bodenkennwerten<br />
für Locker- und Festgestein<br />
wurde überarbeitet. Für die<br />
Anpassung der Bodenkennwerte<br />
eines geotechnischen Berichts<br />
an die spezielle Situation des<br />
Vortriebs werden Faktoren als<br />
Richtwerte angegeben. Die Bodenkennwerte<br />
sowie die bodenmechanischen<br />
Kenngrößen, mit<br />
denen die Erdlast weiterhin nach<br />
<strong>dem</strong> Silomodell ermittelt wird,<br />
werden in Abhängigkeiten von<br />
der Lagerungsdichte bzw. Konsistenz<br />
der Böden als Richtwerte<br />
angegeben.<br />
••<br />
Die Beschreibung der Belastungsfälle<br />
wurde an das Arbeitsblatt<br />
ATV-DVWK-A 127 angepasst.<br />
••<br />
Die Mindestschnittkraftbemessung<br />
zur Berücksichtigung von<br />
Führungskräften (bisher nur für<br />
den geradlinigen Vortrieb geregelt)<br />
wurde für Kurvenfahrten<br />
ergänzt.<br />
••<br />
Für Wanddicken/Radius-Verhältnisse<br />
wurden zusätzlich Mindestwerte<br />
angegeben.<br />
••<br />
Auch für gekrümmte Trassen<br />
wurden für die zulässigen Axialkräfte<br />
beim Vortrieb Formeln<br />
entwickelt, die Steuerbewegungen<br />
sowie zulässige Toleranzen<br />
für die Rechtwinkligkeit der Stirnflächen<br />
der Rohre berücksichtigen.<br />
••<br />
Für die Druckübertragungsringe<br />
wurden Empfehlungen zur Ermittlung<br />
des Druckspannungs-<br />
Stauchungsverhaltens unter zyklischer<br />
Belastung sowie Anhaltswerte<br />
für die E-Moduln der<br />
Druckübertragungsringe angegeben.<br />
••<br />
Für Vortriebsrohre im Festgestein<br />
und Übergangsbereich (Lockergestein/Festgestein)<br />
wurden Angaben<br />
für Belastungen quer zur<br />
Rohrachse und für das mögliche<br />
rechnerische Auflager des Rohres<br />
gemacht.<br />
••<br />
Punktlasten können je nach<br />
Bodenart oder Einbauverfahren<br />
<strong>auf</strong>treten. Für Punktlasten wurden<br />
keine konkreten Annahmen,<br />
mechanische Modelle und Einwirkungen<br />
angegeben. Hierzu<br />
sollten bei Bedarf besondere<br />
Überlegungen angestellt werden.<br />
••<br />
Für fluidgefüllte Druckübertragungsringe<br />
wurden die erforderlichen<br />
Nachweise zusammengestellt.<br />
••<br />
Die Stabilitätsnachweise in der<br />
Querrichtung der Rohre wurden<br />
mit Vereinfachungen den Festlegungen<br />
in Arbeitsblatt ATV-<br />
DVWK-A 127 angepasst und<br />
durch den Nachweis in axialer<br />
Richtung ergänzt.<br />
••<br />
Der Nachweis der Vergleichsspannungen<br />
wurde für anisotrope<br />
Werkstoffe mit unterschiedlichen<br />
Zug- und Druckfestigkeiten erweitert.<br />
••<br />
Die in der 1. Auflage enthaltenen<br />
Bemessungstabellen für<br />
Stahlrohre wurden nicht beibehalten.<br />
••<br />
Die Nachweise gegen Ermüdung<br />
unter nicht vorwiegend ruhenden<br />
Lasten wurden überarbeitet.<br />
••<br />
Druck- und zugkraftschlüssige Verbindungen<br />
wurden <strong>auf</strong>genommen.<br />
••<br />
Das Arbeitsblatt wurde <strong>auf</strong> das<br />
Teilsicherheitskonzept umgestellt.<br />
••<br />
Bei Verkehrslasten wird der horizontale<br />
Anteil berücksichtigt.<br />
••<br />
Für die Straßenverkehrslasten<br />
wird der DIN-Fachbericht 101<br />
zugrunde gelegt. Die bisherigen<br />
Straßenverkehrslasten SLW60,<br />
SLW30 und LKW12 entfallen.<br />
••<br />
Für die Eisenbahnverkehrslasten<br />
(LM 71) wurden dynamische<br />
Stoßbeiwerte nach <strong>dem</strong> DIN-<br />
Fachbericht 101 angegeben.<br />
••<br />
Beim Ermüdungsnachweis unter<br />
nicht vorwiegend ruhender Belastung<br />
darf der dynamische<br />
Spannungsanteil unter Berücksichtigung<br />
des horizontalen<br />
Erddrucks aus Verkehr berechnet<br />
werden. Die zulässige Schwingbreite<br />
2σ A muss für jeden Werkstoff<br />
mithilfe von Wöhler- Kurven<br />
ermittelt werden. Bei Eisenbahnverkehrslasten<br />
muss die zulässige<br />
Schwingbreite 2σ A für 1 × 10 8<br />
Lastwechsel und bei den anderen<br />
Verkehrslasten für 2 × 10 6 Lastwechsel<br />
bestimmt werden.<br />
In Arbeit befindet sich derzeit<br />
ein eigenständiges Arbeitsblatt DWA-<br />
A 127-10, in <strong>dem</strong> Kennwerte der Rohrwerkstoffe<br />
zur statischen Berechnung<br />
von Vortriebsrohren, <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />
und -kanälen festgeschrieben<br />
werden. Bis zum Erscheinen dieses Arbeitsblattes<br />
bleibt der Anhang A des<br />
April 2014<br />
500 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| RECHT UND REGELWERK |<br />
Arbeitsblattes DWA-A 161 gültig. Der<br />
Anwender muss daher im Einzelfall<br />
prüfen, ob die angegebenen Werkstoffkennwerte,<br />
speziell bei den<br />
Kunststoffrohren, zutreffend sind.<br />
Zielgruppe des Arbeitsblattes sind<br />
die mit der statischen Berechnung von<br />
Vortriebsrohren und Planung von grabenlosen<br />
Baumaßnahmen befassten<br />
Fachleute in Kommunen, Verbänden,<br />
Planungsbüros und Behörden.<br />
Information:<br />
März 2014, 99 Seiten,<br />
ISBN 978-3-942964-88-3,<br />
Ladenpreis: 83 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder:<br />
66,40 Euro<br />
Herausgeber und Vertrieb:<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-333,<br />
Fax (02242) 872-100,<br />
E-Mail: info@dwa.de,<br />
DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />
Aufruf zur Stellungnahme<br />
Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 704: Betriebsmethoden für die <strong>Abwasser</strong>analytik<br />
Die Deutsche Vereinigung für<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V. (DWA) stellt den Entwurf<br />
des Arbeitsblatts DWA-A 704 zur<br />
Diskussion. Die überarbeitete Fassung<br />
des Arbeitsblatts zu „Betriebsmethoden<br />
für die <strong>Abwasser</strong>analytik“<br />
definiert Randbedingungen, die<br />
es <strong>dem</strong> Anwender ermöglichen,<br />
seine Betriebsanalytik qualitätsgesichert<br />
und gut dokumentiert zu<br />
kontrollieren.<br />
Bei der überwiegenden Zahl der<br />
öffentlichen und industriellen <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />
übernimmt das Betriebspersonal<br />
die Selbstüberwachung.<br />
Unter <strong>dem</strong> Begriff Betriebsanalytik<br />
werden hierzu Messverfahren<br />
angewandt: die Betriebsmethoden<br />
für die Analytik im Betriebslabor und<br />
die Prozessanalytik für kontinuierliche<br />
Messungen <strong>auf</strong> der Anlage.<br />
Um die analytische Qualitätssicherung<br />
zu vervollständigen,<br />
wurde in das nun vorliegende<br />
Arbeitsblatt neben der Labor- auch<br />
die Prozessanalytik einbezogen. Mit<br />
DWA-A 704 existiert nun ein praxisnaher<br />
Rahmen für die gesamte<br />
Betriebsanalytik. Die Anforderungen<br />
des Arbeitsblattes wurden dabei<br />
so gestaltet, dass bei minimalem<br />
Aufwand maximale Qualität erzielt<br />
wird.<br />
Das Arbeitsblatt beinhaltet<br />
Musterkarten zur internen Qualitätskontrolle<br />
(IQK-Karten) mit Beispielen<br />
aus kommunalen und industriellen<br />
<strong>Abwasser</strong>anlagen inklusive ausführlicher<br />
Erläuterungen. Die insgesamt<br />
zwölf IQK-Karten stellen Bausteine<br />
dar, die je nach Anforderungen der<br />
betreffenden Anlage individuell<br />
zusammengestellt werden können.<br />
Vorgefertigte IQK-Karten (Tabellen)<br />
stehen als Excel-Anwendungen zur<br />
Verfügung, die zur Dokumentation<br />
der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />
dienen. Der Anwender kann <strong>auf</strong><br />
diese Tabellen zurückgreifen und<br />
sie seinen Anforderungen gemäß<br />
anpassen.<br />
Das Arbeitsblatt richtet sich an<br />
Betreiber und Betriebspersonal<br />
kommunaler und industrieller <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />
sowie an die für den<br />
Vollzug der Überwachung zuständigen<br />
Behörden.<br />
Frist zur Stellungnahme:<br />
Hinweise und Anregungen zu dieser Thematik<br />
nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle entgegen.<br />
Das Arbeitsblatt DWA-A 704 wird bis zum<br />
15. Juni 2014 öffentlich zur Diskussion gestellt.<br />
Stellungnahmen bitte schriftlich, möglichst<br />
in digitaler Form, an:<br />
DWA-Bundesgeschäftsstelle,<br />
Dr. Stefanie Budewig,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-144,<br />
E-Mail: budewig@dwa.de<br />
Eine digitale Vorlage für Stellungnahmen<br />
befindet sich unter:<br />
http://de.dwa.de/themen.html<br />
Information:<br />
März 2014, 70 Seiten,<br />
ISBN 978-3-944328-45-4,<br />
Ladenpreis: 66 Euro,<br />
fördernde DWA-Mitglieder: 52,80 Euro<br />
Herausgeber und Vertrieb:<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />
<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.,<br />
Theodor-Heuss-Allee 17,<br />
D-53773 Hennef,<br />
Tel. (02242) 872-333,<br />
Fax (02242) 872-100,<br />
E-Mail: info@dwa.de,<br />
DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 501
| RECHT UND REGELWERK<br />
|<br />
Ankündigung zur Fortschreibung des<br />
DVGW Regelwerks<br />
Ankündigung zur Erarbeitung von Regelwerken gemäß GW 100<br />
W 399: Versorgungsstörungen/-unterbrechungen – Ermittlung<br />
••<br />
W 460 M: Trinkwasserbehälter – Systembehälter<br />
Ankündigung zur Überarbeitung von Regelwerken gemäß GW 100<br />
• W 1100 M: Benchmarking in der <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />
•<br />
Fernüberwachung<br />
•<br />
• GW 10 A: Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus Stahl –<br />
• GW 16 A: Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus Stahl –<br />
Inbetriebnahme und Überwachung<br />
Bei Rückfragen bitte wenden an: DVGW, Josef-Wirmer-Straße 1-3, D-53123 Bonn, www.dvgw.de<br />
Recht und Regelwerk<br />
Zurückgezogene Regelwerke<br />
Folgende Regelwerke wurden zurückgezogen:<br />
AfK 1<br />
AfK 2<br />
AfK 5<br />
AfK 3<br />
AfK 10<br />
AfK 11<br />
Kathodischer Korrosionsschutz in Mantelrohren im Kreuzungsbereich mit<br />
Verkehrswegen Produktrohre aus Stahl im Vortriebsverfahren<br />
Beeinflussung von unterirdischen metallischen Anlagen durch Streuströme<br />
von Gleichstromanlagen<br />
Kathodischer Korrosionsschutz in Verbindung mit explosionsgefährdeten<br />
Bereichen<br />
Maßnahmen beim Bau und Betrieb von Rohrleitungen im Einfluss bereich<br />
von Hochspannungs-Drehstromanlagen und Wechselstrom-Bahnanlagen<br />
Verfahren zum Nachweis der Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes<br />
an erdverlegten Rohrleitungen<br />
Beurteilung der Korrosionsgefährdung durch Wechselstrom bei kathodisch<br />
geschützten Stahlrohrleitungen und Schutzmaßnahmen<br />
11/2006 Wird ersetzt durch<br />
GW 20<br />
11/2009 Wird ersetzt durch<br />
GW 21<br />
07/2010 Wird ersetzt durch<br />
GW 24<br />
11/2007 Wird ersetzt durch<br />
GW 22<br />
08/2000 Wird ersetzt durch<br />
GW 27<br />
02/2012 Wird ersetzt durch<br />
GW 28<br />
Regelwerk Gas / <strong>Wasser</strong><br />
Technische Prüfgrundlagen DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW 393 DVGW Regelwerks-<br />
„paket“ zu „Rohrverbindungen aus Kupfer in der Gas- und Trinkwasser-Installation“ erschienen<br />
Nach<strong>dem</strong> im Mai 2012 das DVGW<br />
Arbeitsblatt GW 2 erschienen<br />
ist, welches das Verbinden von Kupferrohren<br />
in Gas- und Trinkwasser-<br />
Installationen innerhalb von Gebäuden<br />
beschreibt, liegen nun technische<br />
Prüfgrundlagen für die<br />
entsprechenden Bauteile und Hilfsstoffe<br />
als Entwurf vor.<br />
April 2014<br />
502 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| RECHT UND REGELWERK |<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
Die technische Prüfgrundlage GW 6 beschreibt<br />
Anforderungen und Prüfungen an Löt-, Übergangsund<br />
Gewindefittings. Neben Anforderungen an die<br />
Maße und Dimensionen der Fittings sowie der Lötund<br />
Gewindeanschlüsse werden, speziell für die<br />
Anwendung im Trinkwasser, hygienische Anforderungen<br />
an die verwendeten Werkstoffe gestellt.<br />
Die Anforderungen und Prüfungen aus GW 6<br />
finden sich analog in GW 8 für Kapillarlötfittings aus<br />
Kupfer. Sowohl GW 6 als auch GW 8 wurden im Zuge<br />
der Überarbeitung an die aktuellen Entwicklungen<br />
in der europäischen Normung angepasst.<br />
Die technische Prüfgrundlage GW 7 beschreibt<br />
Anforderungen und Prüfungen an Hart- und Weichlote<br />
(einschließlich Weichlotpasten) sowie Flussmittel<br />
<strong>auf</strong> Basis von europäischen Normen. Zusätzlich<br />
beschreibt die Prüfgrundlage Anforderungen an die<br />
hygienische Eignung sowie die Wirksamkeit dieser<br />
zusätzlichen Werk- bzw. Hilfsstoffe. Darüber hinaus<br />
werden Angaben zur Baumusterprüfung und den<br />
Überwachungsverfahren in der Eigen- und Fremdüberwachung<br />
formuliert.<br />
Abgerundet wird das Regelwerks-„paket“ durch<br />
die technische Prüfgrundlage GW 393, die für<br />
Verlängerungen aus Kupferlegierungen mit Gewinden<br />
nach DIN EN 10226-1, kegelige Außengewinde<br />
R (1:16), zylindrische Innengewinde Rp für<br />
die Verwendung in den Anwendungsbereichen der<br />
DIN EN 806, DIN 1988 sowie DVGW-Arbeitsblatt<br />
G 600 (TRGI) und TRF gilt. Neben Anforderungen an<br />
die verwendeten Werkstoffe werden im Wesentlichen<br />
Baumaße und Dimensionen spezifiziert.<br />
Die technischen Prüfgrundlagen DVGW GW 6,<br />
GW 7, GW 8 und GW 393 wurden im Projektkreis<br />
„Kupferrohre“ in Zusammenarbeit der technischen<br />
Komitees „Rohre und Rohrverbindungen“ und „Bauteile<br />
und Hilfsstoffe – Gas“ erarbeitet.<br />
Die Regelwerke können separat bezogen werden<br />
bei der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Josef-Wirmer-Straße 3,<br />
D-53123 Bonn, E-Mail: info@wvgw.de, www.wvgw.de<br />
Preis:<br />
GW 6: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />
und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 7: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />
und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 8: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />
und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />
GW 393: € 17,61+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />
und € 23,49 für Nichtmitglieder.<br />
<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> erscheint in der DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 503
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
<strong>Wasser</strong>zähler <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Prüfstand</strong> –<br />
Sind die vorgeschriebenen Eichfristen<br />
noch zeitgemäß?<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung, <strong>Wasser</strong>zähler, Wohnungswasserzähler, Hauswasserzähler, Eichfrist,<br />
Nutzungsdauer<br />
Henning Schonlau und Henning Rubach<br />
Durch Einführung der Wohnungswasserzähler ist die<br />
Anzahl der <strong>Wasser</strong>zähler in den letzten Jahren stark<br />
gestiegen. Gleichzeitig geht der <strong>Wasser</strong>verbrauch pro<br />
Wohneinheit deutlich zurück. Es wird somit immer<br />
weniger <strong>Wasser</strong> mit immer mehr <strong>Wasser</strong>zählern gemessen.<br />
Der wirtschaftliche Gesamt<strong>auf</strong>wand des<br />
Zählerwechsels ist mittlerweile immens und auch für<br />
den einzelnen Normalverbraucher ist der letztlich<br />
vom Kunden zu tragende Aufwand nicht mehr mit<br />
der wirtschaftlichen Bedeutung von Messungenauigkeit<br />
zu begründen. Ein internationaler Vergleich<br />
zeigt, dass trotz Einbaus gleicher Zähler in Europa,<br />
diese im Großteil Europas deutlich länger genutzt<br />
werden dürfen. Der hieraus entstehende wirtschaftliche<br />
Nachteil wird vor allem von der großen Gruppe<br />
der Kunden mit kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit niedrigen<br />
Verbräuchen getragen.<br />
Water Meters at Test Plant – Do Prescribed Calibration<br />
Terms Still fit?<br />
With implementation of domestic water meters for<br />
flats, the number of water meters increased rapidly<br />
over the last years. Contrarily, water usage constantly<br />
decreased during that time, resulting in a huge number<br />
of water meters that are operated to measure less<br />
and less water. The following analysis shows that the<br />
costs for changing water meters every 5–6 years exceed<br />
the calculated financial risk of incorrect water<br />
meters by far. A comparison between Germany and<br />
other countries <strong>dem</strong>onstrates that MID certified water<br />
meters could be operated for a much longer lifetime<br />
than practiced today in Germany. The economic disadvantage<br />
that goes along with short operation cycles<br />
mainly affects customers with small water meters<br />
and low consumption.<br />
1. Eichrecht für <strong>Wasser</strong>zähler<br />
Das deutsche Eichrecht [1] unterscheidet Kalt- und<br />
Warmwasserzähler und sieht dabei unterschiedliche<br />
Wechselturni vor: Bei Kaltwasserzählern beträgt die Gültigkeitsdauer<br />
der Eichung sechs Jahre, bei Warmwasserzählern<br />
lediglich fünf Jahre. Auch die nach europäischem<br />
Recht [2] festgelegten zulässigen Eichfehlergrenzen<br />
unterscheiden sich. So gilt für den oberen<br />
Belastungsbereich – in <strong>dem</strong> bei korrekt dimensionierten<br />
Zählern mit Abstand das meiste <strong>Wasser</strong> abgegeben wird<br />
– für Kaltwasserzähler eine Fehlergrenze von 2 % und für<br />
Warmwasserzähler eine Fehlergrenze von 3 %. In <strong>dem</strong>,<br />
infolge der Regelungen aus MID [2] mittlerweile verkleinerten<br />
Rahmen des unteren Belastungsbereichs ist<br />
eine Eichfehlergrenze von 5 % erlaubt. Die Verkehrsfehlergrenze,<br />
also die tolerierte Ungenauigkeit nach Einbau,<br />
beträgt jeweils das Doppelte der Eichfehlergrenze.<br />
Für Kaltwasserzähler kann die pauschale Eichfrist<br />
mithilfe des sogenannten Stichprobenverfahrens um<br />
drei Jahre verlängert werden [3]. Zähler gleicher Größe,<br />
metrologischer Klasse und Bauartzulassung werden dabei<br />
zu Losen zusammengefasst. In einem Los wird eine<br />
Stichprobe (0,5–5 %) definiert, die dann mittels definiertem<br />
Verfahren überprüft wird. Weisen weniger als 1-5 %<br />
(je nach Losgröße) der untersuchten <strong>Wasser</strong>zähler eine<br />
Messabweichung größer als 3 % (im oberen Belastungsbereich)<br />
bzw. größer 8 % (im unteren Belastungsbereich)<br />
<strong>auf</strong>, so gilt die gesamte Probe als bestanden.<br />
Das Stichprobenverfahren ist ein sehr guter Ansatz,<br />
um wirtschaftliche <strong>Wasser</strong>zählerwechslungen zu ermöglichen.<br />
Leider weist das bisherige Stichprobenverfahren<br />
in seiner bestehenden Form einige gravierende<br />
Nachteile für die Praxis <strong>auf</strong>:<br />
1. Obwohl bei Kaltwasserzählern und bei Wärmezählern<br />
die gleiche Technik (Flügelradzähler) wie bei<br />
Warmwasserzählern zugelassen ist und bei den ersteren<br />
im Normalfall ein deutlich größerer Wert gemessen<br />
und abgerechnet wird, darf bei diesen Zählern<br />
ein Stichprobenverfahren angewendet werden<br />
[4], bei Warmwasserzählern hingegen nicht. Hier<br />
April 2014<br />
504 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />
muss das Stichprobenverfahren auch für Warmwasserzähler<br />
geöffnet werden.<br />
2. Seit der verpflichtenden Einführung von Wohnungswasserzählern<br />
ist deren Anzahl deutlich angestiegen.<br />
HAMBURG WASSER hat in diese Entwicklung<br />
einen guten Einblick, da in Hamburg ein Großteil<br />
(geschätzt ca. 50–70 %) der Wohnungswasserzähler<br />
vom Versorger betrieben werden. Alleine dieser Anteil<br />
an Wohnungswasserzählern hat bei HAMBURG<br />
WASSER schon ausgereicht, um zu einer Verfünffachung<br />
der Gesamtanzahl an <strong>Wasser</strong>zählern (Bild 1,<br />
grüne Kurve) zu führen! Es kann daher davon ausgegangen<br />
werden, dass zumindest in städtischen Gebieten<br />
die Anzahl der Wohnungswasserzähler mittlerweile<br />
deutlich überwiegt. Wohnungswasserzähler<br />
sind meist Unterputzzähler, bei denen beim Zählertausch<br />
lediglich die Messkapsel gewechselt wird. Für<br />
das Stichprobenverfahren müsste nach heutiger Regelung<br />
der komplette Zähler und nicht nur die Messkapsel<br />
getauscht werden, sodass die unterputz eingebauten<br />
Wohnungswasserzähler auch im Bereich<br />
der Kaltwasserzähler praktisch vom Stichprobenverfahren<br />
ausgeschlossen sind. Da über das Stichprobenverfahren,<br />
genauso wie bei der Ersteichung, die<br />
Korrektheit der Messkapseln nachgewiesen wird, ist<br />
der Ausschluss von Messkapseln vom Stichprobenverfahren<br />
inkonsequent und unverständlich.<br />
3. Das Stichprobenverfahren überführt den kontinuierlichen<br />
Arbeitsprozess „<strong>Wasser</strong>zählerwechsel“ in einen<br />
Prozess mit Stoßbelastungen. Dies ist für einen<br />
wirtschaftlichen Betriebsabl<strong>auf</strong> mit festangestellten<br />
Mitarbeitern sehr nachteilig, da kaum organisierbar.<br />
Insofern ist da, wo es technisch vertretbar ist, eine<br />
Verlängerung der pauschalen Wechselturni einem<br />
regelmäßig bestandenen Stichprobenverfahren vorzuziehen.<br />
Die zuvor genannten Punkte führen bei HAMBURG<br />
WASSER dazu, dass etwa 75 % der <strong>Wasser</strong>zähler bisher<br />
vom Stichprobenverfahren ausgeschlossen sind und es<br />
bei weiteren 10 % betrieblich bzw. wirtschaftlich unsinnig<br />
wäre, ein Stichprobenverfahren einzusetzen.<br />
2. <strong>Wasser</strong>zähler und <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />
In der Praxis werden Hauswasserzähler (HWZ) und Wohnungswasserzähler<br />
(WWZ) unterschieden. In Hamburg<br />
sind etwa 90 % aller Hauswasserzähler kleine Zähler von<br />
der Größe Q 3 4 bzw. Q n 2,5. Wohnungswasserzähler sind<br />
üblicherweise kleine Unterputzzähler mit Messkapseln<br />
Q 3 2,5 bzw. Q n 1,5 (in Hamburg über 99 %). Gelegentlich,<br />
z. B. bei Kleingewerbe, werden auch Q 3 4 bzw. Q n 2,5 als<br />
Wohnungswasserzähler eingesetzt.<br />
Hauswasserzähler werden zwischen der Anschlussarmatur<br />
<strong>auf</strong> der Versorgungsleitung und der Hausinstallation<br />
angeordnet und erfassen somit die gesamte <strong>Wasser</strong>entnahme<br />
im Haus. Hauswasserzähler werden vom<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch pro Haushalt und<br />
Zähleranzahl bezogen <strong>auf</strong> das Jahr 1990 [%]<br />
500%<br />
450%<br />
400%<br />
350%<br />
300%<br />
250%<br />
200%<br />
150%<br />
100%<br />
50%<br />
0<br />
1990 1995 2000 2005 2010<br />
Jahr<br />
Verbrauch pro Haushalt Anzahl Zähler Länge Eichperiode<br />
Bild 1. Prozentuale Steigerung der Anzahl von <strong>Wasser</strong>zählern bei<br />
HAMBURG WASSER, prozentuale Abnahme des <strong>Wasser</strong>verbrauchs<br />
pro Haushalt im Bundesdurchschnitt, Länge der Eichperiode.<br />
Versorger in mehreren Größen angeboten, sodass Normalverbraucher<br />
oder auch Mehr- oder Großverbraucher<br />
den passenden <strong>Wasser</strong>zähler zugewiesen bekommen.<br />
In Hamburg werden beispielsweise drei Zählergrößen<br />
angeboten. Diese stammen <strong>auf</strong>grund freier Ausschreibungen<br />
von verschiedenen Herstellern und besitzen<br />
daher sieben verschiedene Bauartzulassungen. Für den<br />
Kunden ist diese Diversifizierung grundsätzlich positiv.<br />
Für das Stichprobenverfahren ist sie allerdings nachteilig,<br />
weil dadurch ggfs. in <strong>dem</strong>selben Stadtteil mehrere<br />
kleine Lose mit unterschiedlichen Wechselturni entstehen.<br />
Wohnungswasserzähler erfassen den Verbrauch in einem<br />
Teil des Hauses. Dabei kann eine Wohneinheit je<br />
nach Hausinstallation mehrere Kalt- und Warmwasserzähler<br />
besitzen. Die flächendeckende Einführung der<br />
Wohnungswasserzähler ist vor allem <strong>auf</strong> gestiegenes<br />
Umweltbewusstsein und Gerechtigkeitsbedürfnis zurückzuführen.<br />
Die wohneinheitenscharfe <strong>Wasser</strong>abrechnung<br />
sollte zum <strong>Wasser</strong>sparen anhalten und zu<strong>dem</strong><br />
Abrechnungsungerechtigkeiten ausmerzen, die aus ungleichem<br />
<strong>Wasser</strong>verbrauch unter Wohnungsnachbarn<br />
entstehen. Nach altem Flächen- oder Personenschlüssel<br />
konnte die Abrechnungsungenauigkeit früher schnell<br />
50 %, 100 % oder mehr betragen. Außer in Bayern ist<br />
der Einbau von Wohnungswasserzählern mittlerweile in<br />
allen Landesbauordnungen gefordert [5]. Sie werden oft<br />
von der Immobilienwirtschaft bzw. von Dienstleistungsfirmen,<br />
manchmal aber auch vom Versorger direkt betrieben.<br />
Nicht selten enthält ein städtisches Mehrfamilienhaus<br />
in Summe 10–30 Wohnungswasserzähler, was dazu<br />
führt, dass es zumindest in städtischen Gebieten meist<br />
mehr Wohnungswasserzähler als Hauswasserzähler gibt.<br />
Schaut man sich die Entwicklung der Anzahl von<br />
<strong>Wasser</strong>zählern am Beispiel von Hamburg an (Bild 1),<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
zulässige Eichfrist in Deutschland [a]<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 505
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
dann ist festzustellen, dass sich durch die Einführung<br />
der WWZ die Anzahl der Zähler nahezu verfünffacht hat.<br />
In der gleichen Zeit sind in Deutschland der <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />
pro Kopf und die durchschnittliche Haushaltsgröße<br />
gesunken, sodass der <strong>Wasser</strong>verbrauch pro Haushalt<br />
seit 1990 um rund 25 % abgenommen hat. Die gültige<br />
Eichfrist wurde im gleichen Zeitraum von acht <strong>auf</strong><br />
sechs Jahre gesenkt, sodass man zu der Feststellung<br />
kommt: In Deutschland wird immer weniger <strong>Wasser</strong> mit<br />
immer mehr <strong>Wasser</strong>zählern und mit immer kürzerer<br />
Eichfrist abgerechnet!<br />
3. Die Eichfristen aus verschiedenen<br />
Perspektiven<br />
Die Multiplikation der genannten Faktoren kürzere Eichfrist,<br />
weniger <strong>Wasser</strong> und steigende Zähleranzahl lässt<br />
schnell vermuten, dass hier eine Entwicklung dramatisch<br />
schiefläuft. Aus diesem Grund soll nachfolgend die<br />
Eichfrist in Deutschland aus verschiedenen Perspektiven<br />
betrachtet werden.<br />
Tabelle 1. Mittlere Kosten für die Zählerwechslung in Hamburg.<br />
Hauswasserzähler (6a)<br />
Wohnungswasserzähler (5a)<br />
Erstanfahrt Terminfahrt Erstanfahrt Terminfahrt<br />
63 €/Zähler 83 €/Zähler 25 €/Zähler 46 €/Zähler<br />
45 €/WE 83 €/WE<br />
75 €/WE (inkl. Terminfahrten) 57 €/WE (inkl. Terminfahrten)<br />
Tabelle 2. Mittlerer Zählerstand bei Ausbau und wirtschaftliche Bedeutung von<br />
max. denkbaren Ungenauigkeiten im Vergleich zum Wechsel<strong>auf</strong>wand.<br />
Zählerart<br />
(kleine Zähler)<br />
Zählerstand<br />
bei<br />
Ausbau<br />
(Median)<br />
Wert des<br />
gemessenen<br />
Gutes<br />
Wert abgeschätzte<br />
max.<br />
denkbare Ungenauigkeit<br />
[10%]<br />
HWZ Q n 2,5 637 m³ 1 096 € 110 € 135 €<br />
WWZ Q n 1,5 (kalt) 124 m³ 213 € 21 € 117 €<br />
WWZ Q n 1,5 (warm) 47 m³ 81 € 8 € 117 €<br />
Aufwand<br />
für die Zählerwechslung<br />
3.1 Aufwand der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung<br />
Der Aufwand der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung lässt sich in<br />
zwei Aspekte unterteilen. Der unmittelbare Aufwand<br />
des Kunden und der Betriebs<strong>auf</strong>wand des Wechslers.<br />
Am Beispiel Hamburg soll der Aufwand nun quantifiziert<br />
werden.<br />
In den Städten ist heute bereits ein Anteil von 50 %<br />
Single-Haushalten weit verbreitet. Und auch die Personen<br />
eines Mehrpersonenhaushaltes sind oft den ganzen<br />
Tag außerhalb der Wohneinheit beschäftigt. Es bedeutet<br />
heutzutage vielfach eine große Unannehmlichkeit,<br />
wenn der Kunde zu Hause sein muss, weil ein<br />
Monteur kommt, um den Zähler zu wechseln. Diesen<br />
Zeit<strong>auf</strong>wand unserer Kunden kann man versuchen monetär<br />
zu bewerten, wenn man weiß, dass verlorene Zeit<br />
an anderen Stellen mit 3–10 €/h für nicht Berufstätige<br />
[6] oder mit 27,92 €/h für Berufstätige [7] bewertet wird.<br />
Nimmt man einen mittleren Wert von 15 €/h an und<br />
berücksichtigt nur 4 h Einschränkung, so ermittelt man<br />
hier einen monetär bewerteten zeitlichen Aufwand unserer<br />
Kunden von 60 € bzw. mehr als 10 €/a für die Zählerwechslung.<br />
Die Wechslung eines Hauswasserzählers (incl. Material,<br />
Arbeitsvorbereitung, Terminierung, Wechselvorgang,<br />
Dokumentation, Overhead usw.) kostet aus betrieblicher<br />
Sicht in Hamburg im Schnitt 63 € (Tabelle 1), berücksichtigt<br />
man die Tatsache, dass etwa 15 % der Kunden nicht<br />
angetroffen werden und somit eine zusätzliche Terminfahrt<br />
notwendig wird, erhöht sich der mittlere Preis <strong>auf</strong><br />
75 €/Wohneinheit. Da alle sechs Jahre gewechselt werden<br />
muss, wird der Haushalt mit mehr als 10 €/a belastet.<br />
Ähnlich verhält es sich bei Wohnungswasserzählern.<br />
Eine Zählerwechslung kostet zwar inklusive 15 % Terminfahrten<br />
nur 32 €/Zähler, da eine Wohnung aber im<br />
Schnitt 1,8 Zähler besitzt, kostet die Wechslung pro<br />
Wohneinheit 57 €. In Wohnungen muss in der Regel<br />
<strong>auf</strong>grund der Warmwasserzähler überwiegend schon<br />
nach fünf Jahren gewechselt werden, sodass auch hier<br />
ein Aufwand größer als 10 €/a entsteht.<br />
Letztendlich wird der Betriebs<strong>auf</strong>wand des Wechslers<br />
natürlich <strong>dem</strong> Kunden in Rechnung gestellt, sodass<br />
der Kunde letztlich mit beiden Aufwänden also mit<br />
mehr als 20 €/a belastet wird. In Deutschland gibt es<br />
über 40 Mio. Haushalte. Extrapoliert man nun die Erfahrungen<br />
aus Hamburg <strong>auf</strong> Deutschland, so kann man<br />
abschätzen, dass in Deutschland jedes Jahr 800 Mio. €<br />
für die <strong>Wasser</strong>zählerwechslung <strong>auf</strong>gewendet werden!<br />
Eine Verlängerung der Eichfrist beispielsweise <strong>auf</strong> zwölf<br />
Jahre könnte diesen Aufwand halbieren.<br />
3.2 Verbraucherschutz<br />
Im 1969 formulierten Eichgesetz [8] steht ganz vorne<br />
die Motivation für das Eichwesen beschrieben: „Zweck<br />
dieses Gesetzes ist es, (1.) den Verbraucher beim Erwerb<br />
messbarer Güter und Dienstleistungen zu schützen …“<br />
Eichgesetze sollen den Kunden also davor schützen,<br />
dass zu seinem Nachteil ungenau abgerechnet wird,<br />
und aus einer pauschalen Verlängerung der Eichfrist –<br />
so eine mögliche Befürchtung – könnte eine Messungenauigkeit<br />
entstehen. Am Beispiel von Hamburg wird<br />
nun analysiert, wie hoch die zu erwartende Ungenauigkeit<br />
ist und welcher wirtschaftliche Schaden somit <strong>dem</strong><br />
Verbraucher drohen könnte.<br />
Im aktuell zulässigen Stichprobenverfahren wird eine<br />
Messgenauigkeit von 3 % gefordert und mit wertigen<br />
Zählern auch meist geliefert. Um im Sinne des<br />
Verbraucherschutzes zu handeln, wird der sehr seltene,<br />
aber mögliche Fehler durch Eichfristverlängerung mit<br />
10 % angenommen. 10 % sind fern des Messalltags und<br />
eigentlich deutlich zu hoch gegriffen. Zu<strong>dem</strong> würde<br />
April 2014<br />
506 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />
Gemittelte Nutzungsdauern weltweit<br />
USA & Kanada<br />
17,0<br />
Skandinavian<br />
UK & Ireland<br />
12,6<br />
Zentral & Osteuropa<br />
13,5<br />
14,7<br />
Deutschland<br />
Frankreich 7,7<br />
18,2<br />
Spanien & Portugal<br />
Mittlerer Osten<br />
22,9<br />
21,4<br />
China<br />
9,5<br />
Japan<br />
14,8<br />
Bild 2. Mittlere<br />
Nutzungsdauern<br />
von <strong>Wasser</strong>zählern<br />
(Datenquelle<br />
IMS Research<br />
(2011)).<br />
Lateinamerika<br />
16,5<br />
Afrika<br />
7,2<br />
Indien<br />
7,1<br />
Süd-Ost-Asien<br />
11,0<br />
Brasilien<br />
12,2<br />
Ozeanien<br />
15,5<br />
Durchschnitt weltweit<br />
12,3<br />
eine solche Ungenauigkeit, wenn überhaupt, ja erst gegen<br />
Ende des Einsatzes <strong>auf</strong>treten und nicht über die<br />
gesamte Einsatzzeit vorliegen. Um deutlich <strong>auf</strong> der sicheren<br />
Seite für Verbraucher zu liegen, soll trotz<strong>dem</strong><br />
damit weitergerechnet werden.<br />
Insgesamt betreibt HAMBURG WASSER ca. 1,1 Mio.<br />
<strong>Wasser</strong>zähler. In einer willkürlich gewählten Stichprobe<br />
von 183 000 Stück wurde der mittlere Ausbaustand der<br />
<strong>Wasser</strong>zähler analysiert. Über 98 % der <strong>Wasser</strong>zähler<br />
sind kleine <strong>Wasser</strong>zähler Q n 2,5 oder Q n 1,5 (kalt oder<br />
warm). Im Median beträgt der Ausbauzählerstand 47 –<br />
637 m³ (siehe Tabelle 2).<br />
Aus der gemessenen <strong>Wasser</strong>menge ergibt sich der<br />
mittlere Wert des gemessenen Gutes (81 €–1096 €).<br />
Setzt man nun die extrem hoch angesetzte und höchstens<br />
in seltenen Einzelfällen vorkommende Ungenauigkeit<br />
von 10 % an, so stellt man fest, dass der Wert der<br />
abgeschätzten maximal denkbaren Ungenauigkeit immer<br />
noch unterhalb des für die Zählerwechslung betrieben<br />
Aufwandes (abgeleitet aus Abschnitt 3.1) liegt. Insbesondere<br />
bei Wohnungswasserzählern ist der Unterschied<br />
drastisch.<br />
Es ist also festzustellen, dass durch die häufige<br />
Wechslung der Aufwand für den Verbraucher größer ist<br />
als der Aufwand, der durch mögliche Ungenauigkeiten<br />
entstehen könnte. Hinzu kommt, dass die allermeisten<br />
Kunden mit einem Zählerwechsel belastet werden, obwohl<br />
ihr Zähler noch eine sehr gute Messgenauigkeit<br />
besitzt. Unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt des Verbraucherschutzes<br />
wäre zumindest bei kleinen <strong>Wasser</strong>zählern<br />
eine längere Eichfrist besser. Der wirtschaftliche Nachteil<br />
der aktuellen Regelung wird vor allem von der großen<br />
Gruppe der Kunden mit kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit<br />
niedrigen Verbräuchen getragen.<br />
3.3 Internationaler Vergleich<br />
Ein weltweiter Vergleich mittlerer Nutzungsdauern von<br />
<strong>Wasser</strong>zählern zeigt, dass 12–17 Jahre (Ozeanien, Nord<br />
und Südamerika) oder mehr erreicht werden [9] (siehe<br />
Bild 3). Lediglich für Indien und Afrika werden vergleichbar<br />
kurze mittlere Nutzungsdauern wie in<br />
Deutschland angegeben.<br />
Ein Blick <strong>auf</strong> Europa ist sogar noch interessanter: Mit<br />
MID [2] wurde eine in Europa einheitliche Regelung<br />
zum Inverkehrbringen von <strong>Wasser</strong>zählern vereinbart.<br />
Alle Zähler müssen den gleichen Prüfungen unterzogen<br />
werden. Es gelten die gleichen Eichfehlergrenzen. Die in<br />
der nationalen Eichordnung geregelte Eichfrist hingegen<br />
ist unterschiedlich. Länder wie Frankreich, Norwegen,<br />
Dänemark, Belgien, Portugal u. a. sehen Eichfristen<br />
von 9–16 Jahren vor. Großbritannien kennt überhaupt<br />
keine verpflichtende Eichfrist. Es stellt sich die Frage:<br />
Warum können die gleichen Zähler unter gleichen<br />
Randbedingungen im europäischen Ausland länger betrieben<br />
werden als in Deutschland?<br />
3.4 Ökologische Aspekte und Innovation<br />
Nicht immer ist es gut, sich an <strong>dem</strong> internationalen<br />
Durchschnitt zu orientieren. So kann es durchaus nachhaltig<br />
sein, die Anforderungen an die eigene Wirtschaft<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 507
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung<br />
Bild 3. Alleine<br />
bei HAMBURG<br />
WASSER werden<br />
an je<strong>dem</strong><br />
Arbeitstag<br />
1000 <strong>Wasser</strong>zähler<br />
gewechselt<br />
und entsorgt.<br />
höher zu stellen als international üblich. Vor diesem<br />
Hintergrund könnte man nun die These formulieren:<br />
„Kurze Eichfristen sind zwar <strong>auf</strong>wendiger, aber diesen<br />
Ehrgeiz sollten wir haben, weil diese Anstrengung Innovationen<br />
fördert und <strong>dem</strong> Standort Deutschland gut<br />
tut.“<br />
Aus der Praxis kann berichtet werden, dass genau<br />
der gegenteilige Effekt eintritt: Höherwertige Zähler,<br />
evtl. auch elektronische Zähler haben gegen die konstruktiv<br />
einfachen Zähler keine Chance. Kurze Eichfristen<br />
nehmen somit jede Motivation für die Einführung hochwertiger<br />
Zähler. Die Festlegung <strong>auf</strong> kurze Eichfristen<br />
wirkt daher innovationshemmend!<br />
In der Vergangenheit wurden die Wohnungswasserzähler<br />
u. a. auch aus ökologischen Gesichtspunkten heraus<br />
eingeführt. Der Gedanke war, dass der Kunde seinen<br />
Verbrauch sieht, dafür bezahlt und daher <strong>Wasser</strong> spart.<br />
Mittlerweile wurden so viele <strong>Wasser</strong>zähler verbaut, dass<br />
rund 10 % des Kraftstoffverbrauchs bei HAMBURG WAS-<br />
SER zum Zwecke der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung verfahren<br />
werden. Zu<strong>dem</strong> werden alleine von HAMBURG WASSER<br />
jedes Jahr über 200 000 Einwegzähler entsorgt. Eine<br />
verlängerte Eichfrist wäre ein einfacher und effektiver<br />
Weg, diese Umweltbelastungen zurückzufahren. Denn<br />
ein nicht gewechselter <strong>Wasser</strong>zähler hat eine unschlagbare<br />
CO 2 -Bilanz.<br />
4. Alternative Ansätze<br />
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die beschriebenen<br />
Unzulänglichkeiten zu verbessern oder zumindest abzumildern.<br />
So sollte beispielsweise geprüft werden, ob<br />
eine Möglichkeit gefunden werden kann, das Stichprobenverfahren<br />
für Wohnungswasserzähler und für Warmwasserzähler<br />
zu öffnen. Interessant scheint auch der – in<br />
Europa nicht neue – Denkansatz, dass kleine <strong>Wasser</strong>zähler<br />
längere L<strong>auf</strong>zeiten haben als große <strong>Wasser</strong>zähler.<br />
Insbesondere vor <strong>dem</strong> Hintergrund, dass der Versorger<br />
vom Kunden jährlich über den <strong>Wasser</strong>verbrauch informiert<br />
wird, wäre sogar eine mengenabhängige Eichfrist<br />
umsetzbar.<br />
Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob regelmäßig<br />
bestandene Stichproben nicht auch zu einer Verlängerung<br />
der pauschalen Eichfrist für diese Zählertypen herangezogen<br />
werden können. Im Sinne des Verbraucherschutzes<br />
könnte das Stichprobenverfahren als Großversuch<br />
genutzt werden, der statistisch belastbar belegt,<br />
dass eine verlängerte Eichfrist für bestimmte Zählertypen<br />
gerechtfertigt ist. Es bleibt zu prüfen, ob ein Weg<br />
gefunden werden kann, um aus wiederholt guten<br />
Stichprobenergebnissen abgeleitete Sondereichfristen<br />
ermöglichen zu können.<br />
Bislang gelten die pauschalen Eichfristen für alle<br />
Zähler, unabhängig von der eingesetzten Materialqualität<br />
und Bauart, sowie für alle <strong>Wasser</strong>qualitäten. Dabei<br />
scheint es aus technischer Sicht offensichtlich zu sein,<br />
dass hochwertige <strong>Wasser</strong>zähler bei guter <strong>Wasser</strong>qualität<br />
länger eingesetzt werden können als konstruktiv einfache<br />
Einwegzähler. Ein besseres Verständnis dieses Zusammenspiels<br />
würde die Möglichkeit bieten, technisch<br />
begründet wirtschaftlichere Nutzungsdauern festzulegen.<br />
5. Fazit<br />
In Deutschland wird immer weniger <strong>Wasser</strong> mit immer<br />
mehr Aufwand abgerechnet. Bei Betrachtung der Eichfrist<br />
aus verschiedenen Blickwinkeln wird deutlich, dass<br />
••<br />
in Deutschland jedes Jahr ein Aufwand von geschätzt<br />
800 Mio. € für die Wechslung von <strong>Wasser</strong>zählern<br />
betrieben wird,<br />
••<br />
der wirtschaftliche Nachteil der aktuellen Regelung<br />
vor allem von der großen Gruppe der Kunden mit<br />
kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit niedrigen Verbräuchen<br />
getragen wird,<br />
••<br />
unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt des Verbraucherschutzes<br />
eine längere Eichfrist (zumindest bei kleinen <strong>Wasser</strong>zählern)<br />
verbraucherfreundlicher wäre,<br />
••<br />
die Festlegung <strong>auf</strong> kurze Eichfristen innovationshemmend<br />
wirkt,<br />
••<br />
ein nicht gewechselter <strong>Wasser</strong>zähler eine unschlagbare<br />
CO 2 -Bilanz hat.<br />
Eine längere Eichfrist hätte somit gravierende Vorteile<br />
und es stellt sich die Frage: Warum können die gleichen<br />
April 2014<br />
508 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Herausgeber<br />
Bundesverband der Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V.<br />
Reinhardtstraße 32<br />
10117 Berlin<br />
Ansprechpartner im BDEW<br />
Dr. Jörg Rehberg<br />
Tel.: +49 30 300199-1211<br />
E-Mail: joerg.rehberg@bdew.de<br />
Verlag und Vertrieb<br />
wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />
Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />
Bonn<br />
Druck<br />
Warlich Druck Meckenheim GmbH<br />
Stand<br />
April 2013<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft im BDEW<br />
Bundesverband der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V.<br />
www.bdew.de<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />
Zähler unter gleichen Randbedingungen im europäischen<br />
Ausland länger betrieben werden als in Deutschland?<br />
Insgesamt kommen die Autoren zu <strong>dem</strong> Schluss,<br />
dass die geltenden Eichfristen nicht zeitgemäß sind und<br />
es durchaus Handlungsalternativen gibt, die teilweise<br />
aber noch detailliert ausgearbeitet werden müssen.<br />
Aktuell l<strong>auf</strong>ende Regelungsprozesse müssen so gestaltet<br />
werden, dass sie insgesamt offener für längere L<strong>auf</strong>zeiten<br />
werden.<br />
Literatur<br />
[1] Eichordnung (2011): Eichordnung vom 12. August 1988 (BG-<br />
Bl. I S. 1657), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom<br />
6. Juni 2011 (BGBl. I S. 1035) geändert worden ist<br />
[2] MID: RICHTLINIE 2004/22/EG DES EUROPÄISCHEN PARLA-<br />
MENTS UND DES RATES vom 31. März 2004 über Messgeräte,<br />
2004.<br />
[3] PTB: PTB-Mitteilungen 102, Nr. 4, 1992.<br />
[4] PTB (2010) PTB-Mitteilungen 120, Nr. 1<br />
[5] Zenner: Landesbauordnungen zu <strong>Wasser</strong>zählern, 2013.<br />
http://www.zenner.de/tl_files/content/AAA_Dokumente/<br />
Services/Landesbauordung.pdf<br />
[6] Bundesministerium der Justiz: Gesetz über die Vergütung<br />
von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern,<br />
Übersetzerinnen und Übersetzern sowie die Entschädigung<br />
von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern,<br />
Zeuginnen, Zeugen und Dritten (Justizvergütungs- und<br />
-entschädigungsgesetz – JVEG), 2004.<br />
[7] Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:<br />
Bundesverkehrswegeplan 2003<br />
[8] Eichgesetz (2011): Eichgesetz in der Fassung der Bekanntmachung<br />
vom 23. März 1992 (BGBl. I S. 711), das zuletzt<br />
durch Artikel 1 des Gesetzes vom 7. März 2011 (BGBl. I S. 338)<br />
geändert worden ist,<br />
http://www.gesetze-im-internet.de/eichg/BJNR007590969.<br />
html<br />
[9] IMS Research: Meter Replacement Periods – Regional averages<br />
in years, 2011.<br />
Autoren<br />
Eingereicht: 06.01.2014<br />
Korrektur: 26.02.2014<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Dr.-Ing. Henning Schonlau<br />
E-Mail: Henning.Schonlau@hamburgwasser.de |<br />
Dr.-Ing. Henning Rubach<br />
E-Mail: Henning.Rubach@hamburgwasser.de |<br />
HAMBURG WASSER |<br />
Pinkertweg 5 |<br />
D-22113 Hamburg<br />
Buchbesprechung<br />
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Eine Fortsetzung der aktuellen Preispolitik mit<br />
einem hohen variablen Anteil führt in Zeiten rückgängiger<br />
Absatzmengen zu einer ständigen Erfordernis<br />
der Preiserhöhung, um die Kosten zu decken. In<br />
dieser Lage können geänderte Preismodelle, die <strong>auf</strong><br />
eine Erhöhung des fixen Preisanteils ausgerichtet<br />
sind, zu einer Dämpfung bis in Extremfällen hin zu<br />
einer Umkehr des Effekts beitragen.<br />
Um hier ein Umdenken zu ermöglichen, werden<br />
in der Abhandlung Preismodelle vorgestellt, die<br />
eine Umkehr in den preispolitischen Auswirkungen<br />
bewirken können. Am aussichtsreichsten erscheint<br />
hier die Einführung neuer zusätzlicher Festpreisbestandteile.<br />
Je nach Höhe des Gesamtgebrauchs können verschiedene<br />
Kundengruppen unterschiedlich entoder<br />
belastet werden. Dies ist bei einer Tarifumstellung<br />
stets unvermeidbar. An dieser Stelle gibt dieser<br />
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April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 509
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />
– Ein Überblick<br />
<strong>Wasser</strong>recht, Biozid, Biozidrecht, Biozidverordnung (EU) Nr. 528/2012, Trinkwasser, Desinfektion<br />
Henning Krüger<br />
Durch das Inkrafttreten der Verordnung (EU)<br />
Nr. 528/2012 1 (Biozidverordnung) haben sich diverse<br />
Änderungen für die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt und<br />
die Verwendung von Biozidprodukten in der EU ergeben.<br />
Unter anderem wurden die Definition eines Biozidproduktes<br />
und der Regelungsrahmen des Biozidrechts erweitert.<br />
Hierdurch ergeben sich insbesondere Konsequenzen<br />
für Biozidprodukte die vor Ort (in situ) für die<br />
Trinkwasserdesinfektion hergestellt werden. Der Artikel<br />
beschreibt die Entwicklung des Biozidrechts, gibt einen<br />
kurzen Einblick in die wichtigsten Verfahren im<br />
Biozidrecht und erläutert die Konsequenzen der<br />
Biozidverordnung für die Trinkwasserdesinfektion.<br />
Biocides Regulations and Drinking Water Disinfection<br />
– An Overview<br />
The entry into force of Regulation (EU) No 528/2012<br />
(Biocidal Products Regulation) lead to various changes for<br />
the making available on the market and use of biocidal<br />
products within the EU. Among others, the definition of<br />
a biocidal product and the regulatory framework have<br />
been extended compared to Directive 98/8/EG. This has<br />
consequences, especially for biocidal products produced<br />
on site (in situ) for the disinfection of drinking<br />
water. The article describes the development of the biocides<br />
regulations, gives a brief insight into the key procedures<br />
under the Biocidal Products Regulation and explains<br />
the consequences for drinking water disinfection.<br />
1. Entwicklung und Zielsetzung<br />
des Biozidrechts<br />
Das Biozidrecht wurde in Europa erstmals durch die<br />
Binnenmarktregelung der Biozidrichtlinie 98/8/EG 2 vom<br />
16.02.1998 einheitlich geregelt. Diese Richtlinie wurde<br />
durch nationale Gesetze der Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />
Gemeinschaft in nationales Recht umgesetzt.<br />
Aus <strong>dem</strong>selben Jahr stammt auch die Richtlinie 98/83/EG<br />
(Trinkwasserrichtlinie) 3 über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für<br />
den menschlichen Gebrauch, welche durch die Änderung<br />
der Trinkwasserverordnung 4 in deutsches Recht<br />
umgesetzt wurde. Die Zielsetzungen dieser beiden Richt-<br />
1<br />
Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, Amtsblatt der<br />
Europäischen Gemeinschaften, L 167 vom 27.6.2012, S. 1–123.<br />
2 Richtlinie 98/8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates<br />
vom 16. Februar 1998 über das Inverkehrbringen von Biozid-<br />
Produkten, Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, L 123<br />
vom 24.4.1998, S. 1–63.<br />
3<br />
Richtlinie 98/83/EG des Rates vom 3. November 1998 über die<br />
Qualität von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch, Amtsblatt<br />
der Europäischen Gemeinschaften, L 330 vom 5.12.1998, S. 32–54.<br />
4 Verordnung über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen<br />
Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001) in der Fassung<br />
der Bekanntmachung vom 2. August 2013 (BGBl. I S. 2977), die<br />
durch Artikel 4 Absatz 22 des Gesetzes vom 7. August 2013<br />
(BGBl. I S. 3154) geändert worden ist.<br />
linien waren dabei recht unterschiedlich. Während die<br />
Biozidrichtlinie vornehmlich <strong>dem</strong> Abbau von Handelshemmnissen<br />
und <strong>dem</strong> Schutz vor den gefährlichen Auswirkungen<br />
von Bioziden diente, wurden mit der Trinkwasserrichtlinie<br />
Gemeinschaftsstandards für grundlegende<br />
gesundheitsbezogene Qualitätsparameter für<br />
<strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch festgelegt, um<br />
die dauerhafte Nutzung von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen<br />
Gebrauch sicherzustellen und zu fördern.<br />
Seit <strong>dem</strong> 1. September 2013 gilt die Verordnung (EU)<br />
Nr. 528/2012 5 des Europäischen Parlaments und des<br />
Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt und die Verwendung von Biozidprodukten (Biozidverordnung).<br />
Sie hat die Biozidrichtlinie 98/8/EG abgelöst<br />
und gilt anders als diese unmittelbar in der gesamten EU.<br />
Das Ziel der neuen Biozidverordnung ist es, den freien<br />
Verkehr von Biozidprodukten innerhalb der Grenzen der<br />
Europäischen Union zu verbessern und gleichzeitig ein<br />
hohes Schutzniveau für die Gesundheit von Menschen<br />
und Tieren sowie für die Umwelt zu gewährleisten.<br />
Zu<strong>dem</strong> soll sie sicherstellen, dass die zugelassenen Biozidprodukte<br />
für ihre jeweiligen Anwendungsgebiete<br />
5 Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, Amtsblatt der<br />
Europäischen Gemeinschaften, L 167 vom 27.6.2012, S. 1–123.<br />
April 2014<br />
510 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
hinreichend wirksam sind und keine unannehmbaren<br />
Auswirkungen haben.<br />
Zu beachten ist bei allen Diskussionen und Fragestellungen<br />
zur Biozidverordnung, dass es sich um ein<br />
sehr umfassendes Regelungswerk handelt, das für alle<br />
Biozidprodukte aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
Anwendung findet. Die Bandbreite reicht von Hautdesinfektionsmitteln<br />
über Nagetierbekämpfungsmittel bis<br />
hin zu Flüssigkeiten zur Einbalsamierung. Die Trinkwasserdesinfektion<br />
macht also nur einen kleinen Teilbereich<br />
des Biozidrechts aus, sodass es nachvollziehbar ist, dass<br />
nicht alle Regelungen der Biozidverordnung <strong>auf</strong> die Besonderheiten<br />
dieses Bereiches zugeschnitten sind.<br />
2. Voraussetzungen für die Verkehrsfähigkeit<br />
von Biozidprodukten<br />
Bereits mit der Biozidrichtlinie 98/8/EG wurden zwei<br />
kumulative Verfahren als Voraussetzung für das Inverkehrbringen<br />
von Biozidprodukten geschaffen, das Wirkstoffverfahren<br />
und das Zulassungsverfahren.<br />
2.1 Wirkstoffgenehmigung<br />
Voraussetzung für die Zulassung eines Biozidproduktes<br />
ist zunächst, dass der oder die enthaltenen Wirkstoffe im<br />
Rahmen des Wirkstoffverfahrens genehmigt worden<br />
sind.<br />
Im Wirkstoffverfahren werden Biozidwirkstoffe<br />
bezüglich der Verwendung für eine oder mehrere<br />
Produktarten hinsichtlich ihrer Eigenschaften (insbesondere<br />
Wirksamkeit und Gefährlichkeit) überprüft und<br />
bewertet, um anschließend in eine Positivliste <strong>auf</strong>genommen<br />
werden zu können. Die Datenanforderungen<br />
im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sind in<br />
Anhang II der Biozidverordnung geregelt. Zu den<br />
konkreten Informationsanforderungen existiert zu<strong>dem</strong><br />
ein Leitfaden der Europäischen Chemikalienagentur<br />
(ECHA). 6<br />
Um die Genehmigung eines neuen Biozidwirkstoffs<br />
zu erreichen, muss der Antragsteller zunächst von der<br />
zuständigen Behörde des Mitgliedsstaates, der die<br />
Bewertung durchführen soll, eine Bestätigung über<br />
dessen Bereitschaft einholen. Bei der Wahl des bewertenden<br />
Mitgliedsstaates ist der Antragssteller frei.<br />
Anschließend reicht er den Antrag nebst der Bestätigung<br />
der Behörde bei der ECHA ein.<br />
Sofern ein Wirkstoff die spezifischen Voraussetzungen<br />
für die Genehmigung erfüllt, wird er durch eine Durchführungsverordnung<br />
der Kommission für einen Anfangszeitraum<br />
von maximal zehn Jahren in eine Positivliste<br />
<strong>auf</strong>genommen. Diese Positivliste war ursprünglich in<br />
Anhang I der Biozidrichtlinie 98/8/EG enthalten und<br />
wurde nun gemäß Artikel 9 Absatz 2 der Biozidverordnung<br />
neu gefasst als Unionsliste der genehmigten<br />
6<br />
http://echa.europa.eu/documents/10162/15623299/biocides_<br />
guidance_information_requirements_en.pdf<br />
Wirkstoffe. Die Unionsliste wird nicht im Anhang zur<br />
Biozidverordnung, sondern separat von dieser geführt.<br />
Sie wird regelmäßig aktualisiert und von der Generaldirektion<br />
Umwelt der Europäischen Kommission <strong>auf</strong><br />
deren Internetseite veröffentlicht. 7<br />
Die Aufnahme eines Wirkstoffes in die Unionsliste<br />
erfolgt jeweils für eine oder mehrere Produktarten.<br />
Die Biozidverordnung unterscheidet insgesamt 22<br />
Produktarten, die vier Hauptgruppen zugeordnet<br />
werden (Desinfektionsmittel, Schutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel<br />
und sonstige Biozide). Die<br />
für die Trinkwasserdesinfektion relevante Produktart<br />
ist die Produktart 5: „Trinkwasser – Produkte zur Desinfektion<br />
von Trinkwasser für Menschen und Tiere“.<br />
Ebenfalls relevant im Rahmen der In-Line Desinfektion<br />
ist die Produktart 4: Desinfektionsmittel im „Lebens-<br />
und Futtermittelbereich“. 8<br />
Die Genehmigung eines Wirkstoffes erfolgt allgemein<br />
und nicht hersteller- oder antragsstellerspezifisch.<br />
Ab <strong>dem</strong> 01.09.2015 dürfen jedoch nur noch Biozidprodukte<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt werden, die Wirkstoffe<br />
enthalten, deren Hersteller oder Importeur bei<br />
der ECHA gelistet ist (sogenannte Artikel 95-Liste). Voraussetzung<br />
für eine Listung ist die Einreichung eines eigenen<br />
vollständigen Wirkstoffdossiers, die Bezugnahme<br />
<strong>auf</strong> ein bereits eingereichtes Wirkstoffdossier, oder die<br />
Bezugnahme <strong>auf</strong> ein Wirkstoffdossier für das die<br />
Datenschutzfristen abgel<strong>auf</strong>en sind. Auf diese Weise soll<br />
erreicht werden, dass alle Hersteller und Importeure<br />
gleichermaßen an den Kosten des Wirkstoffverfahrens<br />
beteiligt werden.<br />
Werden die Genehmigungsvoraussetzungen des<br />
Wirkstoffverfahrens nicht erfüllt oder geforderte Angaben<br />
und Daten nicht fristgerecht nachgereicht, so<br />
erlässt die Europäische Kommission einen Durchführungsbeschluss<br />
über die Nichtgenehmigung des<br />
Wirkstoffs.<br />
Seit Beginn des Wirkstoffverfahrens wurden bereits<br />
einige Entscheidungen für die Nicht<strong>auf</strong>nahme<br />
von Wirkstoffen getroffen. Eine konsolidierte Liste<br />
der getroffenen Nicht-Aufnahmeentscheidungen<br />
(unter der Biozidrichtlinie) bzw. der Entscheidungen<br />
zur Nicht genehmigung unter der Biozidverordnung<br />
ist in eng lischer Sprache <strong>auf</strong> der Seite der Europäischen<br />
Kommission ‒ Generaldirektion Umwelt zu<br />
finden. 9<br />
7<br />
http://ec.europa.eu/environment/chemicals/biocides/ activesubstances/approved-substances_en.htm<br />
8<br />
Produkte zur Desinfektion von Einrichtungen, Behältern, Besteck<br />
und Geschirr, Oberflächen und Leitungen, die im Zusammenhang<br />
mit der Herstellung, Beförderung, Lagerung oder <strong>dem</strong><br />
Verzehr von Lebens- oder Futtermitteln (einschließlich Trinkwasser)<br />
für Menschen und Tiere Verwendung finden.<br />
9<br />
http://ec.europa.eu/environment/chemicals/biocides/activesubstances/non_inclusion_en.htm<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 511
| FACHBERICHTE<br />
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<strong>Wasser</strong>recht<br />
2.2 Zulassungsverfahren für Biozidprodukte<br />
Gemäß Artikel 17 Absatz 1 der Biozidverordnung dürfen<br />
Biozidprodukte grundsätzlich nur dann <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt bereitgestellt oder verwendet werden, wenn sie<br />
zugelassen sind.<br />
Die neue Biozidverordnung sieht mehrere Möglichkeiten<br />
für Zulassungen vor. Neben der bisher bereits<br />
möglichen nationalen Zulassung und der gegenseitigen<br />
Anerkennung einer bestehenden nationalen Zulassung<br />
in einem anderen Mitgliedsstaat, sind nun auch<br />
Unionszulassungen möglich.<br />
Angelehnt an die unter der Biozidrichtlinie bestehende<br />
Möglichkeit der Festlegung von Rahmenformulierungen<br />
und die Zu lassung von Produkten unter Bezugnahme<br />
<strong>auf</strong> diesen Rahmen, können nun ganze Produktfamilien<br />
zugelassen werden. Dies sind Gruppen<br />
von Produkten, die sich beispielsweise nur durch verschiedene<br />
Farb- oder Duftstoffe unterscheiden. Ist eine<br />
Produktfamilie zugelassen, müssen Produkte, die zu dieser<br />
Familie gehören, anschließend nur noch gemeldet<br />
werden, bevor sie <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt und verwendet<br />
werden dürfen.<br />
Desweiteren sieht die Biozidverordnung auch ein<br />
vereinfachtes Zulassungsverfahren vor. Dieses ist für<br />
Produkte anwendbar, deren Wirkstoffe im Anhang I der<br />
neuen Verordnung <strong>auf</strong>geführt sind und die ansonsten<br />
keine bedenklichen Stoffe enthalten.<br />
Derzeit sind im Anhang I der Biozidverordnung<br />
19 Stoffe <strong>auf</strong>geführt. Allerdings mussten die gelisteten<br />
Stoffe kein Genehmigungsverfahren durchl<strong>auf</strong>en, um<br />
in diesen Anhang <strong>auf</strong>genommen zu werden, da man<br />
davon ausgeht, dass ausreichende Informationen zu<br />
diesen Stoffen vorliegen. Derzeit wird <strong>auf</strong> EU-Ebene<br />
das Verfahren zur Aufnahme weiterer Stoffe in den<br />
Anhang I diskutiert.<br />
Der Regelfall wird erwartungsgemäß jedoch weiterhin<br />
die nationale Zulassung bleiben. Sofern in mehr als<br />
einem Mitgliedsstaat eine Zulassung angestrebt wird,<br />
ist eine nationale Zulassung zu beantragen und in<br />
den übrigen Mitgliedsstaaten die gegenseitige Anerkennung<br />
dieser Zulassung. Wird eine Zulassung in<br />
vielen Mitgliedstaaten angestrebt, ist auch das Unionszulassungsverfahren<br />
eine Option.<br />
Das nationale Zulassungsverfahren beginnt mit der<br />
Einreichung des Antrags bei der zuständigen Behörde<br />
des Mitgliedstaates, in <strong>dem</strong> die Zulassung erteilt werden<br />
soll. Die Datenanforderungen im Zulassungsverfahren<br />
ergeben sich aus Artikel 20 der Biozidverordnung. Für<br />
einen Zulassungsantrag müssen sowohl ein Produktdossier<br />
nach Anhang III der Biozidverordnung, als auch<br />
ein Dossier für jeden enthaltenen Wirkstoff nach Anhang<br />
II eingereicht werden.<br />
Die zuständige Behörde teilt <strong>dem</strong> Antragssteller<br />
zunächst die zu entrichtenden Gebühren mit und<br />
beginnt nach deren Eingang mit der Validierung des<br />
Antrages.<br />
Sind die Unterlagen unvollständig, werden die<br />
fehlenden Informationen nachgefordert. Sind die<br />
Unterlagen vollständig, beginnt die Bewertung des<br />
Biozidproduktes. 30 Tage vor der Entscheidung über<br />
den Antrag, gibt die Behörde <strong>dem</strong> Antragssteller die<br />
Möglichkeit zur Stellungnahme zu den Ergebnissen<br />
der Bewertung. Anschließend entscheidet sie unter<br />
Berücksichtigung der Stellungnahme über den Antrag.<br />
Die Zulassung von Biozidprodukten erfolgt für<br />
maximal zehn Jahre.<br />
2.3 Übergangsregelungen für Biozidprodukte<br />
mit Altwirkstoffen<br />
In Bezug <strong>auf</strong> die Wirkstoffe unterscheidet man Altwirkstoffe<br />
und Neuwirkstoffe. Für die Wirkstoffe, welche<br />
bereits vor <strong>dem</strong> Jahr 2000 in der EU <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt<br />
befindlich waren, wurde <strong>auf</strong> Grundlage der Biozidrichtlinie<br />
98/8/EG das sogenannte Altwirkstoffprogrammgeschaffen,<br />
das die Überprüfung all dieser Wirkstoffe<br />
zum Ziel hat. Dazu wurde eine Bestands<strong>auf</strong>nahme<br />
der bestehenden Wirkstoffe durchgeführt (Identifizierung)<br />
und anschließend festgestellt, ob es Interessenten<br />
gab, die das Genehmigungsverfahren für<br />
diese Wirkstoffe betreiben wollten (Notifizierung).<br />
Die entsprechend notifizierten Wirkstoffe wurden in<br />
den Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1451/2007<br />
<strong>auf</strong>genommen.<br />
Ursprünglich sollte bis zum 14. Mai 2010 dieses Prüfprogramm<br />
abgeschlossen sein, später wurde diese Frist<br />
bis 2014 verlängert. Für eine Reihe von Wirkstoffen wird<br />
diese Frist allerdings nicht ausreichen, um eine Bewertung<br />
abschließen zu können. Daher wurde im Mai 2013<br />
die Entscheidung getroffen, den Stichtag von 2014 <strong>auf</strong><br />
den 31.12.2024 zu verschieben. 10<br />
Für Biozidprodukte mit Altwirkstoffen bestehen<br />
Übergangsregelungen zum Erhalt ihrer Verkehrsfähigkeit<br />
für die Dauer des Wirkstoffverfahrens und des<br />
Zulassungsverfahrens. Gemäß Artikel 89 der Biozidverordnung<br />
in Verbindung mit § 28 Absatz 8 des<br />
Chemikaliengesetzes sind Biozidprodukte, die ausschließlich<br />
Wirkstoffe enthalten, die für die betreffende<br />
Produktart in Anhang II der Verordnung (EG)<br />
Nr. 1451/2007 <strong>auf</strong>geführt sind, bis zur Entscheidung<br />
über die Genehmigung bzw. Nichtgenehmigung<br />
zulassungsfrei verkehrsfähig. Sie sind jedoch in<br />
Deutschland gemäß Artikel 89 Absatz 2 der Biozidverordnung<br />
in Verbindung mit der der deutschen<br />
Biozid-Meldeverordnung (ChemBiozidMeldeV) bei der<br />
10<br />
Delegierte Verordnung (EU) Nr. 736/2013 der Kommission vom<br />
17. Mai 2013 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 528/2012<br />
des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der<br />
L<strong>auf</strong>zeit des Arbeitsprogramms zur Prüfung alter biozider Wirkstoffe,<br />
Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, L 204 vom<br />
31.7.2013, S. 25.<br />
April 2014<br />
512 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
Bundesstelle für Chemi kalien der Bundesanstalt für<br />
Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu melden. 11<br />
Wurde die Entscheidung getroffen, den Wirkstoff zu<br />
genehmigen, sind Biozidprodukte, die diesen Altwirkstoff<br />
enthalten, bis zum Zeitpunkt seiner Genehmigung,<br />
bei mehreren alten Wirkstoffen bis zum Zeitpunkt<br />
der Genehmigung des letzten Wirkstoffs, zulassungsfrei<br />
verkehrsfähig.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt muss gemäß Artikel 89<br />
Absatz 3 der Biozidverordnung ein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung<br />
des Biozidproduktes bei der zuständigen Behörde<br />
gestellt werden, um dessen Verkehrsfähigkeit zu<br />
erhalten. Ist der Zulassungsantrag (und sind ggf. die<br />
Anträge <strong>auf</strong> gegenseitige Anerkennung) rechtzeitig<br />
gestellt worden, bleiben die ent sprechenden Biozidprodukte<br />
auch für die Dauer des Zulassungsverfahrens<br />
in den Mitgliedsstaaten, in denen der Antrag<br />
gestellt wurde, verkehrsfähig.<br />
Sollte für ein entsprechendes Biozidprodukt ein<br />
Antrag <strong>auf</strong> Zulassung oder gegenseitige Anerkennung<br />
nicht oder nicht rechtzeitig gestellt werden, darf dieses<br />
Biozidprodukt nach Abl<strong>auf</strong> der Frist für die Antragsstellung<br />
(Genehmigung des Wirkstoffes) nur noch<br />
180 Tage <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt bzw. 365 Tage<br />
verwendet werden.<br />
Dürfen Biozidprodukte nicht mehr legal <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt bereitgestellt werden, so sind sie gemäß den<br />
Unionsvorschriften über Abfälle, insbesondere der<br />
Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments<br />
und des Rates vom 19. November 2008 über Abfälle,<br />
und den einschlägigen nationalen Vorschriften zu<br />
be handeln.<br />
3. Biozidverordnung und Trinkwasserdesinfektion<br />
Wie bereits eingangs erwähnt, macht die Trinkwasserdesinfektion<br />
nur einen kleinen Teil des Regelungsrahmens<br />
der Biozidverordnung aus. Dadurch sind<br />
einige Regelungen nicht <strong>auf</strong> die Anforderungen der<br />
Trinkwasserdesinfektion zugeschnitten, wodurch es<br />
in Sonderfällen zu Anwendungsproblemen in der<br />
Praxis kommen kann. Mit der Trinkwasserrichtlinie<br />
98/83/EG und der deutschen Trinkwasserverordnung<br />
bestehen neben <strong>dem</strong> Biozidrecht sowohl europäische<br />
als auch nationale Regelungen für diesen<br />
Bereich, die mit einander in Einklang zu bringen<br />
sind. Die Trinkwasserdesinfektion war bereits in der<br />
Biozidrichtlinie 98/8/EG mitgeregelt. Mit der Biozidverordnung<br />
wurde der Regelungsrahmen des Biozidrechts<br />
erweitert, wodurch sich auch erhebliche<br />
Änderungen für den Bereich der Trinkwasserdesinfektion<br />
ergeben haben.<br />
11<br />
www.biozid-meldeverordnung.de<br />
3.1 Das Verhältnis der Biozidverordnung<br />
zur Trinkwasserverordnung<br />
Das Verhältnis der Biozidverordnung zur Trinkwasserrichtlinie<br />
war ein Konfliktpunkt bei den Beratungen <strong>auf</strong><br />
europäischer Ebene zum Regelungsumfang der Biozidverordnung.<br />
Einige Mitgliedsstaaten vertraten hierbei<br />
die Ansicht, die Trinkwasserdesinfektion solle vollständig<br />
vom Regelungsumfang der Biozidverordnung<br />
ausgenommen werden, da die Trinkwasserdesinfektion<br />
u. a. bereits in der Trinkwasserrichtlinie und den nationalen<br />
Umsetzungsgesetzen geregelt sei. Insbesondere<br />
in Deutschland bestand u. a. mit der Trinkwasserverordnung<br />
bereits ein erschöpfendes Regelungswerk<br />
für die Trinkwasserdesinfektion und die hierfür zu<br />
verwendenden Mittel. So bestimmt § 11 Absatz 1 der<br />
Trinkwasserverordnung, dass während der Gewinnung,<br />
Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser nur<br />
Aufbereitungsstoffe verwendet werden dürfen, die<br />
nach einem vom Umweltbundesamt durchgeführten<br />
Prüfverfahren in eine Liste von geeigneten Stoffen<br />
<strong>auf</strong>genommen wurden. Voraussetzung für die Aufnahme<br />
ist u. a., dass der Stoff ausreichend wirksam ist<br />
und keine unvertretbaren Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Gesundheit oder die Umwelt hat.<br />
Diese Mitgliedsstaaten konnten sich jedoch mit ihrer<br />
Forderung nach einer vollständigen Ausnahme der<br />
Trinkwasserrichtlinie vom Regelungsgehalt der Biozidverordnung<br />
nicht durchsetzen. Vielmehr einigte man sich<br />
dar<strong>auf</strong>, durch einen entsprechenden Passus in Artikel 2<br />
Absatz 7 12 der Biozidverordnung die Möglichkeit einzuräumen,<br />
zusätzlich zu den Regeln der Biozidverordnung<br />
strengere nationale Regelungen zur Trinkwasserdesinfektion<br />
beibehalten zu dürfen. Somit findet die<br />
Biozidverordnung nunmehr kumulativ zur deutschen<br />
Trinkwasserverordnung Anwendung.<br />
Dementsprechend ist die sogenannte § 11-Liste des<br />
Umweltbundesamtes weiterhin maßgeblich für die<br />
Anwendbarkeit von Aufbereitungs- und Desinfektionsmitteln<br />
für Trinkwasser. Sofern jedoch ein Aufbereitungsoder<br />
Desinfektionsmittel aus dieser Liste nicht zusätzlich<br />
nach Biozidrecht verkehrsfähig oder zugelassen ist,<br />
darf es nicht für diesen Zweck in den Verkehr gebracht<br />
und verwendet werden. Das Umweltbundesamt wird<br />
jedoch das Biozidrecht berücksichtigen und die § 11-Liste<br />
entsprechend <strong>dem</strong> Stand der Biozidverfahren l<strong>auf</strong>end<br />
aktualisieren.<br />
3.2 Neuer Regelungsumfang der Biozidverordnung<br />
Der Regelungsumfang der Biozidverordnung ist<br />
weiter gefasst als er es bei der Biozidrichtlinie war. So<br />
wird in der neuen Biozidverordnung nicht nur das<br />
12 Artikel 2 Absatz 7 der Biozidverordnung: „Die Bestimmungen<br />
dieser Verordnung hindern die Mitgliedstaaten keinesfalls daran,<br />
die Verwendung von Biozidprodukten in der öffentlichen Trinkwasserversorgung<br />
zu beschränken oder zu verbieten.“<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 513
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Inverkehrbringen von Biozidprodukten geregelt, sondern<br />
nun auch ausdrücklich deren Verwendung. Verwendung<br />
wird dabei als „alle mit einem Biozidprodukt durchgeführten<br />
Maßnahmen, einschließlich Lagerung, Handhabung,<br />
Mischung und Anwendung, außer Maßnahmen, die zur<br />
Ausfuhr des Biozidprodukts oder der behandelten Ware<br />
aus der Union stattfinden“, definiert.<br />
Gemäß Artikel 3 Abs. 1 a) der neuen Biozidverordnung<br />
sind Biozidprodukte wie folgt definiert: „– jeglicher<br />
Stoff oder jegliches Gemisch in der Form, in der er/es zum<br />
Verwender gelangt, und der/das aus einem oder mehreren<br />
Wirkstoffen besteht, diese enthält oder erzeugt, der/das<br />
dazu bestimmt ist, <strong>auf</strong> andere Art als durch bloße physikalische<br />
oder mechanische Einwirkung Schadorganismen<br />
zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre<br />
Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu<br />
bekämpfen; – jeglicher Stoff oder jegliches Gemisch, der/<br />
das aus Stoffen oder Gemischen erzeugt wird, die selbst<br />
nicht unter den ersten Gedankenstrich fallen und der/das<br />
dazu bestimmt ist, <strong>auf</strong> andere Art als durch bloße physialische<br />
oder mechanische Einwirkung Schadorganismen<br />
zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre<br />
Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu<br />
bekämpfen.“<br />
Damit stellt nach der neuen Biozidverordnung<br />
nun auch ein vor Ort (in situ) und ohne einen hierfür<br />
ausgelobten Precursor (Vorläufersubstanz) hergestellter<br />
Biozidwirkstoff ein Biozidprodukt dar, das nur<br />
verwendet werden darf, wenn der Wirkstoff zuvor in<br />
die Unionsliste <strong>auf</strong>genommen und das Biozidprodukt<br />
zugelassen worden ist.<br />
3.3 Folgen für die Trinkwasserdesinfektion<br />
Die Auswirkungen der Biozidverordnung für die Praxis<br />
in der Trinkwasserdesinfektion sind <strong>auf</strong> einen überschaubaren<br />
Bereich beschränkt, dort aber von einiger<br />
Erheblichkeit.<br />
Soweit fertige Biozidprodukte verwendet werden,<br />
um die Trinkwasserdesinfektion durchzuführen, ist von<br />
<strong>dem</strong> Anwender sicherzustellen, dass ein Biozidprodukt<br />
für die Trinkwasserdesinfektion zugelassen ist oder unter<br />
die Übergangsvorschriften fällt. Entsprechende Produkte<br />
sind mit einer Registrierungs- oder Zulassungsnummer<br />
der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
gekennzeichnet.<br />
Neuerungen haben sich durch die Biozidverordnung<br />
jedoch bei der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />
ergeben. Bei der In-situ-Herstellung wird das Biozidprodukt<br />
mittels einer chemischen Reaktion oder <strong>auf</strong> andere Art<br />
und Weise direkt vor oder während der Verwendung vor<br />
Ort, entweder mit oder ohne Vorläufersubstanzen<br />
(Precursor) und/oder eines Geräts am Verwendungsort<br />
hergestellt.<br />
Die In-situ-Herstellung mittels eines Gerätes ohne<br />
Precursor war in der Biozidrichtlinie noch nicht geregelt.<br />
Da die Biozidverordnung jedoch auch die Verwendung<br />
von Biozidprodukten regelt, sind nun alle bekannten<br />
Formen der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />
erfasst.<br />
Bei der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />
mittels Precursor wird der Stoff bzw. werden die Stoffe,<br />
die für die In-situ-Herstellung verwendet werden sollen<br />
entweder explizit für diese Verwendung ausgelobt oder<br />
so in den Verkehr gebracht, dass deutlich wird, dass eine<br />
In-situ-Herstellung mittels dieser Stoffe erfolgen soll.<br />
Hier erfüllen bereits diese Vorläufersubstanzen die<br />
Definition für Biozidprodukte, da es sich um Stoffe<br />
handelt, die Wirkstoffe erzeugen.<br />
Werden Vorläufersubstanzen jedoch ohne Bestimmung<br />
zur Herstellung von Biozidwirkstoffen in<br />
Verkehr gebracht, so handelt es sich nicht um Biozidprodukte<br />
im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Buchstabe a)<br />
der Biozidverordnung. Wird ein Wirkstoff in situ mit<br />
solchen nicht bioziden Vorläufersubstanzen, wie z. B.<br />
Natriumclorid (NaCl), hergestellt, so muss der hergestellte<br />
Wirkstoff als Biozidprodukt zugelassen werden.<br />
Als Zulassungsinhaber bei der In-situ-Herstellung<br />
kommen somit sowohl der Hersteller des Precursors –<br />
wenn dieser bereits ein Biozidprodukt darstellt – als<br />
auch der Hersteller des in situ generierten Biozidproduktes<br />
in Frage. Wesentlich ist in je<strong>dem</strong> Fall, dass das in situ<br />
generierte Biozidprodukt in der hergestellten Form und<br />
mit seinem/seinen Precursor/en von einer entsprechenden<br />
Zulassung abgedeckt ist.<br />
Die In-situ-Herstellung von Biozidprodukten aus in<br />
der Umwelt/Umgebung vorhandenen Stoffen mittels<br />
Geräten (und damit ohne Precursor), wie z. B. die Ozonherstellung<br />
aus Umgebungsluft mittels eines Ozongenerators,<br />
wird erstmals durch die Biozidverordnung erfasst.<br />
In diesen Fällen ist der in situ erzeugte Wirkstoff das<br />
zulassungspflichtige Produkt. Als Konsequenz dürfen<br />
die Geräte nur dann betrieben werden, wenn der hergestellte<br />
Wirkstoff für die jeweilige Verwendung in die<br />
Unionsliste <strong>auf</strong>genommen und als Biozidprodukt zugelassen<br />
worden ist. Eine Gerätezulassung wird jedoch<br />
ausdrücklich nicht erteilt werden. Die Frage nach <strong>dem</strong><br />
möglichen Zulassungsinhaber ist noch nicht abschließend<br />
geklärt. In der Diskussion sind sowohl der Hersteller<br />
des Gerätes für das damit zu generierende Produkt als<br />
auch der Betreiber des Gerätes – und damit der Hersteller<br />
des Produktes – vor Ort.<br />
3.3.1 Übergangsregelungen<br />
Biozidprodukte, für die bereits vor <strong>dem</strong> 1. September<br />
2013 eine Zulassung oder eine Registrierung erteilt worden<br />
ist, dürfen bis zu deren Abl<strong>auf</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereit<br />
gestellt oder verwendet werden, sofern die Zulassung<br />
oder Registrierung keine abweichende Bestimmung<br />
vorsieht. Danach ist einer Verlängerung der Zulassung<br />
nach den Regeln der Biozidverordnung erforderlich.<br />
Für die Zulassung von Biozidprodukten, die unter<br />
der Biozidrichtlinie nicht geregelt waren, aber in den<br />
April 2014<br />
514 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
Anwendungsbereich der Biozidverordnung fallen, regelt<br />
Artikel 93 Absatz 1 der Biozidverordnung die Übergangsmaßnahmen:<br />
„Unbeschadet des Artikels 89 sind Anträge<br />
<strong>auf</strong> die Zulassung von Biozidprodukten, die nicht in den<br />
Anwendungsbereich der Richtlinie 98/8/EG, jedoch unter<br />
diese Verordnung fallen und die sich am 1. September 2013<br />
in Verkehr befanden, spätestens bis zum 1.9.2017 zu stellen.“<br />
Dies gilt jedoch nur für solche in situ erzeugten und<br />
verwendete Biozidprodukte, die bisher nicht von der<br />
Biozidrichtlinie erfasst waren. Das bedeutet, wenn sich<br />
ein Produkt bereits am 1. September 2013 in Verkehr<br />
befand und nicht als Biozid galt, gilt als Frist für den<br />
Zulassungsantrag der 1. September 2017. Biozidprodukte,<br />
bei denen die Ausgangssubstanz bereits unter der<br />
Biozidrichtlinie als Biozidprodukt angesehen wurde,<br />
können diese Übergangsregelung jedoch nicht in Anspruch<br />
nehmen, da diese bereits unter die Richtlinie 98/8/EG<br />
fielen. Hierunter fallen nach einem Leitliniendokument<br />
der ECHA insbesondere Vorläufersubstanzen, die bereits<br />
vor <strong>dem</strong> 1.9.2013 mit der Bestimmung in Verkehr<br />
gebracht wurden, zur In-situ-Herstellung von Wirkstoffen<br />
zu dienen 13 . Dies wurde in der Vergangenheit zwar<br />
kritisiert 14 , entspricht jedoch der übereinstimmenden<br />
Auffassung und Praxis der Mitgliedsstaaten der EU.<br />
Die Frist zur Antragstellung 2017 soll es betroffenen<br />
Firmen ermöglichen, bis dahin die entsprechenden Wirkstoffe<br />
in die Positivliste <strong>auf</strong>nehmen zu lassen. Da ein solches<br />
Verfahren aber leicht vier Jahre dauern kann, ist die<br />
Frist 2017 bereits sehr ehrgeizig. Da die Biozidverordnung<br />
aber bereits 2012 in Kraft trat, waren realistisch mehr als<br />
fünf Jahre für die Wirkstoffgenehmigung vorhanden.<br />
13 Guidance Note endorsed by Competent Authorities for Biocidal<br />
Products, “Governance under the Biocidal Products Directive of<br />
active substances generated in situ”, CA-May12-Doc.6.2a Final<br />
post CA: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&so<br />
urce=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDQQFjAA&url=https%3A%2<br />
F%2Fcircabc.europa.eu%2Fsd%2Fd%2F58e91140-2dc1-48eeb70a-1d0a162a51f7%2FCA-May12-Doc.6.2a%2520Final%2520<br />
post%2520CA%2520-%2520Active%2520substances%2520ge<br />
nerated%2520in%2520situ.doc&ei=slOwUqLqFaWQ4ATv1IGYA<br />
g&usg=AFQjCNHQJ8YK7wC-z_yiB2J5GOd0rS_<br />
Cog&bvm=bv.57967247,d.bGE<br />
14<br />
Meyer, F.: In-situ-Herstellung von Biozid-Produkten, StoffR 6<br />
(2008), S. 309–313.<br />
Wird ein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung eines Biozidprodukts<br />
rechtzeitig gestellt, dürfen die Produkte weiter bereitgestellt<br />
und verwendet werden, bis die Zulassung erteilt<br />
wird. Voraussetzung für eine Zulassung ist aber auch<br />
hier, dass der Wirkstoff in der Unionsliste der genehmigten<br />
Wirkstoffe <strong>auf</strong>geführt ist. Damit besteht für die<br />
Trinkwasserdesinfektion insbesondere ein Problem für<br />
die In-situ-Herstellung von Ozon, da dieser Wirkstoff<br />
sich nicht im Altwirkstoffverfahren befindet.<br />
Sollte die Zulassung abgelehnt werden, so darf<br />
das Biozidprodukt 180 Tage nach der betreffenden<br />
Entscheidung nicht mehr bereitgestellt werden. Sollte<br />
kein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung des Biozidprodukts gestellt<br />
worden sein, so dürfen die Biozidprodukte 180 Tage<br />
nach <strong>dem</strong> 1. September 2017 nicht mehr bereitgestellt<br />
oder verwendet werden.<br />
4. Fazit<br />
Abschließend bleibt festzustellen, dass es durch die<br />
Neuerungen der Biozidverordnung zu Änderungen bei<br />
der vor Ort Herstellung von Biozidprodukten zur Trinkwasserdesinfektion<br />
gekommen ist. Diese sind jedoch<br />
<strong>auf</strong> einen bestimmten Bereich begrenzt und es sind<br />
Übergangsfristen vorgesehen, die einen reibungslosen<br />
Übergang von alter Biozidrichtlinie zur neuen Biozidverordnung<br />
gewährleisten sollen.<br />
Es sind jedoch auch noch einige Fragen offen, die<br />
derzeit <strong>auf</strong> europäischer Ebene diskutiert werden und<br />
deren Lösung noch aussteht.<br />
Autor<br />
Eingereicht: 02.01.2014<br />
Korrektur: 24.03.2014<br />
Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />
Henning Krüger<br />
E-Mail: chemg@baua.bund.de |<br />
Bundesanstalt für Arbeitsschutz- und Arbeitsmedizin |<br />
Friedrich-Henkel-Weg 1-25 |<br />
D-44149 Dortmund<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 515
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Biozidrecht und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung –<br />
Lösungen für In-situ-Anlagen?<br />
Gotthard Graß, Karl Morschhäuser und Adrian Uhlenbroch<br />
Mit der am 1. September 2013 in Kraft getretenen EU-<br />
BIOZID-Verordnung 1 stehen alle Betreiber und Hersteller<br />
von mehr als 1,7 Mio. Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />
in Europa vor gravierenden Veränderungen und<br />
Herausforderungen. Beim heutigen Stand würden<br />
durch die EU-BiozidVO allein in Deutschland mehrere<br />
Hunderttausend Betreiber von marktüblichen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />
bis hin zu privaten Haushalten<br />
Erzeuger von Bioziden im Sinne der EU-Verordnung.<br />
Konkrete Entscheidungen sowohl der Politik, als auch<br />
der Betreiber und Hersteller von <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />
sind notwendig, um auch in Zukunft einen<br />
rechtskonformen Betrieb von sogenannten In-situ-Anlagen<br />
2 zur Trinkwasserbehandlung und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
und zugleich den Einsatz von neuen, effektiven<br />
und umweltverträglichen Anlagen zu ermöglichen.<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungs- und <strong>Wasser</strong>behandlungsanlagen,<br />
die in situ also an Ort und Stelle, biozide Wirkstoffe<br />
erzeugen, leisten heute einen unverzichtbaren Beitrag<br />
zur Sicherung der Trink- und Badewasserqualität sowie<br />
zur raschen und gezielten Beseitigung von hygienischen<br />
Belastungen im Trink- und Schwimmbadwasser.<br />
Ähnliche Anlagen sind auch in benachbarten Bereichen<br />
wie z. B. der Kühl-, Prozess-, Reinst- oder Kesselspeisewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
im Einsatz (Bild 1).<br />
Bei der Entwicklung und Umsetzung der EU-Biozid-<br />
VO wurde und wird die Bedeutung einer <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
für eine hygienisch unbedenkliche Trink- und<br />
Badewasserversorgung häufig unterschätzt. Zu<strong>dem</strong><br />
geht die Verordnung von Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />
aus, die mit den tatsächlichen Einsatz-<br />
und Marktbedingungen in der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
und der Schwimmbecken-<strong>Wasser</strong>behandlung<br />
wenig zu tun haben. So ist das Endprodukt der<br />
Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung und Trinkwasserdesinfektion<br />
das wahrscheinlich am besten überwachte Nahrungsmittel<br />
in der EU. Für die eingesetzten Anlagen und Ver-<br />
1 Verordnung (EU) NR. 528/2012 des europäischen Parlamentes<br />
und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />
Markt und die Verwendung von Biozidprodukten – EG Amtsblatt<br />
L 167, S.1.<br />
2<br />
Anlagen, die an Ort und Stelle biozide Wirkstoffe erzeugen und<br />
der bestimmten Verwendung zuführen.<br />
fahren bestehen seit vielen Jahren konkrete rechtliche<br />
und normative und zulassungsrechtliche Vorgaben 3 .<br />
Auch in der Schwimmbeckenwasser- und Heilwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
kommen <strong>Wasser</strong>behandlungsverfahren<br />
zum Einsatz, die systematisch überwacht werden 4 .<br />
Mit der Biozid-VO werden weit verbreitete und sehr<br />
stark dezentral eingesetzte Verfahren einer zusätzlichen<br />
Regulierung unterworfen, ohne dass die vorgesehenen<br />
Zulassungsverfahren <strong>auf</strong> die spezifischen Einsatzanforderungen<br />
und Einsatzbedingungen von Bioziden in diesem<br />
Bereich abgestimmt sind. Vor diesem Hintergrund<br />
wäre es folgerichtig gewesen, die Trinkwasserbehandlung<br />
in sogenannten In-situ-Anlagen vollständig aus<br />
<strong>dem</strong> Geltungsbereich EU-Biozid-VO herauszunehmen.<br />
Dieser Vorschlag einiger Mitgliedsstaaten wurde jedoch<br />
im Zuge des Verordnungsverfahrens verworfen 5 .<br />
Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten<br />
zum Einsatz kommenden Verfahren und ihre Einsatzbedingungen<br />
in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und <strong>Wasser</strong>verwendung<br />
sowie über Lösungsvorschläge für die<br />
bei der Umsetzung der EU-Biozid-Verordnung zu erwartenden<br />
Herausforderungen. Er ist gemeinsam mit den<br />
Obleuten 6 der Arbeitskreise „Chlor- und Chlorverbindungen“,<br />
„Ozon“ und „<strong>Wasser</strong>behandlung“ sowie Vertretern<br />
von Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung<br />
der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach – figawa e. V.,<br />
erarbeitet worden und gibt den Stand der Beratungen<br />
von Ende März 2014 wieder.<br />
3<br />
Wie z. B. in Deutschland in der Verordnung über die Qualität von<br />
<strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch (TrinkwasserVO 2001)<br />
in der Fassung vom 12. August 2013, Bundesgesetzblatt Teil 1,<br />
2013, S. 2978 – 3004 insbes. §§6 ff sowie sog. § 11 Liste des Bundesgesundheitsministeriums:<br />
http://www.umweltbundesamt.<br />
de/themen/wasser/trinkwasser/rechtliche-grundlagen-empfehlungen-regelwerk/zugelassene-<strong>auf</strong>bereitungsstoffe<br />
abgerufen<br />
am 2.4.2014<br />
4 Siehe DIN 19643 – Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser<br />
Ausgabe 11-2012<br />
5<br />
Vgl. unter anderem: Henning Krüger: Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />
– Ein Überblick. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>, Heft 5<br />
(2014), S. 510–515.<br />
6 Dr. Achim Ried, Obmann des figawa AK Ozon, Dr. Ralf Söcknick,<br />
Obmann des figawa AK <strong>Wasser</strong>behandlung, Ulrich Stemick, Obmann<br />
des figawa AK Chlor und Chlorverbindungen, und Manfred<br />
Brugger, Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg und Hans Willbold,<br />
Grünbeck <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH, Höchstädt an der Donau.<br />
April 2014<br />
516 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
1. Eingesetzte Verfahren und Einsatzbedingungen<br />
von In-situ-Biozid-Anlagen im<br />
<strong>Wasser</strong>bereich<br />
In der EU sind nach Schätzungen der figawa heute rund<br />
1,7 Mio. Anlagen für die Trink- und Badewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
im Einsatz, die nach der Definition der Biozid-Verordnung<br />
zu den sogenannten In-situ-Anlagen gehören.<br />
Neben großtechnischen Anlagen in der öffentlichen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung und in öffentlichen Schwimmbädern<br />
gehören hierzu auch deutlich mehr als 1 Mio. Kleinanlagen,<br />
die in privaten Haushalten und Gewerbebetrieben<br />
eingesetzt werden.<br />
Desinfektionsverfahren sind überall dort unverzichtbar,<br />
wo es um die kontinuierliche Versorgung mit mikrobiologisch<br />
einwandfreiem Trinkwasser oder um die<br />
Beseitigung von vorübergehenden Störungen in bestehenden<br />
<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen z. B. durch die<br />
Verkeimung von <strong>Wasser</strong>quellen geht. Bei Enthärtungsanlagen<br />
steht die Vermeidung von Kalkablagerungen in<br />
Leitungen und im Sanitärbereich im Mittelpunkt. Die<br />
dezentrale Enthärtung von <strong>Wasser</strong> erschließt auch weitere<br />
Vorteile wie die Verhinderung von thermisch isolierenden<br />
Kalkschichten <strong>auf</strong> Wärmetauschern und der<br />
reduzierte Bedarf von Tensiden für das Wäschewaschen,<br />
das Geschirrspülen und die Körperpflege.<br />
War bislang unter EU-Biozid-Richtlinie 98/8/EG 7 nur<br />
das Inverkehrbringen sogenannter biozider Wirkstoffe<br />
wie z. B. Chlorgas zulassungspflichtig, erweitert die Biozid-VO<br />
die Zulassungspflicht <strong>auf</strong> in situ – also am Ort ihres<br />
Einsatzes erzeugte Biozide.<br />
Bild 2 gibt einen Überblick über die von dieser Regelung<br />
potenziell betroffenen Anlagen.<br />
Grob lassen sich die hier eingesetzten Verfahren wie<br />
folgt umreißen:<br />
••<br />
Bei Chlorelektrolyseanlagen (Bild 3) wird aus in <strong>Wasser</strong><br />
gelöstem Kochsalz (Natriumchlorid), also Sole <strong>auf</strong><br />
elektrolytischem Weg vor Ort Natriumhypochlorid-<br />
Lösung, oder aktives Chlor (Cl 2 ) erzeugt und <strong>dem</strong><br />
Trinkwasser zur Desinfektion beidosiert.<br />
••<br />
Bei Chlordioxidanlagen kommen in <strong>Wasser</strong> gelöstes<br />
Natriumchlorit und verschiedene Säuren – zum Beispiel<br />
Salzsäure – zum Einsatz, aus denen in einem<br />
Reaktionsbehälter Chlordioxid (ClO 2 ) erzeugt wird.<br />
Das entstehende Chlordioxid kann anschließend im<br />
Durchl<strong>auf</strong>betrieb entweder direkt zudosiert oder in<br />
einem Speicherbehälter zwischengespeichert werden.<br />
Wichtige Einsatzgebiete dieser Verfahren sind in<br />
Deutschland die Sanierung von verkeimten Trinkwasserinstallationen<br />
– z. B. nach Legionellenbefall – aber auch<br />
die Dauerdesinfektion von belasteten Wässern – z. B. in<br />
7 … des europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. Februar<br />
1998 über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten, Amtsblatt<br />
der Europäischen Gemeinschaften vom 24.4.1998, S. 1–63.<br />
Bild 1. <strong>Wasser</strong>behandlungsanlage in einem Wohnhaus zur Vermeidung<br />
von Kalkablagerungen. © Grünbeck <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH<br />
Bild 2. Zusammensetzung des Anlagenbestandes: 100 000 Chlorelektrolyse-Anlagen,<br />
50 000 Anlagen zur Desinfektion mit Chlordioxid,<br />
40 000 Ozonanlagen und 1 500 000 <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlagen.<br />
© Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach – figawa e.V. – basierend <strong>auf</strong><br />
europäischen Daten<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 517
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Bild 3. Eine Elektrolyseanlage zur Herstellung von<br />
Chlor mit Lagertanks für die gesättigte Kochsalzlösung<br />
und für die Produktlösung, Abluftanlage zur<br />
Entfernung des entstehenden <strong>Wasser</strong>stoffs sowie<br />
Dosierpumpen für die Produktlösung. Eine Messund<br />
Regeleinrichtung für die Chlordosierung ergänzt<br />
den Anlagen<strong>auf</strong>bau. © Grundfos GmbH<br />
Bild 4. Mischkammer einer Ozonanlage. © Xylem Services GmbH<br />
Schwimmbädern –, wobei der Einsatz von Chlordioxid in<br />
Schwimmbädern nicht <strong>dem</strong> allgemein anerkannten<br />
Stand der Technik entspricht. Für die Zudosierung legt<br />
die Trinkwasserverordnung klare Grenzwerte von<br />
0,3 mg/L bei Chlor und 0,2 mg/L bei Chlordioxid fest. Ein<br />
weiteres, insbesondere von der Anzahl der im Einsatz<br />
befindlichen Anlagen her, sehr großes Anwendungsgebiet<br />
für in situ erzeugtes Chlor, von den eingesetzten<br />
Mengen allerdings vergleichsweise kleines Gebiet, ist<br />
die kurzzeitige Desinfektion von <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlagen<br />
während der Regenerierung von Austauscherharzen,<br />
um einer Verkeimung der Ionenaustauscherharze<br />
vorzubeugen. Hier erfolgt eine Regeneration<br />
durchflussgesteuert automatisch alle 1 bis 2, spätestens<br />
jedoch alle 4 Tage. Das Desinfektionsmittel wird mit <strong>dem</strong><br />
Spülwasser aus der Anlage gespült und ins <strong>Abwasser</strong><br />
geleitet. Pro Regeneration werden bei Enthärtungsanlagen,<br />
wie sie in Einfamilienhäusern oder kleineren Mehrfamilienhäusern<br />
typischerweise zum Einsatz kommen,<br />
zwischen 0,1 und 0,2 g Chlor erzeugt.<br />
Unabhängig von <strong>dem</strong> jeweils eingesetzten Verfahren<br />
bietet die Erzeugung von Chlor in sogenannten Insitu-Anlagen<br />
den Vorteil, dass der Transport, die Lagerung<br />
und der Umgang mit gefährlichen Bioziden wie<br />
z. B. Chlorgas entfällt und die Biozide vor Ort und in der<br />
jeweils benötigten Konzentration zum unmittelbaren<br />
Verbrauch hergestellt werden.<br />
••<br />
Noch deutlicher werden die erwähnten logistischen<br />
und ökologischen Vorteile der sogenannten In-situ-<br />
Verfahren bei der Verwendung von Ozon als Desinfektionsmittel.<br />
Ozon (O 3 ) wird in der Praxis aus getrockneter<br />
Luft oder aus Sauerstoff (O 2 ) durch die<br />
Entladung zwischen zwei Elektroden mit angelegter<br />
Spannung oder durch die Bestrahlung mit ultraviolettem<br />
Licht erzeugt. Ein Transport oder eine Lagerung<br />
wie bei anderen technischen Gasen ist unmöglich,<br />
da Ozon unter Normalbedingungen schnell zu<br />
zwei atomigem Sauerstoff, also normalem Luftsauerstoff,<br />
zerfällt. Ozon wird bei seiner technischen Anwendung<br />
immer bedarfsgerecht produziert und verbraucht,<br />
ohne sich in der Umwelt anzureichern. Ggf.<br />
überschüssig erzeugtes Ozon wird gleich wieder<br />
durch sogenannte Restozonvernichter in normalen<br />
Sauerstoff umgewandelt. Dies vermeidet die evtl.<br />
Beeinträchtigung von nachgelagerten Anlagebauteilen.<br />
Ozon ist das stärkste Oxidations- und Desinfektionsmittel<br />
im Rahmen der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />
Wegen dieser Vorteile sind Ozonanlagen in der DIN<br />
19643 unter anderem für sogenannte Therapiebäder<br />
vorgeschrieben (Bild 4).<br />
••<br />
Hinzu kommen weitere In-situ-Verfahren wie zum<br />
Beispiel die bekannten Reaktionen zwischen Oxidationsmitteln<br />
und bromidhaltigen Wässern, bei denen<br />
hypobromige Säure/Hypobromit als Desinfektionsmittel<br />
in der Schwimmbecken-und Badewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
gebildet wird. Hiervon betroffen sind<br />
April 2014<br />
518 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
unter anderem Meerwasserbäder und Solewasserbäder,<br />
die das im Salzwasser enthaltene Bromid insitu<br />
nutzen oder auch das erst kürzlich zur Normung<br />
angemeldete Ozon-Brom Verfahren, mit <strong>dem</strong> eine<br />
hautschonende Alternative zur Verwendung von<br />
Chlor ermöglicht werden soll.<br />
2. Folgen der Biozid-VO für die<br />
Anlagenbetreiber<br />
Rein formal sind durch die BiozidVO europaweit alle Betreiber<br />
von sogenannten In-situ-Anlagen verpflichtet, sich<br />
als Erzeuger eines Biozides ein sogenanntes Wirkstoffdossier<br />
zu beschaffen und dieses Dossier vorzuhalten. Eine<br />
anlagenbezogene Zulassung (z. B durch den Hersteller)<br />
ist derzeit nicht vorgesehen. Das führt dazu, dass alle Biozidhersteller<br />
universell <strong>auf</strong> eine Stufe gestellt werden, mit<br />
der Folge, dass die Gesamtzahl der In-situ-Anlagenbetreiber<br />
eine <strong>auf</strong>wendige und gebührenbewerte Produktregistrierung<br />
gemäß BiozidVO durchführen müssen.<br />
Ein ursprünglich diskutiertes Zulassungsverfahren<br />
für die Ausgangsstoffe zur Herstellung von Bioziden,<br />
sog. Precursoren, wie es u. a. im Zusammenhang mit der<br />
bisherigen Biozidrichtlinie diskutiert wurde 8 , ist in der<br />
neuen Biozid-VO nicht mehr klar 9 verankert. Es wäre<br />
auch – zumindest in der <strong>Wasser</strong>desinfektion und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
durch In-situ-Anlagen – auch wenig<br />
hilfreich, denn für Luft oder Meerwasser ist ein solches<br />
Verfahren kaum darstellbar und auch wenig sinnvoll.<br />
Auch bei Salz und weiteren zum Einsatz kommenden<br />
Chemika lien handelt es sich i. d. R. um Alltagsprodukte,<br />
bei denen spezielle Zulassungsverfahren für die <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />
und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung lediglich zu höheren<br />
Kosten und Preisen für entsprechende Vorprodukte<br />
und damit Ausweichreaktionen von Seiten der Nutzer<br />
bzw. Anlagenbetreiber führen würden.<br />
Letztlich werden also mit der neuen Biozid-Verordnung<br />
deutlich mehr als 1 Mio. private Haushalte und Kleingewerbetreibende<br />
zu Biozidherstellern und damit verpflichtet,<br />
sich eigenständig um eine Zulassung der mit den betriebenen<br />
Anlagen erzeugten Biozide zu kümmern.<br />
Schon die Kosten des Zulassungsverfahrens würden dabei<br />
in vielen Fällen die Kosten der Anlage übersteigen.<br />
Offensichtlich ist auch, dass zahlreiche Anlagenbetreiber<br />
weder in der Lage sind, das <strong>auf</strong>wendige, in der Biozidverordnung<br />
detailliert beschriebene Zulassungsverfahren<br />
fachgerecht abzuwickeln. Absehbar ist auch, dass zugleich<br />
die Zulassungsbehörden nicht dar<strong>auf</strong> vorbereitet<br />
sind, eine entsprechende Antragsflut zu bewältigen.<br />
8 Zur Entwicklung der Biozid VO vgl. u. a. Christian Stallberg: Zulassungspflicht<br />
für Ausgangsstoffe zur In-situ-Erzeugung von<br />
Bioziden? Reichweite und Grenzen der Verordnung EU Nr.<br />
528/2012 in StoffR 6/2012, S.257f.<br />
9<br />
Vgl. Stallberg a.a.O.<br />
3. Folgen für den Wettbewerb der<br />
<strong>Wasser</strong>behandlungsverfahren<br />
Aufgrund der bereits erwähnten Vorteile haben sich sogenannte<br />
In-situ-Verfahren in den letzten Jahren als<br />
leistungsfähige Alternativen zur Verwendung von zentral<br />
erzeugten Bioziden in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und<br />
<strong>Wasser</strong>behandlung etabliert. Durch die In-situ-Herstellung<br />
entfallen nicht nur der Transport, die Lagerung und<br />
das Handling gefährlicher Biozide. Wesentlicher Vorteil<br />
ist auch, dass nur die jeweils konkret benötigten<br />
Mengen hergestellt und sofort bzw. zeitnah verwendet<br />
werden.<br />
In diesem Umfeld haben sich in den letzten Jahren<br />
zahlreiche kleine und mittlere innovative Anlagenhersteller<br />
etabliert, die innovative und kundenspezifische<br />
Lösungen für die <strong>Wasser</strong>desinfektion und <strong>Wasser</strong>enthärtung<br />
anbieten.<br />
Die technischen und ökologischen Vorteile der In-situ-Verfahren,<br />
aber auch die Wettbewerbsfähigkeit dieser<br />
Unternehmen, werden jetzt durch die EU-Biozid-<br />
Verordnung <strong>auf</strong> breiter Front infrage gestellt. Dort, wo<br />
die <strong>Wasser</strong>desinfektion unverzichtbar ist und bleibt,<br />
werden In-situ-Verfahren durch Verfahren mit direkter<br />
Dosierung von zentral erzeugten Wirkstoffen verdrängt<br />
werden, die in aller Regel mit <strong>dem</strong> Transport, der Lagerung<br />
und <strong>dem</strong> direkten Umgang von Menschen mit<br />
bioziden Wirkstoffen verbunden sind.<br />
Innovative Verfahren, wie z. B. die erwähnte Erzeugung<br />
und Verwendung von hypobromiger Säure als<br />
Wirkstoff zur chlorfreien Aufbereitung und Desinfektion<br />
von Schwimm- und Badebeckenwasser, die oft gerade<br />
von mittelständischen Unternehmen vorangetrieben<br />
werden, hätten kaum noch eine Chance, wenn sie ein<br />
derart komplexes und zeit<strong>auf</strong>wendiges Zulassungsverfahren<br />
durchl<strong>auf</strong>en müssen.<br />
Auch die ebenfalls gebräuchliche <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
mit UV-Licht ist keine in allen Bereichen einsetzbare<br />
Alternative, weil dieses Verfahren anders als die Chlorung<br />
keine Depotwirkung hat und deshalb z. B. für die<br />
Entkeimung von <strong>Wasser</strong>verteilanlagen oder die Desinfektion<br />
von Filtern oder Membranen nicht geeignet ist.<br />
Auch andere Vorteile wie die Entfernung von unerwünschten<br />
Stoffen (wie zum Beispiel Farb- oder Geruchsstoffe,<br />
persistente Spurenstoffe etc.) durch Chlor<br />
oder Ozon, sind mit der UV-Behandlung nicht erreichbar.<br />
4. Empfehlungen der Industrie für die<br />
Zulassung von in situ erzeugten Bioziden<br />
im <strong>Wasser</strong>bereich<br />
Vor <strong>dem</strong> zuvor beschriebenen Hintergrund haben die in<br />
der figawa zusammengeschlossenen Unternehmen begonnen,<br />
Vorschläge für ein Verfahren zu erarbeiten, das<br />
den spezifischen Markt- und Einsatzbedingungen für<br />
In-situ-Anlagen in der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung und<br />
<strong>Wasser</strong>desinfektion ebenso Rechnung trägt, wie <strong>dem</strong><br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 519
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Wunsch des Gesetzgebers nach einem geordneten und<br />
praktikablen Zulassungsverfahren für den Einsatz von<br />
Bioziden in der EU.<br />
Grundsätzlich sollten damit für in situ erzeugte<br />
Biozide im Trinkwasserbereich eine Lösung gefunden<br />
werden, die die Anlagenbetreiber von zusätzlichen<br />
bürokratischen Belastungen und Kosten möglichst entlastet.<br />
Dabei ist absehbar, dass in der von der Biozid-Verordnung<br />
vorgegebenen Übergangsfrist für alle im <strong>Wasser</strong>bereich<br />
relevanten bioziden Wirkstoffe also Chlor,<br />
Chlordioxid und Ozon passende, den Vorgaben der Verordnung<br />
entsprechende Dossiers vorliegen und das Zulassungsverfahren<br />
bis zur Aufnahme in die sogenannte<br />
Liste der genehmigten Wirkstoffe durchl<strong>auf</strong>en haben<br />
werden.<br />
Langjährig bekannte, umfassend erforschte und genutzte<br />
Wirkstoffe wie z. B. Ozon, Chlor und Chlordioxid<br />
sollten dabei in einem vereinfachten Registrierungsverfahren<br />
<strong>auf</strong> der Liste der genehmigten Wirkstoffe erfasst<br />
werden. Wirkmechanismen, Toxizität etc. sind hier hinreichend<br />
untersucht und die Grenzwerte sind eindeutig<br />
geregelt. Eine Doppelzulassung von Verfahren, die bereits<br />
in der Trinkwasserverordnung und der sog. § 11-Liste<br />
des Bundesgesundheitsministeriums oder den einschlägigen<br />
Normen explizit für die Verwendung mit<br />
Trink- oder Schwimmbeckenwasser vorgesehen sind,<br />
sollte überdacht werden.<br />
Aus Sicht der Anlagenhersteller ist weiter zu klären,<br />
ob eine über die Wirkstoffgenehmigung hinausgehende<br />
Zulassungsprozedur überhaupt erforderlich ist, oder<br />
ob gerade bei den skizzierten weit verbreiteten Anwendungen<br />
überhaupt weitere Zulassungsverfahren erforderlich<br />
sind.<br />
Sollte eine Betreiber- oder anlagenspezifische Zulassung<br />
trotz der begrenzten und langjährig erprobten<br />
Verwendung der genannten Wirkstoffe und der erfolgreich<br />
durchl<strong>auf</strong>enen Genehmigungsprozedur erforderlich<br />
bleiben, sollte eine vereinfachte Registrierung ermöglicht<br />
werden, die den Aufwand für die Zulassung<br />
deutlich reduziert. Denkbar wäre hier eine vom Hersteller<br />
mitgeliefertes Sicherheitsdatenblatt, das Hinweise<br />
zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage gibt und zu<br />
einer Online-Registrierung bei der zuständigen Behörde<br />
<strong>auf</strong>fordert.<br />
Weiter muss in diesem Zusammenhang geklärt werden,<br />
inwieweit die in der Biozid-Verordnung verankerte<br />
zeitlich begrenzte Gültigkeit von Zulassungen auch für<br />
in situ erzeugte, seit Jahrzehnten bekannte und bewährte<br />
Wirkstoffe gilt, oder ob hier eine generelle Zulassung<br />
denkbar ist.<br />
Klärungsbedarf besteht weiter in der Frage, wie bei<br />
der eingangs umrissenen Anzahl der In-situ-Anlagen eine<br />
Beteiligung der Anlagenbetreiber an den hohen<br />
Kosten der Dossiererstellung zu fairen, vernünftigen<br />
und diskriminierungsfreien Bedingungen erfolgen soll<br />
und kann, zumal die Dossiers nicht nur den Käufern<br />
von Neuanlagen, sondern auch allen Betreibern von<br />
Bestandanlagen zugutekommen werden.<br />
Und offen ist schließlich, welche Lösungen sich für<br />
die genannten deutlich mehr als 1 Mio. Privatleute, Gewerbetriebe,<br />
kommunale und private Schwimmbadbetreiber,<br />
Hotels und andere abzeichnen, die heute bereits<br />
entsprechende In-situ-Anlagen besitzen und betreiben.<br />
Denn eins ist klar: Sollte es bei der generellen Verpflichtung<br />
der Betreiber von In-situ-Anlagen und den<br />
mit <strong>dem</strong> Zulassungsverfahren verbundenen Aufwendungen<br />
bleiben, ist bereits heute absehbar: Gerade im<br />
Bereich der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und <strong>Wasser</strong>behandlung<br />
werden schon aus Unkenntnis zahlreiche Bestands-<br />
und Neuanlagen ohne die erforderliche Genehmigung<br />
weiter betrieben werden. Ferner werden gerade<br />
die problembewussten Betreiber ihre entsprechenden<br />
Vorkehrungen zur Trinkwasserhygiene und zur<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung schon aus Kosten- und Aufwandsgründen<br />
deutlich reduzieren, weil <strong>dem</strong> hohen administrativen<br />
und bürokratischen Aufwand kein erkennbarer<br />
Nutzen einer entsprechenden Zulassungsprozedur für<br />
die Umwelt und die Verbraucher gegenübersteht.<br />
Aus Sicht der in der figawa zusammengeschlossenen<br />
Hersteller von In-situ-Anlagen für die <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />
und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung sollte der mittlerweile von<br />
der EU-Kommission eingeleitete Klärungsprozess jetzt<br />
rasch weiter vorangetrieben werden. Konkrete Vorschläge<br />
liegen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Tisch, sowohl die figawa und ihr europäischer<br />
Partnerverband Aqua Europa arbeiten hier eng<br />
zusammen, um praktikable Lösungen zu erarbeiten, die<br />
<strong>dem</strong> Ziel eines umfassenden Schutzes der Biosphäre<br />
ebenso Rechnung tragen, wie der Notwendigkeit,<br />
<strong>Wasser</strong> kostengünstig und umweltverträglich für den<br />
menschlichen Gebrauch <strong>auf</strong>zubereiten. Gerade die Insitu-Produktion<br />
bietet hier zahlreiche Vorzüge, die es<br />
weiter zu entwickeln und zu nutzen gilt.<br />
Autoren<br />
Eingereicht: 02.04.2014<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gotthard Graß<br />
Hauptgeschäftsführer |<br />
E-Mail: grass@figawa.de |<br />
Dipl. -Ing Karl Morschhäuser<br />
Geschäftsführer der Bereiche <strong>Wasser</strong> und Rohrleitungen, betreut<br />
unter anderen den AK Chlor und Chlorverbindungen<br />
Dipl.-Ing. Adrian Uhlenbroch<br />
Referent im Bereich <strong>Wasser</strong>, betreut unter anderem den AK Ozon und<br />
den AK <strong>Wasser</strong>behandlung |<br />
figawa e.V. |<br />
Marienburger Straße 15 |<br />
D-50968 Köln<br />
April 2014<br />
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Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach<br />
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dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Stellungnahme des BDEW zum<br />
Regierungsentwurf der Verordnung<br />
über Anlagen zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />
Bundesratsdrucksache Nr. 77/14, Berlin, 10. März 2014<br />
© Thomas Müller/pixelio.de<br />
I. Grundsätzliche Erwägungen – schnelle<br />
Verabschiedung der Verordnung erforderlich<br />
Die Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft begrüßt eine bundesweite<br />
Vereinheitlichung der landesrechtlich bislang<br />
sehr unterschiedlich ausgestalteten Regelungen zum<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Dies bedeutet<br />
nicht nur für den Gewässerschutz, sondern<br />
auch für Planer, Errichter und Betreiber von Anlagen<br />
eine Erleichterung, da die damit verbundene Rechtsvereinfachung<br />
die Transparenz der Regelungsinhalte<br />
erhöht und zugleich auch eine Harmonisierung mit<br />
anderen Rechtsvorschriften erlaubt. Eine Vereinheitlichung<br />
kann daher zu erheblichen Erleichterungen<br />
führen.<br />
Die Unternehmen der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
sind von <strong>dem</strong> Entwurf der Verordnung sowohl<br />
als Anlagenbetreiber als auch als Nutzer von <strong>Wasser</strong>vorkommen<br />
betroffen. Daher besteht in den vom<br />
BDEW vertretenen Unternehmen ein besonderes<br />
Interesse an einem effizienten und effektiven Schutz<br />
der Gewässer. Dieser Schutz kann am besten gewährleistet<br />
werden, wenn sich die Anforderungen der<br />
Verordnung in einem angemessenen Verhältnis<br />
zwischen <strong>dem</strong> Schutz der Gewässer und der Belastung<br />
der Anlagenbetreiber bewegt. Die Energie- und<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft sehen dabei die dringende Notwendigkeit,<br />
dass wassergefährdende Stoffe bis <strong>auf</strong><br />
unvermeidbare Mengen nicht in Gewässer gelangen<br />
dürfen. Die Verordnung muss daher sicherstellen,<br />
dass die Betreiber von Anlagen zum Umgang mit<br />
wassergefährdenden Stoffen die Erreichung der Ziele<br />
aus dieser Verordnung mit verhältnismäßigem Einsatz<br />
von Mitteln gewährleisten können und ein<br />
sachgemäßer Vollzug möglich ist.<br />
Der in <strong>dem</strong> vorliegenden Regierungsentwurf nach<br />
langjähriger Diskussion gefundene Kompromiss bildet<br />
die widerstreitenden Interessen weitgehend sachgerecht<br />
ab, wenngleich in einzelnen Punkten aus Sicht<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft noch weiteres<br />
Verbesserungspotenzial besteht.<br />
Zu begrüßen sind aus Sicht des BDEW insbesondere<br />
die folgenden Punkte:<br />
••<br />
Anlagen mit einem Volumen von 10 bis 100 m³ mit<br />
Stoffen der <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse 1 werden auch<br />
weiterhin in die Gefährdungsstufe A eingeordnet.<br />
Von der zunächst vorgesehenen Verschärfung wurde<br />
im Rahmen der Ressortverhandlungen richtigerweise<br />
abgesehen.<br />
••<br />
Hinsichtlich der Entwässerung von Transformatorenständen<br />
sollen in Zukunft bei nicht vermeidbarem<br />
Regenwasserzutritt <strong>auf</strong> die Rückhaltefläche ausdrücklich<br />
Abläufe zulässig sein, wenn wassergefährdende<br />
Stoffe durch geeignete Auffangeinrichtungen<br />
zurückgehalten werden können. Diese<br />
Ausnahme von der bedauerlicherweise sehr eng<br />
ausgestalteten Möglichkeit der auch in vielen Fällen<br />
bewährten Rückhaltung über Abscheideanlagen ist<br />
sehr zu begrüßen und vermeidet in der vorliegenden<br />
Fassung unnötigen Umrüstungs<strong>auf</strong>wand zumindest<br />
bei den ausdrücklich genannten Anlagen<br />
(Transformatoren).<br />
April 2014<br />
522 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
••<br />
Die Ausgestaltung der Übergangsvorschrift im<br />
Regierungsentwurf, die eine Nachrüstung <strong>auf</strong> Anordnung<br />
der Behörden vorsieht, ist sachgerecht.<br />
Aufgrund der Vielzahl der von der Verordnung<br />
betroffenen Bestandsanlagen und Fallgestaltungen<br />
sind pauschale Lösungen für eine Nachrüstung<br />
vielfach nicht möglich. Die Anlagen halten grundsätzlich<br />
bereits die strengen Anforderungen der<br />
Länder-VAwS ein. Die Anpassung der Anlagen an<br />
die neue Rechtslage muss daher – sofern erforderlich<br />
– jeweils in Abstimmung mit der zuständigen<br />
Behörde erfolgen.<br />
Kritikwürdig erscheinen allerdings die folgenden<br />
Regelungen:<br />
••<br />
Den Verzicht <strong>auf</strong> eine bundeseinheitliche Regelung<br />
insbesondere zu landwirtschaftlichen Jauche-, Gülleund<br />
Sillageanlagen (JGS-Anlagen) kritisiert der<br />
BDEW mit Nachdruck. Der Eintrag von Stickstoff und<br />
anderen Schadstoffen aus der Landwirtschaft stellt<br />
eines der wesentlichen Probleme für die Gewässer in<br />
Deutschland und für die Trinkwasserversorgung dar.<br />
Vor diesem Hintergrund ist es besonders kritikwürdig,<br />
dass <strong>auf</strong> bundeseinheitliche, wirksame<br />
Standards verzichtet wird.<br />
••<br />
Die Möglichkeit zur Regenwasserentwässerung über<br />
Ölabscheider (§ 19 Abs. 2 AwSV) ist auch für andere<br />
Anlagen als Transformatoren erforderlich (z. B. Ölkühler<br />
im Bereich der Gaswirtschaft). Die Regelung<br />
sollte daher generell für Verwendungsanlagen, bei<br />
denen ein Regenwasserzutritt <strong>auf</strong> die Rückhaltefläche<br />
unvermeidlich ist, gelten.<br />
••<br />
Die Mengenbeschränkung <strong>auf</strong> ein Volumen von<br />
10 m³ wassergefährdender Stoffe für die erleichterten<br />
Anforderungen zur Rückhaltung wassergefährdender<br />
Stoffe für <strong>Wasser</strong>kraftanlagen ist in der Praxis erheblich<br />
zu streng.<br />
••<br />
Aufgrund der grundsätzlich sehr geringen <strong>Wasser</strong>gefährdung,<br />
die von sog. Massekabeln ausgeht, sind<br />
die an diese Anlagen gestellten Anforderungen<br />
noch zu streng. Eine Freistellung von der Fachbetriebs-<br />
und der Sachverständigenprüfpflicht wäre<br />
wünschenswert.<br />
Das Scheitern des Verordnungsprojekts <strong>auf</strong> den letzten<br />
Metern sollte jedoch nicht riskiert werden. Daher<br />
spricht sich der BDEW ausdrücklich dagegen aus, die<br />
Diskussion um die Verordnung grundlegend neu zu<br />
eröffnen.<br />
Für den Fall, dass eine erneute inhaltliche Diskussion<br />
nicht zu vermeiden ist, weist der BDEW allerdings vorsorglich<br />
<strong>auf</strong> die folgenden insbesondere für die Energieund<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft im zukünftigen Vollzug relevanten<br />
Punkte hin, die in einer gegebenenfalls stattfindenden<br />
Diskussion ebenfalls berücksichtigt werden<br />
müssen.<br />
II. Die Kritikpunkte des BDEW im Einzelnen<br />
1. Anwendungsbereich: Bagatellschwellen und<br />
JGS-Anlagen – § 1 Abs. 2 und Abs. 5<br />
1.1.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 1<br />
Zweck; Anwendungsbereich<br />
(1) Diese Verordnung dient <strong>dem</strong> Schutz der<br />
Gewässer vor nachteiligen Veränderungen ihrer<br />
Eigenschaften durch Freisetzungen von wassergefährdenden<br />
Stoffen aus Anlagen zum Umgang<br />
mit diesen Stoffen.<br />
(2) Diese Verordnung findet keine Anwendung <strong>auf</strong><br />
1. den Umgang mit im Bundesanzeiger veröffentlichten<br />
nicht wassergefährdenden Stoffen,<br />
2. nicht ortsfeste und nicht ortsfest benutzte<br />
Anlagen, in denen mit wassergefährdenden<br />
Stoffen umgegangen wird, sowie<br />
3. Untergrundspeicher nach § 4 Absatz 9 des<br />
Bundesberggesetzes.<br />
(3) Diese Verordnung findet auch keine Anwendung<br />
<strong>auf</strong> oberirdische Anlagen mit einem<br />
Volumen von nicht mehr als 1 Kubikmeter bei<br />
flüssigen Stoffen oder mit einer Masse von nicht<br />
mehr als 1 Tonne bei gasförmigen und festen<br />
Stoffen, wenn sich diese Anlagen außerhalb von<br />
Schutzgebieten und festgesetzten oder vorläufig<br />
gesicherten Überschwemmungsgebieten befinden.<br />
§ 62 Absatz 1 und 2 des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes<br />
bleibt unberührt. Anlagen nach Satz 1 bedürfen<br />
keiner Eignungsfeststellung nach § 63 Absatz 1<br />
des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes.<br />
(4) Diese Verordnung findet zu<strong>dem</strong> keine Anwendung,<br />
wenn der Umfang der wassergefährdenden<br />
Stoffe, sofern mit ihnen neben anderen Sachen in<br />
einer Anlage umgegangen wird, während der<br />
gesamten Betriebsdauer der Anlage unerheblich<br />
ist. Sofern der Betreiber dies beantragt, stellt die<br />
zuständige Behörde fest, ob die Voraussetzung<br />
nach Satz 1 erfüllt ist.<br />
1.2 Begründung<br />
1.2.1 Zur Anhebung der Bagatellschwelle <strong>auf</strong><br />
1 000 Liter (1 m³)<br />
Die Einführung der Bagatellgrenze ist zu begrüßen;<br />
da sie eine Vereinfachung darstellt. Der BDEW legt<br />
allerdings Wert <strong>auf</strong> die Feststellung, dass auch im Anwendungsbereich<br />
der Bagatellklausel der Besorgnisgrundsatz<br />
des WHG Geltung beansprucht und so die<br />
erforderliche Sicherheit weiter erhalten bleibt.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 523
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
2. Entwässerung von Rückhalteeinrichtung – § 19<br />
2.1.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 19<br />
Anforderungen an die Entwässerung<br />
(1) Bei unvermeidlichem Zutritt von Niederschlagswasser<br />
sind abweichend von § 18 Absatz<br />
2 Abläufe zulässig, wenn sie nur nach vorheriger<br />
Feststellung, dass keine wassergefährdenden<br />
Stoffe im Niederschlagswasser enthalten sind, geöffnet<br />
werden. Mit wassergefährdenden Stoffen<br />
verunreinigtes Niederschlagswasser ist ordnungsgemäß<br />
als <strong>Abwasser</strong> zu beseitigen oder als Abfall<br />
zu entsorgen.<br />
© JuswelTop/pixelio.de<br />
Die Ausnahme von der Anwendung der Regelungen<br />
des Kapitels 3, in <strong>dem</strong> Anforderungen an Anlagen zum<br />
Umgang mit wassergefährdenden Stoffen getroffen<br />
werden, sollte erweitert werden. Auf Anlagen unter<br />
1 000 Liter (1 m³), die mit Stoffen befüllt sind – ausgenommen<br />
Standorte in Schutz- oder Überschwemmungsgebieten<br />
–, sollten diese Regelungen ebenfalls keine<br />
Anwendung finden (Bagatellgrenze). Die aktuell vorgesehene<br />
Ausnahme für Anlagen unter 220 Liter oder<br />
0,22 m³ ist – insbesondere im Zusammenhang mit der<br />
Übergangsbestimmung – in der Volumenbeschränkung<br />
nicht hinreichend.<br />
Die Erweiterung der Bagatellgrenze <strong>auf</strong> bis zu<br />
1 000 Liter führt auch nicht zu einer Abschwächung des<br />
Schutzniveaus. Hier haben sich in der Vergangenheit<br />
Infrastrukturmaßnahmen (z. B. ständige Überwachung<br />
und Meldung an eine ständig besetzte Stelle; sofortige<br />
Einleitung von Maßnahmen) als hinreichend sicher und<br />
effektiv erwiesen. Diese Regelung ist für Anlagen unter<br />
1 000 Litern gleichermaßen sachgerecht.<br />
1.2.2 Bundeseinheitliche Regelung für Jauche-,<br />
Gülle- und Silage-Anlagen ohne Privilegierungen<br />
erforderlich<br />
Angesichts des erheblichen Gefährdungspotenzials<br />
tierischer Ausscheidungen für die Gewässer wäre es<br />
dringend erforderlich, dass eine bundeseinheitliche<br />
Regelung für JGS-Anlagen ohne Privilegierungen erfolgt.<br />
Hohe Nitratkonzentrationen, verursacht durch die<br />
Landwirtschaft, sind oft der Grund für verunreinigtes<br />
Grundwasser. Dies birgt große Probleme für die Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung,<br />
die sich dann auch in höheren<br />
Trinkwasserpreisen für den Verbraucher niederschlagen.<br />
Der Eintrag von Nitrat muss so weit wie möglich<br />
beschränkt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung<br />
wäre die Verbesserung der Anlagendichtigkeit und<br />
Anlagensicherheit der JGS-Anlagen.<br />
(2) Bei Anlagen, bei denen ein Zutritt von<br />
Niederschlagswasser unvermeidlich ist, kann<br />
abweichend von Absatz 1 und § 18 Absatz 2 das<br />
Niederschlagswasser, das mit wassergefährdenden<br />
Stoffen verunreinigt sein kann, in einen<br />
<strong>Abwasser</strong>kanal oder in ein Gewässer eingeleitet<br />
werden, wenn<br />
1. die bei einer Betriebsstörung freigesetzten<br />
wassergefährdenden Stoffen zurückgehalten<br />
werden und<br />
2. die Einleitung des verunreinigten Niederschlagswassers<br />
den wasserrechtlichen Anforderungen<br />
und örtlichen Einleitungsbedingungen<br />
entspricht.<br />
(...)<br />
(4) Im Fall einer Betriebsstörung ist sicherzustellen,<br />
dass das Niederschlagswasser von<br />
Flächen, <strong>auf</strong> denen Kühlaggregate von Kälteanlagen,<br />
mit Ethylen- oder Propylenglycol die<br />
gem. § 25. Abs. 3 über keine Rückhaltung<br />
verfügen, im Freien <strong>auf</strong>gestellt werden, in einen<br />
Schmutz- oder Mischwasserkanal ein geleitet<br />
wird. <strong>Wasser</strong>rechtliche Anforderungen an die<br />
Einleitung sowie örtliche Einleitungsbedingungen<br />
bleiben unberührt.<br />
2.1.2 Begründung<br />
Zu Absatz 2<br />
Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />
Stoffen galt bisher wie auch zukünftig, dass Rückhalteeinrichtungen<br />
grundsätzlich keine Abläufe haben<br />
dürfen. Für solche Anlagen, bei denen <strong>auf</strong>grund nicht<br />
zu vermeidenden Regenwasserzutritts in die Rückhalteeinrichtung<br />
ein Abl<strong>auf</strong> zwingend erforderlich war,<br />
ließen die landesrechtlichen Regelungen solche Abläufe<br />
für alle Anlagenarten (Lagerungs-, Umschlagsoder<br />
Verwendungsanlagen) zu, wenn die Rückhaltung<br />
des wassergefährdenden Stoffs durch geeignete<br />
April 2014<br />
524 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
Vorrichtungen wie beispielsweise Leichtflüssigkeitsabscheider<br />
erreicht wurde. In der Versorgungswirtschaft<br />
gibt es eine Vielzahl von Anlagen im Freien – etwa im<br />
Bereich der Stromversorgungsnetze bei Rückhalteeinrichtungen<br />
in Umspannwerken oder im Bereich der<br />
Gasversorgung bei Ölkühlern und Kühlanlagen – bei<br />
denen von dieser Möglichkeit regelmäßig Gebrauch<br />
gemacht wurde.<br />
§ 19 Absatz 2 Satz 1 eröffnet die Möglichkeit einer<br />
Rückhaltung über geeignete Vorrichtungen generell<br />
nur noch bei sog. Abfüll- und Umschlagsanlagen – und<br />
damit insbesondere an Tankstellen. Für andere sog.<br />
Verwendungsanlagen wie sie insbesondere im Bereich<br />
der Versorgungswirtschaft vorkommen, sollen diese<br />
Möglichkeiten künftig grundsätzlich nicht mehr zulässig<br />
sein. § 19 Absatz 2 Satz 2 regelt zwar zumindest eine<br />
notwendige Ausnahme vom Verbot der Rückhaltung<br />
über Abscheideranlagen für Transformatoren und<br />
Schaltanlagen im Bereich der Elektrizitätswirtschaft.<br />
Für weitere Verwendungsanlagen besteht diese<br />
Möglichkeit jedoch nicht. Eine Ungleichbehandlung<br />
von Abfüll- und Umschlagsanlagen einerseits und<br />
Verwendungsanlagen andererseits aus Gründen des<br />
Gewässerschutzes erscheint aus keinem Gesichtspunkt<br />
gerechtfertigt.<br />
Zwar enthält der Verordnungsentwurf eine Ausnahmeregel<br />
(§ 19 Abs. 6), nach der in eng definierten<br />
Fällen die Behörde über die Art der Rückhaltung wassergefährdender<br />
Stoffe und die Beseitigung des Niederschlagswassers<br />
entscheiden kann. Es erscheint jedoch<br />
nicht angemessen, die Anforderungen für eine Vielzahl<br />
von Anlagen über Einzelausnahmen klären zu müssen.<br />
Bei diesen Anlagen handelt es sich erkennbar nicht<br />
mehr um Ausnahmefälle.<br />
Daher sollten die sog. Verwendungsanlagen den<br />
Abfüll- und Umschlagsanlagen nach § 17 Abs. 2 gleichgestellt<br />
werden.<br />
Zu Absatz 4<br />
Die Vorschrift des § 19 Abs. 4 AwSV bereitet überall dort<br />
erhebliche Probleme, wo die Niederschlagsentwässerung<br />
über Trennsysteme (Trennung von Niederschlagswasser<br />
und Schmutzwasser) erfolgt. Durch die wachsende Zahl<br />
der in § 19 Abs. 4 genannten Anlagen erfolgt in der<br />
Praxis die Entwässerung von immer größeren Flächen<br />
über die Schmutzwasserkanalisation. Vor <strong>dem</strong> Hintergrund<br />
großer Dachflächen mit Solarkollektoren oder<br />
Kühlaggregaten und zunehmend <strong>auf</strong>tretenden Starkregenereignissen<br />
kommt es zu großen Mengen wenig<br />
oder nicht verunreinigten Niederschlagwassers, das<br />
entsprechend § 19 Abs. 4 bei vorliegender Trennentwässerung<br />
in die Schmutzwasserkanalisation abgeleitet<br />
werden soll. Die Schmutzwasserkanäle in den Trennkanalisationsgebieten<br />
sind jedoch nicht für die<br />
Ableitung von Niederschlagswasser bemessen. Darüber<br />
hinaus sind die Kapazitäten der Kanalisation und der<br />
angeschlossenen Anlagen (Pumpwerke, Klärwerke)<br />
hydraulisch begrenzt und nicht für Fremdwasser ausgelegt.<br />
Die in der Verordnungsbegründung erwähnte<br />
Trennung der jeweiligen Flächen zur Lösung des<br />
Problems ist in der Praxis vielfach nicht praktikabel.<br />
Vielmehr bieten sich in der Regel andere technische<br />
Möglichkeiten zur Rückhaltung der wassergefährdenden<br />
Stoffe oder zur Einleitung in die Schmutzwasserkanalisation<br />
im Havariefall.<br />
3. Besondere Anforderungen an Anlagen<br />
zum Verwenden wassergefährdender Stoffe<br />
im Bereich der Energieversorgung und in<br />
Einrichtungen des <strong>Wasser</strong>baus – § 34<br />
3.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 34<br />
Besondere Anforderungen an Anlagen zum<br />
Verwenden wassergefährdender Stoffe im<br />
Bereich der Energieversorgung und in<br />
Einrichtungen des <strong>Wasser</strong>baus<br />
(1) Oberirdische Anlagen zum Verwenden<br />
flüssiger wassergefährdender Stoffe der <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse<br />
1 oder <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse<br />
2 als Kühl-, Schmier- oder Isoliermittel<br />
oder als Hydraulik flüssigkeit im Bereich der<br />
Energieversorgung und in Einrichtungen des<br />
<strong>Wasser</strong>baus, bedürfen keiner Rückhaltung,<br />
wenn sie die Anforderungen nach den Absätzen 2<br />
und 3 erfüllen.<br />
(2) Anlagen und Anlagenteile einschließlich<br />
Rohrleitungen, die betriebs- oder bauartbedingt<br />
nicht über eine Rückhalteeinrichtung<br />
verfügen können, sind durch selbsttätige<br />
Störmelde einrichtungen in Verbindung mit<br />
einer ständig besetzten Betriebsstelle oder<br />
Messwarte oder durch regelmäßige Kontrollgänge<br />
zu überwachen. Für sie sind Alarm- und<br />
Maßnahmepläne <strong>auf</strong>zustellen, die wirksame<br />
Maßnahmen und Vorkehrungen zur Vermeidung<br />
von Gewässerschäden beschreiben und die mit<br />
den in die Maßnahmen einbezogenen Stellen<br />
abgestimmt sind. Die Alarm- und Maßnahmepläne<br />
sind der zuständigen Behörde <strong>auf</strong> Ver langen<br />
vorzulegen.<br />
(3) Werden Kühler mit Direktkontakt zum <strong>Wasser</strong><br />
eingesetzt, sind sie als Doppelrohrkühler,<br />
Zweikreiskühler oder als diesen Kühlern technisch<br />
gleichwertige Kühlsysteme auszuführen.<br />
Die Kühl systeme sind mit automatischen Störmeldeeinrichtungen<br />
auszurüsten.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 525
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
3.2 Begründung<br />
Bei großen L<strong>auf</strong>wasserkraftwerken wird das in Absatz 1<br />
als einschränkende Voraussetzung genannte Volumen an<br />
Betriebsölen teilweise erheblich überschritten. Bauartund<br />
funktionsbedingt sind auch bei diesen Anlagen jedoch<br />
Rückhalteeinrichtungen technisch nicht realisierbar.<br />
Eine Gewässergefährdung wird jedoch gleichwertig<br />
durch andere Maßnahmen z. B. dadurch, dass der außen<br />
anstehende <strong>Wasser</strong>druck höher ist als der innere Öldruck,<br />
sodass ein Ölaustritt vermieden wird, gewährleistet. Daher<br />
sollte für diese Anlagen <strong>auf</strong> eine Volumenbeschränkung<br />
grundsätzlich verzichtet werden, um andernfalls unnötige<br />
Diskussionen über in der Praxis vielfach unumgängliche<br />
Ausnahmeregelungen im Vollzug und den dadurch<br />
entstehenden Verwaltungs<strong>auf</strong>wand zu vermeiden.<br />
4. Besondere Anforderungen an unterirdische<br />
Ölkabel- und Massekabelanlagen – § 36<br />
4.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 36<br />
Besondere Anforderungen an unterirdische<br />
Ölkabel- und Massekabelanlagen<br />
(1) Bei unterirdischen Ölkabeln sind Einrichtungen<br />
zur Rückhaltung von Isolierölen nicht erforderlich,<br />
wenn der Betreiber diese Anlagen elektrisch und<br />
hydraulisch durch selbsttätige Störmeldeeinrichtungen<br />
überwacht, Störungen angezeigt werden<br />
und die Betriebswerte ständig erfasst und <strong>auf</strong> die<br />
Abweichung von Sollwerten kontrolliert werden.<br />
(2) Bei unterirdischen Massekabelanlagen sind<br />
Einrichtungen zur Rückhaltung von Isoliermassen<br />
und eine Fachbetriebspflicht nach § 45<br />
Abs. 1 Nr. 1 AwSV sowie eine Pflicht zur Überprüfung<br />
durch Sachverständige nach § 46<br />
Abs. 2 nicht erforderlich, wenn der Betreiber<br />
diese Anlagen elektrisch überwacht und die<br />
Betriebswerte ständig erfasst und <strong>auf</strong> die Abweichung<br />
von Sollwerten kontrolliert.<br />
4.2 Begründung<br />
Massekabelanlagen haben ein weit geringeres Gefährdungspotenzial<br />
als Ölkabelanlagen, daher sollte eine<br />
deutliche systematische Trennung zwischen den Regelungen<br />
für diese beiden sehr unterschiedlich ausgestalteten<br />
Anlagenarten erfolgen.<br />
Aufgrund der Beschaffenheit von Massekabelanlagen<br />
ist eine Umweltgefährdung durch den im<br />
Kabel enthaltenen wassergefährdenden Stoff nahezu<br />
ausgeschlossen. Die zur Isolation enthaltene Masse<br />
im Massekabel ist – anders als bei Ölkabeln – kein<br />
dünnflüssiges Öl, sondern eine <strong>auf</strong> mineralischer<br />
oder synthetischer Basis hergestellte, hochviskose<br />
Isoliermasse.<br />
Diese Isoliermasse ist zwar gemäß der allgemeinen<br />
Verwaltungsvorschrift über die Einstufung wassergefährdender<br />
Stoffe in <strong>Wasser</strong>gefährdungsklassen<br />
(VwVwS) in die WGK 1 als schwach wassergefährdend<br />
eingestuft, die zähflüssige Masse ist jedoch nahezu<br />
vollständig in der innenliegenden, geschützten Papierisolierung<br />
des Leiters gebunden. Beim Abkühlen der<br />
Isoliermasse, z. B. nach der Stilllegung der Kabelanlage<br />
oder im Schadensfall, wird die Viskosität größer, die<br />
Isoliermasse noch zäher bzw. verfestigt sich. Auch in<br />
einem Schadensfall gelangt – wenn überhaupt – nur<br />
eine sehr geringe Menge (< 2 cL) der hochviskosen<br />
Isoliermasse in die Umwelt. Durch den normalen<br />
Alterungsprozess der Massekabel tritt bereits eine<br />
Ver harzung und Immobilität der Isoliermasse ein. Die<br />
Isoliermasse ist nicht wasserlöslich und gefahrstoffrechtlich<br />
nicht als umweltgefährdender Stoff eingestuft.<br />
Eine Ausbreitung im Boden wird zu<strong>dem</strong> durch die<br />
deutlich niedrigere Bodentemperatur (max. 15 °C) und<br />
daraus resultierende Verhärtung der Isoliermasse<br />
verhindert. 1<br />
Vor diesem Hintergrund ist es gerechtfertigt, die<br />
Anforderungen, die für diese Anlagen gelten, <strong>auf</strong> ein<br />
Mindestmaß zu beschränken. Die Fachbetriebspflicht ist<br />
<strong>dem</strong>entsprechend ebenso wenig erforderlich wie die<br />
Pflicht zur wiederkehrenden Sachverständigenprüfung.<br />
Darüber hinaus wäre der Vollzugs<strong>auf</strong>wand der Regelung<br />
für mehrere zehntausend Anlagen in deutschen<br />
Nieder- und Mittelspannungsnetzen erheblich und<br />
gemessen am Gefährdungspotenzial der Anlagen unverhältnismäßig.<br />
4.2.1 Verzicht <strong>auf</strong> ständig besetzte Betriebsstellen<br />
Die Vorschrift soll gewährleisten, dass im Havariefall<br />
schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um<br />
eine Beeinträchtigung von Gewässern zu verhindern.<br />
Viele kleinere und mittlere Netzbetreiber unterhalten<br />
indes keine ständig besetzten Warte mehr,<br />
sondern gewährleisten die Notfallvorsorge über<br />
telefonische Rufbereitschaften und automatisierte<br />
Mitteilungen an die Rufbereitschaft über mögliche<br />
Havariefälle. Diese Vorgehensweise stellt jedoch im<br />
Hinblick <strong>auf</strong> die schnelle Erkennung und Beseitigung<br />
eines Schadens an einem Kabel keinen Nachteil dar,<br />
da auch über eine entsprechende Rufbereitschaft<br />
gewährleistet ist, dass nicht weniger schnell eingegriffen<br />
wird, als bei einer Benachrichtigung der<br />
entsprechenden technischen Fachleute durch eine<br />
ständig besetzte Stelle. Darüber hinaus sind die<br />
durch die notwendige Benachrichtigung der Techniker<br />
1 Vgl. auch Kabelhandbuch, EW Medien und Kongresse GmbH,<br />
Frankfurt, 8. Auflage 2012, S. 35 und VDEW e. V, Umweltrelevante<br />
Fragen bei Kabelanlagen, VWEW-Verlag, Frankfurt 1998, S. 7<br />
April 2014<br />
526 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
verursachten Verzögerungen gegenüber <strong>dem</strong> – technisch<br />
unvermeidbaren – zeitlichen Aufwand für Anfahrt<br />
und Fehlerortung am betroffenen Kabel vernachlässigbar.<br />
Daher sollte <strong>auf</strong> die missverständliche<br />
Anforderung einer ständig besetzten Betriebsstelle<br />
verzichtet werden.<br />
4.2.2 Freistellung von der Fachbetriebspflicht<br />
Die Verpflichtung zur Errichtung, Reinigung von<br />
innen, Instandsetzung und Stilllegung ausschließlich<br />
durch Fachbetriebe ist für Massekabelanlagen unnötig.<br />
Bei Kabelanlagen werden Arbeiten in der<br />
Regel von ausgebildeten Technikern durchgeführt.<br />
Diese werden über den Umgang mit Massekabeln<br />
regelmäßig geschult. Dabei werden auch die Notwendigkeiten<br />
des Gewässerschutzes mit betrachtet.<br />
Eine Zertifizierung als Fachbetrieb im Sinne der<br />
AwSV liegt für die mit entsprechenden Arbeiten<br />
betrauten Unternehmen – anders als bei Arbeiten an<br />
Ölkabeln – schon vor <strong>dem</strong> Hintergrund des minimalen<br />
von Massekabelanlagen ausgehenden Gefährdungspotenzials<br />
nicht vor.<br />
Die Pflicht zur Zertifizierung als Fachbetrieb nach<br />
§ 62 AwSV stellt daher einen erheblichen Aufwand dar,<br />
obwohl die Fachbetriebspflicht für die Wartung und<br />
Reparatur in der Regel keinen Mehrwert für den Gewässerschutz<br />
darstellt.<br />
Alternativ zu <strong>dem</strong> oben unterbreiteten Formulierungsvorschlag<br />
könnte die Ausnahme von der Fachbetriebspflicht<br />
systematisch auch in § 45 Nr. 1 durch<br />
Ergänzung der Worte „mit Ausnahme von Massekabelanlagen<br />
im Sinne des § 36“ geregelt werden.<br />
4.2.3 Freistellung von der Sachverständigenprüfpflicht<br />
Auch eine Sachverständigenprüfung ist im Hinblick<br />
<strong>auf</strong> Massekabelanlagen nicht erforderlich. Bei Massekabelanlagen<br />
kann im Rahmen einer Sachverständigenprüfung<br />
allenfalls eine Überprüfung der Einrichtungen<br />
zur elektrischen Überwachung der Anlage erfolgen.<br />
Die Überwachung der elektrischen Funktionsfähigkeit<br />
der Anlage ist allerdings bereits ein primäres<br />
Interesse des Betreibers, sodass aus einer solchen<br />
Überprüfung durch den Sachverständigen kein über<br />
die betriebliche Prüfung und Überwachung hinausgehender<br />
Erkenntnisgewinn zu erwarten ist. Durch<br />
die betriebliche Überwachung wird eine von der<br />
Anlage ausgehende Gewässergefährdung ebenso<br />
rechtzeitig erkannt. Auch für Ölkabelanlagen wurde<br />
bereits nach bisher geltenden Regelungen <strong>auf</strong> Sachverständigenprüfungen<br />
in vielen Fällen verzichtet.<br />
Das bei Massekabelanlagen zugrunde liegende<br />
Gefährdungspotenzial ist noch um ein Vielfaches<br />
geringer als bei Ölkabelanlagen. Daher sollte eine<br />
grundsätzliche Befreiung von der Sachverständigenprüfpflicht<br />
für Massekabelanlagen in die Regelungen<br />
der AwSV <strong>auf</strong>genommen werden.<br />
© Thomas Müller/pixelio.de<br />
Position<br />
Den Verzicht <strong>auf</strong> eine bundeseinheitliche<br />
Regelung insbesondere zu landwirtschaftlichen<br />
Jauche-, Gülle- und Silageanlagen<br />
(JGS-Anlagen) kritisiert der BDEW mit<br />
Nachdruck. Der Eintrag von Stickstoff<br />
und anderen Schadstoffen aus der Landwirtschaft<br />
stellt eines der wesentlichen<br />
Probleme für die Gewässer in Deutschland<br />
und für die Trinkwasserversorgung<br />
dar. Vor diesem Hintergrund ist es besonders<br />
kritikwürdig, dass <strong>auf</strong> bundeseinheitliche,<br />
wirksame Standards verzichtet<br />
wird. Der BDEW fordert daher, eine entsprechende Regelung<br />
in den jetzt stattfindenden Beratungen des Bundesrates in den Verordnungsentwurf<br />
<strong>auf</strong>zunehmen.<br />
Angesichts des erheblichen Gefährdungspotenzials tierischer<br />
Ausscheidungen für die Gewässer wäre es dringend erforderlich,<br />
dass eine bundeseinheitliche Regelung für JGS-Anlagen ohne Privilegierungen<br />
erfolgt. Hohe Nitratkonzentrationen, verursacht durch die<br />
Landwirtschaft, sind oft der Grund für verunreinigtes Grundwasser.<br />
Dies birgt große Probleme für die Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, die sich<br />
dann auch in höheren Trinkwasserpreisen für den Verbraucher<br />
niederschlagen. Der Eintrag von Nitrat muss so weit wie möglich<br />
beschränkt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die<br />
Verbesserung der Anlagendichtigkeit und Anlagensicherheit der<br />
JGS-Anlagen.<br />
Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong><br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 527
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
<strong>Wasser</strong>recht<br />
Alternativ zu <strong>dem</strong> oben unterbreiteten Formulierungsvorschlag<br />
könnte die Ausnahme von der Sachverständigenprüfpflicht<br />
systematisch auch in Anlage 5 zu § 46<br />
Abs. 2 Zeile 2 durch Ergänzung der Worte „mit Ausnahme<br />
von Massekabelanlagen im Sinne des § 36“ geregelt<br />
werden.<br />
5. Pflicht zur Vorhaltung einer Löschwasserrückhaltung<br />
– § 20<br />
Die geltenden landesrechtlichen Regelungen sehen in<br />
Anlehnung an die Muster-VAwS vor, dass im Schadensfall<br />
anfallende Stoffe, die mit ausgetretenen Stoffen verunreinigt<br />
sein können, zurückgehalten und verwertet<br />
oder ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. Diese<br />
Regelung eröffnet die Möglichkeit, auch eine Löschwasserrückhaltung<br />
zu fordern. Der vorliegende Entwurf sieht<br />
nun vor, dass jede Anlage über eine Löschwasserrückhaltung<br />
nach den allgemein anerkannten Regeln der<br />
Technik verfügen muss. Diese Anforderung wird derzeit<br />
noch durch die Löschwasserrückhalterichtlinie und<br />
das DWA-Merkblatt 779 ausgefüllt. Zukünftig soll<br />
jedoch eine neue technische Regel diese geltenden<br />
Anfor derungen ersetzen. Der BDEW weist bereits<br />
jetzt dar<strong>auf</strong>hin, dass bei der Ausgestaltung der neuen<br />
Regelung Augenmaß und pragmatische Lösungen<br />
erforderlich sein werden, um unnötige und mitunter<br />
erhebliche Nachrüstungskosten an bestehenden Anlagen<br />
zu vermeiden.<br />
Eine zwingend vorgegebene Nachrüstung einer<br />
Löschwasserrückhaltung im Bereich der Energienetze<br />
würde allein mindestens 5 000 Anlagen betreffen. Die<br />
Umrüstungskosten beliefen sich <strong>auf</strong> etwa 100 000 Euro<br />
pro Anlage, sodass sich ein Nachrüstungss<strong>auf</strong>wand in<br />
diesem Bereich in Höhe von etwa 500 Mio. Euro ergäbe.<br />
Der BDEW bittet daher bereits jetzt nachdrücklich<br />
darum, dass die Energiewirtschaft in die Erarbeitung<br />
des entsprechenden Regelwerks frühzeitig eingebunden<br />
wird.<br />
6. Beseitigung von Mängeln: Rechtsschutz gegen<br />
Feststellung eines Sachverständigen – § 48<br />
6.1.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 48<br />
Beseitigung von Mängeln<br />
(1) Werden bei Prüfungen nach § 46 durch<br />
einen Sachverständigen geringfügige Mängel<br />
festgestellt, hat der Betreiber diese Mängel<br />
innerhalb von sechs Monaten und, soweit<br />
nach § 45 erforderlich, durch einen Fachbetrieb<br />
nach § 62 zu beseitigen. Erhebliche und<br />
gefährliche Mängel sind dagegen unverzüglich<br />
zu beseitigen.<br />
(2) Hat der Sachverständige bei seiner Prüfung<br />
nach § 46 einen gefährlichen Mangel im Sinne<br />
von § 47 Absatz 2 Nummer 4 festgestellt, ordnet<br />
die Behörde an, dass der Betreiber die Anlage<br />
unverzüglich außer Betrieb zu nehmen und,<br />
soweit dies nach Feststellung des Sachverständigen<br />
erforderlich ist, zu entleeren hat. Die Anlage<br />
darf erst wieder in Betrieb genommen werden,<br />
wenn der zuständigen Behörde eine Bestätigung<br />
des Sachverständigen über die erfolgreiche<br />
Beseitigung der festgestellten Mängel vorliegt.<br />
6.1.2 Begründung<br />
Gemäß § 48 Abs. 2 hat der Betreiber die Anlage unverzüglich<br />
außer Betrieb zu nehmen und erforderlichenfalls<br />
zu entleeren, wenn der Sachverständige einen gefährlichen<br />
Mangel feststellt. Damit stellt sich die Frage nach<br />
<strong>dem</strong> Rechtsschutz gegen eine entsprechende Feststellung<br />
des Sachverständigen. Diese Feststellung hat<br />
die Wirkung einer sofort vollziehbaren behördlichen<br />
Anordnung, ohne dass geregelt ist, wie der Betreiber<br />
sich gegen eine Feststellung des Sachverständigen zur<br />
Wehr setzen kann, wenn er sie für unbegründet hält.<br />
Die unverzügliche Außerbetriebnahme einer Anlage<br />
kann erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.<br />
Daher hat der Betreiber ein starkes Interesse an effektivem<br />
Rechtsschutz. Die Einschaltung von Sachverständigen<br />
stellt einen zunehmenden Trend insbesondere im Umweltrecht<br />
dar. Sie dient – aus Sicht der Behörden – <strong>dem</strong> Bürokratieabbau<br />
und soll Defizite der Behörden bei der Ausstattung<br />
mit fachlich geeignetem Personal ausgleichen.<br />
Die Betrauung von Sachverständigen mit Aufgaben, die<br />
bisher von den zu hoheitlichen Eingriffen befugten<br />
Behörden wahrgenommen worden sind, läuft jedoch<br />
vielfach den Grundsätzen des Rechtsstaats zuwider.<br />
Der BDEW fordert, dass der Sachverständige die<br />
Feststellung eines gefährlichen Mangels unverzüglich<br />
an die zuständige Behörde weiterleitet, die ihrerseits<br />
ggf. eine entsprechende Verfügung gegen den Anlagenbetreiber<br />
richtet, ggf. mit der Anordnung der sofortigen<br />
Vollziehbarkeit. Alternativ kommt in Betracht, dass der<br />
Sachverständige die Rechtsstellung eines Beliehenen<br />
erhält und <strong>auf</strong> die Feststellung eines gefährlichen<br />
Mangels hin die Außerbetriebnahme ausdrücklich<br />
anordnet. Gegen diese Anordnung wäre wiederum der<br />
Verwaltungsrechtsweg eröffnet.<br />
7. Anforderungen an Anlagen in Schutzgebieten – § 49<br />
Der BDEW plädiert dafür, dass ein ausdrücklicher Hinweise<br />
<strong>auf</strong> die Regelungen des § 86 WHG <strong>auf</strong>genommen wird,<br />
um zu gewährleisten, dass Neuanlagen in Gebieten, für<br />
die eine Veränderungssperre zur Sicherung von Planungen<br />
von <strong>Wasser</strong>schutz- und Heilquellenschutzgebieten nach<br />
§ 86 WHG besteht, den in Schutzgebieten geltenden hohen<br />
April 2014<br />
528 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />
Anforderungen genügen. Die Ausnahmemöglichkeiten<br />
nach § 86 Abs. 4 WHG für Anlagen, die <strong>dem</strong> Wohl der Allgemeinheit<br />
dienen (z.B. Anlagen der Energieversorgung)<br />
müssen unbeschadet gelten.<br />
8.1.2 Begründung<br />
In § 51 sollte eine Klarstellung <strong>auf</strong>genommen werden,<br />
dass § 49 vorgeht und Biogasanlagen in Schutzgebieten<br />
unzulässig sind.<br />
8. Abstand zu Trinkwasserbrunnen, Quellen und<br />
oberirdischen Gewässern – § 51<br />
8.1.1 Formulierungsvorschlag<br />
§ 51<br />
Abstand zu Trinkwasserbrunnen, Quellen<br />
und oberirdischen Gewässern<br />
Unbeschadet § 49 hat der Abstand von Biogasanlagen,<br />
in denen ausschließlich Gärsubstrate nach<br />
§ 2 Absatz 8 eingesetzt werden, zu privat oder<br />
gewerblich genutzten Quellen oder zu Brunnen, die<br />
der Trinkwassergewinnung dienen, mindestens<br />
50 Meter, der Abstand zu oberirdischen Gewässern<br />
mindestens 20 Meter zu betragen. Dies gilt nicht,<br />
wenn der Betreiber nachweist, dass ein entsprechender<br />
Schutz der Trinkwassergewinnung oder<br />
der Gewässer <strong>auf</strong> andere Weise gewährleistet ist.<br />
Ansprechpartner<br />
Thorsten Fritsch<br />
Tel. (030) 300199-1519 |<br />
E-Mail: thorsten.fritsch@bdew.de<br />
Dr. Sabine Wrede<br />
Tel. (030) 300199-1523 |<br />
E-Mail: sabine.wrede@bdew.de<br />
BDEW Bundesverband der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. |<br />
Reinhardtstraße 32 |<br />
D-10117 Berlin |<br />
www.bdew.de<br />
| WA FACHBERICHTE 2-SPALTIG<br />
|<br />
hier erstes Schlagwort<br />
Zeitschrift „KA Korrespondenz <strong>Abwasser</strong> • Abfall“<br />
In der Ausgabe 4/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />
Arbeitsbericht der DWA-<br />
Arbeitsgruppe ES-1.5 „Materialanforderungen<br />
an <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />
und -kanäle“<br />
Schmidt/Bohatsch<br />
Günther/Ahnert/Kühn<br />
Sandner u. a.<br />
Heinrich u. a.<br />
Rödel/Günthert/Kolbitsch<br />
Hinweise zur Abschätzung der zu erwartenden Nutzungsdauer von<br />
Kanalbauwerken<br />
Erfolgsstrategie gegen Geruch und Korrosion im Kanalnetz der Städtischen Betriebe<br />
Minden im Jahre 2010 realisiert<br />
Bypassführung von Mischwasser – Möglichkeiten und Grenzen – Teil 1: Einsatzmöglichkeiten<br />
zur vermehrten Mischwasserbehandlung und bei ungünstigen<br />
Betriebsbedingungen<br />
Charakteristika kommerzieller Biofilm-Trägermaterialien für die <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
mit getauchten Festbettreaktoren<br />
Stirling-Motor zur Verstromung von Biogas mit nur geringem Heizwert und problematischen<br />
Inhaltsstoffen im großtechnischen Einsatz <strong>auf</strong> einer Kläranlage –<br />
Teil 2: Aufbau des Stirling-Motor-BHKW, Betriebsergebnisse, Fazit und Ausblick<br />
Leitfaden zur Entsorgung behandelter Reststoffe aus der <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />
im Hochgebirge<br />
Strehl HOAI 2013<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 529
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Tagungsbericht<br />
Rohrleitungssysteme kein Ausl<strong>auf</strong>modell<br />
Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum standen Hybridnetze im Fokus<br />
Unter welchem Motto wird die nächste Veranstaltung stattfinden? Diese Frage beschäftigt bereits die Macher<br />
des Oldenburger Rohrleitungsforums 2015. Und das passt. Macht es doch deutlich, welche Ausnahmestellung<br />
und welchen Ruf sich das kleine, aber feine Forum erarbeitet hat. Traditionell diskutieren die Fachleute der<br />
Branche über den aktuellen Stand der Technik, werfen gleichzeitig aber auch den Blick nach vorn: Was müssen<br />
wir noch tun, sind wir <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> richtigen Weg und welche Verfahren und Modelle haben das Potenzial, weiterentwickelt<br />
zu werden?<br />
Solche Fragen bilden die Grundlagen der vielfach kontroversen,<br />
aber meist fruchtbaren Diskussionen in den<br />
Vortragsblocks, <strong>auf</strong> der Fachausstellung und <strong>dem</strong> legendären<br />
Grünkohlabend, der den ersten Veranstaltungstag<br />
beschließt. Nach „Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten“<br />
und <strong>dem</strong> Schwerpunkt „Klimawandel“<br />
in 2013 widmete sich das diesjährige Forum<br />
wieder der „Energieversorgung“ – beides Themen, die<br />
eng mit der Umsetzung der Energiewende verbunden<br />
sind. Mittlerweile sind aus ersten Konzepten erste Pilotprojekte<br />
hervorgegangen, wie z. B. die <strong>Wasser</strong>stofferzeugungsanlage<br />
der E.ON im brandenburgischen<br />
Falkenhagen oder das Hybridprojekt Oldenburg-Drielake,<br />
bei <strong>dem</strong> sogenannte Energetische Nachbarschaften als<br />
Baustein zukünftiger Hybridnetze im Fokus stehen.<br />
Auch Techniken wie die Nutzung von Abwärme aus <strong>Abwasser</strong><br />
finden mittlerweile immer breitere Anwendung.<br />
Dennoch wurde eines in Oldenburg recht deutlich: Eine<br />
sichere Energieversorgung wird in der Zukunft nicht<br />
durch die einfache Umstellung der heutigen Strukturen<br />
möglich sein. Die Zukunft sieht komplexe ineinander<br />
greifende Netzstrukturen vor. Und genau dies erfordert<br />
viel technischen Sachverstand und verlangt einen hohen<br />
interdisziplinären Austausch. Wo könnte dies besser<br />
gelingen, als <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Oldenburger Rohrleitungsforum,<br />
das mit seinem diesjährigen Motto „Rohrleitungen als<br />
Teil von Hybridnetzen – unverzichtbar im Energiemix<br />
der Zukunft“ exakt den Nerv der Branche traf.<br />
Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des iro e. V.<br />
und Geschäftsführer der iro GmbH, eröffnete am 6. Februar<br />
das 28. Oldenburger Rohrleitungsforum, das die Jade<br />
Hochschule mit über 3 000 Teilnehmern, rund 350 Ausstellern<br />
und 130 Referenten wie in je<strong>dem</strong> Jahr für zwei<br />
Tage in einen regelrechten Ausnahmezustand versetzte.<br />
Welche organisatorische Leistung notwendig ist, um<br />
Vortragsräume, Ausstellungsflächen, Pausenräume und<br />
Cafés für diesen Ansturm vorzubereiten, können die<br />
Besucher nur erahnen. Dementsprechend lobte der<br />
Präsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/<br />
Elsfleth, Dr. habil. Elmar Schreiber, in seiner Ansprache<br />
nicht nur die lange Tradition der Veranstaltung, sondern<br />
hob insbesondere das Engagement des iro-Teams hervor.<br />
„Die stemmen was“, brachte Schreiber einen der Schlüssel<br />
für den außerordentlichen Erfolg der Veranstaltung <strong>auf</strong><br />
den Punkt. Aber auch der besondere Mix aus „Wirtschaft<br />
– Wissenschaft – Hochschule – Praxis“ stellt für den<br />
Präsidenten ein charakteristisches Merkmal des Forums<br />
dar.<br />
Gasnetze mit Potenzial<br />
Im Anschluss an die Grußworte der Verbände und der<br />
Stadt Oldenburg durch Dipl.-Ing. Hartmut Wegener,<br />
Vorstandsmitglied des Rohrleitungsbauverbandes e. V.,<br />
Dipl.-Ing. Broll-Bickhardt, Stellvertretender Vorsitzender<br />
des DWA-Landesverbandes Nord, und Germaid Eilers-<br />
Dörfler, Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, widmeten<br />
sich die beiden Eröffnungsvorträge eingehend <strong>dem</strong><br />
Thema der diesjährigen Veranstaltung. Prof. Dr.-Ing.<br />
Hartmut Krause, Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />
e. V., DBI Gastechnologisches Institut gGmbH,<br />
stellte die Forschungsleitlinien des Verbandes vor und<br />
zeigte <strong>auf</strong>, welchen Beitrag die Gasnetze zur Stabilisierung<br />
der Energieversorgung bei zunehmen<strong>dem</strong> Anteil erneuerbarer<br />
Energieträger an der Energieerzeugung leisten<br />
können. Wo gibt es – mit Blick <strong>auf</strong> die Gasnetze der<br />
Zukunft – noch Forschungsbedarf: auch das eine Steilvorlage<br />
von Krause, die Jun.-Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff,<br />
Bereichsvorstand Energie OFFIS e. V. Institut für Informatik,<br />
Oldenburg, als letzter Redner der Eröffnungsveranstaltung<br />
sofort <strong>auf</strong>nahm. Eine entscheidende<br />
Komponente zur erfolgreichen Realisierung der zukünftigen<br />
Energieversorgung sind entsprechende Automatisierungs-<br />
und Informationstechnologien, die erst eine<br />
Steuerung der Energieströme ermöglichen. „Dabei<br />
stellen sich im Wesentlichen zwei Probleme“, führte<br />
Lehnhoff aus. „Zum einen fehlt die Möglichkeit erzeugte<br />
Energie in ausreichen<strong>dem</strong> Maß zu speichern und zum<br />
anderen müssen Transportengpässe dringend gelöst<br />
werden.“ In diesem Zusammenhang sieht Lehnhoff<br />
in den Smart Grids ein Instrument, die vorhandene<br />
April 2014<br />
530 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
Infrastruktur intelligent zu nutzen. An der Kernfrage, wie<br />
die Systeme zu verknüpfen sind, arbeitet das Institut<br />
zurzeit intensiv. Unter anderem werden Leitsysteme<br />
und Planungsansätze für gekoppelte Infrastruktursysteme<br />
entwickelt.<br />
Energetische Nachbarschaften<br />
Ein weiterer interessanter Ansatz beschäftigt sich mit<br />
der Regionalisierung der Hybridnetze, wie das Beispiel<br />
Drielake (Oldenburg) mit seinen Energetischen Nachbarschaften<br />
zeigt. Dabei wird nach Identifizierung<br />
passender Bereiche ein Verbund von dezentralen<br />
Verbrauchern und Produzenten, die sich in unmittelbarer<br />
räumlicher Nähe zueinander befinden, geschaffen. Dies<br />
ist auch eine der Grundvoraussetzung für ein weiteres<br />
Schwerpunktthema des 28. Oldenburger Rohrleitungsforums,<br />
das im Zusammenhang mit <strong>dem</strong> Thema „Hybridnetze“<br />
nicht fehlen darf: die energetische Nutzung der<br />
<strong>Abwasser</strong>wärme. In drei Vortragsblöcken wurde über<br />
neue technische Entwicklungen und die Erfahrungen<br />
aus aktuellen Projekten berichtet. Festzustellen ist,<br />
dass sich die Technik zur Nutzung der <strong>Abwasser</strong>wärme<br />
etabliert hat und dass das Interesse seitens der<br />
Kommunen stetig zunimmt.<br />
Anpassungen erforderlich<br />
Dass sich vieles um die Weiterentwicklung der Erdgasnetze<br />
drehen wird, wurde ebenfalls deutlich. Über die<br />
technischen Aspekte, wie z. B. den Einfluss des durch<br />
Elektrolyse gewonnenen und eingespeisten <strong>Wasser</strong>stoffs<br />
<strong>auf</strong> das Rohrnetz, wurde in zwei Vortragsblöcken<br />
diskutiert. „Neben den Erdgasspeichern und -netzen<br />
bieten sich allerdings auch die großen Fernwärmenetze<br />
dazu an, Flexibilitäten für die erneuerbare Stromerzeugung<br />
bereitzustellen“, stellte DI Robert Hinterberger,<br />
Geschäftsführer Energy Research Austria, New Energy<br />
Capital Invest GmbH, in der Pressekonferenz fest, die<br />
sich ebenfalls <strong>dem</strong> Leitthema des Forums widmete.<br />
„Das hohe Flexibilitätspotenzial im Wärmemarkt zeigt<br />
sich schon alleine darin, dass deutschlandweit der<br />
Wärmeverbrauch mehr als 2,5-mal so groß ist wie der<br />
Stromverbrauch. Insbesondere sogenannte Power- To-<br />
Heat-Anlagen können zu einem wichtigen Baustein der<br />
Energiewende werden, in<strong>dem</strong> erneuerbarer Überschussstrom<br />
in Fernwärmesystemen verwertet wird, anstatt<br />
diesen wie bisher abzuregeln“, so Hinterberger weiter.<br />
Die Umsetzung solcher Hybridsysteme erfordere aber<br />
nicht nur die technische Integration, sondern vor allem<br />
eine Anpassung der regulatorischen, rechtlichen und<br />
steuerlichen Rahmenbedingungen. So ist es für Fernwärmebetreiber<br />
derzeit in Deutschland nicht wirtschaftlich<br />
möglich, erneuerbaren Überschussstrom <strong>auf</strong><br />
diese Art und Weise zu verwerten. Auf diesen Aspekt<br />
verwies auch Dipl.-Ing. Heiko Fastje, Geschäftsführer der<br />
EWE Netz GmbH. Denn die Grundzüge der Regulierung<br />
sind in einer Zeit entworfen worden, als wenige große<br />
Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für<br />
Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und<br />
Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg, eröffnet das<br />
28. Oldenburger Rohrleitungsforum. Alle Abbildungen: © iro<br />
Der Präsident der Jade Hochschule, Dr. Elmar Schreiber, die<br />
Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, Germaid Eilers-Dörfler,<br />
und Prof. Wegener <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Eröffnungsrundgang.<br />
Unternehmen den Energiemarkt dominierten. Die<br />
mittlerweile entstandene Struktur an Marktteilnehmern<br />
am Energiemarkt erfordert eine Anpassung der Regulierung,<br />
um eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle<br />
Entwicklung zu ermöglichen.<br />
Dauerbrenner wie immer dabei<br />
Natürlich kamen auch in diesem Jahr die Dauerbrenner<br />
des Oldenburger Rohrleitungsforums nicht zu kurz:<br />
Hierzu zählen die vielen Vortragsblöcke, die sich den<br />
verschiedenen Rohrmaterialien widmen, genauso wie<br />
die Blöcke zu den Themen grabenloser Leitungsbau,<br />
HDD oder Sanierung von Rohrleitungen. Zu<strong>dem</strong> bildete<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 531
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Tagungsbericht<br />
Im Gebäude der Hochschule und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Freigelände präsentierten die<br />
Aussteller ihre aktuellen Produkte und Verfahren.<br />
der Korrosionsschutz von Rohrleitungen einen besonderen<br />
Schwerpunkt, aber auch Reizthemen wie das<br />
Fracking wurden in das Programm <strong>auf</strong>genommen und<br />
kontrovers diskutiert. Für die Verbindung von Wissenschaft<br />
und Praxis sorgte wie im Vorjahr die Vorstellung<br />
der Abschlussarbeiten der Studierenden der Jade<br />
Hochschule. Und um „Schlauchliner – der Weisheit<br />
letzter Schluss?“ drehte sich die Diskussion im Café.<br />
Und wie lautet das Fazit nach zwei Tagen in<br />
Oldenburg? Wie immer gab es eine Fülle von hochinteressanten<br />
und aktuellen Themen und den gewohnt<br />
intensiven Austausch, der für neue und wichtige<br />
Impulse sorgen wird. „Um die Herausforderungen der<br />
Energieversorgung in Zukunft zu meistern, wird es<br />
nicht nur einen Lösungsweg geben. Die Kombination<br />
der verschiedenen technischen Möglichkeiten wird<br />
zum Ziel führen und Rohrleitungssysteme werden<br />
dabei eine wichtige Aufgabe spielen“, fasste Prof.<br />
Wegener seine Eindrücke nach Beendigung der Veranstaltung<br />
zusammen. Dementsprechend ist Wegener<br />
fest davon überzeugt, dass <strong>dem</strong> Oldenburger Rohrleitungsforum<br />
auch in den nächsten Jahren die<br />
Themen nicht ausgehen werden. Das Motto für das<br />
29. Oldenburger Rohrleitungsforum – es findet am<br />
19. und 20. Februar 2015 statt – ist jedenfalls schon in<br />
Arbeit.<br />
Eingereicht: 25.02.2014<br />
Dichtes<br />
Gedränge<br />
herrschte wie<br />
in je<strong>dem</strong> Jahr<br />
<strong>auf</strong> den Fluren<br />
der Fachhochschule.<br />
Kontakt:<br />
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NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
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April 2014<br />
532 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE www.di-verlag.de |<br />
Die <strong>Wasser</strong>versorgung im<br />
antiken Rom<br />
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Sextus Iulius Frontinus, Leiter der antiken römischen<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Sextus Iulius Frontinus wurde im Jahre 97 n. Chr. durch Kaiser Nerva zum Leiter der<br />
<strong>Wasser</strong>versorgung der Stadt Rom (curator aquarum) berufen. Aus diesem Anlass verfasste er<br />
eine Schrift, die unter <strong>dem</strong> Titel „De aquaeductu urbis Romae – Die <strong>Wasser</strong>versorgung der Stadt<br />
Rom“ überliefert worden ist. Frontin gibt darin einen Überblick über den Stand des Wissens<br />
bezüglich Management, Technik und Organisation der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung. Er<br />
begegnet uns als moderner Manager einer großstädtischen <strong>Wasser</strong>versorgung; seine Schrift<br />
kann als erstes Lehrbuch des Faches gelten. Die zweisprachige Ausgabe basiert <strong>auf</strong> einer<br />
sorgfältigen Überprüfung des lateinischen Textes sowie einer neuen Übersetzung ins Deutsche.<br />
Dreizehn begleitende Aufsätze, verfasst von international renommierten Vertretern der Alten<br />
Geschichte, Altphilologie und Literaturgeschichte, Archäologie und Ingenieurwissenschaften<br />
behandeln die Editionsgeschichte des Werkes, die Gestalt Frontins in ihrer politischen und<br />
sozialen Umwelt, die Organisation und Administration der <strong>Wasser</strong>versorgung, diskutieren<br />
Messtechnik und hydraulische Kenntnisse, Rohrnormung und bautechnische Fragen, und<br />
gehen ein <strong>auf</strong> die öffentlichen Bäder, Brunnenanlagen, Toiletten und <strong>Abwasser</strong>leitungen zur<br />
Zeit Frontins. Abbildungen, Karten und Tabellen ergänzen das Buch.<br />
Hrsg.: Frontinus Gesellschaft e.V.<br />
4. völlig neu bearbeitete Auflage 2013<br />
284 Seiten, vierfarbig, Hardcover mit Schutzumschlag<br />
ISBN: 978-3-8356-7107-2<br />
Preis: € 89,80<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
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Die <strong>Wasser</strong>versorgung im antiken Rom<br />
4. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7107-2 für € 89,80 (zzgl. Versand)<br />
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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> informiert und 533 beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
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Tagungsbericht<br />
Netze zwischen Technik, Kommerz<br />
und Personalwirtschaft<br />
21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />
„Netze zwischen Technik, Kommerz und Personalwirtschaft“ lautete das Motto der 21. Tagung Rohrleitungsbau,<br />
die am 21. und 22. Januar in Berlin stattfand. Rohrleitungsbauverband e. V. und der Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) hatten ihre Mitglieder eingeladen, um mit ihnen über die aktuellen<br />
Entwicklungen des Marktes zu diskutieren.<br />
Welches Spannungsfeld sich aus der heterogenen<br />
Mixtur von wirtschaftlichen Interessen, rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen und politischen Aktivitäten ergibt,<br />
führten Fachleute in Vorträgen und Diskussionsrunden<br />
aus. Die Perspektiven der Bauwirtschaft nach der Bundestagswahl<br />
– Die Entwicklung der Gasinfrastruktur –<br />
Die Zukunft der Zertifizierungspraxis – Ausschreibungsfehler<br />
und Bieterirrtümer – Haftungsrisiken beurteilen<br />
und verringern – Die Zukunft der <strong>Wasser</strong>infrastruktur –<br />
Wirtschaftlicher Erfolg durch Unternehmenskultur: Diese<br />
Auswahl an Titeln aus <strong>dem</strong> Vortragsprogramm macht<br />
deutlich, welche technischen, wirtschafts- und personalpolitischen<br />
Sachthemen die Leitungsbaubranche seit<br />
Monaten bewegen. Seit der Proklamation der Energiewende<br />
beschäftigen die Entwicklungen rund um die<br />
Netzinfrastruktur die Leitungsbauer in besonderem<br />
Maße. Verkommt der Umbau unserer Versorgungswirtschaft<br />
zu einem politischen Ränkespiel oder stehen<br />
die Planungen zum Ausstieg aus der Kernenergie <strong>auf</strong><br />
energie- und volkswirtschaftlich fundierter Basis? Das<br />
fragen sich viele. Was also tun als Leitungsbauunternehmer,<br />
der sich nicht nur mit einem sich neu strukturierenden<br />
Markt auseinandersetzen muss, sondern auch<br />
mit den Auswirkungen des <strong>dem</strong>ografischen Wandels<br />
und einem stetig zunehmenden Fachkräftemangel?<br />
Interessante Denkansätze und mögliche Strategien<br />
zeigten die Vorträge der Referenten <strong>auf</strong>. Die Botschaft,<br />
dass diese Themen durchaus nicht nur den deutschen<br />
Markt betreffen, sondern immer mehr europäische<br />
Züge annehmen, gab die Präsidentin des Rohrleitungsbauverbandes,<br />
Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer, den<br />
Teilnehmern schon in ihrer Begrüßungsansprache mit<br />
<strong>auf</strong> den Weg. Exemplarisch führte sie die Regulierungsmaschinerie<br />
der EU an. Hierbei gelte es, unsere hohen<br />
Qualitätsstandards gegen die Mindestanforderungen<br />
der übrigen Mitgliedsstaaten zu verteidigen. „Allerdings<br />
hat der Verband mit <strong>dem</strong> Arbeitskreis Strategie ein geeignetes<br />
Werkzeug geschaffen, um diese Entwicklungen<br />
für die Leitungsbauer zu beleuchten und Konzepte<br />
für die ganze Branche zu entwickeln“, machte die rbv-<br />
Präsidentin den Mitgliedern Mut.<br />
Traditionsgemäß eröffnete RA Michael Knipper,<br />
Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen<br />
Bauindustrie e. V., Berlin, den Reigen der Referenten.<br />
„Deutschland nach der Bundestagswahl – Perspektiven<br />
für die Bauwirtschaft in der neuen Legislaturperiode“<br />
lautete der Titel seines Vortrages. „Auf <strong>dem</strong> Baumarkt<br />
stimmt einiges nicht.“ Mit dieser Aussage setzte Knipper<br />
gleich zu Beginn seiner Rede einen Akzent. Während<br />
man sich bei Produkten mit verschiedensten Alleinstellungsmerkmalen<br />
abgrenzen könne, bliebe beim<br />
Angebot von Bauleistungen meist nur der Preis, um sich<br />
gegen die Konkurrenz durchzusetzen. „Die Konsequenzen<br />
des teilweise ruinösen Preiswettbewerbs haben die<br />
Unternehmen zu tragen“, so der HDB-Hauptgeschäftsführer,<br />
„deshalb müssen die Rahmenbedingungen<br />
nachhaltig geändert werden.“<br />
Damoklesschwert Renten<br />
Beim Ausblick <strong>auf</strong> die Entwicklung der Bauwirtschaft im<br />
kommenden Jahr berief sich Knipper <strong>auf</strong> das Urteil von<br />
Wirtschaftsforschern, die ein reales Wachstum der Bauinvestitionen<br />
von 4 % prognostizieren, wobei Impulse<br />
vor allem vom Wohnungsbau kommen sollen. Bei einer<br />
Bestimmung des wirtschaftspolitischen Standortes nach<br />
der Bundestagswahl äußerte sich Knipper zurückhaltend.<br />
Das grundsätzliche Bekenntnis der großen Koalition zu<br />
mehr Investitionen sei zwar grundsätzlich zu begrüßen,<br />
ebenso erfreulich sei das Bekenntnis zu Erhöhung und<br />
Verstetigung der Infrastrukturinvestitionen sowie der<br />
Einstieg in die Nutzerfinanzierung, doch vor allem in<br />
Hinblick <strong>auf</strong> die Energiepolitik seien die Ziele, mit einer<br />
grundlegenden Weichenstellung mehr Verlässlichkeit<br />
und Planungssicherheit zu schaffen, verfehlt. „Bevölkerung<br />
und Wirtschaft brauchen einen strukturierten Weg,<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> das Erneuerbare-Energien-Gesetz vernünftig<br />
umgesetzt werden kann“, so Knipper. Ein Damoklesschwert<br />
sieht Knipper in der Entwicklung der Rentenbeschlüsse,<br />
deren langfristige Kosten von über 600 Mrd.<br />
Euro zulasten kommender Generationen gingen. Puffer<br />
in der Rentenversicherung würden durch Hartz-<br />
Beschlüsse innerhalb von nur vier Jahren regelrecht<br />
April 2014<br />
534 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
verfrühstückt, die Mehrausgaben von 3 bis 4 Mrd. Euro<br />
in 2014 stiegen bis 2030 <strong>auf</strong> 16 bis 20 Mrd. und eine<br />
Entlastung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch<br />
die eigentlich vorgeschriebene Absenkung der Rentenversicherungsbeiträge<br />
würde unterbleiben.<br />
Wettbewerbsfähigkeit gefährdet<br />
Insbesondere die Investitionsschwäche stellt für Knipper<br />
eine Gefährdung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit<br />
dar. Seine Forderungen an die Politik sind deshalb konsequent:<br />
Vor allem gilt es, die Marktmechanismen am Bau<br />
fairer zu gestalten, etwa in Form fairer Ausschreibungsund<br />
Vertragsbedingungen. Hierzu gehören für den<br />
HDB-Hauptgeschäftsführer eine klare Definition der<br />
geschuldeten Leistung, ein Verzicht <strong>auf</strong> die Abwälzung<br />
aller Risiken <strong>auf</strong> die Bauunternehmen und die zwingende<br />
Einführung von Streitschlichtungsverfahren während der<br />
Bauphase. „Es ist skandalös, wie sich manche Auftraggeber<br />
verhalten“, prangerte Knipper eine Vollkasko-Mentalität<br />
an, bei der die Auftragnehmer alle Risiken übertragen<br />
bekommen. Gleichzeitig forderte er den Rohrleitungsbauverband<br />
und seine Mitglieder <strong>auf</strong>, sich gemeinsam<br />
mit <strong>dem</strong> Hauptverband der Deutschen Bauindustrie aktiv<br />
für eine Verbesserung dieser Missstände einzusetzen.<br />
Unterstützung erhofft er sich ebenfalls bei der Zukunfts<strong>auf</strong>gabe<br />
Personalsicherung, <strong>auf</strong> die er zum Abschluss seines<br />
Vortrages einging. Untersuchungen zufolge fehlen bis<br />
2025 rund 200 000 Schulabgänger. Das trägt zu einem<br />
enormen Fachkräftemangel bei, <strong>dem</strong> mit schlüssigen<br />
Konzepten begegnet werden müsse. Potenzial, das es zu<br />
heben gilt, sieht Knipper vor allem in der Zuwanderung<br />
ausländischer Fachkräfte. „Packen wir auch dieses Thema<br />
gemeinsam an und lassen Sie uns gemeinsam Konzepte<br />
entwickeln“, so sein Appell an die Leitungsbauer und<br />
den rbv.<br />
rbv-Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer moderierte die<br />
21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin. Alle Abbildungen: © rbv<br />
RA Michael<br />
Knipper.<br />
Nach <strong>dem</strong> NEP ist vor <strong>dem</strong> NEP<br />
Die Entwicklung der Gasinfrastruktur war Gegenstand<br />
des Vortrages von Inga Posch, Geschäftsführerin der Vereinigung<br />
der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e. V. (FNB Gas),<br />
Berlin. Die FNB versteht sich als zentraler Ansprechpartner<br />
für Entscheidungsträger in Politik, Medien und<br />
Verwaltung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft<br />
zu allen Themen rund um Gasfernleitungsnetze.<br />
Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Koordination<br />
bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas<br />
sowie begleitender Projekte, die Sicherstellung der Zusammenarbeit<br />
mit Behörden und Verbänden <strong>auf</strong> nationaler<br />
und internationaler Ebene sowie – in Deutschland<br />
– die Interessenvertretung in Politik und Öffentlichkeit.<br />
Die Rednerin ging explizit <strong>auf</strong> die Komplexität des Netzentwicklungsplans<br />
(NEP) ein, durch den der Ausbau des<br />
Gasnetzes stark reglementiert wird. In Abstimmung mit<br />
der Bundesnetzagentur arbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber<br />
jährlich an <strong>dem</strong> Plan, um die künftig benötigten<br />
Transportkapazitäten für Erdgas zu ermitteln.<br />
Das Netz der Zukunft<br />
Was sich <strong>auf</strong> den ersten Blick nach mühsamer<br />
Klein arbeit anhört, hat nach Meinung der FNB-Gas-<br />
Geschäftsführerin positive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Volkswirtschaft, denn die intensive Beschäftigung mit<br />
Inhalten und Strategien ist äußerst effizient und trägt<br />
zu Versorgungssicherheit und einer vernünftigen Gestaltung<br />
der Gebühren bei. Der Weg zum Erdgasnetz<br />
der Zukunft ist für Posch durch einen Rückgang der<br />
sogenannten L-Gas-Produktion gekennzeichnet. Daraus<br />
ergibt sich Handlungsbedarf. „So muss die Versorgung<br />
Inga Posch.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 535
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Tagungsbericht<br />
Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann.<br />
Dipl.-Ing.<br />
Manuel<br />
Biermann.<br />
der aktuell mit L-Gas belieferten Verbraucher weiterhin<br />
sichergestellt werden, auch vorhandene deutsche L-Gas-<br />
Aufkommen sollen soweit möglich weiter ge fördert und<br />
in die Erdgastransportnetze eingespeist werden können“,<br />
erklärte Posch, die voraussieht, dass sich die Anforderungen<br />
durch die sukzessive Um stellung von L-Gas-Netzbereichen<br />
<strong>auf</strong> H-Gas umsetzen lassen. „Die Fernleitungsnetzbetreiber<br />
sind an ver bindlichen Aussagen über Kapazitäten und<br />
Bedarf interessiert, um nicht planlos Millionen im Boden<br />
zu verbuddeln“, so die Rednerin weiter. Deshalb setzt die<br />
FNB <strong>auf</strong> effiziente Produkte, die die Netzausbaukosten<br />
um rund 1,7 Mrd. Euro und somit die Netzentgelte für die<br />
Verbraucher reduzieren sollen.<br />
Quo vadis Zertifizierung?<br />
Mit <strong>dem</strong> anschließenden Vortrag von Dipl.-Phys. Theo<br />
B. Jannemann, Geschäftsführer der DVGW CERT GmbH,<br />
Bonn, wurde die Berliner Tagung um eine interessante<br />
europäische Komponente bereichert. Die Darstellung<br />
der Konsequenzen des sogenannten Frabo-Urteils <strong>auf</strong><br />
die Tätigkeiten der DVGW CERT GmbH ließ durchaus<br />
den Schluss zu, dass massive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />
Zertifizierungspraxis und die Regelsetzung durch die<br />
Auslegung von europäischem Recht nicht mehr wegzudiskutieren<br />
sind. In <strong>dem</strong> acht Jahre währenden<br />
Rechtsstreit eines italienischen Herstellers von Kupfer-<br />
Pressverbindersystemen (FRABO) gegen den DVGW e. V.<br />
ging es um die Frage, ob der DVGW als privater Regelsetzer<br />
und Zertifizierer für die Vergabe seines Qualitätszeichens<br />
Anforderungen stellen kann, die über diejenigen<br />
für das Inverkehrbringen von Produkten in anderen<br />
EU-Ländern hinausgehen. Hierbei geht es insbesondere<br />
um Anforderungen an die in Deutschland geltenden<br />
Standards für die Trinkwasserhygiene. „In <strong>dem</strong> Rechtsstreit<br />
stellte das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf<br />
vom 14.8.2013 das Prüfwesen infrage – und damit auch<br />
die deutschen Qualitätsstandards“, erklärte Jannemann.<br />
Die Richter entschieden zugunsten des italienischen<br />
Herstellers, der sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> deutschen Markt benachteiligt<br />
sah, weil er ein in Deutschland übliches Prüfzeichen<br />
nicht erhielt. Für den Geschäftsführer der DVGW<br />
CERT GmbH wurde damit Rechtsgeschichte geschrieben.<br />
Glücklich ist man mit der Entwicklung natürlich keineswegs.<br />
„Gerade im Bereich Trinkwasser sollten in ganz<br />
Europa deutsche Standards gelten“, so Jannemann. Er<br />
befürchtet, dass durch Gerichtsurteile wie vom OLG<br />
Düsseldorf Prüfzeichen und Siegel ihren Wert verlieren<br />
und Qualitätsstandards zulasten von Verbrauchern<br />
ausgehöhlt werden. Der DVGW e. V. und die DVGW CERT<br />
GmbH haben inzwischen gegen das Urteil Revision<br />
beim Bundesgerichtshof eingelegt.<br />
Ein streitsüchtiges Volk<br />
Unterschiedliche Auffassungen gibt es allerdings nicht<br />
nur <strong>auf</strong> europäischer Bühne. Streitigkeiten sind auch bei<br />
vielen Baumaßnahmen in Deutschland vorprogrammiert,<br />
wie Dipl.-Ing. Manuel Biermann, vereidigter Sachverständiger,<br />
Litzendorf, zu berichten wusste. „Ich komme<br />
zum Einsatz, wenn Auftraggeber und Auftragnehmer<br />
sich nicht verstehen“, erklärte Biermann, der die Deutschen<br />
mit einem Augenzwinkern als streitsüchtiges Volk<br />
einstufte – eine Aussage, die der Referent anhand zahlreicher<br />
Beispiele aus der täglichen Praxis eindrucksvoll<br />
untermauern konnte. Ausschreibungsfehler und Bieterirrtümer<br />
sind meist Ursache, wenn es mit der partnerschaftlichen<br />
Umsetzung eines Projektes nicht klappt. Zu<br />
den typischen Ausschreibungsfehlern zählt Biermann<br />
neben widersprüchlichen Vertragsbedingungen, fehlerhaften<br />
Ausschreibungsmengen und fehlenden Positionen<br />
vor allem technisch fehlerhafte, unvollständige<br />
oder unklare Leistungsbeschreibungen. „Das ist das<br />
Unangenehmste, was passieren kann“, weiß Biermann<br />
aus Erfahrung. Er empfiehlt nachdrücklich, bei der<br />
Auslegung des Inhaltes einer Leistungsbeschreibung<br />
Regeln zu beachten. „So kommt bei der Auslegung <strong>dem</strong><br />
Wortlaut der Erklärung die maßgebliche Bedeutung zu,<br />
und zwar beurteilt aus der Sicht der Bieter“, erläuterte<br />
Biermann. Des Weiteren ist die Leistungsbeschreibung<br />
als sinnvolles Ganzes auszulegen und der Bieter darf die<br />
Leistungsbeschreibung nicht in seinem wirtschaftlichen<br />
Interesse auslegen.“ Zu den typischen Bieterirrtümern<br />
April 2014<br />
536 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
zählt in erster Linie die fehlerhafte Auslegung der<br />
Ausschreibungsunterlagen. Mit seinen Ausführungen<br />
zündete der Referent ein regelrechtes Feuerwerk von<br />
diversen Streitfällen und einschlägigen Gerichtsurteilen,<br />
die eines deutlich machten: Die Unternehmen sind<br />
i. d. R. gut beraten, wenn sie nicht immer alles widerspruchslos<br />
hinnehmen, sondern um ihr Recht kämpfen.<br />
Von Unternehmern und Gärtnern<br />
Den Bogen von der Streit- zur Unternehmenskultur<br />
spannte Fachbuchautor und Referent Dr. Matthias Nöllke<br />
in seinem Vortrag „In den Gärten des Managements –<br />
was Manager von Gärtnern lernen können“. Humorig<br />
stellte Nöllke den Unternehmenslenker mit <strong>dem</strong> Gärtner<br />
<strong>auf</strong> eine Stufe. Das Unternehmen ist der Garten und die<br />
Mitarbeiter die Pflanzen, die es zu führen und zu pflegen<br />
gilt – so seine Parabel, in der sich manche Aspekte <strong>auf</strong><br />
die rbv-Mitgliedsunternehmen übertragen ließen. „Der<br />
Gärtner verkörpert vielleicht am sinnfälligsten, was wir<br />
heute an Führungskräften oft vermissen“, führte Nöllke<br />
aus und meinte damit in erster Linie Un<strong>auf</strong>geregtheit,<br />
Beharrlichkeit und vor allem Zugewandtheit. „Es geht<br />
überhaupt nicht darum, im Zeichen der Gartenpflege<br />
die letzten Ressourcen aus den Mitarbeitern herauszuholen“,<br />
so Nöllkes Fazit. „Vielmehr ist die Blickrichtung<br />
geradewegs andersherum. Führung und Management<br />
sollen etwas von der Entspanntheit, der Vitalität und der<br />
Lebensfreundlichkeit <strong>auf</strong>nehmen, deren angestammter<br />
Ort der Garten ist.“<br />
Risiken minimieren<br />
Dass unternehmerische Verantwortung durchaus mit<br />
Haftungsrisiken verbunden ist, wurde den Teilnehmern<br />
an der diesjährigen Tagung Rohrleitungsbau im Vortrag<br />
von RA Stefan Brettschneider, Leiter der Abteilung Tarifund<br />
Sozialrecht, Arbeitsschutzrecht Hauptverband der<br />
Deutschen Bauindustrie e. V., Berlin, nachdrücklich vor<br />
Augen geführt. Insbesondere beim Einsatz von ausländischen<br />
Nachunternehmen ist es angeraten, Haftungsrisiken<br />
zu beurteilen und gegebenenfalls zu verringern.<br />
„Dementsprechend will ich Ihnen die breite Struktur der<br />
Haftungsrisiken <strong>auf</strong>zeigen“, so der Ansatz des Redners.<br />
Der Einsatz von Nachunternehmern ist in der Praxis der<br />
Normalfall, da große Aufträge ohne deren Unterstützung<br />
kaum oder gar nicht zu stemmen sind. Natürlich geht es<br />
dabei letztendlich auch um die Wahrnehmung von Kostenvorteilen.<br />
Dabei sind nach Aussage von Brettschneider<br />
jedoch einige Fallstricke zu beachten, sei es in Bezug <strong>auf</strong><br />
das Steuerrecht, die Bürgerhaftung oder das Strafrecht.<br />
Mindestlöhne und Werkvertrag oder Arbeitnehmerüberlassung<br />
gehören zu den Sachverhalten, die hier im Fokus<br />
stehen. „Dabei gibt es durchaus landesbezogene<br />
Differenzierungen zu beachten“, erklärte Brettschneider.<br />
Ungemach droht auch beim unsachgemäßen Einsatz von<br />
ausländischen Arbeitskräften. „Die steuer- und sozialversicherungsrechtlichen<br />
Haftungsrisiken beim Einsatz<br />
(in- und) ausländischer Nachunternehmer sind erheblich<br />
und durch Sicherheitseinbehalte nicht abzusichern“, so<br />
der Rechtsanwalt weiter. „Die Risiken sind allerdings<br />
beherrschbar, insbesondere durch eine sorgfältige<br />
Prüfung der Zuverlässigkeit des Nachunternehmers.“<br />
Deutscher Standard führend<br />
Wesentlich ungefährlicher scheinen hier die aktuellen Entwicklungen<br />
in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft, über die Dr. Michaela<br />
Schmitz, Bevollmächtigte <strong>Wasser</strong>wirtschaft, BDEW Bundesverband<br />
der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V., Berlin,<br />
berichtete. Für Schmitz, die sich mit allen Facetten der<br />
<strong>Wasser</strong>wirtschaft auskennt, stellt sich die Frage, ob noch<br />
genügend für die Aufrechterhaltung des Betriebes unserer<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>netze getan wird. Deutschland ist<br />
weltweit führend, wenn es um Standards in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />
geht, etwa beim Anschlussgrad oder bei der<br />
Trinkwasserqualität. Das belegte die Referentin mit eindrucksvollen<br />
Zahlen. Trotz<strong>dem</strong> gebe es noch viel zu tun,<br />
auch von politischer Seite. Als Schwerpunkte der <strong>Wasser</strong>und<br />
<strong>Abwasser</strong>politik nannte Dr. Schmitz neben der EU-<br />
Dienstleistungskonzessionsrichtlinie und der GWB-Novelle<br />
(Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) unter anderem<br />
Preise und Gebühren, das Erneuerbare-Energien-<br />
Gesetz, den Breitbandausbau, den Koalitionsvertrag zu<br />
Fracking und die IT-Sicherheit. Bei all diesen Sachthemen<br />
sieht sich Schmitz mit den anderen Referenten im Schulterschluss:<br />
„Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, deutsche<br />
Standards <strong>auf</strong> die europäische Ebene zu transportieren.“<br />
Auditorium.<br />
Diskussion: Prof. Dr.-Ing. Karsten Müller, Dr. Michaela Schmitz, RA Stefan<br />
Brettschneider und rbv-Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer (v. li.).<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 537
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Tagungsbericht<br />
Prof. Sonja A.<br />
Sackmann.<br />
Sanierungsmaßnahmen nötig und finanzierbar<br />
Einen Blick in die Zukunft warf auch Prof. Dr.-Ing. Karsten<br />
Müller, Forschungsinstitut für <strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft<br />
an der RWTH Aachen (FiW) e. V., der die Zukunft der<br />
<strong>Wasser</strong>infrastrukturen unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt von<br />
Herausforderungen aus <strong>dem</strong>ografischen, wirtschaftlichen<br />
und klimatischen Veränderungen beleuchtete. „Ergebnisse<br />
von regelmäßigen Umfragen wie der von der<br />
Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />
und Abfall e. V. (DWA) zum Zustand der Kanalisation in<br />
Deutschland belegen, dass unsere Netze sanierungsbedürftig<br />
sind. Mit Blick <strong>auf</strong> den Sanierungsbedarf ist<br />
allerdings die Frage nach der Finanzierbarkeit zu stellen.“<br />
Der <strong>dem</strong>ografische Wandel ist nach Meinung von Prof.<br />
Müller durch schnelllebige und lokal sehr unterschiedliche<br />
Prozesse gekennzeichnet, während der Klimawandel und<br />
der damit in Verbindung stehende Anstieg der Extremregenereignisse<br />
Auswirkungen <strong>auf</strong> die Aus- und Umgestaltung<br />
der Netze bedingen. Da nach Auffassung von<br />
Müller die gezahlten Gebühren mittlerweile durchaus<br />
zweckgebunden eingesetzt werden, ist eine Sanierung<br />
trotz Netzzustandsverschlechterung finanzierbar.<br />
Gelebte Unternehmenskultur<br />
Packen wir es an, scheint deshalb das Gebot der Stunde.<br />
Wirtschaftlicher Erfolg stellt sich allerdings nur für den<br />
ein, der über die nötige Unternehmenskultur verfügt.<br />
Diese Meinung vertritt Prof. Sonja A. Sackmann, Ph. D.<br />
Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie<br />
Universität der Bundeswehr München, München.<br />
Darunter versteht man den Geist und den Stil eines<br />
Hauses, einfach ausgedrückt das, wofür wir stehen, oder<br />
so, wie man es bei uns macht. Für Prof. Sackmann ist eine<br />
funktionierende und gelebte Unternehmenskultur unabdingbar<br />
für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften<br />
ans Unternehmen und damit für den wirtschaftlichen<br />
Erfolg. „Funktionen wie Stabilität und Kontinuität,<br />
Komplexitätsreduktion, Orientierung und Sinngebung<br />
dienen dabei nicht nur der internen Koordination und<br />
der externen Anpassung“, ist Sackmann überzeugt.<br />
„Sie beeinflussen Engagement, Motivation und Identifikation<br />
der Mitarbeiter ebenso wie Produktivität und<br />
Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.“ Damit prägt die<br />
Unternehmenskultur ein Unternehmen in all seinen<br />
Dimensionen; es hat Auswirkungen <strong>auf</strong> die Leistungsfaktoren<br />
und damit den Erfolg, wie empirische Studien<br />
belegen. Prof. Sackmann macht die Unternehmenskultur<br />
<strong>auf</strong>grund ihrer immensen Bedeutung zur Chefsache.<br />
Sie betrachtet ein Unternehmen als lernende<br />
Organisation, die durch vorbildliches und konsistentes<br />
Führungsverhalten gekennzeichnet wird und in der<br />
Worte und Werte gemeinsam gelebt werden.<br />
Neue Wege beschreiten<br />
In ihrem Abschlussvortrag über zukünftige Wege des<br />
Rohrleitungsbauverbandes richtete die rbv-Präsidentin<br />
Gudrun Lohr-Kapfer den Blick traditionsgemäß nach vorn.<br />
Zu Recht wies sie dar<strong>auf</strong> hin, dass sich die Tagung Rohrleitungsbau<br />
zu einem wichtigen Baustein der Verbandsarbeit<br />
und des rbv-Dienstleistungspaketes entwickelt habe.<br />
„Mit der Berliner Veranstaltung verfügt der Rohrleitungsbauverband<br />
über ein Alleinstellungsmerkmal in der Verbändelandschaft“,<br />
fügte die Präsidentin an. Gleichzeitig<br />
gebe das zweitägige Programm mit seinen Rückblicken,<br />
Ausblicken und Trends wichtige Impulse für die Arbeit<br />
des rbv, die durch sich verändernde Märkte, Strukturen,<br />
Vorschriften, Gesetze und internationale Verordnungen<br />
gekennzeichnet sei. „Es gilt, neue Ziele anzugehen und<br />
den Weg dahin effizient und im Sinne der Mitglieder zu<br />
gestalten“, erklärte Lohr-Kapfer, für die vor allem der im<br />
Frühsommer 2013 aus der T<strong>auf</strong>e gehobene rbv-Arbeitskreis<br />
Strategie das richtige Instrument für die Umsetzung<br />
dieser Ziele ist. Ein Schwerpunkt der Verbands arbeit<br />
liegt unter anderem <strong>auf</strong> der Analyse des Marktes.<br />
„Hieraus wollen wir ableiten, welche Anforderungen die<br />
Mitglieder in Zukunft an die Arbeit ihres Verbandes<br />
stellen“, so Lohr-Kapfer weiter. Zu den wichtigen Bausteinen<br />
des rbv-Engagements gehört ihrer Meinung<br />
nach die Aus einandersetzung mit Sach themen wie<br />
<strong>dem</strong> <strong>dem</strong>o grafischen Wandel, <strong>dem</strong> Fachkräftemangel,<br />
der Um setzung der Energiewende und der zunehmenden<br />
Europäisierung in Bezug <strong>auf</strong> Regelwerke und<br />
Normen.<br />
Kontakt:<br />
Rohrleitungsbauverband e. V.<br />
Marienburgerstraße 15 |<br />
D-50968 Köln |<br />
Tel. (0221) 37668-20 |<br />
Fax (0221) 37668-60 |<br />
E-Mail: buschmann@rbv-koeln.de |<br />
www.rohrleitungsbauverband.de<br />
Eingereicht: 28.02.2014<br />
April 2014<br />
538 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Der neue Band aus der<br />
Reihe <strong>gwf</strong> Praxiswissen<br />
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
Edition<br />
Geothermie<br />
Geothermie, die Nutzung von Erdwärme, ist <strong>auf</strong> den ersten Blick eine umweltfreundliche<br />
und wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Wärmeerzeugung – gerade auch <strong>auf</strong>grund<br />
der seit Jahren steigenden Kosten für fossile Energieträger. Der Wärmevorrat der<br />
Erde ist gewaltig: Theoretisch ließe sich damit der Welt energiebedarf für die nächsten 30<br />
Millionen Jahre decken. Die zunehmende Akzep tanz dieser alternativen Technologie in der<br />
Bevölkerung beschert Handwerk, Bohrunternehmen und Planern zusätzliche Aufträge und<br />
Umsatzsteigerungen.<br />
Doch die Nutzung der Erdwärme ist nicht ganz unproblematisch: Hinsichtlich des Trinkwasserschutzes<br />
ist die oberflächennahe Geothermie ein Eingriff in die Ressource Grundwasser,<br />
dessen Langzeitfolgen noch nicht abschätzbar sind.<br />
Im vorliegenden Band der <strong>gwf</strong>-Reihe Praxiswissen werden einerseits die Spannungs felder<br />
erörtert, andererseits wegweisende Projekte für eine nachhaltige Energie gewinnung vorgestellt.<br />
Hrsg.: Christine Ziegler<br />
1. Auflage 2013<br />
200 Seiten, vierfarbig, 170 x 240 mm, Broschur<br />
Erhältlich in 2 Varianten<br />
www.di-verlag.de<br />
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Buch + Datenträger (inkl. eBook)<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
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Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
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<strong>gwf</strong> Praxiswissen, Band VI<br />
1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7104-1 für € 54,90 (zzgl. Versand)<br />
<strong>gwf</strong> Praxiswissen, Band VI + Datenträger (inkl. eBook)<br />
1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7105-8 für € 69,90 (zzgl. Versand)<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
PAPWGT0113<br />
Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung April erkläre 2014ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> informiert und 539 beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| FACHBERICHTE<br />
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Tagungsbericht<br />
So werden die Kanalnetze fit<br />
1. Sanierungsplanungskongress 2014 rückt die Bedarfsplanung in den Fokus<br />
„Kanalnetze – Fit für die Zukunft“ lautete das Motto des 1. Sanierungsplanungskongresses, zu <strong>dem</strong> der Verband<br />
Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e. V. (VSB) gemeinsam mit der DWA Deutsche<br />
Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V. am 12. und 13. Februar 2014 ins Kongress Palais<br />
Kassel eingeladen hatten. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung, die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadtund<br />
Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung unterstützt wurde, nutzten rund<br />
150 technisch Verantwortliche bei Kanalnetzbetreibern, Fachbehörden und planenden Ingenieurbüros die<br />
Gelegenheit zum intensiven Austausch.<br />
Wie lassen sich mit systematischer und strategischer<br />
Bedarfsplanung technische, betriebswirtschaftliche und<br />
bauliche Parameter so optimieren, dass sich Leitungsnetze<br />
<strong>auf</strong> lange Sicht erfolgreich betreiben und Vermögenswerte<br />
sichern lassen, lautete die Frage, deren<br />
Beantwortung den Kongress mit begleitender Fachausstellung<br />
wie ein roter Faden durchzog. „Der Netzbetreiber<br />
ist bei dieser Aufgabe allerdings nicht <strong>auf</strong> sich<br />
alleine gestellt“, so die klare Meinung von Dipl.-Ing. (FH)<br />
Markus Vogel, Initiator des Kongresses <strong>auf</strong> Seiten des<br />
Verbandes Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme<br />
e. V. (VSB). „Aber er muss seine<br />
Ansprüche formulieren und seine Bauherren<strong>auf</strong>gaben<br />
konsequent wahrnehmen.“ Wie das aussehen kann,<br />
erfuhren die Teilnehmer in sieben inhaltlich <strong>auf</strong>einander<br />
abgestimmten Themenblöcken, die von Prof. Dr.-Ing.<br />
F. Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />
München, moderiert wurden.<br />
In seinem Impulsvortrag berichtete Schwanaus<br />
Bürgermeister Wolfgang Brucker exemplarisch über die<br />
Entwicklungen in seiner Gemeinde, in der erst weiträumige<br />
Überflutungen im Jahr 2003 dazu geführt<br />
hatten, einen kritischen Blick „unter die Erde“ zu werfen<br />
und die gesamte Leitungsinfrastruktur mithilfe eines<br />
Generalentwässerungsplanes grundlegend zu erneuern.<br />
Dabei habe sich schnell herausgestellt, dass ein solches<br />
Projekt nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller an<br />
der Sanierung beteiligten Partner zu bewerkstelligen<br />
sei, so Brucker. „Auftraggeber, Ingenieurbüro und<br />
ausführendes Unternehmen müssen an einem Strang<br />
ziehen, um die wichtigen Projektphasen von der<br />
Bestands<strong>auf</strong>nahme über die Zustandserfassung und<br />
-beurteilung, das Sanierungskonzept, die Objektplanung<br />
und die Bauausführung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,<br />
technischen Aspekten und im Sinne der Nachhaltigkeit<br />
erfolgreich zu gestalten.“<br />
Investitionen konsequent erhöht<br />
In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
und der baden-württembergischen Gemeinde<br />
Kappelrodeck scheint das gelungen zu sein. Aus der<br />
kommunalen Praxis berichteten Dr. Claus Henning Rolfs,<br />
Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf, und Bürgermeister<br />
Stefan Hattenbach in Themenblock 2, der sich<br />
mit „Kanalnetzunterhaltung als Generationen<strong>auf</strong>gabe<br />
– von der Strategie zur Finanzierung“ beschäftigte. In<br />
Düsseldorf verfolgt man beispielsweise einen ganzheitlichen<br />
Ansatz. „Investitionen werden erst dann getätigt,<br />
wenn alle Alternativen geprüft, neue Entwicklungen<br />
des Gesetzgebers berücksichtigt, die städtebaulichen<br />
Planungen eindeutig und die aktuelle Notwendigkeit<br />
der Maßnahme erwiesen sind“, erklärte Rolfs. Darüber<br />
hinaus muss die Finanzierung sichergestellt sein. Entsprechend<br />
der Selbstüberwachungsverordnung Kanal<br />
(SüwV Kann) wurden bereits 99,5 % des 1 544 km langen<br />
öffentlichen Kanalnetzes inspiziert, dokumentiert und<br />
bewertet. Das Ergebnis: Der Anteil mit vordringlichem<br />
Handlungsbedarf ist in Düsseldorf mit einem Anteil von<br />
1,15 % im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (8 %) erheblich<br />
geringer. Dennoch erhöht sich der mittelfristige<br />
Handlungsbedarf <strong>auf</strong>grund des Alterungsprozesses.<br />
Konsequent werden die jährlichen Investitionen in Höhe<br />
von rund 12 Mio. <strong>auf</strong> rund 25 Mio. Euro erhöht. Interessant<br />
in diesem Zusammenhang: Trotz Verdoppelung der<br />
Investitionen steigen die Gebühren nur minimal.<br />
Umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet<br />
Im Gegensatz hierzu ist das Kanalnetz von Kappelrodeck<br />
nur 53 km lang, die Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnahmen<br />
entsprechend geringer. Doch in der Sichtweise<br />
stimmte Hattenbach mit seinen Vorredner überein.<br />
Er betrachtet die Kanalinfrastruktur als Treuhandvermögen<br />
des Bürgers, das von der Kommune verwaltet wird. „Der<br />
Widerbeschaffungswert von rund 38. Mio. Euro nimmt<br />
uns <strong>dem</strong> Bürger gegenüber ebenso in die Pflicht wie<br />
gegenüber Umwelt und Kanal“, stellte Hattenbach fest.<br />
Konsequent hat man in der eher kleinen Gemeinde<br />
ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeiten lassen,<br />
das sukzessive umgesetzt wird. Allerdings werden anstehende<br />
Sanierungsmaßnahmen in je<strong>dem</strong> Fall kritisch<br />
April 2014<br />
540 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
analysiert – etwa in Bezug <strong>auf</strong> Notwendigkeit, Umfang<br />
oder Wirtschaftlichkeit. Dazu gehört die offene Diskussion<br />
über den Zustand der Kanalisation und die<br />
Festlegung von Aufgaben, zu denen Bürgerinformationsveranstaltungen<br />
ebenso zählen wie das Umsetzen<br />
der Ergebnisse in den jährlichen Haushaltsberatungen<br />
und Maßnahmenplänen oder die Verbesserung der<br />
Datenbasis.<br />
Alleine oder im Verbund?<br />
Doch wie sehen die Voraussetzungen für eine optimale<br />
Kanalsanierungsplanung aus? Erfahrungsberichte von<br />
kommunalen Vertretern zeigten eindrucksvoll, dass<br />
eine finanziell eigenständige Organisation, fachlich gut<br />
ausgebildetes internes und externes Personal, die regelmäßige<br />
Überprüfung der Prozesse, der Einsatz moderner<br />
Technik und regelmäßige Kontrollen zu wichtigen Bausteinen<br />
einer erfolgreichen Kanalsanierung zählen. Damit<br />
kommt der Organisation kommunaler Aufgaben eine<br />
wichtige Rolle zu. Aber wer setzt sie um? Und sind<br />
Lösungen für den Netzbetrieb besser alleine oder im<br />
Verbund mit anderen zu realisieren? „Werden die Aufgaben<br />
der <strong>Abwasser</strong>entsorgung gebündelt – etwa in einem<br />
Zweckverband – lassen sich Synergien schaffen, mit denen<br />
die <strong>Abwasser</strong>entsorgung <strong>auf</strong> hohem Standard unter<br />
Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit besser zu realisieren<br />
ist“, dieser Meinung ist Dipl.-Ing. Norbert Engelhard<br />
vom Erftverband in Bergheim. Allerdings bleibt auch bei<br />
diesen Ansätzen die Suche nach kompetenten Partnern<br />
unerlässlich.<br />
Doch wie finde ich den Planer, der die bestmögliche<br />
Leistung erwarten lässt? Dieser Frage ging Dipl.-Ing. Peter<br />
Kalte von der Gütestelle Honorar- und Vergaberecht in<br />
Mannheim nach. Egal, ob ich einen Planer suche, der<br />
wirtschaftlich plant, oder einen, der qualitätsvoll plant:<br />
Der, der die bestmögliche Leistung erwarten lässt, soll<br />
den Auftrag erhalten, lautete der Tenor von Kaltes Vortrag.<br />
Bei der Suche ist jedoch viel Fachwissen vom Netzbetreiber<br />
nötig. Und das nicht nur bei der Findung des optimalen<br />
Honorars, sondern insbesondere bei der Feststellung<br />
der fachlichen Kompetenz – so das Fazit der allgemeinen<br />
Diskussionsrunde, die den ersten Tag in Kassel abschloss.<br />
Über den Tellerrand schauen<br />
Mit Vorträgen über die Herausforderung ganzheitlicher,<br />
zukunftsorientierter Planung ging der Kongress in die<br />
zweite Runde. „Es regnet stärker, und wir werden weniger:<br />
Damit steigen die Einflüsse <strong>auf</strong> die Entwässerungsplanung“,<br />
lautete eine Botschaft von Prof. Dipl.-Ing.<br />
Dieter Sitzmann, Hochschule Coburg. „Bei der Planung<br />
der zukünftigen Netzinfrastruktur müssen wir sorgfältig<br />
und nachhaltig planen und den Blick über den Tellerrand<br />
heben“, so die Empfehlung des Redners. Unter anderem<br />
könnten auch die Stadtplaner in die Sanierungskonzepte<br />
einbezogen werden, um etwa Verkehrs- und<br />
Freiflächen bei der Risikovorsorge zu berücksichtigen.<br />
Rund 150 technisch Verantwortliche bei Kanalnetzbetreibern,<br />
Fachbehörden und planenden Ingenieurbüros nutzten die Teilnahme<br />
am Sanierungsplanungskongress zum intensiven Austausch.<br />
Alle Abbildungen: © VSB<br />
Für Kappelrodecks Bürgermeister Stefan Hattenbach gilt die<br />
Kanalinfrastruktur als Treuhandvermögen des Bürgers, das von<br />
der Kommune verwaltet wird.<br />
Eine wesentliche Aufgabe des Auftraggebers besteht in der Festlegung<br />
der grundsätzlichen Ziele und der damit verbundenen strategischen<br />
Ausrichtung der Sanierung“, erklärte Dipl.-Ing. Michael Hippe, VSB<br />
e. V., Hannover und Arbeitskreis Kommunalberatung des VBI e. V.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 541
| FACHBERICHTE<br />
|<br />
Tagungsbericht<br />
Weiterführende Regelungen zur fachlich qualifizierten<br />
Risikobewertung urbaner Sturzfluten im Kontext der<br />
europäischen Norm DIN EN 752 sowie des Arbeitsblattes<br />
DWA-A 118 werden zurzeit von der DWA-Arbeitsgruppe<br />
ES-2.5 „Anforderungen und Grundsätze der Entsorgungssicherheit“<br />
erarbeitet und im Merkblatt DWA-M 119<br />
(erscheint 2014) niedergelegt. Dort werden u. a. die<br />
methodischen Ansätze zur systematischen Gefährdungsund<br />
Risikoanalyse für Siedlungsgebiete in Bezug <strong>auf</strong><br />
lokale Starkregen näher beschrieben und weitergehende<br />
Anwendungsempfehlungen ausgesprochen.<br />
Die kongressbegleitende Fachausstellung nutzten die Teilnehmer zu<br />
Gesprächen mit den Ausstellern.<br />
Dr.-Ing. Igor Borovsky (Mi.), Geschäftsführer VSB, verantwortlich für<br />
das Programm der Veranstaltung, im Gespräch mit Ausstellern.<br />
Für Dipl.-Ing. (FH) Markus Vogel steht die Qualität des Sanierungsergebnisses<br />
im direkten Zusammenhang mit der Qualität und der<br />
Weitsicht der Planung.<br />
Planung eine komplexe Ingenieursdisziplin<br />
Die Planungsleistung hat im Sanierungsprozess einen<br />
enormen Stellenwert: Hierin waren sich auch<br />
Dr.-Ing. Martin Wolf, SiwaPlan Ing.-Ges. mbH, und<br />
Prof. Norbert Jardin vom Ruhrverband in Essen einig.<br />
Untersuchungen beim Ruhrverband haben gezeigt,<br />
dass eine integrale Entwässerungsplanung neue Möglichkeiten<br />
zur ganzheitlichen Optimierung und damit<br />
erhebliche Einsparungen möglich macht. Die Beispiele<br />
dokumentieren, dass in der ersten Phase eines Projektes<br />
die Basis für eine erfolgreiche und wirtschaftliche<br />
Sanierung gelegt wird. Aber was tun, wenn eine<br />
Sanierung ansteht? Zuspachteln, Schlauch einziehen<br />
oder gleich alles herausreißen? Jede Sanierungstechnik<br />
hat ihre eigenen Parameter, weshalb eine Entscheidung<br />
für Renovierung, Reparatur oder Neubau nicht pauschal<br />
zu treffen ist. Für Markus Vogel ist die bauliche Sanierungsplanung<br />
eine komplexe Ingenieursdisziplin, und die<br />
Qualität des Sanierungsergebnisses steht im direkten<br />
Zusammenhang mit der Qualität und der Weitsicht der<br />
Planung. „Deshalb gibt es die Standard-Sanierungstechnik<br />
auch nicht“, erklärte Vogel, „denn kein Unternehmen<br />
verfügt über alle geeigneten und bewährten Sanierungsverfahren<br />
und Einzeltechniken.“ Das „Wie“ entscheidet<br />
deshalb die Planung. Ihre Aufgabe besteht u. a. darin,<br />
ein VOB-konformes Vergabeverfahren zu ermöglichen.<br />
Zu<strong>dem</strong> ist eine Festlegung der Sanierungstechnik des<br />
Schadensbildes in Abhängigkeit der örtlichen Randbedingungen<br />
durch den Planer unabdingbar. Letztendlich<br />
gilt: Nicht eine Firma entscheidet, welches Verfahren sie<br />
anbietet, sondern der Planer trifft die Vorgabe der<br />
technischen Spezifikation. Dabei hat er neben technischen<br />
Aspekten weitere wichtige Parameter, wie eine<br />
Kosten-Nutzen-Analyse oder Nachhaltigkeitsaspekte, zu<br />
berücksichtigen.<br />
Grundsätzliche Ziele festlegen<br />
Allerdings nützt die beste Planung nichts, wenn die<br />
Ausführung nicht den gewünschten Anforderungen<br />
entspricht. Klare Anforderungen an Bieter und Technik<br />
sind zu formulieren und das Sanierungsergebnis zu<br />
definieren. Habe ich die Leistung bekommen, die ich mir<br />
vorgestellt habe? Diese Frage müssen sich viele Netzbetreiber<br />
stellen. Für die Ausführung von Sanierungsarbeiten<br />
April 2014<br />
542 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />
ist ein hoher Grad an Erfahrung, Zuverlässigkeit und<br />
Kompetenz in Technik und Organisation unerlässlich.<br />
Und das ist nicht für kleines Geld zu haben – auch hierin<br />
bestand in Kassel Konsens. „Eine wesentliche Aufgabe<br />
des Auftraggebers besteht deshalb in der Festlegung<br />
der grundsätzlichen Ziele und der damit verbundenen<br />
strategischen Ausrichtung, welche letztlich ihren Niederschlag<br />
in den jeweils vorzugebenden Projektzielen<br />
findet“, erklärte Dipl.-Ing. Michael Hippe, Vorstandvorsitzender<br />
des Verbands Zertifizierter Sanierungsberater für<br />
Entwässerungssysteme e. V. (VSB).<br />
Die Rolle der Ingenieurbüros bei der Erarbeitung und<br />
Vermittlung solcher Ziele und der damit verbundenen<br />
Strategien hat sich gewandelt. Gefordert sind mittlerweile<br />
eine interdisziplinäre technische, wirtschaftliche und<br />
rechtliche Beratung zu den grundlegenden strategischen<br />
Fragestellungen und eine diesbezügliche Kommunikation.<br />
Erfolgreich umgesetzt hat das der <strong>Abwasser</strong>verband<br />
Starnberger See. Bei der Realisierung eines neuen <strong>Abwasser</strong>modells<br />
hat der Verband mit emotionaler, nutzenorientierter<br />
und verständlicher Kommunikation Mitarbeiter<br />
und Bürger in seine Planungen einbezogen. Das Beispiel<br />
verdeutlicht, dass jedes Unternehmen seinen eigenen<br />
passenden Auftritt finden muss. Das reicht von der Suche<br />
nach einem passenden Berater über die Bereitschaft zum<br />
Umdenken und zum Perspektivwechsel bis hin zur Umsetzung<br />
eines professionellen Kommunikationskonzeptes.<br />
Damit schloss sich der Themenkreis der Veranstaltung<br />
in Kassel. Viele Teilnehmer äußerten sich<br />
spontan ausgesprochen positiv über Inhalte und<br />
Programm. „Das hat sich gelohnt“, war zu hören. Auch:<br />
„Wir haben viel erfahren über die unterschiedlichen<br />
Aspekte einer ganzheitlichen Sanierungsplanung im<br />
Großen und im Kleinen“. Dazu beigetragen haben<br />
renommierte Referenten, die fachliche Themen anschaulich<br />
<strong>auf</strong>bereitet und mit ihren „ungeschminkten“<br />
Erfahrungsberichten aus der eigenen Kommune die<br />
Grundlage für eine intensive Diskussion geschaffen<br />
haben.<br />
Eingereicht: 05.03.2014<br />
Kontakt:<br />
Verband Zertifizierter Sanierungsberater für<br />
Entwässerungssysteme e. V. (VSB)<br />
Wöhlerstraße 42 |<br />
D-30163 Hannover |<br />
Tel. (0511) 848699-55 |<br />
Fax (0511) 848699-54 |<br />
E-Mail: info@sanierungs-berater.de |<br />
www.sanierungs-berater.de<br />
Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas 4/2014<br />
Asset Management / Korrosionsschutz / Pipeline-Technologie<br />
Sie lesen u. a. folgende Beiträge<br />
Schipaanboord/Marquering/<br />
Spiekhout<br />
Deiss<br />
Schad<br />
Faber/Seemann/Schrader<br />
Kontinuierliche Verfügbarkeit von Gastransportleitungen – Reparaturen<br />
und Anschlüsse bei vollem Volumenstrom und Druck<br />
Rehabilitationsplanung bei kathodisch geschützten Gasnetzen<br />
Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen von<br />
Schweißnähten<br />
Anwendung der ATEX-Richtlinien <strong>auf</strong> Bauteile und Betriebsmittel<br />
von Gasanlagen<br />
Mischner/Sorowsky/Huhn Temperaturregelung in Gasvorwärmanlagen – Teil 1<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 543
| PRAXIS<br />
|<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle –<br />
Betriebserfahrungen mit URANEX® und CARIX®<br />
Uwe Sauer, Willy Orben und Marcus Spira<br />
Seit 2011 ist die bislang größte<br />
URANEX®-Anlage zur Entfernung<br />
von Uran und eine der größeren<br />
CARIX®-Anlagen zur Enthärtung bzw.<br />
Teilentsalzung von Trinkwasser beim<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Trollmühle in Windesheim (Rheinland-Pfalz)<br />
in Betrieb. Der geologisch<br />
bedingte Urangehalt des <strong>Wasser</strong>s<br />
wird seit<strong>dem</strong> mithilfe dieser beiden<br />
von Krüger WABAG entwickelten<br />
Ionenaustausch-Verfahren von durchschnittlich<br />
12 μg/L <strong>auf</strong> rund 0,1 μg/L<br />
vermindert sowie die Gesamthärte<br />
von 20 °dH bis 23 °dH <strong>auf</strong> ca. 11,5 °dH<br />
reduziert. Rund 42 000 Menschen in<br />
14 000 Haushalten aus umliegenden<br />
Orten werden vom Zweckverband<br />
mit etwa 2,0 Mio. m 3 Trinkwasser<br />
pro Jahr versorgt.<br />
Bei vielen Menschen in der<br />
Umgebung stand vor allem das<br />
Bedürfnis nach weicherem <strong>Wasser</strong><br />
im Vordergrund. Außer<strong>dem</strong> wurde<br />
im Jahr 2008 im Rahmen einer<br />
Untersuchungsreihe der Landesbehörden<br />
der hohe Urangehalt festgestellt.<br />
Auf mehreren Bürgerversammlungen<br />
wurden Optionen und<br />
die wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
diskutiert. Beschlossen wurde dann<br />
der Bau der neuen Anlage <strong>auf</strong><br />
Grundlage einer breiten Zustimmung<br />
in der Bevölkerung durch eine Verbandsversammlung<br />
im Jahr 2009.<br />
Baubeginn war im August 2010, in<br />
Betrieb genommen wurde die Anlage<br />
nach nur 14 Monaten Bauzeit im<br />
Oktober 2011.<br />
1. Der Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />
Trollmühle<br />
Gegründet wurde der heutige<br />
Zweckverband 1910 als Kreiswasserwerk<br />
Trollmühle, Verwaltungssitz<br />
Bad Kreuznach, technischer Sitz in<br />
Münster-Sarmsheim. 1967 begann<br />
die Umsiedlung und Zentralisierung<br />
des heutigen Zweckverbandes. Sowohl<br />
der Tiefbehälter als auch das<br />
Gebäude mit den Pumpenaggregaten<br />
wurden in Windesheim (Bild 1)<br />
errichtet. Die zu diesem Zeitpunkt in<br />
Bad Kreuznach noch ansässige Verwaltung<br />
zog 1976 in das neu errichtete<br />
Verwaltungsgebäude um. Zentralstation<br />
für die <strong>Wasser</strong>verteilung<br />
ist das Hauptpumpwerk in Windesheim,<br />
dessen Behälter ein Fassungsvermögen<br />
von 3000 m³ Inhalt besitzt.<br />
Zu Spitzenverbrauchszeiten<br />
werden dort täglich bis zu 8500 m³<br />
<strong>Wasser</strong> umgesetzt. Die Anforderung<br />
an die Tiefbrunnen sowie die Weiterverteilung<br />
an die Hochbehälter erfolgt<br />
automatisch. Die zentrale Fernsteuerung<br />
nebst Überwachung ist<br />
ebenso dort installiert. Objektschutzeinrichtungen<br />
befinden sich an allen<br />
Außenanlagen, Brunnen und Pumpstationen<br />
des Verbandes und sind<br />
mit einer Fernwirkanlage zur Zentrale<br />
verbunden. 24 Ortsgemeinden mit<br />
insgesamt 43000 Einwohnern werden<br />
in der Verbandsversammlung und<br />
im Werkausschuss durch die Bürgermeister<br />
der Verbandsgemeinden<br />
Rhein-Nahe, Langenlonsheim, Stromberg<br />
und Rüdesheim sowie den<br />
Oberbürgermeister der Stadt Bingen<br />
vertreten. Beratend nehmen die Ortsbürgermeister<br />
an den stattfindenden<br />
Verbandsversammlungen teil.<br />
Über die Zweckverbandsgrenze<br />
hinaus werden die Verbandsgemeindewerke<br />
Rüdesheim, für<br />
ein Teilgebiet der Ortsgemeinde<br />
April 2014<br />
544 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Roxheim, mit Trinkwasser beliefert.<br />
Der Zweckverband errichtete in<br />
Windesheim eine zentrale <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlage<br />
(Bild 2).<br />
Ziel der erweiterten Anlage ist<br />
es, in der ersten Stufe mittels einer<br />
Uranentfernungsanlage (URANEX®)<br />
den Urangehalt <strong>auf</strong> Werte kleiner<br />
2 µg/L Trinkwasser und in der 2. Stufe<br />
mittels einer Teilentsalzungsanlage<br />
(CARIX®) in einem Aufbereitungsschritt<br />
die Gesamt- und Karbonathärte<br />
sowie den Sulfat-, Nitrat- und<br />
Chloridgehalt zu reduzieren. Dies<br />
entsprach <strong>dem</strong> Wunsch der Bevölkerung<br />
und den Anforderungen<br />
bzw. Empfehlungen der geltenden<br />
Trinkwasserverordnung. Die Inbetriebnahme<br />
der neuen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlage<br />
erfolgte nach einer<br />
Bauzeit von 14 Monaten im November<br />
2011.<br />
2. Das <strong>Wasser</strong>werk<br />
2.1 Anlagenbemessung<br />
2.1.1 Aufbereitungsmengen<br />
In Bild 3 ist die Tagesganglinie für<br />
die Trinkwasserabgabemenge für das<br />
Jahre 2007 dargestellt. Bemessungsgrundlage<br />
für das <strong>Wasser</strong>werk sind<br />
folgende Aufbereitungsmengen:<br />
Q a 2 000 000 m 3 /a<br />
Q d, mittel 5400 m 3 /d<br />
Q d, max 9500 m 3 /d<br />
Q h, min 150 m 3 /h<br />
Q h, mittel 290 m 3 /h<br />
Q h, max 400 m 3 /h<br />
2.1.2 Roh- und Reinwasserqualitäten<br />
Das Rohwasser ist eine Mischung<br />
aus neun Einzelbrunnen mit extrem<br />
unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>qualitäten.<br />
Im Trinkwasser wird für einen Durchsatzbereich<br />
von 150 m 3 /h bis 400 m 3 /h<br />
eine konstante Gesamthärte von<br />
11,5 °dH eingestellt (Tabelle 1).<br />
2.2 Wahl des Enthärtungsverfahrens<br />
Zur zentralen Enthärtung von Trinkwasser<br />
werden in Deutschland die<br />
Fällungsverfahren (Entcarbonisierung<br />
mit Kalkmilch und/oder Natronlauge),<br />
die Membranentsalzung<br />
mittels Niederdruckumkehrosmose<br />
(LPRO) oder CARIX (Ionenaustauschverfahren)<br />
eingesetzt. Die Entcarbonisierung<br />
mit Kalkmilch ist hier<br />
aus korrosionschemischen Gründen<br />
(DIN 50930-6, DIN EN 12502) nicht<br />
empfehlenswert. Der Anionenquotient<br />
Bild 1. Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />
Sitz Windesheim.<br />
Tabelle 1. Roh- und Reinwasserqualitäten.<br />
WV Trollmühle Rohwasser Trinkw.<br />
Min. Mittel max.<br />
Temperatur t °C 14,7 18,5 21,3 10,0<br />
Leitfähigkeit 25 °C Lf [µS/cm] 822 1002 1313 590<br />
Säurekapazität pH 4,3 K S4,3 [mmol/l] 4,34 5,40 5,95 4,11<br />
Basenkapazität pH 8,2 K B8,2 [mmol/l] 0,13 0,46 0,69 0,27<br />
pH-Wert pH [ – ] 7,28 7,42 7,99 7,58<br />
Calcium Ca 2+ [mg/l] 33 103 130 51<br />
Magnesium Mg 2+ [mg/l] 17 35 54 19<br />
Natrium Na + [mg/l] 21 57 220 77<br />
Kalium K + [mg/l] 3 6 11 4<br />
Chlorid Cl – [mg/l] 61 92 164 79<br />
Nitrat NO<br />
– 3 [mg/l] 4 36 59 26<br />
Sulfat SO<br />
2– 4 [mg/l] 65 104 185 37<br />
org. geb. Kohlenstoff TOC [mg/l] 1,0 1,3 1,9 1,0<br />
Uran U [µg/l] 3,0 10,5 35,0 < 1<br />
Berechnete <strong>Wasser</strong>daten<br />
Gesamthärte GH [°dH] 8,5 22,4 30,6 11,5<br />
Karbonathärte KH [°dH] 12,2 15,1 16,7 11,5<br />
Bild 2. Übersicht des Versorgungsgebietes.<br />
Bild 3. Trinkwasserabgabenmenge für das<br />
Jahr 2007.<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 545<br />
▶▶
| PRAXIS<br />
|<br />
Bild 4. Anlagenkonzept WW Windesheim.<br />
Bild 5. Berkal-Filter (sechs Stück) für einen maximalen<br />
Durchsatz von 480 m 3 /h.<br />
Bild 6. Berkal Diskfilter.<br />
S1 verschlechtert sich von 0,9 <strong>auf</strong><br />
2,3 (angestrebt wird
| PRAXIS |<br />
Rückspülung wird differenzdruckoder<br />
zeitabhängig ausgelöst. Die<br />
Filterspülung wird entgegen der<br />
Filtrationsrichtung von innen nach<br />
außen durchgeführt. Der Anpressdruck<br />
der Filterscheiben wird dabei<br />
<strong>auf</strong>gehoben, sodass sich alle<br />
Scheiben frei bewegen können und<br />
in eine Rotationsbewegung versetzt<br />
werden (zusätzliche Reinigung durch<br />
Fliehkräfte). Der Rückspülprozess<br />
garantiert die vollständige Wiederherstellung<br />
der Filterleistung und<br />
der Druckverhältnisse bei einem<br />
sehr geringen Spülwasserbedarf<br />
von ca. 0,1 % bis max. 1 % der Filterleistung.<br />
Berkal Diskfilter (Bild 6)<br />
werden bei Trinkwasser, Oberflächenwasser,<br />
Kühlwasser, Prozesswasser<br />
und <strong>Abwasser</strong> eingesetzt.<br />
2.3.2 Verfahrensstufe URANEX®<br />
Natürliches Uran kommt in Deutschland<br />
in einer Vielzahl von Grundwässern<br />
vor, aus denen es über<br />
Grundwasserbrunnen auch in das<br />
Trinkwasser gelangen kann. Die<br />
Urankonzentrationen können im<br />
Bereich von wenigen μg/L bis zu<br />
500 μg/L liegen. Untersuchungen<br />
habe gezeigt, dass die Chemotoxizität<br />
höher zu bewerten ist als die Radiotoxizität.<br />
Uran wirkt sich, ähnlich<br />
wie andere Schwermetalle, schädlich<br />
<strong>auf</strong> die Nieren aus. Seit <strong>dem</strong><br />
1.11.2011 gilt in der deutschen<br />
Trinkwasserverordnung ein Grenzwert<br />
für Uran von 10 µg/L. Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass insbesondere<br />
im neutralen pH-Bereich<br />
von Grundwässern Uran in Form<br />
von neutralen Uranyl-Carbonato-<br />
Komplexen UO 2 (CO 3 ) sowie zweifach<br />
und vierfach negativ geladenen<br />
Uranyl-di- bzw. Uranyl-tri-Carbonato-<br />
Komplexen UO 2 (CO 3 ) 2 vorliegen.<br />
Diese negativ geladenen Uranyl-<br />
Carbonato-Komplexe können mit<br />
schwach- oder stark basischen Anionenaustauschern<br />
entfernt werden.<br />
Das in Windesheim gebaute<br />
Uranex-System ist ein Ionenaustauscher-Verfahren,<br />
das hoch selektiv<br />
Uran aus <strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> entfernt und<br />
die Eigenschaften des <strong>Wasser</strong>s<br />
unverändert lässt. Dabei tritt das<br />
uranhaltige Rohwasser von oben in<br />
den Filter ein und durchfließt diesen<br />
im Abstrom. Das eingesetzte Filtermaterial<br />
ist vom Umweltbundesamt<br />
für den Einsatz zur Aufbereitung<br />
von Trinkwasser zugelassen (Bild 7).<br />
Das hochwirksame Material wird<br />
nach einer bestimmten Zeit ausgetauscht,<br />
regeneriert und wieder eingefüllt.<br />
Krüger Wabag übernimmt<br />
gemeinsam mit Veolia Umweltservice<br />
und Wisutec sämtliche<br />
Dienstleistungen rund um die fachgerechte<br />
Entnahme und Wiedereinfüllung,<br />
den Transport mit allen erforderlichen<br />
Genehmigungen, den<br />
elektronischen Entsorgungsnachweis<br />
gemäß eANV und die Regeneration<br />
der uranbeladenen Harze nach den<br />
neuesten technischen Standards<br />
und gesetzlichen Anforderungen.<br />
Die Harze werden in der vom Land<br />
Sachsen genehmigten Regenera tionsanlage<br />
regeneriert und in den<br />
Ursprungszustand zurück versetzt.<br />
Die Regeneration erfolgt rückstandsfrei,<br />
das anfallende <strong>Abwasser</strong> wird<br />
verdampft und das Uran wird als<br />
Wertstoff zurück gewonnen und von<br />
der Firma WISMUT übernommen.<br />
Bild 7. URANEX-Filter (zwei Stück) für einen<br />
maximalen Durchsatz von 480 m 3 /h.<br />
K<br />
A<br />
H +<br />
H +<br />
H + H +<br />
HCO 3<br />
-<br />
+<br />
HCO3-<br />
HCO<br />
-<br />
3<br />
+<br />
HCO3-<br />
Ca 2+<br />
Mg 2+<br />
Rohwasser<br />
SO 4<br />
2-<br />
NO 3<br />
-<br />
Bild 8. Regeneration.<br />
2.3.3 Verfahrensstufe CARIX ®<br />
Gemeinsam mit <strong>dem</strong> Forschungszentrum<br />
Karlsruhe (Prof. Dr. Wolfgang<br />
Höll) hat Krüger WABAG das erste<br />
und bisher einzige Ionenaustauscher-<br />
Verfahren zur Teilenthärtung und<br />
Teilentsalzung von Trinkwasser<br />
entwickelt (Bild 8). Ziel war es, ein<br />
Ionenaustauschverfahren zu erfinden,<br />
bei <strong>dem</strong> es zum einen keine<br />
Erhöhung von Inhaltsstoffen im<br />
Trinkwasser gibt (wie z. B. die Natriumerhöhung<br />
bei Hausenthärtern)<br />
und es zum anderen zu keiner Erhöhung<br />
der Salzfracht im <strong>Abwasser</strong><br />
kommt. Das CARIX®-Verfahren ist<br />
das einzige Verfahren weltweit, bei<br />
<strong>dem</strong> das bei der Beladung entstehende<br />
Produkt (Kohlensäure)<br />
zur Regeneration verwendet wird.<br />
Das Carix-Verfahren, eingesetzt in<br />
der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, dient<br />
zur gleichzeitigen Entfernung der<br />
Härtebildner Calcium und Magnesium<br />
sowie der Anionen Hydrogenkar<br />
bonat, Sulfat, Nitrat und Chlorid.<br />
Der wesentliche Vorteil des Carix-<br />
Verfahrens liegt in der Regeneration<br />
der Austauscher. Anstelle der her -<br />
kömm lich eingesetzten Säuren, Laugen<br />
oder Kochsalzlösung wird als<br />
Regenerationsmittel CO 2 (Kohlenstoffdioxyd)<br />
eingesetzt. Durch die Wahl<br />
des Regenerationsmittels CO 2 findet<br />
keine Aufsalzung im Rein wasser<br />
und <strong>Abwasser</strong> durch Chemikalien<br />
K<br />
Ca 2+ 4 H + +<br />
Mg 2+<br />
SO 4<br />
2-<br />
-<br />
-<br />
A NO 3 + 4 HCO 3<br />
Cl -<br />
Cl -<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 547<br />
4 CO 2<br />
+ 4 H 2<br />
O<br />
Bild 9. Carix-Ionenaustauscher im <strong>Wasser</strong>werk in<br />
Windesheim zur Entfernung von Härte, Nitrat, Chlorid<br />
und Sulfat.<br />
▶▶
| PRAXIS<br />
|<br />
Bild 10.<br />
Fließschema.<br />
© Veolia.<br />
Bild 11. Kompressorstation.<br />
Bild 12. Blockpumpen.<br />
statt. Mit <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong> fällt nur die<br />
Salzmenge an, die zuvor aus <strong>dem</strong><br />
Rohwasser entfernt wurde. Das Regenerationsmittel<br />
CO 2 wird zu 95 %<br />
zurückgewonnen und im Prozess<br />
wiederverwendet. Das bei der CARIX-<br />
Anlage anfallende <strong>Abwasser</strong> (Eluat)<br />
enthält nur die Inhaltstoffe in<br />
konzentrierter Form, die während des<br />
Beladungsprozesses <strong>auf</strong>genommen<br />
wurden. Beim <strong>Abwasser</strong> aus der<br />
CARIX-Anlage handelt es sich um<br />
ein feststofffreies, mit Kohlensäure<br />
angereichertes „Mineralwasser“.<br />
Die Salzbilanz bleibt ausgeglichen,<br />
d. h. der „Umweg“ der<br />
Salzfracht über die Haushalte<br />
entfällt und die Salze werden direkt<br />
in den Vorfluter eingeleitet. Alle<br />
derzeit in Betrieb befindlichen<br />
CARIX-Anlagen (Bild 9) erhielten<br />
die Erlaubnis zur Direkteinleitung in<br />
den Vorfluter.<br />
Bild 10 zeigt ein vereinfachtes<br />
Fließschema des Carix-Prozesses.<br />
Das Rohwasser durchfließt die<br />
Ionenaustauscherfilter, in deren Filterbett<br />
die Teilentsalzung stattfindet<br />
(Nitrat-, Sulfat-, Chlorid-, Calcium-,<br />
Magnesium Karbonthärtereduzierung).<br />
Das Reaktionsprodukt Kohlensäure,<br />
welches in <strong>Wasser</strong> und<br />
Kohlendioxid (CO 2 ) zerfällt, wird im<br />
nachgeschalteten Reinwasserriesler<br />
aus <strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> durch Luftstrippung<br />
entfernt. Für die Entgasung<br />
wird Luft aus einem Radialventilator<br />
im Gegenstrom zum Reinwasser<br />
durch den Riesler geführt. Bei der<br />
turnusmäßigen Regeneration des<br />
Filterbetts werden die an den Austauscherharzen<br />
anhaftenden Ionen<br />
entfernt und die Austauscherharze<br />
wieder in ihren ursprünglichen Zustand<br />
gebracht. Hierfür wird Rohwasser<br />
über eine Regenerierpumpe<br />
in den Regenerierspeicher gepumpt<br />
und mit CO 2 aus der Rückgewinnung<br />
und aus einem CO 2 -Tank angereichert.<br />
Vom Regenerierspeicher<br />
wird die Regenerierlösung (CO 2 -<br />
angereichertes Rohwasser) bei einem<br />
Überdruck von ca. 5 bar durch<br />
das jeweils zur Regenerierung anstehende<br />
Filter gedrückt.<br />
Das „Regenerierabwasser“, das<br />
als „Eluat“ bezeichnet wird, gelangt<br />
vom jeweils regenerierten Filter<br />
über den Eluatentgaser in einen<br />
Eluatspeicher. Etwa 40 % der Eluatmenge<br />
wird für die nächste Regenerationsphase<br />
wiederverwendet, in<strong>dem</strong><br />
es aus <strong>dem</strong> Eluatspeicher von<br />
der Regenerierpumpe angesaugt<br />
und in den Regenerierspeicher<br />
gefördert wird. Im Eluatentgaser<br />
wird CO 2 zu etwa 95 % aus <strong>dem</strong><br />
Regenerierstrom zurückgewonnen<br />
und über eine Vakuumpen- und<br />
Kompressorstation (Bild 11) wieder<br />
in den CO 2 -Regenerierspeicher zurückgefördert.<br />
April 2014<br />
548 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
2.3.4 Pumpengruppe und<br />
CO 2 -Rückgewinnung<br />
Die Kreiselpumpen, ausgeführt<br />
als horizontal <strong>auf</strong>gestellte Blockpumpen<br />
(Bild 12) mit und vertikale<br />
Inline-Pumpen aus Edelstahl sind<br />
alle mit Frequenzumformern ausgerüstet.<br />
95 % der im <strong>Abwasser</strong><br />
anfallenden Kohlensäure (CO 2 ) wird<br />
über einer Vakuumentgaser mittels<br />
Vakuumpumpen und ölfrei verdichtenden<br />
Kolbenkompressoren<br />
zurückgewonnen.<br />
2.3.5 Anlagenbetrieb und<br />
Steuerung<br />
Die Steuerung des kompletten<br />
<strong>Wasser</strong>werkes erfolgt über einen<br />
Prozessleitrechner in der Warte des<br />
<strong>Wasser</strong>werkes. Der Leitrechner ist<br />
gekoppelt an ein übergeordnetes<br />
Fernwirksystem in der Zentrale des<br />
Verbandes (Bild 13). Bei der speicherprogrammierbaren<br />
Steuerung<br />
(SPS) ist eine Simatic S7 installiert.<br />
Die Aufbereitungsanlage fährt<br />
vollautomatisch in Abhängigkeit<br />
des <strong>Wasser</strong>spiegelniveaus im nachgeschalteten<br />
Trinkwasserspeicher.<br />
Über frequenzgeregelte Beschickungspumpen<br />
werden sowohl die<br />
<strong>Wasser</strong>mengen als auch die frei<br />
einstellbare Leitfähigkeit (Gesamthärte)<br />
im Trinkwasser auch bei<br />
schwankender Zul<strong>auf</strong>qualität automatisch<br />
eingestellt. Fällt der<br />
<strong>Wasser</strong>spiegel infolge einer höheren<br />
Entnahme am Trinkwasserbehälter<br />
(Pumpwerk), passt sich die CARIX-<br />
Anlage dieser Menge automatisch<br />
an und erhöht selbstständig die<br />
Durchsatzleistung von minimal<br />
150 m 3 /h <strong>auf</strong> maximal 400 m 3 /h.<br />
Die neun frequenzgeregelten Tiefbrunnen<br />
werden ebenfalls automatisch<br />
in Abhängigkeit vom Niveau<br />
des Rohwasserbehälters betrieben.<br />
Bei Erreichen eines maximalen <strong>Wasser</strong>spiegels<br />
im Trinkwasserbehälter<br />
wird die Anlage komplett ausgeschaltet.<br />
Das CARIX-Verfahren ist auch<br />
im Hinblick <strong>auf</strong> diesen unproblematischen<br />
Start-Stop- und Regelbetrieb<br />
mit extrem stark schwankenden<br />
Durchsatzleistungen einzigartig<br />
in der Aufbereitungstechnik.<br />
Bild 13. Fernwirksystem.<br />
Bild 14 und 15 zeigen zwei Lastfälle<br />
mit Regelbetrieb der CARIX- und<br />
Bypassmengen. Für beide Durchsatzlastfälle<br />
bleibt die Gesamthärte<br />
im Trinkwasser (Filter 1–3 + Bypass)<br />
konstant. Bild 14 zeigt die Fahrweise<br />
mit langer L<strong>auf</strong>zeit (80 Bettvolumina).<br />
Die Abl<strong>auf</strong>härte aus beiden<br />
Betriebsfiltern liegt bei 9,3 °dH,<br />
der mittlere Bypassanteil bei 19 %.<br />
In Bild 15 ist der Lastfall „400 m 3 /h“<br />
dargestellt. Die L<strong>auf</strong>zeit wird <strong>auf</strong><br />
40 Bettvolumina reduziert, die<br />
mittlere Gesamthärte im Abl<strong>auf</strong> der<br />
beiden Betriebsfilter liegt dann bei<br />
4,9 °dH und der mittlere Bypassanteil<br />
erhöht sich <strong>auf</strong> 41 %. Durch<br />
diese Fahrweise ist es möglich, auch<br />
bei schwankender Zul<strong>auf</strong>qualität<br />
eine konstante Trinkwasserqualität<br />
bei einem gleichzeitig großen<br />
Durchsatzbereich (150–400 m 3 /h)<br />
abzudecken.<br />
2.4 Gebäudekonzept<br />
Im Zuge der Gebäudeplanung<br />
wurde ein Farbedesigner be<strong>auf</strong>tragt,<br />
ein Konzept für die Farbgestaltung<br />
sowohl der Außenfassade<br />
als auch der maschinentechnischen<br />
Bild 14 und 15. CARIX- und Bypassmengen.<br />
Installation im <strong>Wasser</strong>werk zu erstellen.<br />
Mit der Umsetzung dieses<br />
intelligenten Gestaltungskonzepts<br />
wurden sowohl ergonomische Anforderungen<br />
wie auch ästhetische<br />
Ansprüche erfüllt (Bild 16 und 17).<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 549
| PRAXIS<br />
|<br />
Tabelle 2. Betriebs- und Investitionskosten.<br />
Trollmühle CARIX® LPRO<br />
Rohwassermenge m 3 /a 2 080 000 2 240 000<br />
Trinkwasserabgabe m 3 /a 2 000 000 2 000 000<br />
m 3 /h 290 290<br />
<strong>Abwasser</strong> Teilentsalzung m 3 /a 80 000 240 000<br />
bez. <strong>auf</strong> Trinkwasserabgabe % 4,0% 12,0%<br />
Betriebsmittelverbrauch<br />
Energiebedarf URANEX, Teilentsalzung, Entsäuerung kWh/m 3 0,190 0,370<br />
CO 2 -Verbrauch kg CO 2 /m 3 0,180 0,000<br />
Betriebsmittelkosten<br />
Energie (20 Cent/kWh) EUR/a 76 000 148 000<br />
CO 2 (90 EUR/to) EUR/a 32 000 ---<br />
Harzwechsel URANEX EUR/a 70 000 40 000<br />
Antiscalant (Phosphonsäure) EUR/a --- 18 000<br />
Membranersatzkosten (5 Jahre) EUR/a --- 43 000<br />
Kerzenfilter incl. Montage (2x pro Jahr/Straße) EUR/a --- 8 000<br />
zus. Grundwasserentnahme (6 Cent//m 3 ) EUR/a 5 000 15 000<br />
zus. Rohwasserförderkosten (10 bar / 65 % Wirk.gr) EUR/a 5 000 15 000<br />
Einleitungsgebühren Vorfluter (N, P) / <strong>Abwasser</strong>gebühr EUR/a 4 000 10 000<br />
<strong>Abwasser</strong>gebühren LPRO (1,0 EUR/m 3 ) EUR/a --- 240 000<br />
CIP incl. Chemikalien EUR/a --- 20 000<br />
zus. Bedienungs<strong>auf</strong>wand (45 EUR/h) EUR/a 17 000 34 000<br />
Summe mit <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 209 000 581 000<br />
je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 10,5 29,1<br />
Summe ohne <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 209 000 351 000<br />
je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 10,5 17,6<br />
Investkosten u. Kapitaldienst (100 % Finanzierung)<br />
URANEX+CARIX / URANEX+LPRO incl. Planung EUR 3 630 000 2 900 000<br />
Summe, netto zzgl. MWSt EUR 3 630 000 2 900 000<br />
Gebäude, Haustechnik, Planung<br />
Kubatur (CARiX: <strong>Abwasser</strong>/Eluatsp., NF Rohwassersp.) m 3 4 800 3 800<br />
Gebäude, Haustechnik, Planung EUR 1 440 000 1 140 000<br />
Sonstiges (erdverlegte Ltg. Notstromaggregat etc.) EUR 260 000 260 000<br />
Summe, netto zzgl. MWSt EUR 1 700 000 1 400 000<br />
Gesamtsumme netto zzgl. MWSt EUR 5 330 000 4 300 000<br />
Kapitaldienst (25/50 a, 3,0 % eff. Zins)<br />
Verfahrenstechnik (25 a, 3,0 % eff.) EUR/a 207 000 165 000<br />
Gebäude, Sonstiges (50 a, 3,0 % eff.) EUR/a 66 000 54 000<br />
Summe EUR/a 273 000 219 000<br />
Herstellkosten mit <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 482 000 800 000<br />
je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 24,1 40,0<br />
Herstellkosten ohne <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 482 000 570 000<br />
je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 24,1 28,5<br />
April 2014<br />
550 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Bild 16 und 17. Farbgestaltungskonzepte.<br />
2.5 Betriebs- und Investitionskosten,<br />
Vergleich zur Umkehrosmose<br />
(LPRO)<br />
In Tabelle 2 sind die Betriebs kosten<br />
für das Betriebsjahres 2013 und die<br />
Investitionskosten (Kapitaldienst mit<br />
100 %-iger Fremd finanzierung) für<br />
das <strong>Wasser</strong>werk Trollmühle und im<br />
Vergleich die Kosten für die Alternative<br />
LPRO dargestellt. Um bei der<br />
LPRO den gleichen Zielwert für<br />
Uran einstellen (< 1,0 µg/L) zu können,<br />
ist hier ebenfalls wegen des<br />
Teilstrombetriebes eine URANEX-<br />
Anlage vorgesehen. Ohne die<br />
URA NEX-Anlage läge der Urangehalt<br />
im Trinkwasser der LPRO<br />
bei ca. 7,0 µg/L.<br />
3. Fazit<br />
Das beim Zweckverband Windesheim<br />
verwirklichte Konzept zeichnet<br />
sich von der Planung bis zum heute<br />
l<strong>auf</strong>enden Betrieb durch eine hohe<br />
Schlüssigkeit und Nachhaltigkeit<br />
aus. Zentrale Grundlage war die<br />
größtmögliche Transparenz und<br />
die Einbeziehung aller rele vanten<br />
Gremien und der Bürger in den 24<br />
betroffenen Ortsgemeinden bereits<br />
in einem sehr frühen Sta dium der<br />
Entscheidungsfindung und während<br />
des gesamten Planungsprozesses.<br />
Auf dieser Basis erfolgte nach intensiven<br />
Diskussionen und sorgfältiger<br />
Abwägung der verschiedenen Optionen<br />
die Entscheidung für das mittlerweile<br />
realisierte Anlagenkonzept.<br />
Bei der Wahl der Verfahrenskombination<br />
war zum einen die Effektivität<br />
der Aufbereitung hinsichtlich der<br />
gesetzten Ziele ausschlaggebend.<br />
Im Mittelpunkt stand vor allem die<br />
Reduzierung des Urangehalts von<br />
durchschnittlich 12 μg/L <strong>auf</strong> ca.<br />
0,1 μg/L sowie der Gesamthärte von<br />
20 °dH bis 23 °dH <strong>auf</strong> ca. 11,5 °dH.<br />
Diese Werte werden kontinuierlich<br />
eingehalten. Zweiter wesentlicher<br />
Gesichtspunkt war von Anfang an<br />
die Nachhaltigkeit der Lösung,<br />
neben den Investi tionskosten insbesondere<br />
die Höhe der Betriebskosten<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Anlage hinweg sowie<br />
Ressourcenverbrauch und Umweltemissionen.<br />
Bei der Gesamtbetrachtung<br />
von Investitions- und Betriebskosten<br />
überzeugte die gewählte<br />
Verfahrenskombination mit CARIX<br />
und URANEX unter anderem wegen<br />
der geringeren <strong>Abwasser</strong>mengen<br />
und des Energieverbrauchs. Aus<br />
diesen Gründen und wegen der<br />
Nutzung von CO 2 bei der Ionenaustauscherregene<br />
ration schneidet<br />
diese Lösung auch in ökologischer<br />
Hinsicht besser ab als andere Konzepte.<br />
Mit der fachgerechten und<br />
transparent dokumentierten Entsorgung<br />
und Verwertung der uranbeladenen<br />
Harze aus der URANEX-<br />
Anlage durch bewährte Partner ist<br />
schließlich auch der verantwortungsvolle<br />
Umgang mit <strong>dem</strong> Filtermaterial<br />
<strong>auf</strong> Dauer gesichert.<br />
Autoren:<br />
Dipl.-Ing. Uwe Sauer<br />
Vertrieb Krüger WABAG /<br />
VWS Deutschland GmbH,<br />
E-Mail: uwe.sauer@veoliawater.com,<br />
Tel. (0921) 150879-379<br />
Willy Orben<br />
Werkleiter,<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />
Tel. (06707) 910-10<br />
Marcus Spira<br />
Leiter Technische Verwaltung,<br />
Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />
Tel. (06707) 910-20<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 551
| PRAXIS<br />
|<br />
Füllstandmessung mit Ultraschall:<br />
Ein moderner Klassiker<br />
Moritz Rohn, Produktmanager Füllstand, Endress+Hauser Weil am Rhein<br />
Schon seit Längerem eilt der<br />
modernen Radartechnologie der<br />
Ruf voraus das „beste“ Füllstandmessverfahren<br />
zu sein. Doch gilt<br />
das auch für den <strong>Abwasser</strong>markt?<br />
Keine Frage, die Radarmesstechnik<br />
bietet physikalisch bedingt enorme<br />
Flexibilität und Performance. Objektiv<br />
betrachtet ist die berührungslose<br />
Füllstandmessung mit Ultraschall<br />
<strong>auf</strong>grund der Wirtschaftlichkeit<br />
und anwendungsspezifischer<br />
Vorteile dennoch häufig die erste<br />
und richtige Wahl!<br />
Füllstandmessung in der<br />
<strong>Abwasser</strong>industrie<br />
Informationen zum Füll- und Grenzstand<br />
sind aus verfahrens- und sicherheitstechnischer<br />
sowie wasserwirtschaftlicher<br />
Sicht wichtige Parameter<br />
für den Betrieb von Ab wasser anlagen<br />
Selbst harte Winter mit eisigen Temperaturen können<br />
<strong>dem</strong> Prosonic S nichts anhaben. Der überflutungssichere<br />
Sensor wird beheizt.<br />
und Entwässerungssystemen. So<br />
ist z. B. die Überwachung und Regelung<br />
des Füllstands <strong>auf</strong> einer Kläranlage<br />
für optimales Zusammenwirken<br />
der Teilbereiche Zul<strong>auf</strong> (z. B.<br />
im Hebewerk), Vorklärung und der<br />
Schlammbehandlung ein entscheidender<br />
Faktor.<br />
Der Wunsch von Planer und<br />
Betreiber nach einem universell<br />
einsetzbaren Messverfahren zur Füllstandmessung<br />
ist dabei legitim. Dies<br />
würde doch u. a. zur Reduzierung<br />
des Schulungs<strong>auf</strong>wands, der Fehler<br />
bei Inbetriebnahme und zur<br />
Kosteneinsparung wie beispielsweise<br />
für Ersatzteilhaltung führen.<br />
Die messtechnischen Aufgaben und<br />
Anforderungen im <strong>Abwasser</strong>bereich<br />
an die Füllstandmessgeräte sind<br />
jedoch so vielfältig und unterschiedlich,<br />
wie die am Markt verfügbaren<br />
Messprinzipien. Jedes<br />
Verfahren besitzt physikalisch und/<br />
oder gerätetechnisch bedingte Vorbzw.<br />
Nachteile die sich unter <strong>dem</strong><br />
Einfluss verschiedener Prozess- und<br />
Umgebungsbedingungen auswirken.<br />
Auch die Montageposition kann die<br />
Messzuverlässigkeit oder das „Handling“<br />
der Messstelle beeinflussen.<br />
Um Anwender und Planer bei<br />
der richtigen Geräteauswahl zu unterstützen,<br />
werden im Folgenden die<br />
Vor- und Nachteile der unterschiedlichen<br />
Messverfahren im Applikationsbezug<br />
vorgestellt. Im Focus der<br />
Betrachtung stehen die berührungslosen<br />
L<strong>auf</strong>zeitverfahren Ultraschall<br />
und Radar.<br />
Wichtig: Für Endress+Hauser, als<br />
einen der führenden Hersteller im<br />
Bereich Füllstandmesstechnik, stehen<br />
die objektive Beurteilung von Sicherheit,<br />
Zuverlässigkeit und Kosten im<br />
Vordergrund. Denn wird die Auswahl<br />
eines Füllstandmessgerätes nur<br />
mit <strong>dem</strong> Ziel, ein modernes Mess -<br />
ver fahren einsetzen zu wollen<br />
durchgeführt, verliert der Planer<br />
oder Betreiber unter Umständen<br />
den Nutzen, den ein anderes Messprinzip<br />
zu einem günstigeren Preis<br />
bieten würde.<br />
Übersicht der Messverfahren<br />
Für die Füllstandmessung und Grenzstanddetektion<br />
in der <strong>Abwasser</strong>industrie<br />
bietet Endress+Hauser acht<br />
unterschiedliche Messverfahren an:<br />
Ultraschall, geführtes als auch frei<br />
abstrahlendes Radar, Radiometrie,<br />
Vibronik, Kapazitiv, Konduktiv, Hy drostatik<br />
und Schwimmer. Jedes der Messverfahren<br />
besitzt seine Daseinsberechtigung<br />
und ermöglicht die wichtige<br />
anwendungsspezifische Auswahl.<br />
Die Kapazitive Messtechnik von<br />
Endress+Hauser ist eine sehr kostengünstige<br />
Lösung zur kontinuierlichen<br />
Messung bzw. Detektion von Füllständen<br />
leitfähiger Flüssigkeiten<br />
oder Schäumen. Besonders bei kleinen<br />
Messbereichen, sehr schnellen<br />
Füllstandänderungen oder auch in<br />
aggressiven, ansatzbildenden Medien<br />
wie z. B. in Chemikalienbehältern<br />
sichern kapazitive Sonden die zuverlässige<br />
Funktion. Ist bei der Füllstandmessung<br />
mit starker Schaumbildung<br />
zu rechnen, empfiehlt sich<br />
eine hydrostatische Druckmessung<br />
oder das geführte Radar. Die Hydrostatik<br />
eignet sich besonders für<br />
Pegelmessungen, ist unabhängig<br />
von Einbauten und bietet Vorteile<br />
durch die bewährte Projektierung<br />
und Inbetriebnahme. Bei aushärten<strong>dem</strong><br />
Ansatz wie Schlamm<br />
oder, wenn bis zum Behälterboden<br />
gemessen werden soll, ist die Hydrostatik<br />
jedoch nicht geeignet.<br />
Ultraschall und Radar<br />
im Vergleich<br />
In der <strong>Abwasser</strong>technik werden <strong>auf</strong>grund<br />
fallender Preise neben Ultraschallsensoren<br />
der Gerätefamilien<br />
April 2014<br />
552 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Prosonic S, M, T vermehrt freiabstrahlende<br />
Radargeräte der Typenbezeichnung<br />
Micropilot FMR5x eingesetzt.<br />
Ultraschallsensoren arbeiten mit<br />
Ultraschallimpulsen, die von der<br />
Medienoberfläche durch den Dichtesprung<br />
zwischen Luft und Medium<br />
reflektiert werden. Die vom Gerät<br />
gemessene L<strong>auf</strong>zeit zwischen <strong>dem</strong><br />
Senden und Empfangen des reflektierten<br />
Impulses (Echo) ist ein<br />
direktes Maß für die Distanz zwischen<br />
Sensormembran und Mediumoberfläche.<br />
Freiabstrahlende Radargeräte funktionieren<br />
prinzipiell gleich, nutzen<br />
aber die Vorteile hochfrequenter<br />
Mikrowellen, die mittels einer<br />
Antenne abgestrahlt werden. Die<br />
Reflexion des Mikrowellenimpulses<br />
erfolgt <strong>auf</strong>grund eines Sprungs der<br />
Dielektrizitätszahl zwischen Luft<br />
und Medium. Die besonderen physikalischen<br />
Eigenschaften der Mikrowelle<br />
erlauben den Einsatz des<br />
Micropiloten in sehr hohen Temperaturen<br />
(bis 450 °C), im Vakuum oder<br />
bei Drücken bis 160 bar sowie bei<br />
extremen Luftströmungen in der<br />
Messstrecke.<br />
Der Micropilot funktioniert in<br />
staubigen Anwendungen und die<br />
Ausbreitungsgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit)<br />
der Radarimpulse<br />
wird von der Gaszusammensetzung,<br />
abgesehen von einigen Ausnahmen<br />
wie z. B. Ammoniak, kaum beeinflusst.<br />
Diese „positiven“ Eigenschaften<br />
können sich bei Messungen unter<br />
besonderen Umgebungsbedingungen<br />
wie z. B. bei extremen Wind,<br />
Regen, Nebel, Sonneneinstrahlung<br />
vorteilhaft <strong>auf</strong> die Messzuverlässigkeit/-genauigkeit<br />
auswirken.<br />
Die Ultraschallmessung mit <strong>dem</strong><br />
Prosonic ist von der Leitfähigkeit,<br />
Feuchtigkeit und der Dielektrizitätszahl<br />
unbeeinflusst. Messen im<br />
Vakuum ist nicht möglich.<br />
Im Vergleich zu Radargeräten<br />
sind Messungen mit Ultraschall bei<br />
ausgasenden Medien, unterschiedlichen<br />
Temperaturschichten und bei<br />
starken Luftströmungen benachteiligt.<br />
Erhebliche Temperaturunterschiede<br />
oder Gasschichten können<br />
die Schallgeschwindigkeit beeinflussen<br />
und so einen entsprechenden<br />
L<strong>auf</strong>zeitfehler generieren.<br />
Turbulente Oberflächen sowie<br />
starke Ansatzbildung bzw. Kondensat<br />
können für beide Technologien<br />
Anwendungsgrenzen darstellen.<br />
Ebenso können Anwendungen mit<br />
Schaumbildung kritisch sein.<br />
Anwendungen<br />
Wissend um die physikalischen<br />
V orteile des Micropiloten stellt sich<br />
allerdings die Frage, inwiefern diese<br />
in der <strong>Abwasser</strong>industrie beispielsweise<br />
im Betriebsalltag einer Kläranlage<br />
überhaupt einen Nutzen<br />
erbringen?<br />
In der Praxis sind viele typische<br />
Füllstandapplikationen wie Pumpenschächte,<br />
Regenbecken und <strong>Abwasser</strong>kanäle<br />
überdacht bzw. unterirdisch<br />
gebaut. Wind und Sonneneinstrahlung<br />
können die Messung<br />
Gut dosiert<br />
ist gleich gut<br />
gespart: sichere<br />
Fällmitteldosierung<br />
<strong>auf</strong><br />
der Biogasanlage<br />
mit <strong>dem</strong><br />
Prosonic T.<br />
Es muss nicht<br />
immer Radar<br />
sein: die Prosonic<br />
S Familie<br />
ist passgenau<br />
<strong>auf</strong> die <strong>Abwasser</strong>industrie<br />
zugeschnitten.<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 553
| PRAXIS<br />
|<br />
mit Ultraschall nicht stören. Im Gegenteil,<br />
der Prosonic S FDU90 punktet<br />
genau bei diesen Anwendungen<br />
durch die höhere Genauigkeit im<br />
Nahbereich, die flexibleren Einbaumöglichkeiten<br />
sowie durch den<br />
minimalen Wartungs<strong>auf</strong>wand <strong>auf</strong>grund<br />
des Selbstreinigungseffekts<br />
(Schwingung der Sensormembran).<br />
Bei größeren Messbereichen, die<br />
im Freien liegen, wie beispielsweise<br />
Pegelmessungen Flussbrücken oder<br />
bei ausgasenden Medien (z. B. Überwachungen<br />
des Füllstands im Faulturm)<br />
spielt der Micropilot seinen<br />
physikalischen Vorteil aus.<br />
Im Faulturm ist das Messen mit<br />
Ultraschall nicht sinnvoll. Die Gasschichtungen<br />
im Faulturm führen<br />
zu einer L<strong>auf</strong>zeitverschiebung des<br />
Ultraschallimpulses und somit zu einer<br />
entsprechenden Messungenauigkeit.<br />
Typische Beispiele für den<br />
Einsatz von Ultraschall<br />
Dosierstationen und<br />
Chemikalienbehälter<br />
Dosierstationen, in denen Flockungs-<br />
oder Fällmittel zur Phosphateliminierung,<br />
Schlammentwässerung<br />
Grenzüberschreitung: Auch bei<br />
ausgasenden Medien bietet der<br />
Micropilot hohe Genauigkeit und<br />
Messwertzuverlässigkeit.<br />
oder auch Biogasentschwefelung<br />
eingesetzt werden, sind klassische<br />
Beispiele für die Verwendung von<br />
Ultraschallsensoren wie <strong>dem</strong> Prosonic<br />
S oder T. Die vollverschweißten<br />
FDU9x Sensoren aus PVDF widerstehen<br />
den aggressiven Medien und<br />
sind insbesondere auch für kleine<br />
Behälter <strong>auf</strong>grund der kurzen Blockdistanz<br />
geeignet. Der kompakte Prosonic<br />
T liefert eine hohe Zuverlässigkeit<br />
zu einem sehr günstigen Preis.<br />
Pump- und Hebewerke<br />
Aus Energiespargründen sollten in<br />
Pump- und Hebewerken nur so viele<br />
Pumpen l<strong>auf</strong>en wie nötig. Zur gleichmäßigen<br />
Belastung der Schneckenpumpen<br />
ist es möglich, mittels des<br />
Transmitters Prosonic S bis zu sechs<br />
Pumpen alternierend direkt anzusteuern.<br />
Auf eine zusätzliche SPS<br />
kann verzichtet werden.<br />
Durchflussmessung in offenen<br />
Gerinnen oder an Wehren<br />
Die Bestimmung der Zul<strong>auf</strong>menge<br />
mittels einer Q/h-Kurve ist normalerweise<br />
die erste Messeinrichtung<br />
beim Zul<strong>auf</strong> von <strong>Abwasser</strong> in eine<br />
Der Ultraschallsensor Prosonic T<br />
eignet sich optimal zum Einsatz in<br />
Dosier- und Lagertanks. Das kompakte<br />
Zweileiter-Messgerät überzeugt<br />
durch den geringen Gerätepreis und<br />
die ein fache, sichere Bedienung.<br />
Kläranlage. Bei den Ultraschallsensoren<br />
von Endress+Hauser sind eine<br />
Vielzahl Q/h-Kurven von Gerinneund<br />
Wehrformen bereits hinterlegt<br />
oder können individuell eingetragen<br />
werden.<br />
In der Praxis reicht bei Durchflussmessungen<br />
an offenen Gerinnen<br />
bzw. Wehren die typische Messgenauigkeit<br />
der Ultraschallmessung<br />
vollkommen aus. Der Einsatz eines<br />
temperaturunabhängigen Radargeräts<br />
ist in aller Regel nicht notwendig.<br />
Die Genauigkeit der Durchflussmessung<br />
kann in erster Linie<br />
durch exakte Auslegung, Konstruktion<br />
und Installation der Rinne bzw. des<br />
Wehrs beeinflusst werden.<br />
Regenüberl<strong>auf</strong>becken/<br />
Abschlagsbauwerke<br />
Um Kanalnetze und Kläranlage<br />
nicht zu überlasten, werden Regenüberl<strong>auf</strong>becken<br />
zur Entlastung<br />
genutzt. In den Pufferbecken muss<br />
sowohl der Füllstand als auch die<br />
Abschlagmenge in den Vorfluter<br />
gemessen werden. Beide Messgrößen<br />
können gleichzeitig mit<br />
einem Messumformer und einem<br />
Ultraschallsensor, der bis zu 300 m<br />
entfernt vom Messumformer montiert<br />
sein kann, bestimmt werden.<br />
Aufgrund des kleinen Messbereichs,<br />
der kleinen Geräteabmessungen<br />
und der Option der<br />
direkten Deckenmontage eignet<br />
sich der FDU90 besonders für die<br />
Messung in solchen engen Kanalsystemen.<br />
Die Verwendung der<br />
Überflutungshülse sichert auch bei<br />
kompletter Überflutung des Sensors<br />
die Signalauswertung. Sollte<br />
sich die Messstelle im Freien befinden,<br />
empfiehlt es sich den FDU90<br />
mit einer Heizung auszustatten. Die<br />
Heizung verhindert Eisbildung am<br />
Sensor und garantiert eine sichere<br />
Messung zu jeder Jahreszeit.<br />
Rechensteuerung<br />
Grob- und Feinrechen sind Bestandteil<br />
jeder Kläranlage. Zur Optimierung<br />
soll eine Rechenreinigung nur<br />
dann geschehen, wenn eine hinreichende<br />
Verschmutzung vorliegt.<br />
April 2014<br />
554 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Kapazitive Sonden sind hart im Nehmen: Hohe<br />
Messsicherheit bei ansatzbildenden Medien mit<br />
<strong>dem</strong> Liquicap.<br />
Die <strong>Abwasser</strong>industrie im Fokus: Ultraschallsensoren<br />
wie der Prosonic M messen berührungslos, sind<br />
wartungsfrei und bieten ein optimales Verhältnis<br />
zwischen Nutzen und Preis.<br />
Die optimierte Steuerung von Pumpen und Hebewerken<br />
sind typische Beispiele für den Einsatz<br />
der Ultraschalltechnik, entweder kompakt- oder<br />
getrennt instrumentiert.<br />
Bestehend aus Auswerteeinheit und Sensor bietet<br />
der Prosonic S als getrennte Instrumentierung gerade<br />
in schwer zugänglichen Umgebungen entscheidende<br />
Vorteile.<br />
Hierzu wird mit jeweils einem Prosonic<br />
FDU91 vor und hinter <strong>dem</strong><br />
Rechen die Niveaudifferenz gemessen.<br />
Die Auswertung und Steuerung<br />
der Rechenreinigung erfolgt<br />
über <strong>dem</strong> Messumformer Prosonic<br />
FMU90 mit zwei Sensoreingängen<br />
und den integrierten Relais zum<br />
Impulsausgang. Die einfache Programmierung<br />
des FMU90 minimiert<br />
den Aufwand und spart <strong>dem</strong><br />
Anwender Zeit.<br />
Zusammenfassung<br />
Werden Vor- und Nachteile der<br />
beiden L<strong>auf</strong>zeitverfahren Ultraschall<br />
und Radar verglichen, lässt<br />
sich feststellen, dass Radar nicht<br />
zwangsläufig das bessere Verfahren<br />
für den Anwender darstellt.<br />
Endress+Hauser hat sein Portfolio<br />
im Bereich „der klassischen“ Ultraschallmesstechnik<br />
so <strong>auf</strong> die Kundenbedürfnisse<br />
der <strong>Abwasser</strong>industrie<br />
zugeschnitten, dass ein<br />
nach heutigem Stand op timales<br />
Preis-/Leistungsverhältnis angeboten<br />
wird.<br />
Endress+Hauser als Komplettlieferant<br />
bietet viele Vorteile durch<br />
die jahrzehntelange Erfahrung, die<br />
Verfügbarkeit aller Messprinzipien<br />
sowie die kompetente Beratung<br />
bei der Auswahl des richtigen<br />
Mess prinzips und des richtigen<br />
Messgerätes.<br />
Kontakt:<br />
Endress+Hauser<br />
Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />
Colmarer Strasse 6,<br />
D-79576 Weil am Rhein,<br />
Tel. (07621) 97501, Fax (07621) 975555,<br />
E-Mail: info@de.endress.com,<br />
www.de.endress.com<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 555
| PRAXIS<br />
|<br />
Mit <strong>dem</strong> Pflug klappte es wie am Schnürchen: Neue<br />
Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher in Epe<br />
Die Firma RN Rohrleitungsbau<br />
Niederrhein GmbH hat den Zuschlag<br />
für die Verlegung einer <strong>Wasser</strong>-<br />
und Soleleitung entlang der<br />
Bundesstraße B 70 im innova tiven<br />
Pflugverfahren erhalten. Mit den<br />
neuen Hochdruckleitungen wird<br />
die Salzgewinnungsgesellschaft<br />
Westfalen mbH (SGW) das bestehende<br />
Solefeld um sieben weitere<br />
Kavernen erweitern. In einem<br />
knapp bemessenen Zeitfenster von<br />
nur drei Tagen konnten beide Leitungen<br />
mit einer Länge von rund<br />
1 250 m ohne größere Probleme<br />
eingezogen werden. Neben <strong>dem</strong><br />
Einsatz modernster Technik trug die<br />
Qualifikation des Fachpersonals erheblich<br />
dazu bei, dass die Baumaßnahme<br />
zur Zufriedenheit des Auftraggebers<br />
abgeschlossen werden<br />
konnte.<br />
Anfang Oktober 2008 nahm der<br />
Erdgas-Kavernenspeicher der Trianel<br />
Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG<br />
Vor <strong>dem</strong> Einzug wurden die einzelnen 15,5 m langen<br />
Stahlrohrleitungen zu Teilsträngen zusammengeschweißt.<br />
Die mit <strong>dem</strong> Pflugverfahren einzubauenden<br />
Rohrleitungen erhielten eine zusätzliche GFK-<br />
Umhüllung, um eine Beschädigung der PE-Umhüllung<br />
zu vermeiden.<br />
Für den Einbau der Sole- und der Rohwasserleitung entlang der B 70<br />
entschieden sich der Auftraggeber, die Salzgewinnungsgesellschaft<br />
Westfalen mbH, und der Auftragnehmer, die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
GmbH, das Pflugverfahren einzusetzen. Im Vordergrund ist<br />
das Abstützschild der Seilwinde zu erkennen.<br />
Alle Abbildungen: © Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
in Gronau-Epe seinen kommerziellen<br />
Betrieb <strong>auf</strong>. Weitere Erdgas-Kavernenspeicher<br />
in diesem Speicherfeld<br />
werden u. a. von der E.ON Gas<br />
Storage GmbH, der RWE Gasspeicher<br />
GmbH, der Essent Energie Gasspeicher<br />
GmbH und der NUON Epe<br />
Gasspeicher GmbH betrieben. Die<br />
Gewinnung des Salzes und die Herstellung<br />
von Kavernen gehen <strong>auf</strong><br />
das Jahr 1970 zurück. In <strong>dem</strong> Jahr<br />
erteilte das Land NRW der Salzgewinnungsgesellschaft<br />
Westfalen<br />
mbH & Co. KG (SGW) für die kommenden<br />
99 Jahre die Konzession<br />
zum Abbau des Salzes <strong>auf</strong> einer Fläche<br />
von 22,5 km 2 . Mit einer Tiefenlage<br />
von 1 100 bis 1 500 m und einer<br />
Mächtigkeit von rund 250 bis 450 m<br />
bietet die hochreine Salzlagerstätte<br />
ideale Bedingungen für den Bau<br />
von Kavernen im Verfahren der kontrollierten<br />
Bohrlochsolung. Die Kavernen<br />
dienen heute der Speicherung<br />
riesiger Mengen an Erdgas.<br />
Während der verbrauchsschwachen<br />
Sommermonate werden sie von<br />
den Betreibern mit Erdgas gefüllt,<br />
um dann in verbrauchsstarken Zeiten<br />
wie in Wintern mit lang anhaltenden<br />
niedrigen Temperaturen<br />
den hohen Erdgasbedarf zum Teil<br />
über die Speicher decken zu können.<br />
Diese Zwischenspeicherung<br />
ermöglicht eine Flexibilisierung des<br />
Erdgasmarktes und eine Entkopplung<br />
von Erdgasbeschaffung und<br />
Erdgasvermarktung. Ein Sachverhalt,<br />
der eine wesentliche Voraussetzung<br />
für einen liberalisierten<br />
Gasmarkt darstellt.<br />
Zur Speicherung von Erdgas<br />
geeignet<br />
Für die Solegewinnung und die Erstellung<br />
der Kavernen wird zunächst<br />
eine Bohrung abgeteuft, in der eine<br />
gasdichte Rohrleitung einzementiert<br />
wird. In diese Rohrleitung werden<br />
zwei weitere Rohrleitungen –<br />
die sogenannten Förderrohre – eingehängt.<br />
Durch die Förderrohre<br />
wird bei diesem Verfahren <strong>Wasser</strong><br />
injiziert, wodurch sich bei ausreichender<br />
Verweildauer saturierte<br />
Salzsole bildet. Während der Produktion<br />
wird durch unterschiedliche<br />
Absetzteufen der Förderrohre der<br />
Kavernenhohlraum gesohlt. Die entstehende<br />
Sole wird aus <strong>dem</strong> Salz-<br />
April 2014<br />
556 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
RN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH<br />
Mit rund 80 Mitarbeitern bietet die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
GmbH umfassende Dienstleistungen im Bereich Rohrverlegungsarbeiten,<br />
Fernleitungsbau, Anlagen- und Stationsbau sowie Industrierohrleitungsbau<br />
an. Zu den weiteren Arbeitsschwerpunkten des Unternehmens,<br />
das seit 2004 Mitglied im Rohrleitungsbauverband e. V.<br />
(rbv) ist, gehören Dükerbau, Pressbohrungen, Horizontalbohrtechnik<br />
sowie grabenlose Rohrverlegung und Rohrsanierung. Zum Kundenstamm<br />
zählen Kommunen, Industrie- und Versorgungsunternehmen<br />
sowie große Baukonzerne. Qualitätssicherung ist eine Grundvoraussetzung<br />
für erfolgreiche Arbeiten. Für die oben beschriebenen Aufgabenbereiche<br />
ist die Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH zertifiziert<br />
nach GW 301 Gruppe GW 1 + PE (Gas/<strong>Wasser</strong>), AGFW FW 601 Gruppe<br />
FW 1 (Fernwärme), G 493-1 (Gas-Druckregel- und Messanlagen)<br />
und G 493-2 GDRM-Anlagen (Instandhaltung). Das Unternehmen<br />
besitzt zu<strong>dem</strong> ein BMS-Zertifikat (Betriebliches-Management-System),<br />
das Sicherheits Certifikat Contraktoren (SCC) sowie ein Qualitätsmanagementsystem<br />
nach DIN EN ISO 9001:2008. „Regelmäßige<br />
Schulungen und Weiterbildungen unseres Fachpersonals gehören<br />
ebenso zur Qualitätssicherung“, bekräftigt Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />
Winfried Schilling. „Erst dies ermöglicht es uns, die an uns gestellten<br />
Aufgaben zur Zufriedenheit unserer Kunden auszuführen“, ergänzt<br />
Schilling. Die Mitgliedschaft im Rohrleitungsbauverband ist<br />
daher eine logische Folge der Unternehmensphilosophie.<br />
Nach der Fertigstellung der Teilstränge wurde jeweils<br />
ein Strang über das Zugrohr an das Schwert des<br />
Pfluges angeflanscht. Im Zugrohr befindet sich eine<br />
Messapparatur, die die Zugkräfte während des Einbaus<br />
<strong>auf</strong>zeichnet.<br />
kissen abgeführt und über ein Solefernleitungsverbundsystem<br />
an chemische<br />
Industriebetriebe, wie z. B.<br />
Vestolit im Chemiepark Marl oder<br />
Solvay in Rheinberg bzw. Jemeppe,<br />
transportiert. Dort wird die Sole zur<br />
Chlorgasgewinnung oder Sodaproduktion<br />
weiterverarbeitet, die wiederum<br />
wichtige Rohstoffe für Kunststoff-<br />
und Glasproduktion sind. Die<br />
im Salzkissen verbliebenen Hohlräume<br />
(Kavernen) sind gasdicht und<br />
eignen sich hervorragend zur Speicherung<br />
von Erdgas. Der maximal<br />
zulässige Durchmesser einer so erzeugten<br />
Kaverne zur Gasspeicherung<br />
beträgt 60 m und der Mindestachsabstand<br />
zwischen zwei Kavernen<br />
275 m. Die SGW produziert<br />
jährlich über 2 Mio. t Kochsalz. Das<br />
für die Solung benötigte Frischwasser<br />
bezieht sie aus zwei eigenen<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnungsanlagen.<br />
Enges Zeitfenster<br />
Die SGW ist Auftraggeber für die Erweiterungsarbeiten<br />
im Kavernenfeld<br />
Epe. Hintergrund der Baumaßnahme<br />
war der Anschluss von neuen Kavernenbohrungen<br />
an das bestehende<br />
Feldleitungsnetz. Hierzu waren eine<br />
Rohwasserleitung als PE-umhüllte<br />
Stahlrohrleitung DN 300 mit ZM-<br />
Auskleidung und eine Soleleitung<br />
als PE-umhüllte Stahlrohrleitung<br />
DN 300 ohne ZM-Auskleidung einzubauen.<br />
Eine Besonderheit dieser<br />
Maßnahme war der Einzug der Rohrleitungen<br />
im Pflugverfahren <strong>auf</strong><br />
<strong>dem</strong> Trassenabschnitt, der parallel<br />
zur Bundesstraße B70 lag. Für diesen<br />
Teilbereich versah man die Rohrleitungen<br />
zusätzlich mit einer GFK-<br />
Umhüllung, um einen erhöhten Verschleißschutz<br />
sicherzustellen. Die<br />
Leitungen sind für einen Nenndruck<br />
von PN 76 bar ausgelegt. Für die Abwicklung<br />
der Baumaßnahme war ein<br />
Zeitfenster von Mitte Juli bis November<br />
2013 vorgesehen. Die Inbetriebnahme<br />
der neuen Kavernen ist für<br />
Januar/Februar 2015 projektiert.<br />
Grabenlose Alternative<br />
Die Baumaßnahme war ursprünglich<br />
in offener Bauweise geplant.<br />
Mit der schweren, fahrbaren Seilwinde wird der<br />
Pflug mit <strong>dem</strong> angeflanschten Rohrstrang kontinuierlich<br />
nach vorne gezogen.<br />
Der Maschinist bringt das Schwert des Pfluges in die<br />
Ausgangsposition.<br />
„Aufgrund des sandigen Untergrundes<br />
und des hohen Grundwasserspiegels<br />
hätte dies allerdings einen<br />
<strong>auf</strong>wendigen Verbau bedingt“, erklärt<br />
Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Rohrleitungsbau Niederrhein<br />
GmbH. Zu<strong>dem</strong> waren die Platzverhältnisse<br />
sehr beengt. Aus diesem<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 557
| PRAXIS<br />
|<br />
Interessiert beobachten Ralf Nordmann, Salzgitter<br />
Mannesmann Line Pipe GmbH, und Dipl.-Ing.<br />
Winfried Schilling mit weiteren Mitarbeitern die<br />
ersten Meter des Rohreinzugs.<br />
Kontinuierlich wird der Rohrstrang in den Boden<br />
eingezogen.<br />
Gleichzeitig mit der Rohrleitung wird ein Trassenmarkierungsband<br />
oberhalb der Leitung eingepflügt.<br />
Grund entwickelte die SGW zusammen<br />
mit <strong>dem</strong> ausführenden Unternehmen<br />
eine grabenlose Alternative,<br />
die die Bauzeit deutlich verkürzen<br />
sollte. Vor Baubeginn wurde die<br />
Trasse zunächst exakt eingemessen,<br />
danach die 15,5 m langen Stahlrohrleitungen<br />
zu vier Rohrsträngen von<br />
je 325 m verschweißt und <strong>auf</strong> L<strong>auf</strong>rollen<br />
gelagert. Nach der Positionierung<br />
des Pfluges am Startpunkt des<br />
Rohreinzugs flanschte man den einzuziehenden<br />
Rohrstrang über das<br />
Zugrohr (Torpedo) an das Schwert<br />
des Pfluges an.<br />
Mit GPS ausgestattet<br />
Im Zugrohr befand sich neben <strong>dem</strong><br />
Drallfänger eine Zugkraftmessdose,<br />
die die maximal zulässigen Zugkräfte<br />
(max. 100 t) überwacht. Die von<br />
<strong>dem</strong> Ing.-Büro Kuchler, Hengersberg,<br />
entwickelte Messtechnik zur<br />
kontinuierlichen Überwachung und<br />
Aufzeichnung der Soll- und Istpositionierungen<br />
der Rohrleitungen sowie<br />
der zulässigen Einzugskräfte am<br />
Rohrstrang funktionierte sehr gut.<br />
Der Pflug selbst war mit einem GPS-<br />
System ausgestattet, sodass der Einzug<br />
satellitengesteuert erfolgte. Bei<br />
<strong>dem</strong> Pflug handelte es sich um ein<br />
Gerät der Firma Föckersperger, das<br />
sich dank seiner Konstruktion im<br />
besonderen Maße <strong>dem</strong> Gelände anpassen<br />
kann. Zur Reduzierung des<br />
Reibungswiderstandes beim Einzug<br />
der 30 bzw. 26 Tonnen schweren<br />
Rohrstränge setzte man eine <strong>Wasser</strong>spülung<br />
ein, die die Einzugskräfte<br />
um die Hälfte reduzierten.<br />
Begleitend zum Einbau wurde ein<br />
Messprotokoll erstellt, das die Einzugslänge,<br />
die Lage und Höhe sowie<br />
die Einzugskräfte <strong>auf</strong>zeichnete.<br />
Schlüssel zum Erfolg<br />
„Das Pflugverfahren für den parallelen<br />
Einbau der beiden Hochdruckleitungen<br />
hat sich hervorragend<br />
bewährt“, fasst Dipl.-Ing. Clemens<br />
Rickert von der SGW das Ergebnis<br />
der Baumaßnahme an der B 70 zusammen.<br />
In nur drei Tagen waren<br />
beide Leitungen mit einer Länge<br />
von rund 1 250 m problemlos eingezogen.<br />
Einen großen Beitrag zum<br />
Gelingen trug dabei allerdings die<br />
Qualifikation des Fachpersonals bei,<br />
die auch beim Einsatz modernster<br />
Technik oft über den Erfolg einer<br />
Baumaßnahme entscheidet – hierin<br />
waren sich die Baupartner einig.<br />
Kontakt:<br />
Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />
Tel. (02151) 410666-0,<br />
E-Mail: info@rohrleitungsbau-niederrhein.de,<br />
www.rohrleitungsbau-niederrhein.de;<br />
Mitglied des Rohrleitungsbauverbandes e. V.,<br />
Köln.<br />
April 2014<br />
558 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Ein gutes Argument für Umwelt und Geldbeutel:<br />
INNOLET für sauberes Oberflächenwasser<br />
Das Werk Kassel gilt als eines der<br />
modernsten Werke der DB<br />
Fahrzeuginstandhaltung GmbH.<br />
Auf <strong>dem</strong> rund 170 000 m² großen<br />
Gelände werden die Dieseltriebzüge<br />
des Nahverkehrs aus allen Teilen<br />
Deutschlands nach einer Million<br />
L<strong>auf</strong>kilometern bzw. spätestens alle<br />
acht Jahre generalüberholt. Aber<br />
auch Modernisierungen, Bedarfsund<br />
Unfallinstandsetzungen der<br />
Verbrennungstriebwagen werden<br />
hier durchgeführt – Arbeiten also,<br />
bei denen Schmierstoffe, Tropföl<br />
und Metallabrieb auch <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Außenareal<br />
vorzufinden sind. Damit<br />
das derart belastete Niederschlagswasser<br />
bereits dort gereinigt wird,<br />
wo es anfällt, hat sich die DB Netz<br />
AG jetzt für das INNOLET®-System<br />
der Funke Kunststoffe GmbH entschieden.<br />
Konsequent hat die W.<br />
Hundhausen Bauunternehmung<br />
GmbH fünf Straßeneinläufe mit<br />
<strong>dem</strong> zukunftsweisenden System<br />
ausgestattet. Das Funktionsprinzip<br />
des Produkts ist einfach: Niederschlagsabflüsse<br />
durchl<strong>auf</strong>en einen<br />
Grobfilter und eine mit Substrat gefüllte<br />
Filterpatrone, bevor sie in den<br />
Regenwasserkanal gelangen. Gelöste<br />
Schwermetalle, Öl und organische<br />
Substanzen werden dabei dezentral,<br />
ohne zusätzliche Energie<br />
adsorbiert.<br />
Das Werk Kassel ist für die DB<br />
Fahrzeuginstandhaltung GmbH wegen<br />
seiner Modernität ein Vorzeigeobjekt.<br />
Auch unterirdisch soll das<br />
rund 170 000 m² große Gelände<br />
jetzt „<strong>auf</strong> Vordermann“ gebracht<br />
werden. „Die Kanäle <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Werksgelände<br />
sind zum Teil 100 Jahre alt.<br />
„Mithilfe der Daten aus <strong>dem</strong> Kanalkataster<br />
und der Ergebnisse aus<br />
einer Kamerabefahrung haben wir<br />
einen Sanierungsplan für das TVbefahrene<br />
Areal erstellt“, erzählt<br />
Dipl.-Ing. Michael Krause, Geschäftsführer<br />
des Planungsbüros KMO Ingenieure<br />
GmbH. Demnach soll die<br />
Im Werk Kassel der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH werden Dieseltriebzüge des Nahverkehrs<br />
repariert und modernisiert – im Bild zu sehen sind Drehgestelle. Das gesamte<br />
Gelände umfasst 170 000 m². Alle Abbildungen: © Funke Kunststoffe GmbH<br />
W. Hundhausen Bauunternehmen<br />
GmbH, die den Zuschlag für die<br />
Tiefbauarbeiten für die ersten beiden<br />
Bauabschnitte inklusive des<br />
Neubaus der <strong>Abwasser</strong>vorbehandlungsanlage<br />
mit Betriebsgebäude<br />
bekommen hat, insgesamt rund<br />
9 500 m befahrenen Kanal mit rund<br />
200 Haltungssanierungen ausführen.<br />
Krause erklärt: „Das Leitungsnetz<br />
<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Werksgelände besteht<br />
aus Abschnitten mit Trennsystem,<br />
Abschnitten mit Mischsystem und<br />
industriellen Kanälen. Die <strong>Abwasser</strong>vorbehandlungsanlage,<br />
die Ende<br />
dieses Jahres ans Netz gehen wird,<br />
soll das gesamte anfallende industrielle<br />
<strong>Abwasser</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />
sammeln und erst nach einer Behandlung<br />
in das Kanalnetz der Stadt<br />
Kassel einleiten.“<br />
Verantwortung wahrnehmen<br />
Da die Anlage vorwiegend für industrielle<br />
Abwässer gedacht ist, hat<br />
der Planer zusammen mit den Auftraggebern<br />
von der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH und der DB<br />
Netz AG eine separate Lösung für<br />
Wenige Komponenten, große Wirkung. Das<br />
INNOLET ® -System im Überblick (v. l.): die Abdeckmatte<br />
aus Gummi für die Auflage der Gussabdeckung,<br />
der Grobfilter, der Einsatz, die Filterpatrone<br />
und das Substrat.<br />
das Niederschlagswasser gesucht –<br />
und bei der Funke Kunststoffe<br />
GmbH auch gefunden: An fünf Stellen,<br />
wo verstärkt Verunreinigungen<br />
▶▶<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 559
| PRAXIS<br />
|<br />
Baubesprechung (v. l.): Funke-Fachberater Dipl.-Ing.<br />
Martin Ritting, Michael Fleck von der DB Netz AG,<br />
Planer Michael Krause von KMO Ingenieure GmbH,<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Zeidler von der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH und Polier Oleg Koop.<br />
Als Erstes wird der Einsatz für das INNOLET ® -System in den Straßenabl<strong>auf</strong><br />
eingebracht.<br />
Der Grobfilter wird <strong>auf</strong> die Filterpatrone im Einsatz<br />
gesetzt.<br />
durch den Werksbetrieb <strong>auf</strong>treten,<br />
werden die Straßenabläufe zusätzlich<br />
mit INNOLET®-Filtern ausgestattet.<br />
Die Funktionsweise ist einfach,<br />
das Ergebnis spricht aber für sich:<br />
Das Oberflächenwasser von den<br />
befestigten Flächen durchfließt zunächst<br />
einen Grobfilter, der größere<br />
Bestandteile wie Blätter zurückhält.<br />
Durch seitliche Öffnungen gelangt<br />
das Niederschlagswasser dann in<br />
die darunter liegende Filterpatrone,<br />
die mit einem Substrat gefüllt ist.<br />
Hier werden mitgeführte gelöste<br />
Schwermetalle, Öl sowie organische<br />
Substanzen adsorbiert. „Das Regenwasser,<br />
das über die Bereiche rund<br />
um die Lagerplätze und Werkhallen<br />
fließt, ist meist durch Schmierstoffe,<br />
Tropföl und Metallabrieb belastet.<br />
Eine dezentrale Niederschlagswasserbehandlung,<br />
wie sie das System<br />
INNOLET® leistet, ist deshalb für uns<br />
optimal. Besonders der spezielle<br />
Öladsorber des Substrats ist hilfreich“,<br />
sagt Projektleiter Michael<br />
Fleck von der Regionalen Instandsetzung<br />
des Regionalbereichs Südost<br />
der DB Netz AG. „Neben der<br />
Nachhaltigkeit und <strong>dem</strong> Umweltschutz<br />
hat der Einsatz für uns auch<br />
klare wirtschaftliche Vorteile, denn<br />
in der neuen <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage<br />
sollen nur die industriellen<br />
Abwässer gereinigt werden.<br />
Die Filter in den Straßeneinläufen<br />
helfen, die Anlage zu schonen“, ergänzt<br />
sein Kollege Dipl.-Ing. Ulrich<br />
Zeidler vom Anlagen- und Gebäu<strong>dem</strong>anagement,<br />
Infrastrukturprojekte<br />
der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />
GmbH. „Das Regenwasser wird<br />
da gereinigt, wo es anfällt. Und das<br />
ohne zusätzliche Energie, denn das<br />
INNOLET®-System nutzt das Gefälle<br />
zwischen der Straßenoberkante<br />
und der Kanalisation aus.“<br />
Besonders hohe<br />
Ölbindefähigkeit<br />
5,8 L Öl, das haben Untersuchungen<br />
ergeben, kann eine durchnässte,<br />
große Filterpatrone für einen Aufsatz<br />
500 x 500 mm <strong>auf</strong>nehmen. „Die<br />
Ölbindefähigkeiten des INNOLET®-<br />
Systems sind dabei besonders gut.<br />
Betreiber müssen aber dennoch<br />
nicht befürchten, dass sich hinter<br />
<strong>dem</strong> Substrat hohe Kosten verstecken“,<br />
betont Funke-Fachberater<br />
Dipl.-Ing. Martin Ritting. „Die Standzeit<br />
des Substrats beträgt im Normalfall<br />
ein Jahr. So lassen sich die<br />
Kosten gut und überschaubar kalkulieren.“<br />
Muss das Substrat ausgetauscht<br />
werden, sind nur wenige Handgriffe<br />
erforderlich: Nach<strong>dem</strong> der Gussrost<br />
des Straßeneinl<strong>auf</strong>s herausgenommen<br />
und der Grobfilter entfernt und<br />
gereinigt worden ist, wird die Filterpatrone<br />
aus <strong>dem</strong> Einsatz entnommen,<br />
die Ringmutter gelöst und der<br />
Deckel abgenommen. Das alte Substrat<br />
wird entfernt. Wenn alle Kom-<br />
April 2014<br />
560 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRAXIS |<br />
Die Filterpatrone wird in den Einsatz eingebracht (links). Zuletzt die Abdeckmatte aus Gummi <strong>auf</strong>gelegt.<br />
ponenten gereinigt sind, wird die<br />
Filterpatrone wieder zusammengesetzt<br />
und das Substrat in den Ringraum<br />
eingefüllt, bis die Filterpatrone<br />
bis zur Oberkante gefüllt ist.<br />
Dann wird sie wieder verschlossen<br />
und in den Straßenabl<strong>auf</strong> eingesetzt.<br />
Anschließend kommt der<br />
Grobfilter <strong>auf</strong> die Filterpatrone und<br />
der Straßenabl<strong>auf</strong> wird mit <strong>dem</strong><br />
Gussrost verschlossen. „Auch der<br />
Einbau selbst ging schnell und kinderleicht.<br />
Wichtig ist nur, dass man<br />
<strong>auf</strong> die Zentrierung der Filterpatrone<br />
achtet und die Einbauhöhe<br />
von 70 cm ab Auflage des Einsatzes<br />
berücksichtigt“, urteilt der Projektleiter<br />
für Gleis- und Industriebau<br />
Dipl.-Ing. (FH) Stefan Stücher von der<br />
bau ausführenden W. Hundhausen<br />
Bauunternehmung GmbH.<br />
Offiziell für gut befunden<br />
Das Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />
(IKT) hat INNOLET® eingehend<br />
getestet. Das Funke-Produkt<br />
hat in praxisnahen Tests seine Wirksamkeit<br />
eindrucksvoll unter Beweis<br />
gestellt und belegt, dass die Behandlung<br />
des Niederschlagswassers<br />
hierdurch vergleichbar ist mit<br />
der in einer zentralen Anlage, wie<br />
z. B. einem Regenklärbecken. Die Ergebnisse<br />
der Tests waren so überzeugend,<br />
dass das IKT INNOLET® das<br />
Siegel „IKT-geprüft gemäß Trennerlass“<br />
verliehen hat. Auch in Kassel<br />
sind alle Beteiligten zufrieden mit<br />
der Entscheidung für INNOLET®.<br />
Jetzt will man hier eigene Erfahrungen<br />
mit <strong>dem</strong> Produkt sammeln.<br />
Kontakt:<br />
Funke Kunststoffe GmbH,<br />
Siegenbeckstraße 15, D-59071 Hamm-Uentrop,<br />
Tel. (02388) 3071-0, Fax (02388) 3071-7550,<br />
E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />
www.funkegruppe.de<br />
part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />
NETZWERK WISSEN<br />
Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />
Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />
im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />
EAZ Netzwerk 1.indd 1 29.11.2012 18:46:38<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 561
| PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
Regenwasserbewirtschaftung –<br />
Stormwater Management<br />
|<br />
Edition<br />
Tagungsband zum Symposium<br />
Die lange geübte Praxis, Regenwasser als <strong>Abwasser</strong> zu behandeln und der Kanalisation<br />
zuzuführen, steht aus ökologischer und ökonomischer Sicht in Frage. Für den Umwelt- und<br />
Gewässerschutz, aber auch zur Vorbeugung gegen Hochwasserkatastrophen ist stattdessen<br />
eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung unabdingbar. Über den Paradigmenwechsel<br />
im Umgang mit Niederschlägen, Stand der Forschung, Eingang der gewonnenen Erkenntnisse<br />
in die DIN-Normung und in das technische Regelwerk sowie über anschauliche Beispiele<br />
aus der Praxis referierten anerkannte Kapazitäten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet der Siedlungswasserwirtschaft<br />
und der Stadt- und Landschaftsplanung anlässlich des Symposiums „Regenwasserbewirtschaftung<br />
– Stormwater Management“ während der <strong>Wasser</strong> Berlin International 2013.<br />
Hrsg.: DIN, <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> |<strong>Abwasser</strong>, BWK<br />
1. Auflage 2013<br />
140 Seiten, vierfarbig, DIN A4, Broschur<br />
ISBN: 978-3-8356-3475-6<br />
Preis: € 78,–<br />
www.di-verlag.de<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />
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WISSEN FÜR DIE<br />
ZUKUNFT<br />
Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />
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Regenwasserbewirtschaftung - Stormwater Management<br />
1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-3475-6 für € 78,- (zzgl. Versand)<br />
Firma/Institution<br />
Vorname, Name des Empfängers<br />
Straße / Postfach, Nr.<br />
Land, PLZ, Ort<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Antwort<br />
Vulkan-Verlag GmbH<br />
Versandbuchhandlung<br />
Postfach 10 39 62<br />
45039 Essen<br />
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Branche / Wirtschaftszweig<br />
Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />
Bank, Ort<br />
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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />
Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />
Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />
Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
PARBSM0113<br />
Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />
vom DIV Deutscher 562 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />
Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.
| PRODUKTE UND VERFAHREN |<br />
Viel Kraft bei schmalen Abmessungen:<br />
Kompaktbohrgerät B 50<br />
Dort bohren, wo andere nicht hinkommen<br />
– diesem Motto bleibt<br />
ADLER Arbeitsmaschinen auch bei<br />
<strong>dem</strong> neuen Bohrgerät B 50 treu. Auf<br />
der GeoTHERM in Offenburg stellte<br />
die Firma das Gerät vor und durfte<br />
sich über beeindruckte Be sucher an<br />
ihrem Messestand <strong>auf</strong> Europas<br />
größtem Branchentreff freuen.<br />
Die Neuheit punktet mit viel Kraft<br />
bei weiterhin schmalen Abmessungen.<br />
„Die B 50 haben wir nun mit einem<br />
zweistufigen Ge triebebohrkopf ausgerüstet,<br />
sodass sie die Kraft ausgezeichnet<br />
<strong>auf</strong> den Bohrmeißel überträgt“,<br />
erläutert Thomas Schmiemann,<br />
Geschäftsführer von ADLER Arbeitsmaschinen.<br />
Mit leistungsstarken<br />
440 daNm können so auch schwierige<br />
Böden in einer Tiefe bis zu 100 Metern<br />
gut bewältigt werden. „Besonders im<br />
Bestandsbau sind dies nicht zu unterschätzende<br />
Vorteile“, fasst Schmiemann<br />
zusammen.<br />
Einsatzfelder sind vor allem Brunnenbohrungen<br />
und geothermische<br />
Bohrungen für Wärmepumpen, die<br />
stark im Trend liegen. Die B 50 und<br />
auch die anderen Geräte der B-Serie<br />
sind weniger als 90 cm breit und 1,95 m<br />
hoch und passen so durch jedes Gartentor.<br />
Ein weiterer Pluspunkt ist der<br />
einfache und kostengünstige Transport<br />
mit einem PKW-Anhänger anstatt mit<br />
LKW und Tieflader. Zu<strong>dem</strong> ist das Bohrgerät<br />
nach nur wenigen Hand griffen<br />
einsatzbereit. Das verringert enorm die<br />
Logistikkosten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Bauunternehmen.<br />
Mit den neu geknüpften Messekontakten<br />
– auch zu internationalen<br />
Firmenvertretern – ist das Unternehmen<br />
gespannt, in welchen Ländern<br />
die B 50 künftig zum Einsatz kommt.<br />
Kontakt:<br />
ADLER Arbeitsmaschinen GmbH & Co. KG,<br />
Westring 18, D-48356 Nordwalde,<br />
Tel. (02573) 97999-0, Fax (02573) 97999-40,<br />
E-Mail: info@adler-arbeitsmaschinen.de,<br />
www.adler-arbeitsmaschinen.de<br />
Mit großem<br />
Interesse<br />
informieren<br />
sich die<br />
Be sucher <strong>auf</strong><br />
der GeoTHERM<br />
Offenburg über<br />
das weiterentwickelte<br />
Bohrgerät B 50.<br />
Membranrohrbelüfter mit geringstem Druckverlust<br />
Im Rahmen des 125. Jubiläumsjahrs 2014 präsentiert NORRES Schlauchtechnik einen neuen Membranbelüfterschlauch<br />
sowie einen Membranrohrbelüfter mit sehr geringem Druckverlust. Beide Produkte bieten <strong>dem</strong> Kunden<br />
dank weiterentwickelter Pre-PUR® Qualität erhebliche Energieeinsparungen. Gleichzeitig modifiziert NORRES<br />
die Produktpalette rund um den PRO 2 AIR Membranrohrbelüfter.<br />
Energiesparen dank weiterentwickelter<br />
Pre-PUR® Qualität<br />
Der NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />
Membranbelüfterschlauch überzeugt<br />
mit <strong>dem</strong> geringsten Druckverlust.<br />
Dank des Einsatzes der weiterentwickelten<br />
Pre-PUR® Qualität unterscheidet<br />
sich die PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />
Belüftermembrane durch einendeutlich<br />
geringeren Druckverlust und<br />
erhebliche Energieeinsparung. Sie ist<br />
weichmacherfrei und dank spezieller<br />
Stabilisatoren chemisch, hydrolytisch<br />
und thermisch beständiger. Der<br />
NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR® Membranrohrbelüfter<br />
wird ab sofort ebenfalls<br />
in der verbesserten Pre-PUR® Qualität<br />
geliefert. Für den Kunden bedeutet<br />
diese Weiter entwicklung – neben der<br />
deutlich höheren Energieeffizienz –<br />
auch höhere Standzeiten und sehr<br />
hohen Reiß- und Weiterreißwiderstand<br />
des dauerhaft elastischen<br />
Qualitäts produkts.<br />
Modifizierte Produktpalette<br />
Zusätzlich ist der verbesserte<br />
PRO 2 AIR Pre-PUR® Membranrohrbelüfter<br />
auch mit 1“ Gewinde erhältlich.<br />
Mit dieser Produkterweiterung<br />
deckt das Unternehmen alle marktüblichen<br />
Anschlüsse ab. Gleichzeitig<br />
kann der Kunde die Ein-Ohr-Klemme<br />
nun auch in der Qualitätsvariante<br />
1.4301 und 1.4571 (VA) wählen. Ferner<br />
gibt es den PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />
Membranrohrbelüfter auch mit Nennweite<br />
90 mm. NORRES präsentiert<br />
NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR ® Membranbelüfterschlauch<br />
mit <strong>dem</strong> geringsten Druck <br />
verlust und erheblichen<br />
Energieeinsparungen.<br />
letztere Produkterweiterung insbesondere<br />
auch seinen internationalen<br />
Kunden.<br />
Kontakt:<br />
NORRES Schlauchtechnik GmbH,<br />
Am Stadthafen 12–18, D-45881 Gelsenkirchen,<br />
Tel. (0209) 80000-0, Fax (0209) 80000-9999,<br />
E-Mail: info@norres.com, www.norres.com<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 563
| PRODUKTE UND VERFAHREN<br />
|<br />
Überdruck schützt Wand und <strong>Wasser</strong><br />
Hinsichtlich einer Belastung mit<br />
Keimen und Mikrobiologie<br />
sehen sich Reinwasserbehälter<br />
trotz konventioneller Luftfilterung<br />
im Wesentlichen mit drei Risiken<br />
konfrontiert. Das erste besteht in<br />
der hydrolytischen Korrosion. Biofilme<br />
zersetzen die zementgebundene<br />
Innenwandung etwa von<br />
Hochbehältern. Wie erklärt sich der<br />
Vorgang, obwohl der alkalische Untergrund<br />
alles andere als Humusqualität<br />
hat? Ein Teil der Ursache:<br />
Sterivent Überdruck system im <strong>Wasser</strong>verband<br />
Lingener Land im Emsland. Die Außenluft strömt<br />
über einen Grobfilter in den Technikraum und<br />
über den Feinfilter in die <strong>Wasser</strong>kammer des<br />
Hochbehälters. Alle Abbildungen: © Fischerplanung<br />
Der Kalkzementmörtel erhält seine<br />
grundsätzliche Festigkeit dadurch,<br />
dass das wasserlösliche Kalkhydrat<br />
beim Abbinden Kohlendioxid aus<br />
der Luft <strong>auf</strong>nimmt und deshalb zu<br />
Kalkstein aushärtet. Die <strong>Wasser</strong>stoffionen-Konzentration<br />
des alkalischen<br />
(basischen) Milieus liegt oberhalb<br />
des stabilisierenden pH-Werts 11.<br />
Doch können komplizierte chemische<br />
Reaktionen <strong>auf</strong>grund einer<br />
bestimmten <strong>Wasser</strong>qualität sowie<br />
der Betriebsbedingungen und der<br />
Beimengungen in der Beschichtung<br />
das Calciumhydroxid aus der Schutzschicht<br />
auslaugen. Das führt zur<br />
hydrolytischen Korrosion: zur Absenkung<br />
der Alkalität – in Richtung<br />
ph 7, <strong>dem</strong> mittleren Wert des <strong>Wasser</strong>s<br />
– und damit zu Zersetzungserscheinungen<br />
in der Auskleidung.<br />
Die kündigen sich durch braune<br />
Fleckenteppiche <strong>auf</strong> der Wandung<br />
an: der Schleim sich bildender<br />
Biofilme. Dieser Abl<strong>auf</strong> attackiert<br />
sowohl die Hygiene als auch den<br />
Behälter. Es sind Fälle bekannt, wo<br />
bereits sechs Monate nach der<br />
Sanierung die applizierte Beschichtung<br />
völlig zerstört war.<br />
Das zweite Risiko verbirgt sich in<br />
der mechanischen Belüftung des<br />
Rohwassers zwecks Ausflockung<br />
unerwünschter oder überschüssiger<br />
Überdruck knapp 15 mbar.<br />
Inhaltsstoffe. Bei dieser physikalischen<br />
Stufe der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />
besteht die Gefahr,<br />
ungewollt mit der Luft als Vehikel<br />
ebenfalls Pilze, Sporen, Bakterien und<br />
anderes in das <strong>Wasser</strong> einzutragen.<br />
Die dritte und entscheidende Störgröße<br />
<strong>auf</strong> die Trinkwasserqualität<br />
sind jene Undichtigkeiten und Leckagen<br />
an Anschlüssen und Installationen,<br />
über die der Behälter bei<br />
sinken<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong>spiegel Außenluft<br />
mit all ihren Verunreinigungen direkt<br />
ins <strong>Wasser</strong> einatmet. Am Luftfilter<br />
vorbei.<br />
Auf diese drei möglichen Beeinträchtigungen<br />
der Güte des Lebensmittels<br />
und der Lebensdauer seines<br />
„Lagers“ hat die klassische Behälterbelüftung<br />
keinen Einfluss. Selbst die<br />
hochwertigste Filtertechnik aus<br />
Edelstahl plus Nanofiltrierung plus<br />
evtl. Aktivkohle plus weitere Essentials<br />
mindern die geschilderten<br />
Risiken nicht, wenn Außenluft über<br />
Bypässe in den Reinwasserbehälter<br />
oder in die <strong>Wasser</strong>belüftung strömen<br />
und sich ihre Kontaminationen in<br />
<strong>Wasser</strong> und Wandungen absetzen<br />
können.<br />
Selbstverständlich sind u. a. die<br />
genannten Filterkomponenten Merkmale<br />
effizienter Konstruktionen. Nur<br />
reichen sie alleine nicht aus, um<br />
den Speicher frei von aggressiven<br />
Verunreinigungen zu halten. Dazu<br />
bedarf es einer besonderen Leistung<br />
der Belüftungseinrichtung, nämlich<br />
auch sämtliche Leckagen in den<br />
Wandungen zu verschließen. Das<br />
gelingt den „Sterivents“ der Fischerplanung<br />
aus Netanya/Israel: durch<br />
den Kunstgriff des Überdrucks. Mit<br />
<strong>dem</strong> „Sterivent“-Prinzip verschieben<br />
schon seit einigen Jahren Coca<br />
Cola, Müller-Milch, Nestle, Strauss<br />
und andere Großunternehmen aus<br />
der Getränke- und Lebensmittelherstellung<br />
das Haltbarkeitsdatum<br />
ihrer Produkte weit nach hinten.<br />
Nun werden auch Kommunen und<br />
Zweckverbände dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam:<br />
Ein Ventilator in der Filteranlage hält<br />
April 2014<br />
564 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
| PRODUKTE UND VERFAHREN |<br />
permanent eine Pressung von 15<br />
bis 20 Millibar im Hochbehälter<br />
<strong>auf</strong>recht. Luft kann so nur von innen<br />
nach außen fließen, der Mikrobiologie<br />
bleibt der Weg in den Speicher<br />
versperrt. Konkret und aktuell<br />
sind hierzulande <strong>Wasser</strong>werker in<br />
Pa derborn, Lingen und Stuttgart<br />
dabei, die Fischertechnik einzubauen<br />
beziehungsweise einzuplanen. Nachfrage<br />
steigend, Luftdurchsatz bis<br />
3000 m 3 /h.<br />
Für den Einsatz in Hochbehältern<br />
machte Israel den Anfang. Dort<br />
hatten die Behörden für die Trinkwasserpuffer<br />
in den Rebhängen<br />
des Bergs Karmel bei Haifa wegen<br />
der mit Bioziden kontaminierten<br />
Luft besondere Schutzvorkehrungen<br />
verordnet. Die Fischertechnik ergänzt<br />
dort die Aktivkohlefilter.<br />
Kontakt:<br />
Fischer Planning & Consulting,<br />
Friolzheimer Strasse 56–1,<br />
D-71299 Wimsheim,<br />
Tel. (07044) 905722,<br />
www.fischerplanning.com<br />
Typische hydrolytische Korrosion.<br />
Auffangwannen – alles unter Kontrolle mit SAFE<br />
Wo wassergefährdende und/<br />
oder brennbare Medien verwendet<br />
und gelagert werden, gelten<br />
gesetzliche Vorschriften, die den<br />
Betreiber verpflichten, Flüssigkeiten<br />
verantwortungsbewusst und umweltgerecht<br />
zu lagern.<br />
Der Einsatz von SAFE Auffangwannen<br />
ist die sichere, schnelle<br />
und gesetzeskonforme Lagerlösung.<br />
Auffangwannen sind vielseitig einsetzbar,<br />
in verschiedenen Größen<br />
und unterschiedlichen Auffangvolumen<br />
lieferbar und zugelassen für<br />
wassergefährdende Stoffe (WGK 1-3).<br />
Die Wannen sind aus 3 mm<br />
Stahlblech (S235 JR) flüssigkeitsdicht<br />
verschweißt und verzinkt. Die<br />
Auffangwannen entsprechen der<br />
„Richtlinie über die Anforderungen<br />
an Auffangwannen aus Stahl“<br />
und werden mittels Farbeindringverfahren<br />
<strong>auf</strong> Dichtigkeit geprüft.<br />
Die Firma SÄBU ist ein anerkannter<br />
Schweißfachbetrieb nach <strong>dem</strong> WHG<br />
und verfügt über alle notwendigen<br />
Zertifikate und Prüfzeugnisse.<br />
Unter Verwendung von zusätzlichen<br />
PE-Einsätzen lassen sich<br />
korrosive Medien wie Laugen und<br />
Säuren lagern. Verzinkte Gitterroste<br />
decken die Wannen ab, damit Fässer<br />
und andere Gebinde dar<strong>auf</strong> gelagert<br />
werden können. Umfangreiches<br />
Zubehör (Fass<strong>auf</strong>lagen mit und ohne<br />
Rollen, Fassregale, Fasspaletten,<br />
Kannenträger, Stapelrahmen) verwandeln<br />
die Auffangwannen in<br />
praktische Abfüllstationen.<br />
Die Auffangwannen verfügen<br />
über 100 mm Unterfahrhöhe und<br />
lassen sich mit Hubwagen oder<br />
Stapler im nicht beladenen Zustand<br />
flexibel versetzen. Auffangwannen<br />
sind für die Lagerung von 60 Liter<br />
Fässern, 200-Liter-Fässern stehend<br />
oder <strong>auf</strong> Euro- oder Chemiepaletten<br />
geeignet sowie als Megawanne für<br />
1000-Liter-Behälter (IBCs).<br />
Auffangwannen ohne Gitterrostabdeckungen<br />
in unterschiedlichen<br />
Größen werden eingesetzt in Regalsystemen<br />
(Gefahrstoffregale). Darüber<br />
hinaus stehen Palettenwannen zum<br />
Lagern <strong>auf</strong> Europaletten, Systempaletten<br />
zur Lagerung von KTCs<br />
und IBCs sowie mobile Auffangwannen<br />
für den ortsungebundenen<br />
Einsatz für Lagerung von Gefahrstoffen<br />
zur Verfügung.<br />
Das SAFE Umweltlagerprogramm<br />
bietet auch befahrbare<br />
Flachwannensysteme für Belastungen<br />
bis 6500 kg/m² und 600 kg Radlast<br />
(höhere Belastungen optional) für<br />
die kostengünstige Erstellung von<br />
Gefahrguträumen. 20 Jahre Produktion<br />
und Entwicklung stehen für<br />
Qualität und Sicherheit.<br />
Auffangwannen schützen Betrieb und Umwelt. SAFE Auffangwannen<br />
sorgen für eine sichere und vorschriftengerechte Gefahrstofflagerung<br />
nach WHG und BetrSichV im Innenbereich.<br />
Kontakt:<br />
SÄBU Morsbach GmbH,<br />
Zum Systembau 1,<br />
D-51597 Morsbach-Schlechtingen,<br />
Tel. (02294) 6940, Fax (02294) 69438,<br />
E-Mail: info@saebu.de,<br />
www.saebu.de<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 565
Das führende Fachorgan für <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />
Wissen, was<br />
wirklich wichtig ist<br />
Mit der technisch-wissenschaftlichen<br />
Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
informieren Sie sich gezielt zu allen<br />
wichtigen Fragen des <strong>Wasser</strong>fachs.<br />
Aktueller technischer Sachstand,<br />
neueste wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und Branchen-<br />
Nachrichten aus Politik und<br />
Wirtschaft verschaffen Ihnen ein<br />
fundiertes Wissensspektrum für Ihre<br />
anspruchsvollen Aufgaben in der<br />
<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />
Die thematische Bandbreite<br />
reicht von Hydrogeologie und<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung über<br />
Hygiene und Mikrobiologie,<br />
analytische, messtechnische und<br />
regeltechnische Entwicklungen,<br />
<strong>Abwasser</strong>reinigung und<br />
Schlammbehandlung bis hin<br />
zu Rechtsfragen und<br />
ökonomischen Belangen.<br />
www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />
April 2014<br />
566 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong><br />
<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> erscheint im DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München. <strong>Wasser</strong>tropfen © Andreas Hermsdorf, pixelio.de; Schirm © Rainer Sturm, pixelio.de
Impressum<br />
INFORMATION<br />
Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />
<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />
Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für<br />
<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />
<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />
Organschaften:<br />
Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />
Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />
des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />
der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />
(figawa),<br />
der DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />
Abfall e. V.<br />
der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach (ÖVGW),<br />
des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />
Österreich,<br />
der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />
der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />
der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />
Herausgeber:<br />
Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institut e.V., Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />
Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />
Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß, figawa, Köln<br />
Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />
Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />
Thyssengas GmbH, Dortmund<br />
Prof. Dr. Thomas Kolb, EBI, Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />
Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal,<br />
Clausthal-Zellerfeld<br />
Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />
Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />
BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />
Harald Schmid, WÄGA Wärme-Gastechnik GmbH, Kassel<br />
Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />
Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />
Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />
Redaktion:<br />
Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />
Dipl.-Ing. Christine Ziegler, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />
Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-33, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />
Redaktionsbüro im Verlag:<br />
Sieglinde Balzereit, Tel. +49 89 203 53 66-25,<br />
Fax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: balzereit@di-verlag.de<br />
Katja Ewers, E-Mail: ewers@di-verlag.de<br />
Stephanie Fiedler, M.A., E-Mail: fiedler@di-verlag.de<br />
Ingrid Wagner, E-Mail: wagner@di-verlag.de<br />
Redaktionsbeirat:<br />
Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />
beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />
Prof. Dr.-Ing. Mathias Ernst, TU Hamburg-Harburg, Hamburg<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />
München, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und<br />
Abfall technik, Neubiberg<br />
Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />
Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />
Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />
Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />
Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />
Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />
Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />
Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, figawa, Köln<br />
Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />
Dipl.-Geol. Ulrich Peterwitz, AWWR e.V. (Arbeitsgemeinschaft der<br />
<strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr), Schwerte<br />
Prof. Dr.-Ing. Heiko Sieker, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH,<br />
Dahlwitz-Hoppegarten<br />
Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz, Institut für Siedlungswasserbau,<br />
<strong>Wasser</strong>güte- und Abfallwirtschaft, Universität Stuttgart, Stuttgart<br />
Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis, Bieske und Partner<br />
Beratende Ingenieure GmbH, Lohmar<br />
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />
Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Institut für Rohrleitungsbau an<br />
der Fachhochschule Oldenburg e.V., Oldenburg<br />
RA Beate Zimmermann, Becker Büttner Held, Rechtsanwälte<br />
Wirtschaftsprüfer Steuerberater, Berlin<br />
Verlag:<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstraße 124,<br />
80636 München, Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
Internet: http://www.di-verlag.de<br />
Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />
Verlagsleitung: Kirstin Sommer<br />
Anzeigenabteilung:<br />
Mediaberatung:<br />
Inge Spoerel, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-22 Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: spoerel@di-verlag.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />
Tel. +49 89 203 53 66-12, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />
E-Mail: krawczyk@di-verlag.de<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Bezugsbedingungen:<br />
„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />
(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />
„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />
Jahresabonnementpreis:<br />
Print: 360,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
ePaper: 360,– €<br />
Einzelheft Print: 39,– €<br />
Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50 €<br />
Einzelheft ePaper: 39,– €<br />
Abo plus (Print und ePaper): 468,– €<br />
Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />
Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />
für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />
Studentenpreis: Ermäßigung gegen Nachweis.<br />
ePaper für € 70,–, Heft für € 175,– zzgl. Versand<br />
Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />
Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />
Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />
Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />
DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />
Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />
Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 492<br />
leserservice@di-verlag.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />
strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />
der Meinung der Redaktion.<br />
Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />
Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />
DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />
Printed in Germany<br />
April 2014<br />
<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 567
INFORMATION Termine<br />
##<br />
rbv-Jahrestagung<br />
03.–05.05.2014, München<br />
Rohrleitungsbauverband e. V., Marienburger Straße 15, 50968 Köln, www.rohrleitungsbauverband.de<br />
##<br />
IFAT – Weltmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall & Rohstoffwirtschaft<br />
05.–09.05.2014, München<br />
Messe München GmbH, Messegelände, 81823 München, Tel. (089) 949-11358, Fax (089) 949-11359,<br />
E-Mail: info@ifat.de, www.ifat.de<br />
##<br />
Produktforum Füllstandsmesstechnik<br />
03.06.2014, München<br />
Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG, E-Mail: seminar@de.endress.com<br />
##<br />
Hitze, Hochwasser, Nitrat – Drei Herausforderungen für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung von morgen<br />
04.06.2014, Hannover<br />
IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>, Frau Bonorden, E-Mail: s.bonorden@iww-online.de, Frau Servatius, E-Mail: h.servatius@iwwonline.de,<br />
Tel. (0208) 40303-101 oder -102, Moritzstraße 26, 45476 Mülheim an der Ruhr, www.iww-online.de<br />
##<br />
Grundwasser-Monitoring und Datenmanagement<br />
05.–06.06.2014, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />
E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />
##<br />
Qualität und Innovation: zwei Bausteine im modernen Kanalbau – Elfte DWA-Kanalbautage<br />
21.06.2014, Braunschweig<br />
DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V., Renate Teichmann, Theodor-Heuss-Alle 17,<br />
53773 Hennef, Tel. (02242) 872-118, E-Mail: teichmann@dwa.de, http://de.dwa.de/kanalbautage.html<br />
##<br />
Gemeindekurs „Gewässerpflege in der Gemeinde“ – Praxiskurs<br />
25.06.2014, Dübendorf ZH<br />
Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, CH-8024 Zürich, Tel. 044 267 44 11,<br />
http://www.pusch.ch<br />
##<br />
Gemeindekurs „Gewässerpflege in der Gemeinde“ – Planungskurs<br />
26.06.2014, Dübendorf ZH<br />
Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, CH-8024 Zürich, Tel. 044 267 44 11,<br />
http://www.pusch.ch<br />
##<br />
Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />
02.07.2014, Bonn<br />
DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., E-Mail: asarow@dvgw.de, www.dvgw.de<br />
##<br />
Grundwasserabsenkung im Bauwesen<br />
25.09.2014, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />
E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />
##<br />
wat – <strong>Wasser</strong>fachliche Aussprachetagung<br />
29.–30.09.2014, Karlsruhe<br />
DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., Ludmilla Asarow, Josef-Wirmer-Straße 1-3, 53123 Bonn,<br />
Tel. (0228) 9188-601, Fax (0228) 9188-997, www.wat-dvgw.de<br />
##<br />
Messtechnik in Grund- und Oberflächenwasser<br />
16.10.2014, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />
E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />
# # Probenahme Trinkwasser nach TrinkwV 2011<br />
28.11.2014, Dresden<br />
Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />
E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />
April 2014<br />
568 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>
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Telefon: 0 89/203 53 66-22<br />
Telefax: 0 89/203 53 66-99<br />
E-Mail: matos.feliz@oiv.de<br />
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Die technisch-wissenschaftliche<br />
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Rohrleitungen<br />
Kunststoffschweißtechnik<br />
Schachtabdeckungen
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<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
Chemische <strong>Wasser</strong>- und<br />
<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />
<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />
Eink<strong>auf</strong>sberater<br />
<strong>Wasser</strong>verteilung und <strong>Abwasser</strong>ableitung<br />
Rohrdurchführungen<br />
Sonderbauwerke<br />
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DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />
Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />
ISO 9001<br />
ISO 14001<br />
SCC p<br />
BS OHSAS 18001<br />
FPAL<br />
GW 11<br />
GW 301<br />
• G1: st, ge, pe<br />
• W1: st, ge, gfk, pe, az, ku<br />
GW 302<br />
• GN2: B<br />
FW 601<br />
• FW 1: st, ku<br />
G 468-1<br />
G 493-1<br />
G 493-2<br />
W 120<br />
WHG<br />
AD 2000 HP 0<br />
ISO 3834-2<br />
DIN 18800-7 Klasse E<br />
DIN EN 1090<br />
DIN EN ISO 17660-1<br />
Ö Norm M 7812-1<br />
TRG 765<br />
MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />
Schwaigerbreite 17 · 94469 Deggendorf · T +49 (0) 991 330 - 231 · E rlb@streicher.de · www streicher.de<br />
Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />
mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />
www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />
heruntergeladen werden.<br />
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Firma<br />
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ACO Tiefbau Vertrieb GmbH, Büdelsdorf 405<br />
Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />
Beilage<br />
Alltech Dosieranlagen GmbH, Weingarten 489<br />
Amitech Germany GmbH, Mochau bei Döbeln 389<br />
AQUADOSIL <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH, Essen 461<br />
BARTSCH Pumpen- und <strong>Wasser</strong>technik, Stuhr 379<br />
BD SENSORS GmbH, Thierstein 489<br />
Bürkert GmbH & Co. KG, Ingelfingen 427<br />
Dehn + Söhne GmbH + Co. KG, Neumarkt 449<br />
DENSO GmbH, Leverkusen 455<br />
Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co.KG, Mannheim 461<br />
Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar 411<br />
DVGW e.V., Bonn 395<br />
DWA e.V., Hennef 441<br />
EKO-PLANT GmbH, Neu-Eichenberg 462<br />
Endress+Hauser Messtechnik GmbH + Co. KG, Weil am Rhein 415<br />
Evers GmbH & Co. KG, Hopsten 451<br />
Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 385<br />
Fischerplanning Ltd., Il Netanya 387<br />
Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 397<br />
Funke Kunststoffe GmbH, Hamm 399<br />
Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 421<br />
Huber SE, Berching 425<br />
Hydrometer GmbH, Ansbach 463<br />
IB&T Ingenieurbüro Basedow & Tornow GmbH, Norderstedt 459<br />
Kaeser Kompressoren SE, Coburg 459<br />
KELLER AG, CH Winterthur<br />
4. Umschlagseite<br />
KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 497<br />
KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />
2. Umschlagseite<br />
LINN Gerätebau GmbH, Lennestadt 457<br />
Macherey-Nagel GmbH & Co. KG, Düren 457<br />
MAHLE International GmbH, Stuttgart 431<br />
MALL GmbH, Donaueschingen 419<br />
MECANA Umwelttechnik GmbH, Reichenburg 445<br />
MEORGA GmbH, Nalbach 495<br />
MTA Messtechnik GmbH, A St. Veit / Glan 397<br />
Netzsch Mohnopumpen GmbH, Waldkraiburg 437<br />
Plasson GmbH, Wesel Am Rhein<br />
Titelseite<br />
Robuschi SpA, I Parma 409<br />
SÄBU Morsbach GmbH, Morsbach 383<br />
Sensus GmbH, Ludwigshafen am Rhein 429<br />
Sera ProDos GmbH, Immenhausen 433<br />
Tintometer GmbH, Dortmund 391<br />
Vacon GmbH, Essen 445<br />
VEGA Grieshaber KG, Schiltach 371<br />
Viega GmbH & Co. KG, Attendorn 393<br />
Wahnbachtalsperrenverband, Siegburg 483<br />
Witty-Chemie GmbH & Co. KG, Dinkelscherben 474<br />
Xylem Water Systems Deutschland GmbH, Großostheim 381<br />
Zenner International GmbH & Co. KG, Saarbrücken 435<br />
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