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gwf Wasser/Abwasser Wasserzähler auf dem Prüfstand (Vorschau)

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4/2014<br />

Jahrgang 155<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

ISSN 0016-3651<br />

B 5399<br />

Qualität <strong>auf</strong> den ersten Blick!<br />

Serie 18 Serie 19 Elektroschweißfittings<br />

Ventil-Anbohrarmaturen<br />

Die PLASSON Produkt-Familien – ausgereifte Programme, die durch ständige Qualitätskontrollen und<br />

innovative Weiterentwicklung <strong>auf</strong> höchstem technischen Niveau Ihre Anforderungen erfüllen.<br />

Service ist unser Markenzeichen, denn Zufriedenheit ist noch immer die beste Empfehlung.<br />

PLASSON GmbH<br />

Krudenburger Weg 29 • 46485 Wesel<br />

Telefon: (0281) 9 52 72-0 • E-Mail: info@plasson.de • Internet: www.plasson.de • www.serie19.de


KSB <strong>auf</strong> der IFAT 2014:<br />

5. – 9. Mai in München<br />

Halle A6, Stand 321/420<br />

Ein Kreisl<strong>auf</strong>, eine Lösung –<br />

<strong>Wasser</strong>technik von KSB<br />

<strong>Wasser</strong> ist ein Stoff von entscheidender Bedeutung für unser Überleben – für jeden<br />

Einzelnen von uns, aber auch für ganze Völker und Nationen. Sauberes <strong>Wasser</strong><br />

sowie effiziente <strong>Abwasser</strong>behandlung sind heute wichtiger denn je. Unser aller<br />

Wohlergehen hängt davon ab. Das Know-how sowie das umfangreiche Pumpenund<br />

Armaturenprogramm von KSB helfen Ihnen dabei, die Anforderungen rund um<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>behandlung effizient und preiswert zu erfüllen.<br />

Wir gehören zu den wenigen Anbietern weltweit, die für alle Stationen im <strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong><br />

ganzheitliche Lösungen zur Verfügung stellen - von der <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

bis hin zur <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

KSB Aktiengesellschaft · Johann-Klein-Straße 9 · 67227 Frankenthal · www.ksb.com<br />

Unsere Technik. Ihr Erfolg.<br />

Pumpen ■ Amaturen ■ Service


| STANDPUNKT |<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Zugang zu sauberem Trinkwasser, <strong>Wasser</strong>knappheit,<br />

konsequentes und effektives<br />

Recycling, Schonung und Wahrung der Ressourcen<br />

– all’ diese Themen beschäftigen uns seit Jahren<br />

und sind gerade heute aktuell wie nie.<br />

Diese Entwicklung spiegelt sich auch <strong>auf</strong> der<br />

IFAT wider: Mit einer Fläche von 230 000 Quadratmetern<br />

legt die weltweit wichtigste Umwelttechnologiemesse<br />

im Vergleich zu 2012 nochmals<br />

um 15 000 Quadratmeter zu. Auch bei den Ausstellern<br />

wird mit rund 3 000 Unternehmen aus<br />

50 Ländern eine neue Bestmarke erwartet. Zu<strong>dem</strong><br />

werden insgesamt 56 Gemeinschaftsbeteiligungen<br />

aus 13 Ländern teilnehmen. Auch <strong>auf</strong>grund<br />

dessen sind wir sehr optimistisch, dass der Anteil<br />

internationaler Aussteller im Vergleich zu den<br />

Vorveranstaltungen weiter zunehmen wird.<br />

Die erneut hohe Resonanz zeigt, welchen<br />

Stellenwert die IFAT international einnimmt:<br />

Sie ist der Treffpunkt des Sektors und dabei<br />

die größte und bedeutendste Messe für<br />

Umwelttechnologien weltweit. Auf keiner<br />

anderen Branchenveranstaltung trifft man so gebündelt<br />

die Key Player und Entscheider. Zu<strong>dem</strong><br />

ist die IFAT die Messe, <strong>auf</strong> der Neu heiten erstmals<br />

präsentiert werden: Unternehmen richten ihren<br />

Innovationszyklus an der IFAT aus und nutzen sie<br />

als Präsentationsplattform für ihre Produkte.<br />

Aber bei aller Begeisterung für die großartigen<br />

Technologien, die präsentiert werden, möchte ich<br />

auch das erneut fachlich hochklassige Rahmenprogramm<br />

hervorheben: Über die gesamte Messel<strong>auf</strong>zeit<br />

bieten die Foren in den Hallen A5 und B1<br />

wieder Länder- und Themenspecials, Podiumsdiskussionen,<br />

Seminare und Ausstellerpräsentationen.<br />

Experten aus aller Welt diskutieren hier zu aktuellen<br />

Fragestellungen und Herausforderungen.<br />

Eine wichtige Neuerung der diesjährigen IFAT<br />

ist zu<strong>dem</strong> das Thema „intelligent urbanization“.<br />

Mit diesem Konzept bündeln wir die Kompetenzen<br />

unserer internationalen Veranstaltungen in<br />

den Bereichen Umwelt, Infrastruktur, Logistik und<br />

IKT. Das Thema Urbanisierung wird so in der<br />

Breite als auch in der Tiefe gezeigt und Synergien<br />

zwischen unterschiedlichen Interessengruppen<br />

hergestellt. Über 1,1 Millionen Kompetenzträger,<br />

die sowohl <strong>auf</strong> der Website www.intelligenturbanization.com<br />

als auch in messebegleitenden<br />

Veranstaltungen gebündeltes Wissen erhalten<br />

und sich austauschen können, werden so miteinander<br />

vernetzt. 56 Aussteller der IFAT zeigen unter<br />

der Marke „intelligent urbanization“ ihre Lösungen<br />

und Kompetenzen in diesem Feld. Darüber hinaus<br />

finden im Rahmenprogramm insgesamt drei<br />

Themenblöcke zu „intelligent urbanization“ statt.<br />

Zum Auftakt dieser Themenrunde spricht die<br />

Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau<br />

und Reaktorsicherheit, Dr. Barbara Hendricks.<br />

Die IFAT präsentiert in diesem Jahr aber noch<br />

weitere Premieren. Wir freuen uns, dass wir als<br />

Gastgeber die GreenTec Awards im Rahmen der<br />

IFAT in München begrüßen dürfen. Die Awards<br />

verbinden die Themen Umwelttechnologien,<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung mit<br />

einem positiven Image. Wir sind überzeugt, dass<br />

sie mit ihrer einzigartigen Mischung aus fachlichem<br />

Know-how und Entertainment der ideale<br />

Auftakt für die IFAT sind. Ein weiteres Novum<br />

<strong>auf</strong> der IFAT ist die Sonderschau zum Thema<br />

„Autorecycling“. Organisiert wird die Veranstaltung<br />

von einem neuen Partner der IFAT, der<br />

Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecyclingund<br />

Entsorgungsunternehmen e. V. (BDSV).<br />

Der zweite neue Partner der diesjährigen<br />

Veranstaltung ist der Verband der Baubranche,<br />

Umwelt- und Maschinentechnik e. V. (VDBUM),<br />

der eine Live-Demonstration zum Thema<br />

„Verwertung von Baustoffabfällen“ organisiert.<br />

Last but not least wird es erstmalig <strong>auf</strong> der IFAT ein<br />

Jobcenter und zwar in der Halle B0 geben: Hier<br />

können Aussteller ihre Unter nehmen präsentieren<br />

und mit interessierten Bewerberinnen und Bewerbern<br />

Gespräche führen. Die Halle B0 steht mit weiteren<br />

Angeboten unter <strong>dem</strong> Titel „Think Green –<br />

Think Future“. Dabei geht es um Forschung,<br />

Bildung und Personalentwicklung. Organisiert<br />

wird das Jobcenter in enger Abstimmung mit der<br />

Messe München von der Deutschen Vereinigung<br />

für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />

(DWA) und ihrer Servicegesellschaft GFA.<br />

Ich bin überzeugt, dass auch die diesjährige<br />

IFAT neue Maßstäbe für den Umwelttechnologiesektor<br />

setzen wird und wünsche unseren Ausstellern<br />

und Besuchern <strong>auf</strong> diesem Wege eine<br />

erfolgreiche und begeisternde Veranstaltung<br />

und eine schöne Zeit bei uns in München.<br />

Eugen Egetenmeir<br />

Geschäftsführer<br />

Messe München GmbH<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 367


| INHALT<br />

|<br />

© Dieter Schütz, pixelio.de<br />

Immer weniger <strong>Wasser</strong>verbrauch wird mit immer mehr<br />

<strong>Wasser</strong>zählern gemessen. Frage ist, ob sich eine höhere<br />

Messgenauigkeit durch Austausch alter Zähler überhaupt<br />

für die Kunden rechnet. Ab Seite 504<br />

Durch das Inkrafttreten der neuen Biozidverordnung in der<br />

EU ergeben sich diverse Änderungen für die Bereitstellung<br />

und Verwendung von Biozidprodukten. Betroffen hiervon<br />

sind auch Biozidprodukte, die vor Ort (in situ) für die<br />

Trinkwasserdesinfektion hergestellt werden. Ab Seite 510<br />

Fachberichte<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung<br />

504 H. Schonlau und H. Rubach<br />

<strong>Wasser</strong>zähler <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Prüfstand</strong> –<br />

Sind die vorgeschriebenen Eichfristen<br />

noch zeitgemäß?<br />

Water Meters at Test Plant – Do Prescribed Calibration<br />

Terms Still fit?<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

510 H. Krüger<br />

Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />

– Ein Überblick<br />

Biocides Regulations and Drinking Water<br />

Disinfection – an Overview<br />

516 G. Graß, K. Morschhäuser und A. Uhlenbroch<br />

Biozidrecht und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

– Lösungen für In-situ-Anlagen?<br />

522 Stellungnahme des BDEW zum<br />

Regierungsentwurf der Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />

Tagungsbericht<br />

530 Rohrleitungssysteme kein<br />

Ausl<strong>auf</strong>modell – Beim<br />

28. Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

standen<br />

Hybridnetze im Fokus<br />

534 Netze zwischen Technik,<br />

Kommerz und Personalwirtschaft<br />

– 21. Tagung<br />

Rohrleitungsbau in Berlin<br />

540 So werden die Kanalnetze<br />

fit – 1. Sanierungsplanungskongress<br />

2014 rückt die<br />

Bedarfsplanung in den Fokus<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> Mai 2014<br />

Erscheinungstermin: 16.05.2014<br />

Anzeigenschluss: 24.04.2014<br />

April 2014<br />

368 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| INHALT |<br />

© Thomas Müller, pixelio.de<br />

Stellungnahme des BDEW zum Regierungsentwurf<br />

der Verordnung über Anlagen zum Umgang<br />

mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />

Bundesratsdrucksache Nr. 77/14, Berlin,<br />

10. März 2014. Ab Seite 522<br />

Tagungsberichte zum 28. Oldenburger Rohrleitungsforum, zur<br />

21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin und zum 1. Sanierungsplanungskongress<br />

in Kassel. Ab Seite 530<br />

Interview<br />

372 <strong>Wasser</strong>branche zwischen Tradition<br />

und Wettbewerb – <strong>gwf</strong> im Gespräch<br />

mit Gotthard Graß, Hauptgeschäftsführer<br />

der Bundesvereinigung der Firmen<br />

im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V., figawa,<br />

Köln<br />

Netzwerk Wissen<br />

Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

465 Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall und Umwelt<br />

(IWAU) an der Universität Kassel<br />

Fokus<br />

IFAT 2014<br />

376 IFAT München – Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-,<br />

<strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

378 Neueste Produkte und Verfahren der<br />

Aussteller<br />

Nachrichten<br />

Branche<br />

481 Unterirdisch: Die Stadt der Zukunft – Neue<br />

Infrastrukturen verknüpfen <strong>Wasser</strong> und Energie<br />

482 Rastlose Flussläufe – Adernetz aus Flussläufen<br />

sind dynamischer, als bisher angenommen<br />

484 Donau so bunt: mehr Plastikmüll als Jungfische<br />

in Europas zweitgrößtem Fließgewässer<br />

485 Identifizierung lebender Legionellen<br />

anhand spezifischer metabolischer<br />

Lipopolysaccharide<br />

486 <strong>Wasser</strong> für Zentralasien – Länderübergreifendes<br />

<strong>Wasser</strong>management in trockenen<br />

Regionen Zentralasiens<br />

488 Gesetzliche Neuregelungen <strong>auf</strong> einem<br />

guten Weg – Fachexperten für Mess- und<br />

Eichwesen in Wolfenbüttel zu Gast<br />

490 Wer bezahlt, bestellt! – Qualitätssicherung<br />

durch Zertifikate<br />

492 Berliner Trinkwasser um 15 Prozent preiswerter<br />

492 „Right2Water“ – EU-Kommission kündigte<br />

erste konkrete Schritte an<br />

493 Werterhalt der Immobilie steht im Vordergrund<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 369


| INHALT<br />

|<br />

Im Interview: Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur Gotthard Graß,<br />

Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Firmen<br />

im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e.V., figawa, Köln. Ab Seite 372<br />

Im Fokus: Großer Sonderteil zur IFAT München, der Weltleitmesse<br />

für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft.<br />

Ab Seite 376<br />

Veranstaltungen<br />

494 Legionellen in der Luft – Maßnahmen zur<br />

Risikominderung<br />

495 Krisenkommunikation in der Trinkwasserversorgung<br />

– Wenn es zwischen <strong>Wasser</strong>versorger<br />

und Gesundheitsamt nicht rund<br />

läuft<br />

496 Hitze, Hochwasser, Nitrat – drei Herausforderungen<br />

für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

von morgen<br />

496 Beirat der acqua alta 2014 gegründet<br />

497 Seminar „Nürnberger <strong>Wasser</strong>wirtschaftstag<br />

2014“<br />

498 MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme,<br />

Mess-, Regel- und Steuerungstechnik<br />

Leute<br />

499 Trauer um Hans G. Huber<br />

499 Dr. Fritz Holzwarth neuer Geschäftsführer<br />

des Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />

Recht und Regelwerk<br />

500 Neues DWA-Arbeitsblatt erschienen<br />

501 DWA: Aufruf zur Stellungnahme –<br />

Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 704<br />

502 DVGW: Ankündigung zur Fortschreibung<br />

des DVGW-Regelwerks<br />

502 DDVGW: Zurückgezogene Regelwerke<br />

502 DVGW-Regelwerk Gas/<strong>Wasser</strong><br />

Praxis<br />

544 Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle<br />

– Betriebserfahrungen mit URANEX®<br />

und CARIX®<br />

552 Füllstandsmessung mit Ultraschall:<br />

Ein moderner Klassiker<br />

556 Mit <strong>dem</strong> Pflug klappte es wie am<br />

Schnürchen: Neue Hochdruckleitungen<br />

für Kavernenspeicher in Epe<br />

559 Ein gutes Argument für Umwelt und<br />

Geldbeutel: INNOLET für sauberes<br />

Oberflächenwasser<br />

Produkte und Verfahren<br />

563 Viel Kraft bei schmalen Abmessungen:<br />

Kompaktbohrgerät B 50<br />

563 Membranbelüfter mit geringstem<br />

Druckverlust<br />

April 2014<br />

370 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| INHALT |<br />

Netzwerk Wissen: Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall<br />

und Umwelt (IWAU) an der Universität Kassel im<br />

Porträt. Ab Seite 465<br />

564 Überdruck schützt Wand und <strong>Wasser</strong><br />

565 Auffangwannen – alles unter Kontrolle<br />

mit SAFE<br />

Information<br />

509 Buchbesprechung<br />

„Eine echte Alternative zu<br />

Ultraschall zum erstaunlich<br />

günstigen Preis.“<br />

567 Impressum<br />

568 Termine<br />

Recht und Steuern<br />

Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach,<br />

Ausgabe 3/4, 2014<br />

Technik mit Weitblick: Radar-Füllstandmessung<br />

speziell für den Bereich <strong>Wasser</strong> und <strong>Abwasser</strong>.<br />

Der Radarsensor VEGAPULS WL 61 ist ideal zur Pegel-,<br />

Füllstand und Durchflussmessung.<br />

Unbeeindruckt von Witterungseinflüssen oder Schaum<br />

ermöglicht die Radartechnik eine präzise Erfassung der<br />

<strong>Wasser</strong>pegel und sorgt so für zuverlässige Messdaten.<br />

IFAT 2014: Halle A5, Stand 227/326<br />

Dieses Heft enthält folgende Beilage:<br />

– Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />

Mobil zur Webseite:<br />

www.vega.com/abwasser<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 371


| INTERVIEW<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>branche zwischen Tradition und Wettbewerb<br />

Anfang Mai 2011 übernahm Dipl.-Wirtschafts-Ingenieur Gotthard Graß die Hauptgeschäftsführung der Bundesvereinigung<br />

der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e.V., figawa, Köln. Mit rund 1 000 Mitgliedsunternehmen<br />

ist die figawa der mitgliederstärkste technisch-wissenschaftliche Verband von Hersteller- und Dienstleistungsunternehmen<br />

für die Gas- und <strong>Wasser</strong>technik und den Rohrleitungsbau. Über die Position der deutschen<br />

<strong>Wasser</strong>branche im europäischen Standardisierungsprozess, Herausforderungen durch einen wachsenden Wettbewerb<br />

sowie notwendige Maßnahmen zur Sicherung einer zukunftsfähigen Infrastruktur sprach Gotthard Graß<br />

mit Christine Ziegler im Interview.<br />

<strong>gwf</strong>: Herr Graß, bevor Sie die Hauptgeschäftsführung<br />

der figawa übernommen<br />

haben, waren Sie viele Jahre<br />

für den ZVEI, den Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie,<br />

tätig. Inwiefern unterscheidet sich<br />

die <strong>Wasser</strong>branche von anderen Wirtschaftszweigen?<br />

Graß: In der <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />

<strong>Abwasser</strong>technik finden heute Entwicklungen<br />

statt, wie die zunehmende<br />

Europäisierung und Internationalisierung,<br />

die in der Elektroindustrie<br />

bereits vor gut 20 Jahren<br />

begonnen haben. Für die deutsche<br />

Industrie hat dieser Wandel neue<br />

Chancen aber natürlich auch mehr<br />

Wettbewerb und mehr Innovationen<br />

gebracht. Die meisten Unternehmen,<br />

gerade viele Mittelständler,<br />

haben sich sehr erfolgreich <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> größeren Markt zurechtgefunden.<br />

Es ist ein Ziel der figawa, unseren<br />

Mitgliedern durch die technisch-wissenschaftliche<br />

Arbeit dabei<br />

zu helfen, ihre Chancen in<br />

europäischen und internationalen<br />

Märkten zu nutzen. Dabei wollen<br />

wir den Fortschritt mitgestalten<br />

aber auch <strong>auf</strong> mögliche Risiken und<br />

Veränderungen hinweisen.<br />

Eine Besonderheit ist, dass es in<br />

der technisch-wissenschaftlichen Arbeit<br />

im <strong>Wasser</strong>fach – trotz des zunehmenden<br />

Wettbewerbs der Unternehmen<br />

– immer noch einen sehr<br />

ausgeprägten Gemeinschaftssinn<br />

gibt. Noch ein Unterschied: Unsere<br />

Kunden, also Unternehmen der Versorgungswirtschaft,<br />

der Bau- und<br />

letztlich der Immobilienwirtschaft,<br />

also diejenigen Märkte, in denen sich<br />

unsere Firmen bewegen, sind überwiegend<br />

national geprägt, während<br />

Zulieferer und Hersteller sich zunehmend<br />

international <strong>auf</strong>stellen.<br />

Die Lage verändert sich also zusehends.<br />

Verantwortliche Unternehmer<br />

ziehen daraus die einzig richtige<br />

Schlussfolgerung: Für neues<br />

Wachstum müssen weitere Märkte<br />

erschlossen werden – über die<br />

Für neues Wachstum müssen weitere Märkte<br />

erschlossen werden – über die Grenzen hinaus in<br />

Europa und auch <strong>auf</strong> globaler Ebene.<br />

Grenzen hinaus in Europa und auch<br />

<strong>auf</strong> globaler Ebene. Diese Herausforderungen<br />

gilt es zu meistern; dafür<br />

müssen wir als Verband gemeinsam<br />

mit unseren Mitgliedern konstruktive<br />

Antworten finden.<br />

<strong>gwf</strong>: Es gibt ja verschiedene Initiativen,<br />

deutschen Unternehmen den<br />

Weg <strong>auf</strong> den internationalen Markt<br />

zu ebnen – beispielsweise seitens der<br />

Industrie- und Handelskammern oder<br />

mithilfe des Netzwerks „German Water<br />

Partnership“. Wie unterstützt die<br />

figawa ihre Mitgliedsunternehmen?<br />

Graß: German Water Partnership ist<br />

eine sehr intelligent gemachte Exportinitiative.<br />

Die deutschen Auslands-Handelskammern<br />

sind sicherlich<br />

in allen rechtlichen und lokalen<br />

Fragen ausgesprochen interessante<br />

Partner. Aber keiner von beiden hat<br />

die Expertise für den technischen<br />

Marktzugang, für Standardisierungs-<br />

und Zertifizierungsverfahren.<br />

Genau das ist aber die Stärke<br />

unseres technisch-wissenschaftlichen<br />

Vereins, insbesondere aber<br />

des DVGW oder der DWA.<br />

Im Moment besteht unsere<br />

wichtigste Aufgabe darin, unsere<br />

Ideen und Lösungen stärker in die<br />

europäische und in die internationale<br />

Normung einzubringen. Die<br />

Frage ist, wie kommen wir auch in<br />

diesem Markt zu einer Umgebung,<br />

in der gilt: „one standard, one test,<br />

accepted everywhere“? Im Gassektor<br />

haben wir heute fast durchgängig<br />

harmonisierte EN Standards und<br />

die weltweite Normung in ISO spielt<br />

eine zunehmende Rolle, in der Elektrotechnik<br />

gibt es eine fast flächendeckendr<br />

CENELEC- beziehungsweise<br />

IEC-Standardisierung. Hier<br />

hat die <strong>Wasser</strong>branche sicher noch<br />

etliche Gestaltungs<strong>auf</strong>gaben vor<br />

sich.<br />

<strong>gwf</strong>: Woran liegt das? Warum schienen<br />

einheitliche Standards im <strong>Wasser</strong>bereich<br />

bislang nicht vordringlich<br />

zu sein?<br />

Graß: Da gibt es ganz klar historisch<br />

gewachsene Unterschiede. In südlichen<br />

Ländern etwa kommt niemand<br />

<strong>auf</strong> die Idee, <strong>Wasser</strong> zur Bereitung<br />

von Baby-Nahrung der Leitung<br />

zu entnehmen. Trinkwasser wird<br />

dort üblicherweise in Flaschen gek<strong>auf</strong>t.<br />

Ganz anders in Deutschland:<br />

Trinkwasser ist hier das Nahrungsmittel<br />

Nummer Eins – es kommt in<br />

bester Qualität aus <strong>dem</strong> Hahn.<br />

April 2014<br />

372 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| INTERVIEW |<br />

Wollte man das Niveau angleichen,<br />

also beispielsweise in Marokko<br />

deutsche Standards durchsetzen,<br />

müsste man sich zuerst fragen, was<br />

sinnvoll und nachhaltig ist. Ist es<br />

wirklich der Weisheit letzter Schluss,<br />

eine kosten<strong>auf</strong>wändige Infrastruktur<br />

<strong>auf</strong>zubauen, um dann <strong>Wasser</strong>,<br />

das in solchen Ländern ein knappes<br />

Gut ist, in Trinkwasserqualität zum<br />

Bewässern und Toilettenspülen zur<br />

Verfügung zu stellen?<br />

<strong>gwf</strong>: Ist es also gar nicht sinnvoll,<br />

überall die gleichen wassertechnischen<br />

Standards einführen zu wollen?<br />

Graß: Doch, aber nach meinem Verständnis<br />

ist es wichtig, mit Rücksicht<br />

<strong>auf</strong> die regional unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen und Erwartungen<br />

saubere und argumentativ<br />

begründete Lösungen zu finden.<br />

Wir müssen ein neues Gleichgewicht,<br />

eine zukunftsweisende Balance<br />

zwischen den verschiedenen<br />

gesellschaftlich geprägten Verhaltensmustern<br />

und Anforderungen<br />

herstellen, ohne einfach immer wieder<br />

in das Muster nationaler Regulierung<br />

zu verfallen.<br />

Dies ist keine Einbahnstraße: Bei<br />

näherer Betrachtung wird man<br />

überraschende neue Konstellationen<br />

entdecken – etwa dass Schwellenländer<br />

ganze Entwicklungsphasen<br />

überspringen. Nehmen Sie zum<br />

Beispiel andere infrastrukturgebundene<br />

Technologien wie die Telekommunikation:<br />

Kein Mensch käme<br />

heutzutage <strong>auf</strong> die Idee, in einem<br />

sich entwickelnden Land ein flächendeckendes,<br />

fest verdrahtetes<br />

Telekommunikationsnetz <strong>auf</strong>zubauen.<br />

Dort wird gleich hochleistungsfähige<br />

Mobilkommunikation<br />

installiert, mit einem teils deutlich<br />

dichteren Netz als in Deutschland.<br />

In einigen technologisch sehr fortschrittlichen<br />

Ländern wird beispielsweise<br />

im <strong>Wasser</strong>bereich intensiv<br />

an weitgehend geschlossenen<br />

Trinkwasserkreisläufen gearbeitet –<br />

ein Thema, gegen das es sicher bei<br />

uns noch gewisse Vorbehalte gibt.<br />

Umgekehrt haben wir bei der Kreisl<strong>auf</strong>führung<br />

von Industriewasser in<br />

den letzten Jahren weltweit Vorbildliches<br />

geleistet. Wichtig ist, sich<br />

solchen Entwicklungen zu öffnen,<br />

<strong>auf</strong>geschlossen gegenüber neuen<br />

Ideen und Partnerschaften zu sein<br />

und dabei mögliche Risiken auch<br />

als Chancen zu begreifen.<br />

<strong>gwf</strong>: Auf der einen Seite sind dies<br />

mögliche Chancen für die deutsche<br />

Wirtschaft <strong>auf</strong> internationalen Märkten.<br />

Sehen Sie andererseits die Notwendigkeit,<br />

dass sich auch der deutsche<br />

<strong>Wasser</strong>markt den Aktivitäten internationaler<br />

Unternehmen öffnen<br />

sollte?<br />

Graß: Das ist eine absolut legitime<br />

Frage – gerade angesichts der aktuellen<br />

Diskussion um die deutschen<br />

Exportüberschüsse. Schließlich haben<br />

wir ja in den letzten 30 Jahren<br />

enorm davon profitiert, dass ganz<br />

Europa deutsche Autos fährt und<br />

deutsche Maschinen einsetzt. Wir<br />

können nicht von unseren Partnerländern<br />

erwarten, dass sie es akzeptieren,<br />

wenn wir bestimmte Teilmärkte<br />

verschlossen halten. In Europa<br />

gibt es sehr viele gut qualifizierte<br />

Menschen und sehr viele erfolgreiche<br />

Unternehmen, die auch einen<br />

Teil vom Kuchen haben wollen.<br />

<strong>gwf</strong>: Die <strong>Wasser</strong>branche sollte sich<br />

also <strong>dem</strong> Wettbewerb stellen …?<br />

Graß: Für die Industrie hat dieser<br />

Wettbewerb ja durchaus etwas<br />

Sportliches. Statt zu klagen, sollten<br />

wir uns lieber mit den Spielregeln<br />

vertraut machen und unseren Beitrag<br />

zur Entwicklung dieser europäischen<br />

und internationalen Spielregeln<br />

leisten. Sonst besteht die<br />

Gefahr, an Wettbewerbsfähigkeit zu<br />

verlieren.<br />

Eines der großen Probleme beim<br />

Export deutscher <strong>Wasser</strong>technik besteht<br />

aber darin, dass Kunden nicht<br />

nur Produkte k<strong>auf</strong>en, sondern auch<br />

das Know-how für deren Einsatz er-<br />

Dipl.-<br />

Wirtschafts-<br />

Inge nieur<br />

Gotthard Graß,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der Bundesvereinigung<br />

der<br />

Firmen im<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

e.V.,<br />

figawa, Köln.<br />

© Christine Ziegler<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 373


| INTERVIEW<br />

|<br />

werben wollen. Das reicht von der<br />

Unterstützung bei Inbetriebnahme<br />

und beim Einfahren, beim Betreiben<br />

und Warten von Anlagen, über die<br />

Einrichtung eines Mess- oder Abrechnungswesens,<br />

bis hin zu Angeboten<br />

professioneller Finanzierung.<br />

Aber Kooperationen zwischen Herstellern<br />

und Betreibern – zum Beispiel<br />

bei Großprojekten im Ausland<br />

– sind eher selten. Ja, wir sehen sogar<br />

eine gewisse Tendenz, dass<br />

kommunale Unternehmen vor solchen<br />

Aufgaben wieder sehr starke<br />

Zurückhaltung zeigen. Auch wenn<br />

gewisse Risiken bestehen, sollte<br />

hier ein Umdenken stattfinden, um<br />

den Wettbewerbern aus Europa<br />

und im internationalen Geschäft<br />

nicht nachzustehen.<br />

<strong>gwf</strong>: Sind denn Bedenken berechtigt,<br />

dass durch einen offenen Wettbewerb<br />

mehr Billiganbieter <strong>auf</strong> Kosten der<br />

Qualität zum Zuge kommen?<br />

Graß: Die Befürchtung, mindere<br />

Qualität durch europaweite Ausschreibungen<br />

zu erhalten, trifft nicht<br />

zu. Mit heutigem Know-how sind wir<br />

in der Lage, wettbewerbsorientiert<br />

auszuschreiben und dennoch ein<br />

hohes Qualitätsniveau zu fordern<br />

und zu erreichen. Nicht der europäische<br />

oder internationale Anbieter<br />

an sich ist das Problem – dieses lässt<br />

sich durch ein klug gemachtes<br />

Regelwerk in den Griff bekommen.<br />

Schließlich interessieren sich immer<br />

mehr internationale Unternehmen<br />

für unseren Markt und unsere technischen<br />

Regelwerke, sie halten diese<br />

ein und wollen sie mitgestalten.<br />

Nein – entscheidend ist die Einrichtung<br />

einer gut funktionierenden<br />

Marktüberwachung, die möglichst<br />

viele schwarze Schafe vom Markt<br />

fernhält. Übrigens: Schwarze Schafe<br />

gibt es nicht nur im Ausland.<br />

<strong>gwf</strong>: Welche Auswirkungen hat aus<br />

Ihrer Sicht die Entscheidung des Europäischen<br />

Gerichtshofes in Sachen<br />

frabo gegen den DVGW?<br />

Graß: Ich bin kein Jurist – aber soviel<br />

ist klar: Der Bundesgerichtshof<br />

Wir müssen ein neues Gleichgewicht, eine<br />

zukunftsweisende Balance zwischen den<br />

verschiedenen gesellschaftlich geprägten Verhaltensmustern<br />

und Anforderungen herstellen, ohne<br />

einfach immer wieder in das Muster nationaler<br />

Regulierung zu verfallen.<br />

(BGH) wird die Grundsatzentscheidung<br />

des Europäischen Gerichtshofes<br />

(EuGH) nicht korrigieren können.<br />

Im Falle einer Revision dürfte<br />

der EuGH seine Auffassung aller Voraussicht<br />

nach bekräftigen.<br />

Manch einer mag das bedauern,<br />

aber diese Entwicklung war schon<br />

länger absehbar. Frage ist, was machen<br />

wir nun? Denn nicht nur in<br />

Deutschland steht jetzt das bewährte<br />

und erfolgreiche System der<br />

technischen Selbstverwaltung vor<br />

grundlegenden Herausforderungen<br />

und weitreichenden Veränderungen.<br />

Auch in allen anderen Mitgliedsländern<br />

der Europäischen<br />

Union und des europäischen Wirtschaftsraums<br />

wird diese Entscheidung<br />

die Frage <strong>auf</strong>werfen, welche<br />

nationalen Regelungen und Vorgaben<br />

für Produkte im Kontakt mit<br />

Trinkwasser noch mit den Grundprinzipen<br />

des gemeinsamen europäischen<br />

Binnenmarktes vereinbar<br />

sind.<br />

<strong>gwf</strong>: Welche Konsequenzen sind daraus<br />

zu ziehen?<br />

Graß: Die angestoßenen Veränderungen<br />

sollten wir nicht als Gefahr<br />

sondern vor allem als Chance begreifen.<br />

Die eigentliche Botschaft<br />

ist: Wir brauchen eine neue Balance<br />

zwischen Europa und seinen Mitgliedsstaaten,<br />

zwischen rechtlichen,<br />

marktbezogenen, technischen und<br />

gesellschaftlichen Anforderungen<br />

und Herangehensweisen.<br />

Natürlich stehen wir hinter <strong>dem</strong><br />

Gedanken der Nachhaltigkeit. Beim<br />

Trinkwasser steht die Hygiene an<br />

erster Stelle: Risiken für Leib und<br />

Leben müssen nach allgemein anerkanntem<br />

Stand der Technik bestmöglich<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Aber eine Nullrisikogesellschaft<br />

kann es nicht geben. Kosten-Nutzen-Analysen<br />

sind kein Teufelswerk<br />

sondern in vielen Lebensbereichen<br />

notwendige und alltägliche Werkzeuge,<br />

mit denen man Entscheidungen<br />

vorbereitet. Und gerade das sogenannte<br />

Vorsorgeprinzip, das die<br />

EU seit Jahren hochhält, bietet gute<br />

Chancen, den Nutzen auch qualitativ<br />

hochwertiger und innovativer<br />

Produkte und Lösungen speziell in<br />

der <strong>Wasser</strong>technik europaweit zu<br />

etablieren.<br />

Genau deshalb ist es sinnvoll, die<br />

Entscheidung des EuGH und auch<br />

des OLG Düsseldorf gründlich zu lesen.<br />

Zwei Aussagen machen die Sache<br />

interessant. Erstens: Auch weiterhin<br />

darf <strong>auf</strong> nationaler Ebene im<br />

Sinne des Gesundheits- und Umweltschutzes<br />

zusätzlich zu europäischen<br />

Vorgaben geregelt werden.<br />

Zweitens: Hinreichende Belege<br />

müssen erbracht werden, dass die<br />

Regelung aus wohlerwogenen<br />

Gründen vorgenommen wird und<br />

nicht der Marktabschottung dient.<br />

Aus meiner Sicht gab es bisher<br />

deutlich zu wenige Versuche auszuloten,<br />

was das konkret bedeutet.<br />

Keine <strong>dem</strong>okratisch gewählte Regierung<br />

kann heute in einer offenen<br />

Informationsgesellschaft ein wirkliches<br />

Interesse daran haben, erkannte<br />

Risiken gerade beim Umgang<br />

mit <strong>Wasser</strong> zu erhalten oder<br />

herunterzuspielen – es geht also in<br />

erster Linie darum, klar zu belegen,<br />

welche Risiken warum und wie<br />

reduziert werden müssen.<br />

April 2014<br />

374 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| INTERVIEW |<br />

Der Königsweg führt also in folgende<br />

Richtung: Wenn man schon<br />

den Beleg für eine notwendige Regelung<br />

erbringen kann, sollte man<br />

dieses doch gleich <strong>auf</strong> europäischer<br />

Ebene tun oder dies zumindest versuchen.<br />

<strong>gwf</strong>: Also die Fokussierung <strong>auf</strong> nationalstaatliche<br />

Lösungen <strong>auf</strong>geben?<br />

Graß: Das ist doch schon längst der<br />

Fall. Mit der Bauproduktenverordnung<br />

haben wir bereits in 28 Mitgliedstaaten<br />

sowie wichtigen Partnerländern<br />

wie der Türkei, Norwegen<br />

oder auch der Schweiz<br />

geltendes europäisches Recht. Innerhalb<br />

der nächsten zehn Jahre<br />

wird dies die technische Bibel für<br />

jegliche Bautätigkeit und für die in<br />

allen Bauwerken verwendeten Produkte<br />

werden – vergleichbar mit<br />

der Maschinenrichtlinie, der Gasgeräterichtlinie<br />

oder der Druckgeräterichtlinie<br />

der EU für die jeweiligen<br />

Anwendungsbereiche. Nationale<br />

Gesetzgeber und Regelsetzer können<br />

und sollten hier meines Erachtens<br />

keine Sonderwege mehr einschlagen,<br />

sondern sich und ihre<br />

Lösungsansätze aktiv in die europäische<br />

Arbeit einbringen. Und noch<br />

eins: Änderungen an der Verordnung<br />

sind nur noch über Rat und<br />

Parlament der Europäischen Union<br />

machbar.<br />

Kurz gesagt, am Ende dieser Entwicklung<br />

wird stehen: „Ein Standard,<br />

ein Test, überall akzeptiert“ – und<br />

zwar über nationale Grenzen hinaus.<br />

Lediglich regionale Unterschiede<br />

wie klimatische Umgebungsbedingungen<br />

oder lokale Mentalitäten<br />

und Verhaltensweisen könnten<br />

zum Beispiel in Form von Leistungsklassen<br />

einfließen, wie das die Bauproduktenverordnung<br />

ja ausdrücklich<br />

vorsieht. Diese Vorgaben jetzt<br />

auszugestalten, ist Aufgabe der<br />

europäischen Normung; das sind<br />

Strukturen und Prozesse, die mit<br />

der technischen Selbstverwaltung<br />

durchaus viele Parallelen haben. Dar<strong>auf</strong><br />

sind wir gerade im deutschen<br />

Gas- und <strong>Wasser</strong>fach zu Recht seit<br />

über 150 Jahren stolz.<br />

Mit heutigem Know-how sind wir in der<br />

Lage, wettbewerbsorientiert auszuschreiben<br />

und dennoch ein hohes Qualitätsniveau<br />

zu fordern und zu erreichen.<br />

<strong>gwf</strong>: Mit Blick <strong>auf</strong> die eigene Region,<br />

<strong>auf</strong>s eigene Land: Welche Aufgaben<br />

gilt es aus Ihrer Sicht, vorrangig hierzulande<br />

anzupacken?<br />

Graß: Eine gewaltige Aufgabe besteht<br />

darin, den Investitionsstau bei<br />

der wassertechnischen Infrastruktur<br />

<strong>auf</strong>zulösen. Denn im L<strong>auf</strong>e von rund<br />

20 Jahren wurden öffentliche Investitionen<br />

nach und nach <strong>auf</strong> einen<br />

historischen Tiefstand gefahren. Jeder<br />

K<strong>auf</strong>mann weiß aber, wenn zu<br />

wenig investiert wird, l<strong>auf</strong>en am Ende<br />

die Kosten davon. Stattdessen<br />

sollte bedarfs- und abschreibungsgerecht<br />

erhalten und erneuert werden.<br />

Es wäre klug, mit <strong>dem</strong> Thema<br />

sehr viel offensiver und deutlicher<br />

umzugehen, politisch klare Signale<br />

zu setzen. Sonst wird man von den<br />

Ereignissen überholt: Vermehrt <strong>auf</strong>tretende<br />

Hochwasserereignisse <strong>auf</strong>grund<br />

des Klimawandels sowie der<br />

<strong>dem</strong>ografische Wandel verstärken<br />

den Handlungsbedarf bei Sanierung<br />

und Ausbau der wassertechnischen<br />

Infrastrukturen.<br />

Eine vernünftige, zielgerichtete<br />

Investitionsplanung und -umsetzung<br />

in allen Bereichen, in denen<br />

die öffentliche Hand Einfluss <strong>auf</strong> Investitionen<br />

nimmt, tut dringend<br />

Not. Ein Beispiel: Die massiven<br />

Schwierigkeiten der Energiewende<br />

sind das Ergebnis fehlender Investitionen<br />

in die Netzinfrastruktur.<br />

Ähnliche Investitionsstaus gibt es<br />

auch im <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />

<strong>gwf</strong>: Hat ein technisch-wissenschaftlicher<br />

Verband bei solchen Fragen<br />

irgendwelche Einflussmöglichkeiten?<br />

Graß: Nein. Das ist nicht unsere<br />

Baustelle. Strategisch können wir<br />

sicherlich unterstützend wirken.<br />

Aber in diesem Feld gibt es sowieso<br />

schon zu viele Partikularinteressen,<br />

wir bringen aber gerne unser<br />

technisches Know-how ein.<br />

Und wir wehren uns gegen Fehlentwicklungen<br />

wie zum Beispiel<br />

den Versuch, Kommunikationskabel<br />

durch Trinkwasserleitungen zu ziehen.<br />

Unsere Aufgabe als technischwissenschaftliche<br />

Vereinigung ist<br />

es, einen tragfähigen an Wirtschaftlichkeit,<br />

Technologie und Zukunftskriterien<br />

ausgerichteten technischen<br />

Regulierungsrahmen zu schaffen<br />

und zugleich für Wissen und für<br />

Spielräume für erfolgreiche Innovationen<br />

zu sorgen. Wir sind zwar<br />

politisch nicht blind, aber wir sehen<br />

uns nicht als Lobbyisten.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 375


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT<br />

Die Messe IFAT München ist die Weltleitmesse für<br />

<strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft<br />

und das Grundwasser verunreinigen.<br />

Außer<strong>dem</strong> erhöht in die Kanalisation<br />

eindringendes Fremdwasser<br />

die Betriebskosten der Kläranlagen.<br />

Weiterhin kann es zu Bodenausspülungen<br />

kommen. Die damit<br />

im Extremfall verbundenen Senkungen<br />

können dann die darüber liegenden<br />

Infrastruktureinrichtungen<br />

und Gebäude gefährden.<br />

Der Markt bietet eine Vielzahl<br />

von qualitativ hochwertigen und<br />

wirtschaftlich tragfähigen Sanierungslösungen.<br />

Die neuesten Technologien<br />

in diesem Bereich präsentieren<br />

die Aussteller <strong>auf</strong> der Messe<br />

in München.<br />

Nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamts hat das Kanalnetz in<br />

Deutschland derzeit eine Länge von<br />

fast 562 000 km. Die Deutsche Vereinigung<br />

für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />

und Abfall (DWA) geht davon<br />

aus, dass rund 20 % aller <strong>Abwasser</strong>kanalhaltungen<br />

hierzulande<br />

schadhaft sind. Otto Schaaf, DWA-<br />

Präsident und Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Köln, weiß,<br />

dass „für viele dieser Schadensfälle<br />

Reparatur- und Renovierungsverfahren<br />

mittlerweile qualitativ und<br />

wirtschaftlich echte Alternativen<br />

zur Kanalnetzerneuerung sind – vorausgesetzt<br />

natürlich, Planung und<br />

Umsetzung stimmen.“<br />

In den Hallen B4 und B5 sowie<br />

<strong>auf</strong> einem Teil des Freigeländes werden<br />

Aussteller <strong>auf</strong> insgesamt rund<br />

20 000 m 2 einen umfassenden<br />

Marktüberblick über die neuesten<br />

Injektions-, Reling-, Einzieh- und Beschichtungsverfahren<br />

der Kanalsanierung<br />

geben.<br />

Nach zwei Veranstaltungen unter<br />

<strong>dem</strong> Namen IFAT ENTSORGA<br />

kehrt die Leitmesse für Umwelttechnologien<br />

zu ihrem ursprünglichen<br />

Namen IFAT zurück. Eugen<br />

Egetenmeir, Geschäftsführer der<br />

Messe München GmbH, erklärt: „Der<br />

Name ENTSORGA wurde 2010 in<br />

den Messenamen <strong>auf</strong>genommen,<br />

um der Branche den Umzug der Veranstaltung<br />

von Köln nach München<br />

zu kommunizieren. Das ist inzwischen<br />

gelernt. Wir kehren daher zur<br />

ursprünglichen und kompakten Bezeichnung<br />

IFAT zurück.“<br />

Zusätzlich zum Namenswechsel<br />

präsentiert sich die IFAT mit <strong>dem</strong><br />

neuen Claim „resources. innovations.<br />

solutions.“, der die Bandbreite<br />

und den Anspruch der Messe prägnant<br />

ausdrückt. Dabei werden die<br />

Bereiche <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> und Abfall/Sekundärrohstoffe<br />

übergreifend<br />

vom Begriff Ressourcen umfasst.<br />

Die Markenidentität der IFAT wird<br />

auch bildlich durch ein neues und<br />

ansprechendes Key Visual transportiert.<br />

Kanalsanierung<br />

Von undichten Kanälen gehen diverse<br />

Gefahren aus. So kann austretendes<br />

Schmutzwasser den Boden<br />

© Messe München<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>branche<br />

präsentiert sich<br />

ideenreich<br />

Trinkwassergewinnung und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

sowie die dazugehörigen<br />

Transport-, Managementund<br />

Überwachungs<strong>auf</strong>gaben zählen<br />

zu den zentralen Ausstellungsthemen<br />

der IFAT. Die Branche wird<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Münchner Messegelände<br />

erneut zeigen, dass bei allen Teilaspekten<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft<br />

noch immer Raum für Innovationen<br />

ist.<br />

Wie der <strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong> selbst,<br />

so ist auch die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>branche<br />

in ständiger Bewegung.<br />

Innovative Produkte ersetzen Vorgängerlösungen,<br />

während sich Firmen<br />

und Märkte in neuen Konstellationen<br />

ordnen.<br />

Desinfektionssysteme weltweit<br />

zunehmend gefragt<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung und -<strong>auf</strong>bereitung<br />

sowie <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

gehören zu den zentralen<br />

Produktgruppen der IFAT. Bereits<br />

2012 nahm dieser Bereich rund<br />

115 000 der insgesamt 215 000 m 2<br />

ein.<br />

Der Weltmarkt für <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>desinfektionssysteme soll<br />

im Jahr 2019 ein Umsatzvolumen<br />

von annähernd drei Milliarden US-<br />

Dollar erzielen. Das prognostiziert<br />

die internationale Unternehmensberatung<br />

Frost & Sullivan in einer<br />

aktuellen Studie. Für das Jahr 2012<br />

ermittelten die Analysten eine<br />

April 2014<br />

376 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT | FOKUS |<br />

May 5–9, 2014<br />

World’s Leading Trade Fair for Water, Sewage,<br />

Waste and Raw Materials Management<br />

Produktgruppen<br />

Product groups<br />

Wissenschaft, Forschung,<br />

Technologietransfer<br />

Science, research, technology transfer<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung / <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Water extraction / Water and<br />

sewage treatment<br />

Abläufe, Armaturen und Ventile<br />

Outlets, fittings and valves<br />

Mess-, Regel- und Labortechnik<br />

Measuring, control and<br />

laboratory technology<br />

Pumpen und Hebeanlagen<br />

Pumps, lifting systems<br />

Rohre, Leitungen /<br />

Küsten-, Hochwasser- und Gewässerschutz<br />

Pipes and pipelines / Coastal protection /<br />

Flood and waterbodies control<br />

Kanalsanierung, -inspektion und -reinigung<br />

Sewer rehabilitation, inspection and cleaning<br />

Thermische und biologische Behandlung,<br />

Deponierung / Energiegewinnung aus Abfallstoffen /<br />

Altlastensanierung, Boden<strong>auf</strong>bereitung /<br />

Abgas- und Abluftreinigung, Luftreinhaltung /<br />

Lärmminderung und Schallschutz<br />

Thermal and biological treatment, landfills /<br />

Generating energy from waste materials /<br />

Decontamination of old sites, soil treatment /<br />

Flue-gas scrubbing and air extraction /<br />

Noise reduction and sound insulation<br />

Abfallsammlung und -beförderung<br />

Refuse collection and transport<br />

Dienstleistungen<br />

<strong>Wasser</strong> / <strong>Abwasser</strong>, Abfall / Sekundärrohstoffe<br />

Services water, sewage, waste and<br />

secondary raw materials<br />

Abfallbehandlung, Recycling / Rückgewinnung<br />

und Verwertung von Rohstoffen<br />

Refuse treatment / Recycling and utilisation<br />

of raw materials<br />

Fahrzeuge, Aufbauten / Straßenreinigung,<br />

Straßenbetriebs- und -winterdienst<br />

Vehicles and superstructures / Street cleaning,<br />

maintenance and winter road services<br />

Außenbereich / Outdoor area<br />

Freigelände<br />

Open-air site<br />

Live-Demonstration & Sonderveranstaltungen<br />

Live <strong>dem</strong>onstration & special events<br />

Think Green – Think Future<br />

Forschung, Bildung, Personalentwicklung<br />

Think Green—Think Future<br />

Research, Training, Human Resources<br />

Berufswettkampf (DWA)<br />

Professional Competition (DWA)<br />

Praxistage (VDMA)<br />

Practical Days (VDMA)<br />

Trucks in Action (VAK)<br />

Autorecycling (BDSV mit BMW)<br />

Car recycling (BDSV incl. BMW)<br />

Bausstoffrecycling (VDBUM)<br />

Building material<br />

recycling (VDBUM)<br />

Marktgröße von knapp zwei Milliarden<br />

US-Dollar. Sie rechnen für die<br />

kommenden Jahre mit einer stabilen<br />

jährlichen Wachstumsrate von<br />

über 6 %.<br />

Für die erwarteten hohen Zuwächse<br />

gibt es eine Reihe von Gründen.<br />

Da sind z. B. die Trends der<br />

weltweiten Urbanisierung und Industrialisierung,<br />

die zu einer noch<br />

inten siveren Nutzung, Aufbereitung<br />

und Wiederverwendung der knappen<br />

Ressource <strong>Wasser</strong> drängen.<br />

Vandhana Ravi, Frost & Sullivan-<br />

Analyst und einer der Autoren der<br />

Studie, weiß, „dass neben ihrer<br />

Funktion in der Trinkwasserversorgung<br />

die Desinfektion zunehmend<br />

Bedeutung gewinnen wird in der<br />

Aufbereitung von Prozess- und<br />

Nutzwasser – beispielsweise für die<br />

Non-Food-Bewässerung oder die industrielle<br />

Kühlung“. Seiner Einschätzung<br />

nach werden sich gerade die<br />

wasserintensiven Industrien, wie<br />

Energieerzeugung, Nahrungsmittelund<br />

Getränkeproduktion oder Pharmazie,<br />

als Motoren für den Markt<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>desinfektion<br />

erweisen.<br />

Länder-Specials<br />

Seit vielen Jahren sind die Länder-<br />

Specials ein fester Bestandteil des<br />

Rahmenprogramms der IFAT. Was<br />

passiert in welchem Markt? Was<br />

sind die dortigen Herausforderungen<br />

und welche Lösungen gibt es?<br />

Aufstrebende Märkte präsentieren<br />

sich ebenso wie etablierte: In Kooperation<br />

mit <strong>dem</strong> Staatsministerium<br />

für Umwelt und Verbraucherschutz<br />

(StMUV) organisiert die Messe<br />

München die Länder-Specials<br />

Indien, China und Mexiko/Mittelamerika.<br />

Die „<strong>Wasser</strong>- und Energiewirtschaft<br />

der Zukunft“ in Kanada<br />

werden gemeinsam mit <strong>dem</strong><br />

StMUV, der kanadischen Regierung<br />

sowie den Regierungen von Québec,<br />

Ontario, Alberta und British Columbia<br />

und der Unterstützung der<br />

Bayerischen Forschungsallianz erörtert.<br />

Das Bundesministerium für<br />

Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />

(BMUB) nimmt sich<br />

in Zusammenarbeit mit German<br />

Water Partnership (GWP) der Besonderheiten<br />

des türkischen Marktes<br />

an. GWP organisiert zu<strong>dem</strong> das<br />

zweite Länder-Special Indien. Erstmals<br />

wird sich auch Österreich – in<br />

Kooperation mit Advantage Austria<br />

– im Forenprogramm präsentieren.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 377


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Beratung der <strong>Wasser</strong>wirtschaft an den<br />

Schnittstellen von Recht und Technik<br />

Die Bereiche der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />

sind klar durch „die Technik“<br />

dominiert – das muss auch so sein.<br />

Schließlich bilden die technischen<br />

Anlagen und ihr Zustand die wesentliche<br />

Grundlage dafür, dass<br />

hierzulande die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und die <strong>Abwasser</strong>beseitigung <strong>auf</strong><br />

qualitativ sehr hohem Niveau erfolgen.<br />

Aber auch diese sehr technisch<br />

geprägten Gebiete sind in einen<br />

Rechtsrahmen eingebettet. Die<br />

Rechtsfragen, die sich Monteuren,<br />

Meistern, Technikern und Ingenieuren<br />

stellen, betreffen häufig das<br />

Tagesgeschäft. Wenn sie vor Ort in<br />

Kontakt zu den Kunden treten, müssen<br />

sie beispielsweise darüber entscheiden,<br />

ob sie das Grundstück eines<br />

Kunden betreten dürfen, wo ein<br />

Hausanschluss verlegt wird und<br />

welche Arbeiten der Kunde selbst<br />

vornehmen muss oder darf. Zugleich<br />

haben technische Maßnahmen<br />

oft unmittelbare Auswirkungen<br />

für die Kunden und bergen daher<br />

besondere Haftungsrisiken. So<br />

beschäftigen beispielsweise die folgenden<br />

Themen vorrangig die Mitarbeiter<br />

des technischen Bereichs:<br />

A. <strong>Wasser</strong>hausanschlüsse<br />

Rund um die Herstellung und Änderung<br />

von Hausanschlüssen stellt<br />

meist weniger die Technik, sondern<br />

der Kunde die technischen Mitarbeiter<br />

vor Herausforderungen.<br />

Bei Errichtung eines Gebäudes<br />

denkt der Bauherr an vieles, aber<br />

selten an die (technischen) Bedürfnisse<br />

seines Versorgungsunternehmens.<br />

Zwar schreiben die technischen<br />

Regeln vor, dass Anschlussleitungen<br />

möglichst geradlinig,<br />

rechtwinklig zur Grundstücksgrenze<br />

und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> kürzesten Wege von<br />

der Versorgungsleitung zum Gebäude<br />

zu führen sind. Oftmals fällt<br />

die Planung des Bauherrn aber anders<br />

aus – so sieht dieser nicht selten<br />

die Einführung der Hausanschlussleitung<br />

<strong>auf</strong> der Rückseite des<br />

Gebäudes vor. Was tun – die Hausanschlussleitung<br />

um das Gebäude<br />

herumführen oder <strong>auf</strong> der regelkonformen<br />

Verlegung bestehen? Nur<br />

Letzteres kann empfohlen werden.<br />

Je länger die Hausanschlussleitung,<br />

um so kostenintensiver ist das für<br />

den <strong>Wasser</strong>versorger; schließlich<br />

trägt in der Regel er die Unterhaltungslast<br />

und muss im Fall einer<br />

Leckage die Reparatur finanzieren.<br />

Dennoch wurden und werden<br />

oftmals die Hausanschlüsse aus Gefälligkeit<br />

um das Gebäude herumverlegt<br />

und <strong>auf</strong> der Rückseite in<br />

dasselbe eingeführt. Entschließt<br />

sich der <strong>Wasser</strong>versorger zu einem<br />

späteren Zeitpunkt, z. B. wenn die<br />

Anschlussleitung erneuert werden<br />

muss, diese nunmehr in einer geänderten<br />

Trasse in das Gebäude einzuführen,<br />

so kommt es nicht selten zu<br />

Auseinandersetzungen darüber, ob<br />

er dies darf, inwieweit der Kunde an<br />

der Entscheidung zu beteiligen ist<br />

und wer die Kosten tragen muss.<br />

Die Kosten der Hausanschlussverlegung<br />

unterfallen im Regelfall der<br />

Unterhaltungspflicht des <strong>Wasser</strong>versorgers.<br />

Wird durch die geänderte<br />

Trassenführung die Anpassung<br />

der Kundenanlage erforderlich, so<br />

hat die hieraus resultierenden Kosten<br />

aber grundsätzlich der Kunde zu<br />

tragen.<br />

B. Löschwasserversorgung<br />

Im Regelfall ist nach den landesrechtlichen<br />

Vorgaben die Löschwasserversorgung<br />

als Teil des Brandschutzes<br />

eine von der öffentlichen<br />

(Trink-)<strong>Wasser</strong>versorgung zu unterscheidende,<br />

selbstständige kommunale<br />

Aufgabe (Ausnahmen: Rheinland-Pfalz<br />

und Baden-Württemberg).<br />

Schließt eine Kommune mit<br />

ihrem örtlichen <strong>Wasser</strong>versorger einen<br />

<strong>Wasser</strong>konzessionsvertrag, betrifft<br />

dieser daher grundsätzlich nur<br />

die Versorgung der Bevölkerung mit<br />

Trinkwasser. Eine darüber hinausgehende<br />

Pflicht, dieses Trinkwasser, das<br />

sich in den <strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen<br />

befindet, auch zu Löschzwecken zur<br />

Verfügung zu stellen, besteht nur<br />

dann, wenn eine entsprechende<br />

vertragliche Regelung das vorsieht.<br />

Ist die Frage der Löschwasserversorgung<br />

zumindest im Verhältnis<br />

zur Kommune geklärt, so verbleiben<br />

Schwierigkeiten im Umgang<br />

mit Kunden, welche private Löschwasseranlagen<br />

an die öffentliche<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung anschließen wollen.<br />

Vor allem „große“ Kunden (Industrie,<br />

Gewerbe, Krankenhäuser<br />

etc.) werden <strong>auf</strong>grund baurechtlicher<br />

Vorschriften im Rahmen des<br />

Brandschutzes oft zur privaten<br />

Löschwasservorhaltung verpflichtet.<br />

Um dieser Pflicht nachzukommen,<br />

kann der Kunde entweder eine<br />

eigene Löschwasservorhaltung errichten,<br />

beispielsweise in Form<br />

eines Löschwasserspeichers, oder<br />

er kann mit <strong>dem</strong> örtlichen <strong>Wasser</strong>versorger<br />

eine Vereinbarung treffen,<br />

dass dieser ihm die benötigten <strong>Wasser</strong>mengen<br />

vorhält. Die Vorhaltung<br />

der entsprechenden <strong>Wasser</strong>mengen<br />

bedarf nicht selten einer Hausanschlussleitung<br />

und eines <strong>Wasser</strong>zählers,<br />

deren Dimensionierung sich<br />

am Löschwasserbedarf orientiert und<br />

nicht am eigentlichen Trinkwasserbedarf.<br />

Hieraus ergeben sich hygienische,<br />

haftungs- und auch eichrechtliche<br />

Probleme, die zu klären sind.<br />

C. <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

Auch die modernste Kläranlage<br />

kommt um die <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

nicht herum. Die <strong>Abwasser</strong>abgabe ist<br />

eine Lenkungsabgabe – ihre Höhe<br />

richtet sich unmittelbar danach, wie<br />

belastet das <strong>Abwasser</strong> ist, das in ein<br />

Gewässer eingeleitet wird. Die <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

knüpft an die wasserrechtliche<br />

Gestattung an, die Voraussetzung<br />

für jede <strong>Abwasser</strong> einleitung<br />

April 2014<br />

378 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

in ein Gewässer ist und in der Regel<br />

<strong>Abwasser</strong>menge sowie Schadstoffkonzentration<br />

festlegt. Diese Werte<br />

werden für die <strong>Abwasser</strong>abgabe herangezogen.<br />

Möglich ist jedoch auch<br />

der Nachweis des Anlagenbetreibers,<br />

dass die Schadstoffeinleitung tatsächlich<br />

geringer war, entsprechende<br />

Messdaten vorausgesetzt. Die Schadstofffracht<br />

wird für den Abgabenzeitraum<br />

nach einem Umlageschlüssel<br />

in Schadeinheiten umgerechnet; pro<br />

vollständiger Schadeinheit wird eine<br />

Abgabe in Höhe von 35,79 € fällig.<br />

Die Auslastung einer Kläranlage<br />

unterliegt naturgemäß Schwankungen;<br />

dies kann sich bei der <strong>Abwasser</strong>abgabe<br />

rächen. Die auch nur<br />

kurzfristige Überschreitung der<br />

zulässigen Schadstoffwerte kann<br />

nämlich eine erhöhte Abgabe nach<br />

sich ziehen. <strong>Abwasser</strong>vermeidung<br />

hingegen wird belohnt: Investitionen<br />

in die Technik einer <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage<br />

können<br />

unter bestimmten Voraussetzungen<br />

mit der Abgabenlast verrechnet<br />

werden. Das gilt ebenfalls für grundlegende<br />

Investitionen, durch die<br />

eine bestehende <strong>Abwasser</strong>einleitung<br />

qualitativ verbessert wird und<br />

erstmals die vom <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetz<br />

definierten Mindestanforderungen<br />

erreicht werden. Wer sich<br />

bereits bei der Gestattung zur <strong>Abwasser</strong>einleitung<br />

den strengen Vorgaben<br />

der <strong>Abwasser</strong>verordnung<br />

unterwirft und diese Werte einhält,<br />

für den ermäßigt sich die Abgabe<br />

sogar generell um 50 %.<br />

D. Vergaberecht<br />

Der Betrieb der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>beseitigung wird nicht<br />

BBH I Becker Büttner Held<br />

BBH ist eine Partnerschaft von Rechtsanwälten,<br />

Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern. BBH betreut<br />

derzeit mit einem Stamm von rund 500 Mitarbeitern<br />

über 3000 Mandanten. BBH ist in der<br />

Energie- und Infrastrukturwirtschaft verwurzelt<br />

und berät überwiegend diesen Bereich – so erarbeitete<br />

sich die Kanzlei ihren Namen als „Stadtwerke-Kanzlei“.<br />

Neben den klassischen Stadtwerken<br />

berät BBH auch örtliche Ver- und Entsorger in anderer<br />

Rechtsform (wie bspw. Eigenbetriebe, Zweckund<br />

<strong>Wasser</strong>verbände), die Industrie, Verkehrsunternehmen,<br />

Investoren sowie die Politik u. v. a. m.<br />

immer in Eigenregie durchgeführt,<br />

oftmals werden das fachliche Knowhow<br />

und die technische Ausrüstung<br />

von Dritten benötigt.<br />

Beschafft die öffentliche Hand<br />

als Aufgabenträger entsprechende<br />

Liefer-, Dienst- oder Bauleistungen,<br />

so ist zu prüfen, ob und inwieweit<br />

das Vergaberecht zur Anwendung<br />

kommt. Dies gilt auch für privatrechtlich<br />

organisierte Unternehmen,<br />

die als sogenannte Sektoren<strong>auf</strong>traggeber<br />

im Bereich der Trinkwasserversorgung<br />

tätig sind.<br />

Sofern kein vergabefreier Ausnahmetatbestand<br />

(z. B. Inhouse-Vergabe<br />

oder Konzernprivileg) greift und die<br />

Voraussetzungen nach <strong>dem</strong> Vierten<br />

Teil des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän<br />

kungen (öffentlicher Auftraggeber,<br />

öffentlicher Auftrag, Erreichen<br />

bzw. Überschreiten des Schwellenwertes)<br />

erfüllt sind, ist ein europaweites<br />

Vergabeverfahren nach den<br />

einschlägigen Verfahrensvorschriften<br />

(Vergabeordnungen bzw. Sektorenverordnung)<br />

durchzuführen. Unterhalb<br />

der Schwellenwerte finden das<br />

Haushaltrecht sowie die Gesetzesvorgaben<br />

und Erlasse der jeweiligen<br />

Länder Anwendung.<br />

Die Vorbereitung und Durchführung<br />

eines europaweiten Vergabeverfahren<br />

müssen gut geplant werden,<br />

da durch die Vergabeordnungen<br />

bzw. die Sektorenverordnung<br />

eine Vielzahl formeller Schritte und<br />

Fristen eingehalten werden müssen,<br />

um ein rechtssicheres Verfahren nach<br />

den Grundsätzen der Transparenz,<br />

der Diskriminierungsfreiheit und des<br />

Wettbewerbs zu führen.<br />

Mittlerweile sind auch die neuen<br />

Vergaberichtlinien durch Veröffentlichung<br />

im EU-Amtsblatt in Kraft getreten<br />

und müssen spätestens zwei<br />

Jahre nach ihrem Inkrafttreten in<br />

nationales Recht umgesetzt werden.<br />

Hierdurch werden einige positive<br />

Änderungen, z. B. in den Bereichen<br />

der Ausnahmetatbestände,<br />

erfolgen. Wie der nationale Gesetzgeber<br />

die neuen Richtlinien umsetzen<br />

wird, bleibt allerdings abzu warten.<br />

BBH <strong>auf</strong> der IFAT<br />

Am Stand von BBH kann sich der<br />

Besucher über die eben dargestellten<br />

und andere Themen an der<br />

Schnittstelle zwischen Recht und<br />

Technik informieren.<br />

Kontakt:<br />

BBH Becker Büttner Held,<br />

Magazinstraße 15–16,<br />

D-10179 Berlin,<br />

Tel. (030) 61128400,<br />

Fax (030) 611284099,<br />

E-Mail: bbh@bbh- online.de,<br />

www.bbh-online.de<br />

Halle B1, Stand 134<br />

Service komplett aus einer Hand!<br />

Spezialgebiet u.a:<br />

• Pumpen aller Art<br />

• Brunnenregenerierung -<br />

• Pumpenprüfstand Fachwerkstatt - Handels vorhanden - und<br />

verschiedene Verfahren<br />

Leistung: bis 1000 m³/h - bis ca. 200 kW<br />

• Brunnenumbau, Schacht / Brunnenhaus<br />

Servicestation u.a. für Wilo EMU,<br />

Brunnenumbau, Schacht Brunnenhaus<br />

• Fachwerkstatt - Handels - und<br />

• Brunnenausrüstung<br />

Servicestation<br />

HONDA, RITZ, Pleuger,<br />

u.a. für Wilo<br />

KSB/<br />

EMU,<br />

alle Fabrikate<br />

•<br />

Brunnenausrüstung<br />

Brunnenüberprüfung<br />

• HONDA, Stromerzeuger RITZ, Pleuger, KSB/ alle Fabrikate<br />

• Brunnenüberprüfung<br />

Kamerabefahrung<br />

Johannes-Kepler-Straße 4 28816 Stuhr • Stromerzeuger<br />

Behälterreinigung • Kamerabefahrung<br />

Geophysik<br />

Fon 0421/5 66 12 0 • Fax 0421/5 66 12 22<br />

• Behälterreinigung<br />

Rohrleitungsreinigung<br />

• Geophysik Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

Zertifizierungen: ISO 9001: 2008 Qualitätsmanagement<br />

mail: bartsch@bartsch-wassertechnik.de<br />

• Rohrleitungsreinigung<br />

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SCC** Zertifizierungen: = Arbeitssicherheit, ISO 9001: Gesundheit, 2008 Qualitätsmanagement<br />

Umweltschutz<br />

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• Brunnen-Optimierung<br />

SCC**= Arbeitssicherheit, Gesundheit, Umweltschutz<br />

DVGW W120<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 379


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Programme und Konzepte für ein nachhaltiges<br />

Ressourcenmanagement<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH präsentiert<br />

in München zukunftsfähige<br />

Programme und Konzepte<br />

für den Sektor <strong>Wasser</strong>- und Energiemanagement.<br />

Verfahren zur Effizienzsteigerung<br />

und Betriebskostensenkung<br />

wasserwirtschaftlicher Anlagen <strong>auf</strong><br />

der Grundlage eines nachhaltigen<br />

Ressourcenmanagements sind derzeit<br />

international und national sehr<br />

gefragt. Im Fokus des Leipziger Unternehmens<br />

stehen derzeit<br />

••<br />

Programme zur Reduzierung<br />

von <strong>Wasser</strong>verlusten und<br />

••<br />

Konzepte zur Senkung des<br />

Energieverbrauchs.<br />

Reduzierung von<br />

<strong>Wasser</strong>verlusten<br />

In der weltweiten Verbesserung der<br />

Trinkwasserversorgung sieht die<br />

Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH ihre Kernkompetenz.<br />

<strong>Wasser</strong>knappheit ist<br />

nicht nur in ariden und semiariden<br />

Regionen ein Problem. Sie entsteht<br />

auch bei enormen <strong>Wasser</strong>verlusten<br />

infolge einer vernachlässigten Instandhaltung<br />

und Reparatur der<br />

wasserwirtschaftlichen Anlagen.<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH setzt hier<br />

mit diesen Leistungen an:<br />

••<br />

Entwicklung von <strong>Wasser</strong>verlustreduzierungsprogrammen<br />

(Konzepte, Maßnahmen) und<br />

deren Umsetzung,<br />

••<br />

Durchführung eines <strong>Wasser</strong>-<br />

Audit,<br />

Erstellung einer <strong>Wasser</strong>bilanz,<br />

••<br />

Durchführung von Leckortungsprogrammen,<br />

••<br />

Aufdeckung illegaler<br />

Anschlüsse,<br />

••<br />

Technische Unterstützung im<br />

Anlagenmanagement (Betrieb,<br />

Wartung, Instandhaltung, Reparatur)<br />

und<br />

••<br />

Training des Betriebspersonals.<br />

Im Rahmen einer Energieoptimierung wird vor Ort derzeit die Energieeffizienz<br />

wasserwirtschaftlicher Anlagen nachhaltig erhöht. Dr. Bernd<br />

Kuse, zertifizierter Energiemanagement-Be<strong>auf</strong>tragter (TÜV), erfasst die<br />

energiebezogenen Daten eines Trinkwasserbrunnens, <strong>Wasser</strong>werk<br />

Mukhiani, Georgien.<br />

Projekte (Auswahl): Albanien, Bosnien-Herzegowina,<br />

Brasilien, Georgien,<br />

Libanon, Mazedonien, Montenegro,<br />

Palästina, Serbien, Syrien,<br />

Türkei.<br />

Senkung des<br />

Energieverbrauchs<br />

Parallel zu den stetig wachsenden<br />

technologischen und ökologischen<br />

Anforderungen an das Betreiben<br />

wassertechnischer Anlagen steigt<br />

auch der Kostendruck für die Aufgabenträger.<br />

Der Energieverbrauch stellt im<br />

Anlagenbetrieb den größten Kostenfaktor<br />

dar.<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH setzt<br />

der Strompreisspirale nachhaltige<br />

Energiesparkonzepte entgegen.<br />

Trinkwasser/Einführung<br />

von Energiemanagementsystemen<br />

In der 2013 in Deutschland in Kraft<br />

gesetzten Gesetzesnovelle zur Erstattung<br />

der Stromsteuer nach § 10<br />

des StromStG wird die nachweisliche<br />

Einführung eines Energiemanagementsystems<br />

nach DIN EN<br />

ISO 50001 als zwingende Voraussetzung<br />

benannt.<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH unterstützt<br />

Trinkwasserversorger bei<br />

diesem Vorhaben mit diesen Leistungen:<br />

••<br />

Bestands<strong>auf</strong>nahme des Unternehmens,<br />

••<br />

Erstellung eines Arbeitsplanes<br />

zur EnMS-Einführung,<br />

••<br />

Umsetzung der energetischen<br />

Bewertung mit Bilanz über<br />

April 2014<br />

380 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Bezug und Verbrauch sowie<br />

Kennziffernbildung,<br />

••<br />

Einführung von Routinen für das<br />

EnMS,<br />

••<br />

Begleitung der Zertifizierung.<br />

Trink- und <strong>Abwasser</strong>/<br />

Energieoptimierung<br />

Das Ziel der Energieoptimierung<br />

wasserwirtschaftlicher Anlagen ist<br />

es, deren Energieverbrauch zu senken,<br />

deren Energieeffizienz nachhaltig<br />

zu erhöhen und somit die<br />

Energiekosten wesentlich zu senken.<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH unterstützt<br />

Trinkwasserver- und <strong>Abwasser</strong>entsorger<br />

<strong>auf</strong> nationaler und<br />

internationaler Ebene mit diesen<br />

Leistungen:<br />

••<br />

Aufnahme und Auswertung der<br />

Ist-Daten,<br />

••<br />

Identifizierung, Bewertung,<br />

Begleitung und Erfolgsauswertung<br />

von Energieeffizienzmaßnahmen,<br />

••<br />

Ableitung von Handlungsempfehlungen<br />

zum Umgang mit<br />

energiebezogenen Zielsetzungen.<br />

EINTAUCHEN:<br />

DIE WELT DES WASSERS WARTET<br />

AUF DER IFAT.<br />

PREMIUM MARKEN VON<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

XYLEM<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der Weltleitmesse<br />

für <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />

Sie finden uns in den Hallen:<br />

A6 – Die Welt des <strong>Wasser</strong>s<br />

A5 – Messen & Analysieren<br />

A3 – UV- & Ozontechnik<br />

Projekte (Auswahl): Bosnien-Herzegowina,<br />

Brasilien, Deutschland, Georgien,<br />

Mexiko, Montenegro, Russland.<br />

Die Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH nutzt<br />

ihre Präsenz am Gemeinschaftsstand<br />

der Mitglieder von German<br />

Water Partnership e. V., <strong>dem</strong> Fachpublikum<br />

aktuelle Projektaktivitäten<br />

zu präsentieren und bestehende<br />

Beziehungen zu ihren Partnern<br />

zu vertiefen.<br />

Kontakt:<br />

Sachsen <strong>Wasser</strong> GmbH,<br />

Stephanstraße 4,<br />

D-04103 Leipzig,<br />

Tel. (0341) 96933-33,<br />

Fax (0341) 96933-66,<br />

E-Mail: info@sachsenwasser.com,<br />

www.sachsenwasser.com<br />

Halle A5, 111/210 und 112<br />

www.xylemwatersolutions.com/de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 381


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Sauberes Trinkwasser durch optimierte<br />

Separationsprozesse<br />

Auf der IFAT stellt das Oberhausener Forschungsinstitut Fraunhofer UMSICHT als Beispiele zu Entwicklungen<br />

in der Prozessintensivierung beschichtete Mikrosiebe und cellulosebasierte, chemisch modifizierte Adsorbenzien<br />

als neue Trennmaterialien in den Fokus seines Messe<strong>auf</strong>tritts. Ebenfalls werden Aktivitäten zu nachwachsenden<br />

Rohstoffen vorgestellt: einerseits thermo-katalytisches Reforming zur Energiewandlung und -speicherung,<br />

andererseits neue Verwertungskonzepte zur stofflichen und energetischen Nutzung von Biomasse im<br />

Rahmen des Innovationsclusters Bioenergy.<br />

Hygienisch und toxikologisch unbedenkliches<br />

Trinkwasser ist in<br />

vielen Teilen der Welt eine ebenso<br />

kostbare wie endliche Ressource.<br />

Filtrationsverfahren können durch<br />

die gezielte Trennung von Stoffströmen<br />

in einzelne, wiederverwertbare<br />

Komponenten <strong>Wasser</strong>kreisläufe<br />

schließen, <strong>Abwasser</strong> reinigen und<br />

<strong>Wasser</strong> in Trinkwasserqualität überführen.<br />

Bei Fraunhofer UMSICHT<br />

werden Filtrationsprozesse optimiert<br />

und Mikrofilter für die <strong>Wasser</strong>technik<br />

hergestellt. Im Rahmen des<br />

vom Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung (BMBF) geförderten<br />

Projekts nanoEfficiency wurde ein<br />

Beschichtungsverfahren für Mikrofilter<br />

entwickelt, das Schichten erzeugt,<br />

die eine Antifoulingwirkung<br />

besitzen. Sie sind nicht dicker als<br />

100 Nanometer, antikorrosiv und<br />

dauerhaft haltend. Auch nach längerem<br />

Gebrauch bilden sich keine<br />

nennenswerten Deckschichten<br />

(Fouling), die die Filtrationsleistung<br />

negativ beeinflussen.<br />

Modifizierte biogene Materialien adsorbieren PFT<br />

aus kontaminierten Wässern.<br />

Umweltfreundliche Rückgewinnung<br />

strategischer<br />

Metalle<br />

Die Nachfrage nach Seltenerdmetallen<br />

(SEM) oder Platingruppenelementen<br />

(PGE) steigt kontinuierlich.<br />

Die Verknappung dieser strategischen<br />

Rohstoffe, die teilweise hohe<br />

Importabhängigkeit und unzureichende<br />

Recyclingraten waren Motivation<br />

für S-Sieve, ein Kooperationsprojekt<br />

(gefördert durch die AiF)<br />

von Fraunhofer UMSICHT mit <strong>dem</strong><br />

Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf<br />

(HZDR) und <strong>dem</strong> Institut für<br />

Verfahrens-, Umwelt-und Bergb<strong>auf</strong>orschung<br />

IVUB e. V. Zur Rückgewinnung<br />

von gelösten Metallen<br />

aus wässrigen Systemen wurde<br />

ein Bioverbundmaterial, bestehend<br />

aus Surface-Layern (S-Layer,<br />

Proteinschichten) und neuartigen<br />

Mikrosieben, entwickelt. Mikrosiebe<br />

werden mit bakteriell erzeugten<br />

Prote inen (S-Layer-Proteine)<br />

beschichtet, die Metalle wie<br />

Platin, Palladium oder Gold binden<br />

können. Erwartet werden<br />

auch gute Bindungseigenschaften<br />

für verschiedene Vertreter der<br />

Seltenerdmetalle. Die beschichteten<br />

Mikrosiebe können mehrfach verwendet<br />

werden, denn sie sind<br />

mittels pH-Shift oder verschiedene<br />

Spülverfahren regenerierbar.<br />

Dementsprechend komplexe<br />

Mikrosiebe werden bei Fraunhofer<br />

UMSICHT mittels eines<br />

Ultrakurzpulslasers hergestellt, der<br />

kleinste Mikrostrukturen bis ein<br />

Mikrometer fertigt. Der Laser<br />

kann nahezu alle Werkstoffe verarbeiten,<br />

auch ist das Porenmuster<br />

beliebig einstellbar.<br />

Abtrennung von kürzerkettigen<br />

perfluorierte Tensiden<br />

Ein weiteres neues Trennmaterial<br />

sind cellulosebasierte, chemisch modifizierte<br />

Adsorbenzien, die perfluorierte<br />

Tenside (PFT) aus <strong>Wasser</strong> abtrennen.<br />

PFT werden in verschiedenen<br />

Bereichen eingesetzt, etwa in<br />

wasser- und schmutzabweisenden<br />

Beschichtungen für Textilien sowie<br />

als Netz- und Antischleiermittel in<br />

der Galvanik. Sie sind persistent, das<br />

heißt sie werden <strong>auf</strong> natürlichem<br />

Wege nicht abgebaut und lassen<br />

sich auch nicht mit den üblichen Verfahren<br />

zerstören. Längerkettige PFT<br />

wie Perfluoroctansulfonat (PFOS)<br />

lassen sich relativ gut mit herkömmlicher<br />

Aktivkohle entfernen und sind<br />

mittlerweile in der Mehrzahl verboten.<br />

Die Forscher von Fraunhofer<br />

UMSICHT haben sich daher <strong>auf</strong> die<br />

kürzerkettigen, hydrophilen Vertreter<br />

konzentriert. Hierzu zählt<br />

z. B. Perfluorbutansulfonsäure (PFBS).<br />

Die bereits patentierten Adsorbenzien,<br />

die in Zusammenarbeit mit<br />

der Cornelsen Umwelttechnologie<br />

GmbH entwickelt wurden, basieren<br />

<strong>auf</strong> Hanfschäben und Holzspänen.<br />

Nach Beladung sollen die Adsorbenzien<br />

künftig bei hohen Temperaturen<br />

verbrannt werden, wodurch<br />

auch die PFT in ihre Elemente zerlegt<br />

werden und somit keine Belastung<br />

mehr für die Umwelt darstellen.<br />

Neue Verwertungskonzepte<br />

zur stofflichen und<br />

energe tischen Nutzung<br />

von Biomasse<br />

Die stoffliche und energetische Biomassennutzung<br />

wird künftig einen<br />

wichtigen Beitrag zur Deckung des<br />

April 2014<br />

382 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

weltweiten Rohstoff- und Energiebedarfs<br />

einnehmen. Der Fraunhofer-Innovationscluster<br />

Bioenergy<br />

betrachtet neben der Behandlung<br />

trockener vor allem nasse und lignocellulosehaltige<br />

Biomasse. Es sollen<br />

mobil und dezentral einsetzbare<br />

Technologien bereitgestellt werden,<br />

um aus lignocellulosehaltiger und/<br />

oder feuchter Biomasse sowie entsprechenden<br />

Reststoffen lager- und<br />

transportfähige Zwischenprodukte<br />

wie Pflanzenkohlen, Pyrolyseöl, getrocknete<br />

bzw. entwässerte Biomasse<br />

als Energieträger oder zur weiteren<br />

stofflichen Nutzung herzustellen.<br />

Mögliche Einsatzstoffe sind<br />

Stroh, Bio- und Grünabfälle oder<br />

Produktionsreste aus der Lebensmittelindustrie.<br />

Der Innovationscluster<br />

befindet sich mit seinem<br />

Standort in NRW in einer Region,<br />

die durch Landwirtschaft, energieund<br />

(petro-)chemische Industrie geprägt<br />

ist. Viele namhafte Firmen haben<br />

hier ihren Hauptsitz oder eine<br />

Vertretung. Außer<strong>dem</strong> bietet das<br />

dichte Netz an Universitäten und<br />

universitären Einrichtungen beste<br />

Zugangsmöglichkeiten für innovative<br />

Forschung. Die Region kann sich<br />

somit als Schwerpunktregion für<br />

den Bereich Bioenergie präsentieren.<br />

Der Cluster wird gefördert vom<br />

Ministerium für Innovation, Wissenschaft<br />

und Forschung des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen (MIWF) aus<br />

Mitteln des Europäischen Fonds für<br />

regionale Entwicklung und mit<br />

Mitteln der Fraunhofer-Gesellschaft.<br />

Energieumwandlung <strong>auf</strong><br />

Basis von organischen Reststoffen<br />

Einen umweltfreundlichen Beitrag<br />

zur Energiewende kann thermo-katalytisches<br />

Reforming (TCR) leisten,<br />

entwickelt von Fraunhofer UM-<br />

SICHT beim Institutsteil in Sulzbach-<br />

Rosenberg. Durch ein mehrstufiges<br />

thermo-chemisches Verfahren werden<br />

verschiedenste organische Abfälle<br />

wie Agrarrückstände, Klärschlämme<br />

und Recyclingabfälle aus<br />

der Papierindustrie in Öl, Gas und<br />

Biokoks umgewandelt. Die TCR-Anlagen<br />

wandeln in einem robusten<br />

und kontinuierlichen Prozess über<br />

75 % des Energieeinsatzes in qualitativ<br />

hochwertige Energieträger<br />

um. Für den produzierten Biokoks<br />

ist eine stoffliche Nutzung als Bodenverbesserer<br />

vorstellbar. Durch<br />

eine hohe Kapitaleffizienz ist der<br />

dezentrale Einsatz von semimobilen<br />

Einheiten möglich. Die große Flexibilität<br />

hinsichtlich der möglichen<br />

Einsatzstoffe und Verwertungswege<br />

für die Produkte verspricht eine<br />

hohe Investitionssicherheit.<br />

Ein erstes großes Potenzial für<br />

den TCR-Prozess in Deutschland<br />

stellen die zahlreichen Biogasanlagen<br />

dar. Die Gärreste aus der anaeroben<br />

Fermentation können umgesetzt<br />

und in flüssige, feste und gasförmige<br />

Produkte überführt werden.<br />

Durch die folgende Phasentrennung<br />

wird die flüssige Phase im<br />

Anschluss in eine wässrige und eine<br />

Ölphase <strong>auf</strong>geteilt. Das abgeschiedene<br />

Prozesswasser, welches einen<br />

Ergebnis TRC-Prozess: qualitativ hochwertige<br />

Energieträger.<br />

hohen Bestandteil an kurzkettigen,<br />

biologisch abbaubaren Kohlenstoffverbindungen<br />

<strong>auf</strong>weist, kann in die<br />

Biogasanlage zurückgeführt werden<br />

und zur Steigerung der Methanausbeute<br />

beitragen. Das produzierte<br />

und <strong>auf</strong>bereitete Reformer-Öl sowie<br />

das Gas werden in einem Blockheizkraftwerk<br />

zur Strom- und Wärmeerzeugung<br />

genutzt, der feste<br />

Rückstand eignet sich beispielsweise<br />

für landwirtschaftliche Zwecke als<br />

Bodenverbesserer.<br />

Kontakt:<br />

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-,<br />

Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT,<br />

Osterfelder Straße 3,<br />

D-46047 Oberhausen,<br />

Tel. (0208) 8598-0,<br />

E-Mail: info@umsicht.fraunhofer.de,<br />

www.fraunhofer.de<br />

Halle A5, Stand 219/318<br />

sichere lAgerung von gefAhrstoffen<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 383


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Anforderungen an die Aufbereitung von <strong>Wasser</strong><br />

für Betriebs- und Prozesszwecke<br />

Edition<br />

Praxis der Aufbereitung von<br />

Betriebs- und Prozesswasser<br />

Im vorliegenden Buch wird der Stoff <strong>Wasser</strong> einer genauen Betrachtung unterzogen.<br />

Denn seine physikalischen und chemischen Eigenschaften bestimmen die Auswahl<br />

und den richtigen Betrieb von Aufbereitungsanlagen. Wichtiger erster Schritt ist<br />

dabei die <strong>Wasser</strong>analyse. Hieraus lassen sich Korrosivität gegenüber einzusetzenden<br />

Materialien sowie entsprechende Gegenmaßnahmen ableiten. Die Eigenschaften des<br />

<strong>Wasser</strong>s werden außer von seinen Inhaltsstoffen auch von den Betriebsbedingungen<br />

Temperatur und Druck beeinflusst.<br />

Für die Umsetzung in der Praxis werden Aufbereitungsverfahren ausführlich<br />

geschildert, alle notwendigen Komponenten detailreich vorgestellt und die<br />

notwendigen Grundlagen zu Planung und Betrieb von <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

vermittelt.<br />

Reinhard Wolf<br />

1. Auflage 2014<br />

ca. 508 Seiten, vierfarbig, 170 x 240 mm. Hardcover,<br />

Erhältlich in 2 Varianten<br />

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Praxis der Aufbereitung von Betriebs- und Prozesswasser<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7128-7<br />

für € 88,- (zzgl. Versand)<br />

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Praxis der Aufbereitung von Betriebs- und Prozesswasser<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7130-X<br />

für € 108,- (zzgl. Versand)<br />

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Postfach 10 39 62<br />

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Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAPAPB2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher 384 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Sichere Desinfektion von Reinwasser mit<br />

innovativer Wedeco UV-Technologie von Xylem<br />

Mit den UV-Baureihen von<br />

Wedeco bietet Xylem sichere,<br />

effiziente und umweltgerechte Lösungen<br />

zur Reinigung, die den zuverlässigen<br />

Betrieb gewährleisten.<br />

Herzstück der Wedeco UV-Systeme<br />

sind die leistungsstarken UV-Strahler.<br />

Sie haben eine lange Lebensdauer,<br />

arbeiten kontinuierlich auch<br />

bei schwankenden <strong>Wasser</strong>temperaturen<br />

und sind durch ihren besonders<br />

hohen Wirkungsgrad herkömmlichen<br />

Strahlern weit überlegen.<br />

Bei der Entwicklung der<br />

Wedeco UV-Systeme stellte die Wartungsfreundlichkeit<br />

ein wichtiges<br />

Kriterium dar. Durch Einsatz modernster<br />

Lösungen konnte der Wartungs<strong>auf</strong>wand<br />

<strong>auf</strong> ein Mindestmaß<br />

reduziert werden. Wedeco Produkte<br />

sind somit innovative, effiziente, zuverlässige<br />

und wartungsfreundliche<br />

Lösungen zur chemikalienfreien<br />

Reinigung von <strong>Wasser</strong> – <strong>dem</strong> wichtigsten<br />

Lebensmittel <strong>auf</strong> der Erde<br />

und wichtigsten Bestandteil in industriellen<br />

Herstellungsprozessen<br />

und der Landwirtschaft. Doch häufig<br />

treten Verunreinigungen durch<br />

Mikroorganismen <strong>auf</strong>. Viren, Bakterien<br />

oder Parasiten, die nicht mit<br />

einfachen Filtertechniken entfernt<br />

werden können. Mit der Wedeco<br />

UV-Technologie von Xylem können<br />

diese gefährlichen Begleiter <strong>auf</strong> umweltfreundliche<br />

Art und ohne Einsatz<br />

chemischer Stoffe unschädlich<br />

gemacht werden.<br />

Wie funktioniert UV­<br />

Desinfektion?<br />

UV-Licht ist ein natürlicher Bestandteil<br />

des Sonnenlichts. Die Wellenlänge<br />

des UV-Lichtes von 100 bis 400<br />

Nanometern hat mit ihrer hohen<br />

Energie die einzigartige Fähigkeit,<br />

Mikroorganismen (Bakterien, Viren,<br />

Parasiten etc.) im <strong>Wasser</strong> und in der<br />

Luft zu inaktivieren, in<strong>dem</strong> Sie direkt<br />

<strong>auf</strong> den Erbinformationsträger<br />

einwirken. Durch die Veränderung<br />

der DNA wird die Zellteilung des<br />

Mikroorganismus unterbunden– er<br />

kann sich nicht mehr vermehren<br />

und verliert seine gesundheitsschädigende<br />

Wirkung. Mit der UV-Technologie<br />

ist es möglich, mehr als<br />

99,99 % aller Krankheitserreger innerhalb<br />

von Sekunden abzutöten.<br />

Eine Vermehrung dieser Organismen,<br />

welche Infektionen und Krankheiten<br />

hervorrufen können, wird also<br />

durch den Einsatz von UV-Licht<br />

gestoppt. Anders als chemische Reinigungsmethoden,<br />

ist UV-Licht „einfach“<br />

nur Lichtenergie, die die DNA<br />

gefährlicher Mikroorganismen zersetzt.<br />

Dadurch werden alle wichtigen<br />

Lebensfunktionen zerstört<br />

und der Mikroorganismus stirbt ab.<br />

Da keine Chemie eingesetzt wird,<br />

können auch keine gefährlichen<br />

Wedeco Spektron-Anlage.<br />

© Xylem Water Solutions Deutschland GmbH<br />

Rückstände oder Nebenprodukte in<br />

Badegewässer oder Trinkwasser gelangen.<br />

Kontakt:<br />

Xylem Water Solutions Deutschland GmbH,<br />

Bayernstraße 11,<br />

D-30855 Langenhagen,<br />

Tel. (0511) 7800-0,<br />

Fax (0511) 782 893,<br />

E-Mail: info.de@xyleminc.com,<br />

www.xylemwatersolutions.com/de<br />

Halle A3, Stand 420<br />

Halle A5, Stand 135/234<br />

Halle A6, Stand 439/539<br />

Für eine sichere Trinkwasserversorgung<br />

Standrohre und Zubehör mit Sicherungseinrichtungen nach DIN EN 1717 und W408<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle A4 I Stand 237<br />

Feuerwehr-Kegelmembran-Rückflussverhinderer:<br />

• Sicherungseinrichtung für Feuerwehren<br />

• zur Absicherung von Standrohren gegen Rückdrücken, Rücksaugen<br />

oder Rückfl ießen von Löschwasser ins Trinkwassernetz<br />

• nach W405 und W408<br />

Standrohre mit Systemtrenner:<br />

• mit Systemtrenner BA nach DIN 2001-2 und W408<br />

• zum Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen<br />

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Telefon: +49 531 37005-0 . www.ewe-armaturen.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 385


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Siemens zeigt effiziente und smarte Lösungen<br />

für die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Unter <strong>dem</strong> Motto „Making Things<br />

Right“ präsentiert Siemens <strong>auf</strong><br />

der diesjährigen IFAT intelligente<br />

Automatisierungs- und Antriebsysteme<br />

sowie Industriesoftware für<br />

eine effiziente <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Im Mittelpunkt stehen<br />

durchgängige Lösungen, welche<br />

Industrie und Kommunen dabei<br />

unterstützen, den Ressourcen- und<br />

Energieverbrauch zu minimieren<br />

sowie ein Maximum an Versorgungssicherheit<br />

sicher zu stellen.<br />

Dies schließt integrierte Planungsund<br />

Engineeringtools ebenso ein<br />

wie ein nahtloses Zusammenspiel<br />

von Automatisierungs- und Antriebskomponenten.<br />

Ein weiterer<br />

Fokus des Messe<strong>auf</strong>tritts liegt <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Thema Smart Water – intelligente<br />

Lösungen <strong>auf</strong> Basis von Industriesoftware.<br />

Hier zeigt Siemens<br />

mit <strong>dem</strong> Water Management System<br />

SIWA eine modulare Anwendung,<br />

mit der die Betriebsweise<br />

von <strong>Wasser</strong>netzen optimiert sowie<br />

Kanalsysteme und <strong>Abwasser</strong>ströme<br />

intelligent gesteuert werden können.<br />

Ebenso lassen sich über die<br />

entsprechenden Softwaremodule<br />

Leckagen in <strong>Wasser</strong>transportsystemen<br />

und <strong>Wasser</strong>verteilnetzen identifizieren<br />

und komplexe Rohrleitungssysteme<br />

computergeschützt<br />

simulieren.<br />

Effiziente <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

beginnt bereits bei der<br />

Planung. Mit der sogenannten Consultant<br />

DVD stellt Siemens <strong>auf</strong> der<br />

IFAT ein umfangreiches Planungstool<br />

vor, das über vorgefertigte Ausschreibungstextmodule,<br />

Handbücher,<br />

Produktinformationen und<br />

Quicklinks verfügt. Anlagenplaner<br />

werden damit wirkungsvoll in allen<br />

Planungsphasen für Anlagen der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft unterstützt. Darüber<br />

hinaus zeigt Siemens, wie sich<br />

mit integriertem Engineering Arbeitsabläufe<br />

effizient parallelisieren,<br />

Siemens erweitert sein Motormanagement-System Simocode pro um eine neue Gerätereihe<br />

der Einstiegsklasse. Simocode pro S bietet häufig benötigte Schutz-, Steuerungs- und<br />

Überwachungsfunktionen zu einem attraktiven Preis in einem Grundgerät und einem<br />

optionalen Multifunktionsmodul. © www.siemens.com/presse<br />

Kosten senken und Ressourcen sparen<br />

lassen. Über die Engineeringund<br />

Datenplattform COMOS sowie<br />

das Prozessleitsystem Simatic PCS7<br />

wird über die Planungs- und Engineeringphase<br />

bis hin zur Betriebsphase<br />

eine zentrale Datenhaltung<br />

für Anlagenplaner und -betreiber<br />

ermöglicht. Dies erlaubt ein effizientes<br />

ganzheitliches Anlagenmanagement<br />

über den gesamten<br />

Lebenszyklus einer Industrieanlage,<br />

sodass Markteinführungszeiten verkürzt,<br />

Kosten gespart und die Qualität<br />

gesteigert werden können.<br />

„Making things right“ in der <strong>Wasser</strong>-<br />

und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft bedeutet<br />

auch, Anlagen sowie <strong>Wasser</strong>und<br />

<strong>Abwasser</strong>netze intelligent zu<br />

managen. So zeigt Siemens <strong>auf</strong> der<br />

Messe das modulare Water Management<br />

System SIWA für Pipelines,<br />

Trink- und <strong>Abwasser</strong>netze. Diese<br />

Smart Water-Lösung basiert <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Prozessleitsystem Simatic PCS<br />

7 und beinhaltet Softwaremodule,<br />

die flexibel miteinander kombinierbar<br />

sind. Je nach Anforderungen<br />

des Betriebes unterstützen diese<br />

den Betreiber dabei, den Anlagenbetrieb<br />

zu optimieren, Leckagen zu<br />

erkennen und zu lokalisieren sowie<br />

eine dynamische Simulation von<br />

Rohrleitungssystemen durchzuführen.<br />

Dabei kann mithilfe von effizienten<br />

Fahrplänen für Pumpen, Behälter<br />

und <strong>Wasser</strong>werken der Betrieb<br />

von <strong>Wasser</strong>netzen optimal<br />

ausgelegt werden. Durch die computergestützte<br />

Simulation des hydraulischen<br />

Verhaltens im <strong>Wasser</strong>versorgungssystem<br />

wiederum lassen<br />

sich komplexe Wechselwirkungen<br />

innerhalb des Netzes untersuchen.<br />

Auch für Betreiber von Kanalnetzen<br />

und Kläranlagen sind Softwaremodule<br />

vorhanden, die eine Steuerung<br />

des Kanalsystems und eine Regelung<br />

der <strong>Abwasser</strong>ströme ermöglichen,<br />

sodass Kläranlagen gleichmäßiger<br />

ausgelastet werden.<br />

April 2014<br />

386 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Neben intelligenten Automatisierungs-<br />

und Softwarelösungen ist<br />

für einen wirtschaftlichen Betrieb<br />

von <strong>Wasser</strong>anlagen ebenso energieeffiziente<br />

und zuverlässige Antriebstechnik<br />

gefragt. Im Rahmen<br />

seines IFAT-Mess<strong>auf</strong>tritts zeigt Siemens<br />

deshalb unter <strong>dem</strong> Stichwort<br />

„Integrated Drive Systems“ das Potenzial<br />

von integrierten Antriebssystemen<br />

<strong>auf</strong>. So lässt sich durch<br />

das Zusammenspiel des neuen<br />

Umrichter-Schrankgeräts Sinamics<br />

G120P Cabinet mit Simotics-Motoren<br />

ein überaus wirtschaftlicher<br />

Betrieb von Pumpenparks erzielen.<br />

Durch die optimale Abstimmung<br />

der Komponenten erreicht das Gesamtsystem<br />

einen Wirkungsgrad<br />

von 98 Prozent. Integrierte Energiesparfunktionen<br />

des Umrichters tragen<br />

außer<strong>dem</strong> zu einer hohen Energieeffizienz<br />

bei. Über applikationsspezifische<br />

Funktionalitäten wiederum<br />

lassen sich unter anderem die<br />

Antriebsdrehzahl in Abhängigkeit<br />

von Prozessgrößen wie Temperatur,<br />

Druck, Durchfluss und Luftqualität<br />

kontrollieren, zusätzliche Pumpen<br />

ein- und ausschalten sowie mechanische<br />

Resonanzen und damit Schäden<br />

im Rohrsystem vermeiden.<br />

Da sich Anlagenstillstände in der<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>industrie als<br />

äußerst kostenintensiv erweisen,<br />

zeigt Siemens <strong>auf</strong> der IFAT ebenso<br />

Lösungen, die zu einer hohen Verfügbarkeit<br />

beitragen. Dazu gehört<br />

unter anderem das modular <strong>auf</strong>gebaute<br />

Motormanagementsystem<br />

Simocode pro S für Niederspannungsmotoren.<br />

Es überwacht alle<br />

wichtigen Leistungsparameter und<br />

schaltet bei Überlast oder Kurzschlüssen<br />

die angeschlossenen<br />

Motoren sicher ab. Dadurch wird<br />

die Prozessführungsqualität erhöht<br />

Mit der neuen Version 10.1 der Softwarelösung Comos weitet die Siemens-Division Indus try<br />

Automation ihr Industriesoftwareangebot für die Prozessindustrie im Bereich der An lagenplanung<br />

und des Anlagenmanagements aus. Die Comos Enterprise Platform für effiziente<br />

und gewerkeübergreifende Zusammenarbeit wurde um die neue Comos-Industriedatenbank<br />

(Comos iDB) weiterentwickelt. Sie ist <strong>auf</strong> branchenspezifische Anforderungen<br />

unterschiedlichster Industrien ausgelegt. Neue Projekte lassen sich einfach und schnell<br />

installieren, da weniger kundenspezifische Anpassungen erforderlich sind. Die Comos<br />

Enterprise Platform ermöglicht auch bei wachsender Menge an Projektdaten eine schnelle<br />

Datenbearbeitung und sichere Datenverwaltung. © www.siemens.com/presse<br />

und die Kosten durch geringere<br />

Stillstandzeiten reduziert. Darüber<br />

hinaus sind <strong>Wasser</strong>anlagen häufig<br />

durch eine dezentrale Struktur mit<br />

zahlreichen Außenstationen gekennzeichnet.<br />

Diese Außenstationen<br />

können mithilfe der Fernwirktechnik<br />

wie sie Siemens <strong>auf</strong> der Messe<br />

mit WinCC und PCS 7-Telecontrol<br />

zeigt, an das zentrale Prozessvisualisierungssystem<br />

angebunden werden.<br />

Je nach den individuellen Anforderungen<br />

der Betreiber lässt sich<br />

das System flexibel konfigurieren<br />

und ermöglicht es, alle Informationen<br />

der Außenstationen einzubeziehen.<br />

Dies schafft Transparenz und ist eine<br />

Voraussetzung zur Optimierung der<br />

Gesamtanlage. Die Folgen sind eine<br />

deutliche Reduzierung der Kosten<br />

für Installation, Inbetriebnahme und<br />

Wartung.<br />

Kontakt:<br />

Siemens AG,<br />

D-90475 Nürnberg,<br />

www.siemens.com<br />

Halle A1, Stand 530<br />

Trinkwasserbehälter<br />

Ultra-Clean mit Überdruck<br />

Terminabsprache Herr Risse 0172 5273734 • IFAT München 05.-09. Mai 2014<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 387


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

VACON erstmals <strong>auf</strong> der IFAT<br />

Der finnische Wechselrichterhersteller präsentiert Produkthighlights wie den flüssiggekühlten<br />

Frequenzumrichter NXP sowie den Universalumrichter VACON 100.<br />

Universalumrichter VACON 100. © Vacon GmbH<br />

Der flüssiggekühlte Frequenzumrichter<br />

NXP mit integrierter<br />

Pumpenfunktion ist das Synonym<br />

für Hochleistungsumrichter an Orten,<br />

an denen die Luftkühlung<br />

schwierig beziehungsweise der<br />

Platz begrenzt ist. Er garantiert einen<br />

hochgradigen Schutz in anspruchsvollen<br />

Umgebungen. Luftschächte<br />

sind nicht nötig. Das Leistungs-Größen-Verhältnis<br />

des NXP<br />

zählt zu den Besten und ermöglicht<br />

eine Vielfalt an Kombinationen. Der<br />

NXP mit einem Leistungsbereich<br />

von 7,5 kW bis 5,3 MW spart Zeit und<br />

Kosten. Denn ein zusätzliches Softwareengineering<br />

ist nicht erforderlich.<br />

Auch große Klimatisierungssysteme<br />

werden nicht benötigt.<br />

VACON 100 ist ein Universalumrichter,<br />

der seinem Namen alle Ehre<br />

macht und bei Hunderten von verschiedenen<br />

Anwendungen eingesetzt<br />

werden kann. Er ist einfach zu<br />

bedienen und instand zu halten. Ein<br />

eingebautes Ethernet garantiert eine<br />

einfache Integration in die Werksautomation.<br />

Auch der Betrieb aus<br />

der Ferne ist dank VACON live jederzeit<br />

möglich.<br />

Kontakt:<br />

Vacon GmbH,<br />

Gladbecker Straße 425, D-45329 Essen,<br />

Tel. (0201) 80670-0, Fax (0201) 80670-99,<br />

E-Mail: vacon@vacon.de, www.vacon.com<br />

Halle A6, Stand 503<br />

Mitsubishi Electric mit speziellen Lösungen<br />

für die <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

Mitsubishi Electric und ME-Automation Projects<br />

präsentieren <strong>auf</strong> der IFAT viele Neuheiten, darunter<br />

Lösungen zur Energie einsparung beim Betrieb von<br />

Pumpen mithilfe der neuen Frequenzumrichter­<br />

Generation FR-A800.<br />

Auf der IFAT präsentiert Mitsubishi<br />

Electric zusammen mit seinem<br />

Tochterunternehmen ME-Automation<br />

Projects GmbH (ehem. KH-Automation<br />

Projects) eine Reihe von Neuheiten<br />

rund um den <strong>Wasser</strong>markt.<br />

Ein Fokus des Messe<strong>auf</strong>tritts liegt<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Leitsystem PMSXpro, das am<br />

Stand anschaulich von der Bedienung<br />

bis zum Engineering dargestellt wird.<br />

Uwe Siebert, Leiter Marketing der ME-<br />

Automation Projects GmbH, erklärt:<br />

„Das durchgängige Leitsystem PMSXpro<br />

von ME-Automation Projects ist<br />

mittlerweile fester Bestandteil des<br />

Mitsubishi Electric Portfolios. Damit<br />

ist Mitsubishi Electric in der Lage,<br />

komplette EMSR-Projekte (EMSR:<br />

Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik)<br />

zu realisieren und mit eigener,<br />

im Markt bewährter Leittechnik<br />

auszustatten. PMSXpro ist beispielsweise<br />

in den Kläranlagen in<br />

Hamburg, Nürnberg, Stuttgart und<br />

Düsseldorf Nord sehr erfolgreich im<br />

Einsatz.“<br />

Im Mittelpunkt stehen außer<strong>dem</strong><br />

Lösungen zur Energieeinsparung<br />

beim Betrieb von Pumpen mithilfe<br />

der neuen Frequenzumrichter-Generation<br />

FR-A800 von Mitsubishi<br />

Electric sowie Energiemanagement-<br />

Lösungen, die für Stromkosteneinsparung<br />

bei Verbrauchsspitzen sorgen.<br />

Hinzu kommen Produkte zur<br />

Zustandsüberwachung von Pumpen<br />

und Motoren zwecks Früh erkennung<br />

z. B. von mechanischem Verschleiß.<br />

Kontakt:<br />

Mitsubishi Electric Europe,<br />

Niederlassung Deutschland,<br />

Gothaer Straße 8, D-40880 Ratingen,<br />

Tel. (02102) 486-0, Fax (02102) 486-1120,<br />

E-Mail: pr@meg.mee.com,<br />

www.mitsubishielectric.com<br />

Halle A5, Stand 425/524<br />

April 2014<br />

388 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Elektronisches Differenzdrucksystem<br />

zur Füllstandmessung<br />

Sicherheit bei korrosiven und abrasiven Medien mit der<br />

Keramikmesszelle im Deltabar FMD71<br />

Endress+Hauser erweitert sein<br />

bestehendes elektronisches Differenzdruckportfolio<br />

um den Deltabar<br />

FMD71. Dieser ist mit einer Keramikmesszelle<br />

ausgestattet, die es<br />

ermöglicht, den Füllstand von abrasiven<br />

und korrosiven Medien zu<br />

messen. Zu<strong>dem</strong> ist die Keramikmesszelle<br />

vollkommen vakuumfest<br />

und somit bestens geeignet, in Vakuumanwendungen<br />

zuverlässige<br />

Messergebnisse zu liefern. Ein weiterer<br />

Vorteil der Keramikmesszelle<br />

ist die Selbstüberprüfung, d. h. die<br />

Messzelle erkennt sofort, wenn sie<br />

beschädigt ist und meldet dies. Bei<br />

einer Konfiguration mit hygienischen<br />

Anschlüssen wird <strong>dem</strong> Deltabar<br />

FMD71 zu<strong>dem</strong> eine besonders<br />

kondensatfeste Keramikmesszelle<br />

eingesetzt.<br />

Mit diesen Vorteilen kommt die<br />

keramische Messzelle besonders in<br />

den Branchen Chemie, Lebensmittel<br />

und Pharma zur Geltung.<br />

Typische Anwendungen sind Füllstand-,<br />

Masse- oder Volumenmessungen<br />

von Flüssigkeiten in<br />

drucküberlagerten Behältern, Vakuumtanks,<br />

Reaktoren und Destillationskolonnen.<br />

Der Deltabar FMD71 bringt die<br />

typischen Vorteile eines elektronischen<br />

Messsystems zur Füllstandmessung<br />

mit sich. Durch den<br />

Der Deltabar<br />

FMD71 ist mit<br />

einer vollkommen<br />

vakuumfesten<br />

Keramikmess zelle<br />

ausgestattet und<br />

liefert in Vakuumanwendungen<br />

zuverlässige<br />

Messergebnisse.<br />

Verzicht <strong>auf</strong> Kapillare und Impulsleitungen<br />

ist die Füllstandmessung<br />

sehr zuverlässig und bietet eine<br />

hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.<br />

Zu<strong>dem</strong> wird die Sicherheit<br />

erhöht, da keine Leckagen mehr<br />

entstehen können. Messtechnische<br />

Probleme durch Vereisung, Verstopfung<br />

oder Kondensation treten<br />

nicht mehr <strong>auf</strong>. Die einfache Montage,<br />

kostengünstige Installation und<br />

der geringe Aufwand für Wartung<br />

und Instandhaltung machen das<br />

elektronische Differenzdrucksystem<br />

besonders kosteneffizient.<br />

Kontakt:<br />

Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />

Colmarer Straße 6, D-79576 Weil am Rhein,<br />

Tel. (07621) 975-01, Fax (07621) 975-555,<br />

E-Mail: info@de.endress.com,<br />

www.de.endress.com<br />

Halle A5, Stand 435/534<br />

Halle B3, Stand 171/270<br />

Trinkwasserbehälter<br />

aus GFK<br />

• Variable Durchmesser bis DN 3000<br />

• Mit oder ohne integrierter Bedienund<br />

Schieberkammer<br />

• Parallel angeordnete Behälter<br />

• Gleichbleibende Trinkwasserqualität<br />

• Korrosionsbeständiges Material<br />

• Komplettlösung<br />

Besuchen Sie uns<br />

<strong>auf</strong> der IFAT!<br />

Halle B6, Stand 323/420<br />

• Individuelle Fertigteilbauweise<br />

• Nachträglich erweiterbar<br />

AMITECH Germany GmbH<br />

Am Fuchsloch 19 · 04720 Mochau<br />

Tel.: + 49 34 31 71 82 - 0 · Fax: + 49 34 31 70 23 24<br />

info@amitech-germany.de · www.amitech-germany.de<br />

A Member of the Group<br />

Weitere Informationen unter www.amiantit.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 389


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Smart gelöst<br />

Das neue wireless M-Bus-Funksystem von ZENNER ermöglicht die exakte Fernablesung von <strong>Wasser</strong>zählern,<br />

Wärmezählern und anderen Messgeräten.<br />

EDC-Funkmodul.<br />

Smarte und innovative Technologien<br />

zur Zählerdatenerfassung,<br />

-auswertung und -verarbeitung<br />

sind in der <strong>Wasser</strong>- und Energiemesstechnik<br />

längst ein Standard.<br />

Stadtwerke, Industrieunternehmen<br />

und Messdienste setzen zunehmend<br />

<strong>auf</strong> die zeit- und kostensparende<br />

Fernauslesung von Zählern.<br />

ZENNER hat jetzt ein neues wireless<br />

M-Bus-Funksystem entwickelt, mit<br />

<strong>dem</strong> sich <strong>Wasser</strong>- und Wärmezähler<br />

präzise aus der Ferne ablesen lassen.<br />

Herzstück des Funksystems, das<br />

den Namen „Opera“ trägt, ist im Hinblick<br />

<strong>auf</strong> die <strong>Wasser</strong>zähler das neu<br />

entwickelte EDC-Modul (Electronic<br />

Data Capture = elektronische Datenerfassung).<br />

Dieses Abtastmodul<br />

passt <strong>auf</strong> alle Trockenläufer-Zählwerke<br />

von ZENNER mit induktiv und<br />

rückwirkungsfrei (d. h. ohne Beeinflussung<br />

der Messgenauigkeit des<br />

Zählers) abtastbarer Modulatorscheibe.<br />

Neben den Einstrahlzählern<br />

ETKD und ETWD sind das derzeit<br />

die Mehrstrahlzähler MTKD und<br />

Alle Abbildungen: © ZENNER International GmbH & Co. KG<br />

MTWD sowie die neuen Ringkolbenzähler<br />

RTKD und RTKD-P.<br />

Das EDC-Modul wird <strong>auf</strong> den<br />

Zähler <strong>auf</strong>gesetzt, tastet die Modulatorscheibe<br />

ab und überträgt den<br />

so ermittelten exakten Stand des<br />

Rollenzählwerks über Funk via wireless<br />

M-Bus. Dabei erkennt die Elektronik,<br />

wie oft und in welche Richtung<br />

sich die Modulatorscheibe des<br />

Zählwerks bei durchfließen<strong>dem</strong><br />

<strong>Wasser</strong> dreht. So kann das EDC-Modul<br />

auch rückwärts l<strong>auf</strong>ende Zähler<br />

registrieren und falsch eingebaute<br />

Zähler erkennen. Beim neuen ZEN-<br />

NER-Energiezähler für Wärme und<br />

Kälte „zelsius C5“ ist das wireless M-<br />

Bus Modul bereits integriert.<br />

Besteht bei einem Kunden, der<br />

das neue wireless M-Bus-Funksystem<br />

einführen will, bereits ein Bestand<br />

an installierten Zählern, hat<br />

ZENNER auch hierfür entsprechende<br />

Lösungen entwickelt. „Bereits<br />

vorhandene impulsvorbereitete<br />

Zäh ler lassen sich unkompliziert<br />

über ein entsprechendes Splitt-Modul<br />

(Pulse data capture) in das wireless<br />

M-Bus-Funksystem integrieren.<br />

So machen wir quasi aus je<strong>dem</strong><br />

Zähler einen smarten Zähler“, erklärt<br />

Thomas Buchholz, Leiter Marketing<br />

und Produktmanager Systemtechnik<br />

bei ZENNER.<br />

Datensicherheit garantiert<br />

Das mobile Funksystem arbeitet<br />

mit unidirektionaler Datenübertragung.<br />

Die Messgeräte senden in<br />

bestimmten Intervallen eigenständig<br />

ein Datenprotokoll. Die Funkprotokolle<br />

sind aus Gründen der<br />

Datensicherheit nach neuestem<br />

technischem Stand verschlüsselt.<br />

Ringkolbenzähler mit EDC-Funkmodul.<br />

Dank OMS einfache Einbindung<br />

in intelligente Netze<br />

Speziell für den europäischen<br />

Markt hat ZENNER das EDC-Funkmodul<br />

nach <strong>dem</strong> europäischen<br />

Standard OMS (Open-Metering-System)<br />

entwickelt. Für die Betreiber<br />

von Messstellen ist das ein wichtiger<br />

Aspekt, der die Messtechnik zukunftsfähig<br />

macht und für Investitionssicherheit<br />

sorgt. OMS regelt<br />

die Einbindung batteriebetriebener<br />

Funkwasser- und Wärmezähler in<br />

Smart-Metering-Systeme. Alle OMS-<br />

Zähler sind unabhängig vom Hersteller<br />

mit Smart Meter Gateways<br />

kompatibel. So lassen sich OMS-<br />

Zähler einfach in das neue wireless<br />

M-Bus-Funksystem von ZENNER<br />

einbinden.<br />

Kontakt:<br />

ZENNER International GmbH & Co. KG,<br />

Römerstadt 6,<br />

D-66121 Saarbrücken,<br />

Tel. (0681) 99676-30,<br />

Fax (0681) 99 676-3100,<br />

E-Mail: info@zenner.com,<br />

www.zenner.com<br />

Halle A5, Stand 512<br />

April 2014<br />

390 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Höhere Genauigkeit bei schwierigen<br />

Messbedingungen<br />

NIVUS GmbH forscht in der Echtzeitdurchfluss­ Modellierung<br />

mithilfe von Geschwindigkeitsprofil messungen nach<br />

Störungen in offenen Gerinnen<br />

Der Messtechnikspezialist für<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>systeme<br />

hat eine Doktorarbeit in Auftrag gegeben,<br />

um Problemstellungen aus<br />

der Praxis in Zukunft noch besser<br />

begegnen zu können. Die Ergebnisse<br />

der Doktorarbeit wurden jetzt der<br />

Öffentlichkeit präsentiert. Gemeinsam<br />

mit der Universität Straßburg hat<br />

Dr.-Ing. Laurent Solliec das Fließ- und<br />

Strömungsverhalten von <strong>Wasser</strong> in<br />

offenen Kanälen und Gerinnen nach<br />

Störungen untersucht. Der Fokus lag<br />

bei der effizienten Erfassung der<br />

genauen lokalen Geschwindigkeiten,<br />

um eine höhere Genauigkeit in der<br />

Durchflussmessung zu erzielen.<br />

Die vorliegende Doktorarbeit<br />

konzentriert sich <strong>auf</strong>grund der<br />

geforderten Messgenauigkeit <strong>auf</strong><br />

Geschwindigkeitsprofilmessungen<br />

mittels Kreuzkorrelations-Technologie<br />

<strong>auf</strong> Ultraschallbasis. Das Ziel<br />

war die Erstellung eines genauen<br />

mathematischen Echtzeitmodells,<br />

um aus den gemessenen lokalen<br />

Geschwindigkeiten bei teilgefüllten<br />

Kanälen mit Störungen die reale<br />

mittlere Geschwindigkeit zu berechnen.<br />

Durch bauliche Gegebenheiten<br />

ist es in der Praxis oft nicht möglich,<br />

die notwendigen Beruhigungsstrecken<br />

einzuhalten, um ein optimales<br />

Fließprofil zu erhalten. Dadurch<br />

sind Messungen häufig an<br />

Stellen notwendig, die durch Gerinnebögen<br />

oder seitliche Zuläufe<br />

beeinträchtigt werden. Bisher wurde<br />

die Genauigkeit dieser Messstellen<br />

beispielsweise durch teure bauliche<br />

Maßnahmen kompensiert. Mit <strong>dem</strong><br />

neuen hydraulischen Ansatz können<br />

künftig bei hoher Genauigkeit<br />

Kosteneinsparungen erzielt werden.<br />

Damit ermöglichen die Ergebnisse<br />

der Doktorarbeit genauere und effizientere<br />

Durchflussmessungen für<br />

künftige Messgerätegenerationen.<br />

Kontakt:<br />

NIVUS GmbH,<br />

Herbert Gauderer,<br />

Im Täle 2,<br />

D-75031 Eppingen,<br />

Tel. (07262) 9191-834,<br />

Fax (07262) 9191-999,<br />

E-Mail: info@nivus.com, www.nivus.de<br />

Halle A5, Stand 235/334<br />

<strong>Wasser</strong><br />

Analytik<br />

05.05 - 09.05 • Halle A5 • Stand 333<br />

Floc-Tester<br />

■ Stufenlos regelbare<br />

Rührgeschwindigkeit<br />

für das Labor und den<br />

mobilen Einsatz<br />

■ Für verschiedene<br />

Applikationen,<br />

z.B. Prüfung der Wirksamkeit<br />

von Flockungs- bzw.<br />

Fällungsmitteln<br />

AQUALYTIC ®<br />

Schleefstraße 12<br />

44287 Dortmund<br />

Tel. (+49)231/94510-755<br />

Fax (+49)231/94510-750<br />

www.aqualytic.de<br />

verk<strong>auf</strong>@aqualytic.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 391<br />

anzeige_floctester_hoch_56x250_de.indd 1 28.03.14 14:32


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Messgeräte zur Beurteilung und Verbesserung<br />

von Qualitätsparametern<br />

Die BTG Instruments GmbH stellt<br />

<strong>auf</strong> der Messe transportable<br />

Messgeräte zur Beurteilung und Verbesserung<br />

von Qualitätsparametern<br />

für Industrieanwendungen und Forschung<br />

aus. Der Particle Charge Detector<br />

(PCD) misst Strömungspotenziale<br />

kolloidal gelöster Substanzen in<br />

wässrigen Proben. Hiermit können<br />

Produkte charakterisiert und prozessabhängig<br />

ausgewählt werden. Als<br />

innovative Messapparatur ermöglicht<br />

das Drainage Freeness Retention<br />

(DFR) Gerät die Simulation von<br />

<strong>Abwasser</strong>behandlungen, um insbesondere<br />

die Schlammentwässerung<br />

zu optimieren.<br />

BTG Instruments ist ein führender<br />

Hersteller von Produkten für die Papier-<br />

und Zellstoffindustrie, diese finden<br />

aber auch zunehmend Einsatz in der<br />

Umwelt- und Lebensmitteltechnik sowie<br />

der chemischen Zuliefererindustrie.<br />

Das Produktportfolio umfasst Laborgeräte<br />

zur Qualitätskontrolle sowie<br />

Sensoren und Analysatoren für die<br />

kontinuierliche Messung im Prozess.<br />

Kontakt:<br />

BTG Instruments GmbH,<br />

Arzbergerstraße 10, D-82211 Herrsching,<br />

Tel. (08152) 9312-0, Fax (08152) 9312-900,<br />

E-Mail: instruments@btg.com, www.btg.com<br />

Halle A3, Stand 534<br />

Mütek DFR-05 Drainage Freeness<br />

Retention.<br />

Optische Trübungsmessung mit <strong>dem</strong> Sensor<br />

JUMO ecoLine NTU<br />

Die Trübungsmessung nach DIN<br />

EN ISO 7027 ist ein effizientes<br />

und weitverbreitetes Messverfahren<br />

zur Qualitätskontrolle und Gütebestimmung<br />

insbesondere von Wässern<br />

mit geringer bis mittlerer Trübung.<br />

Mit <strong>dem</strong> optischen Trübungssensor<br />

ecoLine NTU bietet JUMO<br />

jetzt ein solches Verfahren an. Der<br />

Spezialist für Mess- und Regeltechnik<br />

erweitert damit sein Programm an<br />

Mit <strong>dem</strong> Sensor ecoLine NTU bietet JUMO erstmals<br />

einen Sensor zur Trübungsmessung an.<br />

Sensoren für die Flüssigkeitsanalyse<br />

um eine neue Messgröße und baut<br />

gleichzeitig das Angebot an optischen<br />

und digitalen Messverfahren aus.<br />

Das Messprinzip des JUMO eco-<br />

Line NTU basiert <strong>auf</strong> einer Infrarotlichtmessung<br />

nach <strong>dem</strong> 90°-Streulichtprinzip.<br />

Durch die Trübungsmessung<br />

bei einer Wellenlänge von<br />

880 nm und einem Messbereich von<br />

0 bis 4000 NTU ist der Sensor für die<br />

Anwendung in vielfältigen Bereichen<br />

geeignet. Trinkwasserüberwachung,<br />

kommunale und industrielle<br />

<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung, <strong>Abwasser</strong>endkontrolle,<br />

Gewässer-Monitoring<br />

oder der Einsatz in Fischzuchtbetrieben<br />

sind nur einige Beispiele.<br />

Der Sensor ist für Einsatztemperaturen<br />

von 0 bis 50 °C geeignet.<br />

Das Sensorgehäuse besteht aus PVC<br />

und zeichnet sich durch eine schlanke<br />

und robuste Bauweise aus. Die<br />

Speicherung der Kalibrierdaten und<br />

die Kalibrierhistorie erfolgen in der<br />

implementierten Elektronik. Das ermöglicht<br />

einen schnellen Einsatz<br />

ohne ständige Rekalibrierung. Als<br />

Zubehör sind sowohl Eintauch- als<br />

auch Durchflussarmaturen erhältlich.<br />

Der JUMO ecoLine NTU wird<br />

über die digitale Schnittstelle RS485<br />

an das Anzeigegerät/Regler JUMO<br />

AQUIS 500 RS angeschlossen und ist<br />

so als komplette Messeinheit vor Ort<br />

einsatzfähig. Der JUMO AQUIS 500 RS<br />

verfügt zu<strong>dem</strong> über je zwei Analogund<br />

Schaltausgänge und eignet sich<br />

somit sehr gut zur Anbindung an<br />

übergeordnete Systeme. Klartext-<br />

Anzeigen im Display erleichtern<br />

die Bedienung, eine Hintergrundbeleuchtung<br />

erlaubt das Ablesen auch<br />

bei ungünstigen Lichtverhältnissen.<br />

Kontakt:<br />

JUMO GmbH & Co. KG,<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1, D-36039 Fulda,<br />

E-Mail: mail@jumo.net, www.jumo.net<br />

Halle A5, Stand 327<br />

April 2014<br />

392 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Viega Geopress-Anbohrarmatur:<br />

schnell, sicher, wirtschaftlich.<br />

Halle A4, Stand 343/444<br />

Viega. Eine Idee besser ! Endlich eine Anbohrarmatur, die Ihnen witterungsunabhängiges Arbeiten ermöglicht. Die Geopress-<br />

Anbohrarmatur für Gas- und <strong>Wasser</strong>-Hausanschlüsse lässt sich dank der Viega Presstechnik ebenso schnell wie sicher verarbeiten<br />

und dank Traceability Code zurückverfolgen. Mehr Informationen: Technische Beratung Telefon +49 2722 61-1100 · www.viega.de<br />

Gas-Hausanschluss<br />

<strong>Wasser</strong>-Hausanschluss<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 393


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

NANOCOLOR® Analysensystem zur schnellen<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>analytik<br />

Thermoblock NANOCOLOR ® VARIO C2: konstante Aufschlussbedingungen, maximale<br />

Sicherheit für den Anwender.<br />

NANOCOLOR ® Reagenzien sind analytische Reagenzien<br />

für die Routineanalytik, Eigenüberwachung<br />

und Betriebsanalytik.<br />

Kontakt:<br />

MACHEREY-NAGEL<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Postfach 10 13 52,<br />

D-52313 Düren<br />

Tel. (02421) 969-0,<br />

Fax (02421) 969-199,<br />

E-Mail:<br />

sales@mn-net.com,<br />

www.mn-net.com<br />

Halle A5,<br />

Stand 223/322<br />

MACHEREY-NAGEL bietet ein<br />

breites Spektrum von Produkten<br />

aus den Bereichen Filtrieren &<br />

Testen, <strong>Wasser</strong>analytik, Chromatographie<br />

und Bioanalytik und steht<br />

dabei für hohe Qualität, Innovation<br />

und Zuverlässigkeit in der molekularbiologischen<br />

und chemischen<br />

Analytik. Besonders als Spezialist für<br />

<strong>Wasser</strong>analytik hat sich das weltweit<br />

tätige Familienunternehmen<br />

als einer der führenden Hersteller<br />

etabliert. Mit <strong>dem</strong> NANOCOLOR®<br />

Analysensystem bietet das Unternehmen<br />

<strong>dem</strong> Anwender von der<br />

Probenvorbereitung bis zur Messung<br />

komplette Lösungen für eine<br />

schnelle und zuverlässige <strong>Wasser</strong>und<br />

<strong>Abwasser</strong>analytik.<br />

Das NANOCOLOR® Analysensystem<br />

umfasst hochwertige Photometer<br />

und Thermoblöcke, Rundund<br />

Rechteckküvettenteste, Sonderchemikalien,<br />

umfangreiches<br />

Analysenzubehör, ein System zur<br />

analytischen Qualitätssicherung sowie<br />

zahlreiche Serviceleistungen.<br />

NANOCOLOR® Reagenzien sind<br />

analytische Reagenzien für die Routineanalytik,<br />

Eigenüberwachung<br />

und Betriebsanalytik, welche durch<br />

ihre besonders einfache Handhabung<br />

bestechen. Die genaue und<br />

praktische Vordosierung gewährt<br />

<strong>dem</strong> Anwender gleichzeitig eine<br />

höchste Mess- und Arbeitssicherheit.<br />

Ausgewertet werden alle NANO-<br />

COLOR® Teste <strong>auf</strong> den NANOCO-<br />

LOR® Photometern, z. B. mit <strong>dem</strong><br />

Spektralphotometer NANOCOLOR®<br />

VIS oder <strong>dem</strong> neuen NANOCOLOR®<br />

UV/VIS II. Alle NANOCOLOR® Photometer<br />

sind einfach zu bedienen und<br />

überzeugen durch eine klare und<br />

übersichtliche Benutzerführung.<br />

Die NANOCOLOR® Barcode Technologie<br />

(NBT) ermöglicht durch die<br />

vollautomatische Blitz-Küvettenerkennung<br />

eine einfache und schnelle<br />

Routineanalytik. Der Aufruf der<br />

Testmethode, die Messung und die<br />

Speicherung des Messergebnisses<br />

erfolgen automatisch ohne weiteren<br />

Tastendruck. NANOCOLOR®<br />

Photometer können über modernste<br />

Schnittstellen und den Computer<br />

in kürzester Zeit mit neuen Testen<br />

und Methoden aktualisiert werden.<br />

Neben vorprogrammierten Testen<br />

und photometrischen Basisfunktionen<br />

können <strong>auf</strong> den Spektralphotometern<br />

sogar DIN-konforme Trübungsmessungen,<br />

Farbmessungen,<br />

brautechnische Analysenmethoden<br />

sowie enzymatische Messungen<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Thermoblöcke NANOCOLOR®<br />

VARIO 4, NANOCOLOR® VARIO C2<br />

und NANOCOLOR® VARIO HC ermöglichen<br />

<strong>dem</strong> Anwender eine schnelle<br />

und sichere Durchführung aller in<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>analytik<br />

erforderlichen Proben<strong>auf</strong>schlüsse.<br />

Standardprogramme für Routine<strong>auf</strong>schlüsse,<br />

wie z. B. für CSB, TOC, gesamt-Stickstoff,<br />

gesamt-Phosphor<br />

und Metalle sind in den Thermoblöcken<br />

vorprogrammiert und helfen<br />

<strong>dem</strong> Anwender, Fehler zu vermeiden.<br />

Das einzigartige NANOCOLOR®<br />

T-Set ist ein elektronischer Thermofühler,<br />

der zur Temperaturkontrolle<br />

und automatischen Kalibrierung aller<br />

Thermoblöcke geeignet ist. Zur<br />

internen Qualitätskontrolle können<br />

die Thermoblöcke mit <strong>dem</strong> NANO-<br />

COLOR® T-Set eigenständig vom Anwender<br />

überprüft werden.<br />

Mit NANOCONTROL bietet MA-<br />

CHEREY-NAGEL ein innovatives System<br />

für die analytische Qualitätskontrolle.<br />

Dies beinhaltet u. a. Einzelund<br />

Multistandards, die für spezielle<br />

Anwendungsgebiete entwickelt<br />

wurden. Der regelmäßige Gebrauch<br />

von NANOCONTROL Standards<br />

führt zu einem objektiven Beweis<br />

der Genauigkeit der photometrischen<br />

Analytik und bestätigt <strong>dem</strong><br />

Anwender die Verlässlichkeit der erzielten<br />

Messergebnisse.<br />

Das NANOCOLOR® System für<br />

die photometrische <strong>Wasser</strong>analytik<br />

und das NANOCONTROL System für<br />

die analytische Qualitätssicherung<br />

stehen für die zukunftsorientierte<br />

Kombination von sicherer <strong>Wasser</strong>analytik<br />

und vollständiger Qualitätskontrolle.<br />

April 2014<br />

394 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


INFORMATION & KOMMUNIKATION<br />

GASFACHLICHE &<br />

WASSERFACHLICHE<br />

AUSSPRACHETAGUNG<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

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JETZT<br />

VORMERKEN!<br />

2014 in Karlsruhe<br />

gat<br />

wat<br />

Gas-/<strong>Wasser</strong>-Fachmesse<br />

29.9<br />

30.9 1.10<br />

Mo Di Mi<br />

Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihren Besuch!<br />

Mit den kostenfreien Newslettern „watNews“ und<br />

„gatNews“ sind Sie immer <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> aktuellen Stand.<br />

Jetzt abonnieren!<br />

gatNews<br />

www.gat-dvgw.de/<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 395


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Neues von ProMinent<br />

ProMinent: Experts in Chem-Feed and Water Treatment<br />

Unter <strong>dem</strong> Claim „Experts in<br />

Chem-Feed and Water Treatment“<br />

beweist ProMinent <strong>auf</strong> der<br />

IFAT seine Kompetenz in den Bereichen<br />

Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und Prozess-/Kühlwasser.<br />

Auf <strong>dem</strong> Messestand<br />

verdeutlicht der Hersteller mit<br />

„Produkt-Inseln“ die unterschiedlichen<br />

Einsatzmöglichkeiten seiner<br />

Komponenten und Systeme.<br />

Auf unterschiedlichen Produkt-<br />

Inseln sind Magnet- und Motordosierpumpen,<br />

Dosierstationen,<br />

Mess- und Regelgeräte, Polymeransetz-<br />

und Dosieranlagen sowie Elektrolyse-<br />

und Chlordioxidanlagen zu<br />

sehen.<br />

Zur einfachen Zuordnung der<br />

Bereiche Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> sowie<br />

Prozess-/Kühlwasser sind die<br />

Inseln farblich differenziert und die<br />

Exponate entsprechend gekennzeichnet.<br />

Alle Komponenten, Systeme<br />

und Technologien können dadurch<br />

einfach und eindeutig den<br />

Modulare Dosierstationen, ausgestattet mit<br />

Motordosierpumpe Sigma.<br />

Bereichen zugeordnet werden, in<br />

denen sie zum Einsatz kommen.<br />

Mit seinen Verfahren wird ProMinent<br />

auch <strong>dem</strong> Minimierungsgebot<br />

der Trinkwasserverordnung gerecht:<br />

Das bedeutet beispielsweise<br />

eine chemikalienfreie <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />

durch Behandlung mit ultraviolettem<br />

Licht. Oder, sofern notwendig,<br />

mit einer Desinfektion mit<br />

möglichst geringem Einsatz von<br />

Chemikalien. Mit einer ProMaqua ®<br />

Chlordioxid- oder Elektrolyseanlage<br />

lässt sich das Desinfektionsmittel<br />

gemäß Trinkwasserverordnung vor<br />

Ort erzeugen.<br />

Wie flexibel die Einsatzmöglichkeiten<br />

seiner Dosiersysteme sind,<br />

beweist der Hersteller auch mit<br />

seinen plattenmontierten Dosiersystemen<br />

Dulcodos DSWa: Die<br />

Lösungen reichen von der Dosierung<br />

von Bioziden und Inhibitoren<br />

in Kühlwasser, der pH-Neutra lisation<br />

durch exakte Zugabe von<br />

Laugen und Säuren, der Entsalzung<br />

von Prozesswässern bis hin zur Dosierung<br />

von Fällmitteln (Eisen-III-<br />

Chlorid) zur <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Ausgestattet mit einer Membrandosierpumpe<br />

delta mit geregeltem<br />

Magnetantrieb Optodrive in Kombination<br />

mit <strong>dem</strong> Durchflussmess gerät<br />

Dulcoflow, gewährleisten die Stationen<br />

eine effiziente Chemi ka lienzugabe<br />

mit hoher Dosiergenauigkeit.<br />

Mit einem weiteren Exponat, einer<br />

Polymeransetz- und Dosierstation<br />

Polymore, lässt sich die Klärschlammentwässerung<br />

optimieren. Mit dieser<br />

Anlage können, in Kombination mit<br />

einem Big-Bag-Entleerungssystem für<br />

pulverförmige Polymere, Flockungsmittel<br />

sehr genau in gelöster Form<br />

zudosiert werden.<br />

Staubfreie Entleerung und<br />

hohe Dosiergenauigkeit<br />

In nahezu allen Bereichen der Industrie<br />

wird Schüttgut, sprich Granulate<br />

oder pulverförmige Stoffe,<br />

Mess- und Regelgerät DULCO­<br />

METER ® diaLog DACa.<br />

verarbeitet. Das Handling ist eine<br />

Herausforderung – es kann beispielsweise<br />

verklumpen oder Staub<br />

entwickeln. Mit seiner Big-Bag-<br />

Entleerungsstation in Kombination<br />

mit Multischneckendosierer gewährleistet<br />

ProMinent eine staubfreie<br />

Entleerung und eine genaue<br />

Dosierung des Schüttgutes.<br />

Tomal Big-Bag Entleererstationen<br />

sind für die Verwendung von<br />

Einweg- als auch von Mehrwegsäcken<br />

konstruiert. Die Entleerungseinrichtung<br />

dient zur Aufnahme<br />

und zur Entleerung eines Big Bag<br />

bis 1000 kg. Der Big Bag wird mithilfe<br />

des Hebekreuzes in das Gestell<br />

eingehängt.<br />

Die Entleerstation ist bei Einsatz<br />

von Einwegsäcken mit Pyramiden-<br />

Messer, bei Verwendung von Mehrwegsäcken<br />

mit einer Klappe ausgestattet.<br />

Der Big-Bag wird mithilfe<br />

eines Hebekreuzes in das Gestell<br />

eingehängt. Der Entleerungstrichter<br />

ist <strong>auf</strong> die verwendete Sackgröße<br />

abgestimmt. Eine spezielle Gummidichtung<br />

sorgt für eine minimale<br />

Staubentwicklung. Als Austragshilfe<br />

dient eine Rütteleinrichtung, die<br />

von <strong>dem</strong> Leerniveaumelder unter<br />

<strong>dem</strong> Ausl<strong>auf</strong> angesteuert wird. Der<br />

30 Liter Pulvervorlagebehälter dient<br />

zur Übergabe des Pulvers in eine<br />

Fördereinrichtung. In Kombination<br />

April 2014<br />

396 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

mit <strong>dem</strong> TOMAL Multischneckendosierer<br />

lassen sich frei- oder<br />

schwerfließende Schüttgüter entleeren<br />

und dosieren.<br />

Mit seiner einzigartigen Konstruktion<br />

ist der Tomal Multischneckendosierer<br />

hervorragend für die<br />

Dosierung von Pulvern und Granulaten<br />

geeignet. Die selbstreinigende<br />

Konstruktion gewährleistet eine sichere<br />

Siloentleerung mit einer großen,<br />

aktiven Einl<strong>auf</strong>fläche. Die Tomal<br />

Dosierer können in nahezu jeden<br />

Prozess integriert werden, egal ob<br />

kontinuierlich oder diskontinuierlich.<br />

Die volumetrischen Dosierer sind<br />

für eine sichere Siloentleerung mit<br />

gleichzeitiger hoher Dosiergenauigkeit<br />

für nahezu alle Feststoffe konzipiert.<br />

Er kann in Kombination mit<br />

Wiegetechnik zu einem gravimetrischen<br />

Dosiersystem ausgebaut<br />

werden. Dies bietet sich bei großen<br />

Schwankungen im Schüttgewicht an.<br />

Modulare Dosierstationen<br />

Die modular <strong>auf</strong>gebauten Dulcodos-<br />

Dosierstationen sind für die präzise<br />

Dosierung von Chemikalien und<br />

Zusatzstoffen geeignet.<br />

Dafür sorgt als Herzstück eine<br />

Motordosierpumpe Sigma. Sie arbeitet<br />

besonders sicher, hat eine Genauigkeit<br />

von besser als 2 % und kann<br />

mengen- und messwertabhängig,<br />

zeit- und pulsgesteuert dosieren.<br />

Die Stationen lassen sich an den<br />

individuellen Einsatzzweck anpassen.<br />

Der einheitliche modulare Aufbau<br />

aus Standardkomponenten macht’s<br />

möglich, verkürzt gleichzeitig die<br />

Lieferzeiten, auch von Ersatzteilen,<br />

und begrenzt die Kosten. Für die<br />

Rohre und die medienberührten Teile<br />

der Pumpen stehen verschiedene<br />

Werkstoffe zur Wahl.<br />

Basis-Ausführung oder<br />

Vollausstattung<br />

Bereits die Basis-Ausführung ist<br />

komfortabel ausgestattet und bietet<br />

Überstrom- und Rückschlagventile,<br />

dazu einen Spülanschluss, der die<br />

Reinigung der gesamten Station<br />

beim Chemikalienwechsel ermöglicht.<br />

Die Erweiterungsoptionen wie<br />

Pulsationsdämpfer, Manometer und<br />

Spritzschutz sind in der voll ausgestatteten<br />

„Full Feature“-Version<br />

bereits standardmäßig enthalten.<br />

Kontakt:<br />

ProMinent GmbH,<br />

Im Schuhmachergewann 5-11,<br />

D-69123 Heidelberg,<br />

Tel. (06221) 842-0,<br />

Fax (06221) 842-215,<br />

E-Mail: info@prominent.com,<br />

www.prominent.com<br />

Halle A3, Stand 431<br />

TOMAL<br />

Big-Bag<br />

Entleererstationen.<br />

TOMAL Multischneckendosierer.<br />

Gas, <strong>Wasser</strong>,<br />

Fernwärme, <strong>Abwasser</strong>,<br />

Dampf, Strom<br />

Vollständige Funktionalität unter<br />

WINDOWS, Projektverwaltung,<br />

Hintergrundbilder (DXF, BMP, TIF, etc.),<br />

Datenübernahme (ODBC, SQL), Online-<br />

Hilfe, umfangreiche GIS-/CAD-<br />

Schnittstellen, Online-Karten aus Internet.<br />

Stationäre und dynamische Simulation,<br />

Topologieprüfung (Teilnetze),<br />

Abnahmeverteilung aus der Jahresverbrauchsabrechnung,<br />

Mischung von<br />

Inhaltsstoffen, Verbrauchsprognose,<br />

Feuerlöschmengen, Fernwärme mit<br />

Schwachlast und Kondensation,<br />

Durchmesseroptimierung, Höheninterpolation,<br />

Speicherung von<br />

Rechenfällen<br />

I NGE N I E U R B Ü R O FIS C H E R — U H R I G<br />

WÜRTTEMBERGALLEE 27 14052 BERLIN<br />

TELEFON: 030 — 300 993 90 FAX: 030 — 30 82 42 12<br />

INTERNET: WWW.STAFU.DE<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 397


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Standardwerk zur Errichtung und<br />

Sanierung von Quellfassungen<br />

Edition<br />

Quellfassungsanlagen zur<br />

Trinkwasserversorgung<br />

Das neue, umfangreiche Fachbuch beschäftigt sich mit Quellen zur Trinkwasser<br />

gewinnung und klammert die Mineralwasser-, Thermalwasserund<br />

Heilwasserquellen bewusst aus, da hier andere Bewertungsmaßstäbe<br />

und Nutzungskonzepte gelten. Mit dieser Neuerscheinung über den<br />

Bau und Betrieb von Quellfassungen für die Trinkwasserversorgung wird<br />

die Reihe der Standardwerke zur <strong>Wasser</strong>gewinnung im Deutschen Industrieverlag<br />

fortgeführt. Das Buch wendet sich gleichermaßen an Betreiber<br />

wie Planer und Genehmigungsbehörden, die mit der <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

beschäftigt sind.<br />

Christoph Treskatis, Horst Tauchmann<br />

1. Auflage 2013<br />

692 Seiten, vierfarbig, 170 x 240 mm, Hardcover<br />

Erhältlich in 2 Varianten<br />

www.di-verlag.de<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

Jetzt bestellen!<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

Ja, ich bestelle gegen Rechnung 3 Wochen zur Ansicht<br />

___Ex.<br />

Quellfassungsanlagen zur Trinkwasserversorgung<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7125-6<br />

für € 128,- (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

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Quellfassungsanlagen zur Trinkwasserversorgung<br />

mit interaktivem eBook (Online-Lesezugriff im MediaCenter)<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7127-X<br />

für € 148,- (zzgl. Versand)<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

Bankleitzahl<br />

Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAQZT2013<br />

Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher 398 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Analysenautomat zur qualitativen<br />

Bestimmung der <strong>Wasser</strong>härte<br />

Die <strong>Wasser</strong>härte wird im Wesentlichen<br />

durch die Konzentration<br />

von Calzium- und Magnesiumionen<br />

im <strong>Wasser</strong> bestimmt. Die Enthärtung<br />

des <strong>Wasser</strong>s durch Ionentauscher<br />

oder Membranfiltrationsanlagen ist<br />

bei einer Vielzahl von Pro zessen<br />

notwendig, etwa bei der Aufbereitung<br />

von Speisewasser für Kraftwerke<br />

oder Dampfkesselanlagen, in der<br />

chemischen Industrie, bei der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

oder in der<br />

Herstellung von Mikroelektronik.<br />

Für die automatisierte Bestimmung<br />

der <strong>Wasser</strong>härte gibt es bisher<br />

zwei verschiedene Verfahren:<br />

Mit <strong>dem</strong> ersten, sogenannten titrimetrischen<br />

Verfahren zur qualitativen<br />

Bestimmung der <strong>Wasser</strong>härte<br />

lässt sich die <strong>Wasser</strong>härte je nach<br />

zugegebener Menge eines Reagenzes<br />

absolut bestimmen. Dabei wird<br />

so lange Reagenz zugegeben, bis ein<br />

Farbumschlagspunkt photometrisch<br />

detektiert und ein Wert angegeben<br />

wird. Das Verfahren ist jedoch<br />

fehlerträchtig und dauert lange, da<br />

nach jeder Zugabe von Reagenz<br />

eine chemische Reaktion abgewartet<br />

werden muss. Ein Ergebnis ist nur in<br />

groben Schritten zu erzielen, da die<br />

Zahl der Titrationsschritte bei einer<br />

feineren Mess<strong>auf</strong>lösung unpraktikabel<br />

hoch werden würde.<br />

Beim zweiten, <strong>dem</strong> quantitativen<br />

Verfahren, wird durch einmalige<br />

Zugabe eines Reagenzes lediglich<br />

ermittelt, ob die <strong>Wasser</strong>härte<br />

ober- oder unterhalb eines Wertes<br />

liegt. Also etwa kleiner 0,2 °dH.<br />

Nicht bestimmt wird, ob der reale<br />

Wert nun 0,02 oder 0,19 °dH beträgt.<br />

In der Praxis macht dies aber<br />

einen großen Unterschied.<br />

Bei einem von Weidner-Technik<br />

neuentwickelten Verfahren ist es<br />

möglich, mit einer schnellen einmaligen<br />

Zugabe eines Reagenzes<br />

einen <strong>auf</strong> 0,01 °dH genauen Wert<br />

zwischen 0,01 °dH und 0,5 °dH zu<br />

bestimmen.<br />

Durch niedrigen Reagenzverbrauch<br />

und eine schnelle Reaktion<br />

kann eine <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlage<br />

nun im Minutentakt überwacht werden.<br />

Eine bedarfsgerechte Auslösung<br />

der Regeneration zum Ende des<br />

Betriebsspiels ist möglich. Potenziell<br />

sind Einsparungen bei Regenerationssalz<br />

und Regenerationswasser in Höhe<br />

von 5 % möglich. Die Dokumentation<br />

der Messwerte kann über eine eingebaute<br />

SD-Karte oder einen integrierten<br />

Webserver erfolgen. Die gesamte<br />

Konstruktion wird industriegerecht<br />

durch geführt und ist auch harten<br />

Anforderungen gewachsen. Optional<br />

ist ein Schutzgehäuse erhältlich.<br />

Kontakt:<br />

Weidner <strong>Wasser</strong>technik GmbH,<br />

Zechenstraße 25 b, D-45699 Herten,<br />

Tel. (02366) 1809-0,<br />

E-Mail: info@wasserchemie.de,<br />

www.wasserchemie.de<br />

Halle A4, Stand 201B<br />

Analysenautomat von Weidner-<br />

Technik: Durch niedrigen Reagenzverbrauch<br />

und eine schnelle<br />

Reaktion kann eine <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlage<br />

nun im<br />

Minutentakt überwacht werden.<br />

www.funkegruppe.de<br />

Funke Kunststoffe GmbH<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 399


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Klärungsbedarf: WELTEC optimiert kommunale<br />

<strong>Abwasser</strong>anlagen<br />

Die anaerobe Vergärung und Verwertung von Klärschlamm aus kommunalen <strong>Abwasser</strong>anlagen wird in<br />

Zukunft eine zunehmend größere Rolle spielen. Um eine ökonomisch und ökologisch tragfähige Lösung zu<br />

garantieren, entscheiden sich immer mehr Kommunen für eine energetische Optimierung ihrer Kläranlagen. In<br />

der Anlagen-Größenklasse von 20 000 bis 30 000 EW (Einwohnerwert) bietet der Biogasanlagenhersteller<br />

WELTEC BIOPOWER aus Vechta ein lukratives Nachrüstungs-Paket für die anaerobe Klärschlammbehandlung.<br />

Klärung: WELTEC sieht energetisches Optimierungspotenzial<br />

in der anaeroben Klärschlammbehandlung<br />

für Anlagen von 20 000 bis 30 000 EW.<br />

Nachhaltige Strategien der Klärschlammbehandlung<br />

sind dringend<br />

erforderlich – nicht zuletzt,<br />

weil die Bundesregierung plant, die<br />

Klärschlammausbringung zu Düngezwecken<br />

zu beenden. Zu<strong>dem</strong> ist<br />

die ungenutzte Energieausbeute,<br />

die in <strong>dem</strong> Energieträger schlummert<br />

und im Kläranlagenbetrieb<br />

teilweise noch nicht verwertet wird,<br />

unverändert hoch. Diese Rahmenbedingungen<br />

verstärken den Handlungsdruck<br />

für die Kommunen,<br />

auch <strong>auf</strong>grund steigender Energiepreise.<br />

Daher hat WELTEC BIOPOWER<br />

für die anaerobe Klärschlammbehandlung<br />

einen verfahrenstechnischen<br />

Optimierungsansatz entwickelt:<br />

Nach der Vorbehandlung des<br />

<strong>Abwasser</strong>s und der Entfernung der<br />

Schmutzstoffe ist gerade die anaerobe<br />

Klärschlammvergärung, bei<br />

der das Klärgas entsteht, der Prozessschritt,<br />

der ein hohes Energieverwertungs-<br />

und damit Einsparpotenzial<br />

für die Kläranlage bietet.<br />

„Mit dieser Möglichkeit, Strom<br />

für den Eigenverbrauch zu generieren,<br />

können die Energiekosten der<br />

Klärwerke um bis zu ein Viertel gesenkt<br />

werden“, unterstreicht Hajo<br />

Schierhold, Vertriebsleiter von<br />

WELTEC BIOPOWER. „Auch die vom<br />

Blockheizkraftwerk produzierte<br />

Wärme kann direkt und kostengünstig<br />

zur Beheizung von Gebäuden<br />

sowie des Fermenters und damit<br />

zur Beschleunigung des gesamten<br />

Vergärungsprozesses eingesetzt<br />

werden“, ergänzt Schierhold.<br />

Zusätzlich verringert sich infolge<br />

der Vergärung die Menge des Klärschlamms,<br />

was unter <strong>dem</strong> Strich zu<br />

geringeren Kosten für die Schlammentsorgung<br />

führt. „Dies senkt<br />

nochmals die Betriebskosten der<br />

Kläranlage“, erläutert Hajo Schierhold.<br />

Neben <strong>dem</strong> betriebswirtschaftlichen<br />

entsteht noch ein gesamtwirtschaftlicher<br />

Nutzen für die<br />

Ökobilanz: Durch die Reduktion<br />

werden schädliche Klimagasemissionen<br />

vermieden, die bei der aeroben<br />

Schlammstabilisierung in die<br />

Atmosphäre diffundieren.<br />

Der Genuss dieser Nutzenvorteile<br />

setzt jedoch den Einbau der passenden<br />

Anlagentechnologie voraus:<br />

Notwendig ist eine geeignete,<br />

an den Eigenschaften des Klärschlamms<br />

ausgerichtete Anaerobstufe<br />

zur Schlammstabilisierung,<br />

ausgerüstet mit einem Spezialdach,<br />

das als Zwischenspeicher des Energieträgers<br />

Faulgas für die BHKW-<br />

Versorgung ausgelegt ist.<br />

Dafür eignen sich speziell die in<br />

Modulbauweise errichteten Fermenter<br />

von WELTEC BIOPWER: In<br />

diesen bewährten Bioreaktoren aus<br />

Edelstahl werden die schädlichen<br />

Kohlenstoffverbindungen durch mikrobiologische<br />

Abbauprozesse unter<br />

Luftabschluss effizient zu Methan<br />

umgewandelt. „Bei steigenden<br />

Energiepreisen und den Vorteilen<br />

einer reduzierten Klärschlammmenge<br />

wird die Umstellung von Kläranlagen<br />

<strong>auf</strong> energetische Faulgasverwertung<br />

speziell in den Größenklassen<br />

von 10 000 bis 30 000 EW<br />

interessant“, erklärt Hajo Schierhold.<br />

Besonders bei einem Einwohnerwert<br />

von 20 000 besitzen die Anlagen<br />

den höchsten Anteil an Eigenenergieverbrauch<br />

und damit das<br />

höchste Einsparpotenzial.<br />

Dies hat sich bereits bis nach Ungarn,<br />

Frankreich und Finnland herumgesprochen,<br />

denn in diesen Ländern<br />

investieren Betreiber bereits in<br />

das WELTEC-Paket aus speziell ausgelegten<br />

Fermentern, hochwertigen<br />

Komponenten und verfahrenstechnischer<br />

Optimierung der Energieausbeute.<br />

Zu<strong>dem</strong> scheint es hier<br />

gerade das Ergebnis des umfangreichen<br />

Know-hows aus der Biogastechnologie<br />

zu sein, das die Investoren<br />

überzeugt: die individuelle<br />

Komplettlösung – beginnend bei<br />

der Bodenplatte über die Fermentertechnik<br />

bis hin zum BHKW.<br />

Kontakt:<br />

WELTEC BIOPOWER GmbH,<br />

Zum Langenberg 2,<br />

D-49377 Vechta,<br />

Tel. (04441) 99978-0,<br />

Fax (04441) 99978-8,<br />

E-Mail: info@weltec-biopower.de,<br />

www.weltec-biopower.de<br />

Halle A3, Stand 523<br />

April 2014<br />

400 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Optimierung von Kläranlagen<br />

Verbesserung der Reinigungsleistung durch Polstofffiltration<br />

Mit zunehmender allgemeiner Leistung von Kläranlagen wird die Abl<strong>auf</strong>qualität in immer stärkerem Maße<br />

durch die an suspendierte Feststoffe gebundenen Schmutzanteile (BSB 5 , CSB, N, P u. s. w.) bestimmt, sodass<br />

eine möglichst effektive Feststoffentnahme die Grundvoraussetzung für jegliche Form der weitergehenden<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigung ist. Neue CO 2 Ziele und steigende Energiepreise erhöhen das Investitionspotenzial für<br />

energieeffiziente Verfahren.<br />

Tuchfiltration mit Polstoffen<br />

Mecana Polstofffilter werden heutzutage<br />

in fast allen Fällen eingesetzt,<br />

in denen Feststoffe aus <strong>dem</strong><br />

<strong>Wasser</strong> entfernt werden müssen.<br />

Die bei diesem patentierten Verfahren<br />

eingesetzten Polstoffe sind<br />

in ihrer Struktur einem Pelz vergleichbar.<br />

Die während der Filtrationsphase<br />

flach liegenden Polfasern<br />

bilden eine dichte und sehr abscheidewirksame<br />

Faserschicht. Beim Absaugvorgang<br />

werden die Fasern<br />

innerhalb der Absaugeinrichtung<br />

kurzzeitig <strong>auf</strong>gestellt, sodass die<br />

zurückgehaltenen Feststoffe leicht<br />

ausgetragen werden können.<br />

Reinigungsstufe zur Elimination<br />

von Spurenstoffen<br />

Die Polstofftechnologie bietet auch<br />

die Möglichkeit, sehr feine Fasern<br />

einzusetzen und entsprechend hohe<br />

Abscheideleistungen zu erzielen.<br />

Dies ist z. B. erforderlich für die Filtration<br />

von Pulveraktivkohle (PAK).<br />

Die Tuchfiltration kann mit einer<br />

PAK-Adsorptionsstufe kombiniert<br />

werden.<br />

Besondere Vorteile der<br />

Tuchfiltration<br />

••<br />

Hohe Feststoffbelastung<br />

möglich<br />

••<br />

Keine Hebung des <strong>Abwasser</strong>s<br />

erforderlich<br />

••<br />

Kein Spülwasserspeicher<br />

erforderlich<br />

Geringer Grundflächenbedarf<br />

Kontinuierliche Betriebsweise<br />

••<br />

Unempfindlich gegen Stoßbelastungen<br />

Kein Ausfall bei Überlastung<br />

••<br />

Hohe Betriebssicherheit<br />

Scheibenfilter im Betrieb.<br />

• Auch in aggressiven Medien be-<br />

• Geringer Spülabwasseranfall<br />

•<br />

ständige Filtertücher<br />

• Einfacher Tuchwechsel<br />

•<br />

mittel erforderlich<br />

Geringer Wartungsbedarf<br />

Geringe Betriebskosten<br />

Geringe Investitionskosten<br />

••<br />

Einfache Montage<br />

• Keine chemischen Reinigungs-<br />

Geringer Energiebedarf<br />

Tuchfilter sind energieeffiziente Filtrationssysteme,<br />

da zum einen keine<br />

Hebung des <strong>Abwasser</strong>s erforderlich<br />

ist und die Filtertücher eine hohe<br />

Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität erreichen.<br />

Außer<strong>dem</strong> muss bei einer Absaugung<br />

nur ein kleiner Teil des Filters<br />

gespült werden im Gegensatz<br />

z. B. zu Sandfiltern, müssen bei einem<br />

Tuchfilter viel geringere <strong>Wasser</strong>mengen<br />

gefördert werden. Je<br />

nach Feststoffbelastung liegt der<br />

Energiebedarf bei nur 1–5 Wh/m 3<br />

<strong>Abwasser</strong>. Zum Vergleich dazu verbraucht<br />

ein kontinuierlicher Sandfilter<br />

ca. 75–100 Wh/m 3 <strong>Abwasser</strong>.<br />

Konakt:<br />

Mecana Umwelttechnik GmbH,<br />

Industriestrasse 39, CH-8864 Reichenburg<br />

Tel. +41 55 464 12 00, Fax +41 55 464 12 01,<br />

E-Mail: info@mecana.ch,<br />

www.mecana.ch<br />

Halle A1,<br />

Stand 115/214<br />

Scheibenfilter<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 401


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

<strong>gwf</strong><strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong><br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

Wir laden Sie herzlich ein!<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der IFAT 2014 vom<br />

5. bis 9. Mai 2014 in München <strong>auf</strong> unserem<br />

Stand 525 in Halle A2. Testen Sie die Zeitschrift<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> und informieren Sie<br />

sich über unser Buchprogramm.<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

<strong>auf</strong> der IFAT 2014<br />

in München<br />

Rätsel lösen und gewinnen<br />

Beantworten Sie fünf Fragen rund ums Thema <strong>Wasser</strong>. Mit den richtigen<br />

Antworten und etwas Glück zählen Sie zu den Gewinnern des <strong>gwf</strong>-Preisrätsels.<br />

2. Maß für den<br />

sauren und<br />

basischen Charakter<br />

einer wässrigen<br />

Lösung?<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

p<br />

3 1<br />

o<br />

–<br />

6 2<br />

1. Wichtige Veranstaltung in München<br />

rund ums Thema <strong>Wasser</strong>?<br />

t<br />

9 4<br />

3. Worin wird<br />

<strong>Wasser</strong> und<br />

<strong>Abwasser</strong><br />

transportiert?<br />

4. Wodurch<br />

lassen sich<br />

Keime im <strong>Wasser</strong><br />

reduzieren?<br />

4.<br />

5.<br />

D<br />

Lösungswort:<br />

7<br />

10<br />

d w<br />

f<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10<br />

a<br />

5<br />

8<br />

5. Wie nennt man<br />

die unterirdische<br />

Ansammlung von<br />

<strong>Wasser</strong>?<br />

© CCaetano/iStockphoto.<br />

Schreiben Sie die Antworten in die vorgesehenen Kästchen. Die gekennzeichneten<br />

Buchstaben ergeben in der richtigen Reihenfolge das Lösungswort.<br />

April 2014<br />

402 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Viel Glück!<br />

Beantworten Sie die Fragen<br />

unseres Gewinnspiels und<br />

bringen Sie Ihre Lösungskarte<br />

mit zu unserem Stand <strong>auf</strong><br />

der IFAT 2014. Unter den<br />

Teilnehmern verlosen wir als<br />

Hauptpreis der Woche einen<br />

Jochen-Schweizer-Erlebnis­<br />

Gutschein. Dazu kommen<br />

täglich tolle Sachpreise.<br />

Vorbeikommen und<br />

mitmachen lohnt sich also!<br />

1. Preis<br />

der Hauptgewinner<br />

der Woche erhält einen<br />

Wertgutschein für ein<br />

Jochen-Schweizer-<br />

Erlebnis<br />

<strong>gwf</strong><br />

Gutschein<br />

Alle Bilder: © www.jochen-schweizer.de<br />

2. Preis<br />

von Montag bis Freitag zu<br />

gewinnen: täglich ein<br />

Abonnement der technischwissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

3. Preis<br />

jeden Tag drei wertvolle Bücher<br />

zu Themen rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />

aus <strong>dem</strong> Programm der<br />

Edition <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

... und weitere<br />

30 Sachpreise!<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 403


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Weitere mobile Membrankläranlage für das<br />

niederländische UN-Kontingent<br />

A3 Water Solutions errichtet hoch effiziente Kläranlage in Mali<br />

Bilder eines baugleichen A3-Containers, den die Niederländische<br />

Armee bereits im afghanischen Tarin<br />

Kowt im Einsatz hatte.<br />

Die A3 Water Solutions GmbH,<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsspezialist<br />

und Tochterunternehmen der EnviTec<br />

Biogas AG, errichtet eine mobile<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlage für<br />

das niederländische Kontingent der<br />

UN-Blauhelmmission in Mali.<br />

Im Rahmen der UN-Mission MI-<br />

NUSMA entsendet die niederländische<br />

Armee Soldaten und Helikopter<br />

in die malische Stadt Gao. Der<br />

dortige Flughafen dient als Stützpunkt<br />

der Niederländer und beherbergt<br />

bereits UN-Soldaten aus vielen<br />

Teilen der Welt.<br />

Bei der Reinigung der anfallenden<br />

Abwässer aus <strong>dem</strong> niederländischen<br />

Camp setzen die Soldaten <strong>auf</strong><br />

modernste Technik aus <strong>dem</strong> Hause<br />

A3. Das Konzept hat sich bereits<br />

vielfach bewährt, denn auch die<br />

Bundeswehr und die Norwegische<br />

Armee betreiben in ihren Feld lagern<br />

in Afghanistan mehrere A3-Anlagen<br />

gleicher Bauart. Die niederländische<br />

Armee hat bereits umfangreiche Erfahrung<br />

mit <strong>dem</strong> hoch effizienten<br />

Verfahren gesammelt. Im Feldlager<br />

Tarin Kowt in Afghanistan war eine<br />

baugleiche Anlage für die Reinigung<br />

der Abwässer von rund<br />

300 Soldaten erfolgreich im Einsatz.<br />

Der einfache Betrieb und die hervorragenden<br />

Reinigungsergebnisse<br />

überzeugten die Kunden, diese<br />

Technik auch in Mali einzusetzen.<br />

Die mobile Anlage besteht aus<br />

einem 20 Fuß Standardcontainer.<br />

Damit kann sie weltweit <strong>auf</strong> allen<br />

gängigen Transportwegen einfach<br />

verfrachtet werden. Darüber hinaus<br />

ist die Anlage schlüsselfertig konzipiert<br />

und lässt sich innerhalb kürzester<br />

Zeit <strong>auf</strong>- und abbauen und<br />

bietet damit eine Flexibilität, die gerade<br />

in Krisengebieten gefragt ist. In<br />

<strong>dem</strong> Klärmodul wird das Sanitär-,<br />

Küchen- und Wäschereiabwasser<br />

mit <strong>dem</strong> Membranbelebungsverfahren<br />

gereinigt. Das membranfiltrierte<br />

<strong>Wasser</strong> ist anschließend so<br />

sauber, dass es als Brauchwasser<br />

wieder verwendet, in öffentliche<br />

Gewässer eingeleitet oder versickert<br />

werden kann.<br />

Das Membranbelebungsverfahren<br />

basiert <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> biologischen<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsverfahren, bei<br />

<strong>dem</strong> die Biomasse, der sogenannte<br />

belebte Schlamm, unter Sauerstoffzufuhr<br />

die gelösten Inhaltsstoffe im<br />

<strong>Wasser</strong> abbaut. Durch Anlegen eines<br />

Unterdrucks wird das <strong>Wasser</strong><br />

durch Filtrationsmembranen gesaugt.<br />

Dadurch verbleiben Feststoffe,<br />

feinste Schwebstoffe und sogar<br />

Bakterien im Becken. Eine Filtratpumpe<br />

fördert das saubere <strong>Wasser</strong><br />

dann zur <strong>Wasser</strong>entnahmestelle für<br />

die weitere Verwendung. Zusätzlich<br />

werden Luftbläschen an den Membranen<br />

entlang geführt, um die<br />

Membranoberfläche durch die Aufströmbewegung<br />

abzureinigen. Sie<br />

versorgen gleichzeitig die aeroben<br />

Bakterien, die für den Kohlenstoffabbau<br />

zuständig sind, mit Sauerstoff<br />

und verhindern ein Absetzen<br />

des belebten Schlamms.<br />

Kontakt:<br />

A3 Water Solutions GmbH,<br />

Steffen Richter,<br />

Boschstraße 2<br />

D-48369 Saerbeck,<br />

Tel. (0209) 98099- 821,<br />

Fax (0209) 98099-801,<br />

E-Mail: steffen-richter@a3-gmbh.com,<br />

www.a3-gmbh.com<br />

Halle A3, Stand 113/212<br />

April 2014<br />

404 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Innovation von MICRODYN-NADIR<br />

Membran-Bio- Reaktoren<br />

sind heutzu tage<br />

eine etablierte und<br />

nicht wieder aus<br />

<strong>dem</strong> Markt wegzudenkende<br />

Technologie im<br />

Bereich der <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Mit <strong>dem</strong> BIO-<br />

CEL® Membran Bio<br />

Reaktor und der eigens<br />

dafür entwickelten,<br />

prozessintegrierten, mechanischen<br />

Reinigungstechnologie, MCP, ist<br />

MICRODYN-NADIR ein erfolgreiches<br />

Unternehmen <strong>auf</strong> diesem Markt.<br />

Um den sich ändernden<br />

Marktanforderungen<br />

Folge zu leisten, sind<br />

kontinuierliche<br />

Produktweiterentwicklungen<br />

grundlegend.<br />

MICRODYN-<br />

NADIR stellt <strong>auf</strong><br />

der IFAT die<br />

nächste Generation<br />

des BIO-CEL® vor.<br />

Näheres über das<br />

neue Produkt und die ersten Betriebserfahrungen<br />

erhält man am<br />

Messestand des Unternehmens.<br />

Kontakt:<br />

Kathrin Sauter,<br />

Head of Marketing & Communication,<br />

MICRODYN-NADIR Group,<br />

Kasteler Straße 45,<br />

D-65203 Wiesbaden,<br />

Tel. (0611) 962-5868,<br />

Fax (0611) 962-9893,<br />

E-Mail: info@microdyn-nadir.de,<br />

www.microdyn-nadir.de<br />

Halle A2, Stand 216<br />

Gemeinschaftsstand<br />

des GWP, Halle A5,<br />

Stand 111/210 und 112<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> unserem<br />

Messestand in München:<br />

Halle B6 Stand 227/326<br />

05.05.2014 – 09.05.2014<br />

Die ACO Systemkette<br />

Das ACO Tiefbauprogramm: das ideale<br />

Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />

Entwässerungslösungen<br />

Herzlich Willkommen <strong>auf</strong> der IFAT 2014!<br />

ACO Tiefbau steht in der ersten Reihe, wenn es um innovative<br />

Lösungen für die Infrastruktur geht.<br />

Unsere richtungsweisenden Technologien sind <strong>auf</strong> die erhöhten<br />

Anforderungen der Zukunft ausgerichtet: eine steigende Verkehrsbelastung,<br />

veränderte Umweltbedingungen, verantwortungsvoller<br />

Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong> und insgesamt mehr Wirtschaftlichkeit.<br />

www.aco-tiefbau.de<br />

Gerne stellen wir Ihnen unsere Produktneuheiten <strong>auf</strong> unserem<br />

Messestand <strong>auf</strong> der IFAT persönlich vor.<br />

ACO. Die Zukunft<br />

der Entwässerung.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 405


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Mit PowerBacteria® die Nitrifikation stabilisieren<br />

Nitrifizierende Bakterien für Kläranlagen<br />

Die Nitrifikation ist ein komplexer<br />

und störungsanfälliger Prozess.<br />

Externe Einflüsse, wie z. B. Temperaturschwankungen,<br />

aber auch<br />

die Einleitung von Giftstoffen oder<br />

eine plötzliche und drastische Erhöhung<br />

der eingebrachten Ammoniumfracht,<br />

können zu einer Hemmung<br />

oder Abtötung der Nitrifikanten<br />

führen. Der dadurch gestörte<br />

N-Abbau führt zu erhöhten Werten<br />

im Abl<strong>auf</strong> und im schlimmsten Fall<br />

zu einem Überschreiten von Grenzwerten.<br />

Für Anlagenbetreiber gilt es, Störfälle<br />

dieser Art unter jeden Umständen<br />

zu vermeiden. Denn die Behebung<br />

von Störungen ist <strong>auf</strong>wendig<br />

PowerBacteria ® bringen Stabilität in die Nitri fikation.<br />

Hochaktive Ammoniumoxidierer mit VIT ® direkt in<br />

der Schlammprobe unter <strong>dem</strong> Fluoreszenzmikroskop<br />

sichtbar gemacht. Alle Abbildungen: © vermicon AG<br />

und seitens des Gesetzgebers drohen<br />

empfindliche Strafen bei einem<br />

Überschreiten der Grenzwerte. Doch<br />

was können Betreiber von kommunalen<br />

und industriellen Kläranlagen<br />

unternehmen, um die Nitrifikation<br />

im Falle einer Störung schnell wieder<br />

herzustellen und die erforderliche<br />

Abbauleistung zu erreichen?<br />

Bisher waren die Möglichkeiten<br />

begrenzt und beschränkten sich <strong>auf</strong><br />

den Versuch, die Lebensbedingungen<br />

für die Bakterien in den betroffenen<br />

Becken zu verbessern oder <strong>auf</strong><br />

das Überimpfen mit Klärschlamm<br />

aus anderen Anlagen. Dieses Vorgehen<br />

birgt jedoch großes Risikopotenzial<br />

für die Anlage. Denn mit <strong>dem</strong><br />

fremden Schlamm können z. B. filamentöse<br />

Bakterien, die dann wiederum<br />

Bläh- oder Schwimmschlämme<br />

verursachen, eingebracht werden.<br />

Zu<strong>dem</strong> setzt die Wirkung der enthaltenen<br />

Bakterienpopulationen oft<br />

stark zeitverzögert ein und ist darüber<br />

hinaus oft nicht ausreichend.<br />

Doch nun gibt es eine Lösung<br />

zur Stabilisierung und Steigerung<br />

der Nitrifikation: Die PowerBacteria®<br />

der vermicon AG. Damit steht <strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen<br />

eine in<br />

ihrer Wirksamkeit weltweit einmalige,<br />

konzentrierte, hochaktive<br />

Lösung aus nitrifizierenden Bakterien<br />

zur Verfügung, die speziell<br />

für die Anforderungen von sowohl<br />

kommunalen als auch industriellen<br />

Anlagen entwickelt wurde. Das<br />

komplexe Gemisch aus Ammonium-<br />

und Nitritoxidierern stabilisiert<br />

und reetabliert die Nitrifikation.<br />

PowerBacteria® können als<br />

Stoßzugabe im Falle eines akuten<br />

Störfalles eingesetzt, jedoch auch<br />

vorsorglich kon tinuierlich zudosiert<br />

werden. In je<strong>dem</strong> Fall ist die<br />

Wirkung dieser Bakterien nach<br />

einer kurzen Etablierungsphase<br />

sofort messbar und die Abbauleistung<br />

der Kläranlage wird wieder<br />

deutlich gesteigert.<br />

Für Anlagen bedeutet dies:<br />

••<br />

schnelle und wirksame Erste-<br />

Hilfe-Maßnahme bei Störfällen<br />

••<br />

nachhaltige Stabilisierung der<br />

Nitrifikation<br />

••<br />

hochkonzentrierte Lösung an<br />

nitrifizierenden Bakterien –<br />

keine anderen störenden Mikroorganismen<br />

(z. B. filamentöse<br />

Bakterien) werden in die Anlage<br />

gebracht<br />

••<br />

hohe Aktivität für schnelle<br />

Wirkung<br />

••<br />

weltweit einzigartige Leistung<br />

durch l<strong>auf</strong>ende Qualitäts kontrolle<br />

mit VIT® Gensonden<br />

während der Produktion<br />

Vor Anwendung der PowerBacteria®<br />

wird von der vermicon AG ein<br />

PowerBacteria®-Check durchgeführt.<br />

Damit wird die Eignung der<br />

Anlage für die Zugabe von Power-<br />

Bacteria® ermittelt und die Dosierung<br />

bestimmt. Die Zugabe der<br />

PowerBacteria® erfolgt durch Beimischen<br />

in das Becken.<br />

Die PowerBacteria® der vermicon<br />

AG sind eine konzentrierte und<br />

hochaktive Lösung an nitrifizierenden<br />

Bakterien und in ihrer Wirksamkeit<br />

einmalig. Damit sind sie die erste<br />

Wahl für kommunale und industrielle<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen<br />

bei Störungen der Nitrifikation.<br />

Kontakt:<br />

vermicon AG,<br />

Emmy-Noether-Straße 2, D-80992 München,<br />

Tel. (089) 158820, Fax (089) 15882100,<br />

E-Mail: info@vermicon.com,<br />

www.vermicon.com<br />

Halle A5, Stand 514<br />

April 2014<br />

406 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Lösungen für <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und<br />

Klärschlammentwässerung<br />

Auf der Messe präsentiert die<br />

GKD Filter- und Prozessbandlösungen<br />

zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

und Klärschlammentwässerung.<br />

Ob <strong>Abwasser</strong>, Brauchwasser<br />

oder Trinkwasser: Immer strengere<br />

Vorgaben an Umweltschutz und<br />

Reinheit betreffen alle Be reiche der<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung. Kosten- und<br />

Ressourceneffizienz erweitern das<br />

Anforderungs profil für nachhaltig<br />

erfolg reiche Anlagen und Prozesse.<br />

Dem passenden Filtermedium<br />

kommt dabei von der Vorfiltra tion<br />

von <strong>Abwasser</strong>, über die Aufbereitung<br />

von Kreisl<strong>auf</strong>- und Brauchwasser<br />

für die Industrie bis hin zur<br />

Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung eine besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

Filtersegmente für feinste<br />

Abscheideraten<br />

Optimierte Tressengewebe (ODW)<br />

des Geschäftsbereichs SOLID<br />

WEAVE bieten in Scheibenfiltern<br />

zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung eine besonders<br />

hohe Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität<br />

mit Abscheideraten im<br />

Mikrofiltra tionsbereich bis zu<br />

10 μm. Die besondere Struktur der<br />

auch Optimized Dutch Weave genannten<br />

Gewebe bewährt sich<br />

überall dort, wo zusätzlich hohe<br />

Durchflussraten und gutes Reinigungsverhalten<br />

der Filter erforderlich<br />

sind. Ihre schlitzartigen<br />

Poren an der Gewebeoberfläche<br />

sind kleiner als die Poren im Gewebeinneren.<br />

Partikel unterhalb der<br />

geforderten Abscheidegrenze passieren<br />

das Innere des Filters, ohne<br />

ihn zu verblocken. Größere Partikel<br />

hingegen werden direkt an der<br />

Gewebeoberfläche abgeschieden,<br />

wo sie schnell einen Filterkuchen<br />

<strong>auf</strong>bauen, der die Schmutz<strong>auf</strong>nahmekapazität<br />

zusätzlich erhöht.<br />

Einfaches Rückspülen reinigt das<br />

Gewebe problemlos und ermöglicht<br />

lange Standzeiten der robusten<br />

Filter.<br />

Beschichtungen für<br />

optimierte Prozessbilanz<br />

Auf die individuellen Anforderungen<br />

abgestimmte Beschichtungen<br />

erhöhen die Leistungsfähigkeit der<br />

Filterscheiben aus GKD-Metallgeweben<br />

zusätzlich. Antisticking-Beschichtungen<br />

verbessern die Gesamtbilanz<br />

der Filtrationsprozesse<br />

durch kürzere Reinigungszeiten<br />

und verringerten <strong>Wasser</strong>verbrauch.<br />

Antifouling-Beschichtungen eignen<br />

sich darüber hinaus für besonders<br />

anspruchsvolle Abscheideprozesse<br />

in der Nutz- oder <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />

Erste Tests zu neu entwickelten<br />

Strukturbeschichtungen für<br />

Filterscheiben erreichen feinste<br />

Abscheideraten unterhalb von 10 μm<br />

und eröffnen damit vielversprechende<br />

Möglichkeiten für erweiterte<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Lösungspartner für neue<br />

Einsatzgebiete<br />

Neben der kommunalen und industriellen<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung bewähren<br />

sich Filterlösungen von GKD<br />

auch bei der Aufbereitung von<br />

Brackwasser. Umfangreiche Erfahrungen<br />

aus der Ballastwasserfiltration<br />

machen GKD zum Partner der Wahl<br />

für die Entwicklung optimaler Filterkonstruktionen<br />

für diese Anwendung.<br />

Filter in der<br />

Kläranlage.<br />

MAXFLOW<br />

Bandfilter mit<br />

selbstreinigen<strong>dem</strong><br />

Edelstahlgewebeband.<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 407


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Die Thermofixierung<br />

gewährleistet<br />

die<br />

präzise einstellbare,<br />

reproduzierbare<br />

Qualität der<br />

GKD-Bänder.<br />

Neben den Filtersegmenten zur<br />

Abscheidung von Partikeln kleiner<br />

50 μm ist hier der MAXFLOW<br />

Bandfilter des Geschäftsbereiches<br />

COMPACT FILTRATION zur Vorfiltration<br />

von Partikeln über 80 μm gefragt.<br />

Sein selbstreinigendes Endlos-Edelstahlgewebeband<br />

ermöglicht<br />

die notwendige, hohe Durchsatzleistung.<br />

Er ist bereits in zahlreichen<br />

anderen Anwendungen wie<br />

beispielsweise der Filtration von<br />

Prozessflüssigkeiten und Prozessabwässern<br />

der Chemie- und Umweltindustrie<br />

vielfach bewährt. Dank<br />

des robusten Edelstahlgewebebandes<br />

entfallen die oft hohen Verbrauchs-<br />

und Entsorgungskosten<br />

für Papierbänder. Der anfallende<br />

Filterschlamm kann durch anschließende<br />

Trocknung und Verbrennung<br />

umweltgerecht entsorgt werden.<br />

Mit der Entwicklung und Herstellung<br />

innovativer Gewebelösungen<br />

und Filtersysteme setzt der<br />

Spezialist aus Düren regelmäßig<br />

neue Maßstäbe. Die prozessspezifische<br />

Auslegung der Gewebe mithilfe<br />

modernster Simulationstechnik,<br />

branchenübergreifende Beratungskompetenz<br />

und individueller<br />

Service machen GKD zum Lösungspartner<br />

für Filtrationsanwendungen<br />

der <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />

Die umweltgerechte und kostengünstige<br />

Entsorgung des anfallenden<br />

Klärschlamms ist für<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor. Zukunftsorientierte<br />

Kläranlagen verwerten<br />

deshalb den Schlamm in Trocknungs-<br />

und thermischen Verwertungsanlagen<br />

direkt vor Ort. Als<br />

Sekundärbrennstoff erfüllt der getrocknete<br />

Schlamm einen großen<br />

Teil des dafür anfallenden Energiebedarfs.<br />

Mitent scheidend für eine<br />

positive Energiebilanz ist jedoch ein<br />

möglichst hoher Trockenheitsgrad<br />

bei der Verbrennung. Hochleistungsfähige<br />

Prozessbänder zur Vorentwässerung,<br />

für Siebbandpressen<br />

und Bandtrockner leisten dazu<br />

einen maßgeblichen Beitrag.<br />

Gemeinsam mit den führenden<br />

Maschinen- und Anlagenbauern<br />

entwickelt GKD branchenindividuelle<br />

Bandlösungen, die <strong>auf</strong><br />

schweren Spe zialwebmaschinen für<br />

Metallgewebe gefertigt werden.<br />

Durch die anschließende Thermofixierung<br />

werden die Bänder in präzise<br />

einstellbarer, reproduzier barer<br />

Qualität verfestigt.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Entwässerung<br />

Die spezifischen Anforderungen an<br />

Prozessbänder für Vorentwässerung<br />

und Siebbandpressen erfüllt GKD<br />

mit jeweils optimal angepassten<br />

Bandtypen. Eine gute Schlammrückhalterate<br />

bei gleichzeitig offener<br />

Struktur ist für Vorentwässerungsbänder<br />

entscheidend, um den<br />

nassen Schlamm im ersten Schritt<br />

effizient von einem Großteil des<br />

<strong>Wasser</strong>s zu trennen. Die großen<br />

Kräfte, die im nächsten Schritt in der<br />

Siebbandpresse <strong>auf</strong> die Bänder einwirken,<br />

erfordern darüber hinaus<br />

höchste Belastbarkeit. Bandtypen<br />

wie das robuste Polyestergewebeband<br />

1003 sichern durch die geringere<br />

Maschenöffnung ein klares Filtrat.<br />

Dem steigenden Bedarf an immer<br />

kompakteren Anlagen sowie<br />

schnelleren und effizienteren Prozessen<br />

trägt GKD mit neuesten Entwicklungsansätzen<br />

Rechnung: Erste<br />

Tests mit einem Bandtyp, der die<br />

Anforderungen für Vorentwässerung<br />

und Siebbandpressen in sich<br />

vereint, lassen vielversprechendes<br />

Optimierungspotenzial erahnen.<br />

Robuste, aber besonders feine<br />

Monofilamente ermöglichen einen<br />

höheren Durchsatz bei gleichzeitig<br />

feinster Rückhalterate und halten<br />

den enormen Pressdrücken stand.<br />

Perspektivisch lässt sich so eine<br />

höhere Entwässerungsleistung mit<br />

der in den Siebbandprozess integrierten<br />

Vorentwässerung erreichen,<br />

was den Prozess beschleunigen<br />

würde.<br />

Leistungsstarke<br />

Trocknerbänder<br />

Immer mehr Kläranlagenbetreiber<br />

ersetzen energieintensive Hochtemperatur-<br />

Bandtrockner oder<br />

Trommeltrockner durch sparsame<br />

Niedertemperatur-Bandtrockner<br />

(NTT). Durch Nutzung von Sekundärenergie,<br />

zum Beispiel mit Blockheizkraftwerken,<br />

sind die NTT deutlich<br />

kosten- und ressourceneffizienter.<br />

GKD bietet eine Bandbreite von<br />

NTT-Trocknerbändern aus verschiedenen<br />

Materialien und in Abmessungen<br />

von bis zu acht Metern Breite<br />

und 200 Metern Länge. Die Bandtype<br />

5099 aus hochbelastbarem<br />

PPS hält hohen Temperaturbereichen<br />

von bis zu 160 °C problemlos<br />

stand, ist aber auch bei niedrigeren<br />

Temperaturen besonders leistungsfähig.<br />

Polyestergewebebänder für<br />

Niedertemperatur-Bandtrockner<br />

sind für einen Temperaturbereich<br />

bis zu 100 °C ausgelegt. Mit den<br />

Bändern vom Typ CONDUCTO mit<br />

eingewebten Bronzedrähten bietet<br />

GKD Schutz gegen Staubexplosionen<br />

gemäß ATEX-Norm.<br />

Exklusive Nahtverbindung<br />

Die im Vergleich zu herkömmlich<br />

<strong>auf</strong>gebauten Klammernähten ex trem<br />

flache PAD-Naht sorgt bei Prozessbändern<br />

für zusätzlichen Halt und<br />

April 2014<br />

408 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

leichte Handhabung. Im Heißschmelzverfahren<br />

wird ein Spezialpad<br />

in das Band eingebracht und<br />

zusammen mit den Nahtklammern<br />

verpresst. So verbessert die PAD-Naht<br />

die Haltbarkeit, Festigkeit und Bandl<strong>auf</strong>eigenschaften.<br />

Sie verhindert<br />

Störungen an der Nahtstelle beim<br />

Einsatz von Schabern, Schlammverteilern<br />

und Abdichtungen. Die PAD-<br />

Naht ist exklusiv bei GKD erhältlich<br />

und kann vierfarbig bedruckt werden<br />

– beispielsweise mit Firmenlogo,<br />

Barcode oder Teilenummer.<br />

Kontakt:<br />

GKD – GEBR. KUFFERATH AG,<br />

Metallweberstraße 46, D-52353 Düren,<br />

Tel. (02421) 803-0,<br />

Fax (02421) 803-227,<br />

E-Mail: info@gkd.de, www.gkd.de<br />

Halle A2, Stand 312<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 409


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Technologie für die biologische <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

Um die Effizienz ihrer <strong>Abwasser</strong>belebungsbecken zu verbessern und die Betriebskosten zu optimieren hat sich<br />

die Firma Waste Recycling S. p.A. in Italien für Gebläseaggregate der Baureihe ROBOX evolution von Robuschi<br />

entschieden.<br />

Umweltservice von<br />

WASTE RECYCLING S.p.A.<br />

Die Waste Recycling-Gruppe wurde<br />

in Castelfranco di Sotto, in der Provinz<br />

Pisa, gegründet und arbeitet<br />

seit mehr als 20 Jahren mit ihren Betrieben<br />

im Bereich der Entsorgung<br />

und Verwertung von Industrieabfällen.<br />

Dank der in diesem Bereich<br />

gesammelten Erfahrung, <strong>dem</strong><br />

hochqualifizierten Personal sowie<br />

den hochmodernen Anlagen und<br />

Ausrüstungen, über die das Unternehmen<br />

verfügt – darunter ein modernes<br />

und perfekt ausgestattetes<br />

Labor für chemische Analysen und<br />

Forschungen mit der Unterstützung<br />

von Fachhochschulen und technischen<br />

Fachschulen –, ist Waste Recycling<br />

in der Lage, die besten Lösungen<br />

für die fachgerechte Entsorgung<br />

aller Arten von Rückständen<br />

anzubieten, die bei den unterschiedlichsten<br />

Prozessen anfallen können.<br />

Zuverlässigkeit, Seriosität und ein<br />

fairer Preis für die Entsorgung haben<br />

Die innovativen, ölfreien Niederdruck-Schraubenkompressoren<br />

der Baureihe ROBOX evolution bis<br />

zur neuen Baureihe ROBOX screw. ermöglichen eine<br />

Energieeinsparung von bis zu 30 % im Vergleich zu<br />

den herkömmlichen Drehkolbenverdichtern.<br />

© SALVATORE ROBUSCHI & C. s.r.l.<br />

das Unternehmen zu einem konkurrenzfähigen<br />

und soliden Anbieter in<br />

ganz Italien gemacht.<br />

Der Anwendungsfall<br />

Die Anlagen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände von<br />

Waste Recycling verfügen über einen<br />

Bereich für die herkömmliche<br />

biologische <strong>Abwasser</strong>reinigung,<br />

u. a. mit zwei <strong>Abwasser</strong>belebungsbecken.<br />

Nach mehreren Jahren des<br />

Stillstands wurde dieser Teil der Aufbereitungsanlage<br />

jetzt wieder in Betrieb<br />

genommen. Die ursprüngliche<br />

Anlage verfügte über sechs Verdichter<br />

mit Zentrifugaltechnik, die jedoch<br />

wenig geeignet für die Anforderungen<br />

eines modernen Betriebs<br />

waren.<br />

Roberto Boschi, verantwortlich<br />

für die <strong>Abwasser</strong>reinigung bei Waste<br />

Recycling S.p.A. erläutert das Projekt:<br />

„Die Maschinen, über die wir<br />

früher verfügten, lieferten gute Leistungen,<br />

entsprachen aber nicht voll<br />

und ganz unseren Ansprüchen. Sie<br />

waren nicht modulierbar, übermäßig<br />

empfindlich und hatten hohe<br />

Wartungskosten. Aus diesem Grund<br />

haben wir im März 2013 beschlossen,<br />

sechs neue Gebläseaggregate<br />

vom Typ ROBOX evolution (ES 106)<br />

mit Schallhaube und Frequenzumrichter<br />

zu installieren. Diese Lösung<br />

hat sich als optimal erwiesen, denn<br />

das System ist besonders flexibel<br />

was die Menge der eingesetzten<br />

Luft betrifft. Durch die Anpassung<br />

der Fördermengen an die ideale<br />

Sauerstoffanreicherung der Anlage,<br />

konnten wir die Energiekosten optimieren<br />

und Energieverschwendung<br />

vermeiden: Wir haben die Möglichkeit,<br />

die Fördermenge vom Minimalwert<br />

bis zu einem Maximum bei<br />

54 Hz zu variieren. Die Zusammenarbeit<br />

mit Robuschi hat es uns ermöglicht,<br />

auch den im Kompressorenraum<br />

zur Verfügung stehenden<br />

Platz optimal zu nutzen, es wurde<br />

ein funktionelles Layout entwickelt<br />

und die Maschinen wurden mit einer<br />

Schalldämmung ausgestattet.<br />

Die vielversprechenden Ergebnisse<br />

hinsichtlich der Energieeinsparung,<br />

zusammen mit sehr einfachem<br />

Betrieb und Wartung dieser Maschinen,<br />

sowie das sehr niedrige<br />

Betriebsgeräusch der Anlage haben<br />

uns dazu veranlasst, Robuschi auch<br />

für unsere biologische Anlage mit<br />

MBR-Membranen zu wählen. Dort<br />

wurden im Juli dieses Jahres zwei<br />

Kompressoren aus <strong>dem</strong> Hause Robuschi<br />

für die Sauerstoffanreicherung<br />

der Abwässer und zwei Kompressoren,<br />

ebenfalls von Robuschi,<br />

für die Luftreinigung der Membranen<br />

installiert, damit diese nicht<br />

verstopfen“.<br />

Einer der vorrangigen Aspekte<br />

der neuen Konzeption war eine realisierbare<br />

Energieeinsparung –<br />

schließlich wirkt sich die Energieeffizienz<br />

der Anlage <strong>auf</strong> die Betriebskosten<br />

des Unternehmens aus. So<br />

lässt sich ein marktgerechter Preis<br />

für die Entsorgung beibehalten,<br />

wodurch eine starke Marktpräsenz<br />

gesichert werden kann. Weitere<br />

wichtige Punkte: Die Anlage sollte<br />

möglichst flexibel zu betreiben sein<br />

sowie einfach und kostengünstig zu<br />

warten.<br />

Kontakt:<br />

SALVATORE ROBUSCHI & C. s.r.l.,<br />

Via Segrè, 11/A,<br />

I-43122 Parma (Italien),<br />

Tel. +39 0521 606285,<br />

Fax +39 0521 606278,<br />

E-Mail: com@ salvatorerobuschi.com,<br />

www.srpumps.com<br />

Halle A6, Stand 116<br />

April 2014<br />

410 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

H2O GmbH <strong>auf</strong> der IFAT: Effiziente <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung schützt die Umwelt<br />

und spart bares Geld<br />

Knapp 3 000 Aussteller präsentieren<br />

in 17 Hallen <strong>auf</strong> der IFAT ihre<br />

innovativen Technologien rund um<br />

die Frage „wie schützen wir wertvolle<br />

Ressourcen und halten unsere<br />

Umwelt sauber?“. Unter den Ausstellern<br />

ist auch die H2O GmbH aus<br />

<strong>dem</strong> badischen Steinen, die sich <strong>auf</strong><br />

die nachhaltige Aufbereitung von<br />

Industrieabwasser spezialisiert hat.<br />

„<strong>Wasser</strong> ist zu kostbar, um es nur<br />

ein Mal zu verwenden“, so H2O-Geschäftsführer<br />

Matthias Fickenscher.<br />

„Deshalb bereiten wir seit über<br />

25 Jahren Industrieabwasser effizient<br />

<strong>auf</strong> und verwenden es in der Produktion<br />

wieder.“ Damit schützen die VA-<br />

CUDEST Vakuumdestillationsanlagen<br />

von H2O wertvolle Frischwasserressourcen<br />

und verhindern, dass belastetes<br />

<strong>Abwasser</strong> in die Umwelt gelangt.<br />

Diese Methode schützt aber<br />

nicht nur die Umwelt, sie spart auch<br />

bares Geld. Die Entsorgungskosten<br />

entfallen fast komplett, die Betriebskosten<br />

im Vergleich zu anderen<br />

Aufbereitungsanlagen verringern<br />

sich um ein Vielfaches. So lohnt<br />

sich die Investition in eine VACU-<br />

DEST Vakuumdestillationsanlage<br />

schon in weniger als zwei Jahren.<br />

„Wir schlagen also zwei Fliegen<br />

mit einer Klappe“, freut sich der<br />

Geschäftsführer.<br />

Kontakt:<br />

H2O GmbH,<br />

Wiesenstrasse 32, D-79585 Steinen,<br />

Tel. (07627) 9239-0, Fax (07627) 9239-100,<br />

E-Mail: info@h2o-de.com, www.h2o-de.com<br />

Halle A2, Stand 121<br />

VACUDEST Vakuumdestillationssysteme.<br />

<strong>Abwasser</strong>- und Destillatprobe.<br />

Lösungen aus duktiLem guss<br />

nachhaltig überlegen<br />

informieren sie sich im internet unter www.duktus.com<br />

Besuchen sie uns <strong>auf</strong> der iFat in Halle a1, stand 337!<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 411


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Weltweit neue Reihe kationischer Flockungshilfsmittel<br />

in Pulverform<br />

Zetag ® ULTRA – Neue<br />

Reihe kationischer<br />

Flockungshilfsmittel in<br />

Pulverform zur verbesserten<br />

Entwässerung bei<br />

niedriger Dosierung.<br />

Die BASF lanciert mit Zetag® ULT-<br />

RA weltweit eine neue Reihe<br />

ultra-hochmolekularer kationischer<br />

Flockungshilfsmitteln in Pulverform<br />

zur Fest-Flüssigtrennung in der<br />

industriellen und kommunalen <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Bei der Entwicklung hat die BASF<br />

ihre langjährige Anwendungserfahrung<br />

in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

mit umfangreichem Know-how in<br />

der Polymerforschung verbunden.<br />

Dabei erfolgte eine Ausrichtung <strong>auf</strong><br />

spezifische Kundenanforderungen<br />

und die Berücksichtigung von Umweltaspekten.<br />

Zetag® ULTRA ergänzt das bestehende<br />

Sortiment der BASF-Flockungshilfsmittel,<br />

um somit zukünftige<br />

Markttrends bei den<br />

Entwäs serungsaggregaten besser<br />

bedienen zu können.<br />

Zetag® ULTRA ermöglicht durch<br />

sein wirksameres Bindungsvermögen<br />

eine stärkere Entwässerungsleistung.<br />

Es bietet eine verbesserte<br />

Flockenstabilität, um hohen Scherkräften<br />

standzuhalten, und ist damit<br />

besonders geeignet für die Anwendung<br />

in Zentrifugen und der<br />

Druckentspannungsflotation.<br />

„Heutzutage stehen industrielle<br />

und kommunale Kläranlagen vor<br />

der großen Herausforderung, bei<br />

steigen<strong>dem</strong> Kostendruck die maximale<br />

Leistungsfähigkeit zu erbringen“,<br />

sagt Marcus Fuest vom Industriemarketing<br />

des globalen Business<br />

Managements Water Solutions. „Zetag®<br />

ULTRA hat seine hervorragende<br />

Wirksamkeit in einer Vielzahl von<br />

umfangreichen Anwendungstests<br />

weltweit bestätigt. Unsere Kunden<br />

vermerken einen Anstieg des<br />

Feststoffgehalts im entwässerten<br />

Schlamm von durchschnittlich<br />

15 %. Andere Versuche zeigen eine<br />

signifikante Dosierungsersparnis<br />

von bis zu 20 %. Darüber hinaus ist<br />

das Zentrat klarer, heller und enthält<br />

weniger Feststoffe. Zetag® ULTRA<br />

ist die ultimative Lösung, um die<br />

steigenden Anforderungen unserer<br />

Kunden zu erfüllen.“<br />

Die neuen leistungsfähigen Flockungshilfsmittel<br />

ermöglichen es,<br />

Kläranlagen effizienter und effektiver<br />

zu betreiben. Die einzigartige<br />

molekulare Architektur ermöglicht<br />

<strong>dem</strong> Kunden, Betriebskosten einzusparen.<br />

Der höhere Feststoffanteil<br />

im Austrag ist vorteilhaft für die<br />

Umwelt, da weniger Energie für<br />

Transport, Entsorgung und Verbrennung<br />

verbraucht wird, was sich<br />

positiv <strong>auf</strong> die CO 2 -Bilanz der Kläranlage<br />

auswirkt.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.basf.com<br />

Halle A3, Stand 237/336<br />

April 2014<br />

412 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Clevere kleine Anlage ermöglicht mehr<br />

Energieeffizienz und Betriebssicherheit<br />

Wärmeübertrager sorgt für zuverlässige Funktion von <strong>Abwasser</strong>anlagen plus<br />

Rückgewinnung von Wärme aus <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong>strom<br />

Viele Unternehmen benötigen in<br />

ihrer Produktion warmes Prozesswasser.<br />

Eine innovative Anlage<br />

der Dresdner DAS Environmental<br />

Expert GmbH ermöglicht nun eine<br />

Wärmeübertragung vom <strong>Abwasser</strong><br />

zum Prozesswasser. Das hilft, die<br />

Temperaturen der <strong>Wasser</strong>ströme zu<br />

optimieren, wodurch sowohl der<br />

Energieeinsatz als auch die <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

selbst deutlich an<br />

Effizienz gewinnen.<br />

Erfahrungen mit einem solchen<br />

Wärmetauscher hat die Schumacher<br />

Packaging GmbH in ihrem<br />

Werk in Schwarzenberg gesammelt.<br />

Das inhabergeführte mittelständische<br />

Unternehmen hat sich <strong>auf</strong><br />

maßgeschneiderte Verpackungslösungen<br />

aus Well- und Vollpappe<br />

spezialisiert. Es beschäftigt 2 200<br />

Mitarbeiter und erwirtschaftet<br />

knapp 400 Mio. € Jahresumsatz. Das<br />

Stammhaus des 1948 gegründeten<br />

Unternehmens befindet sich in<br />

Ebersdorf bei Coburg.<br />

In Schwarzenberg im Erzgebirge<br />

stellt die Schumacher Packaging<br />

GmbH Pappe her. Dazu wird Altpapier<br />

<strong>auf</strong>bereitet. „Für diesen Prozess<br />

wird sehr viel <strong>Wasser</strong> benötigt“,<br />

berichtet Bernd Dzedzig, verantwortlicher<br />

Projektleiter bei der DAS<br />

Environmental Expert GmbH. „Es<br />

wird aus einem Fluss, der Großen<br />

Mittweida, entnommen. Dieses<br />

<strong>Wasser</strong> kommt im Winter relativ kalt<br />

an, mit Temperaturen um die 5 °C. Es<br />

wird vorgereinigt und musste bisher<br />

mithilfe von Dampf oder anderen<br />

externen Wärmequellen <strong>auf</strong>gewärmt<br />

werden.“<br />

Die Schumacher Packaging<br />

GmbH hat nun die Kapazität der<br />

Papiermaschine erhöht. Damit verbunden<br />

war eine Anhebung der<br />

Prozesstemperatur <strong>auf</strong> bis zu 55 °C<br />

– viel zu viel für die nachfolgende<br />

Querschnitt der doppelwandigen<br />

Thermoplatten des Wärmeübertragers.<br />

biologische <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />

Denn die Mikroorganismen sterben<br />

ab, wenn das <strong>Wasser</strong> zu heiß ist. Das<br />

Resultat: „Die Kläranlage würde bei<br />

diesen Temperaturen nicht mehr<br />

funktionieren“, erläutert Dzedzig.<br />

Um eine Schädigung des Flusses zu<br />

vermeiden, gilt zu<strong>dem</strong> für die Einleitung<br />

von Abwässern eine behördlich<br />

festgelegte Temperatur-Obergrenze<br />

von 30 °C.<br />

Aus diesem Grunde suchte die<br />

Schumacher Packaging GmbH nach<br />

einer Möglichkeit, das <strong>Abwasser</strong><br />

über ein möglichst pfiffiges Konzept<br />

zu kühlen, damit die biologische<br />

<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung weiterhin<br />

zuverlässig arbeitet. Die DAS<br />

Environmental Expert GmbH konnte<br />

mit ihrem Anlagenkonzept überzeugen:<br />

Der Wärmeübertrager nutzt<br />

das <strong>Wasser</strong>, das zu warm aus <strong>dem</strong><br />

Prozess kommt, um damit das kalte<br />

Frischwasser zu erwärmen. Erfreulicher<br />

Zusatzeffekt: Die Schumacher<br />

Packaging GmbH kann damit sogar<br />

ihren Energieverbrauch reduzieren.<br />

Durch den Einsatz des Wärmeübertragers<br />

kann die Fabrik 40 % des bisher<br />

benötigten Erdgases einsparen.<br />

Die Investition amortisiert sich so<br />

bereits im ersten Jahr.<br />

Der Wärmeübertrager der DAS<br />

Environmental Expert GmbH beruht<br />

<strong>auf</strong> doppelwandigen Platten („Thermoplatten“),<br />

die durch ein einfaches<br />

Reinigungssystem ständig sauber<br />

gehalten werden (siehe Info grafik).<br />

Das Kühlwasser wird gleichmäßig<br />

<strong>auf</strong> alle Thermoplatten verteilt und<br />

strömt ringförmig einmal durch den<br />

Wärmeübertrager. Das <strong>Abwasser</strong><br />

wird von unten in den Wärmeübertrager<br />

geleitet und strömt <strong>auf</strong>wärts<br />

durch den Behälter, um an der<br />

Oberseite abgeleitet zu werden.<br />

Doppelwandige Thermoplatten<br />

des Wärme übertragers.<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 413


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Kostensenkung mittels Wärmeübertrager<br />

Aus <strong>Abwasser</strong> Wärme gewinnen<br />

Eintrittstemperatur<br />

<strong>Abwasser</strong><br />

www.das-deutschland.de<br />

Eintrittstemperatur<br />

Prozesswasser<br />

Austrittstemperatur<br />

<strong>Abwasser</strong><br />

Zieltemperatur<br />

Prozesswasser<br />

Thermoplatten-Wärmeübertrager:<br />

Thermoplatten-Wärmeübertrager bestehen aus einer Anordnung von jeweils zwei<br />

Wärmeübertragungsblechen, die an den Rändern vollständig und <strong>auf</strong> der Wärmeübertragungsfläche<br />

durch Punktschweißungen miteinander verbunden sind. Die<br />

verschweißten Bleche sind zum erforderlichen Kanalquerschnitt hydraulisch <strong>auf</strong>geweitet.<br />

Position, Anzahl und Muster der Punktschweißungen sowie die Kanalquerschnitte<br />

bestimmen den möglichen Betriebsdruck und die Art der Strömung.<br />

Infografik.<br />

Ohne Wärmeübertrager<br />

Wärmeerzeugung<br />

100%<br />

Erdgas<br />

Mit Wärmeübertrager<br />

40%<br />

Wärmeübertrager<br />

60%<br />

Erdgas<br />

Amortisation im ersten Jahr<br />

Betriebskosten ca. 2.000 EUR/a<br />

Effizient und Selbstreinigend:<br />

Die rotierenden Bürsten sorgen nicht nur für eine permanente Reinigung<br />

der Wärmeübertragerflächen, sondern auch für hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />

und damit verbunden eine höhere Wärmeübertragerleistung.<br />

Funktionsprinzip:<br />

Das Kühlwasser wird gleichmäßig <strong>auf</strong> alle Thermoplatten verteilt und<br />

strömt ringförmig einmal durch den Wärmeübertrager. Das <strong>Abwasser</strong><br />

wird von unten in den Wärmeübertrager geleitet und strömt nach der<br />

Verteilung <strong>auf</strong> alle Ringspalte <strong>auf</strong>wärts durch den Behälter, um an der<br />

Oberseite abgeleitet zu werden. Durch die Drehbewegung der Bürsten<br />

wird das <strong>Abwasser</strong> zusätzlich in einen spiralförmigen Uml<strong>auf</strong> gebracht<br />

(Spiral-WÜ). Dadurch wird der Effekt eines Gegenstrom-<br />

Wärmeübertragers erzielt.<br />

Dieses Konstruktionsprinzip erlaubt eine Installation im Abl<strong>auf</strong> bestehender<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ohne die Notwendigkeit, zusätzliche<br />

Pumpen zur Überwindung der sonst entstehenden Druckverluste<br />

zu installieren.<br />

Im Inneren der Thermoplatten fließt<br />

also das kalte Flusswasser und <strong>auf</strong><br />

der Außenseite das heiße <strong>Abwasser</strong>.<br />

Der Wärmeübertrager besteht<br />

aus Edelstahl. Im Kontakt mit <strong>dem</strong><br />

<strong>Abwasser</strong> verschmutzen Metallflächen<br />

relativ schnell, erklärt Dzedzig:<br />

„Es bildet sich rasch ein Biofilm, der<br />

rapide wächst, wenn Wärmetauscher<br />

nicht gereinigt werden. In der<br />

Folge sinkt die Übertragungsleistung.“<br />

Normalerweise ist es daher<br />

notwendig, die Systeme regelmäßig<br />

auseinanderzubauen und manuell<br />

zu säubern. Die Dresdner Umwelt-<br />

Experten fanden auch dafür eine<br />

clevere technische Lösung: Durch<br />

ein kontinuierlich rotierendes Bürstensystem<br />

wird die Verschmutzung<br />

<strong>auf</strong> ein Minimum reduziert und die<br />

Wärmeübertragung optimiert.<br />

Die rotierenden Bürsten sorgen<br />

nicht nur für die permanente Reinigung<br />

der Wärmeübertragerflächen,<br />

sondern auch für eine hohe Strömungsgeschwindigkeit<br />

und damit<br />

verbunden eine höhere Wärmeübertragerleistung.<br />

Durch die Drehbewegung<br />

der Bürsten wird das<br />

<strong>Abwasser</strong> zu<strong>dem</strong> in einen spiralförmigen<br />

Uml<strong>auf</strong> gebracht. Dadurch<br />

wird der Effekt eines Gegenstrom-<br />

Wärmeübertragers erzielt. Dieses<br />

Konstruktionsprinzip erlaubt eine<br />

Installation im Abl<strong>auf</strong> bestehender<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigungsanlagen ohne<br />

den Einsatz zusätzlicher Druckerhöhungspumpen.<br />

Auch <strong>auf</strong>wendige<br />

Mess- und Regeltechnik ist dazu<br />

nicht erforderlich.<br />

MBBR Kläranlage bei Schumacher Packaging.<br />

Wärmeübertrager im Zul<strong>auf</strong> der Kläranlage.<br />

April 2014<br />

414 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Einblick in den Wärmeübertrager bei Schumacher Packaging.<br />

Im Moment wird mit <strong>dem</strong> Wärmeübertrager kaltes Flusswasser<br />

von 5 <strong>auf</strong> 20 °C vorgewärmt. „Das ist sehr viel für ein<br />

derartig großes Volumen“, betont Dzedzig. „Die Anlagen in<br />

Schwarzenberg bewältigen jeweils 65 m 3 <strong>Abwasser</strong> pro<br />

Stunde, also 1560 m 3 <strong>Wasser</strong> am Tag.“ Installiert wurden<br />

zwei Systeme. Sie können einzeln oder aber parallel betrieben<br />

werden. Dadurch lässt sich der Wärmeaustausch<br />

beeinflussen. Das ist wichtig, denn wenn das <strong>Abwasser</strong> zu<br />

kalt wird, dann beeinträchtigt das ebenfalls den Stoffwechsel<br />

der Mikroorganismen in der biologischen <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />

Für die Wärmeübertrager sieht DAS-Geschäftsbereichsleiter<br />

René Reichardt einen großen Markt: „Es ist in der Industrie<br />

sehr oft der Fall, dass Abwässer zu warm sind. Und<br />

der sparsame Einsatz von Energie ist überall ein wichtiges<br />

Thema.“ Nicht nur Papierfabriken haben Probleme mit der<br />

<strong>Wasser</strong>temperatur am Ausl<strong>auf</strong>. Auch beispielsweise für<br />

Betreiber von Biogas-Anlagen, Gießereien und Härtereien,<br />

Färbereien, Großwäschereien oder aber für die Lebensmittelindustrie<br />

dürfte sich daher eine solche Anlage lohnen. „Interessant<br />

ist das für alle, die mit heißem <strong>Wasser</strong> arbeiten“,<br />

meint Reichardt. Der Wärmeübertrager der DAS Environmental<br />

Expert GmbH gestattet es, Temperatur-Grenzwerte<br />

einzuhalten und zugleich Wärme aus <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong> zurückzugewinnen<br />

– effektiv und mit wenig Betriebs<strong>auf</strong>wand.<br />

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Ort werden die Sensoren nur noch<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 415


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Eingebauter<br />

Blendenregulierschieber.<br />

Der richtige Druck und kompetente Wartung<br />

steigern die Energie-Effizienz von biologischen<br />

Kläranlagen<br />

Norbert Barlmeyer<br />

Jede biologisch arbeitende Kläranlage<br />

benötigt für die Sauerstoffversorgung<br />

des Belebungsbeckens<br />

eine Druckluft-Station. Diese<br />

Station arbeitet aber nur dann mit<br />

höchstmöglicher Energie-Effizienz,<br />

wenn ein erhöhter Anlagendruck<br />

durch das nachgeordnete System,<br />

überhöhte Ansaugtemperaturen<br />

durch unzureichende Be- und Entlüftung<br />

und/oder erhöhte Betriebsstunden<br />

durch unzureichende Wartung<br />

ausgeschlossen sind. Die folgenden<br />

Praxisbeispiele aus <strong>dem</strong><br />

Bereich biologisch arbeitender Kläranlagen<br />

zeigen, dass diese Kriterien<br />

die Energieeffizienz eines Gebläses<br />

sehr negativ beeinflussen und zu<br />

ganz erheblichen Energiemehrkosten<br />

führen können. Berechnet wurden<br />

die jährlichen Mehrkosten jeweils<br />

für ein mittelgroßes Gebläse.<br />

Da Druckluftstationen in Kläranlagen<br />

aber aus bis zu vier und mehr<br />

Einzelanlagen bestehen können,<br />

summiert sich der Energiemehr<strong>auf</strong>wand<br />

schnell zu mehreren zigtausend<br />

Euro pro Jahr.<br />

Beispiel 1: Erhöhter<br />

Anlagendruck verursacht<br />

durch das nachgeschaltete<br />

System<br />

Jedes Gebläse wird vor der Auslieferung<br />

<strong>auf</strong> einen vordefinierten Druck<br />

eingestellt. Die <strong>auf</strong> diesen Druck<br />

verdichtete Luft wird dann zumeist<br />

über eine Ringleitung mit mehreren<br />

Stichleitungen und Zuleitungsschläuchen<br />

zu den im Becken verlegten<br />

Ausströmern geführt.<br />

Vorausaussetzung für einen optimalen<br />

Betrieb sind unter anderem<br />

korrekt angesteuerte Blendenregulierschieber<br />

am Eintritt in das Becken.<br />

Falsch eingestellte Schieber<br />

führen schnell zu einem erhöhten<br />

Druck im Zuleitungsnetz, sodass die<br />

Verdichter dann gegen einen höheren<br />

Druck arbeiten müssen, wodurch<br />

die Energiekosten sofort<br />

steigen. Aber noch ein zweites<br />

Argument ist wichtig: Die Blendenregulierschieber<br />

werden über eine<br />

Druckkonstanthaltung angesteuert,<br />

sodass die Zuleitungen automatisch<br />

geschlossen werden, sobald der geforderte<br />

Sauerstoffgehalt im Becken<br />

erreicht ist. Die oftmals frequenzgeregelten<br />

Gebläse werden nach <strong>dem</strong><br />

Schließen des Schiebers zeitverzögert<br />

heruntergefahren. Bei einer zu<br />

lange eingestellten Verzögerungszeit<br />

(Karenzzeit) l<strong>auf</strong>en die Gebläse<br />

dann zunächst weiter in Volllast gegen<br />

die geschlossenen oder teilweise<br />

April 2014<br />

416 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

geschlossenen Schieber mit der<br />

Folge, dass die Luft über die Druckventile<br />

entweicht. Das führt nicht<br />

nur zu Luftverlusten, im Extremfall<br />

kann ein erhöhter Gegendruck sogar<br />

zur Beschädigung und zur Zerstörung<br />

der Druckventile und der<br />

Gebläsestufen führen.<br />

Der Gegendruck kann aber auch<br />

steigen, wenn die Ausströmer (Zuleitungsschläuche/Plattenbelüfter<br />

o. ä.) im Becken durch chemische<br />

Bestandteile im <strong>Abwasser</strong> gealtert<br />

sind. Oder wenn sich die Rohrleitungen<br />

und/oder Ausströmer im L<strong>auf</strong><br />

der Zeit zugesetzt haben, weil die<br />

Druckschalldämpfer der Drucklufterzeuger<br />

mit Adsorptionsmaterial<br />

ausgekleidet sind, das sich mit der<br />

Zeit löst und dann über das Netz in<br />

das System eingetragen wird. Bei<br />

Aerzener Drehkolbengebläsen ab<br />

Baujahr 1995 und bei den Aerzener<br />

Drehkolbenverdichtern der neuen<br />

Baureihe Delta HYBRID besteht<br />

diese Gefahr jedoch nicht, weil bei<br />

diesen Anlagen der Grundträger als<br />

Pulsationsschalldämpfer ausgebildet<br />

ist und die Geräuschreduzierung<br />

durch Luftumlenkungen und nicht<br />

durch Adsorptionsmaterial erreicht<br />

wird.<br />

Wenn der Sauerstoff nicht<br />

mit Drehkolbengebläsen und/oder<br />

Drehkolbenverdichtern, sondern mit<br />

Turboverdichtern erzeugt wird,<br />

besteht bei Überdrücken im Netz<br />

zusätzlich die Gefahr, dass die<br />

Turboverdichter an der sogenannten<br />

Pumpgrenze gefahren werden.<br />

Dann können starke Vibrationen,<br />

Druckstöße und Temperaturanstieg<br />

sehr schnell erhebliche Folgeschäden<br />

verursachen. Außer<strong>dem</strong> sinkt<br />

bei Turboverdichtern die Energieeffizienz<br />

bei einem Druckanstieg<br />

deutlich stärker. Demgegenüber<br />

verursacht eine Druckerhöhung<br />

bei zwangsfördernden Verdichtern,<br />

wie Drehkolbengebläsen oder den<br />

neuen Aerzener Drehkolbenverdichtern<br />

der Baureihe Delta HYB-<br />

RID, nur höhere Energiekosten, so<br />

lange das maschinentechnisch<br />

vorgegebene Limit nicht überschritten<br />

wird.<br />

Steigende Strommehrkosten<br />

durch erhöhten Anlagendruck<br />

Ein praktisches Rechenbeispiel soll<br />

zeigen, welche Strommehrkosten<br />

entstehen, wenn der Druck bei einem<br />

<strong>auf</strong> 500 mbar ausgelegten<br />

Drehkolbengebläse durch die oben<br />

geschilderten Entwicklungen um<br />

nur 50 mbar <strong>auf</strong> 550 mbar steigt. Als<br />

Verdichter wurde ein Aerzener<br />

Drehkolbengebläse des Typs GM<br />

30 L gewählt. Durch die Erhöhung<br />

der Klemmleistung von 37,26 kW<br />

(bei 500 mbar) <strong>auf</strong> 40,47 mbar (bei<br />

550 mbar) entstehen bei einer L<strong>auf</strong>zeit<br />

von 5000 Bh/a und einem<br />

Strompreis von 0,18 €/kWh beachtliche<br />

Energiemehrkosten von fast<br />

2 900,00 € pro Jahr und Verdichter<br />

(siehe Tabelle 1).<br />

Beispiel 2: Überhöhte<br />

Temperatur der angesaugten<br />

Luft<br />

Da die Luft für Verdichtung und<br />

Kühlung eines Gebläses in biologisch<br />

arbeitenden Kläranlagen in<br />

vielen Fällen aus <strong>dem</strong> Aufstellungsraum<br />

entnommen und nicht über<br />

Zuluftkanäle den Verdichtern direkt<br />

von außerhalb des Raumes zugeführt<br />

wird, beeinflusst die Raumtemperatur<br />

sehr wesentlich die<br />

Energiebilanz der Anlage. Eine erhöhte<br />

Raumtemperatur entsteht,<br />

••<br />

wenn die Be- und Entlüftungsöffnungen<br />

falsch positioniert<br />

und/oder zu klein sind (Anmerkung:<br />

für eine intensive Durchlüftung<br />

sollte die Zuluftöffnung<br />

unten, die Abluft-Öffnung an der<br />

gegenüberliegenden Seite oben<br />

liegen),<br />

••<br />

wenn die Luftführung nicht<br />

durch thermostatgesteuerte<br />

Ventilatoren unterstützt wird<br />

oder wenn deren Leistung nicht<br />

ausreicht,<br />

••<br />

wenn das Dach des Kompressorenraumes<br />

nur unzureichend gegen<br />

intensive Sonneneinstrahlung<br />

gedämmt ist,<br />

••<br />

wenn die Druckluftleitungen innerhalb<br />

der Station nicht oder<br />

nur unzureichend isoliert sind.<br />

Blendenregulierschieber.<br />

Tabelle 1. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />

Normvolumenstrom<br />

Druckerhöhung<br />

Ansaugvolumenstrom<br />

Klemmleistung bei 500 mbar<br />

Klemmleistung bei 550 mbar<br />

Klemmleistungsdifferenz<br />

Strommehrkosten*<br />

Mit der Erhöhung der Raumtemperatur<br />

steigt nicht nur die Temperatur<br />

der zu verdichtenden Luft. Sie führt<br />

auch zu einer erhöhten Druckluft-<br />

Temperatur und damit zu einem<br />

verringerten Sauerstoffgehalt der<br />

Druckluft, zu einem schlechteren<br />

Befüllungsgrad und zu einer<br />

schlechteren Kühlung der Verdichter.<br />

Alle Kriterien haben nur eine<br />

einzige Konsequenz: der Verdichter<br />

muss länger arbeiten, um die benötigte<br />

Sauerstoffmenge zu fördern.<br />

Steigende Stromkosten durch<br />

erhöhte Ansaugtemperatur<br />

Das führt zwangsläufig zu steigenden<br />

Energiekosten. Als Faustformel<br />

gilt: Ein Anstieg der Ansaugtemperatur<br />

um 3 °C bewirkt einen<br />

Energiemehr<strong>auf</strong>wand von rund 1 %.<br />

1669 Nm³/h<br />

von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />

1 844 m³/h<br />

37,26 kW<br />

40,47 kW<br />

3,21 kW<br />

2 889,00 €/a<br />

* bei 5000 Bh/a und 0,18 €c/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />

ist in den Werten der Motor-Klemmenleistung nicht<br />

berücksichtigt; Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und<br />

Kupplungsleistung jeweils ± 5 %.<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 417


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Tabelle 2. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />

Normvolumenstrom<br />

Arbeitsdruck<br />

Ansaugvolumenstrom<br />

Klemmleistung bei einer<br />

Raumtemperatur von 10 °C<br />

Klemmleistung bei einer<br />

Raumtemperatur von 30 °C<br />

Klemmleistungsdifferenz<br />

Strommehrkosten durch<br />

erhöhte Raumtemperatur*<br />

1669 Nm³/h<br />

500 mbar<br />

1767 m³/h / 1934 m³/h<br />

35,52 kW<br />

39,30 kW<br />

3,78 kW<br />

3 402,00 €/a<br />

* bei 5000 Bh/a und 0,18 €/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />

ist in den Werten der Motorklemmenleistung nicht berücksichtigt;<br />

Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und Kupplungsleistung<br />

jeweils ± 5 %.<br />

Tabelle 3. Drehkolbengebläse GM 30 L.<br />

Normvolumenstrom<br />

Anlagendruck<br />

Temperatur im Gebläse<strong>auf</strong>stellungsraum<br />

Klemmleistung<br />

bei Nennvolumenstrom<br />

1474 m³/h<br />

Klemmleistung beim erhöhten<br />

Nennvolumenstrom von<br />

1844 m³/h<br />

Klemmleistungsdifferenz pro<br />

Gebläse<br />

Strommehrkosten*<br />

1669 Nm³/h<br />

500 mbar<br />

20 °C<br />

29,71 kW<br />

37,26 kW<br />

7,55 kW<br />

6 795,00 €/a<br />

* bei 5000 Bh/a und 0,18 €/kWh; der Einfluss des Frequenzumrichters<br />

ist in den Werten der Motorklemmenleistung nicht berücksichtigt;<br />

Bautoleranzen: Ansaugvolumenstrom und Kupplungsleistung<br />

jeweils ± 5 %.<br />

Filterwechsel:<br />

Erhöhter Anlagendruck<br />

oder<br />

unzureichende<br />

Wartung<br />

können sich<br />

nachteilig <strong>auf</strong><br />

die Energiebilanz<br />

eines<br />

Drehkolbengebläses<br />

und<br />

damit einer<br />

Kläranlage<br />

auswirken.<br />

Im folgenden Rechenbeispiel bleibt<br />

der Druck des Gebläses mit 500<br />

mbar konstant, es verändert sich lediglich<br />

die Raumtemperatur. Die Berechnung<br />

basiert wieder <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Aerzener Drehkolbengebläse GM<br />

30 L mit einem Normvolumenstrom<br />

von 1 669 Nm³/h. Tabelle 2 zeigt,<br />

dass die (Klemm-)Leistung durch<br />

den Anstieg der Raumtemperatur<br />

von 10 <strong>auf</strong> 30 °C und der daraus<br />

resul tierenden höheren Luftmenge<br />

bei gleicher Sauerstoffmenge um<br />

3,78 kW steigt. Daraus folgt: Bei einer<br />

jährlichen Gesamtl<strong>auf</strong>zeit von<br />

5000 Bh/a und einem Strompreis<br />

von 0,18 €/kWh – ausschließlich verursacht<br />

durch den Anstieg der<br />

Raumtemperatur von 10 <strong>auf</strong> 30 °C –<br />

entstehen Energiemehrkosten von<br />

3 402,00 € pro Jahr und Gebläse.<br />

Beispiel 3: Unzureichende<br />

Wartung<br />

Nachteilig <strong>auf</strong> die Energiebilanz eines<br />

Drehkolbengebläses kann sich<br />

aber auch eine nicht den Vorgaben<br />

des Herstellers entsprechende Wartung<br />

auswirken. Ein klassisches Beispiel<br />

ist das defekte Druckventil.<br />

Wenn ein Gebläse z. B. für einen<br />

Höchstdruck von 500 mbar bestellt<br />

wird, wird das Druckventil <strong>auf</strong> einen<br />

um 50 mbar erhöhten Druck, in diesem<br />

Fall <strong>auf</strong> 550 mbar, eingestellt.<br />

Sobald der Druck durch erhöhte Widerstände<br />

im Bereich der Druckluftanwendung<br />

<strong>auf</strong> 550 mbar ansteigt,<br />

spricht das Druckventil an. Diese erhöhten<br />

Widerstände können durch<br />

die oben bereits genannten Kriterien<br />

verursacht werden, wie z. B.<br />

durch zu alte und verschlammte<br />

Ausströmer im Becken, durch verschlammte<br />

Rohrleitungen, durch<br />

einen beim Einregulieren des Blasenbildes<br />

zu hoch eingestellten<br />

Anlagendruck oder durch eine nicht<br />

optimal arbeitende Regelung des<br />

Blendenregulierschiebers oder aber<br />

auch durch alte verschlissene Luftansaugfilter.<br />

Durch das ständige Ansprechen<br />

des Druckventils wird die Dichtlippe<br />

der Ventilglocke zerstört, sodass<br />

während des Betriebs Förderluft –<br />

sog. Leckluft – ausströmen kann.<br />

Diese Leckluft reduziert die Liefermenge<br />

des Gebläses und damit die<br />

Einleitungsmenge des Sauerstoffs<br />

in das Belebungsbecken.<br />

Steigende Stromkosten durch<br />

erhöhte L<strong>auf</strong>zeiten<br />

Dieser Leckluftverlust kann nur<br />

durch verlängerte L<strong>auf</strong>zeiten des<br />

Gebläses ausgeglichen werden, was<br />

zwangsläufig zu einem erhöhten<br />

Energie<strong>auf</strong>wand führt. Tabelle 3<br />

zeigt die in diesem Fall entstehenden<br />

Mehrkosten ebenfalls wieder<br />

am Beispiel eines Aerzener Drehkolbengebläses<br />

des Typs GM 30 L. Bei<br />

einem gleichbleibenden Anlagendruck<br />

von 500 mbar steigt die<br />

Klemmleistung durch die verlängerte<br />

L<strong>auf</strong>zeit pro Gebläse von 29,71<br />

um 7,55 <strong>auf</strong> 37,26 kW. Das führt zu<br />

einer für dieses Beispiel angenommenen<br />

Erhöhung des Nennvolu-<br />

Manometer.<br />

April 2014<br />

418 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Mall-Substratfilter ViaPlus<br />

Entwässerung von<br />

Verkehrs flächen bis zu 3.000 m 2<br />

Sicherheits ventile.<br />

menstroms von 1474 m³/h <strong>auf</strong> 1844 m³/h.<br />

Dieser Anstieg der Klemm leistung um 7,55 kW<br />

erfordert pro Verdichter und Jahr einen Mehr<strong>auf</strong>wand<br />

an elektrischer Energie in Höhe von<br />

6 795,00 €.<br />

Die in diesem Beispiel ermittelten zusätzlichen<br />

Energiemehrkosten von fast 6 800,00 €<br />

entstehen ausschließlich durch die verlängerten<br />

L<strong>auf</strong>zeiten des Gebläses, verursacht durch<br />

die angenommenen Leckluftverluste durch<br />

das defekte Druckventil. Ursächlich für das<br />

defekte Druckventil ist jedoch der Anstieg des<br />

Druckes im Gebläse von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />

durch die oben beschriebenen möglichen Ursachen<br />

(Verschmutzungen, falsche Einstellungen<br />

usw.). Deshalb müssen zu den in Tabelle 3<br />

ausgewiesenen Mehrkosten für die verlängerten<br />

L<strong>auf</strong>zeiten in Höhe von fast 6 800,00 €<br />

pro Jahr und Verdichter noch die Mehrkosten<br />

für die Druckerhöhung von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar<br />

hinzugerechnet werden, die sich gemäß Beispiel<br />

1 bereits <strong>auf</strong> etwa 2 900,00 € je Verdichter<br />

und Jahr summieren. Demzufolge ergeben<br />

sich für die Summe aus den angenommenen<br />

Leckluftverlusten und der Druckerhöhung<br />

von 500 <strong>auf</strong> 550 mbar durch ein defektes<br />

Druckventil Gesamtkosten von 9 700,00 € pro<br />

Jahr und Verdichter.<br />

Fazit<br />

Alle drei Beispiele wurden jeweils nur für einen<br />

einzigen Verdichter und mit praxisbezogenen<br />

Werten gerechnet. Da Druckluftstationen<br />

in biologisch arbeitenden Kläranlagen<br />

jedoch im Normalfall aus mehreren Verdichtern<br />

bestehen, können sich die energetischen<br />

Mehrkosten sehr schnell <strong>auf</strong> mehrere zigtausend<br />

Euro pro Jahr summieren. Die dargestellten<br />

Argumente und Berechnungen sollen<br />

den Betreiber einer biologisch arbeitenden<br />

Kläranlage lediglich sensibilisieren und einen<br />

Hinweis dar<strong>auf</strong> geben, welche Kosten entstehen,<br />

wenn die geschilderten Ursachen nicht<br />

beachtet und deshalb auch nicht korrigiert<br />

werden. Das beginnt schon bei einem mit<br />

Tiefenfiltration arbeitenden Luftfilter <strong>auf</strong> der<br />

Ansaugseite des Gebläses. Wenn dieser Luftfilter,<br />

nur um vielleicht 50 € zu sparen, nicht<br />

ausgetauscht, sondern von Zeit zu Zeit nur<br />

ausgebaut, unzureichend ausgeblasen und<br />

dann wieder eingebaut wird, steigt bereits<br />

der Energiebedarf des Verdichters. Als Faustformel<br />

gilt: Eine Reduzierung des Druckes <strong>auf</strong><br />

der Ansaugseite um 10 mbar reduziert die<br />

Energiekosten um rund 1 %. Steigende Energiekosten<br />

durch erhöhten Anlagendruck<br />

durch nachgeschaltete Systeme, durch erhöhte<br />

Temperaturen der angesaugten Luft<br />

und durch erhöhte L<strong>auf</strong>zeiten der Aggregate<br />

durch defekte Druckventile lassen sich am<br />

besten vermeiden, wenn alle Gebläse vorschriftsmäßig<br />

durch die Service abteilungen<br />

des Herstellers und/oder des Betreibers gewartet<br />

werden. Denn schließlich betragen die<br />

Energiekosten eines Verdichters – bezogen<br />

<strong>auf</strong> dessen lange L<strong>auf</strong>zeit – bis zu 90 % der<br />

Gesamtkosten der Anlage. Und nur rund 10 %<br />

entfallen <strong>auf</strong> die Investitions- und Wartungskosten.<br />

Kontakt:<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH,<br />

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Tel. (05154) 81-0, E-Mail: info@aerzener.de,<br />

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J Hoher Wirkungsgrad bis zu 99 %<br />

J Geprüft <strong>auf</strong> Einhaltung der<br />

Gering fügigkeitsschwellenwerte<br />

der LAWA<br />

J Hohe Standzeiten des Filters durch<br />

patentierte Abl<strong>auf</strong>konstruktion<br />

J Gleichzeitige Beseitigung von<br />

Schwermetallen, abfiltrierbaren<br />

Stoffen und minera lischen Kohlenwasserstoffen<br />

J Leicht zugänglicher Schlammraum<br />

J DIBT-Zulassung Z-84.2-12<br />

Literatur-Tipp<br />

Ratgeber Regenwasser<br />

von Klaus W. König<br />

5. Auflage<br />

2014,<br />

44 Seiten<br />

Ratgeber<br />

für Kommunen<br />

und Planungsbüros<br />

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Messe München<br />

5. – 9. Mai 2014<br />

Halle A1, Stand 401/502<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 419<br />

Ökologie aktuell<br />

Rückhalten, Nutzen,<br />

Versickern und Behandeln<br />

von Regenwasser<br />

Klaus W. König<br />

Ratgeber<br />

Regenwasser<br />

5. Auflage


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Kaeser bringt erstmals Schraubengebläse<br />

<strong>auf</strong> den Markt und zeigt hocheffiziente<br />

Baukompressoren<br />

Baukompressor „Mobilair<br />

20“ mit PE-Haube<br />

Die neue Schallschutzhaube aus rotationsgesintertem<br />

Polyethylen (PE)<br />

mit integrierten Radkästen ist ein<br />

echter Blickfang <strong>auf</strong> der Baustelle.<br />

Aber sie sieht nicht nur gut aus, sondern<br />

bietet darüber hinaus auch einige<br />

handfeste Vorteile: Sie ist korrosionsfrei,<br />

kratzfest und überhaupt<br />

sehr widerstandsfähig. Und sie weist<br />

dar<strong>auf</strong> hin, was unter der Haube<br />

steckt: Stärke, Effizienz, Anwenderfreundlichkeit<br />

und umweltschonendes<br />

Betriebsverhalten.<br />

Der Mobilair 20 (Bild 1) beweist,<br />

dass Leistungsstärke nicht unbedingt<br />

an ein hohes Betriebsgewicht<br />

gekoppelt sein muss. Mit einer Liefermenge<br />

von 2 m³/min verfügt er<br />

einerseits über genügend Kraftreserven<br />

zum Antrieb eines schweren<br />

Drucklufthammers und bringt andererseits<br />

nicht einmal 460 kg Betriebsgewicht<br />

<strong>auf</strong> die Waage. Diese<br />

Eigenschaften verdankt er einer<br />

ausgefeilten Konstruktion, seinem<br />

energiesparenden Schraubenkompressorblock<br />

mit strömungstechnisch<br />

optimiertem „Sigma Profil“,<br />

einem Übertragungsverluste vermeidenden<br />

1:1-Antrieb und nicht<br />

Bild 1. Der Baukompressor Mobilair 20 mit PE-Haube betreibt mühelos<br />

einen schweren Drucklufthammer. Er ist dank geringer Abmessungen<br />

und niedrigem Betriebsgewicht sehr wendig, arbeitet leise und kraftstoffsparend.<br />

Alle Abbildungen: © Kaeser Kompressoren GmbH<br />

zuletzt einem wassergekühlten<br />

Kubota-Dreizylinder-Dieselmotor.<br />

Außer<strong>dem</strong> ist der Mobilair 20<br />

serienmäßig mit einer patentierten<br />

Anti-Frost-Regelung ausgestattet.<br />

Das bringt besonders in der Übergangszeit<br />

mit relativ niedrigen<br />

Außentemperaturen einen wichtigen<br />

Vorteil: Die eingesetzten<br />

Druckluftwerkzeuge werden bestmöglich<br />

vor <strong>dem</strong> Einfrieren und vor<br />

Korrosionsschäden geschützt, was<br />

ihre Zuverlässigkeit und Lebensdauer<br />

erhöht.<br />

Auch Verarbeitungsqualität, Wartungs-<br />

und Bedienerfreundlichkeit<br />

der Maschine lassen nichts zu<br />

wünschen übrig: So bieten etwa<br />

Zinkvorbehandlung und Pulverbeschichtung<br />

aller metallischen Karosserieteile<br />

dauerhaften Korrosionsschutz,<br />

und alle wartungsrelevanten<br />

Bauteile sind leicht zugänglich. Die<br />

Bedienung über nur einen Schalter<br />

ist denkbar einfach; sie wird zu<strong>dem</strong><br />

durch leicht verständ liche Piktogramme<br />

<strong>auf</strong> der Karosseriehaube<br />

(unterhalb der Armaturentafel) unmissverständlich<br />

erklärt.<br />

Bild 2. Der neue<br />

„Mobilair M 31“<br />

überzeugt nicht<br />

nur durch seine<br />

hohe Liefermenge.<br />

Verschiedene<br />

Ausstattungsoptionen<br />

machen diesen<br />

effizienten Baukompressor<br />

zu<br />

einem wahren<br />

Druckluft­<br />

Multitalent.<br />

Baukompressor „Mobilair<br />

M 31“ mit PE-Haube<br />

Unter der Schalldämmhaube des<br />

„Mobilair M 31“ (Bild 2) aus kratzfestem,<br />

korrosionsfreiem, rotationsgesintertem<br />

Polyethylen steckt ein<br />

echtes Kraftpaket: Der Schraubenkompressorblock<br />

mit <strong>dem</strong> energiesparenden<br />

„Sigma Profil“ ist für hohe<br />

Dauerbelastung ausgelegt und<br />

wird von einem leistungsstarken,<br />

wassergekühlten Kubota-Turbodieselmotor<br />

angetrieben. Damit bringt<br />

es der „Mobilair M 31“ <strong>auf</strong> eine Liefermenge<br />

von 3,15 m³/min bei 7 bar<br />

April 2014<br />

420 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

– deutlich mehr als sein Vorgänger<br />

und mehr als genug Druckluft für<br />

den Betrieb von zwei 20-kg-Hämmern<br />

oder anderen Werkzeugen,<br />

wie z. B. Druckluftlanzen, -spaten,<br />

Erdraketen oder Strahlgeräten. Der<br />

leicht handhabbare Kompressor<br />

kann je nach Bedarf für 7, 10, 12 und<br />

14 bar ausgelegt werden. Zu<strong>dem</strong><br />

bietet er einige optional erhältliche,<br />

interessante Zusatzausstattungen:<br />

So kann er mit integriertem Nachkühler<br />

und Kondensatabscheider<br />

für kühle, trockene Druckluft und/<br />

oder 6,5-kVA-Generator geliefert<br />

werden.<br />

Auch kalte Morgenstunden können<br />

den Kompressor nicht schrecken:<br />

Eine serienmäßig eingebaute,<br />

patentierte Anti-Frost-Regelung<br />

schützt die eingesetzten Werkzeuge<br />

vor Frost- und Korrosionsschäden.<br />

Alle Wartungsstellen sind dank der<br />

weit öffnenden Schallschutzhaube<br />

leicht und schnell zu erreichen. Als<br />

praktisches Sonderzubehör kann<br />

ein Schlauch<strong>auf</strong>roller mit 20-m-<br />

Leichtschlauch geliefert werden. So<br />

ist der Druckluftschlauch platzsparend<br />

<strong>auf</strong>bewahrt, statt als Stolperfalle<br />

im Weg zu liegen.<br />

<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung:<br />

Gebläse punkten mit<br />

Schraubeneffizienz<br />

Leiser, effizienter, sparsamer als andere:<br />

Das Sigma Profil von Kaeser<br />

Kompressoren gibt es jetzt auch für<br />

Gebläseanlagen. Auf der Messe<br />

stellt der Druckluftspezialist erstmals<br />

das hocheffziente Schraubengebläse<br />

EBS (Bild 3) für den Niederdruckbereich<br />

vor.<br />

Damit ist es gelungen, die versierte<br />

Technik – Mehr Druckluft weniger<br />

Energie –, die schon im Kompressorenbereich<br />

für deutliche<br />

Energieeinsparungen sorgt, <strong>auf</strong> den<br />

Niederdruckbereich zu übertragen.<br />

Im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Drehkolbengebläsen sind die neuen<br />

Kaeser-Schraubengebläse um<br />

bis zu 30 % effizienter und bieten<br />

auch im Vergleich zu vielen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt befindlichen Schraubengebläsen<br />

energetische Vorteile.<br />

Die integrierte Steuerung Sigma<br />

Control 2 sorgt bei je<strong>dem</strong> Einzelgerät<br />

für umfangreiche Überwachung<br />

und einfache Anbindung an Kommunikatiosnetzwerke<br />

bei je<strong>dem</strong><br />

Einzelgerät und bei kompletten Gebläsestationen<br />

kommt zum ersten<br />

Mal die neue maschinenübergreifende<br />

Steuerung, der Sigma Air Manager<br />

(SAM), mit spezieller Gebläsesoftware<br />

zum Einsatz für noch<br />

mehr Produktivität und Energieersparnis.<br />

Branchen und Anwendungen,<br />

wie z. B. <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />

pneumatische Fördersysteme,<br />

Energieerzeugung, Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie, pharmazeutische<br />

Industrie, chemische Industrie,<br />

Zellstoff- und Papierindustrie,<br />

Textilindustrie, Baustoffindustrie und<br />

allgemeine Industrie, können durch<br />

die führende Schraubentechnologie<br />

profitieren.<br />

Natürlich verfügen die EBS-Gebläse,<br />

Made in Germany, auch über<br />

die anderen herausragenden Eigenschaften<br />

von Kaeser-Produkten. Sie<br />

sind einfach zu installieren, sind sichere<br />

Dauerläufer und sehr robust<br />

und langlebig. Dank einer durchdachten<br />

Anordnung der Bauteile ist<br />

sowohl eine Wand- als auch eine<br />

Seite-an-Seite-Aufstellung möglich und<br />

die Wartung wird zum Kinderspiel.<br />

Kontakt:<br />

KAESER KOMPRESSOREN SE,<br />

Postfach 2143, D-96410 Coburg,<br />

Tel. (09561) 640-0, Fax (09561) 640-130,<br />

E-Mail: produktinfo@kaeser.com, www.kaeser.de<br />

Halle A1, Stand 133/232; Halle B4, Stand 135<br />

Bild 3. Das neue Schraubengebläse<br />

EBS von Kaeser Kompressoren<br />

bietet höchste Energieeffizienz bei<br />

der <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />

Nachhaltig<br />

bauen<br />

Werte<br />

erhalten<br />

Ihr Partner bei<br />

der Bewertung<br />

der<br />

Fachkunde,<br />

technischen<br />

Leistungsfähigkeit,<br />

technischen<br />

Zuverlässigkeit<br />

der ausführenden<br />

Unternehmen.<br />

Gütesicherung Kanalbau<br />

RAL-GZ 961<br />

www.kanalbau.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 421


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Modellpremieren bei Caprari<br />

Für zahlreiche<br />

Anwendungen:<br />

Neue Reinwasserpumpe<br />

CVX<br />

von Caprari mit<br />

hervorragen<strong>dem</strong><br />

Wirkungsgrad.<br />

Alle Abbildungen:<br />

© Caprari<br />

IFAT-Neuheit<br />

E8P Energy:<br />

Effiziente Reinwasserpumpe<br />

mit reichlich<br />

Toleranz beim<br />

Feststoffanteil.<br />

Der Aussteller deckt mit seinen<br />

Pumpen eine Vielzahl von Anwendungen<br />

im Trink-, Brauch- und<br />

<strong>Abwasser</strong>bereich ab. Für viele Anwender<br />

relevant dürften die neuen<br />

Modellreihen Energy, Endurance,<br />

Desert und Hightech sein. Die Bezeichnungen<br />

dieser Tauchmotorpumpen<br />

der „Next Generation“ geben<br />

den Einsatzschwerpunkt vor,<br />

für den sie konstruktiv optimiert<br />

wurden.<br />

Die Energy-Reihe zeichnet sich<br />

durch ihre Energieeffizienz aus,<br />

während bei der Endurance die<br />

Standzeit im Vordergrund steht. Die<br />

Desert-Reihe hingegen hat man <strong>auf</strong><br />

Robustheit auch bei hohen Sandkonzentrationen<br />

getrimmt, die<br />

Hightech <strong>auf</strong> maximale Leistung.<br />

Die neue Pumpengeneration ist für<br />

Fördermengen bis 50 L/s und -höhen<br />

bis 850 m je nach Modell ausgelegt.<br />

Sie integriert sich in das<br />

rund 40 Modellreihen umfassende<br />

Sortiment des Herstellers, das auch<br />

Mega-Pumpen bis 18 000 m³/h umfasst.<br />

E8P-ENERGY IM FOKUS<br />

Als eine der effizientesten Tauchmotorpumpen<br />

für Reinwasser rückt Caprari<br />

die neue E8P aus der Energy-<br />

Reihe in den Fokus. Diese Modelle<br />

mit 8 Zoll Durchmesser sind mit<br />

halbaxialen L<strong>auf</strong>rädern ausgestattet<br />

und modular <strong>auf</strong>gebaut. Sie bewegen<br />

bis zu 48 L/s bei 92 kW Motorleistung,<br />

wobei ihnen selbst ein<br />

Feststoffanteil von 100 g/m 3 nichts<br />

ausmacht.<br />

Um Capraris Edelstahlpumpen<br />

gegen Umwelteinflüssen bestmöglich<br />

resistent zu machen, sind sie<br />

mit der Eigenentwicklung „Defender“<br />

ausgestattet: Die weltweit<br />

patentierte Technik verleiht <strong>dem</strong><br />

Material einen zusätzlichen Passivierungsschutz,<br />

der die Standzeit in<br />

aggressiven Umgebungen erhöhen<br />

soll. Alle Pumpen des Herstellers<br />

erfüllen die Ökodesign-Richtlinie<br />

2009/125/EG, viele liegen sogar<br />

Der Frequenzumrichter<br />

Cap­<br />

Drive passt die<br />

Pumpenleistung<br />

stufenlos den Erfordernissen<br />

an<br />

und verhindert<br />

Laststöße.<br />

energetisch im Bestfeld der Branche.<br />

CVX MIT CAPDRIVE<br />

Das gilt auch für die mehrstufige<br />

vertikale Kreiselpumpe CVX für<br />

Reinwasser, ebenfalls eine der IFAT-<br />

Neuheiten des Herstellers in der<br />

Energy-Reihe. Mit ihrem Mindesteffizienzindex<br />

(MEI) bis 0,7 verfügt<br />

die neue Pumpe über einen Wirkungsgrad<br />

der Spitzenklasse, der<br />

den der Ökodesign-Richtlinie (MEI<br />

0,1) weitaus übertrifft.<br />

Für ein breites Anwendungsfeld<br />

von der Gebäudeinstallation bis zur<br />

industriellen Prozessversorgung sowie<br />

für Bewässerungen, Feuerschutz<br />

oder allgemein zur Druckerhöhung<br />

wurde diese Universalpumpe<br />

konzipiert. Die Serie umfasst<br />

sechs Modelle für den ein- und dreiphasigen<br />

Betrieb. Mit 0,37 bis 30 kW<br />

Motorleistung werden Förderleistungen<br />

bis 600 L/min und Förderhöhen<br />

bis 255 m erzielt. Durch ihr<br />

Inline-Baukonzept, also mit Saugund<br />

Druckstutzen <strong>auf</strong> einer Achse,<br />

ist die CVX für engste Einbauverhältnisse<br />

geeignet.<br />

Neben der Wirtschaftlichkeit<br />

lässt sich der Betriebskomfort dieser<br />

und anderer Pumpen des Herstellers<br />

mit <strong>dem</strong> koppelbaren Frequenzumrichter<br />

„CapDrive“ verbessern,<br />

der auch <strong>auf</strong> der Messe gezeigt<br />

wird. Dessen elektronischer Drehzahlregler<br />

passt die Pumpenleistung<br />

stufenlos den Erfordernissen<br />

an und verhindert den Laststoß<br />

beim Anfahren. Über die Steuerungskonsole<br />

mit LCD-Display sind<br />

verschiedene Betriebspunkte definierbar,<br />

z. B. Teillast im Nachtbetrieb.<br />

Auch eine Erweiterung oder<br />

Verkleinerung des <strong>Wasser</strong>versorgungssystems<br />

ist ganz einfach<br />

pumpenseitig zu berücksichtigen,<br />

sodass Förderleistung, Energieverbrauch<br />

und Materialbeanspruchung<br />

stets im Optimum liegen. Ein<br />

„CapDrive“ kann einzeln oder im<br />

Verbund sogar mehrere Pumpen<br />

steuern. Die Montage erfolgt platzsparend<br />

direkt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Pumpenkopf<br />

oder separat.<br />

TABLET KOMPLETT<br />

Damit professionelle Anwender jederzeit<br />

und an je<strong>dem</strong> Ort umfassende<br />

Hilfe bei der Auswahl der richtigen<br />

Pumpe erhalten, hat Caprari<br />

mit „iPumpMobile“ zu<strong>dem</strong> eine kostenlose<br />

App für alle gängigen Tablets<br />

und Smartphones geschaffen.<br />

Sie enthält sämtliche Dokumentationen,<br />

technische Daten und Einsatzempfehlungen<br />

des Herstellers. Sie<br />

wird <strong>auf</strong> der Messe präsentiert und<br />

ist über die bekannten Download-<br />

Stores erhältlich.<br />

Kontakt:<br />

Caprari Pumpen GmbH,<br />

Stefan Hörnschemeyer,<br />

Kleemanngasse 15, D-90765 Fürth,<br />

Tel. (0911) 61093-0, Fax (0911) 61093-49,<br />

www.caprari.de<br />

Halle A6, Stand 325/424<br />

April 2014<br />

422 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Komplettangebot von Pumpen, Zubehör und<br />

Service für den <strong>Abwasser</strong>- und Umweltbereich<br />

Zerkleinern, pumpen, dosieren, mischen – die mit der Förderung flüssiger Medien verbundenen Aufgaben sind<br />

vielfältig, besonders im <strong>Abwasser</strong>- und Umweltbereich. Dabei sind hier – wie auch in der Biogas-Produktion –<br />

reibungslose Abläufe essenziell. Störungen in den Systemen erzeugen erhebliche Probleme. Die NETZSCH<br />

Pumpen & Systeme GmbH bietet für diese Bereiche unterschiedlichste Pumpenlösungen, Zubehör und Serviceleistungen<br />

<strong>auf</strong>einander abgestimmt aus einer Hand an: von verschiedenen Pumpentypen, wie Pumpen mit<br />

Flanschanschlüssen, verschiedenste Ausführungen der Trichterpumpe, Mischpumpen, Eintauchpumpen,<br />

TORNADO Drehkolbenpumpen, über NETZSCH Zerkleinerer und Zubehör, wie das aBP-Modul zur Verhinderung<br />

von Brückenbildung und den Trockenl<strong>auf</strong>schutz, bis hin zur Überholung in die Jahre gekommener Pumpen.<br />

Das gesamte Produkt-Portfolio mit seinen flexiblen Konfigurations- und Einsatzmöglichkeiten wird <strong>auf</strong><br />

der diesjährigen IFAT vorgestellt.<br />

Die NEMO ® B.Max-Exzenterschneckenpumpe ist mit ihrer Fördermischschnecke und<br />

<strong>dem</strong> spziellen Zuführstutzen besonders <strong>auf</strong> die Vermischung von Substraten im Biogas-<br />

Bereich ausgelegt. Alle Abbildungen: © NETSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

Seit über 60 Jahren entwirft und<br />

fertigt NETZSCH im bayerischen<br />

Waldkraiburg Pumpen und Zerkleinerer.<br />

Der ursprünglich <strong>auf</strong> die Exzenterschneckenpumpe<br />

spezialisierte<br />

Betrieb entwickelte sich in<br />

dieser Zeit auch zum Experten für<br />

Drehkolbenpumpen. Bei der Wahl<br />

der geeigneten Pumpe für einen<br />

bestimmten Anwendungsfall werden<br />

die Kunden anforderungsbezogen<br />

und umfassend beraten. Die<br />

NEMO®-Exzenterschneckenpumpen<br />

eignen sich besonders für Drücke<br />

bis 48 bar (höhere Drücke <strong>auf</strong> Anfrage)<br />

und für Medien mit hohem Trockensubstanzgehalt,<br />

beispielsweise<br />

entwässerte Schlämme oder Gülle,<br />

Silage und Bioabfälle für die Biogas-<br />

Vergärung. Ihr Förderprinzip basiert<br />

<strong>auf</strong> einem Rotor, der sich oszillierend<br />

in einem feststehenden Stator<br />

dreht. Bedingt durch die Geometriepaarung<br />

ergeben sich zwischen<br />

Rotor und Stator Förderkammern,<br />

in denen das Medium durch die<br />

Drehbewegung des Rotors im Stator<br />

von der Saug- zur Druckseite<br />

transportiert wird. Dies geschieht<br />

unabhängig von seiner Konsistenz<br />

oder Viskosität volumen- und druckstabil.<br />

Für besonders viskose Medien<br />

kann zusätzlich eine Förderschnecke<br />

eingebaut werden. Bei<br />

der Biogaserzeugung kommt u. a.<br />

die NEMO®-B.Max®-Mischpumpe<br />

zum Einsatz, die über speziell ausgerichtete<br />

Zuführstutzen für Gülle<br />

verfügt und damit die Vorvermischung<br />

verschiedener Substrate innerhalb<br />

der Pumpe optimiert. Das<br />

homogenisierte Substrat gelangt so<br />

in den Fermenter, wo es sofort von<br />

den Bakterien verarbeitet werden<br />

kann. Das Bilden einer Schwimmschicht<br />

wird vermieden. Der<br />

Misch<strong>auf</strong>wand im Fermenter wird<br />

dadurch reduziert.<br />

Der innovative iFD-Stator 2.0 für<br />

NEMO®-Exzenterschneckenpumpen<br />

macht die Instandhaltung besonders<br />

leicht: Da das Elastomer nicht<br />

im Stator einvulkanisiert ist, sondern<br />

nur formschlüssig eingespannt,<br />

kann er bei Abnutzung einfach<br />

herausgenommen und als sortenreiner<br />

Abfall entsorgt werden.<br />

Ebenso schnell ist ein neuer Stator<br />

eingesetzt und fixiert, da er sich im<br />

nichtgespannten Zustand leicht <strong>auf</strong><br />

den Rotor <strong>auf</strong>schieben lässt. Seine<br />

Entwicklung wurde von der Stiftung<br />

„Umwelt“ gefördert. Zu<strong>dem</strong> verringert<br />

die Konstruktion die nötigen<br />

Drehmomente für Start und Betrieb<br />

und reduziert so die Energiekosten.<br />

Robuste Pumpen für<br />

schwierige Bedingungen<br />

und Medien<br />

In Bereichen mit beengten Platzverhältnissen<br />

oder für mobile Einsätze<br />

bietet sich die kompakte und robuste<br />

TORNADO®-Drehkolbenpumpe an.<br />

Dank ihres großen freien Kugeldurchgangs<br />

handhabt sie auch<br />

stückige Medien ohne Verstopfungsgefahr.<br />

Mit einer Förderleistung<br />

von bis zu 1000 m³/h bewältigt die<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 423


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

T2 einfach <strong>dem</strong>ontieren, da ein freier<br />

Zugriff <strong>auf</strong> den Pumpenraum<br />

von Flansch zu Flansch gewährleistet<br />

ist. Die Flansche der Rohrleitungen<br />

müssen dazu nicht gelöst werden.<br />

Die Befestigung der Kolben erfolgt<br />

außerhalb des Pumpenraums.<br />

Durch ihre Robustheit und den unempfindlichen<br />

Riementrieb sorgt die Drehkolbenpumpe<br />

TORNADO ® T2 für hohe Betriebssicherheit.<br />

Zerkleinerungssysteme von<br />

NETZSCH verhindern Verstopfungen<br />

durch Störstoffe.<br />

TORNADO® selbst große <strong>Abwasser</strong>mengen.<br />

Beim Modell T2 gibt es auch die<br />

Möglichkeit, den Motor oberhalb<br />

des Förderraums anzuflanschen,<br />

wodurch eine der kürzesten Pumpen<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt entsteht. Diese<br />

B<strong>auf</strong>orm ist besonders geeignet,<br />

auch <strong>auf</strong> einem Transportanhänger<br />

(TORNADO® Mobil) oder einer Fahrvorrichtung<br />

montiert und mobil<br />

von Einsatzort zu Einsatzort verfahren<br />

zu werden.<br />

Der Riementrieb der T2 gewährleistet<br />

einen sehr ruhigen L<strong>auf</strong>, einen<br />

ölfreien Betrieb und vermeidet<br />

einen Totalschaden, wie er bei<br />

konventionellen Synchronisationsgetrieben<br />

<strong>auf</strong>treten kann. Das<br />

Besondere des Riementriebs liegt<br />

im Doppelzahnriemen, der Kraftübertragung<br />

und Synchronisation<br />

der Kolben in einem ermöglicht.<br />

Beiden Pumpenarten können,<br />

in Ausführung und Werkstoffauswahl<br />

jeweils den Medieneigenschaften<br />

und Förder<strong>auf</strong>gaben<br />

angepasst werden. Auf diese Weise<br />

wird ein langer, verschleißarmer<br />

Betrieb sichergestellt. Darüber hinaus<br />

arbeiten die NEMO®- und<br />

TORNADO®-Pumpen drehrichtungsreversibel<br />

und in ihrem Fördervolumen<br />

proportional zur Drehzahl.<br />

Letzteres führt zu einer hohen Dosiergenauigkeit.<br />

Beide Pumpenarten sind mit Fokus<br />

<strong>auf</strong> eine unkomplizierte Wartung<br />

und Reinigung konstruiert.<br />

Beispielsweise lassen sich nach Lösen<br />

des Pumpendeckels die Drehkolben<br />

und der Gehäuseeinsatz der<br />

Umfangreiches Zubehör ergänzt das Pumpenprogramm. Das aBP-Modul sorgt bei verstopfungsgefährlichen<br />

Medien für eine störungsfreie Förderung.<br />

Flexibel anpassbar durch<br />

Zubehör<br />

Je nach Anwendungsanforderungen<br />

können die Pumpen durch unterschiedliches<br />

Zubehör ergänzt<br />

werden. Dazu zählt unter anderem<br />

das aBP-Modul®, das die Brückenbildung<br />

beim Einfüllen stichfester<br />

oder krümeliger Medien verhindert.<br />

Dazu wird ein Aufsatz <strong>auf</strong> den Trichter<br />

der Pumpe gesetzt, der innen an<br />

den Längsseiten jeweils ein Edelstahl-Speichenrad<br />

trägt. Mittels<br />

zweier Schneckengetriebe werden<br />

diese unabhängig voneinander gegeneinander<br />

gedreht. Die sich dabei<br />

entwickelnden Scherkräfte reißen<br />

Materialbrücken schon im Entstehen<br />

auseinander, noch bevor es<br />

zu Verstopfung kommen kann. Zum<br />

Schutz vor Schäden durch Trockenl<strong>auf</strong><br />

des Stators können die NEMO®-<br />

Pumpen mit einem Stator-Protektor<br />

ausgerüstet werden. Hinzu kommen<br />

Kontaktmanometer zur Messung<br />

von Über- oder Unterdruck,<br />

Druckmessumformer, Frequenzumrichter,<br />

Fahrvorrichtungen und<br />

Steuerungen.<br />

Störstoffe effizient<br />

entfernen<br />

Zur sicheren Förderung von Medien<br />

mit groben Störstoffen, wie sie sich<br />

häufig in Abwässern befinden, aber<br />

auch zur Zerkleinerung des Substrats<br />

für die Biogas-Produktion bietet<br />

NETZSCH verschiedene Zerkleinerer<br />

an. Der kompakte Grobstoffzerkleinerer<br />

M-Ovas® arbeitet mit einer<br />

doppelseitig verwendbaren Schneidplatte<br />

aus gehärtetem Stahl und<br />

einem Messerkopf mit Hartmetall-<br />

Schneiden, der von einer Schwungscheibe<br />

unterstützt wird. Schwerstoffe,<br />

z. B. Steine, werden beim<br />

Durchströmen der Anlage in einem<br />

integrierten Sammelabschei-<br />

April 2014<br />

424 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Anzeige RoS 3Q_Layout 1 11.03.14 07:28 Seite 1<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

der <strong>auf</strong>gefangen und können über dessen separate Reinigungs-<br />

und Ablassöffnung entfernt werden. Sind die Feststoffe<br />

besonders groß oder stabil, kommt stattdessen<br />

der NETZSCH Doppelwellenzerkleinerer zum Einsatz. Bei<br />

diesem sind die Schneidwerke als einteilige Cartridge-<br />

Elemente mit je sechs Messern aus Spezialstahl sowie sechs<br />

Distanzscheiben ausgeführt, die zur Wartung einfach als<br />

Einheit aus getauscht werden können. Zu<strong>dem</strong> kann sich das<br />

System durch die wechselnde, sehr langsame Drehzahl<br />

selbst reinigen. Sein Durchsatz liegt bei bis zu 300 m³/h bei<br />

einem Trockenrückstandsgehalt von bis zu 10 %.<br />

Bei allen Belangen steht das Serviceteam von NETZSCH<br />

<strong>dem</strong> Kunden auch vor und nach <strong>dem</strong> K<strong>auf</strong> der Pumpe zur<br />

Seite. So bietet das Unternehmen Vor-Ort-Schulungen an<br />

den neuen Geräten an und begleitet auch die Inbetriebnahme.<br />

Im Schadensfall helfen die Spezialisten bei der<br />

Fehlersuche oder sorgen mit ihren internationalen Niederlassungen<br />

dafür, dass Original-Ersatzteile innerhalb<br />

kürzester Zeit weltweit geliefert werden können. Auch<br />

ältere Anlagen werden mit den passenden Komponenten<br />

versorgt oder <strong>auf</strong> Wunsch mit neuer Technologie <strong>auf</strong>gerüstet.<br />

Dieser Service in Kombination mit <strong>dem</strong> breiten<br />

Produktportfolio und dessen Einsatzmöglichkeiten helfen<br />

dabei, Standzeiten zu erhöhen, Betriebskosten zu senken<br />

und für jedes Medium die passende Pumpe zu finden.<br />

Kontakt:<br />

NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH,<br />

Geretsrieder Straße 1,<br />

D-84478 Waldkraiburg,<br />

Tel. (08638) 63-0,<br />

Fax (08638) 67981,<br />

E-Mail: info.nps@netzsch.com,<br />

www. www.netzsch.com<br />

Halle A6, Stand 139/24<br />

90 % Energiekosteneinsparung<br />

bei der<br />

Schlammentwässerung<br />

Unsere bewährten RoS 3Q Schneckenpressen<br />

reduzieren Betriebskosten:<br />

➤ <strong>auf</strong> Kläranlagen bis 100 000 EW<br />

➤ durch hohe Entwässerungsleistung<br />

➤ bei minimalem Stromverbrauch<br />

Dabei arbeiten Schneckenpressen:<br />

➤ unbe<strong>auf</strong>sichtigt<br />

➤ flüsterleise<br />

➤ und sind kinderleicht zu bedienen<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der IFAT vom<br />

5.–9. Mai 2014 in Halle A2, Stand 333<br />

info@huber.de<br />

www.huber.de<br />

WASTE WATER Solutions<br />

Weltweit helfen Serviceteams bei Störungen, bei der<br />

Inbetriebnahme neuer Pumpen oder im Reparaturfall.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 425


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Pump- und Zerkleinerungstechnik<br />

Neue Produkte für die Entsorgungsbranche und den <strong>Abwasser</strong>bereich<br />

Die Hugo Vogelsang Maschinenbau<br />

GmbH präsentiert sich <strong>auf</strong><br />

der IFAT als Spezialist für zuverlässiges<br />

Pumpen und Zerkleinern. Im<br />

Fokus steht der Einsatz der Vogelsang-Technik<br />

in der Recycling- und<br />

Entsorgungsbranche, insbesondere<br />

im Lebensmittelbereich. „In der Lebensmittelbranche<br />

werden viele<br />

Roh- und Zwischenprodukte, Hilfsund<br />

Zusatzstoffe sowie Abfälle verarbeitet.<br />

Um diese anspruchsvollen<br />

Medien effizient zu fördern und zu<br />

zerkleinern, ist eine zuverlässige<br />

Pump- und Zerkleinerungstechnik<br />

erforderlich. Die Drehkolbenpumpen<br />

der IQ-Baureihe sowie die erweiterte<br />

Serie der VX-Baureihe und<br />

die erweiterten Modelle des Zweiwellen-Zerkleinerers<br />

XRipper sind<br />

durch ihre robuste Bauweise <strong>auf</strong> hohe<br />

Beanspruchungen ausgelegt“,<br />

sagt Harald Vogelsang, Geschäftsführer<br />

der Hugo Vogelsang Maschinenbau<br />

GmbH.<br />

VX-Serie der Vogelsang-Drehkolbenpumpe.<br />

IQ-Serie der Vogelsang-Drehkolbenpumpe. Alle Abbildungen: © Vogelsang<br />

Kerne, Knochen und<br />

Fertigungsabfälle zuverlässig<br />

fördern<br />

Die Vogelsang-Drehkolbenpumpen<br />

fördern zuverlässig abrasive und viskose<br />

sowie fremdkörper- und faserstoffreiche<br />

Medien, die beispielsweise<br />

Kerne, Knochen, Steine und Fasern<br />

enthalten. Durch ihre Bauweise sind<br />

sie besonders robust und leicht zu<br />

warten. Zu<strong>dem</strong> weisen sie eine gute<br />

Ansaugfähigkeit sowie Trockenl<strong>auf</strong>unempfindlichkeit<br />

<strong>auf</strong>; die Förderrichtung<br />

lässt sich einfach umkehren.<br />

Durch die beiden neuen Baureihen<br />

VX230 und VX215 bietet Vogelsang<br />

eine große Bandbreite an Förderleistungen<br />

an – von 3 bis 1400 m³/h.<br />

Fremdkörper bis zur Größe eines<br />

Tennisballs können die Pumpe –<br />

ohne sie zu beschädigen – passieren.<br />

Der freie Kugeldurchgang der Baureihe<br />

VX215 beträgt sogar 90 mm.<br />

Vogelsang-Drehkolbenpumpen<br />

werden damit den speziellen Anforderungen<br />

in der Lebensmittel- und<br />

Entsorgungsindustrie gerecht. Sie kommen<br />

sowohl beim schonenden und<br />

störungsfreien Pumpen von Rohstoffen<br />

wie Öl als auch von Molkereiund<br />

Zuckerprodukten (Flüssigzucker,<br />

Melasse, Sirup) oder Obst und Gemüse<br />

zum Einsatz. Weitere Anwendungsgebiete<br />

sind das Befüllen und<br />

Entleeren von Tanks sowie die Entsorgung<br />

von Lebensmittelabfällen.<br />

Hier ist außer<strong>dem</strong> für die zuverlässige<br />

Zerkleinerung großvolumiger Feststoffe<br />

wie Gemüse, Konfiskate (Fleisch,<br />

Innereien) sowie Verpackungseinheiten<br />

der robuste Zweiwellen-<br />

Zerkleinerer XRipper geeignet.<br />

<strong>Abwasser</strong>bereich:<br />

Erweiterung beim XRipper<br />

So stellt Vogelsang <strong>auf</strong> der Messe<br />

auch seine neuesten Entwicklungen<br />

im Bereich Zerkleinerungstechnik<br />

vor. Neben <strong>dem</strong> Nasszerkleinerer<br />

RotaCut werden zwei erweiterte<br />

Modelle des Zweiwellen-Zerkleinerers<br />

XRipper <strong>auf</strong> der IFAT präsentiert.<br />

Entwickelt für die Zerkleinerung<br />

von Störstoffen in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung,<br />

zeichnet sich der<br />

XRipper durch die monolithische<br />

B<strong>auf</strong>orm der Rotoren aus, die das<br />

Aufkommen von Blockaden stark<br />

reduziert und Folgeschäden verhindert.<br />

So werden Pumpen und Fördersysteme<br />

geschont, Ausfälle verhindert<br />

und Betriebsunterbrech ungen für<br />

Service und Wartung minimiert. Der<br />

Austausch der Ripper-Rotoren ist,<br />

verglichen mit konventionellen Systemen,<br />

einfach und benötigt wenig<br />

Zeit, da nur zwei – bei der größten<br />

Baugröße maximal sechs – Ripper-<br />

Rotoren getauscht werden müssen.<br />

XRipper XRL mit SIK (Sewer<br />

Integration Kit)<br />

Die neue B<strong>auf</strong>orm erleichtert den<br />

Einbau im Kanal und die Wartungsarbeiten:<br />

An einer Führungsschiene<br />

wird der XRipper XRL mit SIK herausgezogen<br />

und kann direkt gewartet<br />

werden. Anschließend wird<br />

er darüber wieder in Position gebracht<br />

und rastet automatisch in<br />

seine Halterung ein.<br />

April 2014<br />

426 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

XRipper XRS-QG<br />

Für <strong>Abwasser</strong>rohrleitungen und bei<br />

beengten Platzverhältnissen wie in<br />

einem Schacht eignet sich der neue<br />

XRipper XRS-QG. Er wird inline in<br />

die Rohrleitung eingebaut. Für Service<br />

und Wartung kann das Getriebe<br />

samt Wellen und Ripper-Rotoren<br />

einfach aus <strong>dem</strong> Gehäuse des XRS-<br />

QG nach oben herausgehoben werden.<br />

Alle weiteren Arbeiten erfolgen<br />

dann außerhalb des engen<br />

Schachtes. Die optimale Zugänglichkeit<br />

der Rotoren und Dichtung<br />

erleichtert den Teilewechsel deutlich.<br />

Kompaktes BioCrack-Modell<br />

für kleine Kläranlagen<br />

Komplettiert wird das Messeausstellungsprogramm<br />

von Vogelsang<br />

durch das kompakte BioCrack-Modell<br />

S. Die kleinere Bauvariante des<br />

bewährten Systems für die elektrokinetische<br />

Desintegration wurde<br />

<strong>auf</strong> die geringeren Schlammmengen,<br />

die insbesondere in kleinen<br />

und mittleren Kläranlagen vorkommen,<br />

ausgelegt. Das Modell Bio-<br />

Crack S schafft Durchflussmengen<br />

von 25–50 m³/h (abhängig vom TS-<br />

Gehalt). Durch das elektrokinetische<br />

Desintegrationsverfahren mit Bio-<br />

Crack werden die organischen Stoffe<br />

besser und schneller abgebaut.<br />

Die Entsorgungskosten lassen sich<br />

durch weniger Klärschlamm und<br />

Flockungsmittelbedarf reduzieren.<br />

Kläranlagen, die einen Faulturm<br />

nutzen, können den Gasertrag des<br />

Faulturms durch den Einsatz von<br />

BioCrack um bis zu 15 % erhöhen.<br />

Kontakt:<br />

Hugo Vogelsang Maschinenbau GmbH,<br />

Postfach 12 64, D-49628 Essen/Oldb.,<br />

Tel. (05434) 83-0, Fax (05434) 83-10,<br />

E-Mail: info@vogelsang-gmbh.com,<br />

www.vogelsang-gmbh.com<br />

Halle A6, Stand 237/336<br />

Der XRipper XRL-SIK in<br />

neuer B<strong>auf</strong>orm.<br />

BioCrack-Modul im Schnitt.<br />

INSPIRING ANSWERS<br />

IFAT<br />

05.-09. Mai 2014<br />

HALLE A5<br />

STAND 423/522<br />

„Wer sagt eigentlich, dass man<br />

für sauberes Trinkwasser ständig<br />

verschiedene Messgeräte<br />

im Blick haben muss?“<br />

Mit unserem Online-Analyse-System Typ 8905<br />

haben Sie jetzt alle Parameter der kontinuierlichen<br />

<strong>Wasser</strong>analyse in einem Gerät. Kompakt<br />

und modular bietet es die gesamte <strong>Wasser</strong>sensorik<br />

aus einer Hand – und <strong>auf</strong> einen Blick.<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 427


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Neuheit aus Japan<br />

Für den Pumpenhersteller Tsurumi ist die IFAT Pflicht: Hier zeigen die Japaner stets Lösungen für Schmutzund<br />

<strong>Abwasser</strong>. In diesem Jahr stehen die TRN-Tauchbelüfter und Rührwerkspumpen für Medien mit hohem<br />

Feststoffanteil im Fokus. Zu<strong>dem</strong> soll eine neue, bislang nirgends gezeigte Pumpe erstmals der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt werden.<br />

Die Neuentwicklung kommt erst<br />

kurz vor Messebeginn aus Japan<br />

und geht von Tsurumis Europa-<br />

Zentrale in Düsseldorf direkt nach<br />

München. Unter der Bezeichnung<br />

KTD 22.0 geführt, soll sie <strong>auf</strong> der<br />

bewährten KTZ-Serie robuster<br />

Vielzweckpumpen basieren. Gemäß<br />

Tsurumis Modellcode erwartet die<br />

Anwender ein Gerät mit 2-Zoll-<br />

Druckstutzen und 2,0 kW Motorleistung.<br />

Damit tritt diese Pumpe in einem<br />

hart umkämpften Marktsegment<br />

an.<br />

Anwendungsspezialist Carsten Bode vom japanischen<br />

Hersteller Tsurumi aus Düsseldorf zeigt einen der<br />

wartungsarmen TRN-Tauchbelüfter vor der Auslieferung.<br />

Mit doppelter Stärke geht die<br />

ebenfalls präsentierte KRS2-80 ans<br />

Werk. Die schwere Sedimentpumpe<br />

ist bereits <strong>auf</strong> Tsurumis Homepage<br />

gelistet. Mit ihrem Gehäuse aus<br />

massivem Gusseisen und <strong>dem</strong> 4-poligen<br />

Motor mit 4 kW Leistung ist sie<br />

für harte Einsätze gedacht, wenn also<br />

Medien mit großem Anteil nicht<br />

flüssiger Komponenten zu handhaben<br />

sind. Bis zu 1 670 Liter pro Minute<br />

setzt sie in Bewegung, wobei die<br />

Pumpenleistung für eine maximale<br />

Förderhöhe von 15,8 Metern ausgelegt<br />

ist. Ob Schlamm, Schlicker,<br />

Sand, Betonit, Kies und mehr: Was<br />

nicht flüssig ist, wird flüssig gemacht!<br />

Zu diesem Zweck ist ein<br />

Rührwerk vor der Einl<strong>auf</strong>öffnung<br />

montiert, um das Fördergemisch zu<br />

zerkleinern und somit fließfähiger<br />

zu machen. Wie gut das gelingt, <strong>dem</strong>onstriert<br />

Tsurumi in einem Kiesbecken<br />

live am Stand.<br />

In der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

mittels Sauerstoff- oder Gaseintrag<br />

sorgt der Hersteller mit seinen<br />

mechanischen TRN-Tauchbelüftern<br />

stets für Gesprächsstoff, treten sie<br />

doch gegen die verbreiteten Membransysteme<br />

an. Im Gegensatz zu<br />

diesen benötigen die TRN keinen<br />

Kompressor, müssen nicht starr<br />

montiert werden, besitzen keine<br />

empfindlichen und wartungsanfälligen<br />

Komponenten wie Membranen,<br />

können bei l<strong>auf</strong>en<strong>dem</strong> Klärbetrieb<br />

gewartet werden und lassen<br />

sich lastabhängig zu- oder abschalten.<br />

Obendrein wird damit eine zusätzliche<br />

Durchmischung des Beckens<br />

erzielt. Mit <strong>dem</strong> gezeigten<br />

Modell 32TRN21.5 lassen sich bis zu<br />

22 m³ Luft pro Stunde eintragen.<br />

Vorhandene Anschlüsse sind oft<br />

nutzbar, sodass die TRN Altsysteme<br />

problemlos ersetzen können. Auch<br />

TRN-Tauchbelüfter der Marke<br />

Tsurumi: Den Systemvorteil gegenüber<br />

Membransystemen erläutert<br />

der Hersteller <strong>auf</strong> der IFAT.<br />

Alle Abbildungen: © Tsurumi<br />

dieser Tauchbelüfter wird in einem<br />

Schaubecken im Dauerbetrieb l<strong>auf</strong>en,<br />

wie im Übrigen weitere Pumpen,<br />

beispielsweise der ultra-effiziente<br />

Flachsauger LSC. Mehr vorab<br />

dazu unter www.tsurumi.de im Internet.<br />

Kontakt:<br />

TSURUMI (EUROPE) GMBH,<br />

Ulrich Tempel,<br />

Heltorfer Straße 14,<br />

D-40472 Düsseldorf,<br />

Tel. (0211) 417937-450,<br />

Fax (0211) 417937-460,<br />

www.tsurumi.eu,<br />

www.tsurumi.de<br />

Halle A6, Stand 236<br />

April 2014<br />

428 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Neue Pumpen und Systeme von KSB<br />

Auf der diesjährigen IFAT präsentiert sich<br />

die KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal,<br />

als Komplettanbieter von Pumpen und Systemen<br />

für den <strong>Wasser</strong>transport, die <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />

die Entwässerung, den <strong>Abwasser</strong>transport<br />

sowie die <strong>Abwasser</strong>behandlung.<br />

Ein Höhepunkt der Präsentation wird eine<br />

neue Ausführung des hocheffizienten <strong>Abwasser</strong>transportsystems<br />

AmaDS³ sein. Die Anlage<br />

ist eine Kombination aus einem patentierten,<br />

trocken <strong>auf</strong>gestellten Feststoff-Trennsystem<br />

und zwei <strong>Abwasser</strong>pumpen in Prozessbauweise.<br />

Aufgrund des großen Markterfolges,<br />

den der Pumpenhersteller in den letzten Jahren<br />

mit dieser sehr energiesparenden Art des<br />

<strong>Abwasser</strong>transportes hatte, wird diese Baureihe<br />

weiter ausgebaut. So zeigt man <strong>auf</strong> der<br />

Messe eine B<strong>auf</strong>orm, die für besonders enge<br />

Platzverhältnisse konstruiert wurde.<br />

Zum ersten Mal stellt KSB in München einen<br />

neu entwickelten permanentmagneterregten<br />

Synchronantrieb für 6-Zoll-Unterwassermotorpumpen<br />

aus. Dieser benötigt zur Erzeugung<br />

seines Drehmoments im Gegensatz zu Asynchronmotoren<br />

keinen Strom im Läufer, da er<br />

sein Rotorfeld durch Magnete erzeugt. Deshalb<br />

hat dieser Antrieb keine Stromwärmeverluste<br />

im Läufer und kann deutlich bessere Wirkungsgrade<br />

erreichen als der klassische Asynchronmotor.<br />

Dank einer sehr hohen Leistungsdichte<br />

Ein Höhepunkt der Präsentation wird eine<br />

neue Ausführung des hocheffizienten<br />

<strong>Abwasser</strong>transportsystems AmaDS³ sein.<br />

© KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />

ist der Antrieb sehr kompakt. Für seinen Betrieb<br />

ist ein Frequenzumrichter erforderlich.<br />

Natürlich wird auch die jüngste Ausführung<br />

des von KSB in Serie gefertigten Synchron-<br />

Reluktanz motors SuPremE zu sehen sein. Dieser<br />

hat im Gegensatz zu Asynchronmotoren<br />

auch noch einen guten Wirkungsgrad, wenn<br />

er nicht mit voller Leistung läuft. Genau das<br />

kommt in der Realität aber sehr häufig vor, da<br />

viele Antriebe im geregelten Betrieb hauptsächlich<br />

mit abgesenkter Drehzahl arbeiten.<br />

Er wird in Kombination mit der neuesten<br />

Ausführung der meistverk<strong>auf</strong>ten <strong>Wasser</strong>normpumpe<br />

der Welt – der Etanorm – zu sehen<br />

sein. Dank ihrer sparsamen Hydraulik erfüllt die<br />

Baureihe heute schon die EU-Anforderungen<br />

(ErP-Richtlinie) der Durchführungs verordnung<br />

547/2012/EU für <strong>Wasser</strong>pumpen, die 2015 in<br />

Kraft treten.<br />

Drehzahlregelsysteme, wie der neue in<br />

München gezeigte PumpDrive, bieten die<br />

Möglichkeit, durch die Anpassung der Förderleistung<br />

an den tatsächlichen Bedarf Energiekosten<br />

zu senken. Alle Baugrößen haben ein<br />

durchgängiges Design bis zu einer Motorleistung<br />

von 55 kW. Sie können <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Motor,<br />

an der Wand oder im Schaltschrank verbaut<br />

werden und sind die einzigen Drehzahlregler,<br />

die neben Asynchron- auch Synchron-Reluktanzmotoren<br />

ansteuern können. Für größere Leistungen<br />

bis 1,4 MW stehen Frequenzumrichter<br />

in Buchformat mit der Schutzart IP20 zum<br />

Einbau in einen Schaltschrank zur Verfügung.<br />

Als Repräsentanten für das große Armaturenprogramm<br />

zeigt der Frankenthaler Hersteller<br />

weichdichtende Absperrklappen der Baureihe<br />

Isoria und BOAX. In <strong>dem</strong> französischen La Roche-<br />

Chalais und im spanischen in Burgos fertigt<br />

KSB Absperrklappen für den <strong>Wasser</strong>transport<br />

sowie die <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung bis zu einer<br />

Nennweite von 4,7 Metern.<br />

Auf einem Extra-Bereich stellt die KSB-<br />

Service GmbH ihr umfangreiches Portfolio vor.<br />

Dieses reicht von klassischen Instandhaltungsthemen<br />

über Energie-Effiziensberatung bis<br />

hin zu Retrofitting und Reverse-Engineering.<br />

Kontakt:<br />

KSB Aktiengesellschaft,<br />

Johann-Klein-Straße 9, D-67227 Frankenthal,<br />

Tel. (06233) 86-0, E-Mail: info@ksb.com, www.ksb.com<br />

Halle A6, Stand 321/420<br />

iPERL - bahnbrechende<br />

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...die Zukunft<br />

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Sensus GmbH Ludwigshafen<br />

Industriestraße 16, 67063 Ludwigshafen<br />

Sensus GmbH Hannover<br />

Meineckestraße 10, 30880 Laatzen<br />

Tel.: 0621 / 6904-1113<br />

info.de@sensus.com<br />

www.sensus.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 429


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Hoher Wirkungsgrad durch optimierte Motoren<br />

und Hydrauliken<br />

HOMA stellt neue Tauchmotorpumpen-Generation vor<br />

Um einen hohen Gesamtwirkungsgrad zu erzielen,<br />

wurden bei der EffTec-Baureihe sowohl die Motoren<br />

als auch die Hydrauliken neu konzipiert: Insbesondere<br />

die wesentlichen Komponenten jeder Kreiselpumpe,<br />

das L<strong>auf</strong>rad und das Pumpengehäuse,<br />

wurden komplett neu entwickelt.<br />

© HOMA Pumpenfabrik GmbH<br />

Energieeffizienz ist inzwischen<br />

auch in der <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

von höchster Bedeutung, bestimmt<br />

sie doch maßgeblich die<br />

Wirtschaftlichkeit. Um daher den<br />

Wirkungsgrad der hier verwendeten<br />

Tauchmotorpumpen noch weiter<br />

zu erhöhen, hat die <strong>auf</strong> diese<br />

Technologie spezialisierte HOMA<br />

Pumpenfabrik GmbH jetzt Motor<br />

und Hydraulik ihrer Aggregate neu<br />

konzipiert: Nicht nur die Effizienz<br />

der Motoren wurde verbessert,<br />

dank einer permanenten Motorkühlung<br />

können auch alle Typen der<br />

neuen EffTec-Baureihe getaucht<br />

oder trocken betrieben werden.<br />

Hierbei sind vielfältige Überwachungsmöglichkeiten<br />

schon ab der<br />

kleinsten Motorgröße realisierbar.<br />

Die Hydrauliken wurden mechanisch<br />

optimiert, wodurch sie sich<br />

nun neben ihrem hohen Wirkungsgrad<br />

auch durch eine besondere<br />

L<strong>auf</strong>ruhe auszeichnen, was die Lebensdauer<br />

der insgesamt bereits<br />

sehr robusten Konstruktion zusätzlich<br />

erhöht. Die Neuentwicklungen<br />

werden zusammen mit den bewährten<br />

Schneidwerkpumpen von<br />

HOMA <strong>auf</strong> der IFAT in München erstmals<br />

präsentiert.<br />

„Eine Tauchmotorpumpe muss<br />

in all ihren Komponenten – sowohl<br />

Motor als auch Hydraulik – effizient<br />

arbeiten, um den größtmöglichen<br />

Gesamtwirkungsgrad und damit<br />

den geringsten Energieverbrauch<br />

erreichen zu können“, erklärt Martin<br />

Senkowski, Leiter Konstruktion und<br />

Entwicklung bei HOMA. Zu diesem<br />

Zweck entwickelte das Unternehmen,<br />

dessen Kernkompetenz in diesem<br />

Bereich liegt, zunächst ein neues<br />

Konzept für die Motoren, die sich<br />

nun wahlweise nass oder trocken<br />

<strong>auf</strong>stellen lassen. Möglich wird dies<br />

durch das PermaCool-System, eine<br />

neuartige, permanente Motorkühlung.<br />

Darüber hinaus erlaubt es die<br />

neue Motorengeneration, noch<br />

spezifischer <strong>auf</strong> Sonderwünsche der<br />

Kunden einzugehen: Unter anderem<br />

wurde bei der Konstruktion der<br />

Aggregate dar<strong>auf</strong> Wert gelegt, dass<br />

alle üblichen Überwachungseinrichtungen<br />

selbst bei kleinen Motorgrößen<br />

realisierbar sind. So kann<br />

beispielsweise ein Schwimmer als<br />

Leckageüberwachung der oberen<br />

Gleitringdichtung verwendet oder<br />

das zum Patent angemeldete Pumpendiagnosesystem<br />

HOMA VICON<br />

eingesetzt werden.<br />

Erhöhung der Wirkungsgrade<br />

bei geringer Verstopfungsgefahr<br />

Gleichzeitig sorgt das neue Design<br />

dafür, dass sich der Kühlmantel<br />

nicht mit Feststoffen zusetzen kann,<br />

wodurch eine hohe Betriebssicherheit<br />

erreicht wird. Dies wird noch<br />

unterstützt durch die mechanisch<br />

sehr robuste Konstruktion und die<br />

geringe Wicklungstemperatur, die<br />

zu einer niedrigeren thermischen<br />

Beanspruchung und damit zu einer<br />

längeren Lebensdauer führt. Der<br />

Wirkungsgrad der Motoren konnte<br />

deutlich verbessert werden, die Modelle<br />

der EffTec-Baureihe erreichen<br />

damit die Klasse Premium Efficiency<br />

IE 3.<br />

Um einen hohen Gesamtwirkungsgrad<br />

zu erzielen, wurden zusammen<br />

mit den Motoren auch die<br />

Hydrauliken verändert: Insbesondere<br />

die wesentlichen Komponenten<br />

jeder Kreiselpumpe, das L<strong>auf</strong>rad<br />

und das Pumpengehäuse, wurden<br />

komplett neu entwickelt. „Die Beschaffenheit<br />

des <strong>Abwasser</strong>s hat sich<br />

in den letzten Jahren deutlich verändert,<br />

es enthält immer mehr Feststoffe<br />

und immer weniger <strong>Wasser</strong>.<br />

Daher wird eine Pumpe benötigt,<br />

die auch unter solchen Bedingungen<br />

zuverlässig arbeitet“, erläutert<br />

Senkowski. Die neue Baureihe verwendet<br />

deshalb ausschließlich geschlossene<br />

Einkanalräder mit großen<br />

Kugeldurchgängen, das heißt<br />

einem großen freien Durchgang für<br />

Feststoffe. Für die technisch sehr<br />

schwierige Optimierung dieser<br />

Komponenten griff das Unternehmen<br />

<strong>auf</strong> seine jahrzehnte-<br />

April 2014<br />

430 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

lange Erfahrung zurück und kombinierte<br />

diese mit modernster Strömungssimulationssoftware.<br />

Auf diese Weise<br />

konnten die Wirkungsgrade der Einkanalräder<br />

deutlich verbessert werden, bei weiterhin<br />

geringer Verstopfungsgefahr. Zu<strong>dem</strong><br />

wurden die Hydrauliken mechanisch<br />

dahingehend überarbeitet, dass die Eff-<br />

Tec-Baureihe eine sehr hohe L<strong>auf</strong>ruhe <strong>auf</strong>weist,<br />

die die Beanspruchung aller Bauteile<br />

minimiert.<br />

Bewährte Schneidwerkstechnik für<br />

feststoffhaltige Fördermedien<br />

Auf der Messe werden die Neuentwicklungen<br />

erstmals präsentiert. Darüber hinaus<br />

werden hier auch die bekannten HOMA-<br />

Schneidwerkpumpen für <strong>Abwasser</strong>technik<br />

ausgestellt, die zu den technisch führenden<br />

Lösungen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt zählen. So zerkleinert<br />

das vorgeschaltete, 55 HRC harte<br />

Edelstahl-Schneidwerk der Barracuda GRP-<br />

Baureihe Feststoffe im Fördermedium zuverlässig,<br />

wodurch in den nachfolgenden<br />

Leitungen auch Rohre mit kleineren Durchmessern<br />

verbaut werden können.<br />

Für Pumpstationen mit großen Fördermengen<br />

wurde daneben das ASC-System<br />

mit einem freien Durchgang bis 100 mm<br />

entwickelt, das in seiner einstellbaren<br />

Schneideinrichtung zwei rotierende und<br />

ein feststehendes Hartmetall-Messer der<br />

Härte 90 HRA verbindet und so gleich<br />

doppelt vor einem Blockieren der Pumpe<br />

schützt.<br />

FILTRATIONSKOMPETENZ FÜR<br />

WASSERAUFBEREITUNG<br />

IFAT ENTSORGA, HALLE A2, STAND 408<br />

Kontakt:<br />

HOMA Pumpenfabrik GmbH,<br />

Industriestraße 1,<br />

D-53819 Neunkirchen-Seelscheid,<br />

Tel. (02247) 702-0,<br />

Fax (02247) 702-44,<br />

E-Mail: info@homa-pumpen.de,<br />

www.homapumpen.de<br />

Halle A6, Stand 123/224<br />

Reduktion von Mikrobiologie und hohe Durchfl ussleistung<br />

bei gleichzeitigem Erhalt lebenswichtiger Mineralien<br />

und geschmacksbildender Stoffe: Wir sind der Spezialist<br />

für innovative Lösungen im Bereich der <strong>Wasser</strong>fi ltration und<br />

-<strong>auf</strong>bereitung. Unkomplizierte Kombinationen aus unseren<br />

Beutel-, Kerzen-, Siebkorb-, Rückspül- und Membranfi<br />

ltern garantieren fl exible <strong>Wasser</strong>fi ltrationslösungen für eine<br />

Vielzahl von Anwendungen. Von der Grobfi ltration bis zur<br />

Membranfi ltration können unterschiedlichste Trenngrenzen<br />

und Volumenströme abgedeckt werden.<br />

www.mahle-industry.com<br />

Industry<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 431


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Energieeffiziente Antriebslösungen<br />

für die <strong>Abwasser</strong>technik <strong>auf</strong> einem neuen Niveau<br />

Blockpumpen<br />

der Baureihe<br />

UNIVERS-A<br />

werden bevorzugt<br />

in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen<br />

eingesetzt und<br />

sind jetzt auch<br />

mit einem<br />

PM-Motor<br />

erhältlich.<br />

© Herborner<br />

Pumpenfabrik<br />

Die Herborner Pumpenfabrik informiert<br />

<strong>auf</strong> der IFAT über energieeffiziente<br />

und zuverlässige Pumpenlösungen<br />

der neuesten Generation<br />

für den <strong>Abwasser</strong>bereich. Dabei<br />

präsentiert das Unternehmen<br />

ein breites Produktspektrum: von<br />

Pumpen für abrasive Fördermedien<br />

– z. B. für Kläranlagen – über <strong>Abwasser</strong>blockpumpen<br />

für verfahrenstechnische<br />

Anlagen bis hin zu<br />

Tauchmotorpumpen für den kommunalen<br />

und industriellen <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />

Neu im Programm und<br />

<strong>auf</strong> der Messe erstmals präsentiert<br />

ist die UNIPUMP-V, eine Pumpengeneration<br />

für Vakuumentwässerungssysteme.<br />

Gesteigerte Effizienz für die<br />

<strong>Abwasser</strong>technik<br />

Ein besonderer Schwerpunkt <strong>auf</strong><br />

der Messe liegt <strong>auf</strong> energieeffizienten<br />

und leistungsstarken Pumpenlösungen<br />

– angetrieben mit Motoren<br />

der höchstmöglichen Energieveffizienz.<br />

Mit <strong>dem</strong> Einsatz der<br />

äußerst effizienten PM-Motoren<br />

(Permanent-Magnet-Motoren) bzw.<br />

leistungsoptimierter Asynchronmotoren<br />

erzielen die Herborner <strong>Abwasser</strong>blockpumpen<br />

der UNIVERS-<br />

A- Typen enorme Energieeinsparungen<br />

und verbessern dabei merklich<br />

den Wirkungsgrad um bis zu 13 %.<br />

Sie erreichen somit durchgehend<br />

jetzt schon die Motorenwirkungsgrade<br />

der Premium Efficiency Class<br />

(IE3), die erst ab <strong>dem</strong> Jahr 2015 per<br />

Gesetz verlangt werden.<br />

Für den Antrieb von PM-Mo -<br />

toren werden Frequenzumrichter benötigt,<br />

womit sich die Pumpen <strong>auf</strong><br />

die korrekten Anlagenbedürfnisse<br />

einstellen lassen. Das macht weitere<br />

Energieeinsparung möglich.<br />

Neben der Weiterentwicklung<br />

der <strong>Abwasser</strong>blockpumpen wurde<br />

von der Herborner Pumpenfabrik<br />

auch die Tauchmotorenbaureihe<br />

unter die „Energielupe“ genommen<br />

und einer Untersuchung zur Verbesserung<br />

der Wirkungsgrade unterzogen.<br />

Hierbei wurde die Motorentechnik<br />

weiterentwickelt und die<br />

Tauchmotorpumpen, obwohl sie<br />

von der Gesetzgebung bezüglich<br />

der Verbesserung der Wirkungsgrade<br />

nicht betroffen waren, ebenfalls<br />

<strong>auf</strong> IE3 angehoben. Die neue Generation<br />

der UNIVERS-T-IE3-Pumpen<br />

helfen den Betreibern hierüber erhebliche<br />

Einsparungen zu erzielen.<br />

Mehr Leistung durch höhere<br />

Wirkungsgrade, weniger Betriebskosten<br />

dank geringerem Energieverbrauch<br />

und dadurch auch ein<br />

geringer CO 2 - Ausstoß – das sind die<br />

maßgeblichen Merkmale der neuen<br />

IE3-Motorentechnik. Gerade für den<br />

Einsatz im <strong>Abwasser</strong>bereich sind die<br />

Herborner <strong>Abwasser</strong>pumpen somit<br />

optimal geeignet.<br />

„Der wesentliche Vorteil unserer<br />

energetisch optimierten <strong>Abwasser</strong>pumpen<br />

besteht darin, dass sie den<br />

Wirkungsgrad erheblich verbessern.<br />

So sorgen sie für mehr Leistung bei<br />

sehr geringen Life-Cycle-Costs“, erklärt<br />

Sascha Korupp, technischer<br />

Leiter der Herborner Pumpenfabrik.<br />

Daher macht sich eine Investition in<br />

die neue <strong>Abwasser</strong>pumpentechnik<br />

auch schnell bezahlt. Je nach Pumpenleistung<br />

und -l<strong>auf</strong>zeit amortisiert<br />

sich die Investition in die höherwertige<br />

Technologie in weniger<br />

als 1,5 Jahren.<br />

Die Neuentwicklung der UNI-<br />

PUMP-V ist speziell für Unterdruckentwässerungssysteme<br />

konzipiert<br />

worden. Hierbei zeigt sich der große<br />

Vorteil der extrem kompakten Bauweise<br />

einer <strong>Abwasser</strong>pumpe für die<br />

kommunale <strong>Abwasser</strong>technik, welche<br />

über einen Riementrieb mit<br />

gleichem Antrieb auch die für den<br />

Betrieb des Entwässerungssystems<br />

notwendige Vakuumpumpe treibt.<br />

Der Anlagenbetreiber erhält somit<br />

ein Kompaktaggregat zur <strong>Abwasser</strong>förderung<br />

und kann nach bisher<br />

im Markt gängigen Konzepten einen<br />

zusätzlichen Antrieb für die<br />

Vakuumpumpe vermeiden.<br />

Kontakt:<br />

Herborner Pumpenfabrik,<br />

J.H. Hoffmann GmbH & Co. KG,<br />

Littau 3-5,<br />

D-35745 Herborn,<br />

Tel. (02772) 933-0,<br />

Fax (02772) 933-100,<br />

E-Mail: info@herborner-pumpen.de,<br />

www.herborner-pumpen.de<br />

Halle A6, Stand 218<br />

April 2014<br />

432 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Alldur-Statoren von Colfax Fluid Handling<br />

mit bis zu dreifacher Standzeit<br />

Die Allweiler GmbH, ein Unternehmen<br />

der Colfax Corp., stellt <strong>auf</strong><br />

der Messe ein neues Statormaterial<br />

vor. „Alldur“ ist speziell für den Einsatz<br />

in Kläranlagen und die Förderung<br />

von abrasiven Abwässern entwickelt.<br />

Durch die neue Rezeptur des Elastomers<br />

und der Weiterverarbeitungsmethode<br />

steigt die Standzeit bis <strong>auf</strong><br />

das Dreifache. „Alldur“-Statoren sind<br />

ab sofort für alle Exzenterschneckenpumpen<br />

des Herstellers lieferbar.<br />

Jährlich liefert das Bottroper Werk<br />

weltweit etwa 8 500 Exzenterschneckenpumpen<br />

für Klärwerke aus.<br />

Das Bottroper Werk ist seit mehr<br />

als 50 Jahren einer der führenden<br />

deutschen Hersteller von Exzenterschneckenpumpen.<br />

Diese sind <strong>auf</strong><br />

den Einsatz in der <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

optimiert.<br />

Allweiler produziert als einer der<br />

wenigen Hersteller alle Teile seiner<br />

Exzenterschneckenpumpen selbst in<br />

Deutschland. Besonders wichtig sind<br />

die Statoren der Pumpen, die exakt<br />

<strong>auf</strong> das jeweilige Fördermedium abgestimmt<br />

werden. Elvis Kovačević,<br />

verantwortlich für die Exzenterschneckenpumpen<br />

bei Allweiler:<br />

„Wir wählen aus 20 Elastomermischungen<br />

jeweils die aus, die für den<br />

Anwender im Klärwerk am wirtschaftlichsten<br />

ist.“. Der neue „Alldur“-<br />

Stator hält bis zu dreimal länger als<br />

andere bisher eingesetzte Statoren.<br />

Die „Alldur“-Rezeptur ist dar<strong>auf</strong><br />

abgestimmt, gegen mechanische<br />

Einwirkungen maximalen Widerstand<br />

zu bieten. „Die Abnutzung ist<br />

selbst im Dauerbetrieb bei der Förderung<br />

stark verunreinigter und mit<br />

Feststoffen belasteter Abwässer äußerst<br />

gering“, so Alfred Paul, der als<br />

Entwicklungsleiter bei Allweiler für<br />

die neue Rezeptur verantwortlich ist.<br />

Der neue Stator ist zu<strong>dem</strong> besonders<br />

elastisch und zugfest, besitzt einen<br />

sehr hohen Weiterreiß widerstand und<br />

ist über einen großen Temperaturbereich<br />

einsetzbar.<br />

Kontakt:<br />

Allweiler GmbH,<br />

Elvis Kovačevič,<br />

Kirchhellener Ring 77–79,<br />

D-46244 Bottrop,<br />

Tel. (02045) 966-660,<br />

Fax (02045) 966-679,<br />

E-Mail: e.kovacevic@<br />

allweiler.de,<br />

www.allweiler.de<br />

Halle A6, Stand 129/230<br />

Excellence in Fluid Technology<br />

Eine Dosieranlage für Fällmittel in<br />

5 Minuten fix und fertig konfiguriert?<br />

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planenden Prozess<br />

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sera-Straße 1<br />

34376 Immenhausen<br />

Tel.: +49 5673 999-02<br />

Fax +49 5673 999-03<br />

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Das neue<br />

Statormaterial<br />

„Alldur“ hat<br />

die Allweiler<br />

GmbH speziell<br />

für den Einsatz<br />

in Kläranlagen<br />

und die Förderung<br />

von<br />

ab rasiven<br />

Abwässern<br />

entwickelt.<br />

© Allweiler GmbH<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 433


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

SOLID, das innovative Safe Operation<br />

Logic Impeller Design von Wilo<br />

So wirkungsvoll wie ein Kanalrad,<br />

so zuverlässig wie ein Freistroml<strong>auf</strong>rad<br />

– die vom Dortmunder<br />

Pumpenproduzenten Wilo entwickelte<br />

L<strong>auf</strong>radform SOLID (Safe<br />

Operation Logic Impeller Design)<br />

vereint die Vorzüge beider Konstruktionsansätze<br />

und führt die Förderung<br />

von Rohabwasser mit hohem<br />

Feststoffanteil zur Perfektion.<br />

Wilo-SOLID vermindert Ablagerungen,<br />

minimiert Vibrationen und entwickelt<br />

dabei hydraulische Wirkungsgrade<br />

von bis zu 81 %. Mit<br />

diesem Höchstmaß an Wirtschaftlichkeit<br />

und Effizienz setzt Wilo<br />

Maßstäbe. Das Einsparpotenzial<br />

beim Pumpenbetrieb kann bis zu<br />

einem Viertel der Stromkosten ausmachen<br />

– so berechnet im Vergleich<br />

mit <strong>dem</strong> Verbrauch von Freistroml<strong>auf</strong>rädern.<br />

L<strong>auf</strong>rad-Geometrie<br />

der Extraklasse<br />

Die Stärken von Wilo-SOLID sind genau<br />

<strong>auf</strong> die Herausforderungen in<br />

der modernen <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

abgestimmt. Einerseits gefährdet<br />

der durch sparsamen Umgang<br />

mit <strong>Wasser</strong> erhöhte Feststoffanteil<br />

im <strong>Abwasser</strong> den reibungslosen<br />

Betrieb der Entsorgungssysteme:<br />

Es kommt immer häufiger zu<br />

Verstopfungen, die sich nur mit<br />

größerem Arbeits- und Energie<strong>auf</strong>wand<br />

wieder beseitigen lassen. Andererseits<br />

lautet die Maßgabe jedoch,<br />

mit Energie effizient zu wirtschaften.<br />

Dieses Dilemma löst Wilo-<br />

SOLID: Die neue L<strong>auf</strong>rad-Geometrie<br />

bietet optimale hydraulische Eigenschaften,<br />

in<strong>dem</strong> sie eine hohe Betriebssicherheit<br />

gewährt und einen<br />

sehr guten Wirkungsgrad entfaltet.<br />

Die neuartige Geometrie des L<strong>auf</strong>rads Wilo-SOLID sorgt für eine definierte<br />

Strömungsführung, die Ablagerungen verhindert und die Pumpenleistung<br />

unterstützt. Damit lässt sich selbst Rohabwasser effizient<br />

und sicher fördern. Alle Abbildungen: © WILO SE<br />

Strömungsführung fördert<br />

Leistung und Sicherheit<br />

Um die Kombination dieser Vorteile<br />

zu realisieren, wurde Wilo-SOLID<br />

mit einer optimierten Feststoffführung<br />

versehen. Strömungsnuten im<br />

Saugmund verursachen leichte Verwirbelungen,<br />

was Ablagerungen<br />

vermindert sowie Stillstandzeiten<br />

und Servicekosten reduziert. Groß<br />

dimensionierte Durchgänge lassen<br />

auch gröbere Partikel problemlos<br />

passieren. Dabei unterstützt das Design<br />

von Wilo-SOLID zugleich auch<br />

die Pumpenleistung, denn die Geometrie<br />

des Austrittkanals ermöglicht<br />

eine äußerst homogene Strömungsführung.<br />

So kommt das L<strong>auf</strong>rad<br />

<strong>auf</strong> Volumenströme von bis zu<br />

630 L/s und Förderhöhen bis maximal<br />

50 m.<br />

Vibrationen reduziert,<br />

Standzeit maximiert<br />

Wilo-SOLID arbeitet auch nach längerem<br />

Einsatz noch mit außergewöhnlich<br />

hoher Zuverlässigkeit. Dazu<br />

trägt die enorme L<strong>auf</strong>ruhe bei,<br />

die sich aus der innovativen Form<br />

ergibt. Dadurch, dass dank der optimierten<br />

Strömungswege Vibrationen<br />

minimiert werden, werden die<br />

Lager und damit auch die gesamte<br />

Anlage in deutlich geringerem Maß<br />

beansprucht. Auch ein Härten der<br />

Kanten ist <strong>auf</strong>grund des geringen<br />

Verschleißes nicht erforderlich. Darüber<br />

hinaus besteht für den Einsatz<br />

in besonders aggressiven Fördermedien<br />

die Möglichkeit, das L<strong>auf</strong>rad<br />

mit der Beschichtung Wilo-Ceram<br />

zu versehen, die korrosiven sowie<br />

abrasiven Verschleiß nachhaltig<br />

verringert und die Langlebigkeit<br />

der Installation zusätzlich fördert.<br />

Energie- und Servicekosten<br />

deutlich gesenkt<br />

Nicht zuletzt die Lebenszykluskosten<br />

beweisen, dass Wilo-SOLID eine<br />

der effizientesten Lösungen zur Förderung<br />

von Rohabwasser ist. Gegenüber<br />

vergleichbaren, beispielsweise<br />

mit Freistroml<strong>auf</strong>rädern ausgerüsteten<br />

Pumpen fallen die<br />

Anschaffungskosten nicht höher<br />

aus, dafür aber die Einsparungen:<br />

April 2014<br />

434 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Dank geringerer Energie- und Service<strong>auf</strong>wendungen<br />

eröffnet Wilo-SOLID<br />

ein Einsparpotenzial von 36 235 €<br />

gegenüber Freistroml<strong>auf</strong>rädern. Die<br />

Werte sind für eine fünfjährige<br />

Betriebszeit errechnet und verdeutlichen,<br />

wie sich mit der innovativen<br />

Konstruktion in kurzer Zeit schon<br />

große Geldbeträge sparen lassen.<br />

Wer sich für Wilo-SOLID entscheidet,<br />

muss dabei nicht zwingend in<br />

eine komplett neue <strong>Abwasser</strong>pumpe<br />

investieren: Mehrere Typen der<br />

Baureihe Wilo-EMU FA können auch<br />

nachträglich noch mit den neuen<br />

L<strong>auf</strong>rädern umgerüstet werden.<br />

Kontakt:<br />

WILO SE,<br />

Nortkirchenstraße 100, D-44263 Dortmund,<br />

Tel. (0231) 41020, Fax (0231) 41027363,<br />

E-Mail: wilo@wilo.com, www.wilo.com<br />

Halle A5, Stand 111/210<br />

Halle A6, Stand 337/436<br />

Wilo-SOLID weist im Saugmund Strömungsnuten<br />

<strong>auf</strong>, die leichte Verwirbelungen hervorrufen<br />

und so Ablagerungen vorbeugen.<br />

Dadurch kommt es weitaus seltener zu<br />

kostspieligen Stillstandzeiten und Serviceeinsätzen.<br />

Das unterstützt einen sparsamen<br />

Betrieb: Bei einem Vergleich der Lebenszykluskosten<br />

erweist sich Wilo-SOLID als bis<br />

zu 36 235 € günstiger als Freistroml<strong>auf</strong>räder.<br />

Die Durchgänge des Wilo-SOLID-Designs<br />

sind gezielt groß dimensioniert, damit auch<br />

gröbere Partikel reibungslos gefördert<br />

werden können. Da die Geometrie des<br />

Austrittkanals eine homogene Strömungsführung<br />

gewährt, wird auch die Pumpenleistung<br />

verbessert: Volumenströme bel<strong>auf</strong>en<br />

sich <strong>auf</strong> bis zu 630 L/s und Förderhöhen bis<br />

maximal 50 m.<br />

Opera wireless M - Bus - Funksystem<br />

Walk - by Funksystem von ZENNER<br />

nach <strong>dem</strong> europäischen<br />

OMS - Standard<br />

6. bis 8. Mai Köln<br />

Messe Stand A 60<br />

5. bis 9. Mai, Messe<br />

München Halle A5,<br />

Stand 512<br />

EnergieTechnik<br />

Speziell für den europäischen Markt hat ZENNER das wireless M-Bus-Funksystem Opera<br />

nach <strong>dem</strong> europäischen Standard OMS (Open-Metering-System) entwickelt. Den Betreibern<br />

von modernen Smart Metering Messsystemen bietet OMS zukunftsfähige Messtechnik und<br />

Investitionssicherheit, denn alle OMS-Zähler mit wM-Bus-Schnittstelle lassen sich - unabhängig<br />

vom Hersteller - in das wireless M-Bus-Funksystem von ZENNER einbinden.<br />

www.zenner.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 435<br />

Alles, was zählt.


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Flygt Experior von Xylem – Qualität und Innovation<br />

treffen <strong>auf</strong> Energieeffizienz<br />

Flygt Experior von Xylem.<br />

Der Flygt Experior von Xylem<br />

setzt neue Maßstäbe im <strong>Abwasser</strong>bereich.<br />

Die Kombination<br />

aus innovativer Hydraulik, effizienten<br />

Motoren und intelligenter Steuerungstechnologie<br />

ist das erste<br />

energiesparende Gesamtkonzept<br />

für Pumpstationen. Komponenten<br />

und Funktionen können je nach Anwendung<br />

und Erfordernis kombiniert<br />

werden.<br />

© Xylem Water Solutions Deutschland GmbH<br />

Adaptive N-Hydraulik<br />

Durch die Erweiterung der bisherigen,<br />

erfolgreichen Technologie um<br />

das adaptive N-L<strong>auf</strong>rad können nun<br />

langfaserige, dicke und feste Materialien<br />

verstopfungsfrei transportiert<br />

werden. Die für mehr Komfort<br />

veränderten Hygienemittel in europäischen<br />

Haushalten machten eine<br />

solche Adaption mehr als sinnvoll,<br />

um den effizienten Betrieb moderner<br />

Kläranlagen dauerhaft zu gewährleisten<br />

– denn dafür steht die<br />

Marke Flygt inzwischen seit mehr<br />

als 50 Jahren.<br />

Wie funktioniert die adaptive N-<br />

Technologie? Treffen feste oder<br />

langfaserige Stoffe <strong>auf</strong> das L<strong>auf</strong>rad,<br />

bewegt es sich <strong>dem</strong> steigenden<br />

Druck entsprechend axial nach<br />

oben, befördert die Feststoffe hindurch<br />

und senkt sich wieder in die<br />

Ausgangsposition ab – Flexibilität,<br />

die sich auszahlt.<br />

Intelligente SmartRun<br />

Steuerung<br />

Die intelligente SmartRun-Steuerung<br />

ist das zweite Highlight von<br />

Flygt Experior. Neben der schnellen<br />

Installation, der intuitiv einfachen<br />

Bedienung sowie der Kompatibilität<br />

mit anderen Steuerungselementen<br />

sprechen die Funktionen von Smart-<br />

Run für sich: Energiesparfunktion,<br />

Reinigungsfunktionen für Hydraulik,<br />

Pumpensumpf und Rohre sowie<br />

Temperatur- und Leckageüberwachung.<br />

Das sorgt bei der Installation<br />

und im täglichen Betrieb für eine<br />

enorme Steigerung an Benutzerfreundlichkeit<br />

und sichert den störungsfreien<br />

Betrieb. Alle wichtigen<br />

Parameter sind voreingestellt – das<br />

spart Zeit bei der Installation. Der<br />

Energiebedarf wird automatisch reguliert<br />

– auch durch diese Neuerung<br />

spart der Betreiber. Die Sensorik<br />

der SmartRun-Steuerung erkennt<br />

außer<strong>dem</strong> Verstopfungen und reinigt<br />

diese sowie die Rohre und den<br />

Pumpensumpf in regelmäßigen Abständen,<br />

wodurch sich Wartungskosten<br />

drastisch reduzieren lassen.<br />

Premium-Motoren­<br />

Technologie<br />

Die dritte Komponente sind die<br />

hocheffizienten Motoren. Klein,<br />

leicht und dennoch robust und ausdauernd<br />

sind sie optimiert für <strong>Abwasser</strong>-Pumpanwendungen.<br />

Die<br />

neue Motorengeneration profitiert<br />

von den 50 Jahren Erfahrung, die<br />

Flygt als weltweit führender Entwickler<br />

und Hersteller von Motoren<br />

für <strong>Abwasser</strong>pumpen hat. Einige<br />

Modelle verfügen heute bereits<br />

über hocheffiziente Permanentmagnetmotoren<br />

(LSPM). Die dadurch<br />

erreichte Leistungssteigerung von<br />

vier Prozent macht sich im Dauereinsatz<br />

schnell bemerkbar. Die<br />

LSPM-Ausstattung, die weltweit erste<br />

für eine <strong>Abwasser</strong>pumpe, wurde<br />

erstmals 2009 in einem Flygt Kompakt-Rührwerk<br />

eingeführt.<br />

Auf insgesamt drei Messeständen<br />

präsentiert sich der <strong>Wasser</strong>technologie-Spezialist:<br />

in Halle A3,<br />

Stand 420 zum Thema Mikroverunreinigungen<br />

sowie in Halle A5 Stand<br />

135/234 zum Thema Messen und<br />

Analysieren. Der größte Stand mit<br />

rund 500 m 2 befindet sich in Halle<br />

A6, Stand 439/539. Hier wird die<br />

ganze <strong>Wasser</strong>welt von Xylem zu sehen<br />

sein.<br />

Kontakt:<br />

Xylem Water Solutions Deutschland GmbH,<br />

Bayernstraße 11,<br />

D-30855 Langenhagen,<br />

Tel. (0511) 7800-0,<br />

Fax (0511) 782 893,<br />

E-Mail: info.de@xyleminc.com,<br />

www.xylemwatersolutions.com/de<br />

April 2014<br />

436 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Putzmeister Performance Line<br />

Das neue hydraulisch angetriebene<br />

Doppelkolben-Pumpsystem der<br />

Putzmeister Performance Line bietet für<br />

den Kunden alle Vorteile einer ökonomischen<br />

Serienproduktion. Es ist die Synergie<br />

aus Leistungsoptimierung und<br />

Serien-Konzept-Gestaltung – <strong>auf</strong> das<br />

Wesentliche konzentriert – für ein optimales<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Die langjährige Erfahrung zeigt die<br />

beste Konfiguration. Denn die Putzmeister<br />

Performance Line beinhaltet<br />

die Ingenieurs- und Planungs-Leistung<br />

aus unzähligen Projekten – Made in<br />

Germany. Ob in der Industrie, im Bergbau,<br />

bei der Öl- und Gasförderung, der<br />

Kraftwerkstechnik, oder im Umgang<br />

mit Klärschlamm und Biomasse.<br />

Das vorgeplante System<br />

ist optimiert <strong>auf</strong> alle Arten<br />

von Dickstoffen<br />

Nach 30 Jahren Erfahrung in der Förderung<br />

von Schlämmen und schwer<br />

pumpbaren Medien, wurde eine<br />

Maschinentechnik entwickelt, deren<br />

Komponenten optimal <strong>auf</strong> einander<br />

abgestimmt sind und die höchste Funktionssicherheit<br />

bietet. Insbesondere ist<br />

das Herzstück, die Putzmeister KOS-<br />

Doppelkolbenpumpe mit S-Rohrweiche,<br />

zur Förderung von hochviskosen<br />

Schlämmen und Fördermaterialien mit<br />

hohem Grobkörperanteil geeignet. Das<br />

Haupteinsatzgebiet der KOS-Reihe sind<br />

Materialien mit extremsten Anforderungen,<br />

wie z. B. Bioabfälle aus <strong>dem</strong><br />

Hausmüll, Rezirkulat einer Biogasanlage,<br />

entwässerte Klärschlämme, Ölschlämme,<br />

Drillcuttings, Dickstoffe mit hoher<br />

Viskosität.<br />

Putzmeister KOS 1040 Performance Line.<br />

Das Performance Line System besteht<br />

aus folgenden Komponenten:<br />

••<br />

Die Pumpe: ölhydraulische<br />

Doppelkolbenpumpe mit<br />

S-Rohrweiche (KOS)<br />

••<br />

Die Zuführeinrichtung: elektrisch<br />

betriebene frequenzgesteuerte<br />

Schnecke/Misch-Schnecke<br />

••<br />

Der Antrieb: hydraulikaggregat<br />

der Serie CE und CI; 10 000-fach<br />

bewährte Technologie<br />

••<br />

Die Steuerung: modernes Automatisierungs-<br />

und Visualisierungssystem<br />

••<br />

Das Zubehör: technisch erprobtes<br />

und abgestimmtes Zubehör im<br />

Industriestandard<br />

Die KOS Doppelkolben-Pumpe erlaubt<br />

eine große Querschnittförderung und<br />

pumpt störungsfrei Fremdkörper von<br />

100 mm (KOS 1040) bis zu 120 mm (KOS<br />

1070) Größe. Sie ist ausgelegt für einen<br />

24-Stunden/7-Tage-Betrieb und erzielt<br />

eine hohe Pumpleistung (bis 60 m³/h)<br />

bei geringem Energieverbrauch. Die<br />

optimierte Steuerung sorgt für eine einfache<br />

Bedienung und optimale Visualisierung<br />

sowie eine einfache Einbindung<br />

in die übergeordnete Wartensteuerung,<br />

Neben niedrigeren Servicekosten<br />

durch lange Standzeiten mit wartungsarmen<br />

und wenig bewegten Bauteilen<br />

ist sie sehr servicefreundlich. Der einfache<br />

Aufbau dieser Pumpe ermöglicht<br />

eine optimale Zugänglichkeit. Zu<strong>dem</strong><br />

ermöglicht ein konsequentes Schraubkonzept,<br />

dass viele Wartungsarbeiten<br />

selbst durchgeführt werden können.<br />

Zusätzlich zu den geringeren Betriebskosten<br />

hat sie eine kurze Lieferzeit.<br />

Kontakt:<br />

Putzmeister Solid<br />

Pumps GmbH,<br />

Max-Eyth-Straße 10,<br />

D-72631 Aichtal,<br />

Tel. (07127) 599-1034,<br />

Fax (07127) 599-988,<br />

E-Mail: psp@<br />

putzmeister.de,<br />

www.putzmeister.de<br />

Halle A6,<br />

Stand 239/338<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

<strong>auf</strong> einen Streich<br />

<strong>auf</strong> einen Streich<br />

…so lautet das Messe-Motto von<br />

…so lautet das das Messe-Motto von von<br />

NETZSCH …so lautet für das das die IFAT Messe-Motto 2014. von von<br />

NETZSCH für für die die IFAT 2014.<br />

NETZSCH für für die die IFAT 2014.<br />

Wie das tapfere Schneiderlein im Märchen<br />

Wie der Wie Gebrüder das das tapfere Grimm Schneiderlein täglich neue im im Herausforderungen<br />

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sich<br />

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Märchen<br />

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auch mit auch Medien anspruchsvollen jeder, beschäftigt der der mit mit der ist, Herausforderungen<br />

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NETZSCH Pumpen & Systeme GmbH<br />

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Systeme<br />

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<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 437<br />

an.


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Grundfos GO – schnelle Funk-/IR-Kommunikation<br />

mit noch mehr Modellen<br />

Mit der Einführung<br />

der neuen<br />

MGE-Hocheffizienz-<br />

Motore kann die<br />

drahtlose Diagnoseund<br />

Parametrierlösung<br />

Grundfos GO<br />

jetzt mit mehr als einem<br />

Dutzend Pumpen-Baureihen<br />

in<br />

Echtzeit kommunizieren.<br />

Die im letzten<br />

Jahr vorgestellten<br />

neuen MGE-Motoren<br />

sind hocheffiziente<br />

Antriebseinheiten in<br />

Permanentmagnet-<br />

Technik, die selbst<br />

mit integriertem Frequenzumformer<br />

die<br />

höchsten Anforderungen<br />

der Effizienzklasse<br />

IE4 (gemäß IEC TS<br />

60034-31 Ed.1) übertreffen.<br />

Ein wichtiges<br />

Merkmal der neuen<br />

Motorengeneration ist<br />

neben <strong>dem</strong> modularen<br />

Aufbau mit unterschiedlichen<br />

Bediendisplays<br />

und Funktionsmodulen<br />

auch eine integrierte<br />

Funkschnittstelle, die sich<br />

u. a. für die schnelle, drahtlose Kommunikation<br />

nutzen lässt. Damit stehen<br />

bei der Fernbedienung mit<br />

Grundfos GO wichtige Betriebsdaten<br />

permanent in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Das Grundfos GO ist eine innovative<br />

Diagnose- und Parametrierlösung<br />

für iPod Touch, iPhone, iPad<br />

und Android-Smartphones. Sie besteht<br />

aus einer App und einem kleinen<br />

Hardware-Dongle mit der erforderlichen<br />

Funk- und Infrarotschnittstelle<br />

für die Kommunikation<br />

mit der Pumpe. Über die Funkschnittstelle<br />

lassen sich alle Magna3-Modelle<br />

und – in Verbindung<br />

mit <strong>dem</strong> neuen MGE-Motor – die<br />

Baureihen CRE, CME,<br />

CMBE, TPE, NKE,<br />

NBE, die Druckerhöhungsanlagen<br />

Hydro<br />

Multi-E und Hydro<br />

MPC sowie die Pumpen<br />

der Hilge-Baureihen<br />

ansteuern. Darüber<br />

hinaus ist Grundfos<br />

GO rückwärts<br />

kompatibel und<br />

kann per Infrarotschnittstelle<br />

auch mit<br />

älteren, elektronisch<br />

geregelten Grundfos-Pumpen<br />

und<br />

Steuerungen kommunizieren.<br />

Der Funktionsumfang<br />

von Grundfos GO<br />

geht weit über die<br />

Möglichkeiten einer<br />

herkömmlichen<br />

Fernbedienung hinaus.<br />

Per iPod Touch<br />

oder Smartphone hat<br />

man komfortablen Zugriff<br />

<strong>auf</strong> alle Betriebsdaten,<br />

Einstellungen und<br />

Meldungen der Pumpe.<br />

Die zentrale Cockpit-Anzeige<br />

liefert einen schnellen<br />

Überblick über die wichtigsten<br />

Daten wie Pumpenmodell, Förderhöhe,<br />

Förderstrom, Sollwert, Betriebsmodus<br />

und Alarmstatus. Über<br />

ein Untermenü können alle von der<br />

Pumpe ermittelten Betriebsdaten<br />

abgerufen werden. Warn- und<br />

Alarmmeldungen werden als verständlicher<br />

Klartext angezeigt, bei<br />

Pumpen mit Echtzeituhr auch mit<br />

der Uhrzeit des Ereignisses.<br />

Das Ändern von Einstellungen<br />

und Verwalten mehrerer Pumpen<br />

ist denkbar einfach. Sollwerte lassen<br />

sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> berührungssensitiven<br />

Display eines Mobiltelefons<br />

direkt durch Verschieben <strong>auf</strong> der<br />

grafischen Anzeige der Kennlinie<br />

verändern. Mehrere Pumpen können<br />

zu Gruppen zusammengefasst<br />

und die Einstellungen einzeln oder<br />

für die ganze Gruppe verändert<br />

werden. Außer<strong>dem</strong> lassen sich Pumpen<br />

„klonen“, um Einstellungen von<br />

einer Pumpe bequem <strong>auf</strong> andere zu<br />

übertragen. Die Bedienung ist intuitiv,<br />

und wenn doch einmal eine Frage<br />

<strong>auf</strong>taucht, steht <strong>dem</strong> Benutzer<br />

eine kontextbezogene Hilfe zur Verfügung.<br />

Neben der Parametrierung und<br />

Diagnose bietet Grundfos GO viele<br />

nützliche Zusatzfunktionen, die in<br />

der Praxis Zeit sparen. Per Online-<br />

Zugriff <strong>auf</strong> WebCAPS stehen Produktdokumentationen<br />

und Austauschlisten<br />

für den Pumpentausch<br />

jederzeit aktuell zur Verfügung. Besonders<br />

praktisch ist der direkte<br />

Online-Zugriff <strong>auf</strong> die Betriebsanleitung:<br />

Man scannt einfach den QR-<br />

Code an der Pumpe und gelangt<br />

sofort zum passenden Dokument.<br />

Auch Inbetriebnahmeprotokolle<br />

sind denkbar einfach. Mit einem integrierten<br />

pdf-Generator erstellt<br />

Grundfos GO automatisch Protokolle<br />

mit allen relevanten Einstelldaten,<br />

dabei lassen sich auch eigene Kommentare<br />

und sogar Unterschriften<br />

und Handyfotos von der Einbausituation<br />

einbinden.<br />

Mit diesem Funktionsumfang<br />

und <strong>dem</strong> Zugriff <strong>auf</strong> unzählige Pumpenmodelle<br />

ist Grundfos GO damit<br />

ein ebenso vielseitiges wie praktisches<br />

Werkzeug für Betreiber und<br />

Fachhandwerk.<br />

Kontakt:<br />

GRUNDFOS GMBH,<br />

Schlüterstraße 33,<br />

D-40699 Erkrath,<br />

Tel. (0211) 92969-0,<br />

Fax (0211) 92969-3699,<br />

E-Mail: E-Mail: infoservice@grundfos.de,<br />

www.grundfos.de<br />

Halle A6, Stand 229/328<br />

Halle B3, Stand 421/520<br />

April 2014<br />

438 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

NEU<br />

4. Praxistag am 05. November 2014 in Rheine<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsnetze<br />

Begleitende<br />

Ausstellung und<br />

Vorführungen<br />

Programm<br />

Moderation: Prof. Th. Wegener,<br />

iro Institut für Rohrleitungsbau, Oldenburg<br />

Wann und Wo?<br />

Block 1: Netzbetrieb - Analysieren und Optimieren<br />

Optimale fahrweise von Pumpen und Turbinen<br />

Dr. Gebhardt, aquatune, Aarbergen; Dr. Wolters, 3S Consult,<br />

München<br />

Rahmenbedingungen einer Zielnetzplanung<br />

Dr. Esad Osmancevic, RBS Wave GmbH, Stuttgart<br />

ISO 55 000 – Der Standard für das Asset Management<br />

Mike Beck, Fichtner Water & Transportation GmbH, Berlin<br />

Block 2: Strategien zur Netzspülung<br />

Reinigung einer Rohwasserleitung mit <strong>dem</strong> Impulsspülverfahren<br />

Carsten Utke, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />

Auswahlkriterien für Spül- und Reinigungsverfahren<br />

Dominik Nottarp-Heim, Hessenwasser, Groß-Gerau;<br />

Dr. Christian Sorge, IWW, Biebesheim am Rhein<br />

Block 3: Armaturenwechsel und -instandhaltung<br />

Wechsel von Anbohrarmaturen bei Betriebsdruck<br />

N. N., Flintab GmbH, Brüsewitz<br />

Im Fokus: Armatureninstandhaltung<br />

Axel Sacharowitz, 3S Antriebe, Berlin<br />

Block 4: Druckprüfung von Rohrleitungen<br />

Fehlerhafte Druckprüfungen bei <strong>Wasser</strong>leitungen<br />

René Stangl, Hamm<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 400-2 Druckprüfung von neu verlegten<br />

Rohrleitungen - Grundlagen, Verfahren, Anforderungen<br />

Jürgen Kurz, Esders GmbH, Haselünne<br />

Block 5: Netzbetrieb - Überwachung<br />

Schallgeschwindigkeit im Rohrnetz<br />

Dirk Becker, Hermann Sewerin GmbH, Gütersloh<br />

Online Netzüberwachungssysteme zur Versorgungssicherheit<br />

Stefan Neuhorn, Hinni AG, Biel-Benken (CH)<br />

Erhöhte Rohrleitungsschwingungen in einem <strong>Wasser</strong>werk<br />

Dr. Christian Jansen, KÖTTER Consulting Engineers GmbH & Co. KG<br />

Veranstalter:<br />

Veranstalter<br />

3R, iro<br />

Termin: Mittwoch, 05.11.2014,<br />

9:00 Uhr – 16:45 Uhr<br />

Ort:<br />

Zielgruppe:<br />

Rheine<br />

Mitarbeiter von Stadtwerken<br />

und <strong>Wasser</strong>versorgungsunternehmen,<br />

Dienstleister im Bereich<br />

Netzplanung, -inspektion und<br />

-wartung<br />

Teilnahmegebühr*:<br />

3R-Abonnenten<br />

und iro-Mitglieder: 410,- €<br />

Nichtabonnenten: 450,- €<br />

Bei weiteren Anmeldungen aus einem Unternehmen<br />

wird ein Rabatt von 10 % <strong>auf</strong> den jeweiligen<br />

Preis gewährt.<br />

Im Preis enthalten sind die Tagungsunterlagen<br />

sowie das Catering (2 x Kaffee, 1 x Mittagessen).<br />

* Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung (auch per Internet<br />

möglich) sind Sie als Teilnehmer registriert und erhalten eine<br />

schriftliche Bestätigung sowie die Rechnung, die vor Veranstaltungsbeginn<br />

zu begleichen ist. Bei Absagen nach <strong>dem</strong> 24.<br />

Oktober 2014 oder Nichterscheinen wird ein Betrag von 100,- €<br />

für den Verwaltungs<strong>auf</strong>wand in Rechnung gestellt. Die Preise<br />

verstehen sich zzgl. MwSt.<br />

Mehr Information und Online-Anmeldung unter<br />

www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Fax-Anmeldung: 0201-82002-40 oder Online-Anmeldung: www.praxistag-wasserversorgungsnetze.de<br />

Ich bin 3R-Abonnent<br />

Ich bin iro-Mitglied<br />

Ich bin Nichtabonnent/kein iro-Mitglied<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Firma/Institution<br />

E-Mail<br />

Straße/Postfach<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Nummer<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 439


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Neues von PLASSON<br />

Flex-Fixierblock.<br />

Auf der IFAT wird die PLASSON<br />

GmbH neben <strong>dem</strong> vielfältigen<br />

Produktprogramm auch zahlreiche<br />

Sortimentserweiterungen präsentieren.<br />

Ventilanbohrarmaturen<br />

PLASS 360<br />

Das bereits <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bewährte<br />

Programm der Ventil-Anbohrarmaturen<br />

PLASS 360 mit oder ohne<br />

integrierte Hilfsabsperrung ist konstruktiv<br />

und konzeptionell <strong>auf</strong> ein<br />

hohes Maß an Betriebssicherheit<br />

ausgelegt. Die PLASSON GmbH bietet<br />

die Ventil-Anbohrarmaturen für<br />

die verschiedenen Rohrarten Duktilguss,<br />

Stahl, AZ, PVC sowie PE an.<br />

Abhängig von der Ausführung sind<br />

die Armaturen für den Gas- und<br />

<strong>Wasser</strong>bereich einsetzbar. Zusätzlich<br />

zu den bestehenden Abmessungen<br />

d 32 und d 40 mm wurde<br />

die Ausführung d 63 mm sowie weiteres<br />

Werkzeug neu in das Produktsortiment<br />

<strong>auf</strong>genommen.<br />

Das Produkt kennzeichnet sich<br />

durch einen um 360° schwenkbaren<br />

PE-Stutzen aus, welcher sich entsprechend<br />

der Einbausituation ausrichten<br />

lässt. Sämtliche Einzelkomponenten<br />

der Armatur wurden dahingehend<br />

konzipiert, dass kein<br />

stagnierendes <strong>Wasser</strong> die Trinkwasserqualität<br />

belastet. Die teleskopierbare<br />

Einbaugarnitur bildet zusammen<br />

mit der Armatur eine fest<br />

verschraubte Einheit, die ohne Verstiftung<br />

an der Kuppelmuffe arbeitet.<br />

Durch den integrierten PE-Abgangstutzen<br />

ist eine direkte Anbindung<br />

mit den bekannten PLASSON<br />

Klemm-, Steck- oder Elektroschweißfittings<br />

möglich. Korrosionsanfällige<br />

Gewindeübergänge entfallen.<br />

Die kompakte und universelle<br />

Anbohrarmatur wird den<br />

kontinuierlich wachsenden Anforderungen<br />

des Marktes gerecht.<br />

SmartFuse Elektroschweißfittings<br />

Im Anwendungsfeld des Elektroschweißens<br />

verfügt PLASSON seit<br />

vielen Jahren über das SmartFuse-<br />

System, welches die sichere und<br />

kostengünstige Verbindung von PE<br />

80, PE 100, PE 100 RC und PE- Xa-<br />

Rohren ermöglicht. Neben <strong>dem</strong><br />

umfangreichen Fittingprogramm<br />

Ventil-Anbohrarmaturen PLASS 360.<br />

finden Kunden modernste Schweißgeräte,<br />

die u. a. den hohen An -<br />

forderungen der Bauteilrückver -<br />

folgung gerecht werden. Durch<br />

Weiterentwicklungen wird das Sortiment<br />

fortl<strong>auf</strong>end um verschiedene<br />

Neuerungen erweitert, beispielsweise<br />

um die Dimensionsergänzung<br />

der Muffen bis d 800 mm. Die<br />

neuen Schweißsättel mit Anschlussstutzen<br />

für den Großrohrbereich<br />

aus PE 80 und PE 100 sind sowohl in<br />

der Neuverlegung als auch für den<br />

nachträglichen Anschluss von Zuund<br />

Abgangsleitungen geeignet.<br />

Als Innovation ist der neue Flex-<br />

Fixierblock zu nennen, der das<br />

Zusammenziehen von PE-Rohren<br />

<strong>auf</strong>grund von Temperaturschwankungen<br />

verhindert. Der Fixierblock<br />

kann axiale Zug- und Schubkräfte<br />

<strong>auf</strong>nehmen und ist für unterschiedliche<br />

Einsatzmöglichkeiten geeignet.<br />

Er lässt sich beispielsweise als<br />

Auszugssicherung, zur Fixierung<br />

von Sinkgewichten oder für den<br />

Einsatz als Fixpunkt in gegossenen<br />

Betonwänden verwenden. Der Fixierblock<br />

ist für PE-Rohre von d 160<br />

– 1600 mm und zur Aufnahme von<br />

Kräften bis 31 kN pro Fixierblock<br />

geeignet.<br />

LightFit <strong>Abwasser</strong>programm<br />

Die Zielsetzung des PLASSON Light-<br />

Fit-<strong>Abwasser</strong>programmes für drucklose<br />

Entsorgungsleitungen aus<br />

PE 80 und PE 100 ist das „vollverschweißte<br />

<strong>Abwasser</strong>system“. In <strong>dem</strong><br />

umfangreichen Programm findet<br />

der Anwender neben Muffen auch<br />

flexible Winkel und Anschlusssättel,<br />

die in der Praxis ein Höchstmaß an<br />

Arbeitserleichterung und Zeitersparnis<br />

bieten. Übergänge <strong>auf</strong><br />

unterschiedliche Werkstoffe sowie<br />

passende Formteile und Bögen aus<br />

PE runden das Programm ab. Die<br />

neuen LightFit Schweißwinkel in<br />

der Farbe Hellgrau ermöglichen den<br />

einfachen und platzsparenden Richtungswechsel<br />

bei Hausanschlussleitungen<br />

aus PE 80 und PE 100.<br />

Durch Dimensionserweiterungen<br />

im gesamten Programm sind u. a.<br />

die LightFit-Elektroschweißmuffen<br />

bereits bis zur Dimension von<br />

April 2014<br />

440 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


SEMINAR<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

LightFit Muffe<br />

d 800 mm.<br />

Innovative <strong>Abwasser</strong>gebühren –<br />

Auswege aus der Fixkostenfalle<br />

d 800 mm und die LightFit Schachtanschlüsse bis d 630 mm<br />

verfügbar. Zu<strong>dem</strong> erweitern die neuen LightFit Anschlusssättel<br />

d 560 – 710 mm x 160 mm die Anschlusslinie aus<br />

<strong>dem</strong> PLASSON LightFit Programm. Mit nunmehr fünf Anschlusssätteln<br />

kann der Hauptleitungsdimensionsbereich<br />

von d 200 bis 710 mm abgedeckt werden.<br />

Serie 19/Serie 18<br />

Als Verbindungsspezialist für PE-Rohre bietet PLASSON mit<br />

<strong>dem</strong> Steckfitting-Programm „Serie 19“ für die Verbindung<br />

von Trinkwasserrohren eine innovative Produktlinie an. Die<br />

Steckfittings der neuen Serie 19 wurden speziell für den<br />

Einsatz in der Trinkwasserversorgung konzipiert. Basierend<br />

<strong>auf</strong> den Erfahrungen der PLASSON Serie 18 Klemmfittings<br />

wurde in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern ein<br />

praxisorientiertes Anwendungsprofil erstellt und umgesetzt.<br />

Zusammen mit den Klemmfittings der Serie 18 bietet<br />

PLASSON ein weiteres umfangreiches Bauteilprogramm für<br />

vielfältige Anwendungen in der <strong>Wasser</strong>versorgung an.<br />

Hohe Serviceorientierung, starke Innovationskraft und<br />

Qualitätssicherung sind maßgeblich für den Erfolg von<br />

PLASSON. Mit <strong>dem</strong> vielseitigen Produktsortiment gewährleistet<br />

PLASSON individuelle Lösungen für alle Anwendungsbereiche.<br />

Kontakt:<br />

PLASSON GmbH,<br />

Postfach 10 11 24, D-46467 Wesel,<br />

Tel. (0281) 95272-0, Fax (0281) 9527227,<br />

E-Mail: info@plasson.de, www.plasson.de<br />

Halle B6, Stand 337/436<br />

Steckfittings Serie 19.<br />

Aus <strong>dem</strong> Inhalt<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen<br />

für Gebühren und<br />

Beiträge<br />

Möglichkeiten und Grenzen<br />

RA Dr. Till Elgeti, Fachanwalt<br />

für Verwaltungsrecht, Wolter<br />

Hoppenberg Rechtsanwälte<br />

Partnerschaft mbB, Hamm<br />

Welches Grundgebühren-<br />

Modell eignet sich<br />

Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische<br />

Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />

Einführung von Grundgebühren, ein Erfahrungsbericht<br />

Heiko Pagel, <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>verband Bad Salzungen<br />

Vereinheitlichung von Gebühren beim Zusammenschluss<br />

Darstellung eines Verbandes der mehrere Gebühren systeme,<br />

<strong>auf</strong> Grund Neuordnung, neu berechnen musste<br />

Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische Treuhand<br />

GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />

Demografie- und Nachfragerobuste Entgeltsysteme für Trinkund<br />

<strong>Abwasser</strong> – Kommunikation bei Politik und Bürgern<br />

Systempreismodell der RWW – Entwicklung und Einführung<br />

eines Entgeltsystems mit 50%igem Fixpreisanteil<br />

Siegfried Gendries – Leiter Marketing und Kommunikation,<br />

RWW Rheinisch-Westfälische <strong>Wasser</strong>werksgesellschaft mbH<br />

Leitung<br />

RA Dr. Till Elgeti, Fachanwalt für Verwaltungsrecht,<br />

Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Hamm<br />

Dipl.-Math. oec. Dr. Harald Breitenbach Mittelrheinische ‚<br />

Treuhand GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Koblenz<br />

Zielgruppe<br />

Vertreter von Kommunen und Verbänden sowie<br />

beratende Ingenieure<br />

Termin<br />

03. Juli 2014, Hamm<br />

Veranstaltungsort<br />

Wolter Hoppenberg Rechtsanwälte Partnerschaft mbB, Hamm<br />

Münsterstr. 1-3 · 59065 Hamm<br />

Teilnahmegebühren<br />

DWA-Mitglieder: 320 €; Nichtmitglieder: 390 €.<br />

Einschließlich Tagungsunterlagen und Tagesverpflegung.<br />

Mitglieder der DACH-Kooperationspartner (ÖWAV, SWV und VSA)<br />

und BWK erhalten den Mitgliedspreis. Preise für Studenten und<br />

Pensionäre <strong>auf</strong> Anfrage.<br />

Information und Anmeldung<br />

DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V. · Belinda Höcherl<br />

Theodor-Heuss-Allee 17 · 53773 Hennef<br />

Tel.: 02242 872-206 · Fax: 02242 872-135<br />

E-Mail: hoecherl@dwa.de<br />

April 2014<br />

Internet: www.dwa.de <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 441


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Neue Rohrsysteme von SIMONA<br />

Die SIMONA AG, einer der führenden<br />

Hersteller von thermoplastischen<br />

Kunststoffprodukten, zeigt<br />

<strong>auf</strong> der Messe zahlreiche Innovationen<br />

umwelt- und sicherheitsrelevanter<br />

Rohrleitungssysteme. Neben anschaulichen<br />

Exponaten werden die<br />

SIMONA® Rohrsysteme <strong>dem</strong> Fachpublikum<br />

auch interaktiv präsentiert.<br />

SIMONA ® Mehrschichtrohre.<br />

Weltweit erster nahtloser<br />

Bogen bis da 1000 mm<br />

SIMONA erweitert die Produktgruppe<br />

der nahtlosen Bögen um den Dimensionsbereich<br />

da 710 mm bis da<br />

1000 mm. Damit ist das Unternehmen<br />

der erste Produzent, der nahtlose<br />

Bögen bis zu dieser Größe fertigt.<br />

Im Gegensatz zu segmentgeschweißten<br />

Bögen sind die<br />

nahtlosen Bögen voll druckbelastbar<br />

und haben <strong>auf</strong>grund der glatten<br />

Innenfläche sehr gute hydraulische<br />

Eigenschaften. Mit einem eindrucksvollen<br />

Exponat da 1000 mm wird die<br />

Innovation <strong>auf</strong> der IFAT präsentiert.<br />

SIMODUAL² Industriedoppelrohre<br />

– Standardisiertes<br />

Komplettsystem für den<br />

sicheren Transport aggressiver<br />

Medien<br />

Mit einem standardisierten Komplettsystem<br />

erweitert die SIMONA<br />

AG ihr Angebot für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen. Einzigartig<br />

am SIMODUAL² Doppelrohrsystem<br />

ist die volle Druckbelastbarkeit des<br />

Schutzrohres, die eine Aufrechterhaltung<br />

der Prozessstabilität auch<br />

im Havariefall gewährleistet. Ferner<br />

werden beim SIMODUAL² Doppelrohr<br />

die Festpunkte mechanisch<br />

fixiert und nicht geschweißt. Das<br />

verkürzt die Installationszeiten und<br />

trägt zu Kosteneinsparungen bei.<br />

Neben den Rohrmodulen ist ein<br />

komplettes Formteilprogramm in<br />

doppelwandiger Ausführung erhältlich.<br />

Verschiedenste Werkstoffkombinationen<br />

aus PE und PP bei<br />

Medien- und Schutzrohr sind hierbei<br />

realisierbar.<br />

SIMONA® Mehrschichtrohre<br />

mit funktionalen Schichten –<br />

Abriebfeste Transportleitungen<br />

für höchste Beanspruchungen<br />

Beim hydraulischen Transport feststoffhaltiger<br />

Medien, wie z. B. Sand,<br />

Kies oder Lockergestein, werden die<br />

Innenflächen eines Kunststoffrohres<br />

durch Abrieb und Schläge stark belastet.<br />

Die coextrudierten SIMONA®<br />

PE 100 Rohre werden mit additiven<br />

oder integrierten Innenschichten<br />

aus höhermolekularem PE oder modifizierten<br />

Polyolefinen gefertigt. Sie<br />

weisen eine hohe Abriebfestigkeit<br />

<strong>auf</strong> und halten dadurch extremen<br />

mechanischen Belastungen stand.<br />

Die coextrudierten Rohre sind bis da<br />

630 mm/SDR 11 erhältlich.<br />

SIMONA® Doppelrohrsystem<br />

– Nachhaltige Lösungen für<br />

den Einsatz in Trinkwasserschutzzonen<br />

Die SIMONA® Doppelrohrsysteme für<br />

wassergefährdende Medien fangen<br />

SIMODUAL².<br />

evtl. austretendes Schmutzwasser<br />

aus <strong>dem</strong> Medienrohr im Schutzrohr<br />

<strong>auf</strong>. Über Prüfvorrichtungen in angeschlossenen<br />

Schachtbauwerken<br />

kann die Havarie geortet und das<br />

<strong>Abwasser</strong> sicher entsorgt werden.<br />

Eine Dichtheitsprüfung des Zwischenraumes<br />

ist während des Betriebes<br />

jederzeit möglich. SIMONA®<br />

Doppelrohrsysteme sind sowohl im<br />

Druck- als auch im Freispiegelbereich<br />

einsetzbar. Neben Doppelrohrrevisionsschächten<br />

bietet die<br />

Firma auch alle gängigen Doppelrohrformteile<br />

an.<br />

SIMONA® SPC RC-Line<br />

Schutzmantelrohre und<br />

SIMOFUSE® Rohrmodule –<br />

Kanalsanierungen mit zertifizierten<br />

Produkttypen<br />

Die SIMONA® SPC RC-Line Schutzmantelrohre<br />

sind coextrudierte<br />

Mehrschichtrohre. Sie bestehen aus<br />

einem PE 100 RC Kernrohr und einem<br />

additiven Schutzmantel aus<br />

extrem abriebfestem Polypropylen.<br />

Die SIMONA® Schutzmantelrohre<br />

erfüllen die Anforderungen nach<br />

der PAS 1075 und sind durch den<br />

TÜV Süddeutschland fremdüberwacht.<br />

Die SIMOFUSE® Verbindungstechnik<br />

wurde für Druckanwendungen<br />

weiterentwickelt und transportiert<br />

mit einem Betriebsdruck<br />

von bis zu 8 bar das Medium sicher<br />

April 2014<br />

442 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

und leckagefrei durch das Erdreich.<br />

Die entsprechende Produktzertifizierung<br />

ist durch die Materialprüfanstalt<br />

(MPA) Darmstadt erfolgt.<br />

Durch das Stecksystem sind<br />

die Rohrmodule auch unter beengten<br />

Verhältnissen einfach zu verschweißen.<br />

SIMONA® PP Rohre und<br />

Formteile in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

– Systemkomponenten<br />

aus einer Hand<br />

Das Unternehmen bietet für die<br />

Bereiche der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung in<br />

<strong>Wasser</strong>werken oder Entsalzungsanlagen<br />

zuverlässige Komplettsysteme<br />

aus PE und PP. Als einer<br />

der wenigen Produzenten fertigt<br />

SIMONA die Rohre in Dimensionen<br />

bis da 1200 mm. Neben extrudierten<br />

Rohren und druckklassengerechten<br />

Spritzgusskomponenten<br />

kann auch eine Vielzahl an Sonderformteilen<br />

nach Kundenwunsch in<br />

der eigenen Kunststoffwerkstatt<br />

realisiert werden.<br />

SIMONA® <strong>Wasser</strong>rohrleitungssysteme<br />

– Umfassendes<br />

Produktprogramm für<br />

Anwendungen im Ver- und<br />

Entsorgungsbereich<br />

Die SIMONA® <strong>Wasser</strong>rohrleitungssysteme<br />

sind innovative Komplettrohrsysteme<br />

aus hochwertigen<br />

Kunststoffen – sei es für die offene<br />

oder grabenlose Sanierung oder die<br />

Neuverlegung. Große Flexibilität<br />

und Beständigkeit gepaart mit<br />

hoher Funktionalität zeichnen die<br />

SIMONA® Rohrsysteme aus.<br />

Im Gegensatz zu traditionellen<br />

Werkstoffen leiten sie <strong>Abwasser</strong><br />

schadlos ab, ohne dass es austritt<br />

und unkontrolliert versickert, und<br />

fördern Trinkwasser sauber und zuverlässig<br />

ans Ziel.<br />

Kontakt:<br />

SIMONA AG,<br />

Teichweg 16,<br />

D-55606 Kirn,<br />

Tel. (06752) 14-0,<br />

Fax (06752) 14-211,<br />

E-Mail: mail@simona.de,<br />

www.simona.de<br />

Halle B6, Stand 321/418<br />

HOBAS präsentiert Druckvortriebsrohr DA 3270<br />

Die originalen HOBAS GFK-<br />

Schleuderrohre werden seit<br />

Anfang der 1980er Jahre in Vortriebsprojekten<br />

für Druck- und Freispiegelleitungen<br />

eingesetzt. Im Fokus<br />

der diesjährigen Präsentation<br />

<strong>auf</strong> der IFAT steht ein HOBAS Druckrohr<br />

DA 3270, welches für die Verlegung<br />

mittels Vortrieb geeignet ist.<br />

Dank des speziellen Rohrdesigns<br />

und der außenbündigen FWC-<br />

Kupplung kann HOBAS solche<br />

Druckleitungen anbieten. Sie halten<br />

zum einen hohen Presskräften beim<br />

Vortrieb stand und sind z. B. für<br />

einen Systeminnendruck von PN 6<br />

ausgelegt – eine 2 in 1-Lösung. Ein<br />

Mantel oder Trägerrohr ist nicht<br />

notwendig.<br />

Ein weiteres Highlight <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Stand wird das Model eines Entlastungssystems<br />

für Mischwasserkanäle<br />

(Combined Sewer Overflow<br />

– CSO) sein, welches als modulares<br />

Kompaktbauwerk werksseitig hergestellt<br />

wird. Bei Trockenwetter<br />

stellt es einen herkömmlichen <strong>Abwasser</strong>kanal<br />

dar, bei starkem Regen<br />

verhindert es eine Überlastung des<br />

Systems, in<strong>dem</strong> es grobstoffliche<br />

Verunreinigungen getrennt zur<br />

Kläranlage abführt und das grobstofffreie<br />

<strong>Abwasser</strong> in einen Stauraum<br />

oder in den Vorfluter leitet.<br />

Natürlich werden auch die bewährten<br />

nicht kreisrunden HOBAS<br />

Profile zur Sanierung von Altkanälen<br />

zu sehen sein.<br />

Kontakt:<br />

HOBAS Rohre GmbH,<br />

Wilfried Sieweke,<br />

Gewerbepark 1,<br />

D-17039 Trollenhagen,<br />

Tel. (0395) 4528-0,<br />

Fax (0395) 4528-100,<br />

E-Mail: wilfried.sieweke@hobas.com,<br />

www.hobas.de<br />

Halle B6, Stand 245/340<br />

Druckrohrvortrieb mit HOBAS Rohren DA 1720 PN 6<br />

in Venedig (Italien).<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 443


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

REHAU setzt neue Maßstäbe<br />

Der Systemanbieter REHAU stellt<br />

dieses Jahr <strong>auf</strong> der IFAT unter<br />

<strong>dem</strong> Motto „REHAU setzt neue Maßstäbe“<br />

einige Neuheiten und bewährte<br />

Programme in den Mittelpunkt<br />

seines Messe<strong>auf</strong>tritts.<br />

Neues aus der Kanaltechnik<br />

Auf <strong>dem</strong> REHAU Messestand lernen<br />

die Besucher u. a. das Schachtprogramm<br />

AWASCHACHT kennen. Mit<br />

den Schächten DN 1000, 800 und<br />

600 sowie passenden Rohr- und Anschlusssystemen<br />

aus hochwertigem<br />

Polypropylen bietet der Polymerspezialist<br />

für jede Anwendung eine<br />

bedarfsgerechte Lösung. Umfassende<br />

Serviceleistungen runden das<br />

Programm ab.<br />

REHAU arbeitet in der Kanaltechnik<br />

stetig an Weiterentwicklungen<br />

und stellt deshalb ein neues Verfahren<br />

zur Sanierung von korrodierten<br />

oder undichten Betonschächten<br />

vor. Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung<br />

wird in den bestehenden<br />

Betonschacht ein AWASCHACHT<br />

der nächstkleineren Nennweite eingesetzt.<br />

Der alte Schacht verbleibt<br />

als sogenannte „verlorene Schalung“<br />

im Boden. Das vorhandene<br />

und meist beschädigte Gerinne<br />

wird ausgestemmt und durch ein<br />

Mit AWADUKT FLEX CONNECT präsentiert REHAU<br />

eine universelle Verbindung von Kanalrohrsystemen<br />

fast aller Materialien und Durchmesser.<br />

Bei der Schacht-in-Schacht-Sanierung wird in den bestehenden Betonschacht<br />

ein AWASCHACHT der nächstkleineren Nennweite eingesetzt.<br />

präzise vorgefertigtes PP-Gerinne<br />

ersetzt. Mittels Absperrblasen wird<br />

das AWASCHACHT-Unterteil schließlich<br />

sohlgleich zum Kanalrohr ausgerichtet.<br />

Der noch verbleibende<br />

Ringspalt zwischen neuem und altem<br />

Schacht wird mit hydraulisch<br />

abbinden<strong>dem</strong> Spezialvergussmörtel<br />

ausgegossen. Es entsteht ein<br />

neuer, wasserdichter Schacht, der<br />

nicht nur statisch selbsttragend,<br />

sondern auch chemisch und thermisch<br />

belastbar ist – eine wirtschaftliche<br />

und vor allem dauerhafte<br />

Lösung.<br />

Die langjährig bewährten Hochlastkanalrohrsysteme<br />

AWADUKT PP<br />

SN10 und AWADUKT HPP SN16 setzen<br />

ebenfalls neue Maßstäbe – und<br />

das nicht nur in Bezug <strong>auf</strong> die Erfüllung<br />

der Eigenschaften der Norm<br />

DIN EN 1852.<br />

Eine universelle Verbindung von<br />

Kanalrohrsystemen fast aller Materialien<br />

und Durchmesser stellt REHAU<br />

mit AWADUKT FLEX CONNECT vor.<br />

Die neue Rohrkupplung ist mit nur<br />

acht Produktvarianten für den Abmessungsbereich<br />

DN 110 bis DN 630<br />

für jeden Anwendungsfall gewappnet.<br />

Egal ob Beton, Steinzeug, Guss,<br />

PVC oder PP mit gewellter, gerippter<br />

oder glatter Oberflächenstruktur<br />

– Leitungen können im Handumdrehen<br />

miteinander verbunden<br />

werden. Ein teurer Stillstand der<br />

Baustelle kann so verhindert werden.<br />

Durch die zusätzliche Q-TE-C<br />

Dichtung und die höheren Einstecktiefen<br />

im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Standardkupplungen<br />

setzt AWADUKT FLEX-CON-<br />

NECT Maßstäbe beim Thema<br />

Sicherheit.<br />

Lösungen für die Regenwasserbewirtschaftung<br />

Für den schonenden Umgang mit<br />

der kostbaren Ressource <strong>Wasser</strong><br />

präsentiert REHAU verschiedene<br />

Systeme für die Regenwasserbewirtschaftung.<br />

So zeigt das Unternehmen<br />

beispielsweise seine bewährten<br />

Speichersysteme RAUSIK-<br />

KO Box als komplettes und variables<br />

System mit den passenden Systemschächten.<br />

Da das Niederschlagswasser<br />

von Verkehrsflächen erhebliche<br />

Belastungen <strong>auf</strong>weist, ist es<br />

notwendig, dieses vor der Versickerung<br />

oder Einleitung in die Vorflut<br />

zu reinigen. Hierfür werden die<br />

geprüften Systeme zur Vorbehandlung<br />

von Niederschlagswasser<br />

vorgestellt. Zu<strong>dem</strong> können die<br />

Besucher den neuen polymeren<br />

April 2014<br />

444 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Straßenabl<strong>auf</strong> RainSpot kennenlernen, der <strong>auf</strong>grund<br />

seines Materials und Aufbaus besonders robust und<br />

verlegefreundlich ist.<br />

Telekommunikation und kommunale<br />

Wärme versorgung<br />

Der voranschreitende Breitbandausbau und die Installation<br />

von Nahwärmenetzen sind für Kommunen<br />

derzeit besonders wichtige Themen. REHAU wird<br />

hierzu im Rahmen der Messe durchdachte Lösungen,<br />

wie beispielsweise das Mikrokabelrohrsystem oder<br />

das Nahwärmerohrsystem RAUTHERMEX vorstellen.<br />

Kontakt:<br />

REHAU AG + Co,<br />

Ytterbium 4,<br />

D-91058 Erlangen,<br />

Tel. (09131) 92-50,<br />

Fax (09131) 771430,<br />

E-Mail: erlangen@rehau.com,<br />

www.rehau.com<br />

Halle B6, Stand 221/320<br />

Mit <strong>dem</strong> Mikrokabelrohrsystem<br />

stellt REHAU<br />

eine Lösung<br />

aus <strong>dem</strong> Bereich<br />

Telekommunikation<br />

vor.<br />

Der neue<br />

polymere<br />

Straßenabl<strong>auf</strong><br />

RainSpot ist<br />

<strong>auf</strong>grund<br />

seines Materials<br />

und<br />

Aufbaus<br />

besonders<br />

robust und verlegefreundlich.<br />

IFAT.90x128_Vacon 05.03.14 15:15 Seite 1<br />

Von NXP <strong>auf</strong> 100<br />

Die Erfolgsbeschleuniger aus <strong>dem</strong> Hause Vacon<br />

www.icd-marketing.de<br />

Leistungspunkte NXP:<br />

Leistungsbereich von 7,5 kW bis 5,3 MW<br />

5 integrierte Erweiterungssteckplätze für<br />

weitere E/A-, Feldbus- und Funktionssicherheitskarten<br />

Umfassendes Sortiment schlüsselfertiger<br />

Anwendungen<br />

Hochleistungsdesign für flüssiggekühlte<br />

Frequenzumrichter<br />

Kompakte Größe und hohe Leistungsdichte<br />

Der flüssigkeitsgekühlte Frequenzumrichter NXP<br />

Leistungspunkte Vacon 100:<br />

Leistungsbereich von 1,1 kW bis 160 kW<br />

3 integrierte Erweiterungssteckplätze für<br />

weitere E/A-, Feldbus- und Funktionssicherheitskarten<br />

Umfassendes Sortiment schlüsselfertiger<br />

Anwendungen<br />

Hohe Schutzart verfügbar (IP66)<br />

Kompakte Größe und hohe Leistungsdichte<br />

Ein Goldenes Jubiläum für einen Global<br />

Player in der <strong>Abwasser</strong>reinigung.<br />

Tuchfilter sind in mehr als 1100 Anlagen<br />

weltweit in Betrieb.<br />

Kunststoff-Kettenräumer sind in mehr als<br />

600 Anlagen weltweit in Betrieb.<br />

Über 1‘000‘000m 2 Scheibentauchkörper<br />

sind weltweit in Betrieb.<br />

Der flexible Universalumrichter Vacon 100<br />

Vacon stellt aus:<br />

in Halle A6, Stand 503<br />

5.–9. Mai, 2014 | MESSE MÜNCHEN<br />

Keyvisual (korrigierte Version 2)<br />

Besuchen Sie uns:<br />

Halle A1, Stand 115/214<br />

Vacon GmbH • 45329 Essen • vacon@vacon.de • www.vacon.de<br />

Tel. +49 201 80670 0 • Fax +49 201 80670 99<br />

Mecana Umwelttechnik GmbH<br />

CH-8864 Reichenburg | T +41 55 464 12 00 | www.mecana.ch | info@mecana.ch<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 445


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Das egeplast SLM ® 3.0 für die Anwendungsbereiche Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und Gas erfüllt alle technischen<br />

Anforderungen der PAS 1075 an Rohre mit Schutzmantel (Typ 3) und ist zugelassen und zertifiziert.<br />

Produktinnovation SLM® 3.0 – einfach mehr Sicherheit<br />

Seit Markteinführung<br />

im Januar<br />

konnten mit<br />

<strong>dem</strong> Schutzmantelrohr<br />

SLM ® 3.0<br />

positive<br />

Er fahrungen<br />

gesammelt<br />

werden.<br />

Die Produktneuheit SLM® 3.0<br />

steht <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> IFAT-Stand von<br />

egeplast im Fokus. Sie ermöglicht<br />

das Stumpfschweißen, ohne abzumanteln,<br />

und begründet damit eine<br />

neue Generation von Schutzmantelrohren.<br />

Positive Erfahrungsberichte<br />

mit <strong>dem</strong> seit Januar eingesetzten<br />

Neuprodukt zeigen: Es ist einfacher<br />

zu verarbeiten, einfacher zu verschweißen<br />

und bietet höchste Sicherheit.<br />

Basis ist ein modifizierter<br />

Schutzmantel aus einem speziellen<br />

PEplus, der das werkstoffhomogene<br />

und somit DVS gerechte Stumpfschweißen<br />

ohne Mantelrückschnitt<br />

ermöglicht und zu<strong>dem</strong> abriebfester<br />

ist als sein Vorgänger. Die optimierte<br />

Mantelschicht macht das Rohrsystem<br />

noch flexibler und vereinfacht<br />

das Handling und die Verarbeitung.<br />

Die neue, direkt schweißbare Generation<br />

SLM® 3.0 ist mit grünen<br />

Dreifachstreifen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Schutzmantel<br />

gekennzeichnet. Das egeplast<br />

SLM® 3.0 für die Anwendungsbereiche<br />

Trinkwasser, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Gas erfüllt alle technischen Anforderungen<br />

der PAS 1075 an Rohre mit<br />

Schutzmantel (Typ 3) und ist zugelassen<br />

und zertifiziert. Auf insgesamt<br />

acht Themeninseln stellt egeplast<br />

weitere Neuheiten für die Kanalisation<br />

sowie für Strom und FTTX vor.<br />

egeplast ist ein hochinnovativer<br />

und seit Jahrzehnten Maßstäbe<br />

setzender Hersteller von Kunststoffrohrsystemen.<br />

Kunden in über<br />

30 Ländern vertrauen <strong>auf</strong> Beratungslösungen<br />

und Qualitätsprodukte<br />

von egeplast für den<br />

Transport von <strong>Wasser</strong>, Gasen und<br />

Daten. Unter den Kunden des<br />

inhaber geführten Unternehmens<br />

befinden sich einige der größten<br />

Versorgungsunternehmen und Netzbetreiber<br />

weltweit.<br />

Kontakt:<br />

egeplast international GmbH,<br />

Robert-Bosch-Straße 7, D-48268 Greven,<br />

Tel. (02575) 9710-0,<br />

E-Mail: Sandra.Riehemann@egeplast.de,<br />

www.egeplast.de<br />

Halle B6, Stand 437/536<br />

part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />

NETZWERK WISSEN<br />

Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />

Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />

im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />

EAZ Netzwerk 1.indd 1 3.9.2012 15:25:06<br />

April 2014<br />

446 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Hailo Professional präsentiert innovative<br />

Serien- und Sonderbaulösungen für die Schachtausrüstungstechnik<br />

Als Europas größter Steiggerätehersteller<br />

baut Hailo Professional<br />

auch den Geschäftsbereich Verkehrs-<br />

und Schachtausrüstungstechnik<br />

kontinuierlich aus. Kanäle<br />

und Schachtbauwerke sind ein wesentlicher<br />

Teil ihrer modernen Infrastruktur.<br />

Dabei sind sie und insbesondere<br />

auch ihre Abdeckungen<br />

unterschiedlichsten Belastungen<br />

ausgesetzt, denen sie standhalten<br />

müssen: von hohen Verkehrsbelastungen<br />

über starke und gar aggressive<br />

Abwässer bis hin zu klimatischen<br />

Einflüssen. Aber auch Sicherheit<br />

und einfache Bedienbarkeit<br />

spielen bei der Produktentwicklung<br />

eine zentrale Rolle, da die Schachtabdeckungen<br />

in regelmäßigen Abständen<br />

von Arbeitern geöffnet<br />

werden müssen, um den darunter<br />

liegenden Schacht zu warten oder<br />

zu reparieren. Somit muss die<br />

Schachtabdeckung leicht zu handhaben<br />

sein und gleichzeitig vor unbefugtem<br />

Zugriff schützen. Neben<br />

diesen Schachtabdeckungen gibt<br />

es auch kleinere Öffnungen im Belag<br />

oder <strong>auf</strong> Bürgersteigen, die keine<br />

Schächte darunter liegen haben.<br />

Dort sind z. B. Absperrventile für<br />

städtische Versorgungsleitungen<br />

verborgen. Aber auch Gas- und<br />

Elektrizitätswerke oder Telefongesellschaften<br />

benötigen Zugänge zu<br />

ihren Versorgungsleitungen. Für all<br />

diese verschiedenen Anforderungen<br />

liefert Hailo die passenden Produktlösungen.<br />

Als starke Marke kann Hailo <strong>auf</strong><br />

namhafte Kunden verweisen, die<br />

<strong>auf</strong> die Produktqualität und technische<br />

Kompetenz vertrauen. Dabei<br />

ist der Spezialist für Steigtechnik neben<br />

der Entwicklung und Produktion<br />

von Produkten für die Serienfertigung<br />

auch jederzeit in der Lage,<br />

knifflige Aufgaben im Sinne des<br />

Kunden als kompetenter Partner<br />

und Problemlöser zu meistern. Sonderbau<br />

ist keine Besonderheit, sondern<br />

tägliches Geschäft. Das gesamte<br />

Produktspektrum ist normgerecht<br />

einsetzbar und überzeugt<br />

durch hohe Qualität. Auf der diesjährigen<br />

IFAT präsentiert Hailo einen<br />

Querschnitt seiner Leistungsfähigkeit<br />

aus <strong>dem</strong> Bereich der Schachtausrüstungstechnik.<br />

Zentrale Produkte<br />

<strong>auf</strong> der Messe sind die befahrbare<br />

Unterflur-Versorgungseinheit<br />

sowie die Schwerlast-Schachtabdeckungen<br />

HS 8 und HS 14.<br />

Schachtabdeckung Typ HS 8<br />

Diese rechteckige Schachtabdeckung<br />

aus Edelstahl ist tagwasserdicht,<br />

befahrbar, geruchssicher und<br />

zum ebenerdigen Einbau vorgesehen.<br />

Die stabile und hoch belastbare<br />

Schachtabdeckung HS 8 ist sogar<br />

für den fließenden Verkehr geeignet<br />

und kann somit auch <strong>auf</strong> öffentlichen<br />

Verkehrsflächen oder Firmengeländen<br />

mit KFZ- bzw. LKW-Verkehr<br />

eingesetzt werden. „Mit dieser<br />

Innovation schließt Hailo Professional<br />

eine Lücke im Bereich Schachtabdeckung<br />

<strong>auf</strong> viel befahrenen<br />

Verkehrswegen. Versorgungskanäle<br />

können nun direkt unter die Fahrbahn<br />

gelegt werden und dort, wo<br />

nötig, zugänglich gemacht werden“,<br />

so Gunther Bastian, Leitung Professional<br />

Schacht. Die Schachtabdeckung<br />

wurde durch das Materialprüfungsamt<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

nach EN 124 Klasse B und D geprüft<br />

und offiziell zertifiziert. Bei diesem<br />

Produkt sind nicht nur Standardausführungen<br />

lieferbar, sondern<br />

auch kundenspezifische Größenund<br />

Ausstattungsvarianten möglich:<br />

mehr teilige Modelle mit oder<br />

ohne Trennstege, Versionen mit integrierten<br />

Sicherungsgittern oder<br />

Geländern und vieles mehr. HS 8 hat<br />

einen Verschluss mit Messingmutter<br />

für einen Dreikantschlüssel, ist aber<br />

auch für einen Schließeinsatz mit<br />

Sicherheitsschloss vorbereitet. Neben<br />

der Standardsicherung im Deckel<br />

gibt es auch überflutungs- und<br />

rückstausichere Varianten. Die Basismodelle<br />

sind quadratisch und haben<br />

eine Größe von 600 x 600, 800 x<br />

800 oder 1000 x 1000 mm, <strong>auf</strong> Kundenwunsch<br />

auch bis maximal 1300<br />

x 1300 mm. Als Sonderformat ist die<br />

HS 8 auch in rechteckiger Form erhältlich.<br />

Die maximale Abmessung<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 447


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

beträgt dabei 1400 mm in Tragstabrichtung<br />

und 3000 mm in der Querrichtung.<br />

Neu im Programm ist seit<br />

2011 eine runde Variante der HS 8.<br />

Als Material kommt hochwertiger,<br />

gebeizter und passivierter Edelstahl<br />

zum Einsatz. Extrem langlebig, robust<br />

und funktional.<br />

HS 14 – die besonders belastbare<br />

Schachtabdeckung<br />

Mit der Schachtabdeckung HS 14<br />

beweist Hailo Professional einmal<br />

mehr, dass das Unternehmen stets<br />

als kompetenter Problemlöser für<br />

seine Kunden aktiv ist und für jeden<br />

Einsatzzweck die beste Lösung entwickelt.<br />

So ist HS 14 speziell <strong>auf</strong> die<br />

Anforderungen bei stärksten Belastungen<br />

bis zu 90 Tonnen (Klasse F)<br />

entwickelt und ausgerichtet worden<br />

– und eignet sich somit etwa<br />

für den Einsatz <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Rollfeld eines<br />

Flughafens. Die Standardausführung<br />

der Schwerlastabdeckung<br />

ist rechteckig mit den Maßen 1200 x<br />

1200 mm und ist konzipiert für einen<br />

ebenerdigen Einbau.<br />

Die ebenen Auflageflächen dienen<br />

der Abstützung der Gesamtkraft,<br />

während schräge Auflageflächen<br />

eventuelle Schubkräfte abfangen.<br />

Der uml<strong>auf</strong>ende Ringanker um<br />

die Abdeckung dient der sicheren<br />

Einbindung des kompletten Rahmens<br />

in den Beton. Dabei spielt es<br />

für einen festen Sitz keine Rolle, ob<br />

HS 14 bodengleich asphaltiert oder<br />

einbetoniert wird. Zu<strong>dem</strong> ist die Abdeckung<br />

durch innovative Dichtungstechnik<br />

überflutungs- und<br />

rückstausicher. Die hydraulische<br />

Öffnung wurde von Hailo mit einem<br />

Zwei-Stufen-Teleskopzylinder versehen,<br />

der mit einem elektrischen<br />

Hydraulikaggregat betrieben wird.<br />

In Notfällen lassen sich die Schwerlastabdeckungen<br />

dieses Typs auch<br />

mit einer handbetätigten Hydraulikpumpe<br />

von außerhalb öffnen. Elektrische<br />

Steuerungen mit Notaus-<br />

Funktion und Schlüsselschalter sowie<br />

klappbare Sicherheitsgitter sind<br />

ebenfalls lieferbar.<br />

HS 14 lässt sich dank ihrer Variantenvielfalt<br />

genau an den Einsatzort<br />

anpassen. Die Schachtabdeckung<br />

wird verzinkt oder aus Edelstahl<br />

gefertigt und bietet hervorragende<br />

Voraussetzungen für eine<br />

extrem lange Nutzungsdauer.<br />

Befahrbare Unterflur­<br />

Versorgungseinheit<br />

Die Unterflur-Versorgungseinheit<br />

von Hailo kommt überall dort<br />

zum Einsatz, wo Elektroanschlüsse<br />

in befahrenen oder begehbaren<br />

Flächen benötigt werden. „Uns<br />

war es wichtig, eine Unterflur-Versorgungseinheit<br />

zu entwickeln, die<br />

die Nutzung von Strom <strong>auf</strong> öffentlichen<br />

und stark frequentierten<br />

Orten wie beispielsweise Wochenmärkten,<br />

Campingplätzen oder<br />

Jahrmärkten absolut sicher macht“,<br />

so Gunther Bastian, Leitung Professional<br />

Schacht.<br />

Die notwendige Technik wird<br />

bei diesem Modell elegant und<br />

ebenerdig in den entsprechenden<br />

Flächen versenkt und bietet den<br />

Nutzern höchsten Komfort bei einfacher<br />

Handhabung: Verschiedene<br />

vor installierte Elektroanschlüsse<br />

sind steckerfertig und leicht zugänglich.<br />

Stolperfallen durch lange<br />

Kabel lassen sich effektiv vermeiden,<br />

da die Stromverteilung effizient<br />

und dezentral in der Fläche<br />

verteilt werden kann.<br />

Die Elektroeinheiten werden bei<br />

eindringen<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> durch ein<br />

Luftglockenprinzip geschützt. „Der<br />

notwendige Einsatz von Elektrik <strong>auf</strong><br />

Campingplätzen oder bei öffent -<br />

lichen Veranstaltungen ist somit<br />

selbst bei starken Niederschlägen<br />

und drücken<strong>dem</strong> Flutwasser sicher“,<br />

berichtet Frank Peter Koch, Leitung<br />

Marketing/Kommunikation bei Hailo<br />

Professional.<br />

Zum Nutzen der integrierten<br />

Anschlüsse kann die Unterflur-<br />

Versorgungseinheit mit <strong>dem</strong> entsprechenden<br />

Schlüssel leicht geöffnet<br />

werden, während des Betriebes<br />

ist sie dann wieder sicher<br />

gegen unbefugten Zugriff verschlossen.<br />

Sie ist in verschiedenen Ausstattungs-<br />

und Installationsvarianten<br />

erhältlich, stets integriert in einer<br />

soliden Edelstahlkonstruktion. Diese<br />

ist hoch belastbar und in der Ausführung<br />

B 125 befahrbar. Bei<br />

der Klasse D 400 kn ist sie sogar<br />

April 2014<br />

448 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Condition Monitoring<br />

Einfach Intelligent<br />

DEHNrecord SCM XT:<br />

Monitoring von Blitz- und<br />

Überspannungsschutz<br />

für den fließenden Verkehr geeignet, <strong>auf</strong> vielen<br />

öffentlichen Plätzen mit regelmäßigem Verkehrsfluss<br />

ist dies unbestreitbar notwendig.<br />

Kontakt:<br />

Hailo-Werk,<br />

Postfach 1262,<br />

D-35702 Haiger,<br />

Tel. (02773) 82-0,<br />

Fax (02773) 82-239,<br />

E-Mail: info@hailo.de,<br />

www.hailo-professional.de<br />

Halle B5, Stand 449/552<br />

- Optimale Lösung für maximale Anlagenverfügbarkeit<br />

- Drahtlose Zustandserkennung ohne zusätzliche<br />

Verdrahtung und Spannungsversorgung der<br />

Schutzgeräte<br />

- Einfachste Integration selbst in bestehenden<br />

Anlagen<br />

- Auch einsetzbar für Schutzgeräte in Ex(i)- oder<br />

SIL-Kreisen<br />

Für mehr Informationen:<br />

www.dehn.de/anz/2430<br />

DEHN schützt.<br />

Überspannungsschutz, Blitzschutz / Erdung, Arbeitsschutz<br />

DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG.<br />

Postfach 1640, 92306 Neumarkt, Germany<br />

Tel. +49 9181 906-1123, info@dehn.de<br />

April 2014<br />

Anz_DEHNre. SCM XT_<strong>Abwasser</strong>_22.4._89x250.indd 1 08.02.14 10:42<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 449


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

PUR–Schachtsohlenauskleidung<br />

Die Schachtsohlen aus PUR können<br />

alle herkömmlich verwendeten<br />

Materialien, die bisher zur<br />

Schachtauskleidung verwendet werden,<br />

ersetzen und bieten diesen<br />

gegenüber große Vorteile.<br />

IMR-Schachtvollaus kleidung<br />

Die IMR-Schachtauskleidung ist von<br />

der Sohle bis zur Oberkante einschließlich<br />

des Spitzenden komplett<br />

mit Polyurethan ausgekleidet.<br />

Die Anschlussmuffen des jeweilig<br />

gewählten Rohrsystems, die ebenfalls<br />

aus Polyurethan hergestellt<br />

werden, sind fugenfrei, ohne<br />

Klebestellen und ohne zusätz liche<br />

Dicht elemente mit der Schachtauskleidung<br />

monolithisch verbunden.<br />

IMR-Schachtauskleidungen sind<br />

in DN 1000, DN 1200, DN 1500 und<br />

DN 2000 lieferbar. In jeweiligen<br />

Schachtauskleidungen können<br />

Gerinneführungen von DN 100 –<br />

DN 1200 eingebaut werden.<br />

Das Spitzende für den Aufbau<br />

von Schachtringen und -Konen<br />

kann nach DIN 4034 Teil 1 von<br />

DN 1000 bis DN 2000 oder zur Aufnahme<br />

von Econorm®-Schacht <strong>auf</strong>bau<br />

ten von DN 1000 und DN 1500<br />

ausgeführt werden. Die Abwickelungen<br />

der Gerinne, zusätzliche<br />

Zuläufe und Gefälle der Zu- und<br />

Abl<strong>auf</strong>muffen werden passend<br />

nach Kundenwunsch gefertigt und<br />

bieten somit ein Höchstmaß an<br />

Genauigkeit für die Baustelle.<br />

Die IMR-Schachtringe-, Konen-,<br />

Übergangsplatten und Abdeckplattenauskleidungen<br />

sind ebenfalls mit<br />

Polyurethan in beiden Muffenbereichen<br />

ausgekleidet. Das Produktprogramm<br />

reicht in DN 1000 von Ringen<br />

in Bauhöhen von 250 mm bis<br />

1000 mm, Konen DN 1000 /625/600<br />

und Abdeckplatten DN 1000/625<br />

Abdeckplatten bis hin zu Übergangsplatten<br />

von DN 1200 und<br />

DN 2000. Selbstverständlich sind<br />

auch hier alle Möglichkeiten für Sonderanfertigungen<br />

gegeben.<br />

Schachtboden DN 1000<br />

mit außenliegen<strong>dem</strong><br />

Untersturz DN 300.<br />

IMR-Schachtauskleidung<br />

mit außenliegen<strong>dem</strong><br />

Absturz DN 1000<br />

Zur Überbrückung von Sohldifferenzen<br />

größer 60 cm bietet die IMR-<br />

Schachtauskleidung mit außenliegen<strong>dem</strong><br />

Untersturz, der in der<br />

Schachtwand einzubauen ist, ein<br />

breites Angebot von Einsatzmöglichkeiten.<br />

Das Unterteil wird monolithisch<br />

als ein Bauteil bis zu einer Höhe<br />

von 2 m Sohldifferenz in DN 1000 und<br />

bis zu 1,50 m in DN 1200 hergestellt.<br />

In die Zul<strong>auf</strong>muffe wird ein T-Stück<br />

integriert, von <strong>dem</strong> eine Fallleitung<br />

DN 200 nach unten geführt und mit<br />

einem in sich geläufigen Bogen ins<br />

Gerinne eingeleitet wird.<br />

Weitere Zuläufe dieser Art sowie<br />

weitere sohlengleiche Zuläufe<br />

können, soweit technisch machbar,<br />

noch mit eingebaut werden. Die<br />

IMR-Schachtauskleidung erstreckt sich<br />

auch hier von Sohle Ausl<strong>auf</strong> bis Oberkante<br />

Schachtunterteil einschließlich<br />

des gesamten Spitzendes.<br />

Bei Höhendifferenzen von mehr<br />

als 2 m wird die IMR-Schachtauskleidung<br />

in mehreren Teilstücken hergestellt.<br />

In der jeweiligen IMR-Schachtauskleidung<br />

für das Schachtunterteil<br />

wird das Fallrohr mit 3 Stück 30°-Bögen<br />

DN 200 eingebaut, um so einen<br />

einwandfreien Abfluss zu gewährleisten.<br />

Auf das Schachtunterteil werden<br />

dann Schachtringe mit einer IMR-<br />

Auskleidung bis zur gewünschten<br />

Höhe gesetzt. Die gewünschte und<br />

<strong>auf</strong> das anzuschließende Rohr abgestimmte<br />

IMR-Schachtmuffe wird zur<br />

Aufnahme des gewünschten Rohrsystems,<br />

in <strong>dem</strong> ein Abzweig DN 200<br />

für das Fallrohr integriert ist, im<br />

Schachtring eingebaut. Im Zuge des<br />

Schachteinbaus und der Verlegung<br />

der Rohrleitung wird das Schachtunterteil<br />

mit <strong>dem</strong> Gelenkstück mittels<br />

eines Fallrohres DN 200 verbunden.<br />

IMR-Schachtauskleidung<br />

DN 1000 und DN 1200 mit<br />

Schwanenhals<br />

Die Schussrinne wird nach ATV 157<br />

und 241 gefertigt, wobei dar<strong>auf</strong> zu<br />

achten ist, dass der Höhenunterschied<br />

zwischen <strong>dem</strong> Einl<strong>auf</strong> und <strong>dem</strong> Ausl<strong>auf</strong><br />

bei DN 1000 max. 60 cm und bei<br />

DN 1200 max. 80 cm betragen sollte.<br />

Die IMR-Schacht auskleidung ausgebildet<br />

als Schwanenhals ist auch hier von<br />

Sohle Ausl<strong>auf</strong> bis Oberkante Schachtunterteil<br />

einschließlich des Spitzendes.<br />

IMR-Schachtmuffe<br />

Die IMR-Schachtmuffe ist an der<br />

IMR-Schachtauskleidung fugenfrei,<br />

klebestellenfrei und ohne weitere<br />

Dichtelemente am Schachtkörper<br />

monolithisch integriert, um Gelenkstücke<br />

mit der IMR-Schachtaus-<br />

April 2014<br />

450 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

kleidung zu verbinden. Wie vorher<br />

beschrieben kann die IMR-Schachtmuffe<br />

mit einer oder auch mehreren<br />

Dichtungen versehen werden. Diese<br />

gibt es auch als Einzelteil für den<br />

Einbau in gemauerte Schächte oder<br />

andere Fertigteilschächte, um auch<br />

hier die höchstmögliche Sicherheit<br />

zu gewährleisten. Es ist möglich, das<br />

gewünschte Dichtungselement in<br />

der Muffenwand zu integrieren.<br />

IMR-Schachtauskleidung zur<br />

Energieumwandlung N 1000<br />

Zur Überbrückung von höheren<br />

Sohldifferenzen und zur gleichzeitigen<br />

Verringerung der Fließgeschwindigkeit<br />

kann die IMR-Schachtauskleidung<br />

zur Energieumwandlung<br />

eingesetzt werden. Der Zul<strong>auf</strong><br />

ist am Außenradius der Schachtwand<br />

eingebaut, wobei der Abl<strong>auf</strong><br />

zentrisch im Boden der Mitte der<br />

IMR-Schachtauskleidung ausgerichtet<br />

ist, sodass das <strong>Abwasser</strong> durch<br />

den versetzten Zu- und Abl<strong>auf</strong> strudelförmig<br />

herausläuft und sich somit<br />

selbst die Energie aus <strong>dem</strong> zul<strong>auf</strong>enden<br />

Medium nimmt. Die Mindestsohldifferenz<br />

zwischen Einl<strong>auf</strong> und<br />

Ausl<strong>auf</strong> beträgt 60 cm. Die Größe<br />

der anzuschließenden Rohre liegt<br />

zwischen DN 200 und DN 500.<br />

Vorteile:<br />

••<br />

IMR-Schachtauskleidungen werden<br />

komplett fugenlos und frei<br />

von Klebestellen hergestellt<br />

••<br />

Monolithisch eingebaute Anschlussmuffen,<br />

keine zusätzlichen<br />

Dichtungselemente<br />

••<br />

Vollauskleidung einschließlich<br />

des Spitzendes<br />

••<br />

Viele Sonderausführungen<br />

möglich<br />

••<br />

IMR-Schachtauskleidung des<br />

gesamten Schachtes einschließlich<br />

Schachtringe, Übergangsplatten<br />

und Konen<br />

Chemische Widerstandsfähigkeit<br />

••<br />

Hohe Hydrolyse- und Mikrobenbeständigkeit<br />

••<br />

Gute hydraulische Eigenschaften<br />

durch die glatte Oberfläche<br />

Temperaturbeständigkeit<br />

Hohe Schlagzähigkeit<br />

Hohe Maßgenauigkeit<br />

••<br />

Sofort einsetzbar dank<br />

kom pletter Vorfertigung<br />

••<br />

Praktisch wartungsfrei für viele<br />

Jahre<br />

••<br />

Nahezu Wartungs- und Unterhaltungsfrei<br />

••<br />

Sehr lange Lebensdauer, da die<br />

IMR-Schachtauskleidung überdurchschnittliche<br />

Abriebs-Werte<br />

<strong>auf</strong>weist<br />

Der Werkstoff Polyurethan<br />

Dieser Werkstoff ist hochresistent<br />

gegen Abwässer und langfristig beständig<br />

gegen Chemikalien und Mikroben,<br />

widersteht Mineralsäuren,<br />

Basen und konzentrierten Salzlösungen<br />

in hohem Maße, und schützt<br />

den Beton gegen biogene Schwefelsäurekorrosion.<br />

Zu<strong>dem</strong> überzeugt er<br />

durch eine hohe Abrieb- und Nassverschleißfestigkeit<br />

sowie Schlagzähigkeit.<br />

Aufgrund seiner <strong>Wasser</strong>undurchlässigkeit<br />

sind Infiltration und<br />

Exfiltration ausgeschlossen. Durch<br />

die extrem glatte Oberflächenbeschaffenheit<br />

des fertigen Produktes<br />

und die niedrige Wandrauhigkeit<br />

verfügt die IMR-Schachtauskleidung<br />

über hervorragende hydraulische<br />

Gleiteigenschaften.<br />

Kontakt:<br />

IMR GmbH & Co.KG,<br />

Gewerbegebiet Steinbruch 1,<br />

D-57520 Langenbach b. Kirburg,<br />

Tel. (02661) 6878,<br />

Fax (02661) 7249,<br />

E-Mail: info@imr-gmbh.de,<br />

www.imr-gmbh.de<br />

Halle B5, Stand 432<br />

EVERZIT ®<br />

Filtermaterialien<br />

Enteisung / Entmanganung<br />

mit EVERZIT ® N<br />

Entsäuerung / Aufhärtung<br />

mit EVERZIT ® Carbonat,<br />

EVERZIT ® Dol<br />

Behandlung von<br />

Regenabflusswässern mit<br />

EVERZIT ® RW<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 451


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Esders definiert die Grenzen der <strong>Wasser</strong>leckortung<br />

zur IFAT neu<br />

Korrelator Eureka3.<br />

Der Leckortung bei erdverlegten<br />

<strong>Wasser</strong>leitungen sind enge<br />

technische Grenzen gesetzt. Die<br />

Esders GmbH präsentiert zwei neue<br />

Systeme, mit denen die bisherigen<br />

Grenzen stark erweitert werden.<br />

TouchME – einfache Bedienung per Touchscreen.<br />

Das neue Korrelationssystem Eureka3<br />

erreicht in Verbindung mit Hydrofonen<br />

die mehrfache Reichweite<br />

gegenüber Kontaktschall-Mikrofonen.<br />

Das Spürgerät Hunter H 2 ortet<br />

kleinste Leckstellen, bei denen elektro-akustische<br />

Lecksuche oder Korrelation<br />

an ihre Grenzen stoßen,<br />

mittels Spürgas.<br />

„Wir wollen die IFAT nutzen, um<br />

unser Wachstum <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet<br />

der <strong>Wasser</strong>leckortung weiter voranzutreiben“,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Bernd Esders. Der <strong>Wasser</strong>bereich ist<br />

neben der Gasmess- und Druckprüftechnik<br />

die dritte Säule des<br />

emsländischen Familienunternehmens.<br />

Hierzu soll auch das Korrelationssystem<br />

Eureka3, die Weiterentwicklung<br />

der bewährten Eureka2R-<br />

Serie, beitragen. Das System besteht<br />

aus zwei Funksendern, der PC Software<br />

Enigma, einem Kopfhörer und<br />

der zentralen Bedieneinheit Touch<br />

ME mit Touchscreen sowie internen<br />

Mikrofonen. „Das ist sozusagen ein<br />

Tablet-PC im Offroad-Gewand“, verdeutlicht<br />

Bernd Esders. Denn der<br />

Touch ME ist mit robustem Kantenschutz,<br />

sich automatisch anpassender<br />

Hintergrundbeleuchtung und<br />

einem Touchscreen, der sich sogar<br />

mit Handschuhen bedienen lässt,<br />

optimal für den rauen Außeneinsatz<br />

gewappnet. Ein stabiler Transportkoffer<br />

mit eingebautem Ladegerät,<br />

ein Netzteil sowie ein Fahrzeugladekabel<br />

runden das System ab.<br />

Das Beste aus <strong>dem</strong> Leckgeräusch<br />

herausholen<br />

Ein stromsparender Dual-Core-Prozessor<br />

beschleunigt die rechen<strong>auf</strong>wendige<br />

Frequenzanalyse, Filterung<br />

und Korrelation der Leckgeräusche,<br />

sodass die 16-bit-<br />

Berechnung praktisch verzögerungsfrei<br />

dargestellt wird. „Mit der<br />

einfach zu bedienenden Analyse<br />

holen Sie das Beste aus den Geräuschen<br />

heraus“, sagt Bernd Esders.<br />

Eureka3 ist um externe Mikrofone<br />

und insbesondere Hydrofone erweiterbar:<br />

In<strong>dem</strong> die empfindlichen<br />

Sensoren in die unter Betriebsdruck<br />

stehende <strong>Wasser</strong>säule eingebaut<br />

werden, erreicht der Schall diese<br />

mit maximaler Intensität. Das verlängert<br />

die Ortungsreichweite bei<br />

PVC- und PE-Leitungen enorm, beziehungsweise<br />

macht kleinere Leckagen<br />

mit niedriger Geräuschentwicklung<br />

erst messbar. Zu<strong>dem</strong> wird<br />

<strong>auf</strong> der IFAT als Messeneuheit erstmals<br />

die Ergänzung des Eureka3 mit<br />

einem Funk-Bodenmikrofon vorgestellt.<br />

Bei kleinsten Leckstellen kommt<br />

der neue Esders Hunter H 2 zum Einsatz.<br />

In die entleerte Leitung wird<br />

ein aus 95 Vol.% Stickstoff und<br />

5 Vol.% <strong>Wasser</strong>stoff bestehendes<br />

Spürgas eingebracht. <strong>Wasser</strong>stoff<br />

hat als kleinstes und leichtestes Element<br />

die Eigenschaft, durch jede<br />

noch so kleine Fehlstelle auszutreten,<br />

es durchdringt auch poröse<br />

Baustoffe wie Estrich oder Beton. So<br />

kann das nach oben wandernde<br />

Gas oberhalb der Leckstelle durch<br />

die Sonde des Hunter H 2 geortet<br />

werden. Über die Konzentrationsanzeige<br />

ist leicht feststellbar, wo sich<br />

die stärkste <strong>Wasser</strong>stoffanreicherung<br />

befindet.<br />

Kontakt:<br />

Esders GmbH,<br />

Hammer-Tannen-Straße 26-28,<br />

D-49740 Haselünne,<br />

Tel. (05961) 9565-0,<br />

Fax (05961) 9565-15,<br />

E-Mail: info@esders.de,<br />

www.esders.de<br />

Halle A5, Stand 137<br />

April 2014<br />

452 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Leitungen präzise orten mit SEWERIN-Technologie<br />

Bei Betrieb und Instandhaltung<br />

von Rohr- und Kabelnetzen ist<br />

die Dokumentation der Leitungslagen<br />

nicht selten lückenhaft. Zu<strong>dem</strong><br />

verl<strong>auf</strong>en Leitungen nicht nur im urbanen<br />

Umfeld unter Straßen, Plätzen<br />

und Wegen, sondern auch in unbebautem<br />

Gebiet. Die genaue Kenntnis<br />

der jeweiligen Leitungslage reduziert<br />

den Instandhaltungs<strong>auf</strong>wand<br />

und vermeidet zuverlässig Fehl- oder<br />

Sondierungsgrabungen. Die Produkte<br />

zur Leitungsortung von SEWERIN<br />

bieten umfangreiche Lösungen für<br />

unterschiedliche Arbeitssituationen.<br />

Das Aushängeschild im Bereich<br />

Rohr- und Kabelortung von<br />

SEWERIN ist das neue UT 9000. Seit<br />

Kurzem ergänzt zusätzlich das UT<br />

830 das Produktportfolio. Beide Geräte<br />

zeichnen sich durch ein vollkommen<br />

neues, ergonomisches Design<br />

und zahlreiche technische Features<br />

aus, die <strong>dem</strong> Anwender die<br />

Arbeit deutlich erleichtern.<br />

Das „Raumwunder“ UtiliTrac mit<br />

<strong>dem</strong> zusammenfaltbaren Gehäuse<br />

und <strong>dem</strong>, in den Koffer integrierten<br />

Generator, stellt eine weitere, platzsparende<br />

Lösung dar.<br />

Glasfaser-Sonden-Systeme von<br />

SEWERIN, die sowohl mit <strong>dem</strong> UT<br />

9000 als auch <strong>dem</strong> UtiliTrac zum<br />

Einsatz kommen, ermöglichen die<br />

Ortung von nicht-metallischen Leitungsverläufen<br />

in Gas- und <strong>Wasser</strong>rohrnetzen<br />

sowie im <strong>Abwasser</strong>netz.<br />

Dieses umfangreiche Geräteprogramm<br />

erfüllt die Anforderungen<br />

ganz verschiedener Anwender <strong>auf</strong><br />

unterschiedlichen Märkten.<br />

Das UT 9000 besticht durch innovative<br />

Technik. Hervorragend<br />

ausbalanciert, leicht und dennoch<br />

robust, das sind die Bedingungen,<br />

die das UT 9000 mit Leichtigkeit erfüllt.<br />

Es überzeugt zu<strong>dem</strong> mit einem<br />

hoch<strong>auf</strong>lösenden und auch unter<br />

starker Sonneneinstrahlung hervorragend<br />

ablesbaren Display und einer<br />

großartig strukturierten, schnell<br />

verständlichen Menüführung zur<br />

intuitiven Handhabung.<br />

Das UT 9000 ist mit seinen mehr<br />

als 70 Frequenzen eines der flexibelsten<br />

Leitungsortungsgeräte am<br />

Markt. Mit der einzigartigen Möglichkeit,<br />

vor der Besendung einer<br />

Leitung die vorhandenen Umgebungsfrequenzen<br />

zu scannen, bietet<br />

das UT 9000 Hilfestellung bei der<br />

Wahl der richtigen Frequenz. Unerwünschte<br />

Störfelder werden erfolgreich<br />

unterbunden. Das Orten von<br />

versehentlich mit besendeten Leitungen<br />

wird vermieden.<br />

Via Funkkommunikation zwischen<br />

Empfänger und Generator<br />

können Sendeleistung und Frequenzen<br />

zur optimalen Ortung<br />

angepasst werden. Mit einem der<br />

leistungsstärksten Generatoren<br />

überzeugt das UT 9000 gerade bei<br />

der Ortung sehr langer Leitungsabschnitte.<br />

Auch Betreiber von Kabelnetzen<br />

und deren Wartungspersonal werden<br />

die Vorzüge des UT 9000 schnell<br />

zu schätzen wissen. Denn das Gerät<br />

eignet sich nicht nur zur Suche der<br />

Leitungen, sondern kann auch bei<br />

der Kabelfehlersuche effektiv eingesetzt<br />

werden.<br />

Das UT 830 ermöglicht mit der<br />

Ortungsfrequenz von 83 kHz die<br />

punktgenaue Lokalisation einer Leitung<br />

über isolierte Anschlussstellen<br />

hinaus. Es ist daher besonders für<br />

die Ortung erdverlegter Gas und<br />

<strong>Wasser</strong>leitungen geeignet. Die vollautomatische<br />

Tiefenmessung ermöglicht<br />

den genauen Überblick<br />

über die Leitungslage. Die Detektion<br />

von Haupt- und abgehenden<br />

Leitungen gelingt mit <strong>dem</strong> UT 830<br />

spielend einfach. Die Möglichkeit<br />

zur passiven Ortung von Strom- und<br />

KKS-Leitungen macht es auch im<br />

Baugewerbe zum idealen Begleiter.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 453<br />

Das UT 830<br />

ermöglicht mit<br />

der Ortungsfrequenz<br />

von<br />

83 kHz die<br />

punktgenaue<br />

Lokalisation<br />

einer Leitung<br />

über isolierte<br />

Anschlussstellen<br />

hinaus.<br />

▶▶


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Das UT 9000<br />

besticht durch<br />

innovative<br />

Technik. Hervorragend<br />

ausbalanciert,<br />

leicht und dennoch<br />

robust,<br />

das sind die<br />

Bedingungen,<br />

die das UT<br />

9000 mit<br />

Leichtigkeit<br />

erfüllt.<br />

Mit einem Gesamtgewicht<br />

von weniger<br />

als 7 kg ist der<br />

UtiliTrac absolut<br />

feldtauglich<br />

für jeden Anwender,<br />

der im<br />

Feld oder <strong>auf</strong><br />

Baustellen<br />

Rohr- oder<br />

Kabelnetze zu<br />

orten hat.<br />

Die einfache Bedienung des UT<br />

830 reduziert Trainingszeiten drastisch.<br />

Auch wenig erfahrenen Anwendern<br />

eröffnet sich das Bedienkonzept<br />

nahezu intuitiv. Die schnelle<br />

und zuverlässige optische Darstellung<br />

von Richtungspfeilen oberhalb<br />

der zu ortenden Leitung ist<br />

einzigartig. Die PEAK-Funktion ist<br />

eine zusätzliche Besonderheit. Mit<br />

dieser Funktion werden <strong>auf</strong> Knopfdruck<br />

alle umgebenden Leitungen<br />

ausgeblendet, die <strong>auf</strong>grund der<br />

hohen Frequenz mit besendet werden.<br />

Bereits seit einigen Jahren setzt<br />

der UtiliTrac R1XX Maßstäbe in der<br />

Rohr- und Kabelortung. Das zusammenfaltbare<br />

Gerät zeigt <strong>dem</strong> Anwender<br />

die Lage der gesuchten Leitung<br />

dreidimensional an. Der Koffer<br />

beherbergt außer<strong>dem</strong> den Generator.<br />

Mit einem Gesamtgewicht von<br />

weniger als 7 kg ist der UtiliTrac absolut<br />

feldtauglich für jeden Anwender,<br />

der im Feld oder <strong>auf</strong> Baustellen<br />

Rohr- oder Kabelnetze zu orten hat.<br />

Auf der IFAT wird SEWERIN das<br />

neue, breit <strong>auf</strong>gestellte Leitungsortungs-Programm<br />

ausführlich vorstellen.<br />

Bereits im Vorfeld können<br />

Interessierte mit den SEWERIN-Vertriebsingenieuren<br />

einen Vorstellungstermin<br />

vereinbaren.<br />

Kontakt:<br />

Hermann Sewerin GmbH,<br />

Robert-Bosch-Strasse 3,<br />

D-33334 Gütersloh,<br />

www.sewerin.com<br />

Halle A5, Stand 319/418<br />

April 2014<br />

454 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


®<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

BEULCO mit neuem Produkt<br />

Egal ob <strong>auf</strong> Baustellen, Festplätzen, Messen, Events oder in der<br />

Landwirtschaft – Sicherheit und Hygiene von Trinkwasser müssen<br />

an erster Stelle stehen. Mit der neuen Trinkwasser-Anschlusseinheit<br />

präsentiert BEULCO die optimale Lösung für die sichere Übergabe<br />

von Trinkwasser in verschiedenen Anwendungsgebieten.<br />

Durch die zunehmenden Sicherheitsstandards in der zeitlich<br />

befristeten Trinkwasserversorgung haben sich die Anforderungen<br />

insbesondere an mobile Trinkwasserent nahmevorrichtungen<br />

deutlich verschärft. Auf die strengen Vorgaben der europäischen<br />

Normung hat BEULCO im Rahmen der Sicherheit sofort reagiert<br />

und bereits in den letzten Jahren ein umfangreiches Programm an<br />

Standrohren mit Systemtrenner BA <strong>auf</strong>gebaut. Dieses Sortiment<br />

wurde nochmals deutlich erweitert. So findet sich nun neben<br />

Standrohren mit Systemtrenner BA auch die flexible Trinkwasser-<br />

Anschlusseinheit im Sortiment wieder.<br />

Die Anschlusseinheit ist standardmäßig mit einem 1-fach-Systemtrenner<br />

BA ausgestattet, der für einen <strong>Wasser</strong>zähler vorbereitet<br />

ist und <strong>auf</strong> bis zu vier Entnahmestellen erweitert werden kann.<br />

Somit bietet er die optimale Lösung zur Absicherung des Trinkwassernetzes<br />

gegen Rückdrücken, -saugen und -fließen von Nichttrinkwasser<br />

bis einschließlich Flüssigkeitskategorie 4. Durch die<br />

vorinstallierte GEKA-Kupplung ist ein flexibler Anschluss gegeben.<br />

Der robuste, abschließbare Metallschrank stellt eine manipulationssichere<br />

Einheit dar, die vollautomatisch arbeitet, keine<br />

zusätzlichen Schaltorgane benötigt und das unbekannte Risiko an<br />

der Übergabestelle aus der Versorgungsleitung minimiert.<br />

DER BESTE<br />

SCHUTZ FÜR<br />

EIN GANZES<br />

LEBEN<br />

Zugegeben, wir haben von der Natur abgeschaut …<br />

… um für Sie den besten Schutz zu schaffen!<br />

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Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-,<br />

Abfall- & Rohstoffwirtschaft<br />

05. - 09.05.2014 l Halle: B5 l Stand: 420<br />

Kontakt:<br />

BEULCO GmbH & Co. KG,<br />

Postfach 1 20, D-57425 Attendorn,<br />

Tel. (02722) 695-0, Fax (2722) 695-5240,<br />

E-Mail: info@beulco.de, www.beulco.de<br />

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DENSO ist seit 1922 als Erfinder und Pionier in den Bereichen passiver<br />

Korrosionsschutz für Rohrleitungen sowie innovativer Dichtmittel für den<br />

Straßen-, Gleis-, Ingenieur- und Kanalbau führend. DENSO steht für<br />

höchste Qualitätsstandards in Entwicklung, Produktion und Vertrieb –<br />

Made in Germany.<br />

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www.denso.de<br />

DENSO GmbH | Felderstraße 24 | 51344 Leverkusen | Germany<br />

+49 214 2602-0 | +49 214 2602-217 | sales@denso.de<br />

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Zertifiziert<br />

DIN EN ISO 9001<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 455


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Janssen Light – ein neues Injektionsverfahren<br />

zur Kanalreparatur<br />

Seit fast 30 Jahren ist „Janssen Process“ als Injektionsverfahren zur Riss- und Scherbensanierung sowie Stutzensanierung<br />

erfolgreich im Einsatz. Nun erhält die bewährte Methode „Janssen Process“ zur Reparatur<br />

schadhafter Kanalrohre einen kleinen Bruder: Auf der Messe stellt die SubTech GmbH aus <strong>dem</strong> niederrheinischen<br />

Goch die Injektionstechnologie „Janssen Light“ vor. Das Verfahren eignet sich zur schnellen, sicheren<br />

und dauerhaften Stutzenanbindung im Hauptkanal und bei Stutzenanbindungen im Inliner. Rissbildungen<br />

und undichte Muffen werden ebenfalls mit abgedeckt.<br />

Das „Janssen Light“-Verfahren<br />

basiert <strong>auf</strong> einer Zwei-Komponenten-Injektionstechnologie<br />

<strong>auf</strong><br />

Polyurethan-Basis. Das speziell entwickelte<br />

Injektionsmaterial (JaGo-<br />

Fast) wird über Schläuche vom Fahrzeug<br />

oder Anhänger zum Packer<br />

gepumpt und reagiert in einer kurzen<br />

Zeit von rund 15 Minuten. Seine<br />

Stärken kann das Verfahren bei<br />

Stutzenanbindungen im Inliner und<br />

unter Grundwasserinfiltration ausspielen,<br />

denn: hier sind schnelle Verarbeitungszeiten<br />

und Grundwasserresistenz<br />

gefragt.<br />

Mehrdimensionale<br />

Gerätschaft<br />

Mit „Janssen Light“ ist das Kanalsanierungsverfahren<br />

darüber hinaus<br />

mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />

durchzuführen. Durch eine<br />

kurze Einbaulänge und bewegliche<br />

Verbindungsgelenke kann die Installation<br />

des Sanierungspackers in<br />

den Kanal unproblematisch erfolgen.<br />

Über eine Selbstfahr-/Positioniereinheit<br />

wird der jeweilige Packer<br />

dann in Position gebracht,<br />

ein zweiter Schacht<br />

ist daher nicht erforderlich.<br />

„Janssen Light“ kommt in<br />

Bereichen von DN 180 bis<br />

DN 600 zum Einsatz,<br />

Stutzensanierungen<br />

im Eiprofil sind<br />

ebenfalls möglich.<br />

Die Packer sind<br />

zu<strong>dem</strong> mehrdimensional,<br />

nicht für jeden<br />

Rohrdurchmesser muss daher ein<br />

eigenes Packersystem angeschafft<br />

werden. Das neuartige Verfahren<br />

bietet einen weiteren Vorteil: Sowohl<br />

zur Sanierung der Stutzen als auch<br />

zur Sanierung der Schäden im<br />

Hauptkanal kommt nur ein Harz<br />

zum Einsatz. Durch die besonderen<br />

Eigenschaften von Packer und Harz<br />

sind die Anschaffungskosten daher<br />

vergleichsweise niedrig.<br />

Da der Packer nur über Druckluft<br />

gesteuert wird, kommt er außer<strong>dem</strong><br />

ohne <strong>auf</strong>wendige Elektronik<br />

aus. Die Kosten für Wartung und<br />

Der „Janssen light“-Packer ist<br />

von DN 180 bis DN 600 einsetzbar.<br />

Alle Bilder: © SUBTECH GmbH<br />

Reparatur sind somit vergleichsweise<br />

gering. Dennoch wird <strong>auf</strong><br />

moderne Überwachungsmethoden<br />

wie Drucksensoren und Kamerasysteme<br />

beim Packer weiterhin nicht<br />

verzichtet.<br />

Wer sich das neue Injektionsverfahren<br />

und seine Funktionsweise im<br />

Detail ansehen möchte, hat dazu<br />

während der diesjährigen IFAT in<br />

München Gelegenheit. Vom 5. bis<br />

zum 9. Mai wird „Janssen Light“ am<br />

Stand der Sub-Tech GmbH in Halle<br />

B4 am Stand 419 präsentiert. Besucher<br />

der Messe sind herzlich eingeladen,<br />

sich persönlich ein Bild vom<br />

neuen Verfahren zu machen.<br />

Das Sanierungsfahrzeug<br />

„Janssen light“<br />

von SubTech.<br />

Kontakt:<br />

SUBTECH GmbH,<br />

von-Monschaw-Straße 4,<br />

D-47574 Goch,<br />

Tel. (02823) 9392-27,<br />

Fax (02823) 9392-29,<br />

E-Mail: info@subtech.info,<br />

www.subtech.info<br />

Halle B4, am Stand 419<br />

April 2014<br />

456 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


MACHEREY-NAGEL<br />

EN ISO 9001: 2008<br />

ZERTIFIZIERT<br />

IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Kabellose TV-Inspektion von Rohrleitungen<br />

mit integrierter Leckortung<br />

Für <strong>Abwasser</strong>-, Trinkwasser-, Öl-, Gas- und Fernwärmeleitungssysteme<br />

Die MTA Messtechnik GmbH stellt<br />

ihre Neuentwicklung, den Pipe-<br />

Inspector®, <strong>auf</strong> der Messe in München<br />

vor. Pipe-Inspector® ermöglicht<br />

erstmals die kabellose TV-Inspektion<br />

von Transportleitungen bis zu 50 km<br />

Länge, incl. 90° Bögen. Untersuchungen<br />

von DN 50 bis DN 3000<br />

sind mit unterschiedlichen Größen<br />

des Pipe-Inspector® möglich.<br />

Pipe-Inspector® ist auch in schwer<br />

zugänglichen Rohrleitungen wie<br />

z. B. <strong>auf</strong> Flug häfen, Autobahnen,<br />

Industrie oder in anderen zugangssensiblen<br />

Arealen einsetzbar und<br />

für alle Materialien und Medien<br />

geeignet.<br />

So funktioniert Pipe­ Inspector®<br />

Pipe-Inspector® schwimmt batteriebetrieben<br />

ohne Kabel frei im<br />

Medienstrom des Leitungssystems<br />

und liefert aus <strong>dem</strong> Inneren der<br />

Rohrleitung kontinuierlich Daten<br />

zur Zustandserfassung der untersuchten<br />

Leitungsstrecke. Das Produkt<br />

bietet:<br />

••<br />

optische TV-Untersuchung<br />

••<br />

Geräusch<strong>auf</strong>nahme zur Ortung<br />

von Kleinst-Leckagen, punktgenau<br />

bis 10 L/h<br />

••<br />

Druck<strong>auf</strong>zeichnung über die<br />

gesamte Rohrlänge<br />

Trübungsmessung<br />

••<br />

Leitfähigkeitsmessung<br />

••<br />

Längenmessung<br />

•<br />

in HD- Qualität<br />

•<br />

mit Meter angabe<br />

• Video<strong>auf</strong>zeichnung<br />

• keine Aufgrabungen oder<br />

Rohrtrennungen nötig<br />

Kontakt:<br />

MTA Messtechnik GmbH,<br />

Mag. Sylvia Petschnig, Marketing,<br />

Handelsstraße 14-16,<br />

A-9300 St. Veit an der Glan,<br />

Tel. +43.4212.71491-15, Fax +43.4212.72298,<br />

E-Mail: s.petschnig@mta-messtechnik.at,<br />

www.mta-messtechnik.at,<br />

www.europeanpipelinecenter.eu<br />

Halle B5, Stand Nr. 219<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 457


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

DIRINGER & SCHEIDEL ROHRSANIERUNG:<br />

Wegweisende Technologien und neues<br />

Standkonzept<br />

Anlässlich der IFAT 2014 präsentiert<br />

die DIRINGER & SCHEIDEL<br />

ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG<br />

<strong>auf</strong> 144 m² Standfläche eine breitgefächerte<br />

Produktpalette für alle<br />

gängigen Verfahren der grabenlosen<br />

Leitungssanierung. Zu den<br />

Ausstellungsschwerpunkten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

neu gestalteten Messestand, der<br />

mit der D&S Rohrsanierung, der<br />

Pipe-Robo-Tec GmbH & Co. KG und<br />

der schweizerischen Gfenntech AG<br />

ein umfassendes Sanierungs-<br />

Know-how unter einem gemeinsamen<br />

Dach vereint, zählt neben<br />

<strong>dem</strong> sogenannten RS Blue-Line-<br />

Beim Compact-Pipe-System wird ein werkseitig C-förmig vorverformtes<br />

HDPE-Rohr in die gereinigte Haltung eingezogen. Druck und Wärme<br />

sorgen dann beim weiteren Arbeitsabl<strong>auf</strong> dafür, dass der Inliner sich<br />

durch den sogenannten Memory-Effekt close-fit an die Innenwandung<br />

des alten Rohres legt. © DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG<br />

Verfahren die RedEx® Manschettentechnik.<br />

Wichtigster Baustein des speziell<br />

für die Sanierung von Trinkwasser-,<br />

Kraftwerks-, Löschwasserleitungen<br />

und Rohrleitungen in der industriellen<br />

Produktion entwickelten<br />

RS-BlueLiner®-Systems ist ein elastischer<br />

Glas-Filz-Schlauch mit allen<br />

erforderlichen Zulassungen, auch<br />

für den Trinkwassereinsatz. Der üblicherweise<br />

für Nennweiten von<br />

DN 100 bis DN 1000 und in Wanddicken<br />

von 5 bis 21 mm produzierte<br />

Schlauch wird in einer mobilen,<br />

eigens für dieses System entwickelten<br />

Tränkanlage vor Ort mit<br />

einem 2-Komponenten-Epoxidharz<br />

getränkt.<br />

„Ein Vorteil des Liners ist seine<br />

Bogengängigkeit bis 45°, bei Radien<br />

> 3 D auch mehr. So ist der Liner<br />

auch für die Sanierung von Dückerleitungen<br />

einsetzbar“, erläutert<br />

D&S-Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

Stefan Schikora. Aufwendige Messund<br />

Regeltechnik garantiert kontrollierte<br />

Verfahrensabläufe; prozessrelevante<br />

Daten wie Tag, Uhrzeit,<br />

Komponententemperatur und Kalibrierparameter,<br />

wie Rollenabstand,<br />

Antriebsgeschwindigkeit und Vakuumdruck,<br />

werden dabei kontinuierlich<br />

<strong>auf</strong>gezeichnet. Schikora: „Mit der<br />

Aufnahme des RS Blue-Line-Verfahrens<br />

in unser Portfolio reagieren<br />

wir <strong>auf</strong> die verstärkte Nachfrage<br />

nach bogengängigen Sanierungstechniken<br />

im Druckbereich und<br />

unterstreichen unseren Anspruch,<br />

unseren Kunden wirtschaftliche,<br />

speziell <strong>auf</strong> ihren Bedarf zugeschnittene<br />

Komplettlösungen <strong>auf</strong> höchstem<br />

Qualitätsniveau und für sämtliche<br />

gängigen Verfahren für die Sanierung<br />

unterirdischer Leitungsinfrastruktur<br />

zu bieten – vom Berstlining<br />

über Compact Pipe, DS CityLiner,<br />

DynTec, Haus- und Industrieliner bis<br />

April 2014<br />

458 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

hin zu Robotertechnik, UV-Liner<br />

und Zementmörtelauskleidung.“<br />

Manschettentechnik für<br />

begehbare Rohrleitungen<br />

Mit der RedEx®-Innendicht manschette<br />

bietet Pipe-Robo-Tec seinen<br />

Kunden jetzt erstmals auch eine<br />

Lösung für begehbare Rohrleitungen<br />

in Nennweitenbereichen von DN 800<br />

bis DN 6000. Die RedEx®-<br />

Innendichtmanschette eignet sich<br />

für den Einsatz in Temperaturbereichen<br />

zwischen -20° und 140°<br />

und für verschiedenste Medien wie<br />

Trinkwasser, Brauchwasser, <strong>Abwasser</strong>,<br />

Salzwasser, Öl, Gas, Laugen<br />

und Säuren; darüber hinaus kann<br />

die RedEx®-Innendichtmanschette<br />

als Liner-Endmanschette (LEM)<br />

DN 200-1200 eingesetzt werden.<br />

Geballtes Know-how<br />

Neu ist auch das Standkonzept, mit<br />

<strong>dem</strong> die DIRINGER & SCHEIDEL<br />

ROHRSANIERUNG GmbH & Co. KG<br />

sich in München präsentiert und<br />

das erstmals Lösungen von D&S,<br />

Pipe-Robo-Tec und Gfenntech <strong>auf</strong><br />

einem Ausstellungsstand vereint.<br />

Spezialisiert <strong>auf</strong> die Entwicklung<br />

und den Vertrieb von Kameratechnik,<br />

Hausanschlussrobotern und<br />

Hydraulikmotoren stellen Pipe-<br />

Robo-Tec und die Schweizer Gfenntech<br />

<strong>dem</strong> Markt hochtechnisierte<br />

und leistungsstarke Komponenten<br />

rund um die Robotertechnik zur<br />

Verfügung. Schikora: „Unsere gemeinsamen<br />

Kunden werden zukünftig<br />

nicht nur von umfangreichen, <strong>auf</strong><br />

ihre speziellen Anforderungen zugeschnittenen<br />

Dienstleistungspaketen<br />

profitieren, sondern außer<strong>dem</strong> von<br />

geballtem Know-how, einer schnellen<br />

Auftragsabwicklung und einer<br />

bestens eingespielten Logistik.“<br />

Sämtliche von D&S für die Sanierung<br />

eingesetzten Geräte werden<br />

im Unternehmen gewartet, instandgesetzt<br />

und weiterentwickelt. Gemäß<br />

seinem Selbstverständnis als<br />

Anbieter von Komplettlösungen<br />

setzt D&S konsequent <strong>auf</strong> die Rundumbetreuung<br />

seiner Kunden vor<br />

und während der Baumaßnahme.<br />

Engagierte Mitarbeiter sowie ein<br />

flächendeckendes Netz von Standorten<br />

sorgen für Kundennähe, dank<br />

der Vielfalt und Leistungsstärke der<br />

D&S-Produktpalette profitieren die<br />

Auftraggeber des Unternehmens<br />

von individuellen Baulösungen aus<br />

einer Hand, die gleichermaßen<br />

technisch ausgefeilt wie wirtschaftlich<br />

sind.<br />

Kontakt:<br />

DIRINGER&SCHEIDEL ROHRSANIERUNG<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Wilhelm-Wundt-Straße 19,<br />

D-68199 Mannheim,<br />

Tel. (0621) 8607440, Fax (0621) 8607449,<br />

E-Mail: zentrale.rohrsan@dus.de,<br />

www.dus-rohr.de<br />

Halle B5, Stand 411/510<br />

Mehr Druckluft<br />

mit weniger Energie<br />

Die neuen KAESER-Schraubengebläse der Serien EBS und FBS liefern auch<br />

gegen zehn Meter <strong>Wasser</strong>säule stets zuverlässig Luft mit 1100 mbar Überdruck<br />

in den erforderlichen Mengen – bei vorbildlicher Energieeffizienz.<br />

• Rotoren mit SIGMA PROFIL : Spart bis zu 30% Energie<br />

• Anschlussfertige Anlagen mit CE und EMV Abnahme minimieren<br />

Installations<strong>auf</strong>wand<br />

• SIGMA CONTROL 2 für noch mehr Zuverlässigkeit und Energieeffizienz<br />

Fachanwendungen zur <strong>Abwasser</strong>beseitigung,<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung und für Fließgewässer<br />

für die Plattformen CARD/1, RZI Tiefbau,<br />

BricsCAD ® , AutoCAD ® , Map 3D, Civil 3D<br />

... mehr <strong>auf</strong> der IFAT in München, Halle B3, Stände 260 und 179/276<br />

05.-09. Mai 2014<br />

Halle A1 – Stand 133/232<br />

Halle B4 – Stand 135<br />

PROFIL für beispielhafte<br />

Wirtschaftlichkeit und Leistungsstärke<br />

Mehr Druckluft mit weniger Energie<br />

www.kaeser.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 459


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem –<br />

quadratisch, stabil, nachhaltig<br />

Die Versiegelung großer Flächen<br />

unterbricht den natürlichen<br />

<strong>Wasser</strong>kreisl<strong>auf</strong>. Produkte zum Regenwassermanagement<br />

vermeiden<br />

eine Überlastung der <strong>Abwasser</strong>kanäle<br />

und beugen damit Überflutungen<br />

vor. Zur Versickerung und<br />

Rückhaltung des Regenwassers<br />

werden heute Speichersysteme aus<br />

Kunststoff, sogenannte Füllkörperrigolen,<br />

sehr erfolgreich eingesetzt.<br />

Das neue Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem<br />

überzeugt vor allem<br />

durch die einfache Montage der<br />

Module. Zu<strong>dem</strong> wird der Graf Eco-<br />

Das neue Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem überzeugt<br />

vor allem durch die einfache Montage der Module.<br />

Das Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem ist zur<br />

Regenrückhaltung und der kontrollierten Regenwasserversickerung<br />

geeignet.<br />

Bloc Inspect zu 100 % aus recyceltem<br />

Kunststoff hergestellt.<br />

Das Rigolensystem ist zur Regenwasserversickerung<br />

und Regenrückhaltung<br />

bestens geeignet. In<br />

der Größe 420 Liter entspricht das<br />

System gängigen Außenabmessungen<br />

von 80 x 80 x 66 cm. Dank des<br />

quadratischen Grundmaßes bieten<br />

die Module planerische Freiheit und<br />

können somit individuell an die<br />

örtlichen Gegebenheiten angepasst<br />

werden. Die mögliche Verlegung in<br />

bis zu sieben Lagen bei einer maximalen<br />

Einbautiefe von 5 m spart<br />

beim Einbau Fläche und Kosten. Bei<br />

hohen Grundwasserständen hingegen<br />

bietet sich der Graf EcoBloc<br />

Inspect 230 Liter mit einer Einbautiefe<br />

von nur 60 cm als Lösung an.<br />

Die Verarbeiter schätzen die einfache<br />

Handhabung beim Transport<br />

und der Montage. Durch die vormontierten<br />

Module wird beim Graf<br />

EcoBloc Inspect wenig Zubehör und<br />

Werkzeug benötigt. Dank der integrierten<br />

Zentrierung müssen die<br />

Module nur noch horizontal verbunden<br />

werden. So werden sie mit<br />

wenigen Verbindungselementen zu<br />

einem hochstabilen Blockverbund<br />

zusammengefügt.<br />

Die Stirnseiten der Rigole werden<br />

mit Endplatten verschlossen.<br />

So kann das System an allen Seiten<br />

über definierte Anschlussflächen<br />

mit den gängigen Rohrdimensionen<br />

DN 100, 150 und 200 verbunden<br />

werden. Aufgrund der stabilen Konstruktion<br />

ist das Rigolensystem von<br />

einem LKW bis SLW 60 befahrbar.<br />

Als europäischer Marktführer für<br />

Produkte zur Regenwassernutzung<br />

definiert Graf den Begriff Nachhaltigkeit<br />

nicht nur für die Anwendung.<br />

Der Graf EcoBloc Inspect ist das erste<br />

Rigolensystem am Markt, das ausschließlich<br />

aus recyceltem Kunststoff<br />

hergestellt wird. Dank einem<br />

hauseigenen Rohstoffrecycling stellt<br />

das Unternehmen eine konstant<br />

hohe Rohstoffqualität sicher und<br />

trägt <strong>dem</strong> Nachhaltigkeitsgedanken<br />

des EcoBloc Inspect in der gesamten<br />

Wertschöpfungskette Rechnung.<br />

Neben <strong>dem</strong> hochwertigen Regranulat<br />

reduziert Graf durch ein sehr<br />

energieeffizientes Spritzgießverfahren<br />

den Ressourceneinsatz bei der<br />

Produktion.<br />

Das Rigolensystem überzeugt<br />

durch eine Nutzungsdauer von<br />

50 Jahren unter Berücksichtigung<br />

einer zweifachen Sicherheit. Zur<br />

dauerhaft hohen Versickerungsleistung<br />

trägt auch der integrierte<br />

Inspek tionskanal bei. Der Graf<br />

EcoBloc Inspect ist mit gängigen<br />

Inspektionskameras DN 200 inspizierbar.<br />

Zu<strong>dem</strong> können die Module<br />

bei Bedarf mit hohem Druck gespült<br />

werden.<br />

Das Unternehmen unterstützt<br />

Verarbeiter und Planer bei der<br />

möglichst wirtschaftlichen Planung<br />

und Ausführung mit einer<br />

kostenlosen Bemessung nach<br />

Arbeitsblatt DWA-A 138 und der<br />

termingerechten Lieferung zum<br />

Einbauort. Mehr Informationen<br />

zum Graf EcoBloc Inspect Rigolensystem<br />

werden in der Rubrik Graf<br />

TV <strong>auf</strong> der Website angeboten.<br />

Kontakt:<br />

Otto Graf GmbH,<br />

Kunststofferzeugnisse,<br />

Carl-Zeiss-Straße 2–6,<br />

D-79331 Teningen,<br />

Tel. (07641) 5890,<br />

Fax (07641) 58950,<br />

E-Mail: mail@graf.info,<br />

www.graf-online.de<br />

Halle A3, Stand 403<br />

April 2014<br />

460 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

Ob Regenwasser oder <strong>Abwasser</strong> – immer die<br />

richtige Lösung<br />

Der Mall-Messestand <strong>auf</strong> der IFAT<br />

steht ganz im Zeichen des <strong>Abwasser</strong>s:<br />

Die Gewässerschutz-Experten<br />

präsentieren in München die<br />

5. Auflage des „Ratgebers Regenwasser“,<br />

die beiden Regenwasserbehandlungsanlagen<br />

ViaStorm und<br />

ViaSave sowie die neue Kompaktpumpstationen-Familie<br />

Leva.<br />

Das Unternehmen steht für<br />

professionelle Kompetenz rund um<br />

den Gewässerschutz: Egal ob als<br />

Regenwasser oder als <strong>Abwasser</strong> aus<br />

Abscheidern, Kläranlagen oder Biogasanlagen:<br />

Mall hat das passende<br />

System zur Behandlung und anschließenden<br />

Einleitung in Kanalisation<br />

oder Vorfluter. In der nunmehr<br />

5. Auflage des „Ratgebers Regenwasser“<br />

von Architekt Klaus W. König<br />

bündeln sich die aktuellen Diskussionen<br />

der Siedlungswasserwirtschaft.<br />

Neue Ideen setzt Mall mit den<br />

beiden Regenwasserbehandlungsanlagen<br />

ViaStorm und ViaSave um:<br />

Während ViaStorm durch eine erhöhte<br />

Trennschärfe zwischen Regen-<br />

und Schmutzwasser dafür<br />

sorgt, dass weniger oft gepumpt<br />

werden muss als bei klassischen Regenklärbecken,<br />

eignet sich der Retentionsfilter<br />

ViaSave zur Behandlung<br />

von Niederschlagswasser aus<br />

Verkehrsflächen, das in hydraulisch<br />

gering belastbare Gewässer eingeleitet<br />

werden soll. Die vorausgerüsteten<br />

und deshalb wirtschaftlichen<br />

Kompaktpumpstationen<br />

LevaPur und LevaPol kommen zum<br />

Einsatz, wenn <strong>Abwasser</strong> <strong>auf</strong> das<br />

Niveau der Kanalisation gepumpt<br />

werden muss.<br />

Kontakt:<br />

Mall GmbH,<br />

Hüfinger Straße 39-45,<br />

D-78166 Donaueschingen,<br />

Tel. (0771) 8005-0, Fax (0771) 8005-100,<br />

E-Mail: info@mall.info, www.mall.info<br />

Halle A1, Stand 401/502<br />

Auf <strong>dem</strong> IFAT-Messestand in München zu sehen:<br />

Eine Kompaktpumpstation mit Rückstauschleife, die<br />

verhindert, dass beim Anstieg des <strong>Wasser</strong>spiegels<br />

Räumlichkeiten unter der Rückstauebene mit <strong>Wasser</strong><br />

geflutet werden. Alle Abbildungen: © Mall GmbH<br />

Stahlbetonbehälter von Mall kommen überall dort<br />

zum Einsatz, wo Flüssigkeiten gesammelt, gespeichert<br />

oder gereinigt werden, hier als Löschwasserbehälter<br />

beim Lingnerschloss in Dresden.<br />

IFAT Stand-Nr. B5.411/510, 5. bis 9. Mai 2014<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH<br />

Grasstraße 11 • 45356 Essen<br />

Telefon (02 01) 8 61 48-60<br />

Telefax (02 01) 8 61 48-48<br />

www.aquadosil.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 461


| FOKUS<br />

|<br />

IFAT Sonderteil<br />

Die Zukunft der Entwässerungstechnik<br />

ACO Tiefbau präsentiert Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />

Entwässerungslösungen<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> unserem<br />

Messestand in München:<br />

Halle B6 Stand 227/326<br />

05.05.2014 – 09.05.2014<br />

Herzlich Willkommen <strong>auf</strong> der IFAT 2014!<br />

Gesamtsortiment zum Einsatz in integrierten<br />

ACO Tiefbau steht in der ersten Reihe, wenn es um innovative<br />

Unsere richtungsweisenden Technologien sind <strong>auf</strong> die erhöhten<br />

Anforderungen der Zukunft ausgerichtet: eine steigende Verkehrsbelastung,<br />

veränderte Umweltbedingungen, verantwortungsvoller<br />

Umgang mit der Ressource <strong>Wasser</strong> und insgesamt mehr Wirt-<br />

Gerne stellen wir Ihnen unsere Produktneuheiten <strong>auf</strong> unserem<br />

Eine steigende Verkehrsbelastung,<br />

veränderte Umweltbedingungen<br />

und der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit der Ressource<br />

<strong>Wasser</strong> Die ACO stellen Systemkette die Entwässerungstechnik<br />

vor neue Herausforderungen.<br />

Gefragt sind richtungsweisen-<br />

Das ACO Tiefbauprogramm: das ideale<br />

de Technologien, Entwässerungslösungen die <strong>auf</strong> die erhöhten<br />

Anforderungen der Zukunft<br />

ausgerichtet sind und innovative<br />

Lösungen für die Infrastruktur bieten.<br />

Mit ACO hat die Zukunft der Entwässerungstechnik<br />

bereits begonnen.<br />

Lösungen<br />

Denn<br />

für<br />

mit<br />

die<br />

der<br />

Infrastruktur<br />

ACO Systemkette<br />

geht.<br />

werden innovative Einzellösungen<br />

zu einem durchgängigen, abgestimmten<br />

System. Der von ACO geprägte<br />

Begriff der Systemkette defischaftlichkeit.<br />

www.aco-tiefbau.de<br />

niert die ganzheitliche Betrachtung<br />

der Messestand Aufnahme, <strong>auf</strong> der IFAT Reinigung, persönlich vor. Rückhaltung<br />

und Ableitung von Niederschlags-/Oberflächenwasser.<br />

ACO. Die Zukunft Die<br />

der Entwässerung.<br />

vier Bausteine der Systemkette erfüllen<br />

die gestellten Anforderungen,<br />

die Umwelt zu schützen und<br />

die Entwässerung sicherer und effizienter<br />

zu machen.<br />

Kontakt:<br />

ACO Tiefbau Vertrieb GmbH,<br />

Postfach 320,<br />

D-24755 Rendsburg,<br />

Tel. (04331) 354-500,<br />

Fax (04331) 354-358,<br />

E-Mail: tiefbau@aco.com,<br />

www.aco-tiefbau.de<br />

Halle B6, Stand 227/326<br />

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Klärschlammmanagement:<br />

ÖKOLOGISCH,<br />

PLANUNGS SICHER,<br />

POLITISCH KORREKT.<br />

Der künftige Ausstieg aus der landwirtschaftlichen Klärschlammverwertung ist politischer<br />

Wille. Weil die Zukunft schon gleich beginnt, haben wir bereits jetzt wegweisende<br />

Lösungen für das Klärschlammmanagement kleiner und mittlerer Kommunen.<br />

Wirtschaftlich und zukunftssicher. So sieht ein Ausstieg aus!<br />

April 2014<br />

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Betrieb und Verwertungsmanagement<br />

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MÜNCHEN | HALLE A2<br />

STAND 336 | www.ifat.de<br />

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mit Frau Ute Bachmann:<br />

+49 5542 9361-61<br />

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www.thepaulygroup.com


IFAT Sonderteil | FOKUS |<br />

522 m /h<br />

12,98 m 3 /h<br />

20 3 m 3<br />

814 m<br />

563,5 m 3<br />

3 /h<br />

253,5 m<br />

792,5 3 /h<br />

3<br />

9037 m 3<br />

132,7 m 3 /h<br />

344 m<br />

757,23 m 3<br />

3<br />

138,8 m 3 /h<br />

997,5 m 3<br />

8725 m 3 /h<br />

97,5 m 3 997,5 m 3<br />

Entwässerungslösungen für heute und morgen<br />

Klare Lösungen für klares <strong>Wasser</strong>:<br />

Hauraton stellt in München seine<br />

Produktneuheiten und -weiterentwicklungen<br />

vor.<br />

Der Spezialist für Oberflächenentwässerung<br />

und <strong>Wasser</strong>reinigung<br />

präsentiert <strong>dem</strong> internationalen<br />

Fachpublikum optimierte Lösungen<br />

für das Regenwassermanagement.<br />

Wie können effiziente Entwässerungssysteme<br />

den Grundwasserhaushalt<br />

in Balance halten und<br />

ebenso die kommunalen Kassen<br />

schonen? Welche Neuausführungen<br />

bereits bekannter Produkte halten<br />

höheren hydraulischen Anforderungen<br />

Stand, wo konnten wichtige<br />

technische Fortschritte gemacht<br />

werden? Das und mehr können<br />

Besucher <strong>auf</strong> anschauliche<br />

Weise am Stand entdecken.<br />

Der Messestand des rund um<br />

den Globus tätigen Unternehmens<br />

wird erneut thematisch passend als<br />

spannender Entdeckungsparcours<br />

<strong>auf</strong>gebaut sein: In einer überdimensionierten<br />

begehbaren Entwässerungsrinne<br />

kann der Besucher an<br />

verschiedenen Stationen die Neuheiten<br />

und optimierten Klassiker<br />

391 m 3 /h<br />

m 3<br />

Weiter, schneller, präziser:<br />

HYDRUS misst smarter.<br />

594,3 m 3 /h<br />

925 m 3<br />

195,4 m 3 896<br />

aus <strong>dem</strong> Hause Hauraton und deren<br />

Vorteile „live“ erleben, sogar selbst<br />

aktiv werden und sich die Details<br />

und Besonderheiten erklären lassen.<br />

Produkte und Lösungen<br />

erleben und verstehen<br />

Zentrales Ziel des Messestandes ist<br />

es, den Besuchern konkreten Nutzen<br />

nachvollziehbar und unmittelbar<br />

am Produkt und Werkstoff <strong>auf</strong>zuzeigen.<br />

Sicherheit in der Planung,<br />

Langlebigkeit, und Kostenersparnis<br />

bei zuverlässiger Funktionalität der<br />

Entwässerungslösungen von Hauraton<br />

verleihen Bauplanern und -unternehmen<br />

Reputation und ihren<br />

Projekten höchste Qualität.<br />

„Dafür haben wir ein großartiges<br />

Konzept und ein interessantes<br />

Messemotto“, freut sich Dieter<br />

Bas tian, Hauraton-Vertriebsleiter für<br />

Deutschland und Österreich, <strong>auf</strong><br />

das Branchentreffen. „Die IFAT ist<br />

nach wie vor eine unserer wichtigsten<br />

Messen. Sie ist besonders wertvoll<br />

für uns, weil wir hier das Fachpublikum<br />

erreichen und mit den<br />

Marktteilnehmern direkt ins Gespräch<br />

kommen.“<br />

Kontakt:<br />

HAURATON GmbH & Co. KG,<br />

Werkstraße 13, D-76437 Rastatt,<br />

Tel. (07222) 958-0, Fax (07222) 958-100,<br />

E-Mail: info@hauraton.com, www.hauraton.com<br />

Halle B6, Stand 441/538<br />

Der HYDRUS Ultraschallzähler sorgt für eine präzise Verbrauchsmessung - und eine vollautomatische Auslesung.<br />

Das integrierte Funkmodul und die einfache Installation per Plug & Play machen HYDRUS zum perfekten Messgerät für<br />

Systemtechnik und Smart Metering. Dank der Ultraschall-Technologie misst er präzise und langzeitstabil. Für eine effiziente<br />

<strong>Wasser</strong>nutzung und einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb.<br />

Weitere Informationen unter: www.diehl.com/metering<br />

Besuchen Sie uns <strong>auf</strong> der IFAT in München - Halle A5, Stand 300<br />

322,5 m 3<br />

522 m 3 /h<br />

253,5 m<br />

792,5 3 /h<br />

757,23 3 m 3<br />

20 3 m 3<br />

997,5 m 3<br />

344 m 3<br />

9037 m 3<br />

132,7 m 3 /h<br />

814 m<br />

563,5 m 3<br />

3 /h<br />

391 m 3 /h<br />

m 3<br />

8725 m<br />

12,98 3 97,5 m<br />

/h<br />

3 /h<br />

3 997,5 m 3<br />

138,8 m 3 /h<br />

925 m 3<br />

195,4 m<br />

594,3 m 3 896<br />

/h<br />

3<br />

HAURATON-Messestand <strong>auf</strong> der IFAT 2012.<br />

522 m 3 /h<br />

12,98 m 3 344 m<br />

757,23 m /h<br />

3<br />

3<br />

814 m<br />

563,5 m 3<br />

3 /h<br />

138,8 3 /h<br />

391 m 3 /h<br />

195,4 m<br />

896 m 3<br />

3<br />

322,5 m 3<br />

253,5 m 3 /h<br />

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9037 m 3 m 3<br />

997,5 m 3<br />

132,7 m 3 /h<br />

8725 m 3 /h<br />

97,5 m 3 997,5 m 3<br />

594,3 m 3 /h<br />

925 m 3<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 463


Das führende Fachorgan<br />

für das <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong>fach<br />

Mit der technisch-wissenschaftlichen Fachzeitschrift<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> informieren Sie sich gezielt zu<br />

allen wichtigen Fragen rund um die <strong>Wasser</strong> versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong> behandlung.<br />

Jedes zweite Heft mit Sonderteil R+S Recht und Steuern<br />

im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach.<br />

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<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> erscheint in der DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Vorteilsanforderung per Fax: +49 Deutscher 931 Industrieverlag / 4170-494 GmbH | Arnulfstr. oder 124 abtrennen | 80636 München und im Fensterumschlag einsenden<br />

Ja, ich möchte <strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong> regelmäßig lesen und im ersten Bezugsjahr 25 % sparen.<br />

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(Deutschland: € 30,- / Ausland: € 35,-).<br />

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(Deutschland) / € 210,50 (Ausland).<br />

Alle Preise sind Jahrespreise und verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer. Nur wenn ich nicht bis 8 Wochen<br />

vor Bezugsjahresende kündige, verlängert sich der Bezug zu regulären Konditionen um ein Jahr.<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Antwort<br />

Leserservice <strong>gwf</strong><br />

Postfach 91 61<br />

97091 Würzburg<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Telefax<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach<br />

9161, 97091 Würzburg.<br />

✘<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAGWFW2014<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden,<br />

dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

NETZWERK WISSEN<br />

Aktuelles aus Bildung und Wissenschaft,<br />

Forschung und Entwicklung<br />

© Universtität Kassel<br />

Das Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall und Umwelt (IWAU) an der Universität Kassel<br />

Studieren im interaktiven Verbund an der Universität Kassel<br />

Der Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />

• Trinkwasser, elektronische Nasen und PAUL: ein genauer Blick <strong>auf</strong> das Fachgebiet Siedlungs-<br />

Das Labor und Versuchsfeld Siedlungswasserwirtschaft<br />

Tiefe Einblicke in die Fachwelt der IFAT<br />

• Abfall – das tragende Element: das Fachgebiet Abfalltechnik im Kurzporträt<br />

• Kassel: Wo <strong>Wasser</strong> zu Kunst wird<br />

•<br />

wasserwirtschaft<br />

•<br />

Forschungsprojekte und Ergebnisse<br />

••<br />

Aktuelle Forschung in der Abfalltechnik<br />

PAUL – der <strong>Wasser</strong>rucksack für Katastrophen-Fälle<br />

Weitere Forschungsprojekte des FG Siedlungswasserwirtschaft<br />

Von Kassel in die ganze Welt – internationale Kooperationen<br />

• Trubel, Musik und bittere Armut: ein studentischer Erfahrungsbericht


| NETZWERK WISSEN |<br />

Porträt<br />

Wo <strong>Wasser</strong> zu Kunst wird<br />

Die Stadt im Herzen Deutschlands<br />

Erst vergangenes Jahr feierte Kassel sein 1100-jähriges Bestehen. Bis heute bietet die Stadt mit ihren rund<br />

200.000 Einwohnern mit die höchste Lebensqualität aller deutschen Großstädte.<br />

Blick über Kassel. © Kassel Marketing GmbH<br />

Kunst von Weltrang und schöne<br />

Parklandschaften sind mit <strong>dem</strong><br />

Namen Kassel ebenso fest verbunden,<br />

wie das Leben und Wirken der<br />

Brüder Grimm. 30 Jahre lang lebten<br />

und arbeiteten sie in Kassel. Generationen<br />

von Kindern weltweit sind<br />

mit den „Kinder- und Hausmärchen“<br />

der Brüder Grimm <strong>auf</strong>gewachsen.<br />

Die Handexemplare der<br />

Brüder Grimm befinden sich noch<br />

immer im Bestand der Universitätsbibliothek<br />

und wurden 2005 zum<br />

UNESCO-Welterbe erklärt.<br />

Mit <strong>dem</strong> Bergpark Wilhelmshöhe<br />

beherbergt die nordhessische Metropole<br />

eine weltweit einzigartige<br />

Parkanlage. Dieser Landschaftspark<br />

stellt mit einer Fläche von 2,4 km²<br />

ein ausgedehntes Naherholungsgebiet<br />

dar und gilt als größter Bergpark<br />

Europas. Die Besichtigung der<br />

Löwenburg – als Ruine errichtet zum<br />

Ergötzen der Landgrafen – offenbart<br />

historische Möbel und eine umfangreiche<br />

Waffensammlung. Für Kunstliebhaber<br />

ist das Schloss Wilhelmshöhe<br />

ein beliebter Anl<strong>auf</strong>punkt,<br />

denn hier befinden sich die Gemäldegalerie<br />

„Alte Meister“ und die Antikensammlung.<br />

Der einzigartige<br />

Baum- und Pflanzenreichtum, die<br />

Museen und Sehenswürdigkeiten<br />

und außergewöhnliche architektonische<br />

Elemente wie Apollotempel,<br />

Cestius-Pyramide, Grabmal des Virgil,<br />

Eremitage des Sokrates, Merkur-<br />

Tempel, Plutogrotte und das chinesische<br />

Dorf Mou-lang locken jährlich<br />

Besucher aus aller Welt in den Park.<br />

Eine besondere Attraktion stellen<br />

in den Monaten Mai bis Oktober<br />

die <strong>Wasser</strong>künste dar. Vom Fuß des<br />

Herkules fließt das <strong>Wasser</strong> über große<br />

<strong>Wasser</strong>treppen, <strong>Wasser</strong>fälle und<br />

verschlungene Pfade und Grotten<br />

bis zum Fontänenteich am Schloss,<br />

wo es die 52 m hohe Große Fontäne<br />

bildet. Von Mai bis September lassen<br />

sich abends die „Beleuchteten<br />

<strong>Wasser</strong>spiele“ erleben. Der Bergpark<br />

Wilhelmshöhe und die <strong>Wasser</strong>künste<br />

wurden erst 2013 in die Liste<br />

UNESCO-Welterbe <strong>auf</strong>genommen.<br />

Auch die Kunst hat in Kassel einen<br />

festen Platz. 1955 wurde die<br />

erste „documenta“ – die inzwischen<br />

weltweit bedeutendste Ausstellung<br />

zeitgenössischer Kunst – eröffnet<br />

und haucht der Stadt seither in regelmäßigen<br />

Abständen zusätzliches<br />

Leben ein. Während die Ausstellung<br />

selbst nur alle fünf Jahre für Künstler<br />

und Kunstbegeisterte aus aller Welt<br />

ihre Pforten öffnet, prägen zahlreiche<br />

Kunstwerke dauerhaft das<br />

Stadtbild Kassels.<br />

Nicht nur der Bergpark Wilhelmshöhe<br />

und die documenta machen<br />

Kassel zu einem beliebten<br />

Ausflugsziel. Die Stadt verfügt über<br />

zahlreiche weitere Museen und Sehenswürdigkeiten.<br />

So befindet sich<br />

am Rande des Bergparks, im Habichtswald,<br />

die Künstler-Nekropole,<br />

ein außergewöhnliches Beispiel für<br />

Kunst im öffentlichen Raum. Namhafte<br />

Kunstschaffende werden eingeladen,<br />

ihre eigenen Grabstätten<br />

in der Nekropole zu errichten. Neben<br />

<strong>dem</strong> Museum für Sepulkralkultur,<br />

welches als einmalig in<br />

Deutschland gilt, bietet Kassels Museumslandschaft<br />

ein breit gefächertes<br />

Angebot, darunter das Brüder<br />

Grimm-Museum, das Astronomisch-<br />

Physikalische Kabinett, das Kasseler<br />

Ba<strong>dem</strong>useum, das Naturkun<strong>dem</strong>useum,<br />

ein Straßenbahnmuseum,<br />

das Schifffahrtsmuseum Fuldaschifffahrt<br />

und noch viele weitere.<br />

Weit über die Grenzen Nordhessens<br />

hinaus ist auch der „Kasseler<br />

Märchenweihnachtsmarkt“ bekannt.<br />

Jeweils am letzten Oktoberwochenende<br />

laden die Kasseler<br />

K<strong>auf</strong>leute zur „Casseler Freyheit“.<br />

Der „Zissel“ hat in Kassel Tradition<br />

und gilt als größtes Heimat- und<br />

<strong>Wasser</strong>fest Nordhessens.<br />

Egal ob für Naturfreunde, Kunstbegeisterte<br />

oder Museumsliebhaber,<br />

ein Besuch in Kassel lohnt sich<br />

immer.<br />

Anja C. Günther<br />

Weitere Informationen:<br />

www.kassel-marketing.de/<br />

Das Brüder Grimm-Denkmal.<br />

© Kassel Marketing GmbH<br />

April 2014<br />

466 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Junge Universität mit langer Geschichte<br />

Studieren im interaktiven Verbund an der Universität Kassel<br />

Die Universität Kassel ist eine junge, moderne, lebendige und stetig wachsende Universität. Als solche bietet<br />

sie ein außergewöhnliches Profil mit den Themen Natur, Technik, Kultur und Gesellschaft. Kaum eine andere<br />

Hochschule in Deutschland kann mit einem solch breiten Spektrum an Studiengängen <strong>auf</strong>warten.<br />

Das Profil der Universität Kassel<br />

bietet zahlreiche spannende<br />

Chancen. Traditionell stark sind<br />

an der nordhessischen Hochschule<br />

auch die Human-, Kultur- und Gesellschaftswissenschaften<br />

sowie die<br />

Lehrerausbildung. Der Bereich der<br />

umweltbezogenen Bildung und<br />

Nachwuchsförderung ist ein Markenzeichen<br />

der Universität.<br />

Gegründet wurde die Universität<br />

Kassel erst 1971 als Reformhochschule.<br />

Ihre Geschichte reicht jedoch<br />

deutlich weiter zurück. So bildet<br />

die 1580 ins Leben gerufene<br />

Landesbibliothek einen Teil der<br />

heutigen Universitätsbibliothek. Die<br />

1777 gegründete Aca<strong>dem</strong>ie de<br />

Peinture et Architecture lebt in den<br />

Fachbereichen Architektur, Stadtplanung,<br />

Landschaftsplanung an<br />

der Universität Kassel sowie durch<br />

die Kunsthochschule Kassel weiter.<br />

Die Ingenieurwissenschaften hielten<br />

bereits seit 1832 durch die<br />

Polytechnische Lehranstalt Einzug.<br />

Der europaweit einzigartige Fachbereich<br />

Ökologische Agrarwissenschaften<br />

hat sich aus der „Deutschen<br />

Kolonialschule“ von 1898 in<br />

Witzenhausen entwickelt.<br />

In jüngerer Hochschulgeschichte<br />

hat sich die Universität Kassel<br />

durch zahlreiche innovative Konzepte<br />

für praxisorientiertes Lernen<br />

und Forschen einen Namen gemacht.<br />

Die Universität Kassel sieht<br />

Reformen als einen ihrer wichtigen<br />

Prozesse an. Das heutige übliche<br />

System gestufter Studiengänge (Bachelor-<br />

und Master-System) wurde<br />

in Kassel bereits vor über 30 Jahren<br />

als Kasseler Modell (Diplom I und<br />

Diplom II) eingeführt. Die Umstellung<br />

<strong>auf</strong> das Bachelor- und Master-<br />

System konnte aus diesem Grund<br />

vergleichsweise einfach vollzogen<br />

Jung, umweltorientiert und transparent: die Universität Kassel. © Universität Kassel<br />

werden. Die Universität besitzt im<br />

Bereich gestufter Studiengänge einen<br />

deutlich größeren Erfahrungsschatz<br />

als andere deutsche Hochschulen,<br />

wovon Studierende profitieren<br />

können. Als weltoffene<br />

Hochschule steht die Universität<br />

Kassel neuen Themen und Änderungen<br />

nicht nur bei Studium, Lehre<br />

und Forschung <strong>auf</strong>geschlossen gegenüber.<br />

Umwelt- und Nachhaltigkeitsbelange<br />

sind als Querschnittsthemen<br />

in allen Fachbereichen verankert.<br />

Mit jährlich über 200 Lehrveranstaltungen<br />

zu Umweltthemen und<br />

20 Studiengängen mit Umweltbezug<br />

sowie vielfältigen Promotionskollegs<br />

und weiterbildenden Studienprogrammen<br />

aus <strong>dem</strong> Umweltbereich<br />

nimmt die Hochschule eine<br />

nationale Spitzenposition in Sachen<br />

Umweltforschung und -lehre ein.<br />

Anfang 2003 hat es sich die Hochschulleitung<br />

zur Aufgabe gemacht,<br />

die Profilbildung im Umweltbereich<br />

weiter zu verstärken. Das Graduiertenzentrum<br />

für Umweltforschung<br />

und -lehre koordiniert und unterstützt<br />

alle Aktivitäten in diesem<br />

Bereich und diskutiert Fragen der<br />

Nachhaltigkeit an der Hochschule.<br />

Das Graduiertenzentrum (Gradz)<br />

Umwelt verbindet derzeit sechs<br />

Fachbereiche wie etwa den Fachbereich<br />

Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />

und drei Promotionskollegs.<br />

Dadurch werden disziplinübergreifende<br />

Kompetenzen und<br />

Fähigkeiten bei den Studierenden<br />

<strong>auf</strong>gebaut und gefördert.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.uni-kassel.de/uni/universitaet/<br />

aktuelles.html<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 467


| NETZWERK WISSEN |<br />

Porträt<br />

Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit sind bei<br />

Planung und Bauausführung unverzichtbar<br />

Der Fachbereich Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen<br />

Die Entwicklung des Fachbereichs Bauingenieur- und Umweltingenieurwesen der Universität Kassel lässt sich<br />

wohl am besten beschreiben mit <strong>dem</strong> Attribut Beständigkeit im Wandel.<br />

Von der Königlichen Baugewerkschule<br />

von 1896 über die Staatliche<br />

Baugewerkschule seit 1918,<br />

die Staatliche Ingenieurschule für<br />

Bauwesen von 1963 und schließlich<br />

als Teil der Fachhochschule (1970)<br />

und seit 1971 als Teil der Gesamthochschule<br />

Kassel entwickelte sich<br />

der Fachbereich Bauingenieur- und<br />

Umweltingenieurwesen der Universität<br />

Kassel. Der Fachbereich gliedert<br />

sich derzeit in 18 Fach- und<br />

Sachgebiete, die in sechs Instituten<br />

zusammengefasst sind. Sie repräsentieren<br />

die gesamte fachliche<br />

Breite des Bauingenieurwesens. Zu<strong>dem</strong><br />

verfügt der Fachbereich über<br />

zwei Technische Betriebseinheiten:<br />

die Amtliche Materialprüfanstalt für<br />

das Bauwesen (AMPA) sowie die Versuchsanstalt<br />

und Prüfstelle für Umwelttechnik<br />

und <strong>Wasser</strong>bau (VPUW).<br />

Zurzeit sind rund 1 200 Studierende<br />

am Fachbereich eingeschrieben, die<br />

von 135 Mitarbeitenden und 16 Professoren<br />

betreut werden.<br />

Der intensive Blick <strong>auf</strong> <strong>Wasser</strong>wesen<br />

und Umwelttechnik ist im<br />

Studiengang Bauingenieurwesen<br />

tief verankert. © Universität Kassel<br />

Der Fachbereich bietet zwei Bachelor-<br />

und zwei Masterstudiengänge<br />

an. Zum einen den Bachelor- und<br />

Masterstudiengang Bauingenieurwesen,<br />

der im Wintersemester<br />

2008/2009 aus den Diplom I & II-<br />

Studiengängen hervorging und<br />

zum anderen den ebenfalls im Wintersemester<br />

2008/2009 gestarteten<br />

Bachelor- und Masterstudiengang<br />

Umweltingenieurwesen. Auch ein<br />

dualer Studiengang Bauingenieurwesen<br />

in Zusammenarbeit mit Unternehmen<br />

gehört zum Angebot,<br />

und in Zusammenarbeit mit anderen<br />

Fachbereichen die weiterführenden<br />

Masterstudiengänge ÖPNV<br />

+ Mobilität und Wind Energy Systems.<br />

Der hohe Zuspruch, den die<br />

Studiengänge in den vergangenen<br />

Jahren unter den Studienanfängerinnen<br />

und -anfängern erfahren haben,<br />

bestärkt den Fachbereich in<br />

seiner Überzeugung, dass Umweltverträglichkeit<br />

und Nachhaltigkeit<br />

bei der Planung und der Bauausführung<br />

unabdingbar sind.<br />

Schwerpunktprofil Umwelt<br />

Aktuell studieren im Wintersemester<br />

2013/2014 243 Studienanfängerinnen<br />

und -anfänger im zulassungsfreien<br />

Bachelor-Studiengang<br />

Bauingenieurwesen, 109 im zulassungsbeschränkten<br />

Bachelor-Studiengang<br />

Umweltingenieurwesen sowie<br />

10 im Bachelor-Studiengang<br />

Wirtschaftsingenieurwesen. Hinzu<br />

kommen 14 Neuimmatrikulierte im<br />

Master-Studiengang Bauingenieurwesen<br />

und 19 im Master-Studiengang<br />

Umweltingenieurwesen.<br />

Die sehr große fachliche Breite<br />

des Bauingenieurwesens spiegelt<br />

die Profile der sechs Institute<br />

Baustatik und Baudynamik, Bauwirtschaft,<br />

Geotechnik und Geohydraulik,<br />

Konstruktiver Ingenieurbau,<br />

Verkehrswesen und <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />

Umwelt wider. Darüber hinaus hat<br />

der Fachbereich die drei Schwerpunkte<br />

Neue Werkstoffe, Umwelt<br />

sowie Verkehrsinfrastruktur mit ihrem<br />

großen institutsübergreifenden<br />

Kooperationspotenzial als besonders<br />

zukunftsrelevant identifiziert.<br />

Das Umweltingenieurwesen war<br />

bereits lange Jahre in den Vertiefungsrichtungen<br />

<strong>Wasser</strong>wesen und<br />

Umwelttechnik im Studiengang<br />

Bauingenieurwesen verankert, bevor<br />

der Fachbereich 2008 den<br />

grundständigen Studiengang Umweltingenieurwesen<br />

einrichtete.<br />

Dieser verbindet hochaktuelle umweltrelevante<br />

Fragestellungen mit<br />

wissenschaftlichem und technologischem<br />

Know-how des Ingenieurwesens.<br />

In der Forschung wurde das<br />

Umweltprofil intensiv weiterentwickelt<br />

und geschärft.<br />

2005 wurde das Institut für <strong>Wasser</strong>,<br />

Abfall, Umwelt (IWAU) gegründet.<br />

Es besteht aus den Fachgebieten<br />

Abfalltechnik, Siedlungswasserwirtschaft<br />

sowie <strong>Wasser</strong>bau und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Die Forschungen<br />

und Entwicklungen des IWAU beschäftigen<br />

sich v. a. mit der Wechselwirkung<br />

von Mensch und Umwelt in<br />

den Forschungsfeldern <strong>Wasser</strong>, Gewässer,<br />

Abfall und Energie. Derzeit<br />

wird das Institut von Univ.-Prof. Dr.-<br />

Ing. Franz-Bernd Frechen geleitet.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.uni-kassel.de/fb14/iwau/<br />

April 2014<br />

468 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Porträt<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Von Lehre bis<br />

Forschung: Das<br />

FG SWW der<br />

Universität<br />

Kassel hat viel<br />

zu bieten. © Universität<br />

Kassel<br />

Trinkwasser, elektronische Nasen und PAUL<br />

Ein genauer Blick <strong>auf</strong> das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft (FG SWW) besteht seit <strong>dem</strong> Jahr 1985. Seit 1996 wird es von<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen geleitet.<br />

Derzeit befasst sich das Fachgebiet<br />

vor allem mit den Themen<br />

Trinkwasser<br />

••<br />

<strong>Abwasser</strong>ableitung<br />

••<br />

Kommunale und industrielle <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

und Schlammbehandlung<br />

••<br />

Mischwasserbehandlung<br />

• Erneuerbare Energie aus anaero-<br />

• Membran-Bioreaktor-Anlagen<br />

•<br />

ben Prozessen und <strong>Abwasser</strong><br />

••<br />

Geruch – Messung, Emissionsund<br />

Immissionsermittlungen,<br />

Abluftbehandlung<br />

••<br />

Elektronische Nasen<br />

Das Vorlesungsangebot richtet sich<br />

an Studierende des Bauingenieurwesens<br />

und Umweltingenieurwesens<br />

sowie angrenzender Fachdisziplinen<br />

wie Architektur, Stadt- und<br />

Landschaftsplanung, Wirtschaftsingenieurwesen,<br />

Regenerative Energien,<br />

Ökologie und Biologie.<br />

Forschungsschwerpunkte sind<br />

der Einsatz der Membrantechnologie<br />

zur Trink- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung,<br />

die Mischwasserbehandlung<br />

in Retentionsbodenfiltern, Biofilm-Verfahren,<br />

Behandlung schwermetallhaltiger<br />

und salzgesättigter<br />

Industrieabwässer. Eine Besonderheit<br />

stellt die umfassende Bearbeitung<br />

des Problemkreises „Geruch“<br />

dar, die Tätigkeitsfelder wie Geruchs-Messung,<br />

Emissions- und Immissionsprognose,<br />

Abluftbehandlung<br />

und Einsatz elektronischer<br />

Nasen umfasst. Zum Bereich der<br />

erneuerbaren Energien gehört die<br />

<strong>Abwasser</strong>wärmenutzung ebenso<br />

wie die Untersuchung der Prozessabläufe<br />

in Versuchs- und großtechnischen<br />

Biogasanlagen, deren<br />

Simulation und Abbildung in mathematischen<br />

Modellen.<br />

Eine Sonderrolle am FG SWW<br />

spielt sicher der <strong>Wasser</strong>rucksack<br />

PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving),<br />

ein tragbares <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsgerät<br />

für den Soforteinsatz in<br />

Katastrophensituationen und mittlerweile<br />

auch für den regulären Dauereinsatz<br />

zur dezentralen Versorgung<br />

mit trinkbarem <strong>Wasser</strong>. Im Rahmen<br />

des Wettbewerbes „365 Orte im<br />

Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft<br />

des Bundespräsidenten<br />

wurde das Projekt PAUL – trinkbares<br />

<strong>Wasser</strong> in Katastrophenfällen 2011<br />

gleich zweifach ausgezeichnet: zum<br />

einen als „Aus gewählter Ort im Land<br />

der Ideen“ und in der Folge sogar als<br />

Bundessieger in der Kategorie „Gesellschaft“.<br />

Anlässlich der Einladung<br />

zur Woche der Umwelt 2012 ins<br />

Schloss Bellevue übergab Prof. Frechen<br />

Bundespräsident Gauck einen<br />

USB-Stick und erklärte <strong>dem</strong> Politiker<br />

den <strong>Wasser</strong>rucksack PAUL.<br />

Weitere Informationen und Kontakt:<br />

Universität Kassel<br />

Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />

Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />

Tel.: (0561) 804-2869<br />

E-Mail: siwawi@uni-kassel.de<br />

www.uni-kassel.de/fb14/siwawi<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />

© FG SWW<br />

Studium des Bauingenieurwesens<br />

und Promotion<br />

an der RWTH Aachen<br />

8 Jahre Beratender Ingenieur<br />

Seit 1996 Lehrstuhlinhaber<br />

und Leiter des Fachgebiets<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Leiter des Instituts für<br />

<strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 469


| NETZWERK WISSEN |<br />

Porträt<br />

Das Labor und Versuchsfeld Siedlungswasserwirtschaft<br />

Einen besseren Standort kann es für<br />

ein Labor und Versuchsfeld wohl<br />

kaum geben: direkt <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />

des Zentralklärwerks Kassel mit<br />

direktem Zugang zu <strong>Abwasser</strong> und<br />

Fuldawasser. Studierende absolvieren<br />

hier das Praktikum „<strong>Wasser</strong>chemie“.<br />

Zu<strong>dem</strong> werden hier Projekt-,<br />

Bachelor- oder Masterarbeiten an<br />

Versuchsständen mit eigenen Analysen<br />

durchgeführt.<br />

Im Labor findet man natürlich<br />

sowohl die Ausstattung als auch das<br />

Know-how für Routineparameter<br />

wie CSB, BSB, Stickstoff- und Phosphorverbindungen.<br />

Meist ist aber<br />

viel mehr gefragt, um Prozesse <strong>auf</strong>zuklären<br />

oder neue Konzepte und<br />

Verfahren zu testen. Zwei Beispiele:<br />

Versuchsfeld <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände der Kläranlage<br />

Kassel. © FG SWW<br />

Dipl.-Chemie-Ing. Ursula Telgmann<br />

© FG SWW<br />

Laborleiterin am Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Hypothetische Struktur von Huminsäure. © Christmann et al., 1989.<br />

Wer sich mit Membranen in der<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigung beschäftigt,<br />

kommt am Thema „Fouling“ nicht<br />

vorbei. Als wichtige Vertreter möglicher<br />

biologischer Foulants werden<br />

die Extrazellulären Polymeren Substanzen<br />

(EPS) genannt, Makromoleküle,<br />

die in <strong>dem</strong> komplexen Prozess<br />

der biologischen Reinigung von Mikroorganismen<br />

erzeugt werden. Die<br />

chemische Analyse ist schwierig<br />

und nicht normiert, lediglich gibt es<br />

Hinweise in der einschlägigen Fachliteratur.<br />

Im Kasseler Labor wird eine<br />

Extraktionsmethode und nachfolgende<br />

Analyse des TOC (total organic<br />

carbon) sowie der Stoffgruppen<br />

Proteine, Huminstoffe und Kohlenhydrate<br />

angewandt. Mithilfe dieser<br />

Analysen konnten bereits intensive<br />

Messreihen zum Foulingverhalten<br />

von Membranen durchgeführt werden.<br />

Das zweite Beispiel: Halophile Mikroorganismen<br />

brauchen zum Gedeihen<br />

eine Salzkonzentration von<br />

mindestens 15 Prozent. Sie sind in<br />

der Lage, Kohlenstoffverbindungen<br />

zu nutzen und können so zur biologischen<br />

Reinigung hochsalzhaltiger<br />

Abwässer genutzt werden. Ein großes<br />

Problem ist die chemische Analytik.<br />

Schon bei Chloridgehalten<br />

über 1 g/l muss ein <strong>auf</strong>wendiges Verfahren<br />

zur Bestimmung des CSB angewandt<br />

werden und bei vielen anderen<br />

Parametern ist Salz ein Störfaktor,<br />

der die Analyse nur schwer<br />

oder gar nicht zulässt. Für diese Abwässer<br />

braucht es spezielle Analysetechniken.<br />

Teilweise wurden diese<br />

im Labor noch entwickelt – Beispiel<br />

Trockensubstanz: Bei Salzgehalten<br />

von 300 g/l und einem TS unter 1 g/l<br />

ist die Bestimmung äußerst schwierig.<br />

Es war die Etablierung eines Aufbereitungsschrittes<br />

notwendig, um<br />

die Biomasse verlustfrei von Salz zu<br />

trennen. Erst dann konnte die Bestimmung<br />

der Trockensubstanz<br />

durchgeführt werden.<br />

Mit dieser Mischung aus Altbekanntem<br />

und Neuem ist das Labor<br />

an der Universität Kassel ein perfekter<br />

Ort zur Unterstützung von Forschung<br />

und Ausbildung. Mit Angeboten<br />

wie <strong>dem</strong> regelmäßigen<br />

Labor training für das Personal von<br />

Klärwerken besteht außer<strong>dem</strong> eine<br />

sehr gute Einbindung in die Region.<br />

Im Zul<strong>auf</strong>bereich der Kläranlage<br />

Kassel finden sich zu<strong>dem</strong> das Versuchs-Freigelände<br />

und die Versuchshalle,<br />

die mit 100 m² Platz bietet<br />

für Versuchsanlagen verschiedenster<br />

Art.<br />

April 2014<br />

470 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

PAUL – der <strong>Wasser</strong>rucksack für Katastrophen-Fälle<br />

Aktuelles aus der Forschung des FG SWW<br />

In Not- und Katastrophenfällen ist die Versorgung mit trinkbarem <strong>Wasser</strong> neben medizinischer Erstversorgung<br />

die wichtigste Hilfsmaßnahme. Dabei gibt es zwei Szenarien: Versorgung von Menschen in Ballungsräumen,<br />

die von außen noch erreichbar sind. Hier gibt es Lösungen, die bekannten mobilen <strong>Wasser</strong>werke. Anders sieht<br />

es im Hinterland aus. Zerstörte Infrastruktur macht es äußerst schwer, die Menschen dort zu erreichen. Viele<br />

kleine Gruppen von Notleidenden, meist verstreut im ländlichen Bereich, müssen versorgt werden.<br />

Diese dezentrale Versorgung zu<br />

sichern, ist Aufgabe des vom<br />

Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

mit Unterstützung der Deutschen<br />

Bundesstiftung Umweltschutz<br />

DBU entwickelten <strong>Wasser</strong>rucksacks<br />

PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving).<br />

Er ist ca. 23 kg schwer und filtert<br />

verschmutztes <strong>Wasser</strong> nach <strong>dem</strong><br />

in Kassel entwickelten Ultra Low<br />

Pressure Ultrafiltration (ULPUF) Process<br />

mit einem Membranfilter. PAUL<br />

arbeitet ohne Energie, Chemikalien,<br />

Wartung und ohne geschultes Bedienpersonal<br />

und bereitet etwa<br />

1200 Liter <strong>Wasser</strong> pro Tag <strong>auf</strong>. 400<br />

Menschen können sich selbst helfen,<br />

vier einfache Piktogramme ermöglichen<br />

dies selbst Analphabeten, was<br />

im Katastrophenfall oft entscheidend<br />

ist. Untersuchungen des Umweltbundesamtes<br />

ergaben Wirkungsgrade<br />

für Bakterien und Viren<br />

von 99,9 % bis über 99,9999 %.<br />

Erstmals zum Einsatz kam PAUL<br />

nach <strong>dem</strong> Erdbeben in Chile Anfang<br />

2010. Mittlerweile sind über 1100<br />

<strong>Wasser</strong>rucksäcke in über 50 Ländern<br />

von Afghanistan bis Zimbabwe<br />

im weltweiten Einsatz. Da PAUL eine<br />

sehr hohe Lebensdauer von mindestens<br />

zehn Jahren hat, wird er<br />

immer öfter für die Dauerversorgung,<br />

z. B. an Schulen, Krankenhäusern,<br />

Dörfern eingesetzt. Die DBU<br />

wollte auch wissen, wie sich PAUL<br />

im Einsatz bewährt, sodass Mitarbeiter<br />

des FG SWW in verschiedenen<br />

Ländern vor Ort waren, wie die<br />

folgenden Berichte zeigen.<br />

PAUL in Peru<br />

Nachhaltige Trinkwasser- und Sanitärversorgung<br />

ist für einen Großteil<br />

der peruanischen Bevölkerung<br />

noch nicht selbstverständlich. 20 %<br />

der Gesamtbevölkerung haben keinen<br />

Zugang zu Trinkwasser, über<br />

40 % keine adäquate Sanitärversorgung.<br />

Seit 2011 sind insgesamt<br />

neun <strong>Wasser</strong>rucksäcke in der Obhut<br />

der Kinderhilfe Cusco-Peru e. V.<br />

(KHC). KHC engagiert sich seit vielen<br />

Jahren für die Verbesserung der<br />

Lebenssituation peruanischer Kinder<br />

in der Region Cusco, im Zentrum<br />

des peruanischen Andenhochlandes<br />

<strong>auf</strong> ca. 3 400 m Höhe.<br />

Dr.-Ing. Wernfried Schier<br />

© FG SWW<br />

Im März 2013 besuchten Mitarbeiter<br />

des FG SWW die Region zur<br />

Durchführung von hydraulischen<br />

und mikrobiologischen Kontrollmessungen<br />

an den <strong>Wasser</strong>rucksäcken.<br />

Dabei wurde u. a. ein <strong>Wasser</strong>rucksack<br />

in einem von Ordensschwestern<br />

geführten Kinderheim<br />

im Bergdorf Cusibamba ge testet. In<br />

diesem Kinderheim werden täglich<br />

bis an die 100 Kinder und zeitweise<br />

auch deren Eltern mit Nahrung und<br />

Lebensmitteln versorgt. Ihr Trinkwasser<br />

beziehen die Bewohner aus<br />

Oberingenieur am Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Einer von neun PAULs, die seit 2011 im Dienste der<br />

Kinderhilfe Cusco-Peru e.V. (KHC) stehen. © FG SWW<br />

In Peru ist der Bedarf an zuverlässiger <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

groß. © Gravenkötter<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 471


| NETZWERK WISSEN |<br />

Aktuell<br />

zwei offenen Schachtbrunnen, die<br />

mikrobiologisch verunreinigtes<br />

<strong>Wasser</strong> liefern.<br />

Die mikrobiologische Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Wasser</strong>rucksäcke war<br />

nach einer Betriebszeit von maximal<br />

zwei Jahren sehr gut. In den Filtraten<br />

aller <strong>Wasser</strong>rucksäcke konnte<br />

keine Trübung festgestellt werden.<br />

Die hydraulische Leistungsfähigkeit<br />

der <strong>Wasser</strong>rucksäcke zeigte sich bei<br />

allen Aggregaten <strong>auf</strong> einem sehr<br />

hohen Niveau bis zu rund 5000 L/d.<br />

In Cusibamba berichteten die Ordensschwestern,<br />

dass sich die Anzahl<br />

an Erkrankungen bei den<br />

Kindern merklich reduziert hätte.<br />

Überall wurde Bedarf an weiteren<br />

<strong>Wasser</strong>rucksäcken geäußert.<br />

PAUL in Kolumbien<br />

Im Rahmen des DBU-Projektes PAUL<br />

wurden gemeinsam mit der Firma<br />

Martin Systems AG sechs <strong>Wasser</strong>rucksäcke<br />

nach Kolumbien verschickt<br />

und an unterschiedlichen<br />

Standorten verteilt. Ziel dieses Projektteils<br />

waren der Einsatz der Filter<br />

vor Ort, das Testen und die Erfassung<br />

der Messwerte der <strong>Wasser</strong>qualität,<br />

sowie die Untersuchung des<br />

<strong>Wasser</strong>durchflusses nach einer bestimmten<br />

Nutzungsdauer. Die Untersuchung<br />

des Permeats (ge filtertes<br />

<strong>Wasser</strong>) ergab bei allen <strong>Wasser</strong>analysentests<br />

eine hervorragende <strong>Wasser</strong>qualität.<br />

Die Leistungsfähigkeit<br />

konnte anhand der Rückhaltung der<br />

Trübung bzw. mikrobiologischen<br />

Belastung (etwa von E.Coli-Bakterien)<br />

nachgewiesen werden.<br />

Je nach Einsatzort wird den <strong>Wasser</strong>rucksäcken<br />

sehr unterschiedlich<br />

Beachtung geschenkt. In einigen<br />

Gemeinden wird PAUL täglich angewandt,<br />

während er in einem anderen<br />

Dorf nur gelegentlich zum Einsatz<br />

kommt. Dennoch halten die<br />

Menschen an allen Standorten den<br />

Filter gern freiwillig funktionstüchtig,<br />

da er als einzige Option weit<br />

und breit sauberes <strong>Wasser</strong> spendet<br />

und die <strong>Wasser</strong>qualität immens verbessert.<br />

Standorte von<br />

PAUL in Kolumbien.<br />

© FG SWW<br />

Am Standort Cauca (4) hat das<br />

<strong>Wasser</strong> eine hohe Trübung und<br />

Keimbelastung. Dort ist PAUL ein<br />

besonders wertvolles Geschenk.<br />

Denn hier versorgt nur er die Kinder<br />

vor Ort mit sauberem <strong>Wasser</strong>. An<br />

<strong>dem</strong> Standort Cundinamarca (2) errichteten<br />

die Bewohner ein extra<br />

Häuschen für PAUL, das sie liebevoll<br />

<strong>Wasser</strong>-Tempel nannten. Hier kann<br />

zurzeit die gesamte Gemeinde mit<br />

kostenlosem Trinkwasser versorgt<br />

werden. Zuvor waren sie dar<strong>auf</strong> angewiesen,<br />

Flaschenwasser privater<br />

Firmen zu k<strong>auf</strong>en.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.wasserrucksack.de/<br />

Jose Abdón Ordoñez Andrade, M.Sc.<br />

Doktorand am Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

© FG SWW<br />

PAUL im „<strong>Wasser</strong>-Tempel“<br />

in<br />

Cundinamarca.<br />

© FG SWW<br />

April 2014<br />

472 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Weitere Forschungsprojekte<br />

des FG Siedlungswasserwirtschaft<br />

Der Sulfid- und Geruchsmessschrank (SGM)<br />

Die<br />

<strong>Abwasser</strong>konditionierung<br />

mittels Chemikaliendosierung<br />

in Kanalnetzen dient <strong>dem</strong> aktiven<br />

Korrosionsschutz und ist eine Möglichkeit<br />

zur Limitierung der Geruchsstoffe<br />

im <strong>Abwasser</strong>. Eine Chemikaliendosierung<br />

ist aber nur<br />

dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn<br />

die Dosierung bedarfsgerecht erfolgt:<br />

Es darf weder über- noch unterdosiert<br />

werden.<br />

Bisherige Dosierungen arbeiten<br />

mittels H 2 S-Messung der Kanalluft,<br />

oder die Anlagen dosieren abflussproportional.<br />

Eine sulfid- und geruchsbezogene<br />

Dosierung, basierend<br />

<strong>auf</strong> der <strong>Wasser</strong>qualität, existiert<br />

bislang noch nicht. Dies wäre<br />

aber erforderlich. Die Anwesenheit<br />

von H 2 S in der Kanalluftatmosphäre<br />

ist nämlich nur das letzte Glied in<br />

der Kette Sulfatbelastung – anaerobe<br />

Zustände in der Sielhaut – Sulfidbildung<br />

im <strong>Wasser</strong> – Schwefelwasserstoff-Freisetzung<br />

in die Kanalatmosphäre.<br />

Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

hat mehrere Prototypen<br />

entwickelt, welche in der Lage<br />

sind, in Anlehnung an VDI 3885/1<br />

Sulfid und Geruch in der Flüssigphase<br />

zu messen<br />

Atmosphere<br />

und somit eine<br />

sulfid- sowie geruchsbezogene und<br />

daher wirtschaftliche und effiziente<br />

Dosierung ermöglichen. E-nose Diese haben<br />

bereits in abgewickelten Projekten<br />

ihre Funktionsfähigkeit bewiesen.<br />

H 2 S<br />

H 2 S<br />

Measurement Measurement<br />

Über (OdaTrak) die H 2 S-Konzentration (OdaTrak) in<br />

der in Reaktor ausgestrippten Abluft<br />

kann <strong>auf</strong>grund der pH-Wert-<br />

HCl Absenkung Reactor im AReaktor Reactor der Sulfidgehalt<br />

in der Flüssigphase errechnet<br />

B<br />

werden. Dieser wird zur Regelung<br />

der Dosierung verwendet.<br />

Wastewater<br />

Die Bestimmung der Geruchsstoffkonzentration<br />

erfolgt effective in sulphide, einem<br />

Total sulphide<br />

zweiten Reaktor. Die at ausgestrippte<br />

actual pH-value<br />

Abluft wird an ein Sensorarray, umgangssprachlich<br />

auch elektronische<br />

Nase genannt, angeschlossen.<br />

Anhand der Messwerte kann<br />

über statistische Verfahren <strong>auf</strong> die<br />

Geruchsstoffkonzentration in der<br />

Abluft geschlossen werden. Auf<br />

eine zeit- und personal<strong>auf</strong>wändige<br />

Bestimmung der Geruchsstoffkonzentration<br />

an einem Olfaktometer<br />

kann somit verzichtet werden, und<br />

der Messwert steht sofort für die<br />

Dipl.-Ing. Jan Romaker<br />

© FG SWW<br />

Technischer Mitarbeiter<br />

am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 473<br />

Wirtschaftlichkeit<br />

und<br />

Effizienz unterschiedlicher<br />

Dosierstrategien.<br />

© FG SWW<br />

SGM am <strong>Abwasser</strong>kanal Bottrop (links) und <strong>auf</strong> der KA Hannover (rechts). © FG SWW


| NETZWERK WISSEN |<br />

Aktuell<br />

Auswahl der geeigneten Dosierstrategie<br />

zur Verfügung.<br />

160.000<br />

140.000<br />

Biogas<br />

Biogas ist einer der wichtigsten erneuerbaren<br />

Energieträger. Gegenstand<br />

der Forschung im Bereich<br />

Erneuerbare Energien am FG SWW<br />

ist deshalb u. a. die Steigerung der<br />

Gasausbeute bei verschiedenen Inputmaterialien.<br />

Dazu stehen Laborversuchsanlagen<br />

mit einem Reaktorvolumen<br />

von mehreren Litern<br />

zur Verfügung, die als Batchreaktoren<br />

oder als kontinuierlich beschickte<br />

Durchflussreaktoren einoder<br />

mehrstufig betrieben werden,<br />

siehe Abbildung.<br />

Einer der Forschungsschwerpunkte<br />

ist das Restgaspotenzial von<br />

Gärresten, welches sich als erheblich<br />

herausgestellt hat und bei den<br />

großtechnischen Anlagen, deren<br />

Material untersucht wurde, zu anlagentechnischen<br />

Optimierungen<br />

geführt hat.<br />

In weiteren Versuchsreihen wurde<br />

die Wirkung von unterschiedlichen<br />

Enzympräparaten untersucht.<br />

Durch die Zugabe von Additiven<br />

Menge [mL]<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

Gas mit Enzymgemisch<br />

Gas ohne Enzymgemisch<br />

20.000<br />

Methan mit Enzymgemisch<br />

Methan ohne Enzymgemisch<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22<br />

Versuchstag<br />

Verl<strong>auf</strong> der Biogas- und Methanmenge mit und ohne Enzympräparat.<br />

© FG SWW<br />

Christian Fortenbacher, M.Sc.<br />

© FG SWW<br />

Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Fachgebiet<br />

Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Eudiometer und 5-L-Laboranlage. © FG SWW<br />

kann die Prozessstabilität verbessert,<br />

die Abbaugeschwindigkeit von<br />

schwer abbaubaren Substraten beschleunigt<br />

und auch die Biogasausbeute<br />

erhöht werden.<br />

Die Abbildung oben zeigt den<br />

Verl<strong>auf</strong> der Biogas- und Methanmenge<br />

eines durchgeführten Versuchs<br />

mit und ohne Enzympräparat.<br />

Die Methanmengen sind in allen<br />

durchgeführten Versuchen um<br />

mehr als 13 % und die Biogasmengen<br />

um über 10 % erhöht worden.<br />

Sie bringen Fachwissen in der Trinkwasserhygiene mit<br />

und wir bringen Ihnen das Verk<strong>auf</strong>en bei.<br />

Interessiert? Dann bewerben Sie sich als<br />

Fachberater (m/w) für Trinkwasserhygiene<br />

im Verk<strong>auf</strong>saußendienst, Region Bayern<br />

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Witty-Chemie GmbH & Co. KG, 86424 Dinkelscherben<br />

April 2014<br />

474 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong> Festbett – ein neues<br />

Reaktorkonzept<br />

Dr.-Ing. Wal<strong>dem</strong>ar Dinkel<br />

Festbettreaktoren mit Biofilm sind<br />

bekannt für ihre hohe Raumumsatzleistung<br />

bei geringem Platzbedarf.<br />

Am FG SWW wurde ein neues Festbett-Reaktorkonzept<br />

entwickelt und<br />

erprobt, bei <strong>dem</strong> das Festbett um<br />

die vertikale Achse rotiert. Der Vorteil<br />

dieser Anordnung ist, dass das<br />

System von Kurzschlüssen und Verblockungen<br />

im Festbett frei bleibt,<br />

nach längeren Betriebszeiten eine<br />

Pfropfenströmung ausbilden kann,<br />

und dass eine einfache mathematische<br />

Modellierung möglich ist.<br />

Der Bioreaktor besteht u.a. aus<br />

einem aus Draht oder Drahtgeflecht<br />

hergestellten, drehbaren Halteelement,<br />

das das gesamte Festbett in<br />

der Pfropfenströmung bewegen<br />

kann. Eine axiale Durchmischung<br />

der das Festbett bildenden Schüttkörper<br />

erfolgt nicht. Hierdurch wird<br />

die Anlagerung und Anreicherung<br />

von verschiedenen Mikroorganismenarten<br />

axial begünstigt. Durch<br />

die schwimmenden Füllkörper werden<br />

lokale Verblockungen vermieden.<br />

Es bildet sich dauerhaft eine<br />

Pfropfenströmung aus.<br />

Der Rührkessel unter <strong>dem</strong> Halteelement<br />

homogenisiert das eintretende<br />

mit <strong>dem</strong> vorhandenen Fluid.<br />

Im Halteelement selbst sind radial<br />

und horizontal ausgerichtete, fluiddurchlässige<br />

Trennwände vorgesehen,<br />

durch die im Halteelement einzelne<br />

Kammern ausgebildet werden.<br />

Das Fluid tritt homogen in das<br />

Festbett ein. Drehzahl und Drehrichtung<br />

des Rührwerkes sind stets<br />

optimal einstellbar, was <strong>dem</strong> Bioreaktor<br />

einen zusätzlichen Freiheitsgrad<br />

verleiht.<br />

Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />

Festbett hat folgende Vorteile:<br />

••<br />

keine Kurzschlüsse und<br />

Verblockungen,<br />

••<br />

der vollständige Abbau organischer<br />

Stoffwechsel-Zwischenprodukte<br />

und eine effektive Produktausbeute<br />

werden begünstigt,<br />

••<br />

kann in aeroben, anoxischen<br />

und anaeroben Prozessen eingesetzt<br />

werden,<br />

••<br />

die Pfropfenströmung lässt einfache<br />

eindimensionale mathematische<br />

Modellierung zu,<br />

© FG SWW<br />

••<br />

die Verwendung von schwimmen<strong>dem</strong><br />

und nicht schwimmenden<br />

Schüttkörpern ist<br />

möglich,<br />

••<br />

auch als berieselter Festbettreaktor,<br />

z.B. für biologische Gasreinigung,<br />

mit allen obengenannten<br />

Vorteilen zu betreiben.<br />

Der Bioreaktor mit rotieren<strong>dem</strong><br />

Festbett wurde im Zuge eines<br />

DFG-Projektes in einer Laboranlage<br />

erfolgreich getestet (Patente<br />

DE102004055151A1,<br />

DE102004055152A1).<br />

Gastwissenschaftler am<br />

Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

der Universität<br />

Kassel<br />

Tiefe Einblicke in die Fachwelt der IFAT<br />

Das FG Siedlungswasserwirtschaft <strong>auf</strong> der IFAT<br />

Auf der Weltleitmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall & Rohstoffwirtschaft ist auch das FG SWW der Universität<br />

Kassel bereits zum dritten Mal mit einem eigenen Messestand vertreten.<br />

Auch in diesem Jahr freuen sich<br />

unsere Mitarbeiter in der Messehalle<br />

B0 an Stand 210B <strong>auf</strong> anregende<br />

Gespräche und lebhafte Diskussionen.<br />

Die etwa 40 Studierenden<br />

der Studiengänge Bauingenieur-<br />

und Umweltingenieurwesen<br />

erleben tiefe Einblicke in die Fachwelt<br />

der Messe. In Kleingruppen erkunden<br />

Studierende die ausgestellten<br />

Technologien mit <strong>dem</strong> Ziel, die<br />

ihnen gestellten Recherche<strong>auf</strong>gaben<br />

bestmöglich zu erfüllen und zu<br />

lernen, wie eine internationale Messe<br />

als Medium genutzt wird. Zum<br />

Programm gehört zu<strong>dem</strong> die Besichtigung<br />

der Trinkwassergewinnung<br />

im Mangfalltal sowie eine<br />

Stadtführung zur Seuchengeschichte<br />

und der Entwicklung der modernen<br />

Hygiene Münchens. Hinzu<br />

kommt ein kulturelles Event und ein<br />

gemütliches Zusammensein bei<br />

bayerischen Spezialitäten in einem<br />

von Münchens Biergärten am letzten<br />

Abend der Exkursion.<br />

Dr. rer. nat. Alice Schneider<br />

© FG SWW<br />

Lehrkraft für besondere<br />

Aufgaben am Institut für<br />

<strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 475


| NETZWERK WISSEN |<br />

Aktuell<br />

Von Kassel in die ganze Welt<br />

Das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft international<br />

Versuchsanlage in Bilbao. © FG SWW<br />

Versuchsanlage in Bilbao<br />

In einer Anlage zur Regranulierung<br />

von PE-Verpackungsabfällen in der<br />

Nähe der nordspanischen Stadt Bilbao<br />

fällt organisch hochbelas tetes<br />

Prozessabwasser aus der Reinigung<br />

und <strong>dem</strong> Recycling von Kunststofffolien<br />

an.<br />

Dieses Prozessabwasser wurde<br />

bislang mechanisch gereinigt, zu<br />

einem Großteil kostenpflichtig abgeleitet<br />

und zu einem kleinen Teil in<br />

den Produktionsprozess zurückgeführt.<br />

Zukünftig soll dieses Prozessabwasser<br />

überwiegend wiederverwendet<br />

werden, sodass der<br />

kostenintensive Frischwasserbedarf<br />

reduziert werden kann und die<br />

Einleitgrenzwerte für den auch bei<br />

Prozesswasser<strong>auf</strong>bereitung noch<br />

ab zuleitenden <strong>Abwasser</strong>strom eingehalten<br />

werden können. Eine <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

hinsichtlich der organischen<br />

Belastung war also zwingend<br />

zu erreichen, jedoch keine<br />

Nährstoffelimination.<br />

Wie dies mittels des Membran-<br />

Bioreaktor-Verfahrens (MBR) möglich<br />

ist, war das Kernthema einer<br />

Untersuchung, die vom FG SWW<br />

unter Verwendung einer halbtechnischen<br />

Pilotanlage für eine Betriebsdauer<br />

von ca. 15 Wochen<br />

durchgeführt wurde. Hauptkriterium<br />

für die Wahl des MBR-Verfahrens<br />

war das geringe Platzangebot in der<br />

Produktionsstätte. Diese Untersuchungen<br />

hatten Grundlagencharakter,<br />

da der Einsatz der Membrantechnik<br />

für derartige Abwässer bislang<br />

nicht betrachtet wurde.<br />

Die Pilotanlage wurde in Kassel<br />

weitgehend vorgefertigt, per Spedition<br />

nach Spanien transportiert<br />

und vor Ort von Mitarbeitern des<br />

FG SWW installiert und in Betrieb<br />

genommen. Während des Betriebes<br />

wurden die Anlage von Mitarbeitern<br />

des Industriebetriebes betreut<br />

und die <strong>auf</strong>gezeichneten und analysierten<br />

Daten zur Auswertung nach<br />

Kassel geschickt. Insgesamt zeigte<br />

sich die hervorragende Eignung des<br />

MBR-Verfahrens für dieses spezifische<br />

<strong>Abwasser</strong>, sodass die Einleitanforderungen<br />

an die organische<br />

Restverschmutzung permanent eingehalten<br />

werden konnten.<br />

<br />

Dr.-Ing. Wernfried Schier<br />

Kooperation mit Russland<br />

Exemplarisch für die internationalen<br />

Aktivitäten des FG SWW sei die<br />

Kooperation mit der Staatlichen<br />

Erdöltechnischen Universität Ufa/<br />

Staatliche Erdöltechnische Universität Ufa. © FG SWW<br />

Russland (UGNTU) genannt. Sie<br />

geht zurück <strong>auf</strong> eine in Kassel unterzeichnete<br />

Kooperationsvereinbarung<br />

vom 28. Februar 2003, die<br />

im Rahmen einer Delegationsreise<br />

nach Ufa am 12. Mai 2009 fortgeschrieben<br />

wurde. Dieser Vereinbarung<br />

voraus ging ein gemeinsames<br />

DFG-Forschungsprojekt zum Thema<br />

„Schwermetall- und Sulfatelimination<br />

aus Industrieabwasser mithilfe<br />

der sulfatreduzierenden Bakterien“.<br />

Die Kooperation brachte regen<br />

studentischen Austausch. Viele Studierende<br />

der UGNTU absolvierten<br />

Praxis- und Studiensemester an der<br />

Universität Kassel in den Studiengängen<br />

Bauingenieurwesen oder<br />

Umweltingenieurwesen. Zu<strong>dem</strong><br />

wurden in den Jahren 2004 und<br />

2006 in Kassel Fortbildungsseminare<br />

für Fachingenieure und Betriebspersonal<br />

der in Ufa für die Bereiche<br />

Kanalisation und <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

verantwortlichen Betreibergesellschaft<br />

Ufavodokanal durchgeführt.<br />

Deutsch-Russische wissenschaftliche<br />

<strong>Abwasser</strong>seminare mit<br />

Fachvorträgen beider Partner fanden<br />

in den Jahren 2005 und 2009 in<br />

Ufa statt. Dr.-Ing. Wal<strong>dem</strong>ar Dinkel<br />

April 2014<br />

476 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Trubel, Musik und bittere Armut<br />

Eine Studentin berichtet von ihren Praktikumserfahrungen in Benin 2012<br />

Als ich das erste Mal <strong>auf</strong> das Projekt des Fachgebiets Siedlungswasserwirtschaft in Kooperation mit der Gesellschaft<br />

für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Benin zur Langzeituntersuchung des <strong>Wasser</strong>rucksacks<br />

PAUL <strong>auf</strong>merksam wurde, musste ich erst mal <strong>auf</strong> der Weltkarte nachsehen: Westafrika. Schließlich bewarb<br />

ich mich erfolgreich für ein Praktikum und durfte von April bis Juli 2012 einen Einblick in die Tätigkeit der<br />

Entwicklungszusammenarbeit werfen.<br />

Mein Arbeitsplatz lag im ländlichen<br />

Lokossa im Südosten<br />

von Benin. Der Wirkungsbereich des<br />

Trinkwasserprogrammes der GIZ erstreckt<br />

sich von Cotonou aus in die<br />

ländlichen Dienststellen für die<br />

Trink- und <strong>Abwasser</strong>verwaltung.<br />

Meine ersten Eindrücke von Benin<br />

waren überwältigend. Der Trubel in<br />

der Stadt, die für europäische Ohren<br />

fremd klingende Sprache Fon, die<br />

Musik, die am Abend aus den vielen<br />

kleinen Lokalen strömte, aber auch<br />

die sichtbare Armut prägten meine<br />

Eingewöhnungsphase.<br />

Während ich mich langsam <strong>auf</strong><br />

das Leben im ländlichen Benin einstellte,<br />

konnte ich mich an meinem<br />

Arbeitsplatz in Lokossa über die<br />

Trinkwassersituation informieren.<br />

Dabei fällt sofort die Unterversorgung<br />

der ländlichen Bevölkerung<br />

Benins mit Trinkwasser aus sicheren<br />

Quellen <strong>auf</strong>. 45 % der Bevölkerung<br />

beziehen ihr <strong>Wasser</strong> aus hygienisch<br />

bedenklichen Trinkwasserquellen<br />

wie Oberflächenwasser, <strong>Wasser</strong>löchern<br />

oder offenen Brunnen. Nur<br />

55 % der Bevölkerung haben Zugang<br />

zu gesicherten Trinkwasserquellen.<br />

Selbst in den Städten erwerben<br />

viele Bewohner ihr Trinkwasser<br />

von Personen, die an ein<br />

Netz angeschlossen sind. So ist ein<br />

informeller Markt für Leitungswasser<br />

um die urbanen Zentren gewachsen.<br />

Während der L<strong>auf</strong>zeit des<br />

Projektes der GIZ (von 2004 bis<br />

2015) soll der Zugang zu Trinkwasser<br />

<strong>auf</strong> 75 % gesteigert werden.<br />

Im ersten Monat meines Praktikums<br />

reiste PAUL mit seinen Entwicklern<br />

von der Universität Kassel<br />

nach Benin. Wir installierten sechs<br />

dieser mobilen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

in drei Dörfern und<br />

einer Schule im Südwesten des Landes.<br />

Über den Zeitraum eines Jahres<br />

hinweg wurde der Gebrauch von<br />

PAUL dokumentiert. Die Evaluation<br />

zeigte eine durchgehend hohe Akzeptanz<br />

durch die Bewohner, die<br />

eine spürbare Verbesserung in der<br />

<strong>Wasser</strong>qualität und somit ihrer Gesundheit<br />

vermeldeten.<br />

Durch meinen Aufenthalt in Benin<br />

habe ich gelernt, wie wichtig die<br />

Entwicklungszusammenarbeit ist.<br />

Aber ich habe auch gesehen, dass<br />

man viel Geduld <strong>auf</strong>bringen muss<br />

und Erfolge nicht umgehend sichtbar<br />

werden. Es ist wichtig, zwischen<br />

<strong>dem</strong> Stand der Technik, der Situation<br />

der Bevölkerung und auch deren<br />

Katherina Schimani, B.Sc.<br />

© FG SWW<br />

Mentalität eine Brücke zu schlagen.<br />

Auch das Wohnen und Leben in Benin,<br />

das sich so grundlegend von<br />

meinem Leben in Deutschland unterscheidet,<br />

hat sehr zu meiner persönlichen<br />

Weiterentwicklung beigetragen.<br />

Weitere Informationen und Kontakt:<br />

Universität Kassel<br />

Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall, Umwelt<br />

Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Franz-Bernd Frechen<br />

Kurt-Wolters-Str. 3, 34125 Kassel<br />

Tel.: (0561) 804-2869<br />

E-Mail: siwawi@uni-kassel.de<br />

www.uni-kassel.de/fb14/siwawi<br />

Studentische Hilfskraft<br />

am Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft<br />

der<br />

Universität Kassel<br />

Kinder holen <strong>Wasser</strong> von einem mit Fußpumpe<br />

betriebenen Schachtbrunnen. © FG SWW<br />

Durch PAUL verbessern die Bewohner die Qualität<br />

ihres Trinkwassers. © FG SWW<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 477


| NETZWERK WISSEN |<br />

Porträt<br />

Abfall – das tragende Element<br />

Das Fachgebiet Abfalltechnik im Kurzporträt<br />

Das Fachgebiet Abfalltechnik wurde 1993 von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban im damaligen Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen gegründet und stellt seit Installation des IWAU ein tragendes Element für den im Jahr 2008<br />

neu geschaffenen Studiengang Umweltingenieurwesen dar. Im Fachgebiet Abfalltechnik arbeiten derzeit neun<br />

Mitarbeiter, darunter sechs Wissenschaftler.<br />

Thematisch werden hier alle vorund<br />

nachsorgenden Abfall- und<br />

Rückstandsbehandlungs- und -entsorgungsverfahren<br />

bearbeitet. Im<br />

Vordergrund stehen jeweils die Prozesse,<br />

die Anlagen- und Verfahrenstechnik<br />

und die Bauwerke. Behandelt<br />

wird neben der Optimierung der<br />

einzelnen Verfahrensschritte und<br />

Aggregate auch die Optimierung der<br />

gesamten Anlage einschließlich ihrer<br />

Wirtschaftlichkeit. Inhaltliche Erweiterungen<br />

erfolgten im Bereich der<br />

nachwachsenden Rohstoffe und deren<br />

Co-Nutzungen und Verwertungen<br />

mit geeigneten Abfallfraktionen<br />

sowie in den Be reichen moderner<br />

Sammelsysteme sowie Abfallvermeidungsmaßnahmen.<br />

Für die experimentellen Arbeiten<br />

verfügt das Fachgebiet über<br />

mehrere Labore und außerhalb des<br />

Universitätsstandortes <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />

des Müllheizkraftwerkes Kassel<br />

über ein Technikum insbesondere<br />

mit mechanischen und thermischen<br />

Kleinanlagen.<br />

Universitätsprofessor Dr.-Ing. Arnd I. Urban<br />

© Universität Kassel<br />

Studium des Chemieingenieurwesens<br />

an der Universität<br />

(TH) Karlsruhe<br />

und des Environmental<br />

Engineering am M.I.T.,<br />

Cambridge, USA. Promotion<br />

an der Technischen<br />

Universität Berlin. Bereichsingenieur<br />

bei der<br />

Bayer AG, Leverkusen.<br />

Seit 1993 an der heutigen<br />

Universität Kassel<br />

Studium und Lehre<br />

Basierend <strong>auf</strong> einer grundlegenden<br />

Einführungsvorlesung für Umweltingenieure<br />

und Bauingenieure werden<br />

mit <strong>auf</strong>einander <strong>auf</strong>bauenden integrierten<br />

Lehrveranstaltungen (Vorlesungen<br />

incl. Übungseinheiten) insbesondere<br />

die mechanischen und die<br />

thermischen Entsorgungsverfahren<br />

behandelt. Gemäß <strong>dem</strong> praxisorientierten<br />

Ansatz im Fachbereich werden<br />

weiterhin zwei Praktika angeboten<br />

sowie mehrere Seminarveranstaltungen.<br />

Insgesamt handelt es sich<br />

um folgende Lehrveranstaltungen:<br />

••<br />

Grundlagen der Abfalltechnik<br />

(AT-G)<br />

••<br />

Sammlung und Transport<br />

(AT-SUT)<br />

••<br />

Mechanische Abfall<strong>auf</strong>be -<br />

reitung und Recycling (AT-MV)<br />

Bauabfall-Recycling (AT-BAR)<br />

••<br />

Abfallverbrennung (AT-TV I)<br />

••<br />

Energetische Verwertung und<br />

thermische Entsorgungsverfahren<br />

(AT-TV II)<br />

••<br />

Reaktoren und Rauchgasreinigung<br />

für die thermische Verwertung<br />

und Entsorgung (AT-TV III)<br />

••<br />

Altlasten-Sanierungsverfahren<br />

(AT-ASV)<br />

• Einführungspraktikum Abfall-<br />

Praktikum Abfalltechnik (AT-P)<br />

• Kolloquium Abfalltechnik (AT-K)<br />

••<br />

Sonderabfall behandlung<br />

(AT-SAV)<br />

•<br />

technik (AT-ExpUT)<br />

••<br />

Seminar <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />

Umwelt<br />

Projekte<br />

Im Fachgebiet Abfalltechnik werden<br />

permanent theoretische und<br />

experimentelle Projekt-, Bachelorund<br />

Masterarbeiten durchgeführt,<br />

wobei infolge der thematisch interdisziplinären<br />

Ausrichtung neben<br />

Umweltingenieuren zahlreiche Studierende<br />

aus den Bereichen Bauingenieur-<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen<br />

sowie Maschinenbau und<br />

Elektrotechnik betreut werden.<br />

Weitere Informationen und Kontakt:<br />

Universität Kassel, Institut für <strong>Wasser</strong>, Abfall,<br />

Umwelt, Fachgebiet Abfalltechnik,<br />

Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban,<br />

Mönchebergstraße 7, 34125 Kassel,<br />

Tel.: (0561) 804-3744,<br />

E-Mail: abfalltechnik@uni-kassel.de,<br />

www.uni-kassel.de/fb14bau/<br />

institute/iwau/abfalltechnik/startseite.html<br />

April 2014<br />

478 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Aktuell<br />

|<br />

NETZWERK WISSEN<br />

|<br />

Aktuelle Forschung in der Abfalltechnik<br />

Bei der Wahl der Forschungsthemen legt das FG Abfalltechnik einerseits besonderen Wert <strong>auf</strong> interdisziplinäre<br />

Ansätze, z.B. gemeinsam mit Agrarwissenschaftlern, Juristen und/oder Wirtschaftswissenschaftlern. Andererseits<br />

zählen auch anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in enger Kooperation mit<br />

kommunalen, gewerblichen und industriellen Partnern.<br />

Erfolgversprechende abfalltechnische<br />

Ideen, Konzeptionen, Optimierungen<br />

und Begutachtungen<br />

können so unter realistischen Randbedingungen<br />

erstellt werden und<br />

sich schnell praktisch bewähren.<br />

Schwerpunkte bei den Forschungsthemen<br />

betreffen die thermische<br />

Abfallbehandlung, nachhaltige<br />

Stoff stromsysteme, RFID-Anwendungen<br />

in der Entsorgung, innovative<br />

Abfallsammelsysteme und angepasste<br />

Abfallentsorgungstechniken<br />

in abfallwirtschaftlichen Entwicklungsländern.<br />

Littering das achtlose<br />

Wegwerfen und Liegenlassen<br />

von Abfällen<br />

Littering hat <strong>auf</strong>grund gesellschaftlich<br />

bedingter Verhaltens- und Konsumveränderungen<br />

in den letzten<br />

Jahren deutlich zugenommen.<br />

Kurzlebige Verpackungen, die meist<br />

aus Kunststoff oder Kunststoffverbunden<br />

bestehen, stellen <strong>auf</strong>grund<br />

der persistenten Eigenschaften dieser<br />

Materialien sowie der in ihnen<br />

enthaltenen Beimengungen ein erhebliches<br />

Gefahrenpotenzial für die<br />

Umwelt dar.<br />

Als Teilaspekt dieses Themenkomplexes<br />

wird die Relevanz des<br />

Litterings für den Eintrag von Abfällen<br />

in die deutschen Binnengewässer<br />

erforscht. Im Rahmen der<br />

Untersuchungen an verschiedenen<br />

Gewässertypen werden das Ab -<br />

fall<strong>auf</strong>kommen sowie die verschiedenen<br />

Eintrags- und Austragspfade<br />

der Abfälle mit Stoffstrommodellen<br />

erfasst und<br />

quantifiziert (Bild 1). Anhand der<br />

Ufernutzungsarten und akteurssowie<br />

produkt spezifischen Klassifizierungen<br />

der Abfälle, werden die<br />

Littering-intensiven Bereiche und<br />

typische Produkte identifiziert. Auf<br />

der Basis der Untersuchungsergebnisse<br />

werden rechtliche, ordnungspolitische<br />

und technische Vermeidungsmaßnahmen<br />

erarbeitet und<br />

bewertet.<br />

Nach den ersten Ergebnissen<br />

sind im Bereich der Makroabfälle<br />

(> 5 mm) gemessen an den Stückzahlen<br />

Folien die häufigste Abfallart,<br />

gefolgt von Lebensmittel-, Getränke-<br />

und sonstigen Verpackungen.<br />

Kunststoffe sind mit 70 % bis<br />

95 % der Abfallteile die häufigste<br />

Stoffklasse. Untersuchungen an<br />

der Saale in Thüringen nach etwa<br />

50 % deren Flusslänge ergaben<br />

eine Gesamtmenge von durchschnittlich<br />

0,7 Tonnen Abfälle pro<br />

Jahr, bei einer Stückzahl von etwa<br />

Marco Breitbarth, M.Sc.<br />

© Universität Kassel<br />

▶▶<br />

Prozessintegrierter<br />

Umweltschutz, B.<br />

Eng., FH Jena; Umweltingenieurwesen,<br />

M.Sc., Universität<br />

Kassel; Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter und<br />

Doktorand im Forschungsgebiet<br />

Littering/<br />

Abfälle in<br />

Binnengewässern<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 479<br />

Bild 1. Stoffstrommodell<br />

für Abfälle in<br />

Binnengewässern.<br />

© Universität<br />

Kassel


| NETZWERK WISSEN |<br />

Aktuell<br />

Bild 2. Mikrokunststoffe<br />

im<br />

Gewässer<br />

> 1 mm (links)<br />

und < 1 mm<br />

(rechts).<br />

© Universität<br />

Kassel<br />

Dipl.-Ing. Gregor Dürl<br />

© Universität Kassel<br />

240 000 Abfallteilen. Mikroabfälle<br />

(


Branche | NACHRICHTEN |<br />

Unterirdisch: Die Stadt der Zukunft<br />

Neue Infrastrukturen verknüpfen <strong>Wasser</strong> und Energie<br />

Städtische Ballungsräume wachsen weltweit rasant. Forscher entwickeln deshalb nachhaltige Konzepte für die<br />

Stadt der Zukunft. Elektrofahrzeuge, Solartankstellen und Plusenergiehäuser prägen das visionäre Stadtbild.<br />

Aber wie sehen Metropolen künftig unter der Erde aus? Aktuelle Forschungsarbeiten des ISOE – Insitut für<br />

sozial-ökologische Forschung beschäftigen sich mit neuen Lösungen für „unterirdische“ <strong>Abwasser</strong>probleme.<br />

Bereits heute leben zwei Drittel<br />

der Menschen in Städten oder<br />

Ballungsgebieten. Die Kanalisationssysteme<br />

kommen an ihre Grenzen,<br />

auch in Deutschland. Im 19. Jahrhundert<br />

gebaut und stetig weiterentwickelt,<br />

weist die <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

heute zwar hohe Technikund<br />

Hygienestandards <strong>auf</strong>. Doch<br />

es wird immer schwieriger, mit<br />

<strong>dem</strong> schnellen Bevölkerungsanstieg<br />

Schritt zu halten. Auch werden die<br />

Auflagen hinsichtlich des Umweltund<br />

Klimaschutzes steigen. „Den<br />

notwendigen Anforderungen an<br />

Energie- und Ressourceneffizienz<br />

können die herkömmlichen Systeme<br />

kaum gerecht werden“, sagt ISOE-<br />

<strong>Wasser</strong>experte Engelbert Schramm.<br />

Kanalisation der Zukunft:<br />

Mit flexiblen Modulen <strong>Abwasser</strong><br />

als Ressource nutzen<br />

Zukunftsfähige <strong>Wasser</strong>infrastrukturen<br />

setzen deshalb <strong>auf</strong> eine nachhaltige<br />

Umnutzung der bestehenden <strong>Wasser</strong>und<br />

<strong>Abwasser</strong>wirtschaftssysteme. Das<br />

bedeutet eine gezielte Umgestaltung<br />

der <strong>Wasser</strong>ver- und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

in deutlich kleineren Größenordnungen<br />

– mit flexiblen Modulen,<br />

die intelligent miteinander vernetzt<br />

werden können. „Die Kanalisation<br />

der Zukunft sieht nämlich nicht<br />

mehr vor, dass alle Haushalte ihr<br />

gesamtes <strong>Abwasser</strong> zusammen abführen“,<br />

sagt Schramm, „vielmehr<br />

trennen wir nach <strong>Abwasser</strong>qualitäten<br />

und nutzen <strong>Wasser</strong> somit als<br />

Ressource. Je nach Art der Verschmutzung<br />

kann es <strong>auf</strong>bereitet<br />

und wiederverwendet werden.“<br />

Konventionell wird aus den<br />

Haushalten das gesamte <strong>Abwasser</strong><br />

zusammen in die Kläranlage geführt.<br />

Egal ob stark verschmutztes<br />

Toilettenwasser oder gering verschmutztes<br />

<strong>Wasser</strong> aus Küche oder<br />

Bad – alles fließt als Gemisch durch<br />

die Kanalisation in die entfernt gelegene<br />

zentrale Kläranlage, wo es<br />

dann erst behandelt wird. „Wenn wir<br />

die unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>ströme<br />

und -qualitäten aber schon im<br />

Gebäude trennen und nahe am Verbrauchsort<br />

behandeln, können wir<br />

es den Haushalten für einen entsprechenden<br />

Gebrauch, etwa für<br />

die Toilettenspülung, gleich wieder<br />

zuführen“, erklärt <strong>Wasser</strong>forscher<br />

Schramm. Für viele Verbraucher sei<br />

das <strong>Wasser</strong>sparen ja nicht nur aus<br />

Umweltgründen attraktiv, sondern<br />

auch angesichts der Kosten.<br />

Beitrag zur Energiewende:<br />

Das energetische Potenzial<br />

von <strong>Abwasser</strong><br />

Vor allem in kleineren Bebauungseinheiten,<br />

die über gemeinsame<br />

Systeme zur Wieder<strong>auf</strong>bereitung<br />

von Grauwasser verfügen, ergibt<br />

sich laut Schramm ein weiterer<br />

Vorteil: Diese Systeme können sich<br />

<strong>dem</strong> Bevölkerungswachstum flexibel<br />

anpassen. Die neuartigen, flexiblen<br />

Komponenten haben zu<strong>dem</strong> den<br />

Vorteil, dass sie ressourceneffizienter<br />

betrieben werden können. „Aus<br />

<strong>Abwasser</strong> Energie zu gewinnen, ist<br />

natürlich keine ganz neue Idee“,<br />

erläutert Engelbert Schramm. „Neu<br />

ist die Nutzung des energetischen<br />

Potenzials von <strong>Abwasser</strong> im großen<br />

Stil, wie wir sie derzeit in Pilotprojekten<br />

erforschen und wie sie für<br />

die Energiewende relevant werden<br />

kann.“<br />

Schramm ist Leiter des Forschungsschwerpunkts<br />

<strong>Wasser</strong>infrastruktur<br />

und Risikoanalysen am ISOE. Mit<br />

seinem Team unterstützt er derzeit<br />

die weltgrößte Umsetzung einer<br />

neuartigen Frischwasserver- und<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung im chinesischen<br />

Qingdao unter der Leitung der<br />

Technischen Universität Darmstadt.<br />

Außer<strong>dem</strong> analysieren die ISOE-<br />

Expertinnen und -Experten das<br />

Nutzerverhalten der Bewohner<br />

des in Deutschland bislang erstmals<br />

<strong>auf</strong> Quartiersdimension umgesetzten<br />

Entwässerungs- und Energiegewinnungskonzept<br />

HAMBURG WATER<br />

Cycle in der Jenfelder Au. Auch in<br />

einem neuen Wohngebiet im Frankfurter<br />

Stadtteil Bockenheim werden<br />

innovative Systemvarianten erprobt.<br />

In der Salvador-Allende-Straße ist<br />

ein Passivhausneubau mit rund<br />

70 Wohnungen geplant, in <strong>dem</strong> die<br />

Wärmerückgewinnung aus <strong>dem</strong><br />

<strong>Abwasser</strong> als Maßnahme der energetischen<br />

Optimierung des Wohnblocks<br />

umgesetzt wird.<br />

Weitere Informationen:<br />

ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung,<br />

Hamburger Allee 45,<br />

D-60486 Frankfurt am Main,<br />

Tel. (069) 707 69 19-0, Fax (069) 707 69 19-11,<br />

E-Mail: info@isoe.de, www.isoe.de<br />

© Rainer Sturm/pixelio.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 481


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

Rastlose Flussläufe<br />

Die Landmassen der Erde sind von einem Adernetz aus Flussläufen überzogen. Sie formen die Landschaft,<br />

bilden Grenzen und bieten Lebensraum. Und sie sind dynamischer, als bisher angenommen, wie Forschende<br />

der ETH und des MIT in Boston nun zeigen.<br />

Der Tiber floss bereits durch Rom,<br />

als Julius Cäsar regierte und<br />

fließt auch heute noch beständig<br />

unter den Füßen der Touristen, welche<br />

die Engelsbrücke überqueren.<br />

Unser Bild von Flüssen ist das von<br />

unveränderlichen Bestandteilen der<br />

Landschaft. Dieser Schein trügt, wie<br />

Forschende des MIT und der ETH<br />

Zürich nun zeigen: Flussläufe sind<br />

viel veränderlicher, als bisher angenommen.<br />

Und erstmals können<br />

sie Vorhersagen treffen, wie und in<br />

welche Richtung sich Flussläufe<br />

verschieben.<br />

Sean Willett, ETH-Professor am<br />

Institut für Geologie, und seine<br />

Kollegen an der ETH und vom Massachusetts<br />

Institute of Technology<br />

(MIT) entwickelten eine Berechnungsmethode,<br />

welche den Grad des Gleichgewichts<br />

zwischen Flusssystemen<br />

bestimmt. Je ausgeglichener benachbarte<br />

Flusssysteme sind, desto<br />

weniger werden sie sich im L<strong>auf</strong>e<br />

der Zeit verändern. Befinden sich<br />

Flusssysteme im Ungleichgewicht,<br />

verändert sich das Flussnetzwerk,<br />

um ein Gleichgewicht herzustellen,<br />

das heißt, dass sich Flussarme verschieben.<br />

„Dabei kann sogar ein<br />

Fluss einem anderen buchstäblich<br />

das <strong>Wasser</strong> abgraben und sein<br />

Flussbett nahezu trocken legen“,<br />

erklärt Willett.<br />

Das Streben nach Balance<br />

Fällt Regen <strong>auf</strong> eine Landschaft und<br />

sammelt sich erst in Rinnsalen, die<br />

sich dann zu einem Bach zusammenfinden,<br />

nennen Forscher dieses Stück<br />

Landschaft ein <strong>Wasser</strong>einzugsgebiet.<br />

Liegen zwei <strong>Wasser</strong>einzugsgebiete<br />

getrennt von einer Bergkuppe und<br />

ist das Gelände <strong>auf</strong> beiden Seiten<br />

unterschiedlich steil abfallend, erodiert<br />

der Boden <strong>auf</strong> einer Seite der<br />

<strong>Wasser</strong>scheide schneller als <strong>auf</strong> der<br />

© A. Kriewel/pixelio.de<br />

anderen. So entsteht ein Ungleichgewicht<br />

zwischen den beiden Einzugsgebieten.<br />

Im L<strong>auf</strong>e mehrerer<br />

Millionen Jahre trägt das <strong>Wasser</strong> die<br />

eine Seite des Berges schneller ab<br />

als die andere, sodass sich das eine<br />

<strong>Wasser</strong>einzugsgebiet hin zum anderen<br />

verschiebt, bis beide in der<br />

Balance sind.<br />

Mit der neuen Berechnungsmethode,<br />

die Charakteristika wie<br />

die Geometrie der Flussläufe und<br />

ihre Höhenlage über <strong>dem</strong> Meer<br />

berücksichtigt, untersuchten Willett<br />

und seine Kollegen drei große Flusssysteme<br />

und die sie umgebenden<br />

Landschaften: im Lössplateau in<br />

China, in der östlichen Zentralkette<br />

Taiwans und im Südosten der USA.<br />

Im tektonisch stabilen Lössplateau<br />

hat das dortige Flussnetzwerk einen<br />

nahezu ausbalancierten Zustand<br />

erreicht, während in der erdgeschichtlich<br />

relativ jungen Zentralkette<br />

Taiwans noch ein hoher Grad<br />

an Ungleichgewicht vorliegt. Dementsprechend<br />

sind die Flussläufe<br />

dort in steter – wenn auch langsamer<br />

– Veränderung. Anhand ihrer Berechnungen<br />

können die Forschenden<br />

auch vorhersagen, in welche<br />

Richtung sich die Grenzen zwischen<br />

den verschiedenen <strong>Wasser</strong>einzugsgebieten<br />

verschieben.<br />

Dynamische Landschaften<br />

und Artenvielfalt<br />

Unerwartet waren insbesondere die<br />

Ergebnisse im Südosten der USA:<br />

Obwohl die Gegend seit hunderten<br />

Millionen Jahren relativ stabil war –<br />

das heißt, nicht durch Kontinentaldrift<br />

oder Erdbeben verändert wurde<br />

– sind auch dort die Flusssysteme<br />

im Ungleichgewicht und in Bewegung.<br />

Die Forschenden können aus<br />

<strong>dem</strong> Grad der Dysbalance zwischen<br />

den Einzugsgebiet zweier Flüsse in<br />

Georgia und South Carolina ablesen,<br />

dass der Savannah River <strong>dem</strong><br />

Apalachicola River das <strong>Wasser</strong> abgräbt.<br />

Hydrologen haben vor Ort<br />

bereits Anzeichen dafür gefunden,<br />

dass dies tatsächlich geschieht. Vor<br />

allem für im <strong>Wasser</strong> lebende Tiere<br />

April 2014<br />

482 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

und Pflanzen bedeutet dies, sich<br />

an neue Gegebenheiten anzupassen.<br />

Durch Veränderungen der<br />

Landschaft können Populationen<br />

getrennt oder zusammengeführt<br />

werden, sodass sich Genpools entweder<br />

separat weiterentwickeln<br />

oder neu durchmischen.<br />

Flüsse sind nicht nur selbst ein<br />

Ökosystem, sie bilden auch eine<br />

natürliche Grenze zwischen verschiedenen<br />

Ökosystemen. Die Dynamik<br />

von Flussläufen und die Artenvielfalt<br />

hängen deshalb direkt zusammen.<br />

Je mehr sich eine Landschaft<br />

verändert – und Flüsse sind eine<br />

treibende Kraft hinter solchen<br />

Veränderungen – desto eher verändert<br />

sich die Zusammensetzung<br />

der in diesem Gebiet vorkommenden<br />

Arten. So hat die große Artenvielfalt<br />

des US-amerikanischen<br />

Südostens, der weltweit als<br />

Hotspot der Biodi ver sität gilt,<br />

vermutlich auch damit zu tun, dass<br />

sich die dortigen Flusssysteme<br />

wandeln.<br />

Entstehungsgeschichte<br />

enträtseln<br />

„Bisher dachten Wissenschaftler, es<br />

brauche zwischen einer und zehn<br />

Millionen Jahre, bis ein Flusssystem<br />

ein Gleichgewicht erreicht“, sagt<br />

Willett. Betrachte man den Südosten<br />

der USA, wo tektonisch seit fast<br />

200 Millionen Jahren kaum etwas<br />

passiert ist, und wo die Flusssysteme<br />

noch immer weit davon<br />

entfernt sind, ausgeglichen zu sein,<br />

müsse man eher von mehreren<br />

hundert Millionen Jahren ausgehen.<br />

„Da sich während dieser Zeit<br />

die Landschaft durch Erdbeben<br />

und Vulkanausbrüche verändert,<br />

erreichen Flusssysteme vermutlich<br />

nie ein stabiles Gleichgewicht.“<br />

Mithilfe ihrer Berechnungsmethode<br />

wollen Willett und seine<br />

Kollegen nun weitere Flusssysteme<br />

der Erde untersuchen und ihrer<br />

Dynamik <strong>auf</strong> den Grund gehen.<br />

Insbesondere den Einfluss unterschiedlicher<br />

tektonischer Aktivität und<br />

verschiedener Klimabedingungen<br />

gelte es weiter zu ergründen, so<br />

Willett.<br />

Die neue Berechnungs me thode<br />

sei ein wertvolles Werkzeug, um zu<br />

verstehen, wie sich die Landschaft<br />

im L<strong>auf</strong>e der Jahr millionen geformt<br />

hat und aus der Moment<strong>auf</strong>nahme<br />

der heutigen Landschaften ihre<br />

Entste hungs geschichte zu entschlüsseln.<br />

WAHNBACHTALSPERRENVERBAND<br />

Literatur:<br />

[1] Willett, S.D., McCoy, S.W., Perron, J.T.,<br />

Goren, L., Chen, C.Y.: Dynamic Reorganization<br />

of River Basins. Science,<br />

March 6, 2014, DOI: 10.1126/<br />

science.1248765<br />

Weitere Informationen:<br />

Eidgenössische Technische<br />

Hochschule Zürich (ETH Zürich),<br />

https://www.ethz.ch<br />

Der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) versorgt ca. 800.000 Menschen<br />

in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahr mit rd. 41,5 Mio. m³ Trinkwasser im<br />

Jahr. Neben der Wahnbachtalsperre betreibt der WTV zu diesem Zweck<br />

mit insgesamt rd. 160 Mitarbeitern 2 Grundwasserfassungen in der Siegniederung,<br />

eine Talsperren- und 2 Grundwasser<strong>auf</strong>bereitungsanlagen,<br />

rd. 230 km Transportleitungen für Roh- und Trinkwasser, 16 Trinkwasserbehälter<br />

mit einem Gesamtspeichervolumen von rund 113.000 m³<br />

sowie 17 Pumpwerke zur Druckerhöhung.<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Termin für unsere Betriebsabteilung<br />

eine/-n<br />

Ingenieur/-in Verfahrenstechnik<br />

oder Chemieingenieur/-in<br />

(Diplom/Master FH/U/TU/TH)<br />

Die Betriebsabteilung des WTV zeichnet mit insgesamt rd. 85 Mitarbeitern<br />

in 2 Fachgebieten (mit 5 Sachgebieten) verantwortlich für den<br />

Betrieb und die l<strong>auf</strong>ende Instandhaltung der Anlagen der Rohwasserförderung<br />

und -vorbehandlung, der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, des<br />

Trinkwassertransports und der Trinkwasserspeicherung, des zentralen<br />

Leitstandes, der Energie- und MSR-Technik und der Prozessleittechnik.<br />

Aufgaben:<br />

• Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs und der Instandhaltung<br />

der Betriebsanlagen und -einrichtungen mit <strong>dem</strong> Ziel einer<br />

sicheren Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Trinkwasser<br />

unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

• Mittelfristig sind die Übernahme der Leitung der Betriebsabteilung<br />

und der Leitung des Fachgebietes Prozessleit-, Elektro- und<br />

Messsteuerungstechnik vorgesehen<br />

• Technisches Sicherheitsmanagement (TSM)<br />

• Energiemanagement (DIN EN ISO 50001)<br />

Folgende Kriterien sollten Sie möglichst weitgehend erfüllen:<br />

• Abgeschlossenes Studium in den o. g. Fachrichtungen oder eine<br />

vergleichbare Qualifikation<br />

• Mehrjährige Berufserfahrung in den oben beschriebenen<br />

betrieblichen Aufgabenfeldern<br />

• Mehrjährige Erfahrung in leitender Funktion<br />

• Einsatzfreude, Verantwortungsbereitschaft,<br />

kostenbewusstes Handeln<br />

• Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und souveränes Auftreten<br />

Wir bieten:<br />

• Eine vielseitige, interessante und verantwortungsvolle Tätigkeit<br />

• Leistungsgerechte Vergütung nach Tarifvertrag für Versorgungsbetriebe<br />

(TV-V) einschließlich der zusätzlichen Altersversorgung<br />

bei der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK)<br />

Sind Sie interessiert? Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

schriftlich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Postweg unter Angabe des Kennwortes<br />

„Betriebsingenieur“ bis zum 31. Mai 2014 an:<br />

Wahnbachtalsperrenverband • Siegelsknippen • 53721 Siegburg<br />

Rückfragen richten Sie bitte an:<br />

Norbert Eckschlag (Geschäftsführer), Tel. 02241/128-101, oder<br />

Dirk Radermacher (Stv. Geschäftsführer), Tel. 02241/128-105<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 483


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

Donau so bunt: mehr Plastikmüll als Jungfische in<br />

Europas zweitgrößtem Fließgewässer<br />

Alarmierende Ergebnisse liefern Limnologen und Limnologinnen der Universität Wien: Sie führten im Zuge<br />

eines Forschungsprojekts über Jungfische in der Donau erstmals eine Mengenabschätzung der Plastikfracht in<br />

Europas zweitgrößtem Fließgewässer durch und fanden heraus, dass die Donau in den Uferbereichen zwischen<br />

Wien und Bratislava mehr Plastikpartikel als Fischlarven transportiert. Dieses Ergebnis publiziert ein Team<br />

um Hubert Keckeis im Fachjournal „Environmental Pollution“.<br />

Plastikmüll akkumuliert sich weltweit<br />

in sämtlichen Ökosystemen.<br />

Diesbezügliche Studien in Gewässern<br />

fokussieren fast ausschließlich <strong>auf</strong><br />

die Situation in den Meeren; allgemein<br />

bekannt sind die riesigen<br />

schwimmenden Plastikteppiche im<br />

Atlantik und Pazifik. Sämtliche bisher<br />

untersuchten und beschriebenen<br />

Konsequenzen, die sich durch die<br />

Anreicherung von Plastik in marinen<br />

Systemen ergeben, sind auch in<br />

Flüssen zu befürchten.<br />

Fische verwechseln Plastikmüll<br />

mit Nahrung<br />

So können z. B. Fische die driftenden<br />

Plastikteilchen mit Nahrungspartikeln<br />

Junge Fischlarve (etwa 12 mm) aus der Donau mit<br />

einem Plastikpartikel im Darmtrakt. © R. Krusch<br />

Unterschiedliche Kategorien von Plastik, die in der<br />

Donau quantifiziert wurden: Pellets (etwa 4 mm<br />

Durchmesser), Flocken (rund 2,8 mm Länge), Kugeln<br />

(etwa 2,9 mm), anderes Material (rund 15,0 mm).<br />

© A. Lechner<br />

(Kleinkrebse, Insektenlarven, Fischeier)<br />

verwechseln. Die potenziellen<br />

Folgen reichen von einem „vorgetäuschten“<br />

Sättigungsgefühl über<br />

mechanische Verstopfung und Verletzung<br />

des Darmtraktes bis zum<br />

Exodus. Vieles weist dar<strong>auf</strong> hin, dass<br />

die Aufnahme von Plastikpartikeln<br />

zu einer Bioakkumulation der löslichen<br />

Zusatzstoffe (Phthalate, Bisphenol A<br />

etc.) in der Nahrungskette führen<br />

kann. Dies würde in letzter Konsequenz<br />

auch den Menschen betreffen.<br />

In nahezu allen entnommenen Driftproben<br />

des Donauwassers fanden<br />

die Forscher und Forscherinnen neben<br />

Fischlarven eine beträchtliche<br />

Anzahl kleiner, makroskopisch<br />

sichtbarer Plastikpartikel. Bei einem<br />

Großteil (79 %) davon handelte es<br />

sich um industrielles Rohmaterial<br />

in unterschiedlichsten Variationen<br />

(Pellets, Spherules, Flakes), der Rest<br />

bestand aus anderen, nicht näher<br />

zuordenbaren Teilen und geht<br />

wahrscheinlich <strong>auf</strong> kommunalen<br />

Abfall zurück.<br />

4,2 Tonnen Plastikmüll<br />

pro Tag<br />

Die Mengenabschätzung zeigte,<br />

dass die Donau zwischen Wien<br />

und Bratislava in den Uferbereichen<br />

im Durchschnitt 317 Plastikpartikel<br />

(4,8 g) und 275 Fischlarven<br />

(3,2 g) pro 1000 m³ <strong>Wasser</strong><br />

transportiert. „Eine konservative<br />

Hochrechnung dieser Mengen ergibt<br />

einen geschätzten Eintrag<br />

von rund 4,2 Tonnen Plastikmüll<br />

pro Tag von der Donau in das<br />

Schwarze Meer“, erklärt Hubert<br />

Keckeis vom Department für Limnologie<br />

und Ozeanographie der<br />

Universität Wien.<br />

Gefährdete Fischfauna<br />

Die Donau in Österreich ist durch<br />

eine hohe Anzahl von Fischarten<br />

gekennzeichnet, von denen zwei<br />

Drittel von Experten als gefährdet<br />

eingestuft werden. Die Fisch gemeinschaften<br />

leiden nicht nur unter der<br />

<strong>Wasser</strong>verschmutzung, sondern auch<br />

unter anderen, mannigfaltigen Nutzungsansprüchen<br />

(<strong>Wasser</strong>nutzung,<br />

Energiegewinnung, Transport, Fischerei)<br />

und den daraus resultierenden<br />

Änderungen im Ökosystem. Flächenverluste,<br />

Stauhaltungen, Sicherungsund<br />

Stabilisierungsmaßnahmen (Uferbefestigung,<br />

Querbauwerke) und<br />

die herab gesetzte Konnektivität der<br />

Donau mit Seitenarmen und Nebenflüssen<br />

wirken sich äußerst negativ<br />

<strong>auf</strong> die Fischbestände aus. Be sonders<br />

schwerwiegend betroffen sind Reproduktionsmöglichkeiten<br />

(Anzahl, Qualität<br />

und Erreich barkeit von Laichplätzen,<br />

Laichwanderungen) und die<br />

Aufwuchshabitate der Jungfische.<br />

Publikation in „Environmental<br />

Pollution“:<br />

[1] Aaron Lechner, Hubert Keckeis, Franz<br />

Lumesberger-Loisl, Bernhard Zens,<br />

Reinhard Krusch, Martin Glas, Michael<br />

Tritthart, Elisabeth Schludermann:<br />

The Danube so colourful: a potpourri<br />

of plastic litter outnumbers<br />

fish larvae in Europe’s second largest<br />

river. In: Environmental Pollution<br />

http://authors.elsevier.com/ sd/<br />

article/S0269749114000475<br />

DOI: 10.1016/j.envpol.2014.02.006<br />

Wissenschaftlicher Kontakt:<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. Hubert Keckeis,<br />

Department für Limnologie und Ozeanographie,<br />

Universität Wien, A-1090 Wien,<br />

Althanstraße 14 (UZA I),<br />

Tel. +43-1-4277-764 12,<br />

E-Mail: hubert.keckeis@univie.ac.at<br />

April 2014<br />

484 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

Jagd <strong>auf</strong> den Killerkeim<br />

Identifizierung lebender Legionellen anhand spezifischer metabolischer Lipopolysaccharide<br />

Der Erreger der Legionärskrankheit<br />

ist noch immer schwer zu<br />

verfolgen. Französische Forscher<br />

haben jetzt eine Methode entwickelt,<br />

mit der sich lebende Vertreter dieses<br />

gefährlichen Pathogens wesentlich<br />

rascher als mit herkömmlichen Verfahren<br />

detektieren lassen. Wie sie in<br />

der Zeitschrift Angewandte Chemie<br />

berichten, werden die Proben mit<br />

einer Azid-modifizierten Verbindung<br />

versetzt, die die Erreger spezifisch in<br />

ihre Hülle aus Zuckerbausteinen<br />

einbauen. Eine an die Azidgruppen<br />

ansetzende Fluoreszenzmarkierung<br />

identifiziert die Erreger.<br />

Im Sommer 1976 brach während<br />

einer Zusammenkunft der Veteranenorganisation<br />

American Legion in<br />

Philadelphia eine zuvor unbekannte<br />

Krankheit aus. 221 Menschen wurden<br />

infiziert, 34 starben. Die in der Folge<br />

als Legionärskrankheit bezeichnete<br />

Infektion brach seit<strong>dem</strong> immer<br />

wieder aus. Als Verursacher wurde<br />

das Bakterium Legionella pneumophila<br />

identifiziert, das sich in<br />

Systemen mit stehen<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong><br />

zwischen 25 und 50 °C vermehren<br />

kann, beispielweise in <strong>Wasser</strong>reservoirs,<br />

Boilern, Springbrunnen,<br />

Whirlpools oder nur zeitweise<br />

genutzten <strong>Wasser</strong> leitungen. Während<br />

das Trinken verseuchten<br />

<strong>Wasser</strong>s unproblematisch ist, führt<br />

das Einatmen von Tröpfchen zu<br />

schweren Lungenentzündungen.<br />

Um Epi<strong>dem</strong>ien zu vermeiden,<br />

ist eine Überwachung gefährdeter<br />

Systeme notwendig. Traditionelle,<br />

<strong>auf</strong> Bakterienkulturen basierende<br />

Testverfahren benötigen allerdings<br />

10 Tage, bis die Erreger identifiziert<br />

sind – viel zu spät, um bei einem<br />

Verdachtsfall rechtzeitig einzugreifen.<br />

Sam Dukan, Boris Vauzeilles<br />

und ihr Team vom Institut de Chimie<br />

des Substances Naturelles (CNRS,<br />

Gif-sur-Yvette), <strong>dem</strong> Institut de Chimie<br />

Moléculaire et des Matériaux<br />

d’Orsay (CNRS/Université Paris-Sud)<br />

und <strong>dem</strong> Institut de Microbiologie<br />

de la Méditérranée (CNRS/Aix-Marseille<br />

Université) haben jetzt eine<br />

neue Methode entwickelt, mit<br />

deren Hilfe sich lebende Bakterien<br />

der Gattung Legionella pneumophila<br />

innerhalb nur eines Tages identifizieren<br />

lassen.<br />

Legionellen sind gram-negative<br />

Bakterien mit einem für jede Spezies<br />

typischen Muster an Zuckermolekülen<br />

<strong>auf</strong> der Oberfläche, den<br />

Li popolysacchariden. Bei Legionella<br />

pneumophila enthalten diese einen<br />

speziellen Zuckerbaustein, den andere<br />

Bakterien nicht haben. Für den<br />

neuen Test versetzen die Forscher<br />

die Probe mit einer Vorläuferverbindung<br />

dieses Zuckers, die eine<br />

zusätzliche Azid-Gruppe (–N3) trägt.<br />

Sind die gesuchten Bakterien vorhanden,<br />

nehmen sie diese Substanz<br />

<strong>auf</strong>, bauen daraus den Zuckerbaustein<br />

und ihre Lipopolysaccharide –<br />

die dann Azidgruppen tragen. Über<br />

diese Azidgruppen lassen sich anschließend<br />

diverse Moleküle an die<br />

Zelloberflächen knüpfen, beispielsweise<br />

ein fluoreszierender Marker.<br />

So markierte Bakterien leuchten unter<br />

<strong>dem</strong> Mikroskop. Da nur Legionella<br />

pneumophila den speziellen Zuckerbaustein<br />

synthetisiert, werden andere<br />

Legionellen-Spezies nicht markiert.<br />

Die neue Methode ist die erste<br />

erfogreiche Lipopolysaccharid-Metabolitmarkierung<br />

mit einem spezifischen<br />

Zuckerbaustein, die eine<br />

Spezies selektiv nachweisen kann.<br />

Permalink to the article:<br />

http://dx.doi.org/10.1002/ange.201309072<br />

Autor:<br />

Boris Vauzeilles,<br />

Institut de Chimie des<br />

Substances Naturelles du CNRS,<br />

Gif-sur-Yvette (France),<br />

E-Mail: boris.vauzeilles@cnrs.fr<br />

part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />

NETZWERK WISSEN<br />

Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />

Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />

im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />

EAZ Netzwerk 2.indd 1 3.9.2012 15:24:16<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 485


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

<strong>Wasser</strong> für Zentralasien<br />

In den trockenen Regionen Zentralasiens wollen mehrere Staaten ein länderübergreifendes <strong>Wasser</strong>management<br />

einrichten. Geografen der Universität Würzburg unterstützen sie dabei.<br />

Professor<br />

Christoph<br />

Conrad (links)<br />

und seine<br />

Diplomandin<br />

Elisabeth<br />

Fliemann<br />

besprechen mit<br />

kirgisischen<br />

und tadschikischen<br />

Fachleuten<br />

Methoden zur<br />

Erstellung von<br />

Landkarten.<br />

© privat<br />

Nördlich des Hindukusch liegen<br />

die Gebirge Pamir, Alai und<br />

Tienshan. Für einige Länder Zentralasiens<br />

sind sie eine wichtige<br />

<strong>Wasser</strong>quelle, denn ihr <strong>Wasser</strong><br />

macht den Anbau von Baumwolle,<br />

Reis und Weizen in sehr trockenen<br />

Gebieten möglich. Dafür sorgt ein<br />

Bewässerungssystem: Es besteht<br />

aus Stauseen im Gebirge, die der<br />

Regulierung der Flüsse dienen, und<br />

einem Kanalnetz im Flachland.<br />

Das Bewässerungssystem geht<br />

noch <strong>auf</strong> die Zeit der Sowjetunion<br />

zurück. Seit deren Zerfall Anfang<br />

der 1990er Jahre allerdings wird es<br />

nicht mehr von einer einzigen Hand<br />

betrieben, sondern von fünf<br />

zentralasiatischen Staaten, die damals<br />

von der Sowjetunion unabhängig<br />

wurden. Und das hat<br />

Konsequenzen.<br />

Die Länder am Oberl<strong>auf</strong> der<br />

Flüsse in der Region lassen aus den<br />

Stauseen im Winter zunehmend<br />

<strong>Wasser</strong> ab, um Strom zu erzeugen.<br />

Im Frühling und Sommer fehlt<br />

dadurch am Unterl<strong>auf</strong> <strong>Wasser</strong> für<br />

die Landwirtschaft – denn Schneeschmelze<br />

und Niederschläge liefern<br />

nicht ausreichend Nachschub für<br />

die Stauseen. Außer<strong>dem</strong> geht aus<br />

<strong>dem</strong> Kanalnetz viel <strong>Wasser</strong> verloren,<br />

weil die Kanäle zum großen Teil<br />

nicht betoniert sind. Der Klimawandel<br />

kann diese Situation in Zukunft<br />

noch verschärfen.<br />

<strong>Wasser</strong>management-Projekt<br />

von der GIZ gefördert<br />

Ganz wichtige Beiträge für die<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung leisten daher<br />

gerade die kleineren Flussgebiete,<br />

die häufig Landesgrenzen überschreiten.<br />

Dazu gehört der Fluss<br />

Isfara. Er strömt durch Kirgistan<br />

und Tadschikistan und mündet im<br />

usbekischen Teil des Fergana-Tals<br />

in den großen Syr Darya. Am Isfara<br />

stehen vor allem die <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

der Landwirtschaft und<br />

Naturrisiken mit teils erheblichen<br />

Schäden durch Murenabgänge im<br />

Vordergrund.<br />

„Dieses Beispiel zeigt, dass ein<br />

gemeinsames <strong>Wasser</strong>management<br />

für die zentralasiatischen Länder<br />

sehr wichtig ist“, sagt Prof. Christopher<br />

Conrad von der Universität<br />

Würzburg. Das haben auch die<br />

Regierungen der beiden Länder<br />

erkannt: Sie streben die Einrichtung<br />

einer staatenübergreifenden „<strong>Wasser</strong>behörde“<br />

an. Unterstützt wird dieser<br />

Prozess von der Deutschen Gesellschaft<br />

für internationale Zusammenarbeit,<br />

der GIZ. Finanziert<br />

werden die Arbeiten von der Europäischen<br />

Union im Projekt „Water<br />

Management and Basin Organisations<br />

in Central Asia“.<br />

An <strong>dem</strong> Projekt sind auch zwei<br />

Arbeitsbereiche der Würzburger<br />

Geografie beteiligt: Professor Christopher<br />

Conrad (Fernerkundung) mit<br />

seinen Doktoranden Fabian Löw<br />

und Gunther Schorcht sowie der<br />

Diplomandin Elisabeth Fliemann;<br />

außer<strong>dem</strong> Professor Heiko Paeth<br />

(Klimaforschung) mit seiner Doktorandin<br />

Birgit Mannig.<br />

An Workshops in Zentralasien<br />

teilgenommen<br />

Erst vor Kurzem waren die Würzburger<br />

Wissenschaftler in Zentralasien vor<br />

Ort. Dort haben sie staatliche<br />

Einrichtungen in Tadschikistan und<br />

Kirgistan bei Workshops unterstützt,<br />

bei denen die Einrichtung der<br />

länderübergreifenden „<strong>Wasser</strong>behörde“<br />

vorbereitet wurde.<br />

„Wir haben den Landplanern<br />

unter anderem gezeigt, wie man<br />

geografische Informationssysteme<br />

als Arbeitswerkzeuge nutzt und<br />

wie man mit einfachen Mitteln<br />

Landnutzungskarten erstellt“, sagt<br />

Prof. Conrad. Diese Karten geben<br />

Aufschluss darüber, welche Flächen<br />

für die Landwirtschaft oder anderweitig<br />

genutzt werden, wie die<br />

Böden beschaffen sind, wie Flüsse<br />

und Kanäle verl<strong>auf</strong>en.<br />

Die Karten zeigen den Planern<br />

vor Ort erstmals auch, wie stark<br />

welche Regionen im Gebirgsbereich<br />

des Isfara-Flusses von Geröll-<br />

und Schlammlawinen (Muren)<br />

gefährdet sind. „Muren richten dort<br />

jedes Jahr große Schäden an“,<br />

April 2014<br />

486 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

Beispiel für eine Karte, die die Landbedeckung und Landnutzung in der Region Isfara-Fluss in Zentral<br />

zeigt. © CAWA-Projekt<br />

erklärt Conrad. Mit den Karten<br />

können die Behörden vor Ort nun<br />

erstmals gemeinsam klären, wo<br />

neue Schutzeinrichtungen nötig<br />

sind und wo bestehende saniert<br />

werden müssen.<br />

Klimamodelle und ihre<br />

Leistung vorgestellt<br />

Die Klimaforschungsgruppe von<br />

Prof. Paeth hatte bei den Workshops<br />

ein besonderes Anliegen: „Wir<br />

wollten bei den Fachleuten vor Ort<br />

ein Bewusstsein dafür schaffen,<br />

welche Klimamodelle es heute gibt<br />

und was sie leisten können“, sagt<br />

Doktorandin Birgit Mannig.<br />

Schwierig sei beispielsweise eine<br />

Voraussage darüber, wie sich die<br />

Erderwärmung <strong>auf</strong> die zentralasiatischen<br />

Gletscher auswirkt.<br />

Denn die Gletscher dort sind in der<br />

Regel von Schutt bedeckt und<br />

erscheinen darum nicht weiß,<br />

sondern grau. Darum lassen sie<br />

sich <strong>auf</strong> Satellitenbildern nicht<br />

von der Umgebung abgrenzen,<br />

und somit ist es schwierig, ihre<br />

jeweilige Ausdehnung exakt zu<br />

erfassen.<br />

Einbindung einer weiteren<br />

Region geplant<br />

Der Prozess, den die Geografen in<br />

Tadschikistan und Kirgistan begleiten,<br />

soll nun <strong>auf</strong> eine weitere<br />

grenzüberschreitende Flussregion<br />

in Zentralasien ausgedehnt werden.<br />

Einen Teil ihrer Methodik haben die<br />

Wissenschaftler <strong>auf</strong> diese Region<br />

schon angewendet, weitere Aktivitäten<br />

sollen folgen.<br />

Würzburger Geografie im<br />

CAWA-Projekt<br />

Mit Zentralasien sind die Würzburger<br />

Geografen bestens vertraut. Seit<br />

2008 sind sie an einem Projekt<br />

beteiligt, das ein nachhaltiges <strong>Wasser</strong>management<br />

in dieser Region anstrebt.<br />

Das Projekt heißt CAWA<br />

(Central Asian Water) und wird unter<br />

anderem vom Auswärtigen Amt<br />

der Bundesrepublik Deutschland<br />

finanziell gefördert.<br />

Zur Homepage des CAWA-Projekts:<br />

http://www.cawa-project.net<br />

Kontakt:<br />

Prof. Dr. Christopher Conrad,<br />

Lehrstuhl für Fernerkundung,<br />

Universität Würzburg,<br />

Tel. (0931) 31-84960,<br />

E-Mail: christopher.conrad@uni-wuerzburg.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 487


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

140 Fachexperten für Mess- und Eichwesen<br />

in Wolfenbüttel zu Gast<br />

Gesetzliche Neuregelungen <strong>auf</strong> einem guten Weg<br />

Rund 140<br />

Fachexperten<br />

besuchten das<br />

Symposium<br />

an der Ostfalia<br />

Hochschule in<br />

Wolfenbüttel.<br />

Rund um das Thema Mess- und<br />

Eichwesen ging es am 20. Februar<br />

2014 beim a:m+i-Fachsymposium<br />

an der Fakultät Elektrotechnik der<br />

Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel.<br />

Rund 140 Fachexperten aus der gesamten<br />

Bundesrepublik diskutierten<br />

<strong>auf</strong> Einladung der Agentur für Messwertqualität<br />

und Innovation e. V. mit<br />

Sitz an der Ostfalia über Fragen des<br />

Mess- und Eichwesens.<br />

Zielsetzung<br />

„a:m+i hat sich <strong>dem</strong> Verbraucherschutz<br />

und der Sicherung eines fairen<br />

Wettbewerbs im gesetzlichen Messwesen<br />

verpflichtet und setzt sich<br />

dafür ein, dass eine hohe Qualität<br />

der Messwerte durch korrektes<br />

Messen und innovative Prozesse<br />

auch in Anbetracht der anstehenden<br />

Neuregelungsprozesse im Messund<br />

Eichwesen in Deutschland<br />

erhalten bleibt“, berichtet Prof. Dr.<br />

Peter Stuwe, Vorstandsvorsitzender<br />

a:m+i und Dekan der Fakultät Elektrotechnik.<br />

Mitglieder der Agentur<br />

sind u. a. Messgerätehersteller, Messstellenbetreiber,<br />

Messdienstleister,<br />

Netzbetreiber, Instandsetzer, Prüfstellen,<br />

Energieversorger, Behörden<br />

und Wissenschaftler.<br />

Symposium<br />

Im Vordergrund des diesjährigen<br />

Symposiums standen die aktuellen<br />

politischen, wirtschaftlichen und<br />

spartenübergreifenden technischen<br />

Entwicklungen. Ausgewiesene Experten<br />

stellten in Vorträgen u. a. die<br />

zukünftige Arbeit der staatlich anerkannten<br />

Prüfstellen vor.<br />

Dr. Norbert Leffler vom Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi) in Berlin informierte<br />

über den aktuellen Stand der Neuregelung<br />

des gesetzlichen Messwesens.<br />

Er gab dabei bekannt, dass<br />

sowohl die Stichprobenprüfung als<br />

auch die Eichung von Verbrauchsmessgeräten<br />

für Energie und <strong>Wasser</strong><br />

zukünftig abweichend vom bisher<br />

bekannten Diskussionsstand des<br />

Verordnungsentwurfes doch nur<br />

von Behörden oder staatlich anerkannten<br />

Prüfstellen durchgeführt<br />

wird. „Dieser Punkt war uns als Mitglieder<br />

der Agentur sehr wichtig, da<br />

wir in <strong>dem</strong> bisher vorgelegten<br />

Verordnungsentwurf große Gefahren<br />

für den Verbraucherschutz der Bundesrepublik<br />

gesehen haben. Bei der<br />

zurzeit anstehenden Rechtssetzung<br />

geht es um Einiges, sagt Prof. Dr.<br />

Stuwe und meint damit den neuen<br />

Gesetzentwurf des BMWi zur Neuregelung<br />

des gesetzlichen Messwesens.<br />

Dieser wurde im vergangenen<br />

Jahr erlassen und tritt am 1. Januar<br />

2015 in Kraft. Das Gesetz regelt u. a.<br />

das sogenannte Inverkehrbringen<br />

neuer Messgeräte, das einer europäischen<br />

Richtlinie folgend nur<br />

noch durch private Stellen erfolgen<br />

kann. Die aus früheren Zeiten<br />

bekannte behördliche Ersteichung<br />

gibt es damit faktisch nicht mehr.<br />

Allerdings regelt das Gesetz auch<br />

die Verwendungsüberwachung der<br />

Messgeräte. Diese soll nach <strong>dem</strong><br />

Willen des Gesetzes weiterhin einschließlich<br />

der Eichungen durch<br />

staatliche Stellen erfolgen. Dies sind<br />

grundsätzlich die Eichbehörden und<br />

bei Messgeräten für Energie und<br />

<strong>Wasser</strong> hauptsächlich die staatlich<br />

anerkannten Prüfstellen.<br />

„Zum Gesetz gehört auch eine<br />

Mess- und Eichverordnung (MessEV),<br />

deren Entwurf zurzeit diskutiert<br />

wird. Diese Verordnung erscheint<br />

den Fachleuten der a:m+i insgesamt<br />

gelungen. Aber es gibt im bisher<br />

bekannten Entwurf neben kleinerem<br />

Korrekturbedarf einen wichtigen<br />

Punkt, der aus Sicht der Agentur in<br />

der Konsequenz „durch die Hintertür“<br />

die Abschaffung der hoheitlichen<br />

Eichung im Rahmen der Verwendungsüberwachung<br />

bewirken kann.<br />

Hiermit verbunden ist eine Gefahr,<br />

dass viele staatlich anerkannte Prüfstellen<br />

zukünftig <strong>auf</strong>geben könnten<br />

und dass die seit Jahrzehnten bewährte<br />

eichtechnische Infrastruktur<br />

in Deutschland in ihrer Existenz gefährdet<br />

wird. Wenn man bedenkt,<br />

dass allein mit den mehr als hundert<br />

Millionen Messgeräten für<br />

Energie- und <strong>Wasser</strong> jährlich ein<br />

Umsatzvolumen in der Größenordnung<br />

von über 100 Milliarden Euro<br />

<strong>auf</strong> der Grundlage von Messwerten<br />

im gesetzlich geregelten Bereich<br />

April 2014<br />

488 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

abgerechnet wird, ist diese Frage<br />

von großer Bedeutung für den<br />

Verbraucherschutz in Deutschland“,<br />

erklärt Prof. Dr. Stuwe.<br />

Der Vorstand der Agentur und<br />

viele weitere Fachleute haben<br />

deshalb das neue Gesetz und den<br />

Entwurf der Verordnung genau<br />

analysiert und sind zu <strong>dem</strong> Ergebnis<br />

gekommen, dass das kürzlich erlassene<br />

Mess- und Eichgesetz diesen<br />

zentralen Punkt ganz anders vorschreibt,<br />

als der bisher bekannte<br />

Verordnungsentwurf. Daher hat sich<br />

die Agentur für Messwertqualität<br />

und Innovation e. V. dafür eingesetzt,<br />

diesen wichtigen Punkt im<br />

Verordnungsentwurf zu korrigieren.<br />

Um die Erkenntnis, dass der bisherige<br />

Entwurf der MessEV nicht<br />

mit höherrangigem Recht vereinbar<br />

ist, überprüfen zu lassen, hat die<br />

Kanzlei „Becker Büttner Held“ im<br />

Auftrag der a:m+i ein Rechtsgutachten<br />

erstellt, welches nachweist,<br />

dass der Verordnungsentwurf<br />

nicht verfassungskonform ist und in<br />

einem wesentlichen Punkt geändert<br />

werden muss: An der Durchführung<br />

der Stichprobenverfahren für Verbrauchsmessgeräte<br />

für Energie und<br />

<strong>Wasser</strong> gemäß § 35 des Verordnungsentwurfs<br />

dürfen nur Eichbehörden<br />

oder staatlich anerkannte Prüfstellen<br />

beteiligt werden – keinesfalls aber<br />

private Dritte wie z. B. Konformitätsbewertungsstellen.<br />

Die Aussage von Dr. Leffler in<br />

seinem Vortrag vor <strong>dem</strong> versammelten<br />

Auditorium war, dass dieser Punkt<br />

wunschgemäß korrigiert wird und<br />

dass damit der Zeitplan zum erfolgreichen<br />

Erlass der Verordnung noch<br />

im Jahre 2014 eingehalten werden<br />

soll. „Ein Erfolg der a:m+i, die mit<br />

ihrem Rechtgutachten einen wesentlichen<br />

Teil zur Klärung dieser wichtigen<br />

Frage beitragen konnten“, freut<br />

sich der Vorstandsvorsitzende von<br />

a:m+i, Prof. Dr. Stuwe – und sagt:<br />

„Jetzt sind die gesetzlichen Neuregelungen<br />

<strong>auf</strong> einem guten Weg.“<br />

Weitere Informationen:<br />

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Prof. Dr.<br />

Peter Stuwe.<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 489


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

Wer bezahlt, bestellt!<br />

„Ob überhaupt ein Zertifikat gefordert wird und wenn ja, welches Zertifikat, entscheidet<br />

allein der Auftraggeber“ 1<br />

Das übergeordnete Ziel einer<br />

Gütesicherung ist die mangelfreie<br />

Leistung. Öffentliche und private<br />

Auftraggeber suchen deshalb<br />

geeignete Unternehmen. Besonders<br />

solche, die eine systematische Gütesicherung<br />

mit strukturierter Eigenüberwachung<br />

durchführen. Auftraggeber<br />

vergewissern sich, dass Bieter<br />

in fachtechnischer Hinsicht geeignet<br />

sind, den konkreten Auftrag auszuführen.<br />

Eine Unterstützung bei dieser<br />

Aufgabe sind Systeme zur Bewertung<br />

von Fachkunde, fachtechnischer Leistungsfähigkeit<br />

und Zuverlässigkeit<br />

der Bieter. Die vorwettbewerbliche<br />

Ausstellung von Nachweisen zur<br />

technischen Leistungsfähigkeit erleichtert<br />

<strong>dem</strong> Auftraggeber so die<br />

Prüfung, ob ein Bieter zur Ausführung<br />

einer konkreten Maßnahme in<br />

Frage kommt.<br />

Grundlage sind u.a.:<br />

„Die Prüfung der Eignung [...] obliegt<br />

[...] <strong>dem</strong> Auftraggeber. Er allein<br />

hat darüber zu befinden, ob er einem<br />

Bieter eine fachgerechte und<br />

reibungslose Vertragserfüllung zutraut.“<br />

(OLG Koblenz, Beschluss vom<br />

15.10.2009, 1 Verg. 9/09).<br />

„Auftraggeber können Präqualifikationssysteme<br />

einrichten oder<br />

zulassen, mit denen die Eignung von<br />

Unternehmen nachgewiesen werden<br />

kann.“ (Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen,<br />

GWB §97 (4a)).<br />

Auftraggeber-Interessen sind in der RAL-Gütesicherung<br />

Kanalbau gleichberechtigt vertreten.<br />

Alle Abbildungen: © Güteschutz Kanalbau<br />

Geeignete Systeme vorhanden<br />

Öffentliche Auftraggeber und Auftragnehmer<br />

haben mit der Gütesicherung<br />

Kanalbau gemeinsam<br />

differenzierte Anforderungen an die<br />

Qualifikation ausführender Unternehmen<br />

formuliert. Diese Anforderungen<br />

haben Auftraggeber zur<br />

Grundlage ihrer Eignungsprüfung<br />

gemacht. Auftraggeber legen bei<br />

der Prüfung, ob Unternehmen diese<br />

Anforderungen erfüllen, besonderen<br />

Wert <strong>auf</strong> Neutralität. Daher sind<br />

sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer<br />

in der Gütegemeinschaft<br />

Kanalbau vertreten. Es besteht damit<br />

ein grundlegender struktureller Unterschied<br />

zwischen der Gütesicherung<br />

RAL-GZ 961 und anderen Zertifizierungen,<br />

die ausschließlich von Seiten<br />

der Unternehmen getragen sind.<br />

Auftraggeber entscheidet<br />

Beim Thema „Prüfung der Bietereignung<br />

im Rahmen der öffentlichen<br />

Auftragsvergabe“ gilt grundsätzlich,<br />

dass gleichwertige Nachweise vom<br />

Auftraggeber anerkannt werden.<br />

Was in diesem Zusammenhang jedoch<br />

als gleichwertig anzusehen ist,<br />

kann der Auftraggeber bezogen <strong>auf</strong><br />

den konkreten Einzelfall bewerten<br />

und entscheiden. Er trägt die Verantwortung<br />

für die Prüfung der Bietereignung<br />

und damit für die Be<strong>auf</strong>tragung<br />

eines qualifizierten Unternehmens.<br />

Bei dieser Prüfung kann<br />

er sich <strong>auf</strong> die Zuarbeit von Dienstleistern<br />

stützen, wie z. B. die der<br />

Gütegemeinschaft Kanalbau oder<br />

anderer Prüforganisationen. Der Auftraggeber<br />

kann umgekehrt jedoch<br />

nicht gezwungen sein, Prüfergebnisse<br />

Dritter ohne inhaltliche Prüfung<br />

zu übernehmen. Zumal dann, wenn<br />

er aus eigener Erfahrung abweichende<br />

Einschätzungen bzgl. der<br />

Qualifikation eines Unternehmens hat.<br />

Damit stehen unterschiedliche Prüforganisationen<br />

in einem Wettbewerb<br />

bezogen <strong>auf</strong> die Verlässlichkeit ihrer<br />

eigenen Leistung bzw. bezogen <strong>auf</strong><br />

die Aussagekraft des von ihnen ausgestellten<br />

Nachweises.<br />

In jüngster Vergangenheit gab<br />

es Versuche von Prüforganisationen,<br />

die Anerkennung des eigenen Systems<br />

bzw. der eigenen Prüfergebnisse<br />

durch Auftraggeber zu erzwingen.<br />

Diese Versuche sind gescheitert,<br />

sowohl im Geltungsbereich der Sektorenrichtlinie<br />

2004/17/EG als auch<br />

im Anwendungsbereich der VOB,<br />

für welchen z. B. aktuell die Oberste<br />

Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />

des Innern, für Bau und<br />

Verkehr eine pointierte Klarstellung<br />

1 formuliert hat.<br />

Dies bedeutet, dass ein Auftraggeber<br />

Beurkundungen von Zertifizierern<br />

nicht gegen besseres Wissen<br />

bzw. gegen eigene Erkenntnisse und<br />

Erfahrungen anerkennen muss. Es<br />

bleibt dabei: Der jeweilige Auftraggeber<br />

selbst kann und muss bewerten,<br />

ob die vorgelegten Nachweise,<br />

die von ihm in der Ausschreibung<br />

definierten Eignungsanforderungen<br />

gleichwertig belegen. Denn die Bewertung<br />

der Aussagekraft ausgestellter<br />

Nachweise im konkreten Einzelfall<br />

kann ausschließlich vom Auftraggeber<br />

selbst vorgenommen werden.<br />

Höchste Ansprüche<br />

Weiterhin ist es für Auftraggeber<br />

und Unternehmen wichtig, dass<br />

Transparenz und – ganz wichtig – ein<br />

einheitliches Anforderungsniveau<br />

bestehen. Daher ist die zentrale<br />

Bewertung der Prüfberichte durch<br />

genau ein Gremium maßgebend für<br />

die Wirksamkeit der Gütesicherung.<br />

Der grundsätzlich und zwangsläufig<br />

vorhandene Bewertungsspielraum<br />

soll durch ein Fachgremium des<br />

1 Oberste Baubehörde im Bayerischen<br />

Staatsministerium des Innern, für Bau<br />

und Verkehr, Schreiben vom 7. Jan. 2014<br />

April 2014<br />

490 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

Vertrauens in einheitlicher Weise<br />

konsequent ausgefüllt werden. Die<br />

Aufgabe der unabhängigen Bewertung<br />

der Bietereignung – sozusagen<br />

als Dienstleister des Auftraggebers<br />

– stellt allerhöchste Ansprüche an<br />

die Unparteilichkeit sowohl in Bezug<br />

<strong>auf</strong> wirtschaftliche Aspekte als auch<br />

hinsichtlich der Interessensneutralität.<br />

Hier<strong>auf</strong> haben Auftraggeber und<br />

Auftragnehmer das System Gütesicherung<br />

Kanalbau einvernehmlich<br />

ausgerichtet. Firmen mit Gütezeichen<br />

Kanalbau melden alle Baustellen<br />

und folglich können alle Maßnahmen<br />

unangekündigt besucht werden, um<br />

Qualifikation, Technische Leistungsfähigkeit<br />

und Zuverlässigkeit des<br />

Unternehmens kontinuierlich zu<br />

bewerten. Darüber hinaus hat der<br />

Auftraggeber innerhalb der RAL-<br />

Gütesicherung die Möglichkeit,<br />

Baustellenprüfungen selbst zu veranlassen.<br />

Zu<strong>dem</strong> beinhaltet die<br />

RAL-Gütesicherung Kanalbau ein<br />

abgestuftes Ahndungssystem, das<br />

bei festgestellten Mängeln in der Gütesicherung<br />

zur Anwendung kommt.<br />

Hierbei werden vom Güteausschuss<br />

verschiedenste Maßnahmen beschlossen,<br />

z. B. zusätzliche Auflagen,<br />

Verwarnungen oder der befristete<br />

oder dauernde Zeichenentzug.<br />

Gemeinsam beschlossen<br />

Alle Prüfberichte werden <strong>dem</strong> Güteausschuss<br />

zur Bewertung vorgelegt.<br />

Damit beurteilt ein ehrenamtlich<br />

tätiges und vom Prüfergebnis unabhängiges<br />

Gremium mit direkter<br />

Vertretung von Auftraggeber-Interessen<br />

bei Gütezeichenverleihung<br />

und Beschluss von Ahndungsmaßnahmen.<br />

Hinzu kommt: Wichtige<br />

Entscheidungen, wie z. B. die Änderung<br />

der Güte- und Prüfbestimmungen<br />

werden in der Mitgliederversammlung<br />

der Gütegemeinschaft<br />

mit paritätischen Stimmen von Auftraggebern<br />

und Auftragnehmern<br />

beschlossen. Änderungen durchl<strong>auf</strong>en<br />

das RAL-Revisionsverfahren<br />

mit Beteiligung der einschlägigen<br />

Fach- und Verkehrskreise.<br />

Die Aufgabe der Bewertung der<br />

Bietereignung erfordert vom Auftraggeber<br />

Vertrauen in das von ihm<br />

zum Maßstab gemachte Referenzsystem.<br />

Auftraggeber wollen sicher<br />

sein, dass ihre Interessen in der Prüforganisation<br />

vertreten sind. Nicht<br />

zuletzt deshalb, weil sie <strong>auf</strong> die<br />

Aussagekraft des Qualifikationsnachweises<br />

und die Gütesicherung<br />

<strong>auf</strong> der Baustelle vertrauen wollen, um<br />

einen fairen Wettbewerb zwischen<br />

qualifizierten Bietern zu ermöglichen.<br />

Die RAL-Gütesicherung Kanalbau<br />

hat sich dieses Vertrauen bei<br />

vielen Auftraggebern erworben infolge<br />

der hohen Spezialisierung<br />

und damit einhergehenden Fachkompetenz<br />

im speziellen Bereich<br />

Kanalbau, der Neutralität der Organisation<br />

sowie der Transparenz in<br />

Bezug <strong>auf</strong> Prüfabläufe, handelnde<br />

Personen und Prüfungsergebnisse.<br />

Auftraggeber wissen, dass ihre<br />

Interessen in der RAL-Gütesicherung<br />

gleichberechtigt vertreten sind und<br />

stützen sich seit mehr als 20 Jahren<br />

<strong>auf</strong> dieses System.<br />

Zusätzlich können Auftraggeber<br />

– wie die Gütezeicheninhaber selbst<br />

– innerhalb der RAL-Gütesicherung<br />

Kanalbau <strong>auf</strong> ein umfangreiches<br />

Dienstleistungspaket rund um das<br />

Thema Qualitätssicherung zurückgreifen.<br />

Hierzu gehören beispielsweise<br />

Fachveranstaltungen wie Erfahrungsaustausche<br />

und Seminare<br />

sowie ein umfangreiches und kostenloses<br />

Programm von Informationsschriften.<br />

Alle Informationen hierzu<br />

stehen <strong>auf</strong> der Homepage der Gütegemeinschaft<br />

zur Verfügung unter<br />

www.kanalbau.com<br />

Kontakt:<br />

RAL-Gütegemeinschaft Güteschutz Kanalbau,<br />

Postfach 1369, D-53583 Bad Honnef,<br />

Tel. (02224) 9384-0, Fax (02224) 9384-84,<br />

E-Mail: info@kanalbau.com,<br />

www.kanalbau.com<br />

Bei unangekündigten<br />

Baustellenbesuchen<br />

werden Qualifikation,<br />

Technische<br />

Leistungsfähigkeit<br />

und<br />

Zuverlässigkeit<br />

der Unternehmen<br />

kontinuierlich<br />

bewertet.<br />

Auftraggeber<br />

haben innerhalb<br />

der RAL-<br />

Gütesicherung<br />

die Möglichkeit,<br />

Baustellenprüfungen<br />

zu<br />

veranlassen.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 491


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Branche<br />

Berliner Trinkwasser um 15 Prozent preiswerter<br />

Gutschriften für 2012 und 2013 sind endgültig<br />

© Tommy S./pixelio.de<br />

Das Berliner Trinkwasser wird<br />

günstiger. In seiner ersten<br />

Sitzung nach <strong>dem</strong> vollständigen<br />

Rückk<strong>auf</strong> der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe<br />

durch das Land hat der Aufsichtsrat<br />

unter Vorsitz von Finanzsenator<br />

Dr. Ulrich Nußbaum die Preissenkung<br />

um 15 % für die Jahre 2014<br />

und 2015 beschlossen. Damit kostet<br />

seit <strong>dem</strong> 1. Januar 2014 ein Kubikmeter<br />

Trinkwasser 1,813 € statt 2,169 €.<br />

Die Grundpreise bleiben gleich. Des<br />

Weiteren bleiben die Gutschriften<br />

für die Jahre 2012 und 2013 endgültig.<br />

Die Berliner <strong>Wasser</strong>kunden<br />

erhalten für die vergangenen beiden<br />

Jahre jeweils durchschnittlich 13,50 €<br />

rückvergütet. Mit der Preissenkung<br />

und der Erstattung für 2013 fällt die<br />

Jahresrechnung 2014 – bei gleicher<br />

<strong>Wasser</strong>menge – für die Berliner also<br />

in mehrfacher Hinsicht geringer aus.<br />

Stadtwerke nehmen Arbeit<br />

<strong>auf</strong>: regionaler Ökostrom und<br />

Dienstleistungen im Fokus<br />

Zu<strong>dem</strong> hat der Aufsichtsrat die<br />

Gründung der Berliner Stadtwerke<br />

GmbH beschlossen. Damit setzen<br />

die Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe den<br />

Willen des Abgeordnetenhauses um,<br />

das am 24. Oktober 2013 den Aufbau<br />

eines Stadtwerks unter <strong>dem</strong><br />

Dach der <strong>Wasser</strong>betriebe beschlossen<br />

hatte. Die Berliner Stadtwerke<br />

werden sich <strong>auf</strong> Energiedienstleistungen<br />

für Unternehmen sowie<br />

Investitionen in Ökostrom vor allem<br />

aus der Region konzentrieren. Als<br />

erster Schritt soll dafür die Er richtung<br />

von Windrädern <strong>auf</strong> den Rieselfeldern<br />

der Berliner Stadtgüter geprüft<br />

werden.<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Nußbaum: wichtige<br />

Beschlüsse für Berlin<br />

und die Berliner<br />

„Wir haben mit der Festschreibung<br />

der 15-prozentigen Senkung des<br />

Trinkwasserpreises und der Gründung<br />

des Stadtwerks zwei wichtige<br />

Beschlüsse für das Land und die<br />

Berlinerinnen und Berliner getroffen“,<br />

erklärt Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Dr. Ulrich Nußbaum. „Die Berliner<br />

<strong>Wasser</strong>betriebe werden nach der<br />

Rekommunalisierung noch stärker<br />

als bisher eine verantwortliche Rolle<br />

für Berlin übernehmen.“<br />

Weitere Informationen:<br />

www.bwb.de<br />

Reaktion <strong>auf</strong> die erfolgreiche europäische<br />

Bürgerinitiative „Right2Water“<br />

EU-Kommission kündigte erste konkrete Schritte an<br />

So soll die Öffentlichkeit künftig<br />

besser über Daten zu kommunalem<br />

<strong>Abwasser</strong> und Trinkwasser<br />

informiert und eine öffentliche<br />

Konsultation zur bestehenden Trinkwasserrichtlinie<br />

gestartet werden.<br />

Gleichzeitig appellierte die EU-<br />

Kommission an die Mitgliedsstaaten,<br />

sich im Rahmen ihrer eigenen<br />

Zuständigkeit dafür einzusetzen,<br />

dass gesundheitlich unbedenkliches,<br />

sauberes und erschwingliches <strong>Wasser</strong><br />

für alle zur Verfügung steht. Die<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung und -versorgung<br />

sowie <strong>Abwasser</strong>entsorgungsleistungen<br />

sind bereits ausdrücklich vom<br />

Anwendungsbereich der grenzüberschreitenden<br />

Dienstleistungsfreiheit<br />

ausgeschlossen. Im vergangenen<br />

Jahr hatte die EU-Kommission<br />

als direkte Folge von Bedenken der<br />

Öffentlichkeit zu<strong>dem</strong> die Bereitstellung<br />

von <strong>Wasser</strong>dienstleistungen<br />

aus der Richtlinie über die Konzessionsvergabe<br />

ausgeschlossen.<br />

Kommissionsvizepräsident Maroš<br />

Šefčovič sagte dazu: „Die Bürgerinnen<br />

und Bürger Europas haben ihr<br />

Anliegen vorgebracht, und die<br />

Kommission hat positiv dar<strong>auf</strong><br />

© berwis/pixelio.de<br />

April 2014<br />

492 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Branche | NACHRICHTEN |<br />

reagiert. Als direktes Ergebnis dieser<br />

ersten gesamteuropäischen <strong>dem</strong>okratischen<br />

Teilhabe der Bürger an<br />

einem politischen Prozess kommen<br />

<strong>Wasser</strong>qualität, Infrastruktur, <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

und Transparenz<br />

allen Menschen – in Europa und in den<br />

Entwicklungsländern – zugute. Ich<br />

beglückwünsche die Organisatoren<br />

zu ihrem Erfolg.“ Die Organisatoren<br />

der europäischen Bürgerinitiative<br />

„Right2Water“ hatten die Kommission<br />

dazu <strong>auf</strong>gerufen, allen Bürgerinnen<br />

und Bürgern der EU das Recht <strong>auf</strong><br />

<strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>entsorgung<br />

zu garantieren, die<br />

Versorgung mit Trinkwasser und die<br />

Bewirtschaftung von <strong>Wasser</strong>ressourcen<br />

von den Binnenmarktregeln und<br />

der Liberalisierung auszuschließen<br />

und weitere Anstrengungen zu unternehmen,<br />

um weltweit universellen<br />

Zugang zu <strong>Wasser</strong>versorgung und<br />

<strong>Abwasser</strong>entsorgung zu sichern.<br />

Die Reaktion der Kommission ist<br />

Gegenstand einer Mitteilung, in der<br />

als Erstes dargelegt wird, dass die EU<br />

bereits viel für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>entsorgung getan hat.<br />

So hat sie für ihr Gebiet ehrgeizige<br />

Standards für die <strong>Wasser</strong>qualität<br />

vorgegeben und Finanzmittel für<br />

den Ausbau und die Verbesserung<br />

der <strong>Wasser</strong>infrastruktur in Mitgliedsstaaten<br />

bereitgestellt. Gleichzeitig<br />

verwies sie dar<strong>auf</strong>, dass die Entscheidung<br />

über die optimale Verwaltung<br />

von <strong>Wasser</strong>dienstleistungen fest in<br />

den Händen der Behörden in den<br />

Mitgliedsstaaten liegt.<br />

Die europäische Bürgerinitiative<br />

wurde im April 2012 als wichtiges<br />

Instrument eingeführt, mit <strong>dem</strong><br />

die Bürgerinnen und Bürger ihre<br />

An liegen <strong>auf</strong> die Tagesordnung<br />

bringen können. Sie ermöglicht<br />

einer Million Menschen aus mindestens<br />

einem Viertel der EU-<br />

Mitgliedsstaaten, die Europäische<br />

Kommission zum Handeln in Bereichen<br />

<strong>auf</strong>zufordern, in denen diese<br />

Handlungsbefugnis hat. Die erste<br />

erfolgreiche europäische Bürgerinitiative,<br />

Right2Water, sammelte 1,68 Millionen<br />

Unterschriften, wobei sie in<br />

13 Mitgliedsstaaten die Mindestzahl<br />

erreichte – damit lag sie weit über<br />

<strong>dem</strong> rechtlich vor geschriebenen Minimum.<br />

Bis heute haben insgesamt<br />

mehr als 5 Millionen Bürgerinnen und<br />

Bürger der EU über 20 verschiedene<br />

Initiativen unterzeichnet.<br />

Infos zur Bürgerinitiative:<br />

http://ec.europa.eu/citizens-initiative/<br />

public/welcome<br />

Werterhalt der Immobilie steht im Vordergrund<br />

Der Arbeitskreis Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

(AK GEA)<br />

des RSV-Rohrleitungssanierungsverband<br />

e. V. stellte im Rahmen eines<br />

Baustellenbesuches sein neues Poster<br />

vor. Der AK GEA, ein Zusammenschluss<br />

von Experten aus den Bereichen<br />

Ausführenden Firmen der<br />

Kanalsanierung, Vertreter von Kommunen<br />

und Netzbetreibern sowie<br />

Planern beschäftigt sich seit Jahren<br />

mit <strong>dem</strong> Themenfeld der Grundstücksentwässerungsanlagen.<br />

Ziel hierbei<br />

ist die Bewusstseinsbildung und fachliche<br />

Beratung für private Grundstückseigentümer<br />

genauso wie die Unterstützung<br />

der kommunalen Vertreter.<br />

Das nun aktuell vorgestellte Poster<br />

soll das Kernthema „Werterhalt von<br />

Immobilien“ in den Fokus der Wahrnehmung<br />

bringen, denn hier liegt ein<br />

Hauptinteresse des Eigentümers. In<br />

den letzten Jahren wurden primär die<br />

gesetzlichen Fristen diskutiert, ohne<br />

den Substanzerhalt oder die durchaus<br />

alltäglichen Gefahren, die von Schäden<br />

im <strong>Abwasser</strong>netz ausgehen, hinreichend<br />

zu berücksich tigen.<br />

Mithilfe des grafisch plakativ<br />

gestalteten Posters können kommunale<br />

Vertreter genauso wie andere<br />

Fachleute aus <strong>dem</strong> Themenfeld der<br />

Entwässerungstechnik die Problematik<br />

schnell und einfach auch<br />

Nichtfachleuten vermitteln. Gerade<br />

auch im Hinblick <strong>auf</strong> die noch verstärkte<br />

Beratungsverpflichtung der<br />

Kommunen in der neuen Selbstüberwachungsverordnung<br />

<strong>Abwasser</strong><br />

(Süw VO Abw) in NRW, kann das<br />

Poster eine gute und einfache Hilfestellung<br />

bieten.<br />

Das in den letzten Jahren von DIN<br />

CERTCO <strong>auf</strong>gebaute, unab hängige<br />

Zertifizierungsverfahren für die Grundstückentwässerung<br />

bildet einen<br />

Grundstein für die Gewährleistung<br />

qualitativ hochwertiger und wirtschaftlich<br />

sinnvoller Projektbearbeitungen<br />

durch zertifizierte Fachfirmen.<br />

Die Zertifizierung schützt den Eigentümer<br />

vor technisch fragwürdigen und<br />

unwirtschaftlichen Sanierungen.<br />

Das Poster „Wissen Sie, wie es unter<br />

Ihrem Haus aussieht?“ kann über die<br />

RSV-Geschäftsstelle bezogen werden.<br />

In den kommenden Monaten<br />

sind weitere Informationsmaterialien<br />

geplant. Die Homepage des Arbeitskreises<br />

GEA wird ebenfalls das Thema<br />

aktuell und informativ erklären. Hier<br />

finden Interessierte und Fachleute<br />

gleichermaßen Informationen rund um<br />

die Entwässerungstechnik und speziell<br />

auch die Grundstücksentwässerung.<br />

Kontakt:<br />

RSV - Rohrleitungssanierungsverband e. V.,<br />

Dipl.-Volkswirt Horst Zech,<br />

Eidechsenweg 2, D-49811 Lingen (Ems),<br />

Tel. (05963) 98108-77, Fax (05963) 98108-78,<br />

E-Mail: rsv-ev@t-online.de, www.rsv-ev.de<br />

Mario Brenner, Obmann des AK GEA, Thorsten<br />

Lingnau, <strong>Abwasser</strong>- Service­ Volkner, Mitglied des AK,<br />

Horst Zech, Geschäftsführer RSV e. V., Thorsten<br />

Stamm, Swietelsky Faber, Mitglied des AK (v.l.n.r.).<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 493


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

Legionellen in der Luft – Maßnahmen zur<br />

Risikominderung<br />

VDI-Expertenforum am 28. Mai 2014 im BMUB, Bonn gibt Antworten<br />

<strong>auf</strong> wichtige Fragen<br />

Die jüngsten Legionellen-In -<br />

fek tionen im nordrheinwestfälischen<br />

Warstein haben viele<br />

Fragen hervorgerufen. Die im <strong>Wasser</strong><br />

lebenden Bakterien lösen unter<br />

anderem Erkrankungen wie das<br />

Pontiac-Fieber oder die Legionellenpneumonie<br />

aus. Schätzungen zufolge<br />

gibt es jährlich 15 000 bis<br />

30 000 ambulant erworbene – das<br />

heißt nicht durch Krankenhausinfektionen<br />

verursachte – Lungenentzündungen<br />

durch Le gionellen.<br />

Zwar sind Legionellen infektionen<br />

meldepflichtig, aber nicht jede wird<br />

erkannt. Der VDI veranstaltet gemeinsam<br />

mit <strong>dem</strong> Bundesministerium<br />

für Umwelt, Natur schutz, Bau und<br />

Reaktor sicherheit (BMUB) sowie <strong>dem</strong><br />

Umweltbundesamt am 28. Mai 2014<br />

in Bonn ein Expertenforum zum<br />

Thema „Legionellen in der Luft –<br />

Maß nahmen zur Risikominderung“.<br />

Es wird davon ausgegangen, dass<br />

der Infektionsweg immer lungengängige<br />

legionellenhaltige Aerosole<br />

sind. Eine mögliche Quelle sind<br />

Verdunstungskühlanlagen, wie sie<br />

in großer Zahl verwendet werden,<br />

um überschüssige Wärme aus Prozessen<br />

jeglicher Art abzuführen. Die<br />

Zahl der in Deutschland installierten<br />

Verdunstungskühlanlagen ist unbekannt,<br />

aber wenn man alle Anlagen,<br />

von den großen Kraftwerkskühltürmen<br />

bis hin zu kleinen Anlagen<br />

z. B. für Rechenzentren, zusammennimmt,<br />

darf man von mehr als einer<br />

Million Anlagen ausgehen.<br />

Verdunstungskühlanlagen dieser<br />

Art unterliegen bislang keiner Meldepflicht.<br />

Nur Großanlagen sind gut<br />

erkennbar; die vielen Klein- und<br />

Kleinstanlagen sind unscheinbar und<br />

nur <strong>auf</strong>findbar, wenn man weiß, wo<br />

man suchen muss. Entsprechend<br />

schwierig gestaltet sich die Suche<br />

nach der Quelle, wenn es zu Legionelleninfektionen<br />

kommt. Aufgrund<br />

eines aktuellen Beschlusses des<br />

Bundesrats sollen nun für die<br />

Errichtung und den Betrieb von<br />

Verdunstungskühlanlagen immissionsschutzrechtliche<br />

Regelungen erlassen<br />

werden (BRDrs. 795/13).<br />

Im Rahmen des Expertenforums<br />

„Legionellen in der Luft – Maßnahmen<br />

zur Risikominderung“ liefern<br />

ausgezeichnete Fachleute aktuelles<br />

Wissen zu folgenden Fragen:<br />

••<br />

Was sind Legionellen, wie beeinträchtigen<br />

sie den Menschen<br />

und wie wird eine Legionellenpneumonie<br />

diagnostiziert?<br />

••<br />

Wie findet man die Quellen von<br />

Legionelleninfektionen?<br />

••<br />

Welche Verantwortung hat der<br />

Betreiber?<br />

••<br />

Wie sieht der hygienisch einwandfreie<br />

– risikominimale –<br />

Betrieb aus?<br />

••<br />

Welche Konsequenzen sind aus<br />

den aktuellen Erkenntnissen zu<br />

ziehen?<br />

Als Bestandteil der Unterlagen<br />

erhält man die Entwürfe der Richtlinien<br />

VDI 2047 Blatt 2 „Rückkühlwerke;<br />

Sicherstellung des hygienegerechten<br />

Betriebs von Verdunstungskühlanlagen<br />

(VDI-Kühlturmregel)“<br />

und VDI 4250 Blatt 2 „Bioaerosole<br />

und biologische Agenzien; Umweltmedizinische<br />

Bewertung von<br />

Bio aerosol-Immissionen; Risiko beur<br />

teilung von legionellenhaltigen<br />

Aerosolen“.<br />

VDI-Expertenforum<br />

„Legionellen<br />

in der<br />

Luft – Maßnahmen<br />

zur Risikominderung”.<br />

© Baltimore Aircoil<br />

International nv<br />

Zum Expertenforum (Anmeldung)<br />

online unter:<br />

www.vdi.de/legionellen2014anmeldung<br />

Weitere Informationen:<br />

Dr. Isabelle Franzen-Reuter,<br />

Tel. (0211) 6214-268,<br />

Fax (0211) 6214-157,<br />

E-Mail: franzen-reuter@vdi.de,<br />

www.vdi.de/legionellen<br />

April 2014<br />

494 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />

Krisenkommunikation in der Trinkwasserversorgung<br />

Die Trinkwasserverordnung lässt<br />

einigen Auslegungsspielraum.<br />

Bei mikrobiologischen und chemischen<br />

Belastungen kommt es<br />

deshalb immer wieder vor, dass<br />

<strong>Wasser</strong>versorger und Gesundheitsamt<br />

unterschiedliche Meinungen<br />

vertreten: Wie lange muss gechlort<br />

werden? Wie lange muss das Abkochgebot<br />

<strong>auf</strong>rechterhalten werden?<br />

Reicht eine UV-Anlage – oder<br />

muss kosten<strong>auf</strong>wendig eine Ultrafiltration<br />

eingebaut werden? Muss<br />

die lokale Trinkwasserversorgung<br />

<strong>auf</strong>grund der nicht beherrschbaren<br />

Kontamination <strong>auf</strong>gegeben werden,<br />

um sich an einen Fernwasserversorger<br />

anzuschließen? Die Meinungsverschiedenheiten<br />

werden gelegentlich<br />

sogar vor den Verwaltungsgerichten<br />

ausgetragen – was für alle Seiten zu<br />

unerfreulichen Schlagzeilen führt. Die<br />

Reibereien zwischen <strong>Wasser</strong>versorger<br />

und Gesundheitsamt sind alles<br />

andere als förderlich, wenn es gilt, die<br />

betroffenen Trinkwasserkonsumenten<br />

sachgerecht über die notwendigen<br />

Schritte bei einer Kontamination<br />

der Rohwasserressourcen und des<br />

Trinkwassers <strong>auf</strong>zuklären. Mit der<br />

Risiko- und Krisenkommunikation<br />

in der Trinkwasserversorgung beschäftigt<br />

sich in enger Zusammenarbeit<br />

mit <strong>Wasser</strong>versorgern und<br />

Gesundheitsämtern seit drei Jahren<br />

das BMFB-geförderte Forschungsprojekt<br />

„Präventives Risikomanagement<br />

in der Trinkwasserversorgung“<br />

(PRiMaT – siehe www.primat.tv). Am<br />

7. und 8. Mai wird bei der Thüringen<br />

<strong>Wasser</strong> GmbH in Erfurt der dritte PRi-<br />

MaT-Workshop stattfinden, wo nach<br />

Wegen gesucht werden soll, Missstimmungen<br />

und Kontroversen zwischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorger und Gesundheitsamt<br />

erst gar nicht ent stehen zu lassen. Ferner<br />

werden <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Workshop anhand<br />

von kritischen Praxisbeispielen weitere<br />

Herausforderungen der Risiko- und<br />

Krisenkommunikation zwischen <strong>Wasser</strong>versorgern,<br />

Gesundheitsämtern<br />

und kritischer Öffentlichkeit erörtert.<br />

Eingeladen sind <strong>Wasser</strong>werker und<br />

Mitarbeiter von Gesundheitsämtern,<br />

die schon unliebsame Erfahrungen<br />

mit einer aus <strong>dem</strong> Ruder gel<strong>auf</strong>enen<br />

Krisenkommunikation sammeln<br />

mussten – oder die es erst gar nicht<br />

dazu kommen lassen wollen. Dank<br />

der BMFB-Förderung ist die Teilnahme<br />

an <strong>dem</strong> Workshop kostenlos.<br />

Weitere Auskunft und Anmeldung:<br />

regioWASSER e.V.,<br />

Tel. (0761) 275 693, E-Mail: nik@akwasser.de,<br />

www.regiowasser.de<br />

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Messtechnik Regeltechnik Steuerungstechnik Prozessleitsysteme<br />

Mittwoch, 4. Juni 2014<br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

Smidt-Arena<br />

Bismarckstraße 125<br />

51373 Leverkusen<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und<br />

zeigen neue Trends in der Automatisierung <strong>auf</strong>. Die Messe wendet sich an<br />

alle Interessierten, die <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet der Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

sowie der Prozessautomation tätig sind.<br />

Der Eintritt zur Messe, die Teilnahme an den Workshops und der Imbiss<br />

sind für die Besucher kostenlos.<br />

Weitere Informationen finden Interessierte <strong>auf</strong> unserer Internetseite.<br />

www.meorga.de<br />

info@meorga.de<br />

MEORGA GmbH<br />

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Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 495


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

Hitze, Hochwasser, Nitrat – drei Herausforderungen<br />

für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung von morgen<br />

Fachkonferenz IWW und <strong>Wasser</strong>verbandstag am 4. Juni 2014 in Hannover<br />

Ob Klimawandel oder besondere<br />

Launen des Wetters – Tatsache<br />

ist, dass in den letzten zwei Jahrzehnten<br />

außergewöhnlich oft die<br />

langjährigen Planungswerte zum<br />

Niederschlag, zur Dauer von Trockenperioden<br />

oder zur Häufigkeit von<br />

Hochwässern überschritten wurden.<br />

Steigende Nitratkonzentrationen sind<br />

in den meisten Regionen eine Folge<br />

übermäßiger Nährstoffeinträge aus<br />

der Landwirtschaft, die durch den<br />

Klimawandel bei längeren Vegetationsperioden<br />

noch zunehmen können.<br />

Die besondere Herausforderung<br />

liegt in der langfristigen Perspektive<br />

der öffentlichen Trinkwasserversorgung.<br />

Godehard Hennies, Geschäftsführer<br />

des <strong>Wasser</strong>verbandstages in<br />

Hannover stellt fest: „Grundwasserschonende<br />

Landwirtschaft, Anpassung<br />

der Aufbereitungstechnik und<br />

des Verteilungsnetzes gehen nicht<br />

von heute <strong>auf</strong> morgen.“<br />

Mittlerweile stehen leistungsfähige<br />

Prognoseinstrumente bereit,<br />

die die Änderungen im <strong>Wasser</strong>haushalt<br />

und der Lufttemperatur vorausberechnen<br />

sowie die Nitratkonzentrationen<br />

im Grundwasser für viele<br />

Grundwasserleiter modellieren können.<br />

Auf dieser Basis kann langfristig<br />

die Anpassung der regionalen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung und Landwirtschaft<br />

geplant werden. Doch auch<br />

für Dr. Wolf Merkel, Geschäftsführer<br />

des Forschungsinstituts IWW Zentrum<br />

<strong>Wasser</strong>, gibt es noch viele Fragen:<br />

„Wie gut sind die Prognosemodelle<br />

heute? Welche Erfahrungen haben<br />

<strong>Wasser</strong>versorger mit Prognosemodellen<br />

gemacht? Wie gehen<br />

ganz praktisch einzelne <strong>Wasser</strong>versorger<br />

mit <strong>Wasser</strong>konkurrenzen,<br />

steigenden Nitratkonzentrationen in<br />

ihren Grundwasserleitern oder extremen<br />

Hochwasserereignissen um?“<br />

Die Fachkonferenz „Hitze, Hochwasser,<br />

Nitrat: Drei Herausforderungen<br />

für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

von morgen“ am 4. Juni 2014<br />

im HCC Hannover Congress Centrum<br />

stellt das aktuelle Anpassungswissen<br />

vor: Hydrochemiker und Klimaforscher,<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaftler und<br />

<strong>Wasser</strong>versorger berichten vom Stand<br />

des Wissens und der praktischen<br />

Vorsorge gegen Nitrat im Grundwasser,<br />

beginnenden Verteilungskonflikten<br />

um die Grundwasserressourcen<br />

und den Schutz vor<br />

Hochwässern.<br />

Mit dieser Fachkonferenz<br />

sprechen die beiden Veranstalter,<br />

der <strong>Wasser</strong>verbandstag und das<br />

IWW, die Fachleute und Praktiker<br />

der <strong>Wasser</strong>versorgung und der<br />

Siedlungs wasserwirtschaft, die Umwelt-,<br />

Gesundheits- und <strong>Wasser</strong>wirtschaftsbehörden<br />

der Länder<br />

und des Bundes, Planungsbüros,<br />

die Kommunen und die Vertreter<br />

der Wissenschaft an.<br />

Anmeldungen und Programm:<br />

IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>,<br />

Frau Servatius/Frau Bonorden,<br />

Tel. (0208) 40303-102/-101,<br />

E-Mail: h.servatius@iww-online.de,<br />

s.bonorden@iww-online.de,<br />

www.iww-online.de<br />

Geballte Fachkompetenz: Beirat der acqua alta<br />

2014 gegründet<br />

Partner aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft unterstützen neue Veranstaltung<br />

der Messe Essen zu Hochwasserschutz<br />

In seiner konstituierenden Sitzung<br />

stellte der Fachbeirat der acqua<br />

alta die Weichen für die nächste<br />

Veranstaltung am 18. und 19. November<br />

2014, die erstmals in der<br />

Messe Essen stattfindet. Die Experten<br />

aus Wirtschaft, Politik und<br />

Wissenschaft waren sich einig: Konzeptionell<br />

soll sich die acqua alta<br />

stärker <strong>auf</strong> ihre Wurzeln zurückbesinnen.<br />

Das bedeutet: In erster Linie<br />

werden Fachkongress und begleitende<br />

Ausstellung in terdisziplinär<br />

die für Deutschland und die angrenzenden<br />

Staaten aktuellen Themen zu<br />

Hochwasserschutz, Klimafolgen und<br />

Katastrophenschutz beleuchten.<br />

Zum Fachbeirat der acqua alta<br />

gehören:<br />

••<br />

der Europaverband Hochwasserschutz<br />

e. V.,<br />

••<br />

die Stadtentwässerungsbetriebe<br />

Köln, die AöR – Hochwasserschutzzentrale<br />

Köln,<br />

••<br />

die Ruhr Universität Bochum (RUB),<br />

Lehrstuhl für Hydrologie, <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

und Umwelttechnik,<br />

••<br />

die MOBILDEICH GmbH,<br />

© neurolle – Rolf/pixelio.de<br />

April 2014<br />

496 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Veranstaltungen | NACHRICHTEN |<br />

••<br />

die Technische Universität München<br />

(TUM),<br />

••<br />

die Bayerische Aka<strong>dem</strong>ie der Wissenschaften<br />

München, Kommission<br />

für Erdmessung und Glaziologie,<br />

••<br />

die RWTH AACHEN UNIVERSITY,<br />

Lehrstuhl und Institut für <strong>Wasser</strong>bau<br />

und <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

••<br />

der Deutscher Städte- und Gemeindebund<br />

e. V.,<br />

die BAUER Spezialtiefbau GmbH,<br />

der THW – Landesverband NRW,<br />

••<br />

die Feuerwehr Essen und das Ministerium<br />

für Klimaschutz, Umwelt,<br />

Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz<br />

des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

Kongress mit vier<br />

Schwerpunkten<br />

In der Fachbeiratssitzung wurden<br />

auch erste Inhalte des begleitenden<br />

Kongresses der acqua alta vor gestellt.<br />

Ein Thema wird die Klimaentwicklung<br />

und ihre Folgen <strong>auf</strong> nationaler und<br />

internationaler Ebene sein. Der zweite<br />

Kongressblock widmet sich <strong>dem</strong> mobilen<br />

und technischen Hochwasserschutz<br />

und der Hochwasserprävention.<br />

Der dritte Themenbereich hat das<br />

Motto „Flüssen mehr Raum geben“.<br />

Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft<br />

und Retentions flächen<br />

stehen hier im Fokus. Katastrophenschutz<br />

und -hilfe mit den Aspekten<br />

Koordination von frei willigen Helfern<br />

sowie Trinkwasserversorgung bilden<br />

den vierten Themenblock.<br />

acqua alta beteiligt sich an<br />

acqua alta alpina<br />

vom 12. bis 14. März 2014 findet die<br />

Kongressmesse acqua alta al pina in<br />

Salzburg statt. Die acqua alta präsentiert<br />

sich dort mit einem Stand. Das<br />

Projektteam der Hochwasserschutzmesse<br />

in formiert über die kommende<br />

Veranstaltung und steht bei Fragen<br />

zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.messe-essen.de<br />

www.wassertermine.de<br />

Seminar „Nürnberger <strong>Wasser</strong>wirtschaftstag 2014“<br />

Zum bereits zehnten Mal findet<br />

in diesem Jahr der Nürnberger<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaftstag in der kleinen<br />

Meistersingerhalle in Nürnberg statt.<br />

Am 26. Juni 2014 bietet diese Veranstaltung<br />

wiederum allen Fachleuten<br />

und Entscheidungsträgern aus Kommunen,<br />

Behörden und Ingenieurbüros<br />

die Gelegenheit, sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Gebiet der <strong>Wasser</strong>wirtschaft <strong>auf</strong> den<br />

neuesten Stand zu bringen.<br />

Eingeleitet werden die fachlichen<br />

Seminarreihen mit einem Festvortrag<br />

des Präsidenten des Bayerischen<br />

Landesamtes für Umwelt, Claus<br />

Kumutat. Anschließend gibt ein<br />

Vortrag zum Thema „Starkregen und<br />

urbane Sturzfluten“ einen Überblick<br />

über die Problemstellungen, die sich<br />

<strong>auf</strong>grund der Klimaveränderung ergeben.<br />

In zwei separaten Vortragsreihen<br />

wird anschließend über interessante<br />

Themen aus den Bereichen <strong>Abwasser</strong><br />

und Gewässer berichtet. Das Seminar<br />

<strong>Abwasser</strong> stellt Strategien zur<br />

Sanierung und Ertüchtigung von<br />

Kläranlagen im ländlichen Raum<br />

vor, informiert über praxiserprobte<br />

Beispiele bei der Betriebsoptimierung<br />

oder den aktuellen Stand<br />

zum Thema „Legionellen <strong>auf</strong> Kläranlagen“.<br />

Der Themenblock Kanal<br />

steht unter <strong>dem</strong> Schwerpunkt der<br />

Regenrückhaltebecken und Regenüberl<strong>auf</strong>becken.<br />

Die Seminarreihe Gewässer stellt<br />

zunächst die Frage „Hochwasser<br />

2013 – was haben wir gelernt?“ und<br />

versucht Antworten zu finden. Der<br />

Sachstand zum Sedimentmanagement<br />

und Erkenntnisse zur Gewässerverschlammung<br />

durch Ackererosion<br />

werden im zweiten Themenblock<br />

beleuchtet. Vom schwierigen Umgang<br />

mit Gewässern im urbanen Raum am<br />

Beispiel des Wöhrder Sees in Nürnberg<br />

berichtet der Themenblock zur Gewässerentwicklung.<br />

Informationen<br />

über den aktuellen Stand bei der Umsetzung<br />

der <strong>Wasser</strong>rahmenrichtlinie<br />

runden das Seminar ab.<br />

Begleitend zu den Seminarreihen<br />

findet auch dieses Jahr wieder eine<br />

Fachausstellung statt, bei der rund<br />

40 Firmen und Ingenieurbüros ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen aus<br />

allen Bereichen der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

präsentieren. Die Seminarpausen<br />

bieten wiederum eine gute Möglichkeit<br />

zu Beratung und Fach gesprächen.<br />

Das detaillierte Programm einschließlich<br />

der Anmel<strong>dem</strong>öglich keiten<br />

kann auch im Internet unter www.dwabayern.de<br />

abgerufen werden oder<br />

wird <strong>auf</strong> Wunsch gerne zugesandt.<br />

Kontakt:<br />

DWA-Landesverband Bayern,<br />

Friedenstraße 40, D-81671 München,<br />

Tel. (089) 233-62590,<br />

Fax (089) 233-62595,<br />

E-Mail: info@dwa-bayern.de,<br />

www.dwa-bayern.de<br />

Impressionen vom letzten Nürnberger<br />

<strong>Wasser</strong> wirtschaftstag.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 497


| NACHRICHTEN<br />

|<br />

Veranstaltungen<br />

MSR-Spezialmesse für Prozessleitsysteme, Mess-,<br />

Regel- und Steuerungstechnik in Leverkusen<br />

MEORGA veranstaltet am 4. Juni 2014 in der Smidt-Arena in Leverkusen eine regionale<br />

Spezialmesse für Prozessleitsysteme, Mess-, Regel- und Steuerungstechnik<br />

Bei der Messe zeigen rund 120<br />

Fachfirmen der Mess-, Steuer-,<br />

Regel- und Automatisierungstechnik<br />

Geräte und Systeme, Engineering- und<br />

Serviceleistungen sowie neue Trends<br />

im Bereich der Automatisierung.<br />

Die regionale Messe: Produkte, Systeme und<br />

Informationen vor der Haustür.<br />

Die Messe wendet sich an Fachleute<br />

und Entscheidungsträger, die<br />

in ihren Unternehmen für die Optimierung<br />

der Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette verantwortlich<br />

sind. Der Eintritt zur Messe und die<br />

Teilnahme an den Workshops sind für<br />

die Besucher kostenlos und sollen<br />

ihnen Informationen und interessante<br />

Gespräche ohne Hektik oder<br />

Zeitdruck ermöglichen.<br />

MEORGA organisiert seit mehreren<br />

Jahren mit großem Erfolg regionale<br />

Spezialmessen für die Mess-,<br />

Steuerungs-, Regelungs- und Automatisierungstechnik.<br />

Durch den<br />

wachsenden Kostendruck in den<br />

Unternehmen und die damit einhergehenden<br />

Restriktionen bei Dienstreisen<br />

finden lokale Messen – vor der<br />

Haustür – immer größeren Anklang<br />

und sind ein Gewinn für Aussteller<br />

wie für Besucher. Sowohl die Anzahl<br />

der Aussteller, als auch die der Besucher<br />

der von MEORGA organisierten<br />

Messen hat sich in den letzten drei<br />

Jahren mehr als vervierfacht.<br />

Kontakt:<br />

MEORGA GmbH,<br />

Sportplatzstraße 27, D-66809 Nalbach,<br />

Tel. (06838) 8960035, Fax (06838) 983292,<br />

E-Mail: info@meorga.de, www.meorga.de<br />

S1 / 2013<br />

Volume 154<br />

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Phone: +49 89 203 53 66-22<br />

Fax: +49 89 203 53 66-99


Leute | NACHRICHTEN |<br />

Trauer um Hans G. Huber<br />

Plötzlich und unerwartet ist am<br />

15. März 2014 der Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und Seniorchef Dr.-Ing.<br />

E.h. Hans G. Huber im Alter von<br />

71 Jahren verstorben.<br />

Er hat seit seinem Eintritt in den<br />

elterlichen Betrieb im Jahr 1967 das<br />

Unternehmen und den Aufbau der<br />

HUBER-Gruppe maßgeblich geprägt.<br />

Zielstrebig und konsequent hat er die<br />

Entwicklung des Unternehmens zum<br />

weltweit führenden Umwelttechnikunternehmen<br />

und zum Lösungsanbieter<br />

für die <strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

vorangetrieben.<br />

Hans Huber studierte von 1961<br />

bis 1967 an der Technischen Universität<br />

München Verfahrenstechnik. Er<br />

übernahm 1967 gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Karl-Josef die Geschäftsführung<br />

des seit über 130 Jahren<br />

bestehenden Familienunternehmens<br />

Hans Huber GmbH (ab 2003 Hans<br />

Huber AG, seit 2009 Huber SE). Die<br />

Konzentration <strong>auf</strong> Entwicklung, Produktion<br />

und Vertrieb von Maschinen<br />

und Anlagen zur <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

sowie die konsequente<br />

Positionierung als Lösungsanbieter<br />

für die Behandlung von <strong>Wasser</strong>,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Schlamm verdankt<br />

das Unternehmen seinen Impulsen.<br />

Auch der in den letzten Jahrzehnten<br />

erfolgte Ausbau zum weltweit tätigen<br />

Unternehmen geht vor allem<br />

<strong>auf</strong> sein Engagement zurück.<br />

Neben seiner unternehmerischen<br />

Tätigkeit engagierte sich der Seniorchef<br />

in zahlreichen Ehrenämtern<br />

und war aktives Mitglied in vielen<br />

nationalen und internationalen Verbänden.<br />

Er wurde mit zahlreichen<br />

Auszeichnungen geehrt, die er stets<br />

auch als Anerkennung für das Unternehmen<br />

und seine Mitarbeiter<br />

verstand. Unter anderem erhielt er<br />

den deutschen Umweltpreis, die<br />

Umweltmedaille des Freistaates<br />

Bayern und das Bundesverdienstkreuz<br />

sowie den Bayerischen Verdienstorden.<br />

Seit der Gründung des Umweltcluster<br />

Bayern im Jahr wirkte er<br />

bis 2013 als Clustersprecher und<br />

wurde zuletzt zum Ehrenclustersprecher<br />

ernannt. Im Oktober 2007<br />

wurde Dr. Huber für seine außergewöhnlichen<br />

Leistungen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet<br />

des technischen Umweltschutzes<br />

die Ehrendoktorwürde der Technischen<br />

Universität München verliehen.<br />

Er war 2006 Initiator für die<br />

Gründung der „Huber Technology<br />

Stiftung“, deren Ziel es ist, das Bewusstsein<br />

um „das Element <strong>Wasser</strong>“<br />

in der Öffentlichkeit zu erhöhen<br />

sowie den Nachhaltigkeitsgedanken<br />

zu symbolisieren.<br />

„Sein Verlust macht uns tief<br />

betroffen. Seine Persönlichkeit und<br />

Lebensleistung werden in der<br />

Geschichte unseres Unternehmens<br />

und unserer Firmengruppe einen<br />

Ehrenplatz einnehmen und für<br />

immer unsere Arbeit prägen. Unser<br />

Mitgefühl gilt vor allem der Familie<br />

und den engsten Angehörigen.“<br />

Vorstand und Betriebsrat<br />

der HUBER SE, Berching<br />

Dr. Fritz Holzwarth neuer Geschäftsführer des<br />

Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />

Dr. Fritz Holzwarth ist seit <strong>dem</strong><br />

1. März 2014 neuer Geschäftsführer<br />

des Vereins WASSER BERLIN e. V.<br />

Er hat das Amt vom langjährigen<br />

Geschäftsführer Arnd Böhme übernommen.<br />

Dr. Fritz Holzwarth war<br />

seit 1991 beim Bundesministerium<br />

für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />

(BMU, seit Dezember 2013<br />

BMUB) tätig und leitete seit 1996<br />

die Unterabteilung <strong>Wasser</strong>wirtschaft.<br />

Er war an führender Stelle in zahlreichen<br />

wasserwirtschaftlichen Ämtern<br />

<strong>auf</strong> Bundesebene sowie europäischer<br />

und globaler Ebene für die<br />

Binnengewässer und den Meeresschutz<br />

zuständig.<br />

Dr. Fritz Holzwarth zu seinem neuen<br />

Amt: „Als Geschäftsführer des Vereins<br />

WASSER BERLIN e. V. möchte ich an<br />

der Erfolgsgeschichte der Messe<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

konstruktiv mitwirken.“<br />

Der Verein WASSER BERLIN e. V.<br />

vereinigt unter seinem Dach<br />

23 Mitglieder. Dabei handelt es sich<br />

um Verbände und Institu tionen der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft. Sein Vorstandsvorsitzender<br />

ist Jörg Simon, Vorstandsvorsitzender<br />

der Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe.<br />

Seit seiner Gründung im<br />

Jahr 1963 hat der Verein WASSER<br />

BERLIN e. V. mithilfe seiner Mitglieder<br />

WASSER BERLIN INTERNATIONAL<br />

bekannt gemacht. Er organisiert<br />

und veranstaltet den WBI-Kongress.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 499


| RECHT UND REGELWERK<br />

|<br />

Neues DWA-Arbeitsblatt erschienen<br />

Arbeitsblatt DWA-A 161: Statische Berechnung von Vortriebsrohren<br />

Zur statischen Berechnung von<br />

Vortriebsrohren haben die<br />

Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.<br />

(DWA) und der DVGW das Arbeitsblatt<br />

DWA-A 161 bzw. DVGW<br />

GW 312 überarbeitet. Für die Neufassung<br />

wurden die bodenmechanischen<br />

Modellvorstellungen überprüft<br />

und <strong>dem</strong> derzeitigen Erkenntnisstand<br />

angepasst.<br />

Die überarbeitete Fassung enthält<br />

folgende Änderungen und Ergänzungen:<br />

••<br />

Kunststoffe wurden als Rohrwerkstoffe<br />

zur Anwendung beim<br />

Vortrieb <strong>auf</strong>genommen.<br />

••<br />

Für die steuerbaren und nichtsteuerbaren<br />

Verfahren (vgl.<br />

DWA-A 125 bzw. DVGW GW 304)<br />

wurden die maßgebenden Belastungszustände<br />

(Einwirkungen)<br />

detailliert angegeben.<br />

••<br />

Die Ermittlung von Bodenkennwerten<br />

für Locker- und Festgestein<br />

wurde überarbeitet. Für die<br />

Anpassung der Bodenkennwerte<br />

eines geotechnischen Berichts<br />

an die spezielle Situation des<br />

Vortriebs werden Faktoren als<br />

Richtwerte angegeben. Die Bodenkennwerte<br />

sowie die bodenmechanischen<br />

Kenngrößen, mit<br />

denen die Erdlast weiterhin nach<br />

<strong>dem</strong> Silomodell ermittelt wird,<br />

werden in Abhängigkeiten von<br />

der Lagerungsdichte bzw. Konsistenz<br />

der Böden als Richtwerte<br />

angegeben.<br />

••<br />

Die Beschreibung der Belastungsfälle<br />

wurde an das Arbeitsblatt<br />

ATV-DVWK-A 127 angepasst.<br />

••<br />

Die Mindestschnittkraftbemessung<br />

zur Berücksichtigung von<br />

Führungskräften (bisher nur für<br />

den geradlinigen Vortrieb geregelt)<br />

wurde für Kurvenfahrten<br />

ergänzt.<br />

••<br />

Für Wanddicken/Radius-Verhältnisse<br />

wurden zusätzlich Mindestwerte<br />

angegeben.<br />

••<br />

Auch für gekrümmte Trassen<br />

wurden für die zulässigen Axialkräfte<br />

beim Vortrieb Formeln<br />

entwickelt, die Steuerbewegungen<br />

sowie zulässige Toleranzen<br />

für die Rechtwinkligkeit der Stirnflächen<br />

der Rohre berücksichtigen.<br />

••<br />

Für die Druckübertragungsringe<br />

wurden Empfehlungen zur Ermittlung<br />

des Druckspannungs-<br />

Stauchungsverhaltens unter zyklischer<br />

Belastung sowie Anhaltswerte<br />

für die E-Moduln der<br />

Druckübertragungsringe angegeben.<br />

••<br />

Für Vortriebsrohre im Festgestein<br />

und Übergangsbereich (Lockergestein/Festgestein)<br />

wurden Angaben<br />

für Belastungen quer zur<br />

Rohrachse und für das mögliche<br />

rechnerische Auflager des Rohres<br />

gemacht.<br />

••<br />

Punktlasten können je nach<br />

Bodenart oder Einbauverfahren<br />

<strong>auf</strong>treten. Für Punktlasten wurden<br />

keine konkreten Annahmen,<br />

mechanische Modelle und Einwirkungen<br />

angegeben. Hierzu<br />

sollten bei Bedarf besondere<br />

Überlegungen angestellt werden.<br />

••<br />

Für fluidgefüllte Druckübertragungsringe<br />

wurden die erforderlichen<br />

Nachweise zusammengestellt.<br />

••<br />

Die Stabilitätsnachweise in der<br />

Querrichtung der Rohre wurden<br />

mit Vereinfachungen den Festlegungen<br />

in Arbeitsblatt ATV-<br />

DVWK-A 127 angepasst und<br />

durch den Nachweis in axialer<br />

Richtung ergänzt.<br />

••<br />

Der Nachweis der Vergleichsspannungen<br />

wurde für anisotrope<br />

Werkstoffe mit unterschiedlichen<br />

Zug- und Druckfestigkeiten erweitert.<br />

••<br />

Die in der 1. Auflage enthaltenen<br />

Bemessungstabellen für<br />

Stahlrohre wurden nicht beibehalten.<br />

••<br />

Die Nachweise gegen Ermüdung<br />

unter nicht vorwiegend ruhenden<br />

Lasten wurden überarbeitet.<br />

••<br />

Druck- und zugkraftschlüssige Verbindungen<br />

wurden <strong>auf</strong>genommen.<br />

••<br />

Das Arbeitsblatt wurde <strong>auf</strong> das<br />

Teilsicherheitskonzept umgestellt.<br />

••<br />

Bei Verkehrslasten wird der horizontale<br />

Anteil berücksichtigt.<br />

••<br />

Für die Straßenverkehrslasten<br />

wird der DIN-Fachbericht 101<br />

zugrunde gelegt. Die bisherigen<br />

Straßenverkehrslasten SLW60,<br />

SLW30 und LKW12 entfallen.<br />

••<br />

Für die Eisenbahnverkehrslasten<br />

(LM 71) wurden dynamische<br />

Stoßbeiwerte nach <strong>dem</strong> DIN-<br />

Fachbericht 101 angegeben.<br />

••<br />

Beim Ermüdungsnachweis unter<br />

nicht vorwiegend ruhender Belastung<br />

darf der dynamische<br />

Spannungsanteil unter Berücksichtigung<br />

des horizontalen<br />

Erddrucks aus Verkehr berechnet<br />

werden. Die zulässige Schwingbreite<br />

2σ A muss für jeden Werkstoff<br />

mithilfe von Wöhler- Kurven<br />

ermittelt werden. Bei Eisenbahnverkehrslasten<br />

muss die zulässige<br />

Schwingbreite 2σ A für 1 × 10 8<br />

Lastwechsel und bei den anderen<br />

Verkehrslasten für 2 × 10 6 Lastwechsel<br />

bestimmt werden.<br />

In Arbeit befindet sich derzeit<br />

ein eigenständiges Arbeitsblatt DWA-<br />

A 127-10, in <strong>dem</strong> Kennwerte der Rohrwerkstoffe<br />

zur statischen Berechnung<br />

von Vortriebsrohren, <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />

und -kanälen festgeschrieben<br />

werden. Bis zum Erscheinen dieses Arbeitsblattes<br />

bleibt der Anhang A des<br />

April 2014<br />

500 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| RECHT UND REGELWERK |<br />

Arbeitsblattes DWA-A 161 gültig. Der<br />

Anwender muss daher im Einzelfall<br />

prüfen, ob die angegebenen Werkstoffkennwerte,<br />

speziell bei den<br />

Kunststoffrohren, zutreffend sind.<br />

Zielgruppe des Arbeitsblattes sind<br />

die mit der statischen Berechnung von<br />

Vortriebsrohren und Planung von grabenlosen<br />

Baumaßnahmen befassten<br />

Fachleute in Kommunen, Verbänden,<br />

Planungsbüros und Behörden.<br />

Information:<br />

März 2014, 99 Seiten,<br />

ISBN 978-3-942964-88-3,<br />

Ladenpreis: 83 Euro,<br />

fördernde DWA-Mitglieder:<br />

66,40 Euro<br />

Herausgeber und Vertrieb:<br />

DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17,<br />

D-53773 Hennef,<br />

Tel. (02242) 872-333,<br />

Fax (02242) 872-100,<br />

E-Mail: info@dwa.de,<br />

DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />

Aufruf zur Stellungnahme<br />

Entwurf Arbeitsblatt DWA-A 704: Betriebsmethoden für die <strong>Abwasser</strong>analytik<br />

Die Deutsche Vereinigung für<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Abfall e. V. (DWA) stellt den Entwurf<br />

des Arbeitsblatts DWA-A 704 zur<br />

Diskussion. Die überarbeitete Fassung<br />

des Arbeitsblatts zu „Betriebsmethoden<br />

für die <strong>Abwasser</strong>analytik“<br />

definiert Randbedingungen, die<br />

es <strong>dem</strong> Anwender ermöglichen,<br />

seine Betriebsanalytik qualitätsgesichert<br />

und gut dokumentiert zu<br />

kontrollieren.<br />

Bei der überwiegenden Zahl der<br />

öffentlichen und industriellen <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />

übernimmt das Betriebspersonal<br />

die Selbstüberwachung.<br />

Unter <strong>dem</strong> Begriff Betriebsanalytik<br />

werden hierzu Messverfahren<br />

angewandt: die Betriebsmethoden<br />

für die Analytik im Betriebslabor und<br />

die Prozessanalytik für kontinuierliche<br />

Messungen <strong>auf</strong> der Anlage.<br />

Um die analytische Qualitätssicherung<br />

zu vervollständigen,<br />

wurde in das nun vorliegende<br />

Arbeitsblatt neben der Labor- auch<br />

die Prozessanalytik einbezogen. Mit<br />

DWA-A 704 existiert nun ein praxisnaher<br />

Rahmen für die gesamte<br />

Betriebsanalytik. Die Anforderungen<br />

des Arbeitsblattes wurden dabei<br />

so gestaltet, dass bei minimalem<br />

Aufwand maximale Qualität erzielt<br />

wird.<br />

Das Arbeitsblatt beinhaltet<br />

Musterkarten zur internen Qualitätskontrolle<br />

(IQK-Karten) mit Beispielen<br />

aus kommunalen und industriellen<br />

<strong>Abwasser</strong>anlagen inklusive ausführlicher<br />

Erläuterungen. Die insgesamt<br />

zwölf IQK-Karten stellen Bausteine<br />

dar, die je nach Anforderungen der<br />

betreffenden Anlage individuell<br />

zusammengestellt werden können.<br />

Vorgefertigte IQK-Karten (Tabellen)<br />

stehen als Excel-Anwendungen zur<br />

Verfügung, die zur Dokumentation<br />

der Qualitätssicherungsmaßnahmen<br />

dienen. Der Anwender kann <strong>auf</strong><br />

diese Tabellen zurückgreifen und<br />

sie seinen Anforderungen gemäß<br />

anpassen.<br />

Das Arbeitsblatt richtet sich an<br />

Betreiber und Betriebspersonal<br />

kommunaler und industrieller <strong>Abwasser</strong>anlagen<br />

sowie an die für den<br />

Vollzug der Überwachung zuständigen<br />

Behörden.<br />

Frist zur Stellungnahme:<br />

Hinweise und Anregungen zu dieser Thematik<br />

nimmt die DWA-Bundesgeschäftsstelle entgegen.<br />

Das Arbeitsblatt DWA-A 704 wird bis zum<br />

15. Juni 2014 öffentlich zur Diskussion gestellt.<br />

Stellungnahmen bitte schriftlich, möglichst<br />

in digitaler Form, an:<br />

DWA-Bundesgeschäftsstelle,<br />

Dr. Stefanie Budewig,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17,<br />

D-53773 Hennef,<br />

Tel. (02242) 872-144,<br />

E-Mail: budewig@dwa.de<br />

Eine digitale Vorlage für Stellungnahmen<br />

befindet sich unter:<br />

http://de.dwa.de/themen.html<br />

Information:<br />

März 2014, 70 Seiten,<br />

ISBN 978-3-944328-45-4,<br />

Ladenpreis: 66 Euro,<br />

fördernde DWA-Mitglieder: 52,80 Euro<br />

Herausgeber und Vertrieb:<br />

DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft,<br />

<strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V.,<br />

Theodor-Heuss-Allee 17,<br />

D-53773 Hennef,<br />

Tel. (02242) 872-333,<br />

Fax (02242) 872-100,<br />

E-Mail: info@dwa.de,<br />

DWA-Shop: www.dwa.de/shop<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 501


| RECHT UND REGELWERK<br />

|<br />

Ankündigung zur Fortschreibung des<br />

DVGW­ Regelwerks<br />

Ankündigung zur Erarbeitung von Regelwerken gemäß GW 100<br />

W 399: Versorgungsstörungen/-unterbrechungen – Ermittlung<br />

••<br />

W 460 M: Trinkwasserbehälter – Systembehälter<br />

Ankündigung zur Überarbeitung von Regelwerken gemäß GW 100<br />

• W 1100 M: Benchmarking in der <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>beseitigung<br />

•<br />

Fernüberwachung<br />

•<br />

• GW 10 A: Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus Stahl –<br />

• GW 16 A: Kathodischer Korrosionsschutz (KKS) erdverlegter Lagerbehälter und Rohrleitungen aus Stahl –<br />

Inbetriebnahme und Überwachung<br />

Bei Rückfragen bitte wenden an: DVGW, Josef-Wirmer-Straße 1-3, D-53123 Bonn, www.dvgw.de<br />

Recht und Regelwerk<br />

Zurückgezogene Regelwerke<br />

Folgende Regelwerke wurden zurückgezogen:<br />

AfK 1<br />

AfK 2<br />

AfK 5<br />

AfK 3<br />

AfK 10<br />

AfK 11<br />

Kathodischer Korrosionsschutz in Mantelrohren im Kreuzungsbereich mit<br />

Verkehrswegen Produktrohre aus Stahl im Vortriebsverfahren<br />

Beeinflussung von unterirdischen metallischen Anlagen durch Streuströme<br />

von Gleichstromanlagen<br />

Kathodischer Korrosionsschutz in Verbindung mit explosionsgefährdeten<br />

Bereichen<br />

Maßnahmen beim Bau und Betrieb von Rohrleitungen im Einfluss bereich<br />

von Hochspannungs-Drehstromanlagen und Wechselstrom-Bahnanlagen<br />

Verfahren zum Nachweis der Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes<br />

an erdverlegten Rohrleitungen<br />

Beurteilung der Korrosionsgefährdung durch Wechselstrom bei kathodisch<br />

geschützten Stahlrohrleitungen und Schutzmaßnahmen<br />

11/2006 Wird ersetzt durch<br />

GW 20<br />

11/2009 Wird ersetzt durch<br />

GW 21<br />

07/2010 Wird ersetzt durch<br />

GW 24<br />

11/2007 Wird ersetzt durch<br />

GW 22<br />

08/2000 Wird ersetzt durch<br />

GW 27<br />

02/2012 Wird ersetzt durch<br />

GW 28<br />

Regelwerk Gas / <strong>Wasser</strong><br />

Technische Prüfgrundlagen DVGW GW 6, GW 7, GW 8 und GW 393 DVGW Regelwerks-<br />

„paket“ zu „Rohrverbindungen aus Kupfer in der Gas- und Trinkwasser-Installation“ erschienen<br />

Nach<strong>dem</strong> im Mai 2012 das DVGW<br />

Arbeitsblatt GW 2 erschienen<br />

ist, welches das Verbinden von Kupferrohren<br />

in Gas- und Trinkwasser-<br />

Installationen innerhalb von Gebäuden<br />

beschreibt, liegen nun technische<br />

Prüfgrundlagen für die<br />

entsprechenden Bauteile und Hilfsstoffe<br />

als Entwurf vor.<br />

April 2014<br />

502 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| RECHT UND REGELWERK |<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

Die technische Prüfgrundlage GW 6 beschreibt<br />

Anforderungen und Prüfungen an Löt-, Übergangsund<br />

Gewindefittings. Neben Anforderungen an die<br />

Maße und Dimensionen der Fittings sowie der Lötund<br />

Gewindeanschlüsse werden, speziell für die<br />

Anwendung im Trinkwasser, hygienische Anforderungen<br />

an die verwendeten Werkstoffe gestellt.<br />

Die Anforderungen und Prüfungen aus GW 6<br />

finden sich analog in GW 8 für Kapillarlötfittings aus<br />

Kupfer. Sowohl GW 6 als auch GW 8 wurden im Zuge<br />

der Überarbeitung an die aktuellen Entwicklungen<br />

in der europäischen Normung angepasst.<br />

Die technische Prüfgrundlage GW 7 beschreibt<br />

Anforderungen und Prüfungen an Hart- und Weichlote<br />

(einschließlich Weichlotpasten) sowie Flussmittel<br />

<strong>auf</strong> Basis von europäischen Normen. Zusätzlich<br />

beschreibt die Prüfgrundlage Anforderungen an die<br />

hygienische Eignung sowie die Wirksamkeit dieser<br />

zusätzlichen Werk- bzw. Hilfsstoffe. Darüber hinaus<br />

werden Angaben zur Baumusterprüfung und den<br />

Überwachungsverfahren in der Eigen- und Fremdüberwachung<br />

formuliert.<br />

Abgerundet wird das Regelwerks-„paket“ durch<br />

die technische Prüfgrundlage GW 393, die für<br />

Verlängerungen aus Kupferlegierungen mit Gewinden<br />

nach DIN EN 10226-1, kegelige Außengewinde<br />

R (1:16), zylindrische Innengewinde Rp für<br />

die Verwendung in den Anwendungsbereichen der<br />

DIN EN 806, DIN 1988 sowie DVGW-Arbeitsblatt<br />

G 600 (TRGI) und TRF gilt. Neben Anforderungen an<br />

die verwendeten Werkstoffe werden im Wesentlichen<br />

Baumaße und Dimensionen spezifiziert.<br />

Die technischen Prüfgrundlagen DVGW GW 6,<br />

GW 7, GW 8 und GW 393 wurden im Projektkreis<br />

„Kupferrohre“ in Zusammenarbeit der technischen<br />

Komitees „Rohre und Rohrverbindungen“ und „Bauteile<br />

und Hilfsstoffe – Gas“ erarbeitet.<br />

Die Regelwerke können separat bezogen werden<br />

bei der wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH, Josef-Wirmer-Straße 3,<br />

D-53123 Bonn, E-Mail: info@wvgw.de, www.wvgw.de<br />

Preis:<br />

GW 6: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />

und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 7: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />

und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 8: € 22,71+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />

und € 30,29 für Nichtmitglieder.<br />

GW 393: € 17,61+ MwSt. und Versandkosten für DVGW-Mitglieder<br />

und € 23,49 für Nichtmitglieder.<br />

<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong> erscheint in der DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

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April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 503


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung<br />

<strong>Wasser</strong>zähler <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Prüfstand</strong> –<br />

Sind die vorgeschriebenen Eichfristen<br />

noch zeitgemäß?<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung, <strong>Wasser</strong>zähler, Wohnungswasserzähler, Hauswasserzähler, Eichfrist,<br />

Nutzungsdauer<br />

Henning Schonlau und Henning Rubach<br />

Durch Einführung der Wohnungswasserzähler ist die<br />

Anzahl der <strong>Wasser</strong>zähler in den letzten Jahren stark<br />

gestiegen. Gleichzeitig geht der <strong>Wasser</strong>verbrauch pro<br />

Wohneinheit deutlich zurück. Es wird somit immer<br />

weniger <strong>Wasser</strong> mit immer mehr <strong>Wasser</strong>zählern gemessen.<br />

Der wirtschaftliche Gesamt<strong>auf</strong>wand des<br />

Zählerwechsels ist mittlerweile immens und auch für<br />

den einzelnen Normalverbraucher ist der letztlich<br />

vom Kunden zu tragende Aufwand nicht mehr mit<br />

der wirtschaftlichen Bedeutung von Messungenauigkeit<br />

zu begründen. Ein internationaler Vergleich<br />

zeigt, dass trotz Einbaus gleicher Zähler in Europa,<br />

diese im Großteil Europas deutlich länger genutzt<br />

werden dürfen. Der hieraus entstehende wirtschaftliche<br />

Nachteil wird vor allem von der großen Gruppe<br />

der Kunden mit kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit niedrigen<br />

Verbräuchen getragen.<br />

Water Meters at Test Plant – Do Prescribed Calibration<br />

Terms Still fit?<br />

With implementation of domestic water meters for<br />

flats, the number of water meters increased rapidly<br />

over the last years. Contrarily, water usage constantly<br />

decreased during that time, resulting in a huge number<br />

of water meters that are operated to measure less<br />

and less water. The following analysis shows that the<br />

costs for changing water meters every 5–6 years exceed<br />

the calculated financial risk of incorrect water<br />

meters by far. A comparison between Germany and<br />

other countries <strong>dem</strong>onstrates that MID certified water<br />

meters could be operated for a much longer lifetime<br />

than practiced today in Germany. The economic disadvantage<br />

that goes along with short operation cycles<br />

mainly affects customers with small water meters<br />

and low consumption.<br />

1. Eichrecht für <strong>Wasser</strong>zähler<br />

Das deutsche Eichrecht [1] unterscheidet Kalt- und<br />

Warmwasserzähler und sieht dabei unterschiedliche<br />

Wechselturni vor: Bei Kaltwasserzählern beträgt die Gültigkeitsdauer<br />

der Eichung sechs Jahre, bei Warmwasserzählern<br />

lediglich fünf Jahre. Auch die nach europäischem<br />

Recht [2] festgelegten zulässigen Eichfehlergrenzen<br />

unterscheiden sich. So gilt für den oberen<br />

Belastungsbereich – in <strong>dem</strong> bei korrekt dimensionierten<br />

Zählern mit Abstand das meiste <strong>Wasser</strong> abgegeben wird<br />

– für Kaltwasserzähler eine Fehlergrenze von 2 % und für<br />

Warmwasserzähler eine Fehlergrenze von 3 %. In <strong>dem</strong>,<br />

infolge der Regelungen aus MID [2] mittlerweile verkleinerten<br />

Rahmen des unteren Belastungsbereichs ist<br />

eine Eichfehlergrenze von 5 % erlaubt. Die Verkehrsfehlergrenze,<br />

also die tolerierte Ungenauigkeit nach Einbau,<br />

beträgt jeweils das Doppelte der Eichfehlergrenze.<br />

Für Kaltwasserzähler kann die pauschale Eichfrist<br />

mithilfe des sogenannten Stichprobenverfahrens um<br />

drei Jahre verlängert werden [3]. Zähler gleicher Größe,<br />

metrologischer Klasse und Bauartzulassung werden dabei<br />

zu Losen zusammengefasst. In einem Los wird eine<br />

Stichprobe (0,5–5 %) definiert, die dann mittels definiertem<br />

Verfahren überprüft wird. Weisen weniger als 1-5 %<br />

(je nach Losgröße) der untersuchten <strong>Wasser</strong>zähler eine<br />

Messabweichung größer als 3 % (im oberen Belastungsbereich)<br />

bzw. größer 8 % (im unteren Belastungsbereich)<br />

<strong>auf</strong>, so gilt die gesamte Probe als bestanden.<br />

Das Stichprobenverfahren ist ein sehr guter Ansatz,<br />

um wirtschaftliche <strong>Wasser</strong>zählerwechslungen zu ermöglichen.<br />

Leider weist das bisherige Stichprobenverfahren<br />

in seiner bestehenden Form einige gravierende<br />

Nachteile für die Praxis <strong>auf</strong>:<br />

1. Obwohl bei Kaltwasserzählern und bei Wärmezählern<br />

die gleiche Technik (Flügelradzähler) wie bei<br />

Warmwasserzählern zugelassen ist und bei den ersteren<br />

im Normalfall ein deutlich größerer Wert gemessen<br />

und abgerechnet wird, darf bei diesen Zählern<br />

ein Stichprobenverfahren angewendet werden<br />

[4], bei Warmwasserzählern hingegen nicht. Hier<br />

April 2014<br />

504 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />

muss das Stichprobenverfahren auch für Warmwasserzähler<br />

geöffnet werden.<br />

2. Seit der verpflichtenden Einführung von Wohnungswasserzählern<br />

ist deren Anzahl deutlich angestiegen.<br />

HAMBURG WASSER hat in diese Entwicklung<br />

einen guten Einblick, da in Hamburg ein Großteil<br />

(geschätzt ca. 50–70 %) der Wohnungswasserzähler<br />

vom Versorger betrieben werden. Alleine dieser Anteil<br />

an Wohnungswasserzählern hat bei HAMBURG<br />

WASSER schon ausgereicht, um zu einer Verfünffachung<br />

der Gesamtanzahl an <strong>Wasser</strong>zählern (Bild 1,<br />

grüne Kurve) zu führen! Es kann daher davon ausgegangen<br />

werden, dass zumindest in städtischen Gebieten<br />

die Anzahl der Wohnungswasserzähler mittlerweile<br />

deutlich überwiegt. Wohnungswasserzähler<br />

sind meist Unterputzzähler, bei denen beim Zählertausch<br />

lediglich die Messkapsel gewechselt wird. Für<br />

das Stichprobenverfahren müsste nach heutiger Regelung<br />

der komplette Zähler und nicht nur die Messkapsel<br />

getauscht werden, sodass die unterputz eingebauten<br />

Wohnungswasserzähler auch im Bereich<br />

der Kaltwasserzähler praktisch vom Stichprobenverfahren<br />

ausgeschlossen sind. Da über das Stichprobenverfahren,<br />

genauso wie bei der Ersteichung, die<br />

Korrektheit der Messkapseln nachgewiesen wird, ist<br />

der Ausschluss von Messkapseln vom Stichprobenverfahren<br />

inkonsequent und unverständlich.<br />

3. Das Stichprobenverfahren überführt den kontinuierlichen<br />

Arbeitsprozess „<strong>Wasser</strong>zählerwechsel“ in einen<br />

Prozess mit Stoßbelastungen. Dies ist für einen<br />

wirtschaftlichen Betriebsabl<strong>auf</strong> mit festangestellten<br />

Mitarbeitern sehr nachteilig, da kaum organisierbar.<br />

Insofern ist da, wo es technisch vertretbar ist, eine<br />

Verlängerung der pauschalen Wechselturni einem<br />

regelmäßig bestandenen Stichprobenverfahren vorzuziehen.<br />

Die zuvor genannten Punkte führen bei HAMBURG<br />

WASSER dazu, dass etwa 75 % der <strong>Wasser</strong>zähler bisher<br />

vom Stichprobenverfahren ausgeschlossen sind und es<br />

bei weiteren 10 % betrieblich bzw. wirtschaftlich unsinnig<br />

wäre, ein Stichprobenverfahren einzusetzen.<br />

2. <strong>Wasser</strong>zähler und <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

In der Praxis werden Hauswasserzähler (HWZ) und Wohnungswasserzähler<br />

(WWZ) unterschieden. In Hamburg<br />

sind etwa 90 % aller Hauswasserzähler kleine Zähler von<br />

der Größe Q 3 4 bzw. Q n 2,5. Wohnungswasserzähler sind<br />

üblicherweise kleine Unterputzzähler mit Messkapseln<br />

Q 3 2,5 bzw. Q n 1,5 (in Hamburg über 99 %). Gelegentlich,<br />

z. B. bei Kleingewerbe, werden auch Q 3 4 bzw. Q n 2,5 als<br />

Wohnungswasserzähler eingesetzt.<br />

Hauswasserzähler werden zwischen der Anschlussarmatur<br />

<strong>auf</strong> der Versorgungsleitung und der Hausinstallation<br />

angeordnet und erfassen somit die gesamte <strong>Wasser</strong>entnahme<br />

im Haus. Hauswasserzähler werden vom<br />

<strong>Wasser</strong>verbrauch pro Haushalt und<br />

Zähleranzahl bezogen <strong>auf</strong> das Jahr 1990 [%]<br />

500%<br />

450%<br />

400%<br />

350%<br />

300%<br />

250%<br />

200%<br />

150%<br />

100%<br />

50%<br />

0<br />

1990 1995 2000 2005 2010<br />

Jahr<br />

Verbrauch pro Haushalt Anzahl Zähler Länge Eichperiode<br />

Bild 1. Prozentuale Steigerung der Anzahl von <strong>Wasser</strong>zählern bei<br />

HAMBURG WASSER, prozentuale Abnahme des <strong>Wasser</strong>verbrauchs<br />

pro Haushalt im Bundesdurchschnitt, Länge der Eichperiode.<br />

Versorger in mehreren Größen angeboten, sodass Normalverbraucher<br />

oder auch Mehr- oder Großverbraucher<br />

den passenden <strong>Wasser</strong>zähler zugewiesen bekommen.<br />

In Hamburg werden beispielsweise drei Zählergrößen<br />

angeboten. Diese stammen <strong>auf</strong>grund freier Ausschreibungen<br />

von verschiedenen Herstellern und besitzen<br />

daher sieben verschiedene Bauartzulassungen. Für den<br />

Kunden ist diese Diversifizierung grundsätzlich positiv.<br />

Für das Stichprobenverfahren ist sie allerdings nachteilig,<br />

weil dadurch ggfs. in <strong>dem</strong>selben Stadtteil mehrere<br />

kleine Lose mit unterschiedlichen Wechselturni entstehen.<br />

Wohnungswasserzähler erfassen den Verbrauch in einem<br />

Teil des Hauses. Dabei kann eine Wohneinheit je<br />

nach Hausinstallation mehrere Kalt- und Warmwasserzähler<br />

besitzen. Die flächendeckende Einführung der<br />

Wohnungswasserzähler ist vor allem <strong>auf</strong> gestiegenes<br />

Umweltbewusstsein und Gerechtigkeitsbedürfnis zurückzuführen.<br />

Die wohneinheitenscharfe <strong>Wasser</strong>abrechnung<br />

sollte zum <strong>Wasser</strong>sparen anhalten und zu<strong>dem</strong><br />

Abrechnungsungerechtigkeiten ausmerzen, die aus ungleichem<br />

<strong>Wasser</strong>verbrauch unter Wohnungsnachbarn<br />

entstehen. Nach altem Flächen- oder Personenschlüssel<br />

konnte die Abrechnungsungenauigkeit früher schnell<br />

50 %, 100 % oder mehr betragen. Außer in Bayern ist<br />

der Einbau von Wohnungswasserzählern mittlerweile in<br />

allen Landesbauordnungen gefordert [5]. Sie werden oft<br />

von der Immobilienwirtschaft bzw. von Dienstleistungsfirmen,<br />

manchmal aber auch vom Versorger direkt betrieben.<br />

Nicht selten enthält ein städtisches Mehrfamilienhaus<br />

in Summe 10–30 Wohnungswasserzähler, was dazu<br />

führt, dass es zumindest in städtischen Gebieten meist<br />

mehr Wohnungswasserzähler als Hauswasserzähler gibt.<br />

Schaut man sich die Entwicklung der Anzahl von<br />

<strong>Wasser</strong>zählern am Beispiel von Hamburg an (Bild 1),<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

zulässige Eichfrist in Deutschland [a]<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 505


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung<br />

dann ist festzustellen, dass sich durch die Einführung<br />

der WWZ die Anzahl der Zähler nahezu verfünffacht hat.<br />

In der gleichen Zeit sind in Deutschland der <strong>Wasser</strong>verbrauch<br />

pro Kopf und die durchschnittliche Haushaltsgröße<br />

gesunken, sodass der <strong>Wasser</strong>verbrauch pro Haushalt<br />

seit 1990 um rund 25 % abgenommen hat. Die gültige<br />

Eichfrist wurde im gleichen Zeitraum von acht <strong>auf</strong><br />

sechs Jahre gesenkt, sodass man zu der Feststellung<br />

kommt: In Deutschland wird immer weniger <strong>Wasser</strong> mit<br />

immer mehr <strong>Wasser</strong>zählern und mit immer kürzerer<br />

Eichfrist abgerechnet!<br />

3. Die Eichfristen aus verschiedenen<br />

Perspektiven<br />

Die Multiplikation der genannten Faktoren kürzere Eichfrist,<br />

weniger <strong>Wasser</strong> und steigende Zähleranzahl lässt<br />

schnell vermuten, dass hier eine Entwicklung dramatisch<br />

schiefläuft. Aus diesem Grund soll nachfolgend die<br />

Eichfrist in Deutschland aus verschiedenen Perspektiven<br />

betrachtet werden.<br />

Tabelle 1. Mittlere Kosten für die Zählerwechslung in Hamburg.<br />

Hauswasserzähler (6a)<br />

Wohnungswasserzähler (5a)<br />

Erstanfahrt Terminfahrt Erstanfahrt Terminfahrt<br />

63 €/Zähler 83 €/Zähler 25 €/Zähler 46 €/Zähler<br />

45 €/WE 83 €/WE<br />

75 €/WE (inkl. Terminfahrten) 57 €/WE (inkl. Terminfahrten)<br />

Tabelle 2. Mittlerer Zählerstand bei Ausbau und wirtschaftliche Bedeutung von<br />

max. denkbaren Ungenauigkeiten im Vergleich zum Wechsel<strong>auf</strong>wand.<br />

Zählerart<br />

(kleine Zähler)<br />

Zählerstand<br />

bei<br />

Ausbau<br />

(Median)<br />

Wert des<br />

gemessenen<br />

Gutes<br />

Wert abgeschätzte<br />

max.<br />

denkbare Ungenauigkeit<br />

[10%]<br />

HWZ Q n 2,5 637 m³ 1 096 € 110 € 135 €<br />

WWZ Q n 1,5 (kalt) 124 m³ 213 € 21 € 117 €<br />

WWZ Q n 1,5 (warm) 47 m³ 81 € 8 € 117 €<br />

Aufwand<br />

für die Zählerwechslung<br />

3.1 Aufwand der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung<br />

Der Aufwand der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung lässt sich in<br />

zwei Aspekte unterteilen. Der unmittelbare Aufwand<br />

des Kunden und der Betriebs<strong>auf</strong>wand des Wechslers.<br />

Am Beispiel Hamburg soll der Aufwand nun quantifiziert<br />

werden.<br />

In den Städten ist heute bereits ein Anteil von 50 %<br />

Single-Haushalten weit verbreitet. Und auch die Personen<br />

eines Mehrpersonenhaushaltes sind oft den ganzen<br />

Tag außerhalb der Wohneinheit beschäftigt. Es bedeutet<br />

heutzutage vielfach eine große Unannehmlichkeit,<br />

wenn der Kunde zu Hause sein muss, weil ein<br />

Monteur kommt, um den Zähler zu wechseln. Diesen<br />

Zeit<strong>auf</strong>wand unserer Kunden kann man versuchen monetär<br />

zu bewerten, wenn man weiß, dass verlorene Zeit<br />

an anderen Stellen mit 3–10 €/h für nicht Berufstätige<br />

[6] oder mit 27,92 €/h für Berufstätige [7] bewertet wird.<br />

Nimmt man einen mittleren Wert von 15 €/h an und<br />

berücksichtigt nur 4 h Einschränkung, so ermittelt man<br />

hier einen monetär bewerteten zeitlichen Aufwand unserer<br />

Kunden von 60 € bzw. mehr als 10 €/a für die Zählerwechslung.<br />

Die Wechslung eines Hauswasserzählers (incl. Material,<br />

Arbeitsvorbereitung, Terminierung, Wechselvorgang,<br />

Dokumentation, Overhead usw.) kostet aus betrieblicher<br />

Sicht in Hamburg im Schnitt 63 € (Tabelle 1), berücksichtigt<br />

man die Tatsache, dass etwa 15 % der Kunden nicht<br />

angetroffen werden und somit eine zusätzliche Terminfahrt<br />

notwendig wird, erhöht sich der mittlere Preis <strong>auf</strong><br />

75 €/Wohneinheit. Da alle sechs Jahre gewechselt werden<br />

muss, wird der Haushalt mit mehr als 10 €/a belastet.<br />

Ähnlich verhält es sich bei Wohnungswasserzählern.<br />

Eine Zählerwechslung kostet zwar inklusive 15 % Terminfahrten<br />

nur 32 €/Zähler, da eine Wohnung aber im<br />

Schnitt 1,8 Zähler besitzt, kostet die Wechslung pro<br />

Wohneinheit 57 €. In Wohnungen muss in der Regel<br />

<strong>auf</strong>grund der Warmwasserzähler überwiegend schon<br />

nach fünf Jahren gewechselt werden, sodass auch hier<br />

ein Aufwand größer als 10 €/a entsteht.<br />

Letztendlich wird der Betriebs<strong>auf</strong>wand des Wechslers<br />

natürlich <strong>dem</strong> Kunden in Rechnung gestellt, sodass<br />

der Kunde letztlich mit beiden Aufwänden also mit<br />

mehr als 20 €/a belastet wird. In Deutschland gibt es<br />

über 40 Mio. Haushalte. Extrapoliert man nun die Erfahrungen<br />

aus Hamburg <strong>auf</strong> Deutschland, so kann man<br />

abschätzen, dass in Deutschland jedes Jahr 800 Mio. €<br />

für die <strong>Wasser</strong>zählerwechslung <strong>auf</strong>gewendet werden!<br />

Eine Verlängerung der Eichfrist beispielsweise <strong>auf</strong> zwölf<br />

Jahre könnte diesen Aufwand halbieren.<br />

3.2 Verbraucherschutz<br />

Im 1969 formulierten Eichgesetz [8] steht ganz vorne<br />

die Motivation für das Eichwesen beschrieben: „Zweck<br />

dieses Gesetzes ist es, (1.) den Verbraucher beim Erwerb<br />

messbarer Güter und Dienstleistungen zu schützen …“<br />

Eichgesetze sollen den Kunden also davor schützen,<br />

dass zu seinem Nachteil ungenau abgerechnet wird,<br />

und aus einer pauschalen Verlängerung der Eichfrist –<br />

so eine mögliche Befürchtung – könnte eine Messungenauigkeit<br />

entstehen. Am Beispiel von Hamburg wird<br />

nun analysiert, wie hoch die zu erwartende Ungenauigkeit<br />

ist und welcher wirtschaftliche Schaden somit <strong>dem</strong><br />

Verbraucher drohen könnte.<br />

Im aktuell zulässigen Stichprobenverfahren wird eine<br />

Messgenauigkeit von 3 % gefordert und mit wertigen<br />

Zählern auch meist geliefert. Um im Sinne des<br />

Verbraucherschutzes zu handeln, wird der sehr seltene,<br />

aber mögliche Fehler durch Eichfristverlängerung mit<br />

10 % angenommen. 10 % sind fern des Messalltags und<br />

eigentlich deutlich zu hoch gegriffen. Zu<strong>dem</strong> würde<br />

April 2014<br />

506 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />

Gemittelte Nutzungsdauern weltweit<br />

USA & Kanada<br />

17,0<br />

Skandinavian<br />

UK & Ireland<br />

12,6<br />

Zentral & Osteuropa<br />

13,5<br />

14,7<br />

Deutschland<br />

Frankreich 7,7<br />

18,2<br />

Spanien & Portugal<br />

Mittlerer Osten<br />

22,9<br />

21,4<br />

China<br />

9,5<br />

Japan<br />

14,8<br />

Bild 2. Mittlere<br />

Nutzungsdauern<br />

von <strong>Wasser</strong>zählern<br />

(Datenquelle<br />

IMS Research<br />

(2011)).<br />

Lateinamerika<br />

16,5<br />

Afrika<br />

7,2<br />

Indien<br />

7,1<br />

Süd-Ost-Asien<br />

11,0<br />

Brasilien<br />

12,2<br />

Ozeanien<br />

15,5<br />

Durchschnitt weltweit<br />

12,3<br />

eine solche Ungenauigkeit, wenn überhaupt, ja erst gegen<br />

Ende des Einsatzes <strong>auf</strong>treten und nicht über die<br />

gesamte Einsatzzeit vorliegen. Um deutlich <strong>auf</strong> der sicheren<br />

Seite für Verbraucher zu liegen, soll trotz<strong>dem</strong><br />

damit weitergerechnet werden.<br />

Insgesamt betreibt HAMBURG WASSER ca. 1,1 Mio.<br />

<strong>Wasser</strong>zähler. In einer willkürlich gewählten Stichprobe<br />

von 183 000 Stück wurde der mittlere Ausbaustand der<br />

<strong>Wasser</strong>zähler analysiert. Über 98 % der <strong>Wasser</strong>zähler<br />

sind kleine <strong>Wasser</strong>zähler Q n 2,5 oder Q n 1,5 (kalt oder<br />

warm). Im Median beträgt der Ausbauzählerstand 47 –<br />

637 m³ (siehe Tabelle 2).<br />

Aus der gemessenen <strong>Wasser</strong>menge ergibt sich der<br />

mittlere Wert des gemessenen Gutes (81 €–1096 €).<br />

Setzt man nun die extrem hoch angesetzte und höchstens<br />

in seltenen Einzelfällen vorkommende Ungenauigkeit<br />

von 10 % an, so stellt man fest, dass der Wert der<br />

abgeschätzten maximal denkbaren Ungenauigkeit immer<br />

noch unterhalb des für die Zählerwechslung betrieben<br />

Aufwandes (abgeleitet aus Abschnitt 3.1) liegt. Insbesondere<br />

bei Wohnungswasserzählern ist der Unterschied<br />

drastisch.<br />

Es ist also festzustellen, dass durch die häufige<br />

Wechslung der Aufwand für den Verbraucher größer ist<br />

als der Aufwand, der durch mögliche Ungenauigkeiten<br />

entstehen könnte. Hinzu kommt, dass die allermeisten<br />

Kunden mit einem Zählerwechsel belastet werden, obwohl<br />

ihr Zähler noch eine sehr gute Messgenauigkeit<br />

besitzt. Unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt des Verbraucherschutzes<br />

wäre zumindest bei kleinen <strong>Wasser</strong>zählern<br />

eine längere Eichfrist besser. Der wirtschaftliche Nachteil<br />

der aktuellen Regelung wird vor allem von der großen<br />

Gruppe der Kunden mit kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit<br />

niedrigen Verbräuchen getragen.<br />

3.3 Internationaler Vergleich<br />

Ein weltweiter Vergleich mittlerer Nutzungsdauern von<br />

<strong>Wasser</strong>zählern zeigt, dass 12–17 Jahre (Ozeanien, Nord<br />

und Südamerika) oder mehr erreicht werden [9] (siehe<br />

Bild 3). Lediglich für Indien und Afrika werden vergleichbar<br />

kurze mittlere Nutzungsdauern wie in<br />

Deutschland angegeben.<br />

Ein Blick <strong>auf</strong> Europa ist sogar noch interessanter: Mit<br />

MID [2] wurde eine in Europa einheitliche Regelung<br />

zum Inverkehrbringen von <strong>Wasser</strong>zählern vereinbart.<br />

Alle Zähler müssen den gleichen Prüfungen unterzogen<br />

werden. Es gelten die gleichen Eichfehlergrenzen. Die in<br />

der nationalen Eichordnung geregelte Eichfrist hingegen<br />

ist unterschiedlich. Länder wie Frankreich, Norwegen,<br />

Dänemark, Belgien, Portugal u. a. sehen Eichfristen<br />

von 9–16 Jahren vor. Großbritannien kennt überhaupt<br />

keine verpflichtende Eichfrist. Es stellt sich die Frage:<br />

Warum können die gleichen Zähler unter gleichen<br />

Randbedingungen im europäischen Ausland länger betrieben<br />

werden als in Deutschland?<br />

3.4 Ökologische Aspekte und Innovation<br />

Nicht immer ist es gut, sich an <strong>dem</strong> internationalen<br />

Durchschnitt zu orientieren. So kann es durchaus nachhaltig<br />

sein, die Anforderungen an die eigene Wirtschaft<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 507


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung<br />

Bild 3. Alleine<br />

bei HAMBURG<br />

WASSER werden<br />

an je<strong>dem</strong><br />

Arbeitstag<br />

1000 <strong>Wasser</strong>zähler<br />

gewechselt<br />

und entsorgt.<br />

höher zu stellen als international üblich. Vor diesem<br />

Hintergrund könnte man nun die These formulieren:<br />

„Kurze Eichfristen sind zwar <strong>auf</strong>wendiger, aber diesen<br />

Ehrgeiz sollten wir haben, weil diese Anstrengung Innovationen<br />

fördert und <strong>dem</strong> Standort Deutschland gut<br />

tut.“<br />

Aus der Praxis kann berichtet werden, dass genau<br />

der gegenteilige Effekt eintritt: Höherwertige Zähler,<br />

evtl. auch elektronische Zähler haben gegen die konstruktiv<br />

einfachen Zähler keine Chance. Kurze Eichfristen<br />

nehmen somit jede Motivation für die Einführung hochwertiger<br />

Zähler. Die Festlegung <strong>auf</strong> kurze Eichfristen<br />

wirkt daher innovationshemmend!<br />

In der Vergangenheit wurden die Wohnungswasserzähler<br />

u. a. auch aus ökologischen Gesichtspunkten heraus<br />

eingeführt. Der Gedanke war, dass der Kunde seinen<br />

Verbrauch sieht, dafür bezahlt und daher <strong>Wasser</strong> spart.<br />

Mittlerweile wurden so viele <strong>Wasser</strong>zähler verbaut, dass<br />

rund 10 % des Kraftstoffverbrauchs bei HAMBURG WAS-<br />

SER zum Zwecke der <strong>Wasser</strong>zählerwechslung verfahren<br />

werden. Zu<strong>dem</strong> werden alleine von HAMBURG WASSER<br />

jedes Jahr über 200 000 Einwegzähler entsorgt. Eine<br />

verlängerte Eichfrist wäre ein einfacher und effektiver<br />

Weg, diese Umweltbelastungen zurückzufahren. Denn<br />

ein nicht gewechselter <strong>Wasser</strong>zähler hat eine unschlagbare<br />

CO 2 -Bilanz.<br />

4. Alternative Ansätze<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die beschriebenen<br />

Unzulänglichkeiten zu verbessern oder zumindest abzumildern.<br />

So sollte beispielsweise geprüft werden, ob<br />

eine Möglichkeit gefunden werden kann, das Stichprobenverfahren<br />

für Wohnungswasserzähler und für Warmwasserzähler<br />

zu öffnen. Interessant scheint auch der – in<br />

Europa nicht neue – Denkansatz, dass kleine <strong>Wasser</strong>zähler<br />

längere L<strong>auf</strong>zeiten haben als große <strong>Wasser</strong>zähler.<br />

Insbesondere vor <strong>dem</strong> Hintergrund, dass der Versorger<br />

vom Kunden jährlich über den <strong>Wasser</strong>verbrauch informiert<br />

wird, wäre sogar eine mengenabhängige Eichfrist<br />

umsetzbar.<br />

Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob regelmäßig<br />

bestandene Stichproben nicht auch zu einer Verlängerung<br />

der pauschalen Eichfrist für diese Zählertypen herangezogen<br />

werden können. Im Sinne des Verbraucherschutzes<br />

könnte das Stichprobenverfahren als Großversuch<br />

genutzt werden, der statistisch belastbar belegt,<br />

dass eine verlängerte Eichfrist für bestimmte Zählertypen<br />

gerechtfertigt ist. Es bleibt zu prüfen, ob ein Weg<br />

gefunden werden kann, um aus wiederholt guten<br />

Stichprobenergebnissen abgeleitete Sondereichfristen<br />

ermöglichen zu können.<br />

Bislang gelten die pauschalen Eichfristen für alle<br />

Zähler, unabhängig von der eingesetzten Materialqualität<br />

und Bauart, sowie für alle <strong>Wasser</strong>qualitäten. Dabei<br />

scheint es aus technischer Sicht offensichtlich zu sein,<br />

dass hochwertige <strong>Wasser</strong>zähler bei guter <strong>Wasser</strong>qualität<br />

länger eingesetzt werden können als konstruktiv einfache<br />

Einwegzähler. Ein besseres Verständnis dieses Zusammenspiels<br />

würde die Möglichkeit bieten, technisch<br />

begründet wirtschaftlichere Nutzungsdauern festzulegen.<br />

5. Fazit<br />

In Deutschland wird immer weniger <strong>Wasser</strong> mit immer<br />

mehr Aufwand abgerechnet. Bei Betrachtung der Eichfrist<br />

aus verschiedenen Blickwinkeln wird deutlich, dass<br />

••<br />

in Deutschland jedes Jahr ein Aufwand von geschätzt<br />

800 Mio. € für die Wechslung von <strong>Wasser</strong>zählern<br />

betrieben wird,<br />

••<br />

der wirtschaftliche Nachteil der aktuellen Regelung<br />

vor allem von der großen Gruppe der Kunden mit<br />

kleinen <strong>Wasser</strong>zählern mit niedrigen Verbräuchen<br />

getragen wird,<br />

••<br />

unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt des Verbraucherschutzes<br />

eine längere Eichfrist (zumindest bei kleinen <strong>Wasser</strong>zählern)<br />

verbraucherfreundlicher wäre,<br />

••<br />

die Festlegung <strong>auf</strong> kurze Eichfristen innovationshemmend<br />

wirkt,<br />

••<br />

ein nicht gewechselter <strong>Wasser</strong>zähler eine unschlagbare<br />

CO 2 -Bilanz hat.<br />

Eine längere Eichfrist hätte somit gravierende Vorteile<br />

und es stellt sich die Frage: Warum können die gleichen<br />

April 2014<br />

508 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Herausgeber<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V.<br />

Reinhardtstraße 32<br />

10117 Berlin<br />

Ansprechpartner im BDEW<br />

Dr. Jörg Rehberg<br />

Tel.: +49 30 300199-1211<br />

E-Mail: joerg.rehberg@bdew.de<br />

Verlag und Vertrieb<br />

wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft<br />

Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

Bonn<br />

Druck<br />

Warlich Druck Meckenheim GmbH<br />

Stand<br />

April 2013<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft im BDEW<br />

Bundesverband der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V.<br />

www.bdew.de<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung | FACHBERICHTE |<br />

Zähler unter gleichen Randbedingungen im europäischen<br />

Ausland länger betrieben werden als in Deutschland?<br />

Insgesamt kommen die Autoren zu <strong>dem</strong> Schluss,<br />

dass die geltenden Eichfristen nicht zeitgemäß sind und<br />

es durchaus Handlungsalternativen gibt, die teilweise<br />

aber noch detailliert ausgearbeitet werden müssen.<br />

Aktuell l<strong>auf</strong>ende Regelungsprozesse müssen so gestaltet<br />

werden, dass sie insgesamt offener für längere L<strong>auf</strong>zeiten<br />

werden.<br />

Literatur<br />

[1] Eichordnung (2011): Eichordnung vom 12. August 1988 (BG-<br />

Bl. I S. 1657), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom<br />

6. Juni 2011 (BGBl. I S. 1035) geändert worden ist<br />

[2] MID: RICHTLINIE 2004/22/EG DES EUROPÄISCHEN PARLA-<br />

MENTS UND DES RATES vom 31. März 2004 über Messgeräte,<br />

2004.<br />

[3] PTB: PTB-Mitteilungen 102, Nr. 4, 1992.<br />

[4] PTB (2010) PTB-Mitteilungen 120, Nr. 1<br />

[5] Zenner: Landesbauordnungen zu <strong>Wasser</strong>zählern, 2013.<br />

http://www.zenner.de/tl_files/content/AAA_Dokumente/<br />

Services/Landesbauordung.pdf<br />

[6] Bundesministerium der Justiz: Gesetz über die Vergütung<br />

von Sachverständigen, Dolmetscherinnen, Dolmetschern,<br />

Übersetzerinnen und Übersetzern sowie die Entschädigung<br />

von ehrenamtlichen Richterinnen, ehrenamtlichen Richtern,<br />

Zeuginnen, Zeugen und Dritten (Justizvergütungs- und<br />

-entschädigungsgesetz – JVEG), 2004.<br />

[7] Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung:<br />

Bundesverkehrswegeplan 2003<br />

[8] Eichgesetz (2011): Eichgesetz in der Fassung der Bekanntmachung<br />

vom 23. März 1992 (BGBl. I S. 711), das zuletzt<br />

durch Artikel 1 des Gesetzes vom 7. März 2011 (BGBl. I S. 338)<br />

geändert worden ist,<br />

http://www.gesetze-im-internet.de/eichg/BJNR007590969.<br />

html<br />

[9] IMS Research: Meter Replacement Periods – Regional averages<br />

in years, 2011.<br />

Autoren<br />

Eingereicht: 06.01.2014<br />

Korrektur: 26.02.2014<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

Dr.-Ing. Henning Schonlau<br />

E-Mail: Henning.Schonlau@hamburgwasser.de |<br />

Dr.-Ing. Henning Rubach<br />

E-Mail: Henning.Rubach@hamburgwasser.de |<br />

HAMBURG WASSER |<br />

Pinkertweg 5 |<br />

D-22113 Hamburg<br />

Buchbesprechung<br />

Praxisleitfaden <strong>Wasser</strong>preismodelle<br />

Darstellung der bestehenden Grundmodelle und<br />

Argumentationshilfen<br />

Hrsg.: BDEW e. V., Bonn 2013. 80 S., DIN A4, farbig,<br />

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Eine Fortsetzung der aktuellen Preispolitik mit<br />

einem hohen variablen Anteil führt in Zeiten rückgängiger<br />

Absatzmengen zu einer ständigen Erfordernis<br />

der Preiserhöhung, um die Kosten zu decken. In<br />

dieser Lage können geänderte Preismodelle, die <strong>auf</strong><br />

eine Erhöhung des fixen Preisanteils ausgerichtet<br />

sind, zu einer Dämpfung bis in Extremfällen hin zu<br />

einer Umkehr des Effekts beitragen.<br />

Um hier ein Umdenken zu ermöglichen, werden<br />

in der Abhandlung Preismodelle vorgestellt, die<br />

eine Umkehr in den preispolitischen Auswirkungen<br />

bewirken können. Am aussichtsreichsten erscheint<br />

hier die Einführung neuer zusätzlicher Festpreisbestandteile.<br />

Je nach Höhe des Gesamtgebrauchs können verschiedene<br />

Kundengruppen unterschiedlich entoder<br />

belastet werden. Dies ist bei einer Tarifumstellung<br />

stets unvermeidbar. An dieser Stelle gibt dieser<br />

Praxisleitfaden im Teil Kommunikation Hinweise<br />

zu Rahmenbedingungen und Kommunikationswegen<br />

zur Einführung neuer Preismodelle.<br />

Praxisleitfaden <strong>Wasser</strong>preismodelle<br />

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Gas und <strong>Wasser</strong> mbH,<br />

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D-53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9191 - 40,<br />

Fax (0228) 9191 - 499,<br />

E-Mail: info@wvgw.de,<br />

www.wvgw.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 509


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />

– Ein Überblick<br />

<strong>Wasser</strong>recht, Biozid, Biozidrecht, Biozidverordnung (EU) Nr. 528/2012, Trinkwasser, Desinfektion<br />

Henning Krüger<br />

Durch das Inkrafttreten der Verordnung (EU)<br />

Nr. 528/2012 1 (Biozidverordnung) haben sich diverse<br />

Änderungen für die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt und<br />

die Verwendung von Biozidprodukten in der EU ergeben.<br />

Unter anderem wurden die Definition eines Biozidproduktes<br />

und der Regelungsrahmen des Biozidrechts erweitert.<br />

Hierdurch ergeben sich insbesondere Konsequenzen<br />

für Biozidprodukte die vor Ort (in situ) für die<br />

Trinkwasserdesinfektion hergestellt werden. Der Artikel<br />

beschreibt die Entwicklung des Biozidrechts, gibt einen<br />

kurzen Einblick in die wichtigsten Verfahren im<br />

Biozidrecht und erläutert die Konsequenzen der<br />

Biozidverordnung für die Trinkwasserdesinfektion.<br />

Biocides Regulations and Drinking Water Disinfection<br />

– An Overview<br />

The entry into force of Regulation (EU) No 528/2012<br />

(Biocidal Products Regulation) lead to various changes for<br />

the making available on the market and use of biocidal<br />

products within the EU. Among others, the definition of<br />

a biocidal product and the regulatory framework have<br />

been extended compared to Directive 98/8/EG. This has<br />

consequences, especially for biocidal products produced<br />

on site (in situ) for the disinfection of drinking<br />

water. The article describes the development of the biocides<br />

regulations, gives a brief insight into the key procedures<br />

under the Biocidal Products Regulation and explains<br />

the consequences for drinking water disinfection.<br />

1. Entwicklung und Zielsetzung<br />

des Biozidrechts<br />

Das Biozidrecht wurde in Europa erstmals durch die<br />

Binnenmarktregelung der Biozidrichtlinie 98/8/EG 2 vom<br />

16.02.1998 einheitlich geregelt. Diese Richtlinie wurde<br />

durch nationale Gesetze der Mitgliedsstaaten der Europäischen<br />

Gemeinschaft in nationales Recht umgesetzt.<br />

Aus <strong>dem</strong>selben Jahr stammt auch die Richtlinie 98/83/EG<br />

(Trinkwasserrichtlinie) 3 über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für<br />

den menschlichen Gebrauch, welche durch die Änderung<br />

der Trinkwasserverordnung 4 in deutsches Recht<br />

umgesetzt wurde. Die Zielsetzungen dieser beiden Richt-<br />

1<br />

Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, Amtsblatt der<br />

Europäischen Gemeinschaften, L 167 vom 27.6.2012, S. 1–123.<br />

2 Richtlinie 98/8/EG des Europäischen Parlaments und des Rates<br />

vom 16. Februar 1998 über das Inverkehrbringen von Biozid-<br />

Produkten, Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, L 123<br />

vom 24.4.1998, S. 1–63.<br />

3<br />

Richtlinie 98/83/EG des Rates vom 3. November 1998 über die<br />

Qualität von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch, Amtsblatt<br />

der Europäischen Gemeinschaften, L 330 vom 5.12.1998, S. 32–54.<br />

4 Verordnung über die Qualität von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen<br />

Gebrauch (Trinkwasserverordnung – TrinkwV 2001) in der Fassung<br />

der Bekanntmachung vom 2. August 2013 (BGBl. I S. 2977), die<br />

durch Artikel 4 Absatz 22 des Gesetzes vom 7. August 2013<br />

(BGBl. I S. 3154) geändert worden ist.<br />

linien waren dabei recht unterschiedlich. Während die<br />

Biozidrichtlinie vornehmlich <strong>dem</strong> Abbau von Handelshemmnissen<br />

und <strong>dem</strong> Schutz vor den gefährlichen Auswirkungen<br />

von Bioziden diente, wurden mit der Trinkwasserrichtlinie<br />

Gemeinschaftsstandards für grundlegende<br />

gesundheitsbezogene Qualitätsparameter für<br />

<strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch festgelegt, um<br />

die dauerhafte Nutzung von <strong>Wasser</strong> für den menschlichen<br />

Gebrauch sicherzustellen und zu fördern.<br />

Seit <strong>dem</strong> 1. September 2013 gilt die Verordnung (EU)<br />

Nr. 528/2012 5 des Europäischen Parlaments und des<br />

Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt und die Verwendung von Biozidprodukten (Biozidverordnung).<br />

Sie hat die Biozidrichtlinie 98/8/EG abgelöst<br />

und gilt anders als diese unmittelbar in der gesamten EU.<br />

Das Ziel der neuen Biozidverordnung ist es, den freien<br />

Verkehr von Biozidprodukten innerhalb der Grenzen der<br />

Europäischen Union zu verbessern und gleichzeitig ein<br />

hohes Schutzniveau für die Gesundheit von Menschen<br />

und Tieren sowie für die Umwelt zu gewährleisten.<br />

Zu<strong>dem</strong> soll sie sicherstellen, dass die zugelassenen Biozidprodukte<br />

für ihre jeweiligen Anwendungsgebiete<br />

5 Verordnung (EU) Nr. 528/2012 des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt und die Verwendung von Biozidprodukten, Amtsblatt der<br />

Europäischen Gemeinschaften, L 167 vom 27.6.2012, S. 1–123.<br />

April 2014<br />

510 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

hinreichend wirksam sind und keine unannehmbaren<br />

Auswirkungen haben.<br />

Zu beachten ist bei allen Diskussionen und Fragestellungen<br />

zur Biozidverordnung, dass es sich um ein<br />

sehr umfassendes Regelungswerk handelt, das für alle<br />

Biozidprodukte aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

Anwendung findet. Die Bandbreite reicht von Hautdesinfektionsmitteln<br />

über Nagetierbekämpfungsmittel bis<br />

hin zu Flüssigkeiten zur Einbalsamierung. Die Trinkwasserdesinfektion<br />

macht also nur einen kleinen Teilbereich<br />

des Biozidrechts aus, sodass es nachvollziehbar ist, dass<br />

nicht alle Regelungen der Biozidverordnung <strong>auf</strong> die Besonderheiten<br />

dieses Bereiches zugeschnitten sind.<br />

2. Voraussetzungen für die Verkehrsfähigkeit<br />

von Biozidprodukten<br />

Bereits mit der Biozidrichtlinie 98/8/EG wurden zwei<br />

kumulative Verfahren als Voraussetzung für das Inverkehrbringen<br />

von Biozidprodukten geschaffen, das Wirkstoffverfahren<br />

und das Zulassungsverfahren.<br />

2.1 Wirkstoffgenehmigung<br />

Voraussetzung für die Zulassung eines Biozidproduktes<br />

ist zunächst, dass der oder die enthaltenen Wirkstoffe im<br />

Rahmen des Wirkstoffverfahrens genehmigt worden<br />

sind.<br />

Im Wirkstoffverfahren werden Biozidwirkstoffe<br />

bezüglich der Verwendung für eine oder mehrere<br />

Produktarten hinsichtlich ihrer Eigenschaften (insbesondere<br />

Wirksamkeit und Gefährlichkeit) überprüft und<br />

bewertet, um anschließend in eine Positivliste <strong>auf</strong>genommen<br />

werden zu können. Die Datenanforderungen<br />

im Rahmen des Genehmigungsverfahrens sind in<br />

Anhang II der Biozidverordnung geregelt. Zu den<br />

konkreten Informationsanforderungen existiert zu<strong>dem</strong><br />

ein Leitfaden der Europäischen Chemikalienagentur<br />

(ECHA). 6<br />

Um die Genehmigung eines neuen Biozidwirkstoffs<br />

zu erreichen, muss der Antragsteller zunächst von der<br />

zuständigen Behörde des Mitgliedsstaates, der die<br />

Bewertung durchführen soll, eine Bestätigung über<br />

dessen Bereitschaft einholen. Bei der Wahl des bewertenden<br />

Mitgliedsstaates ist der Antragssteller frei.<br />

Anschließend reicht er den Antrag nebst der Bestätigung<br />

der Behörde bei der ECHA ein.<br />

Sofern ein Wirkstoff die spezifischen Voraussetzungen<br />

für die Genehmigung erfüllt, wird er durch eine Durchführungsverordnung<br />

der Kommission für einen Anfangszeitraum<br />

von maximal zehn Jahren in eine Positivliste<br />

<strong>auf</strong>genommen. Diese Positivliste war ursprünglich in<br />

Anhang I der Biozidrichtlinie 98/8/EG enthalten und<br />

wurde nun gemäß Artikel 9 Absatz 2 der Biozidverordnung<br />

neu gefasst als Unionsliste der genehmigten<br />

6<br />

http://echa.europa.eu/documents/10162/15623299/biocides_<br />

guidance_information_requirements_en.pdf<br />

Wirkstoffe. Die Unionsliste wird nicht im Anhang zur<br />

Biozidverordnung, sondern separat von dieser geführt.<br />

Sie wird regelmäßig aktualisiert und von der Generaldirektion<br />

Umwelt der Europäischen Kommission <strong>auf</strong><br />

deren Internetseite veröffentlicht. 7<br />

Die Aufnahme eines Wirkstoffes in die Unionsliste<br />

erfolgt jeweils für eine oder mehrere Produktarten.<br />

Die Biozidverordnung unterscheidet insgesamt 22<br />

Produktarten, die vier Hauptgruppen zugeordnet<br />

werden (Desinfektionsmittel, Schutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel<br />

und sonstige Biozide). Die<br />

für die Trinkwasserdesinfektion relevante Produktart<br />

ist die Produktart 5: „Trinkwasser – Produkte zur Desinfektion<br />

von Trinkwasser für Menschen und Tiere“.<br />

Ebenfalls relevant im Rahmen der In-Line Desinfektion<br />

ist die Produktart 4: Desinfektionsmittel im „Lebens-<br />

und Futtermittelbereich“. 8<br />

Die Genehmigung eines Wirkstoffes erfolgt allgemein<br />

und nicht hersteller- oder antragsstellerspezifisch.<br />

Ab <strong>dem</strong> 01.09.2015 dürfen jedoch nur noch Biozidprodukte<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt werden, die Wirkstoffe<br />

enthalten, deren Hersteller oder Importeur bei<br />

der ECHA gelistet ist (sogenannte Artikel 95-Liste). Voraussetzung<br />

für eine Listung ist die Einreichung eines eigenen<br />

vollständigen Wirkstoffdossiers, die Bezugnahme<br />

<strong>auf</strong> ein bereits eingereichtes Wirkstoffdossier, oder die<br />

Bezugnahme <strong>auf</strong> ein Wirkstoffdossier für das die<br />

Datenschutzfristen abgel<strong>auf</strong>en sind. Auf diese Weise soll<br />

erreicht werden, dass alle Hersteller und Importeure<br />

gleichermaßen an den Kosten des Wirkstoffverfahrens<br />

beteiligt werden.<br />

Werden die Genehmigungsvoraussetzungen des<br />

Wirkstoffverfahrens nicht erfüllt oder geforderte Angaben<br />

und Daten nicht fristgerecht nachgereicht, so<br />

erlässt die Europäische Kommission einen Durchführungsbeschluss<br />

über die Nichtgenehmigung des<br />

Wirkstoffs.<br />

Seit Beginn des Wirkstoffverfahrens wurden bereits<br />

einige Entscheidungen für die Nicht<strong>auf</strong>nahme<br />

von Wirkstoffen getroffen. Eine konsolidierte Liste<br />

der getroffenen Nicht-Aufnahmeentscheidungen<br />

(unter der Biozidrichtlinie) bzw. der Entscheidungen<br />

zur Nicht genehmigung unter der Biozidverordnung<br />

ist in eng lischer Sprache <strong>auf</strong> der Seite der Europäischen<br />

Kommission ‒ Generaldirektion Umwelt zu<br />

finden. 9<br />

7<br />

http://ec.europa.eu/environment/chemicals/biocides/ activesubstances/approved-substances_en.htm<br />

8<br />

Produkte zur Desinfektion von Einrichtungen, Behältern, Besteck<br />

und Geschirr, Oberflächen und Leitungen, die im Zusammenhang<br />

mit der Herstellung, Beförderung, Lagerung oder <strong>dem</strong><br />

Verzehr von Lebens- oder Futtermitteln (einschließlich Trinkwasser)<br />

für Menschen und Tiere Verwendung finden.<br />

9<br />

http://ec.europa.eu/environment/chemicals/biocides/activesubstances/non_inclusion_en.htm<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 511


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

2.2 Zulassungsverfahren für Biozidprodukte<br />

Gemäß Artikel 17 Absatz 1 der Biozidverordnung dürfen<br />

Biozidprodukte grundsätzlich nur dann <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt bereitgestellt oder verwendet werden, wenn sie<br />

zugelassen sind.<br />

Die neue Biozidverordnung sieht mehrere Möglichkeiten<br />

für Zulassungen vor. Neben der bisher bereits<br />

möglichen nationalen Zulassung und der gegenseitigen<br />

Anerkennung einer bestehenden nationalen Zulassung<br />

in einem anderen Mitgliedsstaat, sind nun auch<br />

Unionszulassungen möglich.<br />

Angelehnt an die unter der Biozidrichtlinie bestehende<br />

Möglichkeit der Festlegung von Rahmenformulierungen<br />

und die Zu lassung von Produkten unter Bezugnahme<br />

<strong>auf</strong> diesen Rahmen, können nun ganze Produktfamilien<br />

zugelassen werden. Dies sind Gruppen<br />

von Produkten, die sich beispielsweise nur durch verschiedene<br />

Farb- oder Duftstoffe unterscheiden. Ist eine<br />

Produktfamilie zugelassen, müssen Produkte, die zu dieser<br />

Familie gehören, anschließend nur noch gemeldet<br />

werden, bevor sie <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt und verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Desweiteren sieht die Biozidverordnung auch ein<br />

vereinfachtes Zulassungsverfahren vor. Dieses ist für<br />

Produkte anwendbar, deren Wirkstoffe im Anhang I der<br />

neuen Verordnung <strong>auf</strong>geführt sind und die ansonsten<br />

keine bedenklichen Stoffe enthalten.<br />

Derzeit sind im Anhang I der Biozidverordnung<br />

19 Stoffe <strong>auf</strong>geführt. Allerdings mussten die gelisteten<br />

Stoffe kein Genehmigungsverfahren durchl<strong>auf</strong>en, um<br />

in diesen Anhang <strong>auf</strong>genommen zu werden, da man<br />

davon ausgeht, dass ausreichende Informationen zu<br />

diesen Stoffen vorliegen. Derzeit wird <strong>auf</strong> EU-Ebene<br />

das Verfahren zur Aufnahme weiterer Stoffe in den<br />

Anhang I diskutiert.<br />

Der Regelfall wird erwartungsgemäß jedoch weiterhin<br />

die nationale Zulassung bleiben. Sofern in mehr als<br />

einem Mitgliedsstaat eine Zulassung angestrebt wird,<br />

ist eine nationale Zulassung zu beantragen und in<br />

den übrigen Mitgliedsstaaten die gegenseitige Anerkennung<br />

dieser Zulassung. Wird eine Zulassung in<br />

vielen Mitgliedstaaten angestrebt, ist auch das Unionszulassungsverfahren<br />

eine Option.<br />

Das nationale Zulassungsverfahren beginnt mit der<br />

Einreichung des Antrags bei der zuständigen Behörde<br />

des Mitgliedstaates, in <strong>dem</strong> die Zulassung erteilt werden<br />

soll. Die Datenanforderungen im Zulassungsverfahren<br />

ergeben sich aus Artikel 20 der Biozidverordnung. Für<br />

einen Zulassungsantrag müssen sowohl ein Produktdossier<br />

nach Anhang III der Biozidverordnung, als auch<br />

ein Dossier für jeden enthaltenen Wirkstoff nach Anhang<br />

II eingereicht werden.<br />

Die zuständige Behörde teilt <strong>dem</strong> Antragssteller<br />

zunächst die zu entrichtenden Gebühren mit und<br />

beginnt nach deren Eingang mit der Validierung des<br />

Antrages.<br />

Sind die Unterlagen unvollständig, werden die<br />

fehlenden Informationen nachgefordert. Sind die<br />

Unterlagen vollständig, beginnt die Bewertung des<br />

Biozidproduktes. 30 Tage vor der Entscheidung über<br />

den Antrag, gibt die Behörde <strong>dem</strong> Antragssteller die<br />

Möglichkeit zur Stellungnahme zu den Ergebnissen<br />

der Bewertung. Anschließend entscheidet sie unter<br />

Berücksichtigung der Stellungnahme über den Antrag.<br />

Die Zulassung von Biozidprodukten erfolgt für<br />

maximal zehn Jahre.<br />

2.3 Übergangsregelungen für Biozidprodukte<br />

mit Altwirkstoffen<br />

In Bezug <strong>auf</strong> die Wirkstoffe unterscheidet man Altwirkstoffe<br />

und Neuwirkstoffe. Für die Wirkstoffe, welche<br />

bereits vor <strong>dem</strong> Jahr 2000 in der EU <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt<br />

befindlich waren, wurde <strong>auf</strong> Grundlage der Biozidrichtlinie<br />

98/8/EG das sogenannte Altwirkstoffprogrammgeschaffen,<br />

das die Überprüfung all dieser Wirkstoffe<br />

zum Ziel hat. Dazu wurde eine Bestands<strong>auf</strong>nahme<br />

der bestehenden Wirkstoffe durchgeführt (Identifizierung)<br />

und anschließend festgestellt, ob es Interessenten<br />

gab, die das Genehmigungsverfahren für<br />

diese Wirkstoffe betreiben wollten (Notifizierung).<br />

Die entsprechend notifizierten Wirkstoffe wurden in<br />

den Anhang II der Verordnung (EG) Nr. 1451/2007<br />

<strong>auf</strong>genommen.<br />

Ursprünglich sollte bis zum 14. Mai 2010 dieses Prüfprogramm<br />

abgeschlossen sein, später wurde diese Frist<br />

bis 2014 verlängert. Für eine Reihe von Wirkstoffen wird<br />

diese Frist allerdings nicht ausreichen, um eine Bewertung<br />

abschließen zu können. Daher wurde im Mai 2013<br />

die Entscheidung getroffen, den Stichtag von 2014 <strong>auf</strong><br />

den 31.12.2024 zu verschieben. 10<br />

Für Biozidprodukte mit Altwirkstoffen bestehen<br />

Übergangsregelungen zum Erhalt ihrer Verkehrsfähigkeit<br />

für die Dauer des Wirkstoffverfahrens und des<br />

Zulassungsverfahrens. Gemäß Artikel 89 der Biozidverordnung<br />

in Verbindung mit § 28 Absatz 8 des<br />

Chemikaliengesetzes sind Biozidprodukte, die ausschließlich<br />

Wirkstoffe enthalten, die für die betreffende<br />

Produktart in Anhang II der Verordnung (EG)<br />

Nr. 1451/2007 <strong>auf</strong>geführt sind, bis zur Entscheidung<br />

über die Genehmigung bzw. Nichtgenehmigung<br />

zulassungsfrei verkehrsfähig. Sie sind jedoch in<br />

Deutschland gemäß Artikel 89 Absatz 2 der Biozidverordnung<br />

in Verbindung mit der der deutschen<br />

Biozid-Meldeverordnung (ChemBiozidMeldeV) bei der<br />

10<br />

Delegierte Verordnung (EU) Nr. 736/2013 der Kommission vom<br />

17. Mai 2013 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 528/2012<br />

des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich der<br />

L<strong>auf</strong>zeit des Arbeitsprogramms zur Prüfung alter biozider Wirkstoffe,<br />

Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaften, L 204 vom<br />

31.7.2013, S. 25.<br />

April 2014<br />

512 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

Bundesstelle für Chemi kalien der Bundesanstalt für<br />

Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zu melden. 11<br />

Wurde die Entscheidung getroffen, den Wirkstoff zu<br />

genehmigen, sind Biozidprodukte, die diesen Altwirkstoff<br />

enthalten, bis zum Zeitpunkt seiner Genehmigung,<br />

bei mehreren alten Wirkstoffen bis zum Zeitpunkt<br />

der Genehmigung des letzten Wirkstoffs, zulassungsfrei<br />

verkehrsfähig.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt muss gemäß Artikel 89<br />

Absatz 3 der Biozidverordnung ein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung<br />

des Biozidproduktes bei der zuständigen Behörde<br />

gestellt werden, um dessen Verkehrsfähigkeit zu<br />

erhalten. Ist der Zulassungsantrag (und sind ggf. die<br />

Anträge <strong>auf</strong> gegenseitige Anerkennung) rechtzeitig<br />

gestellt worden, bleiben die ent sprechenden Biozidprodukte<br />

auch für die Dauer des Zulassungsverfahrens<br />

in den Mitgliedsstaaten, in denen der Antrag<br />

gestellt wurde, verkehrsfähig.<br />

Sollte für ein entsprechendes Biozidprodukt ein<br />

Antrag <strong>auf</strong> Zulassung oder gegenseitige Anerkennung<br />

nicht oder nicht rechtzeitig gestellt werden, darf dieses<br />

Biozidprodukt nach Abl<strong>auf</strong> der Frist für die Antragsstellung<br />

(Genehmigung des Wirkstoffes) nur noch<br />

180 Tage <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereitgestellt bzw. 365 Tage<br />

verwendet werden.<br />

Dürfen Biozidprodukte nicht mehr legal <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt bereitgestellt werden, so sind sie gemäß den<br />

Unionsvorschriften über Abfälle, insbesondere der<br />

Richtlinie 2008/98/EG des Europäischen Parlaments<br />

und des Rates vom 19. November 2008 über Abfälle,<br />

und den einschlägigen nationalen Vorschriften zu<br />

be handeln.<br />

3. Biozidverordnung und Trinkwasserdesinfektion<br />

Wie bereits eingangs erwähnt, macht die Trinkwasserdesinfektion<br />

nur einen kleinen Teil des Regelungsrahmens<br />

der Biozidverordnung aus. Dadurch sind<br />

einige Regelungen nicht <strong>auf</strong> die Anforderungen der<br />

Trinkwasserdesinfektion zugeschnitten, wodurch es<br />

in Sonderfällen zu Anwendungsproblemen in der<br />

Praxis kommen kann. Mit der Trinkwasserrichtlinie<br />

98/83/EG und der deutschen Trinkwasserverordnung<br />

bestehen neben <strong>dem</strong> Biozidrecht sowohl europäische<br />

als auch nationale Regelungen für diesen<br />

Bereich, die mit einander in Einklang zu bringen<br />

sind. Die Trinkwasserdesinfektion war bereits in der<br />

Biozidrichtlinie 98/8/EG mitgeregelt. Mit der Biozidverordnung<br />

wurde der Regelungsrahmen des Biozidrechts<br />

erweitert, wodurch sich auch erhebliche<br />

Änderungen für den Bereich der Trinkwasserdesinfektion<br />

ergeben haben.<br />

11<br />

www.biozid-meldeverordnung.de<br />

3.1 Das Verhältnis der Biozidverordnung<br />

zur Trinkwasserverordnung<br />

Das Verhältnis der Biozidverordnung zur Trinkwasserrichtlinie<br />

war ein Konfliktpunkt bei den Beratungen <strong>auf</strong><br />

europäischer Ebene zum Regelungsumfang der Biozidverordnung.<br />

Einige Mitgliedsstaaten vertraten hierbei<br />

die Ansicht, die Trinkwasserdesinfektion solle vollständig<br />

vom Regelungsumfang der Biozidverordnung<br />

ausgenommen werden, da die Trinkwasserdesinfektion<br />

u. a. bereits in der Trinkwasserrichtlinie und den nationalen<br />

Umsetzungsgesetzen geregelt sei. Insbesondere<br />

in Deutschland bestand u. a. mit der Trinkwasserverordnung<br />

bereits ein erschöpfendes Regelungswerk<br />

für die Trinkwasserdesinfektion und die hierfür zu<br />

verwendenden Mittel. So bestimmt § 11 Absatz 1 der<br />

Trinkwasserverordnung, dass während der Gewinnung,<br />

Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser nur<br />

Aufbereitungsstoffe verwendet werden dürfen, die<br />

nach einem vom Umweltbundesamt durchgeführten<br />

Prüfverfahren in eine Liste von geeigneten Stoffen<br />

<strong>auf</strong>genommen wurden. Voraussetzung für die Aufnahme<br />

ist u. a., dass der Stoff ausreichend wirksam ist<br />

und keine unvertretbaren Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Gesundheit oder die Umwelt hat.<br />

Diese Mitgliedsstaaten konnten sich jedoch mit ihrer<br />

Forderung nach einer vollständigen Ausnahme der<br />

Trinkwasserrichtlinie vom Regelungsgehalt der Biozidverordnung<br />

nicht durchsetzen. Vielmehr einigte man sich<br />

dar<strong>auf</strong>, durch einen entsprechenden Passus in Artikel 2<br />

Absatz 7 12 der Biozidverordnung die Möglichkeit einzuräumen,<br />

zusätzlich zu den Regeln der Biozidverordnung<br />

strengere nationale Regelungen zur Trinkwasserdesinfektion<br />

beibehalten zu dürfen. Somit findet die<br />

Biozidverordnung nunmehr kumulativ zur deutschen<br />

Trinkwasserverordnung Anwendung.<br />

Dementsprechend ist die sogenannte § 11-Liste des<br />

Umweltbundesamtes weiterhin maßgeblich für die<br />

Anwendbarkeit von Aufbereitungs- und Desinfektionsmitteln<br />

für Trinkwasser. Sofern jedoch ein Aufbereitungsoder<br />

Desinfektionsmittel aus dieser Liste nicht zusätzlich<br />

nach Biozidrecht verkehrsfähig oder zugelassen ist,<br />

darf es nicht für diesen Zweck in den Verkehr gebracht<br />

und verwendet werden. Das Umweltbundesamt wird<br />

jedoch das Biozidrecht berücksichtigen und die § 11-Liste<br />

entsprechend <strong>dem</strong> Stand der Biozidverfahren l<strong>auf</strong>end<br />

aktualisieren.<br />

3.2 Neuer Regelungsumfang der Biozidverordnung<br />

Der Regelungsumfang der Biozidverordnung ist<br />

weiter gefasst als er es bei der Biozidrichtlinie war. So<br />

wird in der neuen Biozidverordnung nicht nur das<br />

12 Artikel 2 Absatz 7 der Biozidverordnung: „Die Bestimmungen<br />

dieser Verordnung hindern die Mitgliedstaaten keinesfalls daran,<br />

die Verwendung von Biozidprodukten in der öffentlichen Trinkwasserversorgung<br />

zu beschränken oder zu verbieten.“<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 513


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Inverkehrbringen von Biozidprodukten geregelt, sondern<br />

nun auch ausdrücklich deren Verwendung. Verwendung<br />

wird dabei als „alle mit einem Biozidprodukt durchgeführten<br />

Maßnahmen, einschließlich Lagerung, Handhabung,<br />

Mischung und Anwendung, außer Maßnahmen, die zur<br />

Ausfuhr des Biozidprodukts oder der behandelten Ware<br />

aus der Union stattfinden“, definiert.<br />

Gemäß Artikel 3 Abs. 1 a) der neuen Biozidverordnung<br />

sind Biozidprodukte wie folgt definiert: „– jeglicher<br />

Stoff oder jegliches Gemisch in der Form, in der er/es zum<br />

Verwender gelangt, und der/das aus einem oder mehreren<br />

Wirkstoffen besteht, diese enthält oder erzeugt, der/das<br />

dazu bestimmt ist, <strong>auf</strong> andere Art als durch bloße physikalische<br />

oder mechanische Einwirkung Schadorganismen<br />

zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre<br />

Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu<br />

bekämpfen; – jeglicher Stoff oder jegliches Gemisch, der/<br />

das aus Stoffen oder Gemischen erzeugt wird, die selbst<br />

nicht unter den ersten Gedankenstrich fallen und der/das<br />

dazu bestimmt ist, <strong>auf</strong> andere Art als durch bloße physialische<br />

oder mechanische Einwirkung Schadorganismen<br />

zu zerstören, abzuschrecken, unschädlich zu machen, ihre<br />

Wirkung zu verhindern oder sie in anderer Weise zu<br />

bekämpfen.“<br />

Damit stellt nach der neuen Biozidverordnung<br />

nun auch ein vor Ort (in situ) und ohne einen hierfür<br />

ausgelobten Precursor (Vorläufersubstanz) hergestellter<br />

Biozidwirkstoff ein Biozidprodukt dar, das nur<br />

verwendet werden darf, wenn der Wirkstoff zuvor in<br />

die Unionsliste <strong>auf</strong>genommen und das Biozidprodukt<br />

zugelassen worden ist.<br />

3.3 Folgen für die Trinkwasserdesinfektion<br />

Die Auswirkungen der Biozidverordnung für die Praxis<br />

in der Trinkwasserdesinfektion sind <strong>auf</strong> einen überschaubaren<br />

Bereich beschränkt, dort aber von einiger<br />

Erheblichkeit.<br />

Soweit fertige Biozidprodukte verwendet werden,<br />

um die Trinkwasserdesinfektion durchzuführen, ist von<br />

<strong>dem</strong> Anwender sicherzustellen, dass ein Biozidprodukt<br />

für die Trinkwasserdesinfektion zugelassen ist oder unter<br />

die Übergangsvorschriften fällt. Entsprechende Produkte<br />

sind mit einer Registrierungs- oder Zulassungsnummer<br />

der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

gekennzeichnet.<br />

Neuerungen haben sich durch die Biozidverordnung<br />

jedoch bei der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />

ergeben. Bei der In-situ-Herstellung wird das Biozidprodukt<br />

mittels einer chemischen Reaktion oder <strong>auf</strong> andere Art<br />

und Weise direkt vor oder während der Verwendung vor<br />

Ort, entweder mit oder ohne Vorläufersubstanzen<br />

(Precursor) und/oder eines Geräts am Verwendungsort<br />

hergestellt.<br />

Die In-situ-Herstellung mittels eines Gerätes ohne<br />

Precursor war in der Biozidrichtlinie noch nicht geregelt.<br />

Da die Biozidverordnung jedoch auch die Verwendung<br />

von Biozidprodukten regelt, sind nun alle bekannten<br />

Formen der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />

erfasst.<br />

Bei der In-situ-Herstellung von Biozidprodukten<br />

mittels Precursor wird der Stoff bzw. werden die Stoffe,<br />

die für die In-situ-Herstellung verwendet werden sollen<br />

entweder explizit für diese Verwendung ausgelobt oder<br />

so in den Verkehr gebracht, dass deutlich wird, dass eine<br />

In-situ-Herstellung mittels dieser Stoffe erfolgen soll.<br />

Hier erfüllen bereits diese Vorläufersubstanzen die<br />

Definition für Biozidprodukte, da es sich um Stoffe<br />

handelt, die Wirkstoffe erzeugen.<br />

Werden Vorläufersubstanzen jedoch ohne Bestimmung<br />

zur Herstellung von Biozidwirkstoffen in<br />

Verkehr gebracht, so handelt es sich nicht um Biozidprodukte<br />

im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Buchstabe a)<br />

der Biozidverordnung. Wird ein Wirkstoff in situ mit<br />

solchen nicht bioziden Vorläufersubstanzen, wie z. B.<br />

Natriumclorid (NaCl), hergestellt, so muss der hergestellte<br />

Wirkstoff als Biozidprodukt zugelassen werden.<br />

Als Zulassungsinhaber bei der In-situ-Herstellung<br />

kommen somit sowohl der Hersteller des Precursors –<br />

wenn dieser bereits ein Biozidprodukt darstellt – als<br />

auch der Hersteller des in situ generierten Biozidproduktes<br />

in Frage. Wesentlich ist in je<strong>dem</strong> Fall, dass das in situ<br />

generierte Biozidprodukt in der hergestellten Form und<br />

mit seinem/seinen Precursor/en von einer entsprechenden<br />

Zulassung abgedeckt ist.<br />

Die In-situ-Herstellung von Biozidprodukten aus in<br />

der Umwelt/Umgebung vorhandenen Stoffen mittels<br />

Geräten (und damit ohne Precursor), wie z. B. die Ozonherstellung<br />

aus Umgebungsluft mittels eines Ozongenerators,<br />

wird erstmals durch die Biozidverordnung erfasst.<br />

In diesen Fällen ist der in situ erzeugte Wirkstoff das<br />

zulassungspflichtige Produkt. Als Konsequenz dürfen<br />

die Geräte nur dann betrieben werden, wenn der hergestellte<br />

Wirkstoff für die jeweilige Verwendung in die<br />

Unionsliste <strong>auf</strong>genommen und als Biozidprodukt zugelassen<br />

worden ist. Eine Gerätezulassung wird jedoch<br />

ausdrücklich nicht erteilt werden. Die Frage nach <strong>dem</strong><br />

möglichen Zulassungsinhaber ist noch nicht abschließend<br />

geklärt. In der Diskussion sind sowohl der Hersteller<br />

des Gerätes für das damit zu generierende Produkt als<br />

auch der Betreiber des Gerätes – und damit der Hersteller<br />

des Produktes – vor Ort.<br />

3.3.1 Übergangsregelungen<br />

Biozidprodukte, für die bereits vor <strong>dem</strong> 1. September<br />

2013 eine Zulassung oder eine Registrierung erteilt worden<br />

ist, dürfen bis zu deren Abl<strong>auf</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Markt bereit<br />

gestellt oder verwendet werden, sofern die Zulassung<br />

oder Registrierung keine abweichende Bestimmung<br />

vorsieht. Danach ist einer Verlängerung der Zulassung<br />

nach den Regeln der Biozidverordnung erforderlich.<br />

Für die Zulassung von Biozidprodukten, die unter<br />

der Biozidrichtlinie nicht geregelt waren, aber in den<br />

April 2014<br />

514 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

Anwendungsbereich der Biozidverordnung fallen, regelt<br />

Artikel 93 Absatz 1 der Biozidverordnung die Übergangsmaßnahmen:<br />

„Unbeschadet des Artikels 89 sind Anträge<br />

<strong>auf</strong> die Zulassung von Biozidprodukten, die nicht in den<br />

Anwendungsbereich der Richtlinie 98/8/EG, jedoch unter<br />

diese Verordnung fallen und die sich am 1. September 2013<br />

in Verkehr befanden, spätestens bis zum 1.9.2017 zu stellen.“<br />

Dies gilt jedoch nur für solche in situ erzeugten und<br />

verwendete Biozidprodukte, die bisher nicht von der<br />

Biozidrichtlinie erfasst waren. Das bedeutet, wenn sich<br />

ein Produkt bereits am 1. September 2013 in Verkehr<br />

befand und nicht als Biozid galt, gilt als Frist für den<br />

Zulassungsantrag der 1. September 2017. Biozidprodukte,<br />

bei denen die Ausgangssubstanz bereits unter der<br />

Biozidrichtlinie als Biozidprodukt angesehen wurde,<br />

können diese Übergangsregelung jedoch nicht in Anspruch<br />

nehmen, da diese bereits unter die Richtlinie 98/8/EG<br />

fielen. Hierunter fallen nach einem Leitliniendokument<br />

der ECHA insbesondere Vorläufersubstanzen, die bereits<br />

vor <strong>dem</strong> 1.9.2013 mit der Bestimmung in Verkehr<br />

gebracht wurden, zur In-situ-Herstellung von Wirkstoffen<br />

zu dienen 13 . Dies wurde in der Vergangenheit zwar<br />

kritisiert 14 , entspricht jedoch der übereinstimmenden<br />

Auffassung und Praxis der Mitgliedsstaaten der EU.<br />

Die Frist zur Antragstellung 2017 soll es betroffenen<br />

Firmen ermöglichen, bis dahin die entsprechenden Wirkstoffe<br />

in die Positivliste <strong>auf</strong>nehmen zu lassen. Da ein solches<br />

Verfahren aber leicht vier Jahre dauern kann, ist die<br />

Frist 2017 bereits sehr ehrgeizig. Da die Biozidverordnung<br />

aber bereits 2012 in Kraft trat, waren realistisch mehr als<br />

fünf Jahre für die Wirkstoffgenehmigung vorhanden.<br />

13 Guidance Note endorsed by Competent Authorities for Biocidal<br />

Products, “Governance under the Biocidal Products Directive of<br />

active substances generated in situ”, CA-May12-Doc.6.2a Final<br />

post CA: https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&so<br />

urce=web&cd=1&cad=rja&ved=0CDQQFjAA&url=https%3A%2<br />

F%2Fcircabc.europa.eu%2Fsd%2Fd%2F58e91140-2dc1-48eeb70a-1d0a162a51f7%2FCA-May12-Doc.6.2a%2520Final%2520<br />

post%2520CA%2520-%2520Active%2520substances%2520ge<br />

nerated%2520in%2520situ.doc&ei=slOwUqLqFaWQ4ATv1IGYA<br />

g&usg=AFQjCNHQJ8YK7wC-z_yiB2J5GOd0rS_<br />

Cog&bvm=bv.57967247,d.bGE<br />

14<br />

Meyer, F.: In-situ-Herstellung von Biozid-Produkten, StoffR 6<br />

(2008), S. 309–313.<br />

Wird ein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung eines Biozidprodukts<br />

rechtzeitig gestellt, dürfen die Produkte weiter bereitgestellt<br />

und verwendet werden, bis die Zulassung erteilt<br />

wird. Voraussetzung für eine Zulassung ist aber auch<br />

hier, dass der Wirkstoff in der Unionsliste der genehmigten<br />

Wirkstoffe <strong>auf</strong>geführt ist. Damit besteht für die<br />

Trinkwasserdesinfektion insbesondere ein Problem für<br />

die In-situ-Herstellung von Ozon, da dieser Wirkstoff<br />

sich nicht im Altwirkstoffverfahren befindet.<br />

Sollte die Zulassung abgelehnt werden, so darf<br />

das Biozidprodukt 180 Tage nach der betreffenden<br />

Entscheidung nicht mehr bereitgestellt werden. Sollte<br />

kein Antrag <strong>auf</strong> Zulassung des Biozidprodukts gestellt<br />

worden sein, so dürfen die Biozidprodukte 180 Tage<br />

nach <strong>dem</strong> 1. September 2017 nicht mehr bereitgestellt<br />

oder verwendet werden.<br />

4. Fazit<br />

Abschließend bleibt festzustellen, dass es durch die<br />

Neuerungen der Biozidverordnung zu Änderungen bei<br />

der vor Ort Herstellung von Biozidprodukten zur Trinkwasserdesinfektion<br />

gekommen ist. Diese sind jedoch<br />

<strong>auf</strong> einen bestimmten Bereich begrenzt und es sind<br />

Übergangsfristen vorgesehen, die einen reibungslosen<br />

Übergang von alter Biozidrichtlinie zur neuen Biozidverordnung<br />

gewährleisten sollen.<br />

Es sind jedoch auch noch einige Fragen offen, die<br />

derzeit <strong>auf</strong> europäischer Ebene diskutiert werden und<br />

deren Lösung noch aussteht.<br />

Autor<br />

Eingereicht: 02.01.2014<br />

Korrektur: 24.03.2014<br />

Im Peer-Review-Verfahren begutachtet<br />

Henning Krüger<br />

E-Mail: chemg@baua.bund.de |<br />

Bundesanstalt für Arbeitsschutz- und Arbeitsmedizin |<br />

Friedrich-Henkel-Weg 1-25 |<br />

D-44149 Dortmund<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 515


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Biozidrecht und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung –<br />

Lösungen für In-situ-Anlagen?<br />

Gotthard Graß, Karl Morschhäuser und Adrian Uhlenbroch<br />

Mit der am 1. September 2013 in Kraft getretenen EU-<br />

BIOZID-Verordnung 1 stehen alle Betreiber und Hersteller<br />

von mehr als 1,7 Mio. Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

in Europa vor gravierenden Veränderungen und<br />

Herausforderungen. Beim heutigen Stand würden<br />

durch die EU-BiozidVO allein in Deutschland mehrere<br />

Hunderttausend Betreiber von marktüblichen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

bis hin zu privaten Haushalten<br />

Erzeuger von Bioziden im Sinne der EU-Verordnung.<br />

Konkrete Entscheidungen sowohl der Politik, als auch<br />

der Betreiber und Hersteller von <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

sind notwendig, um auch in Zukunft einen<br />

rechtskonformen Betrieb von sogenannten In-situ-Anlagen<br />

2 zur Trinkwasserbehandlung und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

und zugleich den Einsatz von neuen, effektiven<br />

und umweltverträglichen Anlagen zu ermöglichen.<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungs- und <strong>Wasser</strong>behandlungsanlagen,<br />

die in situ also an Ort und Stelle, biozide Wirkstoffe<br />

erzeugen, leisten heute einen unverzichtbaren Beitrag<br />

zur Sicherung der Trink- und Badewasserqualität sowie<br />

zur raschen und gezielten Beseitigung von hygienischen<br />

Belastungen im Trink- und Schwimmbadwasser.<br />

Ähnliche Anlagen sind auch in benachbarten Bereichen<br />

wie z. B. der Kühl-, Prozess-, Reinst- oder Kesselspeisewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

im Einsatz (Bild 1).<br />

Bei der Entwicklung und Umsetzung der EU-Biozid-<br />

VO wurde und wird die Bedeutung einer <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

für eine hygienisch unbedenkliche Trink- und<br />

Badewasserversorgung häufig unterschätzt. Zu<strong>dem</strong><br />

geht die Verordnung von Voraussetzungen und Rahmenbedingungen<br />

aus, die mit den tatsächlichen Einsatz-<br />

und Marktbedingungen in der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

und der Schwimmbecken-<strong>Wasser</strong>behandlung<br />

wenig zu tun haben. So ist das Endprodukt der<br />

Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung und Trinkwasserdesinfektion<br />

das wahrscheinlich am besten überwachte Nahrungsmittel<br />

in der EU. Für die eingesetzten Anlagen und Ver-<br />

1 Verordnung (EU) NR. 528/2012 des europäischen Parlamentes<br />

und des Rates vom 22. Mai 2012 über die Bereitstellung <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Markt und die Verwendung von Biozidprodukten – EG Amtsblatt<br />

L 167, S.1.<br />

2<br />

Anlagen, die an Ort und Stelle biozide Wirkstoffe erzeugen und<br />

der bestimmten Verwendung zuführen.<br />

fahren bestehen seit vielen Jahren konkrete rechtliche<br />

und normative und zulassungsrechtliche Vorgaben 3 .<br />

Auch in der Schwimmbeckenwasser- und Heilwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

kommen <strong>Wasser</strong>behandlungsverfahren<br />

zum Einsatz, die systematisch überwacht werden 4 .<br />

Mit der Biozid-VO werden weit verbreitete und sehr<br />

stark dezentral eingesetzte Verfahren einer zusätzlichen<br />

Regulierung unterworfen, ohne dass die vorgesehenen<br />

Zulassungsverfahren <strong>auf</strong> die spezifischen Einsatzanforderungen<br />

und Einsatzbedingungen von Bioziden in diesem<br />

Bereich abgestimmt sind. Vor diesem Hintergrund<br />

wäre es folgerichtig gewesen, die Trinkwasserbehandlung<br />

in sogenannten In-situ-Anlagen vollständig aus<br />

<strong>dem</strong> Geltungsbereich EU-Biozid-VO herauszunehmen.<br />

Dieser Vorschlag einiger Mitgliedsstaaten wurde jedoch<br />

im Zuge des Verordnungsverfahrens verworfen 5 .<br />

Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten<br />

zum Einsatz kommenden Verfahren und ihre Einsatzbedingungen<br />

in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und <strong>Wasser</strong>verwendung<br />

sowie über Lösungsvorschläge für die<br />

bei der Umsetzung der EU-Biozid-Verordnung zu erwartenden<br />

Herausforderungen. Er ist gemeinsam mit den<br />

Obleuten 6 der Arbeitskreise „Chlor- und Chlorverbindungen“,<br />

„Ozon“ und „<strong>Wasser</strong>behandlung“ sowie Vertretern<br />

von Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung<br />

der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach – figawa e. V.,<br />

erarbeitet worden und gibt den Stand der Beratungen<br />

von Ende März 2014 wieder.<br />

3<br />

Wie z. B. in Deutschland in der Verordnung über die Qualität von<br />

<strong>Wasser</strong> für den menschlichen Gebrauch (TrinkwasserVO 2001)<br />

in der Fassung vom 12. August 2013, Bundesgesetzblatt Teil 1,<br />

2013, S. 2978 – 3004 insbes. §§6 ff sowie sog. § 11 Liste des Bundesgesundheitsministeriums:<br />

http://www.umweltbundesamt.<br />

de/themen/wasser/trinkwasser/rechtliche-grundlagen-empfehlungen-regelwerk/zugelassene-<strong>auf</strong>bereitungsstoffe<br />

abgerufen<br />

am 2.4.2014<br />

4 Siehe DIN 19643 – Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser<br />

Ausgabe 11-2012<br />

5<br />

Vgl. unter anderem: Henning Krüger: Biozidrecht und Trinkwasserdesinfektion<br />

– Ein Überblick. <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>, Heft 5<br />

(2014), S. 510–515.<br />

6 Dr. Achim Ried, Obmann des figawa AK Ozon, Dr. Ralf Söcknick,<br />

Obmann des figawa AK <strong>Wasser</strong>behandlung, Ulrich Stemick, Obmann<br />

des figawa AK Chlor und Chlorverbindungen, und Manfred<br />

Brugger, Hydro-Elektrik GmbH, Ravensburg und Hans Willbold,<br />

Grünbeck <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH, Höchstädt an der Donau.<br />

April 2014<br />

516 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

1. Eingesetzte Verfahren und Einsatzbedingungen<br />

von In-situ-Biozid-Anlagen im<br />

<strong>Wasser</strong>bereich<br />

In der EU sind nach Schätzungen der figawa heute rund<br />

1,7 Mio. Anlagen für die Trink- und Badewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

im Einsatz, die nach der Definition der Biozid-Verordnung<br />

zu den sogenannten In-situ-Anlagen gehören.<br />

Neben großtechnischen Anlagen in der öffentlichen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung und in öffentlichen Schwimmbädern<br />

gehören hierzu auch deutlich mehr als 1 Mio. Kleinanlagen,<br />

die in privaten Haushalten und Gewerbebetrieben<br />

eingesetzt werden.<br />

Desinfektionsverfahren sind überall dort unverzichtbar,<br />

wo es um die kontinuierliche Versorgung mit mikrobiologisch<br />

einwandfreiem Trinkwasser oder um die<br />

Beseitigung von vorübergehenden Störungen in bestehenden<br />

<strong>Wasser</strong>versorgungsanlagen z. B. durch die<br />

Verkeimung von <strong>Wasser</strong>quellen geht. Bei Enthärtungsanlagen<br />

steht die Vermeidung von Kalkablagerungen in<br />

Leitungen und im Sanitärbereich im Mittelpunkt. Die<br />

dezentrale Enthärtung von <strong>Wasser</strong> erschließt auch weitere<br />

Vorteile wie die Verhinderung von thermisch isolierenden<br />

Kalkschichten <strong>auf</strong> Wärmetauschern und der<br />

reduzierte Bedarf von Tensiden für das Wäschewaschen,<br />

das Geschirrspülen und die Körperpflege.<br />

War bislang unter EU-Biozid-Richtlinie 98/8/EG 7 nur<br />

das Inverkehrbringen sogenannter biozider Wirkstoffe<br />

wie z. B. Chlorgas zulassungspflichtig, erweitert die Biozid-VO<br />

die Zulassungspflicht <strong>auf</strong> in situ – also am Ort ihres<br />

Einsatzes erzeugte Biozide.<br />

Bild 2 gibt einen Überblick über die von dieser Regelung<br />

potenziell betroffenen Anlagen.<br />

Grob lassen sich die hier eingesetzten Verfahren wie<br />

folgt umreißen:<br />

••<br />

Bei Chlorelektrolyseanlagen (Bild 3) wird aus in <strong>Wasser</strong><br />

gelöstem Kochsalz (Natriumchlorid), also Sole <strong>auf</strong><br />

elektrolytischem Weg vor Ort Natriumhypochlorid-<br />

Lösung, oder aktives Chlor (Cl 2 ) erzeugt und <strong>dem</strong><br />

Trinkwasser zur Desinfektion beidosiert.<br />

••<br />

Bei Chlordioxidanlagen kommen in <strong>Wasser</strong> gelöstes<br />

Natriumchlorit und verschiedene Säuren – zum Beispiel<br />

Salzsäure – zum Einsatz, aus denen in einem<br />

Reaktionsbehälter Chlordioxid (ClO 2 ) erzeugt wird.<br />

Das entstehende Chlordioxid kann anschließend im<br />

Durchl<strong>auf</strong>betrieb entweder direkt zudosiert oder in<br />

einem Speicherbehälter zwischengespeichert werden.<br />

Wichtige Einsatzgebiete dieser Verfahren sind in<br />

Deutschland die Sanierung von verkeimten Trinkwasserinstallationen<br />

– z. B. nach Legionellenbefall – aber auch<br />

die Dauerdesinfektion von belasteten Wässern – z. B. in<br />

7 … des europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. Februar<br />

1998 über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten, Amtsblatt<br />

der Europäischen Gemeinschaften vom 24.4.1998, S. 1–63.<br />

Bild 1. <strong>Wasser</strong>behandlungsanlage in einem Wohnhaus zur Vermeidung<br />

von Kalkablagerungen. © Grünbeck <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH<br />

Bild 2. Zusammensetzung des Anlagenbestandes: 100 000 Chlorelektrolyse-Anlagen,<br />

50 000 Anlagen zur Desinfektion mit Chlordioxid,<br />

40 000 Ozonanlagen und 1 500 000 <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlagen.<br />

© Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach – figawa e.V. – basierend <strong>auf</strong><br />

europäischen Daten<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 517


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Bild 3. Eine Elektrolyseanlage zur Herstellung von<br />

Chlor mit Lagertanks für die gesättigte Kochsalzlösung<br />

und für die Produktlösung, Abluftanlage zur<br />

Entfernung des entstehenden <strong>Wasser</strong>stoffs sowie<br />

Dosierpumpen für die Produktlösung. Eine Messund<br />

Regeleinrichtung für die Chlordosierung ergänzt<br />

den Anlagen<strong>auf</strong>bau. © Grundfos GmbH<br />

Bild 4. Mischkammer einer Ozonanlage. © Xylem Services GmbH<br />

Schwimmbädern –, wobei der Einsatz von Chlordioxid in<br />

Schwimmbädern nicht <strong>dem</strong> allgemein anerkannten<br />

Stand der Technik entspricht. Für die Zudosierung legt<br />

die Trinkwasserverordnung klare Grenzwerte von<br />

0,3 mg/L bei Chlor und 0,2 mg/L bei Chlordioxid fest. Ein<br />

weiteres, insbesondere von der Anzahl der im Einsatz<br />

befindlichen Anlagen her, sehr großes Anwendungsgebiet<br />

für in situ erzeugtes Chlor, von den eingesetzten<br />

Mengen allerdings vergleichsweise kleines Gebiet, ist<br />

die kurzzeitige Desinfektion von <strong>Wasser</strong>enthärtungsanlagen<br />

während der Regenerierung von Austauscherharzen,<br />

um einer Verkeimung der Ionenaustauscherharze<br />

vorzubeugen. Hier erfolgt eine Regeneration<br />

durchflussgesteuert automatisch alle 1 bis 2, spätestens<br />

jedoch alle 4 Tage. Das Desinfektionsmittel wird mit <strong>dem</strong><br />

Spülwasser aus der Anlage gespült und ins <strong>Abwasser</strong><br />

geleitet. Pro Regeneration werden bei Enthärtungsanlagen,<br />

wie sie in Einfamilienhäusern oder kleineren Mehrfamilienhäusern<br />

typischerweise zum Einsatz kommen,<br />

zwischen 0,1 und 0,2 g Chlor erzeugt.<br />

Unabhängig von <strong>dem</strong> jeweils eingesetzten Verfahren<br />

bietet die Erzeugung von Chlor in sogenannten Insitu-Anlagen<br />

den Vorteil, dass der Transport, die Lagerung<br />

und der Umgang mit gefährlichen Bioziden wie<br />

z. B. Chlorgas entfällt und die Biozide vor Ort und in der<br />

jeweils benötigten Konzentration zum unmittelbaren<br />

Verbrauch hergestellt werden.<br />

••<br />

Noch deutlicher werden die erwähnten logistischen<br />

und ökologischen Vorteile der sogenannten In-situ-<br />

Verfahren bei der Verwendung von Ozon als Desinfektionsmittel.<br />

Ozon (O 3 ) wird in der Praxis aus getrockneter<br />

Luft oder aus Sauerstoff (O 2 ) durch die<br />

Entladung zwischen zwei Elektroden mit angelegter<br />

Spannung oder durch die Bestrahlung mit ultraviolettem<br />

Licht erzeugt. Ein Transport oder eine Lagerung<br />

wie bei anderen technischen Gasen ist unmöglich,<br />

da Ozon unter Normalbedingungen schnell zu<br />

zwei atomigem Sauerstoff, also normalem Luftsauerstoff,<br />

zerfällt. Ozon wird bei seiner technischen Anwendung<br />

immer bedarfsgerecht produziert und verbraucht,<br />

ohne sich in der Umwelt anzureichern. Ggf.<br />

überschüssig erzeugtes Ozon wird gleich wieder<br />

durch sogenannte Restozonvernichter in normalen<br />

Sauerstoff umgewandelt. Dies vermeidet die evtl.<br />

Beeinträchtigung von nachgelagerten Anlagebauteilen.<br />

Ozon ist das stärkste Oxidations- und Desinfektionsmittel<br />

im Rahmen der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung.<br />

Wegen dieser Vorteile sind Ozonanlagen in der DIN<br />

19643 unter anderem für sogenannte Therapiebäder<br />

vorgeschrieben (Bild 4).<br />

••<br />

Hinzu kommen weitere In-situ-Verfahren wie zum<br />

Beispiel die bekannten Reaktionen zwischen Oxidationsmitteln<br />

und bromidhaltigen Wässern, bei denen<br />

hypobromige Säure/Hypobromit als Desinfektionsmittel<br />

in der Schwimmbecken-und Badewasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

gebildet wird. Hiervon betroffen sind<br />

April 2014<br />

518 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

unter anderem Meerwasserbäder und Solewasserbäder,<br />

die das im Salzwasser enthaltene Bromid insitu<br />

nutzen oder auch das erst kürzlich zur Normung<br />

angemeldete Ozon-Brom Verfahren, mit <strong>dem</strong> eine<br />

hautschonende Alternative zur Verwendung von<br />

Chlor ermöglicht werden soll.<br />

2. Folgen der Biozid-VO für die<br />

Anlagenbetreiber<br />

Rein formal sind durch die BiozidVO europaweit alle Betreiber<br />

von sogenannten In-situ-Anlagen verpflichtet, sich<br />

als Erzeuger eines Biozides ein sogenanntes Wirkstoffdossier<br />

zu beschaffen und dieses Dossier vorzuhalten. Eine<br />

anlagenbezogene Zulassung (z. B durch den Hersteller)<br />

ist derzeit nicht vorgesehen. Das führt dazu, dass alle Biozidhersteller<br />

universell <strong>auf</strong> eine Stufe gestellt werden, mit<br />

der Folge, dass die Gesamtzahl der In-situ-Anlagenbetreiber<br />

eine <strong>auf</strong>wendige und gebührenbewerte Produktregistrierung<br />

gemäß BiozidVO durchführen müssen.<br />

Ein ursprünglich diskutiertes Zulassungsverfahren<br />

für die Ausgangsstoffe zur Herstellung von Bioziden,<br />

sog. Precursoren, wie es u. a. im Zusammenhang mit der<br />

bisherigen Biozidrichtlinie diskutiert wurde 8 , ist in der<br />

neuen Biozid-VO nicht mehr klar 9 verankert. Es wäre<br />

auch – zumindest in der <strong>Wasser</strong>desinfektion und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

durch In-situ-Anlagen – auch wenig<br />

hilfreich, denn für Luft oder Meerwasser ist ein solches<br />

Verfahren kaum darstellbar und auch wenig sinnvoll.<br />

Auch bei Salz und weiteren zum Einsatz kommenden<br />

Chemika lien handelt es sich i. d. R. um Alltagsprodukte,<br />

bei denen spezielle Zulassungsverfahren für die <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />

und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung lediglich zu höheren<br />

Kosten und Preisen für entsprechende Vorprodukte<br />

und damit Ausweichreaktionen von Seiten der Nutzer<br />

bzw. Anlagenbetreiber führen würden.<br />

Letztlich werden also mit der neuen Biozid-Verordnung<br />

deutlich mehr als 1 Mio. private Haushalte und Kleingewerbetreibende<br />

zu Biozidherstellern und damit verpflichtet,<br />

sich eigenständig um eine Zulassung der mit den betriebenen<br />

Anlagen erzeugten Biozide zu kümmern.<br />

Schon die Kosten des Zulassungsverfahrens würden dabei<br />

in vielen Fällen die Kosten der Anlage übersteigen.<br />

Offensichtlich ist auch, dass zahlreiche Anlagenbetreiber<br />

weder in der Lage sind, das <strong>auf</strong>wendige, in der Biozidverordnung<br />

detailliert beschriebene Zulassungsverfahren<br />

fachgerecht abzuwickeln. Absehbar ist auch, dass zugleich<br />

die Zulassungsbehörden nicht dar<strong>auf</strong> vorbereitet<br />

sind, eine entsprechende Antragsflut zu bewältigen.<br />

8 Zur Entwicklung der Biozid VO vgl. u. a. Christian Stallberg: Zulassungspflicht<br />

für Ausgangsstoffe zur In-situ-Erzeugung von<br />

Bioziden? Reichweite und Grenzen der Verordnung EU Nr.<br />

528/2012 in StoffR 6/2012, S.257f.<br />

9<br />

Vgl. Stallberg a.a.O.<br />

3. Folgen für den Wettbewerb der<br />

<strong>Wasser</strong>behandlungsverfahren<br />

Aufgrund der bereits erwähnten Vorteile haben sich sogenannte<br />

In-situ-Verfahren in den letzten Jahren als<br />

leistungsfähige Alternativen zur Verwendung von zentral<br />

erzeugten Bioziden in der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und<br />

<strong>Wasser</strong>behandlung etabliert. Durch die In-situ-Herstellung<br />

entfallen nicht nur der Transport, die Lagerung und<br />

das Handling gefährlicher Biozide. Wesentlicher Vorteil<br />

ist auch, dass nur die jeweils konkret benötigten<br />

Mengen hergestellt und sofort bzw. zeitnah verwendet<br />

werden.<br />

In diesem Umfeld haben sich in den letzten Jahren<br />

zahlreiche kleine und mittlere innovative Anlagenhersteller<br />

etabliert, die innovative und kundenspezifische<br />

Lösungen für die <strong>Wasser</strong>desinfektion und <strong>Wasser</strong>enthärtung<br />

anbieten.<br />

Die technischen und ökologischen Vorteile der In-situ-Verfahren,<br />

aber auch die Wettbewerbsfähigkeit dieser<br />

Unternehmen, werden jetzt durch die EU-Biozid-<br />

Verordnung <strong>auf</strong> breiter Front infrage gestellt. Dort, wo<br />

die <strong>Wasser</strong>desinfektion unverzichtbar ist und bleibt,<br />

werden In-situ-Verfahren durch Verfahren mit direkter<br />

Dosierung von zentral erzeugten Wirkstoffen verdrängt<br />

werden, die in aller Regel mit <strong>dem</strong> Transport, der Lagerung<br />

und <strong>dem</strong> direkten Umgang von Menschen mit<br />

bioziden Wirkstoffen verbunden sind.<br />

Innovative Verfahren, wie z. B. die erwähnte Erzeugung<br />

und Verwendung von hypobromiger Säure als<br />

Wirkstoff zur chlorfreien Aufbereitung und Desinfektion<br />

von Schwimm- und Badebeckenwasser, die oft gerade<br />

von mittelständischen Unternehmen vorangetrieben<br />

werden, hätten kaum noch eine Chance, wenn sie ein<br />

derart komplexes und zeit<strong>auf</strong>wendiges Zulassungsverfahren<br />

durchl<strong>auf</strong>en müssen.<br />

Auch die ebenfalls gebräuchliche <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

mit UV-Licht ist keine in allen Bereichen einsetzbare<br />

Alternative, weil dieses Verfahren anders als die Chlorung<br />

keine Depotwirkung hat und deshalb z. B. für die<br />

Entkeimung von <strong>Wasser</strong>verteilanlagen oder die Desinfektion<br />

von Filtern oder Membranen nicht geeignet ist.<br />

Auch andere Vorteile wie die Entfernung von unerwünschten<br />

Stoffen (wie zum Beispiel Farb- oder Geruchsstoffe,<br />

persistente Spurenstoffe etc.) durch Chlor<br />

oder Ozon, sind mit der UV-Behandlung nicht erreichbar.<br />

4. Empfehlungen der Industrie für die<br />

Zulassung von in situ erzeugten Bioziden<br />

im <strong>Wasser</strong>bereich<br />

Vor <strong>dem</strong> zuvor beschriebenen Hintergrund haben die in<br />

der figawa zusammengeschlossenen Unternehmen begonnen,<br />

Vorschläge für ein Verfahren zu erarbeiten, das<br />

den spezifischen Markt- und Einsatzbedingungen für<br />

In-situ-Anlagen in der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung und<br />

<strong>Wasser</strong>desinfektion ebenso Rechnung trägt, wie <strong>dem</strong><br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 519


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Wunsch des Gesetzgebers nach einem geordneten und<br />

praktikablen Zulassungsverfahren für den Einsatz von<br />

Bioziden in der EU.<br />

Grundsätzlich sollten damit für in situ erzeugte<br />

Biozide im Trinkwasserbereich eine Lösung gefunden<br />

werden, die die Anlagenbetreiber von zusätzlichen<br />

bürokratischen Belastungen und Kosten möglichst entlastet.<br />

Dabei ist absehbar, dass in der von der Biozid-Verordnung<br />

vorgegebenen Übergangsfrist für alle im <strong>Wasser</strong>bereich<br />

relevanten bioziden Wirkstoffe also Chlor,<br />

Chlordioxid und Ozon passende, den Vorgaben der Verordnung<br />

entsprechende Dossiers vorliegen und das Zulassungsverfahren<br />

bis zur Aufnahme in die sogenannte<br />

Liste der genehmigten Wirkstoffe durchl<strong>auf</strong>en haben<br />

werden.<br />

Langjährig bekannte, umfassend erforschte und genutzte<br />

Wirkstoffe wie z. B. Ozon, Chlor und Chlordioxid<br />

sollten dabei in einem vereinfachten Registrierungsverfahren<br />

<strong>auf</strong> der Liste der genehmigten Wirkstoffe erfasst<br />

werden. Wirkmechanismen, Toxizität etc. sind hier hinreichend<br />

untersucht und die Grenzwerte sind eindeutig<br />

geregelt. Eine Doppelzulassung von Verfahren, die bereits<br />

in der Trinkwasserverordnung und der sog. § 11-Liste<br />

des Bundesgesundheitsministeriums oder den einschlägigen<br />

Normen explizit für die Verwendung mit<br />

Trink- oder Schwimmbeckenwasser vorgesehen sind,<br />

sollte überdacht werden.<br />

Aus Sicht der Anlagenhersteller ist weiter zu klären,<br />

ob eine über die Wirkstoffgenehmigung hinausgehende<br />

Zulassungsprozedur überhaupt erforderlich ist, oder<br />

ob gerade bei den skizzierten weit verbreiteten Anwendungen<br />

überhaupt weitere Zulassungsverfahren erforderlich<br />

sind.<br />

Sollte eine Betreiber- oder anlagenspezifische Zulassung<br />

trotz der begrenzten und langjährig erprobten<br />

Verwendung der genannten Wirkstoffe und der erfolgreich<br />

durchl<strong>auf</strong>enen Genehmigungsprozedur erforderlich<br />

bleiben, sollte eine vereinfachte Registrierung ermöglicht<br />

werden, die den Aufwand für die Zulassung<br />

deutlich reduziert. Denkbar wäre hier eine vom Hersteller<br />

mitgeliefertes Sicherheitsdatenblatt, das Hinweise<br />

zum ordnungsgemäßen Betrieb der Anlage gibt und zu<br />

einer Online-Registrierung bei der zuständigen Behörde<br />

<strong>auf</strong>fordert.<br />

Weiter muss in diesem Zusammenhang geklärt werden,<br />

inwieweit die in der Biozid-Verordnung verankerte<br />

zeitlich begrenzte Gültigkeit von Zulassungen auch für<br />

in situ erzeugte, seit Jahrzehnten bekannte und bewährte<br />

Wirkstoffe gilt, oder ob hier eine generelle Zulassung<br />

denkbar ist.<br />

Klärungsbedarf besteht weiter in der Frage, wie bei<br />

der eingangs umrissenen Anzahl der In-situ-Anlagen eine<br />

Beteiligung der Anlagenbetreiber an den hohen<br />

Kosten der Dossiererstellung zu fairen, vernünftigen<br />

und diskriminierungsfreien Bedingungen erfolgen soll<br />

und kann, zumal die Dossiers nicht nur den Käufern<br />

von Neuanlagen, sondern auch allen Betreibern von<br />

Bestandanlagen zugutekommen werden.<br />

Und offen ist schließlich, welche Lösungen sich für<br />

die genannten deutlich mehr als 1 Mio. Privatleute, Gewerbetriebe,<br />

kommunale und private Schwimmbadbetreiber,<br />

Hotels und andere abzeichnen, die heute bereits<br />

entsprechende In-situ-Anlagen besitzen und betreiben.<br />

Denn eins ist klar: Sollte es bei der generellen Verpflichtung<br />

der Betreiber von In-situ-Anlagen und den<br />

mit <strong>dem</strong> Zulassungsverfahren verbundenen Aufwendungen<br />

bleiben, ist bereits heute absehbar: Gerade im<br />

Bereich der <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung und <strong>Wasser</strong>behandlung<br />

werden schon aus Unkenntnis zahlreiche Bestands-<br />

und Neuanlagen ohne die erforderliche Genehmigung<br />

weiter betrieben werden. Ferner werden gerade<br />

die problembewussten Betreiber ihre entsprechenden<br />

Vorkehrungen zur Trinkwasserhygiene und zur<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung schon aus Kosten- und Aufwandsgründen<br />

deutlich reduzieren, weil <strong>dem</strong> hohen administrativen<br />

und bürokratischen Aufwand kein erkennbarer<br />

Nutzen einer entsprechenden Zulassungsprozedur für<br />

die Umwelt und die Verbraucher gegenübersteht.<br />

Aus Sicht der in der figawa zusammengeschlossenen<br />

Hersteller von In-situ-Anlagen für die <strong>Wasser</strong>desinfektion<br />

und <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung sollte der mittlerweile von<br />

der EU-Kommission eingeleitete Klärungsprozess jetzt<br />

rasch weiter vorangetrieben werden. Konkrete Vorschläge<br />

liegen <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Tisch, sowohl die figawa und ihr europäischer<br />

Partnerverband Aqua Europa arbeiten hier eng<br />

zusammen, um praktikable Lösungen zu erarbeiten, die<br />

<strong>dem</strong> Ziel eines umfassenden Schutzes der Biosphäre<br />

ebenso Rechnung tragen, wie der Notwendigkeit,<br />

<strong>Wasser</strong> kostengünstig und umweltverträglich für den<br />

menschlichen Gebrauch <strong>auf</strong>zubereiten. Gerade die Insitu-Produktion<br />

bietet hier zahlreiche Vorzüge, die es<br />

weiter zu entwickeln und zu nutzen gilt.<br />

Autoren<br />

Eingereicht: 02.04.2014<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gotthard Graß<br />

Hauptgeschäftsführer |<br />

E-Mail: grass@figawa.de |<br />

Dipl. -Ing Karl Morschhäuser<br />

Geschäftsführer der Bereiche <strong>Wasser</strong> und Rohrleitungen, betreut<br />

unter anderen den AK Chlor und Chlorverbindungen<br />

Dipl.-Ing. Adrian Uhlenbroch<br />

Referent im Bereich <strong>Wasser</strong>, betreut unter anderem den AK Ozon und<br />

den AK <strong>Wasser</strong>behandlung |<br />

figawa e.V. |<br />

Marienburger Straße 15 |<br />

D-50968 Köln<br />

April 2014<br />

520 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


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Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform. Zur<br />

Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an den Leserservice <strong>gwf</strong>, Postfach<br />

9161, 97091 Würzburg.<br />

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dass ich vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Stellungnahme des BDEW zum<br />

Regierungsentwurf der Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen (AwSV)<br />

Bundesratsdrucksache Nr. 77/14, Berlin, 10. März 2014<br />

© Thomas Müller/pixelio.de<br />

I. Grundsätzliche Erwägungen – schnelle<br />

Verabschiedung der Verordnung erforderlich<br />

Die Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft begrüßt eine bundesweite<br />

Vereinheitlichung der landesrechtlich bislang<br />

sehr unterschiedlich ausgestalteten Regelungen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Dies bedeutet<br />

nicht nur für den Gewässerschutz, sondern<br />

auch für Planer, Errichter und Betreiber von Anlagen<br />

eine Erleichterung, da die damit verbundene Rechtsvereinfachung<br />

die Transparenz der Regelungsinhalte<br />

erhöht und zugleich auch eine Harmonisierung mit<br />

anderen Rechtsvorschriften erlaubt. Eine Vereinheitlichung<br />

kann daher zu erheblichen Erleichterungen<br />

führen.<br />

Die Unternehmen der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

sind von <strong>dem</strong> Entwurf der Verordnung sowohl<br />

als Anlagenbetreiber als auch als Nutzer von <strong>Wasser</strong>vorkommen<br />

betroffen. Daher besteht in den vom<br />

BDEW vertretenen Unternehmen ein besonderes<br />

Interesse an einem effizienten und effektiven Schutz<br />

der Gewässer. Dieser Schutz kann am besten gewährleistet<br />

werden, wenn sich die Anforderungen der<br />

Verordnung in einem angemessenen Verhältnis<br />

zwischen <strong>dem</strong> Schutz der Gewässer und der Belastung<br />

der Anlagenbetreiber bewegt. Die Energie- und<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft sehen dabei die dringende Notwendigkeit,<br />

dass wassergefährdende Stoffe bis <strong>auf</strong><br />

unvermeidbare Mengen nicht in Gewässer gelangen<br />

dürfen. Die Verordnung muss daher sicherstellen,<br />

dass die Betreiber von Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen die Erreichung der Ziele<br />

aus dieser Verordnung mit verhältnismäßigem Einsatz<br />

von Mitteln gewährleisten können und ein<br />

sachgemäßer Vollzug möglich ist.<br />

Der in <strong>dem</strong> vorliegenden Regierungsentwurf nach<br />

langjähriger Diskussion gefundene Kompromiss bildet<br />

die widerstreitenden Interessen weitgehend sachgerecht<br />

ab, wenngleich in einzelnen Punkten aus Sicht<br />

der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft noch weiteres<br />

Verbesserungspotenzial besteht.<br />

Zu begrüßen sind aus Sicht des BDEW insbesondere<br />

die folgenden Punkte:<br />

••<br />

Anlagen mit einem Volumen von 10 bis 100 m³ mit<br />

Stoffen der <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse 1 werden auch<br />

weiterhin in die Gefährdungsstufe A eingeordnet.<br />

Von der zunächst vorgesehenen Verschärfung wurde<br />

im Rahmen der Ressortverhandlungen richtigerweise<br />

abgesehen.<br />

••<br />

Hinsichtlich der Entwässerung von Transformatorenständen<br />

sollen in Zukunft bei nicht vermeidbarem<br />

Regenwasserzutritt <strong>auf</strong> die Rückhaltefläche ausdrücklich<br />

Abläufe zulässig sein, wenn wassergefährdende<br />

Stoffe durch geeignete Auffangeinrichtungen<br />

zurückgehalten werden können. Diese<br />

Ausnahme von der bedauerlicherweise sehr eng<br />

ausgestalteten Möglichkeit der auch in vielen Fällen<br />

bewährten Rückhaltung über Abscheideanlagen ist<br />

sehr zu begrüßen und vermeidet in der vorliegenden<br />

Fassung unnötigen Umrüstungs<strong>auf</strong>wand zumindest<br />

bei den ausdrücklich genannten Anlagen<br />

(Transformatoren).<br />

April 2014<br />

522 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

••<br />

Die Ausgestaltung der Übergangsvorschrift im<br />

Regierungsentwurf, die eine Nachrüstung <strong>auf</strong> Anordnung<br />

der Behörden vorsieht, ist sachgerecht.<br />

Aufgrund der Vielzahl der von der Verordnung<br />

betroffenen Bestandsanlagen und Fallgestaltungen<br />

sind pauschale Lösungen für eine Nachrüstung<br />

vielfach nicht möglich. Die Anlagen halten grundsätzlich<br />

bereits die strengen Anforderungen der<br />

Länder-VAwS ein. Die Anpassung der Anlagen an<br />

die neue Rechtslage muss daher – sofern erforderlich<br />

– jeweils in Abstimmung mit der zuständigen<br />

Behörde erfolgen.<br />

Kritikwürdig erscheinen allerdings die folgenden<br />

Regelungen:<br />

••<br />

Den Verzicht <strong>auf</strong> eine bundeseinheitliche Regelung<br />

insbesondere zu landwirtschaftlichen Jauche-, Gülleund<br />

Sillageanlagen (JGS-Anlagen) kritisiert der<br />

BDEW mit Nachdruck. Der Eintrag von Stickstoff und<br />

anderen Schadstoffen aus der Landwirtschaft stellt<br />

eines der wesentlichen Probleme für die Gewässer in<br />

Deutschland und für die Trinkwasserversorgung dar.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es besonders kritikwürdig,<br />

dass <strong>auf</strong> bundeseinheitliche, wirksame<br />

Standards verzichtet wird.<br />

••<br />

Die Möglichkeit zur Regenwasserentwässerung über<br />

Ölabscheider (§ 19 Abs. 2 AwSV) ist auch für andere<br />

Anlagen als Transformatoren erforderlich (z. B. Ölkühler<br />

im Bereich der Gaswirtschaft). Die Regelung<br />

sollte daher generell für Verwendungsanlagen, bei<br />

denen ein Regenwasserzutritt <strong>auf</strong> die Rückhaltefläche<br />

unvermeidlich ist, gelten.<br />

••<br />

Die Mengenbeschränkung <strong>auf</strong> ein Volumen von<br />

10 m³ wassergefährdender Stoffe für die erleichterten<br />

Anforderungen zur Rückhaltung wassergefährdender<br />

Stoffe für <strong>Wasser</strong>kraftanlagen ist in der Praxis erheblich<br />

zu streng.<br />

••<br />

Aufgrund der grundsätzlich sehr geringen <strong>Wasser</strong>gefährdung,<br />

die von sog. Massekabeln ausgeht, sind<br />

die an diese Anlagen gestellten Anforderungen<br />

noch zu streng. Eine Freistellung von der Fachbetriebs-<br />

und der Sachverständigenprüfpflicht wäre<br />

wünschenswert.<br />

Das Scheitern des Verordnungsprojekts <strong>auf</strong> den letzten<br />

Metern sollte jedoch nicht riskiert werden. Daher<br />

spricht sich der BDEW ausdrücklich dagegen aus, die<br />

Diskussion um die Verordnung grundlegend neu zu<br />

eröffnen.<br />

Für den Fall, dass eine erneute inhaltliche Diskussion<br />

nicht zu vermeiden ist, weist der BDEW allerdings vorsorglich<br />

<strong>auf</strong> die folgenden insbesondere für die Energieund<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft im zukünftigen Vollzug relevanten<br />

Punkte hin, die in einer gegebenenfalls stattfindenden<br />

Diskussion ebenfalls berücksichtigt werden<br />

müssen.<br />

II. Die Kritikpunkte des BDEW im Einzelnen<br />

1. Anwendungsbereich: Bagatellschwellen und<br />

JGS-Anlagen – § 1 Abs. 2 und Abs. 5<br />

1.1.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 1<br />

Zweck; Anwendungsbereich<br />

(1) Diese Verordnung dient <strong>dem</strong> Schutz der<br />

Gewässer vor nachteiligen Veränderungen ihrer<br />

Eigenschaften durch Freisetzungen von wassergefährdenden<br />

Stoffen aus Anlagen zum Umgang<br />

mit diesen Stoffen.<br />

(2) Diese Verordnung findet keine Anwendung <strong>auf</strong><br />

1. den Umgang mit im Bundesanzeiger veröffentlichten<br />

nicht wassergefährdenden Stoffen,<br />

2. nicht ortsfeste und nicht ortsfest benutzte<br />

Anlagen, in denen mit wassergefährdenden<br />

Stoffen umgegangen wird, sowie<br />

3. Untergrundspeicher nach § 4 Absatz 9 des<br />

Bundesberggesetzes.<br />

(3) Diese Verordnung findet auch keine Anwendung<br />

<strong>auf</strong> oberirdische Anlagen mit einem<br />

Volumen von nicht mehr als 1 Kubikmeter bei<br />

flüssigen Stoffen oder mit einer Masse von nicht<br />

mehr als 1 Tonne bei gasförmigen und festen<br />

Stoffen, wenn sich diese Anlagen außerhalb von<br />

Schutzgebieten und festgesetzten oder vorläufig<br />

gesicherten Überschwemmungsgebieten befinden.<br />

§ 62 Absatz 1 und 2 des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes<br />

bleibt unberührt. Anlagen nach Satz 1 bedürfen<br />

keiner Eignungsfeststellung nach § 63 Absatz 1<br />

des <strong>Wasser</strong>haushaltsgesetzes.<br />

(4) Diese Verordnung findet zu<strong>dem</strong> keine Anwendung,<br />

wenn der Umfang der wassergefährdenden<br />

Stoffe, sofern mit ihnen neben anderen Sachen in<br />

einer Anlage umgegangen wird, während der<br />

gesamten Betriebsdauer der Anlage unerheblich<br />

ist. Sofern der Betreiber dies beantragt, stellt die<br />

zuständige Behörde fest, ob die Voraussetzung<br />

nach Satz 1 erfüllt ist.<br />

1.2 Begründung<br />

1.2.1 Zur Anhebung der Bagatellschwelle <strong>auf</strong><br />

1 000 Liter (1 m³)<br />

Die Einführung der Bagatellgrenze ist zu begrüßen;<br />

da sie eine Vereinfachung darstellt. Der BDEW legt<br />

allerdings Wert <strong>auf</strong> die Feststellung, dass auch im Anwendungsbereich<br />

der Bagatellklausel der Besorgnisgrundsatz<br />

des WHG Geltung beansprucht und so die<br />

erforderliche Sicherheit weiter erhalten bleibt.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 523


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

2. Entwässerung von Rückhalteeinrichtung – § 19<br />

2.1.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 19<br />

Anforderungen an die Entwässerung<br />

(1) Bei unvermeidlichem Zutritt von Niederschlagswasser<br />

sind abweichend von § 18 Absatz<br />

2 Abläufe zulässig, wenn sie nur nach vorheriger<br />

Feststellung, dass keine wassergefährdenden<br />

Stoffe im Niederschlagswasser enthalten sind, geöffnet<br />

werden. Mit wassergefährdenden Stoffen<br />

verunreinigtes Niederschlagswasser ist ordnungsgemäß<br />

als <strong>Abwasser</strong> zu beseitigen oder als Abfall<br />

zu entsorgen.<br />

© JuswelTop/pixelio.de<br />

Die Ausnahme von der Anwendung der Regelungen<br />

des Kapitels 3, in <strong>dem</strong> Anforderungen an Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefährdenden Stoffen getroffen<br />

werden, sollte erweitert werden. Auf Anlagen unter<br />

1 000 Liter (1 m³), die mit Stoffen befüllt sind – ausgenommen<br />

Standorte in Schutz- oder Überschwemmungsgebieten<br />

–, sollten diese Regelungen ebenfalls keine<br />

Anwendung finden (Bagatellgrenze). Die aktuell vorgesehene<br />

Ausnahme für Anlagen unter 220 Liter oder<br />

0,22 m³ ist – insbesondere im Zusammenhang mit der<br />

Übergangsbestimmung – in der Volumenbeschränkung<br />

nicht hinreichend.<br />

Die Erweiterung der Bagatellgrenze <strong>auf</strong> bis zu<br />

1 000 Liter führt auch nicht zu einer Abschwächung des<br />

Schutzniveaus. Hier haben sich in der Vergangenheit<br />

Infrastrukturmaßnahmen (z. B. ständige Überwachung<br />

und Meldung an eine ständig besetzte Stelle; sofortige<br />

Einleitung von Maßnahmen) als hinreichend sicher und<br />

effektiv erwiesen. Diese Regelung ist für Anlagen unter<br />

1 000 Litern gleichermaßen sachgerecht.<br />

1.2.2 Bundeseinheitliche Regelung für Jauche-,<br />

Gülle- und Silage-Anlagen ohne Privilegierungen<br />

erforderlich<br />

Angesichts des erheblichen Gefährdungspotenzials<br />

tierischer Ausscheidungen für die Gewässer wäre es<br />

dringend erforderlich, dass eine bundeseinheitliche<br />

Regelung für JGS-Anlagen ohne Privilegierungen erfolgt.<br />

Hohe Nitratkonzentrationen, verursacht durch die<br />

Landwirtschaft, sind oft der Grund für verunreinigtes<br />

Grundwasser. Dies birgt große Probleme für die Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung,<br />

die sich dann auch in höheren<br />

Trinkwasserpreisen für den Verbraucher niederschlagen.<br />

Der Eintrag von Nitrat muss so weit wie möglich<br />

beschränkt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung<br />

wäre die Verbesserung der Anlagendichtigkeit und<br />

Anlagensicherheit der JGS-Anlagen.<br />

(2) Bei Anlagen, bei denen ein Zutritt von<br />

Niederschlagswasser unvermeidlich ist, kann<br />

abweichend von Absatz 1 und § 18 Absatz 2 das<br />

Niederschlagswasser, das mit wassergefährdenden<br />

Stoffen verunreinigt sein kann, in einen<br />

<strong>Abwasser</strong>kanal oder in ein Gewässer eingeleitet<br />

werden, wenn<br />

1. die bei einer Betriebsstörung freigesetzten<br />

wassergefährdenden Stoffen zurückgehalten<br />

werden und<br />

2. die Einleitung des verunreinigten Niederschlagswassers<br />

den wasserrechtlichen Anforderungen<br />

und örtlichen Einleitungsbedingungen<br />

entspricht.<br />

(...)<br />

(4) Im Fall einer Betriebsstörung ist sicherzustellen,<br />

dass das Niederschlagswasser von<br />

Flächen, <strong>auf</strong> denen Kühlaggregate von Kälteanlagen,<br />

mit Ethylen- oder Propylenglycol die<br />

gem. § 25. Abs. 3 über keine Rückhaltung<br />

verfügen, im Freien <strong>auf</strong>gestellt werden, in einen<br />

Schmutz- oder Mischwasserkanal ein geleitet<br />

wird. <strong>Wasser</strong>rechtliche Anforderungen an die<br />

Einleitung sowie örtliche Einleitungsbedingungen<br />

bleiben unberührt.<br />

2.1.2 Begründung<br />

Zu Absatz 2<br />

Für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen galt bisher wie auch zukünftig, dass Rückhalteeinrichtungen<br />

grundsätzlich keine Abläufe haben<br />

dürfen. Für solche Anlagen, bei denen <strong>auf</strong>grund nicht<br />

zu vermeidenden Regenwasserzutritts in die Rückhalteeinrichtung<br />

ein Abl<strong>auf</strong> zwingend erforderlich war,<br />

ließen die landesrechtlichen Regelungen solche Abläufe<br />

für alle Anlagenarten (Lagerungs-, Umschlagsoder<br />

Verwendungsanlagen) zu, wenn die Rückhaltung<br />

des wassergefährdenden Stoffs durch geeignete<br />

April 2014<br />

524 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

Vorrichtungen wie beispielsweise Leichtflüssigkeitsabscheider<br />

erreicht wurde. In der Versorgungswirtschaft<br />

gibt es eine Vielzahl von Anlagen im Freien – etwa im<br />

Bereich der Stromversorgungsnetze bei Rückhalteeinrichtungen<br />

in Umspannwerken oder im Bereich der<br />

Gasversorgung bei Ölkühlern und Kühlanlagen – bei<br />

denen von dieser Möglichkeit regelmäßig Gebrauch<br />

gemacht wurde.<br />

§ 19 Absatz 2 Satz 1 eröffnet die Möglichkeit einer<br />

Rückhaltung über geeignete Vorrichtungen generell<br />

nur noch bei sog. Abfüll- und Umschlagsanlagen – und<br />

damit insbesondere an Tankstellen. Für andere sog.<br />

Verwendungsanlagen wie sie insbesondere im Bereich<br />

der Versorgungswirtschaft vorkommen, sollen diese<br />

Möglichkeiten künftig grundsätzlich nicht mehr zulässig<br />

sein. § 19 Absatz 2 Satz 2 regelt zwar zumindest eine<br />

notwendige Ausnahme vom Verbot der Rückhaltung<br />

über Abscheideranlagen für Transformatoren und<br />

Schaltanlagen im Bereich der Elektrizitätswirtschaft.<br />

Für weitere Verwendungsanlagen besteht diese<br />

Möglichkeit jedoch nicht. Eine Ungleichbehandlung<br />

von Abfüll- und Umschlagsanlagen einerseits und<br />

Verwendungsanlagen andererseits aus Gründen des<br />

Gewässerschutzes erscheint aus keinem Gesichtspunkt<br />

gerechtfertigt.<br />

Zwar enthält der Verordnungsentwurf eine Ausnahmeregel<br />

(§ 19 Abs. 6), nach der in eng definierten<br />

Fällen die Behörde über die Art der Rückhaltung wassergefährdender<br />

Stoffe und die Beseitigung des Niederschlagswassers<br />

entscheiden kann. Es erscheint jedoch<br />

nicht angemessen, die Anforderungen für eine Vielzahl<br />

von Anlagen über Einzelausnahmen klären zu müssen.<br />

Bei diesen Anlagen handelt es sich erkennbar nicht<br />

mehr um Ausnahmefälle.<br />

Daher sollten die sog. Verwendungsanlagen den<br />

Abfüll- und Umschlagsanlagen nach § 17 Abs. 2 gleichgestellt<br />

werden.<br />

Zu Absatz 4<br />

Die Vorschrift des § 19 Abs. 4 AwSV bereitet überall dort<br />

erhebliche Probleme, wo die Niederschlagsentwässerung<br />

über Trennsysteme (Trennung von Niederschlagswasser<br />

und Schmutzwasser) erfolgt. Durch die wachsende Zahl<br />

der in § 19 Abs. 4 genannten Anlagen erfolgt in der<br />

Praxis die Entwässerung von immer größeren Flächen<br />

über die Schmutzwasserkanalisation. Vor <strong>dem</strong> Hintergrund<br />

großer Dachflächen mit Solarkollektoren oder<br />

Kühlaggregaten und zunehmend <strong>auf</strong>tretenden Starkregenereignissen<br />

kommt es zu großen Mengen wenig<br />

oder nicht verunreinigten Niederschlagwassers, das<br />

entsprechend § 19 Abs. 4 bei vorliegender Trennentwässerung<br />

in die Schmutzwasserkanalisation abgeleitet<br />

werden soll. Die Schmutzwasserkanäle in den Trennkanalisationsgebieten<br />

sind jedoch nicht für die<br />

Ableitung von Niederschlagswasser bemessen. Darüber<br />

hinaus sind die Kapazitäten der Kanalisation und der<br />

angeschlossenen Anlagen (Pumpwerke, Klärwerke)<br />

hydraulisch begrenzt und nicht für Fremdwasser ausgelegt.<br />

Die in der Verordnungsbegründung erwähnte<br />

Trennung der jeweiligen Flächen zur Lösung des<br />

Problems ist in der Praxis vielfach nicht praktikabel.<br />

Vielmehr bieten sich in der Regel andere technische<br />

Möglichkeiten zur Rückhaltung der wassergefährdenden<br />

Stoffe oder zur Einleitung in die Schmutzwasserkanalisation<br />

im Havariefall.<br />

3. Besondere Anforderungen an Anlagen<br />

zum Verwenden wassergefährdender Stoffe<br />

im Bereich der Energieversorgung und in<br />

Einrichtungen des <strong>Wasser</strong>baus – § 34<br />

3.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 34<br />

Besondere Anforderungen an Anlagen zum<br />

Verwenden wassergefährdender Stoffe im<br />

Bereich der Energieversorgung und in<br />

Einrichtungen des <strong>Wasser</strong>baus<br />

(1) Oberirdische Anlagen zum Verwenden<br />

flüssiger wassergefährdender Stoffe der <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse<br />

1 oder <strong>Wasser</strong>gefährdungsklasse<br />

2 als Kühl-, Schmier- oder Isoliermittel<br />

oder als Hydraulik flüssigkeit im Bereich der<br />

Energieversorgung und in Einrichtungen des<br />

<strong>Wasser</strong>baus, bedürfen keiner Rückhaltung,<br />

wenn sie die Anforderungen nach den Absätzen 2<br />

und 3 erfüllen.<br />

(2) Anlagen und Anlagenteile einschließlich<br />

Rohrleitungen, die betriebs- oder bauartbedingt<br />

nicht über eine Rückhalteeinrichtung<br />

verfügen können, sind durch selbsttätige<br />

Störmelde einrichtungen in Verbindung mit<br />

einer ständig besetzten Betriebsstelle oder<br />

Messwarte oder durch regelmäßige Kontrollgänge<br />

zu überwachen. Für sie sind Alarm- und<br />

Maßnahmepläne <strong>auf</strong>zustellen, die wirksame<br />

Maßnahmen und Vorkehrungen zur Vermeidung<br />

von Gewässerschäden beschreiben und die mit<br />

den in die Maßnahmen einbezogenen Stellen<br />

abgestimmt sind. Die Alarm- und Maßnahmepläne<br />

sind der zuständigen Behörde <strong>auf</strong> Ver langen<br />

vorzulegen.<br />

(3) Werden Kühler mit Direktkontakt zum <strong>Wasser</strong><br />

eingesetzt, sind sie als Doppelrohrkühler,<br />

Zweikreiskühler oder als diesen Kühlern technisch<br />

gleichwertige Kühlsysteme auszuführen.<br />

Die Kühl systeme sind mit automatischen Störmeldeeinrichtungen<br />

auszurüsten.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 525


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

3.2 Begründung<br />

Bei großen L<strong>auf</strong>wasserkraftwerken wird das in Absatz 1<br />

als einschränkende Voraussetzung genannte Volumen an<br />

Betriebsölen teilweise erheblich überschritten. Bauartund<br />

funktionsbedingt sind auch bei diesen Anlagen jedoch<br />

Rückhalteeinrichtungen technisch nicht realisierbar.<br />

Eine Gewässergefährdung wird jedoch gleichwertig<br />

durch andere Maßnahmen z. B. dadurch, dass der außen<br />

anstehende <strong>Wasser</strong>druck höher ist als der innere Öldruck,<br />

sodass ein Ölaustritt vermieden wird, gewährleistet. Daher<br />

sollte für diese Anlagen <strong>auf</strong> eine Volumenbeschränkung<br />

grundsätzlich verzichtet werden, um andernfalls unnötige<br />

Diskussionen über in der Praxis vielfach unumgängliche<br />

Ausnahmeregelungen im Vollzug und den dadurch<br />

entstehenden Verwaltungs<strong>auf</strong>wand zu vermeiden.<br />

4. Besondere Anforderungen an unterirdische<br />

Ölkabel- und Massekabelanlagen – § 36<br />

4.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 36<br />

Besondere Anforderungen an unterirdische<br />

Ölkabel- und Massekabelanlagen<br />

(1) Bei unterirdischen Ölkabeln sind Einrichtungen<br />

zur Rückhaltung von Isolierölen nicht erforderlich,<br />

wenn der Betreiber diese Anlagen elektrisch und<br />

hydraulisch durch selbsttätige Störmeldeeinrichtungen<br />

überwacht, Störungen angezeigt werden<br />

und die Betriebswerte ständig erfasst und <strong>auf</strong> die<br />

Abweichung von Sollwerten kontrolliert werden.<br />

(2) Bei unterirdischen Massekabelanlagen sind<br />

Einrichtungen zur Rückhaltung von Isoliermassen<br />

und eine Fachbetriebspflicht nach § 45<br />

Abs. 1 Nr. 1 AwSV sowie eine Pflicht zur Überprüfung<br />

durch Sachverständige nach § 46<br />

Abs. 2 nicht erforderlich, wenn der Betreiber<br />

diese Anlagen elektrisch überwacht und die<br />

Betriebswerte ständig erfasst und <strong>auf</strong> die Abweichung<br />

von Sollwerten kontrolliert.<br />

4.2 Begründung<br />

Massekabelanlagen haben ein weit geringeres Gefährdungspotenzial<br />

als Ölkabelanlagen, daher sollte eine<br />

deutliche systematische Trennung zwischen den Regelungen<br />

für diese beiden sehr unterschiedlich ausgestalteten<br />

Anlagenarten erfolgen.<br />

Aufgrund der Beschaffenheit von Massekabelanlagen<br />

ist eine Umweltgefährdung durch den im<br />

Kabel enthaltenen wassergefährdenden Stoff nahezu<br />

ausgeschlossen. Die zur Isolation enthaltene Masse<br />

im Massekabel ist – anders als bei Ölkabeln – kein<br />

dünnflüssiges Öl, sondern eine <strong>auf</strong> mineralischer<br />

oder synthetischer Basis hergestellte, hochviskose<br />

Isoliermasse.<br />

Diese Isoliermasse ist zwar gemäß der allgemeinen<br />

Verwaltungsvorschrift über die Einstufung wassergefährdender<br />

Stoffe in <strong>Wasser</strong>gefährdungsklassen<br />

(VwVwS) in die WGK 1 als schwach wassergefährdend<br />

eingestuft, die zähflüssige Masse ist jedoch nahezu<br />

vollständig in der innenliegenden, geschützten Papierisolierung<br />

des Leiters gebunden. Beim Abkühlen der<br />

Isoliermasse, z. B. nach der Stilllegung der Kabelanlage<br />

oder im Schadensfall, wird die Viskosität größer, die<br />

Isoliermasse noch zäher bzw. verfestigt sich. Auch in<br />

einem Schadensfall gelangt – wenn überhaupt – nur<br />

eine sehr geringe Menge (< 2 cL) der hochviskosen<br />

Isoliermasse in die Umwelt. Durch den normalen<br />

Alterungsprozess der Massekabel tritt bereits eine<br />

Ver harzung und Immobilität der Isoliermasse ein. Die<br />

Isoliermasse ist nicht wasserlöslich und gefahrstoffrechtlich<br />

nicht als umweltgefährdender Stoff eingestuft.<br />

Eine Ausbreitung im Boden wird zu<strong>dem</strong> durch die<br />

deutlich niedrigere Bodentemperatur (max. 15 °C) und<br />

daraus resultierende Verhärtung der Isoliermasse<br />

verhindert. 1<br />

Vor diesem Hintergrund ist es gerechtfertigt, die<br />

Anforderungen, die für diese Anlagen gelten, <strong>auf</strong> ein<br />

Mindestmaß zu beschränken. Die Fachbetriebspflicht ist<br />

<strong>dem</strong>entsprechend ebenso wenig erforderlich wie die<br />

Pflicht zur wiederkehrenden Sachverständigenprüfung.<br />

Darüber hinaus wäre der Vollzugs<strong>auf</strong>wand der Regelung<br />

für mehrere zehntausend Anlagen in deutschen<br />

Nieder- und Mittelspannungsnetzen erheblich und<br />

gemessen am Gefährdungspotenzial der Anlagen unverhältnismäßig.<br />

4.2.1 Verzicht <strong>auf</strong> ständig besetzte Betriebsstellen<br />

Die Vorschrift soll gewährleisten, dass im Havariefall<br />

schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden, um<br />

eine Beeinträchtigung von Gewässern zu verhindern.<br />

Viele kleinere und mittlere Netzbetreiber unterhalten<br />

indes keine ständig besetzten Warte mehr,<br />

sondern gewährleisten die Notfallvorsorge über<br />

telefonische Rufbereitschaften und automatisierte<br />

Mitteilungen an die Rufbereitschaft über mögliche<br />

Havariefälle. Diese Vorgehensweise stellt jedoch im<br />

Hinblick <strong>auf</strong> die schnelle Erkennung und Beseitigung<br />

eines Schadens an einem Kabel keinen Nachteil dar,<br />

da auch über eine entsprechende Rufbereitschaft<br />

gewährleistet ist, dass nicht weniger schnell eingegriffen<br />

wird, als bei einer Benachrichtigung der<br />

entsprechenden technischen Fachleute durch eine<br />

ständig besetzte Stelle. Darüber hinaus sind die<br />

durch die notwendige Benachrichtigung der Techniker<br />

1 Vgl. auch Kabelhandbuch, EW Medien und Kongresse GmbH,<br />

Frankfurt, 8. Auflage 2012, S. 35 und VDEW e. V, Umweltrelevante<br />

Fragen bei Kabelanlagen, VWEW-Verlag, Frankfurt 1998, S. 7<br />

April 2014<br />

526 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

verursachten Verzögerungen gegenüber <strong>dem</strong> – technisch<br />

unvermeidbaren – zeitlichen Aufwand für Anfahrt<br />

und Fehlerortung am betroffenen Kabel vernachlässigbar.<br />

Daher sollte <strong>auf</strong> die missverständliche<br />

Anforderung einer ständig besetzten Betriebsstelle<br />

verzichtet werden.<br />

4.2.2 Freistellung von der Fachbetriebspflicht<br />

Die Verpflichtung zur Errichtung, Reinigung von<br />

innen, Instandsetzung und Stilllegung ausschließlich<br />

durch Fachbetriebe ist für Massekabelanlagen unnötig.<br />

Bei Kabelanlagen werden Arbeiten in der<br />

Regel von ausgebildeten Technikern durchgeführt.<br />

Diese werden über den Umgang mit Massekabeln<br />

regelmäßig geschult. Dabei werden auch die Notwendigkeiten<br />

des Gewässerschutzes mit betrachtet.<br />

Eine Zertifizierung als Fachbetrieb im Sinne der<br />

AwSV liegt für die mit entsprechenden Arbeiten<br />

betrauten Unternehmen – anders als bei Arbeiten an<br />

Ölkabeln – schon vor <strong>dem</strong> Hintergrund des minimalen<br />

von Massekabelanlagen ausgehenden Gefährdungspotenzials<br />

nicht vor.<br />

Die Pflicht zur Zertifizierung als Fachbetrieb nach<br />

§ 62 AwSV stellt daher einen erheblichen Aufwand dar,<br />

obwohl die Fachbetriebspflicht für die Wartung und<br />

Reparatur in der Regel keinen Mehrwert für den Gewässerschutz<br />

darstellt.<br />

Alternativ zu <strong>dem</strong> oben unterbreiteten Formulierungsvorschlag<br />

könnte die Ausnahme von der Fachbetriebspflicht<br />

systematisch auch in § 45 Nr. 1 durch<br />

Ergänzung der Worte „mit Ausnahme von Massekabelanlagen<br />

im Sinne des § 36“ geregelt werden.<br />

4.2.3 Freistellung von der Sachverständigenprüfpflicht<br />

Auch eine Sachverständigenprüfung ist im Hinblick<br />

<strong>auf</strong> Massekabelanlagen nicht erforderlich. Bei Massekabelanlagen<br />

kann im Rahmen einer Sachverständigenprüfung<br />

allenfalls eine Überprüfung der Einrichtungen<br />

zur elektrischen Überwachung der Anlage erfolgen.<br />

Die Überwachung der elektrischen Funktionsfähigkeit<br />

der Anlage ist allerdings bereits ein primäres<br />

Interesse des Betreibers, sodass aus einer solchen<br />

Überprüfung durch den Sachverständigen kein über<br />

die betriebliche Prüfung und Überwachung hinausgehender<br />

Erkenntnisgewinn zu erwarten ist. Durch<br />

die betriebliche Überwachung wird eine von der<br />

Anlage ausgehende Gewässergefährdung ebenso<br />

rechtzeitig erkannt. Auch für Ölkabelanlagen wurde<br />

bereits nach bisher geltenden Regelungen <strong>auf</strong> Sachverständigenprüfungen<br />

in vielen Fällen verzichtet.<br />

Das bei Massekabelanlagen zugrunde liegende<br />

Gefährdungspotenzial ist noch um ein Vielfaches<br />

geringer als bei Ölkabelanlagen. Daher sollte eine<br />

grundsätzliche Befreiung von der Sachverständigenprüfpflicht<br />

für Massekabelanlagen in die Regelungen<br />

der AwSV <strong>auf</strong>genommen werden.<br />

© Thomas Müller/pixelio.de<br />

Position<br />

Den Verzicht <strong>auf</strong> eine bundeseinheitliche<br />

Regelung insbesondere zu landwirtschaftlichen<br />

Jauche-, Gülle- und Silageanlagen<br />

(JGS-Anlagen) kritisiert der BDEW mit<br />

Nachdruck. Der Eintrag von Stickstoff<br />

und anderen Schadstoffen aus der Landwirtschaft<br />

stellt eines der wesentlichen<br />

Probleme für die Gewässer in Deutschland<br />

und für die Trinkwasserversorgung<br />

dar. Vor diesem Hintergrund ist es besonders<br />

kritikwürdig, dass <strong>auf</strong> bundeseinheitliche,<br />

wirksame Standards verzichtet<br />

wird. Der BDEW fordert daher, eine entsprechende Regelung<br />

in den jetzt stattfindenden Beratungen des Bundesrates in den Verordnungsentwurf<br />

<strong>auf</strong>zunehmen.<br />

Angesichts des erheblichen Gefährdungspotenzials tierischer<br />

Ausscheidungen für die Gewässer wäre es dringend erforderlich,<br />

dass eine bundeseinheitliche Regelung für JGS-Anlagen ohne Privilegierungen<br />

erfolgt. Hohe Nitratkonzentrationen, verursacht durch die<br />

Landwirtschaft, sind oft der Grund für verunreinigtes Grundwasser.<br />

Dies birgt große Probleme für die Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, die sich<br />

dann auch in höheren Trinkwasserpreisen für den Verbraucher<br />

niederschlagen. Der Eintrag von Nitrat muss so weit wie möglich<br />

beschränkt werden. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die<br />

Verbesserung der Anlagendichtigkeit und Anlagensicherheit der<br />

JGS-Anlagen.<br />

Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer <strong>Wasser</strong>/<strong>Abwasser</strong><br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 527


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

<strong>Wasser</strong>recht<br />

Alternativ zu <strong>dem</strong> oben unterbreiteten Formulierungsvorschlag<br />

könnte die Ausnahme von der Sachverständigenprüfpflicht<br />

systematisch auch in Anlage 5 zu § 46<br />

Abs. 2 Zeile 2 durch Ergänzung der Worte „mit Ausnahme<br />

von Massekabelanlagen im Sinne des § 36“ geregelt<br />

werden.<br />

5. Pflicht zur Vorhaltung einer Löschwasserrückhaltung<br />

– § 20<br />

Die geltenden landesrechtlichen Regelungen sehen in<br />

Anlehnung an die Muster-VAwS vor, dass im Schadensfall<br />

anfallende Stoffe, die mit ausgetretenen Stoffen verunreinigt<br />

sein können, zurückgehalten und verwertet<br />

oder ordnungsgemäß entsorgt werden müssen. Diese<br />

Regelung eröffnet die Möglichkeit, auch eine Löschwasserrückhaltung<br />

zu fordern. Der vorliegende Entwurf sieht<br />

nun vor, dass jede Anlage über eine Löschwasserrückhaltung<br />

nach den allgemein anerkannten Regeln der<br />

Technik verfügen muss. Diese Anforderung wird derzeit<br />

noch durch die Löschwasserrückhalterichtlinie und<br />

das DWA-Merkblatt 779 ausgefüllt. Zukünftig soll<br />

jedoch eine neue technische Regel diese geltenden<br />

Anfor derungen ersetzen. Der BDEW weist bereits<br />

jetzt dar<strong>auf</strong>hin, dass bei der Ausgestaltung der neuen<br />

Regelung Augenmaß und pragmatische Lösungen<br />

erforderlich sein werden, um unnötige und mitunter<br />

erhebliche Nachrüstungskosten an bestehenden Anlagen<br />

zu vermeiden.<br />

Eine zwingend vorgegebene Nachrüstung einer<br />

Löschwasserrückhaltung im Bereich der Energienetze<br />

würde allein mindestens 5 000 Anlagen betreffen. Die<br />

Umrüstungskosten beliefen sich <strong>auf</strong> etwa 100 000 Euro<br />

pro Anlage, sodass sich ein Nachrüstungss<strong>auf</strong>wand in<br />

diesem Bereich in Höhe von etwa 500 Mio. Euro ergäbe.<br />

Der BDEW bittet daher bereits jetzt nachdrücklich<br />

darum, dass die Energiewirtschaft in die Erarbeitung<br />

des entsprechenden Regelwerks frühzeitig eingebunden<br />

wird.<br />

6. Beseitigung von Mängeln: Rechtsschutz gegen<br />

Feststellung eines Sachverständigen – § 48<br />

6.1.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 48<br />

Beseitigung von Mängeln<br />

(1) Werden bei Prüfungen nach § 46 durch<br />

einen Sachverständigen geringfügige Mängel<br />

festgestellt, hat der Betreiber diese Mängel<br />

innerhalb von sechs Monaten und, soweit<br />

nach § 45 erforderlich, durch einen Fachbetrieb<br />

nach § 62 zu beseitigen. Erhebliche und<br />

gefährliche Mängel sind dagegen unverzüglich<br />

zu beseitigen.<br />

(2) Hat der Sachverständige bei seiner Prüfung<br />

nach § 46 einen gefährlichen Mangel im Sinne<br />

von § 47 Absatz 2 Nummer 4 festgestellt, ordnet<br />

die Behörde an, dass der Betreiber die Anlage<br />

unverzüglich außer Betrieb zu nehmen und,<br />

soweit dies nach Feststellung des Sachverständigen<br />

erforderlich ist, zu entleeren hat. Die Anlage<br />

darf erst wieder in Betrieb genommen werden,<br />

wenn der zuständigen Behörde eine Bestätigung<br />

des Sachverständigen über die erfolgreiche<br />

Beseitigung der festgestellten Mängel vorliegt.<br />

6.1.2 Begründung<br />

Gemäß § 48 Abs. 2 hat der Betreiber die Anlage unverzüglich<br />

außer Betrieb zu nehmen und erforderlichenfalls<br />

zu entleeren, wenn der Sachverständige einen gefährlichen<br />

Mangel feststellt. Damit stellt sich die Frage nach<br />

<strong>dem</strong> Rechtsschutz gegen eine entsprechende Feststellung<br />

des Sachverständigen. Diese Feststellung hat<br />

die Wirkung einer sofort vollziehbaren behördlichen<br />

Anordnung, ohne dass geregelt ist, wie der Betreiber<br />

sich gegen eine Feststellung des Sachverständigen zur<br />

Wehr setzen kann, wenn er sie für unbegründet hält.<br />

Die unverzügliche Außerbetriebnahme einer Anlage<br />

kann erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen.<br />

Daher hat der Betreiber ein starkes Interesse an effektivem<br />

Rechtsschutz. Die Einschaltung von Sachverständigen<br />

stellt einen zunehmenden Trend insbesondere im Umweltrecht<br />

dar. Sie dient – aus Sicht der Behörden – <strong>dem</strong> Bürokratieabbau<br />

und soll Defizite der Behörden bei der Ausstattung<br />

mit fachlich geeignetem Personal ausgleichen.<br />

Die Betrauung von Sachverständigen mit Aufgaben, die<br />

bisher von den zu hoheitlichen Eingriffen befugten<br />

Behörden wahrgenommen worden sind, läuft jedoch<br />

vielfach den Grundsätzen des Rechtsstaats zuwider.<br />

Der BDEW fordert, dass der Sachverständige die<br />

Feststellung eines gefährlichen Mangels unverzüglich<br />

an die zuständige Behörde weiterleitet, die ihrerseits<br />

ggf. eine entsprechende Verfügung gegen den Anlagenbetreiber<br />

richtet, ggf. mit der Anordnung der sofortigen<br />

Vollziehbarkeit. Alternativ kommt in Betracht, dass der<br />

Sachverständige die Rechtsstellung eines Beliehenen<br />

erhält und <strong>auf</strong> die Feststellung eines gefährlichen<br />

Mangels hin die Außerbetriebnahme ausdrücklich<br />

anordnet. Gegen diese Anordnung wäre wiederum der<br />

Verwaltungsrechtsweg eröffnet.<br />

7. Anforderungen an Anlagen in Schutzgebieten – § 49<br />

Der BDEW plädiert dafür, dass ein ausdrücklicher Hinweise<br />

<strong>auf</strong> die Regelungen des § 86 WHG <strong>auf</strong>genommen wird,<br />

um zu gewährleisten, dass Neuanlagen in Gebieten, für<br />

die eine Veränderungssperre zur Sicherung von Planungen<br />

von <strong>Wasser</strong>schutz- und Heilquellenschutzgebieten nach<br />

§ 86 WHG besteht, den in Schutzgebieten geltenden hohen<br />

April 2014<br />

528 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


<strong>Wasser</strong>recht | FACHBERICHTE |<br />

Anforderungen genügen. Die Ausnahmemöglichkeiten<br />

nach § 86 Abs. 4 WHG für Anlagen, die <strong>dem</strong> Wohl der Allgemeinheit<br />

dienen (z.B. Anlagen der Energieversorgung)<br />

müssen unbeschadet gelten.<br />

8.1.2 Begründung<br />

In § 51 sollte eine Klarstellung <strong>auf</strong>genommen werden,<br />

dass § 49 vorgeht und Biogasanlagen in Schutzgebieten<br />

unzulässig sind.<br />

8. Abstand zu Trinkwasserbrunnen, Quellen und<br />

oberirdischen Gewässern – § 51<br />

8.1.1 Formulierungsvorschlag<br />

§ 51<br />

Abstand zu Trinkwasserbrunnen, Quellen<br />

und oberirdischen Gewässern<br />

Unbeschadet § 49 hat der Abstand von Biogasanlagen,<br />

in denen ausschließlich Gärsubstrate nach<br />

§ 2 Absatz 8 eingesetzt werden, zu privat oder<br />

gewerblich genutzten Quellen oder zu Brunnen, die<br />

der Trinkwassergewinnung dienen, mindestens<br />

50 Meter, der Abstand zu oberirdischen Gewässern<br />

mindestens 20 Meter zu betragen. Dies gilt nicht,<br />

wenn der Betreiber nachweist, dass ein entsprechender<br />

Schutz der Trinkwassergewinnung oder<br />

der Gewässer <strong>auf</strong> andere Weise gewährleistet ist.<br />

Ansprechpartner<br />

Thorsten Fritsch<br />

Tel. (030) 300199-1519 |<br />

E-Mail: thorsten.fritsch@bdew.de<br />

Dr. Sabine Wrede<br />

Tel. (030) 300199-1523 |<br />

E-Mail: sabine.wrede@bdew.de<br />

BDEW Bundesverband der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. |<br />

Reinhardtstraße 32 |<br />

D-10117 Berlin |<br />

www.bdew.de<br />

| WA FACHBERICHTE 2-SPALTIG<br />

|<br />

hier erstes Schlagwort<br />

Zeitschrift „KA Korrespondenz <strong>Abwasser</strong> • Abfall“<br />

In der Ausgabe 4/2014 lesen Sie u. a. folgende Beiträge:<br />

Arbeitsbericht der DWA-<br />

Arbeitsgruppe ES-1.5 „Materialanforderungen<br />

an <strong>Abwasser</strong>leitungen<br />

und -kanäle“<br />

Schmidt/Bohatsch<br />

Günther/Ahnert/Kühn<br />

Sandner u. a.<br />

Heinrich u. a.<br />

Rödel/Günthert/Kolbitsch<br />

Hinweise zur Abschätzung der zu erwartenden Nutzungsdauer von<br />

Kanalbauwerken<br />

Erfolgsstrategie gegen Geruch und Korrosion im Kanalnetz der Städtischen Betriebe<br />

Minden im Jahre 2010 realisiert<br />

Bypassführung von Mischwasser – Möglichkeiten und Grenzen – Teil 1: Einsatzmöglichkeiten<br />

zur vermehrten Mischwasserbehandlung und bei ungünstigen<br />

Betriebsbedingungen<br />

Charakteristika kommerzieller Biofilm-Trägermaterialien für die <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

mit getauchten Festbettreaktoren<br />

Stirling-Motor zur Verstromung von Biogas mit nur geringem Heizwert und problematischen<br />

Inhaltsstoffen im großtechnischen Einsatz <strong>auf</strong> einer Kläranlage –<br />

Teil 2: Aufbau des Stirling-Motor-BHKW, Betriebsergebnisse, Fazit und Ausblick<br />

Leitfaden zur Entsorgung behandelter Reststoffe aus der <strong>Abwasser</strong>reinigung<br />

im Hochgebirge<br />

Strehl HOAI 2013<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 529


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Rohrleitungssysteme kein Ausl<strong>auf</strong>modell<br />

Beim 28. Oldenburger Rohrleitungsforum standen Hybridnetze im Fokus<br />

Unter welchem Motto wird die nächste Veranstaltung stattfinden? Diese Frage beschäftigt bereits die Macher<br />

des Oldenburger Rohrleitungsforums 2015. Und das passt. Macht es doch deutlich, welche Ausnahmestellung<br />

und welchen Ruf sich das kleine, aber feine Forum erarbeitet hat. Traditionell diskutieren die Fachleute der<br />

Branche über den aktuellen Stand der Technik, werfen gleichzeitig aber auch den Blick nach vorn: Was müssen<br />

wir noch tun, sind wir <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> richtigen Weg und welche Verfahren und Modelle haben das Potenzial, weiterentwickelt<br />

zu werden?<br />

Solche Fragen bilden die Grundlagen der vielfach kontroversen,<br />

aber meist fruchtbaren Diskussionen in den<br />

Vortragsblocks, <strong>auf</strong> der Fachausstellung und <strong>dem</strong> legendären<br />

Grünkohlabend, der den ersten Veranstaltungstag<br />

beschließt. Nach „Rohrleitungen – in neuen Energieversorgungskonzepten“<br />

und <strong>dem</strong> Schwerpunkt „Klimawandel“<br />

in 2013 widmete sich das diesjährige Forum<br />

wieder der „Energieversorgung“ – beides Themen, die<br />

eng mit der Umsetzung der Energiewende verbunden<br />

sind. Mittlerweile sind aus ersten Konzepten erste Pilotprojekte<br />

hervorgegangen, wie z. B. die <strong>Wasser</strong>stofferzeugungsanlage<br />

der E.ON im brandenburgischen<br />

Falkenhagen oder das Hybridprojekt Oldenburg-Drielake,<br />

bei <strong>dem</strong> sogenannte Energetische Nachbarschaften als<br />

Baustein zukünftiger Hybridnetze im Fokus stehen.<br />

Auch Techniken wie die Nutzung von Abwärme aus <strong>Abwasser</strong><br />

finden mittlerweile immer breitere Anwendung.<br />

Dennoch wurde eines in Oldenburg recht deutlich: Eine<br />

sichere Energieversorgung wird in der Zukunft nicht<br />

durch die einfache Umstellung der heutigen Strukturen<br />

möglich sein. Die Zukunft sieht komplexe ineinander<br />

greifende Netzstrukturen vor. Und genau dies erfordert<br />

viel technischen Sachverstand und verlangt einen hohen<br />

interdisziplinären Austausch. Wo könnte dies besser<br />

gelingen, als <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Oldenburger Rohrleitungsforum,<br />

das mit seinem diesjährigen Motto „Rohrleitungen als<br />

Teil von Hybridnetzen – unverzichtbar im Energiemix<br />

der Zukunft“ exakt den Nerv der Branche traf.<br />

Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des iro e. V.<br />

und Geschäftsführer der iro GmbH, eröffnete am 6. Februar<br />

das 28. Oldenburger Rohrleitungsforum, das die Jade<br />

Hochschule mit über 3 000 Teilnehmern, rund 350 Ausstellern<br />

und 130 Referenten wie in je<strong>dem</strong> Jahr für zwei<br />

Tage in einen regelrechten Ausnahmezustand versetzte.<br />

Welche organisatorische Leistung notwendig ist, um<br />

Vortragsräume, Ausstellungsflächen, Pausenräume und<br />

Cafés für diesen Ansturm vorzubereiten, können die<br />

Besucher nur erahnen. Dementsprechend lobte der<br />

Präsident der Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/<br />

Elsfleth, Dr. habil. Elmar Schreiber, in seiner Ansprache<br />

nicht nur die lange Tradition der Veranstaltung, sondern<br />

hob insbesondere das Engagement des iro-Teams hervor.<br />

„Die stemmen was“, brachte Schreiber einen der Schlüssel<br />

für den außerordentlichen Erfolg der Veranstaltung <strong>auf</strong><br />

den Punkt. Aber auch der besondere Mix aus „Wirtschaft<br />

– Wissenschaft – Hochschule – Praxis“ stellt für den<br />

Präsidenten ein charakteristisches Merkmal des Forums<br />

dar.<br />

Gasnetze mit Potenzial<br />

Im Anschluss an die Grußworte der Verbände und der<br />

Stadt Oldenburg durch Dipl.-Ing. Hartmut Wegener,<br />

Vorstandsmitglied des Rohrleitungsbauverbandes e. V.,<br />

Dipl.-Ing. Broll-Bickhardt, Stellvertretender Vorsitzender<br />

des DWA-Landesverbandes Nord, und Germaid Eilers-<br />

Dörfler, Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, widmeten<br />

sich die beiden Eröffnungsvorträge eingehend <strong>dem</strong><br />

Thema der diesjährigen Veranstaltung. Prof. Dr.-Ing.<br />

Hartmut Krause, Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches<br />

e. V., DBI Gastechnologisches Institut gGmbH,<br />

stellte die Forschungsleitlinien des Verbandes vor und<br />

zeigte <strong>auf</strong>, welchen Beitrag die Gasnetze zur Stabilisierung<br />

der Energieversorgung bei zunehmen<strong>dem</strong> Anteil erneuerbarer<br />

Energieträger an der Energieerzeugung leisten<br />

können. Wo gibt es – mit Blick <strong>auf</strong> die Gasnetze der<br />

Zukunft – noch Forschungsbedarf: auch das eine Steilvorlage<br />

von Krause, die Jun.-Prof. Dr. Sebastian Lehnhoff,<br />

Bereichsvorstand Energie OFFIS e. V. Institut für Informatik,<br />

Oldenburg, als letzter Redner der Eröffnungsveranstaltung<br />

sofort <strong>auf</strong>nahm. Eine entscheidende<br />

Komponente zur erfolgreichen Realisierung der zukünftigen<br />

Energieversorgung sind entsprechende Automatisierungs-<br />

und Informationstechnologien, die erst eine<br />

Steuerung der Energieströme ermöglichen. „Dabei<br />

stellen sich im Wesentlichen zwei Probleme“, führte<br />

Lehnhoff aus. „Zum einen fehlt die Möglichkeit erzeugte<br />

Energie in ausreichen<strong>dem</strong> Maß zu speichern und zum<br />

anderen müssen Transportengpässe dringend gelöst<br />

werden.“ In diesem Zusammenhang sieht Lehnhoff<br />

in den Smart Grids ein Instrument, die vorhandene<br />

April 2014<br />

530 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

Infrastruktur intelligent zu nutzen. An der Kernfrage, wie<br />

die Systeme zu verknüpfen sind, arbeitet das Institut<br />

zurzeit intensiv. Unter anderem werden Leitsysteme<br />

und Planungsansätze für gekoppelte Infrastruktursysteme<br />

entwickelt.<br />

Energetische Nachbarschaften<br />

Ein weiterer interessanter Ansatz beschäftigt sich mit<br />

der Regionalisierung der Hybridnetze, wie das Beispiel<br />

Drielake (Oldenburg) mit seinen Energetischen Nachbarschaften<br />

zeigt. Dabei wird nach Identifizierung<br />

passender Bereiche ein Verbund von dezentralen<br />

Verbrauchern und Produzenten, die sich in unmittelbarer<br />

räumlicher Nähe zueinander befinden, geschaffen. Dies<br />

ist auch eine der Grundvoraussetzung für ein weiteres<br />

Schwerpunktthema des 28. Oldenburger Rohrleitungsforums,<br />

das im Zusammenhang mit <strong>dem</strong> Thema „Hybridnetze“<br />

nicht fehlen darf: die energetische Nutzung der<br />

<strong>Abwasser</strong>wärme. In drei Vortragsblöcken wurde über<br />

neue technische Entwicklungen und die Erfahrungen<br />

aus aktuellen Projekten berichtet. Festzustellen ist,<br />

dass sich die Technik zur Nutzung der <strong>Abwasser</strong>wärme<br />

etabliert hat und dass das Interesse seitens der<br />

Kommunen stetig zunimmt.<br />

Anpassungen erforderlich<br />

Dass sich vieles um die Weiterentwicklung der Erdgasnetze<br />

drehen wird, wurde ebenfalls deutlich. Über die<br />

technischen Aspekte, wie z. B. den Einfluss des durch<br />

Elektrolyse gewonnenen und eingespeisten <strong>Wasser</strong>stoffs<br />

<strong>auf</strong> das Rohrnetz, wurde in zwei Vortragsblöcken<br />

diskutiert. „Neben den Erdgasspeichern und -netzen<br />

bieten sich allerdings auch die großen Fernwärmenetze<br />

dazu an, Flexibilitäten für die erneuerbare Stromerzeugung<br />

bereitzustellen“, stellte DI Robert Hinterberger,<br />

Geschäftsführer Energy Research Austria, New Energy<br />

Capital Invest GmbH, in der Pressekonferenz fest, die<br />

sich ebenfalls <strong>dem</strong> Leitthema des Forums widmete.<br />

„Das hohe Flexibilitätspotenzial im Wärmemarkt zeigt<br />

sich schon alleine darin, dass deutschlandweit der<br />

Wärmeverbrauch mehr als 2,5-mal so groß ist wie der<br />

Stromverbrauch. Insbesondere sogenannte Power- To-<br />

Heat-Anlagen können zu einem wichtigen Baustein der<br />

Energiewende werden, in<strong>dem</strong> erneuerbarer Überschussstrom<br />

in Fernwärmesystemen verwertet wird, anstatt<br />

diesen wie bisher abzuregeln“, so Hinterberger weiter.<br />

Die Umsetzung solcher Hybridsysteme erfordere aber<br />

nicht nur die technische Integration, sondern vor allem<br />

eine Anpassung der regulatorischen, rechtlichen und<br />

steuerlichen Rahmenbedingungen. So ist es für Fernwärmebetreiber<br />

derzeit in Deutschland nicht wirtschaftlich<br />

möglich, erneuerbaren Überschussstrom <strong>auf</strong><br />

diese Art und Weise zu verwerten. Auf diesen Aspekt<br />

verwies auch Dipl.-Ing. Heiko Fastje, Geschäftsführer der<br />

EWE Netz GmbH. Denn die Grundzüge der Regulierung<br />

sind in einer Zeit entworfen worden, als wenige große<br />

Prof. Thomas Wegener, Vorstandsmitglied des Instituts für<br />

Rohrleitungsbau an der Fachhochschule Oldenburg e. V. und<br />

Geschäftsführer der iro GmbH Oldenburg, eröffnet das<br />

28. Oldenburger Rohrleitungsforum. Alle Abbildungen: © iro<br />

Der Präsident der Jade Hochschule, Dr. Elmar Schreiber, die<br />

Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, Germaid Eilers-Dörfler,<br />

und Prof. Wegener <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Eröffnungsrundgang.<br />

Unternehmen den Energiemarkt dominierten. Die<br />

mittlerweile entstandene Struktur an Marktteilnehmern<br />

am Energiemarkt erfordert eine Anpassung der Regulierung,<br />

um eine technisch und wirtschaftlich sinnvolle<br />

Entwicklung zu ermöglichen.<br />

Dauerbrenner wie immer dabei<br />

Natürlich kamen auch in diesem Jahr die Dauerbrenner<br />

des Oldenburger Rohrleitungsforums nicht zu kurz:<br />

Hierzu zählen die vielen Vortragsblöcke, die sich den<br />

verschiedenen Rohrmaterialien widmen, genauso wie<br />

die Blöcke zu den Themen grabenloser Leitungsbau,<br />

HDD oder Sanierung von Rohrleitungen. Zu<strong>dem</strong> bildete<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 531


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Im Gebäude der Hochschule und <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Freigelände präsentierten die<br />

Aussteller ihre aktuellen Produkte und Verfahren.<br />

der Korrosionsschutz von Rohrleitungen einen besonderen<br />

Schwerpunkt, aber auch Reizthemen wie das<br />

Fracking wurden in das Programm <strong>auf</strong>genommen und<br />

kontrovers diskutiert. Für die Verbindung von Wissenschaft<br />

und Praxis sorgte wie im Vorjahr die Vorstellung<br />

der Abschlussarbeiten der Studierenden der Jade<br />

Hochschule. Und um „Schlauchliner – der Weisheit<br />

letzter Schluss?“ drehte sich die Diskussion im Café.<br />

Und wie lautet das Fazit nach zwei Tagen in<br />

Oldenburg? Wie immer gab es eine Fülle von hochinteressanten<br />

und aktuellen Themen und den gewohnt<br />

intensiven Austausch, der für neue und wichtige<br />

Impulse sorgen wird. „Um die Herausforderungen der<br />

Energieversorgung in Zukunft zu meistern, wird es<br />

nicht nur einen Lösungsweg geben. Die Kombination<br />

der verschiedenen technischen Möglichkeiten wird<br />

zum Ziel führen und Rohrleitungssysteme werden<br />

dabei eine wichtige Aufgabe spielen“, fasste Prof.<br />

Wegener seine Eindrücke nach Beendigung der Veranstaltung<br />

zusammen. Dementsprechend ist Wegener<br />

fest davon überzeugt, dass <strong>dem</strong> Oldenburger Rohrleitungsforum<br />

auch in den nächsten Jahren die<br />

Themen nicht ausgehen werden. Das Motto für das<br />

29. Oldenburger Rohrleitungsforum – es findet am<br />

19. und 20. Februar 2015 statt – ist jedenfalls schon in<br />

Arbeit.<br />

Eingereicht: 25.02.2014<br />

Dichtes<br />

Gedränge<br />

herrschte wie<br />

in je<strong>dem</strong> Jahr<br />

<strong>auf</strong> den Fluren<br />

der Fachhochschule.<br />

Kontakt:<br />

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NETZWERK WISSEN<br />

Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />

Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />

im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />

EAZ Netzwerk 4.indd 1 04.11.2013 13:42:48<br />

April 2014<br />

532 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE www.di-verlag.de |<br />

Die <strong>Wasser</strong>versorgung im<br />

antiken Rom<br />

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Sextus Iulius Frontinus, Leiter der antiken römischen<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Sextus Iulius Frontinus wurde im Jahre 97 n. Chr. durch Kaiser Nerva zum Leiter der<br />

<strong>Wasser</strong>versorgung der Stadt Rom (curator aquarum) berufen. Aus diesem Anlass verfasste er<br />

eine Schrift, die unter <strong>dem</strong> Titel „De aquaeductu urbis Romae – Die <strong>Wasser</strong>versorgung der Stadt<br />

Rom“ überliefert worden ist. Frontin gibt darin einen Überblick über den Stand des Wissens<br />

bezüglich Management, Technik und Organisation der öffentlichen <strong>Wasser</strong>versorgung. Er<br />

begegnet uns als moderner Manager einer großstädtischen <strong>Wasser</strong>versorgung; seine Schrift<br />

kann als erstes Lehrbuch des Faches gelten. Die zweisprachige Ausgabe basiert <strong>auf</strong> einer<br />

sorgfältigen Überprüfung des lateinischen Textes sowie einer neuen Übersetzung ins Deutsche.<br />

Dreizehn begleitende Aufsätze, verfasst von international renommierten Vertretern der Alten<br />

Geschichte, Altphilologie und Literaturgeschichte, Archäologie und Ingenieurwissenschaften<br />

behandeln die Editionsgeschichte des Werkes, die Gestalt Frontins in ihrer politischen und<br />

sozialen Umwelt, die Organisation und Administration der <strong>Wasser</strong>versorgung, diskutieren<br />

Messtechnik und hydraulische Kenntnisse, Rohrnormung und bautechnische Fragen, und<br />

gehen ein <strong>auf</strong> die öffentlichen Bäder, Brunnenanlagen, Toiletten und <strong>Abwasser</strong>leitungen zur<br />

Zeit Frontins. Abbildungen, Karten und Tabellen ergänzen das Buch.<br />

Hrsg.: Frontinus Gesellschaft e.V.<br />

4. völlig neu bearbeitete Auflage 2013<br />

284 Seiten, vierfarbig, Hardcover mit Schutzumschlag<br />

ISBN: 978-3-8356-7107-2<br />

Preis: € 89,80<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

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Die <strong>Wasser</strong>versorgung im antiken Rom<br />

4. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7107-2 für € 89,80 (zzgl. Versand)<br />

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Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

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vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> informiert und 533 beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Netze zwischen Technik, Kommerz<br />

und Personalwirtschaft<br />

21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin<br />

„Netze zwischen Technik, Kommerz und Personalwirtschaft“ lautete das Motto der 21. Tagung Rohrleitungsbau,<br />

die am 21. und 22. Januar in Berlin stattfand. Rohrleitungsbauverband e. V. und der Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB) hatten ihre Mitglieder eingeladen, um mit ihnen über die aktuellen<br />

Entwicklungen des Marktes zu diskutieren.<br />

Welches Spannungsfeld sich aus der heterogenen<br />

Mixtur von wirtschaftlichen Interessen, rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen und politischen Aktivitäten ergibt,<br />

führten Fachleute in Vorträgen und Diskussionsrunden<br />

aus. Die Perspektiven der Bauwirtschaft nach der Bundestagswahl<br />

– Die Entwicklung der Gasinfrastruktur –<br />

Die Zukunft der Zertifizierungspraxis – Ausschreibungsfehler<br />

und Bieterirrtümer – Haftungsrisiken beurteilen<br />

und verringern – Die Zukunft der <strong>Wasser</strong>infrastruktur –<br />

Wirtschaftlicher Erfolg durch Unternehmenskultur: Diese<br />

Auswahl an Titeln aus <strong>dem</strong> Vortragsprogramm macht<br />

deutlich, welche technischen, wirtschafts- und personalpolitischen<br />

Sachthemen die Leitungsbaubranche seit<br />

Monaten bewegen. Seit der Proklamation der Energiewende<br />

beschäftigen die Entwicklungen rund um die<br />

Netzinfrastruktur die Leitungsbauer in besonderem<br />

Maße. Verkommt der Umbau unserer Versorgungswirtschaft<br />

zu einem politischen Ränkespiel oder stehen<br />

die Planungen zum Ausstieg aus der Kernenergie <strong>auf</strong><br />

energie- und volkswirtschaftlich fundierter Basis? Das<br />

fragen sich viele. Was also tun als Leitungsbauunternehmer,<br />

der sich nicht nur mit einem sich neu strukturierenden<br />

Markt auseinandersetzen muss, sondern auch<br />

mit den Auswirkungen des <strong>dem</strong>ografischen Wandels<br />

und einem stetig zunehmenden Fachkräftemangel?<br />

Interessante Denkansätze und mögliche Strategien<br />

zeigten die Vorträge der Referenten <strong>auf</strong>. Die Botschaft,<br />

dass diese Themen durchaus nicht nur den deutschen<br />

Markt betreffen, sondern immer mehr europäische<br />

Züge annehmen, gab die Präsidentin des Rohrleitungsbauverbandes,<br />

Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer, den<br />

Teilnehmern schon in ihrer Begrüßungsansprache mit<br />

<strong>auf</strong> den Weg. Exemplarisch führte sie die Regulierungsmaschinerie<br />

der EU an. Hierbei gelte es, unsere hohen<br />

Qualitätsstandards gegen die Mindestanforderungen<br />

der übrigen Mitgliedsstaaten zu verteidigen. „Allerdings<br />

hat der Verband mit <strong>dem</strong> Arbeitskreis Strategie ein geeignetes<br />

Werkzeug geschaffen, um diese Entwicklungen<br />

für die Leitungsbauer zu beleuchten und Konzepte<br />

für die ganze Branche zu entwickeln“, machte die rbv-<br />

Präsidentin den Mitgliedern Mut.<br />

Traditionsgemäß eröffnete RA Michael Knipper,<br />

Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen<br />

Bauindustrie e. V., Berlin, den Reigen der Referenten.<br />

„Deutschland nach der Bundestagswahl – Perspektiven<br />

für die Bauwirtschaft in der neuen Legislaturperiode“<br />

lautete der Titel seines Vortrages. „Auf <strong>dem</strong> Baumarkt<br />

stimmt einiges nicht.“ Mit dieser Aussage setzte Knipper<br />

gleich zu Beginn seiner Rede einen Akzent. Während<br />

man sich bei Produkten mit verschiedensten Alleinstellungsmerkmalen<br />

abgrenzen könne, bliebe beim<br />

Angebot von Bauleistungen meist nur der Preis, um sich<br />

gegen die Konkurrenz durchzusetzen. „Die Konsequenzen<br />

des teilweise ruinösen Preiswettbewerbs haben die<br />

Unternehmen zu tragen“, so der HDB-Hauptgeschäftsführer,<br />

„deshalb müssen die Rahmenbedingungen<br />

nachhaltig geändert werden.“<br />

Damoklesschwert Renten<br />

Beim Ausblick <strong>auf</strong> die Entwicklung der Bauwirtschaft im<br />

kommenden Jahr berief sich Knipper <strong>auf</strong> das Urteil von<br />

Wirtschaftsforschern, die ein reales Wachstum der Bauinvestitionen<br />

von 4 % prognostizieren, wobei Impulse<br />

vor allem vom Wohnungsbau kommen sollen. Bei einer<br />

Bestimmung des wirtschaftspolitischen Standortes nach<br />

der Bundestagswahl äußerte sich Knipper zurückhaltend.<br />

Das grundsätzliche Bekenntnis der großen Koalition zu<br />

mehr Investitionen sei zwar grundsätzlich zu begrüßen,<br />

ebenso erfreulich sei das Bekenntnis zu Erhöhung und<br />

Verstetigung der Infrastrukturinvestitionen sowie der<br />

Einstieg in die Nutzerfinanzierung, doch vor allem in<br />

Hinblick <strong>auf</strong> die Energiepolitik seien die Ziele, mit einer<br />

grundlegenden Weichenstellung mehr Verlässlichkeit<br />

und Planungssicherheit zu schaffen, verfehlt. „Bevölkerung<br />

und Wirtschaft brauchen einen strukturierten Weg,<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> das Erneuerbare-Energien-Gesetz vernünftig<br />

umgesetzt werden kann“, so Knipper. Ein Damoklesschwert<br />

sieht Knipper in der Entwicklung der Rentenbeschlüsse,<br />

deren langfristige Kosten von über 600 Mrd.<br />

Euro zulasten kommender Generationen gingen. Puffer<br />

in der Rentenversicherung würden durch Hartz-<br />

Beschlüsse innerhalb von nur vier Jahren regelrecht<br />

April 2014<br />

534 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

verfrühstückt, die Mehrausgaben von 3 bis 4 Mrd. Euro<br />

in 2014 stiegen bis 2030 <strong>auf</strong> 16 bis 20 Mrd. und eine<br />

Entlastung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer durch<br />

die eigentlich vorgeschriebene Absenkung der Rentenversicherungsbeiträge<br />

würde unterbleiben.<br />

Wettbewerbsfähigkeit gefährdet<br />

Insbesondere die Investitionsschwäche stellt für Knipper<br />

eine Gefährdung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit<br />

dar. Seine Forderungen an die Politik sind deshalb konsequent:<br />

Vor allem gilt es, die Marktmechanismen am Bau<br />

fairer zu gestalten, etwa in Form fairer Ausschreibungsund<br />

Vertragsbedingungen. Hierzu gehören für den<br />

HDB-Hauptgeschäftsführer eine klare Definition der<br />

geschuldeten Leistung, ein Verzicht <strong>auf</strong> die Abwälzung<br />

aller Risiken <strong>auf</strong> die Bauunternehmen und die zwingende<br />

Einführung von Streitschlichtungsverfahren während der<br />

Bauphase. „Es ist skandalös, wie sich manche Auftraggeber<br />

verhalten“, prangerte Knipper eine Vollkasko-Mentalität<br />

an, bei der die Auftragnehmer alle Risiken übertragen<br />

bekommen. Gleichzeitig forderte er den Rohrleitungsbauverband<br />

und seine Mitglieder <strong>auf</strong>, sich gemeinsam<br />

mit <strong>dem</strong> Hauptverband der Deutschen Bauindustrie aktiv<br />

für eine Verbesserung dieser Missstände einzusetzen.<br />

Unterstützung erhofft er sich ebenfalls bei der Zukunfts<strong>auf</strong>gabe<br />

Personalsicherung, <strong>auf</strong> die er zum Abschluss seines<br />

Vortrages einging. Untersuchungen zufolge fehlen bis<br />

2025 rund 200 000 Schulabgänger. Das trägt zu einem<br />

enormen Fachkräftemangel bei, <strong>dem</strong> mit schlüssigen<br />

Konzepten begegnet werden müsse. Potenzial, das es zu<br />

heben gilt, sieht Knipper vor allem in der Zuwanderung<br />

ausländischer Fachkräfte. „Packen wir auch dieses Thema<br />

gemeinsam an und lassen Sie uns gemeinsam Konzepte<br />

entwickeln“, so sein Appell an die Leitungsbauer und<br />

den rbv.<br />

rbv-Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer moderierte die<br />

21. Tagung Rohrleitungsbau in Berlin. Alle Abbildungen: © rbv<br />

RA Michael<br />

Knipper.<br />

Nach <strong>dem</strong> NEP ist vor <strong>dem</strong> NEP<br />

Die Entwicklung der Gasinfrastruktur war Gegenstand<br />

des Vortrages von Inga Posch, Geschäftsführerin der Vereinigung<br />

der Fernleitungsnetzbetreiber Gas e. V. (FNB Gas),<br />

Berlin. Die FNB versteht sich als zentraler Ansprechpartner<br />

für Entscheidungsträger in Politik, Medien und<br />

Verwaltung sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft<br />

zu allen Themen rund um Gasfernleitungsnetze.<br />

Zu ihren Aufgaben zählen unter anderem die Koordination<br />

bei der Erstellung des Netzentwicklungsplans Gas<br />

sowie begleitender Projekte, die Sicherstellung der Zusammenarbeit<br />

mit Behörden und Verbänden <strong>auf</strong> nationaler<br />

und internationaler Ebene sowie – in Deutschland<br />

– die Interessenvertretung in Politik und Öffentlichkeit.<br />

Die Rednerin ging explizit <strong>auf</strong> die Komplexität des Netzentwicklungsplans<br />

(NEP) ein, durch den der Ausbau des<br />

Gasnetzes stark reglementiert wird. In Abstimmung mit<br />

der Bundesnetzagentur arbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber<br />

jährlich an <strong>dem</strong> Plan, um die künftig benötigten<br />

Transportkapazitäten für Erdgas zu ermitteln.<br />

Das Netz der Zukunft<br />

Was sich <strong>auf</strong> den ersten Blick nach mühsamer<br />

Klein arbeit anhört, hat nach Meinung der FNB-Gas-<br />

Geschäftsführerin positive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Volkswirtschaft, denn die intensive Beschäftigung mit<br />

Inhalten und Strategien ist äußerst effizient und trägt<br />

zu Versorgungssicherheit und einer vernünftigen Gestaltung<br />

der Gebühren bei. Der Weg zum Erdgasnetz<br />

der Zukunft ist für Posch durch einen Rückgang der<br />

sogenannten L-Gas-Produktion gekennzeichnet. Daraus<br />

ergibt sich Handlungsbedarf. „So muss die Versorgung<br />

Inga Posch.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 535


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Dipl.-Phys. Theo B. Jannemann.<br />

Dipl.-Ing.<br />

Manuel<br />

Biermann.<br />

der aktuell mit L-Gas belieferten Verbraucher weiterhin<br />

sichergestellt werden, auch vorhandene deutsche L-Gas-<br />

Aufkommen sollen soweit möglich weiter ge fördert und<br />

in die Erdgastransportnetze eingespeist werden können“,<br />

erklärte Posch, die voraussieht, dass sich die Anforderungen<br />

durch die sukzessive Um stellung von L-Gas-Netzbereichen<br />

<strong>auf</strong> H-Gas umsetzen lassen. „Die Fernleitungsnetzbetreiber<br />

sind an ver bindlichen Aussagen über Kapazitäten und<br />

Bedarf interessiert, um nicht planlos Millionen im Boden<br />

zu verbuddeln“, so die Rednerin weiter. Deshalb setzt die<br />

FNB <strong>auf</strong> effiziente Produkte, die die Netzausbaukosten<br />

um rund 1,7 Mrd. Euro und somit die Netzentgelte für die<br />

Verbraucher reduzieren sollen.<br />

Quo vadis Zertifizierung?<br />

Mit <strong>dem</strong> anschließenden Vortrag von Dipl.-Phys. Theo<br />

B. Jannemann, Geschäftsführer der DVGW CERT GmbH,<br />

Bonn, wurde die Berliner Tagung um eine interessante<br />

europäische Komponente bereichert. Die Darstellung<br />

der Konsequenzen des sogenannten Frabo-Urteils <strong>auf</strong><br />

die Tätigkeiten der DVGW CERT GmbH ließ durchaus<br />

den Schluss zu, dass massive Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Zertifizierungspraxis und die Regelsetzung durch die<br />

Auslegung von europäischem Recht nicht mehr wegzudiskutieren<br />

sind. In <strong>dem</strong> acht Jahre währenden<br />

Rechtsstreit eines italienischen Herstellers von Kupfer-<br />

Pressverbindersystemen (FRABO) gegen den DVGW e. V.<br />

ging es um die Frage, ob der DVGW als privater Regelsetzer<br />

und Zertifizierer für die Vergabe seines Qualitätszeichens<br />

Anforderungen stellen kann, die über diejenigen<br />

für das Inverkehrbringen von Produkten in anderen<br />

EU-Ländern hinausgehen. Hierbei geht es insbesondere<br />

um Anforderungen an die in Deutschland geltenden<br />

Standards für die Trinkwasserhygiene. „In <strong>dem</strong> Rechtsstreit<br />

stellte das Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf<br />

vom 14.8.2013 das Prüfwesen infrage – und damit auch<br />

die deutschen Qualitätsstandards“, erklärte Jannemann.<br />

Die Richter entschieden zugunsten des italienischen<br />

Herstellers, der sich <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> deutschen Markt benachteiligt<br />

sah, weil er ein in Deutschland übliches Prüfzeichen<br />

nicht erhielt. Für den Geschäftsführer der DVGW<br />

CERT GmbH wurde damit Rechtsgeschichte geschrieben.<br />

Glücklich ist man mit der Entwicklung natürlich keineswegs.<br />

„Gerade im Bereich Trinkwasser sollten in ganz<br />

Europa deutsche Standards gelten“, so Jannemann. Er<br />

befürchtet, dass durch Gerichtsurteile wie vom OLG<br />

Düsseldorf Prüfzeichen und Siegel ihren Wert verlieren<br />

und Qualitätsstandards zulasten von Verbrauchern<br />

ausgehöhlt werden. Der DVGW e. V. und die DVGW CERT<br />

GmbH haben inzwischen gegen das Urteil Revision<br />

beim Bundesgerichtshof eingelegt.<br />

Ein streitsüchtiges Volk<br />

Unterschiedliche Auffassungen gibt es allerdings nicht<br />

nur <strong>auf</strong> europäischer Bühne. Streitigkeiten sind auch bei<br />

vielen Baumaßnahmen in Deutschland vorprogrammiert,<br />

wie Dipl.-Ing. Manuel Biermann, vereidigter Sachverständiger,<br />

Litzendorf, zu berichten wusste. „Ich komme<br />

zum Einsatz, wenn Auftraggeber und Auftragnehmer<br />

sich nicht verstehen“, erklärte Biermann, der die Deutschen<br />

mit einem Augenzwinkern als streitsüchtiges Volk<br />

einstufte – eine Aussage, die der Referent anhand zahlreicher<br />

Beispiele aus der täglichen Praxis eindrucksvoll<br />

untermauern konnte. Ausschreibungsfehler und Bieterirrtümer<br />

sind meist Ursache, wenn es mit der partnerschaftlichen<br />

Umsetzung eines Projektes nicht klappt. Zu<br />

den typischen Ausschreibungsfehlern zählt Biermann<br />

neben widersprüchlichen Vertragsbedingungen, fehlerhaften<br />

Ausschreibungsmengen und fehlenden Positionen<br />

vor allem technisch fehlerhafte, unvollständige<br />

oder unklare Leistungsbeschreibungen. „Das ist das<br />

Unangenehmste, was passieren kann“, weiß Biermann<br />

aus Erfahrung. Er empfiehlt nachdrücklich, bei der<br />

Auslegung des Inhaltes einer Leistungsbeschreibung<br />

Regeln zu beachten. „So kommt bei der Auslegung <strong>dem</strong><br />

Wortlaut der Erklärung die maßgebliche Bedeutung zu,<br />

und zwar beurteilt aus der Sicht der Bieter“, erläuterte<br />

Biermann. Des Weiteren ist die Leistungsbeschreibung<br />

als sinnvolles Ganzes auszulegen und der Bieter darf die<br />

Leistungsbeschreibung nicht in seinem wirtschaftlichen<br />

Interesse auslegen.“ Zu den typischen Bieterirrtümern<br />

April 2014<br />

536 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

zählt in erster Linie die fehlerhafte Auslegung der<br />

Ausschreibungsunterlagen. Mit seinen Ausführungen<br />

zündete der Referent ein regelrechtes Feuerwerk von<br />

diversen Streitfällen und einschlägigen Gerichtsurteilen,<br />

die eines deutlich machten: Die Unternehmen sind<br />

i. d. R. gut beraten, wenn sie nicht immer alles widerspruchslos<br />

hinnehmen, sondern um ihr Recht kämpfen.<br />

Von Unternehmern und Gärtnern<br />

Den Bogen von der Streit- zur Unternehmenskultur<br />

spannte Fachbuchautor und Referent Dr. Matthias Nöllke<br />

in seinem Vortrag „In den Gärten des Managements –<br />

was Manager von Gärtnern lernen können“. Humorig<br />

stellte Nöllke den Unternehmenslenker mit <strong>dem</strong> Gärtner<br />

<strong>auf</strong> eine Stufe. Das Unternehmen ist der Garten und die<br />

Mitarbeiter die Pflanzen, die es zu führen und zu pflegen<br />

gilt – so seine Parabel, in der sich manche Aspekte <strong>auf</strong><br />

die rbv-Mitgliedsunternehmen übertragen ließen. „Der<br />

Gärtner verkörpert vielleicht am sinnfälligsten, was wir<br />

heute an Führungskräften oft vermissen“, führte Nöllke<br />

aus und meinte damit in erster Linie Un<strong>auf</strong>geregtheit,<br />

Beharrlichkeit und vor allem Zugewandtheit. „Es geht<br />

überhaupt nicht darum, im Zeichen der Gartenpflege<br />

die letzten Ressourcen aus den Mitarbeitern herauszuholen“,<br />

so Nöllkes Fazit. „Vielmehr ist die Blickrichtung<br />

geradewegs andersherum. Führung und Management<br />

sollen etwas von der Entspanntheit, der Vitalität und der<br />

Lebensfreundlichkeit <strong>auf</strong>nehmen, deren angestammter<br />

Ort der Garten ist.“<br />

Risiken minimieren<br />

Dass unternehmerische Verantwortung durchaus mit<br />

Haftungsrisiken verbunden ist, wurde den Teilnehmern<br />

an der diesjährigen Tagung Rohrleitungsbau im Vortrag<br />

von RA Stefan Brettschneider, Leiter der Abteilung Tarifund<br />

Sozialrecht, Arbeitsschutzrecht Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie e. V., Berlin, nachdrücklich vor<br />

Augen geführt. Insbesondere beim Einsatz von ausländischen<br />

Nachunternehmen ist es angeraten, Haftungsrisiken<br />

zu beurteilen und gegebenenfalls zu verringern.<br />

„Dementsprechend will ich Ihnen die breite Struktur der<br />

Haftungsrisiken <strong>auf</strong>zeigen“, so der Ansatz des Redners.<br />

Der Einsatz von Nachunternehmern ist in der Praxis der<br />

Normalfall, da große Aufträge ohne deren Unterstützung<br />

kaum oder gar nicht zu stemmen sind. Natürlich geht es<br />

dabei letztendlich auch um die Wahrnehmung von Kostenvorteilen.<br />

Dabei sind nach Aussage von Brettschneider<br />

jedoch einige Fallstricke zu beachten, sei es in Bezug <strong>auf</strong><br />

das Steuerrecht, die Bürgerhaftung oder das Strafrecht.<br />

Mindestlöhne und Werkvertrag oder Arbeitnehmerüberlassung<br />

gehören zu den Sachverhalten, die hier im Fokus<br />

stehen. „Dabei gibt es durchaus landesbezogene<br />

Differenzierungen zu beachten“, erklärte Brettschneider.<br />

Ungemach droht auch beim unsachgemäßen Einsatz von<br />

ausländischen Arbeitskräften. „Die steuer- und sozialversicherungsrechtlichen<br />

Haftungsrisiken beim Einsatz<br />

(in- und) ausländischer Nachunternehmer sind erheblich<br />

und durch Sicherheitseinbehalte nicht abzusichern“, so<br />

der Rechtsanwalt weiter. „Die Risiken sind allerdings<br />

beherrschbar, insbesondere durch eine sorgfältige<br />

Prüfung der Zuverlässigkeit des Nachunternehmers.“<br />

Deutscher Standard führend<br />

Wesentlich ungefährlicher scheinen hier die aktuellen Entwicklungen<br />

in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft, über die Dr. Michaela<br />

Schmitz, Bevollmächtigte <strong>Wasser</strong>wirtschaft, BDEW Bundesverband<br />

der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V., Berlin,<br />

berichtete. Für Schmitz, die sich mit allen Facetten der<br />

<strong>Wasser</strong>wirtschaft auskennt, stellt sich die Frage, ob noch<br />

genügend für die Aufrechterhaltung des Betriebes unserer<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>netze getan wird. Deutschland ist<br />

weltweit führend, wenn es um Standards in der <strong>Wasser</strong>wirtschaft<br />

geht, etwa beim Anschlussgrad oder bei der<br />

Trinkwasserqualität. Das belegte die Referentin mit eindrucksvollen<br />

Zahlen. Trotz<strong>dem</strong> gebe es noch viel zu tun,<br />

auch von politischer Seite. Als Schwerpunkte der <strong>Wasser</strong>und<br />

<strong>Abwasser</strong>politik nannte Dr. Schmitz neben der EU-<br />

Dienstleistungskonzessionsrichtlinie und der GWB-Novelle<br />

(Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen) unter anderem<br />

Preise und Gebühren, das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz, den Breitbandausbau, den Koalitionsvertrag zu<br />

Fracking und die IT-Sicherheit. Bei all diesen Sachthemen<br />

sieht sich Schmitz mit den anderen Referenten im Schulterschluss:<br />

„Gemeinsam müssen wir daran arbeiten, deutsche<br />

Standards <strong>auf</strong> die europäische Ebene zu transportieren.“<br />

Auditorium.<br />

Diskussion: Prof. Dr.-Ing. Karsten Müller, Dr. Michaela Schmitz, RA Stefan<br />

Brettschneider und rbv-Präsidentin Dipl.-Volksw. Gudrun Lohr-Kapfer (v. li.).<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 537


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Prof. Sonja A.<br />

Sackmann.<br />

Sanierungsmaßnahmen nötig und finanzierbar<br />

Einen Blick in die Zukunft warf auch Prof. Dr.-Ing. Karsten<br />

Müller, Forschungsinstitut für <strong>Wasser</strong>- und Abfallwirtschaft<br />

an der RWTH Aachen (FiW) e. V., der die Zukunft der<br />

<strong>Wasser</strong>infrastrukturen unter <strong>dem</strong> Gesichtspunkt von<br />

Herausforderungen aus <strong>dem</strong>ografischen, wirtschaftlichen<br />

und klimatischen Veränderungen beleuchtete. „Ergebnisse<br />

von regelmäßigen Umfragen wie der von der<br />

Deutschen Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong><br />

und Abfall e. V. (DWA) zum Zustand der Kanalisation in<br />

Deutschland belegen, dass unsere Netze sanierungsbedürftig<br />

sind. Mit Blick <strong>auf</strong> den Sanierungsbedarf ist<br />

allerdings die Frage nach der Finanzierbarkeit zu stellen.“<br />

Der <strong>dem</strong>ografische Wandel ist nach Meinung von Prof.<br />

Müller durch schnelllebige und lokal sehr unterschiedliche<br />

Prozesse gekennzeichnet, während der Klimawandel und<br />

der damit in Verbindung stehende Anstieg der Extremregenereignisse<br />

Auswirkungen <strong>auf</strong> die Aus- und Umgestaltung<br />

der Netze bedingen. Da nach Auffassung von<br />

Müller die gezahlten Gebühren mittlerweile durchaus<br />

zweckgebunden eingesetzt werden, ist eine Sanierung<br />

trotz Netzzustandsverschlechterung finanzierbar.<br />

Gelebte Unternehmenskultur<br />

Packen wir es an, scheint deshalb das Gebot der Stunde.<br />

Wirtschaftlicher Erfolg stellt sich allerdings nur für den<br />

ein, der über die nötige Unternehmenskultur verfügt.<br />

Diese Meinung vertritt Prof. Sonja A. Sackmann, Ph. D.<br />

Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie<br />

Universität der Bundeswehr München, München.<br />

Darunter versteht man den Geist und den Stil eines<br />

Hauses, einfach ausgedrückt das, wofür wir stehen, oder<br />

so, wie man es bei uns macht. Für Prof. Sackmann ist eine<br />

funktionierende und gelebte Unternehmenskultur unabdingbar<br />

für die Gewinnung und Bindung von Fachkräften<br />

ans Unternehmen und damit für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg. „Funktionen wie Stabilität und Kontinuität,<br />

Komplexitätsreduktion, Orientierung und Sinngebung<br />

dienen dabei nicht nur der internen Koordination und<br />

der externen Anpassung“, ist Sackmann überzeugt.<br />

„Sie beeinflussen Engagement, Motivation und Identifikation<br />

der Mitarbeiter ebenso wie Produktivität und<br />

Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.“ Damit prägt die<br />

Unternehmenskultur ein Unternehmen in all seinen<br />

Dimensionen; es hat Auswirkungen <strong>auf</strong> die Leistungsfaktoren<br />

und damit den Erfolg, wie empirische Studien<br />

belegen. Prof. Sackmann macht die Unternehmenskultur<br />

<strong>auf</strong>grund ihrer immensen Bedeutung zur Chefsache.<br />

Sie betrachtet ein Unternehmen als lernende<br />

Organisation, die durch vorbildliches und konsistentes<br />

Führungsverhalten gekennzeichnet wird und in der<br />

Worte und Werte gemeinsam gelebt werden.<br />

Neue Wege beschreiten<br />

In ihrem Abschlussvortrag über zukünftige Wege des<br />

Rohrleitungsbauverbandes richtete die rbv-Präsidentin<br />

Gudrun Lohr-Kapfer den Blick traditionsgemäß nach vorn.<br />

Zu Recht wies sie dar<strong>auf</strong> hin, dass sich die Tagung Rohrleitungsbau<br />

zu einem wichtigen Baustein der Verbandsarbeit<br />

und des rbv-Dienstleistungspaketes entwickelt habe.<br />

„Mit der Berliner Veranstaltung verfügt der Rohrleitungsbauverband<br />

über ein Alleinstellungsmerkmal in der Verbändelandschaft“,<br />

fügte die Präsidentin an. Gleichzeitig<br />

gebe das zweitägige Programm mit seinen Rückblicken,<br />

Ausblicken und Trends wichtige Impulse für die Arbeit<br />

des rbv, die durch sich verändernde Märkte, Strukturen,<br />

Vorschriften, Gesetze und internationale Verordnungen<br />

gekennzeichnet sei. „Es gilt, neue Ziele anzugehen und<br />

den Weg dahin effizient und im Sinne der Mitglieder zu<br />

gestalten“, erklärte Lohr-Kapfer, für die vor allem der im<br />

Frühsommer 2013 aus der T<strong>auf</strong>e gehobene rbv-Arbeitskreis<br />

Strategie das richtige Instrument für die Umsetzung<br />

dieser Ziele ist. Ein Schwerpunkt der Verbands arbeit<br />

liegt unter anderem <strong>auf</strong> der Analyse des Marktes.<br />

„Hieraus wollen wir ableiten, welche Anforderungen die<br />

Mitglieder in Zukunft an die Arbeit ihres Verbandes<br />

stellen“, so Lohr-Kapfer weiter. Zu den wichtigen Bausteinen<br />

des rbv-Engagements gehört ihrer Meinung<br />

nach die Aus einandersetzung mit Sach themen wie<br />

<strong>dem</strong> <strong>dem</strong>o grafischen Wandel, <strong>dem</strong> Fachkräftemangel,<br />

der Um setzung der Energiewende und der zunehmenden<br />

Europäisierung in Bezug <strong>auf</strong> Regelwerke und<br />

Normen.<br />

Kontakt:<br />

Rohrleitungsbauverband e. V.<br />

Marienburgerstraße 15 |<br />

D-50968 Köln |<br />

Tel. (0221) 37668-20 |<br />

Fax (0221) 37668-60 |<br />

E-Mail: buschmann@rbv-koeln.de |<br />

www.rohrleitungsbauverband.de<br />

Eingereicht: 28.02.2014<br />

April 2014<br />

538 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Der neue Band aus der<br />

Reihe <strong>gwf</strong> Praxiswissen<br />

Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

Edition<br />

Geothermie<br />

Geothermie, die Nutzung von Erdwärme, ist <strong>auf</strong> den ersten Blick eine umweltfreundliche<br />

und wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Wärmeerzeugung – gerade auch <strong>auf</strong>grund<br />

der seit Jahren steigenden Kosten für fossile Energieträger. Der Wärmevorrat der<br />

Erde ist gewaltig: Theoretisch ließe sich damit der Welt energiebedarf für die nächsten 30<br />

Millionen Jahre decken. Die zunehmende Akzep tanz dieser alternativen Technologie in der<br />

Bevölkerung beschert Handwerk, Bohrunternehmen und Planern zusätzliche Aufträge und<br />

Umsatzsteigerungen.<br />

Doch die Nutzung der Erdwärme ist nicht ganz unproblematisch: Hinsichtlich des Trinkwasserschutzes<br />

ist die oberflächennahe Geothermie ein Eingriff in die Ressource Grundwasser,<br />

dessen Langzeitfolgen noch nicht abschätzbar sind.<br />

Im vorliegenden Band der <strong>gwf</strong>-Reihe Praxiswissen werden einerseits die Spannungs felder<br />

erörtert, andererseits wegweisende Projekte für eine nachhaltige Energie gewinnung vorgestellt.<br />

Hrsg.: Christine Ziegler<br />

1. Auflage 2013<br />

200 Seiten, vierfarbig, 170 x 240 mm, Broschur<br />

Erhältlich in 2 Varianten<br />

www.di-verlag.de<br />

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Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

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<strong>gwf</strong> Praxiswissen, Band VI<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7104-1 für € 54,90 (zzgl. Versand)<br />

<strong>gwf</strong> Praxiswissen, Band VI + Datenträger (inkl. eBook)<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-7105-8 für € 69,90 (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

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Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

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Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

Bank, Ort<br />

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Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PAPWGT0113<br />

Nutzung personenbezogener Daten: Für die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung April erkläre 2014ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher Industrieverlag oder vom Vulkan-Verlag per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> informiert und 539 beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

So werden die Kanalnetze fit<br />

1. Sanierungsplanungskongress 2014 rückt die Bedarfsplanung in den Fokus<br />

„Kanalnetze – Fit für die Zukunft“ lautete das Motto des 1. Sanierungsplanungskongresses, zu <strong>dem</strong> der Verband<br />

Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme e. V. (VSB) gemeinsam mit der DWA Deutsche<br />

Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V. am 12. und 13. Februar 2014 ins Kongress Palais<br />

Kassel eingeladen hatten. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung, die vom Bundesinstitut für Bau-, Stadtund<br />

Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung unterstützt wurde, nutzten rund<br />

150 technisch Verantwortliche bei Kanalnetzbetreibern, Fachbehörden und planenden Ingenieurbüros die<br />

Gelegenheit zum intensiven Austausch.<br />

Wie lassen sich mit systematischer und strategischer<br />

Bedarfsplanung technische, betriebswirtschaftliche und<br />

bauliche Parameter so optimieren, dass sich Leitungsnetze<br />

<strong>auf</strong> lange Sicht erfolgreich betreiben und Vermögenswerte<br />

sichern lassen, lautete die Frage, deren<br />

Beantwortung den Kongress mit begleitender Fachausstellung<br />

wie ein roter Faden durchzog. „Der Netzbetreiber<br />

ist bei dieser Aufgabe allerdings nicht <strong>auf</strong> sich<br />

alleine gestellt“, so die klare Meinung von Dipl.-Ing. (FH)<br />

Markus Vogel, Initiator des Kongresses <strong>auf</strong> Seiten des<br />

Verbandes Zertifizierter Sanierungsberater für Entwässerungssysteme<br />

e. V. (VSB). „Aber er muss seine<br />

Ansprüche formulieren und seine Bauherren<strong>auf</strong>gaben<br />

konsequent wahrnehmen.“ Wie das aussehen kann,<br />

erfuhren die Teilnehmer in sieben inhaltlich <strong>auf</strong>einander<br />

abgestimmten Themenblöcken, die von Prof. Dr.-Ing.<br />

F. Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />

München, moderiert wurden.<br />

In seinem Impulsvortrag berichtete Schwanaus<br />

Bürgermeister Wolfgang Brucker exemplarisch über die<br />

Entwicklungen in seiner Gemeinde, in der erst weiträumige<br />

Überflutungen im Jahr 2003 dazu geführt<br />

hatten, einen kritischen Blick „unter die Erde“ zu werfen<br />

und die gesamte Leitungsinfrastruktur mithilfe eines<br />

Generalentwässerungsplanes grundlegend zu erneuern.<br />

Dabei habe sich schnell herausgestellt, dass ein solches<br />

Projekt nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller an<br />

der Sanierung beteiligten Partner zu bewerkstelligen<br />

sei, so Brucker. „Auftraggeber, Ingenieurbüro und<br />

ausführendes Unternehmen müssen an einem Strang<br />

ziehen, um die wichtigen Projektphasen von der<br />

Bestands<strong>auf</strong>nahme über die Zustandserfassung und<br />

-beurteilung, das Sanierungskonzept, die Objektplanung<br />

und die Bauausführung unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten,<br />

technischen Aspekten und im Sinne der Nachhaltigkeit<br />

erfolgreich zu gestalten.“<br />

Investitionen konsequent erhöht<br />

In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

und der baden-württembergischen Gemeinde<br />

Kappelrodeck scheint das gelungen zu sein. Aus der<br />

kommunalen Praxis berichteten Dr. Claus Henning Rolfs,<br />

Stadtentwässerungsbetrieb Düsseldorf, und Bürgermeister<br />

Stefan Hattenbach in Themenblock 2, der sich<br />

mit „Kanalnetzunterhaltung als Generationen<strong>auf</strong>gabe<br />

– von der Strategie zur Finanzierung“ beschäftigte. In<br />

Düsseldorf verfolgt man beispielsweise einen ganzheitlichen<br />

Ansatz. „Investitionen werden erst dann getätigt,<br />

wenn alle Alternativen geprüft, neue Entwicklungen<br />

des Gesetzgebers berücksichtigt, die städtebaulichen<br />

Planungen eindeutig und die aktuelle Notwendigkeit<br />

der Maßnahme erwiesen sind“, erklärte Rolfs. Darüber<br />

hinaus muss die Finanzierung sichergestellt sein. Entsprechend<br />

der Selbstüberwachungsverordnung Kanal<br />

(SüwV Kann) wurden bereits 99,5 % des 1 544 km langen<br />

öffentlichen Kanalnetzes inspiziert, dokumentiert und<br />

bewertet. Das Ergebnis: Der Anteil mit vordringlichem<br />

Handlungsbedarf ist in Düsseldorf mit einem Anteil von<br />

1,15 % im Vergleich zum Bundesdurchschnitt (8 %) erheblich<br />

geringer. Dennoch erhöht sich der mittelfristige<br />

Handlungsbedarf <strong>auf</strong>grund des Alterungsprozesses.<br />

Konsequent werden die jährlichen Investitionen in Höhe<br />

von rund 12 Mio. <strong>auf</strong> rund 25 Mio. Euro erhöht. Interessant<br />

in diesem Zusammenhang: Trotz Verdoppelung der<br />

Investitionen steigen die Gebühren nur minimal.<br />

Umfassendes Sanierungskonzept erarbeitet<br />

Im Gegensatz hierzu ist das Kanalnetz von Kappelrodeck<br />

nur 53 km lang, die Aufwendungen für Instandhaltungsmaßnahmen<br />

entsprechend geringer. Doch in der Sichtweise<br />

stimmte Hattenbach mit seinen Vorredner überein.<br />

Er betrachtet die Kanalinfrastruktur als Treuhandvermögen<br />

des Bürgers, das von der Kommune verwaltet wird. „Der<br />

Widerbeschaffungswert von rund 38. Mio. Euro nimmt<br />

uns <strong>dem</strong> Bürger gegenüber ebenso in die Pflicht wie<br />

gegenüber Umwelt und Kanal“, stellte Hattenbach fest.<br />

Konsequent hat man in der eher kleinen Gemeinde<br />

ein umfassendes Sanierungskonzept erarbeiten lassen,<br />

das sukzessive umgesetzt wird. Allerdings werden anstehende<br />

Sanierungsmaßnahmen in je<strong>dem</strong> Fall kritisch<br />

April 2014<br />

540 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

analysiert – etwa in Bezug <strong>auf</strong> Notwendigkeit, Umfang<br />

oder Wirtschaftlichkeit. Dazu gehört die offene Diskussion<br />

über den Zustand der Kanalisation und die<br />

Festlegung von Aufgaben, zu denen Bürgerinformationsveranstaltungen<br />

ebenso zählen wie das Umsetzen<br />

der Ergebnisse in den jährlichen Haushaltsberatungen<br />

und Maßnahmenplänen oder die Verbesserung der<br />

Datenbasis.<br />

Alleine oder im Verbund?<br />

Doch wie sehen die Voraussetzungen für eine optimale<br />

Kanalsanierungsplanung aus? Erfahrungsberichte von<br />

kommunalen Vertretern zeigten eindrucksvoll, dass<br />

eine finanziell eigenständige Organisation, fachlich gut<br />

ausgebildetes internes und externes Personal, die regelmäßige<br />

Überprüfung der Prozesse, der Einsatz moderner<br />

Technik und regelmäßige Kontrollen zu wichtigen Bausteinen<br />

einer erfolgreichen Kanalsanierung zählen. Damit<br />

kommt der Organisation kommunaler Aufgaben eine<br />

wichtige Rolle zu. Aber wer setzt sie um? Und sind<br />

Lösungen für den Netzbetrieb besser alleine oder im<br />

Verbund mit anderen zu realisieren? „Werden die Aufgaben<br />

der <strong>Abwasser</strong>entsorgung gebündelt – etwa in einem<br />

Zweckverband – lassen sich Synergien schaffen, mit denen<br />

die <strong>Abwasser</strong>entsorgung <strong>auf</strong> hohem Standard unter<br />

Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit besser zu realisieren<br />

ist“, dieser Meinung ist Dipl.-Ing. Norbert Engelhard<br />

vom Erftverband in Bergheim. Allerdings bleibt auch bei<br />

diesen Ansätzen die Suche nach kompetenten Partnern<br />

unerlässlich.<br />

Doch wie finde ich den Planer, der die bestmögliche<br />

Leistung erwarten lässt? Dieser Frage ging Dipl.-Ing. Peter<br />

Kalte von der Gütestelle Honorar- und Vergaberecht in<br />

Mannheim nach. Egal, ob ich einen Planer suche, der<br />

wirtschaftlich plant, oder einen, der qualitätsvoll plant:<br />

Der, der die bestmögliche Leistung erwarten lässt, soll<br />

den Auftrag erhalten, lautete der Tenor von Kaltes Vortrag.<br />

Bei der Suche ist jedoch viel Fachwissen vom Netzbetreiber<br />

nötig. Und das nicht nur bei der Findung des optimalen<br />

Honorars, sondern insbesondere bei der Feststellung<br />

der fachlichen Kompetenz – so das Fazit der allgemeinen<br />

Diskussionsrunde, die den ersten Tag in Kassel abschloss.<br />

Über den Tellerrand schauen<br />

Mit Vorträgen über die Herausforderung ganzheitlicher,<br />

zukunftsorientierter Planung ging der Kongress in die<br />

zweite Runde. „Es regnet stärker, und wir werden weniger:<br />

Damit steigen die Einflüsse <strong>auf</strong> die Entwässerungsplanung“,<br />

lautete eine Botschaft von Prof. Dipl.-Ing.<br />

Dieter Sitzmann, Hochschule Coburg. „Bei der Planung<br />

der zukünftigen Netzinfrastruktur müssen wir sorgfältig<br />

und nachhaltig planen und den Blick über den Tellerrand<br />

heben“, so die Empfehlung des Redners. Unter anderem<br />

könnten auch die Stadtplaner in die Sanierungskonzepte<br />

einbezogen werden, um etwa Verkehrs- und<br />

Freiflächen bei der Risikovorsorge zu berücksichtigen.<br />

Rund 150 technisch Verantwortliche bei Kanalnetzbetreibern,<br />

Fachbehörden und planenden Ingenieurbüros nutzten die Teilnahme<br />

am Sanierungsplanungskongress zum intensiven Austausch.<br />

Alle Abbildungen: © VSB<br />

Für Kappelrodecks Bürgermeister Stefan Hattenbach gilt die<br />

Kanalinfrastruktur als Treuhandvermögen des Bürgers, das von<br />

der Kommune verwaltet wird.<br />

Eine wesentliche Aufgabe des Auftraggebers besteht in der Festlegung<br />

der grundsätzlichen Ziele und der damit verbundenen strategischen<br />

Ausrichtung der Sanierung“, erklärte Dipl.-Ing. Michael Hippe, VSB<br />

e. V., Hannover und Arbeitskreis Kommunalberatung des VBI e. V.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 541


| FACHBERICHTE<br />

|<br />

Tagungsbericht<br />

Weiterführende Regelungen zur fachlich qualifizierten<br />

Risikobewertung urbaner Sturzfluten im Kontext der<br />

europäischen Norm DIN EN 752 sowie des Arbeitsblattes<br />

DWA-A 118 werden zurzeit von der DWA-Arbeitsgruppe<br />

ES-2.5 „Anforderungen und Grundsätze der Entsorgungssicherheit“<br />

erarbeitet und im Merkblatt DWA-M 119<br />

(erscheint 2014) niedergelegt. Dort werden u. a. die<br />

methodischen Ansätze zur systematischen Gefährdungsund<br />

Risikoanalyse für Siedlungsgebiete in Bezug <strong>auf</strong><br />

lokale Starkregen näher beschrieben und weitergehende<br />

Anwendungsempfehlungen ausgesprochen.<br />

Die kongressbegleitende Fachausstellung nutzten die Teilnehmer zu<br />

Gesprächen mit den Ausstellern.<br />

Dr.-Ing. Igor Borovsky (Mi.), Geschäftsführer VSB, verantwortlich für<br />

das Programm der Veranstaltung, im Gespräch mit Ausstellern.<br />

Für Dipl.-Ing. (FH) Markus Vogel steht die Qualität des Sanierungsergebnisses<br />

im direkten Zusammenhang mit der Qualität und der<br />

Weitsicht der Planung.<br />

Planung eine komplexe Ingenieursdisziplin<br />

Die Planungsleistung hat im Sanierungsprozess einen<br />

enormen Stellenwert: Hierin waren sich auch<br />

Dr.-Ing. Martin Wolf, SiwaPlan Ing.-Ges. mbH, und<br />

Prof. Norbert Jardin vom Ruhrverband in Essen einig.<br />

Untersuchungen beim Ruhrverband haben gezeigt,<br />

dass eine integrale Entwässerungsplanung neue Möglichkeiten<br />

zur ganzheitlichen Optimierung und damit<br />

erhebliche Einsparungen möglich macht. Die Beispiele<br />

dokumentieren, dass in der ersten Phase eines Projektes<br />

die Basis für eine erfolgreiche und wirtschaftliche<br />

Sanierung gelegt wird. Aber was tun, wenn eine<br />

Sanierung ansteht? Zuspachteln, Schlauch einziehen<br />

oder gleich alles herausreißen? Jede Sanierungstechnik<br />

hat ihre eigenen Parameter, weshalb eine Entscheidung<br />

für Renovierung, Reparatur oder Neubau nicht pauschal<br />

zu treffen ist. Für Markus Vogel ist die bauliche Sanierungsplanung<br />

eine komplexe Ingenieursdisziplin, und die<br />

Qualität des Sanierungsergebnisses steht im direkten<br />

Zusammenhang mit der Qualität und der Weitsicht der<br />

Planung. „Deshalb gibt es die Standard-Sanierungstechnik<br />

auch nicht“, erklärte Vogel, „denn kein Unternehmen<br />

verfügt über alle geeigneten und bewährten Sanierungsverfahren<br />

und Einzeltechniken.“ Das „Wie“ entscheidet<br />

deshalb die Planung. Ihre Aufgabe besteht u. a. darin,<br />

ein VOB-konformes Vergabeverfahren zu ermöglichen.<br />

Zu<strong>dem</strong> ist eine Festlegung der Sanierungstechnik des<br />

Schadensbildes in Abhängigkeit der örtlichen Randbedingungen<br />

durch den Planer unabdingbar. Letztendlich<br />

gilt: Nicht eine Firma entscheidet, welches Verfahren sie<br />

anbietet, sondern der Planer trifft die Vorgabe der<br />

technischen Spezifikation. Dabei hat er neben technischen<br />

Aspekten weitere wichtige Parameter, wie eine<br />

Kosten-Nutzen-Analyse oder Nachhaltigkeitsaspekte, zu<br />

berücksichtigen.<br />

Grundsätzliche Ziele festlegen<br />

Allerdings nützt die beste Planung nichts, wenn die<br />

Ausführung nicht den gewünschten Anforderungen<br />

entspricht. Klare Anforderungen an Bieter und Technik<br />

sind zu formulieren und das Sanierungsergebnis zu<br />

definieren. Habe ich die Leistung bekommen, die ich mir<br />

vorgestellt habe? Diese Frage müssen sich viele Netzbetreiber<br />

stellen. Für die Ausführung von Sanierungsarbeiten<br />

April 2014<br />

542 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


Tagungsbericht | FACHBERICHTE |<br />

ist ein hoher Grad an Erfahrung, Zuverlässigkeit und<br />

Kompetenz in Technik und Organisation unerlässlich.<br />

Und das ist nicht für kleines Geld zu haben – auch hierin<br />

bestand in Kassel Konsens. „Eine wesentliche Aufgabe<br />

des Auftraggebers besteht deshalb in der Festlegung<br />

der grundsätzlichen Ziele und der damit verbundenen<br />

strategischen Ausrichtung, welche letztlich ihren Niederschlag<br />

in den jeweils vorzugebenden Projektzielen<br />

findet“, erklärte Dipl.-Ing. Michael Hippe, Vorstandvorsitzender<br />

des Verbands Zertifizierter Sanierungsberater für<br />

Entwässerungssysteme e. V. (VSB).<br />

Die Rolle der Ingenieurbüros bei der Erarbeitung und<br />

Vermittlung solcher Ziele und der damit verbundenen<br />

Strategien hat sich gewandelt. Gefordert sind mittlerweile<br />

eine interdisziplinäre technische, wirtschaftliche und<br />

rechtliche Beratung zu den grundlegenden strategischen<br />

Fragestellungen und eine diesbezügliche Kommunikation.<br />

Erfolgreich umgesetzt hat das der <strong>Abwasser</strong>verband<br />

Starnberger See. Bei der Realisierung eines neuen <strong>Abwasser</strong>modells<br />

hat der Verband mit emotionaler, nutzenorientierter<br />

und verständlicher Kommunikation Mitarbeiter<br />

und Bürger in seine Planungen einbezogen. Das Beispiel<br />

verdeutlicht, dass jedes Unternehmen seinen eigenen<br />

passenden Auftritt finden muss. Das reicht von der Suche<br />

nach einem passenden Berater über die Bereitschaft zum<br />

Umdenken und zum Perspektivwechsel bis hin zur Umsetzung<br />

eines professionellen Kommunikationskonzeptes.<br />

Damit schloss sich der Themenkreis der Veranstaltung<br />

in Kassel. Viele Teilnehmer äußerten sich<br />

spontan ausgesprochen positiv über Inhalte und<br />

Programm. „Das hat sich gelohnt“, war zu hören. Auch:<br />

„Wir haben viel erfahren über die unterschiedlichen<br />

Aspekte einer ganzheitlichen Sanierungsplanung im<br />

Großen und im Kleinen“. Dazu beigetragen haben<br />

renommierte Referenten, die fachliche Themen anschaulich<br />

<strong>auf</strong>bereitet und mit ihren „ungeschminkten“<br />

Erfahrungsberichten aus der eigenen Kommune die<br />

Grundlage für eine intensive Diskussion geschaffen<br />

haben.<br />

Eingereicht: 05.03.2014<br />

Kontakt:<br />

Verband Zertifizierter Sanierungsberater für<br />

Entwässerungssysteme e. V. (VSB)<br />

Wöhlerstraße 42 |<br />

D-30163 Hannover |<br />

Tel. (0511) 848699-55 |<br />

Fax (0511) 848699-54 |<br />

E-Mail: info@sanierungs-berater.de |<br />

www.sanierungs-berater.de<br />

Parallelheft <strong>gwf</strong>-Gas | Erdgas 4/2014<br />

Asset Management / Korrosionsschutz / Pipeline-Technologie<br />

Sie lesen u. a. folgende Beiträge<br />

Schipaanboord/Marquering/<br />

Spiekhout<br />

Deiss<br />

Schad<br />

Faber/Seemann/Schrader<br />

Kontinuierliche Verfügbarkeit von Gastransportleitungen – Reparaturen<br />

und Anschlüsse bei vollem Volumenstrom und Druck<br />

Rehabilitationsplanung bei kathodisch geschützten Gasnetzen<br />

Langzeiterfahrungen mit Nachumhüllungssystemen von<br />

Schweißnähten<br />

Anwendung der ATEX-Richtlinien <strong>auf</strong> Bauteile und Betriebsmittel<br />

von Gasanlagen<br />

Mischner/Sorowsky/Huhn Temperaturregelung in Gasvorwärmanlagen – Teil 1<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 543


| PRAXIS<br />

|<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle –<br />

Betriebserfahrungen mit URANEX® und CARIX®<br />

Uwe Sauer, Willy Orben und Marcus Spira<br />

Seit 2011 ist die bislang größte<br />

URANEX®-Anlage zur Entfernung<br />

von Uran und eine der größeren<br />

CARIX®-Anlagen zur Enthärtung bzw.<br />

Teilentsalzung von Trinkwasser beim<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Trollmühle in Windesheim (Rheinland-Pfalz)<br />

in Betrieb. Der geologisch<br />

bedingte Urangehalt des <strong>Wasser</strong>s<br />

wird seit<strong>dem</strong> mithilfe dieser beiden<br />

von Krüger WABAG entwickelten<br />

Ionenaustausch-Verfahren von durchschnittlich<br />

12 μg/L <strong>auf</strong> rund 0,1 μg/L<br />

vermindert sowie die Gesamthärte<br />

von 20 °dH bis 23 °dH <strong>auf</strong> ca. 11,5 °dH<br />

reduziert. Rund 42 000 Menschen in<br />

14 000 Haushalten aus umliegenden<br />

Orten werden vom Zweckverband<br />

mit etwa 2,0 Mio. m 3 Trinkwasser<br />

pro Jahr versorgt.<br />

Bei vielen Menschen in der<br />

Umgebung stand vor allem das<br />

Bedürfnis nach weicherem <strong>Wasser</strong><br />

im Vordergrund. Außer<strong>dem</strong> wurde<br />

im Jahr 2008 im Rahmen einer<br />

Untersuchungsreihe der Landesbehörden<br />

der hohe Urangehalt festgestellt.<br />

Auf mehreren Bürgerversammlungen<br />

wurden Optionen und<br />

die wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

diskutiert. Beschlossen wurde dann<br />

der Bau der neuen Anlage <strong>auf</strong><br />

Grundlage einer breiten Zustimmung<br />

in der Bevölkerung durch eine Verbandsversammlung<br />

im Jahr 2009.<br />

Baubeginn war im August 2010, in<br />

Betrieb genommen wurde die Anlage<br />

nach nur 14 Monaten Bauzeit im<br />

Oktober 2011.<br />

1. Der Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

Trollmühle<br />

Gegründet wurde der heutige<br />

Zweckverband 1910 als Kreiswasserwerk<br />

Trollmühle, Verwaltungssitz<br />

Bad Kreuznach, technischer Sitz in<br />

Münster-Sarmsheim. 1967 begann<br />

die Umsiedlung und Zentralisierung<br />

des heutigen Zweckverbandes. Sowohl<br />

der Tiefbehälter als auch das<br />

Gebäude mit den Pumpenaggregaten<br />

wurden in Windesheim (Bild 1)<br />

errichtet. Die zu diesem Zeitpunkt in<br />

Bad Kreuznach noch ansässige Verwaltung<br />

zog 1976 in das neu errichtete<br />

Verwaltungsgebäude um. Zentralstation<br />

für die <strong>Wasser</strong>verteilung<br />

ist das Hauptpumpwerk in Windesheim,<br />

dessen Behälter ein Fassungsvermögen<br />

von 3000 m³ Inhalt besitzt.<br />

Zu Spitzenverbrauchszeiten<br />

werden dort täglich bis zu 8500 m³<br />

<strong>Wasser</strong> umgesetzt. Die Anforderung<br />

an die Tiefbrunnen sowie die Weiterverteilung<br />

an die Hochbehälter erfolgt<br />

automatisch. Die zentrale Fernsteuerung<br />

nebst Überwachung ist<br />

ebenso dort installiert. Objektschutzeinrichtungen<br />

befinden sich an allen<br />

Außenanlagen, Brunnen und Pumpstationen<br />

des Verbandes und sind<br />

mit einer Fernwirkanlage zur Zentrale<br />

verbunden. 24 Ortsgemeinden mit<br />

insgesamt 43000 Einwohnern werden<br />

in der Verbandsversammlung und<br />

im Werkausschuss durch die Bürgermeister<br />

der Verbandsgemeinden<br />

Rhein-Nahe, Langenlonsheim, Stromberg<br />

und Rüdesheim sowie den<br />

Oberbürgermeister der Stadt Bingen<br />

vertreten. Beratend nehmen die Ortsbürgermeister<br />

an den stattfindenden<br />

Verbandsversammlungen teil.<br />

Über die Zweckverbandsgrenze<br />

hinaus werden die Verbandsgemeindewerke<br />

Rüdesheim, für<br />

ein Teilgebiet der Ortsgemeinde<br />

April 2014<br />

544 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Roxheim, mit Trinkwasser beliefert.<br />

Der Zweckverband errichtete in<br />

Windesheim eine zentrale <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlage<br />

(Bild 2).<br />

Ziel der erweiterten Anlage ist<br />

es, in der ersten Stufe mittels einer<br />

Uranentfernungsanlage (URANEX®)<br />

den Urangehalt <strong>auf</strong> Werte kleiner<br />

2 µg/L Trinkwasser und in der 2. Stufe<br />

mittels einer Teilentsalzungsanlage<br />

(CARIX®) in einem Aufbereitungsschritt<br />

die Gesamt- und Karbonathärte<br />

sowie den Sulfat-, Nitrat- und<br />

Chloridgehalt zu reduzieren. Dies<br />

entsprach <strong>dem</strong> Wunsch der Bevölkerung<br />

und den Anforderungen<br />

bzw. Empfehlungen der geltenden<br />

Trinkwasserverordnung. Die Inbetriebnahme<br />

der neuen <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlage<br />

erfolgte nach einer<br />

Bauzeit von 14 Monaten im November<br />

2011.<br />

2. Das <strong>Wasser</strong>werk<br />

2.1 Anlagenbemessung<br />

2.1.1 Aufbereitungsmengen<br />

In Bild 3 ist die Tagesganglinie für<br />

die Trinkwasserabgabemenge für das<br />

Jahre 2007 dargestellt. Bemessungsgrundlage<br />

für das <strong>Wasser</strong>werk sind<br />

folgende Aufbereitungsmengen:<br />

Q a 2 000 000 m 3 /a<br />

Q d, mittel 5400 m 3 /d<br />

Q d, max 9500 m 3 /d<br />

Q h, min 150 m 3 /h<br />

Q h, mittel 290 m 3 /h<br />

Q h, max 400 m 3 /h<br />

2.1.2 Roh- und Reinwasserqualitäten<br />

Das Rohwasser ist eine Mischung<br />

aus neun Einzelbrunnen mit extrem<br />

unterschiedlichen <strong>Wasser</strong>qualitäten.<br />

Im Trinkwasser wird für einen Durchsatzbereich<br />

von 150 m 3 /h bis 400 m 3 /h<br />

eine konstante Gesamthärte von<br />

11,5 °dH eingestellt (Tabelle 1).<br />

2.2 Wahl des Enthärtungsverfahrens<br />

Zur zentralen Enthärtung von Trinkwasser<br />

werden in Deutschland die<br />

Fällungsverfahren (Entcarbonisierung<br />

mit Kalkmilch und/oder Natronlauge),<br />

die Membranentsalzung<br />

mittels Niederdruckumkehrosmose<br />

(LPRO) oder CARIX (Ionenaustauschverfahren)<br />

eingesetzt. Die Entcarbonisierung<br />

mit Kalkmilch ist hier<br />

aus korrosionschemischen Gründen<br />

(DIN 50930-6, DIN EN 12502) nicht<br />

empfehlenswert. Der Anionenquotient<br />

Bild 1. Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />

Sitz Windesheim.<br />

Tabelle 1. Roh- und Reinwasserqualitäten.<br />

WV Trollmühle Rohwasser Trinkw.<br />

Min. Mittel max.<br />

Temperatur t °C 14,7 18,5 21,3 10,0<br />

Leitfähigkeit 25 °C Lf [µS/cm] 822 1002 1313 590<br />

Säurekapazität pH 4,3 K S4,3 [mmol/l] 4,34 5,40 5,95 4,11<br />

Basenkapazität pH 8,2 K B8,2 [mmol/l] 0,13 0,46 0,69 0,27<br />

pH-Wert pH [ – ] 7,28 7,42 7,99 7,58<br />

Calcium Ca 2+ [mg/l] 33 103 130 51<br />

Magnesium Mg 2+ [mg/l] 17 35 54 19<br />

Natrium Na + [mg/l] 21 57 220 77<br />

Kalium K + [mg/l] 3 6 11 4<br />

Chlorid Cl – [mg/l] 61 92 164 79<br />

Nitrat NO<br />

– 3 [mg/l] 4 36 59 26<br />

Sulfat SO<br />

2– 4 [mg/l] 65 104 185 37<br />

org. geb. Kohlenstoff TOC [mg/l] 1,0 1,3 1,9 1,0<br />

Uran U [µg/l] 3,0 10,5 35,0 < 1<br />

Berechnete <strong>Wasser</strong>daten<br />

Gesamthärte GH [°dH] 8,5 22,4 30,6 11,5<br />

Karbonathärte KH [°dH] 12,2 15,1 16,7 11,5<br />

Bild 2. Übersicht des Versorgungsgebietes.<br />

Bild 3. Trinkwasserabgabenmenge für das<br />

Jahr 2007.<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 545<br />

▶▶


| PRAXIS<br />

|<br />

Bild 4. Anlagenkonzept WW Windesheim.<br />

Bild 5. Berkal-Filter (sechs Stück) für einen maximalen<br />

Durchsatz von 480 m 3 /h.<br />

Bild 6. Berkal Diskfilter.<br />

S1 verschlechtert sich von 0,9 <strong>auf</strong><br />

2,3 (angestrebt wird


| PRAXIS |<br />

Rückspülung wird differenzdruckoder<br />

zeitabhängig ausgelöst. Die<br />

Filterspülung wird entgegen der<br />

Filtrationsrichtung von innen nach<br />

außen durchgeführt. Der Anpressdruck<br />

der Filterscheiben wird dabei<br />

<strong>auf</strong>gehoben, sodass sich alle<br />

Scheiben frei bewegen können und<br />

in eine Rotationsbewegung versetzt<br />

werden (zusätzliche Reinigung durch<br />

Fliehkräfte). Der Rückspülprozess<br />

garantiert die vollständige Wiederherstellung<br />

der Filterleistung und<br />

der Druckverhältnisse bei einem<br />

sehr geringen Spülwasserbedarf<br />

von ca. 0,1 % bis max. 1 % der Filterleistung.<br />

Berkal Diskfilter (Bild 6)<br />

werden bei Trinkwasser, Oberflächenwasser,<br />

Kühlwasser, Prozesswasser<br />

und <strong>Abwasser</strong> eingesetzt.<br />

2.3.2 Verfahrensstufe URANEX®<br />

Natürliches Uran kommt in Deutschland<br />

in einer Vielzahl von Grundwässern<br />

vor, aus denen es über<br />

Grundwasserbrunnen auch in das<br />

Trinkwasser gelangen kann. Die<br />

Urankonzentrationen können im<br />

Bereich von wenigen μg/L bis zu<br />

500 μg/L liegen. Untersuchungen<br />

habe gezeigt, dass die Chemotoxizität<br />

höher zu bewerten ist als die Radiotoxizität.<br />

Uran wirkt sich, ähnlich<br />

wie andere Schwermetalle, schädlich<br />

<strong>auf</strong> die Nieren aus. Seit <strong>dem</strong><br />

1.11.2011 gilt in der deutschen<br />

Trinkwasserverordnung ein Grenzwert<br />

für Uran von 10 µg/L. Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass insbesondere<br />

im neutralen pH-Bereich<br />

von Grundwässern Uran in Form<br />

von neutralen Uranyl-Carbonato-<br />

Komplexen UO 2 (CO 3 ) sowie zweifach<br />

und vierfach negativ geladenen<br />

Uranyl-di- bzw. Uranyl-tri-Carbonato-<br />

Komplexen UO 2 (CO 3 ) 2 vorliegen.<br />

Diese negativ geladenen Uranyl-<br />

Carbonato-Komplexe können mit<br />

schwach- oder stark basischen Anionenaustauschern<br />

entfernt werden.<br />

Das in Windesheim gebaute<br />

Uranex-System ist ein Ionenaustauscher-Verfahren,<br />

das hoch selektiv<br />

Uran aus <strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> entfernt und<br />

die Eigenschaften des <strong>Wasser</strong>s<br />

unverändert lässt. Dabei tritt das<br />

uranhaltige Rohwasser von oben in<br />

den Filter ein und durchfließt diesen<br />

im Abstrom. Das eingesetzte Filtermaterial<br />

ist vom Umweltbundesamt<br />

für den Einsatz zur Aufbereitung<br />

von Trinkwasser zugelassen (Bild 7).<br />

Das hochwirksame Material wird<br />

nach einer bestimmten Zeit ausgetauscht,<br />

regeneriert und wieder eingefüllt.<br />

Krüger Wabag übernimmt<br />

gemeinsam mit Veolia Umweltservice<br />

und Wisutec sämtliche<br />

Dienstleistungen rund um die fachgerechte<br />

Entnahme und Wiedereinfüllung,<br />

den Transport mit allen erforderlichen<br />

Genehmigungen, den<br />

elektronischen Entsorgungsnachweis<br />

gemäß eANV und die Regeneration<br />

der uranbeladenen Harze nach den<br />

neuesten technischen Standards<br />

und gesetzlichen Anforderungen.<br />

Die Harze werden in der vom Land<br />

Sachsen genehmigten Regenera tionsanlage<br />

regeneriert und in den<br />

Ursprungszustand zurück versetzt.<br />

Die Regeneration erfolgt rückstandsfrei,<br />

das anfallende <strong>Abwasser</strong> wird<br />

verdampft und das Uran wird als<br />

Wertstoff zurück gewonnen und von<br />

der Firma WISMUT übernommen.<br />

Bild 7. URANEX-Filter (zwei Stück) für einen<br />

maximalen Durchsatz von 480 m 3 /h.<br />

K<br />

A<br />

H +<br />

H +<br />

H + H +<br />

HCO 3<br />

-<br />

+<br />

HCO3-<br />

HCO<br />

-<br />

3<br />

+<br />

HCO3-<br />

Ca 2+<br />

Mg 2+<br />

Rohwasser<br />

SO 4<br />

2-<br />

NO 3<br />

-<br />

Bild 8. Regeneration.<br />

2.3.3 Verfahrensstufe CARIX ®<br />

Gemeinsam mit <strong>dem</strong> Forschungszentrum<br />

Karlsruhe (Prof. Dr. Wolfgang<br />

Höll) hat Krüger WABAG das erste<br />

und bisher einzige Ionenaustauscher-<br />

Verfahren zur Teilenthärtung und<br />

Teilentsalzung von Trinkwasser<br />

entwickelt (Bild 8). Ziel war es, ein<br />

Ionenaustauschverfahren zu erfinden,<br />

bei <strong>dem</strong> es zum einen keine<br />

Erhöhung von Inhaltsstoffen im<br />

Trinkwasser gibt (wie z. B. die Natriumerhöhung<br />

bei Hausenthärtern)<br />

und es zum anderen zu keiner Erhöhung<br />

der Salzfracht im <strong>Abwasser</strong><br />

kommt. Das CARIX®-Verfahren ist<br />

das einzige Verfahren weltweit, bei<br />

<strong>dem</strong> das bei der Beladung entstehende<br />

Produkt (Kohlensäure)<br />

zur Regeneration verwendet wird.<br />

Das Carix-Verfahren, eingesetzt in<br />

der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung, dient<br />

zur gleichzeitigen Entfernung der<br />

Härtebildner Calcium und Magnesium<br />

sowie der Anionen Hydrogenkar<br />

bonat, Sulfat, Nitrat und Chlorid.<br />

Der wesentliche Vorteil des Carix-<br />

Verfahrens liegt in der Regeneration<br />

der Austauscher. Anstelle der her -<br />

kömm lich eingesetzten Säuren, Laugen<br />

oder Kochsalzlösung wird als<br />

Regenerationsmittel CO 2 (Kohlenstoffdioxyd)<br />

eingesetzt. Durch die Wahl<br />

des Regenerationsmittels CO 2 findet<br />

keine Aufsalzung im Rein wasser<br />

und <strong>Abwasser</strong> durch Chemikalien<br />

K<br />

Ca 2+ 4 H + +<br />

Mg 2+<br />

SO 4<br />

2-<br />

-<br />

-<br />

A NO 3 + 4 HCO 3<br />

Cl -<br />

Cl -<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 547<br />

4 CO 2<br />

+ 4 H 2<br />

O<br />

Bild 9. Carix-Ionenaustauscher im <strong>Wasser</strong>werk in<br />

Windesheim zur Entfernung von Härte, Nitrat, Chlorid<br />

und Sulfat.<br />

▶▶


| PRAXIS<br />

|<br />

Bild 10.<br />

Fließschema.<br />

© Veolia.<br />

Bild 11. Kompressorstation.<br />

Bild 12. Blockpumpen.<br />

statt. Mit <strong>dem</strong> <strong>Abwasser</strong> fällt nur die<br />

Salzmenge an, die zuvor aus <strong>dem</strong><br />

Rohwasser entfernt wurde. Das Regenerationsmittel<br />

CO 2 wird zu 95 %<br />

zurückgewonnen und im Prozess<br />

wiederverwendet. Das bei der CARIX-<br />

Anlage anfallende <strong>Abwasser</strong> (Eluat)<br />

enthält nur die Inhaltstoffe in<br />

konzentrierter Form, die während des<br />

Beladungsprozesses <strong>auf</strong>genommen<br />

wurden. Beim <strong>Abwasser</strong> aus der<br />

CARIX-Anlage handelt es sich um<br />

ein feststofffreies, mit Kohlensäure<br />

angereichertes „Mineralwasser“.<br />

Die Salzbilanz bleibt ausgeglichen,<br />

d. h. der „Umweg“ der<br />

Salzfracht über die Haushalte<br />

entfällt und die Salze werden direkt<br />

in den Vorfluter eingeleitet. Alle<br />

derzeit in Betrieb befindlichen<br />

CARIX-Anlagen (Bild 9) erhielten<br />

die Erlaubnis zur Direkteinleitung in<br />

den Vorfluter.<br />

Bild 10 zeigt ein vereinfachtes<br />

Fließschema des Carix-Prozesses.<br />

Das Rohwasser durchfließt die<br />

Ionenaustauscherfilter, in deren Filterbett<br />

die Teilentsalzung stattfindet<br />

(Nitrat-, Sulfat-, Chlorid-, Calcium-,<br />

Magnesium Karbonthärtereduzierung).<br />

Das Reaktionsprodukt Kohlensäure,<br />

welches in <strong>Wasser</strong> und<br />

Kohlendioxid (CO 2 ) zerfällt, wird im<br />

nachgeschalteten Reinwasserriesler<br />

aus <strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong> durch Luftstrippung<br />

entfernt. Für die Entgasung<br />

wird Luft aus einem Radialventilator<br />

im Gegenstrom zum Reinwasser<br />

durch den Riesler geführt. Bei der<br />

turnusmäßigen Regeneration des<br />

Filterbetts werden die an den Austauscherharzen<br />

anhaftenden Ionen<br />

entfernt und die Austauscherharze<br />

wieder in ihren ursprünglichen Zustand<br />

gebracht. Hierfür wird Rohwasser<br />

über eine Regenerierpumpe<br />

in den Regenerierspeicher gepumpt<br />

und mit CO 2 aus der Rückgewinnung<br />

und aus einem CO 2 -Tank angereichert.<br />

Vom Regenerierspeicher<br />

wird die Regenerierlösung (CO 2 -<br />

angereichertes Rohwasser) bei einem<br />

Überdruck von ca. 5 bar durch<br />

das jeweils zur Regenerierung anstehende<br />

Filter gedrückt.<br />

Das „Regenerierabwasser“, das<br />

als „Eluat“ bezeichnet wird, gelangt<br />

vom jeweils regenerierten Filter<br />

über den Eluatentgaser in einen<br />

Eluatspeicher. Etwa 40 % der Eluatmenge<br />

wird für die nächste Regenerationsphase<br />

wiederverwendet, in<strong>dem</strong><br />

es aus <strong>dem</strong> Eluatspeicher von<br />

der Regenerierpumpe angesaugt<br />

und in den Regenerierspeicher<br />

gefördert wird. Im Eluatentgaser<br />

wird CO 2 zu etwa 95 % aus <strong>dem</strong><br />

Regenerierstrom zurückgewonnen<br />

und über eine Vakuumpen- und<br />

Kompressorstation (Bild 11) wieder<br />

in den CO 2 -Regenerierspeicher zurückgefördert.<br />

April 2014<br />

548 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

2.3.4 Pumpengruppe und<br />

CO 2 -Rückgewinnung<br />

Die Kreiselpumpen, ausgeführt<br />

als horizontal <strong>auf</strong>gestellte Blockpumpen<br />

(Bild 12) mit und vertikale<br />

Inline-Pumpen aus Edelstahl sind<br />

alle mit Frequenzumformern ausgerüstet.<br />

95 % der im <strong>Abwasser</strong><br />

anfallenden Kohlensäure (CO 2 ) wird<br />

über einer Vakuumentgaser mittels<br />

Vakuumpumpen und ölfrei verdichtenden<br />

Kolbenkompressoren<br />

zurückgewonnen.<br />

2.3.5 Anlagenbetrieb und<br />

Steuerung<br />

Die Steuerung des kompletten<br />

<strong>Wasser</strong>werkes erfolgt über einen<br />

Prozessleitrechner in der Warte des<br />

<strong>Wasser</strong>werkes. Der Leitrechner ist<br />

gekoppelt an ein übergeordnetes<br />

Fernwirksystem in der Zentrale des<br />

Verbandes (Bild 13). Bei der speicherprogrammierbaren<br />

Steuerung<br />

(SPS) ist eine Simatic S7 installiert.<br />

Die Aufbereitungsanlage fährt<br />

vollautomatisch in Abhängigkeit<br />

des <strong>Wasser</strong>spiegelniveaus im nachgeschalteten<br />

Trinkwasserspeicher.<br />

Über frequenzgeregelte Beschickungspumpen<br />

werden sowohl die<br />

<strong>Wasser</strong>mengen als auch die frei<br />

einstellbare Leitfähigkeit (Gesamthärte)<br />

im Trinkwasser auch bei<br />

schwankender Zul<strong>auf</strong>qualität automatisch<br />

eingestellt. Fällt der<br />

<strong>Wasser</strong>spiegel infolge einer höheren<br />

Entnahme am Trinkwasserbehälter<br />

(Pumpwerk), passt sich die CARIX-<br />

Anlage dieser Menge automatisch<br />

an und erhöht selbstständig die<br />

Durchsatzleistung von minimal<br />

150 m 3 /h <strong>auf</strong> maximal 400 m 3 /h.<br />

Die neun frequenzgeregelten Tiefbrunnen<br />

werden ebenfalls automatisch<br />

in Abhängigkeit vom Niveau<br />

des Rohwasserbehälters betrieben.<br />

Bei Erreichen eines maximalen <strong>Wasser</strong>spiegels<br />

im Trinkwasserbehälter<br />

wird die Anlage komplett ausgeschaltet.<br />

Das CARIX-Verfahren ist auch<br />

im Hinblick <strong>auf</strong> diesen unproblematischen<br />

Start-Stop- und Regelbetrieb<br />

mit extrem stark schwankenden<br />

Durchsatzleistungen einzigartig<br />

in der Aufbereitungstechnik.<br />

Bild 13. Fernwirksystem.<br />

Bild 14 und 15 zeigen zwei Lastfälle<br />

mit Regelbetrieb der CARIX- und<br />

Bypassmengen. Für beide Durchsatzlastfälle<br />

bleibt die Gesamthärte<br />

im Trinkwasser (Filter 1–3 + Bypass)<br />

konstant. Bild 14 zeigt die Fahrweise<br />

mit langer L<strong>auf</strong>zeit (80 Bettvolumina).<br />

Die Abl<strong>auf</strong>härte aus beiden<br />

Betriebsfiltern liegt bei 9,3 °dH,<br />

der mittlere Bypassanteil bei 19 %.<br />

In Bild 15 ist der Lastfall „400 m 3 /h“<br />

dargestellt. Die L<strong>auf</strong>zeit wird <strong>auf</strong><br />

40 Bettvolumina reduziert, die<br />

mittlere Gesamthärte im Abl<strong>auf</strong> der<br />

beiden Betriebsfilter liegt dann bei<br />

4,9 °dH und der mittlere Bypassanteil<br />

erhöht sich <strong>auf</strong> 41 %. Durch<br />

diese Fahrweise ist es möglich, auch<br />

bei schwankender Zul<strong>auf</strong>qualität<br />

eine konstante Trinkwasserqualität<br />

bei einem gleichzeitig großen<br />

Durchsatzbereich (150–400 m 3 /h)<br />

abzudecken.<br />

2.4 Gebäudekonzept<br />

Im Zuge der Gebäudeplanung<br />

wurde ein Farbedesigner be<strong>auf</strong>tragt,<br />

ein Konzept für die Farbgestaltung<br />

sowohl der Außenfassade<br />

als auch der maschinentechnischen<br />

Bild 14 und 15. CARIX- und Bypassmengen.<br />

Installation im <strong>Wasser</strong>werk zu erstellen.<br />

Mit der Umsetzung dieses<br />

intelligenten Gestaltungskonzepts<br />

wurden sowohl ergonomische Anforderungen<br />

wie auch ästhetische<br />

Ansprüche erfüllt (Bild 16 und 17).<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 549


| PRAXIS<br />

|<br />

Tabelle 2. Betriebs- und Investitionskosten.<br />

Trollmühle CARIX® LPRO<br />

Rohwassermenge m 3 /a 2 080 000 2 240 000<br />

Trinkwasserabgabe m 3 /a 2 000 000 2 000 000<br />

m 3 /h 290 290<br />

<strong>Abwasser</strong> Teilentsalzung m 3 /a 80 000 240 000<br />

bez. <strong>auf</strong> Trinkwasserabgabe % 4,0% 12,0%<br />

Betriebsmittelverbrauch<br />

Energiebedarf URANEX, Teilentsalzung, Entsäuerung kWh/m 3 0,190 0,370<br />

CO 2 -Verbrauch kg CO 2 /m 3 0,180 0,000<br />

Betriebsmittelkosten<br />

Energie (20 Cent/kWh) EUR/a 76 000 148 000<br />

CO 2 (90 EUR/to) EUR/a 32 000 ---<br />

Harzwechsel URANEX EUR/a 70 000 40 000<br />

Antiscalant (Phosphonsäure) EUR/a --- 18 000<br />

Membranersatzkosten (5 Jahre) EUR/a --- 43 000<br />

Kerzenfilter incl. Montage (2x pro Jahr/Straße) EUR/a --- 8 000<br />

zus. Grundwasserentnahme (6 Cent//m 3 ) EUR/a 5 000 15 000<br />

zus. Rohwasserförderkosten (10 bar / 65 % Wirk.gr) EUR/a 5 000 15 000<br />

Einleitungsgebühren Vorfluter (N, P) / <strong>Abwasser</strong>gebühr EUR/a 4 000 10 000<br />

<strong>Abwasser</strong>gebühren LPRO (1,0 EUR/m 3 ) EUR/a --- 240 000<br />

CIP incl. Chemikalien EUR/a --- 20 000<br />

zus. Bedienungs<strong>auf</strong>wand (45 EUR/h) EUR/a 17 000 34 000<br />

Summe mit <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 209 000 581 000<br />

je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 10,5 29,1<br />

Summe ohne <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 209 000 351 000<br />

je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 10,5 17,6<br />

Investkosten u. Kapitaldienst (100 % Finanzierung)<br />

URANEX+CARIX / URANEX+LPRO incl. Planung EUR 3 630 000 2 900 000<br />

Summe, netto zzgl. MWSt EUR 3 630 000 2 900 000<br />

Gebäude, Haustechnik, Planung<br />

Kubatur (CARiX: <strong>Abwasser</strong>/Eluatsp., NF Rohwassersp.) m 3 4 800 3 800<br />

Gebäude, Haustechnik, Planung EUR 1 440 000 1 140 000<br />

Sonstiges (erdverlegte Ltg. Notstromaggregat etc.) EUR 260 000 260 000<br />

Summe, netto zzgl. MWSt EUR 1 700 000 1 400 000<br />

Gesamtsumme netto zzgl. MWSt EUR 5 330 000 4 300 000<br />

Kapitaldienst (25/50 a, 3,0 % eff. Zins)<br />

Verfahrenstechnik (25 a, 3,0 % eff.) EUR/a 207 000 165 000<br />

Gebäude, Sonstiges (50 a, 3,0 % eff.) EUR/a 66 000 54 000<br />

Summe EUR/a 273 000 219 000<br />

Herstellkosten mit <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 482 000 800 000<br />

je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 24,1 40,0<br />

Herstellkosten ohne <strong>Abwasser</strong>gebühr LPRO EUR/a 482 000 570 000<br />

je m 3 Trinkwasserabgabe gesamt Cent/m 3 24,1 28,5<br />

April 2014<br />

550 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Bild 16 und 17. Farbgestaltungskonzepte.<br />

2.5 Betriebs- und Investitionskosten,<br />

Vergleich zur Umkehrosmose<br />

(LPRO)<br />

In Tabelle 2 sind die Betriebs kosten<br />

für das Betriebsjahres 2013 und die<br />

Investitionskosten (Kapitaldienst mit<br />

100 %-iger Fremd finanzierung) für<br />

das <strong>Wasser</strong>werk Trollmühle und im<br />

Vergleich die Kosten für die Alternative<br />

LPRO dargestellt. Um bei der<br />

LPRO den gleichen Zielwert für<br />

Uran einstellen (< 1,0 µg/L) zu können,<br />

ist hier ebenfalls wegen des<br />

Teilstrombetriebes eine URANEX-<br />

Anlage vorgesehen. Ohne die<br />

URA NEX-Anlage läge der Urangehalt<br />

im Trinkwasser der LPRO<br />

bei ca. 7,0 µg/L.<br />

3. Fazit<br />

Das beim Zweckverband Windesheim<br />

verwirklichte Konzept zeichnet<br />

sich von der Planung bis zum heute<br />

l<strong>auf</strong>enden Betrieb durch eine hohe<br />

Schlüssigkeit und Nachhaltigkeit<br />

aus. Zentrale Grundlage war die<br />

größtmögliche Transparenz und<br />

die Einbeziehung aller rele vanten<br />

Gremien und der Bürger in den 24<br />

betroffenen Ortsgemeinden bereits<br />

in einem sehr frühen Sta dium der<br />

Entscheidungsfindung und während<br />

des gesamten Planungsprozesses.<br />

Auf dieser Basis erfolgte nach intensiven<br />

Diskussionen und sorgfältiger<br />

Abwägung der verschiedenen Optionen<br />

die Entscheidung für das mittlerweile<br />

realisierte Anlagenkonzept.<br />

Bei der Wahl der Verfahrenskombination<br />

war zum einen die Effektivität<br />

der Aufbereitung hinsichtlich der<br />

gesetzten Ziele ausschlaggebend.<br />

Im Mittelpunkt stand vor allem die<br />

Reduzierung des Urangehalts von<br />

durchschnittlich 12 μg/L <strong>auf</strong> ca.<br />

0,1 μg/L sowie der Gesamthärte von<br />

20 °dH bis 23 °dH <strong>auf</strong> ca. 11,5 °dH.<br />

Diese Werte werden kontinuierlich<br />

eingehalten. Zweiter wesentlicher<br />

Gesichtspunkt war von Anfang an<br />

die Nachhaltigkeit der Lösung,<br />

neben den Investi tionskosten insbesondere<br />

die Höhe der Betriebskosten<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

der Anlage hinweg sowie<br />

Ressourcenverbrauch und Umweltemissionen.<br />

Bei der Gesamtbetrachtung<br />

von Investitions- und Betriebskosten<br />

überzeugte die gewählte<br />

Verfahrenskombination mit CARIX<br />

und URANEX unter anderem wegen<br />

der geringeren <strong>Abwasser</strong>mengen<br />

und des Energieverbrauchs. Aus<br />

diesen Gründen und wegen der<br />

Nutzung von CO 2 bei der Ionenaustauscherregene<br />

ration schneidet<br />

diese Lösung auch in ökologischer<br />

Hinsicht besser ab als andere Konzepte.<br />

Mit der fachgerechten und<br />

transparent dokumentierten Entsorgung<br />

und Verwertung der uranbeladenen<br />

Harze aus der URANEX-<br />

Anlage durch bewährte Partner ist<br />

schließlich auch der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit <strong>dem</strong> Filtermaterial<br />

<strong>auf</strong> Dauer gesichert.<br />

Autoren:<br />

Dipl.-Ing. Uwe Sauer<br />

Vertrieb Krüger WABAG /<br />

VWS Deutschland GmbH,<br />

E-Mail: uwe.sauer@veoliawater.com,<br />

Tel. (0921) 150879-379<br />

Willy Orben<br />

Werkleiter,<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />

Tel. (06707) 910-10<br />

Marcus Spira<br />

Leiter Technische Verwaltung,<br />

Zweckverband <strong>Wasser</strong>versorgung Trollmühle,<br />

Tel. (06707) 910-20<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 551


| PRAXIS<br />

|<br />

Füllstandmessung mit Ultraschall:<br />

Ein moderner Klassiker<br />

Moritz Rohn, Produktmanager Füllstand, Endress+Hauser Weil am Rhein<br />

Schon seit Längerem eilt der<br />

modernen Radartechnologie der<br />

Ruf voraus das „beste“ Füllstandmessverfahren<br />

zu sein. Doch gilt<br />

das auch für den <strong>Abwasser</strong>markt?<br />

Keine Frage, die Radarmesstechnik<br />

bietet physikalisch bedingt enorme<br />

Flexibilität und Performance. Objektiv<br />

betrachtet ist die berührungslose<br />

Füllstandmessung mit Ultraschall<br />

<strong>auf</strong>grund der Wirtschaftlichkeit<br />

und anwendungsspezifischer<br />

Vorteile dennoch häufig die erste<br />

und richtige Wahl!<br />

Füllstandmessung in der<br />

<strong>Abwasser</strong>industrie<br />

Informationen zum Füll- und Grenzstand<br />

sind aus verfahrens- und sicherheitstechnischer<br />

sowie wasserwirtschaftlicher<br />

Sicht wichtige Parameter<br />

für den Betrieb von Ab wasser anlagen<br />

Selbst harte Winter mit eisigen Temperaturen können<br />

<strong>dem</strong> Prosonic S nichts anhaben. Der überflutungssichere<br />

Sensor wird beheizt.<br />

und Entwässerungssystemen. So<br />

ist z. B. die Überwachung und Regelung<br />

des Füllstands <strong>auf</strong> einer Kläranlage<br />

für optimales Zusammenwirken<br />

der Teilbereiche Zul<strong>auf</strong> (z. B.<br />

im Hebewerk), Vorklärung und der<br />

Schlammbehandlung ein entscheidender<br />

Faktor.<br />

Der Wunsch von Planer und<br />

Betreiber nach einem universell<br />

einsetzbaren Messverfahren zur Füllstandmessung<br />

ist dabei legitim. Dies<br />

würde doch u. a. zur Reduzierung<br />

des Schulungs<strong>auf</strong>wands, der Fehler<br />

bei Inbetriebnahme und zur<br />

Kosteneinsparung wie beispielsweise<br />

für Ersatzteilhaltung führen.<br />

Die messtechnischen Aufgaben und<br />

Anforderungen im <strong>Abwasser</strong>bereich<br />

an die Füllstandmessgeräte sind<br />

jedoch so vielfältig und unterschiedlich,<br />

wie die am Markt verfügbaren<br />

Messprinzipien. Jedes<br />

Verfahren besitzt physikalisch und/<br />

oder gerätetechnisch bedingte Vorbzw.<br />

Nachteile die sich unter <strong>dem</strong><br />

Einfluss verschiedener Prozess- und<br />

Umgebungsbedingungen auswirken.<br />

Auch die Montageposition kann die<br />

Messzuverlässigkeit oder das „Handling“<br />

der Messstelle beeinflussen.<br />

Um Anwender und Planer bei<br />

der richtigen Geräteauswahl zu unterstützen,<br />

werden im Folgenden die<br />

Vor- und Nachteile der unterschiedlichen<br />

Messverfahren im Applikationsbezug<br />

vorgestellt. Im Focus der<br />

Betrachtung stehen die berührungslosen<br />

L<strong>auf</strong>zeitverfahren Ultraschall<br />

und Radar.<br />

Wichtig: Für Endress+Hauser, als<br />

einen der führenden Hersteller im<br />

Bereich Füllstandmesstechnik, stehen<br />

die objektive Beurteilung von Sicherheit,<br />

Zuverlässigkeit und Kosten im<br />

Vordergrund. Denn wird die Auswahl<br />

eines Füllstandmessgerätes nur<br />

mit <strong>dem</strong> Ziel, ein modernes Mess -<br />

ver fahren einsetzen zu wollen<br />

durchgeführt, verliert der Planer<br />

oder Betreiber unter Umständen<br />

den Nutzen, den ein anderes Messprinzip<br />

zu einem günstigeren Preis<br />

bieten würde.<br />

Übersicht der Messverfahren<br />

Für die Füllstandmessung und Grenzstanddetektion<br />

in der <strong>Abwasser</strong>industrie<br />

bietet Endress+Hauser acht<br />

unterschiedliche Messverfahren an:<br />

Ultraschall, geführtes als auch frei<br />

abstrahlendes Radar, Radiometrie,<br />

Vibronik, Kapazitiv, Konduktiv, Hy drostatik<br />

und Schwimmer. Jedes der Messverfahren<br />

besitzt seine Daseinsberechtigung<br />

und ermöglicht die wichtige<br />

anwendungsspezifische Auswahl.<br />

Die Kapazitive Messtechnik von<br />

Endress+Hauser ist eine sehr kostengünstige<br />

Lösung zur kontinuierlichen<br />

Messung bzw. Detektion von Füllständen<br />

leitfähiger Flüssigkeiten<br />

oder Schäumen. Besonders bei kleinen<br />

Messbereichen, sehr schnellen<br />

Füllstandänderungen oder auch in<br />

aggressiven, ansatzbildenden Medien<br />

wie z. B. in Chemikalienbehältern<br />

sichern kapazitive Sonden die zuverlässige<br />

Funktion. Ist bei der Füllstandmessung<br />

mit starker Schaumbildung<br />

zu rechnen, empfiehlt sich<br />

eine hydrostatische Druckmessung<br />

oder das geführte Radar. Die Hydrostatik<br />

eignet sich besonders für<br />

Pegelmessungen, ist unabhängig<br />

von Einbauten und bietet Vorteile<br />

durch die bewährte Projektierung<br />

und Inbetriebnahme. Bei aushärten<strong>dem</strong><br />

Ansatz wie Schlamm<br />

oder, wenn bis zum Behälterboden<br />

gemessen werden soll, ist die Hydrostatik<br />

jedoch nicht geeignet.<br />

Ultraschall und Radar<br />

im Vergleich<br />

In der <strong>Abwasser</strong>technik werden <strong>auf</strong>grund<br />

fallender Preise neben Ultraschallsensoren<br />

der Gerätefamilien<br />

April 2014<br />

552 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Prosonic S, M, T vermehrt freiabstrahlende<br />

Radargeräte der Typenbezeichnung<br />

Micropilot FMR5x eingesetzt.<br />

Ultraschallsensoren arbeiten mit<br />

Ultraschallimpulsen, die von der<br />

Medienoberfläche durch den Dichtesprung<br />

zwischen Luft und Medium<br />

reflektiert werden. Die vom Gerät<br />

gemessene L<strong>auf</strong>zeit zwischen <strong>dem</strong><br />

Senden und Empfangen des reflektierten<br />

Impulses (Echo) ist ein<br />

direktes Maß für die Distanz zwischen<br />

Sensormembran und Mediumoberfläche.<br />

Freiabstrahlende Radargeräte funktionieren<br />

prinzipiell gleich, nutzen<br />

aber die Vorteile hochfrequenter<br />

Mikrowellen, die mittels einer<br />

Antenne abgestrahlt werden. Die<br />

Reflexion des Mikrowellenimpulses<br />

erfolgt <strong>auf</strong>grund eines Sprungs der<br />

Dielektrizitätszahl zwischen Luft<br />

und Medium. Die besonderen physikalischen<br />

Eigenschaften der Mikrowelle<br />

erlauben den Einsatz des<br />

Micropiloten in sehr hohen Temperaturen<br />

(bis 450 °C), im Vakuum oder<br />

bei Drücken bis 160 bar sowie bei<br />

extremen Luftströmungen in der<br />

Messstrecke.<br />

Der Micropilot funktioniert in<br />

staubigen Anwendungen und die<br />

Ausbreitungsgeschwindigkeit (Lichtgeschwindigkeit)<br />

der Radarimpulse<br />

wird von der Gaszusammensetzung,<br />

abgesehen von einigen Ausnahmen<br />

wie z. B. Ammoniak, kaum beeinflusst.<br />

Diese „positiven“ Eigenschaften<br />

können sich bei Messungen unter<br />

besonderen Umgebungsbedingungen<br />

wie z. B. bei extremen Wind,<br />

Regen, Nebel, Sonneneinstrahlung<br />

vorteilhaft <strong>auf</strong> die Messzuverlässigkeit/-genauigkeit<br />

auswirken.<br />

Die Ultraschallmessung mit <strong>dem</strong><br />

Prosonic ist von der Leitfähigkeit,<br />

Feuchtigkeit und der Dielektrizitätszahl<br />

unbeeinflusst. Messen im<br />

Vakuum ist nicht möglich.<br />

Im Vergleich zu Radargeräten<br />

sind Messungen mit Ultraschall bei<br />

ausgasenden Medien, unterschiedlichen<br />

Temperaturschichten und bei<br />

starken Luftströmungen benachteiligt.<br />

Erhebliche Temperaturunterschiede<br />

oder Gasschichten können<br />

die Schallgeschwindigkeit beeinflussen<br />

und so einen entsprechenden<br />

L<strong>auf</strong>zeitfehler generieren.<br />

Turbulente Oberflächen sowie<br />

starke Ansatzbildung bzw. Kondensat<br />

können für beide Technologien<br />

Anwendungsgrenzen darstellen.<br />

Ebenso können Anwendungen mit<br />

Schaumbildung kritisch sein.<br />

Anwendungen<br />

Wissend um die physikalischen<br />

V orteile des Micropiloten stellt sich<br />

allerdings die Frage, inwiefern diese<br />

in der <strong>Abwasser</strong>industrie beispielsweise<br />

im Betriebsalltag einer Kläranlage<br />

überhaupt einen Nutzen<br />

erbringen?<br />

In der Praxis sind viele typische<br />

Füllstandapplikationen wie Pumpenschächte,<br />

Regenbecken und <strong>Abwasser</strong>kanäle<br />

überdacht bzw. unterirdisch<br />

gebaut. Wind und Sonneneinstrahlung<br />

können die Messung<br />

Gut dosiert<br />

ist gleich gut<br />

gespart: sichere<br />

Fällmitteldosierung<br />

<strong>auf</strong><br />

der Biogasanlage<br />

mit <strong>dem</strong><br />

Prosonic T.<br />

Es muss nicht<br />

immer Radar<br />

sein: die Prosonic<br />

S Familie<br />

ist passgenau<br />

<strong>auf</strong> die <strong>Abwasser</strong>industrie<br />

zugeschnitten.<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 553


| PRAXIS<br />

|<br />

mit Ultraschall nicht stören. Im Gegenteil,<br />

der Prosonic S FDU90 punktet<br />

genau bei diesen Anwendungen<br />

durch die höhere Genauigkeit im<br />

Nahbereich, die flexibleren Einbaumöglichkeiten<br />

sowie durch den<br />

minimalen Wartungs<strong>auf</strong>wand <strong>auf</strong>grund<br />

des Selbstreinigungseffekts<br />

(Schwingung der Sensormembran).<br />

Bei größeren Messbereichen, die<br />

im Freien liegen, wie beispielsweise<br />

Pegelmessungen Flussbrücken oder<br />

bei ausgasenden Medien (z. B. Überwachungen<br />

des Füllstands im Faulturm)<br />

spielt der Micropilot seinen<br />

physikalischen Vorteil aus.<br />

Im Faulturm ist das Messen mit<br />

Ultraschall nicht sinnvoll. Die Gasschichtungen<br />

im Faulturm führen<br />

zu einer L<strong>auf</strong>zeitverschiebung des<br />

Ultraschallimpulses und somit zu einer<br />

entsprechenden Messungenauigkeit.<br />

Typische Beispiele für den<br />

Einsatz von Ultraschall<br />

Dosierstationen und<br />

Chemikalienbehälter<br />

Dosierstationen, in denen Flockungs-<br />

oder Fällmittel zur Phosphateliminierung,<br />

Schlammentwässerung<br />

Grenzüberschreitung: Auch bei<br />

ausgasenden Medien bietet der<br />

Micropilot hohe Genauigkeit und<br />

Messwertzuverlässigkeit.<br />

oder auch Biogasentschwefelung<br />

eingesetzt werden, sind klassische<br />

Beispiele für die Verwendung von<br />

Ultraschallsensoren wie <strong>dem</strong> Prosonic<br />

S oder T. Die vollverschweißten<br />

FDU9x Sensoren aus PVDF widerstehen<br />

den aggressiven Medien und<br />

sind insbesondere auch für kleine<br />

Behälter <strong>auf</strong>grund der kurzen Blockdistanz<br />

geeignet. Der kompakte Prosonic<br />

T liefert eine hohe Zuverlässigkeit<br />

zu einem sehr günstigen Preis.<br />

Pump- und Hebewerke<br />

Aus Energiespargründen sollten in<br />

Pump- und Hebewerken nur so viele<br />

Pumpen l<strong>auf</strong>en wie nötig. Zur gleichmäßigen<br />

Belastung der Schneckenpumpen<br />

ist es möglich, mittels des<br />

Transmitters Prosonic S bis zu sechs<br />

Pumpen alternierend direkt anzusteuern.<br />

Auf eine zusätzliche SPS<br />

kann verzichtet werden.<br />

Durchflussmessung in offenen<br />

Gerinnen oder an Wehren<br />

Die Bestimmung der Zul<strong>auf</strong>menge<br />

mittels einer Q/h-Kurve ist normalerweise<br />

die erste Messeinrichtung<br />

beim Zul<strong>auf</strong> von <strong>Abwasser</strong> in eine<br />

Der Ultraschallsensor Prosonic T<br />

eignet sich optimal zum Einsatz in<br />

Dosier- und Lagertanks. Das kompakte<br />

Zweileiter-Messgerät überzeugt<br />

durch den geringen Gerätepreis und<br />

die ein fache, sichere Bedienung.<br />

Kläranlage. Bei den Ultraschallsensoren<br />

von Endress+Hauser sind eine<br />

Vielzahl Q/h-Kurven von Gerinneund<br />

Wehrformen bereits hinterlegt<br />

oder können individuell eingetragen<br />

werden.<br />

In der Praxis reicht bei Durchflussmessungen<br />

an offenen Gerinnen<br />

bzw. Wehren die typische Messgenauigkeit<br />

der Ultraschallmessung<br />

vollkommen aus. Der Einsatz eines<br />

temperaturunabhängigen Radargeräts<br />

ist in aller Regel nicht notwendig.<br />

Die Genauigkeit der Durchflussmessung<br />

kann in erster Linie<br />

durch exakte Auslegung, Konstruktion<br />

und Installation der Rinne bzw. des<br />

Wehrs beeinflusst werden.<br />

Regenüberl<strong>auf</strong>becken/<br />

Abschlagsbauwerke<br />

Um Kanalnetze und Kläranlage<br />

nicht zu überlasten, werden Regenüberl<strong>auf</strong>becken<br />

zur Entlastung<br />

genutzt. In den Pufferbecken muss<br />

sowohl der Füllstand als auch die<br />

Abschlagmenge in den Vorfluter<br />

gemessen werden. Beide Messgrößen<br />

können gleichzeitig mit<br />

einem Messumformer und einem<br />

Ultraschallsensor, der bis zu 300 m<br />

entfernt vom Messumformer montiert<br />

sein kann, bestimmt werden.<br />

Aufgrund des kleinen Messbereichs,<br />

der kleinen Geräteabmessungen<br />

und der Option der<br />

direkten Deckenmontage eignet<br />

sich der FDU90 besonders für die<br />

Messung in solchen engen Kanalsystemen.<br />

Die Verwendung der<br />

Überflutungshülse sichert auch bei<br />

kompletter Überflutung des Sensors<br />

die Signalauswertung. Sollte<br />

sich die Messstelle im Freien befinden,<br />

empfiehlt es sich den FDU90<br />

mit einer Heizung auszustatten. Die<br />

Heizung verhindert Eisbildung am<br />

Sensor und garantiert eine sichere<br />

Messung zu jeder Jahreszeit.<br />

Rechensteuerung<br />

Grob- und Feinrechen sind Bestandteil<br />

jeder Kläranlage. Zur Optimierung<br />

soll eine Rechenreinigung nur<br />

dann geschehen, wenn eine hinreichende<br />

Verschmutzung vorliegt.<br />

April 2014<br />

554 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Kapazitive Sonden sind hart im Nehmen: Hohe<br />

Messsicherheit bei ansatzbildenden Medien mit<br />

<strong>dem</strong> Liquicap.<br />

Die <strong>Abwasser</strong>industrie im Fokus: Ultraschallsensoren<br />

wie der Prosonic M messen berührungslos, sind<br />

wartungsfrei und bieten ein optimales Verhältnis<br />

zwischen Nutzen und Preis.<br />

Die optimierte Steuerung von Pumpen und Hebewerken<br />

sind typische Beispiele für den Einsatz<br />

der Ultraschalltechnik, entweder kompakt- oder<br />

getrennt instrumentiert.<br />

Bestehend aus Auswerteeinheit und Sensor bietet<br />

der Prosonic S als getrennte Instrumentierung gerade<br />

in schwer zugänglichen Umgebungen entscheidende<br />

Vorteile.<br />

Hierzu wird mit jeweils einem Prosonic<br />

FDU91 vor und hinter <strong>dem</strong><br />

Rechen die Niveaudifferenz gemessen.<br />

Die Auswertung und Steuerung<br />

der Rechenreinigung erfolgt<br />

über <strong>dem</strong> Messumformer Prosonic<br />

FMU90 mit zwei Sensoreingängen<br />

und den integrierten Relais zum<br />

Impulsausgang. Die einfache Programmierung<br />

des FMU90 minimiert<br />

den Aufwand und spart <strong>dem</strong><br />

Anwender Zeit.<br />

Zusammenfassung<br />

Werden Vor- und Nachteile der<br />

beiden L<strong>auf</strong>zeitverfahren Ultraschall<br />

und Radar verglichen, lässt<br />

sich feststellen, dass Radar nicht<br />

zwangsläufig das bessere Verfahren<br />

für den Anwender darstellt.<br />

Endress+Hauser hat sein Portfolio<br />

im Bereich „der klassischen“ Ultraschallmesstechnik<br />

so <strong>auf</strong> die Kundenbedürfnisse<br />

der <strong>Abwasser</strong>industrie<br />

zugeschnitten, dass ein<br />

nach heutigem Stand op timales<br />

Preis-/Leistungsverhältnis angeboten<br />

wird.<br />

Endress+Hauser als Komplettlieferant<br />

bietet viele Vorteile durch<br />

die jahrzehntelange Erfahrung, die<br />

Verfügbarkeit aller Messprinzipien<br />

sowie die kompetente Beratung<br />

bei der Auswahl des richtigen<br />

Mess prinzips und des richtigen<br />

Messgerätes.<br />

Kontakt:<br />

Endress+Hauser<br />

Messtechnik GmbH+Co. KG,<br />

Colmarer Strasse 6,<br />

D-79576 Weil am Rhein,<br />

Tel. (07621) 97501, Fax (07621) 975555,<br />

E-Mail: info@de.endress.com,<br />

www.de.endress.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 555


| PRAXIS<br />

|<br />

Mit <strong>dem</strong> Pflug klappte es wie am Schnürchen: Neue<br />

Hochdruckleitungen für Kavernenspeicher in Epe<br />

Die Firma RN Rohrleitungsbau<br />

Niederrhein GmbH hat den Zuschlag<br />

für die Verlegung einer <strong>Wasser</strong>-<br />

und Soleleitung entlang der<br />

Bundesstraße B 70 im innova tiven<br />

Pflugverfahren erhalten. Mit den<br />

neuen Hochdruckleitungen wird<br />

die Salzgewinnungsgesellschaft<br />

Westfalen mbH (SGW) das bestehende<br />

Solefeld um sieben weitere<br />

Kavernen erweitern. In einem<br />

knapp bemessenen Zeitfenster von<br />

nur drei Tagen konnten beide Leitungen<br />

mit einer Länge von rund<br />

1 250 m ohne größere Probleme<br />

eingezogen werden. Neben <strong>dem</strong><br />

Einsatz modernster Technik trug die<br />

Qualifikation des Fachpersonals erheblich<br />

dazu bei, dass die Baumaßnahme<br />

zur Zufriedenheit des Auftraggebers<br />

abgeschlossen werden<br />

konnte.<br />

Anfang Oktober 2008 nahm der<br />

Erdgas-Kavernenspeicher der Trianel<br />

Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG<br />

Vor <strong>dem</strong> Einzug wurden die einzelnen 15,5 m langen<br />

Stahlrohrleitungen zu Teilsträngen zusammengeschweißt.<br />

Die mit <strong>dem</strong> Pflugverfahren einzubauenden<br />

Rohrleitungen erhielten eine zusätzliche GFK-<br />

Umhüllung, um eine Beschädigung der PE-Umhüllung<br />

zu vermeiden.<br />

Für den Einbau der Sole- und der Rohwasserleitung entlang der B 70<br />

entschieden sich der Auftraggeber, die Salzgewinnungsgesellschaft<br />

Westfalen mbH, und der Auftragnehmer, die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

GmbH, das Pflugverfahren einzusetzen. Im Vordergrund ist<br />

das Abstützschild der Seilwinde zu erkennen.<br />

Alle Abbildungen: © Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

in Gronau-Epe seinen kommerziellen<br />

Betrieb <strong>auf</strong>. Weitere Erdgas-Kavernenspeicher<br />

in diesem Speicherfeld<br />

werden u. a. von der E.ON Gas<br />

Storage GmbH, der RWE Gasspeicher<br />

GmbH, der Essent Energie Gasspeicher<br />

GmbH und der NUON Epe<br />

Gasspeicher GmbH betrieben. Die<br />

Gewinnung des Salzes und die Herstellung<br />

von Kavernen gehen <strong>auf</strong><br />

das Jahr 1970 zurück. In <strong>dem</strong> Jahr<br />

erteilte das Land NRW der Salzgewinnungsgesellschaft<br />

Westfalen<br />

mbH & Co. KG (SGW) für die kommenden<br />

99 Jahre die Konzession<br />

zum Abbau des Salzes <strong>auf</strong> einer Fläche<br />

von 22,5 km 2 . Mit einer Tiefenlage<br />

von 1 100 bis 1 500 m und einer<br />

Mächtigkeit von rund 250 bis 450 m<br />

bietet die hochreine Salzlagerstätte<br />

ideale Bedingungen für den Bau<br />

von Kavernen im Verfahren der kontrollierten<br />

Bohrlochsolung. Die Kavernen<br />

dienen heute der Speicherung<br />

riesiger Mengen an Erdgas.<br />

Während der verbrauchsschwachen<br />

Sommermonate werden sie von<br />

den Betreibern mit Erdgas gefüllt,<br />

um dann in verbrauchsstarken Zeiten<br />

wie in Wintern mit lang anhaltenden<br />

niedrigen Temperaturen<br />

den hohen Erdgasbedarf zum Teil<br />

über die Speicher decken zu können.<br />

Diese Zwischenspeicherung<br />

ermöglicht eine Flexibilisierung des<br />

Erdgasmarktes und eine Entkopplung<br />

von Erdgasbeschaffung und<br />

Erdgasvermarktung. Ein Sachverhalt,<br />

der eine wesentliche Voraussetzung<br />

für einen liberalisierten<br />

Gasmarkt darstellt.<br />

Zur Speicherung von Erdgas<br />

geeignet<br />

Für die Solegewinnung und die Erstellung<br />

der Kavernen wird zunächst<br />

eine Bohrung abgeteuft, in der eine<br />

gasdichte Rohrleitung einzementiert<br />

wird. In diese Rohrleitung werden<br />

zwei weitere Rohrleitungen –<br />

die sogenannten Förderrohre – eingehängt.<br />

Durch die Förderrohre<br />

wird bei diesem Verfahren <strong>Wasser</strong><br />

injiziert, wodurch sich bei ausreichender<br />

Verweildauer saturierte<br />

Salzsole bildet. Während der Produktion<br />

wird durch unterschiedliche<br />

Absetzteufen der Förderrohre der<br />

Kavernenhohlraum gesohlt. Die entstehende<br />

Sole wird aus <strong>dem</strong> Salz-<br />

April 2014<br />

556 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

RN Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH<br />

Mit rund 80 Mitarbeitern bietet die RN Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

GmbH umfassende Dienstleistungen im Bereich Rohrverlegungsarbeiten,<br />

Fernleitungsbau, Anlagen- und Stationsbau sowie Industrierohrleitungsbau<br />

an. Zu den weiteren Arbeitsschwerpunkten des Unternehmens,<br />

das seit 2004 Mitglied im Rohrleitungsbauverband e. V.<br />

(rbv) ist, gehören Dükerbau, Pressbohrungen, Horizontalbohrtechnik<br />

sowie grabenlose Rohrverlegung und Rohrsanierung. Zum Kundenstamm<br />

zählen Kommunen, Industrie- und Versorgungsunternehmen<br />

sowie große Baukonzerne. Qualitätssicherung ist eine Grundvoraussetzung<br />

für erfolgreiche Arbeiten. Für die oben beschriebenen Aufgabenbereiche<br />

ist die Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH zertifiziert<br />

nach GW 301 Gruppe GW 1 + PE (Gas/<strong>Wasser</strong>), AGFW FW 601 Gruppe<br />

FW 1 (Fernwärme), G 493-1 (Gas-Druckregel- und Messanlagen)<br />

und G 493-2 GDRM-Anlagen (Instandhaltung). Das Unternehmen<br />

besitzt zu<strong>dem</strong> ein BMS-Zertifikat (Betriebliches-Management-System),<br />

das Sicherheits Certifikat Contraktoren (SCC) sowie ein Qualitätsmanagementsystem<br />

nach DIN EN ISO 9001:2008. „Regelmäßige<br />

Schulungen und Weiterbildungen unseres Fachpersonals gehören<br />

ebenso zur Qualitätssicherung“, bekräftigt Geschäftsführer Dipl.-Ing.<br />

Winfried Schilling. „Erst dies ermöglicht es uns, die an uns gestellten<br />

Aufgaben zur Zufriedenheit unserer Kunden auszuführen“, ergänzt<br />

Schilling. Die Mitgliedschaft im Rohrleitungsbauverband ist<br />

daher eine logische Folge der Unternehmensphilosophie.<br />

Nach der Fertigstellung der Teilstränge wurde jeweils<br />

ein Strang über das Zugrohr an das Schwert des<br />

Pfluges angeflanscht. Im Zugrohr befindet sich eine<br />

Messapparatur, die die Zugkräfte während des Einbaus<br />

<strong>auf</strong>zeichnet.<br />

kissen abgeführt und über ein Solefernleitungsverbundsystem<br />

an chemische<br />

Industriebetriebe, wie z. B.<br />

Vestolit im Chemiepark Marl oder<br />

Solvay in Rheinberg bzw. Jemeppe,<br />

transportiert. Dort wird die Sole zur<br />

Chlorgasgewinnung oder Sodaproduktion<br />

weiterverarbeitet, die wiederum<br />

wichtige Rohstoffe für Kunststoff-<br />

und Glasproduktion sind. Die<br />

im Salzkissen verbliebenen Hohlräume<br />

(Kavernen) sind gasdicht und<br />

eignen sich hervorragend zur Speicherung<br />

von Erdgas. Der maximal<br />

zulässige Durchmesser einer so erzeugten<br />

Kaverne zur Gasspeicherung<br />

beträgt 60 m und der Mindestachsabstand<br />

zwischen zwei Kavernen<br />

275 m. Die SGW produziert<br />

jährlich über 2 Mio. t Kochsalz. Das<br />

für die Solung benötigte Frischwasser<br />

bezieht sie aus zwei eigenen<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnungsanlagen.<br />

Enges Zeitfenster<br />

Die SGW ist Auftraggeber für die Erweiterungsarbeiten<br />

im Kavernenfeld<br />

Epe. Hintergrund der Baumaßnahme<br />

war der Anschluss von neuen Kavernenbohrungen<br />

an das bestehende<br />

Feldleitungsnetz. Hierzu waren eine<br />

Rohwasserleitung als PE-umhüllte<br />

Stahlrohrleitung DN 300 mit ZM-<br />

Auskleidung und eine Soleleitung<br />

als PE-umhüllte Stahlrohrleitung<br />

DN 300 ohne ZM-Auskleidung einzubauen.<br />

Eine Besonderheit dieser<br />

Maßnahme war der Einzug der Rohrleitungen<br />

im Pflugverfahren <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Trassenabschnitt, der parallel<br />

zur Bundesstraße B70 lag. Für diesen<br />

Teilbereich versah man die Rohrleitungen<br />

zusätzlich mit einer GFK-<br />

Umhüllung, um einen erhöhten Verschleißschutz<br />

sicherzustellen. Die<br />

Leitungen sind für einen Nenndruck<br />

von PN 76 bar ausgelegt. Für die Abwicklung<br />

der Baumaßnahme war ein<br />

Zeitfenster von Mitte Juli bis November<br />

2013 vorgesehen. Die Inbetriebnahme<br />

der neuen Kavernen ist für<br />

Januar/Februar 2015 projektiert.<br />

Grabenlose Alternative<br />

Die Baumaßnahme war ursprünglich<br />

in offener Bauweise geplant.<br />

Mit der schweren, fahrbaren Seilwinde wird der<br />

Pflug mit <strong>dem</strong> angeflanschten Rohrstrang kontinuierlich<br />

nach vorne gezogen.<br />

Der Maschinist bringt das Schwert des Pfluges in die<br />

Ausgangsposition.<br />

„Aufgrund des sandigen Untergrundes<br />

und des hohen Grundwasserspiegels<br />

hätte dies allerdings einen<br />

<strong>auf</strong>wendigen Verbau bedingt“, erklärt<br />

Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Rohrleitungsbau Niederrhein<br />

GmbH. Zu<strong>dem</strong> waren die Platzverhältnisse<br />

sehr beengt. Aus diesem<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 557


| PRAXIS<br />

|<br />

Interessiert beobachten Ralf Nordmann, Salzgitter<br />

Mannesmann Line Pipe GmbH, und Dipl.-Ing.<br />

Winfried Schilling mit weiteren Mitarbeitern die<br />

ersten Meter des Rohreinzugs.<br />

Kontinuierlich wird der Rohrstrang in den Boden<br />

eingezogen.<br />

Gleichzeitig mit der Rohrleitung wird ein Trassenmarkierungsband<br />

oberhalb der Leitung eingepflügt.<br />

Grund entwickelte die SGW zusammen<br />

mit <strong>dem</strong> ausführenden Unternehmen<br />

eine grabenlose Alternative,<br />

die die Bauzeit deutlich verkürzen<br />

sollte. Vor Baubeginn wurde die<br />

Trasse zunächst exakt eingemessen,<br />

danach die 15,5 m langen Stahlrohrleitungen<br />

zu vier Rohrsträngen von<br />

je 325 m verschweißt und <strong>auf</strong> L<strong>auf</strong>rollen<br />

gelagert. Nach der Positionierung<br />

des Pfluges am Startpunkt des<br />

Rohreinzugs flanschte man den einzuziehenden<br />

Rohrstrang über das<br />

Zugrohr (Torpedo) an das Schwert<br />

des Pfluges an.<br />

Mit GPS ausgestattet<br />

Im Zugrohr befand sich neben <strong>dem</strong><br />

Drallfänger eine Zugkraftmessdose,<br />

die die maximal zulässigen Zugkräfte<br />

(max. 100 t) überwacht. Die von<br />

<strong>dem</strong> Ing.-Büro Kuchler, Hengersberg,<br />

entwickelte Messtechnik zur<br />

kontinuierlichen Überwachung und<br />

Aufzeichnung der Soll- und Istpositionierungen<br />

der Rohrleitungen sowie<br />

der zulässigen Einzugskräfte am<br />

Rohrstrang funktionierte sehr gut.<br />

Der Pflug selbst war mit einem GPS-<br />

System ausgestattet, sodass der Einzug<br />

satellitengesteuert erfolgte. Bei<br />

<strong>dem</strong> Pflug handelte es sich um ein<br />

Gerät der Firma Föckersperger, das<br />

sich dank seiner Konstruktion im<br />

besonderen Maße <strong>dem</strong> Gelände anpassen<br />

kann. Zur Reduzierung des<br />

Reibungswiderstandes beim Einzug<br />

der 30 bzw. 26 Tonnen schweren<br />

Rohrstränge setzte man eine <strong>Wasser</strong>spülung<br />

ein, die die Einzugskräfte<br />

um die Hälfte reduzierten.<br />

Begleitend zum Einbau wurde ein<br />

Messprotokoll erstellt, das die Einzugslänge,<br />

die Lage und Höhe sowie<br />

die Einzugskräfte <strong>auf</strong>zeichnete.<br />

Schlüssel zum Erfolg<br />

„Das Pflugverfahren für den parallelen<br />

Einbau der beiden Hochdruckleitungen<br />

hat sich hervorragend<br />

bewährt“, fasst Dipl.-Ing. Clemens<br />

Rickert von der SGW das Ergebnis<br />

der Baumaßnahme an der B 70 zusammen.<br />

In nur drei Tagen waren<br />

beide Leitungen mit einer Länge<br />

von rund 1 250 m problemlos eingezogen.<br />

Einen großen Beitrag zum<br />

Gelingen trug dabei allerdings die<br />

Qualifikation des Fachpersonals bei,<br />

die auch beim Einsatz modernster<br />

Technik oft über den Erfolg einer<br />

Baumaßnahme entscheidet – hierin<br />

waren sich die Baupartner einig.<br />

Kontakt:<br />

Rohrleitungsbau Niederrhein GmbH,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter<br />

Dipl.-Ing. Winfried Schilling,<br />

Tel. (02151) 410666-0,<br />

E-Mail: info@rohrleitungsbau-niederrhein.de,<br />

www.rohrleitungsbau-niederrhein.de;<br />

Mitglied des Rohrleitungsbauverbandes e. V.,<br />

Köln.<br />

April 2014<br />

558 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Ein gutes Argument für Umwelt und Geldbeutel:<br />

INNOLET für sauberes Oberflächenwasser<br />

Das Werk Kassel gilt als eines der<br />

modernsten Werke der DB<br />

Fahrzeuginstandhaltung GmbH.<br />

Auf <strong>dem</strong> rund 170 000 m² großen<br />

Gelände werden die Dieseltriebzüge<br />

des Nahverkehrs aus allen Teilen<br />

Deutschlands nach einer Million<br />

L<strong>auf</strong>kilometern bzw. spätestens alle<br />

acht Jahre generalüberholt. Aber<br />

auch Modernisierungen, Bedarfsund<br />

Unfallinstandsetzungen der<br />

Verbrennungstriebwagen werden<br />

hier durchgeführt – Arbeiten also,<br />

bei denen Schmierstoffe, Tropföl<br />

und Metallabrieb auch <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Außenareal<br />

vorzufinden sind. Damit<br />

das derart belastete Niederschlagswasser<br />

bereits dort gereinigt wird,<br />

wo es anfällt, hat sich die DB Netz<br />

AG jetzt für das INNOLET®-System<br />

der Funke Kunststoffe GmbH entschieden.<br />

Konsequent hat die W.<br />

Hundhausen Bauunternehmung<br />

GmbH fünf Straßeneinläufe mit<br />

<strong>dem</strong> zukunftsweisenden System<br />

ausgestattet. Das Funktionsprinzip<br />

des Produkts ist einfach: Niederschlagsabflüsse<br />

durchl<strong>auf</strong>en einen<br />

Grobfilter und eine mit Substrat gefüllte<br />

Filterpatrone, bevor sie in den<br />

Regenwasserkanal gelangen. Gelöste<br />

Schwermetalle, Öl und organische<br />

Substanzen werden dabei dezentral,<br />

ohne zusätzliche Energie<br />

adsorbiert.<br />

Das Werk Kassel ist für die DB<br />

Fahrzeuginstandhaltung GmbH wegen<br />

seiner Modernität ein Vorzeigeobjekt.<br />

Auch unterirdisch soll das<br />

rund 170 000 m² große Gelände<br />

jetzt „<strong>auf</strong> Vordermann“ gebracht<br />

werden. „Die Kanäle <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Werksgelände<br />

sind zum Teil 100 Jahre alt.<br />

„Mithilfe der Daten aus <strong>dem</strong> Kanalkataster<br />

und der Ergebnisse aus<br />

einer Kamerabefahrung haben wir<br />

einen Sanierungsplan für das TVbefahrene<br />

Areal erstellt“, erzählt<br />

Dipl.-Ing. Michael Krause, Geschäftsführer<br />

des Planungsbüros KMO Ingenieure<br />

GmbH. Demnach soll die<br />

Im Werk Kassel der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH werden Dieseltriebzüge des Nahverkehrs<br />

repariert und modernisiert – im Bild zu sehen sind Drehgestelle. Das gesamte<br />

Gelände umfasst 170 000 m². Alle Abbildungen: © Funke Kunststoffe GmbH<br />

W. Hundhausen Bauunternehmen<br />

GmbH, die den Zuschlag für die<br />

Tiefbauarbeiten für die ersten beiden<br />

Bauabschnitte inklusive des<br />

Neubaus der <strong>Abwasser</strong>vorbehandlungsanlage<br />

mit Betriebsgebäude<br />

bekommen hat, insgesamt rund<br />

9 500 m befahrenen Kanal mit rund<br />

200 Haltungssanierungen ausführen.<br />

Krause erklärt: „Das Leitungsnetz<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Werksgelände besteht<br />

aus Abschnitten mit Trennsystem,<br />

Abschnitten mit Mischsystem und<br />

industriellen Kanälen. Die <strong>Abwasser</strong>vorbehandlungsanlage,<br />

die Ende<br />

dieses Jahres ans Netz gehen wird,<br />

soll das gesamte anfallende industrielle<br />

<strong>Abwasser</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gelände<br />

sammeln und erst nach einer Behandlung<br />

in das Kanalnetz der Stadt<br />

Kassel einleiten.“<br />

Verantwortung wahrnehmen<br />

Da die Anlage vorwiegend für industrielle<br />

Abwässer gedacht ist, hat<br />

der Planer zusammen mit den Auftraggebern<br />

von der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />

GmbH und der DB<br />

Netz AG eine separate Lösung für<br />

Wenige Komponenten, große Wirkung. Das<br />

INNOLET ® -System im Überblick (v. l.): die Abdeckmatte<br />

aus Gummi für die Auflage der Gussabdeckung,<br />

der Grobfilter, der Einsatz, die Filterpatrone<br />

und das Substrat.<br />

das Niederschlagswasser gesucht –<br />

und bei der Funke Kunststoffe<br />

GmbH auch gefunden: An fünf Stellen,<br />

wo verstärkt Verunreinigungen<br />

▶▶<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 559


| PRAXIS<br />

|<br />

Baubesprechung (v. l.): Funke-Fachberater Dipl.-Ing.<br />

Martin Ritting, Michael Fleck von der DB Netz AG,<br />

Planer Michael Krause von KMO Ingenieure GmbH,<br />

Dipl.-Ing. Ulrich Zeidler von der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />

GmbH und Polier Oleg Koop.<br />

Als Erstes wird der Einsatz für das INNOLET ® -System in den Straßenabl<strong>auf</strong><br />

eingebracht.<br />

Der Grobfilter wird <strong>auf</strong> die Filterpatrone im Einsatz<br />

gesetzt.<br />

durch den Werksbetrieb <strong>auf</strong>treten,<br />

werden die Straßenabläufe zusätzlich<br />

mit INNOLET®-Filtern ausgestattet.<br />

Die Funktionsweise ist einfach,<br />

das Ergebnis spricht aber für sich:<br />

Das Oberflächenwasser von den<br />

befestigten Flächen durchfließt zunächst<br />

einen Grobfilter, der größere<br />

Bestandteile wie Blätter zurückhält.<br />

Durch seitliche Öffnungen gelangt<br />

das Niederschlagswasser dann in<br />

die darunter liegende Filterpatrone,<br />

die mit einem Substrat gefüllt ist.<br />

Hier werden mitgeführte gelöste<br />

Schwermetalle, Öl sowie organische<br />

Substanzen adsorbiert. „Das Regenwasser,<br />

das über die Bereiche rund<br />

um die Lagerplätze und Werkhallen<br />

fließt, ist meist durch Schmierstoffe,<br />

Tropföl und Metallabrieb belastet.<br />

Eine dezentrale Niederschlagswasserbehandlung,<br />

wie sie das System<br />

INNOLET® leistet, ist deshalb für uns<br />

optimal. Besonders der spezielle<br />

Öladsorber des Substrats ist hilfreich“,<br />

sagt Projektleiter Michael<br />

Fleck von der Regionalen Instandsetzung<br />

des Regionalbereichs Südost<br />

der DB Netz AG. „Neben der<br />

Nachhaltigkeit und <strong>dem</strong> Umweltschutz<br />

hat der Einsatz für uns auch<br />

klare wirtschaftliche Vorteile, denn<br />

in der neuen <strong>Abwasser</strong>behandlungsanlage<br />

sollen nur die industriellen<br />

Abwässer gereinigt werden.<br />

Die Filter in den Straßeneinläufen<br />

helfen, die Anlage zu schonen“, ergänzt<br />

sein Kollege Dipl.-Ing. Ulrich<br />

Zeidler vom Anlagen- und Gebäu<strong>dem</strong>anagement,<br />

Infrastrukturprojekte<br />

der DB Fahrzeuginstandhaltung<br />

GmbH. „Das Regenwasser wird<br />

da gereinigt, wo es anfällt. Und das<br />

ohne zusätzliche Energie, denn das<br />

INNOLET®-System nutzt das Gefälle<br />

zwischen der Straßenoberkante<br />

und der Kanalisation aus.“<br />

Besonders hohe<br />

Ölbindefähigkeit<br />

5,8 L Öl, das haben Untersuchungen<br />

ergeben, kann eine durchnässte,<br />

große Filterpatrone für einen Aufsatz<br />

500 x 500 mm <strong>auf</strong>nehmen. „Die<br />

Ölbindefähigkeiten des INNOLET®-<br />

Systems sind dabei besonders gut.<br />

Betreiber müssen aber dennoch<br />

nicht befürchten, dass sich hinter<br />

<strong>dem</strong> Substrat hohe Kosten verstecken“,<br />

betont Funke-Fachberater<br />

Dipl.-Ing. Martin Ritting. „Die Standzeit<br />

des Substrats beträgt im Normalfall<br />

ein Jahr. So lassen sich die<br />

Kosten gut und überschaubar kalkulieren.“<br />

Muss das Substrat ausgetauscht<br />

werden, sind nur wenige Handgriffe<br />

erforderlich: Nach<strong>dem</strong> der Gussrost<br />

des Straßeneinl<strong>auf</strong>s herausgenommen<br />

und der Grobfilter entfernt und<br />

gereinigt worden ist, wird die Filterpatrone<br />

aus <strong>dem</strong> Einsatz entnommen,<br />

die Ringmutter gelöst und der<br />

Deckel abgenommen. Das alte Substrat<br />

wird entfernt. Wenn alle Kom-<br />

April 2014<br />

560 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRAXIS |<br />

Die Filterpatrone wird in den Einsatz eingebracht (links). Zuletzt die Abdeckmatte aus Gummi <strong>auf</strong>gelegt.<br />

ponenten gereinigt sind, wird die<br />

Filterpatrone wieder zusammengesetzt<br />

und das Substrat in den Ringraum<br />

eingefüllt, bis die Filterpatrone<br />

bis zur Oberkante gefüllt ist.<br />

Dann wird sie wieder verschlossen<br />

und in den Straßenabl<strong>auf</strong> eingesetzt.<br />

Anschließend kommt der<br />

Grobfilter <strong>auf</strong> die Filterpatrone und<br />

der Straßenabl<strong>auf</strong> wird mit <strong>dem</strong><br />

Gussrost verschlossen. „Auch der<br />

Einbau selbst ging schnell und kinderleicht.<br />

Wichtig ist nur, dass man<br />

<strong>auf</strong> die Zentrierung der Filterpatrone<br />

achtet und die Einbauhöhe<br />

von 70 cm ab Auflage des Einsatzes<br />

berücksichtigt“, urteilt der Projektleiter<br />

für Gleis- und Industriebau<br />

Dipl.-Ing. (FH) Stefan Stücher von der<br />

bau ausführenden W. Hundhausen<br />

Bauunternehmung GmbH.<br />

Offiziell für gut befunden<br />

Das Institut für Unterirdische Infrastruktur<br />

(IKT) hat INNOLET® eingehend<br />

getestet. Das Funke-Produkt<br />

hat in praxisnahen Tests seine Wirksamkeit<br />

eindrucksvoll unter Beweis<br />

gestellt und belegt, dass die Behandlung<br />

des Niederschlagswassers<br />

hierdurch vergleichbar ist mit<br />

der in einer zentralen Anlage, wie<br />

z. B. einem Regenklärbecken. Die Ergebnisse<br />

der Tests waren so überzeugend,<br />

dass das IKT INNOLET® das<br />

Siegel „IKT-geprüft gemäß Trennerlass“<br />

verliehen hat. Auch in Kassel<br />

sind alle Beteiligten zufrieden mit<br />

der Entscheidung für INNOLET®.<br />

Jetzt will man hier eigene Erfahrungen<br />

mit <strong>dem</strong> Produkt sammeln.<br />

Kontakt:<br />

Funke Kunststoffe GmbH,<br />

Siegenbeckstraße 15, D-59071 Hamm-Uentrop,<br />

Tel. (02388) 3071-0, Fax (02388) 3071-7550,<br />

E-Mail: info@funkegruppe.de,<br />

www.funkegruppe.de<br />

part of it! Be part of it! Be part of it! Be part of<br />

NETZWERK WISSEN<br />

Universitäten und Hochschulen stellen sich vor:<br />

Studiengänge und Studienorte rund ums <strong>Wasser</strong>fach<br />

im Porträt – in der technisch-wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

E-Mail: ziegler@ di-verlag.de<br />

EAZ Netzwerk 1.indd 1 29.11.2012 18:46:38<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 561


| PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

Regenwasserbewirtschaftung –<br />

Stormwater Management<br />

|<br />

Edition<br />

Tagungsband zum Symposium<br />

Die lange geübte Praxis, Regenwasser als <strong>Abwasser</strong> zu behandeln und der Kanalisation<br />

zuzuführen, steht aus ökologischer und ökonomischer Sicht in Frage. Für den Umwelt- und<br />

Gewässerschutz, aber auch zur Vorbeugung gegen Hochwasserkatastrophen ist stattdessen<br />

eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung unabdingbar. Über den Paradigmenwechsel<br />

im Umgang mit Niederschlägen, Stand der Forschung, Eingang der gewonnenen Erkenntnisse<br />

in die DIN-Normung und in das technische Regelwerk sowie über anschauliche Beispiele<br />

aus der Praxis referierten anerkannte Kapazitäten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Gebiet der Siedlungswasserwirtschaft<br />

und der Stadt- und Landschaftsplanung anlässlich des Symposiums „Regenwasserbewirtschaftung<br />

– Stormwater Management“ während der <strong>Wasser</strong> Berlin International 2013.<br />

Hrsg.: DIN, <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> |<strong>Abwasser</strong>, BWK<br />

1. Auflage 2013<br />

140 Seiten, vierfarbig, DIN A4, Broschur<br />

ISBN: 978-3-8356-3475-6<br />

Preis: € 78,–<br />

www.di-verlag.de<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München<br />

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WISSEN FÜR DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Bestellung per Fax: +49 201 / 820 Deutscher 02-34 Industrieverlag oder GmbH abtrennen | Arnulfstr. und 124 im | Fensterumschlag 80636 München einsenden<br />

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Regenwasserbewirtschaftung - Stormwater Management<br />

1. Auflage 2013 – ISBN: 978-3-8356-3475-6 für € 78,- (zzgl. Versand)<br />

Firma/Institution<br />

Vorname, Name des Empfängers<br />

Straße / Postfach, Nr.<br />

Land, PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Antwort<br />

Vulkan-Verlag GmbH<br />

Versandbuchhandlung<br />

Postfach 10 39 62<br />

45039 Essen<br />

E-Mail<br />

Branche / Wirtschaftszweig<br />

Bevorzugte Zahlungsweise Bankabbuchung Rechnung<br />

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Kontonummer<br />

Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z.B.<br />

Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Sache widerrufen. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform.<br />

Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache an die Vulkan-Verlag GmbH,<br />

Versandbuchhandlung, Postfach 10 39 62, 45039 Essen.<br />

Ort, Datum, Unterschrift<br />

PARBSM0113<br />

Nutzung personenbezogener Daten: April Für 2014 die Auftragsabwicklung und zur Pflege der l<strong>auf</strong>enden Kommunikation werden personenbezogene Daten erfasst und gespeichert. Mit dieser Anforderung erkläre ich mich damit einverstanden, dass ich<br />

vom DIV Deutscher 562 Industrieverlag <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> oder vom Vulkan-Verlag <strong>Abwasser</strong>per Post, per Telefon, per Telefax, per E-Mail, nicht über interessante, fachspezifische Medien und Informationsangebote informiert und beworben werde.<br />

Diese Erklärung kann ich mit Wirkung für die Zukunft jederzeit widerrufen.


| PRODUKTE UND VERFAHREN |<br />

Viel Kraft bei schmalen Abmessungen:<br />

Kompaktbohrgerät B 50<br />

Dort bohren, wo andere nicht hinkommen<br />

– diesem Motto bleibt<br />

ADLER Arbeitsmaschinen auch bei<br />

<strong>dem</strong> neuen Bohrgerät B 50 treu. Auf<br />

der GeoTHERM in Offenburg stellte<br />

die Firma das Gerät vor und durfte<br />

sich über beeindruckte Be sucher an<br />

ihrem Messestand <strong>auf</strong> Europas<br />

größtem Branchentreff freuen.<br />

Die Neuheit punktet mit viel Kraft<br />

bei weiterhin schmalen Abmessungen.<br />

„Die B 50 haben wir nun mit einem<br />

zweistufigen Ge triebebohrkopf ausgerüstet,<br />

sodass sie die Kraft ausgezeichnet<br />

<strong>auf</strong> den Bohrmeißel überträgt“,<br />

erläutert Thomas Schmiemann,<br />

Geschäftsführer von ADLER Arbeitsmaschinen.<br />

Mit leistungsstarken<br />

440 daNm können so auch schwierige<br />

Böden in einer Tiefe bis zu 100 Metern<br />

gut bewältigt werden. „Besonders im<br />

Bestandsbau sind dies nicht zu unterschätzende<br />

Vorteile“, fasst Schmiemann<br />

zusammen.<br />

Einsatzfelder sind vor allem Brunnenbohrungen<br />

und geothermische<br />

Bohrungen für Wärmepumpen, die<br />

stark im Trend liegen. Die B 50 und<br />

auch die anderen Geräte der B-Serie<br />

sind weniger als 90 cm breit und 1,95 m<br />

hoch und passen so durch jedes Gartentor.<br />

Ein weiterer Pluspunkt ist der<br />

einfache und kostengünstige Transport<br />

mit einem PKW-Anhänger anstatt mit<br />

LKW und Tieflader. Zu<strong>dem</strong> ist das Bohrgerät<br />

nach nur wenigen Hand griffen<br />

einsatzbereit. Das verringert enorm die<br />

Logistikkosten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Bauunternehmen.<br />

Mit den neu geknüpften Messekontakten<br />

– auch zu internationalen<br />

Firmenvertretern – ist das Unternehmen<br />

gespannt, in welchen Ländern<br />

die B 50 künftig zum Einsatz kommt.<br />

Kontakt:<br />

ADLER Arbeitsmaschinen GmbH & Co. KG,<br />

Westring 18, D-48356 Nordwalde,<br />

Tel. (02573) 97999-0, Fax (02573) 97999-40,<br />

E-Mail: info@adler-arbeitsmaschinen.de,<br />

www.adler-arbeitsmaschinen.de<br />

Mit großem<br />

Interesse<br />

informieren<br />

sich die<br />

Be sucher <strong>auf</strong><br />

der GeoTHERM<br />

Offenburg über<br />

das weiterentwickelte<br />

Bohrgerät B 50.<br />

Membranrohrbelüfter mit geringstem Druckverlust<br />

Im Rahmen des 125. Jubiläumsjahrs 2014 präsentiert NORRES Schlauchtechnik einen neuen Membranbelüfterschlauch<br />

sowie einen Membranrohrbelüfter mit sehr geringem Druckverlust. Beide Produkte bieten <strong>dem</strong> Kunden<br />

dank weiterentwickelter Pre-PUR® Qualität erhebliche Energieeinsparungen. Gleichzeitig modifiziert NORRES<br />

die Produktpalette rund um den PRO 2 AIR Membranrohrbelüfter.<br />

Energiesparen dank weiterentwickelter<br />

Pre-PUR® Qualität<br />

Der NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />

Membranbelüfterschlauch überzeugt<br />

mit <strong>dem</strong> geringsten Druckverlust.<br />

Dank des Einsatzes der weiterentwickelten<br />

Pre-PUR® Qualität unterscheidet<br />

sich die PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />

Belüftermembrane durch einendeutlich<br />

geringeren Druckverlust und<br />

erhebliche Energieeinsparung. Sie ist<br />

weichmacherfrei und dank spezieller<br />

Stabilisatoren chemisch, hydrolytisch<br />

und thermisch beständiger. Der<br />

NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR® Membranrohrbelüfter<br />

wird ab sofort ebenfalls<br />

in der verbesserten Pre-PUR® Qualität<br />

geliefert. Für den Kunden bedeutet<br />

diese Weiter entwicklung – neben der<br />

deutlich höheren Energieeffizienz –<br />

auch höhere Standzeiten und sehr<br />

hohen Reiß- und Weiterreißwiderstand<br />

des dauerhaft elastischen<br />

Qualitäts produkts.<br />

Modifizierte Produktpalette<br />

Zusätzlich ist der verbesserte<br />

PRO 2 AIR Pre-PUR® Membranrohrbelüfter<br />

auch mit 1“ Gewinde erhältlich.<br />

Mit dieser Produkterweiterung<br />

deckt das Unternehmen alle marktüblichen<br />

Anschlüsse ab. Gleichzeitig<br />

kann der Kunde die Ein-Ohr-Klemme<br />

nun auch in der Qualitätsvariante<br />

1.4301 und 1.4571 (VA) wählen. Ferner<br />

gibt es den PRO 2 AIR Pre-PUR®<br />

Membranrohrbelüfter auch mit Nennweite<br />

90 mm. NORRES präsentiert<br />

NORRES PRO 2 AIR Pre-PUR ® Membranbelüfterschlauch<br />

mit <strong>dem</strong> geringsten Druck ­<br />

verlust und erheblichen<br />

Energieeinsparungen.<br />

letztere Produkterweiterung insbesondere<br />

auch seinen internationalen<br />

Kunden.<br />

Kontakt:<br />

NORRES Schlauchtechnik GmbH,<br />

Am Stadthafen 12–18, D-45881 Gelsenkirchen,<br />

Tel. (0209) 80000-0, Fax (0209) 80000-9999,<br />

E-Mail: info@norres.com, www.norres.com<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 563


| PRODUKTE UND VERFAHREN<br />

|<br />

Überdruck schützt Wand und <strong>Wasser</strong><br />

Hinsichtlich einer Belastung mit<br />

Keimen und Mikrobiologie<br />

sehen sich Reinwasserbehälter<br />

trotz konventioneller Luftfilterung<br />

im Wesentlichen mit drei Risiken<br />

konfrontiert. Das erste besteht in<br />

der hydrolytischen Korrosion. Biofilme<br />

zersetzen die zementgebundene<br />

Innenwandung etwa von<br />

Hochbehältern. Wie erklärt sich der<br />

Vorgang, obwohl der alkalische Untergrund<br />

alles andere als Humusqualität<br />

hat? Ein Teil der Ursache:<br />

Sterivent­ Überdruck system im <strong>Wasser</strong>verband<br />

Lingener Land im Emsland. Die Außenluft strömt<br />

über einen Grobfilter in den Technikraum und<br />

über den Feinfilter in die <strong>Wasser</strong>kammer des<br />

Hochbehälters. Alle Abbildungen: © Fischerplanung<br />

Der Kalkzementmörtel erhält seine<br />

grundsätzliche Festigkeit dadurch,<br />

dass das wasserlösliche Kalkhydrat<br />

beim Abbinden Kohlendioxid aus<br />

der Luft <strong>auf</strong>nimmt und deshalb zu<br />

Kalkstein aushärtet. Die <strong>Wasser</strong>stoffionen-Konzentration<br />

des alkalischen<br />

(basischen) Milieus liegt oberhalb<br />

des stabilisierenden pH-Werts 11.<br />

Doch können komplizierte chemische<br />

Reaktionen <strong>auf</strong>grund einer<br />

bestimmten <strong>Wasser</strong>qualität sowie<br />

der Betriebsbedingungen und der<br />

Beimengungen in der Beschichtung<br />

das Calciumhydroxid aus der Schutzschicht<br />

auslaugen. Das führt zur<br />

hydrolytischen Korrosion: zur Absenkung<br />

der Alkalität – in Richtung<br />

ph 7, <strong>dem</strong> mittleren Wert des <strong>Wasser</strong>s<br />

– und damit zu Zersetzungserscheinungen<br />

in der Auskleidung.<br />

Die kündigen sich durch braune<br />

Fleckenteppiche <strong>auf</strong> der Wandung<br />

an: der Schleim sich bildender<br />

Biofilme. Dieser Abl<strong>auf</strong> attackiert<br />

sowohl die Hygiene als auch den<br />

Behälter. Es sind Fälle bekannt, wo<br />

bereits sechs Monate nach der<br />

Sanierung die applizierte Beschichtung<br />

völlig zerstört war.<br />

Das zweite Risiko verbirgt sich in<br />

der mechanischen Belüftung des<br />

Rohwassers zwecks Ausflockung<br />

unerwünschter oder überschüssiger<br />

Überdruck knapp 15 mbar.<br />

Inhaltsstoffe. Bei dieser physikalischen<br />

Stufe der Trinkwasser<strong>auf</strong>bereitung<br />

besteht die Gefahr,<br />

ungewollt mit der Luft als Vehikel<br />

ebenfalls Pilze, Sporen, Bakterien und<br />

anderes in das <strong>Wasser</strong> einzutragen.<br />

Die dritte und entscheidende Störgröße<br />

<strong>auf</strong> die Trinkwasserqualität<br />

sind jene Undichtigkeiten und Leckagen<br />

an Anschlüssen und Installationen,<br />

über die der Behälter bei<br />

sinken<strong>dem</strong> <strong>Wasser</strong>spiegel Außenluft<br />

mit all ihren Verunreinigungen direkt<br />

ins <strong>Wasser</strong> einatmet. Am Luftfilter<br />

vorbei.<br />

Auf diese drei möglichen Beeinträchtigungen<br />

der Güte des Lebensmittels<br />

und der Lebensdauer seines<br />

„Lagers“ hat die klassische Behälterbelüftung<br />

keinen Einfluss. Selbst die<br />

hochwertigste Filtertechnik aus<br />

Edelstahl plus Nanofiltrierung plus<br />

evtl. Aktivkohle plus weitere Essentials<br />

mindern die geschilderten<br />

Risiken nicht, wenn Außenluft über<br />

Bypässe in den Reinwasserbehälter<br />

oder in die <strong>Wasser</strong>belüftung strömen<br />

und sich ihre Kontaminationen in<br />

<strong>Wasser</strong> und Wandungen absetzen<br />

können.<br />

Selbstverständlich sind u. a. die<br />

genannten Filterkomponenten Merkmale<br />

effizienter Konstruktionen. Nur<br />

reichen sie alleine nicht aus, um<br />

den Speicher frei von aggressiven<br />

Verunreinigungen zu halten. Dazu<br />

bedarf es einer besonderen Leistung<br />

der Belüftungseinrichtung, nämlich<br />

auch sämtliche Leckagen in den<br />

Wandungen zu verschließen. Das<br />

gelingt den „Sterivents“ der Fischerplanung<br />

aus Netanya/Israel: durch<br />

den Kunstgriff des Überdrucks. Mit<br />

<strong>dem</strong> „Sterivent“-Prinzip verschieben<br />

schon seit einigen Jahren Coca<br />

Cola, Müller-Milch, Nestle, Strauss<br />

und andere Großunternehmen aus<br />

der Getränke- und Lebensmittelherstellung<br />

das Haltbarkeitsdatum<br />

ihrer Produkte weit nach hinten.<br />

Nun werden auch Kommunen und<br />

Zweckverbände dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam:<br />

Ein Ventilator in der Filteranlage hält<br />

April 2014<br />

564 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


| PRODUKTE UND VERFAHREN |<br />

permanent eine Pressung von 15<br />

bis 20 Millibar im Hochbehälter<br />

<strong>auf</strong>recht. Luft kann so nur von innen<br />

nach außen fließen, der Mikrobiologie<br />

bleibt der Weg in den Speicher<br />

versperrt. Konkret und aktuell<br />

sind hierzulande <strong>Wasser</strong>werker in<br />

Pa derborn, Lingen und Stuttgart<br />

dabei, die Fischertechnik einzubauen<br />

beziehungsweise einzuplanen. Nachfrage<br />

steigend, Luftdurchsatz bis<br />

3000 m 3 /h.<br />

Für den Einsatz in Hochbehältern<br />

machte Israel den Anfang. Dort<br />

hatten die Behörden für die Trinkwasserpuffer<br />

in den Rebhängen<br />

des Bergs Karmel bei Haifa wegen<br />

der mit Bioziden kontaminierten<br />

Luft besondere Schutzvorkehrungen<br />

verordnet. Die Fischertechnik ergänzt<br />

dort die Aktivkohlefilter.<br />

Kontakt:<br />

Fischer Planning & Consulting,<br />

Friolzheimer Strasse 56–1,<br />

D-71299 Wimsheim,<br />

Tel. (07044) 905722,<br />

www.fischerplanning.com<br />

Typische hydrolytische Korrosion.<br />

Auffangwannen – alles unter Kontrolle mit SAFE<br />

Wo wassergefährdende und/<br />

oder brennbare Medien verwendet<br />

und gelagert werden, gelten<br />

gesetzliche Vorschriften, die den<br />

Betreiber verpflichten, Flüssigkeiten<br />

verantwortungsbewusst und umweltgerecht<br />

zu lagern.<br />

Der Einsatz von SAFE Auffangwannen<br />

ist die sichere, schnelle<br />

und gesetzeskonforme Lagerlösung.<br />

Auffangwannen sind vielseitig einsetzbar,<br />

in verschiedenen Größen<br />

und unterschiedlichen Auffangvolumen<br />

lieferbar und zugelassen für<br />

wassergefährdende Stoffe (WGK 1-3).<br />

Die Wannen sind aus 3 mm<br />

Stahlblech (S235 JR) flüssigkeitsdicht<br />

verschweißt und verzinkt. Die<br />

Auffangwannen entsprechen der<br />

„Richtlinie über die Anforderungen<br />

an Auffangwannen aus Stahl“<br />

und werden mittels Farbeindringverfahren<br />

<strong>auf</strong> Dichtigkeit geprüft.<br />

Die Firma SÄBU ist ein anerkannter<br />

Schweißfachbetrieb nach <strong>dem</strong> WHG<br />

und verfügt über alle notwendigen<br />

Zertifikate und Prüfzeugnisse.<br />

Unter Verwendung von zusätzlichen<br />

PE-Einsätzen lassen sich<br />

korrosive Medien wie Laugen und<br />

Säuren lagern. Verzinkte Gitterroste<br />

decken die Wannen ab, damit Fässer<br />

und andere Gebinde dar<strong>auf</strong> gelagert<br />

werden können. Umfangreiches<br />

Zubehör (Fass<strong>auf</strong>lagen mit und ohne<br />

Rollen, Fassregale, Fasspaletten,<br />

Kannenträger, Stapelrahmen) verwandeln<br />

die Auffangwannen in<br />

praktische Abfüllstationen.<br />

Die Auffangwannen verfügen<br />

über 100 mm Unterfahrhöhe und<br />

lassen sich mit Hubwagen oder<br />

Stapler im nicht beladenen Zustand<br />

flexibel versetzen. Auffangwannen<br />

sind für die Lagerung von 60 Liter<br />

Fässern, 200-Liter-Fässern stehend<br />

oder <strong>auf</strong> Euro- oder Chemiepaletten<br />

geeignet sowie als Megawanne für<br />

1000-Liter-Behälter (IBCs).<br />

Auffangwannen ohne Gitterrostabdeckungen<br />

in unterschiedlichen<br />

Größen werden eingesetzt in Regalsystemen<br />

(Gefahrstoffregale). Darüber<br />

hinaus stehen Palettenwannen zum<br />

Lagern <strong>auf</strong> Europaletten, Systempaletten<br />

zur Lagerung von KTCs<br />

und IBCs sowie mobile Auffangwannen<br />

für den ortsungebundenen<br />

Einsatz für Lagerung von Gefahrstoffen<br />

zur Verfügung.<br />

Das SAFE Umweltlagerprogramm<br />

bietet auch befahrbare<br />

Flachwannensysteme für Belastungen<br />

bis 6500 kg/m² und 600 kg Radlast<br />

(höhere Belastungen optional) für<br />

die kostengünstige Erstellung von<br />

Gefahrguträumen. 20 Jahre Produktion<br />

und Entwicklung stehen für<br />

Qualität und Sicherheit.<br />

Auffangwannen schützen Betrieb und Umwelt. SAFE Auffangwannen<br />

sorgen für eine sichere und vorschriftengerechte Gefahrstofflagerung<br />

nach WHG und BetrSichV im Innenbereich.<br />

Kontakt:<br />

SÄBU Morsbach GmbH,<br />

Zum Systembau 1,<br />

D-51597 Morsbach-Schlechtingen,<br />

Tel. (02294) 6940, Fax (02294) 69438,<br />

E-Mail: info@saebu.de,<br />

www.saebu.de<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 565


Das führende Fachorgan für <strong>Wasser</strong>versorgung und <strong>Abwasser</strong>behandlung<br />

Wissen, was<br />

wirklich wichtig ist<br />

Mit der technisch-wissenschaftlichen<br />

Fachzeitschrift <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

informieren Sie sich gezielt zu allen<br />

wichtigen Fragen des <strong>Wasser</strong>fachs.<br />

Aktueller technischer Sachstand,<br />

neueste wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und Branchen-<br />

Nachrichten aus Politik und<br />

Wirtschaft verschaffen Ihnen ein<br />

fundiertes Wissensspektrum für Ihre<br />

anspruchsvollen Aufgaben in der<br />

<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong>wirtschaft.<br />

Die thematische Bandbreite<br />

reicht von Hydrogeologie und<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung über<br />

Hygiene und Mikrobiologie,<br />

analytische, messtechnische und<br />

regeltechnische Entwicklungen,<br />

<strong>Abwasser</strong>reinigung und<br />

Schlammbehandlung bis hin<br />

zu Rechtsfragen und<br />

ökonomischen Belangen.<br />

www.<strong>gwf</strong>-wasser-abwasser.de<br />

April 2014<br />

566 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong><br />

<strong>gwf</strong> <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong> erscheint im DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München. <strong>Wasser</strong>tropfen © Andreas Hermsdorf, pixelio.de; Schirm © Rainer Sturm, pixelio.de


Impressum<br />

INFORMATION<br />

Das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach<br />

<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong> | <strong>Abwasser</strong><br />

Die technisch-wissenschaftliche Zeitschrift für<br />

<strong>Wasser</strong>gewinnung und <strong>Wasser</strong>versorgung, Gewässerschutz,<br />

<strong>Wasser</strong>reinigung und <strong>Abwasser</strong>technik.<br />

Organschaften:<br />

Zeitschrift des DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V.,<br />

Technisch-wissenschaftlicher Verein,<br />

des Bundesverbandes der Energie- und <strong>Wasser</strong>wirtschaft e. V. (BDEW),<br />

der Bundesvereinigung der Firmen im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach e. V.<br />

(figawa),<br />

der DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und<br />

Abfall e. V.<br />

der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und <strong>Wasser</strong>fach (ÖVGW),<br />

des Fachverbandes der Gas- und Wärme versorgungsunternehmen,<br />

Österreich,<br />

der Arbeitsgemeinschaft <strong>Wasser</strong>werke Bodensee-Rhein (AWBR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Rhein-<strong>Wasser</strong>werke e. V. (ARW),<br />

der Arbeitsgemeinschaft der <strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr (AWWR),<br />

der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e. V. (ATT)<br />

Herausgeber:<br />

Dr.-Ing. Rolf Albus, Gaswärme Institut e.V., Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Harro Bode, Ruhrverband, Essen<br />

Dipl.-Ing. Heiko Fastje, EWE Netz GmbH, Oldenburg<br />

Prof. Dr. Fritz Frimmel, Engler-Bunte-Institut, Universität (TH) Karlsruhe<br />

Dipl.-Wirtschafts-Ing. Gotthard Graß, figawa, Köln<br />

Prof. Dr. -Ing. Frieder Haakh, Zweckverband Landeswasserversorgung,<br />

Stuttgart (federführend <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>)<br />

Prof. Dr. Dipl.-Ing. Klaus Homann (federführend Gas|Erdgas),<br />

Thyssengas GmbH, Dortmund<br />

Prof. Dr. Thomas Kolb, EBI, Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Matthias Krause, Stadtwerke Halle, Halle<br />

Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer, TU Clausthal,<br />

Clausthal-Zellerfeld<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Reimert, EBI, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Michael Riechel, Thüga AG, München<br />

Dr. Karl Roth, Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Otto Schaaf, Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR<br />

BauAss. Prof. Dr.-Ing. Lothar Scheuer, Aggerverband, Gummersbach<br />

Harald Schmid, WÄGA Wärme-Gastechnik GmbH, Kassel<br />

Dr.-Ing. Walter Thielen, DVGW e. V., Bonn<br />

Dr. Anke Tuschek, BDEW e. V., Berlin<br />

Martin Weyand, BDEW e. V., Berlin<br />

Redaktion:<br />

Hauptschriftleitung (verantwortlich):<br />

Dipl.-Ing. Christine Ziegler, DIV Deutscher Industrieverlag GmbH,<br />

Arnulfstraße 124, 80636 München,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-33, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: ziegler@di-verlag.de<br />

Redaktionsbüro im Verlag:<br />

Sieglinde Balzereit, Tel. +49 89 203 53 66-25,<br />

Fax +49 89 203 53 66-99, E-Mail: balzereit@di-verlag.de<br />

Katja Ewers, E-Mail: ewers@di-verlag.de<br />

Stephanie Fiedler, M.A., E-Mail: fiedler@di-verlag.de<br />

Ingrid Wagner, E-Mail: wagner@di-verlag.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Dr. rer. nat. Dipl.-Phys. Jan-Ulrich Arnold, Technische Unternehmens -<br />

beratungs GmbH, Bergisch Gladbach<br />

Prof. Dr.-Ing. Mathias Ernst, TU Hamburg-Harburg, Hamburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Frank Wolfgang Günthert, Universität der Bundeswehr<br />

München, Institut für Siedlungswasserwirtschaft und<br />

Abfall technik, Neubiberg<br />

Dr. rer. nat. Klaus Hagen, Krüger WABAG GmbH, Bayreuth<br />

Dipl.-Volksw. Andreas Hein, IWW GmbH, Mülheim/Ruhr<br />

Dr. Bernd Heinzmann, Berliner <strong>Wasser</strong>betriebe, Berlin<br />

Prof. Dr.-Ing. Norbert Jardin, Ruhrverband, Essen<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Jekel, TU Berlin, Berlin<br />

Dr. Josef Klinger, DVGW-Technologiezentrum <strong>Wasser</strong> (TZW), Karlsruhe<br />

Dipl.-Ing. Reinhold Krumnack, DVGW, Bonn<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Merkel, Wiesbaden<br />

Dipl.-Ing. Karl Morschhäuser, figawa, Köln<br />

Dr. Matthias Schmitt, RheinEnergie AG, Köln<br />

Dipl.-Geol. Ulrich Peterwitz, AWWR e.V. (Arbeitsgemeinschaft der<br />

<strong>Wasser</strong>werke an der Ruhr), Schwerte<br />

Prof. Dr.-Ing. Heiko Sieker, Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH,<br />

Dahlwitz-Hoppegarten<br />

Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz, Institut für Siedlungswasserbau,<br />

<strong>Wasser</strong>güte- und Abfallwirtschaft, Universität Stuttgart, Stuttgart<br />

Prof. Dr. habil. Christoph Treskatis, Bieske und Partner<br />

Beratende Ingenieure GmbH, Lohmar<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Uhl, Techn. Universität Dresden, Dresden<br />

Prof. Dipl.-Ing. Thomas Wegener, Institut für Rohrleitungsbau an<br />

der Fachhochschule Oldenburg e.V., Oldenburg<br />

RA Beate Zimmermann, Becker Büttner Held, Rechtsanwälte<br />

Wirtschaftsprüfer Steuerberater, Berlin<br />

Verlag:<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstraße 124,<br />

80636 München, Tel. +49 89 203 53 66-0, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

Internet: http://www.di-verlag.de<br />

Geschäftsführer: Carsten Augsburger, Jürgen Franke<br />

Verlagsleitung: Kirstin Sommer<br />

Anzeigenabteilung:<br />

Mediaberatung:<br />

Inge Spoerel, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-22 Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: spoerel@di-verlag.de<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Brigitte Krawzcyk, im Verlag,<br />

Tel. +49 89 203 53 66-12, Fax +49 89 203 53 66-99,<br />

E-Mail: krawczyk@di-verlag.de<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Bezugsbedingungen:<br />

„<strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong>“ erscheint monatlich<br />

(Doppelausgabe Juli/August). Mit regelmäßiger Verlegerbeilage<br />

„R+S – Recht und Steuern im Gas- und <strong>Wasser</strong>fach“ (jeden 2. Monat).<br />

Jahres-Inhaltsverzeichnis im Dezemberheft.<br />

Jahresabonnementpreis:<br />

Print: 360,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

ePaper: 360,– €<br />

Einzelheft Print: 39,– €<br />

Porto Deutschland 3,– € / Porto Ausland 3,50 €<br />

Einzelheft ePaper: 39,– €<br />

Abo plus (Print und ePaper): 468,– €<br />

Porto Deutschland 30,– / Porto Ausland 35,– €<br />

Die Preise enthalten bei Lieferung in EU-Staaten die Mehrwertsteuer,<br />

für das übrige Ausland sind sie Nettopreise.<br />

Studentenpreis: Ermäßigung gegen Nachweis.<br />

ePaper für € 70,–, Heft für € 175,– zzgl. Versand<br />

Bestellungen über jede Buchhandlung oder direkt an den Verlag.<br />

Abonnements-Kündigung 8 Wochen zum Ende des Kalenderjahres.<br />

Abonnement/Einzelheftbestellungen:<br />

Leserservice <strong>gwf</strong> – <strong>Wasser</strong>|<strong>Abwasser</strong><br />

DataM-Services GmbH, Herr Marcus Zepmeisel,<br />

Franz-Horn-Str. 2, 97082 Würzburg<br />

Tel. +49 931 4170 459, Fax +49 931 4170 492<br />

leserservice@di-verlag.de<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwertung ohne Einwilligung des Verlages<br />

strafbar. Mit Namen gezeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt<br />

der Meinung der Redaktion.<br />

Druck: Druckerei Chmielorz GmbH<br />

Ostring 13, 65205 Wiesbaden-Nordenstadt<br />

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, München<br />

Printed in Germany<br />

April 2014<br />

<strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong> 567


INFORMATION Termine<br />

##<br />

rbv-Jahrestagung<br />

03.–05.05.2014, München<br />

Rohrleitungsbauverband e. V., Marienburger Straße 15, 50968 Köln, www.rohrleitungsbauverband.de<br />

##<br />

IFAT – Weltmesse für <strong>Wasser</strong>-, <strong>Abwasser</strong>-, Abfall & Rohstoffwirtschaft<br />

05.–09.05.2014, München<br />

Messe München GmbH, Messegelände, 81823 München, Tel. (089) 949-11358, Fax (089) 949-11359,<br />

E-Mail: info@ifat.de, www.ifat.de<br />

##<br />

Produktforum Füllstandsmesstechnik<br />

03.06.2014, München<br />

Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG, E-Mail: seminar@de.endress.com<br />

##<br />

Hitze, Hochwasser, Nitrat – Drei Herausforderungen für die sichere <strong>Wasser</strong>versorgung von morgen<br />

04.06.2014, Hannover<br />

IWW Zentrum <strong>Wasser</strong>, Frau Bonorden, E-Mail: s.bonorden@iww-online.de, Frau Servatius, E-Mail: h.servatius@iwwonline.de,<br />

Tel. (0208) 40303-101 oder -102, Moritzstraße 26, 45476 Mülheim an der Ruhr, www.iww-online.de<br />

##<br />

Grundwasser-Monitoring und Datenmanagement<br />

05.–06.06.2014, Dresden<br />

Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />

E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />

##<br />

Qualität und Innovation: zwei Bausteine im modernen Kanalbau – Elfte DWA-Kanalbautage<br />

21.06.2014, Braunschweig<br />

DWA Deutsche Vereinigung für <strong>Wasser</strong>wirtschaft, <strong>Abwasser</strong> und Abfall e. V., Renate Teichmann, Theodor-Heuss-Alle 17,<br />

53773 Hennef, Tel. (02242) 872-118, E-Mail: teichmann@dwa.de, http://de.dwa.de/kanalbautage.html<br />

##<br />

Gemeindekurs „Gewässerpflege in der Gemeinde“ – Praxiskurs<br />

25.06.2014, Dübendorf ZH<br />

Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, CH-8024 Zürich, Tel. 044 267 44 11,<br />

http://www.pusch.ch<br />

##<br />

Gemeindekurs „Gewässerpflege in der Gemeinde“ – Planungskurs<br />

26.06.2014, Dübendorf ZH<br />

Stiftung Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, CH-8024 Zürich, Tel. 044 267 44 11,<br />

http://www.pusch.ch<br />

##<br />

Außerordentliche DVGW-Mitgliederversammlung<br />

02.07.2014, Bonn<br />

DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., E-Mail: asarow@dvgw.de, www.dvgw.de<br />

##<br />

Grundwasserabsenkung im Bauwesen<br />

25.09.2014, Dresden<br />

Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />

E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />

##<br />

wat – <strong>Wasser</strong>fachliche Aussprachetagung<br />

29.–30.09.2014, Karlsruhe<br />

DVGW Deutscher Verein des Gas- und <strong>Wasser</strong>faches e. V., Ludmilla Asarow, Josef-Wirmer-Straße 1-3, 53123 Bonn,<br />

Tel. (0228) 9188-601, Fax (0228) 9188-997, www.wat-dvgw.de<br />

##<br />

Messtechnik in Grund- und Oberflächenwasser<br />

16.10.2014, Dresden<br />

Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />

E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />

# # Probenahme Trinkwasser nach TrinkwV 2011<br />

28.11.2014, Dresden<br />

Dresdner Grundwasserforschungszentrum e. V., Frau Dr. Helling, Tel. (0351) 4050-676, Fax (0351) 4050-679,<br />

E-Mail: chelling@dgfz.de, www.gwz-dresden.de/aktuell<br />

April 2014<br />

568 <strong>gwf</strong>-<strong>Wasser</strong> <strong>Abwasser</strong>


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Telefon: 0 89/203 53 66-22<br />

Telefax: 0 89/203 53 66-99<br />

E-Mail: matos.feliz@oiv.de<br />

spoerel@di-verlag.de<br />

Die technisch-wissenschaftliche<br />

Fachzeitschrift für <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

und <strong>Abwasser</strong>behandlung


2014<br />

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Armaturen<br />

Absperrarmaturen<br />

Be- und Entlüftungsrohre<br />

Bohrtechnik, <strong>Wasser</strong>gewinnung, Geothermie


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<strong>Wasser</strong><br />

<strong>Abwasser</strong>


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Rohrleitungen<br />

Kunststoffschweißtechnik<br />

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<strong>Wasser</strong>- und <strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

Chemische <strong>Wasser</strong>- und<br />

<strong>Abwasser</strong><strong>auf</strong>bereitungsanlagen<br />

<strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung<br />

Eink<strong>auf</strong>sberater<br />

<strong>Wasser</strong>verteilung und <strong>Abwasser</strong>ableitung<br />

Rohrdurchführungen<br />

Sonderbauwerke<br />

Öffentliche Ausschreibungen


Beratende Ingenieure (für das <strong>Wasser</strong>-/<strong>Abwasser</strong>fach)<br />

Darmstadt l Freiburg l Homberg l Mainz<br />

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Kurt-Schumacher-Str. 32<br />

• Beratung<br />

• Gutachten<br />

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• Bauleitung<br />

info@scheffel-planung.de<br />

www.scheffel-planung.de<br />

DVGW-zertifizierte Unternehmen<br />

Die Zertifizierungen der STREICHER Gruppe umfassen:<br />

ISO 9001<br />

ISO 14001<br />

SCC p<br />

BS OHSAS 18001<br />

FPAL<br />

GW 11<br />

GW 301<br />

• G1: st, ge, pe<br />

• W1: st, ge, gfk, pe, az, ku<br />

GW 302<br />

• GN2: B<br />

FW 601<br />

• FW 1: st, ku<br />

G 468-1<br />

G 493-1<br />

G 493-2<br />

W 120<br />

WHG<br />

AD 2000 HP 0<br />

ISO 3834-2<br />

DIN 18800-7 Klasse E<br />

DIN EN 1090<br />

DIN EN ISO 17660-1<br />

Ö Norm M 7812-1<br />

TRG 765<br />

MAX STREICHER GmbH & Co. KG aA, Rohrleitungs- und Anlagenbau<br />

Schwaigerbreite 17 · 94469 Deggendorf · T +49 (0) 991 330 - 231 · E rlb@streicher.de · www streicher.de<br />

Das derzeit gültige Verzeichnis der Rohrleitungs-Bauunternehmen<br />

mit DVGW-Zertifikat kann im Internet unter<br />

www.dvgw.de in der Rubrik „Zertifizierung/Verzeichnisse“<br />

heruntergeladen werden.<br />

Zertifizierungsanzeige_<strong>gwf</strong>_<strong>Wasser</strong>-<strong>Abwasser</strong>_20131014.indd 1 21.11.2013 15:15:49


| INSERENTENVERZEICHNIS |<br />

Firma<br />

Seite<br />

ACO Tiefbau Vertrieb GmbH, Büdelsdorf 405<br />

Aerzener Maschinenfabrik GmbH, Aerzen<br />

Beilage<br />

Alltech Dosieranlagen GmbH, Weingarten 489<br />

Amitech Germany GmbH, Mochau bei Döbeln 389<br />

AQUADOSIL <strong>Wasser</strong><strong>auf</strong>bereitung GmbH, Essen 461<br />

BARTSCH Pumpen- und <strong>Wasser</strong>technik, Stuhr 379<br />

BD SENSORS GmbH, Thierstein 489<br />

Bürkert GmbH & Co. KG, Ingelfingen 427<br />

Dehn + Söhne GmbH + Co. KG, Neumarkt 449<br />

DENSO GmbH, Leverkusen 455<br />

Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co.KG, Mannheim 461<br />

Duktus Rohrsysteme Wetzlar GmbH, Wetzlar 411<br />

DVGW e.V., Bonn 395<br />

DWA e.V., Hennef 441<br />

EKO-PLANT GmbH, Neu-Eichenberg 462<br />

Endress+Hauser Messtechnik GmbH + Co. KG, Weil am Rhein 415<br />

Evers GmbH & Co. KG, Hopsten 451<br />

Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG, Braunschweig 385<br />

Fischerplanning Ltd., Il Netanya 387<br />

Ing.Büro Fischer-Uhrig, Berlin 397<br />

Funke Kunststoffe GmbH, Hamm 399<br />

Güteschutz Kanalbau e.V., Bad Honnef 421<br />

Huber SE, Berching 425<br />

Hydrometer GmbH, Ansbach 463<br />

IB&T Ingenieurbüro Basedow & Tornow GmbH, Norderstedt 459<br />

Kaeser Kompressoren SE, Coburg 459<br />

KELLER AG, CH Winterthur<br />

4. Umschlagseite<br />

KRYSCHI <strong>Wasser</strong>hygiene, Kaarst 497<br />

KSB Aktiengesellschaft, Frankenthal<br />

2. Umschlagseite<br />

LINN Gerätebau GmbH, Lennestadt 457<br />

Macherey-Nagel GmbH & Co. KG, Düren 457<br />

MAHLE International GmbH, Stuttgart 431<br />

MALL GmbH, Donaueschingen 419<br />

MECANA Umwelttechnik GmbH, Reichenburg 445<br />

MEORGA GmbH, Nalbach 495<br />

MTA Messtechnik GmbH, A St. Veit / Glan 397<br />

Netzsch Mohnopumpen GmbH, Waldkraiburg 437<br />

Plasson GmbH, Wesel Am Rhein<br />

Titelseite<br />

Robuschi SpA, I Parma 409<br />

SÄBU Morsbach GmbH, Morsbach 383<br />

Sensus GmbH, Ludwigshafen am Rhein 429<br />

Sera ProDos GmbH, Immenhausen 433<br />

Tintometer GmbH, Dortmund 391<br />

Vacon GmbH, Essen 445<br />

VEGA Grieshaber KG, Schiltach 371<br />

Viega GmbH & Co. KG, Attendorn 393<br />

Wahnbachtalsperrenverband, Siegburg 483<br />

Witty-Chemie GmbH & Co. KG, Dinkelscherben 474<br />

Xylem Water Systems Deutschland GmbH, Großostheim 381<br />

Zenner International GmbH & Co. KG, Saarbrücken 435<br />

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