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Eun Nim Ro – Zwischen Sternen und Mond<br />
Das kleine Büchlein verbindet zwei Ausdrucksformen der Koreanerin Eun Nim<br />
Ro: 29 Texten wie „Den ganzen Tag Schnee. Gehe spazieren ohne mich“ oder<br />
„Um zu überleben, muss man nicht kämpfen wie Soldaten im Feld. Um zu<br />
überleben, muss man spielen wie ein Kind auf der Wiese“ wird je eine ihrer<br />
naiv-fröhlichen Malereien gegenübergestellt. Der intuitive Stil der im schnellen<br />
Duktus gemalten Menschen- und Tierbilder illustriert die scheinbar ebenso<br />
intuitiv verfassten Gedichte.<br />
Ausstellung 12.6.–12.7.: Eun Nim Ro, Malerei<br />
Eun Nim Ro/Horst Dietrich (Hg): Zwischen Sternen und Mond. Galerie Horst Dietrich,<br />
Berlin 2013. Dt., 64 S., 29 S/W-Abb., Klappenbroschüre, 20,45 €, Vorzugsausgabe mit<br />
einer Radierung 250 €. ISBN: 3-926-166-29-0<br />
Das Meer aus Glasmurmeln<br />
Abertausende bunte Glasmurmeln bedecken den alten Steinboden. Gelb<br />
schimmerndes Licht spiegelt sich in ihrer Oberfläche. Ein grünes Meer entsteht<br />
im Innenraum eines heruntergekommenen kahlen Mauerwerks. Wir<br />
befinden uns in Istanbul, in einer ehemaligen im 17. Jahrhundert errichteten<br />
Synagoge, die 2009 durch den Konzeptkünstler Serge Spitzer neu in Szene<br />
gesetzt wurde. In seiner temporären Installation versuchte der Künstler, die<br />
Aura des verlassenen Ortes aufzunehmen. Bis zu den 1950er-Jahren war die<br />
Synagoge zur Gummifabrik und Aluminium-Herstellungsanlage umfunktioniert<br />
und heruntergewirtschaftet. Was heute noch übrig ist, lässt sich nur<br />
noch vage erahnen.<br />
Serge Spitzer u.a.: Serge Spitzer. molecular (Istanbul).<br />
Distanz Verlag, Berlin 2010. Engl., 160 S., Hardcover, 49,90 €. ISBN: 978-3-942405-03-4<br />
Kunst, die verzaubert<br />
Etwas Mystisches umgibt die prachtvoll gestalteten Moscheen und Paläste<br />
Istanbuls – sie sind emblematisch für die osmanische Architektur, die einen<br />
besonderen Stellenwert in der türkischen Kultur eingenommen hat, war Architektur<br />
doch der einzige Weg für Künstler, ihr volles Potenzial zu entfalten.<br />
Die Geschichte des Stadtbildes reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück und gewann<br />
durch den Architekten Mimar Sinan (1490–1588) und dessen Meisterwerk,<br />
die Süleymaniye Moschee, große Bedeutung. Richard Yeomans gelingt<br />
es, dem Leser einen umfassenden Einblick in die osmanische Kunst zu gewähren,<br />
indem er nicht nur die Baukunst beleuchtet, sondern auch einzelne Kapitel<br />
der Keramik, der Textilkunst, der Kalligrafie und der Buchmalerei widmet.<br />
Richard Yeomans (Hg): The Art and Architecture of Ottoman Istanbul.<br />
Garnet Publishing, Berkshire 2012. Engl., 240 S., Hardcover, 50 £. ISBN: 9781859642245<br />
Zeichen, gefangen im Wunder<br />
Das zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für angewandte Kunst Wien<br />
erschienene Buch reflektiert mit Essays und ausgewählten künstlerischen<br />
Positionen die „erstaunende“ Metropole Istanbul. Mithilfe narrativer Ausdrucksmittel<br />
der zeitgenössischen bildenden Kunst und Literatur werden historische<br />
und kulturelle Einflüsse auf die Stadt beleuchtet. Türkische und internationale<br />
Künstler dreier Generationen vermitteln ihre Eindrücke von der<br />
Stadt. Ergänzend verorten die Autoren die dynamische Kunstszene Istanbuls<br />
kulturell und werfen kosmo- und gesellschaftspolitische Fragestellungen auf.<br />
C. Thun-Hohenstein, S. Rees, B. Vischer (Hg.): Zeichen, gefangen im Wunder. Auf der<br />
Suche nach Istanbul heute in der zeitgenössischen Kunst. MAK Wien/Hatje Cantz,<br />
Ostfildern 2013. Dt./engl., 192 S., 110 Abb., Softcover, 29,80 €. ISBN: 978-3-7757-3573-5<br />
„Kübel am Rande des Nervenzusammenbruchs“<br />
Ein mit verdreifachtem Griff – seinem „Prefix und Suffix“ – scheinbar in den<br />
Boden sinkender schwarzer Regenschirm war der Namensgeber für die Ausstellung<br />
bei Tanas und ist repräsentativ für Şakir Gökçebağs künstlerischen<br />
Ansatz. Der in Hamburg lebende Künstler, der in Istanbul studierte, inszeniert<br />
mit Alltagsgegenständen Ideen und Phänomene, die den Dingen schon inhärent<br />
sind, sie aber in neue Bilderfindungen überführen. Abbildungen seiner<br />
Gummistiefel- oder Kamminstallationen und Plastikkübelobjekte machen<br />
auf der visuellen Seite Lust auf seine Kunst. Ein spannendes Essay des Kunstwissenschaftlers<br />
Michael Glasmeier führt in die verschiedenen Dimensionen<br />
von Gökçebağs Kunst ein.<br />
TANAS Projektraum für zeitgenössische türkische Kunst, Şakir Gökçebağ (Hg.): Prefix &<br />
Suffix. Berlin 2012. Dt./engl., 35 S., Softcover, 3 €<br />
Hinter der Wand<br />
Der Blick durch ein Schlüsselloch eröffnet manchmal ganz neue Welten. So<br />
erging es auch der Künstlerin Sophia Pompéry, die hinter einer Wand in Istanbul<br />
eine Stuckateurwerkstatt entdeckte, die wie aus der Zeit gefallen schien.<br />
Runde Blumen, verschnörkelte Formen und gegossene Teile von Stuckverzierungen,<br />
eingehüllt in Staub, der die Luft erfüllte, lagerten in dem über Generationen<br />
geführten Handwerksbetrieb. In der 3-Kanal-Videoinstallation<br />
„Atölye“ versucht Pompéry, die Zeit und die Geschichte des Ortes mit den<br />
Mitteln des Trompe-l’œil einzufangen. Während ihres Aufenthaltsstipendiums<br />
in Istanbul realisierte die Künstlerin eine Reihe neuer Arbeiten, die die<br />
Stimmungen und Situationen der Orte widerspiegeln.<br />
Nassauischer Kunstverein Wiesbaden (Hg.): Sophia Pompéry. Atölye. Kerber Verlag, Bielefeld/Berlin<br />
2013. Dt./engl., 44 S., 61 farb. Abb., Softcover, 18 €. ISBN: 978-3-86678-857-2<br />
www.kremer-pigmente.de<br />
Die Bildhauer<br />
Kunstakademie Düsseldorf, 1945 bis heute<br />
Bildhauerinnen und Bildhauer, Professoren wie Studenten,<br />
an der Düsseldorfer Kunstakademie geben seit 1945<br />
entscheidende Impulse.<br />
Anthony Cragg, Professor und Rektor der Akademie, initiierte<br />
die Ausstellung, die von dem vorliegenden Katalog<br />
begleitet wird. Anhand ausgewählter Werke von mehr <strong>als</strong><br />
50 Künstlerinnen und Künstlern wird ein beeindruckendes<br />
Panorama moderner Bildhauerei gezeichnet.<br />
22,5 x 30 cm, 304 Seiten,<br />
211 Abbildungen,<br />
Hardcover, gebunden<br />
Deutsch<br />
isbn 978-3-86678-789-6<br />
1 58,–<br />
www.kerberverlag.com