Florenz II - Kunstwanderungen

Glasfenster des 14. Jhs. mit Maria und Thomas von Aquin:
Jüngstes Gericht. Linke Wand: Die Hölle und das Fegefeuer.
Die Bilder sind ganz in der Auffassung Dantes gemalt. Im Gewölbe
Thomas von Aquin und die Kardinaltugenden. Auf dem
Thomas von Aquin, die Messe lesend, in Entrückung - Petrus
wandelt auf dem Wasser - Streit zwischen Michael und Teufel
um eine Seele. – Kapellenaußenwand links: Marienkrönungsfresko,
von Buffalmacco. – Sakristei. Frontschrank mit Verkündigung,
Dominikus und Thomas von Aquin, von Camillo
Rechter Querschiffarm. 1. Kapelle von Filippo Strozzi mit
Fresken des Filippino Lippi, die dieser 1502 zu Ende malte.
Filippino Lippi
Filippino Lippi wurde vermutlich 1457 in Prato als Sohn des
Mönchs Filippo Lippi und der Nonne Lucrezia Buti geboren.
1461 heißt es in einer Anzeige, die gegen das Treiben im Kloster
zu Prato erstattet wurde, dass Fra Filippo seinen Sohn bei
sich im Hause habe; er sei groß und heiße Filippino. Zwischen
1467 und 1469 weilte Filippino bei seinem Vater in Spoleto.
Auf dem Sterbelager empfahl der mittlerweile vom Gelübde
entbundene Vater Filippo dem Fra Diamante, einem Gehilfen,
seinen Sohn. – Die Malereien, die Filippino herstellte, sahen
den Werken eines anderen Schülers von Vater Filippo so ähnlich,
dass man sie für die Werke jenes Botticelli hielt. 1472
wurde Filippino gleichzeitig mit Botticelli erwähnt. Man kann
vom Einfluss reden, den Botticelli auf Filippino hatte, man kann
aber auch von „abkupfern“ sprechen. Bis zu seiner Reise 1488
nach Rom schuf Filippino dennoch beachtliche Werke. Erst danach
gerieten seine Bilder allzu süßlich und schauen aus wie
billiger Abklatsch von Botticelli-Gemälden. – Filippino arbeitete
wie sein Vater auch in der Brancacci-Kapelle, wo sich zuvor
schon Masolino und Masaccio verewigt hatten; er malte ein
Selbstbildnis dort hinein, malte Botticelli hinzu und auch noch
den Malerfreund Pollaiuolo. Er starb 1504 in Florenz.
*
Szenen aus dem Leben des Evangelisten Johannes. Linke
Wand: Johannes erweckt Drusiana (unten);