PDF Download - Kommunale Unfallversicherung Bayern
PDF Download - Kommunale Unfallversicherung Bayern
PDF Download - Kommunale Unfallversicherung Bayern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Im Blickpunkt<br />
Neue Strategien im<br />
Arbeitsschutz?<br />
Umsetzung der Gemeinsamen Deutschen<br />
Arbeitsschutzstrategie in <strong>Bayern</strong> hat begonnen<br />
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) wird von Bund,<br />
Ländern und <strong>Unfallversicherung</strong>strägern (UVT) durchgeführt. Ziel der<br />
GDA ist es, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten durch einen<br />
präventiv ausgerichteten und systematisch wahrgenommenen Arbeitsschutz<br />
zu fördern und damit zu verbessern.<br />
Dazu soll das Bewusstsein für Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz insbesondere<br />
bei Arbeitgebern, aber auch bei Beschäftigten<br />
weiter gestärkt werden. Der<br />
Arbeitsschutz soll noch effizienter und<br />
systematischer werden; die betriebliche<br />
Gesundheitsförderung soll die Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
ergänzen.<br />
Die Träger der GDA – Bund, Länder und<br />
UVT – haben dazu, in enger Abstimmung<br />
mit den Sozialpartnern, erstmals gemeinsam<br />
und einheitlich Arbeitsschutzziele<br />
und die, diese konkretisierende Handlungsschwerpunkte<br />
für den Zeitraum bis<br />
2012 festgelegt. Diese sind:<br />
• Verringerung von Häufigkeit und<br />
Schwere von Arbeitsunfällen unter<br />
Einbeziehung der Verringerung von<br />
psychischen Fehlbelastungen und<br />
Förderung der systematischen Wahrnehmung<br />
des Arbeitsschutzes<br />
• Verringerung von Häufigkeit und<br />
Schwere von Muskel-Skelett-Belastungen<br />
und -Erkrankungen unter Einbeziehung<br />
der Verringerung von psychischen<br />
Fehlbelastungen und Förderung<br />
der systematischen Wahrnehmung des<br />
Arbeitsschutzes in Unternehmen<br />
• Verringerung der Häufigkeit und<br />
Schwere von Hauterkrankungen.<br />
Diese Handlungsschwerpunkte sollen<br />
über verschiedene Arbeitsprogramme umgesetzt<br />
werden. Fünf Arbeitsprogramme<br />
davon werden auch von den <strong>Unfallversicherung</strong>strägern<br />
der öffentlichen Hand in<br />
<strong>Bayern</strong> umgesetzt (werden) – diese sind:<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
bei Feuchtarbeit und Tätigkeiten mit<br />
hautschädigenden Stoffen<br />
• Sicher fahren und transportieren<br />
(innerbetrieblich und öffentlich)<br />
• Gesund und erfolgreich arbeiten im<br />
Büro<br />
• Sicherheit und Gesundheitsschutz<br />
bei der Pflege<br />
• Sensibilisierung zum Thema Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz in Schulen<br />
Wie kam es zur GDA?<br />
Ursache für die GDA war sicherlich die<br />
Arbeit der Deregulierungskommission im<br />
Jahr 2003. Unter Leitung von Professor Dr.<br />
Henzler wurde seinerzeit eine Online-Befragung<br />
über die bürokratischsten Hemmnisse<br />
für mittelständische Unternehmen<br />
unter ca. 3000 bayerischen Unternehmern<br />
durchgeführt. Die Antworten – Doppelbesichtigungen,<br />
Doppelregelungen,<br />
Vorschriftenflut und überzogene arbeitsmedizinische<br />
und sicherheitstechnische<br />
Betreuung – brachten den Arbeitsschutz<br />
in die Kritik der Öffentlichkeit und damit<br />
ins Visier der Politik und Wirtschaft.<br />
Anschließend gab es die Dualismusdebatte,<br />
die die Verbesserung des deutschen<br />
dualen Arbeitsschutzsystems in<br />
Hinblick auf Wirksamkeit und Realisierbarkeit<br />
forderte. Das Kooperationsmodell<br />
auf Basis des § 21 Abs. 3 ArbSchG, beschlossen<br />
auf der 82. Arbeits- und Sozialministerkonferenz<br />
(ASMK) im November<br />
2005, sollte zu dieser Verbesserung beitragen.<br />
Die ASMK postulierte, dass verbesserte<br />
Kooperationsbeziehungen zwischen<br />
den Akteuren im dualen Arbeitsschutzsystem<br />
eine wichtige Voraussetzung<br />
für effektiveren und effizienteren<br />
Arbeitsschutz in Deutschland seien. Deshalb<br />
war man der Ansicht, dass das Kooperationsmodell<br />
nur auf der Grundlage<br />
einer gemeinsamen Arbeitsschutzstrategie<br />
möglich sei – die Geburtsstunde der<br />
GDA war eingeläutet.<br />
Bis es dann soweit war, gab es viele<br />
Hürden zu nehmen. Als erstes musste<br />
die GDA sowohl im Arbeitsschutzgesetz<br />
(§ 20 ArbSchG) als auch im Sozialgesetzbuch<br />
VII (§ 14) rechtlich verankert werden,<br />
4<br />
<strong>Unfallversicherung</strong> aktuell 3/2010