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Orkus! Xandria (Vorschau)

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Angelina Jolie<br />

als dunkle Fee erleben<br />

Asps Von Zaubererbrüdern<br />

im Gespräch<br />

Vallenfyre – Greg<br />

kann es noch finsterer<br />

O rkus<br />

O rkus<br />

Nr. 05 · Mai 2014<br />

!<br />

Joachim Witt<br />

„Solange man<br />

die Herausforderung<br />

sucht, bleibt man<br />

jung und wach.“<br />

„Das ultimative Opfer,<br />

das ein Mensch bringen kann...“<br />

+ Facts mit:<br />

Arkona + CYFERDYNE + Delivered Soul + Insomnium + Tanzwut<br />

Stream of Passion + Gothminister + Stoneman + The Horrors + Pop Evil<br />

The Eternal Afflict + Subliritum + Krankheit + Frontal + Leæther Strip<br />

Herzparasit + Persefone + Dornenreich + no:carrier<br />

Rain Diary + NZ + Kartagon + One Hour Hell + Mundtot<br />

Red Mourning + Hardcore Anal Hydrogen + Prong<br />

Evadez + Savn + Diary of Dreams


Titelstorys<br />

<strong>Xandria</strong> 88<br />

Joachim Witt 28<br />

<strong>Orkus</strong>!-Act des Monats<br />

Dornenreich 44<br />

<strong>Orkus</strong>!-Newcomer des Monats<br />

Pop Evil 20<br />

Interviews & Storys<br />

Arkona 50<br />

Asps Von Zaubererbrüdern 22<br />

CYFERDYNE 71<br />

Delivered Soul 72<br />

Evadez 47<br />

Frontal 76<br />

Gothminister 36<br />

Hardcore Anal Hydrogen 43<br />

Herzparasit 37<br />

Insomnium 38<br />

Kartagon 40<br />

Krankheit 70<br />

Leæther Strip 48<br />

Mundtot 26<br />

no:carrier 80<br />

NZ 69<br />

One Hour Hell 42<br />

Persefone 87<br />

Prong 66<br />

Rain Diary 83<br />

Red Mourning 49<br />

Savn 74<br />

Stoneman 34<br />

Stream of Passion 77<br />

Subliritum 68<br />

Tanzwut 86<br />

The Eternal Afflict 84<br />

The Horrors 31<br />

Vallenfyre 32<br />

On Stage<br />

Asps Von Zaubererbrüdern 25<br />

Diary of Dreams, In Strict Confidence 93<br />

Specials<br />

Facts<br />

Nightwish 36<br />

HIM 36<br />

Subway to Sally 42<br />

Within Temptation 42<br />

Dimmu Borgir 49<br />

L’âme Immortelle 49<br />

Cinematic<br />

100 Bloody Acres 62<br />

The Human Race 63<br />

Maleficent – Die dunkle Fee 64<br />

In eigenen Worten<br />

Zeromancer: Kim Ljung 78<br />

<strong>Orkus</strong>! Compilation 98 82<br />

Listening<br />

Linkin Park 92<br />

Service<br />

short cut 8<br />

Album des Monats & Top 5 52<br />

Plattentipps 53<br />

Buchtipps 60<br />

Jahrestage 71<br />

Kleinanzeigen 94<br />

Abo 95<br />

Tourdates 96<br />

Impressum 98<br />

<strong>Orkus</strong>! - 3


Folgende Künstler haben ihre Darbietungen bereits zugesagt:<br />

45 GRAVE (USA) G 7JK (GB/PL) G ABSOLUTE BODY CONTROL (B) G AEON SABLE (D) G AH CAMA-SOTZ (B) – Dark Ambient-<br />

Programm G AL ANDALUZ PROJECT (D) G ALBIREON (I) G ALCEST (F) G ANNE CLARK (GB) G APOPTYGMA BERZERK (N) G<br />

ARCHITECT (D) G ASCETIC: (AUS) G ASMODI BIZARR<br />

(D) G AZAR SWAN (USA) G BEASTMILK (FIN) G<br />

BECK SIAN & JONATHAN KERSHAW (GB) G<br />

BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE<br />

(A) G CECILE CORBEL (F) G CHAMELEONSVOX<br />

(GB) G CHRISTIAN DEATH (USA) – 30 Jahre<br />

Jubiläumskonzert G CHROM (D) G COLLECTION<br />

D‘ARNELL ANDREA (F) G CYGNOSIC (GR) G<br />

DARKWELL (A) G DER FLUCH (D) G DESIDERII<br />

MARGINIS (S) G !DISTAIN (D) G DOWNSTAIRS<br />

LEFT (D) G D-TOX (S) G EDO NOTARLOBERTI (I) G ELS<br />

BERROS DE LA CORT (E) G EQUILIBRIUM (D) G<br />

EWIGHEIM (D) G EXT!ZE (D) G FABRIKC (D) G<br />

FADERHEAD (D) G FETISCH:MENSCH (D) G<br />

FINSTERFORST (D) G FOLK NOIR (D) G FRONTLINE<br />

ASSEMBLY (CDN) G GEISTFORM (E) G GOD<br />

MODULE (USA) G HAMFERD (FO) G HEIMATAERDE<br />

(D) G HEXPEROS (I) G HOCICO (MEX) G<br />

HUNDREDS (D) G I-M-R (D) G IGNIS FATUU (D) G<br />

IKON (AUS) G ILLUMINATE (D) G IMAGINARY<br />

WAR (D) G IMMINENT (B) G INGRIMM (D) G<br />

INKUBUS SUKKUBUS (GB) G JOB KARMA (PL) G<br />

JOY OF LIFE (GB) G KATZKAB (F) G KISS THE ANUS<br />

OF A BLACK CAT (B) G KITTY IN A CASKET (A)<br />

G KLANGSTABIL (D) G KONSTRUKTIVISTS (GB)<br />

G LACRIMAS PROFUNDERE (D) G LAND:FIRE<br />

(D) G LEBANON HANOVER (GB) G LITTLE NEMO<br />

(F) G LUC ARBOGAST (F) G MANEGARM (S)<br />

G MANTUS (D) G MDS51 (D) G METROLAND<br />

(B) G METUSA (D) G MOTORAMA (RUS) G<br />

NACHTBLUT (D) G NANO INFECT (GR) G<br />

NEON (I) G NO SLEEP BY THE MACHINE (S)<br />

G OOMPH! (D) G OPPENHEIMER MKII (GB) G<br />

ORPHANED LAND (IL) G OST+FRONT (D)<br />

G PERSEPHONE (D) G PLACEBO EFFECT<br />

(D) Einmaliger exklusiver Auftritt 2014 G<br />

POUPP…E FABRIKK (S) G PRIMORDIAL (IRL)<br />

G PSYGNOSIS (F) G RABENSCHREY (D) G<br />

RAINY DAYS FACTORY (P) G RAPALJE (NL)<br />

G REMEMBER TWILIGHT (D) G ROBERT<br />

ENFORSEN (S) G ROBOTIKO REJEKTO (D)<br />

G ROTERSAND (D) G SARDH (D) G<br />

SATURMZLIDE (D) G SATYRICON (N) G SCHNEEWITTCHEN (D) G SIEBEN (GB) G<br />

[:SITD:] (D) G SIMI NAH (F) G SIVA SIX (GR) G<br />

SOLITARY EXPERIMENTS (D) G SONNE<br />

HAGAL (D) G SPETSNAZ (S) G SVARTSINN (N) G<br />

TARJA (FIN) G THE BELLWETHER SYNDICATE<br />

(USA) G THE CREEPSHOW (CDN) G THE CRÜXSHADOWS (USA) G THE DEVIL AND THE<br />

UNIVERSE (A) G THE ETERNAL AFFLICT (D) – 30 Jahre Jubiläumskonzert G THE FAIR SEX (D) – 30<br />

Jahre Jubiläumskonzert mit Gästen G THE HIRAM KEY<br />

(GB) G THE KLINIK (B) G THE LOST RIVERS (D) G<br />

THE MARIONETTES (GB) G THE RETURNERS (USA)<br />

G THE REVOLUTIONARY ARMY OF THE INFANT<br />

JESUS (GB) G THE SOFT MOON (USA) G THIS MORN‘<br />

OMINA (B) G TREPANERINGSRITUALEN (S) G<br />

TUXEDOMOON (GB) G UK DECAY (GB) G ULTERIOR<br />

(GB) G UMBRA ET IMAGO (D) G UNTOTEN (D) G<br />

VARG (D) G VERDIANA RAW (I) G VIOLET TEARS<br />

(I) G VITALIC (F) G VOMITO NEGRO (B) G WHITE<br />

LIES (GB) G WIRRWAHR (D) G WOLFENMOND (D) G XIV DARK CENTURIES (D) G XOTOX (D) G XP8 (GB) G YURA YURA (F) G<br />

ZWIELICHT (D)<br />

Weiterhin empfehlen wir Euch: H.R.Giger „Zeitgeist“ – eine Ausstellung mit Skulpturen, Zeichnungen sowie Grafiken des Künstlers G<br />

Gregor Seyffert‘s „Wagner_reloaded” – Apocalyptica trifft Wagner – Tanzspektakel und Großbildtheater mit konzertanter Untermalung<br />

G AMI – Auto Mobil International – Die Leipziger Messe lädt zu zwei Sonderschauen: „Moderne Supersportwagen“ und „Historische Bestattungsfahrzeuge“.<br />

G Drei Abende im Opernhaus G Richard Wagner – Abendgesellschaft G Lesungen G Videoinstallationen G Rollenspiele G Autogrammstunden<br />

G Ausstel lungen G Kinofilme G Barock-Ball G Viktorianischer Ball G Konzertantes in sakralen Räumen G Orgelkonzerte G Theater & Varieté<br />

G „Aftershowparties“ mit weltweit bekannten Szene-SPUs G Schwarze Szene Messe (agra Messehalle 1) G Mittelaltermeile „Celebrant 2014” G<br />

Heidnisches Dorf G Kutschfahrten G Ritterspiele G Gaukler G Modenschau G Fetisch-Feier „Obsession Bizarre“ G Feuer- und Lichtinszenierung<br />

G Esoterik u.v.m. – weitere Projekte in Vorbereitung<br />

© goeart 2014<br />

Folgende Berechtigungskarten können im Vorverkauf erworben<br />

werden und beinhalten den beschriebenen Leistungsumfang.<br />

Kartenbestellung unter www.wave-gotik-treffen.de oder telefonisch<br />

über 0341/2120862 sowie an allen bekannten VVK-Stellen.<br />

Obsorge-Karte:<br />

Auf 9999 Stück begrenzt zu 25,- € (inkl. VVK-Gebühr) mit folgendem<br />

Leistungspaket:<br />

· Zeltplatznutzung auf dem Treffenzeltplatz<br />

· „Pfingstbote“ – das Treffen-Programmbuch<br />

Wichtig !!! Ohne Obsorge-Karte ist das Betreten sowie die Nutzung<br />

des Treffenzeltplatzes nicht möglich. Die Obsorge-Karte gilt nur in<br />

Verbindung mit einer Treffen-Veranstaltungskarte.<br />

Treffen-Veranstaltungskarte:<br />

4-Tageskarte für alle Veranstaltungen im Rahmen des 23. Wave-<br />

Gotik-Treffens Pfingsten 2014 zu 99,- € im Vorverkauf (inkl. VVK-<br />

Gebühr) Die Veranstaltungskarte beinhaltet die Fahrt-berechtigung<br />

für Verkehrsmittel (Straßenbahn, Busse, Regionalbahn, S-Bahn)<br />

des MDV Zone 110 vom 06.06.14, 08:00 Uhr – 10.06.14, 12:00 Uhr<br />

(ohne Sonderlinien).<br />

Parkvignette:<br />

Für das Parken auf dem Treffengelände ist eine Park vignette zu<br />

15,- € (inkl. VVK-Gebühr) für den gesamten Treffen-Zeitraum erforderlich.<br />

Wichtig !!! Ohne Parkvignette ist das Parken auf dem<br />

Treffen gelände (agra-Treffenpark) nicht möglich.<br />

Treffen & Festspielgesellsaft für Mitteldeutsland mbH<br />

Fernruf: 0341/2120862 G Weltnetz: www.wave-gotik-treffen.de G Elektronise Post: info@wave-gotik-treffen.de


Hallo liebe Leserin, lieber Leser,<br />

bald ist es wieder so weit, und es geht nach Leipzig zum<br />

Wave Gotik Treffen! Ab jetzt können die Tage bereits<br />

gezählt werden. Welche Künstler man erwarten darf,<br />

siehst Du, wenn Du Deinen Blick hier auf die linke Seite<br />

schweifen lässt.<br />

Mit der Mai-Ausgabe präsentieren wir eine kleine Neuerung:<br />

Discovery! heißt sie. Artikel, die das „Discovery!“-Zeichen<br />

tragen, sind sowohl ganz besondere Entdeckungen, die<br />

größtenteils zum ersten Mal im <strong>Orkus</strong>! Magazin stattfinden,<br />

als auch besonders persönlich und nah am Menschen<br />

dran. Discover!<br />

Wenn Du Abonnent bist, ist Dir sicherlich schon aufgefallen,<br />

dass unserem Magazin oft ein kleines Geschenk beiliegt.<br />

Zuletzt eine rare MC von Welle: Erdball, nächstes Mal eine<br />

schöne Postkarte unserer Titelhelden <strong>Xandria</strong>. Falls Du<br />

noch kein Abo hast, kannst Du dies ja ändern... auch via<br />

www.orkus.de!<br />

<strong>Xandria</strong> – eine Formation, der unser größter Respekt<br />

gilt, weil sie sich nie unterkriegen lässt und durch die<br />

Herausforderung, eine neue, noch optimalere Besetzung<br />

hinter dem Mikrophon zu finden, gestärkt und noch<br />

gereifter hervorgeht!<br />

Ebenso beeindruckt sind wir von Joachim Witt, dem wir<br />

unsere Co-Titelstory widmen. Ein Mann, der nicht nur für<br />

Songs wie Goldener Reiter oder Die Flut steht. Er zeigt<br />

auch, dass man selbst bestimmt, ob man alt oder jung ist!<br />

Genieße die Zeit, genieße die Musik.<br />

Beides ist Deins!<br />

Beste Grüße,<br />

Claus Müller<br />

105-99_redmourning.qxd:Mise en page 1 5/04/14 10:50 Page 1<br />

Red Mournings Musik ist eine perfekte Mischung aus Hardcore Punk,<br />

Chicago Blues, Grunge, Old- und New School-Death Metal<br />

mit einem geradlinigen, aber kantigen Sänger.<br />

Rock Hard Frankreich bezeichnete diese Truppe als<br />

seine der aktuell besten französischen Metal Bands.<br />

Neues Album nun erhältlich über Cargo Deutschland<br />

und auf der Bad Reputation-Website :<br />

www.badreputation.fr<br />

Bereits erhältlich:


Hier kommt etwas für alle<br />

Joy Division-Fans... Mit dem<br />

Sampler Shadow Play ist eine<br />

der schönsten Verneigungen<br />

vor den englischen Urvätern<br />

des Post Punk gelungen. Elf<br />

Bands aus sechs verschiedenen<br />

Ländern sind darauf zu hören.<br />

Absolut empfehlenswert!<br />

Into the Void heißt das<br />

neue Album der Schweizer<br />

Blood Runs Deep. Die<br />

Stücke sind um einiges<br />

düsterer, schleppender<br />

und härter als noch beim<br />

Debut These Thoughts About<br />

Suicide. Lange, schwere,<br />

eingängige Tracks, tiefe<br />

Gitarrenriffs sowie dröhnende Synthesizer prägen den<br />

aktuellen Sound. Auf der Releaseparty von Excruciation<br />

im Zürcher Kinski Klub am 17.05.2014 werden Blood Runs<br />

Deep als Unterstützung am Start sein!<br />

Unfassbar, was Death of a Dryad<br />

da auf die Beine gestellt haben. Mit<br />

seinem selbstbetitelten ersten Album<br />

liefert das französische Neo Folk-<br />

Gespann ein wahrhaft grandioses<br />

Werk ab. Die Masterminds<br />

Nogh und Carol kombinieren<br />

mittelalterliche Instrumente (wie<br />

diverse Flöten oder Geige) mit<br />

teils sanften, teils harten Riffs und<br />

Gesang – glockenklar, mystisch,<br />

verzaubernd. Bereits ihr gruseliges Zirkus-<br />

Intro weiß zu faszinieren. Absolute Empfehlung!<br />

Umbra et Imago gehen auf Tour! Unter dem Motto „Sex<br />

statt Krieg“ haben sie die eine oder andere Überraschung<br />

in petto, auch von spannenden Gästen ist die Rede...<br />

Nach zwei Konzerten 2013 in Erfurt und Dresden mit<br />

einer neu gestalteten Erotikshow, die der Band eigentlich<br />

die Zeit bis zum Album Die Unsterblichen verkürzen sollte,<br />

wurde nun wegen des großen Erfolges eine zusätzliche<br />

Zwischentournee anberaumt. Neu ist ihre Kombination<br />

aus Live-Show und multimedialem Konzept. Dafür hat<br />

man Filmsequenzen gedreht und bearbeitet, welche das<br />

Ganze via Großbildwand zu einem Seh- und Hörgenuss<br />

machen... Diese Termine sind einmalig, denn schon in<br />

wenigen Monaten erscheint Die Unsterblichen, um ab<br />

Herbst auf die Bühne gebracht zu werden. Wer Umbra et<br />

Imago mit einer „Best Of“-Setlist erleben will, sollte also<br />

die Gelegenheit nutzen und eine der fünf Performances<br />

besuchen!<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Umbra et Imago<br />

30.04. Augsburg, Spectrum Club<br />

01.05. Nürnberg, HIRSCH<br />

02.05. Berlin, C-Club<br />

03.05. Magdeburg, Factory<br />

04.05. Oberhausen, Kulttempel


Unter dem Titel Alone erschien gerade eine neue EP<br />

von Spiral69. Mit 28 Minuten Gesamtlänge und sechs<br />

obskuren Balladen, die von Liebe und Hass handeln, ist dies<br />

ihr erstes Werk bei Rehab Records. Die irgendwo zwischen<br />

New Wave, Rock, Folk und Synth Pop changierende<br />

Formation geht übrigens dieses Jahr auf Europatournee<br />

und will auch Deutschlands Hallen unsicher machen. Eine<br />

bewegende Story wird in unserer Juni-Ausgabe zu finden<br />

sein!<br />

Du stehst auf Rock, hättest aber mal wieder Lust auf<br />

etwas, das ein klein wenig anders klingt? Dann haben wir<br />

genau das Richtige für Dich: Aeverium sind ein absoluter<br />

Geheimtipp! Die Truppe beherrscht das gesamte<br />

Repertoire von hartem Metal bis zu melodischem<br />

Rock. Ihr Wechsel zwischen feengleichen weiblichen<br />

Vocals und düsteren männlichen Shouts, gepaart mit<br />

einem phantastisch gewebten Soundteppich, der durch<br />

achtsaitige Gitarre und prasselnde Drums vorangepeitscht<br />

wird, sorgt für eine ganz eigene Stimmung, die immer<br />

wieder neue Details entdecken lässt. The Harvest EP wird<br />

einschlagen – garantiert! Aeverium nehmen übrigens gerade an einem Contest<br />

von „Firebrand Rock Radio & Magazine“ teil. Noch kannst Du abstimmen!<br />

Die „Gentlemen des Death Metal“ talanas<br />

haben mit asylum eine halbstündige Akustik-EP<br />

veröffentlicht. Aufgenommen im Londoner Berry<br />

Street Studio, bedient sich das eigenproduzierte<br />

Werk bei Englands reichem Repertoire an<br />

Okkultem, übernatürlichen Geschichten<br />

und Sagen rund um Mörder, Besessenheit,<br />

Hexenkunst oder Geisteskrankheit. Musikalische Einflüsse sind bei Bands wie<br />

Fields of the Nephilim oder Einstürzende Neubauten zu finden. asylum<br />

stellt einen wichtigen Punkt innerhalb der Karriere des Progressive-Quartetts<br />

dar, welches schon My Dying Bride supportete. Das Minialbum – inklusive<br />

eines schicken 20-Seiten-Booklets – ist natürlich auf amazon erhältlich.<br />

Eine spannende Newcomerband hat gerade ihr<br />

erstes Album veröffentlicht: Messenger aus<br />

London gehen mit einer Mischung von Folk-<br />

Elementen, Rock und progressivem Psychedelic an<br />

den Start. Das Werk hört auf den Namen Illusory<br />

Blues und besticht durch eine experimentelle<br />

Soundvielfalt, welche stark an Heroen der<br />

Marke Pink Floyd erinnert. Ihr Können werden die Jungs übrigens als<br />

Support von Katatonia auf ihrer Unplugged-Tour unter Beweis stellen.<br />

Lewis – Der Oxford Krimi ist mit durchschnittlich elf Millionen<br />

Zuschauern eine überaus erfolgreiche Krimireihe des britischen<br />

Senders ITV und ein Spin-off der Serie Inspector Morse. Auch in<br />

Deutschland ist Lewis mit 3,5 Millionen Zuschauern pro Episode<br />

einer der populärsten ZDF-Sonntagskrimis! Seit 2006 löst das<br />

charmante Gespann aus Detective Inspector Robert Lewis (Kevin<br />

Whately) und seinem „Partner in Crime“ DS James Hathaway<br />

(Laurence Fox) gediegene Mordfälle in der altehrwürdigen<br />

Universitätsstadt. Am 09.05.2014 veröffentlicht Edel:Motion die sechste Staffel<br />

mit vier weiteren spannenden Folgen. <strong>Orkus</strong>! verlost drei Exemplare der DVD-<br />

Box. Einfach eine e-mail mit dem Betreff „Oxford“ an verlosung@orkus.de<br />

schicken. Einsendeschluss ist der 23.05.2014, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Viel Glück!<br />

Peter Murphy hat 2013 damit verbracht, das 35-jährige Jubiläum<br />

von Bauhaus durch seine „Mr. Moonlight“-Tour zu zelebrieren<br />

und rund um den Globus in ausverkauften Häusern zu spielen.<br />

Zwischen den ganzen Konzerten fand Murphy auch noch Zeit,<br />

einen Nachfolger für sein Album Ninth (2011) aufzunehmen. Das<br />

neue Solo-Werk trägt den Titel Lion, wurde vom Killing Joke-<br />

Bassisten Youth produziert und soll am 30.05.2014 erscheinen.<br />

Record Store Day-Liebhaber hatten bereits die Möglichkeit, mit<br />

einer limitierten 7“-Single vorzukosten, welche die Stücke Hang<br />

Up (Dub Mix) und I’m On Your Side enthält. Gegenüber dem Magazin „Billboard“<br />

beschrieb Peter Murphy Lion als „eine Mischung aus allem Möglichen. Es ist<br />

sehr romantisch und sehr tiefgründig und emotional, an einigen Stellen ziemlich<br />

symphonisch, wird dann aber zu einer Art aufwieglerischem Piratenshanty.“<br />

TARJA TURUNEN<br />

03.05. Hannover, Theater am Aegi<br />

05.05. Frankfurt, Batschkapp<br />

08.05. Stuttgart, Theaterhaus<br />

09.05. Erfurt, Alte Oper<br />

11.05. Mainz, Kurfürstliches Schloss<br />

14.05. Düsseldorf, Stahlwerk<br />

IGNIS FATUU<br />

23.05. Frankfurt, Das Bett<br />

24.05. Hamburg, Markthalle<br />

07.06. Bremen, Tivoli<br />

10.10. Bad Salzungen, KW 70<br />

THE CRÜXSHADOWS<br />

05.06. Wiesbaden, Schlachthof<br />

07.06. München, Backstage<br />

10.06. Köln, Underground<br />

11.06. Hannover, MusikZentrum<br />

12.06. Bielefeld, Forum<br />

13.06. Bremen, Tivoli<br />

ASP<br />

02./03.10. Potsdam, Waschhaus<br />

04.10. Leipzig, Haus Auensee<br />

07./08.10. Stuttgart, Theaterhaus<br />

10.10. München, Backstage<br />

11./12.10. Oberhausen, Turbinenhalle<br />

23./24.10. Dresden, Alter Schlachthof<br />

25./26.10. Schwabach, Markgrafensaal<br />

28./29.10. Frankfurt, Batschkapp<br />

30./31.10. Hamburg, Markthalle<br />

01./02.11. Erfurt, Stadtgarten<br />

MEIN TICKETPORTAL<br />

...und 40.000 weitere Veranstaltungen!<br />

Tickets auf www.ADticket.de


Mit Blisskrieg ist das Debutalbum von Deus ex<br />

Vagina erschienen. Ihren Stil bezeichnen sie selbst als<br />

„Zombie-flavoured Glamour Death“. Das Erstlingswerk<br />

handelt von den Bedürfnissen des verwöhnten<br />

Musikkonsumenten und der Pornoindustrie. Ein ziemlich provokantes Interview mit dem<br />

Quartett findest Du in unserer April-Ausgabe unter der Rubrik „Newcomer des Monats“.<br />

Nach Playing God (2012) kehrt Isgaard nun mit Naked zurück. Ihr fünftes Album<br />

klingt verspielt, verträumt, außerordentlich ästhetisch, teils melancholisch<br />

und glitzernd magisch. Geprägt von Klavier, Violine, Flöte und der weiblichen<br />

Stimme, die majestätisch und liebevoll wie die Königin der Elfen erscheint,<br />

ist Naked ein ausgewogenes Werk für alle, die sanfte eingängige Töne lieben.<br />

Die Sängerin zeigte sich übrigens wahnsinnig erfreut über das Interview mit<br />

ihr, welches in unserer April-Ausgabe erschien!<br />

Punk-Ikone Brody Dalle, bekannt durch Sourpuss, The Distillers<br />

und Spinnerette, hat ihr erstes Solo-Album veröffentlicht.<br />

Mit Diploid Love ist der australischen Sängerin und Gitarristin<br />

ein erstklassiges Debut von der Hand gegangen. Auf neun<br />

mitreißenden Punk/Pop-Stücken zeigt sie, wie viel Energie in ihr<br />

steckt... sehr empfehlenswert!<br />

Nachdem die Veröffentlichung des neuen Albums von Lyronian<br />

verschoben wurde, um sorgfältiger an der Produktion arbeiten zu<br />

können, hat es das Werk nun in die Läden geschafft. Im Vorfeld<br />

konnten sich die Fans mit der Auskopplung Silver Arrow Appetit<br />

für CRISIS holen. Die streng limitierte Erstauflage (mit exklusiven<br />

Remixen, unter anderem von Stahlmann) war übrigens der<br />

Bestseller auf www.poponaut.de!<br />

Augen- und Ohrenmerk verdienen Julie’s Haircut,<br />

welche schon seit Ende der Neunziger aktiv sind und<br />

sich genremäßig dem weiten Feld des sogenannten<br />

Experimental Rock zuordnen lassen. Ihr sechstes Album<br />

Ashram Equinox bietet acht instrumentale Titel, die man<br />

idealerweise am Stück genießen sollte. Zu jedem Track<br />

hat das italienische Gespann ein Video erstellt, welche<br />

allesamt sehr empfehlenswert sind. Das Cover für die<br />

Vinyl-Ausgabe von Ashram Equinox hat übrigens den<br />

ersten Preis beim Wettbewerb „Best Art Vinyl Italia 2013“ gewonnen. Congratulazione!<br />

Wer Lust hat, Tanzwut auf der Bühne zu erleben, darf sich freuen: Dieses Jahr stehen sowohl<br />

Mittelalter- als auch Rockshows der Spielmannsleute an. Dabei ziehen sie vom Berliner Club<br />

zu traditionellen Märkten. Spektakel garantiert!<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Tanzwut<br />

26.04. Berlin, K17**<br />

30.04. Wernigerode, Schierke (Die Walpurgis)*<br />

03.05. Hildesheim, Mittelalterliches Seespektakel**<br />

08.06. Trebsen, Pfingst-Ritter-Turnier**<br />

14.06. Wittenberg, Luthers Hochzeit**<br />

20.06. Weeze, Flughafen (MPS)**<br />

21.06. Abenberg, Burg Abenberg (Feuertanz Festival 2014)*<br />

27.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest*<br />

28.06. Delitzsch, Peter & Paul Stadtfest**<br />

18.07. Geltendorf, Kaltenberger Gauklernacht**<br />

19.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

20.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

23.08. Aach, Hirtenhof (MPS)**<br />

30.08. Wuppertal, Waldbühne Hardt (Feuertal Festival 2014)*<br />

06.09. Großenhain, Tag der Sachsen**<br />

*Rockshow/**Mittelalter-Show


Am 20.09.2014 findet das 47. Süddeutsche<br />

Dark Dance Treffen statt. Dieses Mal geben sich<br />

Qualitätsbands wie Nachtmahr, Das Ich oder<br />

Frozen Plasma die Klinke in die Hand. Auf fünf<br />

Floors versorgen Dich insgesamt acht DJs mit dem<br />

Aktuellsten aus der Szene. Müde vom Tanzen? Die<br />

Füße kannst Du Dir beim „Dark Shopping“ vertreten<br />

oder die eine oder andere neue Bekanntschaft an<br />

der Absinthbar schließen. Los geht’s um 19.00 Uhr.<br />

Der Ticketpreis im Vorverkauf liegt bei 24 Euro. Alle<br />

weiteren Infos findest Du auf der Facebook-Seite.<br />

Das Dark Dance Treffen in Lahr ist Europas größte<br />

Indoor-Veranstaltung der Schwarzen Szene und<br />

präsentiert alle drei Monate ein neues Highlight. Sechs Live-Acts und zahlreiche DJs (Dark<br />

Dance & Electro, Industrial & Noise, Depeche Mode & Electro Pop, Gothic & Neo Folk und<br />

Mittelalter & Crossover) sorgen für das musikalische Programm. Eingerahmt wird das Event<br />

von einer Vielzahl an Specials, die das DDT zu etwas ganz Besonderem machen, wie zum<br />

Beispiel Sektempfang, Shuttleservice, Pyroshow, Photoausstellungen, Verkaufsstände...<br />

Begonnen hatte alles im Dezember 2000 als reine Tanzveranstaltung, die eigentlich aus der<br />

Not heraus entstand. Im Vergleich zum Osten der Republik musste sich der süddeutsche<br />

Raum lange mit relativ wenigen Events zufriedengeben. Um diesem Missstand Einhalt<br />

zu gebieten, wurde kurzerhand der Entschluss gefasst, eine besondere Veranstaltung<br />

für den Süden ins Leben zu rufen. Eine<br />

Plattform, wo sich Gleichgesinnte treffen<br />

und sich gemeinsam den dunklen Klängen<br />

hingeben konnten. Frei nach dem Motto:<br />

„Von der Szene für die Szene!“<br />

Die Idee wurde auch rasch in die Tat<br />

umgesetzt, und die Resonanz seitens der<br />

Besucher war äußerst positiv. Im Laufe der<br />

Zeit wurde die zunächst unregelmäßige<br />

Veranstaltungsreihe immer beliebter und<br />

wuchs stetig heran. Angereichert durch<br />

verschiedene Konzerte, entwickelte sich<br />

das DDT zu einer festen Institution.<br />

Die Besucher strömen seither aus<br />

ganz Europa herbei, und man konnte<br />

sogar schon eigens angereiste Fans aus<br />

Argentinien und Amerika als Gäste begrüßen. Aufgrund seiner geographischen Lage –<br />

unweit der französischen Grenze – und seiner Nähe zur Schweiz liegt Lahr idealerweise in<br />

einem Dreiländereck, was einen zusätzlichen Vorteil bietet. Die Gäste schätzen die spezielle<br />

Atmosphäre des Dark Dance Treffens. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass man auch<br />

immer wieder mal prominente Besucher und Musiker trifft, die sich dort ganz privat vergnügen.<br />

Johan Edlund, Frontmann und Kopf von Tiamat, hat<br />

seinen Ausstieg bekannt gegeben! Völlig überraschend<br />

veröffentlichte er folgendes Statement auf der<br />

Facebook-Seite der Band: „Ich habe mich entschieden,<br />

Tiamat zu verlassen. Meine Gesundheit et cetera...<br />

Es geht einfach nicht mehr. Ich sage verlassen, weil<br />

mir Tiamat nicht gehört. Wenn die anderen Jungs<br />

weitermachen wollen, gern... Holt euch einen gut<br />

aussehenden Sänger, unterzeichnet bei Century<br />

Media und fertig. Aber ich bin draußen, und es<br />

interessiert mich auch gar nicht, nur wünsche ich<br />

der Band das Beste. Alle Verträge werden auf Anders<br />

Iwers, Lars Sköld und Roger Öjersson überschrieben,<br />

wenn sie dies möchten. Ich will nichts davon, mich hat<br />

das Erwachsensein zu sehr verdorben. Gebt jemand<br />

anderem eine bessere Chance. Die vier Festivals,<br />

für die wir im Sommer gebucht sind, werde ich<br />

noch spielen. Seien wir ehrlich: Es gibt auch andere<br />

Bands, und vielleicht werden sogar Tiamat noch<br />

besser! Alles Liebe, meine Brüder, und danke für Eure<br />

Unterstützung! Küsse!“


STREAM OF PASSION’S EPIC MASTERPIECE<br />

AVAILABLE APRIL 18 TH<br />

LIMITED EDITION MEDIA BOOK / DOWNLOAD / STREAM<br />

TOUR DATES GERMANY<br />

May 22 - Backstage, Munich* // May 23 - Schwimmbadclub, Heidelberg*<br />

// May 24 - Komplex, Schuttorf* // May 25 - Marx, Hamburg* // May 28<br />

- Underground, Cologne* // May 31 - K17, Berlin* // Aug 15 - Bergkeller,<br />

Reichenbach // Aug 16 - Made of Metal Festival, Hodonin (CZ)<br />

* WITH XANDRIA<br />

WWW.STREAMOFPASSION.COM // FACEBOOK.COM/STREAMOFPASSION //<br />

TWITTER.COM/STREAMOFPASSION<br />

SOP MUSIC<br />

Nachttanz<br />

Dunkelparty auf Carl<br />

JEdEN 1. sAmstAg im moNAt / 22 UhR<br />

kein VVk / Ak 6 EUR<br />

flooR 1<br />

dJ Alexx botox<br />

Ebm / iNdUstRiAl / fUtUREPoP<br />

flooR 2<br />

dJ george + dejan<br />

80‘s / WAVE / gothiC / PostPUNk<br />

Zeche Carl / Wilhelm-Nieswandt-Allee 100 / 45326 Essen<br />

fACEbook.Com/NAChttANZEssEN


Mit diesen exklusiven Geschichten<br />

Rex Dildo<br />

Luci van Org<br />

Loki und der Bauer Geiz<br />

Voenix<br />

Am Brunnen<br />

Olaf Schulze<br />

Nichtraucher<br />

Axel Hildebrand<br />

Die Lektion<br />

Christopher McIntosh<br />

Vollversammlung<br />

Fritz Steinbock<br />

Schicksal<br />

Patricia Becker<br />

Die Nornen und der Pilz<br />

Petra Bolte<br />

Die Schwüre meiner Vorfahren<br />

Knut Mende<br />

Bielefeld<br />

Sebastian Bartoschek<br />

Hardmors Begegnung<br />

Elfriede Lack<br />

Zahlreiche Sagen und Geschichten sind<br />

uns über die alten Götter unserer Ahnen<br />

überliefert: in den skandinavischen<br />

Eddas, den nordischen Sagen oder auch<br />

in vielfachen lokalen Bräuchen. Seit dem<br />

Ende des Mittelalters scheinen die alten<br />

Feuer aber erloschen zu sein. Dass dies<br />

nicht so ist, beweisen die AutorInnen von<br />

Die alten Götter – Kurze Geschichten von<br />

Asen, Vanen & Menschen. Mithilfe vieler<br />

Geschichten und Märchen beweisen<br />

sie, dass die Götter auch heute noch präsent sind und so<br />

manche Abenteuer zu bestehen haben, sei es in Asgard<br />

oder in Midgard, wo sie sich mit den modernen Menschen<br />

abmühen. Luci van Org steuerte ihre Geschichte Rex Dildo<br />

bei, und Olaf Schulze ließ Am Brunnen springen, um nur ein<br />

paar Beispiele zu nennen. Erhältlich ist das Werk für 9,95<br />

Euro.<br />

Verschiedene Autoren<br />

Die alten Götter<br />

Kurze Geschichten von Asen, Vanen & Menschen<br />

Taschenbuch,160 Seiten, 9.95 €<br />

Frija und Wotan begleiten Jahwe zum Arbeitsamt, eine Vollversammlung aller<br />

Götter wird dank Jahwe zum Fiasko, ein Schwur der Ahnen führt zu einem<br />

spannenden Rätsel, Loki und Thor treten als Comedy-Duo auf, es kommt zu<br />

einer schicksalhaften Begegnung mit den Nornen, und vom Schicksal handelt<br />

auch die Geschichte vom Fenriswolf. Dies ist nur ein kleiner Ausblick auf die<br />

abwechslungsreichen Erzählungen in diesem Buch ...<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org<br />

Festa-Freunde aufgemerkt: Es geht in die<br />

nächste Runde!<br />

„Beth Milburn will mit ihrer Tochter nach<br />

einem Shopping-Trip die Tiefgarage<br />

des Einkaufszentrums verlassen, als es<br />

passiert: Bäume brechen durch den Beton<br />

und verwandeln das Parkdeck in einen<br />

dichten Urwald. Der Weg nach draußen ist<br />

abgeschnitten. Als niemand zur Hilfe kommt,<br />

ahnen die Eingeschlossenen, dass ganze Landstriche<br />

von der rätselhaften Naturkatastrophe betroffen sind –<br />

möglicherweise sogar die ganze Welt.“<br />

Mit Die Verdammten präsentiert der australische Autor Brett<br />

McBean ein Endzeitszenario, welches (verlagsuntypisch)<br />

zwar wenig obszönen Sex, dafür aber umso mehr<br />

apokalyptische Brutalität enthält. Man darf sehr gespannt<br />

sein! Wenn Lesen zur Mutprobe wird...<br />

Das Label Dependent hat<br />

mit dem Electro Pop-Duo<br />

Iris einen hochkarätigen<br />

Neuzugang erhalten – und<br />

zwar samt frischem Longplayer<br />

im Gepäck! Spätestens seit<br />

Blacklight ist klar, dass das USamerikanische<br />

Gespann in<br />

einer ganz eigenen Liga spielt und sich sein Sound in keine<br />

der gängigen Schubladen stecken lässt: Aus experimenteller,<br />

melancholischer Elektronik im Zusammenspiel mit Gitarren<br />

und der tragenden, charismatischen Stimme von Reagan<br />

Jones zaubern Iris organische, faszinierende Lieder mit<br />

einzigartigen Melodien und magischer Atmosphäre – nicht<br />

zuletzt dank Andrew Segas außergewöhnlichem Talent als<br />

Songwriter. Auch auf Radiant, das sich gerade in der finalen<br />

Fertigstellung befindet, erweitern Iris ihr musikalisches<br />

Spektrum einmal mehr. Bei der gemeinsamen Tour mit<br />

Seabound will die Band (live unterstützt durch Ned Kirby<br />

von Stromkern) schon das eine oder andere neue Stück<br />

präsentieren! Genauere Infos über Radiant folgen bald...<br />

Alle Leseratten und Horrorfans dürfen sich<br />

auf Nachschub freuen. Mit Diabolos MMXIV<br />

– Eine internationale Horrorgeschichten-<br />

Sammlung ist eine grauenvoll-gruselige<br />

Anthologie der Meisterklasse erschienen.<br />

Als Autoren haben unter anderem Simon<br />

Clark, Christian Endres oder Craig<br />

DiLouie die Feder geschwungen... Dieses<br />

Werk folgt ganz dem Motto des LUZIFER-<br />

Verlags: „Nix für Angsthasen!“


erechnet.<br />

abgeändert.<br />

Mediadaten<br />

Auflage: 5. 0<br />

Format: DIN A6<br />

Seiten: mind. 12<br />

Farbe: 4c<br />

Preise<br />

80, 0€ zgl. gesetztlicher MwSt.<br />

25, 0€ zgl. gesetzlicher MwSt.<br />

Formate: PDF/ X-3:2 02<br />

Auflösung: 3 0 dpi<br />

Farbprofil: ohne<br />

TIF<br />

+<br />

+ SUPER SCHWARZES MANNHEIM<br />

+ :WUMPSCUT: Release-Party<br />

Rudi Ratzinger „Himself“ Vor-Ort !<br />

Großer :WUMPSCUT: Merchstand !<br />

+ Joachim Witt Release-Party<br />

+ etc.<br />

WWW.HELTER-SKELTER.DE<br />

>>> WIR SIND DIE MACHT DER NACHT


Vom 25. bis zum 27.04.2014<br />

lädt das Dark Munich<br />

Festival bereits zum dritten<br />

Mal zu einer Party der<br />

Superlative ein. Das bislang<br />

stärkste Gothic-Festival<br />

in Süddeutschland lockt<br />

mit einem hochkarätigen<br />

Staraufgebot: MONO INC.,<br />

The 69 Eyes, Apoptygma<br />

Berzerk, Zeraphine,<br />

Front 242 und vielen<br />

weiteren mehr. Absolutes<br />

Highlight ist der Auftritt von<br />

Alien Sex Fiend, einem<br />

der Urväter der Gothic-Szene. Ihr sinisterer Sound,<br />

der anfangs durch Punk beeinflusst war, legte Ende<br />

der Siebziger den Grundstein für eine neue Sub- und<br />

Jugendkultur.<br />

Insgesamt werden 54 Bands das Gelände der Optimolwerke<br />

mit bestem EBM, Synth und Future Pop, NDH oder Gothic<br />

Rock zum Vibrieren bringen. Für Kenner definitiv ein<br />

Muss! „Das geniale Feedback der letzten beiden Jahre<br />

hat uns motiviert, jetzt erst so richtig durchzudrehen und<br />

noch mal einen draufzulegen! Bigger – better – darker!“,<br />

so das Motto der Veranstalter. Das DMF will Tradition<br />

und Moderne in Form von etablierten Künstlern sowie<br />

Newcomern vereinbaren. Dabei sollen Freunde der<br />

Schwarzen (und „angeschwärzten“) Musik Gelegenheit<br />

haben, auch internationale Acts zu erleben, die sonst<br />

Ab 20. April im Handel!<br />

„Ein überraschender Weise<br />

sehr witziges Buch.“<br />

Neuschwäbischer Kurier<br />

„Dieses Buch hat mein Leben<br />

fast verändert!“<br />

Ein beinahe Käufer<br />

Nur in unserem Shop:<br />

Specialedition bestehend aus<br />

Buch + Button + Aufkleber<br />

www.roterdrache.org/catalog/<br />

Alex Jahnke<br />

Neues aus Neuschwabenland<br />

Aus den Tagebüchern des Führers (Adjutanten)<br />

232 Seiten, mit 14 Zeichnungen, Taschenbuch, 9.95 €<br />

Wir befi nden uns im Jahre 80 n.d.ZW*. Die ganze Welt ist von den Nazis<br />

befreit... Die ganze Welt? Nein! Ein von unbeugsamen Nazis bevölkertes<br />

Land hört nicht auf, den rassismusfreien Ideen Widerstand zu leisten. Und<br />

das Leben ist nicht leicht für Nationalsozialisten, die als Besatzung in den<br />

befestigten Lagern Neuschwabenlands leben ...<br />

*nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org<br />

selten in Deutschland spielen oder sogar noch nie zu<br />

Gast waren. Neben herausragenden Klängen dürfte die<br />

eine oder andere Bühnenshow ordentlich einheizen...<br />

Auch abseits der Konzerte hat das DMF 2014 einiges<br />

zu bieten: Das großzügige Gelände lädt mit einem<br />

Gothic/Szene-Markt zum Bummel ein. Für das leibliche<br />

Wohl während der Verschnaufpausen zwischen den<br />

Performances ist reichlich und zu fairen Preisen gesorgt.<br />

Ein Kombiticket für alle drei Tage kostet 89 Euro. Karten<br />

für zwei Tage sind ebenfalls erhältlich (jede Kombination<br />

ist möglich), der Preis beträgt hier 75 Euro. Einzelne<br />

Tagestickets gibt es für 49 Euro. Das DMF freut sich nicht<br />

nur auf alte Hasen der Szene, sondern begrüßt genauso<br />

neugierige Gothic-Neulinge.<br />

Noch ein kleiner Tipp: Parkplätze gibt es aufgrund diverser<br />

Baustellen nur in den umliegenden Seitenstraßen.<br />

Empfohlen wird die Anreise mit dem ÖPNV über den<br />

Ostbahnhof. Hinweis zum ÖPNV: Wegen Bauarbeiten<br />

ist die S-Bahn-Hauptstrecke zwischen Hauptbahnhof<br />

und Ostbahnhof an diesem Wochenende unterbrochen.<br />

Es verkehren ersatzweise Busse. Ansonsten ist die<br />

Anreise mit dem ÖPNV problemlos möglich (S-Bahn<br />

stadteinwärts bis Ostbahnhof/Pasing sowie U-Bahn Linie<br />

5 zum Ostbahnhof sowie mittels diverser Buslinien). Also<br />

rein in die Stiefel, legt Euer Outfit an, und dann lasst uns<br />

gemeinsam ein rauschendes Fest feiern!<br />

www.d-m-f.net


Nach fünf langen Jahren kann das<br />

Debutalbum von Thomas Azier an den<br />

Mann gebracht werden. In den USA und<br />

Teilen Europas hat sich der Berliner mit<br />

seinem Urban Pop bereits etablieren<br />

können. Mit Hylas versucht er es nun<br />

auch in seinem Heimatland. Ob es ihm<br />

gelingt, entscheidet Ihr da draußen...<br />

Wir sind jedenfalls beeindruckt<br />

und bemühen uns um einen<br />

Interviewtermin für die Juni-Ausgabe.<br />

Die Nürnberger Indie Electro-Band<br />

Yucca ist jetzt stolzes Mitglied des<br />

Labels AdP. Jahrelange Erfahrung<br />

und Zusammenspiel werden nun<br />

gebündelt und auf das nächste<br />

Album gepresst, welches noch<br />

2014 erscheinen soll. Doch<br />

zunächst gibt es von dem Quintett erst einmal die neue<br />

Single Roadrunner, die Du via Noisey kostenfrei downloaden<br />

kannst. Den Link dazu gibt es auf der Homepage des Labels.<br />

Am 09.05.2014 erscheint das neue Werk<br />

von Tori Amos. Unrepentant Geraldines<br />

kann bereits auf amazon vorbestellt<br />

werden. Gleichzeitig nimmst Du dabei an<br />

einer Verlosung teil und hast die Chance,<br />

Konzertkarten oder ein handsigniertes<br />

Vinyl der Ausnahmekünstlerin zu<br />

gewinnen. Also nichts wie ran an den Speck!<br />

Mit Those Nervous Surgeons haben die<br />

britischen EBM-Pioniere Click Click<br />

jetzt endlich ihr erstes Studioalbum<br />

seit 17 Jahren im Kasten – und<br />

Mastermind Adrian Smith blieb sogar<br />

noch Zeit, seinen Debutroman zu<br />

schreiben! The Eradication of Hate wird<br />

exklusiv der auf 300 Exemplare limitierten Edition des<br />

Albums beiliegen und weist einige Parallelen dazu auf: In<br />

einem dystopischen, protofaschistischen England sind<br />

Medienzensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit<br />

an der Tagesordnung; Themen, die sich ebenfalls in den<br />

neuen Songs wiederfinden und einander ergänzen. Auch<br />

musikalisch laufen die Gebrüder Smith nach der langen<br />

Abwesenheit zu Hochform auf und knüpfen deutlich<br />

hörbar an ihre Anfänge an – ein „Kreis schließt sich“, wie<br />

Adrian selbst kommentiert. Hierauf sollte wirklich kein Fan<br />

verzichten... schnell vorbestellen! Releasetermin ist der<br />

06.06.2014.<br />

www.emmo.biz<br />

www.kompuphonik.de<br />

Nur noch knapp zwei Monate<br />

bis zum neunten Hörnerfest!<br />

Wie, Du weißt nicht, was das ist?<br />

Dann aufgepasst: Es handelt<br />

sich um ein auf Mittelalter, Folk<br />

und Rock spezialisiertes Open<br />

Air-Musikspektakel. Neben<br />

hochkarätigen Bands werden<br />

auch Feuerkunst, mittelalterliche<br />

Gaukelei, Bogenschießen, Axt- und<br />

Messerwerfen, ein feiner Markt und ein mittelalterliches<br />

Lager geboten... Als Veranstaltungsort dient ein ehemaliger<br />

Bauernhof im Grünen, 35 Kilometer von Hamburg.<br />

Umliegende Wiesen können fürs Campen und Parken<br />

genutzt werden. Das Zweitagesticket kostet 39 Euro<br />

(inklusive Camping + Parken) und ist über www.hoernerfest.<br />

de oder bei allen bekannten Kartenverkaufsstellen<br />

erhältlich.<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Hörnerfest<br />

mit Tanzwut, Letzte Instanz, Versengold, Ignis Fatuu...<br />

27. & 28.06. Brande-Hörnerkirchen<br />

Frontal „Lass uns tanzen“ CD<br />

NZ „RAW AND PURE“ EP-CD<br />

Leæther Strip „Æscapism“ CD<br />

Leæther Strip „Untold Stories“ DCD<br />

Also as Box „2014“ with both CD´s + 7“ Vinyl Single, + T-Shirt, PÆN<br />

in wooden Box<br />

Calva Y Nada<br />

„Monologe eine Baumes“<br />

VÖ: 25.04.2014<br />

Jewelcase CD,<br />

CD in wooden Box (limited 222 Copies),<br />

Boxset limited (66 Copies)<br />

Harm Joy „Inside Out“<br />

EP-CD VÖ: 09.05.2014


„Du kannst dich nicht jeden Tag aufführen,<br />

als wäre Freitagabend...“<br />

Pop Evil sind in ihrer Heimat USA auf dem besten Wege zu Starruhm. Ihre eingängigen Stücke dominieren die<br />

Radiocharts, Profisportmannschaften laufen zu ihren Hymnen aufs Feld. Doch das Gespann möchte mehr und<br />

auch in der Alten Welt punkten. Sänger Leigh Kakaty plaudert über die harte Vergangenheit seiner Band, böse<br />

Pop-Musik und seine Liebe zu Europa.<br />

<strong>Orkus</strong>: Im Info eurer Plattenfirma ist die Rede davon, dass<br />

sich Pop Evil von ganz unten auf die heutige Position gekämpft,<br />

also die klassische Schule des Rock durchlaufen haben. Was<br />

genau ist damit gemeint?<br />

Leigh Kakaty: Nun ja, wir gründeten uns 2001 und spielten<br />

viele Jahre in wirklich jeder Kaschemme in unserer Heimat<br />

Michigan, zumeist Cover-Nummern. Wir wollten gleich richtig<br />

durchstarten, mit einem guten Produzenten und einem<br />

Label. Dafür brauchten wir das Geld aus den Shows. Wir<br />

veröffentlichten auch ein paar Demos, aber irgendwie ging es<br />

nicht voran. Bis wir 2007 einen Managementdeal abschließen<br />

konnten, der uns kurz darauf auch einen Plattenvertrag<br />

einbrachte. Wir waren fünf Jungs, die sich noch von der Schule<br />

kannten, und hatten jahrelang dafür gekämpft, ein Label zu<br />

finden. Als wir es endlich hatten, verbrachten wir viel Zeit<br />

damit, den Vertrag wieder loszuwerden. Denn es war ein sehr<br />

schlechter Deal. Das hat uns einige Mitglieder gekostet, die<br />

diesen Nervenkrieg nicht weiter mitmachen wollten. Umso<br />

stolzer sind wir, die es doch geschafft haben.<br />

O: Euer Name wirkt ein bisschen schräg. Ist er auf die Musik<br />

gemünzt? Also einerseits auf die Eingängigkeit, andererseits<br />

aber auf die harten, modernen Metal-Riffs?<br />

LK: (lacht) Diese Erklärung habe ich schon öfter gehört; sie<br />

passt natürlich auch irgendwie. Aber tatsächlich sind wir alle<br />

Ende der Achtziger aufgewachsen. Zu jener Zeit regierte in<br />

den USA der Rock, er lief im Radio und im Fernsehen. Pop war<br />

verpönt, regelrecht ein böses Wort. So wie später der Begriff<br />

„Heavy Metal“. Wir sehen uns eindeutig als Metal-Band, wir<br />

möchten die gute alte Zeit zurückbringen, als „Pop“ nur ein<br />

Wort war, das niemand mochte.<br />

O: Kommen wir zu eurem aktuellen Album, das den<br />

mysteriösen Titel Onyx trägt. Was hat es damit auf sich?<br />

LK: Der Onyx strahlt nicht so hell wie ein Diamant, ist aber<br />

auch kein gewöhnlicher Stein. Er hat etwas Magisches. Das<br />

Düstere soll für den Weg der Band stehen, welchen ich bereits<br />

erläutert habe. All diese Eigenschaften fanden wir passend für<br />

unsere Band.<br />

O: Und wie passt der Engel auf dem Cover dazu?<br />

LK: Eigentlich gar nicht. (lacht) Dieser Engel – eine Mutterfigur<br />

– wacht über die Menschen. Das ist es, was Musik für uns<br />

bedeutet. Sie passt auf uns auf, sie hält uns am Leben, sie<br />

verbindet uns. Du siehst, wir nehmen die Musik wirklich sehr<br />

ernst. Wir wurden auch schon gefragt, ob das Motiv einen<br />

religiösen Hintergrund hat. Das kann ich verneinen. Vielleicht<br />

finden sich in manchen Texten dezente religiöse Anklänge.<br />

Doch sie stehen nicht im Mittelpunkt. Für uns ist Musik die<br />

wahre Religion.<br />

O: So soll es sein! Bei Boss’s Daughter ist kein Geringerer als<br />

Mick Mars von Mötley Crüe zu hören. Wie seid ihr denn an<br />

diese lebende Legende gekommen?<br />

LK: Da muss ich unserem Management ein großes Lob<br />

aussprechen. Sie haben bereits vor einiger Zeit Kontakt zu ihm<br />

20 - <strong>Orkus</strong>!


aufgenommen. Wir waren damals auch in den USA noch<br />

nicht so populär wie heute. Er hörte sich unseren Track an<br />

und willigte sofort ein, mitzuspielen. Wörtlich sagte er, er<br />

sehe großes Potenzial in uns. Darauf sind wir verdammt<br />

stolz. Ich muss nicht extra erwähnen, dass ich fast mein<br />

gesamtes Leben lang riesiger Fan von Mötley Crüe bin,<br />

oder?<br />

O: Nein... das ist auch dem übrigen Material durchaus<br />

anzuhören. Die Schlagseite in Richtung Achtziger lässt<br />

sich nicht wegdiskutieren. Trotzdem tönen Pop Evil sehr<br />

modern; Parallelen zu Adrenaline Mob oder Papa Roach<br />

fallen auf. Umso spannender ist, dass ihr in den USA als<br />

Support für Judas Priest unterwegs wart.<br />

LK: Ja, und zwar einen ganzen Sommer lang. Wir hatten<br />

die Ehre, sie auf ihrer Konzertreise zum 30. Jubiläum von<br />

British Steel zu begleiten. Ich sage immer, dass diese Tour<br />

uns als Band erst erwachsen gemacht hat. Wir haben so<br />

viel gelernt. Die alten Herren – bei allem Respekt – wissen<br />

einfach, wie es läuft. Sie waren sehr freundlich zu uns und<br />

haben uns zum Beispiel gezeigt, wie man sich unterwegs<br />

gesund ernährt. Du kannst dich nicht jeden Tag aufführen,<br />

als wäre Freitagabend, wenn du noch sechs Wochen lang<br />

Shows abliefern musst. Das ist selbst in unserem Alter<br />

unmöglich.<br />

O: Wie waren denn die Fanreaktionen auf der Priest-Tour?<br />

Eure Musik unterscheidet sich ja grundlegend von der des<br />

Headliners.<br />

LK: Jeden Abend, wenn wir auf die Bühne kamen, schallten<br />

uns „Priest! Priest!“-Rufe entgegen. Und wenn wir unser<br />

Set beendet hatten, gab es regelmäßig Standing Ovations.<br />

Ein unglaubliches Gefühl, das mich bis heute trägt. Priest<br />

sind ja bekannt dafür, jüngere Bands zu unterstützen.<br />

In den frühen Neunzigern nahmen sie die damals fast<br />

unbekannten Pantera mit, Anfang der Achtziger spielten<br />

Bon Jovi im Vorprogramm eine ihrer ersten großen<br />

Tourneen. Ich hätte nichts dagegen, wenn unsere<br />

Erfolgskurve ähnlich ansteigen würde. (lacht)<br />

O: Die von dir genannten Gruppen waren allerdings auch<br />

in Europa erfolgreich. In eurem Fall muss da noch ein<br />

bisschen was passieren. Hierzulande seid ihr nicht mehr<br />

als ein Insidertipp; eure Alben waren bisher schwer zu<br />

bekommen.<br />

LK: Das ist uns bewusst, aber wir arbeiten sehr hart daran.<br />

Onyx wird in einer Europabox mit ein paar älteren Stücken<br />

erscheinen. Unser Ziel ist es, unseren neuen europäischen<br />

Fans alle Songs, die wir bis jetzt veröffentlicht haben,<br />

zugänglich zu machen. Und auch live passiert etwas.<br />

Wir waren ja gerade mit Five Finger Death Punch bei<br />

Euch unterwegs. Die ersten Gigs in Deutschland sind mir<br />

speziell in Erinnerung. Ihr lebt Rock- und Metal-Musik mit<br />

einer besonderen Leidenschaft. Das hat mich beeindruckt.<br />

Wenn alles glattläuft, spielen wir schon im Herbst wieder<br />

bei Euch. Dann möchten wir ein neues Album in Angriff<br />

nehmen, um 2015 pünktlich zu den Sommerfestivals<br />

wieder auf der Matte zu stehen. Die sollen in Europa<br />

ganz anders und viel größer sein als bei uns. Da muss ich<br />

unbedingt hin.<br />

www.popevil.com<br />

Marc Halupczok<br />

HARDCORE ANAL HYDROGEN<br />

NEW ALBUM THE TALAS OF SATANN AVAILABLE !<br />

FOR FANS OF MR BUNGLE SECRET CHIEFS 3 PRYAPISME<br />

WWW.APATHIARECORDS.COM<br />

Discographie (Alben):<br />

Lipstick on the Mirror (2008)<br />

War of Angels (2011)<br />

Onyx (2013)<br />

Line-Up:<br />

Leigh Kakaty – Gesang<br />

Nick Fuelling – Gitarre<br />

Dave Grahs – Gitarre<br />

Matt DiRito – Bass<br />

Josh Marunde – Schlagzeug


„Ein Rudel Kindergartenkinder...“<br />

Oft kommt es anders. Und manchmal ist das gut so. Ursprünglich waren Asps Von Zaubererbrüdern als einmaliges<br />

Unplugged-Tourkonzept der Band ASP gedacht. Heute sind Künstler und Fans froh, dass es dabei nicht geblieben ist, und<br />

genießen die wiederkehrenden Auftritte des Ensembles. Im März 2014 konnte man gemeinsam wundervolle, emotionale<br />

Dunkelromantische Frühlingsnächte feiern. Und während wir uns wenige Tage nach dem abschließenden Konzert in<br />

München mit Asp unterhalten, arbeiten die sieben bereits am nächsten Live-Programm und an ganz neuem, eigenem<br />

Liedmaterial.<br />

<strong>Orkus</strong>: Bei einem so großen Ensemble und der Länge des<br />

Programms war die Vorbereitung bestimmt relativ aufwändig.<br />

Warum habt ihr euch auf Gastspiele in acht Städten beschränkt?<br />

Nachfrage war offensichtlich da...<br />

Asp: Ja, es stellte sich dann heraus, dass die Nachfrage sehr<br />

groß war. Beinahe alle Konzerte waren ausverkauft. Doch so<br />

etwas weiß man natürlich vorher nicht. Und wenngleich das<br />

Vertrauen in das komplette Konzept, welches hinter Asps Von<br />

Zaubererbrüdern steckt, auf meiner Seite sehr groß ist, so brauchte<br />

es doch einige Überzeugungsarbeit bei den Veranstaltern. Aber<br />

ich bin zuversichtlich, dass wir auf diesem sehr schönen Erfolg<br />

gut für zukünftige Konzertreisen aufbauen können und die<br />

Überredungsarbeit nicht mehr gar so anstrengend wird.<br />

O: Asps Von Zaubererbrüdern bestehen teilweise aus Mitgliedern<br />

der Band ASP, und auch die Lieder entstammen bisher überwiegend<br />

dem ASP-Repertoire. Weshalb ist trotzdem eine strikte Trennung<br />

zwischen beiden Projekten nötig? Die Wurzeln und Ideen können<br />

doch durchaus miteinander vereinigt werden.<br />

Asp: Das hat, wie so oft, nicht nur einen, sondern viele<br />

Beweggründe. Auf der einen Seite gibt es eine rein praktische und<br />

organisatorische Seite: Wir wollen mit beiden Bands auf die Bühnen<br />

dieses Landes – und, wenn möglich, auch auf die anderer Länder.<br />

Viele Veranstalter hatten schon mit dem Konzept „Rockshow und<br />

Unplugged-Programm“ ihre Verständnisprobleme. Das heißt,<br />

sie wollten einmal im Jahr ASP in ihren Saal buchen und nicht<br />

zwei Mal, auch wenn es ein völlig anderes Konzept ist. Das hätte<br />

bedeutet, dass wir schlussendlich eine unglaubliche Arbeit hätten<br />

leisten müssen, nur um gerade mal eine Handvoll Konzerte spielen<br />

zu dürfen. Da stimmt dann die Verhältnismäßigkeit zwischen<br />

Aufwand und Ergebnis nicht mehr. Deswegen muss es eine klarere<br />

Trennung geben, selbst wenn wir musikalisch zurzeit noch auf<br />

vieles von der Rockband zurückgreifen. Der viel wichtigere Grund<br />

jedoch ist, dass ich mir mit den Zaubererbrüdern eine zusätzliche<br />

musikalische Spielwiese erobern möchte. Nicht nur als zweites<br />

Standbein, sondern als zweiten Kanalisationsweg meiner Ideen,<br />

mit ganz anderen musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten und<br />

Klangfarben. Ich habe immer schon ein Faible für viele Spielarten<br />

des Folk gehabt und freue mich darauf, dieser Leidenschaft mit den<br />

Zaubererbrüdern frönen zu dürfen.<br />

O: Was ist für dich mit den Zaubererbrüdern anders als bei ASP?<br />

Asp: Das ist eindeutig das wöchentliche Treffen, das konstante<br />

gemeinsame Musizieren bei den Zaubererbrüdern. Für ASP-<br />

Tourneen bereiten wir uns ganz anders vor – da proben wir vor<br />

Tourneen immer zwei Monate lang sehr intensiv. Und die Art, wie<br />

die Instrumente funktionieren, ist sehr, sehr unterschiedlich, da<br />

muss man in allen Bereichen sehr drauf achten.<br />

O: Und was ist vielleicht gar nicht so anders?<br />

Asp: Dass sich alle Musiker sofort in ein Rudel Kindergartenkinder<br />

verwandeln, sobald sie den Fuß in einen Tourbus setzen. Dass<br />

eine Tour in der Vorbereitung unglaublich viel konzeptionelle und<br />

organisatorische Arbeit verursacht.<br />

O: Man könnte ja meinen, so ein Unplugged-Abend wäre gegenüber<br />

einem Auftritt mit Rockprogramm ruhiger, gelassener und dadurch<br />

weniger anstrengend. Kannst du das bestätigen?<br />

Asp: Jein. Tatsächlich fühle ich mich danach körperlich oft etwas<br />

weniger ausgepowert. Aber man kann sich bei den Zaubererbrüdern<br />

dafür auch nicht so vom Rock’n’Roll davontreiben lassen wie bei<br />

ASP; das bedeutet fast drei Stunden lang volle Konzentration und<br />

gesangliche Schwerstarbeit. Das Akustikgebilde der Zaubererbrüder<br />

verzeiht viel weniger Fehler. Gelassen bin ich sowieso nie.<br />

O: Hast du beim Songschreiben und Komponieren oft Ideen auch<br />

für das jeweils andere Projekt, oder konzentrierst du dich immer<br />

genau auf eines?<br />

Asp: Es gibt immer sehr verschiedene Phasen in der kreativen<br />

Arbeit. Wenn ich Ideen aufschreibe und Skizzen mache, dann<br />

kommen manchmal die interessantesten Ergebnisse heraus.<br />

Ich gehe los und suche eine Idee für das neue ASP-Album, finde<br />

stattdessen drei, wovon eine eher zu den Zaubererbrüdern passt<br />

und die dritte vielleicht weder zum einen noch zum anderen oder<br />

sogar zu beidem, und erst der nächste Schritt entscheidet, welches<br />

musikalische Kind es werden wird. Wenn dann allerdings die<br />

Ausarbeitungsphase kommt, muss ich mich ganz dieser Aufgabe<br />

widmen, ohne nach links und rechts zu schauen, sonst klappt das<br />

nicht.<br />

O: Wie gut funktioniert das für dich überhaupt: das Versinken in<br />

einer Sache, das Konzentrieren auf genau das, was du gerade tust?<br />

Bist du leicht abzulenken, fühlst dich schnell gestört?<br />

Asp: Leider ja. Ich arbeite am liebsten ganz alleine kreativ und<br />

muss mich wirklich dazu zwingen, alle Ablenkungsmöglichkeiten,<br />

wie Telefon und vor allem das verfluchte Internet, in dieser Zeit<br />

abzuschalten.<br />

O: Neben bekannten Stücken durften sich die Besucher eurer<br />

Frühlingsnächte auch über neue Titel freuen. Wonach hast du<br />

dich beim Erfinden dieser kleinen Kunstwerke gerichtet: dass sie<br />

thematisch zum Repertoire passen? Oder eventuell sogar eher<br />

einen Gegensatz bilden?<br />

Asp: Die zwei Songs sind ganz speziell für unsere Besetzung<br />

geschrieben worden. Das heißt, ich habe bei der Komposition vor<br />

allem darauf Wert gelegt, dass unsere Instrumente voll zur Geltung<br />

kommen. Wobei Windrad sich etwas stärker auf die Streichersektion<br />

22 - <strong>Orkus</strong>!


„Gelassen bin ich sowieso nie.“<br />

stützte und Rüstzeug sehr stark auf einer Idee für den Dudelsack<br />

aufbaute. Beides entwickelte sich einfach und ganz natürlich aus<br />

dem Thema der Lieder. Von daher ist die Arbeit gar nicht so anders<br />

als bei ASP. Es gibt eine Grundemotion, die man vermitteln möchte,<br />

und dann tut man alles, um diese Vision zu verwirklichen.<br />

O: Hattest du im Vorfeld große Sorge, die neuen Stücke könnten<br />

Ablehnung erfahren?<br />

Asp: Ich hatte eher eine furchtbare Panik, dass sie nicht pünktlich<br />

zur Tour fertig würden. Aber sie wurden. Und ab diesem Zeitpunkt<br />

hatte ich keinerlei Bedenken mehr. Ich finde beide auf völlig<br />

verschiedene Art sehr gelungen. Beide stellen sozusagen eine<br />

Essenz dessen dar, was die Band ausmacht. Windrad ist eine fast<br />

schon beschwingte Hymne mit melancholischen Einsprengseln;<br />

ein Lied, das ich mir selbst als Trostlied geschrieben habe und das<br />

genau das hoffentlich auch beim Hörer erzeugt. Rüstzeug, nun ja,<br />

das ist eine Art Minnelied, es kommt eher mittelalterlich-romantisch<br />

daher und mit einer ordentlichen Portion Erotik. Der Text erzählt<br />

die Geschichte eines Liebespaares. Der eine Partner muss in den<br />

Kampf ziehen, und der andere vollzieht allerlei wortreiche Rituale,<br />

um ihn mit Zaubersprüchen gegen alles zu beschützen, was ihn<br />

erwartet. Ich gebe zu, in dieses Lied habe ich mich Hals über Kopf<br />

verliebt!<br />

O: Euer Bassist hat sich bei den Dunkelromantischen Frühlingsnächten<br />

auch als guter Sänger bewiesen. Wann dürfen wir denn ein Solo-<br />

Album oder eigenes Nebenprojekt von ihm erwarten?<br />

Asp: Ich widerspreche aufs Heftigste: Tossi hat schon seit vielen<br />

Jahren bei ASP bewiesen, dass er ein guter Sänger ist. Auch<br />

vorher schon. Noch dazu ergänzen sich unsere Stimmen auf eine<br />

wundervolle Art auf der Bühne, was nicht zu unterschätzen ist. Ein<br />

Solo-Album oder Nebenprojekt... ich glaube, da hat er momentan<br />

keine Ambitionen, da wir mit ASP und Asps Von Zaubererbrüdern<br />

schon extrem ausgelastet sind. Aber wenn er mal möchte, dann<br />

kannst du Gift drauf nehmen, dass ich ihn dabei unterstützen<br />

werde.<br />

O: Könntest du dir vorstellen, dass es in deinem künstlerischen<br />

Dasein nur noch Asps Von Zaubererbrüdern gibt?<br />

Asp: Nein, ich kann mir absolut nicht vorstellen, ohne ASP und die<br />

Rockshow zu leben. Ich brauche das wie die Luft zum Atmen. Ich<br />

brauche dieses Schweißtreibende, Ursprüngliche der Rockmusik,<br />

die Kraft und Erdigkeit. Doch wie ganz viele Musikhörer, so bin<br />

auch ich nicht nur auf eine einzige Schublade beschränkt. Schon<br />

immer höre und genieße ich verschiedenste Musikstile. Das heißt<br />

nicht, dass ich alles auch selbst machen möchte und für alles Talent<br />

besitze, aber sowohl im Gothic Rock als auch im Singer/Songwriter-<br />

Genre fühle ich mich wohl und halte mich an den ursprünglichen<br />

Antrieb, dem ich schon seit jeher gefolgt bin: Ich mache Musik, weil<br />

ich sie liebe.<br />

www.vonzaubererbrüdern.com<br />

Axel Schön<br />

Photos: Nightshadow Photoart<br />

Line-Up:<br />

Asp – Gesang<br />

Ralph Müller – Gitarre, Gesang<br />

Tossi Gross – Bass, Gesang<br />

Ally Storch – Geige<br />

Katharina Kranich – Cello<br />

Thomas Zöller – Dudelsack, Drehleier, Harmonika, Flöten<br />

Stefan Hukriede – Schlagzeug<br />

24 - <strong>Orkus</strong>!


München, Backstage, 29.03.2014<br />

Erwartungsvolle Gespräche, freundliches Einander-Platz-<br />

Machen, Stühlerücken. Nach und nach füllt sich der an diesem<br />

Abend bestuhlte Saal. Das Finale der Dunkelromantischen<br />

Frühlingsnächte ist natürlich ausverkauft, das Publikum<br />

generationenübergreifend und international.<br />

20.00 Uhr. Die Beschwörung beginnt. Sofort klatschen die<br />

Fans mit, während das Ensemble die Bühne betritt – und<br />

nur wenig später mit Krabat und Once in a lifetime (sowie<br />

einer herzlichen Begrüßung dazwischen) alle restlos in<br />

seinen Bann zieht. Mit poetischen Worten kündigt Asp ein<br />

ebensolches Stück an: Schneekönigin, wohin. Und während<br />

die Zartheit des Liedes noch nachklingt, überraschen die<br />

Zaubererbrüder und -schwestern bereits durch ein neues,<br />

extra verfasstes Stück mit dem Titel Windrad. Nach dem<br />

Ougenweide-Klassiker BaldAnders ist es Zeit für ein Duett. Da<br />

Geigerin Ally Storch nun auch auf dem Album ihres eigenen<br />

Projektes singt, ergreift Asp die Gelegenheit und intoniert<br />

gemeinsam mit ihr Mein Herz erkennt dich immer. Der<br />

schöne, rührende Gesang der beiden wird mit donnerndem<br />

Applaus belohnt, welchem die Band nur entkommt, indem<br />

sie Mistakes anstimmt. Schließlich lässt Asp die Ballade<br />

von der Erweckung folgen, deren Emotionalität durch die<br />

Instrumentierung noch einmal unterstrichen wird.<br />

Zeit für eine Pause.<br />

Doch bald schon ruft der Gong wieder auf die Plätze. Ralph<br />

Müller animiert die Menge zum Klatschen, während die<br />

anderen Musiker und Musikerinnen zurückkehren, um<br />

Denn ich bin der Meister anzustimmen. Vielen Fans fällt<br />

es zunehmend schwer, sitzen zu bleiben. Einen zweiten<br />

leiblichen Sprössling haben Asps Von Zaubererbrüdern<br />

dabei, nämlich Rüstzeug... sehr sinnlich, rhythmisch,<br />

aber auch gefühlvoll, Raum bietend für Thomas Zöllers<br />

beeindruckendes Spiel auf der Sackpfeife. Das Minnelied<br />

der Incubi erleben die Gäste heute als Duett zwischen Asp<br />

und Cellistin Kathi Kranich, während Zaubererbruder einmal<br />

mehr zum Beweis dafür wird, dass Bassist Tossi Gross<br />

auch gut bei Stimme ist und sich sein Gesang mit dem des<br />

Frontmannes prima ergänzt.<br />

Gitarrist Ralph wird etwas blass um die Nase, als Asp<br />

lautstark dazu aufruft, dem teuflischen Müller den Garaus<br />

zu machen! Natürlich ist schnell klar, dass sich diese Ansage<br />

ausschließlich auf Der geheimnisvolle Fremde bezieht.<br />

Begeistert zelebriert man den Titel gemeinsam auf und<br />

vor der Bühne. Zum Tourmotto passend, folgen mit Es ist<br />

ein Schnee gefallen und Der Winter ist vergangen ein trauriges<br />

Winterlied und ein beschwingtes Frühlingsstück, bevor<br />

es ans Werben geht. Jetzt hält die Leute tatsächlich nichts<br />

mehr auf ihren Stühlen, alle wollen tanzen und geben jenem<br />

Wunsch nach. Als Asp Am Ende singt, wird es wieder etwas<br />

ruhiger. Nicht zum ersten Mal an diesem Abend kommen<br />

hier in der Zaubererbrüder-Version sehr klar die Schönheit<br />

und emotionale Tiefe der Asp’schen Lyrik zum Tragen. Mit<br />

dem irischen I am stretched on your grave verabschieden sich<br />

die Künstler von der Bühne.<br />

Doch natürlich möchte das Publikum mehr. Und wir tanzten<br />

sowie Biotopia sind die Zugaben, und beide funktionieren<br />

im Zaubererbrüder-Gewand sehr intensiv. Die Menge dankt<br />

durch stakkatischen Applaus, der nicht aufhört.<br />

Noch einmal kommt die Band zurück. Den zweiten<br />

Zugabeblock beginnen Musiker und Fans Rücken an Rücken,<br />

letztlich ist es dann aber Zeit für den Abschied, der in einem<br />

großen Medley aufgeht und nach gut drei Stunden das<br />

Ende eines besonders schönen und in seiner Intensität<br />

unvergesslichen Konzerts besiegelt.<br />

Text: Axel Schön<br />

Photos: Katja Heinke


Gründungsjahr: 2009<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Internetseite: www.mundtot.net<br />

Aktuelles Album: Schatten<br />

Line-Up:<br />

Tino – Gesang, Bass<br />

Cesco – Synthesizer<br />

Flo – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, eure Musik in nur einem Satz auf den<br />

Punkt zu bringen?<br />

Tino: Wie wäre es damit? Wir machen authentischen<br />

deutschsprachigen Alternative Rock ohne Angst vor<br />

Szenegrenzen.<br />

O: Wie ist die Entscheidung zum Albumtitel Schatten<br />

gefallen?<br />

T: Das hat sich spätestens beim Schreiben der Texte<br />

herauskristallisiert, weil es immer wieder zu einem<br />

Gedanken zurückkehrt: Das Leben in einer Großstadt kann<br />

aufregend sein, hat aber nicht nur Sonnenseiten, sondern<br />

eben auch dunkle, und die ziehen sich durch das ganze<br />

Album.<br />

O: Was schätzt du, welche<br />

zwei neuen Songs werden<br />

live besonders gut<br />

ankommen – und wovon<br />

handeln diese?<br />

T: Ich denke, dass vom<br />

Beat und der Stimmung<br />

her Einsamkeit und Zweifel<br />

und schönster Traum das<br />

Publikum überzeugen<br />

können. Der erste Song<br />

handelt genau von<br />

dem, wovon wir oben<br />

gesprochen haben,<br />

nämlich dem Leben in<br />

einer Großstadt, was<br />

sich am besten mit einer<br />

Textzeile aus dem Song<br />

beschreiben lässt. Du bist<br />

„einer unter vielen, aber<br />

trotzdem nur für dich“.<br />

schönster Traum geht einfach kompromisslos nach vorne,<br />

was live mitreißt. Er handelt von einem Individuum, das in<br />

seiner Traumwelt gefangen ist.<br />

O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue, Musik zu<br />

machen?<br />

T: Einfach dieses Gefühl, dass noch nicht alles gesagt ist,<br />

und natürlich das unverwechselbare Erlebnis, live auf der<br />

Bühne zu stehen.<br />

O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück ins Studio<br />

wünschen?<br />

T: Wenn alles möglich wäre, würde ich mir gerne Joy<br />

Division und Nirvana zurück ins Studio wünschen, um zu<br />

sehen, wie sich ihr Sound über die Jahre entwickelt hätte.<br />

O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon immer mal<br />

sagen?<br />

T: Einige Grenzen sind dazu da, überschritten zu werden,<br />

und dazu zählen auf jeden Fall auch musikalische<br />

Genregrenzen.<br />

O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und was deine<br />

kreative Schaffenszeit?<br />

T: Meistens gehe ich zwischen ein und fünf Uhr schlafen,<br />

da meine kreativste Zeit sehr oft um drei Uhr morgens ist.<br />

O: Was siehst du, wenn du aus deinem Wohnzimmerfenster<br />

schaust? Und was<br />

würdest du gerne sehen?<br />

T: Ein Haus und noch<br />

ein Haus, einen nackten<br />

alten Mann, der in<br />

seiner Küche steht,<br />

einen Weinladen und<br />

das neue polnische<br />

Feinkostgeschäft. Ich<br />

wäre schon zufrieden,<br />

wenn der Mann sich<br />

etwas anziehen würde.<br />

O: Was möchtest du<br />

mit deiner Musik gerne<br />

erreichen?<br />

T: Andere Menschen und<br />

große Bühnen.<br />

O: Mit welchem Essen<br />

kann man dich glücklich<br />

machen?<br />

T: Auf jeden Fall mit Essen, das ich mit gutem Gewissen<br />

essen kann, ohne mir Sorgen darüber machen zu müssen,<br />

was drin ist und wer dafür ausgebeutet wurde.<br />

O: Was sind die Pläne für die nächsten drei Monate?<br />

T: Meine Bachelorarbeit schreiben, das Album erfolgreich<br />

veröffentlichen und außerdem proben, proben, proben<br />

für die anstehenden Auftritte.<br />

O: Wem möchtest du Schatten nun ganz besonders<br />

empfehlen?<br />

T: Jedem, der offen für neue Musik ist und mal etwas<br />

anderes hören will als immer die gleichen aufgewärmten<br />

Düsterklischees.<br />

26 - <strong>Orkus</strong>!


„Ich lebe überhaupt nicht altersgerecht.“<br />

In unserer letzten Ausgabe hat Joachim Witt bereits über die Rolle von Martin Engler (MONO<br />

INC.) auf seinem neuen Album Neumond gesprochen. Gerade ist das Werk erschienen, das der<br />

Künstler selbst als „eine Herausforderung für mich und für den Hörer“ bezeichnet. Zeit, sich mit<br />

den Inhalten zu beschäftigen.<br />

<strong>Orkus</strong>: Bereits auf DOM waren die Texte weit<br />

weniger verklausuliert und viel persönlicher als<br />

etwa bei der Bayreuth-Serie. Was aufgrund der<br />

vorwiegend sehr poppigen, geradlinigen Produktion<br />

auch einen nötigen, in die Tiefe gehenden Kontrast<br />

darstellt. Die See und die Natur durchziehen dabei<br />

wie ein roter Faden fast alle Lieder, welche sämtlich<br />

von großer Introspektion, tiefer Melancholie, aber<br />

auch von einem ungebeugten Lebenswillen und<br />

Aufbruchstimmung bestimmt sind. Ein typisches<br />

Alterswerk?<br />

Joachim Witt: Das war nicht geplant. Wie immer<br />

bei mir, geschieht so etwas sehr intuitiv. Es hat sich<br />

angeboten, aufgrund der Machart der Songs. Die<br />

haben die entsprechenden Gefühle bei mir geweckt.<br />

Das kann man wirklich schwer erklären.<br />

O: Ein Schlüsselstück ist das hymnische Aufstehen,<br />

eine extrem pathetische Aufforderung zum<br />

Durchhalten und Neubeginn. Bei jedem anderen<br />

wäre die Gefahr gegeben, dass ein solcher Song<br />

im Kitsch versinkt... du schaffst es trotzdem, die<br />

Balance zu halten.<br />

JW: Das Thema „Neuanfang“ kehrt immer wieder. In<br />

sehr unterschiedlicher Form und in verschiedenen<br />

Bereichen. Mal ist es darauf bezogen, dass die<br />

Welt kurz vor dem Untergang steht, mal ist es<br />

eine Beziehung am Rande<br />

des Scheiterns. Doch es<br />

gibt immer wieder Mut zur<br />

Hoffnung und Neuanfang.<br />

Die Flut hatte ja eine sehr<br />

ähnliche Thematik. Für mich<br />

ist das Thema vor allem<br />

deshalb reizvoll, weil in<br />

jedem Ende auch immer eine<br />

Stärke liegt. Durch das Ende<br />

muss man Kraft sammeln<br />

für einen neuen Anfang, den<br />

man deshalb auch besonders<br />

intensiv erlebt. Das ist der<br />

Spirit des Lebens.<br />

O: Deine eigene Biographie<br />

ist geprägt von intensiven<br />

Berg-und-Tal-Fahrten. Jetzt<br />

scheinst du wieder bei dir<br />

selbst angekommen zu<br />

sein. Speziell das Titelstück ist sehr schonungslos<br />

und ehrlich und kommt, ungewohnt direkt, fast<br />

ohne die für dich sonst typischen Metaphern aus.<br />

Es erinnert vielmehr an einen selbstanalytischen<br />

Tagebucheintrag. Macht das Alter schonungsloser?<br />

JW: Das Alter macht auf alle Fälle ehrlicher und<br />

direkter. Die Art der Texte ist allerdings weniger eine<br />

Frage des Alters. Es war für mich eher eine neue<br />

Herausforderung, mich wieder zu verändern und<br />

eine Ausdrucksform und Qualität zu finden, die ich<br />

so noch nicht ausprobiert habe. Auf der anderen<br />

Seite texte ich nach wie vor sehr intuitiv. In Dein Lied<br />

habe ich zum Beispiel das Wort „Taubertal“ eigentlich<br />

nur verwendet, weil ich das Wort sehr reizvoll finde.<br />

Ich vermische also immer noch sehr gerne spontane<br />

Eingebungen mit Dingen der Gegenwart.<br />

O: Was ist die Geschichte hinter Dein Lied?<br />

JW: Es geht darum, dass man zu einer Person steht<br />

und dass man nicht nur sein persönliches Lied<br />

singt, sondern auch das der anderen Person. Das<br />

setzt voraus, dass man eine intensive Verbindung<br />

zu der anderen Person hat und ein tolles,<br />

partnerschaftliches Gefühl vermittelt, weil man nicht<br />

nur an sich selbst denkt, sondern gleichermaßen an<br />

die andere Person, und eine Beziehung unegoistisch<br />

gestaltet.<br />

O: Wo siehst du dich heute,<br />

nach all den intensiv gelebten<br />

Jahrzehnten in der Musik,<br />

den vielen Wandlungen und<br />

Häutungen, aber auch nach<br />

politischem Engagement, wie<br />

zum Beispiel bei Attac?<br />

JW: Ich will mich immer<br />

noch weiter ausprobieren.<br />

Ich suche immer noch nach<br />

neuen Farben, die ich in<br />

mein Schaffen einbringen<br />

kann. Das ist für mich das<br />

Wichtigste, auch damit ich<br />

für mich persönlich immer<br />

wieder interessante Punkte<br />

in meinem Leben setze.<br />

Nach wie vor wird zwar<br />

die Außenwelt gespiegelt,<br />

doch mich interessiert<br />

28 - <strong>Orkus</strong>!


mittlerweile eigentlich viel mehr der persönliche Bereich.<br />

Im gesellschaftspolitischen Zusammenhang habe ich<br />

schon so oft so viele Dinge angesprochen, und ich möchte<br />

mich ganz einfach nicht ständig wiederholen. Es ändert<br />

sich so wenig, und das ist auch eine Enttäuschung. Zu<br />

oft reibt man sich auf, ohne dass wirklich etwas passiert.<br />

Letztendlich bleibt nur die Möglichkeit, sich selbst und<br />

sein persönliches Umfeld so zu arrangieren, dass man<br />

fair miteinander umgeht, sich anständig verhält und<br />

einfach Freude am Leben entwickelt. Das ist für mich<br />

der zentrale Punkt. Ich möchte mich einfach nicht mehr<br />

aufreiben lassen – und dennoch passiert dies Tag für Tag.<br />

Und gerade weil es passiert und weil man sich darüber<br />

ärgert, möchte ich es nicht mehr in meine Arbeit einfließen<br />

lassen. Es ist ohnehin schon schwer genug, diese ganzen<br />

Ungerechtigkeiten zu verdauen, das muss nicht auf allen<br />

Schauplätzen stattfinden. Der Frieden mit sich selbst und<br />

seinem Umfeld ist das Wichtigste.<br />

O: Du bist seit Jahrzehnten dabei und hast Fans aus allen<br />

Altersschichten. Aber ich denke, du hattest noch nie so<br />

viele junge Hörer wie heute. Ein gutes Gefühl?<br />

JW: Es ist ein sehr gutes Gefühl. Es zeigt mir auch, dass ich<br />

noch immer so frisch im Kopf geblieben bin, dass das, was<br />

mich ausmacht, meine Gefühle, meine Gedanken, mein<br />

Handeln und Lebensstil immer noch eine relevante Größe<br />

sind. Für mich ist das ein sehr großes Kompliment, zumal<br />

ich ja auch überhaupt nicht altersgerecht lebe.<br />

O: Und das, ohne ein Berufsjugendlicher zu sein, wie das<br />

neue, weißhaarige Image deutlich unterstreicht.<br />

JW: Ich sehe die Dinge halt sehr gelassen. Man muss<br />

sich nicht ständig die Haare färben; aber das sind eher<br />

Banalitäten. Wichtig ist, sich nicht anzubiedern, um<br />

besonders jugendlich zu erscheinen. Das tue ich absolut<br />

nicht. Solange man die Herausforderung sucht, bleibt man<br />

jung und wach. Das ist zwangsläufig so.<br />

www.joachimwitt.de<br />

Ecki Stieg<br />

Discographie (Alben):<br />

Silberblick (1980)<br />

Edelweiß (1982)<br />

Märchenblau (1983)<br />

Mit Rucksack & Harpune (1985)<br />

Moonlight Nights (1985)<br />

10 Millionen Partys (1988)<br />

Kapitän der Träume (1992)<br />

Goldener Reiter (Compilation, 1996)<br />

Bayreuth eins (1998)<br />

Das Beste („Best Of“, 1998)<br />

Bayreuth zwei (2000)<br />

Eisenherz (2002)<br />

POP (2004)<br />

Live At Secret Garden (live, 2005)<br />

Bayreuth 3 (2006)<br />

The Platinum Collection (Compilation, 2006)<br />

Auf Ewig – Meisterwerke („Best Of“, 2007)<br />

DOM (2012)<br />

Neumond (2014)


„Vielleicht stimmt das ja auch.“<br />

„The Horrors sind eine Band der<br />

Vergangenheit und Zukunft. Es ist<br />

die Gegenwart, in der wir uns nicht<br />

zu Hause fühlen.“ Bedeutsame und<br />

keineswegs gewöhnliche Worte aus<br />

dem Munde des Sängers Faris Badwan.<br />

The Horrors sind schließlich auch<br />

eine bedeutsame und keineswegs<br />

gewöhnliche Band, da wäre alles<br />

andere fast schon enttäuschend.<br />

Mit ihrem vierten Album Luminous<br />

halten die Engländer einmal mehr<br />

all jene zum Narren, die glaubten,<br />

das Gespann einschätzen zu können.<br />

Elektronischer, bedeutsamer, ja: auch<br />

tanzbarer sind sie geworden, die<br />

schillernden neuen Stücke, verbrüdern<br />

den Geist großer Indie-Taten aus dem<br />

Vereinigten Königreich mit dem Gestus<br />

epischer Achtziger-Balladen und<br />

einem verwaschenen, sphärischen,<br />

glitzernden Sound. „Zumindest wir<br />

wissen sehr genau um die Identität von<br />

The Horrors“, führt Badwan aus. „Mit<br />

jedem weiteren Werk verpassen wir<br />

der Band eine neue, finden also wieder<br />

und wieder heraus, wer wir eigentlich<br />

sind.“<br />

Die Vermutung, dass der Titel (im Sinne<br />

von „leuchtend“) ganz am Anfang der<br />

wahrhaftig irisierenden, strahlenden<br />

Lieder stand, erweist sich allerdings<br />

als falsch, wie der 27-Jährige erklärt.<br />

„Dieser Begriff tauchte erst am Ende des<br />

Entwicklungsprozesses auf und wurde<br />

rasch zu einer Zusammenfassung all<br />

dessen, was wir auf diesem Album<br />

gemacht haben.“ Und das sind eben<br />

schimmernde Songs voller Licht und<br />

Schatten, greller Stroboskopeffekte<br />

und zwielichtiger Momente. Dass<br />

letztlich ein Stück erhebender Musik<br />

herauskommt, ist immer das Ziel<br />

der Briten. „Das lieben wir ja auch an<br />

anderen Bands“, so Badwan. Weniger<br />

versponnen, archetypisch kauzig<br />

und psychedelisch als zuvor gehen<br />

The Horrors deshalb nicht zu Werke.<br />

Die Insignien wurden lediglich einer<br />

Generalüberholung unterzogen. „Alles,<br />

was heute psychedelisch ist, kommt<br />

aus der ewig gleichen Retro-Ecke“,<br />

schaltet sich Synthhexer Tom Cowan<br />

leicht angesäuert ein. Er sorgt für das<br />

wohlig blubbernde, funkelnde Electro-<br />

Fundament, orientiert sich dabei gerne<br />

auch an Gruppen wie Yes oder am<br />

Detroit Techno. „Techno ist doch auch<br />

zutiefst psychedelisch... ohne einer<br />

bestimmten Zeit hinterherzutrauern.<br />

Er stellt etwas mit dir an, bringt dich<br />

an einen Ort und verändert deine<br />

Wahrnehmung.“<br />

Das gefällt den angesagten Briten. Sie<br />

selbst beschreiben sich nicht ohne<br />

Grund als Bande von Eskapisten, die<br />

ihre Musik ebenso wie die ihrer Helden<br />

nutzen, um einfach mal abzuhauen.<br />

Badwans Lyrics werden von ihm beim<br />

Einsingen gern durch den Verfremder<br />

geschickt, bis er seinen eigenen<br />

Gesang nicht mehr verstehen kann.<br />

„Ein paar Monate später höre ich mir<br />

die unverfremdeten Aufnahmen dann<br />

noch mal an und stelle fest, dass sich<br />

die Bedeutung meiner gewählten<br />

Worte bereits wieder geändert hat.“<br />

Für Journalisten heißt das: Der junge<br />

Kerl, der mit seiner Formation gerade<br />

auf dem Cover des englischen „NME“<br />

war, hat noch weniger Lust als sonst,<br />

seine hochkonzentrierten Texte<br />

zu analysieren. Schade eigentlich.<br />

Es scheint nämlich, dass Luminous<br />

ein Album voller – nicht immer<br />

– romantischer Liebeslieder ist.<br />

„Vielleicht stimmt das ja auch“, gibt<br />

er zögerlich zu. „Aber ich möchte,<br />

ehrlich gesagt, gar nicht so viel darüber<br />

nachdenken. Dadurch wird doch alles<br />

nur allzu schnell profan.“ Genehmigt.<br />

So etwas darf bei einer Band wie The<br />

Horrors natürlich nicht passieren.<br />

www.thehorrors.co.uk<br />

Björn Springorum<br />

Photo: Nic Shonfeld<br />

Discographie (Alben):<br />

Strange House (2007)<br />

Primary Colours (2009)<br />

Skying (2011)<br />

Luminous (2014)<br />

Line-Up:<br />

Faris Badwan – Gesang<br />

Joshua Hayward – Gitarre, Klavier<br />

Rhys Webb – Bass, Orgel<br />

Tom Cowan – Synthesizer, Bass<br />

Joe Spurgeon – Schlagzeug, Percussion<br />

<strong>Orkus</strong>! - 31


„Je schmutziger, desto besser.“<br />

Dass aus jedem Unglück etwas Positives erwachsen soll,<br />

gehört zu den oft bemühten und totgepredigten Weisheiten<br />

jedes selbst ernannten Selbsthilfeexperten. Im Falle von<br />

Gregor Mackintosh trifft die Stammtischredensart jedoch<br />

ausnahmsweise mal ins Schwarze. Ins Pechschwarze, um<br />

genau zu sein. 2010 gründete der Gitarrist der altgedienten<br />

Doom/Gothic Metal-Helden Paradise Lost sein Nebenprojekt<br />

Vallenfyre, um den Lungenkrebstod seines Vaters zu<br />

verarbeiten. Das Resultat kroch 2011 aus dem tiefsten<br />

Untergrund ans Tageslicht – A Fragile King, eine kathartische<br />

Ansammlung rumpelnder Old School-Death Metal-Brocken,<br />

die zugleich Gregs musikalische Sozialisation in ein harsches<br />

Fundament kleideten. Jetzt liegt Splinters vor, das zweite<br />

Album jener Band, bei welcher der Brite auch als Sänger und<br />

Frontmann in Erscheinung tritt. Und für Vallenfyre das erste,<br />

das nicht auf traumatischen Erlebnissen beruht. „In der Tat<br />

haben wir uns für dieses zweite Album entschieden, weil wir<br />

beim Debut einen Haufen Spaß hatten und uns dauernd<br />

neue Ideen kamen. Das erste Werk war eine Katharsis, und<br />

das ist Splinters eigentlich auch. Vallenfyre ist etwas, das mir<br />

sehr wichtig geworden ist. Und außerdem“, fügt er gewohnt<br />

britisch an, „ist es billiger als jede Therapie.“<br />

Unterschiede zum brutalen Debut gibt es trotzdem jede<br />

Menge. Splinters entstand in einem intakten Bandgefüge,<br />

was Greg zufolge für die spontane, freigeistige Natur<br />

vieler Stücke sorgte. Zudem holzen sich Vallenfyre<br />

32 - <strong>Orkus</strong>!


überraschenderweise noch heftiger, dröhnender,<br />

gurgelnder und rumpelnder durch ihren Soundsumpf<br />

aus Death Metal, Crust, Doom und Grindcore.<br />

„Wenn schon, denn schon“, grinst Greg. „Wir wollten<br />

mehr von allem. Die langsamen Sachen sind noch<br />

langsamer, die schnellen noch schneller.“ Außerdem,<br />

betont er, ging es ihm diesmal nicht ganz so sehr um<br />

einen musikalischen Tribut an seine Jugend, sondern<br />

um einen ersten Schritt hin zu einem eigenständigen<br />

Vallenfyre-Sound. Da kommt man natürlich nicht<br />

umhin, ein ums andere Mal auch doomig-wehmütige<br />

Paradise Lost-Leads durch die Lieder spuken zu hören.<br />

Und noch etwas erinnert an Gregs andere Band: die<br />

fast obsessive Beschäftigung mit dem Tod. „Was soll<br />

ich machen?“, sagt der Gitarrist schulterzuckend. „Ich<br />

bin in einem Alter, in dem ich mir sehr nahestehende<br />

Menschen nach und nach verliere. Wie für alle<br />

anderen, ist das auch für mich sehr traumatisch.<br />

Deshalb setze ich mich damit auseinander – zumal ich<br />

als überzeugter Atheist sowieso nicht verstehen kann,<br />

wie an sich intelligente Menschen sich derart idiotische<br />

Vorstellungen über den Tod machen können.“<br />

Seine Wut wird Greg so schnell wohl nicht los. Trotzdem,<br />

merkt er an, hat das nichts mit dem Zorn zu tun, den<br />

er als Teenager in seiner Musik entlud. „Früher war<br />

meine Wut etwas nicht Greifbares, eine Art Fuck the<br />

system! ohne Sinn und Verstand. Heute weiß ich viel<br />

mehr... und das macht die Sache nur noch schlimmer.“<br />

Entsprechend werden auch seine musikalischen<br />

Leistungen immer brutaler, kompromissloser,<br />

schonungsloser. Ein durchaus begrüßenswerter Trend,<br />

der in Splinters seinen vorläufigen Höhepunkt findet: in<br />

einigen der brutalsten Songs, die Greg je geschrieben<br />

hat. „Grindcore und Doom auf diesem Album ein<br />

wenig stärker in den Vordergrund treten zu lassen,<br />

hat sehr gutgetan und mich mehr als ein Mal an das<br />

erinnert, was ich an extremer Musik wirklich schätze“,<br />

zeigt er sich begeistert. „Jeder von uns hat seine ganz<br />

eigene Geschichte, und Splinters bringt sie irgendwie<br />

zusammen.“<br />

Schade bloß, dass das Engagement der beteiligten<br />

Künstler in zahlreichen anderen Formationen bis auf<br />

Weiteres keine ausgedehnte Tournee ermöglichen<br />

wird. Das ist eben der Nachteil einer Supergroup,<br />

der neben dem Paradise Lost-Gründer auch Hamish<br />

Glencross (My Dying Bride) oder Drumalphatier Adrian<br />

Erlandsson angehören. „Vallenfyre mögen als Death<br />

Metal-Supergroup angesehen werden, aber unsere<br />

Funktionsweise gleicht eher der einer Hardcore-Band“,<br />

bekennt Greg. „Jeder von uns ist verdammt erfahren,<br />

und doch geht es uns bei Vallenfyre nur darum, die Sau<br />

rauszulassen. Je schmutziger, desto besser.“ Da passt<br />

es natürlich gut, dass sich Greg nach dem tragischen<br />

Tod seines Vaters die passende „Fuck off“-Attitüde<br />

zugelegt hat. „Seit mein Vater starb, lebe ich nur noch<br />

für das Hier und Jetzt“, macht er deutlich. „Deshalb<br />

habe ich absolut keinen Nerv für Ungerechtigkeiten,<br />

Rumgeheule, Drama oder Heuchelei. Das heißt nicht,<br />

dass ich anderen diese Lebenseinstellung aufzwängen<br />

will. Es heißt bloß, dass ich so lebe... wohl wissend,<br />

dass es knietief im Nihilismus enden könnte.“<br />

www.vallenfyre.co.uk<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

A Fragile King (2011)<br />

Splinters (2014)<br />

Line-Up:<br />

Gregor Mackintosh – Gesang, Gitarre<br />

Hamish Glencross – Gitarre<br />

Scoot – Bass<br />

Adrian Erlandsson – Schlagzeug


„Wir haben uns von Wodka ernährt<br />

und in Iglus aus Kokain gehaust...“<br />

Bereits in unserer letzten Ausgabe sprachen wir ausführlich mit den Jungs von Stoneman. Sie plauderten über<br />

ihr brandneues Album Goldmarie, spektakuläre Tourerlebnisse und natürlich auch über die kürzlichen Wechsel<br />

im Line-Up. Da die Jungs aber immer noch genügend zu berichten haben, geht es jetzt gleich weiter.<br />

34 - <strong>Orkus</strong>!


<strong>Orkus</strong>: Hallo! Schön, wieder mit euch zu sprechen. Ihr<br />

hattet gestern einen „Secret Gig“ in Kiel. Wie lief es?<br />

Mikki Chixx: Hallo! Freut uns auch! Die Show war<br />

das Spektakulärste, was wir je gespielt haben; unser<br />

Management hat eine riesengroße durchgestylte Show<br />

für uns aufgefahren, mit den besten Leuten, Licht,<br />

Pyros, LED-Wänden... Es war beinahe wie im Traum...<br />

Leider wurden wir an unserer eigenen Aftershowparty<br />

beklaut und mussten uns bei der Polizei mit riesigem<br />

Kater Ersatzpässe für den Heimflug besorgen.<br />

O: Ihr seid nun schon rund zehn Jahre im Geschäft.<br />

Wie seht ihr eure Veränderungen vom Debut bis zum<br />

aktuellen Werk?<br />

MC: Na ja, ich habe mit Rico H die Band gegründet, und<br />

Rico und ich sind nicht gerade als die umgänglichsten<br />

Typen bekannt, daher kommen wahrscheinlich auch<br />

die vielen Musikerwechsel in den ganzen Jahren... Ich<br />

denke, dass sich jeder Mensch verändert, und wenn<br />

ich dir sage, dass wir uns vor zehn Jahren von Wodka<br />

ernährt und in Iglus aus Kokain gehaust haben, ist<br />

das nicht gelogen. Heute sind wir einfach verdammt<br />

gute Musiker geworden, welche das Düstere lieben<br />

und suchen, und es fällt uns heutzutage leicht, unsere<br />

Gefühle in der Musik zu zeigen. Früher ließen wir uns<br />

zu sehr von „den Dingen da draußen“ beeinflussen.<br />

Was könnte cool sein, was könnte gut ankommen et<br />

cetera. Heute wissen wir, dass nur die edelste Qualität<br />

zum perfekten Resultat führt, und dieses haben wir<br />

nun, so hoffe ich, geschaffen. Goldmarie ist das erste<br />

Album, mit dem ich zu 100 Prozent zufrieden bin, und<br />

es ist das erste Album, welches ich mir täglich selber<br />

reinziehe... Ich liebe es.<br />

Rico H: Für mich eigentlich sehr schwierig zu<br />

beschreiben... Mikki und ich machen das seit unseren<br />

Teeniejahren und sind damit täglich beschäftigt, da<br />

ist man irgendwie auch ein bisschen betriebsblind.<br />

Ich war immer ein absoluter Fan von dem, was wir<br />

gemacht haben, aber bei Goldmarie... da bin ich ein<br />

Groupie!<br />

O: Es scheint wirklich ein ganz besonderes Album für<br />

euch zu sein.<br />

MC: Aus Metal und Gothic, aus Staub und Asche<br />

haben wir eine Märchenfigur entwickelt, die auf den<br />

Namen Goldmarie hört... PATHOS! (lacht) Doch statt<br />

dem braven und süßen Mädchen aus dem Märchen ist<br />

unsere Goldmarie eine mittelalterliche Prostituierte.<br />

Mal lasziv, devot, herrisch, zärtlich, brutal, ruchlos und<br />

blutrünstig. So wie das ganze Album im Allgemeinen.<br />

Wir richten unseren Blick auf die Menschheit und ihre<br />

Gier nach Selbstzerstörung und Krieg, Religion und<br />

Liebe.<br />

O: Gibt es auch so etwas wie eine besondere<br />

Lieblingsnummer?<br />

MC: Eine wahnsinnig schwierige Frage. Ich übertreibe<br />

nicht, wenn ich sage, dass es unter den zehn Songs –<br />

so unterschiedlich sie auch sein mögen – nicht einen<br />

einzigen Song gäbe, welcher abfallen würde. Alle zehn<br />

glänzen in ihrem eigenen Licht, mal funkelnd und<br />

geheimnisvoll wie ein Diamant. Mal diabolisch, düster,<br />

aber auch ekelhaft kitschig und klebrig... Sorry... ich<br />

glaub’, ich verliere mich.<br />

O: Ihr lebt in der Schweiz. Wie gefällt euch das Leben<br />

dort? Wie wird eure Musik dort aufgenommen?<br />

MC: Ja, wir kommen aus verschiedenen Schweizer<br />

Großstädten. Die Schweiz ist ein sehr angenehmes<br />

Land, leider auch etwas konservativ. Da wird man<br />

schon mal schräg angeschaut, wenn man geschminkt<br />

über die Bahnhofstrasse – den Ku’damm der Schweiz<br />

– läuft...<br />

RH: Die Schweiz ist schon cool. Wie eine kleine Insel.<br />

Und natürlich ist es supercool, dass wir nahe am<br />

zweitgrößten Musikmarkt der Welt wohnen... nämlich<br />

Deutschland. Das erlaubt uns, auch immer wieder<br />

bei Euch zu spielen, und wir lieben das. Des Weiteren<br />

dürfen wir von einigen tollen Medien profitieren, da<br />

es manche Magazine auch in der Schweiz käuflich zu<br />

erwerben gibt. (grinst)<br />

Dee: Die Schweiz ist schön, aber klein. Somit ist es<br />

eher schwer, bei nicht mal acht Millionen Einwohnern<br />

– davon nur fünf Millionen deutschsprachig – mehr<br />

als zwei oder drei Konzerte zu geben und das Haus zu<br />

rocken. Da gibt es Städte, die haben mehr Einwohner<br />

als die Schweiz als ganzes Land. Damit will ich nur<br />

sagen, dass es natürlich schwer ist, mit Musik – und<br />

dann noch mit unserem Stil – hier groß durchzustarten.<br />

Aber hier zu leben, ist angenehm. Die Schweiz ist ruhig,<br />

und alles hat so seinen Platz. (lacht) Ist aber super<br />

als Abwechslung, dass wir durch unsere Musik auch<br />

andere Länder und Städte sehen und erleben können.<br />

O: Was würdet ihr als die größten Vor- und Nachteile<br />

eurer Heimat bezeichnen?<br />

D: Wie gesagt, in der Schweiz gibt es für alles<br />

seinen Platz und für alles Regeln. Ob du jetzt beim<br />

Postschalter eine Nummer bekommst oder Ähnliches.<br />

Das kann dann schon nerven für Leute wie mich!<br />

(lacht) Aber dafür klappt auch alles andere, und<br />

Termine werden eingehalten, was in anderen Ländern<br />

ein Wunschdenken ist. Aber was absolut übel ist, sind<br />

die Preise. Alles bei uns ist absolut überteuert.<br />

RH: Viel zu viele Blitzer auf den Straßen! (lacht)<br />

MC: Es herrscht eine höfliche und respektvolle<br />

Atmosphäre. Das Leben – übrigens auch das der Tiere<br />

– wird respektiert, und es geht uns gut. Klar, auch bei<br />

uns gibt es Armut, aber diese trifft zum Glück einen<br />

eher geringen Anteil der Bevölkerung. Es ist schön,<br />

dass Menschen für ihre Arbeit bezahlt werden, sodass<br />

man auch davon leben und seine Miete bezahlen kann.<br />

Zu viel Wohlstand macht aber träge, selbstgefällig...<br />

zum Kotzen. Leider werden selbst in Zürich nach<br />

dem Einbruch der Dämmerung die Bordsteine<br />

hochgeklappt; da muss man schon genau wissen, wo<br />

man sein nächstes Bier bekommt...<br />

www.stonemanmusic.ch<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Sex Drugs Murder (2006)<br />

How To Spell Heroin (2007)<br />

Human Hater (2010)<br />

Goldmarie (2014)<br />

Line-Up:<br />

Mikki Chixx – Gesang<br />

Jadro – Gitarre<br />

Dee – Bass<br />

Rico H – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 35


„Das alles hat mein Leben verändert.“<br />

Es wird einfach nicht ruhig um die Finnen, die 2013 ihre fünfte<br />

Schöpfung Utopia präsentiert haben. Mit den Reaktionen waren<br />

sie mehr als zufrieden: „Letztes Jahr sind sogar viele Deutsche<br />

nach Oslo gereist, um ein Teil unserer Zombiemeute zu werden,<br />

mit den anderen kostümierten Fans Halloween zu feiern und<br />

die Aftershowpartys mit unseren DJs zu genießen. Utopia hat<br />

auch die Top 100 in Deutschland geentert, und die gleichnamige<br />

Single wurde unter 1.200 Titeln ausgewählt, um bei einem der<br />

letzten norwegischen Vorentscheide zum Eurovision Song Contest<br />

aufgeführt zu werden. Das brachte uns weltweit neue Hörer. Es hat<br />

irre Spaß gemacht, vor einer Million Leuten zu performen, die uns<br />

live im TV sehen konnten“, erzählt Fronter Bjørn Alexander Brem.<br />

Gerade haben Gothminister ihre vier zuvor erschienenen Alben<br />

wiederveröffentlicht. „Zuerst kam natürlich Gothic Electronic Anthems<br />

an die Reihe. Das war für uns schon immer ein besonderes Werk –<br />

der Anfang! Es wurde zum Teil von Rico Darum und Ted Skogmann<br />

(Apoptygma Berzerk, Zeromancer, VNV Nation...) produziert. Angel<br />

war unsere allererste Single. Das war die Zeit, als Gothminister von<br />

den deutschen Bookingagenturen und Labels entdeckt wurde“,<br />

schwelgt Bjørn in Erinnerungen. „Da haben wir dann auch zum<br />

ersten Mal beim M’era Luna und WGT gespielt, und ich weiß noch<br />

genau, dass Unheilig ein Opening Act vor uns gewesen ist. Das<br />

liegt inzwischen über zehn Jahre zurück. Wir durften so viele tolle<br />

Menschen, großartige Bands und nette Künstler kennenlernen. Das<br />

alles hat mein Leben verändert.“<br />

Ausgeschmückt sind die Re-releases durch neue Artworks und<br />

einige Bonustracks, etwa eine Version von Monsters seitens Project<br />

Pitchfork, den Rico remix von Angel oder einen Remix für Devil durch<br />

Icon of Coil. Eines können die Finnen garantieren: Auch in den<br />

kommenden Monaten wird es nicht langweilig! „Utopia erschien<br />

letzten Mai, und nur drei Monate später hatte ich ein paar Lieder<br />

für den Nachfolger geschrieben. Doch dann brauchte ich eine<br />

Pause. Jetzt schreib’ ich aber wieder und bin derzeit im Gespräch<br />

mit einem deutschen Produzenten, der das Ganze vielleicht<br />

produziert. Mehr kann ich noch nicht verraten... außer, dass es<br />

etwas Besonderes wird“, grinst Bjørn. Wer Bock auf eine fette Show<br />

hat – wir berichteten ja bereits, dass die Jungs schon mal eine 350<br />

Kilo schwere Monsterpuppe mit auf die Bühne schleppen –, dem sei<br />

auch geholfen. Gothminister kann man beim Blackfield Festival und<br />

Summer Breeze erleben, und Bjørn gastiert beim M’era Luna als DJ.<br />

Eine weitere Tournee steht ebenfalls bereits auf dem Programm.<br />

Klingt doch vielversprechend!<br />

www.gothminister.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Gothic Electronic Anthems (2003)<br />

Empire of Dark Salvation (2005)<br />

Happiness In Darkness (2008)<br />

Anima inferna (2011)<br />

Utopia (2013)<br />

Line-Up:<br />

Bjørn Alexander Brem – Gesang, Bass<br />

Glenn Nilsen – Gitarre<br />

Ketil Eggum – Gitarre<br />

Christian Svendsen – Schlagzeug<br />

Facts + Facts + Facts<br />

Nightwish<br />

Bereits zehn Jahre ist es her, dass<br />

Nightwish ihr Meisterwerk Once<br />

veröffentlichten: Das Album erhielt<br />

am Tag seines Erscheinens in<br />

Finnland Goldstatus (mittlerweile<br />

steht es bei Dreifachplatin) und<br />

konnte auch bei uns auf Platz<br />

eins der Charts klettern. Die<br />

gleiche Position erreichte es in<br />

Norwegen und Griechenland. In<br />

Deutschland schlägt zudem eine dreifache Goldauszeichnung<br />

für 300.000 verkaufte Exemplare zu Buche. Once ist das bis<br />

dato erfolgreichste Album der Band. Gleichzeitig markiert<br />

das Werk, dessen Cover die Skulptur Angel of Grief ziert, den<br />

letzten Studioeinsatz von Originalsängerin Tarja Turunen. Sie<br />

wurde im Oktober 2005 von den restlichen Bandmitgliedern<br />

entlassen. Seit Oktober 2013 ist die ehemalige After Forever-<br />

Sängerin Floor Jansen neue Frontfrau, und die Fans warten<br />

ungeduldig auf das erste Album mit ihr am Mikrophon.<br />

26 - <strong>Orkus</strong>!<br />

HIM<br />

Wir schrieben das Jahr 1999,<br />

als eine Band namens HIM mit<br />

ihrem Love Metal durch die<br />

Decke ging. Hatte das Debut<br />

Greatest Lovesongs Vol. 666<br />

schon für Aufmerksamkeit<br />

gesorgt, so übertraf Razorblade<br />

Romance alle Erwartungen. In<br />

Deutschland erschien es erst<br />

im Jahr 2000, in den USA offiziell sogar erst 2005 (über<br />

den Importweg anno 2003). Da eine US-amerikanische<br />

Formation sich den Namen HIM hatte schützen lassen,<br />

traten die Finnen jenseits des Großen Teichs unter<br />

dem Namen HER (His Evil Royalty) auf, bis sie sich mit<br />

den anderen HIM einigen konnten. 2013 haben Ville<br />

Valo & Co. mit Tears On Tape wenigstens mal wieder<br />

ein Lebenszeichen abgegeben, sodass die Hoffnung<br />

auf mehr Love Metal bleibt.


Gründungsjahr: 2008<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Internetseite: www.herzparasit.de<br />

Aktuelles Album: Gifttherapie<br />

Line-Up:<br />

Ric-Q – Gesang<br />

El Toro – Gitarre, Samples<br />

Ray – Live-Bass<br />

Mr. SM – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, eure Musik in nur einem Satz auf den<br />

Punkt zu bringen?<br />

Ric-Q: Mmh... sehr schwer. Würde sagen: eigenständige,<br />

treibende, mal harte, mal softere Songs, die aber immer<br />

melodisch sind, mit deutschen Texten, die man nicht so schnell<br />

abstreifen kann und die zum Nachdenken anregen.<br />

O: Wie ist die Entscheidung zum Albumtitel Gifttherapie gefallen?<br />

R: Da wir es zulassen, dass wir heutzutage immer mehr Dreck<br />

und „Gift“ konsumieren. Mit dem Begriff „Gift“ meine ich nicht<br />

nur die toxischen Stoffe in der Luft oder in der Nahrung,<br />

sondern auch das Gedankengift und das „soziale“ und<br />

„zwischenmenschliche Gift“. Ich finde, wir erliegen meistens<br />

sehr gerne, bewusst oder unbewusst, der Versuchung. Denn<br />

Gift, in welcher Form auch immer, hat ja was Betörendes und<br />

Verführerisches. Die Frage ist: Was ist das richtige Maß? Und wie<br />

lange lassen wir uns noch von unserer Umwelt beeinflussen?<br />

Wieso tragen wir immer mehr dazu bei, dass unsere Welt immer<br />

mehr zerfällt und unsere Gesellschaft sich selber auffrisst?<br />

Kann man Gift mit Gift therapieren, oder wird es dadurch sogar<br />

noch schlimmer, und es gibt dafür kein Gegengift?<br />

O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs werden live<br />

besonders gut ankommen – und wovon handeln diese?<br />

R: Auf der Tour mit OST+FRONT und Tanzwut kam Kartenhaus<br />

sehr gut an, da er recht ungewöhnlich ist und außerdem sehr<br />

abgeht und man trotzdem mitsingen kann. Der befasst sich<br />

mit dem Fall von zu Guttenberg und der Frage, was passiert,<br />

wenn man bei einem Schöpfungsgebilde, das auf fragilen<br />

Beinen steht, nur ein einziges Teil rausnimmt. Und, ich denke,<br />

noch unser Opener Unser täglich Gift, ein Gebet an einen Gott,<br />

der sich feiern und preisen lässt, der unsere Welt immer mehr<br />

verkommen lässt, der sein Gift versprüht und uns Menschen<br />

gegeneinander aufhetzt. Aber es ist natürlich auch von<br />

Publikum zu Publikum unterschiedlich, und wir haben auch<br />

noch nicht viele neue Songs gespielt.<br />

O: Was siehst du, wenn du aus deinem Wohnzimmerfenster<br />

schaust? Und was würdest du gerne sehen?<br />

R: Ich sehe immer ein fast ganz runtergelassenes Rollo.<br />

Brauche es eher dunkel. Hinter dem Rollo eine Auffahrtsstraße<br />

zur Autobahn und viele gläserne Bürogebäude. Würde aber<br />

sehr gerne das Himalaya-Gebirge sehen, wenn ich rausschaue.<br />

O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne erreichen?<br />

R: Menschen auf irgendeine Art und Weise zu bewegen,<br />

berühren und im Gedächtnis zu bleiben.<br />

O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich machen?<br />

R: Indisch, extrascharf. Oder richtig gutem Kaiserschmarren.<br />

(lacht)<br />

O: Was sind die Pläne für die nächsten drei Monate?<br />

R: Das neue Album unter die Leute zu bringen und natürlich<br />

weiter „vergiften“. Ach ja, auch mal durchatmen.<br />

O: Wem möchtest du eure Musik nun ganz besonders<br />

empfehlen?<br />

R: Jedem, der nicht typische NDH-Mucke hören will. Außerdem<br />

allen, die handgemachte Musik mit Seele, tiefgründigem<br />

Content und ohne großes Label im Hintergrund unterstützen<br />

wollen.<br />

O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue, Musik zu machen?<br />

R: Es ist eine Art Sucht, ich kann nicht anders. Außerdem<br />

muss das alles raus, was in mir schlummert und mich quält<br />

beziehungsweise bewegt.<br />

O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück ins Studio<br />

wünschen?<br />

R: Falco, aber das ist ja leider nicht möglich. Eine Re-Reunion<br />

von Modern Talking wäre auch der Knaller! (lacht)<br />

O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon immer mal<br />

sagen?<br />

R: Dass ich tatsächlich jedes Hörbuch von Dieter Bohlen fast<br />

auswendig vortragen kann, weil ich es zum Abkotzen oft gehört<br />

habe. (lacht) Außerdem, dass wir Menschen endlich aufwachen<br />

sollen und viele Dinge anders angehen müssen. Wobei ich das<br />

schon oft anspreche.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 37


„Den Mond kann es nicht ohne die Sonne geben.“<br />

Insomnium waren immer schon anders. Immer schon mehr als eine<br />

herkömmliche Melodic Death Metal-Formation. Immer schon spielen<br />

Verträumtheit, Melancholie und eine gewisse sanfte Melodik eine<br />

größere Rolle als bei den Kollegen; spätestens bei One For Sorrow<br />

kulminierte das in einem epochalen Manifest nordischer Metal-<br />

Magie. Und das Beste: Mit Shadows of the Dying Sun setzen die Finnen<br />

sogar noch einen drauf in Sachen hymnenhafter Metal-Schwelgerei,<br />

bewegen sich aber bewusst nah am Fundament ihres endgültigen<br />

Durchbruchs. „Wie ein frischer Wind, der durch bekannte Gemäuer<br />

heult“, beschreibt Markus Vanhala die neuen Lieder demgemäß.<br />

„Aber das versuchen wir ja immer... mit unserer Palette ein neues<br />

Bild zu malen. Dabei kommt natürlich der Insomnium-Sound heraus;<br />

ein Sound des Sehnens und der Melancholie, welche in Finnland so<br />

allgegenwärtig ist.“<br />

Viel Sonne schimmert also nicht durch die lyrische Seite der epischen<br />

Stücke. „Ein wenig aber schon“, meint der 2011 zur Gruppe gestoßene<br />

Gitarrist. „Sicher, es geht um zerbrochene Beziehungen, Tod und<br />

Dunkelheit, aber eben auch um Hoffnung, ums Überleben. Den Mond<br />

kann es nicht ohne die Sonne geben.“ Trotzdem entstand das Album<br />

in einer ungemein bitteren Phase für jedes einzelne Bandmitglied.<br />

„Das ließ entsprechend viel Leid in die Songs fließen, sorgte aber am<br />

Ende stets für ein Gefühl des Triumphs.“ Triumphierend präsentiert<br />

sich das Gespann in der Tat auf diesem sechsten Werk, lässt jedoch<br />

bereits mit dem poetisch-dräuenden Titel düstere Wolken über den<br />

Himmel stürmen. Markus: „Die Sonne ist auch nur ein Stern, und<br />

Sterne haben die Angewohnheit, irgendwann zu sterben. Klar, das<br />

dauert noch eine ganze Weile. Es bleibt also noch Hoffnung für uns,<br />

bevor die Lichter ausgehen. Aber irgendwann wird es passieren.“<br />

Und die Schatten der sterbenden Sonne werden länger.<br />

Bis es so weit ist, wird keiner von uns mehr hier sein. Vanhala betont,<br />

dass wir heute das Beste aus unserer Zeit auf diesem Planeten<br />

machen sollen. Für ihn bedeutet das natürlich: mit Insomnium<br />

möglichst weit zu kommen. Eine gute Strecke haben die Jungs schon<br />

hinter sich gebracht. „Ich bin echt überrascht, wie sehr die Band in<br />

den letzten zwei Jahren gewachsen ist. Wir waren praktisch ständig<br />

unterwegs und haben so auch gelernt, miteinander zu leben“, grinst<br />

er – und hat inzwischen wohl herausgefunden, dass ihr Name zwar<br />

„Traum“ heißt, allerdings auch auf Schlaflosigkeit hindeutet. „Die gab<br />

es wirklich zuhauf für uns. In Hotels, an Flughäfen... Das ist nun mal<br />

der Preis für den Rock’n’Roll-Traum – genügend Zeit zum Schlafen<br />

gibt es eigentlich nie. Aber was soll’s: Ich werde auf ewig ein Metal-<br />

Tourist sein und jedes verdammte Land genießen, das wir bereisen.“<br />

Während das noch fast wie ein Klischee klingt, räumt der Mann an<br />

der Axt abschließend mit dem weitverbreiteten Vorurteil auf, die<br />

Finnen würden nur Kälte und Dunkelheit mögen. „Tut mir leid, nicht<br />

mit Stereotypen dienen zu können, doch ich liebe den magischen<br />

finnischen Sommer! Ihn an einem See in einer Hütte zu verbringen,<br />

bleibt unübertroffen. Schade bloß, dass er so verflucht kurz ist!“<br />

www.insomnium.net<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

In the Halls of Awaiting (2002)<br />

Since the Day It All Came Down (2004)<br />

Above the Weeping World (2006)<br />

Across the Dark (2009)<br />

One For Sorrow (2011)<br />

Shadows of the Dying Sun (2014)<br />

Line-Up:<br />

Niilo Sevänen – Gesang, Bass<br />

Ville Friman – Gitarre, Gesang<br />

Markus Vanhala – Gitarre<br />

Markus Hirvonen – Schlagzeug<br />

38 - <strong>Orkus</strong>!<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


Gründungsjahr: 2002<br />

Herkunftsland: Schweiz<br />

Internetseite: www.kartagon.com<br />

Line-Up:<br />

Hannes[B] – Gesang, Texte<br />

Thomas Daverio – Musik, Produktion<br />

Aktuelles Album: In The Clinic<br />

<strong>Orkus</strong>: Eure Musik ist ganz klar nicht einfach nur Rock, Pop...<br />

Sondern...?<br />

Kartagon: Dark Electro Pop Music.<br />

O: Warum ist der Albumtitel In The Clinic so passend für das<br />

Werk?<br />

Thomas Daverio: Die Grundidee des Albums sind psychische<br />

Krankheiten, die uns beschäftigt haben und die auch in den<br />

Medien vermehrt Beachtung finden. Das Thema beschäftigt<br />

viele Menschen in unserem Umfeld, nur spricht man noch viel<br />

zu wenig darüber oder versucht es zu verheimlichen. Doch<br />

wenn man die Verkaufsschlager der Pharmaindustrie studiert,<br />

wo nach den Krebsmitteln und Viagra gleich Prozac – ein<br />

Antidepressivum – die Medikamentenhitliste anführt, wird klar,<br />

dass es sich um ein sehr akutes und aktuelles Thema handelt.<br />

Hannes Barth: In den Songs beschreiben wir die Erlebnisse<br />

von Patienten. Im Song Enemy Inside haben wir die Gefühle<br />

und den Leidensweg eines Freundes beschrieben, der in der<br />

Zwischenzeit leider nicht mehr unter uns ist. Auch setzten<br />

wir in ein paar Songs religiöse Themen um. Kurzum: Es sind<br />

schwere Themen, die uns über kurz oder lang alle irgendwann<br />

einmal beschäftigen werden. Natürlich überzeichnen wir dabei<br />

ein klein wenig, was man auch in unseren Videoclips sehen<br />

kann, es soll ja auch unterhaltend sein.<br />

O: Seid ihr mal als Patient in einer Klinik gewesen?<br />

TD: Nein, wir waren beide noch nie Patienten. Ich habe jedoch<br />

als Zivi in jungen Jahren tatsächlich ein paar Wochen in einer<br />

psychiatrischen Abteilung gearbeitet. Gewisse Eindrücke<br />

bleiben für immer...<br />

40 - <strong>Orkus</strong>!


HB: Wir haben den einen oder anderen Arzt im<br />

Bekanntenkreis, da hört man ab und zu aufwühlende<br />

Erlebnisse.<br />

O: Was war der Auslöser, der euch veranlasst hat, Musiker<br />

werden zu wollen?<br />

TD: Wir beide kennen uns ja schon seit 30 Jahren und<br />

waren immer große Fans von elektronischer Musik. Mit<br />

dem Aufkommen von zunehmend bezahlbar gewordener<br />

Computer- und Musiktechnik haben wir dann aus<br />

Neugierde und Technikbegeisterung auch angefangen,<br />

selber mit solchem Equipment rumzuspielen, Songs<br />

zu schreiben, ein Album im Studio aufzunehmen und<br />

schließlich auch vor Publikum auf einer Bühne zu<br />

präsentieren. So wurde unser damaliges Bandprojekt<br />

Panic On The Titanic geboren. Nach 14 Jahren Panic On<br />

The Titanic wollten wir unseren Sound und Stil verändern,<br />

und so entstand Kartagon.<br />

Als würden „Tucker & Dale“<br />

mit „Shaun of the Dead“ ein bisschen<br />

„Sightseers“ spielen.<br />

O: Bei welchen zwei Songs wird euch immer ganz anders,<br />

wenn ihr diese hört...? Warum – und wovon handeln sie?<br />

HB: Enjoy The Silence (Depeche Mode) – die guten alten<br />

Achtziger Jahre, unbeschwerte Zeit, viel Spaß und gute<br />

Musik und Konzerte. Hurt (NIN) – ein sehr emotionaler<br />

Song mit viel Tiefgang.<br />

TD: Oh, da gibt es einige... Ganz vorne dabei ist sicher Sleep<br />

without Dreams (The Northern Territories) – es gibt keinen<br />

anderen Song, bei dem ich größere Gänsehaut bekomme.<br />

Und Front 242 Quite Unusual – dieser Song war für mich<br />

ein Weckruf, der eine neue Epoche eingeläutet hat.<br />

O: Was war bisher das Schönste, was man über eure<br />

Musik gesagt hat?<br />

HB: Als ein Freund mir sagte, dass seine Kinder nur<br />

noch unsere CD hören und sie im Auto alle zusammen<br />

unsere Songs mitsingen! Schön, dass unsere Musik keine<br />

Altersgrenzen kennt!<br />

TD: Dass ein Song von uns jemandem wieder neuen<br />

Lebensmut gegeben hat. Gleichzeitig schreckt man vor<br />

solchen Aussagen natürlich erst mal ein bisschen zurück,<br />

da man sich selten darüber bewusst ist, was für eine große<br />

Wirkung die eigene Musik auf einen Zuhörer haben kann.<br />

O: Welche drei Alben habt ihr in eurer Jugend besonders<br />

gerne gehört?<br />

HB: U2 The Joshua Tree, Front 242 Front by Front, Depeche<br />

Mode Music For The Masses.<br />

TD: Kraftwerk Die Mensch-Maschine, Depeche Mode<br />

Violator, Talk Talk It’s My Life.<br />

„Blutige und vor böser Situationskomik nur so<br />

strotzende Backwood-Horror-Gaudi“<br />

Splattermovies – Das Splatterblog<br />

„Ziemlich böse Redneck-Splatter-Comedy“<br />

forum.cinefacts.de<br />

„Hier wird Over-The-Top-gesplattert“<br />

Filmchecker – Horrorfilme, Kritiken & Reviews<br />

O: Angenommen, ihr gründet eine Partei. Für welche drei<br />

Angelegenheiten würde sich diese Partei einsetzen?<br />

HB: Also, ich wäre für weniger Bürokratie und insgesamt<br />

weniger Regeln für alles... und natürlich für eine tägliche<br />

Dosis Kartagon für alle!<br />

O: Welche Träume hast du zurzeit des Öfteren?<br />

HB: Mehr Zeit für Musik zu haben!<br />

O: Was sind eure zwei liebsten Tagträume?<br />

TD: Wieder einmal in Europa auf Tour zu sein!<br />

O: Was aus eurem Leben möchtet ihr ungern noch einmal<br />

erleben?<br />

HB: Einen guten Freund in den Tod begleiten zu müssen.<br />

O: Warum sollte man euer Werk nun unbedingt gehört<br />

haben?<br />

HB: Unser Album erspart den Gang zum Psychiater (lacht)<br />

und macht Tanzlaune.<br />

Ab 22.05. auf DVD, Blu-ray und<br />

als Video on Demand<br />

www.weltkino.de<br />

/ WeltkinoFilmverleih


„... mit einer Wende hin zum guten alten Ficken!“<br />

Dass den Schweden der Metal im Blut liegt, ist wohl längst<br />

kein Geheimnis mehr. Immer mehr skandinavische Bands<br />

reißen sich den Markt unter den Nagel. So auch One Hour<br />

Hell, die 2007 zusammengefunden haben. Ursprünglich<br />

bestand die Formation aus Micke Hansen, Krister<br />

Andersen, Johnny Nymark und Martin Ågren. Die vier<br />

wollten etwas Härteres und Energiegeladeneres erzeugen,<br />

mit schnelleren und brutaleren Riffs. Getreu diesem<br />

Vorsatz erschien 2008 das Debut Product of Massmurder<br />

im typischen Death Metal-Gewand, unter der Regie von<br />

Johan Örnborg bei Studiomega aufgenommen. 2011<br />

ergänzte Jens C. Mortensen als Bassist die Gruppe. Mit den<br />

Reaktionen auf ihr erstes Album waren sie nicht vollends<br />

zufrieden, erzählt Gitarrist Johnny: „Product of Massmurder<br />

bleibt bis heute eine sehr kraftvolle und coole Platte, aber<br />

sie hat nicht so viel Aufmerksamkeit erhalten, wie wir es<br />

uns gewünscht hätten. Doch so läuft das ja immer in der<br />

Musikindustrie – wie bei einem Glücksspiel...“<br />

Im Jahr 2012 verließ Micke das Gespann. Anfang 2013<br />

enterte Joakim „Jocke“ Mikiver als neuer Fronter die Band,<br />

welche bald frisches Material zu schreiben begann. Wenig<br />

später betrat man das Studio von Blueflame Productions,<br />

um sein Zweitwerk einzuspielen. „Interfectvs ist düsterer<br />

und durchdachter als unser Debut. Wir haben Stunden<br />

und Tage im Proberaum verbracht, nur um zu entscheiden,<br />

wie die Songs zusammengesetzt werden müssen, damit<br />

wir sie letztendlich aufnehmen konnten. Mit dem Resultat<br />

sind wir zufrieden. Wir haben mit dem Produzenten Teddy<br />

Möller gearbeitet; er hatte coole Ideen, die das Album<br />

stärker machten – den Sound und auch die Präsentation<br />

betreffend“, erklärt Johnny. Die nächsten Monate wollen<br />

sie nutzen, um ihren Stil durch ausgiebiges Proben noch<br />

zu festigen und sich auf kommende Gigs vorzubereiten. An<br />

Material für das Folgewerk wird ebenfalls schon gebastelt.<br />

Benannt haben sich die Jungs nach einer TV-Dokumentation.<br />

Darin wurde ein Opfer interviewt, das einem Serienkiller<br />

entkommen konnte und sein Aufeinandertreffen mit dem<br />

Mörder als „one hour pure hell“ bezeichnete. Sie selber<br />

werden ganz philosophisch, wenn sie dieses Thema<br />

überdenken. Johnny: „Eine Lebenszeit voller Leiden ist bloß<br />

eine Stunde in der Hölle!“<br />

Interfectvs steht kurz und knapp für „Tod“ und „Zerstörung“<br />

– jene zwei Begriffe umreißen das Album nur allzu gut. Die<br />

Musiker mögen keine langen Reden, und so bringt auch<br />

Jocke den Inhalt knapp auf den Punkt: „Alles dreht sich<br />

um die Liebe... mit einer überraschenden Wende hin zu<br />

Vergewaltigungen, Werwölfen und dem guten alten Ficken!“<br />

Ein Schlusswort, das wir einfach mal so stehen lassen.<br />

www.facebook.com/OneHourHell<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Facts + Facts + Facts<br />

Subway to Sally<br />

Seit ihrer Gründung (1992)<br />

gehören Subway to Sally fraglos<br />

zu den Aushängeschildern der<br />

Mittelalter Folk-Szene. Alben wie<br />

Foppt den Dämon! oder Bannkreis<br />

definierten ein eigenes Genre.<br />

Tausende Fans gehorchten dem<br />

Ruf der Flöten, Schalmeien und<br />

Dudelsäcke. Doch dann kam das Jahr 1999, und Subway to<br />

Sally änderten ihren Sound drastisch. Elektrische Gitarren<br />

standen auf Hochzeit und folgenden Alben wie Engelskrieger<br />

oder Bastard im Vordergrund. In Stücken wie Das Opfer<br />

oder Henkersbraut sind gar keine mittelalterlichen<br />

Instrumente mehr zu hören. Ein Schritt, den nicht jeder alte<br />

Fan mitgehen wollte. Aber der Erfolg gibt den Potsdamern<br />

recht. Ab Engelskrieger schaffte es jedes Album in die Top 10<br />

der deutschen Charts. Das aktuelle Werk Mitgift – mit dem<br />

Untertitel Mördergeschichten – bildete da keine Ausnahme<br />

26 -<br />

und <strong>Orkus</strong>!<br />

rangierte auf Platz fünf. Und das, obwohl sich Subway<br />

to Sally hier so progressiv wie noch nie zeigen...<br />

Within Temptation<br />

Vor 40 Jahren wurde im holländischen<br />

Waddinxveen eine gewisse Sharon<br />

Janny den Adel geboren. Mit ihrem<br />

Partner Robert Westerholt war sie schon<br />

vor der gemeinsamen Zeit bei Within<br />

Temptation liiert. Zusammen gründeten<br />

die beiden eine Band namens Voyage,<br />

bevor es 1996 zur Geburt von Within<br />

Temptation kam. Sharon lernte zu jener Zeit Modedesignerin;<br />

diesen Beruf übte sie auch noch in den ersten Jahren<br />

von Within Temptation aus. Sharon ist nicht nur bei ihrer<br />

Hauptband aktiv, sondern tritt auch häufig als Gastsängerin<br />

auf. Unter anderem ist sie auf Alben von Delain, After Forever,<br />

Avantasia oder Ayreon zu hören. Außerdem nahm sie 2008<br />

ein Stück mit dem niederländischen DJ Armin van Buuren auf,<br />

zwei Jahre später sang sie ein Duett mit Dero von Oomph!. Auf<br />

dem aktuellen Album Hydra sind unter anderem Duette mit<br />

Tarja Turunen, Howard Jones (Ex-Killswitch Engage) und David<br />

Pirner (Soul Asylum) zu hören.


„Manche sagen, das Album sei zu verrückt,<br />

für andere ist es Easy Listening Grindcore.“<br />

Eigentlich sollte man meinen, dass man irgendwann den<br />

Punkt erreicht, wo man schon alles gesehen und gehört hat.<br />

Dass dem nicht so ist, beweisen Hardcore Anal Hydrogen –<br />

diese Formation zelebriert ihr eigenes Musikkabinett der<br />

bizarren Extraklasse, und diese Typen werden die Welt<br />

spalten. Denn HAH kann man nur lieben oder hassen. Ein<br />

Dazwischen scheint bei ihrem abgedrehten Sound kaum<br />

vorhanden. Doch wer nach etwas ganz Neuem sucht, ist hier<br />

völlig richtig.<br />

Bereits der Bandname lässt aufhorchen. Wie kommt man<br />

auf die Idee, sich Hardcore Anal Hydrogen zu taufen? „Wir<br />

dachten uns, wir wählen einen Namen, bei dem jeder am<br />

ehesten What the fuck? denkt, und dafür haben wir dann eine<br />

Abkürzung verwendet. Wir sind von den drei Buchstaben<br />

HAH ausgegangen. Das ist eine Lautmalerei und spiegelt den<br />

Zustand, wenn jemand überrascht ist, also hah!!, und aus<br />

dieser Abkürzung wollten wir einen Namen machen. Und<br />

dann kam Sacha mit der Idee Hardcore Anal Hydrogen“,<br />

plaudert Gitarrist Martyn Clement. „Was, ich?“, kontert<br />

Sacha Vanony unschuldig und kann sich ein Grinsen nicht<br />

verkneifen.<br />

Klanglich bietet sich ein bunter Mischmasch, der alle<br />

möglichen Stile integriert. „Uns zu beschreiben, ist tricky.<br />

Wir spielen im Grunde alles, was uns gefällt, aber die<br />

Hauptinspiration entstammt dem Metal, der Elektronik,<br />

zeitgenössischer und traditioneller Musik... eigentlich eine<br />

ganze Menge“, lacht Martyn. „Wir mixen, was alle Stile<br />

hergeben, und versuchen ein für uns stimmiges Resultat zu<br />

kreieren.“ Nun hat das dritte Machwerk seine Vollendung<br />

gefunden, heißt The Talas of Satan und erweckt optisch einen<br />

äußerst okkulten Eindruck. „Es ist, als würde Bollywood<br />

von der Nouvelle Vague vergewaltigt!“, bringt es Sacha auf<br />

den Punkt. Martyn holt ein wenig weiter aus: „Wenn Du ein<br />

noisiges, exzessives, metallisches, grindiges, elektrisches,<br />

indisches, hippiemäßiges, Sludge-lastiges, Eurodanceangehauchtes<br />

Album wünschst, dürfte Dich unser Sound<br />

interessieren; aber ich will Euch die Überraschung nicht<br />

verderben. Man kann das Material schwer beschreiben, man<br />

müsste jeden Track individuell betrachten. Manche sagen,<br />

das Album sei zu verrückt, für andere ist es Easy Listening<br />

Grindcore.“ Die Palette hat es in sich.<br />

Der Titel Talas of Satan wurde von den „tâla“ inspiriert – das<br />

sind rhythmische Abläufe und Einheiten in der indischen<br />

Musik. Doch auch Satan findet seinen Platz. „Unser Genre<br />

war immer schon eng mit Okkultismus und Satanismus<br />

verbunden, bereits in den frühen Sechzigern. Ich glaube, das<br />

ist Teil des genetischen Codes der Rockmusik“, erklärt Martyn.<br />

Sacha wird hier direkt: „Satan ist unser Sinn im Leben.“<br />

In nächster Zeit werden Hardcore Anal Hydrogen mit<br />

Pryapisme durch Frankreich touren und einen Clip drehen.<br />

Zudem sprudeln weitere krasse Ideen für das vierte Werk nur<br />

so aus den Jungs heraus. Was uns da wohl erwartet? Man darf<br />

gespannt sein... Schräg wird es allemal.<br />

www.hardcoreanalhydrogen.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Fork You (2009)<br />

Division Zero (2011)<br />

The Talas of Satan (2014)<br />

Line-Up:<br />

Sacha Vanony – Gesang, Keyboard, Flöte<br />

Martyn Clement – Gitarre, Gesang<br />

Jonathan Marole – Bass<br />

Damien Salis – Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>! - 43


44 - <strong>Orkus</strong>!


„Vielleicht bin ich ein allzu Traumatisierter...“<br />

Es wird ihr auf absehbare Zeit letztes Studioalbum sein. Mit Freiheit beenden Dornenreich also so oder so eine Ära, treten<br />

ein in etwas Neues, Ungewisses. Das ist natürlich allein aufgrund der überragenden Qualität dieses einfühlsamen Werkes<br />

ein Jammer, wird beim Treffen mit Jochen „Eviga“ Stock aber rasch verständlich. „Dornenreich sind dem Leben verpflichtet“,<br />

betont jener stets... eine spätestens durch diese weitreichende Ankündigung endgültig untermauerte Aussage. Zeit für ein<br />

– eventuell über längere Frist – letztes intensives Gespräch.<br />

<strong>Orkus</strong>: Eviga, was bedeutet Freiheit für dich?<br />

Jochen Stock: Freiheit bedeutet für mich, dass ich mir der Züge,<br />

Mechanismen, Prägungen bewusst bin, die mein Selbst bilden<br />

beziehungsweise beeinflussen. Und dabei liegen für mich Welten<br />

zwischen dem nimmersatten Ego und einem bewussten Selbst, das<br />

vertraut und sich hingibt. In solcher Klarheit, solchem Bewusstsein<br />

beginnt für mich Freiheit.<br />

O: Ist der Künstler, der erschafft, wirklich frei, oder beugt er sich<br />

früher oder später ebenfalls gewissen Zwängen, Regeln?<br />

JS: Mir ist klar: Meine Alben sind letztlich als Produkte in eine<br />

Vermarktungslogik eingebettet, die viele Zwänge und Regeln<br />

kennt. Ich selbst bin aber jemand – und das sage ich hier ganz<br />

bewusst –, der im künstlerischen Rahmen eines Albums lediglich<br />

seinen eigenen Vorstellungen gerecht zu werden versucht. Das<br />

führt unsere Discographie auch unmissverständlich vor Augen.<br />

Weder eine mögliche Erwartungshaltung unseres Publikums noch<br />

die unseres Labels haben irgendeinen Einfluss auf ein Album<br />

Dornenreichs. Natürlich hat eine solche Haltung einen hohen<br />

Preis, insbesondere heute... im Zeitalter absoluter Vermarktung<br />

und absoluten Konkurrenzdenkens. Aber ich kann sagen: ja, mein<br />

Ausdruck in Dornenreich ist in diesem Sinne frei, und alles, was ich<br />

über Dornenreich kommuniziere und wie ich das mache, wurzelt<br />

in meinem inneren Antrieb, das Wesen des Lebens künstlerisch zu<br />

erkunden.<br />

O: Was war zuerst da: der Titel Freiheit oder der Beschluss, dieses<br />

Album als vorerst letztes anzugehen?<br />

JS: Der Albumtitel ging allem voraus, doch mir selbst war schon<br />

damals klar, was dieses Album mit sich bringen würde. Beides ging<br />

also Hand in Hand.<br />

O: War das ein Entschluss, der sich bereits geraume Zeit am Horizont<br />

abzeichnete?<br />

JS: Es war ein langer Prozess. Während dem Ausarbeiten der Musik<br />

wie auch beim Schreiben der Texte wurde das Gefühl immer stärker<br />

und eindeutiger, dass Freiheit eines dieser Alben ist, nach denen<br />

lange nichts mehr kommt, weil so viel in dem Album steckt, das<br />

auch weit über sich selbst, über Dornenreich und Kunst an sich<br />

hinausweist.<br />

O: Inwiefern hatte dieser Entschluss Einfluss auf Freiheit? Ging es dir<br />

im Zuge dessen darum, eine Art „ultimatives“ Dornenreich-Album<br />

vorzulegen? Die hier vorhandene Stilvielfalt, die eure gesamte<br />

Karriere umspannt, lässt zumindest darauf schließen.<br />

JS: Dass die besondere Position dieses Albums sich bereits zum<br />

<strong>Orkus</strong>! - 45


Zeitpunkt der Titelwahl 2010 ankündigte, nahm ohne jeden Zweifel<br />

Einfluss auf die konkrete Ausarbeitung des Albums. Obwohl<br />

ich die Texte erst im vergangenen Winter schrieb, spornte mich<br />

der mir schon seit Jahren bekannte Albumtitel, der so weit reicht<br />

und gewichtig ist, an, alles zu versammeln, was der Aura dieses<br />

Titels gerecht wird. Im finalen Zusammenspiel mit den Texten<br />

brachte diese stilistische Vielfalt den für mich selbst schlüssigsten<br />

Spannungsbogen unserer Geschichte hervor. Das Album fließt –<br />

und steckt doch voller Überraschungen. In seiner Struktur gleicht es<br />

dabei einer Welle, die sich in den ersten akustisch instrumentierten<br />

Stücken kraftvoll aufbaut, dann bricht und sich im Laufe der letzten<br />

Stücke neu und anders aufbaut. Der dramaturgische Bruch, der hier<br />

zwischen Des Meeres Atmen und Das Licht vertraut der Nacht gesetzt ist,<br />

gehört für mich persönlich zum Kraftvollsten und Aufrüttelndsten,<br />

was wir je gemacht haben.<br />

O: Wie fühlt sich dieser Entschluss für dich an? Ist er mit der<br />

titelgebenden Freiheit gleichzusetzen?<br />

JS: Das wird sich erst in einiger Zeit zeigen, vermutlich sogar erst<br />

im kommenden Jahr, denn im Moment und für den Rest des<br />

Jahres werde ich noch sehr intensiv mit der Promotion zu diesem<br />

Album beschäftigt sein. Im Moment fühlt sich das Album an wie ein<br />

Abschied. Genau das wollten wir kommunizieren.<br />

O: Hast du also das Gefühl, musikalisch mit Dornenreich alles gesagt<br />

zu haben?<br />

JS: Auch wenn – oder gerade weil – Kunst mir so unsagbar viel<br />

bedeutet, und auch wenn – oder gerade weil – ich eine durch und<br />

durch künstlerische Seele bin, sage ich: ja. Im Augenblick fühlt es<br />

sich so an, insbesondere in lyrischer Hinsicht. Und das unterstreicht,<br />

wie viel in diesem Album schwingt. Allerdings möchte ich an dieser<br />

Stelle auch deutlich machen, dass Dornenreich für mich keinesfalls<br />

dadurch endet, dass wir für längere Zeit kein Studioalbum mehr<br />

veröffentlichen werden. Seit vielen Jahren betonen wir, dass wir<br />

Dornenreich als zeitlos und intensiv erleben. Unser Ausdruck wird<br />

bestimmt von hand- und herzgemachter Musik und Texten, die<br />

sich mit Inhalten befassen, die jedem einzelnen Menschen früher<br />

oder später im Leben begegnen... in welcher äußeren Erscheinung<br />

oder Form auch immer. Und deswegen werden wir uns in der<br />

näheren Zukunft vorwiegend mit diesem zeitlosen, intensiven Kern<br />

Dornenreichs befassen und uns der Magie und Unmittelbarkeit von<br />

Konzerten hingeben, um das Wesen künstlerischen Ausdrucks neu<br />

und direkt zu erleben.<br />

O: Das konzeptionelle Gerüst von Freiheit setzt sich mit einem<br />

Lebenskreislauf auseinander und erinnert darin mitunter an Her<br />

von welken Nächten. Was reizt dich an der künstlerischen Darstellung<br />

jener Menschwerdung, jenes Heranwachsens?<br />

JS: Nun, ich scheine ein Mensch zu sein, den die tieferen<br />

Zusammenhänge zwischen allen Teilen des großen Lebensganzen<br />

faszinieren. Mein Denken und Fühlen fordert es ein, dass ich mich<br />

künstlerisch mit dem Menschsein und den Zyklen des Lebens<br />

auseinandersetze. Woher das letztlich kommt? Es ist für mich<br />

etwas Natürliches, mich der Weite meines Bewusstseins zu öffnen<br />

und tiefer einzutauchen. Vielleicht bin ich ein allzu Traumatisierter,<br />

vielleicht bin ich ein Träumer, sicher bin ich ein leidenschaftliches<br />

Menschwesen. Wir alle sind vieles, das sollten wir nie vergessen.<br />

O: Inwiefern gehst du diese Darstellung anders an als damals?<br />

Immerhin sind seit Her von welken Nächten stolze 13 Jahre<br />

vergangen...<br />

JS: Ich fühle, dass ich mir etwa der Vorgänge innerhalb meiner<br />

Psyche heute in einer viel umfassenderen Weise bewusst bin, als<br />

das damals der Fall war. Zudem vertraue ich stärker als früher auf<br />

die Ausdruckskraft der Musik an sich, was sich darin äußert, dass ich<br />

sie über weite Strecken des neuen Albums ohne Stimmen klingen<br />

lasse.<br />

O: Dornenreich, sagst du, sind stets dem Leben verpflichtet.<br />

Inwiefern wird sich dein Leben mit diesem Entschluss konkret<br />

ändern?<br />

JS: Konkretes ist noch nicht auszumachen, was aber wieder<br />

daran liegt, dass mich Dornenreich noch eine ganze Weile voll<br />

beanspruchen wird. Jedenfalls erlebe ich es so, dass die Botschaften,<br />

die in diesem Album stecken, auch so etwas wie ein Auftrag sind,<br />

den ich mir selbst als Mensch gebe, ein Auftrag, das Leben in all<br />

seiner Vielschichtigkeit wahrzunehmen. Das ist gut für mich und<br />

damit letztlich auch gut für Dornenreich. Was das konkret heißt,<br />

wird allein die Zeit zeigen.<br />

www.dornenreich.com<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

Nicht um zu sterben (1997)<br />

Bitter ist’s dem Tod zu dienen (1999)<br />

Her von welken Nächten (2001)<br />

Hexenwind (2005)<br />

Durch den Traum (2006)<br />

In Luft geritzt (2008)<br />

Nachtreisen (live, 2009)<br />

Flammentriebe (2011)<br />

Freiheit (2014)<br />

Line-Up:<br />

Jochen „Eviga“ Stock – Gesang, Gitarre<br />

Thomas „Inve“ Riesner – Geige<br />

Moritz „Gilvan“ Neuner – Schlagzeug, Perkussion<br />

46 - <strong>Orkus</strong>!


Gründungsjahr: 2013<br />

Herkunftsland: Großbritannien<br />

Internetseite:<br />

www.facebook.com/EvadezProjectUK<br />

Aktuelles Album: Fractured<br />

<strong>Orkus</strong>: Schaffst du es, deine Musik in nur einem<br />

Satz auf den Punkt zu bringen?<br />

Christopher Gray: Ich selbst würde meine<br />

Musik als emotionale Befreiung beschreiben. Ich<br />

halte sie für beruhigend oder gewissermaßen<br />

therapeutisch, während sie gleichzeitig den<br />

Vorstellungshorizont erweitert.<br />

O: Wie ist die Entscheidung zum Albumtitel<br />

gefallen?<br />

CG: Den Titel Fractured habe ich aus persönlichen<br />

Gründen gewählt. Ich bin immer wirklich dankbar<br />

für mein Leben gewesen, trotzdem haben die<br />

Erfahrungen und Gefühle, die ich durchmachte,<br />

jegliches Empfinden von Sicherheit, Vertrauen<br />

und Liebe zutiefst erschüttert, und obwohl es<br />

ein paar Jahre gedauert hat und noch dauern<br />

wird, über all das hinwegzukommen, habe<br />

ich gemerkt, dass die beste Art, mit diesen<br />

Problemen umzugehen und sie hinter mir zu<br />

lassen, war: das Einzige zu machen, was ich<br />

wirklich liebe, nämlich Musik. Darum habe ich<br />

Evadez und das Album erschaffen!<br />

O: Was schätzt du, welche zwei neuen Songs<br />

werden live besonders gut ankommen – und<br />

wovon handeln sie?<br />

CG: Zwei besondere Publikumslieblinge<br />

dürften Paper Thin und Myself As The Disease<br />

werden. Ersteres beginnt als sehr einfaches<br />

und langsames Stück, aber wenn es seinen<br />

Höhepunkt erreicht, spüren die Besucher<br />

bestimmt das tief Emotionale darin. Paper Thin<br />

ist für mich ein privates Lied, weil es davon<br />

handelt, wie ich zu meinem Körpergewicht stehe<br />

und stand. Ich bin kein allzu muskulöser Typ und<br />

wiege nicht sehr viel, was während der dunkleren<br />

Phasen meines Lebens starke Auswirkungen<br />

hatte, denn ich fühlte mich dadurch schwach<br />

und beinahe unbrauchbar. Früher haben Leute<br />

mein Gewicht auch als Beleidigung benutzt, was<br />

dem Ganzen umso mehr Bedeutung verlieh. Ich<br />

denke allerdings, dass mir Paper Thin gezeigt hat,<br />

dass ich tatsächlich noch am Leben bin und in<br />

weitaus schlimmerer Verfassung sein könnte.<br />

Myself As The Disease ist einer meiner kraftvollsten<br />

Songs; beim Schreiben verlor ich sozusagen das<br />

Bewusstsein, wenn ich bestimmte Gefühle mit<br />

nur einer einzigen schlichten Klavierlinie oder<br />

Streicherpartie komponiert habe. Ich glaube,<br />

das kann man bei Konzerten hören. Myself As<br />

The Disease schildert im Wesentlichen jene Zeit<br />

meines Lebens, in welcher ich zum ersten Mal<br />

wegen Depressionen und Angstzuständen<br />

behandelt wurde. Auf eine Art hatte ich den<br />

Eindruck, ich sei quasi der Grund, warum ich<br />

nicht glücklich sein konnte, und wäre selbst<br />

die wahre Krankheit meines Lebens, die mich<br />

zurückhielt. All meine Lieder sind in irgendeiner<br />

Form persönlich, ob sie nun meine Erfahrungen<br />

betreffen oder jemanden, den ich kenne, oder<br />

dessen privates Umfeld. Ich bin sehr gespannt,<br />

Evadez auf die Bühne zu bringen.<br />

O: Was motiviert dich jedes Mal aufs Neue,<br />

Musik zu machen?<br />

CG: Meine unerschöpfliche Motivation liegt in<br />

dem Gefühl, dass ich anderen vielleicht helfen<br />

kann, und in der Hoffnung, dass meine Musik<br />

sie ganz persönlich anzusprechen vermag.<br />

Musik ist für mich das Stärkste und Schönste<br />

auf der Welt, und ich weiß, dass ich musizieren<br />

werde, bis ich alt bin und sterbe. Musik kann<br />

eine ganze Welt voller Emotionen bieten, nur<br />

durch allereinfachste Pianomelodien. Sie ist<br />

eine unendliche Kraft, die die Welt Tag für Tag<br />

lebendig hält.<br />

O: Welche „alten Helden“ würdest du dir zurück<br />

ins Studio wünschen?<br />

CG: Das ist eine schwierige Frage, denn ich<br />

habe sehr viele Helden und Inspirationsquellen!<br />

Liebend gern würde ich mir How to destroy<br />

angels ins Studio zurückwünschen. Trent Reznor<br />

war immer ein Rieseneinfluss für mich. Nine<br />

Inch Nails sind einer meiner ewigen Favoriten,<br />

doch als ich zum ersten Mal How to destroy<br />

angels hörte, war es übergroß! Jeder Beat, jeder<br />

Synthesizersound, jede Vokalharmonie und<br />

jede gespielte Note: reine Kunst! Seit Welcome<br />

oblivion erschien, läuft das Album bei mir täglich<br />

auf „Repeat“! Videos ihrer Live-Performances<br />

weckten in mir den Wunsch, Evadez auf die<br />

Bühne zu bringen – sehr viel stärker, als ich es<br />

mir je vorgestellt hätte. Weitere Helden sind<br />

Mogwai. Wirklich bewegende Musik von extrem<br />

talentierten Künstlern.<br />

O: Was wolltest du in der Öffentlichkeit schon<br />

immer mal sagen?<br />

CG: Ich wollte schon immer meine Feindschaft<br />

gegenüber Rassismus öffentlich zum Ausdruck<br />

bringen, doch dort, wo ich wohne, gibt es viele<br />

Leute, die darauf mit Gewalt antworten würden.<br />

Ich finde jede Form von Hass gegen Menschen<br />

mit anderer Hautfarbe, sexueller Orientierung,<br />

Herkunft oder Kleidung armselig. Letzten<br />

Endes sind wir alle Menschen, jeder von uns<br />

hat ein pochendes Herz und eine einzigartige,<br />

individuelle Persönlichkeit. Reine Schönheit<br />

kommt von innen und muss respektiert werden,<br />

egal wer man ist.<br />

O: Was ist in der Regel deine Schlafenszeit? Und<br />

was deine kreative Schaffenszeit?<br />

CG: Ich würde gerne behaupten, einem klaren<br />

Programm zu folgen, aber das wäre gelogen!<br />

Meist schlummere ich weg, sobald mir vor<br />

Müdigkeit die Augen zufallen. An eine speziell<br />

geeignete Schaffenszeit glaube ich nicht. Das<br />

Gefühl der Kreativität stellt sich ein, wenn man<br />

macht, was man liebt, und bei mir ist das eben<br />

die Musik. Ich gebe allerdings zu: viele der Stücke<br />

sind Ideen entsprungen, die mir gegen drei Uhr<br />

morgens kamen.<br />

O: Was siehst du, wenn du aus deinem<br />

Wohnzimmerfenster schaust? Und was würdest<br />

du gerne sehen?<br />

CG: Das Einzige, worauf man blickt, sind andere<br />

Häuser und die Autos, welche rund um die Uhr<br />

die benachbarte Schnellstraße füllen; es ist ein<br />

lauter Ort zum Wohnen, aber mein Zuhause.<br />

Eines Tages würde ich vor dem Fenster gern<br />

pure Abgeschiedenheit sehen... ein freies Feld,<br />

das Meer oder nur Schnee. Gemeinsam mit<br />

Menschen, die ich liebe und die mir wichtig sind.<br />

O: Was möchtest du mit deiner Musik gerne<br />

erreichen?<br />

CG: Ich möchte auf jede erdenkliche Weise<br />

Leuten helfen. Meine Musik enthält für mich<br />

eine bestimmte persönliche Botschaft, aber<br />

wenn sie jemand anderem etwas Eigenes gibt<br />

und das irgendwie hilfreich ist, bin ich glücklich.<br />

Obwohl einige meiner Songs eine düstere<br />

Bedeutung haben, sind sie mir gewissermaßen<br />

ein Symbol der Hoffnung. Ohne die Lieder und<br />

die Musik hätte ich es nicht durch die dunklen<br />

Phasen meines Lebens geschafft.<br />

O: Mit welchem Essen kann man dich glücklich<br />

machen?<br />

CG: Mit jedem! Allerdings nasche ich mitunter<br />

ziemlich gerne. Hier in Großbritannien gibt<br />

es eine Süßigkeit namens Parma Violets – die<br />

könnte ich ohne Ende einwerfen.<br />

O: Was sind die Pläne für die nächsten drei<br />

Monate?<br />

CG: Ich will noch viel mehr Musik kreieren und<br />

überall, wo es möglich ist, Shows organisieren.<br />

Wenn nötig, reise ich ans Ende der Welt, um<br />

meine Musik live mit Menschen zu teilen, denen<br />

sie gefällt.<br />

O: Wem möchtest du deine Musik nun ganz<br />

besonders empfehlen?<br />

CG: Meine Musik empfehle ich Fans von Thomas<br />

Lemmer, Mogwai, orchestralen Klängen,<br />

Apocalyptica, Ambient... und generell Leuten,<br />

die Musik schätzen, die den Hörer direkt<br />

anzusprechen versucht.


„Das wäre ein guter Titel für einen Horrorfilm!“<br />

Wirklich still ist es um Claus Larsen nie. Erst Mitte März war er<br />

beim Dark Dance Treffen in Lahr und hinterließ ein begeistertes<br />

Publikum. Ende des Monats folgte die Videopremiere zum Stück<br />

Strong Boys vom neuesten Leæther Strip-Album Æscapism. Wer<br />

genau hinhört, wird hier einen alten Bekannten wiedertreffen...<br />

„Die Nummer ist der pure Spaß. Zunächst habe ich gar nicht<br />

an Roger Baptist alias Rummelsnuff gedacht, aber dann fragte<br />

ich ihn einfach, ob er ein paar Zeilen auf Deutsch sagen würde.<br />

Er ist ein sehr, sehr guter Freund von Kurt und mir und hat<br />

den besten trockenen Humor, den man sich vorstellen kann.“<br />

Das visuelle Resultat dieser Kooperation dürfte bestimmt für<br />

die eine oder andere Diskussion sorgen. „Das Video ist als<br />

Antwort auf all die Clips gedacht, in denen halb nackte Frauen<br />

auftreten, um die Kassen klingeln zu lassen. Weil mich derartige<br />

Klischees zunehmend anödeten, gibt es nun nackte Männer,<br />

die unanständige Sachen machen.“<br />

Ein weiteres typisches Leæther Strip-Stück, welches die<br />

Tanzbarkeit in den Vordergrund rückt, heißt Suicide Summer<br />

School. „Da lasse ich mal wieder meinen inneren Dämon raus“,<br />

erzählt Claus schmunzelnd. „Humor und Ironie sind mir bei<br />

meiner Musik sehr wichtig. Wir alle wissen, dass das Leben<br />

scheiße ist, und was spricht dagegen, etwas Spaß in die ganze<br />

Misere zu bringen? Ich bin eine Knalltüte, bei mir muss man<br />

immer mit solchen Tracks rechnen. Und hey, Suicide Summer<br />

School wäre doch ein guter Titel für einen Horrorfilm!“<br />

Æscapism hat aber auch ruhigeres Material zu bieten, das die<br />

Zerrissenheit des charismatischen Dänen widerspiegelt. Es ist<br />

bekannt, dass Larsen seine Musik als eine Art Medikation nutzt,<br />

um den inneren Schmerz und die Getriebenheit zu therapieren.<br />

Lieder wie The Dark Gates of Sundown oder Unhuman Response<br />

stehen dabei in klarem Kontrast zu tanzbaren EBM-Tracks<br />

wie dem bereits erwähnten Strong Boys. „Ja, ich mag es, wenn<br />

meine Releases diese Variabilität haben. Für mich muss ein<br />

gutes Album wie ein gutes Buch sein, das einen durch mehrere<br />

Emotionen begleitet. Meine Produktivität ist der Schlüssel zu<br />

meiner Ausgeglichenheit. Ich brauche das stete Songwriting,<br />

um zu funktionieren.“<br />

Manche Aspekte des Lebens funktionieren im Laufe der Zeit<br />

für Claus immer besser: „Ich bin jetzt über 40. Da kann ich bei<br />

vielen Themen inzwischen abschalten. Mit den Jahren habe ich<br />

gelernt, dass die Gesellschaft nun mal aus Guten und Bösen<br />

besteht und man dies auch nicht wird ändern können. Die<br />

Nummern We Fail We Forget und Humanity – Equality behandeln<br />

diese Punkte. Es ist wichtig, dass wir Verantwortung gegenüber<br />

den Schwachen üben und begreifen, dass Hass unbegründet<br />

ist.“<br />

www.facebook.com/LeaetherStrip<br />

Marie-Luise Henke<br />

Discographie (Alben):<br />

The Pleasure of Penetration (1990)<br />

Science for the Satanic Citizen (1990)<br />

Solitary Confinement (1992)<br />

Penetrate the Satanic Citizen (Compilation, 1992)<br />

Underneath the Laughter (1993)<br />

Fit For Flogging (Compilation, 1993)<br />

Serenade for the dead (1994)<br />

Legacy of Hate and Lust (1995)<br />

Double or Nothing (Compilation, 1995)<br />

Getting Away With Murder (Compilation, 1995)<br />

The Rebirth Of Agony (1996)<br />

Best of („Best Of“, 1996)<br />

Self-Inflicted (1997)<br />

Retrospective (Compilation, 1997)<br />

After the Devastation (2005)<br />

Satanic Reasons („Best Of“, 2005)<br />

The Giant Minutes To The Dawn (2007)<br />

Civil Disobedience (2008)<br />

Ængelmaker (2009)<br />

Dark Passages + Seasons Change – I Don’t (2010)<br />

Mental Slavery (2010)<br />

Serenade for the dead II (2013)<br />

Æscapism (2014)


„Sie trugen Rot als Farbe der Trauer.“<br />

„Wir sind vier Jungs, die alle in Paris gelandet sind. Jeder an<br />

einem anderen Punkt seines Lebens – unterschiedliches<br />

Alter, unterschiedliche musikalische Prägung... Aber wir<br />

teilen die Leidenschaft für viele verschiedene Stile und<br />

speziell den Metal. Da haben wir einfach beschlossen, unsere<br />

eigene Band zu gründen und etwas Ehrliches zu kreieren,<br />

das noch nie zuvor dagewesen ist. Eine Menge Dinge<br />

zeichnen uns als Individuen aus, doch dieses gemeinsame<br />

Ziel existiert bis heute und hält uns zusammen“, plaudert<br />

Texter Hoog aus dem Nähkästchen.<br />

Ihre Gründung liegt bereits zehn Jahre zurück, nun erscheint<br />

das Drittwerk Where Stone and Water Meet. „Der Titeltrack<br />

handelt von der Konfrontation zwischen rasendem,<br />

wütendem Wasser und den widerständigen Steinen. Das ist<br />

irgendwie unsere Art, zu sagen, dass, egal was passiert, du<br />

am Ende doch weggespült wirst. Unser erbitterter Kampf<br />

kann uns unsterblich machen.“<br />

Musikalisch stimmen Red Mourning klar überein: nichts<br />

muss, alles darf! Sie mixen zusammen, was gefällt. Hier wird<br />

knüppelnder Metal schon mal mit deutlichen Nuancen aus<br />

der Blues-Szene (Slidegitarre, Mundharmonika, bluesige<br />

Riffs), einer gehörigen Portion Hardcore, Nu Metal sowie<br />

anderen Essenzen zu einem äußerst schmackhaften Gebräu<br />

vermengt. „Unser Ziel lautet, etwas Originelles zu erschaffen.<br />

Viele Stile zu mischen, ist ein Weg, dorthin zu gelangen.“<br />

Ihre Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit spiegelt sich auch<br />

im Bandnamen wider, der auf den ersten Blick nicht<br />

überraschen mag. Doch haben die Franzosen ihn ganz<br />

bewusst gewählt, wie Hoog erzählt. „Eine sehr kurze und<br />

einfache Geschichte... Es gab bei uns von Anfang an einen<br />

besonderen Einfluss, der bis heute besteht: die Liebe zur<br />

Blues-Musik. Die Sklaven aus dem Mississippi-Delta haben<br />

den Blues erfunden, und sie trugen Rot als eine Farbe der<br />

Trauer. Unser Name soll ein Tribut an jene Sklaven sein!“<br />

Aber werfen wir noch einen Blick auf das aktuelle Album, mit<br />

dem sie selber erkannt haben, dass sich ihr Sound gefestigt<br />

hat. „Jetzt klingen wir wie Red Mourning und niemand<br />

sonst. Wir haben unseren Stil in persönliche Richtungen<br />

gepusht. Die Mundharmonika ist weiterhin dabei, aber<br />

auch viel neues Zeug, etwa ein Klavier oder eine Cigar Box-<br />

Lapsteelgitarre, welche tatsächlich aus einer Zigarrenkiste<br />

gebaut wurde. Manche Lieder sind relativ kurz und bringen<br />

die Dinge direkt auf den Punkt, andere sind epischer und<br />

progressiver. Das Gefühl ist immer spürbar.“<br />

www.redmourning.fr<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Time To Go (2008)<br />

Pregnant with Promise (2011)<br />

Where Stone and Water Meet (2014)<br />

Line-Up:<br />

Hoog „JC“ Doorn – Gesang<br />

Romaric Méoule – Gitarre<br />

Sébastien Meyzie – Bass<br />

Aurélien Renoncourt – Schlagzeug<br />

Dimmu Borgir<br />

1999 rappelte es ganz gewaltig im Karton von<br />

Dimmu Borgir. Gleich drei Mitglieder bekamen<br />

ihre Papiere: Ian Kenneth „Tjodalv“ Åkesson,<br />

Jamie „Astennu“ Stinson und Stian „Nagash“<br />

Arnesen hatten keine Zukunft mehr in der<br />

Band von Stian Tomt Thoresen alias Shagrath<br />

und Sven Atle Kopperud alias Erkekjetter<br />

Silenoz. Stattdessen wurden Schlagzeuger<br />

Nicholas Barker (der bis 2004 bleiben sollte)<br />

und Simen „I.C.S. Vortex“ Hestnæs verpflichtet,<br />

etwas später dann Gitarrist Tom Rune „Galder“<br />

Andersen. Und dieser Schachzug erwies sich<br />

als weise – vor allem Simen, der bereits bei<br />

Borknagar mit seiner Stimme überzeugte,<br />

prägte den Sound von Dimmu Borgir in den<br />

nächsten Jahren und verhalf der Band zu großen Erfolgen.<br />

Besonders Death Cult Armageddon (2003) definiert den Sound der<br />

Norweger bis heute. Doch davon abgesehen: Nach vierjähriger<br />

Pause wäre es wirklich an der Zeit für ein neues Album!<br />

26 - <strong>Orkus</strong>!<br />

L’âme Immortelle<br />

Herrschte bis vor wenigen Tagen die<br />

große Sorge, dass man nie wieder etwas<br />

Neues von Sonja und Thomas als Duo hören<br />

und sie auch nie mehr zusammen auf<br />

einer Bühne erleben darf, so kann nun<br />

zum Glück Entwarnung gegeben werden...<br />

zumindest, was das Thema „Bühne“<br />

betrifft: Gegen Jahresende werden<br />

Sonja Kraushofer und Thomas Rainer unter dem Motto „episch.<br />

elektronisch.ewig.“ wieder gemeinsam Konzerte spielen! Ob<br />

es auch neue Songs zu hören gibt, steht noch nicht fest. Aber<br />

Hauptsache: L’âme Immortelle gibt es noch! Und gute Lieder haben<br />

die beiden ja ausreichend! Man denke nur beispielsweise<br />

an Aus den Ruinen, Life will never be the same again, Stern oder<br />

Bitterkeit – und sicherlich fallen Dir spontan noch mindestens<br />

fünf weitere ein...<br />

Hier die Termine, die uns in letzter Sekunde erreichten:<br />

27.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

<strong>Orkus</strong>! - 49<br />

28.11. Bochum, Matrix<br />

29.11. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />

Facts + Facts + Facts


„Die Wahrheit ist nicht das, was wir sehen wollen...“<br />

Die russischen Krieger rund um Frontfrau Masha „Scream“ Arkhipova sind nach drei Jahren mit ihrem bereits siebten<br />

Studioalbum Yav wieder auf der Bildfläche zurück. Wir haben mit Masha über das neue Werk, interessante Veränderungen<br />

im Bandgefüge, ihre heidnischen Ansichten und auch über die aktuellen Probleme zwischen Russland und der Ukraine<br />

gesprochen.<br />

<strong>Orkus</strong>: Hallo Masha! Was bedeutet der<br />

geheimnisvolle Titel?<br />

Masha Arkhipova: Hallo Leute! Yav ist ein<br />

Konzeptalbum, aber nicht in dem Sinne, dass<br />

sich jedes einzelne Stück auf die vorherigen<br />

bezieht. Alle Lieder thematisieren unsere<br />

heutige Welt, und sie schildern meine Sicht<br />

der Dinge. „Yav“ bedeutet „Realität“. Die Welt,<br />

in der wir leben. In der slawischen Mythologie<br />

gibt es drei Welten: Yav (unsere Welt), Nav<br />

(die andere, dunkle Welt) und Prav (die Welt<br />

der Götter und Energien).<br />

O: Ihr lebt in einem Land, das derzeit ziemlich<br />

von Unruhen durchzogen ist. Wie geht es<br />

euch damit?<br />

MA: Ganz ehrlich... die Staatspolitik geht mir<br />

überhaupt nicht nahe. Wir sind es gewohnt,<br />

unter dem russischen Gesetz zu leben – mit all<br />

seinen Vor- und Nachteilen. Das Einzige, was<br />

mich traurig macht: dass ein Krieg zwischen<br />

Russland und der Ukraine bevorstehen<br />

könnte, und das darf nicht toleriert werden.<br />

Aber ich glaube noch immer, dass der<br />

politische Scheiß zwischen diesen beiden<br />

brüderlichen Ländern bald vorbei sein wird.<br />

O: Was ist für dich persönlich das Beste an<br />

deiner Heimat?<br />

MA: Das Beste in Russland ist eindeutig die<br />

Natur. Ich hasse Leute, die versuchen, diese<br />

Natur zu töten.<br />

O: Im Line-Up gab es Veränderungen?<br />

MA: Ja, vor ein paar Monaten haben wir uns<br />

von unserem alten Schlagzeuger Vlad „Artist“<br />

Sokolov getrennt. Wir haben mit ihm seit den<br />

Anfängen von Arkona zusammengespielt –<br />

also über zehn Jahre. Es hat einfach interne<br />

Differenzen gegeben. Vlad hatte keine Lust<br />

mehr, dauernd zu touren, und auch das<br />

neue Material war nicht ganz nach seinem<br />

Geschmack. Jetzt ist unser guter alter Freund<br />

Andrej Ischenko an seine Stelle getreten. Wir<br />

kennen ihn schon ewig, daher fiel es relativ<br />

leicht, ihn in unsere Band zu integrieren.<br />

O: Und wie lief die Produktion von Yav in<br />

dieser neuen Konstellation?<br />

MA: Yav wurde völlig anders aufgenommen<br />

als alle Vorgänger. Auch die Musik ist<br />

eine Mischung aus vielen verschiedenen<br />

Stilen. Sie beinhaltet Progressive, Art Rock,<br />

manchmal einen Hauch Shoegaze oder<br />

elektronische Momente. Alles basiert auf<br />

atmosphärischem Black Metal. Die Lyrics<br />

sind ziemlich philosophisch und behandeln<br />

die Welt um uns herum – so, wie ich sie sehe.<br />

Das Album schildert auch meine Gefühle und<br />

Erfahrungen in Zusammenhang mit aktuellen<br />

Geschehnissen und eröffnet die Philosophie<br />

meiner Gedanken über die Zukunft unserer<br />

Generation.<br />

O: Ihr habt euch auch spannende<br />

Unterstützung geholt?<br />

MA: Ja, wir haben eine Menge Gäste auf<br />

dem Album. Olli Vänskä (Turisas) spielt<br />

einen Violinpart. Thomas Väänänen, der<br />

ehemalige Sänger von Thyrfing, hat alle<br />

Texte geschrieben und singt auch eine kleine<br />

Passage. Daneben war für Indigo Child eine<br />

sehr talentierte Pianistin aus der Ukraine mit<br />

dabei: Vika „vkgoeswild“ Yermolyeva. Und<br />

dann noch Aleksey „Master Alafern“ – ein<br />

guter Freund von uns, der auch in einigen<br />

ukrainischen Gruppen spielt. Er brachte<br />

durch seine Geige etwas Folklore in die Sache.<br />

O: Besonders faszinierend ist auch das<br />

Artwork.<br />

MA: Danke! Wir haben dieses Mal mit dem<br />

ungarischen Künstler Gyula Havancsák<br />

gearbeitet. Er muss all meine Ideen wirklich<br />

gefühlt haben... ein großes Talent, das nicht<br />

nur mit seinen Händen, sondern auch mit<br />

seiner Seele malt. Auf dem Cover erblicken<br />

wir ein Mädchen, das sich über ein Gewässer<br />

beugt. Das ist die Realität – also Yav. Die<br />

Realität, die wir sehen wollen. Wenn du dich<br />

umschaust, erkennst du, dass all das wahr ist<br />

in der modernen Welt. Die Menschheit will<br />

für sich selbst eine immer noch bessere Welt<br />

gestalten, doch in Wahrheit verletzt sie die<br />

Welt nur. Das ist meine heutige Philosophie.<br />

Die Wahrheit ist nicht das, was wir sehen<br />

wollen, und es ist heutzutage echt schwierig<br />

zu unterscheiden.<br />

O: Wie würdest du den Stil der Band und<br />

eures neuen Werkes beschreiben?<br />

MA: Ehrlich gesagt, hab’ ich keine Ahnung, wie<br />

ich unsere Kunst beschreiben könnte. Sie ist<br />

so unterschiedlich, alle Alben unterscheiden<br />

sich, und auch jedes Stück hat seinen eigenen<br />

Charakter. Manche älteren Alben wurden dem<br />

Folk/Pagan Metal zugeordnet. Das neue bietet<br />

jedoch bloß wenige folkloristische Momente.<br />

Pagan Metal kann viele verschiedene Stile –<br />

wie Folk, Death oder Black Metal – enthalten.<br />

Hat man also früher das Präfix „Folk“ für uns<br />

verwendet, muss man nun vorsichtig sein,<br />

denn auf Yav gibt es nur mehr wenig „Folk“.<br />

O: Die heidnische Lebensweise bedeutet dir<br />

sehr viel...<br />

MA: Ich würde sogar sagen, dass die Art, wie<br />

ich die Welt sehe, als „heidnisch“ bezeichnet<br />

werden kann. Aber was heißt es, eine<br />

heidnische Weltsicht zu besitzen? Es geht um<br />

die Perspektive der Gesetze, welche mit der<br />

Natur interagieren: die Gesetze der Welt, die<br />

vorherrschten, als unsere Vorfahren gelebt<br />

haben. Diese Naturgesetze bergen keine<br />

Religion und keinen Glauben an etwas, das<br />

nicht existiert. Diese Interaktion ist überall<br />

um uns. In Harmonie mit der Natur leben. Ich<br />

habe immer schon meine Ansichten in den<br />

Liedern verarbeitet.<br />

O: Wie seid ihr eigentlich zu eurem<br />

Bandnamen gekommen?<br />

MA: Arkona ist die letzte Bastion der<br />

baltischen Slawen. Ein heiliger Platz, der<br />

ein Zufluchtsort von Svantovit (slawische<br />

Gottheit und Kriegsgott – Anm.d.Verf.)<br />

gewesen ist. Wie unser Name entstand, ist<br />

eine sehr alte Geschichte. Die Band und ihr<br />

Stil wurden gerade erst geformt, und wir<br />

waren auf der Suche nach einem geeigneten<br />

Namen. Wir saßen in meiner Wohnung und<br />

haben viele Begriffe, antike Stätten, heilige<br />

Symbole und so weiter ausprobiert, aber<br />

nichts passte. Schließlich hab’ ich gesagt:<br />

„Na ja, wir werden uns nicht Arkona nennen.“<br />

Unser Gitarrist fragte: „Warum nicht?“, und<br />

ich hab’ geantwortet: „Weil Arkona gefallen<br />

ist.“ Er erwiderte: „Gut, dann werden wir es<br />

wiederauferstehen lassen.“ – und seit jenem<br />

Moment gehört der Name zu uns.<br />

www.arkona-russia.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Wosroschdenije (2004)<br />

Lepta (2004)<br />

Wo slawu Welikim! (2005)<br />

Schisn wo slawu... (live, 2006)<br />

Ot Serdza k Nebu (2007)<br />

Goi, Rode, Goi! (2009)<br />

Slovo (2011)<br />

Decade of Glory (live, 2013)<br />

Yav (2014)<br />

Line-Up:<br />

Masha „Scream“ Arkhipova – Gesang<br />

Sergej „Lazar“ – Gitarre<br />

Ruslan „Knias“ – Bass<br />

Vladimir „Volk“ – Sackpfeife, Flöten<br />

Andrej Ischenko – Schlagzeug<br />

50 - <strong>Orkus</strong>!


Plattentipps<br />

Top 5<br />

... das <strong>Orkus</strong>!-Album<br />

des Monats<br />

Björn Springorum<br />

1. Lykke Li<br />

I Never Learn<br />

2. Dornenreich<br />

Freiheit<br />

Isabell Köster<br />

1. Delain<br />

The Human Contradiction<br />

2. Lacuna Coil<br />

Broken Crown Halo<br />

3. The Horrors<br />

Luminous<br />

3. Omnia<br />

Earth Warrior<br />

4. Dillon<br />

The Unknown<br />

4. Disturbed<br />

The Sickness<br />

5. Yann Tiersen<br />

∞<br />

5. Swallow the Sun<br />

Emerald Forest and the Blackbird<br />

Axel Schön<br />

1. Mantus<br />

Portrait aus Wut und Trauer<br />

2. ASP<br />

Biotopia (Track)<br />

3. ASP<br />

Rücken an Rücken (Track)<br />

4. Asps Von Zaubererbrüdern<br />

Schneekönigin, wohin (Track)<br />

5. Joy Shannon & the Beauty Marks<br />

The Oracle<br />

Doreen Krase<br />

1. Die KAMMER<br />

Season II –<br />

Views from the Inside<br />

2. Misfits<br />

Scream! (Track)<br />

3. Kanye West<br />

Black Skinhead (Track)<br />

4. Kari Rueslåtten<br />

Time to tell<br />

5. The Fright<br />

The Fright<br />

Vallenfyre<br />

Splinters<br />

CD (Century Media)<br />

vorauss. 09.05.2014<br />

Die nächste Höllenfahrt des Gregor Mackintosh<br />

Was für ein Brett! Nutzte Greg Mackintosh das Debut seiner Rumpel-<br />

Death-Combo Vallenfyre in erster Linie für die Verarbeitung des Todes<br />

seines Vaters, scheint es auch diesmal keinen Mangel an Dämonen<br />

und pechschwarzen Abgründen beim Paradise Lost-Gitarristen<br />

zu geben. Höllisch roh, rücksichtslos polternd, unnachgiebig und<br />

garstig ist der Sound dieses zweiten Lebenszeichens, das sich<br />

dennoch in einem fundamentalen Punkt von seinem nihilistischen<br />

Vorgängerprügelfest A Fragile King unterscheidet: Es ist stellenweise<br />

extrem melodisch. So unverkennbar melodisch sogar, dass man<br />

Splinters als eine Art Old School-Death Metal-Ausgabe jüngerer<br />

Paradise Lost bezeichnen kann. Wie es Mackintosh gelingt,<br />

gleichzeitig so dermaßen finster, räudig und bodenlos durch den<br />

extremen Metal-Untergrund zu waten, wird sein Geheimnis bleiben.<br />

Diese Öffnung ist jedoch eine äußerst wirkungsvolle und umschließt<br />

neben der verlorenen Melodik auch verteufelt doomige (Bereft)<br />

oder wütend draufloshackende Attacken (Instinct Slaughter). Eben<br />

all das, was der Gitarrist immer schon gern gehört hat. Garniert<br />

wird alles mit einer Produktion von Kurt Ballou, der auch Beastmilks<br />

Großtat in Szene setzte. Noch Zweifel? Nein? Dachten wir uns.<br />

Björn Springorum<br />

Claus Müller<br />

1. Laibach<br />

Spectre<br />

2. Deus ex Vagina<br />

Blisskrieg<br />

3. Alfahanne<br />

Alfapokalyps<br />

4. The Cult<br />

Ceremony<br />

5. The Horrors<br />

Skying<br />

Lars Schubert<br />

1. Johan Söderqvist<br />

Let the Right One In<br />

(Soundtrack)<br />

2. Nine Inch Nails<br />

Hesitation Marks<br />

3. Machine Head<br />

Burn My Eyes<br />

4. Casper<br />

Hinterland<br />

5. Seabound<br />

Speak In Storms<br />

Nadine Ahlig<br />

1. Goethes Erben<br />

Rückkehr ins<br />

Niemandsland 1998<br />

2. Sebastian Bach<br />

Give ’Em Hell<br />

3. Insomnium<br />

Shadows of the Dying Sun<br />

4. Sonata Arctica<br />

Pariah’s Child<br />

5. Lord Of The Lost<br />

Afterlife (Track)<br />

Manuela Ausserhofer<br />

1. Alcest<br />

Shelter<br />

2. Arkona<br />

Yav<br />

3. Placebo<br />

Loud Like Love<br />

4. Lisa Morgenstern<br />

Amphibian<br />

5. Death of a Dryad<br />

Death of a Dryad<br />

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Debüt EP erhältlich auf www.aeverium.com<br />

+ iTunes, Amazon etc.<br />

inkl. der Video-Single<br />

„Heaven´s Burning (Harvest Time)“<br />

produziert u.a. von Amanda Somerville<br />

(Avantasia/Trillium) + Sander Gommans<br />

(HDK/After Forever)<br />

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DER NEUE MODERN GOTH METAL ACT AUS NRW!<br />

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Agalloch<br />

The Serpent & The Sphere<br />

CD (Eisenwald/Soulfood)<br />

vorauss. 16.05.2014<br />

Epochale Post Black Metal-<br />

Wanderung<br />

Ein Agalloch-Album hört man nicht, man lässt sich von<br />

ihm mitnehmen. Man muss sich darauf einlassen, muss<br />

ihm Zeit geben, seine Wirkung zu entfalten. Das geht<br />

weder nebenher noch in Gesellschaft. Agalloch<br />

vertonen Einsamkeit, Entfremdung, Naturnähe und die<br />

Unendlichkeit über unseren Köpfen. Da schadet<br />

Gesellschaft nur. Und ist gewiss nicht im Sinne des<br />

Erfinders: Ersonnen in Oregons hermetischer<br />

Abgeschiedenheit, geprägt von den weiten Wäldern<br />

und einsamen Straßen Nordamerikas, nehmen sich die<br />

Post Black Metaller diesmal noch mehr Zeit als sonst,<br />

um ihre sphärischen Hymnen zur Blüte zu bringen.<br />

Progressiver, ja: wärmer und verspielter als zuletzt,<br />

beseelt von großen philosophischen Gedankengängen<br />

um Leben und Tod, Mensch und Natur, sowie<br />

aufgebrochen durch mystische Folk-Interludien, ist The<br />

Serpent & The Sphere Agallochs bis dato größte Reise.<br />

Eine Reise in die Weite, aber auch eine nach innen<br />

gewandte Wanderung, auf deren Weg Black Metal,<br />

Post Rock, Ambient und Folk auf epochalste Weise zum<br />

Einsatz kommen. Ein Album wie ein Mittsommerfeuer:<br />

verzehrend und reinigend zugleich.<br />

Björn Springorum<br />

All My Faith Lost...<br />

Redefine my pure faith<br />

MCD (Projekt/Audioglobe)<br />

bereits erschienen<br />

Melancholischer Glanz<br />

durch Gitarre, Violine und Cello<br />

Mit diesem Minialbum zelebriert das Label Projekt<br />

seine sage und schreibe 300. Veröffentlichung! Die<br />

italienische Formation, welche mit melancholischen<br />

Hymnen für Elfen und andere zauberhafte Wesen<br />

aufwartet, gibt durch ihren zerbrechlich und unschuldig<br />

wirkenden Stil jedem die Möglichkeit, tief im eigenen<br />

Selbst zu versinken. Vielleicht wird dort noch eine Welt<br />

entdeckt, die bislang verschlossen war und welche die<br />

sechs auf Redefine my pure faith befindlichen Cover-<br />

Stücke öffnen können. Doch Eile ist geboten: limitiert<br />

auf 200 Exemplare! Wer nicht zu den Glücklichen<br />

zählt, darf trotzdem hoffen. Die Band arbeitet derzeit<br />

an einem neuen Album, und das wurde von Projekt für<br />

diesen Herbst vorausgesagt.<br />

Kerstin Müller<br />

Arkona<br />

Yav<br />

CD (Napalm/Universal)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Ein russischer Meilenstein<br />

Arkona haben die letzten Jahre genutzt und fleißig an<br />

Album Nummer sieben gearbeitet. Schlagzeuger Vlad<br />

„Artist“ Sokolov wurde in der Zwischenzeit durch<br />

Andrej Ischenko ersetzt, der sich schnell in die von<br />

Masha „Scream“ Arkhipova angeführte Truppe<br />

integrieren konnte. Das Ergebnis der neuen<br />

Konstellation nennt sich Yav, was so viel wie „Realität“<br />

bedeutet, und inhaltlich wird es sehr interessant. So<br />

manche Folk/Pagan-Elemente treten einen Schritt<br />

zurück und lassen Platz für mehr Inspiration aus dem<br />

Black oder Death Metal; hin und wieder sickert auch<br />

aus der elektronischen Szene etwas durch. Doch<br />

natürlich kehrt die Band nicht völlig von ihrem Weg ab,<br />

und wo „Arkona“ draufsteht, ist immer noch Arkona<br />

drin. Nur ein bisschen anders, ein bisschen gereifter<br />

und ein bisschen experimenteller. Schon der Opener<br />

Zarozhdenie öffnet die Tore zu einer fernen, mystischen<br />

Welt. Sehr episch tönt Serbia – ein besonders<br />

monumentales Lied, welches mit dezenten<br />

elektronischen Klängen beginnt und durch Mashas<br />

Gesang seine Perfektion findet. Eine Stimme, die mal<br />

sanft, mal verständlich, mal aggressiv, fordernd oder<br />

donnernd sein kann und dabei immer eines ist:<br />

einzigartig! Neun Tracks, 70 Minuten, ein Artwork zum<br />

Niederknien, ein Sound zum Verlieben, eine<br />

Konstellation, die stimmt. Sehr, sehr geil!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Black Tape For A Blue Girl<br />

Remnants of a deeper purity<br />

DLP + CD (Projekt/Audioglobe)<br />

Anzeige <strong>Orkus</strong>.indd 1 11.03.2014 20:3<br />

bereits erschienen<br />

Neo-klassischer Dark Wave<br />

im Sonderformat<br />

Wem diese Band ein wahrhaftes Strahlen ins Gesicht<br />

zaubert, der muss sich jetzt beeilen, um zu den<br />

Glücklichen zählen zu dürfen! Wegen der über Jahre<br />

bleibend hohen Nachfrage haben sich Black Tape For<br />

A Blue Girl entschieden, ihr sechstes Studioalbum von<br />

1996 erneut aufzulegen. Sozusagen zum 18.<br />

Geburtstag bekommt Remnants of a deeper purity ein<br />

besonders schönes Kleid: als einzigartige Doppel-LP<br />

plus CD samt bezauberndem Booklet mit noch nie zuvor<br />

veröffentlichten Photos! Du darfst sicher sein, dass Dir<br />

hier wunderbare Momente geschenkt werden, die nicht<br />

schöner verpackt sein könnten. Die Gruppe ist seit 1986<br />

aktiv, und jeder, der sie einmal gehört hat, weiß ihre<br />

sphärischen und melancholischen Stücke zu schätzen,<br />

die einfühlsam und immer unter Leitung von Sam<br />

Rosenthal geschaffen werden. Der Nachteil bei dieser<br />

limitierten Edition ist wirklich nur, dass es bloß 300<br />

Exemplare gibt.<br />

Kerstin Müller<br />

CYFERDYNE<br />

Keep Your Silence<br />

CD (DWA)<br />

bereits erschienen<br />

Hier kommt niemand zu kurz<br />

So recht in ein einziges Genre lässt sich dieses Werk<br />

nicht einordnen. Das muss es auch überhaupt nicht. Da<br />

gibt es Trance-Elemente, fast schon an Metalcore<br />

erinnernden Gesang, rockige Gitarrenriffs und<br />

Synthiepop-Sequenzen. Manchmal sogar allesamt in<br />

einem Stück – beispielsweise Disease. Das Album<br />

wechselt zwischen ruhigeren und kraftvollen Tracks,<br />

hält den Spannungsbogen jedoch stets gestrafft. Die<br />

Texte künden von einem inneren Zwiespalt, welcher<br />

durch Andy McBains und Steven Houghtons einander<br />

überlagernde Gesangsspuren Leben eingehaucht<br />

bekommt. Reinhören lohnt sich... jeder wird seine(n)<br />

Favoriten auf Keep Your Silence finden.<br />

Marie-Luise Henke<br />

Brody Dalle<br />

Diploid Love<br />

CD (Caroline/Universal)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Punk, Rock und Pop unter einem Hut<br />

Die australische Sängerin und Gitarristin Brody Dalle,<br />

ehemals Fronterin von The Distillers und Sourpuss und<br />

NEW ALBUM OUT NOW<br />

jetzt überall im Handel & www.isgaard.com<br />

charismatisch L emotional L fesselnd


Mit diesen exklusiven Geschichten<br />

Rex Dildo<br />

Luci van Org<br />

Loki und der Bauer Geiz<br />

Voenix<br />

Am Brunnen<br />

Olaf Schulze<br />

Nichtraucher<br />

Axel Hildebrand<br />

Die Lektion<br />

Christopher McIntosh<br />

Vollversammlung<br />

Fritz Steinbock<br />

Schicksal<br />

Patricia Becker<br />

Die Nornen und der Pilz<br />

Petra Bolte<br />

Die Schwüre meiner Vorfahren<br />

Knut Mende<br />

Bielefeld<br />

Sebastian Bartoschek<br />

Hardmors Begegnung<br />

Elfriede Lack<br />

Verschiedene Autoren<br />

Die alten Götter<br />

Kurze Geschichten von Asen, Vanen & Menschen<br />

Taschenbuch,160 Seiten, 9.95 €<br />

Frija und Wotan begleiten Jahwe zum Arbeitsamt, eine Vollversammlung aller<br />

Götter wird dank Jahwe zum Fiasko, ein Schwur der Ahnen führt zu einem<br />

spannenden Rätsel, Loki und Thor treten als Comedy-Duo auf, es kommt zu<br />

einer schicksalhaften Begegnung mit den Nornen, und vom Schicksal handelt<br />

auch die Geschichte vom Fenriswolf. Dies ist nur ein kleiner Ausblick auf die<br />

abwechslungsreichen Erzählungen in diesem Buch ...<br />

Einen kostenlosen Katalog gibt es bei:<br />

Edition Roter Drache, Haufeld 1, 07407 Remda-Teichel<br />

www.roterdrache.org / edition@roterdrache.org<br />

aktuell mit ihrer Band Spinnerette unterwegs, legt<br />

quasi nebenbei ihr Solo-Debut vor. Hier lebt die Ehefrau<br />

von Josh Homme (Queens of the Stone Age, Them<br />

Crooked Vultures) ihre Vorlieben für Punk (Rat Race,<br />

Don’t Mess With Me, Parties For Prostitutes), Alternative<br />

Rock (Underworld, Blood In Gutters) und poppige<br />

Klänge (I Don’t Need Your Love) aus, welche trotz aller<br />

Vielfalt insgesamt ein stimmiges Bild ergeben.<br />

Manches erinnert an die legendären Blondie, anderes<br />

wiederum an L7, Weezer oder die Solo-Werke von<br />

Courtney Love, mit der Dalle einst für America’s<br />

Sweetheart zusammenarbeitete. Wer mit<br />

Genreschranken wenig anfangen kann und auf raue<br />

Frauenstimmen mit Pop-Appeal steht, sollte dem Album<br />

unbedingt eine Chance geben.<br />

Marc Halupczok<br />

Delivered Soul<br />

Rainy Day<br />

CD (Eigenproduktion)<br />

bereits erschienen<br />

Elektronischer Facettenkünstler<br />

Das Ein-Mann-Projekt kehrt mit seinem sechsten<br />

Release und vierten Studioalbum zurück. Wie schon<br />

bei Alone (2011) und Wenn Träume wehtun (2010),<br />

trägt das Artwork die fabelhafte Handschrift von Annie<br />

Bertram. Ebenfalls ein Thema bei Delivered Soul ist der<br />

Wechsel zwischen deutschen und englischen Titeln.<br />

Hier hat Stefan Uhlmann überdies mehrmals selbst<br />

zum Mikro gegriffen. Entstanden sind zwölf Tracks,<br />

die ein abwechslungsreiches, elektronisches<br />

Klangspektrum bieten. Make My Day kommt sogar mit<br />

schrammigen Gitarren daher und sticht deswegen<br />

besonders hervor. Für Kenner: auch Far Away durfte<br />

nicht fehlen. Wie Part 7 bereits vermuten lässt, handelt<br />

es sich um eine Weiterentwicklung seiner Vorgänger,<br />

wenngleich bislang nur Far Away und Far Away Part 6<br />

feat Dori veröffentlicht wurden. Die Kompositionen sind<br />

ausgewogen und regen, je nach Gefühlsstimmung, mit<br />

knarzigen, stampfenden Beats zum Tanzen oder, bei<br />

ruhigeren Nummern, zum Gedanken-fliegen-Lassen an.<br />

Aber es ist auch beides gleichzeitig möglich! Losing My<br />

Control, durch Unterstützung von Gastsänger/<br />

Newcomer Steven präsentiert, ist ein solches Stück und<br />

brennt sich hymnenartig in Körper und Geist ein.<br />

Elena Winter<br />

Dornenreich<br />

Freiheit<br />

CD (Prophecy/Soulfood)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Facettenreiche Woge<br />

musikalischer Freiheit<br />

Es beginnt, wie es immer beginnt: federleicht, verspielt,<br />

unschuldig. Es endet, wie es immer endet: gereift,<br />

gezeichnet, erfahren, in elegischer Bedeutsamkeit.<br />

Dazwischen spielt es sich ab, das Leben, ein<br />

Kaleidoskop der Empfindungen, Eindrücke und<br />

Stimmungen, ein Spiel ewigen Wandels, ebenso<br />

kontrast- wie lehrreich. 13 Jahre nach Her von welken<br />

Nächten setzen sich Dornenreich erneut mit der<br />

Menschwerdung, mit dem eigenen Kreislauf, mit der<br />

allem Leben innewohnenden Verbundenheit<br />

auseinander. Dies geschieht freilich anders als auf dem<br />

von Sturm-und-Drang-Gedanken und jugendlicher<br />

Rastlosigkeit geprägten 2001er Werk und vollzieht sich<br />

musikalisch wie textlich auf einer gänzlich befreiten


Ebene. Über weite Strecken instrumental, lyrisch<br />

poetischer und sinnsuchender denn je,<br />

dramaturgisch wie eine Woge, die sich nach<br />

ruhigem Auftakt in eine intensive, alles<br />

verschlingende Sturmflut steigert, ehe das<br />

Aufbäumen einem tiefe Ruhe vermittelnden<br />

Zustand der Akzeptanz, der Erleuchtung weicht.<br />

Angekündigt als das möglicherweise letzte<br />

Studioalbum, befassen sich die Österreicher<br />

entsprechend mit allen Stationen ihrer<br />

beispiellosen Laufbahn, um letztlich ein Album<br />

daraus zu gießen, dessen volle Bedeutung gewiss<br />

nicht sofort bewusst wird, dessen Botschaft für<br />

die vorläufig letzten Worte Dornenreichs aber<br />

umso bedeutsamer ist: Nehmt das Leben in all<br />

seinen Facetten wahr. Freiheit macht aus<br />

musikalischer Sicht vor, wie es geht. Und ist ein<br />

würde-, glanz- und hoffnungsvolles Ende dieser<br />

Ära.<br />

Björn Springorum<br />

Eisregen<br />

Flötenfreunde<br />

MCD (Massacre/Soulfood)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Zynisch und extrem wie immer<br />

So viel ist sicher: Ohne Eisregen wäre die Metal-<br />

Welt um einiges langweiliger. Gewiss, auch um<br />

einiges geschmackvoller, doch wir wollen uns mal<br />

nicht beschweren. Erst vergangenes Jahr konnten<br />

die Thüringer Ekelenthusiasten ihre Todestage in<br />

die Charts hieven, jetzt schieben sie die EP<br />

Flötenfreunde hinterher. Und nehmen erneut kein<br />

Blatt vor den Mund... Nachdem ein Song unter<br />

Androhung alles Möglichen vom letzten Werk<br />

entfernt werden musste, kredenzen sie hier als<br />

Tausendschweiner eine abgeänderte Fassung des<br />

Stücks, dessen Titel nicht zu nennen ist, und<br />

machen sich mal wieder herrlich lustig über all<br />

jene, welche Eisregen Steine in den Weg legen.<br />

Ansonsten gibt es mit Rotes Meer einen typischen<br />

Midtempotrack mit stampfenden Drums,<br />

sägenden Gitarren und Keyboards, mit Blut saufen<br />

einen elektronischen Grenzgang, der allerdings in<br />

die Hose geht, mit Mordlust eine neue Herzblut-<br />

Variante sowie eine Demoversion des rasenden<br />

Tot/Untot. Reichlich unterhaltsam, das alles, und<br />

ergänzt um zwei Videoclips. Kein weltbewegender<br />

Zwischenhappen, aber allemal eine gute Methode,<br />

die Wartezeit auf das nächste Album Marschmusik<br />

zu verkürzen.<br />

Björn Springorum<br />

Elvenking<br />

The Pagan Manifesto<br />

CD (AFM/Soulfood)<br />

vorauss. 09.05.2014<br />

Mit voller Kraft ins Elbenland<br />

Nach kurzem Intro starten Elvenking gleich mit<br />

dem fast 13-minütigen Epos King of the Elves in<br />

ihr neues Werk. Parallelen zu den Kollegen von<br />

Blind Guardian, gerade im Gitarrenbereich, lassen<br />

sich nicht abstreiten. Doch die Italiener sind hörbar<br />

darum bemüht, ihr eigenes Profil zu schärfen, was<br />

auf The Pagan Manifesto besser gelingt als auf<br />

allen Vorgängern. Die Kompositionen variieren von<br />

pompös bis überraschend hart, wurden aber<br />

durchweg schlüssig arrangiert und entführen in<br />

eine Welt voller Elfen, Hexen und Magier. Dabei<br />

klingen Elvenking bei Weitem nicht mehr so<br />

kitschig wie noch vor ein paar Jahren, auch wenn<br />

der ausgiebige Einsatz von Geige und Glockenspiel<br />

natürlich nicht fehlen darf. Wer etwa der<br />

Anfangszeit von Sonata Arctica oder der mittleren<br />

Phase der bereits erwähnten Blind Guardian<br />

nachtrauert, sollte hier mal ein Ohr riskieren.<br />

Anspieltipps sind das zackige Elvenlegions, die<br />

folkige Hymne Moonbeam Stone Circle und der<br />

Rausschmeißer Witches Gather, welcher die Härte<br />

und Eingängigkeit des Albums perfekt zusammenfasst.<br />

Marc Halupczok<br />

Eno • Hyde<br />

Someday World<br />

CD (Warp/Rough Trade)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Erwarte das Unerwartete<br />

Der Ruf und das Renommee von Brian Eno sind<br />

beispiellos: Gründungsmitglied von Roxy Music,<br />

Erfinder des Ambient, Produzent der besten Alben<br />

von David Bowie, Talking Heads oder U2. Doch<br />

Eno war schon immer ein großer Meister der<br />

stilistischen Hakenschläge und Wandlungen. Da<br />

bildet auch die Kooperation mit dem Underworld-<br />

Künstler Karl Hyde keine Ausnahme. Nach langer<br />

Zeit wagt sich Brian Eno wieder an konventionelle<br />

Songs, konventionell natürlich nur nach seinen<br />

Statuten: Zu groß sein Intellekt, zu subtil seine<br />

Zitate, als dass es auch nur ansatzweise in<br />

straighten Pop münden könnte. Dabei waren die<br />

Klänge nie transparenter, luftiger und<br />

farbenfroher; dennoch wirkt das, was Eno und<br />

Hyde als „ReichKuti“ bezeichnen (also eine<br />

Mischung aus der Musik des nigerianischen<br />

Multiinstrumentalisten Fela Kuti und des<br />

US-amerikanischen Avantgardisten Steve Reich),<br />

auf angenehme, unaufdringliche Art konstruiert<br />

und facettenreich. Der Einfluss afrikanischer<br />

Klänge (die Eno in anderer Weise bereits mit David<br />

Byrne ausgelebt hat) dominiert hier eindeutig,<br />

ohne dass wir es mit einem um Authentizität<br />

bemühten „World Music“-Album zu tun haben. In<br />

seiner Sprunghaftigkeit und Vielseitigkeit knüpft<br />

Eno hier an, wo er 1992 mit Nerve Net schon<br />

einmal ähnliche Marken gesetzt hat. Ein extrem<br />

überraschendes und forderndes Werk.<br />

Ecki Stieg<br />

Evadez<br />

Fractured<br />

CD (SINE MUSIC/Nova MD)<br />

bereits erschienen<br />

Intensive Gefühle<br />

im Ambient-Soundkostüm<br />

Mit seinen gerade mal 19 Jahren ist Christopher<br />

Gray ein wirklich junger Kreativer, der Herz und<br />

Seele sprechen lässt. Wenngleich hinter Evadez<br />

wortlose Kunst steckt, heißt das nicht, dass der<br />

Brite nichts zu sagen hätte. Ganz im Gegenteil.<br />

Fractured erzählt Geschichten aus dem Leben auf<br />

sehr harmonische, sinnliche und persönliche<br />

Weise. Düstere Sounds gleiten schwebend und<br />

zeitlos dahin wie Regen, der mal mehr, mal<br />

weniger stark einem Gewitter voranzieht. Oft<br />

kommt ein Klavier zum Tragen, welches das<br />

Geschehnis des jeweiligen Stücks erzählt.<br />

Besonders beeindruckend ist der Fluss, in dem sich<br />

das Debutalbum permanent befindet. Spätestens<br />

beim Klang des Herzens, welcher Exist zugrunde<br />

liegt, bewegt man sich mit dem Künstler im<br />

Einklang. Trauer, Angst, Melancholie,<br />

Verzweiflung, aber auch Hoffnung in einem zart<br />

und fragil wirkenden Soundgewand machen<br />

Fractured zu einer starken Veröffentlichung!<br />

Elena Winter<br />

Frontal<br />

Lass uns tanzen<br />

CD (emmo.biz/Nova MD)<br />

bereits erschienen<br />

Starker Old School-EBM<br />

Zwei Jahre nach Alles anders bezieht das Duo<br />

Stellung mit Nummer vier – unter dem Motto:<br />

„Lass uns tanzen!“ Und genau das sollte man<br />

beim Hören der Tracks tun. Das ist nicht einfach<br />

nur eine Aussage, sondern die Ausgangsposition,<br />

die Du hier ohne Umschweife einnehmen darfst.<br />

Lass uns tanzen ist stark, auffordernd, energetisch...<br />

und somit exakt das, was man gerade<br />

braucht, um den Alltag Alltag sein zu lassen. Der<br />

Opener Sei stark ist wie ein Wegweiser in die<br />

richtige Richtung. Wer’s noch nicht kennt, hört mal<br />

eben in unsere beiliegende Compilation rein!<br />

Neben ihren zehn Stücken bieten Frontal auch Lass<br />

uns tanzen im Mix von Orange Sector sowie Ich<br />

kann’s nicht lassen als Neuinterpretation durch<br />

Jäger 90 an. Alles eine runde Sache, bei der man<br />

weiß, was man hat, und weiß, was man bekommt.<br />

Kerstin Müller<br />

Goethes Erben<br />

Rückkehr ins<br />

Niemandsland<br />

1998<br />

CD (GENOM)<br />

bereits erschienen<br />

Wiederveröffentlichung<br />

eines Sammlerstücks<br />

Hiermit will Oswald Henke, der Kopf von Goethes<br />

Erben, allen Danke sagen, die mit ihm gemeinsam<br />

durch die letzten 25 Jahre geschritten und mit ihm<br />

durchs Niemandsland getanzt sind. Das Besondere<br />

an diesem Live-Album ist, dass es sich um ein<br />

Re-release jener CD handelt, welche ursprünglich<br />

nur als Teil der auf 1.000 Exemplare limitierten<br />

Jubiläumsbox X (1999) erhältlich war: ein Mitschnitt<br />

des Konzertes vom 11. September 1998<br />

aus dem Kassablanca in Jena – die ultimative<br />

Chance für jeden, der damals leider leer ausging.<br />

Zusätzlich bietet diese Wiederveröffentlichung<br />

zwei Bonustitel, bei denen sich die befreundeten<br />

Bands Girls Under Glass und My God, it’s full of<br />

stars an Goethes Erben-Klassikern zu schaffen<br />

gemacht haben. Zusammen mit dem Bühnenjubiläum,<br />

das im Februar in Leipzig zelebriert<br />

wurde, ein weiterer Mosaikstein des Rückblicks<br />

auf die Geschichte von Goethes Erben, die einen<br />

Großteil der Schwarzen Szene nachhaltig geprägt<br />

haben. Nur über den GENOM-Mailorder versand zu<br />

beziehen!<br />

Nadine Ahlig<br />

Gothminister<br />

Gothic Electronic Anthems<br />

Empire of Dark Salvation<br />

Happiness In Darkness<br />

Anima inferna<br />

CDs (AFM/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Aller guten Dinge sind vier<br />

Das letzte Werk Utopia liegt gar nicht lange<br />

zurück; jetzt sorgen Gothminister gleich für eine<br />

wahre Veröffentlichungsflut. Sie haben sich<br />

TRIPTYKON<br />

MELANA CHASMATA<br />

PLATZ 1 SOUNDCHECK<br />

PLATZ 2 SOUNDCHECK<br />

VÖ 25.04.2014<br />

INSOMNIUM<br />

SHADOWS OF THE DYING SUN<br />

PLATZ 1 SOUNDCHECK<br />

OUT NOW! Zweites Album der Band<br />

um Sänger/Gitarrist Tom Gabriel Warrior<br />

(CELTIC FROST / HELLHAMMER).<br />

Cover Artwork: H.R. Giger.<br />

Spielzeit: 67+ Minuten.<br />

Erhältlich als Deluxe Mediabook CD,<br />

Standard CD und Gatefold 2LP.<br />

Limitiertes und nummeriertes Boxset<br />

erhältlich bei<br />

TRIPTYKON LIVE:<br />

06.06. GELSENKIRCHEN Rock Hard Festival · 30.08. WÖRRSTADT Neuborn Open Air Festival<br />

A TRUE MASTERPIECE OF MELANCHOLIC HEAVINESS BY<br />

FINLAND’S BEST EXPORT IN DARK MELODIC DEATH METAL!<br />

Auch erhältlich als LTD. EDITION BOX inkl. CD Digipak<br />

+ Bonus CD + Enhanced Booklet und als GATEFOLD 2LP.<br />

INSOMNIUM LIVE:<br />

06.-08.06. GELSENKIRCHEN, Rock Hard Festival ·<br />

27.06. DISCHINGEN, Rock am Härtsfeldsee Festival<br />

10.07. BELLENSTEDT, Rockharz Festival ·<br />

14.-16.08. DINKELSBÜHL, SummerBreeze Festival<br />

(weitere Dates in Kürze)<br />

www.CENTURYMEDIA.com


entschieden, alle vier Vorgängeralben noch mal auf den<br />

Markt zu bringen – einfach so zwischendurch. Den<br />

Anfang machte ihr Debut Gothic Electronic Anthems von<br />

2003, natürlich inklusive der ersten Single Angel.<br />

Chronologisch folgten dann Empire of Dark Salvation<br />

(2005), Happiness In Darkness (2008) und Anima<br />

inferna (2011). Spannend sind auch einige Bonustracks:<br />

So findet man etwa einen Remix von Monsters seitens<br />

Project Pitchfork oder von Devil seitens Icon of Coil. Das<br />

neu gestaltete Artwork kann sich sehen lassen... Für die<br />

Bilder zu Empire of Dark Salvation flogen die Jungs aus<br />

Finnland extra nach Fuerteventura. Diese Re-releases<br />

sind definitiv nicht nur was für eingeschworene<br />

Gothminister-Fans. Auch wer vielleicht erst durch das<br />

spektakuläre Utopia auf die Truppe aufmerksam<br />

geworden ist, hat hier die perfekte Möglichkeit, sich<br />

(fast) die komplette Bandgeschichte auf einmal<br />

einzuverleiben. Sehr schön!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Hardcore Anal Hydrogen<br />

The Talas of Satan<br />

CD (Apathia)<br />

bereits erschienen<br />

Die Verrücktheit erreicht ihren<br />

Höhepunkt<br />

Hardcore Anal Hydrogen dürften in Zukunft garantiert für<br />

einigen Gesprächstoff sorgen, denn diese Jungs werden<br />

polarisieren. Alle, die eher gefestigte Genres schätzen,<br />

sind hier falsch – HAH mischen, was das Zeug hält, und<br />

nehmen absolut keine Grenzen wahr. Dieses Album ist<br />

sehr Grindcore-lastig, jedoch wechselt der Stil nahezu<br />

sekündlich. Von Grind, Hardcore, Death Metal bis hin zu<br />

traditioneller indischer Musik und, und, und... ist alles<br />

dabei. Besonders auffallend ist auch die Länge (oder<br />

vielleicht sollte man sagen: Kürze) des Albums; die elf<br />

Tracks verabschieden sich schon nach 22 Minuten<br />

Spielzeit. Dhamar eröffnet das Ganze, und man spürt<br />

sofort: von nun an wird es verrückt, bizarr und<br />

außergewöhnlich. Der Sound ist krächzend und zerrend,<br />

jeder Song bringt seine eigene Schrägheit binnen maximal<br />

zwei Minuten auf den Punkt. KRR ist mit gerade mal 28<br />

Sekunden die kürzeste Nummer der Platte. Wer auf<br />

abgefahrene, verrückte, individuelle, (geistes-) kranke<br />

Musik steht, ist hier willkommen.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Herzparasit<br />

Gifttherapie<br />

CD (Echozone/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Neue Deutsche Härte<br />

verführt in 13 Schritten<br />

Mit Unser täglich Gift, Giftgrünschnabel oder Giftspende<br />

ist eines klar: Herzparasit geben jedem die Chance, durch<br />

ihre musikalische Gifttherapie das Herz von allen<br />

schädlichen Umwelteinflüssen zu heilen. Wer es wagt,<br />

kann nur gewinnen. Eine Überdosis scheint hier kaum<br />

möglich. Vielleicht tritt eine gewisse Art Gewöhnung ein,<br />

die aber bloß den Zweck hat, tief und gründlich jede<br />

Körperzelle auszukurieren. Man könnte unter Umständen<br />

auf den Gedanken kommen, dass Herzparasit so klingen<br />

wie... – doch wenn man ehrlich ist, hat man dann nicht<br />

genau hingehört! Nur als Beispiele seien Trümmerfeld,<br />

Was dein Herz verspricht (featuring Jenna Jacob) oder<br />

Brutstätte genannt. Die Band steht auf eigenen Füßen,<br />

bietet live eine bunt-düstere theatralische Show.<br />

Herzparasit brechen mal in die elektronische, mal in eine<br />

heftige Gitarrenrichtung aus, was Gifttherapie spannend<br />

und explosiv erklingen lässt.<br />

Kerstin Müller<br />

Insomnium<br />

Shadows of the Dying Sun<br />

CD (Century Media)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Finnischer Metal-Sturm<br />

aus Melancholie, Härte und Anmut<br />

Mit One For Sorrow haben Insomnium sich und der<br />

gesamten Melodic Death-Welt 2011 einen gewaltigen<br />

Gefallen getan. Der Band bescherte es frenetische Reviews<br />

und ein massives Tourprogramm, der Szene eines der<br />

besten, originellsten und hymnischsten Werke seit vielen<br />

Jahren. Dass die melancholischen Finnen also nicht allzu<br />

viel am Grundrezept ihres originären Sounds geändert<br />

haben, ist äußerst verständlich. Zumal Shadows of the<br />

Dying Sun die epochalen Stärken des Vorgängers<br />

konsequent erkennt und ins Ultimative steigert. Soll<br />

heißen: mehrstimmige Gitarrenmelodien aus einer<br />

anderen Welt, schleppende, bleischwere Rhythmen und<br />

Refrains für die nächste Mittwinternacht. The Primeval<br />

Dark, While We Sleep, Black Heart Rebellion oder der<br />

abschließende Titeltrack... diesmal gibt es gleich mehrere<br />

Kandidaten für einen potenziellen Nachfolger der Hymne<br />

One For Sorrow. Und außerdem tatsächlich keinen<br />

einzigen Ausfall im mörderisch dichten, höchst<br />

atmosphärischen und dunkelromantischen Kosmos aus<br />

brutaler Wucht, anmutiger Schönheit und nordischer<br />

Strahlkraft. Wenn Ghost Brigade dieses Jahr ebenfalls mit<br />

einem neuen Album um die Ecke kommen, könnte die<br />

Wachablösung in Sachen emotional-extremer Metal-Kunst<br />

endgültig bevorstehen. Hoch lebe Finnland!<br />

Björn Springorum<br />

Kartagon<br />

In The Clinic<br />

DCD (thexoomo/BROKEN SILENCE)<br />

bereits erschienen<br />

Düsterelektronische Klänge,<br />

stärker denn je!<br />

Es ist eine Ehre (!), dieses Duo nach zehnjähriger<br />

Veröffentlichungspause unter die Lupe nehmen zu dürfen.<br />

In The Clinic ist ein Werk mit festem Charakter, welches<br />

dank Daniel Myers Produktion einen tiefschwarzen,<br />

bombastischen Sound offenbart, der – als ein schwarzer<br />

Diamant – nicht schöner funkeln könnte. Hier präsentieren<br />

sich elf Titel, zwei durch Nubya respektive Tilo Wolff<br />

begleitet, und sieben Remixe, hinter denen Namen wie<br />

Rotersand oder eben Daniel Myer stehen. Die Stücke<br />

reichen von Tanzflächenbeben bis hin zu ruhigen<br />

balladesken Tönen, über typischen Dark Wave, Electro/<br />

Synthiepop von heute und damals bis zu schweren, teils<br />

bizarren Alternative-Tracks. Das macht In The Clinic extrem<br />

spannend und wohlklingend für viele Ohren! Gesang, Text,<br />

Kompositionen, Sounds... alles passt zusammen. Das<br />

Debutalbum der Schweizer unter dem Namen Kartagon<br />

hieß Natural Instincts, und man könnte sagen: getreu<br />

diesem Motto haben sie weitergearbeitet. Manchen wird<br />

„das Händchen“ für gute Musik einfach in die Wiege<br />

gelegt. Mehr davon, bitte!<br />

Kerstin Müller<br />

Krankheit<br />

Sanatorium<br />

CD (Echozone/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Deutschsprachiger Gothic Metal<br />

aus Österreich<br />

Die aus dem Salzburger Lande stammenden Musiker<br />

schicken ihr Debutalbum in die Runde: ein außergewöhnliches<br />

Werk mit makabren Texten im Stil von<br />

Rammstein, Oomph!, Eisregen und Konsorten. Es geht<br />

gleich ordentlich los bei Tausendfüssler – einer Hommage<br />

an den verstörenden Horrorstreifen The Human Centipede.<br />

Wer ihn kennt, weiß, was uns erwartet... Krasser Film,<br />

klasse Interpretation. Der Sound spielt sich irgendwo<br />

zwischen Gothic Metal und NDH ab, doch legen die<br />

Österreicher immer eine Portion ihrer eigenen Vorstellung<br />

obendrauf und erzeugen dadurch eine spannende, kranke<br />

und bizarre Mischung. Das Ganze wird noch mit etwas<br />

Klassik kombiniert, und so flattert einem schon mal<br />

Mozart, Brahms oder auch Für Elise von Beethoven in<br />

völlig neuem Gewand um die Ohren. Frontmann Christian<br />

Präauer dekoriert all die Morbidität mit seinem düsteren,<br />

fesselnden Sprech gesang. Die Tore des Sanatoriums sind<br />

geöffnet, Du musst Dich nur noch infizieren. Heilung<br />

ausgeschlossen!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Leæther Strip<br />

Æscapism<br />

DCD (emmo.biz/Nova MD)<br />

bereits erschienen<br />

Der Herr der Ligatur<br />

hat wieder zugeschlagen<br />

Dass Claus Larsen aka Leæther Strip für<br />

abwechslungsreichen, tanzbaren EBM steht, ist hinlänglich<br />

bekannt. Mit seinem jüngsten Output gibt es erneut<br />

ordentlich Tanzflächenfutter auf die Ohren. Nummern wie<br />

Sanctuary, Suicide Summer School oder Strong Boys sind<br />

stampfend, schreiend und stark; da wird Stillhalten zum<br />

Akt der Unmöglichkeit. Wer auf die ruhigen Seiten<br />

Leæther Strips immer besonderes Augenmerk legte, wird<br />

auch von Æscapism nicht enttäuscht. Beschwörende<br />

Melodien rufen ein unangenehmes, beengendes Ambiente<br />

hervor und betonen die düsteren Seiten des Dänen.<br />

Leæther Strip schafft es spielend, Musik ohne<br />

Wiederholung zu machen, seine Fans bei Laune zu halten<br />

und dabei nicht nur den eigenen inneren Dämon zu<br />

besiegen.<br />

Marie-Luise Henke<br />

Mundtot<br />

Schatten<br />

CD (Echozone/Soulfood)<br />

bereits erschienen<br />

Aufrüttelnder alternativer deutscher<br />

Dark Indie Rock<br />

Die Gitarrenriffs, die einem mit dem ersten Takt um die<br />

Ohren ballern, werden nur noch von den packenden Texten<br />

übertroffen. Die zehn Titel sowie zwei weitere<br />

Bonustracks sind stark, ehrlich, kurz und bündig, greifbar<br />

und absolut auf den Punkt gebracht. Schatten strahlt<br />

düster bombastisch rockig. Selbst langsamere Nummern<br />

wie Schwarz-Weiss oder Xenophobie fesseln mit jeder<br />

einzelnen gesungenen und gespielten Note. Der<br />

Nachfolger für Spätsommer ist ergreifend, und man fragt<br />

sich, wie das alles live seine Wirkung tun soll, wo man es<br />

als Konzertgänger doch gewohnt ist, dass alles noch mehr<br />

mitreißt, wenn Musik Luft und Raum durch Schallwellen<br />

von der Bühne flutet. Man steht bei Schatten jetzt schon<br />

inmitten einer großen Halle und fühlt sich als Zentrum des<br />

Ganzen. Es gibt keinen Weg zurück, wenn man dieses<br />

Album gehört hat. Jedes Lied ein Ohrwurm! Zum<br />

Mitsingen, Mitdenken, Mitfühlen, Miterleben...<br />

Kerstin Müller<br />

no:carrier<br />

Wisdom & Failure<br />

CD (Echozone/Soulfood)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Verträumter „Electro Noire Pop“<br />

Das seit 1995 aktive Projekt, das sich immer im Wandel<br />

befindet, jedoch nie den Pfad der elektronischen Musik<br />

verlassen hat, präsentiert nun ein weiteres Werk. Die<br />

Stimme von Cynthia Wechselberger, die seit 2001 ein<br />

fester Bestandteil ist, geht nach wie vor eine harmonische<br />

Symbiose mit Christian Wirsigs Kompositionen ein und<br />

verleiht no:carrier den ganz eigenen und spezifischen


durch seinen knüppelnden Beat besticht, aber auch<br />

sehr atmosphärische Momente zum Besten gibt.<br />

One Hour Hell erfinden den Death Metal nicht neu,<br />

doch das wollen sie auch gar nicht. Freunde des<br />

Todesmetalls aufgepasst! Hier geht es ordentlich<br />

ab!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Charme. Das Material auf Wisdom & Failure<br />

bewegt sich zwischen Zeit und Raum und lässt den<br />

Hörer tief in Gedanken versinken. Mal<br />

beschwingter, dann wieder düster oder auch<br />

einfach nur magisch, aber nie ohne den<br />

melancholischen Hauch fließen die Stücke dahin.<br />

Wisdom & Failure überzeugt, wie schon seine<br />

Vorgänger, durch sehr behagliche und technisch<br />

ausgewogene Songs. Kein Lied gleicht vom<br />

Konzept in Klang und Melodie direkt dem anderen.<br />

Es gibt unglaublich viel zu entdecken. Und doch<br />

weist jeder der zwölf Titel einen oder den roten<br />

Faden auf, welchen no:carrier mit schmerzlichmahnenden<br />

Erinnerungen und tragischen<br />

Geschichten schreiben. Wichtig ist, dass man sich<br />

für dieses Duo Zeit nimmt. Das fällt zwar heute<br />

oft schwer, macht die Arbeit von no:carrier aber<br />

umso wertvoller.<br />

Kerstin Müller<br />

NZ<br />

Raw and Pure<br />

MCD (emmo.biz/Nova MD)<br />

bereits erschienen<br />

EBM und Electro der alten<br />

Schule<br />

Ein Debut, das sich sehen und hören lassen kann.<br />

Mit vier vielver sprechenden Nummern stürmen NZ<br />

die Boxen und gewiss in nicht allzu ferner Zukunft<br />

auch die Tanzflächen der Clubs. Sicher sind die<br />

hier angeschlagenen Beats old school. Doch daran<br />

ist nichts auszusetzen, wenn die Sounds unsere<br />

heutige Zeit und den Musikgeschmack von vielen<br />

treffen. Also immer her damit. Auf Raw and Pure<br />

liefern NZ nicht nur frischen Stoff für die eigenen<br />

vier Wände. Mit Derartigem lässt sich gut Stress<br />

abbauen, welcher sich wohl bei jedem täglich aufs<br />

Neue ansammelt. Wem das Zuhausesein<br />

langweilig wird, der gibt dem DJ mal einen Wink,<br />

dass NZ reif sind, um die Bude „auseinanderzunehmen“.<br />

Kerstin Müller<br />

One Hour Hell<br />

Interfectvs<br />

CD (ViciSolum/Rough Trade)<br />

bereits erschienen<br />

Schwedischer Death Metal<br />

der schnelleren Gangart<br />

One Hour Hell setzen die Tradition von gutem<br />

schwedischem Death Metal gekonnt fort. Die nahe<br />

Stockholm lebende Truppe fabriziert temporeichen,<br />

energiegeladenen und brutalen Death und<br />

Thrash Metal, welchem sie natürlich auch auf<br />

ihrem zweiten Studioalbum huldigt. Auffallend ist<br />

erst mal das wunderschöne und doch so<br />

schmerzhafte Cover: ein karger Baum, darunter<br />

leidende, betende, hoffende Körper, die eine<br />

Szenerie des Schmerzes erzeugen. Musikalisch<br />

gibt es neun Nummern, die ohne Aufwärmphase<br />

gleich mit Endless Rape lospreschen. Schnelle Riffs<br />

und noch schnellere Drums ergänzen sich zu einem<br />

donnernden Gewitter. Joakim Mikiver, nach dem<br />

Debut Product of Massmurder eingestiegen, liefert<br />

recht szenetypischen Gesang, der sich aber sehr<br />

gut in das Konzept eingliedert. Besonders mutet<br />

Covered in Sin an – ein Stück, das zwar teilweise<br />

Persefone<br />

Core<br />

CD (ViciSolum/Rough Trade)<br />

bereits erschienen<br />

Ein Meisterwerk<br />

des extremen Prog Metal<br />

Der Zwergstaat Andorra zwischen Frankreich und<br />

Spanien ist nun nicht gerade ein Hotspot in Sachen<br />

Rock und Metal. Aber mit Persefone hat das<br />

85.000 Einwohner zählende Land einen echten<br />

Trumpf im Ärmel. Leider ging deren zweites Album<br />

Core aus dem Jahr 2006 ziemlich unter, weshalb<br />

sich ihr neues Label für ein Re-release in<br />

überarbeitetem Soundgewand entschied. Wer auf<br />

Gruppen wie Death, frühe Opeth oder Borknagar<br />

steht und dieses Konzeptalbum noch nicht kennt,<br />

sollte das ändern, denn die Band um Fronter Marc<br />

Martins Pia fackelt ein Feuerwerk des extremen<br />

Prog Metal ab. Doublebassattacken und abgrundtiefes<br />

Gegrunze wechseln mit großartigen<br />

Pianopassagen und elfenhaftem Gesang; gekonnt<br />

werden das Tempo und die Atmosphäre variiert.<br />

Einzelne Stücke oder Zwischenspiele herauszuheben,<br />

verbietet sich, da alles untrennbar<br />

miteinander zusammenhängt. Ein echtes<br />

Meisterwerk, das mehr Aufmerksamkeit verdient<br />

hätte!<br />

Marc Halupczok<br />

Pop Evil<br />

Onyx<br />

CD (Eleven Seven)<br />

vorauss. 16.05.2014<br />

Moderner Metal mit Pop-Appeal<br />

Der heißeste Tipp für Fans von modernem,<br />

melodischem Heavy Metal kommt einmal mehr<br />

aus den USA und hört auf den etwas schrägen<br />

Namen Pop Evil. Die Jungs sind schon seit einigen<br />

Jahren am Start, konnten bislang jedoch<br />

hauptsächlich in ihrer Heimat punkten. Das soll<br />

sich nun mit dem dritten Album Onyx ändern,<br />

welches die eingängigsten Momente von<br />

Formationen wie Papa Roach, Adrenaline Mob,<br />

Nickelback, 3 Doors Down oder Five Finger Death<br />

Punch (mit denen Pop Evil gerade auf Europatour<br />

waren) vereint. Stücke wie Last Man Standing,<br />

Trenches (Anspieltipp!), Monster You Made oder<br />

das grandiose Boss’s Daughter (mit Mick Mars von<br />

Mötley Crüe an der Gitarre) laufen dank ihres<br />

Ohrwurmcharakters bei den amerikanischen<br />

Collegesendern rauf und runter. Aber die<br />

erwähnten Referenzbands haben ja auch in<br />

unseren Breitengraden jede Menge Anhänger. Und<br />

die sollten sich schleunigst mit Pop Evil<br />

beschäftigen. Hier ist durchaus Superstarpotenzial<br />

vorhanden.<br />

Marc Halupczok<br />

Prong<br />

Ruining Lives<br />

CD (Steamhammer/SPV)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Der Kult lebt!<br />

Nachdem Bandkopf Tommy Victor die Aufnahmen<br />

für den Vorgänger Carved Into Stone (2012) als<br />

die schwierigsten seiner Karriere bezeichnet hat,<br />

folgte nun die Wende zum Besseren. Denn der<br />

Sänger gibt zu Protokoll, dass noch nie ein Prong-<br />

Album so schnell komponiert und aufgenommen<br />

wurde wie eben das neue. Zu hören ist von dieser<br />

zügigen Arbeit nichts, Ruining Lives wirkt von<br />

vorne bis hinten durchdacht und verströmt durch<br />

den verstärkten Einsatz von Gitarren einen fast<br />

schon warmen Sound. Victor kombiniert auf<br />

unnachahmliche Weise Hardcore-, Punk- und<br />

Metal-Elemente und klingt dabei so frisch, als<br />

wäre seine Truppe erst gestern (und nicht bereits<br />

1986) gegründet worden. Als Anspieltipps seien<br />

der heftige Opener Turnover, das mächtige<br />

Titelstück, der Ohrwurm Absence Of Light, das<br />

herrlich thrashige The Book Of Change und das mit<br />

einer ungewöhnlichen Rhythmik ausgestattete<br />

Come To Realize genannt. Ein großer Wurf einer<br />

großen Band!<br />

Marc Halupczok<br />

Rain Diary<br />

The Lights Are Violent Here<br />

CD (G-Records/Rough Trade)<br />

bereits erschienen<br />

Doppelbödiger Electro Rock<br />

mit Twist<br />

Durch Emotionen macht sich ein Mensch<br />

angreifbar. Verwundbar. Trotzdem sind Gefühle<br />

– so heftig sie auch immer sein mögen – das,<br />

was uns menschlich macht. Die Finnen Rain Diary<br />

gehören ebenfalls zur emotionalen Sorte,<br />

empfinden Gefühle bisweilen als so stark, dass<br />

sie uns temporär außer Gefecht setzen oder<br />

blenden können. Dass sie ihr Debutalbum unter<br />

diesen großen gemeinsamen Nenner gestellt<br />

haben, hat aber noch andere Gründe: Ihr<br />

doppelbödiger, mal abgründiger, mal erhebender<br />

Electro Rock kann eine genauso starke Wirkung<br />

entfalten wie die gerade zur Sprache<br />

gekommenen Emotionen. Mal schwingt er sich<br />

mühelos zur Stadionhymne auf und erklärt<br />

Depeche Mode frech den Krieg, mal gibt er sich<br />

sinnlich und lasziv, wie es sonst nur Zeromancer<br />

fertigbrachten, mal lamentiert er in bester<br />

britischer Post Punk-Katerstimmung vor sich hin.<br />

Hat Stil, ist frisch und lässt bei aller Eingängigkeit<br />

mitunter tiefe Abgründe in den Stücken<br />

aufblitzen.<br />

Björn Springorum<br />

Red Mourning<br />

Where Stone and Water<br />

Meet<br />

CD (Bad Reputation/Non Stop<br />

Music)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Experimentierfreudige Franzosen<br />

Knarzende Böden und Türen, lästige Fliegenschwärme,<br />

Pferdewiehern, ein unbekannter<br />

Gesang, gefolgt von einer tuckernden Lok! Wo<br />

sind wir hier gelandet? Im Intro des dritten Albums<br />

der vier Franzosen, die ein Volksfest für jeden<br />

Freund der etwas schnelleren und definitiv auch<br />

experimentelleren Spielart darstellen. Man mischt,<br />

was gefällt. Schon beim ersten Lied The Sound of<br />

Flies wird dies klar. Mal brettert uns eine gehörige<br />

Portion Hardcore entgegen, umso plötzlicher wird<br />

es ruhig und ernst. Genauso variiert auch Hoogs<br />

Stimme – er legt einen Balanceakt zwischen


SVR260<br />

SIDE A<br />

MESSENGER - Illusory Blues<br />

“Messenger are totally unafraid to mix it up; the flutes of prog<br />

and Americana-style violins meet hard-rocking drums and<br />

pop-sensible vocal work, and it all amounts to a most novel<br />

and prodigious production.” - Kristoffer Rygg, Ulver<br />

LP/CD/Digital |<br />

UK: March 31st / Europe: March 28th<br />

Messenger are special guests on<br />

KATATONIA’s<br />

1. THE RETURN<br />

2. PISCEAN TIDE<br />

3. DEAR DEPARTURE<br />

4. THE PERPETUAL GLOW<br />

OF A SETTING SUN<br />

SIDE B<br />

5. MIDNIGHT<br />

6. SOMNILOQUIST<br />

7. LET THE LIGHT IN<br />

Unplugged & Reworked tour!<br />

May 8 Biebob - Vosselaar, Belgium<br />

May 9 P60 - Amstelveen, Netherlands<br />

May 10 Christuskirche - Bochum, Germany<br />

May 11 Freiheiz - Munich, Germany<br />

May 12 Passionskirche - Berlin, Germany<br />

May 13 Shuur - Lucerne, Switzerland<br />

May 14 Les Docks - Lausanne, Switzerland<br />

May 15 Divan Du Monde - Paris, France<br />

May 16 Union Chapel - London, UK<br />

May 17 Brunendell - Leeds, UK<br />

krächzenden Screams, cleanen Passagen und<br />

sprechartigen Momenten hin, welchen er aber zu<br />

beherrschen scheint. Blues, Hardcore, Death Metal...<br />

alles in unterschiedlichen und stark variierenden<br />

Anteilen. Besonders schlagzeuglastig ist Gun Blue,<br />

das Dir eine Ladung Geknüppel um die Ohren haut,<br />

die es in sich hat. Insgesamt kredenzen Red<br />

Mourning 13 jeweils eher kurz gehaltene Titel,<br />

woraus eine Spieldauer von rund 45 Minuten<br />

resultiert. Ein sauberes Album, bei dem man<br />

ordentlich Gas geben kann.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Steve Roach<br />

Structures from Silence<br />

3-CD-Box (Projekt/Cargo)<br />

vorauss. 25.04.2014<br />

Ambient-Musik in Vollendung<br />

Hier haben wir es mit einem Re-release von 1984<br />

zu tun. Drei Dekaden. Klingt nach einer wirklich<br />

langen, langen Spanne. Doch wenn man diese<br />

Edition genau betrachtet, anhört und wahrnimmt,<br />

wird schnell klar: Zeit spielt keine Rolle bei zeitloser<br />

Musik. Die sieben Tracks dauern über drei Stunden.<br />

Dabei enthält Structures from Silence das 1983<br />

geschaffene und 1984 veröffentlichte Original in<br />

ILLUSORY BLUES SVR260<br />

www.svartrecords.com<br />

Distributed by Cargo Records<br />

www.cargo-records.de<br />

remasterter Form. Die Bonus-CDs Suspension and<br />

Reflection und Below and Beyond sind zwischen den<br />

Jahren 2012 und 2014 entstanden. Aber alle drei<br />

Werke geben das wieder, was uns heute so sehr<br />

fehlt: Ruhe und Ausgeglichenheit, die Zeit zum<br />

Durchatmen. Mit Sicherheit gewinnt man beim<br />

Hören ein Stück Lebensqualität zurück. Der<br />

elektronische Ambient Space-Sound durchflutet den<br />

Körper und bringt neue Energien zum Vorschein.<br />

Man muss es nur zulassen können!<br />

Kerstin Müller<br />

Sinister<br />

The Post-Apocalyptic<br />

Servant<br />

CD (Massacre/Soulfood)<br />

vorauss. 23.05.2014<br />

Die schwedische Old School-Kelle<br />

aus den Niederlanden<br />

Wer Lust auf schwedisch geprägten Death Metal der<br />

frühen Neunziger hat, ist bei den Niederländern auch<br />

anno 2014 immer noch an der richtigen Adresse.<br />

Die Jungs von Sinister kümmern sich nicht um neue<br />

Einflüsse, verkneifen sich Ausflüge in genrefremde<br />

Sphären und lassen keine GastsängerInnen trällern.<br />

Stattdessen wird gnadenlos gewalzt, aufgelockert<br />

durch einige Tempowechsel und wenige<br />

atmosphärische Keyboardpassagen. Sinister müssen<br />

sich seit Beginn ihrer Karriere (1988) immer wieder<br />

den Vorwurf gefallen lassen, ihre Lieder klängen zu<br />

gleichförmig. Das ist auch hier nicht ganz von der<br />

Hand zu weisen, agieren sie doch fast ausschließlich<br />

im Hoch geschwindigkeitsbereich. Man achte nur mal<br />

auf Toep Duins Schlagzeugarbeit. Aber wer Stücke<br />

wie The Sculpture of Insanity, das wahnsinnige The<br />

Masquerade of an Angel oder das geschmackvoll<br />

betitelte The Art of Skin Decoration hört, wird dem<br />

auf dem Cover stilecht verewigten Gehörnten<br />

danken, dass die Band so konsequent bleibt.<br />

Marc Halupczok<br />

Stream of Passion<br />

A War Of Our Own<br />

CD (SoP/[PIAS])<br />

bereits erschienen<br />

Epischer Symphonic Metal<br />

aus den Niederlanden<br />

A War Of Our Own ist das vierte Studioalbum der<br />

progressiven Symphonic Metaller rund um Marcela<br />

Bovio, doch dieses Werk ist anders. Es ist das erste<br />

nach dem Ausstieg bei Napalm Records, welches sie<br />

völlig eigenständig – durch Crowdfunding –<br />

produziert haben. Das Ergebnis: 13 gewaltige Tracks<br />

mit insgesamt einer Stunde Spielzeit. Marcelas<br />

Gesang klingt dramatisch, episch und verführerisch,<br />

der Sound und die Riffs sind bombastisch. Schon<br />

der Opener Monster springt Dir (passend zum<br />

Namen) förmlich entgegen. Genauso spektakulär<br />

geht es weiter mit dem Titelstück, zu welchem auch<br />

ein Video gedreht wurde. Bei der musikalischen<br />

Qualität der Nummern fällt es schwer, ein Highlight<br />

herauszupicken. A War Of Our Own thematisiert<br />

persönliche Kämpfe... von Depressionen über den<br />

Labelwechsel bis hin zu Konflikten in Marcelas<br />

mexikanischer Heimat. Ein sehr spannendes Release<br />

einer starken Band, die besonders im Genre des<br />

„female fronted“ Metal leider noch unterbewertet<br />

wird. Hoffen wir, dass sich das durch dieses Album<br />

ändert!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Subliritum<br />

Downfall<br />

CD (Battlegod/H’Art)<br />

bereits erschienen<br />

Aller guten Dinge sind drei<br />

Mit Downfall halten wir das dritte Album des<br />

norwegischen Quartetts in Händen. Ein optisch sehr<br />

ansprechendes Werk, geziert von Skeletten, einem<br />

kargen Baum und einer Szenerie, die einem<br />

Totenreich zu gleichen scheint. Musikalisch erwartet<br />

den Hörer Black Metal, der auch ein bisschen Platz<br />

für Einflüsse lässt, diese aber nicht übertreibt.<br />

Manche Passagen nähern sich dem Death oder auch


Progressive Metal, doch man spürt in jedem der<br />

acht Stücke, dass die Wurzeln der Band im<br />

norwegischen Black Metal liegen und wohl immer<br />

liegen werden. Ein Highlight herauszuheben, fällt<br />

schwer, da das Album als Ganzes funktioniert, aber<br />

Downfall Of Empathy ist schon ein Song, der auf<br />

seine Art hervorzustechen versucht. Mit De<br />

Mektige Haller haben sie auch eine Nummer in<br />

ihrer Muttersprache an Bord. Das Gesamtkonzept<br />

passt, und jeder Freund von norwegischem Black<br />

Metal, der die Genregrenzen nicht allzu eng<br />

nimmt, wird hier auf seine Kosten kommen. Also:<br />

reinhören lohnt sich.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

The Eternal Afflict<br />

[Birth · Life · Death]<br />

CD (Prussia/ZYX)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Würdiges Kernstück der Trilogie<br />

Nach dem bereits bekannten Perish! eröffnet These<br />

Demons an zweiter Stelle das lang ersehnte<br />

Album. Ein guter Zug, denn man möchte damit am<br />

liebsten sofort zum DJ seines Vertrauens rennen.<br />

Zwar wird hier nichts neu erfunden, vielmehr<br />

scheint der Song ein collageartiges Zusammentragen<br />

sämtlicher Clubklassiker – San Diego<br />

eingeschlossen –, doch überzeugend allemal.<br />

Ansonsten findet sich neben weiteren Gründen,<br />

die Tracks im Club aufzulegen (unter anderem<br />

Birth Life Death, Revolucion), auch Wohnzimmertaugliches.<br />

Allen voran Through Barricades,<br />

welches immer noch äußerst tanzbar sein dürfte.<br />

Auch Requiem For A Day oder The Last Call sind<br />

eher entspannte Vertreter des Trilogiekernstücks.<br />

Nun haben die Herrschaften Wort gehalten und<br />

ein schönes Konzeptalbum vorgelegt, welches in<br />

Anbetracht der Liedtitel alle Facetten des Lebens<br />

beleuchtet. Obwohl: vielleicht die düstereren. Denn<br />

Eve (The Painmachine) lässt erahnen, dass dieser<br />

Track kein freudejubelnder Lobgesang auf das<br />

Verhältnis der Geschlechter sein dürfte. Das Leben<br />

ist eben nicht immer schön.<br />

Sarah Beilharz<br />

Unheilig<br />

Alles hat seine Zeit<br />

Best Of UH 1999–2014<br />

CD (Vertigo/Universal)<br />

bereits erschienen<br />

Unerschöpfliches Düsterrock/<br />

Pop-Kreativpotenzial<br />

Ohne Frage haben wir es hier mit einem Musiker<br />

zu tun, der – im Kleinen angefangen – mehr<br />

erreicht hat, als andere je schaffen werden. Seine<br />

Kunst, Emotionen zu bündeln und in Lebensenergie<br />

umzuwandeln, ist mit Sicherheit der Grund,<br />

weshalb seine Musik über die Grenzen der<br />

Schwarzen Szene hinaus nicht weniger Anklang<br />

gefunden hat als innerhalb selbiger. Dabei wird es<br />

immer Menschen geben, die jeden Schritt des<br />

Künstlers verfolgen und ihn lieben. Andere fühlen<br />

sich vom großen Durchbruch, spätestens seit dem<br />

Erscheinen des siebten Studioalbums Grosse<br />

Freiheit (2010), überrumpelt. Aber nichtsdestotrotz<br />

bleibt die Arbeit des Grafen etwas ganz<br />

Besonderes. Sich Erfolg und Glücksmomenten mit<br />

genau dem gleichen unbändigen Willen zu stellen,<br />

der auch Zweifel und persönliche Rückschläge<br />

meistert, ist wahrlich eine Kunst für sich. Es bedarf<br />

eines großen Herzens und eines immensen<br />

Reservoirs an Energie, um daraus Musik fließen<br />

zu lassen, die so viele Menschen berührt. Obwohl<br />

das vorliegende „Best Of“ nur einen Bruchteil<br />

dessen wiedergibt und früheren Stücken weniger<br />

Beachtung schenkt als jenen von Lichter der Stadt<br />

oder Grosse Freiheit, könnte man keinen<br />

treffenderen Titel – Alles hat seine Zeit – für solch<br />

eine Veröffentlichung finden, welche mit dem<br />

neuesten Klangwerk Rückblende als Outro und<br />

einem wirklich zauberhaften Baumbild, das sich<br />

unter der CD befindet, märchenhaft abgerundet<br />

wird.<br />

Elena Winter<br />

The Horrors<br />

Luminous<br />

CD (Beggars Group/Indigo)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Indie-Großtat voller Licht<br />

und Schatten<br />

Es passiert nicht alle Tage, dass ein Artwork<br />

sowohl den Albumtitel als auch den Sound dahinter<br />

derart perfekt einfängt. Das bedeutet für The<br />

Horrors zwar, dass sie abermals anders klingen,<br />

abermals eine neue Facette ihrer künstlerischen<br />

Identität ausleuchten. Dies geschieht jedoch mit<br />

einer solchen Hingabe, dass Luminous zur vierten<br />

Großtat in Folge heranreifen wird. Eine Indie-Band,<br />

die gern mit Garage Rock, Post Punk und Britpop<br />

flirtet, sind The Horrors noch immer. Mehr denn je<br />

heißen die Engländer aber die Achtziger in ihrem<br />

Sound willkommen, den Willen zur epischen<br />

Pop-Geste, die schillernden Synths, die irisierende<br />

Elektronik. Da schimmert Detroit Techno ebenso<br />

auf wie Kraftwerk, alles natürlich fein säuberlich<br />

durchexerziert und dargeboten von einer Band,<br />

welche die Grautöne liebt, mit Luminous jedoch<br />

mehr denn je auch das eine oder andere grelle<br />

Strobogeflacker zulässt. Und weil das alles immer<br />

noch so herrlich verwaschen klingt, kann man am<br />

Ende vielleicht so was wie „Garage Wave“ dazu<br />

sagen. Oder „Retro Indie“. Klingt aber blöd – also<br />

lassen wir die tolle Musik einfach für sich<br />

sprechen.<br />

Björn Springorum<br />

<strong>Xandria</strong><br />

Sacrificium<br />

CD (Napalm/Universal)<br />

vorauss. 02.05.2014<br />

Die Symphonic Metaller<br />

schwimmen sich frei<br />

Sie hatten es ja nicht immer leicht in ihrer Karriere,<br />

die Symphonic Metaller von <strong>Xandria</strong>. Allzu oft mit<br />

Nightwish verglichen, zudem bereits mit zwei<br />

Wechseln hinter dem Mikrophon gestraft.<br />

Aufgeben kam für die Band zwar nie in Frage,<br />

weitermachen muss dennoch mitunter alles andere<br />

als leicht gewesen sein. Von all dem kündet<br />

Sacrificium, das erste Album mit der neuen Stimme<br />

Dianne van Giersbergen. All die titelgebenden<br />

Opfer flossen ein in das bislang düsterste, härteste<br />

und vielschichtigste Werk der rund 14-jährigen<br />

Karriere. Fans, die die wiedergekehrte epische<br />

Opulenz von Neverworld’s End zu schätzen<br />

wussten, werden entsprechend hocherfreut sein,<br />

dass <strong>Xandria</strong> diese Linie nicht nur beibehalten,<br />

sondern sogar gesteigert haben. Mehr<br />

Orchestrierung, mehr Chöre, mehr Härte, mehr<br />

Drama. Damit klingt man zwar immer noch ein<br />

wenig nach Nightwish, behält sich aber genügend<br />

Eigenständigkeit bei, um Sacrificium getrost als<br />

das bisher beste <strong>Xandria</strong>-Album zu identifizieren.<br />

Die Band traut sich mehr als zuvor, Dianne weiß<br />

mit ihrer Stimme irgendwo zwischen Simone<br />

Simons und Tarja Turunen zu gefallen, der düstere<br />

Grundanstrich der Stücke tut sein Übriges. Ja, so<br />

kann es weitergehen.<br />

Björn Springorum


Zoë Angel & Charly Blood<br />

MORBUS<br />

Bei Vollmond bist du tot<br />

Im Bann der Mörderpuppe<br />

(EVOLVER BOOKS)<br />

Wien 1984. Eine Stadt wird von<br />

mysteriösen Kriminalfällen heimgesucht.<br />

Als die Morde nicht enden<br />

wollen, nimmt sich Privatdetektiv<br />

Bernd Waidmann der Sache an.<br />

Doch Waidmann ist kein gewöhnlicher<br />

Ermittler, er ist Teil einer<br />

Alex Jahnke<br />

Neues aus<br />

Neuschwabenland<br />

Aus den Tagebüchern<br />

des Führers (Adjutanten)<br />

(Edition Roter Drache)<br />

Wer in der Laune für einen amüsanten<br />

Lesegenuss ist, kann sich<br />

glücklich schätzen, dieses rund<br />

230 Seiten starke Werk griffbereit<br />

zu haben. Mit seinem brandneuen<br />

Buch wechselt der bisherige<br />

Steampunk-Autor zur bitterbösen<br />

Nazisatire. Da wird aus dem<br />

altbekannten „Führer“ ein von<br />

Aliens gesandtes Geschöpf.<br />

Neben dieser Macht entstand<br />

Stefan Kalbers<br />

Fleisch<br />

(Unsichtbar)<br />

Stefan Kalbers ist durch Werke wie<br />

Notausgang oder Ein wenig<br />

sterben kein Unbekannter mehr.<br />

Jetzt erschien sein neuester<br />

kreativer Erguss mit dem Beisatz<br />

It’s a zombie fantasy – und schon<br />

wissen wir, worum es geht:<br />

Zombies! Doch wer nun banalen<br />

Trash erwartet, liegt falsch, denn<br />

der Autor schildert besonders die<br />

gesellschaftlichen Zustände, die<br />

nach einer Apokalypse vorherrschen,<br />

und wie die Bevölkerung<br />

mit ihnen umgeht. Auf rund 200<br />

Seiten, die ziemlich schnell<br />

Edward Lee<br />

Der Höllenbote<br />

(Festa)<br />

Stell’ Dir eine wahnsinnig gewordene<br />

Frau vor, die in einer<br />

gepolsterten Ecke einer Psychiatrie<br />

kauert. Plötzlich ändert ihr Gesicht<br />

die Farbe, als sie erfolgreich<br />

versucht, sich beide Arme zu<br />

brechen. Es gibt ein knackendes<br />

Geräusch, als sie sich aus ihrer<br />

Zwangsjacke windet und mit<br />

blutunterlaufenen Augen grinsend<br />

auf Dich zukommt, während beide<br />

Arme schwingen, als hätten sie<br />

zusätzliche Gelenke. Kannst Du<br />

Geheimorganisation namens<br />

BASILISK, die Wien vor übernatürlichen<br />

Bedrohungen und<br />

Angriffen aus anderen Dimensionen<br />

beschützen soll. Ihr<br />

Hauptquartier befindet sich im<br />

Herzen der Stadt – direkt unter<br />

dem Stephansdom. Im Vorwort<br />

erklärt Bernhard Reicher, wie<br />

dieses Buch entstanden ist: Reicher<br />

saß mit seinem alten Freund Charly<br />

Blood zusammen und erzählte ihm<br />

von der Grazer Organisation<br />

PANTHERION, welche an die<br />

Öffentlichkeit gebracht werden<br />

sollte. Ein Geheimbund für<br />

mysteriöse Geschehnisse. Charly<br />

spitzte die Ohren, das Interesse<br />

war geweckt – besonders, weil ihn<br />

das Ganze an seinen Knastbruder,<br />

den „Verrückten Willi“, erinnerte.<br />

Wie durch Schicksal traf Charly<br />

kurze Zeit später auf Zoë Angel, die<br />

sofort Feuer und Flamme für das<br />

Projekt war. Seit jenem Tag existiert<br />

MORBUS, und erste Heftromane<br />

erschienen. Jetzt gibt es gleich<br />

zwei im Doppelpack... Ein Leckerbissen<br />

für Fans von Grusel krimis,<br />

okkulten und natürlich auch<br />

lustigen Geschichten. Kottan lässt<br />

grüßen!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

noch eine zweite: eine mystische<br />

Gruppierung, die jenem Österreicher,<br />

der hier mehr als unerwünscht<br />

war, entgegenwirken sollte. Doch<br />

der Führer verfolgte immer stärker<br />

seine eigenen Ziele. Nicht einmal<br />

mit okkulten Sexpraktiken konnte<br />

man ihn locken. Nun wird das<br />

(natürlich echte) Tagebuch von<br />

Friedrich von Humpitz präsentiert,<br />

dem Adjutanten des Kommandanten<br />

einer in Neuschwabenland<br />

aufgebauten Basis. Verloren in<br />

einem Starbucks, wo denn auch<br />

sonst. Ach ja... ursprünglich war<br />

nur ein Bad Hair Day schuld am<br />

Untergang des Deutschen Reiches...<br />

Aber lies selbst. Los geht’s gleich<br />

am 01. Januar 5013. Schräg,<br />

unterhaltsam und absolut anders!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

verschlungen sind, erzählt Kalbers<br />

von drei Freunden, welche ihr<br />

Leben trotz der eingetretenen<br />

Katastrophe weiterhin zu meistern<br />

versuchen... inmitten untoter<br />

Gestalten, die durch einen Virus<br />

kontaminiert wurden. Der Schreibstil<br />

ist äußerst angenehm und<br />

fesselnd, man lässt sich recht bald<br />

in die hier erschaffene Welt fallen<br />

und kann gut mit den Protagonisten<br />

mitfühlen. Blut, Humor sowie eine<br />

schöne Portion Sozialkritik<br />

vermengen sich zu einem ansehnlichen<br />

Ergebnis, das Du Dir gerne<br />

zu Gemüte führen darfst, wenn Du<br />

Bock auf Zombies oder einfach<br />

eine unterhaltsame und spannende<br />

Geschichte hast. Danke, Herr<br />

Kalbers!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

diesen Gedanken ertragen? Falls<br />

nein, dann lies nicht weiter. Edward<br />

Lee hat ein Buch geschrieben,<br />

welches in der Hölle wohl auf der<br />

Bestsellerliste steht. Kaum jemand<br />

verbindet Horror und schlüpfrigen<br />

Sex düsterer und grausamer<br />

miteinander. Wir befinden uns in<br />

einer eigentlich völlig von<br />

Kriminalität befreiten, idyllischen<br />

Kleinstadt in Florida. Eines<br />

Morgens läuft eine Briefträgerin<br />

Amok und schießt sämtliche<br />

Personen in ihrer Postfiliale nieder.<br />

Innerhalb weniger Tage wiederholen<br />

sich ähnliche Taten, alle<br />

verübt durch Postboten. Filialleiterin<br />

Jane findet das Gerede<br />

rund um gefallene Engel und einen<br />

Satanskult lächerlich – bis sie<br />

erfährt, dass sich exakt das gleiche<br />

Szenario vor 20 Jahren schon<br />

einmal abgespielt hat. Wenn Lesen<br />

zur Mutprobe wird...<br />

Nadine Ahlig<br />

60 - <strong>Orkus</strong>!


62 - <strong>Orkus</strong>!<br />

Man ging davon aus, dass die australische Nullarbor-Wüste nie wieder fruchtbar gemacht werden könnte.<br />

Doch die zwei Morgans – Reg (Damon Herriman) und Lindsay (Angus Sampson) – sind ganz anderer Meinung<br />

und fassen den Entschluss, eine eigene, neue Düngermischung zu erzeugen, die den makabren Namen<br />

„Blood & Bone“ tragen soll. Damit schaffen es die Brüder, das als unfruchtbar geltende Land wieder zum<br />

Erblühen zu bringen. Nur die Ingredienzen bleiben streng geheim. Alles nimmt seinen gnadenlosen und<br />

teils auch sehr humorvollen Lauf, als Reg drei Jugendlichen begegnet, die mit ihrem Auto liegen geblieben<br />

sind: Sophie (Anna McGahan), Wesley (Jamie Kristian) und James (Oliver Ackland) waren eigentlich zu einem<br />

Musikfestival unterwegs.<br />

Die letzte große Produktion liegt schon einige Zeit zurück. Reg erweist sich als sehr hilfsbereit – natürlich<br />

auch fasziniert von der hübschen Sophie – und nimmt sie mit. Noch scheint traute Harmonie zu herrschen.<br />

Aber die löst sich in Luft auf, als die drei Freunde in Regs Wagen eine Leiche entdecken, die er von einem<br />

Autounfall aufgesammelt hat. Nun bringt Reg die Jugendlichen nicht mehr zum Festival, sondern auf seine<br />

Farm... Was sie dort erwartet, lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. So schnell können sie gar nicht<br />

schauen, da finden sie sich gefesselt und geknebelt wieder, und die Verarbeitung kann beginnen.<br />

Gedreht wurde in Australien, Regie bei diesem wahnwitzigen Machwerk führten Colin und Cameron Cairnes.<br />

Mit 100 Bloody Acres wollen sie zeigen, welch irrsinnige Züge der Bio-Boom bei den ach so engagierten<br />

Farmern annehmen kann. Dieser Horrorfilm – der zugleich das Debut der Cairnes-Brüder darstellt –<br />

ist voller schwarzem Humor, bitterbösen Szenen und auch einem Hauch Romantik. An Blut wird nicht<br />

gespart, Splatterfans kommen definitiv auf ihre Kosten. Es wird geschreddert und gegrindet, was das Zeug<br />

hält; die hinterwäldlerischen Bauern machen vor nichts und niemandem halt, um ihr „Blood & Bone“ zu<br />

perfektionieren. Wenn die Ressourcen knapp werden, muss man eben auf andere Mittel zurückgreifen... und<br />

Blut und Knochen erweisen sich als sehr hilfreich.<br />

100 Bloody Acres ist ein Film zum Lachen und Schreien, die Mischung stimmt perfekt. Wer schwarze<br />

Splatterkomödien mag, hat hier einen Festschmaus vor sich. Ein sauberes Debut der Cairnes-Brüder, da darf<br />

man gespannt sein, was die Zukunft bringen wird. Ab 22. Mai ist der Streifen als DVD und Blu-ray erhältlich,<br />

bereits jetzt in der Videothek Deines Vertrauens verfügbar. Ein fetziger Film für einen fetzigen Abend!<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Photos: Weltkino


Freunde des blutigen und intelligenten Horrors aufgepasst! Ab dem 19. Mai ist ein ganz besonderer Streifen als<br />

DVD, Blu-ray, im Verleih und natürlich auch bei Video on Demand erhältlich... The Human Race steht vor der Tür.<br />

Den Zuschauer erwartet ein brutales, nervenzerreißendes Spiel um Leben und Tod. Es wird die Teilnehmer an<br />

ihre Grenzen bringen. Eine perfekte Mischung zwischen Die Tribute von Panem und Battle Royale, garniert mit<br />

einer gehörigen Portion Blut, Morallosigkeit und Tod.<br />

Kurz zum Inhalt: 80 Teilnehmer – darunter alle erdenklichen Alters- und Gesellschaftsklassen – werden in ein<br />

Rennen geschickt, und das nicht gerade freiwillig. Dieses Rennen nennt sich „Human Race“ und hat seine ganz<br />

eigenen Regeln, die genauso simpel wie gnadenlos sind: Wer vom Weg abkommt oder sich zwei Mal überholen<br />

lässt, stirbt! Denn es kann nur einen Sieger geben und somit auch nur einen einzigen Überlebenden. Unter den<br />

Kandidaten ist Veronica, die eigentlich glaubte, ihre Zukunft müsse vom Glück gezeichnet sein. Ihre gesamte<br />

Familie erlag einer tödlichen Krankheit, während sie als Einzige mit dem Leben davonkam. Doch dieses Glück ist<br />

nicht von langer Dauer. Auch sie muss um ihr Leben rennen und übersieht bei einem fatalen Schritt, dass sie auf<br />

den Rasen neben dem sicheren Asphalt getreten ist. Es gibt keine Gnade... Veronica stirbt, und ihr Tod macht<br />

den anderen Läufern bewusst, dass dieses Spiel keine Ausnahmen dulden wird.<br />

Interessant auch, wie sich die Teilnehmerliste zusammensetzt. Unter ihnen ist zum Beispiel Justin, ein<br />

herzensguter Mann, der mit beeinträchtigten Kindern arbeitet, oder Eddie, ein Kriegsveteran, dem ein Bein fehlt.<br />

Er muss das Rennen auf Krücken bestreiten. Ebenfalls dabei sind zwei gehörlose Freunde, die den Wettkampf<br />

taub bestreiten müssen. Alle sind sie Teil jener kranken Inszenierung, welche kaum einen Funken Hoffnung<br />

lässt. Alle sitzen sie im gleichen Boot und treiben dem Abhang entgegen. Immer mehr stellt sich die Frage: Wer<br />

hat dieses Spiel erschaffen... und warum?<br />

Regisseur dieser Gräueltat ist Paul Hough, der auch schon für Backyard – Im Hinterhof der Hölle verantwortlich<br />

zeichnete. Besonders spannend an The Human Race ist, dass man sich sehr gut in die Charaktere einfühlen kann.<br />

Die Kandidaten sind so zufällig zusammengewürfelt, dass auch man selbst Teil jenes Martyriums sein könnte.<br />

Man beginnt zu überlegen, wie man wohl selber in einer solchen Situation agieren würde?<br />

Werde Teil dieses krassen Rennens und erlebe den Nervenkitzel mit. Es ist wirklich spannend, zu sehen, wie viel<br />

Überlebenswille und Selbsterhaltungstrieb in so manchem steckt.<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Photos: NewKSM<br />

<strong>Orkus</strong>! - 63


„... zu wissen, wofür es sich zu kämpfen lohnt.“<br />

(Angelina Jolie)<br />

Das Märchen von Dornröschen<br />

Die Disney-Figur Maleficent trat erstmals 1959 in Dornröschen auf.<br />

Aber das Märchen von der Prinzessin, die durch einen Fluch in ewigen<br />

Schlaf versetzt wird, zählt zu den ältesten der Welt. Die Geschichte<br />

von Dornröschen entwickelte sich – wenn auch unter verschiedenen<br />

Namen – über geschätzte 400 Jahre. Zählt man vereinzelte<br />

Elemente aus dem Mittelalter dazu, sind es sogar 1.000 Jahre. Erste<br />

Niederschriften gehen auf die altfranzösische Novelle Perceforest<br />

(um 1330) zurück. 1636 dann veröffentlichte der italienische<br />

Erzähler Giambattista Basile Sonne, Mond und Talia in seinem Band<br />

Das Märchen der Märchen oder Unterhaltung für Kinder. Das Werk gilt<br />

als das erste gedruckte Märchenbuch. 1697 erschien Die schlafende<br />

Schöne im Wald von Charles Perrault in dessen Märchensammlung<br />

Erzählungen von Mutter Gans. Bei Perraults Version bedienten sich die<br />

Brüder Grimm für ihre Variante Dornröschen, die 1812 in den Kinderund<br />

Hausmärchen auftauchte.<br />

Die Ursprünge von Maleficent als weibliche Verkörperung des Bösen<br />

sind dagegen unklar. In Giambattista Basiles Märchen kommt zwar<br />

eine eifersüchtige, rachgierige Königin vor. Als Ehefrau des Regenten<br />

ist sie jedoch keine Außenseiterin, die die Königsfamilie mit einem<br />

Fluch belegt. Bei Charles Perrault hingegen ist eine finstere Fee der<br />

Bösewicht. Seine Version kommt der von Disney also am nächsten.<br />

Perrault führte auch den edlen Prinzen ein, dessen Kuss den Fluch<br />

brechen kann. So fiel im 20. Jahrhundert Autoren, Zeichnern und der<br />

Schauspielerin Eleanor Audley die Aufgabe zu, Maleficent für den<br />

Disney-Klassiker Dornröschen umzusetzen. Die Produktion des Films<br />

nahm zehn Jahre und sechs Millionen Dollar in Anspruch. Damit<br />

war Dornröschen der bis dato teuerste Disney-Film aller Zeiten. Und<br />

Maleficent ist noch heute die beliebteste und gefürchtetste Figur<br />

unter Disneys Bösewichten.<br />

Der Regisseur und seine Vision<br />

Produzent Joe Roth traf eine durchaus gewagte Entscheidung, als er<br />

Regieneuling Robert Stromberg ein Projekt dieser Größenordnung<br />

anvertraute. „Rob Stromberg und ich hatten gerade Die fantastische<br />

Welt von Oz (2013) fertiggestellt“, berichtet Roth. „Ich kannte seine<br />

Arbeit bereits aus Alice im Wunderland (2010) und Avatar – Aufbruch nach<br />

Pandora (2009), für die Robert beide Male einen Oscar® gewonnen<br />

hat. Als Disney mit Maleficent – Die dunkle Fee an mich herantrat, hatte<br />

ich bereits mehrere große, visuell anspruchsvolle Filme gemacht. Und<br />

dabei ist mir eines klar geworden: Das Publikum sucht sich einen<br />

Film aus, lange bevor es weiß, worum es in diesem Film geht“, fährt<br />

Roth fort. „Was den Ausschlag gibt, sind die allerersten Eindrücke und<br />

Bilder, die es zu sehen bekommt. Also dachte ich mir: Angelina ist eine<br />

erfahrene Schauspielerin, Robert wird einen großartigen Regisseur<br />

abgeben. Und wenn es ihm erneut gelingt, einen eigenständigen<br />

visuellen Stil wie in Avatar, Alice im Wunderland und Die fantastische<br />

Welt von Oz zu kreieren, dann wird ein Märchen wahr.“<br />

Stromberg ließ sich von dem großen Namen Angelina Jolie und dem<br />

großen Budget seines Regiedebuts nicht einschüchtern. „Ich habe<br />

als Künstler angefangen, von ersten Kinderzeichnungen mit Buntstift<br />

über Vorsatzmalerei und Ausstattung bis zum Szenenbild“, erklärt der<br />

Regisseur. „Als Künstler sucht man immer nach der größtmöglichen<br />

Leinwand – und diese war gigantisch. Ein Projekt zu stemmen, das<br />

größer war als alles, was ich bislang gemacht hatte – das machte<br />

gerade den Reiz aus. Maleficent – Die dunkle Fee kam genau zum<br />

richtigen Zeitpunkt, denn ich sah mich ohnehin gerade nach neuen<br />

Herausforderungen in meiner Karriere um.“<br />

Und Stromberg brachte klare Vorstellungen zur optischen Gestaltung<br />

des Films mit. „Ich wollte nicht nur Fantasy-Elemente und eine<br />

surreale Anmutung, Maleficent sollte vor allem realistischer werden“,<br />

erläutert der Regisseur. „In einigen meiner früheren Filme standen<br />

die surrealen Elemente im Vordergrund und prägten entsprechend<br />

den Film. In Maleficent – Die dunkle Fee gehen wir es umgekehrt an:<br />

Wir verankern die Geschichte in der Realität und fügen erst dann<br />

märchenhafte Elemente hinzu. Daraus ergibt sich ein völlig neuer<br />

Look.“<br />

Die Geschichte<br />

„Als Regisseur war es mir wichtig, genug Vertrautes aus Dornröschen<br />

beizubehalten, damit die Fans des Originals nicht enttäuscht sind,<br />

wenn sie Maleficent – Die dunkle Fee sehen“, betont Robert Stromberg.<br />

64 - <strong>Orkus</strong>!


„Das Publikum soll nicht nur diese klassische Figur in einem ganz<br />

neuen Licht sehen, sondern auch die Hintergründe der Geschichte<br />

erfahren, die es aus dem Zeichentrickfilm kennt.“ Um Altes und<br />

Neues miteinander zu vereinen, engagierten die Walt Disney Studios<br />

Drehbuchautorin Linda Woolverton. „Während meiner Zeit bei Disney,<br />

sowohl als Geschäftsführer wie auch als Produzent, war und ist Linda<br />

Woolverton die wichtigste Autorin“, lobt Produzent Joe Roth. „In<br />

den vergangenen 20 Jahren hat sie Die Schöne und das Biest (1991),<br />

Der König der Löwen (1994) und Tim Burtons Alice im Wunderland<br />

geschrieben. Damit hat sie die allgemeine Auffassung, was einen<br />

Disney-Film ausmacht, mehr geprägt als jeder andere Autor.“<br />

Bevor sie in Maleficents geheimes Leben eintauchte, sah sich<br />

Woolverton Disneys Dornröschen an. „Nach dem Film kamen mir<br />

einige Einfälle, die mehr über ihren Charakter aussagen“, erzählt die<br />

Autorin. „Ich habe eine Vergangenheit für sie entworfen, die direkt auf<br />

den Moment zuläuft, in dem sie das Baby Aurora verflucht. Von da an<br />

geht die Geschichte aus der Perspektive von Maleficent weiter – bis<br />

zum Ende. Maleficent ist eine Neuerfindung, keine Nacherzählung des<br />

bekannten Märchens.“ So stand Linda Woolverton nicht nur vor der<br />

Aufgabe, ein Märchen neu zu erzählen, das jeder kennt, der in den<br />

vergangenen 50 Jahren Kind war. Zugleich musste sie der berühmten<br />

Disney-Figur und ihrer ebenso berühmten Darstellerin gerecht<br />

werden. „Die Figur ist wirklich phantastisch. Nachdem Angelina Jolie<br />

zugesagt hatte, war es mein Job, die beiden nahtlos zu verschmelzen.<br />

Das Ziel: einen Klassiker neu zu beleben, mit einer einzigartigen<br />

Maleficent.“<br />

Die Besetzung<br />

Die Entscheidung, Angelina Jolie in der Titelrolle zu besetzen, fiel fernab<br />

des üblichen Castingprozesses. „Schon bevor ich zu dem Projekt stieß,<br />

war Angelinas Name im Spiel, und ich dachte noch: Geniales Casting!“,<br />

erinnert sich Robert Stromberg. „Man braucht sich nur Angelinas Photo<br />

und ein Bild von Maleficent anzusehen – das passt einfach perfekt.“ –<br />

„Das Skript hat mich schon beim ersten Lesen sofort gepackt“, sagt<br />

Angelina Jolie. „Als wäre man einem großen Geheimnis auf der Spur.<br />

Wir alle kennen die Geschichte von Dornröschen, und wir alle kennen<br />

Maleficent und wissen, was bei der Taufe passiert, weil wir damit<br />

aufgewachsen sind. Aber was ist vorher geschehen? Das erfahren wir<br />

erst jetzt.“ Maleficent ist eine komplizierte Persönlichkeit. Einerseits ist<br />

sie von Rache getrieben, andererseits will sie das Land, das sie liebt,<br />

und alle seine Bewohner um jeden Preis beschützen. „Ich hoffe, dass<br />

vor allem Mädchen verstehen, wie wichtig Gerechtigkeitssinn und<br />

Fairness sind – zu wissen, wofür es sich zu kämpfen lohnt“, so Jolie.<br />

„Sie werden sehen, dass sie zwar Kämpferinnen sein können, dabei<br />

aber weich, feminin und gefühlsbetont – Frauen sind eben komplexe<br />

Wesen.“<br />

Während Maleficent die dunkle Seite symbolisiert, steht Aurora seit<br />

jeher für das Licht und die Unschuld. Für die Rolle der Prinzessin,<br />

die von Maleficent verflucht wird, wählten die Filmemacher eine der<br />

talentiertesten Schauspielerinnen ihrer Generation aus: Elle Fanning.<br />

„Elle IST Aurora“, meint Angelina Jolie. „Von unserer ersten Begegnung<br />

an war sie der reinste Sonnenschein. Eine wunderbare, liebenswerte,<br />

intelligente junge Frau.“ – „Elle ist phantastisch, und ich habe größten<br />

Respekt vor ihr“, fügt Regisseur Robert Stromberg hinzu. „Sie ist nicht<br />

nur bildhübsch, sondern auch eine sensationelle Schauspielerin.<br />

Elle hat eine große Zukunft vor sich, und es ist eine Freude, mit ihr<br />

zu arbeiten. Sie zaubert jedem Mitarbeiter am Set ein Lächeln aufs<br />

Gesicht.“<br />

Magie hinter den Kulissen<br />

Maleficent – Die dunkle Fee ging am 11. Juni 2012 in den weltberühmten<br />

Pinewood Studios bei London vor die Kameras. Hier entstand der<br />

Großteil des Films. Die Dreharbeiten dauerten fünf Monate und fanden<br />

in sechs Hallen sowie auf Tausenden Quadratmetern Studiogelände<br />

und umliegenden Wiesen statt. Die Produktion verfügte über eine<br />

Reihe enormer Sets. Die Szenenbildner Gary Freeman und Dylan Cole<br />

sowie Bühnenbildner Lee Sandales entwarfen gemeinsam mit Robert<br />

Stromberg angemessen phantastische Kulissen für die Innen- und<br />

Außenaufnahmen.<br />

„Dies ist das vielleicht imposanteste Set, das ich je gesehen habe!“,<br />

rief der „Oscar®“-gekrönte Kameramann Dean Semler in der riesigen<br />

Schlosshalle aus, wo Auroras Taufe stattfindet – eine reale Ausführung<br />

des Zeichentrickschlosses aus Dornröschen von 1959, innen wie außen.<br />

„Schon die Zeichnung war ein Meisterwerk“, schwärmt Freeman. „Das<br />

war damals Avantgarde. Der Künstler hatte ein außergewöhnliches<br />

Gespür für Farben und Kontraste. Wenn man die Einzelteile<br />

betrachtet, scheint nichts zusammenzupassen. Aber das Gesamtbild<br />

stimmt. Abgesehen vom Maßstab, verwendeten wir auch kostbarere<br />

Materialien, als man sie sonst in Normannenschlössern findet“,<br />

erläutert Freeman weiter. „So entschieden wir uns zum Beispiel für<br />

Marmorböden und eine üppige Farbpalette. Das Zeichentrickvorbild<br />

war architektonisch ein wilder Mix aus allen möglichen Epochen. Das<br />

konnten wir so nicht übernehmen. Wir können dem Publikum von<br />

heute keinen viktorianisch-gotisch-romanischen Bau präsentieren,<br />

das würde einfach keinen Sinn ergeben. Wir mussten uns also auf<br />

einen Stil einigen. Obwohl auch unser Schloss eine Kreuzung ist: Die<br />

Architektur von Prag trifft auf romanische Formen. Dazu hatten wir<br />

die Idee der schwebenden Pfeiler, die sich jetzt durch das gesamte<br />

Schloss ziehen und die Räume miteinander verbinden.“<br />

Einen Film zu drehen, in dem große Teile der Landschaft und viele<br />

Figuren nur in der Phantasie existieren, stellte das Team natürlich vor<br />

eine Reihe von Herausforderungen. „Vor einem Bluescreen zu agieren,<br />

ist nicht einfach. Aber unsere begnadeten Schauspieler ließen uns<br />

vergessen, dass sie gar nicht von einer Märchenwelt umgeben sind“,<br />

lobt Robert Stromberg. „Alle lieferten großartige Leistungen ab, obwohl<br />

sie sich ihre Welt lediglich vorstellen konnten – sogar die Größe ihrer<br />

Feenkörper.“ Die Kostüme zu kreieren und dabei die Märchenwelt<br />

und das Mittelalter der Menschen aufeinander abzustimmen, fiel der<br />

zweifach „Oscar®“-nominierten Anna Sheppard zu. „Zunächst glaubte<br />

ich, ich müsste mich bei den Kostümen an einer bestimmten Ära<br />

orientieren“, erklärt die Designerin. „Aber bald wurde mir klar, dass<br />

ich meiner Phantasie freien Lauf lassen konnte – anhand von Robs<br />

Vorgaben. Er ist unfassbar visuell veranlagt und kann Dinge sehr gut<br />

beschreiben. Ich musste also die magische Grenze überschreiten und<br />

tief ins Märchenland eintauchen.“<br />

In ihrer langen Karriere stellte dieses Projekt völlig neue Anforderungen<br />

an die erfahrene Anna Sheppard. Nicht nur, dass sie ihre Entwürfe auf<br />

zwei alternierende Welten abstimmen musste: Innerhalb der Märchenund<br />

der Menschenwelt gibt es noch diverse Unterkategorien, die erst<br />

kreiert werden mussten. Insgesamt nähte sie mit ihrem Team über<br />

2.000 Kostüme von Hand.<br />

Um einen Schauspieler in einen Raben oder ein Waldwesen zu<br />

verwandeln, sind Maske und Prothesen unerlässlich. Das gilt auch für<br />

einen König, der um 16 Jahre altert, während er auf die Rückkehr seiner<br />

Tochter wartet. Die Abteilung Maske und Requisite – unter Leitung des<br />

siebenfachen „Oscar®“-Preisträgers Rick Baker – beschäftigte eigens<br />

einen Experten, der sich ausschließlich um Maleficents Hörner und<br />

künstliche Wangen kümmerte. Ein ganzes Team von Spezialisten<br />

staffierte jeden Morgen stundenlang die übrigen Darsteller aus.<br />

Wenn Walt Disney Studios Motion Pictures Germany am 29. Mai<br />

Maleficent – Die dunkle Fee in die deutschen Kinos bringt, erlebt das<br />

Publikum ein aufregendes Abenteuer in einer phantastischen Welt –<br />

Auge in Auge mit Disneys berühmtester Schurkin. Endlich erfahren wir<br />

die ganze Wahrheit über Maleficent.<br />

Photos: Disney 2014<br />

<strong>Orkus</strong>! - 65


„Sogar die Bibel kann süchtig machen.“<br />

Mit Ruining Lives meldet sich die New Yorker Legende um Tommy Victor eindrucksvoll zurück.<br />

Der charismatische Frontmann berichtet über Math Metal, das Suchtpotenzial in allem und die<br />

geheimnisvolle Kraft von Vinyl.<br />

<strong>Orkus</strong>: Du hast im Vorfeld gesagt, dass dir noch nie<br />

ein Prong-Album so leicht von der Hand gegangen ist.<br />

Ganz im Gegensatz zu Carved Into Stone. Wo liegen die<br />

Gründe für diesen großen Unterschied?<br />

Tommy Victor: Das hört sich jetzt so an, als wäre es ein<br />

Spaziergang gewesen. Wir haben schon hart gearbeitet.<br />

Aber wir hatten dieses Mal mehr zeitlichen Druck. Die<br />

Deadline war sehr eng gesteckt, deshalb haben wir nur<br />

jene zwölf Titel bearbeitet und aufgenommen, welche<br />

auf dem Album zu hören sind. Bei Carved Into Stone sind<br />

wir mit 25 Stücken ins Studio gegangen und haben uns<br />

vielleicht ein bisschen verzettelt.<br />

O: Die Songs auf Ruining Lives verbinden die Elemente,<br />

die man von Prong kennt. Es gibt punkige Einflüsse,<br />

Metal-Riffs und Hardcore-Elemente. Einzig die<br />

Industrial-Schlagseite ist so gut wie verschwunden,<br />

wodurch das Album wärmer klingt.<br />

TV: Das stimmt, es gibt bloß ganz wenige Momente<br />

– in Turnover oder bei Come To Realize –, die man<br />

diesem Genre zuordnen kann. Das war kein bewusster<br />

Schritt, doch irgendwie haben sich mehr Passagen<br />

eingeschlichen, die ich gerne mit „Math Metal“<br />

umschreibe. Also heftige Riffs statt elektronischer<br />

Klänge. Mir gefällt übrigens, dass du das Album als<br />

warm empfindest. Das war nicht die Grundausrichtung,<br />

aber die Idee sagt mir zu. Eventuell liegt es daran, dass<br />

wir diesmal sehr viel Wert auf die Arrangements und<br />

die eigentlichen Kompositionen gelegt haben. Beim<br />

Einspielen schwebte mir ein rauer Sound vor, der auf<br />

keinen Fall perfekt klingen sollte.<br />

66 - <strong>Orkus</strong>!


O: Gibt es bei den Lyrics so etwas wie einen roten<br />

Faden?<br />

TV: Ja, das Album handelt von Süchten jeglicher Art.<br />

Du kannst süchtig nach Autos, Klamotten, Drogen,<br />

Sex oder Essen werden. Es gibt Leute, die glauben, sie<br />

könnten ohne Fernsehen oder die sozialen Netzwerke<br />

nicht mehr leben. Sogar die Bibel kann süchtig machen.<br />

Die Menschheit scheint unentwegt auf der Suche nach<br />

etwas zu sein, findet jedoch nur kurzfristige Ablenkung<br />

oder Betäubung. Egal womit du deine Leere auffüllen<br />

möchtest, es funktioniert immer bloß für begrenzte<br />

Zeit. Wenn du dich nur auf eine Sache konzentrierst,<br />

wird dir irgendwann alles zu viel. Und vor allem: Lebe<br />

im Jetzt! Ich bin in dieser Hinsicht auch nicht perfekt,<br />

aber ich versuche mich immer wieder daran zu<br />

erinnern.<br />

O: Weiter im Text... Wer sitzt in der „Chamber Of<br />

Thought“?<br />

TV: (lacht) Hoffentlich niemand, den ich kenne. Denn<br />

wenn du so denkst, wie in diesem Lied beschrieben,<br />

hast du ein Problem. Es geht darum, alles und jeden<br />

zu zerstören.<br />

O: Dann wechseln wir lieber das Thema und kommen<br />

zu einer Gewissensfrage. Prong sind seit 1986 dabei,<br />

haben also noch die Zeiten der Vinyl-Platte erlebt.<br />

Euer Album gibt es unter anderem auch in diesem<br />

Format, neben den gängigen wie CD oder Download.<br />

Interessiert dich eigentlich, in welcher Form eure<br />

Werke veröffentlicht werden? Und wenn ja, welche ist<br />

dein persönlicher Favorit?<br />

TV: Das ist eine sehr gute Frage. Was den Klang<br />

betrifft, geht nichts über Vinyl. Ich habe erst kürzlich<br />

Black Celebration von Depeche Mode, das zu meinen<br />

Lieblingsalben überhaupt zählt, zum ersten Mal als<br />

Schallplatte gehört. Der Unterschied ist immens, es hat<br />

mich total umgehauen. Bei der digitalen Speicherung<br />

gehen viele Nuancen verloren. Aber ich oute mich<br />

auch gerne als Nutzer von legalen Downloadportalen.<br />

Das ist einfach ungeheuer praktisch. CDs höre ich so<br />

gut wie gar nicht mehr, höchstens mal im Auto.<br />

O: Stichwort „digitale Vermarktung“: auch da tastet ihr<br />

euch immer weiter vor.<br />

TV: Das ist korrekt... gerade erschien Unleashed In The<br />

West – Live in Berlin ausschließlich als digitales Release.<br />

Die Aufnahmen entstanden im letzten Jahr und waren<br />

einfach zu gut, um sie wegzuwerfen. Doch ein reales<br />

Live-Album lohnt sich heute ja nicht mehr. Daneben<br />

ist aber auch der Track Turnover von Ruining Lives als<br />

Vinyl-Single erhältlich. Und ich gebe zu, dass ich das<br />

noch eine Spur geiler finde.<br />

www.prongmusic.com<br />

Marc Halupczok<br />

Discographie (Alben):<br />

Force Fed (1988)<br />

Beg To Differ (1990)<br />

Prove You Wrong (1991)<br />

Cleansing (1994)<br />

Rude Awakening (1996)<br />

100% Live (live, 2002)<br />

Scorpio Rising (2003)<br />

Power of the Damager (2007)<br />

Power of the Damn MiXXXer (Remixe, 2009)<br />

Carved Into Stone (2012)<br />

Playlist: The Very Best of („Best Of“, 2012)<br />

Ruining Lives (2014)<br />

Line-Up:<br />

Tommy Victor – Gesang, Gitarre<br />

Tony Campos – Bass, Gesang<br />

Alexei Rodriguez – Schlagzeug


„Sogar mein Vater hat einige Vokalparts beigesteuert.“<br />

Bei der Menge an norwegischen Black Metal-Bands noch<br />

den Überblick zu behalten, ist nicht gerade einfach. Zu<br />

viele hochkarätige Kapellen beherrschen den Markt, und<br />

so stellt es natürlich für jeden schwarzmetallischen Musiker<br />

eine Herausforderung dar, den Erwartungen gerecht zu<br />

werden. Gruppen wie Darkthrone, Immortal, Burzum oder<br />

Satyricon – um nur ein paar zu nennen – haben die Latte<br />

hochgesetzt. Subliritum versuchen sich diesem Thron nun<br />

mit ihrem dritten Album Downfall erneut zu nähern. Möchte<br />

man meinen, dass das Grund für interne Konkurrenzkämpfe<br />

sein könnte, liegt man im Fall von Subliritum aber falsch, wie<br />

Bassist Kristian Moen erzählt: „Die Szene hier ist sehr stark<br />

und auch sehr unterschiedlich. Wie alles andere, wandelt<br />

auch sie sich und entwickelt sich stetig weiter. Immer wieder<br />

tauchen neue Bands auf; einige bestehen länger, andere<br />

verschwinden. Manche sind seriös, andere weniger. Dank<br />

der harten und entschlossenen Arbeit unserer Kollegen<br />

über die letzten Jahre hat die hiesige Metal-Szene weltweit<br />

große Aufmerksamkeit erhalten. Ich denke, das ist für uns<br />

mehr ein Vorteil als ein Konkurrenzkampf.“<br />

Das Gespann wurde bereits 1998 von Sänger Jonas Moen<br />

und seinem Bruder Kristian ins Leben gerufen. „Wir waren<br />

natürlich stark durch norwegische Bands wie Darkthrone,<br />

Emperor oder auch Burzum beeinflusst. Die Rohheit und<br />

Bösartigkeit dieser Formationen hat uns sehr viel Inspiration<br />

geschenkt“, erklärt Kristian. Dass es bei Subliritum keine fixe<br />

Besetzung für das Schlagzeug gibt, hat seinen Grund: „Vegar<br />

Vyl Larsen ist 2002 als Drummer zu uns gestoßen, musste<br />

die Band dann wieder verlassen, unterstützt uns jedoch<br />

live immer noch. Er ist mit seinen beiden anderen Bands<br />

Gorgoroth und Keep Of Kalessin einfach zu beschäftigt.“<br />

Jetzt hat sich das Line-Up gefestigt, und Subliritum geben<br />

diesmal Vollgas. Ihr Name ist übrigens eine Eigenkreation;<br />

Du brauchst also nicht nach einem tieferen Sinn zu<br />

suchen. „Wir haben einfach die Begriffe sub und delirium<br />

zusammengefügt... ohne wirkliche Bedeutung. Wir wollten<br />

ein Wort, das in keiner Sprache etwas bedeutet. Das ist auch<br />

für die Suchmaschinen im Internet von großem Vorteil!“,<br />

lacht Kristian. Der Albumtitel entspringt dem Track Downfall<br />

Of Empathy, welcher als einer der ersten für dieses Werk<br />

geschrieben wurde. Aufgenommen im Skansen Lydstudio in<br />

Trondheim, hat Downfall ein paar sehr spannende Gäste an<br />

Bord: „Baltak, der Labelmanager von Battlegod Productions<br />

(wo wir das Album veröffentlicht haben), sang einige<br />

Passagen ein, Stephen Carlson unterstützt uns mit ein paar<br />

Gitarrensolos, und sogar Vebjørn Moen, Jonas’ und mein<br />

Vater, hat einige cleane Vokalparts beigesteuert.“ Na, wenn<br />

das mal kein Familienprojekt ist!<br />

www.facebook.com/pages/Subliritum/139910216072132<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Dark Prophecies (2001)<br />

A Touch Of Death (2011)<br />

Downfall (2014)<br />

Line-Up:<br />

Jonas Moen – Gesang<br />

Sverre Haard Berntsen – Gitarre<br />

Dag Müller – Gitarre<br />

Kristian Moen – Bass, Keyboard<br />

68 - <strong>Orkus</strong>!


Herkunftsland:<br />

Österreich/Europa<br />

Internetseite:<br />

www.nz-propaganda.com<br />

Aktuelle EP:<br />

Raw and Pure<br />

Line-Up:<br />

Innerhalb der Band gibt es keine „typische“<br />

Aufgabenverteilung. Wir bringen individuell<br />

oder als Kollektiv den notwendigen Input<br />

für das Entstehen der Songs und setzen<br />

diese dann, abhängig von Idee und<br />

Situation, gemeinsam bis zum fertigen Titel<br />

in unserem Studio um.<br />

<strong>Orkus</strong>: In einem Atemzug: wie klingt NZs Musik?<br />

NZ: Aggressiv und minimalistisch.<br />

O: Wie kam es zu der Namensidee?<br />

NZ: Wir wollten einen Namen, der Raum für Interpretationen<br />

zulässt, zum Nachdenken anregt und dennoch in seiner<br />

Klarheit, Einfachheit und Geradlinigkeit eine gewisse<br />

Ausdrucksstärke besitzt. Das gilt auch für unsere Texte und<br />

entspricht generell unserer Vorstellung von Kunst.<br />

O: Wie kam es zu der Idee, selbst Musik zu machen?<br />

NZ: Die Idee, gemeinsam Musik zu machen, entstand bei<br />

uns schon sehr früh. Bereits als Teenager lernten wir uns<br />

kennen, da wir dieselben Clubs besuchten und uns für<br />

dieselbe Musik begeisterten. Die „Electronic Body Music“<br />

war für uns die perfekte Musikform. Vor allem der typisch<br />

harte Sound der analogen Synthesizer faszinierte uns und<br />

war Anreiz, selbst Musik zu machen. Wir hatten bereits von<br />

Beginn an schon sehr konkrete<br />

Vorstellungen, wie unsere<br />

Musik klingen sollte, daher<br />

legen wir sehr großen Wert<br />

auf das Sounddesign. Dazu<br />

ist viel Experimentierfreude<br />

notwendig sowie der Mut zu<br />

unkonventionellen, teilweise<br />

sogar brachialen Methoden,<br />

aber auch, keine Angst vor<br />

Zerstörung und dem Scheitern<br />

zu haben, sondern es als<br />

notwendigen konstruktiven<br />

Ansatz der Entwicklung zu<br />

begreifen. Da war es oft nicht<br />

einmal wichtig, Musik zu<br />

machen, sondern einfach einen<br />

kreativen Prozess in Gang zu<br />

setzen.<br />

O: Bei welchem neuen Song<br />

wurde am Text ganz besonders<br />

lange gefeilt – und wovon<br />

handelt dieser?<br />

Jürgen: Trigger Me ist für<br />

mich ein besonderer Song,<br />

in dem es um eine sehr<br />

enge und nicht immer ganz<br />

einfache zwischenmenschliche<br />

Beziehung geht.<br />

Daniel: Für mich ist jeder Song wichtig. Manche schreiben<br />

sich schnell, andere sind eher eine schwere Geburt. Wie<br />

lange daran gefeilt wurde, ist aber dabei gar kein Kriterium.<br />

Am Ende muss es für uns einfach passen.<br />

O: Das schönste Erlebnis mit Musik in eurem Leben war...?<br />

NZ: Musik begleitet uns schon unser gesamtes Leben und<br />

ist ein wichtiger Bestandteil. Daher gibt es viele schöne<br />

Erlebnisse. Besonders einprägsam war für uns auch die<br />

Zeit in Schweden, wo wir im Downstairs-Studio mit Pontus<br />

Stålberg unsere EP gemastert haben. Das Ergebnis und<br />

die Erfahrung daraus machen diese Zeit sicher zu etwas<br />

Besonderem und Einzigartigem.<br />

O: Angenommen, NZ gründen eine Partei: Bitte nennt uns<br />

drei Punkte aus dem Parteiprogramm.<br />

NZ: Das Letzte, was wir machen würden, wäre, eine<br />

Partei zu gründen. Wir wollen Musik machen. Außerdem:<br />

braucht man heutzutage<br />

noch Parteien? Politiker sind<br />

Volksvertreter und haben die<br />

Verpflichtung, in diesem Sinne<br />

zu handeln. Daher sollten<br />

sie sich weniger einer Partei,<br />

sondern mehr den Bürgern<br />

verpflichtet fühlen. Eine<br />

gewisse Parteiunabhängigkeit<br />

würde da vielleicht Wunder<br />

bewirken.<br />

O: Über welche Geschenke<br />

freut ihr euch ganz besonders?<br />

Jürgen:<br />

Persönliche<br />

Geschenke, wo nicht<br />

der materielle Wert im<br />

Vordergrund steht.<br />

Daniel: Über ernst gemeinte<br />

Geschenke freue ich mich<br />

immer.<br />

O: NZs Musik ist gut für...?<br />

NZ: ... Leute, die sich gerne auf<br />

der Tanzfläche bewegen, und<br />

alle, die einen harten, analogen<br />

und minimalistischen Sound<br />

mögen.<br />

<strong>Orkus</strong>! - 69


Hart, brutal ...<br />

Ein echter<br />

Höllentrip …<br />

„Eine Art Heilanstalt...“<br />

Literarische<br />

Körperverletzung ...<br />

Wenn Lesen<br />

zur Mutprobe wird ...<br />

www.Festa-Verlag.de<br />

(Leseproben, Infos und mehr)<br />

Wenn man an das Salzburger Land<br />

denkt, denkt man erst mal an Berge,<br />

Schnee, Bauernhöfe und ein idyllisches<br />

(langweiliges) Landleben. Woran man<br />

gewiss nicht denkt, ist das, was uns<br />

Krankheit präsentieren: morbider,<br />

bizarrer und völlig infizierter Goth<br />

Metal mit Elementen der Neuen<br />

Deutschen Härte. Das Trio kombiniert<br />

moderne Gothic-Sounds mit klassischen<br />

Momenten und dem düsteren, anmutigen<br />

Sprechgesang von Christian Präauer. Die<br />

Klassik hat einen recht hohen Stellenwert;<br />

da schwirrt Dir schon mal Mozart, Brahms<br />

oder Beethoven um die Ohren – Für Elise<br />

gibt es als Gratisdownload.<br />

Gegründet wurde die Band 2011, im selben<br />

Jahr erschien auch die EP Menschenfänger.<br />

Jetzt folgt das Debutalbum Sanatorium,<br />

komplett in Eigenregie produziert. „Unser<br />

Sanatorium hat eine mit realen Sanatorien<br />

vergleichbare Funktion. Es ist im Prinzip<br />

nichts anderes als eine Art Sammelstelle<br />

oder Heilanstalt für verschiedene<br />

Charaktere, Themen, Zustände und so<br />

weiter“, erzählt Fronter Chris, der auch<br />

die morbiden, rein deutschsprachigen<br />

Texte verantwortet. „Natürlich werden<br />

in erster Hinsicht die Schattenseiten<br />

der Menschheit und unseres Daseins<br />

behandelt. Aber im Prinzip sind es ja in<br />

fast jeder Musikrichtung die gleichen<br />

Themen. Sie unterscheiden sich lediglich<br />

durch die Art ihrer Interpretation.“<br />

Stilistisch dürfte der eine oder die andere<br />

wohl Anknüpfungspunkte bei Szene-<br />

Kollegen wie Rammstein, Oomph!,<br />

Megaherz & Co. finden. Doch geht alles<br />

in die etwas härtere Richtung, und so<br />

sind Parallelen zu den Metal-Rüpeln<br />

von Eisregen nicht weit hergeholt.<br />

Besonders lyrisch spielen sie in ähnlich<br />

kranken Gefilden. Besingen Eisregen<br />

gerne mal 1000 tote Nutten oder andere<br />

makabre Inhalte, schenken sich auch<br />

die Österreicher nichts. Man nehme nur<br />

Tausendfüssler, eine Hommage an den<br />

Schocker The Human Centipede, einen<br />

niederländischen Horrorstreifen, der<br />

die Grenzen des guten Geschmacks<br />

überschreitet. Ein verrückter Doktor<br />

wagt ein Experiment: Man könnte doch<br />

einige Menschen an Mund und After<br />

zusammennähen... und einfach schauen,<br />

was passiert. „Ich verknüpfte die Thematik<br />

des Films mit der Vorgehensweise in<br />

unserer heutigen Gesellschaft“, erklärt<br />

Chris.<br />

Aktuell werkeln die Jungs fleißig an<br />

ihrem zweiten Album – wer die Wartezeit<br />

verkürzen möchte, kann sich Die Antwort<br />

digital über Echozone besorgen. Neben<br />

der Originalversion des Tracks bietet die<br />

EP Remixe von Dawn of Ashes, Devil-M,<br />

Hasswut, Projekt Ich sowie Herzparasit.<br />

Gerade wird noch am Schnitt des neuen<br />

Clips zu Für Elise gearbeitet, und Anfang<br />

Mai steht ein Gig in der Steiermark auf<br />

dem Programm. Das klingt doch mal sehr<br />

vielversprechend. Also... lass Dich vom<br />

Virus anstecken, denn diese Krankheit will<br />

man nicht mehr loswerden!<br />

www.krankheit-band.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Line-Up:<br />

Christian Präauer – Gesang, Programmierung<br />

Roy Preissler – Gitarre, Bass<br />

Tony Gassner – Schlagzeug, Programmierung


April<br />

„Wir lieben<br />

bombastische Refrains!“<br />

Manchmal fällt es schwer, sich auf ein einziges<br />

Musikgenre festzulegen, dem man sein Gehör und<br />

seine Aufmerksamkeit widmen möchte. Die Briten von<br />

CYFERDYNE können hier für Aufatmen sorgen. Wer im<br />

heimischen Repertoire ein buntes Potpourri zwischen<br />

Trance, Synthiepop, Metal und Industrial vorzuweisen<br />

hat, findet all diese Elemente auf das Album Keep Your<br />

Silence gepresst. „So gehen uns beim Songwriting<br />

nie die Ideen aus“, erklärt Andy McBain den Vorteil<br />

dieser stilistischen Offenheit. Nummern wie Disease<br />

oder Weak betonen jene Vielfalt vortrefflich... Rockige<br />

Gitarrenriffs und an Faithless erinnernde Trance-<br />

Sequenzen werden von Shoutings abgelöst, welche<br />

der inneren Zerrissenheit der Texte im wahrsten Sinne<br />

des Wortes Stimme verleihen. Adam Higginson bringt<br />

einen gemeinsamen Nenner des Trios auf den Punkt:<br />

„Wir alle lieben bombastische Put your hands in the air-<br />

Refrains!“<br />

Thematisch befassen sich die Stücke auf dem zweiten<br />

Longplayer mit den Gegensätzen der modernen<br />

Gesellschaft: Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit<br />

– andererseits die Isolation im heutigen Alltagsleben.<br />

„Wir sind Wesen mit Hoffnungen und Träumen, und<br />

wir alle haben irgendwann Kämpfe zu bestreiten.<br />

Wir nutzen die Musik als Ventil, um aufkommenden<br />

Schmerz zu verarbeiten. Quasi, um aus Negativem<br />

etwas Positives zu schaffen.“ Jigsaw, Glass oder<br />

Fracture – bereits die Titel sprechen für sich – zeigen<br />

den seelischen Schmerz in all seinen Facetten... und<br />

den endlosen Kampf, ihn nach außen regelrecht<br />

zu vertuschen. „Es sind unsere Ansprüche und<br />

Sehnsüchte, die mitunter das größte Leid hervorrufen.<br />

Da ist es gut, wenn man seinen Weg gefunden hat,<br />

diese Gefühle zum Ausdruck zu bringen und dadurch<br />

obendrein anderen zu helfen.“<br />

www.facebook.com/CYFERDYNE<br />

Marie-Luise Henke<br />

Discographie (Alben):<br />

Genesys (2012)<br />

Keep Your Silence (2014)<br />

Roger Taylor (Duran Duran) – 26.04.1960 in Birmingham, UK<br />

Joey Jordison (Ex-Slipknot) – 26.04.1975 in Des Moines, Iowa, USA<br />

Silvio Runge alias Sugar Ray (Subway to Sally) – 29.04.1964 in Potsdam<br />

Uma Thurman – 29.04.1970 in Boston, Massachusetts, USA<br />

Amanda Palmer (The Dresden Dolls) – 30.04.1976 in New York City, USA<br />

Mai<br />

Tony Wakeford (Sol Invictus) – 02.05.1959 in Woking, UK<br />

Robert Flux (Oomph!) – 05.05.1967 in Salzgitter<br />

Dave Gahan – 09.05.1962 in North Weald, UK<br />

Sid Vicious (Ex-Sex Pistols, † 02.02.1979<br />

in New York City, USA) – 10.05.1957 in London, UK<br />

Mark Jackson (VNV Nation) – 10.05.1970 in Essex, UK<br />

Christoph Schneider (Rammstein) – 11.05.1966 in Berlin<br />

Perttu Kivilaakso (Apocalyptica) – 11.05.1978 in Helsinki, Finnland<br />

Alison Goldfrapp – 13.05.1966 in London, UK<br />

Anne Clark – 14.05.1960 in London, UK<br />

Cate Blanchett – 14.05.1969 in Melbourne, Australien<br />

Adam Anderson (Hurts) – 14.05.1984 in Manchester, UK<br />

Brian Eno – 15.05.1948 in Woodbridge, UK<br />

Andrew Eldritch (The Sisters Of Mercy) – 15.05.1959 in Ely, UK<br />

Brian Viglione (The Dresden Dolls) – 16.05.1979<br />

in Greenville, New Hampshire, USA<br />

Megan Fox – 16.05.1986 in Oak Ridge, Tennessee, USA<br />

Trent Reznor (Nine Inch Nails) – 17.05.1965 in Mercer, Pennsylvania, USA<br />

Rodrigo „Rod“ González (die ärzte) – 19.05.1968 in Valparaíso, Chile<br />

Steven Patrick Morrissey – 22.05.1959 in Manchester, UK<br />

Das <strong>Orkus</strong>!-Team gratuliert<br />

allen Jubilarinnen und Jubilaren!<br />

EDITION<br />

Line-Up:<br />

Andy McBain – Programmierung, Gesang, Synthesizer<br />

Steven Houghton – Programmierung, Gesang<br />

Adam Higginson – Programmierung, Gitarre, Synthesizer<br />

ISBN 978-3-944154-09-1


Gründungsjahr: 2007<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Internetseite: www.delivered-soul.de<br />

Aktuelles Album: Rainy Day<br />

<strong>Orkus</strong>: Du möchtest einem früheren und nun<br />

wiedergetroffenen Schulfreund von deiner Musik erzählen.<br />

Wie würdest du sie ihm erklären, ohne ihm etwas vorspielen<br />

zu können?<br />

Stefan Uhlmann: Schließe Deine Augen, stelle Dir vor,<br />

Du befindest Dich in einem Raum, in welchem eine Hi-Fi-<br />

Anlage vor Dir steht. Du sitzt in einem Sessel und hörst über<br />

die Lautsprecher zunächst flächige Synthiesounds. Hinzu<br />

kommen die passenden Bassläufe, gefolgt von entweder<br />

harten oder weniger harten Beats und eingängigen Melodien.<br />

Dazu ein Sprechgesang, welcher – je nach Lied – mal sanft<br />

oder mal härter ist. Dazu Texte aus dem Alltag, Träume,<br />

Verlangen, Liebe, Hass, Krieg, Sehnsüchte.<br />

O: Wie entstand die Idee zum Titel des Albums?<br />

SU: Viele Lieder entstanden an regnerischen Tagen.<br />

Genialstes Wetter, um zu Hause an der Musikanlage die<br />

Synthies zu quälen. Wobei ich erwähnen muss, dass die<br />

meisten Lieder nachts entstanden sind, als ich mich ungestört<br />

fühlte. Teilweise hatte ich während dem Musikmachen<br />

Szenen im Kopf, tagsüber bis abends allein durch die Straßen<br />

zu schlendern, dicke Regenwolken am Himmel, Regen und<br />

abends nur schwache Straßenbeleuchtungen. All diese<br />

Faktoren, auf einen Nenner gebracht, führten mich zum Titel<br />

Rainy Day.<br />

O: Wie kam es zur Idee für das Covermotiv?<br />

SU: Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu dem Album<br />

zunächst eine komplett andere Idee hatte. Annie Bertram,<br />

welche wieder einmal das bezaubernde Artwork gestaltete,<br />

fand meine Grundidee ein wenig zu unruhig. Ich konnte<br />

Annie schon immer blind vertrauen und ließ mir von ihr<br />

einen Vorschlag unterbreiten, welcher mir wieder auf Anhieb<br />

ausnahmslos gefiel. Auch wurde hier wieder die hübsche<br />

Karin, welche bereits beim Vorgängeralbum Alone als Model<br />

zur Verfügung stand, wunderschön in Szene gesetzt. Bei<br />

längerer Betrachtung des Bildes schweift man gerne mit<br />

seinen Gedanken ab und findet sich somit in den teilweise<br />

träumerischen Gedanken und Klängen meiner Musik wieder.<br />

O: Welche zwei Songs des Albums bedeuten dir inhaltlich<br />

besonders viel?<br />

SU: Spontan als erster Song auf jeden Fall Make My Day.<br />

Dieses Lied habe ich für meine Freunde und meine Fans<br />

geschrieben. Es gibt ein paar Leute in meinem Leben, die es<br />

immer wieder schaffen, mir trotz dem teilweise schweren<br />

Alltag eine sehr große Freude zu bereiten. Sicherlich gehören<br />

da auch Annie und Jan Bertram (Excursion Entertainment),<br />

Betty und Kaschy („Uselinks“) dazu, welche mir auf meinem<br />

musikalischen Weg bislang eine sehr große Hilfe waren. Auch<br />

privat weiß ich die vier sehr zu schätzen, nur um jetzt ein<br />

paar Leute aufzuführen. Hinzu kommen noch all die Leute,<br />

welche Gefallen an meiner Musik finden und denen ich somit<br />

ebenfalls eine Freude bereiten kann. Mit der zweiten Auswahl<br />

greife ich jetzt doch tatsächlich auf das Instrumentalstück Far<br />

Away Part 7 zurück. Ich bin ein sehr verträumter Mensch. Ich<br />

höre mir gerne ein Lied mal per Dauerschleife über längere<br />

Zeit an, schalte dabei ab und lasse meinen Gedanken freien<br />

Lauf. Dies kann ich bei diesem Song extrem gut und lasse<br />

mich von dem Sound richtiggehend „einlullen“... (grinst)<br />

O: Mit welchen zwei anderen Bands würdest du gerne auf<br />

Tour gehen?<br />

SU: Eine zunächst scheinbar einfache Frage, mit welcher<br />

ich mich dann doch schwertue, diese zu beantworten. Je<br />

länger ich darüber nachdenke, umso schwerer fällt mir die<br />

Entscheidung. Ich selbst höre sehr breit gefächerte Musik,<br />

dass ich eine Entscheidung passend zu meiner Musik treffen<br />

muss. Da ich ein kleines Lichtlein in der Musikwelt bin und<br />

hier die Möglichkeit habe, mich mal gedanklich auszutoben,<br />

würde ich dann doch auf meinen spontanen ersten Gedanken<br />

zurückgreifen: Front 242 und Rotersand. Front 242 begleiten<br />

mich schon seit 1985/1986. Ich meine, 1985 wurde die CD<br />

Kampfbereit veröffentlicht, und ich greife noch heute immer<br />

wieder mal ins Regal, um mir einen Silberling von ihnen<br />

anzuhören. Bei Rotersand geht es mir nicht anders, die Musik<br />

geht mir ebenfalls unter die Haut.<br />

O: Wie hast du die Schwarze Szene entdeckt?<br />

SU: Ich muss bei dieser Frage schmunzeln, da ich mich an<br />

etwas erinnere, was schon sehr lange zurückliegt. Es war<br />

72 - <strong>Orkus</strong>!


noch zu den Zeiten, als gerade die gestreiften Hosen Einzug<br />

in den deutschen Geschäften hielten. Ich war damals schnell<br />

dabei und hatte mir eine rot/schwarz gestreifte Hose gekauft,<br />

T-Shirt verrissen und Netzhemd drüber, die Springerstiefel<br />

durften natürlich auch nicht fehlen. Die Lehrer meiner Schule<br />

waren davon nicht so sehr begeistert, sodass ich diese Art<br />

von Kleidung nicht mehr während dem Schulbetrieb auf<br />

dem gesamten Schulgelände tragen durfte. Gesellschaftlich<br />

anrüchig... und so weiter... Nun ja, es war auch schließlich<br />

so, dass ich bereits in sehr jungen Jahren gerne Musik<br />

hörte, welche für viele nicht alltagstauglich war. Durch das<br />

Gesamtbild nahm ich schnell eine Außenseiterposition<br />

ein, welche unter anderem auf meiner damaligen Schule<br />

einzigartig war. Ich fand in meinem Privatleben recht schnell<br />

„gleichgesinnte“ Leute, und so kam eines zum anderen. Somit<br />

hatte ich schon immer den Hang zur „Schwarzen Szene“,<br />

welche mich seit den Achtziger Jahren bis heute begleitet.<br />

O: Angenommen, du hättest drei Wünsche frei, die die Welt<br />

verändern. Welche wären das?<br />

SU: Ich mag keine Gewalt, keine Kriege. Soweit ich informiert<br />

bin, fanden im Jahr 2012 34 (mit Waffen geführte) Kriege<br />

statt. Ich denke, viele der Kriege wären vermeidbar<br />

gewesen und sind auch zukünftig nicht nötig. Ich möchte<br />

jetzt dazu aber nicht ins Detail gehen. Also, Wunsch eins<br />

wäre für mich der Weltfrieden. Wunsch zwei: die Natur und<br />

somit auch die Tierwelt erhalten. Die unterschiedlichsten<br />

menschlichen Eingriffe machen in der Natur sehr viel kaputt.<br />

Industrieabgase, Abholzungen (unter anderem Lebensräume<br />

von Tieren), Verunreinigungen der Weltmeere, nur um ein<br />

paar Beispiele zu nennen. Ich denke, dass das ebenso ein<br />

Endlosthema wie Wunsch eins ist. Und zu Wunsch drei kann<br />

ich nur sagen: mehr Freizeit. Oft wird bei der Arbeit mehr von<br />

einem verlangt als zum Beispiel noch vor zehn bis 15 Jahren.<br />

Zwischenzeitlich wird mit gleichem Personal ein Mehrfaches<br />

an Arbeit/Leistung abverlangt. Die dadurch entstehenden<br />

Überstunden, psychischen Belastungen und so weiter stehen<br />

nicht mehr im Verhältnis zur Freizeit. Gehe ich zum Beispiel<br />

von einer Durchschnittsfamilie aus und beobachte deren<br />

Alltag, dann bleibt nicht mehr viel Zeit für gemeinsame Dinge.<br />

O: Bei einem Spiel ist es deine Aufgabe, 100 Euro innerhalb<br />

einer Stunde auszugeben. Wofür würdest du sie ausgeben?<br />

SU: Eine Stunde, so viel Zeit? Nein, so lange würde ich dafür<br />

nicht brauchen. Bestimmt würde ich eine CD oder Schallplatte<br />

in limitierter Auflage oder Spezialedition für 20 Euro finden.<br />

Weiterhin würde ich mir eine Jeans für 60 Euro und ein dazu<br />

passendes Shirt für 20 Euro aussuchen. Dann wäre das Geld<br />

schon weg.<br />

O: Welches Geheimnis um deine Musik kannst du heute<br />

lüften?<br />

SU: Ich lebe sehr zurückgezogen im ländlichen Bereich. Musik<br />

bedeutet für mich abschalten und träumen. Ich durchlebe<br />

beim Musikmachen sämtliche Gefühle, und es kommt alles<br />

von Herzen. Ich freue mich, bin nachdenklich, lache, habe<br />

Kopfkino, und es kann durchaus mal sein, dass Tränen<br />

kullern. Und wenn ich mal richtig drin bin, dann vergesse ich<br />

gerne Zeit und Raum. Ich denke, wer meine Musik hört, sich<br />

entsprechend mit meinen Texten befasst, lernt mich näher<br />

kennen als im alltäglichen Leben. Ist vermutlich bei vielen<br />

anderen Musikern auch der Fall.<br />

O: Welche Lebensweisheit ist deine wertvollste?<br />

SU: Behandle Dein Gegenüber genauso, wie Du selbst gerne<br />

behandelt werden möchtest. Ich finde, dass Bereiche wie<br />

Respektlosigkeit, Neid, Gewalt und so weiter immer mehr<br />

Einzug in das alltägliche Leben vieler Menschen halten.<br />

Das Miteinander in der Gesellschaft lässt immer mehr zu<br />

wünschen übrig.<br />

The Eternal Afflict<br />

Trilogy<br />

Perish !<br />

Digipak<br />

EP<br />

14.03.2014<br />

Birth Life Death<br />

Digipak<br />

Album<br />

02.05.2014<br />

And Inbetween Love<br />

Digipak<br />

EP<br />

19.09.2014<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


„Ich war regelmäßig<br />

draußen und habe das<br />

Klavier gegossen.“<br />

Die norwegische Küstenstadt Stavanger entpuppte sich<br />

in den Neunziger Jahren als Wiege diverser Bands mit<br />

düsterromantischer Ausrichtung. Vor allem Theatre of Tragedy<br />

sind unvergessen, doch auch The Sins of Thy Beloved konnten<br />

sich durch die Verwendung dreier auffälliger Gesangsstimmen<br />

zeitweilig aus dem Gros ihrer Genrekollegen hervortun. Nach<br />

langer Funkstille gibt es nun endlich wieder ein Lebenszeichen:<br />

Als Savn beschreiten Gitarrist Stig Johansen und Keyboarder<br />

Anders Thue neue Wege und haben sich zur stimmlichen wie<br />

visuellen Unterstützung Carmen Elise Espenæs (Midnattsol) an<br />

Bord geholt. <strong>Orkus</strong>! sprach mit der talentierten Sängerin über<br />

Sehnsucht, alte Instrumente und Schwesternliebe.<br />

<strong>Orkus</strong>: Ihr steht kurz davor, euer selbstbetiteltes Debut zu<br />

veröffentlichen. Wie bist du Teil dieses Projekts geworden?<br />

Carmen Elise Espenæs: Stig hatte die Idee zu Savn schon vor Jahren;<br />

er und Anders haben sich aber erst vor Kurzem dazu entschieden, auf<br />

einem der Stücke eine weibliche Stimme einzusetzen. Ich kenne die<br />

beiden schon lange, und als sie mich dann im letzten Jahr fragten, ob<br />

ich Lust hätte, auf einem neuen Track zu singen, habe ich nicht lange<br />

gezögert. Aus einem Song wurden schnell mehrere, und auch mein<br />

kompositorischer Beitrag wurde immer größer. Mein Einstieg in die<br />

Band war die natürliche Konsequenz davon.<br />

O: Sowohl Band als auch Album heißen „Savn“, was auf Norwegisch so<br />

viel wie „Verlust“ bedeutet. Allerdings besitzt die Musik generell eher<br />

eine warme Note. Wie passt das zusammen?<br />

CEE: Thematisch geht es tatsächlich in allen Songs auf die eine oder<br />

andere Art um Verlust. Das kann das Verlieren einer geliebten Person<br />

sein, aber auch der Verlust des eigenen Lebenssinns oder der eigenen<br />

Werte. Doch auch wenn ich über so düstere Themen schreibe, bin ich<br />

im Grunde eine echte Optimistin. Ich glaube ganz fest daran, dass es<br />

immer einen Weg zum Licht gibt, was ganz besonders im Stück Hang On<br />

deutlich wird, welches von den Selbstmordgedanken eines Teenagers<br />

handelt. Ich wünsche mir sehr, dass unsere Musik die Menschen dazu<br />

anregt, die traurigen Dinge in ihrem Leben zu verändern, oder dass<br />

unsere Texte zumindest dafür sorgen, dass sie sich weniger allein und<br />

isoliert fühlen.<br />

O: Du bist vor gar nicht langer Zeit Mutter einer Tochter geworden.<br />

Was hat sich seitdem in deinem Leben verändert?<br />

CEE: Ja, meine Tochter ist jetzt anderthalb Jahre alt. Für mich hat sich<br />

seit ihrer Geburt wirklich alles verändert. Das beginnt damit, wie ich<br />

mein Leben sehe, und endet damit, wie ich meine Zeit verbringe, denn<br />

natürlich will ich so viel wie möglich mit ihr zusammen sein. Sie ist ein<br />

richtiger kleiner Sonnenschein und versucht die ganze Zeit, uns zum<br />

Lachen zu bringen.<br />

O: Wie gelingt es dir, Mitglied in zwei Bands zu sein und dich um ein<br />

kleines Kind zu kümmern?<br />

CEE: Du kannst nicht wissen, dass ich darüber hinaus noch Vollzeit als<br />

Lehrerin arbeite. Ich bin tatsächlich sehr beschäftigt in meinem Alltag.<br />

Aber ich will es so und nicht anders. Dafür verzichte ich lieber auf<br />

solche Dinge wie Fernsehen und verbringe abends meine Zeit damit,<br />

Musik zu machen.<br />

74 - <strong>Orkus</strong>!


O: Auf dem Cover bist du in einer hübschen grünen Korsage, auf<br />

einem alten Klavier sitzend, mitten im Wald zu sehen. Wie ist das<br />

Bild entstanden?<br />

CEE: Dahinter steckt eine ziemlich verrückte Idee. Zu dem<br />

Zeitpunkt, als ich bei Savn einstieg, hatte ich ganz stark das<br />

Gefühl, viel zu lange keine Musik gemacht und mich dadurch<br />

immer mehr selbst verloren zu haben. Stig und Anders konnten<br />

das nur zu gut nachvollziehen, und so ging es uns allen schlagartig<br />

besser, als wir anfingen, gemeinsam am Debutalbum zu arbeiten.<br />

Für das Artwork wollte ich unbedingt ein Motiv finden, das genau<br />

diesen Verlust von Musik und unsere große Sehnsucht danach<br />

symbolisiert. Schließlich kam mir das Bild eines Instruments in<br />

den Kopf, das völlig von Pflanzen überwuchert wird und somit<br />

verstummt ist. Dann habe ich zufällig dieses 200 Jahre alte Piano<br />

im Internet gefunden, das jemand loswerden wollte, und hatte<br />

plötzlich den Einfall, es fürs Cover zu verwenden. Nachdem wir<br />

es unter großem Aufwand zu uns nach Hause gebracht hatten,<br />

habe ich nach einer Anleitung aus dem Netz begonnen, darauf<br />

Moos zu züchten. Ich war also regelmäßig draußen und habe das<br />

Klavier an unserer Hauswand gegossen. Die Nachbarn haben<br />

vielleicht Augen gemacht... was ich urkomisch fand. Mehrere<br />

Monate habe ich mich um das Piano gekümmert, als wäre es<br />

eine Blume, damit beim Covershooting alles so natürlich wie<br />

möglich aussieht. Als wir es dann tief im Wald aufgebaut haben,<br />

um die Photos zu schießen, und ich zum Posieren hinaufsteigen<br />

wollte, fing das Instrument plötzlich an zu schwanken und<br />

auseinanderzubrechen. Der einzige Weg, es stabil zu halten,<br />

war, Stig dahinter zu positionieren, sodass er es stützen und<br />

verhindern konnte, dass ich damit umkippe. Das war echt<br />

abenteuerlich.<br />

O: Wie würdest du eure Musik beschreiben, und was hat euch<br />

inspiriert?<br />

CEE: Für mich steckt in unserer Musik eine gute Portion Metal und<br />

Rock, kombiniert mit einigen Gothic- und Folk-Elementen, wie<br />

zum Beispiel der Fidel. Charakteristisch für Savn sind außerdem<br />

das Piano und die Saiteninstrumente. Meine ewigen Favoriten,<br />

die mich immer beeinflussen, sind Amorphis, Anathema und<br />

Dead Can Dance. Für dieses Album habe ich mich aber ebenfalls<br />

von Folk und Klassik inspirieren lassen. Stig und Anders hören<br />

viel Metal. Letztlich war es aber die Verbindung von uns dreien,<br />

die den Sound von Savn am meisten geprägt hat.<br />

O: I Am Free ist ein Duett mit deiner älteren Schwester Liv Kristine.<br />

Es ist das erste Mal, dass sie auf einem deiner Alben mitwirkt. Wie<br />

kommt das – und warum hast du dieses Lied dafür ausgewählt?<br />

CEE: Ich weiß wahrhaftig nicht, warum es so lange gedauert<br />

hat, bis sie bei einer meiner Veröffentlichungen dabei war. Der<br />

Hauptgrund war vermutlich, dass wir beide so beschäftigt sind.<br />

Aber dieses Mal musste ich konkret an sie denken, als ich den<br />

Refrain von I Am Free schrieb, denn ich hatte dabei sofort ihre<br />

Stimme im Kopf. Daher wollte ich unbedingt, dass sie den Song<br />

mit mir zusammen singt, denn er klingt mit ihr viel besser als<br />

ohne sie.<br />

O: Wie würdest du die Beziehung zu deiner Schwester<br />

beschreiben? Standet ihr euch als Kinder nahe, und wie oft seht<br />

ihr euch?<br />

CEE: Oh nein, seit ich wieder in Norwegen wohne, sehen wir<br />

uns leider viel zu wenig. Dieses Jahr haben wir uns noch nicht<br />

gesehen, da sie ständig auf Tour war. Trotzdem haben wir eine<br />

sehr innige Beziehung zueinander, selbst wenn uns acht Jahre<br />

trennen. Wir waren schon immer Seelenverwandte, haben als<br />

Kinder aber auch wie wild miteinander gestritten und gekämpft.<br />

Ich erinnere mich, dass sie mich einmal an den Haaren den<br />

Flur entlang- und die Treppe hochgezerrt hat. Vertraut haben<br />

wir uns jedoch immer und ansonsten viele Geheimnisse vor<br />

unseren Eltern gehabt. Selbst als ich noch sehr jung war, wusste<br />

ich Dinge über Liv, von denen sonst niemand etwas wusste. Sie<br />

hat mich beständig auf meinem Weg unterstützt, und ich habe<br />

versucht, immer für sie da zu sein. Komischerweise denken viele<br />

Leute, wir sind Konkurrentinnen, aber wir haben das noch nie so<br />

empfunden. Wir sehen uns einfach als Schwestern.<br />

www.savn-official.com<br />

Isabell Köster<br />

Line-Up:<br />

Carmen Elise Espenæs – Gesang<br />

Stig Johansen – Gesang, Gitarre<br />

Anders Thue – Keyboard<br />

EUR 1,20<br />

PRO 1/2 LITER<br />

6.-9. AUGUST 2014<br />

FESTUNG JOSEFOV, TSCHECHIEN<br />

AMON AMARTH<br />

BRING ME THE HORIZON<br />

THE DEVIN TOWNSEND PROJECT<br />

DOWN KRABATHOR VENOM<br />

<br />

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THE AGONIST AOSOTH ARCHITECTS ARSONISTS GET ALL THE GIRLS<br />

AUGUST BURNS RED BENEDICTION BLINDEAD BROKEN HOPE<br />

BRUTALITY WILL PREVAIL CHILDREN OF BODOM CHTHONIC<br />

CHURCH OF MISERY COMBICHRIST CONVERGE CRIPPER<br />

CROWBAR CRUACHAN DAGOBA DEW-SCENTED<br />

ENTHRONED FEASTEM FLESHGOD APOCALYPSE GEHENNA<br />

GOD IS AN ASTRONAUT GORGUTS GRANDEXIT H2O HACKTIVIST<br />

HAIL OF BULLETS HAVOK IGNITE IMPALED NAZARENE<br />

IN MOURNING INQUISITION IWRESTLEDABEARONCE JESU<br />

KATATONIA KHOLD KRAKOW MANEGARM MANES MGLA<br />

MISERY INDEX MORS PRINCIPIUM EST MY DYING BRIDE<br />

NERVECELL NIGHTFALL OBITUARY THE OCEAN<br />

OKKULTOKRATI ONSLAUGHT PENTAGRAM CHILE PYREXIA<br />

RED FANG REPULSION RINGWORM SATYRICON<br />

SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH SEVERE TORTURE SHINING<br />

SICK OF IT ALL SIX FEET UNDER SODOM SOILWORK STRIFE<br />

SUFFOCATION TERRORIZER TESSERACT TEXAS IN JULY<br />

UNLEASHED VICTIMS WORSHIP<br />

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4 TAGE<br />

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3 STAGES<br />

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4-TAGESTICKETS AB 71,30 EURO<br />

AUF WWW.4TIX.DE (PRINT@HOME) UND CHILLHOUSE.DE (VERSAND) + FILIALEN<br />

BERLIN/SACHS/THÜR SOWIE BEI METALTIX.COM UND IN ALLEN REGIONAL BEKANNTEN<br />

VVK-STELLEN IN DE/AT/CH<br />

CAMPINGPLATZ ÖFFNET AM DIENSTAG 05. AUGUST 15:00 UHR<br />

FESTIVALSTART AM MITTWOCH 06. AUGUST 17:00 UHR<br />

KOSTENLOSES CAMPING & PARKEN | BEWACHTER CAMPINGPLATZ<br />

HORROR KINO | NATURTRIBÜNE MIT BLICK AUF BEIDE STAGES| RIESIGER METALMARKT<br />

GROSSE AUSWAHL AN SPEISEN | 5 PREMIUM CZ-BIERSORTEN AB € 1,20 JE 0,5 LITER<br />

ERHÄLTLICH | UNTERIRDISCHES LABYRINTH-TUNNELSYSTEM MIT 45 KM GESAMTLÄNGE,<br />

VON JOSEPH II 1780 - 1787 ERBAUT UM DIE EINWOHNER GEGEN DIE INVASION PREUSSENS<br />

ZU SCHÜTZEN, DIESE SEHENSWERTE LOCATION IST NUR 10 MIN.<br />

VOM FESTIVALGELÄNDE ENTFERNT<br />

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80 BANDS<br />

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ANREISE, BUSTOUREN UND WEITERE INFOS AUF<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123<br />

WWW.BRUTALASSAULT.DE<br />

WWW.FACEBOOK.DE/BRUTALASSAULT.DE


Gründungsjahr: 2007<br />

Herkunftsland: Deutschland<br />

Internetseite: www.frontal-ebm.de<br />

Aktuelles Album: Lass uns tanzen<br />

Line-Up:<br />

Alexander Wobig – Gesang,<br />

Programmierung<br />

Denis Rehm – Live-Schlagzeug<br />

<strong>Orkus</strong>: In einem Atemzug: wie klingt eure Musik?<br />

Frontal: Minimal und direkt!<br />

O: Wofür steht der Albumtitel?<br />

F: Der Name ist Programm! Wer uns kennt, der weiß, dass<br />

es gerade live ordentlich zur Sache geht. Da ist Tanzen ein<br />

Muss! Darum könnte eigentlich jedes Album von uns – wie<br />

dieses – Lass uns tanzen heißen.<br />

O: Warum ist euch das neue Album wichtig?<br />

F: Es ist zum einen wichtig, um den Fans wieder etwas Neues<br />

zu präsentieren. Zum anderen möchten wir neue Sachen<br />

wie zum Beispiel Gesangsstile ausprobieren, und das klappt<br />

am besten im Zusammenhang mit einem neuen Album.<br />

O: Über welche Geschenke freut ihr euch ganz besonders?<br />

AW: Mein größtes Geschenk ist mein Sohn! Außerdem<br />

freue ich mich über das Geschenk, eine kleine Familie zu<br />

haben, und darüber, dass im Sommer die Sonne scheint.<br />

DR: Schokoladööö... nein, ich freue mich über Geschenke,<br />

die mich ganz besonders überraschen.<br />

O: Wem möchtet ihr eure Musik ans Herz und Ohr legen?<br />

F: Jedem, der uns noch nicht kennt und der gerne mal etwas<br />

anderes als Chartsmusik hören möchte.<br />

O: Bei welchem Song wurde am Text ganz besonders lange<br />

gefeilt, und wovon handelt dieser?<br />

F: Der Song i-Generation war etwas aufwändiger, weil er<br />

zweisprachig (Deutsch/Englisch) geschrieben wurde. Er<br />

zeigt, wie die Menschen immer multimedialer werden. Als<br />

Beispiel ist das Smartphone aus dem Alltag gar nicht mehr<br />

wegzudenken. Man macht damit ja bereits viel mehr, als<br />

nur jemanden anzurufen. Für uns ist es noch faszinierend,<br />

den Fortschritt zu erleben, aber für unsere Kinder wird es<br />

später das Normalste der Welt sein.<br />

O: Euer schönstes Erlebnis mit Musik in eurem Leben war...?<br />

Alex Wobig: Das war der erste Auftritt beim Familientreffen<br />

in Sandersleben. Nach tagelanger Aufregung vor dem Gig<br />

war das Glücksgefühl danach umso größer. Spätestens<br />

danach wusste ich auch, dass ich auf die Bühne gehöre und<br />

auf jeden Fall weitermachen werde.<br />

Denis Rehm: Zum ersten Mal bei meinen Vorbildern<br />

Depeche Mode auf einem Live-Konzert gewesen zu sein.<br />

O: Inwiefern seht ihr euch anders, als die Masse ist?<br />

F: In erster Linie ist es wichtig, authentisch zu sein. Wir geben<br />

uns, wie wir sind. Feiern zusammen mit den Fans und sind<br />

dabei sehr nah am Publikum. In Sachen Musik machen wir<br />

auch nichts anders als andere Bands. Vielleicht ist es Alex’<br />

tiefe Stimme, die es etwas anders klingen lässt.<br />

76 - <strong>Orkus</strong>!


Hart, brutal ...<br />

Wenn Lesen zur<br />

Mutprobe wird …<br />

„Die Kraft, solche Kämpfe zu überstehen,<br />

steckt in einem jeden von uns.“<br />

Die Niederlande sind der Beweis, dass man<br />

auch Bands ins Rennen schicken kann, die durch<br />

musikalisches Talent anstatt durch Skandale für<br />

Aufmerksamkeit sorgen. Besonders „female<br />

fronted“ Metal-Formationen scheinen diese<br />

Szene zu beherrschen. Da hätten wir Within<br />

Temptation, Epica, After Forever oder etwa<br />

Delain als Vorzeigeobjekte. Stream of Passion,<br />

die progressiven Symphonic Metaller, reihen sich<br />

perfekt in diese Gruppe ein. Sie selber schätzen<br />

ihre Heimat sehr, und auch Marcela Bovio singt<br />

ein Loblied: „Holland ist der Wahnsinn! Ich bin<br />

gebürtige Mexikanerin, wohne aber nun bereits<br />

seit rund sechs Jahren hier, und es fühlt sich<br />

mittlerweile wie meine Heimat an. Es ist ein<br />

toller Ort zum Leben: Die Menschen sind so<br />

freundlich und voller Respekt, man kann sehr<br />

viel machen und sehen, und mir gefällt, wie sich<br />

hier um alles gekümmert wird. Weniger toll ist<br />

das mitunter grauenhafte Wetter, und auch der<br />

Verkehr ist eine Bitch!“<br />

Noch eine Besonderheit weist das Land auf...<br />

den weltweit ersten Studiengang für Metal!<br />

„Ich bin wirklich enorm stolz, eine der ersten<br />

Lehrerinnen dort zu sein“, strahlt Marcela. „Die<br />

Hochschule heißt Metal Factory und liegt in<br />

Eindhoven.“ Die Vollblutkünstlerin empfindet<br />

es als Ehre, Teil jenes Ausnahmeprojekts zu<br />

sein. Nach ihrer größten Leidenschaft gefragt,<br />

antwortet Marcela, ohne zu überlegen: „Die<br />

Musik natürlich! Ich fühle mich lebendig, wenn<br />

ich singe.“<br />

Die Niederländer – benannt nach einem ihrer<br />

allerersten Stücke, Passion – haben gerade<br />

ihr viertes Studioalbum fertiggestellt. „Fast<br />

jedes Lied auf A War Of Our Own handelt<br />

von inneren Kämpfen. Ob der persönliche<br />

Kampf gegen eine Krankheit wie Krebs oder<br />

Depressionen oder unser Kampf als Band,<br />

unseren eigenen Weg weiterzugehen, nachdem<br />

wir unser Label verlassen hatten, oder auch die<br />

Kämpfe der Mexikaner, die sich immer wieder<br />

mit den Konsequenzen des Drogenkrieges<br />

auseinandersetzen müssen. Ich denke, der<br />

Titel bringt all diese Kämpfe ganz gut unter<br />

einen Hut, egal wie groß oder klein sie sein<br />

mögen. Eine versteckte Message dabei ist,<br />

dass die Kraft, solche Kämpfe zu überstehen,<br />

in einem jeden von uns steckt“, erklärt Marcela<br />

und spricht schon einen wichtigen Punkt an:<br />

Stream of Passion haben sich von Napalm<br />

Records getrennt und ziehen jetzt ihr eigenes<br />

Ding durch. „Um das zu ermöglichen, riefen<br />

wir eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben.<br />

Unsere Fans allein sind also für dieses Album<br />

verantwortlich! Wir hofften, um die 25.000 Euro<br />

erreichen zu können, am Ende waren es fast<br />

44.000. Wir waren mehr als nur glücklich und<br />

wollen nochmals allen danken!“<br />

Die Musiker bleiben momentan äußerst fleißig.<br />

Ein Clip zum Titeltrack wurde gedreht, und<br />

neben einigen Releaseshows sind weitere<br />

Gigs geplant, welche das Gespann auch nach<br />

Deutschland führen... gemeinsam mit seinen<br />

guten alten Freunden von <strong>Xandria</strong>. Sehr schön!<br />

www.streamofpassion.com<br />

Manuela Ausserhofer<br />

Discographie (Alben):<br />

Embrace The Storm (2005)<br />

Live in the Real World (live, 2006)<br />

The flame within (2009)<br />

Darker Days (2011)<br />

A War Of Our Own (2014)<br />

Line-Up:<br />

Marcela Bovio – Gesang, E-Geige<br />

Eric Hazebroek – Gitarre<br />

Stephan Schultz – Gitarre<br />

Johan van Stratum – Bass<br />

Jeffrey Revet – Keyboard, Synthesizer<br />

Martijn Peters – Schlagzeug<br />

Literarische<br />

Körperverletzung ...<br />

Das Haus<br />

des Horrors<br />

www.Festa-Verlag.de<br />

<strong>Orkus</strong>! - 77<br />

(Leseproben, Infos und mehr)


Clone your lover<br />

Wir waren im Plant Studio in San Francisco,<br />

um Clone your lover abzumischen. Für die<br />

Aufnahmen in L.A. hatten wir circa 30<br />

aufblasbare, pinkfarbene Aliens gekauft.<br />

Einfach nur, um eine Atmosphäre zu<br />

schaffen. Und wir dachten, wir sollten<br />

zum Mixing auch welche mitnehmen. Das<br />

Plant hat drei Bereiche: in einem waren<br />

wir, in den anderen die Deftones und Joe<br />

Satriani. Der kam irgendwann ziemlich<br />

betrübt zu uns, weil bei ihm nichts klappen<br />

wollte. Nach einer Weile fragte er, ob er<br />

ein paar unserer Aliens haben dürfe, sie<br />

könnten ihn vielleicht aufmuntern. Wie er<br />

später berichtete, haben sie sein Problem<br />

gelöst. Zurückgekriegt haben wir sie nie...<br />

Something for the pain<br />

Sylvia Massy hat für Seigmen Total und<br />

Metropolis produziert. Mit Something for<br />

the pain hatte ich einige Schwierigkeiten,<br />

und sie gab mir einen wirklich sinnvollen<br />

Rat. Sie meinte, es sei manchmal nötig,<br />

aus sich selbst herauszutreten, wenn man<br />

einen Song schreibt. Man muss denken,<br />

dass man jemand anderes ist. Irgendwas<br />

passierte da. Das Lied erwachte am<br />

selben Abend binnen weniger Stunden<br />

zum Leben.<br />

Houses of cards<br />

Ich erinnere mich noch, wie wir in Andrew<br />

Scheps’ Studio in L.A. waren. Alex hatte<br />

gerade seine Aufnahmen für Houses<br />

of cards beendet. Wir hatten Free, die<br />

Sängerin von Kidneythieves (also der<br />

Band unseres Gitarristen), gebeten, ein<br />

paar Tracks für uns zu singen, und sie<br />

willigte ein. Bei der zweiten Strophe<br />

fragte sie, ob sie alles geben solle. Natürlich sollte sie das! Sie war<br />

unglaublich und hat uns umgehauen.<br />

Dr Online<br />

Hier wussten wir sofort, dass wir einen ganz besonderen Song haben.<br />

Den Titel schnappte ich aus einer Zeitung auf, welche die Story eines<br />

jungen Paares erzählte, das Hand in Hand von einer in Norwegen<br />

berühmten Klippe gesprungen war. Laut dem Artikel hatte einer von<br />

beiden über eine Website namens „Doctor Online“ Hilfe gesucht. Die<br />

Idee für die Stimme des Anrufbeantworters kam uns beim Gedanken<br />

an Amerika, wo man über Hotlines alle möglichen Dienstleistungen<br />

bestellen kann. Übrigens ist es Chris Schleyers Mama, die unsere<br />

Nachricht eingesprochen hat.<br />

Need you like a drug<br />

Das erste für das Album geschriebene Stück. Als wir nach dem<br />

Release von Clone your lover live gespielt haben, wurde rasch klar,<br />

dass wir mehr Songs brauchten, um eine Setlist zu füllen. Need you<br />

like a drug, Neo Geisha und Chrome Bitch waren relativ schnell fertig.<br />

Wir waren sehr aufgeregt wegen des Erscheinens von Eurotrash,<br />

denn mit diesem Album ergaben sich eine Menge toller Chancen. Wir<br />

waren gerade drauf und dran, in den Tourbus zu hüpfen, als unser<br />

Manager anrief und fragte, ob wir die Rezension der wichtigsten<br />

norwegischen Zeitung hören wollten? Sie haben’s gehasst. Immer die<br />

gleiche Geschichte mit Zeromancer und der Presse aus der Heimat.<br />

Ist uns aber egal. Eurotrash bleibt bis heute unser beliebtestes Album.<br />

Cupola<br />

Ich habe ein Demo der Nummer von 1999. Sie hat sich so weit vom<br />

Original wegentwickelt wie nur irgend möglich. Das Demo ist viel<br />

schneller und hat einen richtigen Refrain. Man könnte meinen, wir<br />

hätten einen Synthiepop-Song schreiben wollen. Im Proberaum<br />

wurde alles um einiges dunkler, langsamer<br />

und atmosphärischer. Ich glaube, vielen<br />

Leuten ist das der liebste ZMR-Track. Dies<br />

gilt besonders für andere MusikerInnen,<br />

wird mir oft gesagt. Es ist auch eines meiner<br />

Lieblingslieder.<br />

Stop the noise<br />

Viele Jahre lang trug ich einen portablen<br />

Sequenzer in der Tasche, den ich überallhin<br />

mitnahm. Er hielt eine Menge verschiedener<br />

Sounds bereit. Die programmierten Töne in<br />

Stop the noise stammen von diesem Gerät.<br />

Das erste Album, für das ich den PMA benutzt<br />

habe, war Seigmens Radiowaves von 1997.<br />

ZZYZX war das letzte Album, bei dem die kleine<br />

Box dauerhaft zum Einsatz kam.<br />

Hollywood<br />

Ein paarmal war ich Gast in einem kleinen<br />

Hotel in Santa Monica. Ein gewaltiger Jetlag<br />

ließ mich hin und wieder um fünf Uhr<br />

morgens wach werden. Dann ging ich am<br />

Strand spazieren, und manchmal fuhr ich mit<br />

dem Auto nach Hollywood rüber. Daher die<br />

Textstelle „6 a.m. in Hollywood“.<br />

Famous last words<br />

Wir waren in den USA auf Tour, und ich<br />

schlenderte gerade durch San Antonio,<br />

Texas, als mich unser Manager anrief. Er<br />

erzählte, dass die Streicher für Famous last<br />

words aufgenommen seien und phantastisch<br />

klängen. Das hat mich sehr beglückt, denn<br />

wir hatten mit diesem Song einige Probleme<br />

gehabt. Irgendetwas fehlte. Schließlich<br />

stießen wir auf klassische Instrumente. Ein<br />

Cello, Bratschen und Geigen verhalfen uns<br />

endlich zur Perfektion.<br />

Doppelgänger I love you<br />

Sinners International war das erste Album, das wir selbst produzierten<br />

und mixten. Wir waren bereits jahrelang in diesem Geschäft, warum<br />

also weiterhin die Kontrolle abgeben? Seither erledigen wir außer<br />

dem Mastering alles selber. Und sind enorm stolz darauf. Unsere<br />

ersten Platten waren ziemlich teuer. Jetzt sind wir in der Lage, völlig<br />

unabhängig tolle Musik zu machen. Das erste Beispiel hierfür ist<br />

Doppelgänger I love you.<br />

My little tragedy<br />

Alex hat mir mal verraten, er habe endlich begriffen, worum es in<br />

den Lyrics überhaupt geht. „My little tragedy“ bedeute „Mein kleiner<br />

Schwanz“. Haha... niemals! Wir sind Wikinger, wie Ihr wisst. Egal – er<br />

steht ja auf der Bühne und singt es. Ich hab’ also gewonnen.<br />

It sounds like love (but it looks like sex)<br />

Schon sehr lange her: Ich hatte ein kleines Liebesabenteuer mit<br />

einer Amerikanerin, und einer ihrer „Freundinnen“ behagte das nicht<br />

sonderlich. Sie schickte mir später eine Mail, das Mädchen sei tot.<br />

Natürlich habe ich herausgekriegt, dass es gelogen war. Die Reaktion<br />

jener „Freundin“ lautete: „Fuck you and your American whore.“<br />

Passte perfekt zur Bridge.<br />

Sinners international<br />

„God“ rückwärts buchstabiert. Hier finden sich jede Menge Bezüge<br />

zum Gesamtkontext des Albums. Diese abgefahrenen Kulte, die es<br />

da draußen gab und gibt: Heaven’s Gate, Peoples Temple, Branch<br />

Davidians oder die von David Berg geleitete Family International.<br />

Seine Stimme ist in der Bridge zu hören.<br />

The Hate alphabet<br />

Die ursprüngliche Idee für das Stück entstand während einer<br />

78 - <strong>Orkus</strong>!


Aftershowparty im Capitol in Hannover. Lorry und ich saßen auf<br />

einem Balkon und schauten den Gästen beim Tanzen zu. Auslöser<br />

der Inspiration war ein beinahe statisch anmutendes, echt lautes<br />

Hämmern, das die Menschen zum Toben brachte. Ich liebe James<br />

Ellroy, der gerade den letzten Teil seiner Underworld USA-Trilogie<br />

veröffentlicht hatte. Der Songtitel ist durch das zweite Buch inspiriert.<br />

Mir gefällt, wie das Lied eine überraschende Wende nimmt, wenn<br />

Alex singt: „A-B-C, it’s so easy“, und der Chor zurückbrüllt: „I hate you<br />

in a love you way, though I bet you don’t feel that way.“<br />

Industrypeople<br />

Industrypeople heißt der erste offizielle Zeromancer-Fanclub.<br />

Das ist die einzige Nummer von The Death of Romance, die wir live<br />

performt haben, bevor das Album aufgenommen wurde. Es war<br />

total toll und ein sofortiger Erfolg bei unseren russischen Die Hard-<br />

Fans. Der Refrain enthält „We are the Industrypeople“, was wir<br />

als Frage im Raum lassen. Ist es ein sarkastischer Stich gegen die<br />

Industrie, von der wir selbst ein Teil sind? Oder eine ehrliche Hymne<br />

an unser Erbe? Das müsst Ihr wohl selbst herausfinden.<br />

V<br />

Alle – auch wir selber – sprechen „V“ so aus wie den Buchstaben.<br />

Doch der eigentliche Name lautet „5“, weil es sich um die römische<br />

Ziffer handelt, die symbolisch für unser fünftes Album stehen soll.<br />

Überraschenderweise wurde V zum Opener der „The Death of<br />

Romance“-Tour. Anfangs war Industrypeople das erste Stück, aber<br />

irgendwie fühlte sich das nicht richtig an. So wurde der letzte Song<br />

des Albums zum ersten auf Tour. Die Konzertreise mit Unheilig<br />

war ziemlich cool, da wir als Supportband miterlebt haben, wie<br />

das Ganze so verrückt wurde. Ich erinnere mich auch noch, dass<br />

sich Unheilig im Jahr 2001 für unsere „Eurotrash“-Tour als Support<br />

beworben und uns einige Singles zugesandt hatten. Na ja, wir haben<br />

sie abgelehnt und uns stattdessen für die Schweizer Undergod.<br />

entschieden. Schon witzig, wie das Leben manchmal so spielt.<br />

Auf Wiedersehen boy<br />

Dieser Titel fiel mir ein, als ich am örtlichen Krankenhaus vorbeilief.<br />

Jenem Hospital, wo meine Mutter arbeitete. Wo ich geboren wurde.<br />

Wo meine Kinder geboren wurden. In dem ich wegen meiner<br />

Migräne häufig untergebracht war. Dieser gewaltige Bau hat mich<br />

schon oft inspiriert. Der Song selbst entstand ziemlich schnell und<br />

war einer der letzten, die für Bye-Bye Borderline geschrieben wurden.<br />

Ich erinnere mich, wie Lorry förmlich auf und ab sprang, als er das<br />

Demo in meinem Studio zum ersten Mal hörte. Wir waren uns einig,<br />

dass dies das Stück sei, das dem Album noch fehlte.<br />

LCYD<br />

Ich mag es, wie LCYD mit verzerrtem Bass und Drummachine startet<br />

und Noralf dazu spielt. Love cut you deep fand ich zu kitschig, um es<br />

als Titel stehen zu lassen. Ich bin recht stolz darauf, weil es meines<br />

Erachtens der perfekte Mix aus einem Hit und einem klassischen<br />

ZMR-Track ist. Wie bei einigen Liedern auf Bye-Bye Borderline, singt<br />

Alex höher als gewohnt, und er musste sich ziemlich anstrengen,<br />

um die Noten zu treffen. Seine Stimme klingt dabei jedoch sehr<br />

schön.<br />

The Tortured artist<br />

Alex nimmt seine Vocals normalerweise alleine auf. Ich tue das<br />

Gleiche. Bei diesem Stück hatte ich die ganze Zeit die Idee, es allein zu<br />

singen, bis ich Alex’ Audiodateien bekam. Er hatte einfach den Nagel<br />

auf den Kopf getroffen. Nach all dem Scheiß, den wir zusammen<br />

durchmachen mussten, ist The Tortured artist der stolzeste Moment<br />

dieses Albums. Definitiv der Song, der mir am meisten bedeutet.<br />

The Underground<br />

Ich stelle mir ein Lied immer vor, ehe ich es schreibe. Da ich für<br />

gewöhnlich mit dem Titel beginne, habe ich recht schnell Bilder<br />

im Kopf. Bei The Underground stellte ich mir Menschenschlangen<br />

vor, die auf Fahrstühle warten. Sie stehen kerzengerade und<br />

bewegen sich fast roboterhaft. Die Aufzüge bringen sie in eine<br />

dunkle, versteckte Underground-Discothek. Alles wirkt wie eine<br />

stillgelegte U-Bahn-Station. Ich sah das Stroboskoplicht, den Rauch,<br />

die tanzenden Leute. All das wollte ich in die Stimmung des Stücks<br />

transportieren. Es ist gut, ein solch klares Ziel vor Augen zu haben.<br />

Live benutzt Lorry den Vocoder. Als riesiger Kraftwerk-Fan bietet er<br />

diese Parts mit schier kindlicher Freude dar, das kann man schön<br />

beobachten. Er liebt es!<br />

Als<br />

CD // limiteD 2CD im DigipAk //<br />

Doppel-Vinyl // DoWnloAD<br />

unD nur kurze zeit Als<br />

streng limitierte<br />

HolzscHatulle<br />

inkl. WollsChAl<br />

im neumonD Design unD<br />

3 hAnDsignierten Fotos<br />

mit rAhmen<br />

www.joachimwitt. DE<br />

inklusive<br />

der Single<br />

MEIN<br />

HERZ<br />

ab 25. april<br />

Neumond-Tour 2014<br />

29.04. berlin - Columbia Club<br />

30.04. Hannover - Musikzentrum<br />

01.05. Erfurt - HsD<br />

02.05. Magdeburg - Altes Theater<br />

03.05. Dresden - Alter Schlachthof<br />

06.05. Hamburg - Markthalle<br />

07.05. Mannheim - Alte Seilerei<br />

10.05. Köln - Live Music Hall<br />

15.05. München - Backstage Halle<br />

16.05. Kaiserslautern - Kammgarn<br />

17.05. Bochum - Matrix<br />

www.facebook. com/joachimwittmusik<br />

Neues Album<br />

DIE<br />

UNSTERBLICHEN<br />

im Sommer<br />

2014!<br />

30.04. Augsburg • Spectrum<br />

01.05. Nürnberg • Hirsch 02.05. Berlin • C-Club<br />

03.05. Magdeburg • Factory<br />

04.05. Oberhausen • Kulttempel<br />

Infos unter: www.umbraetimago.de + www.protain.de<br />

Tickets unter: www.umbraetimago-shop.de + www.protain-ticket.de,<br />

sowie an allen bundesweiten Eventim/CTS Vorverkaufsstellen!<br />

DAS neue ALBuM<br />

W.A.R. Ab 25.4.2014<br />

für alle, die auf grossartige Rock-Hymnen<br />

im modernen Soundgewand stehen!<br />

im April auf Tour<br />

zusammen mit Monster Truck<br />

02.04. Freiburg / Schmitz Katze 04.04. München / Strom<br />

05.04. Hamburg / Logo 06.04. Berlin / White Trash<br />

08.04. Stuttgart / Kellerklub <strong>Orkus</strong>! 09.04. - 79Köln / Luxor<br />

10.04. Frankfurt / Zoom


Gründungsjahr: 1995,<br />

aktuelle Besetzung seit 2001<br />

Herkunftsland: Deutschland/USA<br />

Internetseite: www.nocarriermusic.com<br />

Line-Up:<br />

Cynthia Wechselberger – Gesang<br />

Christian Wirsig – Keyboard, Gesang<br />

Aktuelles Album: Wisdom & Failure<br />

<strong>Orkus</strong>: Eure Musik ist ganz klar nicht einfach nur Rock, Pop,<br />

Metal... Sondern...?<br />

Chris: Wir nennen es „Electro Noire Pop“. (lacht) Unsere<br />

Songs erzählen oft düstere, melancholische Geschichten – wie<br />

ein Film noir, in dem die Protagonisten in Sepiafarben durch<br />

dunkle Gassen streifen.<br />

O: Warum ist der Albumtitel Wisdom & Failure so passend für<br />

das Werk?<br />

Chris: Auch wenn die Songs über mehrere Jahre geschrieben<br />

wurden, hat sich doch ein grundlegendes Konzept<br />

herauskristallisiert. Es geht vor allem um das Spannungsfeld<br />

zwischen Weisheit und Scheitern, die Stärke, den eigenen Weg<br />

zu gehen, entgegen allen Widerständen. Aber auch die Tragik<br />

des stetigen Misserfolgs trotz allen Versuchens. Das Positive<br />

daran ist aber, dass man aus Misserfolgen auch lernen kann –<br />

Scheitern bringt also auch Weisheit.<br />

O: Bei welchen zwei Songs wird euch immer ganz anders,<br />

wenn ihr sie hört...? Warum – und wovon handeln diese?<br />

Chris: Gemeine Frage. (grinst) Da muss ich mich ja<br />

zwischen all meinen „Kindern“ entscheiden. Wenn ich zwei<br />

herausheben muss, dann sind das – zumindest momentan –<br />

Alone Now und The Nine Days’ Queen. Der erste ist der wohl<br />

persönlichste auf dem Album und verarbeitet meine eigene<br />

Nostalgie: Erinnerung an glückliche Kindheitstage, Trauer<br />

für bereits verstorbene Verwandte und Freunde, und das<br />

Gefühl, sich manchmal einfach nur allein zu fühlen. Doch ein<br />

Weglaufen vor den eigenen Emotionen ist auf Dauer auch<br />

nicht möglich. The Nine Days’ Queen ist eine der Biographien,<br />

die mich faszinieren: Lady Jane Grey war<br />

neun Tage lang Königin von England,<br />

bevor sie wieder entmachtet und später<br />

enthauptet wurde. Eine rätselhafte<br />

Geschichte, aber auch ein Denkmal der<br />

Stärke, die diese Frau zeigte.<br />

Cynthia: Einer meiner Favoriten auf<br />

der CD ist Losing Sight Of The Coast.<br />

Der Song ist sehr tanzbar und verleitet<br />

mich immer dazu, mich irgendwie<br />

im Rhythmus dazu zu bewegen. Es<br />

geht darum, mit seiner gesammelten<br />

Erfahrung in See zu stechen und die<br />

vertraute Küste zu verlassen, weil man<br />

nur so neues Land entdeckt. Für mich<br />

das musikalische und emotionale<br />

Highlight ist der letzte und zugleich der<br />

Titelsong auf Wisdom & Failure, eine<br />

komplexere und sehr dramatische<br />

Komposition, die mich schon während<br />

des Aufnehmens der Gesangslinien<br />

inspiriert und herausgefordert hat.<br />

O: Was war eure erste Begegnung mit<br />

der Schwarzen Szene?<br />

Cynthia: Die Grufti-Abende im Strich 8,<br />

einer alternativen Disco in Dingolfing. Das erste und einzige<br />

wirkliche Szene-Konzert, das ich bisher besucht habe, war ein<br />

Auftritt von Deine Lakaien.<br />

Chris: Ich kam über Freunde mit der Schwarzen Szene in<br />

Berührung. Zu meinen ersten Alben gehörten Pretty Hate<br />

Machine von Nine Inch Nails, Forest Enter Exit von Deine<br />

Lakaien und Bunkertor 7 von :Wumpscut:. Und da hatte mich<br />

die Faszination für die dunkle Musik gepackt – wobei ich<br />

allgemein sehr unterschiedliche Stile höre. (lächelt)<br />

O: Angenommen, ihr gründet eine Partei. Für welche drei<br />

Angelegenheiten würde sich diese Partei einsetzen?<br />

Cynthia: 1. Generalsanierung des deutschen/<br />

europäischen Steuersystems, 2. konsequente Abschaffung<br />

umweltschädlicher Subventionen aller Art (zum Beispiel<br />

für konventionelle Landwirtschaft, Energiegewinnung<br />

aus fossilen oder nicht naturverträglichen erneuerbaren<br />

Energien), 3. stärkere Förderung der Erwachsenenbildung<br />

(politische Bildung, Förderung von Sozialkompetenzen, Kunst<br />

und Kultur).<br />

Chris: Eigentlich glaube ich ja, dass Parteien nicht unbedingt<br />

hilfreich sind. Aber wenn, dann hätte ich folgendes Programm:<br />

1. Bildung (Kinder und Erwachsene), denn der Trend, die<br />

Menschen lieber dumm und damit leichter regierbar zu<br />

machen, muss irgendwann mal aufhören. Selbstständiges<br />

Denken muss wieder besser gefördert werden. 2. Staatliche<br />

Überwachung reduzieren. Die groß angelegte Bespitzelung<br />

des eigenen Volkes unter dem Deckmantel der nationalen<br />

Sicherheit hatten wir weltweit ja schon oft genug. Das diente<br />

meist nur dazu, die Macht einiger Eliten zu halten, doch<br />

erfolgreich war das auf Dauer nie. 3.<br />

Sinnvoller Einsatz von Steuergeldern.<br />

O: Warum sollte man Wisdom & Failure<br />

nun unbedingt gehört haben?<br />

Cynthia: Wenn man no:carrier schon<br />

kennt: um zu hören, wie wir uns<br />

weiterentwickelt haben. Das Album ist<br />

vielseitiger als die Vorgänger, und der<br />

Stil hat sich weiterentwickelt. Es sind<br />

neue stilistische Einflüsse zu finden.<br />

Wenn man no:carrier noch nicht kennt:<br />

Reinhören schadet nie, besonders wenn<br />

eine CD den Kritiken nach in keine<br />

Schublade passt. Und in diesem Falle<br />

sollte man die CD auch durchhören,<br />

weil die Songs doch vom Charakter<br />

zum Teil sehr unterschiedlich sind. Es<br />

ist mit Sicherheit für jeden was dabei.<br />

Wer Elektronisches mit Neigung zum<br />

Experimentellen genauso mag wie einen<br />

melancholischen Grundton, eingängige<br />

Melodien und hintergründige Texte, dem<br />

wird die CD gefallen.<br />

Chris: Hätte ich nicht besser sagen<br />

können. (lacht)<br />

80 - <strong>Orkus</strong>!


<strong>Orkus</strong>! COMPILATION 98<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wir wünschen Dir viel Vergnügen mit der 98. Ausgabe unserer Samplerreihe!<br />

Sei der Talentscout! Entdecke Du die beste Band. Hier anhören und dann voten auf www.orkus.de!<br />

01. AEVERIUM<br />

Heaven’s Burning (Harvest Time)<br />

Aeverium bieten eine perfekte Symbiose aus<br />

weiblichen und männlichen Vocals: epische<br />

Hymnen, gepaart mit kraftvollen Gitarrenriffs,<br />

orchestralen Einflüssen, modernen Electro-Sounds... in jeder<br />

Hinsicht voller Emotionen. Fans von Lacuna Coil, Within Temptation,<br />

Evanescence, aber auch KoRn, HIM, Rammstein oder Disturbed<br />

kommen hier auf ihre Kosten. Heaven’s Burning entstammt der<br />

Debut-EP.<br />

www.aeverium.de<br />

02. HERZPARASIT<br />

Unser täglich Gift<br />

Mit ihrem ersten Album Fromme Lämmer erregten<br />

die „Herz-Industrial Metaller“ anno 2011 schon<br />

viele Gemüter. Jetzt folgen auf Gifttherapie neue<br />

musikalische Verführungsstreiche. Herzparasit<br />

verfügen über die wundersame Begabung, das Innere eines jeden<br />

– welches sie durch tiefsinnige Texte und harte melodische Riffs<br />

erreichen – zu vergiften, was letztlich als Gabe reiner Medizin zu<br />

verstehen ist.<br />

www.herzparasit.de<br />

03. JUNKSISTA<br />

Life is unfair (and love is a bitch)<br />

Dieser Cocktail aus Indie Rock, Electro, Synth Pop und<br />

Techno Rock stammt vom Debutalbum des aberwitzigen<br />

Gespanns. Wenn sich ein Old School-Rocker und eine<br />

Electro-Verrückte zusammentun, kann dabei nur<br />

eine einzigartige, provokative und explosive Mischung zustande<br />

kommen, wie sie Junksista auf Bad case of fabulous präsentieren.<br />

Dem einen oder der anderen dürfte noch ihr Tanzflächenfüller<br />

Paranoid in den Ohren klingen...<br />

www.junksista.de<br />

04. NZ<br />

Terror for Money<br />

Unter dem Titel Raw and Pure veröffentlichen<br />

NZ ihr Erstlingswerk in Form einer EP, deren<br />

schweißtreibende Sequenzen und brachialer Gesang<br />

ein Muss für jeden Fan von EBM und Electro alter Schule darstellen.<br />

Der aggressive Sound der Jungs holt die Anfänge der elektronischen<br />

Körpermusik ins Heute, ohne den Eindruck zu erwecken, dass<br />

EBM der Achtziger nicht neu interpretiert werden kann. Ganz im<br />

Gegenteil!<br />

www.facebook.com/NZ.propaganda<br />

05. CYFERDYNE<br />

Prayer<br />

Vom zweiten Longplayer Keep Your Silence liefern<br />

CYFERDYNE hier eine Kostprobe ihres Könnens ab.<br />

Erstmalig rührten sie Ende 2010 die britische Szene<br />

auf. Die große Variation der Einflüsse, welche das Gespann prägen<br />

(von Nine Inch Nails bis Iron Maiden), macht dieses einzigartige<br />

Industrial/EBM/Dance/Future Pop/Hard Dance/Rock- und Synth<br />

Pop-Projekt aus.<br />

www.facebook.com/CYFERDYNE<br />

06. SCHWARZBLUT<br />

Bis aufs Blut<br />

Schwarzblut – gegründet 2007, mit<br />

vollem Namen: Die goetheanistische<br />

Tonkunstgesellschaft Schwarzblut – sind<br />

einfach ein Phänomen! Ihre Kunst basiert<br />

auf alter deutscher Dichtung und wird von elektronischer Musik<br />

getragen. Nach der EP Sehlenwolf (2009) und dem Album Das<br />

Mausoleum (2010) gibt es nun frischen Stoff der Niederländer... vom<br />

dritten Werk Gebeyn aller Verdammten.<br />

www.facebook.com/Schwarzblutband<br />

07. FRONTAL<br />

Sei stark<br />

Auf ihrem vierten Album zeigen Frontal<br />

erneut, wie schnörkelloser EBM funktioniert.<br />

Ausdrucksstark und abwechslungsreich<br />

präsentieren sich die zehn Stücke, bei denen<br />

Alex Wobig durch seinen Gesang gekonnt die verschiedenen<br />

Stimmungen der einzelnen Lieder hervorhebt. „Lass uns tanzen“,<br />

lautet die Ansage und beweist konsequent, dass der Titel auch<br />

Programm ist!<br />

www.frontal-ebm.de<br />

08. SIRUS<br />

Wolves Of Wall Street<br />

Sirus sind ein 2008 gegründetes Cyberpunk-Projekt<br />

aus Melbourne, das bereits neben Größen wie<br />

Combichrist, Hocico, [Grendel], Aesthetic Perfection,<br />

Shiv-r oder God Module auf der Bühne gestanden<br />

hat. Das Quartett entpuppt sich als echter Hingucker! Broken Hearts<br />

Corporate Minds – ihr drittes Studioalbum und Labeldebut – hat es<br />

wahrlich in sich...<br />

www.sirusofficial.com<br />

09. PRÜGELSTRAFE<br />

Problemtum<br />

Prügelstrafe setzen neue Maßstäbe! Ihr<br />

Sound ist gespickt mit minimalelektronischen<br />

Klängen, kratzigen Einlagen und<br />

durchgeknallten Ohrwurmtextelementen.<br />

Was Problemtum innewohnt, kommt aus den Tiefen des Seins von<br />

Krips (Stimme, Performance), miss like (Video/Großbildinstallation)<br />

und 213 (Dwa Adin Tri). Absolute Show bietet auch der dazugehörige<br />

Clip. Achtung! Wagemutige, schräge, einmalige Tonkunst, die Geist<br />

und Auge erschüttert.<br />

www.kunst5.com<br />

10. XMH<br />

The Business<br />

The Business entstammt dem neuen Studioalbum<br />

der niederländischen Dark Electro-Truppe, die<br />

es ordentlich krachen lässt und uns ihre zwölf<br />

Tracks heftigst um die Ohren haut. Das Werk<br />

ist übrigens auch als limitierte Doppel-CD-Box<br />

erschienen... mit Remixen von Szene-Größen wie Leæther Strip,<br />

[Grendel], Heimatærde, Ashbury Heights, The Dreamside, Implant,<br />

Helalyn Flowers, Decoded Feedback oder Tyske Ludder!<br />

www.facebook.com/XMHelectro<br />

11. MONDTRÄUME<br />

Life Is Short<br />

Die spanischen Künstler Pikotto VondMond<br />

und Damasius Venys sind eine so faszinierende<br />

wie magische Symbiose eingegangen, um als<br />

Mondträume gemeinsam Musik zu machen...<br />

Life Is Short heißt die Single vom Debut<br />

Empty, welches durch seinen wohligen (an<br />

Wolfsheim, Diorama, Melotron oder mesh<br />

erinnernden) Klangcharakter Zeit schenkt, sich endlich mal wieder<br />

zurückzulehnen und zu genießen.<br />

www.facebook.com/Mondtraeume<br />

Mit Deiner Band auf der nächsten <strong>Orkus</strong>! Compilation sein? Bewirb Dich einfach unter cd@orkus.de!<br />

82 - <strong>Orkus</strong>!


„Als würde man Rammstein hören<br />

und dabei ein Blümchenkleid tragen.“<br />

Klangvoller Name für klangvolle Musik.<br />

Sehr erfolgversprechend, diese Ehe<br />

zwischen stimmungsreicher Lautmalerei<br />

und wahrhaftiger Vertonung einer ganz<br />

gewissen Stimmung. Rain Diary wissen<br />

genau, warum sie so heißen und warum<br />

sie ihr dunkel leuchtendes Debut The<br />

Lights Are Violent Here getauft haben.<br />

„Irgendwann merkten wir, wo wir mit<br />

dem Material hinwollen, und wären uns<br />

blöd vorgekommen, die Lieder tatsächlich<br />

Die sonnigen Abenteuer von Micky Maus<br />

zu nennen“, äußert sich Tommi Suomala<br />

hierzu, ohne mit der Wimper zu zucken.<br />

Finnen und ihr Humor, eine berüchtigte<br />

Kombination! Dann wird der Sänger<br />

wieder ernster. „Die Musik ist und bleibt<br />

der wichtigste Architekt dieses Gebäudes,<br />

also überlassen wir ihr die Führung. Es ist,<br />

als würden wir mit ein paar Farbeimern<br />

und Pinseln in einem weißen Raum<br />

eingeschlossen.“ Die meisten Farbeimer<br />

dürfte das Gespann allerdings gar nicht<br />

brauchen. Sein Electro Rock liegt so nah<br />

am Post Punk, dass der Genrecrossover<br />

unvermeidlich ist. Wenn, dann dominieren<br />

Grautöne das Spektrum, aufgebrochen<br />

durch grelle Neonblitze.<br />

Etwas anderes von einer Band zu<br />

erwarten, die den Regen als „beruhigend<br />

und versöhnlich“ empfindet, wäre wohl<br />

vermessen. Befeuert durch die Grundidee,<br />

dass selbst glückliche Emotionen so stark<br />

sein können, dass sie einen blenden,<br />

entstand der Albumtitel. „Glück kann dich<br />

so sehr verzehren, dass du alles um dich<br />

herum vergisst“, meint Tommi, „zumindest<br />

so lange, bis dich die Realität wieder<br />

ausspuckt.“ Ein Satz, in dem viel von dem<br />

steckt, worum es den Newcomern geht.<br />

Geschmiedet im Feuer der modernen<br />

Welt, gestärkt von Erfahrungen, die man<br />

entweder dem Therapeuten oder der<br />

Musik anvertraut, treten Rain Diary mit<br />

einem Werk an die Öffentlichkeit, das –<br />

Klischee hin oder her – als Spiegel seiner<br />

Entwicklungszeit gewertet werden darf.<br />

„Wir haben eine Menge durchgemacht“,<br />

nickt Tytti Kallioniemi. Wenn sie nicht<br />

gerade hinter den Tasten Aufstellung<br />

nimmt, hat sie generell mit den vielen<br />

Knüppeln zu kämpfen, welche ihr das<br />

Leben grinsend zwischen die Beine wirft.<br />

„Gebrochenes Herz, gebrochene Seele,<br />

gebrochene Knochen, Krankheit, Tod,<br />

jedoch auch allumfassendes Glück“ habe<br />

sie während der Arbeit an diesem Album<br />

verspürt.<br />

Vielleicht hätten sie also weniger lang<br />

daran arbeiten sollen. Geschadet hat es<br />

natürlich nicht – im Gegenteil: Schon 2009<br />

begannen die Sessions; nach beachtlichen<br />

Erfolgen in Finnland erblickt The Lights<br />

Are Violent Here jetzt auch in Deutschland<br />

das gewalttätige Licht der Welt. Glatt<br />

könnten Rain Diary als finnische Antwort<br />

auf Zeromancer gelten. Wenn da nicht...<br />

„Zero-wer?“, fragt Tytti ehrlich verwundert.<br />

„Tut mir leid, das hier zugeben zu müssen,<br />

aber von denen habe ich noch nie etwas<br />

gehört. Rammstein, Depeche Mode, Nine<br />

Inch Nails, Combichrist oder Die Antwoord<br />

hingegen, das sind echte Einflüsse.“<br />

Und nicht die schlechtesten. Wie die<br />

Genannten, verstehen es auch Rain Diary,<br />

scheinbar eingängige Stücke zu schreiben,<br />

deren Sog manches düstere Detail gar<br />

nicht sofort hervortreten lässt. „Wir lieben<br />

es, verdrehte Musik zu machen“, bestätigt<br />

Tommi euphorisch. „Die schönste<br />

Pianomelodie fällt bei uns gerne mal<br />

extremer Verzerrung zum Opfer. Oder<br />

wir spielen einen wirklich brutalen Song,<br />

der plötzlich von wunderbar unschuldigen<br />

Vocals durchweht wird. Wir wollen weder<br />

zu seicht noch zu verkünstelt sein.“<br />

Keyboarderin Tytti nickt. „Als würde<br />

man Rammstein hören und dabei ein<br />

Blümchenkleid tragen.“<br />

www.raindiary.com<br />

Björn Springorum<br />

Line-Up:<br />

Tommi Suomala – Gesang<br />

Teemu Rantanen – Gitarre<br />

Joni Asikainen – Gitarre, Bass, Programmierung<br />

Tytti Kallioniemi – Keyboard, Synthesizer, Gesang<br />

Teemu Alajoki – Schlagzeug, Percussion


„Manchmal kann einen die Realität<br />

vom Gegenteil überzeugen.“<br />

Kaum drei Monate sind seit dem letzten Kontakt zu den sympathischen Essenern Cyan und Winus vergangen.<br />

Gesprächsthema war im Februar ihre Single [Perish!], welche eine Trilogie einleitete, die nun mit dem Album<br />

[Birth · Life · Death] als würdiges Kernstück fortgesetzt wird.<br />

<strong>Orkus</strong>: Wie entstand überhaupt die Idee,<br />

eine von euren Fans sicherlich lange ersehnte<br />

Veröffentlichung als Trilogie herauszugeben?<br />

Cyan: Schritt für Schritt, eigentlich hatten<br />

wir nach [-ion] im Kopf schon alles fertig,<br />

der Nachfolger sollte die Vergänglichkeit<br />

beziehungsweise die Schnelligkeit des Lebens<br />

zum Thema haben. Wir wollten damals<br />

eigentlich nur Musik machen, und plötzlich<br />

standen wir privat streckenweise vor sehr<br />

großen Herausforderungen. Wie durch ein nie<br />

repariertes Dach knallte ein Hagelkorn nach<br />

dem anderen in unsere Hütte. Am Anfang<br />

war halt gedacht, wir bringen ein neues<br />

Album raus, das Why hours heißen sollte. Je<br />

länger wir dran gearbeitet haben, desto mehr<br />

merkten wir, auch aufgrund dieser privaten<br />

Herausforderungen, dass der Titel irgendwie<br />

„zu klein“ war. Bei den ersten Coverarbeiten mit<br />

Bleze (www.terrasight.net) kam mir dann ein<br />

Photo in die Finger, bei dem ich sofort wusste:<br />

Das ist das Konzept! [Birth · Life · Death], drei<br />

gleiche, ineinander übergehende, geometrische<br />

Symbole. Why hours war damit verworfen. In<br />

unserem Umfeld waren natürlich alle verwirrt:<br />

„Wie? Neuer Albumtitel? Neues Konzept?“ Aber<br />

wenn wir uns was in den Kopf gesetzt haben,<br />

dann ziehen wir das durch. Und jetzt, 2014, zu<br />

unserem 25-jährigen Jubiläum, wird es eine<br />

Trilogie geben, die nicht nur musikalisch eine<br />

Einheit bildet, sondern auch graphisch!<br />

O: Worin besteht für euch die größte<br />

Herausforderung nach [-ion]?<br />

C: Die größte Herausforderung bei jeder<br />

TEA-Veröffentlichung ist es, den Zuhörer<br />

mitzunehmen auf eine Reise in unser Ich. [Birth<br />

· Life · Death] ist natürlich sehr intensiv. Unsere<br />

Hoffnung ist, dass der Hörer das ähnlich<br />

empfindet wie wir.<br />

O: Welches Feedback gab es auf [Perish!]? Seid<br />

ihr zufrieden?<br />

Winus: Oh, ja! Wir sind sehr zufrieden. Die<br />

Reviews, die Reaktionen der Fans, jetzt mit<br />

[Perish!] in der fünften Woche in den DAC-<br />

Charts, und das nach fünf Jahren Pause – alles<br />

chic!<br />

O: Die Liedtitel von [Birth · Life · Death] lesen sich<br />

düster, (lebens-) weise und vielversprechend,<br />

allerdings nicht gerade lebensbejahend. Liegt<br />

für euch das Lebensbejahende eventuell<br />

gerade im Düsteren?<br />

84 - <strong>Orkus</strong>!


W: Das Album ist eine Tour de Force durchs<br />

Leben. Und viele Dinge, die man gesehen und<br />

erlebt hat, geben nicht unbedingt Anlass zur<br />

Heiterkeit...<br />

O: ... Napalm God zum Beispiel?<br />

W: Wer erinnert sich nicht an das Photo<br />

von dem kleinen, von Napalm verbrannten<br />

Mädchen? Ein unmenschliches Bild in einem<br />

unmenschlichen Krieg! Reich gegen Arm. „Gut<br />

gegen Böse.“ Heute noch so verlogen und<br />

aktuell wie seinerzeit!<br />

O: Deshalb auch der Song Revolucion? Klingt<br />

beim Hören sehr nach Kuba...<br />

W: Nicht alles von dem, was die dort zu<br />

hörenden Herren vertraten, war falsch. Nur:<br />

viele Ideale wurden verraten.<br />

O: Welche Stücke liegen euch inhaltlich am<br />

meisten am Herzen?<br />

W: Wir mögen alle Songs, sonst würden wir<br />

sie nicht veröffentlichen. Mein persönlicher<br />

Favorit ist das Instrumental D.N.S. (Dark Noise<br />

Symphony), weil ich mich da mal richtig in<br />

Sounds suhlen konnte.<br />

O: Dazu werden sich bestimmt auch auf der<br />

Tanzfläche einige suhlen. Apropos: Wie fühlt<br />

es sich an, nach nunmehr fast 23 Jahren immer<br />

noch euren Szene-Hit San Diego in den Clubs<br />

zu hören?<br />

C: Das ist ein Evergreen. Hättest du mir vor 25<br />

Jahren gesagt, als ich auf A Forest getanzt habe,<br />

dass die Tanzfläche gleich noch voller wird,<br />

weil die gleich meinen Song spielen...<br />

O: Ihr hättet euch das also nicht träumen<br />

lassen, als der Track entstand?<br />

C: Dass San Diego was Besonderes wird, hatten<br />

wir beim ersten Takt schon im Gefühl. Wir<br />

wussten nur nicht, wohin uns der Song führen<br />

würde. Dass wir damit unser I Was Made For<br />

Lovin’ You geschrieben hatten, wussten wir<br />

nicht. Wir waren damals der Meinung, wir<br />

hätten noch viel stärkere Titel. Eigentlich hatte<br />

San Diego ein viel zu langes Intro und einen<br />

viel zu schlechten männlichen Gesang, um ein<br />

wirklicher Hit zu werden, aber manchmal kann<br />

einen die Realität vom Gegenteil überzeugen.<br />

www.facebook.com/theeternalafflict<br />

Sarah Beilharz<br />

Discographie (Alben):<br />

Atroci(-me)ty (1991)<br />

Trauma Rouge (... Now Mind Revolution) (1992)<br />

War (1994)<br />

Nothing meant Forever... („Best Of“, 1998)<br />

Katharsis (2003)<br />

Euphoric & Demonic (2005)<br />

Re(a)lict or Requiem („Best Of“, 2006)<br />

[-ion] (2009)<br />

[Birth · Life · Death] (2014)<br />

Line-Up:<br />

André Kampmann alias Cyan – Texte, Gesang<br />

Winus Rilinger – Musik, Produktion<br />

<strong>Orkus</strong>! - 123


„Wir krönen an jedem Abend<br />

einen Eselskönig aus dem Publikum.“<br />

Hätte es nicht der Teufel höchstselbst<br />

bestätigt, wir hätten es nicht geglaubt:<br />

Da soll es doch im Mittelalter eine Zeit<br />

im Jahr gegeben haben, in der einfach<br />

alles erlaubt war. Anarchie für einen Tag!<br />

Ausgerufen von der Kirche! Anstelle eines<br />

Bischofs predigte ein Messdiener, und er<br />

sprach keine Psalmen, sondern erging<br />

sich in Tierlauten. Geistliche tanzten<br />

als Musikanten oder leichte Mädchen<br />

verkleidet herum, und so mancher<br />

Pfaffe sprang mit blankem Gesäß im<br />

Gotteshaus umher und fuhr nach der<br />

Messe in einem mit Kot beladenen Karren<br />

durch die Straßen, um mit selbigem die<br />

Umstehenden zu bewerfen. Unappetitlich<br />

fürwahr, und dennoch faszinierend. Keine<br />

Regeln, keine Gesetze, eine Welt verkehrt.<br />

Beinahe zu unglaublich, um wahr zu sein.<br />

Ich meine, das wäre ja, als würde man<br />

hcafnie lam sträwkcür nebierhcs oder...<br />

oder... nein, einfach nicht möglich. Und<br />

doch ist es wahr! Und es wird – wenn auch<br />

deutlich gesitteter – wieder geschehen,<br />

denn zum 06.06.2014 rufen Tanzwut die<br />

Eselsmesse aus!<br />

Alte Texte auf zerknitterten Seiten,<br />

zum Teil entstanden vor mehr als zehn<br />

Jahren, wurden ebenso musikalisch<br />

vertont wie neu erdachte und mühsam<br />

Recherchiertes. „Ich finde den<br />

historischen Hintergrund sehr reizvoll“,<br />

begeistert sich der Teufel. „Dass ein<br />

Mal im Jahr alles umgekehrt wird und<br />

alle Regeln beiseitegeschoben werden,<br />

um ausgelassen zu feiern. Allerdings<br />

wollen wir keinen Geschichtsunterricht<br />

ab-, sondern die Leute UNTERhalten.<br />

Es muss also nicht alles so extrem ernst<br />

genommen werden. Wir jedenfalls haben<br />

schon im Studio bei der Vorproduktion<br />

und auch bei den Aufnahmen viel gelacht<br />

und hatten unseren Spaß.“<br />

„Die Texte“, so der Gehörnte weiter, „sind<br />

zum Teil in deutscher Sprache und zum<br />

Teil in Latein. Letztere sind überlieferte<br />

mittelalterliche Texte einer französischen<br />

Eselsmesse, die – nebenbei bemerkt – in<br />

einigen französischen Städten bis heute<br />

abgehalten wird. Bei diesen Texten geht<br />

es natürlich um den Esel, den Eselskönig<br />

und die Flucht vor dem Alltag. Dem<br />

Alltag, den man für einen Tag hinter sich<br />

lässt und frei von Sorge und Leid feiert<br />

und das Leben genießt! Die deutschen<br />

Texte dagegen sind in der Sprache des<br />

Volkes geschrieben. Es ist uns wichtig,<br />

dass wir auch verstanden werden. Nicht<br />

jeder kann Latein. Da hat sich seit dem<br />

Mittelalter nicht viel geändert. Im Song<br />

Der Eselskönig etwa wird dann ein solches<br />

Eselsfest bildhaft beschrieben.“<br />

Mit Blick auf das oben Geschriebene<br />

dürfte das eine ziemlich lustige und<br />

durchaus schmutzige Angelegenheit<br />

werden. Eine Narretei ganz nach Art des<br />

Teufels und seiner Mannen also, die jetzt<br />

schon darauf brennen, ihre Zuhörerschaft<br />

mit frivolen und amüsanten Texten zum<br />

Schmunzeln und – selbstredend und<br />

ganz in der Tradition einer anständigen<br />

Eselsmesse – zum Iahen zu bringen. Ein<br />

Konzert, in dem die Zuschauer in allerlei<br />

Tierverkleidungen wild umherspringen<br />

und tanzen und einfach mal total<br />

durchdrehen. Das wäre schon etwas.<br />

„Oder wir krönen an jedem Abend einen<br />

Eselskönig aus dem Publikum. Da lassen<br />

wir uns noch was Schönes einfallen!“<br />

Sprach’s und löste sich geheimnisvoll<br />

grinsend in Rauch auf. Aber keine Bange:<br />

das Gespräch wird fortgesetzt...<br />

www.tanzwut.com<br />

Doreen Krase<br />

Discographie (Alben):<br />

Tanzwut (1999)<br />

Labyrinth der Sinne (2000)<br />

Ihr wolltet Spaß (2003)<br />

Live (live, 2004)<br />

Schattenreiter (2006)<br />

Morus et Diabolus (2011)<br />

Weiße Nächte (2011)<br />

Höllenfahrt (2013)<br />

Eselsmesse (2014)<br />

Line-Up:<br />

Teufel – Gesang, Dudelsack<br />

Der Zwilling – Dudelsack<br />

Thrymr – Dudelsack<br />

Pyro – Dudelsack<br />

Bruder Schlaf – Dudelsack<br />

Oually Bomba – Schlagzeug<br />

Bruder Liebe – Schlagzeug<br />

René – Schlagzeug<br />

86 - <strong>Orkus</strong>!


„Es hängt immer davon ab, wer die Geschichte erzählt...“<br />

Als die Extreme Progger 2006 ihr zweites Album Core<br />

veröffentlichten, war sich die Fachwelt einig, dass die Jungs<br />

aus Andorra einen riesigen Schritt nach vorne gemacht hatten.<br />

Leider ging das Meisterwerk ziemlich unter. Sänger Marc<br />

Martins Pia blickt zurück: „Für uns war Core immer etwas<br />

Besonderes, wir haben viel Zeit und Arbeit hineingesteckt.<br />

Aber als wir das Endprodukt in Händen hielten, waren wir vom<br />

Sound enttäuscht. Mittlerweile sind wir in jeglicher Hinsicht viel<br />

besser aufgestellt und in der Lage, Core so umzusetzen, wie es<br />

ursprünglich gedacht war. Das Material wurde neu gemischt und<br />

remastert und sollte sowohl alten als auch neuen Fans gefallen.“<br />

Unbestritten hat die Band ein tolles Gespür für komplizierte<br />

Songstrukturen, die den Hörer allerdings nie überfordern.<br />

Eigentlich schade, dass Persefone (noch) nicht bekannter sind!<br />

Das Konzeptwerk beschäftigt sich mit der Göttin Persephone,<br />

welche der Gruppe ihren Namen gab. Sie ist die Tochter des<br />

Zeus und trägt oft den Namen Kore, wodurch wohl auch der<br />

Albumtitel erklärt wäre. „Stimmt. Wir fanden es eine gute<br />

Idee, eine Platte über unsere Taufpatronin zu schreiben.<br />

Und wir haben uns sehr große Mühe bei den Recherchen<br />

gegeben. Je tiefer wir in die Materie eintauchten, desto mehr<br />

unterschiedliche Ansätze entdeckten wir. Es hängt immer davon<br />

ab, wer die Geschichte erzählt – ihre Mutter Demeter, Hades<br />

oder Persephone selbst.“<br />

Von den Göttern des Olymp in die profane Realität. Momentan<br />

plant das Sextett seine zweite Tour durch Asien. Warum gerade<br />

dort? „Korrekt, dieses Mal werden wir in Japan, China und<br />

Taiwan spielen. Wir hatten schon immer das Gefühl, dass unsere<br />

Musik besonders in Asien ankommt. Die dortigen Fans stehen<br />

auf technische Feinheiten, von denen wir ja doch eine Menge<br />

zu bieten haben. Ich bin sehr gespannt, wie unsere Rückkehr<br />

aufgenommen wird.“ In dem Fall läge es ja nahe, Core komplett<br />

darzubringen... Marc lacht. „Nein, wir haben es mal probiert.<br />

Das Album hat über 70 Minuten Spielzeit und ist ziemlich<br />

anspruchsvoll. Das wäre einfach zu viel des Guten, sowohl für<br />

die Besucher als auch für die Band. Wir sind gerade dabei, ein<br />

Medley aus einigen Highlights zu entwickeln. Mal schauen, ob<br />

das funktioniert.“<br />

www.persefone.com<br />

Marc Halupczok


„Das ultimative Opfer, das ein Mensch bringen kann...“<br />

Leicht hatten es <strong>Xandria</strong> in ihrer bisherigen Karriere nicht unbedingt. Unterkriegen ließen sich die Symphonic<br />

Metaller dadurch jedoch nie. Wenn dieser Tage Sacrificium erscheint, ist darauf mit Dianne van Giersbergen<br />

nicht nur abermals eine neue Stimme zu hören. Das sechste Studioalbum der Deutschen ist auch eine mehr als<br />

klare Kampfansage an all jene, welche die Formation schon auf den Knien sahen. Mehr Bombast, mehr Riffs,<br />

mehr Qualität – und wieder mehr Hoffnung auf eine aussichtsreiche Zukunft.<br />

<strong>Orkus</strong>: Sprechen wir zu Beginn noch mal über eure<br />

ehemalige Sängerin Manuela Kraller. Was führte eigentlich<br />

zur Trennung von ihr?<br />

Philip Restemeier: Wir mussten sie ziehen lassen, da sie<br />

uns unmissverständlich mitgeteilt hat, dass sie in allem, was<br />

sie tut, frei sein will.<br />

O: Da entsteht doch der Eindruck, dass es für „female<br />

fronted“ Metal-Bands immer dann schwer wird, wenn die<br />

langjährige, ursprüngliche Sängerin geht. Nicht zuletzt sieht<br />

man das ja auch bei Nightwish. Wie zermürbend ist das für<br />

eine Gruppe wirklich?<br />

PR: Das ist eine sehr komplexe Frage. Natürlich ist in<br />

unserem Genre die Frontfrau das Aushängeschild der Band.<br />

Das ist uns allen klar. Manchmal hat man als männlicher<br />

Musiker das Gefühl, dass der Sängerin sogar zu viel<br />

Aufmerksamkeit gewidmet wird. Wir haben ja auch unsere<br />

Egos... (lächelt) In anderen Situationen freut man sich,<br />

dass man sich mehr als die Sängerin zurückziehen kann<br />

und etwas weniger im Fokus der Öffentlichkeit steht. Wir<br />

hatten diverse Besetzungswechsel – und das Zermürbende<br />

ist der Rückschlag an sich, egal ob die Sängerin oder ein<br />

Instrumentalist die Band verlässt. Neue Leute suchen, die<br />

Strukturen in der Band neu aufbauen... das ist anstrengend,<br />

aber auch immer wieder spannend.<br />

Marco Heubaum: Ja, hier muss man wirklich sagen, dass<br />

uns Manuelas Abgang viel schwerer getroffen hat als der<br />

unserer ersten Sängerin Lisa Middelhauve, weil wir durch<br />

den Neuanfang mit dem letzten Album Neverworld’s End<br />

mitten im Schwung waren. Dieser Schwung drohte dadurch<br />

zerstört zu werden, wir mussten also entsprechend viel<br />

Kraft aufwenden, um weitergehen zu können – und vor<br />

allem schnell weitergehen zu können, denn Sacrificium war<br />

ja schon fast fertig geschrieben.<br />

O: Der Qualität von Sacrificium hat diese Umbesetzung nicht<br />

geschadet – im Gegenteil. Ist da ein wenig „Jetzt erst recht“-<br />

Attitüde im Spiel?<br />

PR: Ich mag dieses Gefühl. Jeder hat dich abgeschrieben,<br />

aber du hast trotzdem das Gefühl, noch ein Ass im Ärmel zu<br />

haben. In diesem Fall waren das konkret Marcos tolle Songs<br />

und unsere Freude am Spielen. Und die Überzeugung, dass<br />

wir stark genug sind, noch mal zurückzukommen.<br />

MH: Im kompositorischen Entstehungsprozess hat die von<br />

dir beschriebene Attitüde allerdings keine Rolle gespielt.<br />

Wie gesagt: der Großteil der Songs war bereits vor Manuelas<br />

Weggang geschrieben. Aber als wir sie dann aufgenommen<br />

haben... ja, da war es vielleicht ein bisschen so.<br />

O: Von welchem „Opfer“ ist im Albumtitel die Rede?<br />

MH: Es geht hier um das ultimative Opfer, das ein Mensch<br />

bringen kann: das eigene Leben. Die ersten Gedanken dazu<br />

kamen mir im Laufe der letzten Jahre, als man im Fernsehen<br />

so viele Menschen sehen konnte, die für den Glauben an<br />

Menschenwürde und Freiheit auf die Straße gingen, die<br />

sich in den Freiheitsbewegungen in Osteuropa und in der<br />

muslimischen Welt unter Lebensgefahr für ihre Ideale auf<br />

Demonstrationen vor Panzer stellten, vor die Gewehrläufe<br />

der Armee. Dann vermischten sich die Beispiele aus der<br />

Geschichte, als Menschen Juden vor der SS versteckten und<br />

ihrerseits ihr Leben riskierten, mit den Heldengeschichten,<br />

in denen Menschen sich in das Schwert stürzen, weil sie<br />

wissen, dass sie nur dadurch die Menschen, die sie lieben,<br />

retten können. Es beschäftigte mich derart, dass ich, der ich<br />

wie die meisten, die dies hier lesen werden, in einer sehr<br />

freien und sicheren Welt lebe, mich in den Seelenzustand<br />

hineinzuversetzen versuchte, den ein Mensch hat, der bereit<br />

ist, sein Leben zu geben – für das, woran er glaubt, oder<br />

für diejenigen, die er liebt. Was muss passieren, damit es<br />

so weit kommt? Wie fühlt sich der Moment an, in dem man<br />

begreift, dass man den Entschluss gefasst hat? Ich denke,<br />

dass dies sehr extreme, sehr intime Gefühle und Gedanken<br />

sind, sehr reine und vielleicht sogar friedliche. Aber es ist<br />

schwer in Worte zu fassen.<br />

O: Welche Opfer musstet ihr schon für die Band bringen?<br />

PR: Ich denke, dass alle Beteiligten diese Band zuallererst<br />

als großes Glück wahrnehmen. Natürlich ist es schwierig,<br />

eine „vernünftige“ berufliche Karriere abseits der Musik<br />

voranzutreiben, wenn man ständig für mehrere Tage die<br />

Stadt verlässt, um Konzerte zu spielen. Und auf dem Niveau,<br />

auf dem wir uns bewegen, ist es finanziell alles andere als<br />

lukrativ. Wir verzichten also auf manches, was wir uns<br />

vielleicht leisten könnten, wenn wir Lehrer oder Bäcker<br />

geworden wären. Aber das ist sekundär, und die Vorteile<br />

durch die tollen Erfahrungen, die Reisen, die Konzerte und<br />

die Kontakte mit Fans und anderen Musikern wiegen das<br />

alles auf.<br />

O: Und was für Opfer würdet ihr noch bringen?<br />

PR: Einige. Solange man das Gefühl hat, an einer tollen<br />

Sache zu arbeiten und damit Leute zu erreichen, kann man<br />

vieles ertragen.<br />

MH: Ja, schon. Aber es wäre auch mal an der Zeit, dass wir<br />

nicht mehr so viel opfern müssen, sondern einfach unseren<br />

Weg gehen können? Das ist zumindest meine Hoffnung.<br />

(grinst schief)<br />

O: Inwiefern kreist der Titeltrack um dieses Thema?<br />

MH: Der hat dem Album seinen Namen gegeben, insofern<br />

behandelt er also das, was ich vorhin schon gesagt habe.<br />

Die Nebenbedeutung für unsere Band ist uns auch klar<br />

geworden, gerade in Zusammenhang mit dem Phönix,<br />

der mit seiner Verbrennung das Opfern darstellt, um dann<br />

wiederauferstehen zu können.<br />

PR: Aber tatsächlich geht es eben um einen größeren<br />

„Opfer“-Begriff. Um die Leute, die sich für grundlegende<br />

Werte opfern und geopfert haben. Die bereit sind, ihr Leben<br />

aufzugeben für einen höheren Zweck. Das könnte ich wohl<br />

frühestens dann nachvollziehen, wenn ich vor der Wahl<br />

stünde, das Gitarrespielen aufzugeben, weil ich damit die<br />

Welt retten könnte. Ein Glück, dass Gerit nicht hier ist. Der<br />

<strong>Orkus</strong>! - 89


würde jetzt direkt sagen, dass die Welt ein besserer Ort<br />

wäre, wenn ich aufhören würde, Gitarre zu spielen...<br />

O: Das Stück als zehnminütiges Epos an den Beginn zu<br />

stellen, zeugt von einer Menge Selbstbewusstsein, wie man<br />

es auch von Nightwish kennt. Würdet ihr Sacrificium als<br />

entsprechend selbstbewusst bezeichnen?<br />

MH: (überlegt) Hm. Vor allem war uns die Thematik dieses<br />

Songs wichtig. Aber als Nebeneffekt konnten wir damit<br />

auch gleich zeigen, dass es uns auf diesem Album weiterhin<br />

ernst ist. Ernst damit, sehr musikalisch zu denken, Tiefe und<br />

Details wichtig zu nehmen, Dingen Bedeutung beizumessen.<br />

Wir wollten ganz sicher kein oberflächliches Pop-Album<br />

mit ein paar Tanznummern, die vordergründig als Metal<br />

angestrichen sind. Ich mag simple Tanznummern; damit wir<br />

uns nicht falsch verstehen – aber die sollten nicht so tun, als<br />

wären sie was anderes...<br />

O: Stattdessen gibt es mehr Härte, mehr Bombast.<br />

Inwiefern hat die äußerst wohlwollende Resonanz auf<br />

Neverworld’s End dazu beigetragen, diese eingeschlagene<br />

Linie weiterzuverfolgen? Es scheint zumindest, dass eure<br />

orchestrale, bombastische Seite mit den Chören und<br />

Carmina Burana-Momenten gezielt ausgebaut wurde...<br />

PR: Uns macht es Spaß, und die Leute wollen es hören. Da<br />

hat man doch automatisch Lust, weiterzumachen.<br />

MH: Sagen wir so: Der Umkehrschluss würde bedeuten,<br />

dass wir bei anderen Reaktionen ein anderes Album<br />

aufgenommen hätten. Das kann ich mir aber nicht<br />

vorstellen. Alleine ich als Songschreiber empfinde einen<br />

solchen Widerwillen dagegen, mich zu verbiegen, dass<br />

ich dann wohl lieber gar keinen Song geschrieben hätte.<br />

Was wiederum bedeutet, dass, sollte ich wirklich mal eine<br />

Tanznummer schreiben, ich die schreibe, weil ich voll drauf<br />

stehe und aus vollem Herzen Spaß dran habe – und nicht<br />

etwa, weil das jemand von mir will.<br />

O: Habt ihr euch die aufkommende Kritik zu Herzen<br />

genommen, teilweise mehr nach Nightwish zu klingen, als<br />

Nightwish das zuletzt getan haben?<br />

PR: Wir alle mögen diese Band und diesen Musikstil, den sie<br />

so entscheidend geprägt haben. Wir konnten die Vergleiche<br />

daher auch als Kompliment sehen. Ganz im Gegensatz<br />

zu unserem ersten Album, wo auch schon viele Leute<br />

ihre Nightwish-Vergleiche ausgepackt haben, obwohl das<br />

damals überhaupt nicht passte. Natürlich wollen wir unser<br />

eigenes Ding machen, aber wir werden nicht die besten<br />

Ideen verwerfen, weil sie vielleicht nach etwas klingen, was<br />

Nightwish auch gemacht haben könnten. Es gibt so viele<br />

gute Bands, die ihre Einflüsse offensichtlich verarbeiten,<br />

und so machen wir es auch. Und wenn sich da jemand dran<br />

stört, ist es nicht unser Problem.<br />

O: Auch lyrisch scheinen der Eskapismus, das Märchenhafte,<br />

das Andersweltliche, das man auch von den Finnen kennt,<br />

eine große Rolle zu spielen...<br />

MH: Das ist vordergründig wahr, weil ich meine Texte<br />

gerne in eine bildhafte Metaphorik verpacke, die auf einer<br />

cinematischen Ebene funktioniert. Allerdings verbergen<br />

sich dahinter oft sehr persönliche Gedanken, die teilweise<br />

so intim sind, dass ich diese Metaphorik auch als Schutz<br />

benutze. Ich habe mir damit meinen Frust oder meine<br />

Probleme von der Seele geschrieben, aber es ist nicht<br />

unbedingt für jeden so, als ob er offen in meinem Tagebuch<br />

lesen könnte. Ich möchte die Hörer ja auch entführen und<br />

mitnehmen in die anderen Welten, in die ich mich oft sehne<br />

90 - <strong>Orkus</strong>!


und träume. Was übrigens auch ein wiederkehrendes<br />

Thema in meinen Texten ist, diese Diskrepanz zwischen<br />

Traumwelt und wirklicher Welt – und meine Texte sind<br />

manchmal sowohl Spiegel davon als auch der Versuch,<br />

eine Brücke dazwischen zu sein.<br />

O: Wie darf man sich „eure Nimmerwelt“ vorstellen?<br />

MH: Da ich annehme, dass du auf den Song Our<br />

Neverworld anspielst: In jenem geht es um die Liebe, die<br />

hier eine gemeinsame Brücke sein kann, um für eine<br />

Zeit zusammen der realen Welt zu entfliehen. Ja, dies<br />

ist tatsächlich einfach ein Liebeslied...<br />

O: Gibt es denn auch einen idealen Ort, an den ihr euch<br />

träumt, wenn es mal alles andere als rundläuft in der<br />

Welt?<br />

PR: Wenn man sich die Welt so, wie sie ist, zu Herzen<br />

nimmt, müsste man sich eigentlich den ganzen Tag<br />

in einer Traumwelt verschanzen. Rund läuft es ja nun<br />

wirklich nicht, und man fühlt sich recht machtlos gegen<br />

die beherrschenden Elemente und Mechanismen.<br />

Ich denke, man muss die Balance finden zwischen<br />

Verbesserungen, die man im Kleinen wahr machen<br />

kann, und den Momenten, in denen man neue Kraft<br />

tankt, indem man Musik hört oder macht oder raus in<br />

die Natur geht.<br />

MH: Ja, genau, das kann ich so unterschreiben. Eine<br />

genaue Beschreibung der Traumwelt kann es gar nicht<br />

geben, sie ändert sich und ist situationsbezogen. Es<br />

muss auch nicht immer um die alten Kindheitsträume<br />

gehen oder um ein paar Lebensträume, die sich durch<br />

die gesamte Spanne deiner Zeit auf diesem Planeten<br />

ziehen und dich nicht loslassen. Es kann ganz diffus<br />

ein Gefühl von Frieden und Glück sein, es kann aber<br />

auch ganz konkret eine Geschichte sein, in die man<br />

sich hineinfallen lässt, die eines Filmes oder Buches.<br />

Wenn ich aus dem Kino komme, fällt es mir oft sehr<br />

schwer, binnen Minuten wieder in die hiesige Welt<br />

zurückzukehren. Ich bleibe oft noch sitzen, bis der<br />

Abspann vorbei ist, während um mich herum schon<br />

alle aufstehen und gehen...<br />

O: Euer Debut erschien vor elf Jahren. Was haben sich<br />

<strong>Xandria</strong> aus jener Zeit bewahrt?<br />

MH: Für mich persönlich steht <strong>Xandria</strong> seit dem Anfang<br />

für die Spielwiese, auf der ich mich künstlerisch austoben<br />

kann, auf der ich alles machen kann, was ich möchte.<br />

Das ist die ganze Zeit hindurch so geblieben; auch wenn<br />

es manchmal leichter, manchmal schwieriger war,<br />

das wirklich so zu leben. Ich denke, wir alle mussten<br />

lernen, wie man gleichzeitig naiv bleibt wie das Kind,<br />

das einfach nur spielen und irgendwann großwerden<br />

und die Welt entdecken will, und gleichzeitig etwas<br />

kälter und härter, um das Kind vor den Gefahren dieser<br />

Welt zu schützen. Wir waren am Anfang teilweise sehr<br />

unbedarft und haben Dinge mit uns machen lassen, die<br />

wir heute bestimmt nicht mehr zulassen würden. Es ist<br />

ein harter Lernprozess.<br />

www.xandria.de<br />

Björn Springorum<br />

Discographie (Alben):<br />

Kill The Sun (2003)<br />

Ravenheart (2004)<br />

India (2005)<br />

Salomé – the seventh veil (2007)<br />

Now & Forever („Best Of“, 2008)<br />

Neverworld’s End (2012)<br />

Sacrificium (2014)<br />

Line-Up:<br />

Dianne van Giersbergen – Gesang<br />

Marco Heubaum – Gitarre, Keyboard<br />

Philip Restemeier – Gitarre<br />

Steven Wussow – Bass<br />

Gerit Lamm – Schlagzeug


Gerade noch sorgte LP-Frontmann Chester Bennington<br />

als neuer Sänger der Grunge-Pioniere Stone Temple Pilots<br />

für Verwirrung, nun steht die tätowierte Rockröhre schon<br />

wieder mit einem neuen Werk seiner Hauptformation in den<br />

Startlöchern. <strong>Orkus</strong>! schaute der Alternative-Kultgruppe in<br />

ihrem Studio in Los Angeles bei den Aufnahmen über die<br />

Schultern.<br />

„Für Chester steht ganz klar die Arbeit mit Linkin Park<br />

im Vordergrund“, erklärt Bandvize und musikalischer<br />

Mastermind Mike Shinoda das momentane Gefüge bei den<br />

kalifornischen Crossover Rockern. Und genau das hört man<br />

dem Material des aller Voraussicht nach The Hunting Party<br />

betitelten Albums auch an: Nach der krachigen Vorabsingle<br />

Guilty All the Same (featuring Rakim) gehen Linkin Park<br />

auf ihrem sechsten Studiolongplayer weit zurück zu<br />

ihren Wurzeln, haben sich von allzu poppigen Elementen<br />

getrennt, um großzügig Platz zu schaffen für jede Menge<br />

lauter, aggressiver Rockgitarren, verzerrte Electronica-<br />

Module und einen ebenso angriffslustigen Gesang! Kurz<br />

gesagt: Auf seinem voraussichtlich im Juni erscheinenden<br />

Werk klingt das Sextett aus der Stadt der Engel wie eine<br />

Electro Punkrock-Band aus dem 23. Jahrhundert!<br />

„Bevor wir im Herbst letzten Jahres mit den Aufnahmen<br />

begannen, hatten wir eine ziemlich genaue Vorstellung<br />

davon, wie sich das neue Material anhören sollte“, fährt<br />

Shinoda fort. „Alles sollte sehr gitarrenlastig, sehr wütend<br />

und roh klingen. Also haben wir alles simplifiziert, viele<br />

unnötige Noises weggenommen und das Ganze dann noch<br />

mal auf das Wesentliche reduziert. So wenig Technik wie<br />

möglich, so wenige Instrumente und Effekte wie nötig. Fast<br />

so wie bei den Punkrock- und Hardcore-Bands, mit denen<br />

wir während unserer Schulzeit aufgewachsen sind: Refused,<br />

Descendents, At The Drive-In...“<br />

Frühe Einflüsse, die sich deutlich auf den neuen Liedern<br />

niederschlagen. So haben Linkin Park bei Tracks wie All<br />

for Nothing die Daumenschrauben im Vergleich zur ersten<br />

Single noch mal ordentlich nachgezogen und hauen ihren<br />

Fans die explosivsten Stücke um die Ohren, die man je<br />

von der US-Truppe gehört hat. Und das in einer Zeit, in<br />

der kaum noch harter Rock in der Charts-Pop-verseuchten<br />

Radio- und Fernsehlandschaft gespielt wird. Ein mutiger<br />

Schritt, wie Mike zugeben muss. „Wer weiß, vielleicht holen<br />

wir uns mit dem Album auch eine blutige Nase. Doch wir<br />

haben uns nie darum gekümmert, was gerade angesagt<br />

war, sondern nur das gemacht, was wir selbst gerne hören<br />

wollten, aber nirgendwo finden konnten. Heute klingt ein<br />

Großteil der Musik da draußen seicht und austauschbar –<br />

wir hatten einfach Lust auf ein paar krachige Gitarren und<br />

kanalisierte Aggression. Mit den neuen Sachen gehen wir<br />

noch weit vor die Zeit vor unserem Debut Hybrid Theory<br />

zurück. Alles erinnert mich vom Feeling her stark daran, wie<br />

ich 1996 in meinem Jugendzimmer saß und die Musik so<br />

laut aufgedreht habe, dass meine Eltern schier ausgeflippt<br />

sind...“<br />

Mehr über Linkin Park und ihr kommendes Album in<br />

unserer nächsten Ausgabe!<br />

www.linkinpark.com<br />

Text & Photo: Thomas Clausen<br />

92 - <strong>Orkus</strong>!


Diary of Dreams, In Strict Confidence<br />

München, Backstage, 06.04.2014<br />

Als großartige Künstler der Gothic-Szene dürfte man zweifellos<br />

Diary of Dreams und In Strict Confidence bezeichnen, welche seit<br />

Anfang der frühen Neunziger Jahre unsere Szene musikalisch<br />

und visuell maßgeblich beeinflusst haben. So wurde es endlich<br />

Zeit, dass beide Bands gemeinsam auf Tournee gingen.<br />

Während Diary of Dreams ihr kürzlich erschienenes Album<br />

Elegies in Darkness präsentierten, stellten In Strict Confidence<br />

eine Retrospektive ihrer bisherigen Schaffensperiode vor.<br />

Pünktlich um 20.00 Uhr öffnet sich der Vorhang an diesem<br />

frühlingshaften Sonntag im Münchner Backstage mit circa 600<br />

Besuchern für In Strict Confidence. Trommelwirbel erklingt,<br />

und Haydee Sparks (Gitarre), Stefan Vesper (Schlagzeug), Jörg<br />

Schelte (Keyboard) und Dennis Ostermann (Gesang) betreten<br />

die Bühne. Wir entfliehen der Welt von In Strict Confidence<br />

mit My Despair. Auf einer Videoleinwand werden kunstvolle<br />

Videos präsentiert. Doch ein Bandmitglied fehlt noch! Beim<br />

nächsten Song Promised Land ist ISC mit der anmutigen Nina<br />

de Lianin (Gesang), gekleidet in einem atemberaubenden<br />

Latexkleid, komplett. Zweifellos eine wunderbare Mischung<br />

aus abwechslungsreichem Gesang zwischen der tiefen Stimme<br />

von Dennis Ostermann und der klassisch ausgebildeten<br />

Stimme Nina de Lianins. Mit Tiefer und Seven Lives folgen<br />

weitere großartige Hits dieser Ausnahmeband. Forbidden<br />

Fruit ertönt in einem neuen Klanggewand, untermalt mit<br />

einer wunderschönen Vokalise von Nina. Zu Set Me Free<br />

und dem russisch angehauchten Morpheus wird kräftig das<br />

Tanzbein geschwungen, bevor mit Engelsstaub einer der<br />

ältesten Klassiker der Band vorgetragen wird. Den krönenden<br />

Abschluss bildet das Zauberschloss, welches seit 14 Jahren bei<br />

keinem Konzert fehlen darf und an diesem Abend nur für uns<br />

gebaut wird. Nach 45 Minuten endet, leider viel zu früh, das Set<br />

von Dennis Ostermann und seiner Crew.<br />

Um 21.15 Uhr war es an der Zeit, das Tagebuch der Träume<br />

aufzuschlagen und in all seinen Kapiteln zu lesen oder, besser<br />

noch, hineinzuhören und -sehen! Unsere Reise beginnt mit<br />

dem pochenden und fordernden Malum vom aktuellen Album.<br />

Mit großem Applaus werden nacheinander Julius Trautvetter<br />

(Keyboards), Flex (Gitarre, Cello), Dejan (Schlagzeug), Gaun:A<br />

(Gitarre, Kontrabass) und Adrian Hates (Gesang, Gitarre)<br />

begrüßt. Brachial anmutend, mit harten Tönen und hartem<br />

Licht, läuten die Musiker einen unvergesslichen Konzertabend<br />

ein.<br />

Herzlich begrüßt Adrian das Publikum, bis es mit Psycho-Logic<br />

und Kindrom weitergeht. Die Bühne ist vorrangig in kühles<br />

Blau getaucht. Skurril anmutende Mikrophonständer runden<br />

diese eigene Bühnenwelt ab. Seit fast 15 Jahren habe ich viele<br />

Konzerte dieser Band besucht und gesehen und noch niemals<br />

das Gefühl gehabt, dass eine Tour der anderen gleichen würde.<br />

Jede einzelne Tournee bietet immer wieder etwas Neues<br />

und präsentiert alte Songs im neuen Klanggewand. So zum<br />

Beispiel Rumours about angels, anmutig mit dem emotionalen<br />

Cellospiel von Flex im Wechselspiel mit dem Klavierspiel<br />

von Julius Trautvetter. Fast gegensätzlich dazu erklingt ein<br />

weiterer Klassiker – O’Brother Sleep – treibend und schroff. Das<br />

Tagebuch hat viele Facetten zu bieten und präsentiert das seit<br />

zehn Jahren nicht mehr gespielte Play God!, welches nichts von<br />

seinem alten Charme eingebüßt hat.<br />

Weiter führt uns dieses Konzert zu einem weiteren alten<br />

Klassiker, Chemicals. Doch nun ist es an der Zeit, die neuen<br />

Songs zu spielen, gefolgt von a dark embrace. Ein Song,<br />

welcher noch nie live gespielt worden ist, da er zu lang ist,<br />

wird erstmalig vorgetragen: Babylon, als eines der Urgesteine<br />

des Traumtagebuches. Ein großer Wunsch vieler Fans dürfte<br />

somit in Erfüllung gegangen sein. Dieser Song hat nichts von<br />

seiner tiefen Melancholie verloren. Nach insgesamt 16 Songs<br />

verabschiedet sich die Band vorerst von der Bühne, um dann<br />

zu zwei weiteren Zugaben erneut die Bühne zu entern. Die<br />

letzte Zugabe kleidete sich ganz klassisch und schließt mit<br />

Traumtänzer einen wunderbaren Abend ab.<br />

Text & Photos: Annie Bertram


Kleinanzeigen<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

Hallo, ich suche Menschen egal welchen Geschlechtes zum<br />

Aufbau einer Freundschaft, mit denen man mal reden<br />

kann, aber auch mal weggehen kann, sei es Konzerte/<br />

Festivals, Clubbesuche zum Tanzen oder auch mal was<br />

Kulturelles: Stadtbesichtigungen, Ausstellungen und<br />

Museen und Ähnliches. Einfach jemanden, der gerne auch<br />

mal Zeit mit mir verbringen will. Ich bin männlich, 31,<br />

langhaarig und ein offener, warmherziger Mensch, wenn<br />

auch anfangs meist ein wenig schüchtern/zurückhaltend,<br />

aber wen ich erst in mein Herz lasse, der verlässt es so<br />

schnell nicht wieder. Empathisch, selbstreflektiert und<br />

fähig, mich in andere einzufühlen. Ich bin ehrlich und<br />

direkt und wünsche mir das auch von anderen. Tierlieb.<br />

Mich interessiert, was in anderen Menschen vor sich geht,<br />

und wünsche mir, dass sie sich öffnen können. Meine<br />

Interessen sind: Geschichte, Psychologie, Bücher, Musik<br />

(vor allem 80iger Post-Punk, Darkwave, Gothrock, aber<br />

auch anderen Richtungen nicht abgeneigt und schränke<br />

mich da nicht ein), Tanzen gehen, Filme und Serien, mag<br />

Makaberes und Düsteres. Gehe gerne in die Natur. Freue<br />

mich über Post, komme aus dem Rhein-Main-Gebiet und<br />

bevorzuge Leute von dort, aber freue mich über jedes<br />

Schreiben, egal woher. Email an: le_destin@gmx.de<br />

Auf der Suche nach neuen Kontakten, Möglichkeiten,<br />

Freunden, welche mich in ihre Welt mitnehmen u.a... M.,<br />

40 J., 1,80 m aus H., interessiert an allem, was mystisch<br />

und geheimnisvoll ist, an dunklen, schwarzen, bizarren,<br />

ungewöhnlichen Eigenschaften/Vorlieben, an Geschichte,<br />

Mittelalter, Landschaften, schwarzer Romantik sowie<br />

Gräfin Bathory. Gern ein schwarzer, düsterer, bizarrer,<br />

schlagkräftiger Engel der Nacht. Chiffre: 14/05/02<br />

Retter/in gesucht, die ihn (28/193/98) aus der Hölle<br />

mit liebevollen Briefen und Gedankenaustausch befreit.<br />

Bin einfühlsam, ehrlich und freundlich, lieb und ein<br />

lebensfroher Mensch. Ich beiße nicht und beantworte zu<br />

100 Prozent jeden Brief. Somit traut euch, denn ich warte<br />

sehnsüchtig. Schreibt an: Patrick Dir, Werner-von-<br />

Siemens-Str. 2, 92224 Amberg<br />

Ein Fall für zwei<br />

Kind der Nacht, männlich, 40 Jahre, 1.70 m, blaue<br />

Augen, zurzeit mit Glatze, ca. 100 kg, sucht eine Frau,<br />

die Lust hat, mich aus der Einsamkeit zu befreien. Wenn<br />

es dir so wie mir geht und du auch keine Lust mehr hast,<br />

alleine zu sein, dann würde ich dich sehr gerne<br />

kennenlernen. An Musik höre ich: Gothic, EBM, Mittelalter<br />

und auch Metal. Ich würde mich freuen, wenn du aus<br />

NRW kommen würdest. Sollte ich dein Interesse geweckt<br />

haben, melde dich einfach unter dieser Nummer: 01578-<br />

3606454 oder Chiffre: 14/05/01<br />

Singlemann sucht Frau! Hallo liebe verehrte Damenwelt!<br />

Molliger Teddybär (36, 181) sucht eine offenherzige und<br />

liebevolle Frau, bevorzugt aus NRW. Ich male sehr gerne<br />

und schreibe Gedichte oder auch Texte. Der Frühling ist<br />

angebrochen, und ich würde gerne einige Sonnenstrahlen<br />

mit dir gemeinsam teilen, wenn wir am Rhein oder wo<br />

auch immer spazieren gehen. Ich habe einen guten Sinn<br />

für schwarzen und trockenen Humor und bin nicht auf<br />

den Mund gefallen. Jetzt brauche ich nur noch deinen<br />

Mut für ein paar Zeilen, die bei mir dann landen. Danke<br />

fürs Lesen. Sende SMS an 0175 9111428<br />

Sei gegrüßt! Ich bin noch auf der Suche nach einer<br />

netten, sanften Sie, mit welcher ich mich gepflegt<br />

austauschen und gerne eine liebevolle, zärtliche<br />

Freundschaft mit gegenseitigem sexuellen Interesse<br />

aufbauen kann. Wenn’s passt, bin ich auch gerne für<br />

„mehr“ bereit. Doch das braucht freilich Zeit. Mal ein<br />

paar Eckdaten zu meiner Person: Ich bin 28 Jahre alt,<br />

bin 1,80 m groß, wiege 95 kg, habe lange braune<br />

Haare, blaugraue Augen, trage eine Brille und habe ein<br />

bisschen Bauch, was Dich nicht stören sollte. Ich bin<br />

durch meine ausnahmslose Ehrlichkeit, meinen Humor,<br />

meine Lebensfreude, meinen Wissensdurst, meinen<br />

Respekt und meine Hilfsbereitschaft bekannt. Diese<br />

Eigenschaften erwarte ich auch von meinem Gegenüber.<br />

Ich bin zudem ein Mensch, der sowohl gerne gemütliche<br />

Wochenenden verbringt als auch gerne mal auf ein<br />

Konzert geht. Dein Alter sowie Dein Wohnort ist mir nicht<br />

so wichtig (gerne darfst Du auch in einem der<br />

Nachbarländer Deutschlands wohnen). Äußerlichkeiten<br />

sind mir ebenfalls nicht so wichtig, mit einer Ausnahme.<br />

Ich mag mollige und dicke Frauen eher als schlanke,<br />

daher wäre es schön, wenn Du zumindest ein bisschen<br />

runder wärst. Gerne auch „Vollweib“. Wenn ich nun Dein<br />

Interesse geweckt habe, so schreibe mir doch einfach<br />

eine E-Mail: Possessizor@GMX.de oder eine SMS bzw.<br />

MMS: 01604087478. Bitte keine Zuschriften von<br />

psychisch Kranken/Borderlinern, politisch Extremen<br />

jeglicher Art, SM-Fanatikern und starken Raucherinnen!<br />

Ich freue mich auf jede ernstgemeinte Nachricht.<br />

Einsam wandle ich durch diese Welt. Durch eine<br />

grausame kalte Welt, die scheinbar keine Liebe mehr<br />

kennt. Gibt es denn keine Engel mehr auf dieser Welt?<br />

Weibliche zarte Wesen, die es verstehen, ihren Gefühlen<br />

freien Lauf zu lassen? Zarte Wesen, für die die Worte<br />

Liebe und Treue noch eine Bedeutung haben. Denn mein<br />

Herz ist zu Eis erstarrt, als mich die Liebe verließ. Meine<br />

Seele ist einsam und sehnt sich nach Zweisamkeit. Ich<br />

hoffe immer noch auf die große Liebe meines Lebens.<br />

Doch bis jetzt war meine Suche nur von Trauer und<br />

Schmerz geprägt. Wenn du w. 24–38 und<br />

tageslichttauglich bist, ansonsten sind mir deine inneren<br />

Werte wichtiger, und denkst, dass du mein Herz wieder<br />

auftauen kannst, dann melde dich bitte. Und jetzt etwas<br />

zu meiner Wenigkeit, bin m. 32, habe schulterlange<br />

dunkle Haare, bin 1,65 m groß, Figur normal,<br />

tageslichttauglich, romantisch, charmant,<br />

zuvorkommend, treu und habe Humor. Ich schreibe und<br />

lese viel, gehe gern weg, aber nicht gerne allein.<br />

Musikmäßig höre ich am liebsten Blutengel, L’âme<br />

Die privaten Kleinanzeigen sind kostenlos.<br />

Eine Chiffreanzeige kostet 1,45 Euro<br />

(bitte eine Marke à 1,45 Euro beilegen)<br />

und erscheint voraussichtlich in der Juni-Ausgabe,<br />

sofern sie bis spätestens Freitag, den 02.05.2014,<br />

bei uns eingetroffen ist.<br />

Bitte in deutschen Euro-Briefmarken! Aus dem nichteuropäischen<br />

Ausland wird auch Bargeld in Euro<br />

akzeptiert.<br />

Es gilt die Höchstwortzahl von 300 Wörtern.<br />

Gewerbliche Kleinanzeigen werden nicht berücksichtigt.<br />

Pro Person und Ausgabe werden höchstens zwei Kleinanzeigen<br />

abgedruckt. Neben dem postalischen Weg könnt<br />

Ihr Eure Kleinanzeigen auch per e-mail zu uns schicken:<br />

kleinanzeigen@orkus.de<br />

Vielen Dank!<br />

Immortelle, Umbra et Imago, Untoten, Subway to Sally,<br />

Saltatio Mortis und In Extremo. Ansonsten vieles mehr<br />

von Romantik bis Hart. Bei Interesse an meiner<br />

Wenigkeit, bitte nur ernst gemeinte Post mit Foto, würde<br />

mich sehr freuen. Bevorzugt aus dem Raum ERZ, C oder<br />

L, ist aber nicht zwingend notwendig, bin mobil. Ihr<br />

könnt mich auch direkt unter 01771418602 erreichen<br />

oder schreibt an michaelstumpe0@freenet.de oder an<br />

Michael Stumpe, Karlsbader Straße 4 in 09456<br />

Annaberg-Buchholz. Ich freue mich jetzt schon auf deine<br />

Antwort, schreibe garantiert zurück.<br />

Es ist wieder diese einsame Nacht, wo du nicht bei mir<br />

bist! Deswegen such ich nach dir. Genau nach dir,<br />

schwarze, weibliche Seele. Wo bist du? Hörst du mein<br />

Rufen? Dann melde dich bitte unter: 01777 51 62 91,<br />

wenn du was Festes suchst. Alter ist nicht wichtig! Bin<br />

männlich, 31, Single aus Köln. Es grüßt dich! Carsten!<br />

Lindenstraße<br />

... chains of reality. www.netvel.de<br />

Kostenlose Kleinanzeigen<br />

<strong>Orkus</strong>!<br />

„Kleinanzeigen“ • Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

Antworten auf Chiffreanzeigen verseht Ihr bitte außen<br />

auf dem Umschlag mit der betreffenden Chiffrenummer.<br />

Aber bitte deutlich und groß!!!<br />

Wir leiten die Briefe dann an den jeweiligen Empfänger<br />

weiter (allerdings nur gewöhnliche Briefe; Groß- oder Maxibriefe<br />

sowie Päckchen können nicht weitergeleitet werden).<br />

Gewerbliche Kleinanzeigen:<br />

bis 100 Zeichen = 29,00<br />

von 101–130 = 34,90<br />

von 131–140 = 39,90<br />

von 141–150 = 44,90<br />

von 151–160 = 49,90<br />

von 161–170 = 54,90<br />

von 171–180 = 59,90<br />

von 181–190 = 64,90<br />

von 191–200 = 69,90<br />

Preise in Euro inkl. 19% MwSt.!<br />

Zahlbar per Vorauskasse, Rechnung folgt nach<br />

Geldeingang.<br />

LIQUID GREY<br />

Gothic-Rock<br />

HERZPARASIT<br />

NDH-Industrial-Rock<br />

LOEWENHERTZ<br />

Electro-Pop<br />

NO:CARRIER<br />

Alternative-Pop<br />

MUNDTOT<br />

Alternative-Rock<br />

ALL HALLOWS EVE<br />

Gothic-Wave<br />

WHISPERS IN THE SHADOW<br />

Gothic-Rock<br />

GOTHIC VISIONS V<br />

Gothic-Wave-Indie-Electro-Minimal<br />

LOWFIELD<br />

Indie-Rock<br />

FUNDETTA<br />

Electro-Dark-Rock<br />

LAKOBEIL<br />

Electro-Wave<br />

picture (c) facelooks.de<br />

WWW.ECHOZONE.DE | LABEL.PROMOTION.MARKETING.DISTRIBUTION


5 Abo-Werbe-Geschenke<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos über ein Jahr erhält der Werbende eine Prämien-CD seiner<br />

Wahl, eine CD nach unserer Wahl plus einen der folgenden Artikel nach seinem Wunsch:<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos über zwei Jahre kann sich der Werbende zwei Extra-Prämien aussuchen!<br />

Bei Abschluss eines Werbe-Abos für ein halbes Jahr erhält der Werbende keine Extra-Prämie!<br />

1.<br />

Extra-Prämien<br />

Liebe Abonnentinnen und Abonnenten!<br />

Ganz einfach:<br />

Der neue <strong>Orkus</strong>!-Abonnent und der Prämienempfänger dürfen nicht identisch sein. Die Prämien erhaltet Ihr nach Bezahlung mit<br />

separater Lieferung. Dieses Angebot gilt nicht für Geschenk-Abonnements sowie ein Abo ohne Werber.<br />

Du musst selbst kein Abonnent sein, um einen neuen Abonnenten zu werben.<br />

<br />

<br />

Achtung! Das Abo verlängert sich NICHT automatisch und muss NICHT gekündigt werden.<br />

Bei eventuell auftauchenden Fragen ist für Euch Kerstin unter abo@orkus.de zu erreichen.<br />

Bildband von Andy Julia<br />

Ideal<br />

oder<br />

<strong>Orkus</strong>-Kaffeebecher<br />

Leichter als gedacht!<br />

Ja, hiermit abonniere ich <strong>Orkus</strong>! ab Ausgabe<br />

für ein halbes Jahr (5 Ausgaben) für ein Jahr (10)<br />

zum Preis von 29,95 Euro (1/2 Jahr, D) 48,95 Euro (1/2 Jahr, Europa)<br />

für zwei Jahre (20)<br />

69,90 Euro (1/2 Jahr, Welt)<br />

oder<br />

Mütze<br />

SAW VII<br />

oder<br />

Madeleine Le Roy<br />

Kalender 2013<br />

oder<br />

Black Celebration<br />

20 Jahre Wave-Gotik-Treffen<br />

59,95 Euro<br />

(1 Jahr, D)<br />

Abo (ohne Werber)<br />

Werbe-Abo<br />

Prämienempfänger<br />

(Adresse des Werbenden):<br />

Geschenk-Abo<br />

Adresse des Schenkenden:<br />

119 Euro<br />

(2 Jahre, D)<br />

Werbe-Abo<br />

87,90 Euro<br />

(1 Jahr, Europa)<br />

Geschenk-Abo<br />

139,00 Euro<br />

(1 Jahr, Welt)<br />

Telefon (bitte Nummer des<br />

Schenkenden für Rückfragen angeben)<br />

Adresse des Abonnenten/Geworbenen/Beschenkten<br />

oder<br />

Lyrikband<br />

Gedanken 2<br />

oder<br />

DJ-Single von Samsas Traum<br />

Auf den Spiralnebeln<br />

Name<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Ort<br />

2.<br />

Wunsch-CDs & -DVDs<br />

Land<br />

Geburtstag<br />

e-mail<br />

Beruf<br />

Ort, Datum<br />

Unterschrift<br />

Telefon (bitte für Rückfragen angeben)<br />

Newsletter-Aufnahme<br />

Diary of Dreams<br />

Elegies in Darkness<br />

(„Deluxe Edition“ – signiert!)<br />

Nightwish<br />

Showtime, Storytime<br />

(DCD)<br />

Sündenklang<br />

Tränenreich<br />

(signiert!)<br />

Depeche Mode<br />

101<br />

(Doppel-DVD)<br />

Eisbrecher<br />

Eiskalt<br />

(„Best Of“)<br />

Rammstein<br />

Made in Germany 1995–2011<br />

(DCD)<br />

Cover lag noch<br />

nicht vor.<br />

The Cure<br />

4:14 Scream<br />

(2014)<br />

Der Herr der Ringe<br />

Trilogie<br />

(3-DVD-Box)<br />

Front Line Assembly<br />

Echoes<br />

Schandmaul<br />

Unendlich<br />

The Sisters Of Mercy<br />

Original Album Series<br />

(5-CD-Box)<br />

The Crow*<br />

Linkin Park<br />

The Hunting Party<br />

(Juni 2014)<br />

Subway to Sally<br />

Mitgift<br />

(„Fan Edition“)<br />

Joachim Witt<br />

Neumond<br />

(DCD)<br />

The Lost Boys*<br />

„Special Edition“<br />

(Doppel-DVD)<br />

*Bitte Altersnachweis beifügen!<br />

Ich habe<br />

den Abo-Betrag als Scheck beigelegt<br />

den Abo-Betrag überwiesen<br />

(bitte eine Kopie des Überweisungsscheines beifügen)<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

5.<br />

Meine Extra-Prämie:<br />

Wir legen noch 1 CD drauf! Kreuze einfach Deine Dark Wave<br />

bevorzugten Musikrichtungen (mind. 2) an: Electro/Industrial<br />

Synth Pop<br />

Mittelalter<br />

Die Abo-Prämien gelten nur für Abos, die über das <strong>Orkus</strong>! Magazin und nicht über eine Zweitfirma (amazon...) abgeschlossen werden.<br />

Bestellen unter www.orkus.de<br />

oder einsenden an:<br />

<strong>Orkus</strong>!, Stichwort: „Abo”,<br />

Postfach 1121, 61477 Glashütten/Taunus<br />

e-mail: abo@orkus.de<br />

Kreissparkasse Waiblingen:<br />

Claus Müller, Konto Nr. 203 35 01, BLZ 602 500 10<br />

Zusatz für Auslandsüberweisungen:<br />

BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />

IBAN: DE63 6025 0010 0002 0335 01<br />

Meine Wunsch-CD ist (bitte unbedingt mindestens 5 Titel zur Wahl angeben):<br />

A)<br />

D)<br />

B)<br />

C)<br />

<strong>Orkus</strong>-Postkarte<br />

(schwarz)<br />

<strong>Orkus</strong><br />

E)<br />

F)<br />

Dark Metal<br />

Gothic<br />

egal<br />

Noch einfacher geht es unter www.orkus.de... und das ganz ohne Briefmarke!<br />

4.<br />

Coraline-Aufkleberbogen<br />

im A4-Format<br />

<strong>Orkus</strong>! - 95


18 Summers<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Aeons Confer<br />

Áletrun<br />

Fleshcult<br />

07.06. Hamburg, Knust<br />

Aeverium<br />

03.05. Nettetal, Quartier Latin (Spring Jam)<br />

31.05. Straelen, Open Huus (Komm na Huus)<br />

20.06. NL-Reuver, De Schakel*<br />

04.07. Berlin, Volkspark Mariendorf (ROCKTREFF)<br />

*Support für MaYaN<br />

A Life [Divided]<br />

04.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

26.07. Speichersdorf, Wackel Festival V<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Ally the Fiddle<br />

04.10. Havetoftloit, Land-Art<br />

Tori Amos<br />

19.05. Frankfurt/M., Jahrhunderthalle<br />

20.05. Berlin, Tempodrom<br />

25.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />

26.05. NL-Rotterdam, de Doelen<br />

28.05. B-Brüssel, Cirque Royal<br />

29.05. NL-Amsterdam, Het Concertgebouw<br />

31.05. CH-Zürich, Volkshaus<br />

06.06. A-Wien, Wiener Konzerthaus<br />

07.06. A-Linz, Brucknerhaus<br />

09.06. Stuttgart, Liederhalle (Hegel-Saal)<br />

10.06. München, Gasteig (Philharmonie)<br />

And One<br />

26.04. Dresden, Alter Schlachthof<br />

02.05. Berlin, C-Halle<br />

03.05. Berlin, C-Halle<br />

Arcade Fire<br />

17.06. Dresden, Junge Garde<br />

18.06. Berlin, Kindl-Bühne Wuhlheide<br />

Asking Alexandria<br />

08.10. Hamburg, Grosse Freiheit 36<br />

13.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

17.10. München, TonHalle<br />

18.10. Köln, E-Werk<br />

19.10. Wiesbaden, Schlachthof<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

ASP<br />

02.10. Potsdam, Waschhaus*<br />

03.10. Potsdam, Waschhaus**<br />

04.10. Leipzig, Haus Auensee**<br />

05.10. Leipzig, Haus Auensee*<br />

07.10. Stuttgart, Theaterhaus**<br />

08.10. Stuttgart, Theaterhaus*<br />

09.10. München, Backstage*<br />

10.10. München, Backstage**<br />

11.10. Oberhausen, Turbinenhalle**<br />

12.10. Oberhausen, Turbinenhalle*<br />

23.10. Dresden, Alter Schlachthof*<br />

24.10. Dresden, Alter Schlachthof**<br />

25.10. Schwabach, Markgrafensaal**<br />

26.10. Schwabach, Markgrafensaal*<br />

28.10. Frankfurt/M., Batschkapp**<br />

29.10. Frankfurt/M., Batschkapp*<br />

30.10. Hamburg, Markthalle*<br />

31.10. Hamburg, Markthalle**<br />

01.11. Erfurt, Stadtgarten**<br />

02.11. Erfurt, Stadtgarten*<br />

*„Rar und Pur“/**„Best of Rock“<br />

Bad Religion<br />

29.05. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

30.05. Hünxe, Ruhrpott Rodeo<br />

15.06. A-Nickelsdorf, Pannonia Fields II (nova rock)<br />

Black Blitz<br />

28.05. Oberhausen, Kulttempel<br />

30.08. Schleswig, Auf der Freiheit (Baltic Open Air)<br />

27.09. Wiesent, Sommerkeller (Rocktoberfest)<br />

Black Sabbath<br />

08.06. Berlin, Kindl-Bühne Wuhlheide*<br />

13.06. München, Königsplatz*<br />

25.06. Stuttgart, Schleyer-Halle*<br />

27.06. Essen, Stadion<br />

*mit Soundgarden<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Blind Passenger<br />

30.04. Dresden, REITHALLE STRASSE E®<br />

02.05. Templin, Marktplatz<br />

09.05. Frankfurt/O., MIKADO (Rock gegen Gewalt)<br />

10.05. Schwarzheide,<br />

NARRENHOF® (Electro-Mind Festival)<br />

04.07. Beelitz, Jakobs-Hof (10th US-Car Meeting)<br />

Bring Me The Horizon<br />

11.06. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />

12.06. CH-Interlaken, Greenfield Festival 2014<br />

13.06. A-Nickelsdorf, Pannonia Fields II (nova rock)<br />

20.06. Scheeßel, Eichenring (Hurricane Festival 2014)<br />

22.06. Neuhausen ob Eck, Southside Festival 2014<br />

29.06. B-Dessel, Kastelsedijk<br />

(Graspop Metal Meeting)<br />

05.07. Münster, Am Hawerkamp<br />

(Vainstream Rockfest)<br />

06.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />

(With Full Force Summer Open Air)<br />

01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

16.08. B-Hasselt, Kiewit (Pukkelpop)<br />

Broilers<br />

26.07. Berlin, Zitadelle Spandau<br />

Covenant<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Crematory<br />

16.05. Glauchau, Alte Spinnerei<br />

05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

25.10. Alsfeld, Feuer & Eis Festival<br />

Deine Lakaien<br />

09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

27.09. Dresden, Alter Schlachthof<br />

28.09. A-Wien, ((szene))<br />

29.09. München, Theaterfabrik<br />

02.10. Filderstadt, FILharmonie<br />

03.10. Freiburg, Jazzhaus<br />

04.10. Köln, Live Music Hall<br />

05.10. Berlin, Huxleys Neue Welt<br />

26.11. CH-Zürich, X-TRA<br />

27.11. Saarbrücken, Garage<br />

29.11. Nürnberg, Löwensaal<br />

Gabi Delgado<br />

17.05. CH-Aarau, KiFF<br />

Die Form<br />

02.05. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

03.05. Köln, Live Music Hall<br />

Die KAMMER<br />

25.04. Köln, Kulturkirche<br />

19.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

21.11. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

22.11. München, STROM<br />

28.11. Leipzig, Moritzbastei<br />

29.11. Hamburg, INDRA<br />

12.12. Wuppertal, Live Club Barmen<br />

Die Krupps<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Dillon<br />

19.07. Gräfenhainichen, Ferropolis (Melt!)<br />

Doomriders<br />

Beastmilk<br />

Herder<br />

06.05. Köln, Underground<br />

07.05. Berlin, Lido<br />

09.05. Leipzig, Conne Island<br />

10.05. München, Backstage<br />

11.05. A-Wien, Arena<br />

Andreas Dorau<br />

03.05. A-Wien, brut<br />

09.05. Rostock, Zwischenbau<br />

10.05. Leipzig, Täubchenthal<br />

13.05. Düsseldorf, zakk...<br />

14.05. Stuttgart, [merlin]<br />

15.05. München, Ampere<br />

16.05. Frankfurt/M., Mousonturm<br />

17.05. Köln, King Georg<br />

TICKETS: www.orkus.de<br />

– unter „Tourdaten“!<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Dornenreich<br />

Heretoir<br />

Wassermanns Fiebertraum<br />

30.04. Stuttgart, Club Zentral<br />

01.05. Losheim am See, Hexentanz<br />

02.05. Köln, Die Werkstatt<br />

03.05. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

04.05. Hamburg, Markthalle<br />

05.05. Berlin, K17<br />

06.05. Frankfurt/M., Nachtleben<br />

07.05. Nürnberg, Rockfabrik<br />

08.05. München, Backstage<br />

09.05. A-Wien, ((szene))<br />

10.05. CH-Zürich, Alte Kaserne<br />

Dum Dum Girls<br />

13.05. NL-Amsterdam, Bitterzoet<br />

20.05. Hamburg, Knust<br />

21.05. Berlin, Lido<br />

22.05. München, Feierwerk<br />

24.05. CH-Zürich, Kinski Klub<br />

25.05. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />

Edgedown<br />

26.04. Piding, Baamhakke<br />

Einstürzende Neubauten<br />

08.11. B-Diksmuide, GoneWest<br />

Eisbrecher<br />

26.07. Neuhaus an der Pegnitz,<br />

Burg Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

08.08. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

09.08. Mittelbach, Rock im Betonwerk VI<br />

29.08. Schleswig, Auf der Freiheit<br />

(Baltic Open Air)<br />

20.12. Köln, MS RheinEnergie<br />

21.12. Köln, MS RheinEnergie<br />

27.02.2015 Leipzig, Werk II<br />

28.02.2015 Berlin, C-Halle<br />

05.03.2015 Saarbrücken, Garage<br />

06.03.2015 CH-Pratteln, Z7<br />

07.03.2015 Stuttgart, Liederhalle<br />

11.03.2015 Hamburg, DOCKS<br />

12.03.2015 Bremen, Aladin<br />

13.03.2015 Bielefeld, Ringlokschuppen<br />

14.03.2015 Oberhausen, Turbinenhalle<br />

15.03.2015 Frankfurt/M., Batschkapp<br />

17.03.2015 A-Wien, Arena<br />

18.03.2015 Nürnberg, Löwensaal<br />

19.03.2015 Erfurt, Stadtgarten<br />

20.03.2015 Dresden, Alter Schlachthof<br />

21.03.2015 München, Kesselhaus<br />

Forced To Mode<br />

30.04. Herzberg, Tierparkfest<br />

14.06. Oranienburg, Stadtfest<br />

04.07. Sandersleben, Sportplatz<br />

(Familientreffen X)<br />

19.07. Blankenfelde, Natursportpark<br />

(Blank It Open Air)<br />

girugamesh<br />

27.05. A-Wien, ((szene))<br />

30.05. München, Backstage<br />

31.05. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

06.06. Essen, Zeche Carl<br />

07.06. Berlin, Lido<br />

Gothminister<br />

20.06. Gelsenkirchen, Amphitheater<br />

(Blackfield Festival)<br />

14.08. Dinkelsbühl, Flugplatz<br />

(Summer Breeze 2014)<br />

Hamferð<br />

06.06. Leipzig, 23. Wave Gotik Treffen<br />

15.11. Würzburg, Posthalle<br />

(IX. Hammer of Doom Festival)<br />

Morten Harket<br />

05.05. Hamburg, Laeiszhalle<br />

06.05. Köln, E-Werk<br />

08.05. Berlin, C-Halle<br />

09.05. Offenbach, CAPITOL<br />

Harpyie<br />

30.04. Zella-Mehlis, Bürgerhaushof<br />

(Walpurgisnacht)<br />

02.05. Dortmund, Freizeitpark Fredenbaum<br />

(MPS)<br />

30.05. Parsberg, Burg Parsberg<br />

(Spectaculum Nordgavia)<br />

20.06. Abenberg, Burg Abenberg<br />

(Feuertanz Festival 2014)<br />

17.10. Köln, MTC<br />

13.11. Augsburg, Spectrum Club<br />

14.11. Ingolstadt, BUDDHA eventclub<br />

Peter Heppner<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Billy Idol<br />

18.06. Hamburg, Stadtpark Open R<br />

03.07. Dresden, Junge Garde<br />

Ignis Fatuu<br />

23.05. Frankfurt/M., Das Bett<br />

24.05. Hamburg, MarX<br />

07.06. Bremen, Tivoli („Veitstanz“)<br />

28.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest<br />

In Extremo<br />

12.06. CH-Interlaken, Greenfield Festival 2014<br />

13.06. Augsburg, Grenzenlos Festival<br />

14.06. Rudolstadt,<br />

Residenzschloss Heidecksburg<br />

20.06. St. Goarshausen, Metalfest Loreley 2014<br />

21.06. Abenberg, Burg Abenberg<br />

(Feuertanz Festival 2014)<br />

11.07. Gießen, Open Air-Kino-Gelände<br />

12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

(Rockharz Open Air 2014)<br />

17.07. Singen, Festungsruine Hohentwiel<br />

18.07. Merseburg, Schlosshof<br />

19.07. Cuxhaven,<br />

Deichbrand Rockfestival am Meer<br />

01.08. Trier, Amphitheater<br />

03.08. Ludwigsburg, Residenzschloss<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz (Summer Breeze 2014)<br />

22.08. Elspe, Freilichtbühne<br />

29.08. Chemnitz, Wasserschloß Klaffenbach<br />

30.08. Schleswig, Baltic Open Air<br />

05.09. Meißen, Albrechtsburg<br />

06.09. Creuzburg, Burg Creuzburg<br />

11.10. Straubing, Messeareal (Metal Invasion)<br />

INGRIMM<br />

02.05. Dortmund, Freizeitpark Fredenbaum (MPS)<br />

09.06. Leipzig, 23. Wave Gotik Treffen<br />

KoRn<br />

04.05. NL-Eindhoven, Klokgebouw<br />

06.05. Köln, Palladium<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Lacrimas Profundere<br />

25.04. München, Optimolwerke<br />

(Dark Munich Festival)<br />

09.05. Frankfurt/M., Nachtleben<br />

01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

07.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Letzte Instanz<br />

Ally the Fiddle<br />

03.10. Dresden, EVENTWERK*<br />

05.11. Köln, Live Music Hall<br />

06.11. Bochum, Matrix<br />

07.11. Hamburg, Markthalle<br />

08.11. Hannover, MusikZentrum<br />

13.11. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

14.11. CH-Zürich, Komplex N o 457<br />

15.11. München, Backstage (tanzt! 2014)*<br />

20.11. Nürnberg, HIRSCH<br />

21.11. Leipzig, Werk II<br />

22.11. Berlin, Kesselhaus<br />

27.11. A-Wien, ((szene))<br />

28.11. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />

29.11. Erfurt, HsD<br />

*ohne Ally the Fiddle<br />

Maerzfeld<br />

26.04. Geiselwind, MusicHall<br />

02.05. Osnabrück, Rosenhof<br />

24.05. A-Steinach am Brenner,<br />

Talstation Bergeralm (Rock im Wipptal)<br />

28.05. Oberhausen, Kulttempel<br />

26.07. Neuhaus an der Pegnitz,<br />

Burg Veldenstein (Veldensteiner Festival)<br />

27.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

96 - <strong>Orkus</strong>!


12.09. Lübeck, Rider’s Café<br />

13.09. Emden, Nordseehalle (Full HD)<br />

25.10. Alsfeld, Stadthalle (Feuer & Eis Festival)<br />

Metallica<br />

04.06. Hamburg, Imtech Arena (Sonisphere)<br />

06.06. Nürnberg, Zeppelinfeld (Rock im Park)<br />

08.06. Adenau, Nürburgring (Rock am Ring)<br />

Ennio Morricone<br />

03.12. Oberhausen, König-Pilsener-ARENA<br />

04.12. Hamburg, O 2<br />

World<br />

06.12. Frankfurt/M., Festhalle<br />

07.12. Stuttgart, Schleyer-Halle<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

New Model Army<br />

03.10. Lindau, Club Vaudeville<br />

04.10. Augsburg, Kantine<br />

05.10. Freiburg, Jazzhaus<br />

07.10. Karlsruhe, SUBSTAGE<br />

08.10. Saarbrücken, Garage<br />

09.10. Jena, F-Haus<br />

10.10. Coesfeld, Fabrik<br />

11.10. Kiel, MAX<br />

12.10. Beverungen, Stadthalle<br />

18.10. Bremen, Aladin<br />

19.10. Celle, CD-Kaserne<br />

20.10. Frankfurt/M., Batschkapp<br />

20.12. Köln, Palladium<br />

Nine Inch Nails<br />

Cold Cave<br />

15.05. Berlin, Zitadelle Spandau<br />

16.05. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />

27.05. NL-Amsterdam, Heineken Music Hall<br />

28.05. B-Antwerpen, Lotto Arena<br />

04.06. CH-Zürich, Hallenstadion<br />

09.06. A-Wien, Stadthalle<br />

Pearl Jam<br />

16.06. NL-Amsterdam, Ziggo Dome<br />

17.06. NL-Amsterdam, Ziggo Dome<br />

25.06. A-Wien, Stadthalle<br />

26.06. Berlin, Kindl-Bühne Wuhlheide<br />

Placebo<br />

20.08. Mönchengladbach,<br />

Warsteiner HockeyPark<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Project Pitchfork<br />

02.05. Losheim am See, Hexentanz<br />

25.07. Köln, MS RheinEnergie<br />

(„Call The Ship 2 Port“)<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

02.08. Königstein, Festung Königstein<br />

(Open Air 2014)<br />

25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />

(18. The Dark Storm Festival)<br />

Prong<br />

26.07. Viersen, am Hohen Busch<br />

(Eier mit Speck Festival)<br />

27.07. NL-Eindhoven, Dynamo<br />

29.07. NL-Rotterdam, Baroeg<br />

30.07. Weinheim, Café Central<br />

31.07. Wiesbaden, Schlachthof<br />

01.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

09.08. B-Kortrijk, VIVES<br />

(Alcatraz Hard Rock & Metal Festival)<br />

23.08. Bad Wünnenberg, Grillhütte<br />

(Wünnstock Open Air 2014)<br />

ROME<br />

30.05. Esslingen, KOMMA<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

18.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

(Runes & Men Festival)<br />

Kari Rueslåtten<br />

30.05. Leipzig, GeyserHaus<br />

31.05. Berlin, theARTer Gallery<br />

Schandmaul<br />

31.07. A-Lustenau, am Alten Rhein<br />

(25. Szene Openair)<br />

01.08. Magdeburg, Altes Theater<br />

02.08. Wacken, Wacken Open Air<br />

16.08. Hamburg, Stadtpark Open R*<br />

22.08. Erfurt, Zitadelle Petersberg*<br />

23.08. Hanau, Amphitheater<br />

*mit Versengold<br />

Schöngeist<br />

27.04. München, Optimolwerke<br />

(Dark Munich Festival)<br />

03.05. Losheim am See, Hexentanz<br />

06.09. Leipzig, Kulturpark Deutzen<br />

(Nocturnal Culture Night 9 )<br />

Seabound<br />

Architect<br />

25.04. Nürnberg, Rockfabrik<br />

26.04. Saarbrücken, Garage<br />

Seelennacht<br />

17.05. Oberhausen, Kulttempel<br />

(Radio Schwarzer Engel & Friends Festival)<br />

24.05. Oberhausen, ResonanzWerk (UnBaCo)<br />

05.06. Leipzig, K3 Lounge<br />

(Gothic gegen Kinderarmut)<br />

16.08. Witten, Excalibur*<br />

30.08. Kirchheilingen, Freibad<br />

(Pool of Darkness Festival 1.0)<br />

*mit Eisenstein und Der Zar<br />

Solar Fake<br />

26.07. Köln, Tanzbrunnen (X. Amphi Festival)<br />

10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

Solitary Experiments<br />

25.04. Oberhausen, Kulttempel<br />

26.04. Heidelberg, Schwimmbad Club<br />

08.06. Leipzig, Kohlrabizirkus<br />

(23. Wave Gotik Treffen)<br />

09.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

01.11. Leipzig, Haus Auensee<br />

(Gothic meets Klassik)<br />

02.11. Leipzig, Gewandhaus<br />

(Gothic meets Klassik)<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Songs Of Lemuria (feat. Nik Page)<br />

27.09. Güstrow, Ernst-Barlach-Theater<br />

03.10. Guben, Fabrik<br />

17.10. Pirna, Q24<br />

Spiritual Front<br />

17.10. Leipzig, Theater-Fabrik-Sachsen<br />

(Runes & Men Festival)<br />

Subway to Sally<br />

Darkhaus<br />

25.04. Hannover, Capitol<br />

26.04. Rostock, Moya<br />

27.04. Osnabrück, Halle Gartlage<br />

29.04. Köln, E-Werk<br />

30.04. Würzburg, Posthalle<br />

02.05. Losheim am See, Hexentanz<br />

03.05. Erfurt, Stadtgarten<br />

Sündenklang<br />

03.05. Losheim am See, Hexentanz<br />

05.07. Mülheim/Ruhr, Castle Rock<br />

09./10.08. Hildesheim, M’era Luna Festival 2014<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Tanzwut<br />

26.04. Berlin, K17**<br />

30.04. Wernigerode, Schierke<br />

(Die Walpurgis)*<br />

03.05. Hildesheim,<br />

Mittelalterliches Seespektakel**<br />

08.06. Trebsen, Pfingst-Ritter-Turnier**<br />

14.06. Wittenberg, Luthers Hochzeit**<br />

20.06. Weeze, Flughafen (MPS)**<br />

21.06. Abenberg, Burg Abenberg<br />

(Feuertanz Festival 2014)*<br />

27.06. Brande-Hörnerkirchen, Hörnerfest*<br />

28.06. Delitzsch, Peter & Paul Stadtfest**<br />

18.07. Geltendorf, Kaltenberger Gauklernacht**<br />

19.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

20.07. Geltendorf, Kaltenberger Ritterturnier**<br />

23.08. Aach, Hirtenhof (MPS)**<br />

30.08. Wuppertal, Waldbühne Hardt<br />

(Feuertal Festival 2014)*<br />

06.09. Großenhain, Tag der Sachsen**<br />

*Rockshow/**Mittelalter-Show<br />

The Other<br />

21.06. Gelsenkirchen, Amphitheater<br />

(Blackfield Festival)<br />

The Sisters Of Mercy<br />

12.05. Berlin, C-Halle<br />

13.05. Dresden, Alter Schlachthof<br />

14.05. A-Linz, Posthof<br />

Schickt bitte alle Eure Tourdaten<br />

für die nächste Ausgabe bis<br />

spätestens Freitag, 02.05.2014,<br />

an e-mail: tourdates@orkus.de<br />

18.05. A-Wien, Gasometer<br />

20.05. München, TonHalle<br />

21.05. CH-Zürich, X-TRA<br />

22.05. B-Brüssel, Ancienne Belgique<br />

24.05. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />

25.05. NL-Amsterdam, Melkweg<br />

26.05. Hamburg, DOCKS<br />

Thirty Seconds to Mars<br />

25.06. Mönchengladbach,<br />

Warsteiner HockeyPark<br />

01.07. A-Wien, Marx Halle<br />

02.07. A-Klam, Burgarena Clam<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Umbra et Imago<br />

30.04. Augsburg, Spectrum Club<br />

01.05. Nürnberg, HIRSCH<br />

02.05. Berlin, C-Club<br />

03.05. Magdeburg, Factory<br />

04.05. Oberhausen, Kulttempel<br />

We Butter The Bread With Butter<br />

03.05. A-Leoben, Oberlandhalle<br />

(Feel the Noise Festival)<br />

31.05. Kronach, Festung Rosenberg<br />

(Die Festung rockt 2014)<br />

20.–22.06. Scheeßel, Eichenring<br />

(Hurricane Festival 2014)<br />

20.–22.06. Neuhausen ob Eck,<br />

Southside Festival 2014<br />

04.–06.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />

(With Full Force Summer Open Air)<br />

Within Temptation<br />

Delain<br />

29.04. B-Antwerpen, Lotto Arena<br />

02.05. NL-Amsterdam, Heineken Music Hall<br />

03.05. NL-Amsterdam, Heineken Music Hall<br />

Joachim Witt<br />

29.04. Berlin, C-Club<br />

30.04. Hannover, MusikZentrum<br />

01.05. Erfurt, HsD<br />

02.05. Magdeburg, Altes Theater<br />

03.05. Dresden, Alter Schlachthof<br />

06.05. Hamburg, Markthalle<br />

07.05. Mannheim, Alte Seilerei<br />

08.05. Aschaffenburg, Colos-Saal<br />

09.05. Leipzig, Haus Auensee<br />

10.05. Köln, Live Music Hall<br />

15.05. München, Backstage<br />

16.05. Kaiserslautern, Kammgarn<br />

17.05. Bochum, Matrix<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

<strong>Xandria</strong><br />

01.05. Aalen, Rock It<br />

02.05. Memmingen, Kaminwerk<br />

03.05. A-Graz, Explosiv<br />

04.05. A-Wien, ((szene))<br />

17.05. Bielefeld, movie<br />

22.05. München, Backstage<br />

23.05. Heidelberg, Schwimmbad Club<br />

24.05. Schüttorf, Komplex<br />

25.05. Hamburg, MarX<br />

28.05. Köln, Underground<br />

29.05. Geiselwind, EventZentrum<br />

(Out & Loud Festival)<br />

30.05. CZ-Pilsen, Amphitheater Lochotín<br />

(Metalfest Open Air 2014)<br />

31.05. Berlin, K17<br />

xotox<br />

08.06. Leipzig, Werk II<br />

(23. Wave Gotik Treffen)<br />

Rob Zombie<br />

07.06. Adenau, Nürburgring<br />

(Rock am Ring)<br />

08.06. Nürnberg, Zeppelinfeld<br />

(Rock im Park)<br />

11.06. Münster, Skaters Palace<br />

15.06. A-Nickelsdorf, Pannonia Fields II<br />

(nova rock)<br />

28.06. CH-Wetzikon, Eishalle<br />

01.07. NL-Utrecht, Vredenburg<br />

02.07. L-Esch-sur-Alzette, Rockhal<br />

05.07. Roitzschjora, Flugplatz<br />

(With Full Force Summer Open Air)<br />

Dark Munich Festival<br />

mit Alien Sex Fiend, The 69<br />

Eyes, Front 242, MONO INC.,<br />

Apoptygma Berzerk...<br />

25.–27.04. München, Optimolwerke<br />

Rock gegen Gewalt<br />

mit Blind Passenger, Conception<br />

Divided, Freddy’s Dinner,<br />

Kontrollverlust OST,<br />

Pussy con Carne...<br />

09.05. Frankfurt/O., MIKADO<br />

Electro-Mind Festival<br />

mit Blind Passenger, Traumtanz,<br />

Beyond Obsession<br />

10.05. Schwarzheide, NARRENHOF®<br />

10 Jahre POPoNAUT<br />

mit mesh, De/Vision,<br />

mind.in.a.box, cryo<br />

17.05. Leipzig, Werk II<br />

23. Wave Gotik Treffen<br />

mit Anne Clark, Front Line<br />

Assembly, Hocico, IKON,<br />

This Morn’ Omina...<br />

06.–09.06. Leipzig<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

Hörnerfest<br />

mit Tanzwut, Letzte Instanz,<br />

Versengold, Ignis Fatuu...<br />

27. & 28.06. Brande-Hörnerkirchen<br />

Rockharz Open Air 2014<br />

mit Tiamat, Amorphis, Children<br />

Of Bodom, In Extremo, Saltatio<br />

Mortis...<br />

10.–12.07. Ballenstedt, Flugplatz<br />

X. Amphi Festival – Open Air 2014<br />

mit Eisbrecher, Front 242,<br />

Lacrimosa, Project Pitchfork,<br />

Apoptygma Berzerk...<br />

26. & 27.07. Köln, Tanzbrunnen<br />

M’era Luna Festival 2014<br />

mit And One, In Extremo, Deine<br />

Lakaien, Subway to Sally, Asps<br />

Von Zaubererbrüdern...<br />

09. & 10.08. Hildesheim, Flugplatz<br />

Summer Breeze 2014<br />

mit Machine Head, Heaven Shall<br />

Burn, Children Of Bodom, In<br />

Extremo, Hypocrisy...<br />

14.–16.08. Dinkelsbühl, Flugplatz<br />

Burgfolk MMXIV<br />

mit Saltatio Mortis, Fiddler’s<br />

Green, InVictus, Versengold, The<br />

Dolmen...<br />

15. & 16.08. Mülheim/Ruhr, Schloß Broich<br />

<strong>Orkus</strong>! präsentiert:<br />

18. The Dark Storm Festival<br />

mit Project Pitchfork, Hocico,<br />

In Strict Confidence, Rotersand,<br />

Grausame Töchter...<br />

25.12. Chemnitz, Stadthalle<br />

Alle Angaben<br />

ohne Gewähr!<br />

<strong>Orkus</strong>! - 97


Von NEMI gibt es bisher drei Bände mit unzähligen Strips<br />

und Geschichten, erschienen bei U-Line und Ubooks!<br />

Man muss sie einfach alle haben!<br />

...in<br />

guten<br />

... und<br />

schlechten<br />

Tagen?<br />

«Der, der nie die Sonne hat untergehen<br />

sehen, soll nie schwören, durch die<br />

Dunkelheit zu gehen.», schrieb Tolkien!<br />

Ups! War<br />

ich das?<br />

Leg das<br />

Ding weg!!<br />

Depeche Mode, Diary of Dreams, Eisbrecher, Front Line Assembly, Linkin Park,<br />

Nightwish, Rammstein, Schandmaul, Subway to Sally, Sündenklang, The Cure,<br />

The Sisters Of Mercy, Joachim Witt, Der Herr der Ringe, The Crow, The Lost Boys...<br />

Jetzt einfach Abo abschließen oder verlängern!<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am 23.05.2014<br />

Herausgeber:<br />

Zoomia Medien Gruppe Claus Müller<br />

<strong>Orkus</strong>! Magazin<br />

Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

e-mail: contact@orkus.de<br />

Fax: 06174-2577743<br />

Bankverbindung:<br />

Claus Müller<br />

Kreissparkasse Waiblingen<br />

Kto: 212 99 27 BLZ: 602 500 10<br />

BIC/SWIFT: SOLADES1WBN<br />

IBAN: DE41 6025 0010 0002 1299 27<br />

Chefredaktion:<br />

Claus Müller (V.i.S.d.P.)<br />

Business Affairs:<br />

Claus Müller<br />

marketing@orkus.de<br />

Anzeigenverkauf für Musik, Mode,<br />

Veranstaltungen:<br />

Claus Müller<br />

marketing@orkus.de<br />

Anzeigenverkauf für Film/Home<br />

Entertainment, Computer-/Videospiele:<br />

TPC Media Consulting<br />

Tim Lemke<br />

Frankfurter Straße 128<br />

63067 Offenbach<br />

Tel.: 069-90 750 21-2<br />

Fax: 069-90 750 21-3<br />

mobil: 0162-744 1230<br />

tim.lemke@tpc-media.de<br />

www.tpc-media.de<br />

<strong>Orkus</strong>! Compilation:<br />

Kerstin Müller<br />

cd@orkus.de<br />

Private Kleinanzeigen:<br />

kleinanzeigen@orkus.de<br />

Art Direction:<br />

Claus Müller, Fabian Ritter<br />

Design:<br />

Fabian Ritter Artworks<br />

DTP/Satz:<br />

Fabian Ritter Artworks, Brigitta Settels<br />

Lektorat/Korrektorat:<br />

Agnes Merklein<br />

Titelphoto <strong>Xandria</strong>:<br />

Stefan Heilemann (www.heilemania.de)<br />

Titelphoto Joachim Witt:<br />

Carsten Klick (www.carstenklick.de)<br />

Ständige MitarbeiterInnen:<br />

Nadine Ahlig, Manuela Ausserhofer, Marc<br />

Halupczok, Marie-Luise Henke, Isabell Köster,<br />

Doreen Krase, Axel Schön, Björn Springorum<br />

Freie MitarbeiterInnen:<br />

Enrico Ahlig, Lydia Aufschlager, Sarah Beilharz,<br />

Sebastian Berning, Annie Bertram, Jessica<br />

Boucher-Rétif, Miriam Claus, Thomas Clausen,<br />

Peter Eskriba, Claudia Feger, Marc Frei, Melanie<br />

Haack, Michael Hertel, Christian Hesse, Richard<br />

Klasen, Martin Kreischer, Sascha M. Kühne,<br />

Alexander Maciol, Kerstin Müller, Dinah Nelke,<br />

Jens Pan, Tanja Pannwitz, Giovanni Perna, Ronja<br />

Pludra, Bettina Pudmensky, Annabelle Reiter,<br />

Jana Rischke-Tanaka, Julian Rohrer, Gaetano<br />

Rothenburg, Steffen Rüth, Saskia Scherf, Evelyn<br />

Schön, Lars Schubert, David Skrinjar, André<br />

Steinigen, Ecki Stieg, Christopher Sturm, Thomas<br />

Thyssen, Alexander Triesch, Carsten Weirich,<br />

Elena Winter, Silvio Wolff<br />

Ständige PhotographInnen:<br />

Michael Gamon, Axel Heyder, Christin Kersten,<br />

Thomas Nattermann, Lorenz Pietzsch,<br />

Claudia Schöne<br />

<strong>Orkus</strong>!-Abonnement:<br />

Jahres-Abo € 59,95 (inkl. MwSt., P&P)<br />

Auslands-Abo € 87,90 (inkl. P&P)<br />

Übersee-Abo € 139,00 (inkl. P&P)<br />

Abo-Verwaltung/Nachbestellungen:<br />

<strong>Orkus</strong>!, Abo-Abteilung,<br />

Postfach 1121<br />

61477 Glashütten/Taunus<br />

abo@orkus.de<br />

Redaktionsschluss für Nr. 06/14:<br />

02.05.2014<br />

Anzeigenschluss (gewerblich) für Nr. 06/14:<br />

02.05.2014<br />

Es gilt unsere Anzeigenpreisliste Nr. 01/2012<br />

vom 02.01.2012<br />

www.orkus.de<br />

Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Photos, Tonträger et cetera. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nur die Meinung des jeweiligen Verfassers wieder.


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Als LTD Mediabook + Bonus CD, 2LP-Vinyl & Download erhältlich!<br />

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01.05. Aalen / Rock It | 02.05. Memmingen / Kaminwerk | 03.05. AT - Graz / Explosiv | 04.05. AT -<br />

Wien / Szene | 17.05. Bielefeld / Movie | 22.05.14 München / Backstage | 23.05.14 Heidelberg<br />

/ Schwimmbad Club | 24.05.14 Schüttorf / Komplex | 25.05. Hamburg / Marx | 28.05. Köln /<br />

Underground | 30.05. Geiselwind /<br />

| 31.05. Berlin / K17<br />

A Pagan Folk Metal Monument!<br />

LTD 6 Seiten Digipak & Bonus Live DVD<br />

“10th Anniversary Show at P!IPLE Concert Hall (Moscow)“!<br />

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Angelina Jolie<br />

als dunkle Fee erleben<br />

Asps Von Zaubererbrüdern<br />

im Gespräch<br />

Vallenfyre – Greg<br />

kann es noch finsterer<br />

O rkus<br />

O rkus<br />

Nr. 05 · Mai 2014<br />

!<br />

„Solange man<br />

die Herausforderung sucht,<br />

bleibt man jung und wach.“<br />

<strong>Xandria</strong><br />

„Das<br />

ultimative<br />

Opfer,<br />

das ein Mensch<br />

bringen kann...“<br />

+ Facts mit:<br />

Arkona + CYFERDYNE + Delivered Soul + Insomnium + Tanzwut<br />

Stream of Passion + Gothminister + Stoneman + The Horrors + Pop Evil<br />

The Eternal Afflict + Subliritum + Krankheit + Frontal + Leæther Strip<br />

Herzparasit + Persefone + Dornenreich + no:carrier<br />

Rain Diary + NZ + Kartagon + One Hour Hell + Mundtot<br />

Red Mourning + Hardcore Anal Hydrogen + Prong<br />

Evadez + Savn + Diary of Dreams

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